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Taxi Times München - 3. Quartal 2022

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NEUSTART MIT HÜRDEN WER

NEUSTART MIT HÜRDEN WER ERSETZT DIE MERCEDES-LÜCKE? Mit der Mercedes E-Klasse und dem Toyota Prius Plus stehen dem Taxigewerbe die derzeit beliebtesten Modelle künftig nicht mehr als Taxi zur Verfügung. Der Wechsel zu einem adäquaten Nachfolger hat viele Hürden. Bekanntermaßen wird Mercedes seine E-Klasse nicht mehr mit Taxipaket anbieten. Taxis mit dem Stern gibt es für die Branche bald nur noch als V-Klasse, EQV, Vito Tourer und eVito Tourer. Dazu kommt: Besondere Finanzierungskonditionen oder auch jahrzehntelang übliche großzügige Kulanzen sind mittlerweile ein Relikt aus der Vergangenheit. Im Bereich der Großraumtaxis können Taxiunternehmer also weiterhin Modelle mit dem Stern erwerben, auch elektrisch angetriebene. Besondere Finanzierungskonditionen oder auch jahrzehntelang übliche großzügige Kulanzen sind aber mittlerweile ein Relikt aus der Vergangenheit. Münchens beliebtestes Modell wird demnächst also von den Taxiständen verschwinden, ebenso wie das am zweithäufigsten anzutreffende Modell, der Toyota Prius+, der für Deutschland schon seit dem letzten Jahr nicht mehr produziert wird. Für diese besondere Fahrzeug-Kategorie (5+2-Sitzer mit Großraumoption als sparsamer und wartungsarmer Hybrid) gibt es keinen adäquaten Taxi-Ersatz. Der von Toyota kurzzeitig als Prius-Alternative proklamierte Camry wird mittlerweile ebenfalls nicht mehr gebaut. Aktuell bietet Toyota Rollstuhlbeförderung inklusive: das London Taxi. Der Klassiker: der VW Touran. London Taxi soll förderfähig werden. VIER LÜCKENFÜLLER seine Limousinen- bzw. Kombivarianten Corolla sowie das SUV Corolla Cross an oder den Lexus ES 300h Hybrid. Rein elektrisch betriebene Toyota-Modelle sind für Taxiunternehmer derzeit keine echte Alternative, obwohl mit dem Proace-Verso eigentlich eine Großraumvariante mit akzeptabler Lieferzeit (ca. drei Monate) auf dem Markt wäre. Der bZ4X, ein vollelektrisches SUV, ist zwar mittlerweile reservierbar und kann an einer DC-Ladesäule mit bis 150 kW geladen werden. Wer aber auf eine Wallbox angewiesen ist oder generell sein Auto mit Wechselstrom laden möchte, der sollte gegebenenfalls noch etwas mit seiner Reservierung warten, denn ab Produktionsbeginn wird der bZ4X zunächst nur mit maximal 6,6-kW-Wechselstrom geladen werden können. Voraussichtlich Ende 2022 soll der On-Board-Charger aber durch einen dreiphasigen 11-kW-Charger ersetzt werden. Volkswagen, im Beliebtheitsranking auf Platz drei bei den Münchner Taxiunternehmern, setzt nach wie vor auf den Touran mit Dieselantrieb. Der elektrische ID4 bekommt dagegen kein werkseitiges Taxipaket, hier wäre eine Umrüstung nur auf Eigeninitiative möglich. Fragt man bei Taxiunternehmen nach, welche Bei Taxiunternehmern sehr beliebt: Toyota-Modelle wie hier der Corolla. Mit bis zu 35 % Rabatt: der Volvo V90. FOTOS: Simon Günnewig; Taxi Times (2), Volvo FOTO: Daimler AG 8 3. QUARTAL 2022 TAXI

NEUSTART MIT HÜRDEN Marke sie sich denn als Nachfolger vorstellen können, fällt sehr oft der Name Volvo. Das würde für München passen, denn das werkseitige Taxipaket wird – anders als bei vielen anderen Exporteuren – nicht von INTAX in Oldenburg, sondern von der Firma Adler in München eingebaut. Zudem gibt es mit dem Autohaus München in Trudering auch einen Händler, der Interesse an der Taxibranche zeigt und das nötige Know-How mitbringt. Volvo bietet aktuell eine breite Taxipalette an, unter anderen den V90 mit klassischem Verbrenner-Motor sowie den XC90 als Plug-in-Hybrid oder den elektrischen XC40 – Letzterer aber mit dem Manko längerer Lieferzeiten. DAS PROBLEM BEI TESLA Die ehemals schwedische Marke gehört mittlerweile zum chinesischen Geely-Konzern, ebenso wie LEVC, bekannt unter dem Namen „London Taxi“. Das ist eigentlich ein Modell, das für den Einsatz als Taxi alle Voraussetzungen mitbringt: Es ist als reines Taxi gebaut, hat neben einem Elektroantrieb (und einem Verbrenner, der als Reichweitenverlängerer fungiert) auch einen integrierten Rollstuhlplatz und wie Volvo mit der Firma Adler die passende Taxiumrüstung und mit dem Autohaus München den kompetenten Münchner Händler. Dem Modell werden allerdings seitens der Stadt ein paar Knüppel zwischen die Beine geworfen, weil es bisher weder die Kriterien für eine E-Taxi-Förderung noch die für einen Inklusions-Zuschuss erfüllt. Letzteres könnte sich aber demnächst dank eines Stadtrat-Antrags von SPD und Grünen ändern (siehe nebenstehender QR-Code). Die bisher häufigsten E-Taxis auf Münchens Straßen sind neben den 10 Jaguar I-PACE des Münchner Taxi Zentrums die Teslas Model S und X. Die Tesla-Firmenphilosophie sieht allerdings keine Sonderbehandlung für Großabnehmer oder Gewerbekunden vor. Spezielle Rabatte für Taxis oder attraktive After-Sale-Betreuung wie Leihtaxi, Mobilitätsgarantien etc. kann man von Tesla nicht erwarten. Seit diesem Jahr zeigen diese Haltung nun auch andere Hersteller. Ford, Polestar, Hyundai, Kia oder die zum Stellantis-Konzern gehörenden Marken Citroën, Peugeot, Opel und Fiat haben eine werkseitige aktive Betreuung der „Zielgruppe Taxi“ nahezu komplett eingestellt. Dabei sind spezielle Rabatte für Taxis oder attraktive After-Sales-Konditionen für einen Taxibetrieb bei der Fahrzeuganschaffung wichtig, weil das Taxi anders als ein Privatfahrzeug die Basis für die unternehmerische Existenz darstellt und deshalb im Vorfeld kalkuliert werden muss, wie mögliche Ausfälle kompensiert werden können. Zudem werden Taxis durch ihre hohen Laufleistungen und ihre häufige Besetzung mit der höchstzulässigen Personenanzahl intensiver beansprucht als Privatfahrzeuge. Die Forderung nach großzügigen Kulanzregelungen ist daher nachvollziehbar. Last, but not least befördert ein Taxi Personen und damit auch den potenziellen späteren Autokäufer. Jede Taxifahrt ist somit eine Probefahrt, vor allem bei E-Taxis. All diese Faktoren zählen bei Fahrzeugherstellern plötzlich nicht mehr. Jetzt liegt der Fokus scheinbar nur noch auf dem Privatkunden. „Es ist eben viel lukrativer, Elektromodelle an Privatkunden zu verkaufen als an Taxiunternehmer, für die man erst aufwendig ein Taxipaket entwickeln lassen muss und die dann auch noch Rabatte erwarten“, beschreibt es ein Insider gegenüber Taxi Times. Und ein anderer meint: „Die Automobilindustrie hat im Moment andere Sorgen als unsere Randgruppe.“ So wird eine Branche, von der politisch ein Wandel vom Verbrenner zur Elektromobilität verlangt wird, systematisch ins Abseits gestellt. Dabei wäre – Stichwort E-Klasse- Ersatz – im Moment eine riesige Lücke zu füllen. jh FAHRE DIE MODERNSTE TAXI-FLOTTE DER STADT Werde Fahrer:in der ersten e-Vitos mit Rollstuhlrampe § Hohe Flexibilität/24 h Verfügbarkeit § Zentraler Standort mit eigenem Parkhaus und Werkstatt § Ein offenes/kollegiales Betriebsklima § Elektroflotte von Mercedes und Jaguar sowie Hybridfahrzeuge Interesse geweckt? Jetzt bewerben! Wir freuen uns, Dich kennenzulernen: Occamstr. 20, 80802 München Tel.: 089 201 69 00 personal@muenchner-taxi-zentrum.de www.muenchner-taxi-zentrum.de FOTO: Daimler Ag.

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