PERSONEN Hamid fährt
PERSONEN Hamid fährt nur noch nebenbei Taxi, denn hauptberuflich repariert er Räder. So kann er sich in beide Nutzergruppen hineinversetzen. DAS ZWEIRAD ALS ZWEITES STANDBEIN Fahrradfahrer zählen nicht zu den besten Freunden der Taxifahrer. Wir stellen einen Kollegen vor, der die Seiten gewechselt hat und um gegenseitiges Verständnis wirbt. Einer, der sich als Taxifahrer und als Fahr- und Motorradfahrer auskennt, ist Hamid Najafzadeh-Ghazvini. Manche haben sich durch ihn inspirieren lassen, den Motorradschein (Führerschein Klasse B) zu machen. Bis 2009 arbeitete Hamid hauptberuflich als angestellter Taxifahrer, aber die Sehnsucht zum Zweirad hat ihn dazu gebracht, seinen Fahrradladen „Radsport-Center Moabit” in der Sickingenstraße zu eröffnen. Neue Fahrräder für Kinder, Erwachsene und Junggebliebene hat er in seinem Angebot, und er flickt und repariert Defektes. „Es macht mir viel Spaß”, meint er. Seine freundliche, höfliche und aufgeschlossene Art war schon seit jeher ein Markenzeichen. „Der Kunde steht natürlich für mich an erster Stelle. Man muss in seinem Fach nicht nur ein Experte sein, sondern auch freundlich, höflich und ein guter Zuhörer. Als Taxifahrer muss man – genauso wie ein Fahrradhändler – ein guter Verkäufer seiner Dienstleistung sein”, betont Hamid. Zum Taxifahren kommt er in letzter Zeit selten, aber seinen P-Schein hat er, und den verlängert er alle fünf Jahre. „Anfangs war der Laden als zweites Standbein gedacht, denn man weiß ja nie, was die Zukunft noch mit uns alles machen wird”, sagt er. Wieso gibt es immer wieder Ärger zwischen Auto- und Radfahrern? Hamid: „Als Autofahrer rege ich mich über Radfahrer auf – besonders, wenn zwei in einer engen Straße nebeneinander unterwegs sind, und als Radfahrer ärgert es mich, wenn Autofahrer direkt hinter einem hupen oder ohne Sicherheitsabstand überholen. Die Problematik liegt aber zum größten Teil daran, dass die Einwohnerzahl wächst und dadurch die Verkehrsfläche immer knapper wird. Das löst mehr Stress aus. Allein im vorigen Jahr wurden in Berlin ca. 20.000 neue Autos angemeldet. Ein Rollentausch könnte möglicherweise viel an gegenseitigem Verständnis schaffen und das schwierige Verhältnis zwischen Auto- und Radfahrern entschärfen. Zum Glück gibt es nicht nur Rücksichtslose auf beiden Seiten, sondern auch solche, die sich an die Straßenverkehrsordnung halten.” hs SPASS AN DER GROSSEN BIKE-TOUR An sonnigen Wochenenden zwischen März und Oktober treffen sich Kollegen, um mit ihren Motorrädern auf Tour zu gehen. Hamburg, Dresden, Leipzig, Hannover und andere interessante Ziele gehören zum Tourenprogramm. Letzten Sommer sind sogar einige von den türkischen Kollegen mit ihren Motorrädern in die Türkei gefahren und haben während ihrer Reise über Facebook Fotos und Standorte gepostet. FOTO: Hayrettin Şimşek / Taxi Times FOTO: Taxi Times 4 APRIL / 2017 TAXI
RÜCKGANG DER BERLINER TAXIKONZESSIONEN Die für das Berliner Taxigewerbe zuständige Aufsichtsbehörde LABO hat auf Anfrage von Taxi Deutschland die Entwicklung der Konzessionszahlen seit dem Jahreswechsel bekanntgegeben. Demnach wurden im Januar und Februar 326 Konzessionen zurückgegeben (einschl. Minderungen und nicht erneuerte Konzessionen). Seit 1.1. wurden 84 Konzessionen für den Verkehr mit Taxen trotz Antragstellung versagt. Mit Stand vom 31.3.2017 waren 3.159 Unternehmen mit insgesamt 7.989 Taxen konzessioniert. Kurz zuvor hatte diese Zahl noch oberhalb der 8.000 gelegen. FOTO: Hayrettin Şimşek / Taxi Times FOTO: Taxi Times TAXI APRIL / 2017 5
