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Taxi Times München - Juni 2015

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FLUGHAFEN FLUGHAFEN Im

FLUGHAFEN FLUGHAFEN Im Taxigutachten für die Stadt München findet der Flughafen besondere Erwähnung. Vom Flughafen gehen im Jahr 600 000 Touren ab, geschätzt ebenso viele Fahrten führen zum Flughafen. Damit generiert er 1,2 Millionen Aufträge für das Taxigewerbe im Jahr. Dem Taxigewerbe kommt dabei zugute, dass der Münchner Flughafen mit knapp 40 Millionen Passagieren im Jahr zu den größten Airports in Europa zählt. Im Deutschlandvergleich liegt er momentan hinter Frankfurt auf Platz zwei. So viele potenzielle Fahrgäste ziehen Taxifahrer an: 22 Prozent der Münchner Taxi unternehmen geben an, sich überwiegend am Flughafen bereitzustellen. Trotz des hohen Passagieraufkommens liegt die Quote der Fluggäste, die nach der Ankunft ins Taxi umsteigen, sehr niedrig. Nur zwölf Prozent der Passagiere erreichen oder verlassen die Terminals per Taxi. Zum Vergleich: In Köln sind es 21, in Berlin-Tegel SAUBERER FLUGHAFEN Von den zahlreichen Fluggästen nutzen nur zwölf Prozent das Taxi. Das ergibt das Gutachten von Linne + Krause über die Funktionsfähigkeit des Taxigewerbes in der Landeshauptstadt München im Kapitel zum Flugverkehr. GUTACHTEN: MUC FÖRDERT TAXIUMSATZ oder Hamburg-Fuhlsbüttel sogar knapp 40 Prozent. Zu den Minuspunkten laut Gutachten zählen daher die Lage des Flughafens und das breite Angebot an anderen Transportmitteln. So ziehen 13 Prozent Linienbus oder Bustransfer vor und 32 Prozent nutzen die S-Bahn. Die meisten Flugreisenden aber fahren entweder selbst zum Flughafen oder lassen sich bringen oder abholen. Dafür stehen am Airport 30 000 Parkplätze zur Verfügung. Wie viele Kunden Mietwagenangebote nutzen – mit oder ohne Fahrer –, erfasst das Gutachten nicht. Zusätzlich erschwert der zu Fachmessen im 30-Minuten-Takt verkehrende Messe-Shuttle das Taxigeschäft. Auch wenn das Gutachten hierzu keine Zahlen erfasst hat, dürfte den Kollegen durch die gute Anbindung der Messe der eine oder andere lukrative Hafenstich entgehen. Welche Konsequenzen das Taxigewerbe aus den Zahlen zieht, bleibt abzuwarten. tb Während man hierzulande gewohnt ist, von Rekord zu Rekord zu fliegen, könnten die wichtigsten deutschen und europäischen Airports bald über sinkende Fluggastzahlen klagen. Der Grund: Bereits in zweieinhalb Jahren soll in Istanbul ein moderner und gigantischer Flughafen in Betrieb genommen werden, der sich zum bedeutendsten Drehkreuz im internationalen Flugverkehr entwickeln könnte. Deutschlands Drehkreuz Nummer eins, der Frankfurter Flughafen, steht schon jetzt unter dem Druck ausländischer Fluglinien mit Heimatflughäfen im Nahen Osten. Gerade die Ölförder staaten können es sich erlauben, ihre prestigeträchtigen Airlines nach Belieben zu fördern – und ihre Petrodollars in große Flughäfen investieren. Frankfurt hat mit einem anderen Problem zu kämpfen: dem Platz. So hat die Betreibergesellschaft Fraport angekündigt, noch in diesem Jahr mit dem Bau eines umstrittenen dritten Terminals in Frankfurt zu beginnen. Nur mit einer dritten Sein neuer Flughafen könnte Frankfurt und München Fluggäste kosten: Temel Kotil, Chef der türkischen Flug gesellschaft Turkish Airlines. GEFAHR AUS DEM OSTEN Während der Orient expandiert, hat der Okzident mit Problemen wie Bürgerbegehren und Nachtflugverbot zu kämpfen. Münchens OB Dieter Reiter legt sich fest: keine dritte Startbahn ohne neuen Bürgerentscheid. Startbahn und nur mit einer Aufhebung des strengen Nachtflugverbots könne man auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben. Sonst liefe man Gefahr, sich von Istanbul oder Dubai den Rang ablaufen zu lassen. Selbst bei Zuwächsen von nur zwei bis drei Prozent im Jahr hätte man ohne Flughafenausbau bereits 2021 die Kapazitätsgrenze überschritten. Ähnliches könnte auch München drohen. So sieht Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nur dann eine Chance für eine dritte Startbahn in München, wenn die bereits bestehenden Start- und Landebahnen nachweislich nicht mehr ausreichten. Selbst dann müssten die Bürger erneut entscheiden. Es soll zwar jeder die Chance bekommen, bei geänderter Sachlage sein Projekt erneut zur Diskussion zu stellen, eine Zustimmung der Landeshauptstadt zu dem Milliardenprojekt gegen den erklärten Willen der Münchner Bürger schloss Reiter jedoch kategorisch aus. Das könnte der Konkurrenz in die Hände spielen. Das alte Drehkreuz der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines, der Atatürk-Flughafen in Istanbul, könnte Frankfurt schon in diesem Jahr überflügeln. Bereits 2014 fehlten Istanbul nur drei Millionen Passagiere, um Frankfurt mit seinen 60 Millionen Fluggästen einzuholen. Temel Kotil, Chef der Turkish Airlines, sieht die Chancen seines Flughafens im Transit. Die Lage Istanbuls am Übergang von Europa nach Asien sei für viele Umsteiger ideal. Das neue Flughafenprojekt ist ehrgeizig: Die neue Anlage soll am Ende der Ausbauphasen über vier Terminals und sechs Landebahnen verfügen. Bei Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, lässt das die Alarmglocken läuten. Er richtete einen dringenden Appell an die Bundesregierung: Wettbewerbsverzerrende Regulierungen wie die Luftverkehrsteuer oder aus ufernde Nachtflugbeschränkungen könnten nicht länger hingenommen werden, erforderliche Ausbauvorhaben wie die notwendige dritte Bahn am Flughafen München seien endlich anzugehen. tb Bereits zum fünften Mal in Folge erhält der Münchner Airport ein Zertifikat für seine erfolgreichen Bemühungen zur Verminderung von CO 2 -Emissionen. Bei der Initiative „Airport Carbon Accreditation“, die vom europäischen Flughafendachverband ACI Europe ins Leben gerufen wurde, erreichte der Münchner Airport das „Level 3“, die zweithöchste von vier möglichen Bewertungsstufen. Das Zertifikat wird an Flughäfen verliehen, die durch effektive und nachhaltig wirksame Schritte zur Verminderung der CO 2 -Emissionen beitragen und andere Partner am Flughafen – insbesondere die Luftverkehrsgesellschaften – in diese Bemühungen einbinden. Der Klimaschutz ist ein zentrales strategisches Unternehmensziel der Flughafen München GmbH (FMG): So soll das weitere Wachstum am Münchner Airport bis zum Jahr 2020 bezogen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (links) und Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh (rechts) vor dem Stand der FMG auf der Air Cargo Europe im Rahmen der 15. transport logistic in München. auf das Basisjahr 2005 CO 2 -neutral gestaltet werden. Ein weiterer Erfolg, den Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der FMG, seiner Bilanz hinzufügen kann. So viel Engagement freut nicht nur die Umwelt – auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dürfte mit der Entwicklung zufrieden sein. tb FOTOS: Werner Hennies / FMG (oben), Alex Tino Friedel / FMG FOTOS: Turkish Airlines (links), Konrad Ferterer / SPD München (rechts) Dr. J. Cichon Unfallschadenregulierung Fahrerlaubnisrecht Erbrecht M. Werther* Fachanwalt Verkehrsrecht Reitrecht Dr. Cichon & Partner* Rechtsanwaltskanzlei S. v. Kummer* Fachanwalt Familienrecht Sozialrecht Tätigkeitsschwerpunkte J. Buchberger* Fachanwalt Strafrecht Bußgeldsachen N. Nöker Fachgebiet Arbeitsrecht Verwaltungsrecht A. Friedmann Fachgebiet Gewährleistungsrecht Reiserecht M. Wunderlich- Serban Fachgebiet Mietrecht Privatinsolvenzen Johann-von-Werth-Straße 1, 80639 München, Tel. 089-13 99 46-0, Fax 089-16 59 51 cichon2014.indd 1 04.12.14 09:37 20 TAXI JUNI / 2015 21

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