Aufrufe
vor 6 Jahren

Taxi Times Berlin - April 2017

  • Text
  • Berlin
  • Berliner
  • April
  • Fahrer
  • Taxigewerbe
  • Unternehmen
  • Taxis
  • Taxifahrer
  • Mietwagen
  • Stadt

ANTRIEB NEWSTICKER

ANTRIEB NEWSTICKER TAXIGEWERBE ZU GAST BEI MERCEDES IN FLAMMEN Schock für den Taxifahrer dieser E-Klasse: Mitten während der Fahrt ging sein Taxi in Flammen auf, er konnte gerade noch rechts ranfahren. Drei Tage vorher hatte die Daimler AG eine Rückrufaktion wegen Brandgefahr bekanntgegeben. Ein fehlerhaftes Teil kann ein Feuer im Motorraum auslösen. Ein Daimler-Sprecher erklärte der Deutschen Presseagentur (dpa), dass der Motor blockiere, so dass der Startstrom- Begrenzer bei mehrfachen Startversuchen überhitze und schlichtweg in Brand gerate. Vom Rückruf betroffen sind unter anderem E-Klasse-Modelle der Baujahre 2015 bis 2017. In der Tat liest man in der Presse seit Jahren immer wieder Meldungen von brennenden E-Klasse-Taxis. Vielleicht sollte man die Rückrufaktion auch auf ältere Modelle ausdehnen? jh Immer zu Jahresbeginn lädt die Mercedes-Niederlassung die Repräsentanten des Berliner Taxigewerbes zum Gedankenaustausch bei einem edlen Essen ein. Niederlassungs-Chef Hans-Bahne Hansen, weitere Prominente vom Salzufer und das Taxi-Team aus der Prinzessinnenstraße konnten wieder die Vertreter von fast allen Gewerbe-Institutionen begrüßen. Treffpunkt war im Daimlers, der Mercedes-Lounge Unter den Linden, nicht weit von der Friedrichstraße. Dieser Ort ist intimer als die große Mercedes-Welt am Salzufer. Kleinere Veranstaltungen finden hier einen gediegenen Rahmen. Sonst ist das Daimlers ein feines Restaurant mit Mercedes-Ausstellung für die Allgemeinheit. Mercedes blickte auf ein erfolgreiches Taxi-Jahr 2016 zurück und das Gewerbe zeigte sich gespannt auf die administrativen und technischen Neuerungen, die das Jahr 2017 bringen wird. wh Fröhliche Taxi-Runde in der Mercedes-Lounge EICHTERMINE FRÜHZEITIG BUCHEN ZUSTIMMUNG ZUM INKLUSIONSTAXI Jörg Wutzler vom Eichamt Berlin/Bran denburg hat während des Infoabends des Taxi- Gremiums (siehe Seite 12) über positive Erfahrungen mit dem im August 2016 eingeführten „Online-Terminvergabeverfahren“ berichtet. Auf www.lme.brandenburg.de kann – auch per Smartphone – pro Konzession ein Termin gebucht werden. Aufgrund der Umstellung auf Fiskaltaxameter liegen die Wartezeiten auf einen freien Termin derzeit bei rund sechs Wochen. Wutzler bittet deshalb die Taxiunternehmer, angemeldete Eichtermine, die man kurzfristig doch nicht wahrnehmen kann, nicht einfach verfallen zu lassen, sondern ebenfalls im Internet zu stornieren. Gerade Kollegen, die aufgrund eines unfreiwilligen Fahrzeugtauschs einen schnellen Termin benötigen, wären dankbar für solche kurzfristigen freigewordenen Termine. jh Bei der mittlerweile fünften Gesprächsrunde der Projektgruppe „Inklusionstaxi – Taxi für alle“ wurde den Teilnehmern der zwischen dem Sozialverband Deutschland, LV Berlin Brandenburg e.V. (SoVD) und dem Taxigewerbe erarbeitete „inhaltliche Entwurf einer Vereinbarung zur Etablierung barrierefreier Taxen in Berlin“ vorgestellt. Die Teilnehmer der Gesprächsrunde, die sich unter anderem aus politisch engagierten Rollstuhlfahrerinnen und Fahrer sowie Politiker des Berliner Senats zusammensetzt, begrüßten den Entwurf. Die Vereinbarung nennt wichtige Eckdaten, wie eine flächendeckende Abdeckung barrierefreier Taxen in Berlin bis 2020 sichergestellt und finanziell umgesetzt werden soll. Um eine Verfügbarkeit rollstuhltauglicher Taxis innerhalb von 15 Minuten dauerhaft zu gewährleisten, werden in Berlin etwa 250 Taxen benötigt, deren Fahrer an einer dreistündigen Schulung zur Beförderung behinderter Menschen teilnehmen sollen. Zur Finanzierung der Umbaukosten nach DIN-Norm (75078 Teil 1 und 2) soll die Senatsverwaltung einen Zuschuss von 60 Prozent übernehmen. Das barrierefreie Taxi wird über Funkzentralen vermittelt, die eine einfache und missbrauchssichere Abrechnung der Fahrt innerhalb des „Taxikontos“ anwenden. wh FOTOS: Kerim Tosun, Wilfried Hochfeld / Taxi Times FOTOS: Taxi Berlin, Gasag 30 APRIL / 2017 TAXI

ANTRIEB Taxis sind im Berliner Straßenbild sehr präsent. TAXI IST FLOTTE Vera Gäde-Butzlaff ist Vorstandsvorsitzende von Berlins zweitältestem Unternehmen Die Rolle von Erdgas als Kraftstoff wandelt sich. Die Gasag will sich verstärkt um Gasauto-Flotten kümmern. Das kann eine neue Chance sein. FOTOS: Kerim Tosun, Wilfried Hochfeld / Taxi Times FOTOS: Taxi Berlin, Gasag Aktuell sieht die Gasag ihr vornehmliches Ziel darin, als Energiedienstleister für ihre Kunden am Erreichen der Klimaziele mitzuwirken. Ein wesentlicher Schritt dahin ist der Austausch der in Berlin noch zahlreich vorhandenen alten Ölheizungen durch moderne Gasheizanlagen. Anstatt jahrelang intern um die Konzessionsvergabe und die Besitzverhältnisse zu prozessieren, sollte man sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Wem die Gasag gehört, sei zum Erreichen des Klimaziels letztlich egal. Das Personal und die Kompetenz dafür sitzen bei der Gasag. Erdgas als Kraftstoff, also ein kostengünstiger und schnell zu verwirklichender Beitrag des Verkehrs zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen, spielt kaum noch eine Rolle. Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende der Gasag, beklagte im Rahmen eines Debattier-Zirkels die einseitige und wenig wirksame Förderung des Elektroantriebs durch die Politik. Sinnvoller wäre eine Förderung umweltfreundlicher Antriebe, und die technische Ausgestaltung den Herstellern zu überlassen. Gasautos gibt es. Sie sind technisch ausgereift. Sie können mehr als Elektroautos. Und sie sind kaum noch teurer als Diesel-Verbrenner. Sie senken den Schadstoffausstoß zwar nicht auf null, aber doch erheblich. Wenn man die Stromproduktion aus immer noch vorwiegend fossilen Brennstoffen berücksichtigt, schmilzt auch die Ökobilanz von Elektroautos dahin. Die Umstellung des Heizkraftwerks Klingenberg von Braunkohle auf Erdgas wird als großer klimapolitischer Erfolg bejubelt. Die Chancen zum Klimaschutz, die Erdgas sehr kurzfristig im Verkehrssektor (der in Deutschland bislang überhaupt nichts zum Klimaschutz beigetragen hat) eröffnen könnte, werden nicht gesehen. Die Betreuung von Gasautos ist für die Gasag nur noch in Form von Flotten, also für Gewerbetreibende, von Interesse. Die intensive Förderung von einzelnen Nutzern steht nicht mehr im Fokus. Das hat auch wenig gebracht im Hinblick auf das Weltklima, wie man sich leider eingestehen muss. Das Interesse an umweltfreundlichen Autos für gewerbliche Flotten ist immens, auch im Taxigewerbe. Drohende Dieselfahrverbote werden dieses Interesse noch steigern. Mit über 8.000 Taxis wäre das Berliner Taxigewerbe vermutlich die größte Flotte, welche die Stadt zu bieten hat. Das hervorzuheben, wäre Aufgabe der Gewerbeverbände gegenüber den Autoherstellern, den Politikern und gegenüber der Gasag. Zumindest bei der Gasag würde man damit offene Türen einrennen. wh DIE GESCHICHTE DER GASAG Die Gasag feiert in diesem Jahr ihr 170jähriges Bestehen. Am 1. Januar 1847 übernahm die Stadt Berlin die Gasanstalt einer englischen Firma, die schon seit 1826 für die Gasbeleuchtung Berliner Straßen gesorgt hatte (zuerst Unter den Linden). Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Gasag, obwohl sie unter dem Namen Berliner Gaswerke AG, wofür sich schnell das Kürzel Gasag eingebürgert hatte, erst im Jahr 1923 eingetragen wurde. Egal, immerhin befanden sich die Gaswerke, wie auch später die Gasag, im alleinigen Besitz der Stadt Berlin. In dem ersten Berliner Gaswerk auf dem Gelände des heutigen Sommerbads Kreuzberg wurde aus Kohle Stadtgas hergestellt, eine ziemlich schmutzige Angelegenheit. Später nahm man dafür Öl, noch später Erdgas(!). Erst nach der Wiedervereinigung wurden die West-Berliner Verbraucher auf Erdgas umgestellt. Solange hatten die West-Alliierten auf der Eigenproduktion von Stadtgas bestanden, um im Krisenfall unabhängig von russischem Erdgas zu sein. Nicht ohne Stolz betonte die Vorstandsvorsitzende Vera Gäde-Butzlaff, dass die Gasag nach der Königlichen Porzellan-Manufaktur von 1763 das zweitälteste Unternehmen Berlins ist. wh VERKEHRSRECHT BERLIN Rechtsanwalt Carsten Hendrych Fachanwalt für Verkehrsrecht Rechtsanwaltskanzlei Ruttge • Brettschneider •Tosberg • Hendrych Nürnberger Straße 49, 10789 Berlin Telefon: (030) 883 4031 – Fax: (030) 882 4709 E-Mail: hendrych@rbth-recht.de TAXI APRIL / 2017 31

TaxiTimes Berlin