HOCHFAHREN MIT HÜRDEN NEUSTART MIT HÜRDEN Endlich seit 2020 steigt wieder die Nachfrage nach Taxis. Doch das Hochfahren auf eine gute Auslastung wird durch viele äußere Faktoren erschwert. TAXI Pandemiebedingt musste das Taxigewerbe über zwei Jahre mit immensen Umsatzverlusten leben. Personal musste in Kurzarbeit geschickt oder gar entlassen werden, anstatt Rückstellungen für die nächsten Anschaffungen zu machen, mussten viele Unternehmer*Innen auf die Reserven zurückgreifen. Der turnusgemäße Fahrzeugtausch wurde nach hinten geschoben. Seit diesem Frühjahr zieht das Geschäft nun wieder an, der Bedarf an Taxis erreichte teilweise schon wieder das Niveau von 2019, als noch niemand das Wort Corona kannte. Trotzdem kann die Branche diese positiven Tendenzen derzeit nicht voll ausnutzen. Das Hochfahren nach dem nahezu völligen Corona-Stillstand gestaltet sich schwieriger als gedacht. Taxi Times beschreibt in den folgenden Beiträgen, welche Hürden derzeit zu bewältigen sind. jh DAS LANGE WARTEN AUF DIE FACHKUNDE Auf den ersten Blick mag es der Taxibranche in die Karten spielen, dass mit der Abschaffung der Ortskunde im Jahr 2021 der Zugang zum Beruf des Taxifahrers erleichtert wurde. Doch der Schein trügt. Der Besitz eines Führerscheins macht noch lange keinen guten Taxifahrer. Ein paar Grundelemente sollte jeder Personenbeförderer dann doch wissen. Der Gesetzgeber sieht dies genauso und hat deshalb als Ersatz für die weggefallene Ortskunde den Nachweis einer Fachkunde in die Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) aufgenommen. Jedoch hatte er zum Zeitpunkt des Inkrafttretens im August 2021 noch keine Inhalte definiert. Schlimmer noch: Bis heute gibt es keinerlei Ansätze dafür. Das ist skandalös und einer Demokratie unwürdig. 16 MONATE STILLSTAND Verantwortlich dafür ist das Bundesverkehrsministerium, das jahrzehntelang unter Führung der CSU stand und nun von der FDP geführt wird. Und obwohl die Taxiverbände seit mittlerweile 16(!) Monaten intensiv darauf drängen, dass hier aus dem Ministerium endlich Vorschläge erarbeitet werden, bleibt nur die nüchterne Feststellung: Weder Minister Scheuer noch sein Nachfolger Wissing waren gewillt, hier endlich die im Gesetz vorgesehene Basis für eine Qualitätsverbesserung zu schaffen. Das Versprechen, das man gegenüber den Gewerbevertretern gegeben hat, wurde bislang nicht eingelöst. Man muss GRUND- MODUL es so deutlich formulieren: Das Bundesverkehrsministerium blockierte über ein Jahr lang die Ausführung eines demokratisch legitimierten Gesetzes. Erst für Anfang August wurde endlich ein runder Tisch angesetzt. Vertreter der beiden Taxiverbände BVTM und TMV saßen mit den Mitarbeitern der Fachabteilung des Verkehrsministeriums zusammen. Was dabei herauskam, stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Doch selbst wenn die Inhalte nun zügig definiert werden: Es wird dauern, bis die kommunalen Behörden die Vorgaben in eine Prüfung umsetzen werden. In München haben die beiden Taxizentralen gegen den politisch verschuldeten Qualitätsverlust schon früh gegengesteuert. Sie bieten bereits seit 2021 ein gemeinsames Schulungskonzept an, damit die künftigen Taxifahrer wenigstens eine vernünftige Basis an Grundkenntnissen mitbringen, ehe sie den ersten Funk-Auftrag übernehmen. Das Konzept wurde gut angenommen, die Kurse sind permanent ausgebucht. Sowohl die IsarFunkTaxizentrale als auch die Taxi München eG stellen so sicher, dass Taxikunden, die telefonisch oder über die App ein Taxi bestellen, weiterhin von gut ausgebildeten Fahrer*Innen chauffiert werden. jh ILLUSTRATION UND FOTO: Adobe Stock / watsaphol, Ptixabay 6 3. QUARTAL 2022 TAXI
NEUSTART MIT HÜRDEN DIE MÜHSAME SUCHE NACH FAHRPERSONAL Nach der Pandemie läuft das Taxigeschäft endlich wieder. Doch vielen Betrieben fehlt qualifiziertes Personal. Woran liegt das? FOTO: Screenshot ebay Wie nahezu alle pandemiegeplagten Branchen klagt auch das Taxigewerbe über fehlendes Personal. Ehemalige Taxifahrer sind in krisensichere Jobs gewechselt, liefern jetzt beispielsweise lieber Amazon-Päckchen ab als die Seniorin in der Arztpraxis. Dazu kommt ein Generationenproblem: Viele etablierte Taxifahrer*Innen erreichen das Rentenalter, doch der Nachwuchs findet andere berufliche Perspektiven attraktiver als Taxifahren. Die fahrlässige Außendarstellung im Zusammenhang mit dem gesetzlichen Mindestlohn war letztlich ebenso ein Bumerang: Schon vor dessen Einführung im Jahr 2015 wurde keine Gelegenheit ausgelassen, öffentlich auf die existenzvernichtenden Folgen für die Taxibranche hinzuweisen, wenn die Branche zu einem gesetzlichen Mindestlohn von damals noch 8,50 Euro pro Stunde verpflichtet wird. Das politische Ziel, dass Taxis eine Sonderbehandlung bekommen, wurde klar verfehlt – und der im Vorfeld schwarzmalerisch prognostizierte Untergang der Branche ist übrigens doch nicht eingetreten. Stattdessen hat sich in den Köpfen der Gesellschaft eingebrannt, dass der Beruf des Taxifahrers lediglich auf Mindestlohn-Niveau bezahlt ist. Welche Auswirkungen das konkret hat, beschrieb kürzlich die Münchner tz: In den vergangenen zwei Jahren hätte das Taxigewerbe rund ein Drittel der Fahrer verloren, zitiert die Tageszeitung Bumerangeffekt: Welche Wertschätzung erweist man einem künftigen Taxifahrer, wenn man ihn über Ebay-Klein anzeigen sucht? Thomas Kroker in dessen Funktion als Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen. Allein in der Landeshauptstadt würden zurzeit 700 bis 800 Taxler fehlen. „In München sind 3.300 Taxis zugelassen. Wir sind froh, wenn wir 2.000 auf die Straße bringen“, sagte Kroker der tz. In ganz Bayern seien rund 6800 Taxis zugelassen. Für Mehrwagenunternehmer zählt jetzt, dass man sich intensiv um Interessenten und Neubewerber kümmert, gab kürzlich ein Mitarbeiter einer Arbeitsagentur wertvolle Tipps. Für München bedeutet das, dass man parallel zu den Qualitätskursen der beiden Münchner Taxizentralen noch firmeneigene Schulungsmaßnahmen ergreift, in denen alle anderen wichtigen Faktoren dieses Berufs vermittelt werden. Den Kostenaufwand einer solchen Schulung kann man wiederum über einen Eingliederungszuschuss durch die Arbeitsagentur erstattet bekommen. jh EURO-TAXI Handels GmbH München Schießstättstr. 12, 80339 München 0 89 - 74 70 145 Öffnungszeiten: Montag-Freitag 08:00 - 18:00 Uhr Kfz- Meisterbetrieb für alle Fabrikate preiswert . schnell . zuverlässig • Reparatur und Pflege • Wartung und Inspektion • Unfallinstandsetzung • Unfallschadenmanagement (Wir rechnen direkt mit der Versicherung ab) • HU & AU im Haus • Diagnostik • Klimaservice • Autoglas Wir wissen worauf es beim Taxi ankommt! ER -TAX GmbH Taxameterdienst & Taxi-Ausrüstung Frankfurter Ring 97 · 80807 München Telefon 089 30748047 Ihr Ansprechpartner: Andreas Gialamas (GF) kontakt@er-tax.de • Spiegeltaxameter • Taxi-Dachzeichen • Cey-System • Sprechfunkgeräte • Datenfunk-Systeme • Taxi-Notalarmanlagen • Quittungsdrucker • Lichtschranken-/Sitzüberwachung • Konformitätsbewertung ER-TAX – für Ihren Erfolg UNTER STÜTZER DES TAXI GEWERBES TAXI 3. QUARTAL 2022 7
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