Taxi Times München - Juni 2015
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JUNI <strong>2015</strong> 3,50 €<br />
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MÜNCHEN<br />
GUTACHTEN ZUR FUNKTIONSFÄHIGKEIT<br />
DES MÜNCHNER TAXIGEWERBES<br />
38 PROZENT<br />
SCHATTEN WIRTSCHAFT?<br />
SCHLEUSEREI<br />
Risiko Auslandsfahrten<br />
WETTBEWERB<br />
Zentrale stoppt Rabattaktion<br />
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Mit Qualität gegen Uber
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Der Touran*.<br />
INHALT<br />
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PERSONALIEN<br />
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Als die Münchner Regionalredaktion der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zum<br />
ersten Mal zusammengetreten ist, haben wir uns ein<br />
hohes Ziel gesteckt. Unsere Aufgabe ist es, ein redaktionell<br />
unabhängiges Magazin zu machen, das seinen<br />
Schwerpunkt auf den Münchner Raum legt. Dabei haben<br />
wir als Leser hauptsächlich <strong>Taxi</strong> fahrer und –unter nehmer<br />
im Blick, vergessen aber nicht, dass unser Heft auch von<br />
vielen Politikern und von anderen Menschen, die dem<br />
<strong>Taxi</strong> gewerbe verbunden sind, gelesen wird. Dabei wollen<br />
wir ebenso vielseitig wie ausgewogen berichten und zu<br />
den Punkten, die die Zukunft des Gewerbes maßgeblich<br />
mitbestimmen, Stellung beziehen und Kante zeigen.<br />
Für unsere ersten beiden Münchner Hefte haben wir<br />
viel Lob geerntet. Themen auswahl, Inhalt und Darstellung<br />
treffen offenbar genau den Wunsch der Leser. Allerdings<br />
haben uns nach der zweiten Ausgabe auch<br />
kritische Leserbriefe erreicht. Wir wären partei isch, zu<br />
unter nehmer freund lich und würden dabei immer nur<br />
die selben Unternehmer zu Wort kommen lassen. Das<br />
war allerdings mehr der Not geschuldet: Viele angesprochene<br />
Unternehmer wollten sich öffentlich nicht zum<br />
Thema Mindest lohn äußern, weshalb wir mit denen<br />
gesprochen haben, die das zugelassen haben.<br />
Wir nehmen Kritik dieser Art immer sehr ernst. Eine<br />
Leserbriefschreiberin kommt in dieser Ausgabe in einem<br />
Interview ausführlich zu Wort. Auch die anderen kritischen<br />
Leserbriefschreiber sind ein geladen, in einer der<br />
nächsten Ausgaben ihren Standpunkt zu vertreten. Wir<br />
nehmen unsere Unab hängigkeit sehr ernst und sprechen<br />
deshalb auch grundsätzlich mit jedem, der dazu bereit<br />
ist. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe kann von diesem Meinungsaustausch<br />
nur profitieren.<br />
4 Christian Majer<br />
5 Oğuz Lüle<br />
TITELTHEMA<br />
6 Gutachten: 38 Prozent im Schatten?<br />
AUSLANDSFAHRTEN<br />
10 <strong>Taxi</strong>fahrer als Schlepper?<br />
ISARFUNK TAXIZENTRALE<br />
16 Quality Check<br />
17 My<strong>Taxi</strong>-Rabatt<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
18 Gutachten aus TVM-Sicht<br />
19 Tarif antrag<br />
FLUGHAFEN<br />
20 Gutachten/Klimaschutz<br />
21 Gefahr aus dem Osten<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
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22 E-Mobility in <strong>München</strong><br />
23 Erfahrungen mit dem E-<strong>Taxi</strong><br />
RUBRIKEN<br />
9 Nachschau <strong>Taxi</strong>-Wiesn,<br />
Hotel Adagio, Helios Kliniken<br />
11–13 App-Anbieter: Offener Brief, Hailo, Uber, My<strong>Taxi</strong><br />
14 Interview: Josefa Hubl<br />
24 Politik: FDP (JuLis), EU-Kommission<br />
25 Adressen: Brandner Kaspar<br />
26 Nach Redaktionsschluss: Urteil gegen Uber-Fahrer,<br />
UberX, Neue Vermittlungsgebühr bei My<strong>Taxi</strong>,<br />
Letzte Meldung<br />
TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
3
PERSONALIEN<br />
PERSONALIEN<br />
Fahrräder für alle:<br />
Am Wörth hof<br />
werden am<br />
2. August wieder<br />
Fahr räder verteilt.<br />
Der Integrations aktivist mit<br />
den markanten Gesichtszügen:<br />
Wörthhof-Chef Oğuz Lüle.<br />
Die Mercedes-Benz Niederlassung <strong>München</strong> hat in Christian Majer<br />
einen taxi erfahrenen Verkaufs chef für das Flottengeschäft.<br />
Christian Majer auf der<br />
Mercedes-Benz <strong>Taxi</strong>-Wiesn <strong>2015</strong>.<br />
DER NEUE FÜR DAS<br />
FLOTTENGESCHÄFT<br />
DER MANN<br />
VOM WÖRTH HOF<br />
Es gibt <strong>Taxi</strong>-Kollegen, die sich durch ein besonders starkes soziales<br />
Engagement auszeichnen. Nachtfahrer Oğuz Lüle gehört dazu.<br />
Die Mercedes-Benz Niederlassung <strong>München</strong> hat einen neuen Verkaufsleiter<br />
PKW-Flotte. Einen, der sich mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe auskennt.<br />
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Wer am 25. April auf der <strong>Taxi</strong>-<br />
Wiesn in der Mercedes-Benz<br />
Niederlassung in der Landsberger<br />
Straße mitfeierte, der hatte eine gute<br />
Gelegenheit, ihn persönlich kennen zulernen.<br />
Christian Majer, der seit Anfang des<br />
Jahres Verkaufsleiter für das PKW-Flottengeschäft<br />
bei Mercedes-Benz in <strong>München</strong><br />
ist und damit auch für den <strong>Taxi</strong> verkauf verantwortlich,<br />
bescherte seinen Gästen einen<br />
zünftigen Tag mit echtem Oktober fest-Flair.<br />
Doch nicht dem ganzen <strong>Taxi</strong>gewerbe ist<br />
nach Feiern zumute. Das Engagement der<br />
Daimler AG in Gewerbe- und Zentralen-<br />
Konkurrenten wie My<strong>Taxi</strong> oder moovel verärgerte<br />
einige <strong>Taxi</strong> zentralen und -Unter <br />
nehmer in der Vergangenheit. Christian<br />
Majer weist auf die Vorteile der Kooperationen<br />
hin: „Mit der Mobilitäts-Plattform<br />
moovel wollen wir intelligent vernetzte,<br />
intermodale Mobilität neu definieren und<br />
den Kunden den besten Weg von A nach B<br />
aufzeigen. Auch carpooling.com, an dem<br />
Daimler einen Minderheits anteil hält, leistet<br />
mit der Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten<br />
einen Beitrag, Menschen von<br />
A nach B zu bringen“, so Majer weiter.<br />
„Carpooling.com lotet darüber hinaus<br />
Op tionen der innerstädtischen Mobilität<br />
aus. <strong>Taxi</strong>s und Chauffeur-Services spielen<br />
hierbei auch eine wichtige Rolle.“<br />
Das My<strong>Taxi</strong>-Engagement sieht Chris tian<br />
Majer ähnlich: „Letzt endlich ist My<strong>Taxi</strong><br />
auch Teil des <strong>Taxi</strong> gewerbes und stellt eine<br />
moderne Form der <strong>Taxi</strong> zentrale dar“, so<br />
Majer. „Die hohe Zahl an Fahrern, die sich<br />
bei My<strong>Taxi</strong> registriert haben, zeigt, dass<br />
dies auch bei vielen <strong>Taxi</strong> gewerbe treibenden<br />
gut ankommt.“ Christian Majer<br />
weiß, worauf es beim <strong>Taxi</strong> geschäft an <br />
kommt. Als langjähriger Verkaufsleiter der<br />
Mercedes-Benz Niederlassung Augs burg<br />
kennt er die Wünsche und Bedürfnisse der<br />
<strong>Taxi</strong> branche genau. „Wir machen seit Jahren<br />
guten <strong>Taxi</strong> service“, sagt er. „Und das<br />
wird auch so bleiben.“ <br />
tb<br />
FOTOS: Daimler AG<br />
FOTOS: Michael Lucan / pixeldost.de, Tom Buntrock<br />
Dialog und Verständnis, mehr Demokratie und Frieden<br />
für alle Menschen, mit allen Menschen.“ So fasst Oğuz<br />
Lüle sein Lebensmotto zusammen. Sein Lebens werk<br />
ist der Wörth hof, ein freies und unabhängiges Kultur zentrum.<br />
Die Finanzierung fällt nicht immer leicht, auch deshalb, weil<br />
Lüle Fördergelder strikt ablehnt. „Wenn es mit dem Geld mal<br />
wieder knapp wird“, erzählt Lüle, „dann setze ich mich wieder<br />
für ein paar Nacht schichten ins <strong>Taxi</strong>.“<br />
Über das Leben von Oğuz Lüle könnte man einen Film drehen.<br />
Er hat als Flucht helfer politische Gefangene in der Türkei<br />
befreit. Er selbst verdankt seine Freiheit dem SPD-Europaabgeordneten<br />
Jannis Sakellariou, dem es gelang, ihn aus türkischer<br />
Militär haft zu retten. Wenn Lüle heute auf seine<br />
bewegte Vergangenheit zurückschaut, dann gelingt ihm das<br />
ohne Hass. „Was die Menschen brauchen, ist Dialog und Verständnis<br />
und nicht Hass und Vergeltung.“<br />
Raum für Dialog bietet der Wörth hof. „Der Wörth hof ist<br />
für Menschen, die anderen Menschen begegnen und andere<br />
Kulturen verstehen lernen wollen“, sagt Oğuz Lüle. So bietet<br />
das freie Kultur zentrum Platz für alle: vom Kinder ballett für<br />
die ganz Kleinen bis zur Best-Agers-Party für Reifere; vom<br />
klassischen indischen Tanz bis zu heißen Salsa-Rhythmen,<br />
Flamenco und Bauchtanz.<br />
Eine der zahlreichen Projekte, die Lüle betreibt, ist die<br />
Aktion „Räder für alle“. Seit einigen Jahren werden Fahrräder<br />
an Menschen verteilt, die sich keines kaufen können. Dieses<br />
Jahr findet die Radl-Verteilung am 2. August um 16 Uhr im<br />
Wörth hof in der Wörth straße 10 statt. „Wir benötigen für<br />
unsere Aktion noch weitere Räder“, sagt Lüle. „Möglichst im<br />
fahr baren Zustand. Und natürlich holen wir Räder auch gerne<br />
im Stadt gebiet ab.“ Denn auch Mobilität ist ein Stück Teil habe<br />
und Integration. „Nur wer mobil ist, der kann an unserer<br />
Gesellschaft teilnehmen.“ tb<br />
Wahre Größe ist,<br />
den Durchblick nicht nur zu haben,<br />
sondern ihn auch zu erklären.<br />
Teil eines großen Ganzen zu sein, eröffnet uns viele<br />
Möglichkeiten.<br />
Zum Beispiel, Ihnen noch mehr Sicherheit zu geben,<br />
nach wissenschaftlich neuesten Erkenntnissen optimal<br />
behandelt zu werden.<br />
Eins wird uns dabei immer das Wichtigste sein:<br />
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4 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
5
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
BAUSTELLE<br />
TAXISTANDPLÄTZE<br />
In den letzten Jahren fielen zahlreiche<br />
<strong>Taxi</strong>stellplätze in <strong>München</strong><br />
Verlegungen und Umbaumaßnahmen<br />
zum Opfer. Prominenteste<br />
Beispiele sind der Pasinger<br />
Bahnhofsplatz, der Max-Joseph-Platz<br />
und der Harras – der zumindest<br />
1 300 TAXIS<br />
IN DER<br />
SCHATTEN<br />
WIRTSCHAFT?<br />
Gutachten über die Funktionsfähigkeit des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes in der Landeshauptstadt <strong>München</strong>.<br />
Am 2. Februar 2014 beauftragte<br />
das Kreisverwaltungsreferat<br />
(KVR) der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> die Firma Linne + Krause aus<br />
Hamburg mit der Erstellung eines Gutachtens<br />
zur Feststellung der Höchstzahl der<br />
zuzulassenden <strong>Taxi</strong>konzessionen zum Verkehr<br />
mit <strong>Taxi</strong>s. Linne + Krause hat bereits<br />
über 40 Gutachten dieser Art in ganz<br />
BAUSTELLE TAXITARIF<br />
Deutschland erstellt, darunter für Städte<br />
wie Hamburg, Köln, Düsseldorf und<br />
Aachen. Darüber hinaus ist das Hamburger<br />
Unternehmen nach eigenen Angaben führend<br />
in Entwicklung und Betrieb von<br />
Fiskal taxameter-Systemen.<br />
Das Gutachten über die <strong>Taxi</strong>situation<br />
in <strong>München</strong> liegt seit März dieses Jahres<br />
vor. Es betrachtet das <strong>Taxi</strong>gewerbe aus den<br />
Während der MVV mindestens einmal<br />
im Jahr seine Preise erhöht, tut man<br />
sich mit der Anpassung des <strong>Taxi</strong>tarifes<br />
immer schwer. Gerade Mehrwagenunternehmer<br />
beklagen, dass die<br />
Tariferhöhungen, wenn sie dann einmal<br />
kommen, kaum Inflation und Kostensteigerung<br />
auffangen. Viele Einzelunternehmer<br />
hingegen befürchten, dass<br />
höhere <strong>Taxi</strong>preise Kunden abschrecken<br />
könnten, und lehnen sie deshalb ab.<br />
Auch wenn die Mehrwagenbetriebe<br />
mehr <strong>Taxi</strong>s auf die Straße bringen als<br />
die Einzelunternehmer, sind sie in der<br />
Minderheit. 290 Betriebe mit mehreren<br />
<strong>Taxi</strong>s stehen 1 530 mit nur einem Fahrzeug<br />
gegenüber. Das spielt eine bedeutende<br />
Rolle, zum Beispiel bei Wahlen<br />
oder Abstimmungen innerhalb der <strong>Taxi</strong>-<br />
<strong>München</strong> eG. Der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong><br />
hat bereits letztes Jahr einen eigenen<br />
Tarifantrag eingereicht, der aber in der<br />
<strong>Taxi</strong>kommission keine Mehrheit fand. In<br />
diesem Antrag wurde eine Erhöhung<br />
von durchschnittlich zwölf Prozent<br />
gefordert. Der <strong>Taxi</strong>-<strong>München</strong> eG ist das<br />
zu viel. Sie ist der Meinung, dass sieben<br />
Prozent völlig ausreichen. Auch lehnt<br />
die Genossenschaft eine Kopplung des<br />
<strong>Taxi</strong>tarifs an den MVV-Tarif sowie einen<br />
Kreditkarten- und Flughafen zuschlag –<br />
wie vom TVM angeregt – ab.<br />
verschiedensten Blickwinkeln. Es werden<br />
zahlreiche Nachfragefaktoren bewertet,<br />
wie Tourenaufkommen, Kundenstruktur,<br />
Demografie, Konjunktur, Regionalwirtschaft<br />
und Verkehr. So wurden laut Gutachten<br />
2012 und 2013 ungefähr 3,65 Mil lionen<br />
Funktouren vermittelt. Gerechnet auf die<br />
Einwohnerzahl gehört <strong>München</strong> damit<br />
eher zu den schwachen Standorten für<br />
Funkvermittlung in Deutschland. In Hamburg<br />
werden mehr als 7 Millionen Funkaufträge<br />
vermittelt – bei gerade einmal<br />
einem Fünftel mehr Einwohner. Und in<br />
Düsseldorf werden bei nur 600 000 Einwohnern<br />
fast annähernd so viele Fahrten<br />
über Funk vermittelt wie in <strong>München</strong>.<br />
Eine Erklärung dafür könnte sein, dass<br />
laut Gutachten jährlich 4 Millionen Kunden<br />
ihr <strong>Taxi</strong> über eine der 170 Rufsäulen<br />
bestellen. Das stellt eine Münchner Besonderheit<br />
dar, denn in anderen Großstädten<br />
spielen Rufsäulen bei der Vermittlung fast<br />
keine Rolle mehr. Auch erfahren wir aus<br />
dem Gutachten einiges über die Kundenstruktur.<br />
Mit 38 Prozent sind Privatpersonen<br />
am stärksten vertreten, gefolgt von<br />
35 Prozent Geschäftsleuten, 10 Prozent<br />
Kranken- und Behindertenfahrten und<br />
8 Prozent Touristen.<br />
Starke Beachtung findet der Mindestlohn.<br />
So steht im Gutachten: „Ein Ereignis<br />
von geradezu paradigmatischer Bedeutung<br />
ILLUSTRATION: Alexey Dubovskiy / Fotolia, MONTAGE: Raufeld Medien<br />
erlebt das <strong>Taxi</strong>gewerbe zurzeit mit der Einführung<br />
des Mindestlohns von 8,50 €/Std.<br />
In kaum einer Niedriglohnbranche ist die<br />
,wirtschaftliche Fallhöhe‘ so hoch wie im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe. Mehr als alle konjunkturellen<br />
Einflüsse überschattet derzeit der<br />
Mindestlohn die Zukunftsaussichten der<br />
Branche.“<br />
Doch noch stärker als der Mindestlohn<br />
soll die Schattenwirtschaft die Funktionsfähigkeit<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes gefährden.<br />
»In keiner Branche<br />
ist die Fallhöhe so<br />
hoch wie im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe.«<br />
Laut Linne + Krause konnten 41 Prozent<br />
der befragten Unternehmen keine betriebswirtschaftlich<br />
plausiblen Zahlen vorlegen.<br />
Deshalb werden diese <strong>Taxi</strong>be triebe als<br />
„semiprofessionell“ im Gutachten aufgeführt.<br />
Am deutlichsten träte Semiprofessionalität<br />
bei einer Problemgruppe von<br />
mittelgroßen Betrieben mit bis zu sieben<br />
Fahrzeugen auf.<br />
Das Gutachten kommt zu dem Schluss:<br />
Die Funktionsfähigkeit des Münchner<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes ist gefährdet. Doch gehe<br />
im jetzigen Umfang gerettet werden<br />
konnte. Jüngst wurde das Standplatzangebot<br />
in der Parkstadt<br />
Schwabing um drei Stellplätze<br />
reduziert. Ein Platz in der Lyonel-<br />
Feininger-Straße wurde zugunsten<br />
der Schulwegsicherheit gestrichen,<br />
zwei weitere in der Domagkstraße<br />
machten einer Einfahrt Platz. Ersatz<br />
ist nicht geplant, obwohl die Stände<br />
in der Parkstadt Schwabing schon<br />
vorher regelmäßig überfüllt waren.<br />
Das Streichkonzert könnte weitergehen.<br />
Baustellenbedingt wurde der<br />
Stand am Partnachplatz verkürzt,<br />
der Stand Geiselgasteig aufgehoben.<br />
Zusätzlich erschweren kurzzeitige<br />
Standplatzbeschränkungen das<br />
Geschäft: Von den Großveranstaltungen<br />
in der Ludwig- und Leopoldstraße<br />
sind gleich mehrere Standplätze<br />
betroffen und auch während<br />
des G-7-Gipfels ist mit mehreren<br />
Standplatzaufhebungen zu rechnen.<br />
Übrigens: Der jetzige Umbauplan<br />
des Münchner Hauptbahnhofes sieht<br />
nur noch 25 <strong>Taxi</strong>plätze in der Bayerund<br />
15 in der Arnulfstraße vor – und<br />
keinen mehr am Bahnhofsplatz!<br />
6 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
7
TITELTHEMA<br />
MELDUNGEN<br />
Der Stadt <strong>München</strong><br />
liegt ein aktuelles<br />
Gutachten über das<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe vor.<br />
Jetzt ist es an der<br />
Politik, die richtigen<br />
Schlüsse daraus zu<br />
ziehen und Entscheidungen<br />
zu treffen.<br />
NEWSTICKER<br />
RÜCKBLICK:<br />
MERCEDES TAXI-WIESN<br />
Neueröffnung: Das Ensemble Adagio Access<br />
und ibis budget am Olympiapark in <strong>München</strong>.<br />
BAUSTELLE BUSSPUREN<br />
Mit der Freigabe von Busspuren für<br />
das <strong>Taxi</strong> tat sich die Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> schon immer schwer. Die Spuren,<br />
die jetzt auch von <strong>Taxi</strong>s genutzt<br />
werden dürfen, sind handverlesen. So<br />
wäre es zum Beispiel sinn voll, wenn<br />
auch die Busspur auf der Wittelsbacherbrücke<br />
Richtung Westen freigegeben<br />
würde oder es dem <strong>Taxi</strong> erlaubt wäre,<br />
die Leonrodstraße am Platz der Freiheit<br />
auch in nordöstlicher Richtung zu<br />
verlassen. Wichtige Voraussetzung für<br />
die Mitbenutzung von Busspuren ist<br />
es, die Regeln einzuhalten, Busse nicht<br />
zu überholen, an Haltestellen nur im<br />
Schritt tempo vorbeizufahren und vor<br />
diese Gefährdung nicht von der Nachfrageseite<br />
aus, sondern von der Angebotsseite.<br />
Linne + Krause kommt zu dem Schluss,<br />
dass 2 700 <strong>Taxi</strong>s für <strong>München</strong> ausreichend<br />
wären – damit wären derzeit 700 <strong>Taxi</strong>s<br />
zu viel auf der Straße. Von einer gänzlichen<br />
Freigabe der <strong>Taxi</strong>lizenzen rät der<br />
Gut achter dringend ab: „In den wenigen<br />
deut schen Städten und Kreisen ohne<br />
Begren zung der Konzessionszahl (z. B.<br />
Hamburg, Berlin, Wiesbaden, Kiel) ist es<br />
in den letzten Jahren zu massiven Wettbewerbsverzerrungen<br />
gekommen – verbunden<br />
mit einer Verdrängung ehrlicher<br />
Unternehmer.“<br />
Das könne nur mit einer kontrollierten<br />
Marktbereinigung gelöst werden. Hier<br />
wird das „Hamburger Modell“ empfohlen.<br />
Das aber birgt Gefahren: Die zunächst<br />
unkontrollierte Deregulierung des Hamburger<br />
<strong>Taxi</strong>marktes wurde begleitet von<br />
einem Abdriften des Gewerbes in die<br />
Schattenwirtschaft sowie von einem drastischen<br />
Qualitätsverfall. Der Marktanteil<br />
»Strengere Regeln<br />
bei Konzessionsübertragung<br />
und -verlängerung«<br />
„semiprofessionell“ betriebener <strong>Taxi</strong>s lag<br />
2004 bei knapp 60 Prozent! Hier wird bei<br />
der Verlängerung oder Neuerteilung von<br />
<strong>Taxi</strong>konzessionen vermehrt Wert auf die<br />
persönliche Zuverlässigkeit der Antragsteller<br />
gelegt. „Betriebe, die anlässlich der<br />
allem die Lichtzeichenanlagen für Busse<br />
zu be achten. Einige <strong>Taxi</strong>fahrer begehen<br />
hier un wissentlich einen Rotlichtverstoß,<br />
der den Führerschein kosten kann.<br />
Gerade wegen dieser Regeln ist es zu<br />
begrüßen, dass in <strong>München</strong> bisher nicht<br />
geplant ist, Busspuren für Elektrofahrzeuge<br />
freizugeben. Die Bundesregierung<br />
hatte dies zwar beschlossen, die<br />
Umsetzung aber den lokalen Behörden<br />
überlassen. In diesem Punkt nützt<br />
die konservative Haltung des KVR dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe, während es auf der<br />
anderen Seite schadet, wenn das <strong>Taxi</strong><br />
nicht als vollwertiges ÖPNV-Mitglied<br />
wahrgenommen wird.<br />
Wiedererteilung oder Übertragung ihrer<br />
Konzession keine plausiblen betrieblichen<br />
und steuerlichen Angaben vorlegen, erhalten<br />
keine bzw. nur noch eine mit Auflagen<br />
verbundene Wiedererteilung.“<br />
Leider zeigt das Gutachten erhebliche<br />
Schwächen. So wurden zwar alle möglichen<br />
Nachfrage- und Angebotsfakto ren<br />
sowie viele Betriebskosten aufgeschlüsselt<br />
und zur Beurteilung des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
herangezogen, eine wichtige<br />
Ver gleichs größe fehlt allerdings völlig:<br />
die Entwicklung des <strong>Taxi</strong>tarifs. Auch eine<br />
veränderte Angebotssituation durch<br />
schwindende <strong>Taxi</strong>stellplätze wurde ignoriert.<br />
Außerdem ist es fraglich, ob unzureichend<br />
ausgefüllte Fragebögen mit<br />
Steuerhinterziehung gleich gesetzt werden<br />
dürfen. Auf Nachfrage erklärten<br />
einige betroffene Unternehmer, die ihre<br />
Steuererklärung aus schließlich vom<br />
Steuer berater machen lassen, sich die<br />
Kosten für die Beantwortung des Fragebogens<br />
gespart und deshalb den Bogen<br />
selbst ausgefüllt zu haben.<br />
Auch den vom Gutachter gezogenen<br />
Schlüssen können sich nicht alle Gewerbevertreter<br />
in <strong>München</strong> anschließen. So<br />
scheint ein Widerspruch darin zu liegen,<br />
dass das Hamburger Modell als Lösung<br />
empfohlen wird, während an anderer Stelle<br />
vor den Gefahren gerade für die ehrlich<br />
arbeitenden Unternehmer gewarnt wird.<br />
Das ist zumindest erklärungswürdig. Der<br />
Gutachter regt an, in drei bis vier Jahren<br />
ein neues Gutachten zu erstellen. Bleibt zu<br />
hoffen, dass die unklaren Punkte bis dahin<br />
aufgearbeitet werden. So bietet das Gutachten<br />
vielleicht eine Diskussionsgrundlage<br />
– eine wirkliche Entscheidungshilfe<br />
für Stadtrat und Behörden sieht, unserer<br />
Meinung nach, anders aus. <br />
tb<br />
FOTO: Landeshauptstadt <strong>München</strong>/muenchen.de<br />
FOTOS: Daimler AG, Tom Buntrock, Adagio/Christian Boehm<br />
Zünftig ging es zu auf der Mercedes-Benz <strong>Taxi</strong>-Wiesn in der Niederlassung<br />
Landsberger Straße. Auch wenn die aktuellen<br />
Mercedes-Modelle im Vordergrund standen, so ließen Verpflegung<br />
und Rahmenprogramm nichts zu wünschen übrig. So gab<br />
es ein breit gefächertes Wiesn-Imbiss-Angebot vom Brathendl<br />
bis hin zu Käs spatzn. Für Süßmäuler gab es Kaiserschmarrn mit<br />
Puderzucker oder Apfelmus. Für die richtige Wiesn-Stimmung<br />
sorgte dann das Musikprogramm mit Livemusik. Fast das ganze<br />
Mercedes-Verkaufs team und auch viele Taxler erschienen in<br />
Tracht, was die „Oktoberfest im April“-Illusion perfekt machte.<br />
Abgerundet wurde das Angebot von zahlreichen Messeständen,<br />
an denen man sich vom NGD-Mercedes bis zum Leihfahrzeug<br />
über alle Belange des <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
informieren konnte. Für <strong>Taxi</strong>fahrer,<br />
-unternehmer, Angehörige und<br />
Freunde des Gewerbes war die<br />
Mercedes <strong>Taxi</strong>-Wiesn eine willkommene<br />
Gelegenheit, sich wieder<br />
mit Kollegen und Spezln zu<br />
unterhalten – und sich dabei die<br />
neuen Mercedes-<strong>Taxi</strong>s anzuschauen.<br />
Auf dieser Veranstaltung kam<br />
jeder auf seine Kosten! tb<br />
HELIOS KLINIKEN<br />
IN UND UM MÜNCHEN<br />
Einige den <strong>Taxi</strong>fahrern bereits vertraute Kliniken firmieren jetzt<br />
unter dem Namen Helios. So wurde aus dem Krankenhaus in<br />
Altperlach in der Schmidbauerstraße 44 die Helios Klinik <strong>München</strong><br />
Perlach, genauso, wie aus dem altbekannten Pasinger Krankenhaus<br />
das Helios Klinikum <strong>München</strong> West wurde. Hier wird<br />
die Adresse Steinerweg 5 beibehalten, momentan funktioniert<br />
die Anfahrt aber baustellenbedingt nur über die Maria-Eich<br />
Straße. Auch in Dachau gibt es eine Namensänderung: In der<br />
Krankenhausstraße 15 steht jetzt Helios Amper-Klinikum Dachau<br />
über der Tür. Die Helios Kliniken sind ein Netzwerk von 111<br />
unterschiedlichen Krankenhäusern und bieten Kompetenz in<br />
allen Bereichen der Patientenversorgung: von der ambulanten<br />
und stationären Akutmedizin über die Rehabilitation und Prävention<br />
bis hin zur Altenpflege. <br />
tb<br />
Senken Sie Ihre<br />
Buchhaltungskosten!<br />
Nach 9 Jahren als <strong>Taxi</strong> unternehmer<br />
jetzt neu:<br />
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(Mo–Fr 08.00 – 18.00 Uhr)<br />
NEUES ADAGIO-HOTEL<br />
IM NORDEN<br />
Der Hotelkonzern Accor hat eine neue<br />
Marke nach Deutschland gebracht: Adagio<br />
Access. Das erste Haus am Münchner<br />
Olympiapark feierte im Mai offizielle Eröffnung.<br />
Bereits seit Ende 2014 ist das Hotel<br />
gut gebucht, Accor bewertet dies als vollen<br />
Erfolg. Unter dem gleichen Dach ist auch<br />
ein Accor-Haus der Marke ibis budget<br />
untergebracht. „Wir freuen uns sehr, mit<br />
dem Konzept Adagio Access nun auch in<br />
Deutschland starten zu können“, betont<br />
Vangelis Porikis, Director Central & Northern<br />
Europe Aparthotels Adagio. „Wir<br />
schließen hier eine Lücke, indem wir für<br />
Businessnomaden eine attraktive Lösung<br />
für Langzeitaufenthalte anbieten. Das<br />
Aparthotel Adagio Access <strong>München</strong> City<br />
Olympiapark hat die Adresse Am Oberwiesenfeld<br />
20 und wird über die Moosacher<br />
Straße zwischen der Lerchenauer<br />
Straße und der Landshuter Allee angefahren.<br />
<br />
Quelle: AHGZ, tb<br />
8 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
9
AUSLANDSFAHRTEN<br />
APP-ANBIETER<br />
OFFENER BRIEF<br />
AN MYTAXI<br />
VOM 19. MAI <strong>2015</strong><br />
SCHLEUSER,<br />
SCHLEPPER,<br />
TAXIFAHRER?<br />
Generalverdacht gegen <strong>Taxi</strong>fahrer? Im deutschösterreichischen<br />
Grenzland führte das Vorgehen<br />
der Bundespolizei jetzt zu einem <strong>Taxi</strong>-Boykott.<br />
Sonntagmorgen im April, die B 20<br />
bei Mitterfelden. Eine zivile Schleierfahndung<br />
der deutschen Bundespolizei<br />
entdeckt ein voll besetztes <strong>Taxi</strong> aus<br />
Österreich und zieht es aus dem Verkehr.<br />
Nur wenige Minuten vorher hatte der Salzburger<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer einen Funkauftrag erhalten<br />
und fünf Fahrgäste mit Fahrtziel Bad<br />
Reichenhall im Ortsteil Liefering abgeholt.<br />
Kurz nach der Grenze war die Fahrt dann<br />
zu Ende und der Fahrer musste ein stundenlanges<br />
Verhör über sich ergehen lassen.<br />
Grund: Seine Passagiere aus Afghanistan<br />
und Pakistan hatten keine Papiere – und<br />
damit keine Aufenthaltserlaubnis für<br />
Deutschland. Der Fahrer sah sich dem Vorwurf<br />
der Schleuserei ausgesetzt.<br />
Die Bundespolizei rechtfertigt ihr Vorgehen<br />
gegen den Fahrer. Der hätte zwar<br />
selbst gültige Papiere gehabt – aber auch<br />
Beamte<br />
des Bundesgrenzschutzes<br />
bei einer<br />
Per sonenkontrolle. Im Gegensatz<br />
zum <strong>Taxi</strong>fahrer haben<br />
sie das Recht, Ausweise und<br />
Ein reise visa zu kontrollieren.<br />
1 500 Euro in bar. Die Polizei mutmaßte,<br />
dass es sich dabei um den Schleuserlohn<br />
handeln könnte. Außerdem hatte der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
ein Kampfmesser dabei – ein Verstoß<br />
gegen das Waffengesetz. Nach einigen Stunden<br />
mit Recherchen und Telefonaten wurde<br />
er wieder freigelassen. Gegen ihn wird nun<br />
nach Informationen des ORF auch keine<br />
Anzeige erstattet.<br />
Die vorläufige Festnahme des <strong>Taxi</strong>fahrers<br />
führte zu großem Unmut des Salzburger<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes, was schließlich in<br />
einem Boykottaufruf endete, man solle<br />
besser gar keine Fahrgäste mehr von<br />
Österreich nach Deutschland befördern.<br />
Darunter leiden aber auch deutsche<br />
Geschäftsleute und Gastronomen im<br />
Grenzland. Der Salzburger <strong>Taxi</strong>-81-11-<br />
Chef Peter Tutschku will es aber nicht weiter<br />
zulassen, dass seine Fahrer regelmäßig<br />
verhaftet werden. Der Fall vom April war<br />
nämlich nicht der erste. Bereits im Dezember<br />
letzten Jahres wurde ein Salzburger<br />
Kollege verhaftet, als er drei Personen<br />
nach Rosenheim fahren sollte. Man hatte<br />
ihm versichert, dass alle Passagiere gültige<br />
Papiere besäßen. Im Mai wurde ein<br />
Wiener <strong>Taxi</strong>fahrer erst in zweiter Instanz<br />
vom Schleuser vorwurf freigesprochen. Die<br />
Fahrt sollte nach <strong>München</strong> gehen.<br />
Doch der Schlepper verdacht gegen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
ist kein österreichisches Problem.<br />
2008 und 2013 gingen Fälle durch die Presse,<br />
in denen norddeutsche Kollegen der<br />
Schlepperei nach Dänemark bezichtigt<br />
wurden. In jedem Fall drohten Haftstrafen.<br />
Die Bundespolizei empfiehlt: „Auch <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
können nachfragen, ob die Fahrgäste<br />
die für den Grenzübertritt erforderlichen<br />
Papiere mitführen. Sollten sich Zweifel<br />
über die Rechtmäßigkeit der geplanten Einreise<br />
oder des beabsichtigten Aufenthalts<br />
ergeben, empfiehlt die Bundespolizei –<br />
alleine schon zur Vermeidung späterer<br />
möglicher ,Unannehmlichkeiten‘, wie etwa<br />
die Mitnahme zur Dienststelle, eine Durchsuchung<br />
des Fahrzeugs, eine Vernehmung<br />
»Im Zweifel<br />
an eine<br />
Polizeidienststelle<br />
wenden.«<br />
in der Dienststelle –, sich an eine Polizeidienststelle<br />
zu wenden.“<br />
Ob das in der Praxis funktionieren<br />
kann, darf bezweifelt werden. Schließlich<br />
gab es auch Fälle, in denen dem <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
gefälschte Papiere gezeigt wurden. Die<br />
Möglichkeit, ohne Polizei die Gültigkeit<br />
zu überprüfen, ist gleich null. Doch die<br />
österreichischen <strong>Taxi</strong>fahrer stört noch<br />
mehr. So würde gegen sie mit unnötiger<br />
Härte vorgegangen, während Busfahrer,<br />
die mit illegalen Fahrgästen erwischt werden,<br />
nach der Angabe der Personalien<br />
unbehelligt weiterfahren dürften. Jetzt<br />
soll ein runder Tisch die Probleme zwischen<br />
den deutschen und den österreichischen<br />
Nachbarn klären. tb<br />
FOTO: Bundespolizei<br />
FOTO: Manfred Seeger/SynTAXA<br />
Liebes My<strong>Taxi</strong>-Team,<br />
wir sind für einen offenen und fairen Wettbewerb,<br />
auch im <strong>Taxi</strong>geschäft. Alle unsere<br />
Fahrzeuge sind an die zwei etablierten <strong>München</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen angeschlossen, und<br />
wir haben uns stets erfolgreich gegen zahllose<br />
Versuche der beiden zur Wehr gesetzt,<br />
um weder von der einen noch von der anderen<br />
Seite vereinnahmt zu werden. Unsere<br />
unternehmerische Freiheit entscheidet<br />
letztendlich, wie bei einem guten Kaufmann,<br />
mit wem wir zusammenarbeiten und<br />
von wem wir die Fahrtaufträge beziehen.<br />
Da erscheint plötzlich Ihr, mit Eurem zentralenunabhängigen<br />
Vermittlungssystem.<br />
Eine Handvoll unserer Fahrer war der<br />
Ansicht, auf Euer Angebot nicht verzichten<br />
zu können, um eine Lücke zu schließen<br />
und längere Wartezeiten zu vermeiden.<br />
Gut, wir haben mitgemacht. Dann kam<br />
Euer Versuch, die Auftragsvergabe durch<br />
einen variablen Anteil der Vermittlungsgebühren<br />
von bis zu 30 Prozent „gerechter“<br />
zu machen. Unsere Fahrer und viele<br />
Kollegen fanden das gar nicht gut und<br />
wehrten sich dagegen. Einige wendeten<br />
sich von My<strong>Taxi</strong> ab, da sie Euer Bestreben<br />
der Gewinnmaximierung, trotz trickreicher<br />
Methode, sofort durchschauten.<br />
Nun also der jüngste Versuch, eine möglichst<br />
marktbeherrschende Stellung auf<br />
dem heiß umkämpften <strong>Taxi</strong>markt zu erreichen:<br />
die Rabattaktion.<br />
Kurzfristig freuen sich natürlich die Fahrer<br />
und Unternehmer über eine Belebung des<br />
Geschäftes. Aber durch diese wettbewerbsverzerrende<br />
Aktion werden nicht neue Kunden<br />
gewonnen, sondern von den etablierten<br />
und bewährten Zentralen abgeworben.<br />
Diese Zentralen bemühen sich nicht<br />
nur um smartphoneaffine Jungkunden und<br />
Geschäftsleute, es werden auch Aufträge<br />
von älteren Kunden, die auf das <strong>Taxi</strong> angewiesen<br />
sind, vermittelt. Oder komplizierte<br />
Aufträge, die eine persönliche Betreuung<br />
durch die Dispo erfordern und daher<br />
arbeitsintensiver sind, werden gewissenhaft<br />
abgearbeitet.<br />
Eure Rabatt aktion verstößt nicht nur<br />
gegen die Tarifpflicht und einen fairen<br />
Wettbewerb. Die Kosten dafür werden alle<br />
angeschlossenen Fahrer und Unternehmer<br />
leider auch in Form höherer Vermittlungsgebühren<br />
bezahlen müssen, falls Ihr eine<br />
marktbeherrschende Stellung auf dem<br />
<strong>Taxi</strong>markt erreichen solltet. Erheblich<br />
Leidtragende werden hierbei auch die eben<br />
erwähnten älteren und/oder kranken Fahrgäste<br />
sein. Man kann nur hoffen, dass es<br />
nicht so weit kommen wird!<br />
Gerne verzichten wir auf die von Euch<br />
in Aussicht gestellten 50 Prozent Ermäßigung<br />
der Provision und werden diese auf<br />
Euer Konto rücküberweisen. Wir fordern<br />
Euch auf, solche oder ähnliche Aktionen<br />
Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
Medex Plus GmbH – Betriebsärztlicher Dienst<br />
Dr. med G. Kirchhoff<br />
Alle Untersuchungen zum Ersterwerb oder zur Verlängerung von<br />
Führerscheinen für Fahrgast- und Personenbeförderung (<strong>Taxi</strong>/Mietwagen),<br />
Lastwagen (Klasse C) und Omnibusse (Klasse D)<br />
Unsere<br />
Untersuchungszeiten:<br />
Ridlerstr. 8<br />
80339 <strong>München</strong><br />
Montag von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr und<br />
Mittwoch und Freitag von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr.<br />
Telefonische Voranmeldung erspart Wartezeit.<br />
Tel: 089 / 509 144<br />
Fax. 089 / 506 094<br />
Manfred Seeger, dienstältester Geschäftsführer<br />
bei SynTAXA, wendet sich zusammen<br />
mit seinen Kollegen Verena und Marcus<br />
Pistorius mit einem offenen Brief an My<strong>Taxi</strong>.<br />
zukünftig zu unterlassen und sich einem<br />
fairen Wettbewerb zu stellen. Ansonsten<br />
werden wir unsere Zusammenarbeit mit<br />
Euch einstellen.<br />
Es bleibt die Hoffnung, dass Ihr als<br />
Daimlertochter nicht in die Fußstapfen von<br />
Uber & Co steigen werdet und durch Eure<br />
Profitgier nicht das gewachsene und<br />
bewährte <strong>Taxi</strong>gewerbe vernichtet.<br />
Zu Eurer Information besteht unsere<br />
Flotte aus 15 E-Klassen aus dem Hause<br />
Daimler, mit einer Laufzeit von 2,5 Jahren.<br />
Kann es sein, dass ein Fahrzeughersteller,<br />
der derart vom <strong>Taxi</strong>gewerbe profitiert, es<br />
mit eigenem Geschäftsgebaren kaputt<br />
macht? Möglicherweise müssen wir uns<br />
zukünftig an anderen Herstellern orientieren,<br />
was wir eigentlich nicht wollen!<br />
Freundliche Grüße<br />
Manfred Seeger, Verena Pistorius,<br />
Marcus Pistorius<br />
Geschäftsführer,<br />
SynTAXA <strong>Taxi</strong>betriebs GmbH<br />
<strong>München</strong><br />
E-Mail: info@zemba.de<br />
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10 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
11
APP-ANBIETER<br />
APP-ANBIETER<br />
Uber verspricht, zukünftig<br />
seine Geschäfte in<br />
Deutschland legal zu führen.<br />
Wir bleiben skeptisch.<br />
Der Anspruch:<br />
<strong>Taxi</strong>, schnell und<br />
leicht bestellt.<br />
Doch was My<strong>Taxi</strong><br />
kann, können viele<br />
Zentralen-Apps<br />
inzwischen auch.<br />
Als das Urteil aus Frankfurt schließlich rechtskräftig ist, wird es<br />
still um Uber. Der App-Anbieter aus den USA will jetzt nur noch<br />
Mitfahrzentrale sein und bei allen zukünftigen Aktivitäten die<br />
geltenden Gesetze einhalten. So hat Uber auf seiner Webseite die<br />
Angebots palette erweitert: Neben UberTAXI und UberBLACK gibt<br />
es jetzt auch UberLUX, UberSUV und UberX. UberLUX und<br />
UberSUV sind Variationen des altbekannten UberBLACK, Mietwagen<br />
mit Chauffeur also. Deren Vermittlung wäre legal, wenn<br />
Uber sich auch an die gesetzlich vorgeschriebene Rückkehr pflicht<br />
für Mietwagen halten würde.<br />
UberTAXI gibt es – laut Webseite – in ausgewählten Städten<br />
außerhalb Deutsch lands. Nach Informationen, die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />
<strong>München</strong> aus Berlin und Hamburg vorliegen, haben sich dort<br />
bereits 400 beziehungs weise 200 <strong>Taxi</strong> fahrer bei Uber verdingt,<br />
Fahrer, die offenbar ausgeblendet haben, dass sie der Intim feind<br />
TOTGESAGTE<br />
LEBEN LÄNGER:<br />
DAS UBER-UPDATE<br />
ihres Auftrag gebers sind. Hellhörig macht das Angebot UberX.<br />
Der Erklärtext auf der Uber-Webseite dazu: „Die Option für den<br />
täglichen Gebrauch. Besser, schneller und günstiger.“ Besser,<br />
schneller, günstiger als wer? Die Antwort darauf bleibt uns Uber<br />
schuldig. Auch über das Konzept gibt es wenige Informationen.<br />
Die Webseite zeigt dazu lediglich ein schnittiges, schwarzes<br />
Fahrzeug.<br />
Tatsache ist, dass Uber vermehrt Fahrer mit Personenbeförderungsschein<br />
sucht oder Anwärtern den P-Schein bezahlen möchte.<br />
Jetzt brauchen die Fahrer für ihren Privatwagen nur noch eine<br />
Mietwagenkonzession, und alles sieht legal aus. Über Rückkehrpflicht<br />
wollen wir hier nicht reden. Auch nicht darüber, dass die<br />
Fahrer sich selber sozialversichern müssten. Wenn sie wollten.<br />
Aber legal Steuern könnten sie dann zahlen. Wir haben den Eindruck,<br />
hier soll uns ein X für ein POP vorgemacht werden. tb<br />
UBERPOP IST TOT!<br />
KOMMT JETZT HAILO?<br />
Kaum scheint die eine Gefahr, wenn nicht gebannt, so doch zumindest<br />
in Schach gehalten, schon kommt der nächste Anbieter, der<br />
sich ins <strong>Taxi</strong>-Vermittlungs geschäft einmischen will: Hailo. Der<br />
App-Anbieter ist inzwischen kein Unbekannter mehr. Hailo gibt<br />
es bereits in Großbritannien, Irland, Spanien, Singapur und Japan.<br />
Während Uber versucht hat, sein Geschäft über Privat fahrer zu<br />
machen, konzentriert sich Hailo auf <strong>Taxi</strong>s, gibt sich also als<br />
Touren vermittler, der „das Gewerbe komplett umkrempeln möchte“.<br />
So zumindest die Aussage der Firma.<br />
Der Dreh: Hailo ist für Besteller und <strong>Taxi</strong> unternehmer vollkommen<br />
kostenlos. Die Vermittlungs gebühr sollen ausschließlich die<br />
Fahrer übernehmen. Und die täten das bereits mit Freude, um<br />
eine höhere Auslastung zu erzielen. Wir wünschen uns diese Idee<br />
zurück auf den Müll haufen der Geschichte, wo sie – unserer Meinung<br />
nach – hingehört. <br />
tb<br />
Hier zahlen die Fahrer die Zeche:<br />
In London hat Hail mit dieser<br />
Geschäfts idee bereits Fuß gefasst.<br />
FOTOS: Fotolia / drubig-photo, Fotolia / B. Wylezich, Montage: Moritz Federlein, Hailo<br />
FOTOS: My<strong>Taxi</strong>, Jörn Napp / cab.<br />
IST MYTAXI EIN<br />
FREUND DES<br />
TAXIGEWERBES?<br />
Es waren einmal zwei plietsche Jungs<br />
aus Hamburg, die nachts im Regen<br />
vor dem Münchner P1 standen und<br />
kein <strong>Taxi</strong> bekamen. Von keiner der beiden<br />
Funk zentralen hatten sie die Telefonnummer.<br />
Wie wäre es denn, wenn man über all<br />
in Deutschland – vielleicht sogar überall<br />
auf der Welt! – nur auf einen Knopf auf<br />
dem Bildschirm eines Smartphones drücken<br />
müsste, und dann kommt ein <strong>Taxi</strong>?<br />
So wurde die Idee zu My<strong>Taxi</strong> geboren. Jetzt<br />
braucht man nur noch frisches Geld, was<br />
im Falle der beiden Hamburger Jungs die<br />
Daimler AG und die Telekom beisteuerten,<br />
in millionenschweren Geld-Paketen.<br />
Eine schöne Geschichte. Und ersetzt<br />
man <strong>München</strong> durch Paris, Hamburg durch<br />
San Francisco und Daimler und Telekom<br />
durch Google und Goldman Sachs, hat man<br />
die Geschichte, wie Uber entstanden ist.<br />
Oder sein soll. Wahr an der Geschichte von<br />
Sven Külper und Niclaus Mewes ist, dass<br />
die beiden Hamburger einen Trend erkannten<br />
und sie sich diese Erkenntnis in kürzester<br />
Zeit nutzbar machten. Tatsächlich<br />
lief zu dieser Zeit – im Jahr 2009 – das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
gerade Gefahr, den Anschluss an<br />
die digitale Gesellschaft zu verlieren.<br />
Zum Freund des <strong>Taxi</strong>gewerbes macht<br />
das Külper und Mewes allerdings noch<br />
nicht. Im Gegenteil: Die beiden App-Entwickler<br />
traten gerade in der Start phase den<br />
<strong>Taxi</strong> zentralen gegen über recht großspurig<br />
auf. Während man in Hamburg damit Werbung<br />
unter Fahrern und Unternehmern<br />
machte, sie hätten jetzt endlich die Chance,<br />
das Monopol der Zentralen zu zerstören,<br />
wurde der Öffentlichkeit gegen über immer<br />
behauptet, man sei zu jeglicher Zusammenarbeit<br />
mit den alt eingesessenen Vermittlungszentralen<br />
bereit.<br />
Das Gegenteil ist der Fall. Die „kreativen<br />
Zerstörer“ sprachen davon, alle <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
in Europa überflüssig zu machen<br />
beziehungsweise app-zu-schaffen. Später<br />
ruderte man zurück, schließlich bräuchte<br />
man ja auch Zentralen vor Ort, die das<br />
ganze zeit- und vermittlungs intensive<br />
Geschäft übernehmen: Kranken-, Senioren-<br />
und Behindertenfahrten. Nur, davon<br />
kann keine Zentrale überleben.<br />
»Die Rabatte<br />
von My<strong>Taxi</strong><br />
sind wettbewerbswidrig.«<br />
Murat Arslan,<br />
Stuttgarter <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />
Die Wirklichkeit: Protest gegen My<strong>Taxi</strong><br />
in Hamburg. Hier setzen sich Anfang<br />
2014 <strong>Taxi</strong>fahrer und Unternehmer gegen<br />
die neue Provisionsregel zur Wehr.<br />
Sein wahres Gesicht zeigte My<strong>Taxi</strong> aber<br />
erst, als die Touren plötzlich versteigert<br />
wurden. Bis zu 30 Prozent des Fahr preises<br />
sollten die Fahrer blind auf die Aufträge bieten.<br />
Bei einer Fahrt zum Flughafen sind das<br />
mal eben 20 Euro – und mehr, als Unternehmer<br />
und Fahrer daran verdienen. Die<br />
Reduzierung auf ein Maximal gebot von<br />
15 Prozent ändert nichts am Sündenfall,<br />
mindert allen falls die Folgen. Bisher waren<br />
die Vermittlungsgebühren für die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
immer klar kalkulierbar. Jetzt<br />
stellen die Gebühren ein unkalkulierbares<br />
Risiko dar. Viele Unternehmer legten daraufhin<br />
ihr Maximalgebot und das ihrer Fahrer<br />
auf drei Prozent fest. Zum Leidwesen<br />
der My<strong>Taxi</strong>-Macher, denn die Umstellung<br />
auf das Gebotssystem sollte ja mehr, nicht<br />
weniger Geld in die Kassen spülen. Bleibt<br />
abzu warten, mit welchem Schach zug das<br />
Unter nehmen in Zukunft gegen steuern will.<br />
Denn Geld braucht My<strong>Taxi</strong>. Die Investoren<br />
möchten ihre Rendite, der Betrieb<br />
muss aufrecht erhalten werden, und irgendwie<br />
müssen auch die Kosten aus der letzten<br />
Rabatt aktion wieder rein gebracht<br />
werden. Die Eröffnung, die Rabatt aktion<br />
gäbe es wegen des Bahnstreiks, war clever,<br />
letzt lich aber nur ein Marketing-Gag. Auch<br />
die Erklärung, man sei im Kampf gegen<br />
Uber zu diesem Schritt gezwungen, dürfte<br />
eine Schutzbehauptung sein. Denn der primäre<br />
Gegner von My<strong>Taxi</strong> ist nicht Uber,<br />
sondern das sind die Zentralen, die inzwischen<br />
über ihre eigenen und leistungsstarken<br />
Vermittlungs-Apps verfügen.<br />
Ob das <strong>Taxi</strong> gewerbe auf seine Zentralen<br />
verzichten kann – diese Frage beantwortet<br />
sich von selbst. Nicht alle Zentralen haben<br />
sich diesen Angriff auf ihr Geschäft gefallen<br />
lassen. Die Stuttgarter <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />
hat vor dem Stuttgarter Landgericht<br />
eine einstweilige Verfügung erwirkt. Die<br />
Rabatte von My<strong>Taxi</strong> seien wettbewerbswidrig,<br />
meint Zentralen chef Murat Arslan.<br />
Das Gericht gab ihm recht. Denn laut<br />
Personenbeförderungsgesetz dürften die<br />
festgelegten <strong>Taxi</strong> tarife weder über- noch<br />
unter schritten werden. Auch, wenn der<br />
Rabatt inzwischen nicht mehr angeboten<br />
wird, das letzte Wort ist hier noch nicht<br />
gesprochen. <br />
tb<br />
12 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
13
INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
GESCHÄFTSFÜHRERIN DER PHOENIX<br />
VERTRIEBS GMBH, JOSEFA HUBL<br />
„DER MINDESTLOHN IST<br />
NICHT DAS PROBLEM!“<br />
Josefa Hubl ist zwölf Jahre in der Nacht<br />
und drei Jahre am Tag in <strong>München</strong> <strong>Taxi</strong><br />
gefahren. Durch Zufall ist sie vor zwei<br />
Jahren wieder mit ihrem alten <strong>Taxi</strong>unternehmen,<br />
der Phoenix Vertriebs GmbH,<br />
in Verbindung gekommen. Ihr alter Chef<br />
wollte wissen, ob Sie schon ihr eigenes<br />
<strong>Taxi</strong> hat oder bei ihm als Nachfolgerin<br />
seines ausscheidenden Geschäftspartners<br />
einsteigen möchte. „Ich habe<br />
es mir lange und gut überlegt und bin<br />
trotz des sicher bevorstehenden Mindestlohns<br />
eingestiegen“, erzählt sie <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> <strong>München</strong>-Redakteur Florian Osrainik.<br />
Damals kam die Diskussion mit<br />
dem Mindestlohn auf. Wenn sich die<br />
Gelegenheit ergibt, fährt sie noch <strong>Taxi</strong>,<br />
um den Kontakt zu den Kunden nicht zu<br />
verlieren. Von einer Tariferhöhung hält<br />
die Chefin von 50 Fahrern mit 15 Fahrzeugen<br />
nichts. Sie möchte mehr konstruktive<br />
Diskussionen in der Branche und<br />
nicht wegen abweichender Meinung<br />
mundtot gemacht werden. „Ich sage ja<br />
nichts Schlimmes, will nur zum Nachdenken<br />
über andere Lösungswege anregen“,<br />
sagt sie. Problem und Herausforderung<br />
sieht sie nicht im Mindestlohn,<br />
Uber und der Stellenwert des <strong>Taxi</strong>s sind<br />
für sie die Probleme der Branche.<br />
TAXI TIMES: Wie funktioniert<br />
der Mindest lohn?<br />
JOSEFA HUBL: „Es geht nicht nur darum,<br />
wie er funktioniert, sondern darum, wie<br />
er leichter funktionieren könnte. Es geht<br />
darum, dass alle meinen, der Mindestlohn<br />
sei nur finanzierbar, wenn man den<br />
Tarif erhöht. Und da ist der Knackpunkt.<br />
Ganz im Gegenteil. Wenn ich jetzt den<br />
Preis erhöhe, dann ist das ein falsches<br />
Signal für die Fahrgäste. Es geht darum,<br />
dass man endlich die Situation für <strong>Taxi</strong>s<br />
verbessern sollte. Es gibt Chaos und<br />
Staus und wir dürfen nicht alle Busspuren<br />
nutzen. Warum gibt es keine <strong>Taxi</strong>spur<br />
zum Flughafen während der Hauptverkehrszeiten<br />
oder bei Messen? Je schneller<br />
der Fahrgast an sein Ziel kommt, desto<br />
günstiger wird für ihn die <strong>Taxi</strong>fahrt. Denn<br />
der Kunde zahlt den Stau mit. Wenn man<br />
sich an so viele Vorschriften und Gesetze<br />
zu halten hat, dann wäre es gut von<br />
der Politik, wenn man auch einige Rechte<br />
zugesprochen bekäme.“<br />
»Ein bisschen mehr<br />
Unterstützung<br />
vonseiten der<br />
Politik könnte nicht<br />
schaden.«<br />
Das ist die Verkehrspolitik der Stadt.<br />
„Da muss man ansetzen. Es gehört alles<br />
zusammen. Wenn man die <strong>Taxi</strong>s schneller<br />
macht, dann steigen auch mehr Leute auf<br />
das <strong>Taxi</strong> um. Will man den Individualverkehr<br />
in der Innenstadt nicht reduzieren?<br />
Es ginge einfacher, wenn man mit dem<br />
<strong>Taxi</strong> schneller durch die Stadt käme.<br />
Nach jahrelangem Hin und Her hat die<br />
Politik den Mindestlohn durchgesetzt.<br />
Wir sollen ihn anwenden. Doch in den<br />
Personen transport mischt sich mit Uber<br />
illegale Konkurrenz. Hier werden Gesetze<br />
missachtet. Kann das wirklich sein?“<br />
Uber fährt trotz Verbot.<br />
„Ja, ich habe es selbst gesehen. Ist derjenige,<br />
der sich an die Gesetze hält, der Dum me?<br />
Uber wartet nur auf das Freihandels abkommen.<br />
Und wenn es so weit ist, dann<br />
können wir unsere <strong>Taxi</strong>s pink anmalen<br />
und machen, was wir wollen? Armer<br />
Fahrgast, arme<br />
Zukunft.“<br />
Ist der Mindestlohn<br />
ein Problem für euch?<br />
„Nein! Ich wusste, dass der<br />
Mindestlohn für uns kein Problem<br />
ist, da viele Fahrer schon vorher<br />
auf den Mindestlohn gekommen<br />
sind. Das Thema Mindestlohn ist nicht<br />
wirklich ein Problem, sondern das ganze<br />
Drumherum.“<br />
Sie meinen die Arbeitszeitaufzeichnung?<br />
„Die kostet einfach nur Zeit. Wir haben<br />
schon vor der dem Mindestlohn ein wunderbares<br />
System entwickelt. Das ist wirklich<br />
nur ein Zeitproblem. Man erstickt in<br />
Bürokratie.“<br />
Verraten Sie mir, was ihr macht?<br />
„Wir haben tägliche Schichtzettel, Arbeitszeitzettel,<br />
die bei uns jeder Fahrer ausfüllt.<br />
Anfang, Ende, Pause, Datum, Uhrzeit<br />
der Schicht, und dann wird gegengezeichnet.<br />
Wir sagen den Fahrern auch, dass sie<br />
erscheinen müssen. Das funktioniert bei<br />
uns, alle machen mit. Das Problem ist,<br />
dass die Fahrer dem Zufall draußen so<br />
ausgeliefert sind, dass sie manchmal länger<br />
arbeiten wollen oder das Auto schon<br />
nach drei Stunden abstellen.“<br />
Haltet ihr die Fahrer, die den Mindestlohn<br />
nicht einfahren?<br />
„Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich<br />
sie halten möchte, weil ich es verwerflich<br />
finde, wenn man diese Fahrer rauswirft.<br />
Diese Fahrer haben jahrelang so gearbeitet.<br />
Jeder Fahrer ist anders. Was bei mir funktioniert,<br />
das funktioniert bei einem anderen<br />
nicht. Ich bin nach zwölf Jahren in der<br />
Nacht in den Tag eingestiegen. Ich wusste<br />
nichts vom Tag. Ich habe feste Schüler<br />
FOTO: Florian Osrainik<br />
fahrten<br />
angenommen<br />
und versucht, Stammkunden<br />
aufzubauen, um den Tag<br />
bes ser auszunutzen. Stammkundschaft<br />
ist etwas Persönliches und passiert im<br />
richtigen Moment. Beim <strong>Taxi</strong> kommt die<br />
Arbeit nicht vorbei, und deshalb ist nicht<br />
der Mindestlohn das Pro blem, sondern die<br />
Gegebenheiten für das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Allgemeinen.<br />
Da setzt keiner an!“<br />
Ich würde den Mindestlohn auch nicht<br />
als Problem bezeichnen. Die Fra ge ist,<br />
wie man damit umgeht, da das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
eine spezielle Branche ist.<br />
„Ich bin überzeugt, dass es, solange der<br />
Sprit preis so günstig ist, keine Preiser höhung<br />
geben darf, weil der Kunde preis wert<br />
fahren will. Sicherheit und Personenbeförderungsschein<br />
sind der neuen Generation<br />
wohl egal, Hauptsache billig. So sollten wir<br />
eine goldene Mitte finden. Die Illegalen<br />
endlich stoppen, bessere Fahrt für <strong>Taxi</strong>s<br />
in der Stadt und vielleicht einen Kurzstreckentarif,<br />
dann hätte man weniger<br />
• Verkehrsunfallabwicklung<br />
• Verkehrsrecht<br />
• Bußgeldsachen<br />
• Zivilrecht<br />
• Strafrecht<br />
Leerkilometer. Denn<br />
die kosten richtig.“<br />
Wenn Sie den Fahrpreis<br />
senken, dann<br />
würden Sie ziemlich<br />
alleine dastehen.<br />
„Das weiß ich. Gesenkt<br />
wird sowieso nicht. Ich<br />
sage nur, dass es ein<br />
Si gnal wäre. Aber wenigstens<br />
nicht erhöhen. Mich<br />
stört, dass sich niemand aus<br />
unserem Gewerbe dafür einsetzt,<br />
dass sich verkehrspolitisch<br />
etwas für das <strong>Taxi</strong> verbessert und<br />
wir nicht als Abfallgewerbe behandelt<br />
werden. Wir müssen als geprüfte<br />
Unter nehmer mit gewarteten Autos<br />
wahr genommen werden. Wir sind das<br />
Personenbeförderungsgesetz. Wir absolvieren<br />
eine Ortskundeprüfung, gehen zum<br />
Gesundheits check, müssen uns einem<br />
Eignungs test unterziehen, diese Untersuchungen<br />
regelmäßig durchführen lassen<br />
und viel Geld dafür bezahlen. Ein bisschen<br />
mehr Unterstützung vonseiten der Politik<br />
könnte nicht schaden.“<br />
Der Mindestlohn kam zum 1. Januar<br />
<strong>2015</strong>, aber die Verkehrspolitik in<br />
<strong>München</strong> lässt sich nicht von heute<br />
auf morgen ändern.<br />
„Nein, und wenn man nicht anfängt, dann<br />
wird es nie besser. Aber das sollten wir.<br />
Bald. Sehr bald.“<br />
Und die Wartezeiten? Gibt es in<br />
<strong>München</strong> zu viele <strong>Taxi</strong>s?<br />
„Ja, aber man kann nicht einfach hergehen<br />
und schnell mal 500 Lizenzen<br />
einziehen. Man sollte verkehrspolitisch<br />
etwas machen und die Arbeitszeiten für<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer differenzierter und flexibler<br />
betrachten.“<br />
Wie sollte diese Flexibilität aussehen?<br />
„Das liegt doch auf der Hand. Der Fahrer<br />
steigt ein, steht die ersten zwei Stunden am<br />
Stand – und ich muss mindestens 8,50 Euro<br />
pro Stunde zahlen. Man braucht eine Ausnahmeregelung<br />
für unser Gewerbe.<br />
Im Umgang mit Wartezeiten, also was<br />
die Arbeitszeit betrifft?<br />
Flexiblere Arbeitszeiten wären der vernünftigste<br />
Vorschlag. Und wenn wir im<br />
Verkehr schneller vorankämen, wäre das<br />
effektive Arbeitszeitnutzung.<br />
Nehmt ihr für die Fahrer bewusst<br />
Mehrkosten in Kauf?<br />
„Ja, und das bleibt so! Ich werde auch in<br />
Zukunft keinem kündigen, weil er den<br />
Mindestlohn nicht bringt. Ich rede mit<br />
den Fahrern. Einige haben sich auch verbessert.<br />
Zu den schlechten Zeiten stellen<br />
unsere Fahrer das Auto ab und machen<br />
Pause. Sie bemühen sich, aber wenn es<br />
manche nicht schaffen, dann zahle ich<br />
eben drauf. Mein Geschäftspartner sieht<br />
das genauso.“<br />
Das geht doch nur bis zu einem<br />
gewissen Grad!<br />
„Es sind nicht so viele, vielleicht drei oder<br />
vier Fahrer. Es geht nicht um Tausende<br />
von Euro, es geht um ein paar Hundert<br />
Euro! Das geht nicht an die Substanz.<br />
Noch nicht. Ich hoffe, dass uns die Politik<br />
ein bisschen unterstützt, damit unser<br />
ganzer Aufwand auch von Nutzen ist.<br />
Wenn man einem Fahrer kündigt, weil<br />
er den Mindestlohn nicht verdient, dann<br />
hätte man ihm schon vor Einführung des<br />
Mindest lohns kündigen müssen, weil er<br />
zu schlecht war. Zeiten des Umbruchs<br />
sehe ich als Chance.“<br />
Das Gespräch führte <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong>-<br />
Redakteur Florian Osrainik. <br />
Leopoldstr. 30<br />
D-80802 <strong>München</strong><br />
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14 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
15
ISARFUNK<br />
ISARFUNK<br />
Auch <strong>2015</strong> findet<br />
der IsarFunk<br />
Quality Check<br />
wieder im ADAC<br />
Prüfzentrum<br />
<strong>München</strong> in der<br />
Ridlerstraße 35 statt.<br />
PROZENTE<br />
AUF ALLES,<br />
AUSSER<br />
TIERNAHRUNG<br />
IsarFunk-Marketingleiter<br />
Jürgen Dinter kommentiert<br />
die Rabattaktion bei<br />
My<strong>Taxi</strong> aus Zentralensicht.<br />
Jürgen Dinter,<br />
Marketingleiter und<br />
Kundenbetreuer<br />
bei IsarFunk, weiß<br />
aus seinem direkten<br />
Kontakt mit Kunden<br />
genau, was einer<br />
„virtuellen“ <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
an Dienstleistung<br />
fehlt.<br />
MIT QUALITÄT<br />
GEGEN UBER & CO<br />
Am 9.6.<strong>2015</strong> ruft IsarFunk alle Fahrzeuge zum Quality Check.<br />
Damit hebt sich die Münchner <strong>Taxi</strong>zentrale deutlich von App-Anbietern<br />
wie Uber ab.<br />
Zeit für den Frühjahrsputz in der<br />
IsarFunk-Flotte! Am 9.6.<strong>2015</strong> werden<br />
über 400 an die IsarFunk<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale angeschlossene Fahrzeuge<br />
auf ihren Zustand geprüft. Ort ist das<br />
ADAC Prüfzentrum <strong>München</strong> in der Ridlerstraße<br />
35. Beim Quality Check geht es<br />
sowohl um den äußeren Eindruck als auch<br />
um ein gepflegtes Inneres. Nur Fahrzeuge<br />
ohne sichtbare Unfallschäden, wie Beulen<br />
oder Kratzer, und ohne große Abnutzungserscheinungen,<br />
wie zerschlissene Sitze,<br />
bekommen die Noten „gut“ oder sogar<br />
„sehr gut“. Fahrzeuge, die diesen Ansprüchen<br />
nicht genügen oder größere Mängel<br />
vorweisen, werden von der Vermittlung<br />
ausgeschlossen, was in der IsarFunk Flotte<br />
allerdings so gut wie nie vorkommt.<br />
„Mit diesem Qualitätsvorsprung setzen<br />
wir uns deutlich von Mitbewerbern wie Uber<br />
ab“, sagt Jürgen Dinter, Marketing leiter bei<br />
IsarFunk. Uber hat in <strong>München</strong> für sein<br />
Geschäftsmodell vermutlich aufgrund von<br />
Fahrer- beziehungsweise Fahrzeugmangel<br />
auch Autos in Dienst gestellt, die bei einer<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale keine Chance auf Aufträge<br />
hätten. So fiel einem IsarFunk-Fahrer ein<br />
UberPOP-Fahrzeug auf, über dessen gesamte<br />
Frontscheibe ein Sprung mäanderte. „In<br />
unseren Augen ist so ein Auto nicht verkehrssicher<br />
und gehört nicht auf die Straße“,<br />
so Jürgen Dinter weiter, „schon gar<br />
nicht in der Personenbeförderung!“<br />
Mit der jährlichen Qualitätsoffensive<br />
setzt sich IsarFunk auch deutlich von Mitbewerbern<br />
wie My<strong>Taxi</strong> ab. „Wir setzen nicht<br />
auf Rabatte, für die letztlich die an uns angeschlossenen<br />
Unternehmer aufkommen<br />
müssten“, erklärt Jürgen Dinter. „Wir punkten<br />
lieber mit Qualität und Zuverlässigkeit.“<br />
Außerdem kann nur eine eingesessene<br />
Zentrale helfen, wenn es um beratungsintensive<br />
Aufträge geht, wie Kranken-,<br />
Behinderten- oder Seniorenfahrten. „Wir<br />
haben als Zentrale weiterhin ein offenes<br />
Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse unserer<br />
Kunden“, ergänzt Jürgen Dinter.<br />
Es ist nicht der erste Check der Fahrzeugflotte<br />
bei IsarFunk. Die <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
setzt dieses Mittel zum Erhalt des Qualitätsstandards<br />
bereits seit Jahren erfolgreich<br />
ein. Der IsarFunk Quality Check<br />
<strong>2015</strong> findet deshalb wieder auf dem Gelände<br />
des ADAC statt. Zahlreiche Anbieter und<br />
Sponsoren nutzen die Gelegenheit, mit<br />
Fahrern und Unternehmern ins Gespräch<br />
zu kommen, darunter namhafte Hersteller<br />
und Händler wie die Daimler AG, die<br />
MAHAG, Toyota DIT, Mobilerreifen24.de,<br />
erdgas mobil und die Stadtwerke <strong>München</strong>.<br />
Auch die <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wird mit einem kleinen<br />
Stand vor Ort sein. Die Fahrerinnen<br />
und Fahrer können sich auf ein Catering<br />
von Daimler freuen. Außerdem gibt es pro<br />
Fahrzeug noch ein nützliches Präsent von<br />
den Helios Kliniken. Der Check selbst wird<br />
von Angestellten der <strong>Taxi</strong>zentrale und Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrates nach neutralen<br />
Kriterien vorgenommen.<br />
„Wir wollen mit unserer Flotte glänzen“,<br />
sagt Christian Hess, Geschäftsführer<br />
von IsarFunk. „Nur dann, wenn wir die<br />
Erwartungen unserer Fahrgäste voll und<br />
ganz erfüllen, werden wir uns auf dem<br />
Markt behaupten. Dabei darf es für den<br />
Fahrgast kein Glücksspiel sein, ob er ein<br />
ordentliches <strong>Taxi</strong> bekommt. Das können<br />
wir unseren Kunden aber nur dann garantieren,<br />
wenn alle an unsere <strong>Taxi</strong>zentrale<br />
angeschlossenen Fahrzeuge tipptopp in<br />
Ordnung sind.“ <br />
tb<br />
FOTO: ADAC / IsarFunk<br />
FOTO: Tom Buntrock / IsarFunk News<br />
Wieder einmal macht die Daimlertochter My<strong>Taxi</strong> von sich reden.<br />
<strong>Taxi</strong>fahren kostet dort für Payment-Kunden nur die Hälfte – zumindest<br />
vorübergehend. Ziel der Aktion sei es, Kunden für die Nutzung<br />
des bargeldlosen Zahlungssystems „Bezahlen per App“ zu interessieren,<br />
so Niclaus Mewes, Boss von My<strong>Taxi</strong>. Es darf davon ausgegangen<br />
werden, dass Mewes sein Ziel zunächst erreicht. Dafür ist<br />
das Angebot zu verführerisch. Einige Kunden haben sicher die App<br />
heruntergeladen und fahren richtig billig. Der Fahrer kann entspannt<br />
bleiben. Er bekommt den vollen Fuhrlohn.<br />
Müssen die Zentralen nun in Schreckstarre verfallen?<br />
Ich meine: Nein! Ein Blick in die kurze Geschichte von My<strong>Taxi</strong><br />
offenbart eine ganze Reihe von unüberlegt wirkenden Aktionen.<br />
Angefangen vom vollmundigen „Wir schaffen Sie app!“ in Richtung<br />
der <strong>Taxi</strong>zentralen über die unausgegorenen Vertragsbedingungen<br />
bis hin zum denkwürdigen Start des Bietersystems mit<br />
bis zu 30 Prozent Provision.<br />
Letzteres ist meines Erachtens das deutlichste Zeichen für<br />
Aktionismus bei Mytaxi. So war es für Mewes und Co anfangs ein<br />
Leichtes, <strong>Taxi</strong>unternehmer für das Prinzip „eine feste Gebühr pro<br />
Auftrag“ zu begeistern. Dabei hatte man wohl vergessen, dass in<br />
auftragsschwachen Zeiten einerseits weniger Geld in die Taschen<br />
von My<strong>Taxi</strong> gespült wird, andererseits aber die Marketingmaschine<br />
weiter bezahlt werden muss – und die Gehälter der<br />
Geschäftsführung natürlich. Flugs wurde das Bietermodell eingeführt.<br />
Nicht wenige Zentralisten halten das bis heute für den<br />
schwersten Fehler der App-Macher. Auch hier wurde wieder<br />
zurückgerudert und das Provisionslimit gesenkt.<br />
Nun soll mit Dumpingpreisen neue Kundschaft gezogen werden.<br />
Dabei werden hohe Summen investiert. Ein Akt der Verzweiflung?<br />
„20 Prozent auf alles, außer Tier nahrung!“ Mit solchen Slogans<br />
hat sich seinerzeit die Baumarkt kette Praktiker „totrabattiert“.<br />
Ist My<strong>Taxi</strong> bereits auf der Verliererspur?<br />
Reaktionen aufgebrachter My<strong>Taxi</strong>-Kunden zeigen, wo die<br />
eigentlichen Defizite liegen. Seit jeher kümmern sich die Hamburger<br />
mehr um das Marketing als um die Dienstleistungsqualität.<br />
Die sollen Fahrer und Besteller unter sich ausmachen. Smart.<br />
Und natürlich preiswert. Wird My<strong>Taxi</strong> auch hier zurückrudern?<br />
Kuriose Ansätze dafür gibt es: So lässt My<strong>Taxi</strong> Köln in einer dortigen<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale die Fahrer zu Dienstleistern ausbilden. Man<br />
fragt sich: Können sie oder dürfen sie es nicht selbst machen?<br />
Oder ist ihnen professionelles Qualitätsmanagement zu teuer?<br />
Die Empfangsmitarbeiterin eines Hotels deutet auf den gelben<br />
MT-Bestellknopf: „Das Ding fasse ich nicht mehr an. Ich hatte<br />
solchen Ärger mit den Fahrern.“ Insbesondere bei Stornierungen<br />
erlebe sie beängstigende Szenen. Das halte sie nervlich nicht länger<br />
aus. Daher bestellt sie nun bei IsarFunk.<br />
Mein Fazit: Schreckstarre? Nein. Nicht, wenn die Qualität<br />
stimmt. <br />
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16 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
17<br />
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TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
TAXIVERBAND MÜNCHEN<br />
<br />
GUTACHTEN ZUR<br />
FUNKTIONSFÄHIGKEIT<br />
DES TAXIGEWERBES<br />
Wer den <strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong>markt kennt, findet nichts Überraschendes.<br />
Erste Auswertung des Gutachtens aus Verbands-Sicht.<br />
Das Wichtigste zuerst: Es gibt<br />
nichts wirklich Neues in der südlichsten<br />
Großstadt Deutschlands.<br />
Die Stadt <strong>München</strong> hat zur Über prüfung<br />
der Funktions fähigkeit des <strong>München</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>marktes erstmals ein pro fessionelles<br />
Gutachten erstellen lassen. Die Funktionsfähigkeit<br />
muss nach Personenbeförderungsgesetz<br />
immer dann geprüft werden,<br />
wenn die Behörden keine neuen <strong>Taxi</strong>konzessionen<br />
genehmigen. Und zwar im<br />
Rahmen des sog. Beobachtungs zeitraumes<br />
einmal jährlich. In früheren Jahren haben<br />
die Be hörden die Steuer erklärungen der<br />
Unter nehmen angefordert, um aus diesen<br />
Daten Rück schlüsse über das Funktionieren<br />
des Marktes schließen zu können. Die<br />
Abgabe der Daten war für die Unternehmen<br />
freiwillig, entsprechend gering war<br />
der Rücklauf, in jedem Fall zu wenig für<br />
eine echte und reelle Betrachtung des<br />
<strong>Taxi</strong> marktes. In den letzten fünf Jahren<br />
galt die Regel, dass immerhin eine Konzession<br />
pro Jahr vergeben wurde und<br />
dadurch die Funktions fähigkeit nicht<br />
geprüft werden musste.<br />
Nun also wird wieder ein Beobachtungszeitraum<br />
eingeführt, um auch künftig<br />
bei der Praxis bleiben zu können, dass<br />
keine Konzessionen neu ausgegeben werden.<br />
Dafür wurde dankenswerter weise versucht,<br />
für <strong>München</strong> erstmalig verlässliche<br />
Zahlen aus den <strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong> betrieben<br />
zu bekommen. Die Teilnahme an der Befragung<br />
war verpflichtend, etwa die Hälfte der<br />
<strong>München</strong>er Einzel unternehmen wurde<br />
befragt und vollständig alle Betriebe, die<br />
mehr als ein <strong>Taxi</strong> betreiben.<br />
Eine ganze Reihe der nun vorliegenden<br />
Ergebnisse war vorhersehbar:<br />
› Dass es in <strong>München</strong> zu viele <strong>Taxi</strong>fahrzeuge<br />
gibt, erlebt jeder in leidvoller Erfahrung<br />
während der langen Wartezeiten auf<br />
den nächsten Fahrgast. Dass dies selbstverständlich<br />
nicht zu den Oktoberfestzeiten<br />
gilt, haben auch die Gutachter anerkannt.<br />
› Dass ca. 40 Prozent der <strong>München</strong>er<br />
Unternehmer sich durch kreative Buch <br />
»Am drittgrößten<br />
bayerischen<br />
Bahnhof ist <strong>Taxi</strong><br />
schlicht unsichtbar.«<br />
haltung hervortun und damit zu einer<br />
massiven Markt verzerrung beitragen, ist<br />
für nahezu jeden, der sich mit <strong>Taxi</strong><br />
beschäftigt, nichts Überraschendes. Interessant<br />
zu beobachten wird sein, wie die<br />
Genehmigungs behörde auf diese Daten<br />
reagieren wird.<br />
› Dass viele Unternehmer ihren schlechten<br />
Verdienst und die geringen jährlichen<br />
Gewinne nur dadurch schönigen können,<br />
dass sie sich insbesondere beim Fahrzeugkauf<br />
massiv verschulden, ist zwar wohl<br />
jedem bekannt, wurde aber bisher nie<br />
wirklich ausgesprochen.<br />
› Das Fazit des Gutachtens, dass der <strong>Taxi</strong>markt<br />
in <strong>München</strong> nicht „funktions fähig“<br />
ist, war zu erwarten.<br />
Insofern ist gut, dass nun schwarz auf weiß<br />
einige Dinge formuliert sind, die zwar allgemein<br />
bekannt sind, aber doch nie<br />
berück sichtigt wurden.<br />
Ein paar Ergebnisse aus dem Gutachten<br />
sind zudem höchst interessant und werden<br />
sicher sowohl in den Standplatz diskussionen<br />
ausführlich besprochen werden als<br />
auch in die Arbeit der Verbände und Zentralen<br />
mit einfließen:<br />
› Besonders schlecht schneidet die Stadt<br />
<strong>München</strong> im Vergleich zu den anderen bisher<br />
ca. 40 untersuchten Städten bei der<br />
praktischen Umsetzung des <strong>Taxi</strong>s als<br />
ÖPNV ab. In nahezu allen anderen Städten<br />
werden den <strong>Taxi</strong>s Sonderrechte wie z. B.<br />
die Mitbenutzung der Bus- und Straßenbahnspuren<br />
in wesentlich größerem Rahmen<br />
ermöglicht, als dies in <strong>München</strong> je<br />
der Fall war. Andere Sonder rechte wie z. B.<br />
die Einfahrt mit oder die Abholung von<br />
Fahrgästen in Fußgänger zonen werden<br />
anders wo als selbst verständlicher Teil der<br />
Arbeit angesehen und von Fahrgästen<br />
erwartet. Die Tatsache, dass das <strong>Taxi</strong> laut<br />
PBefG eine Ergänzung und Verdichtung<br />
des öffent lichen Nahverkehrs darstellt,<br />
wird in anderen Städten von den Stadtpolitikern<br />
und Behörden sichtbar anerkannt<br />
und in lokalen Verkehrsregeln<br />
FOTO: Martin Gapa/pixelio.de<br />
FOTO: Florian Bachmann<br />
geordnet. Als Parade beispiel für die Ignoranz<br />
der Stadt <strong>München</strong> bei diesem Thema<br />
wird die Neu gestaltung des Pasinger<br />
Bahnhofs von den Gut achtern besonders<br />
hervorgehoben. Am drittgrößten bayerischen<br />
Bahnhof ist <strong>Taxi</strong> schlicht unsichtbar.<br />
Daran ändern auch die nachträglichen<br />
Schön heits korrekturen durch die Verwaltung<br />
nichts.<br />
› Das Gutachten geht auch auf die aktuellen<br />
Herausforderungen durch den Mindestlohn<br />
ein, auch wenn hier keine<br />
Bewertung vorgenommen wird, da das<br />
nicht Bestandteil des Auftrags war. Dennoch<br />
errechnen die Gutachter, dass für den<br />
Auswertungszeitraum die durchschnittlichen<br />
Löhne an angestellte Fahrer bei<br />
ziemlich genau acht Euro pro Stunde lagen.<br />
Es muss dann natürlich schon die Frage<br />
gestellt werden, wie denn – bei unveränderten<br />
Rahmen bedingungen – die Löhne<br />
an die gesetzlichen Vorschriften angepasst<br />
werden können. Die Verweigerung einer<br />
angemessenen Tarif anhebung hilft nur<br />
denen, die durch ihre kreative Buchhaltung<br />
ohnehin schon mit einem Bein im Gefängnis<br />
stehen. Die ehrlichen Unternehmer werden<br />
durch diese Wettbewerbs verzerrung<br />
aus dem Markt gedrängt.<br />
› Bedenklich findet das Gut achten die<br />
hohen wöchentlichen Einsatz zeiten der<br />
allein fahrenden Unternehmer von<br />
60 Stunden und mehr. Konkret wird natürlich<br />
die Beeinträchtigung des öffentlichen<br />
Verkehrs interesses angesprochen, denn<br />
wer übermüdet fährt, stellt ein Risiko für<br />
alle dar. An diesem Punkt müssen sich die<br />
Einzel unternehmer aber auch mal fragen<br />
lassen, warum sie so vehement gegen eine<br />
vernünftige Tarif erhöhung sind. Schließlich<br />
wäre eine geringere durchschnitt liche<br />
Arbeits zeit ein wesentlicher Gewinn für<br />
die Lebens qualität. Laut Gutachten gibt es<br />
sehr wohl einige Städte, in denen der <strong>Taxi</strong>markt<br />
funktioniert und der artig lange<br />
Arbeits zeiten nicht existieren. fb<br />
Betriebs- und Verkehrsmedizinisches Untersuchungszentrum<br />
des BDF – Überbetrieblicher Dienst Dr. Hingerle GBR<br />
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Montag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr, Mo, Di, Do von 14:00 bis 17:00 Uhr<br />
Geschäftsführender<br />
Vorstand des<br />
<strong>Taxi</strong>verbandes<br />
<strong>München</strong> TVM,<br />
Florian Bachmann.<br />
Die Mitglieder der <strong>Taxi</strong>kommission sind mehrheitlich<br />
der Meinung, nicht ausreichend über<br />
die Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns<br />
im <strong>Taxi</strong> informiert zu sein und nicht<br />
genug Informa tionen über die wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen eines <strong>Taxi</strong> unternehmens<br />
zu haben. Deswegen sollen Aufstellungen über<br />
die Kosten struktur sowohl eines Einzelunternehmens<br />
als auch von Mehrwagenbetrieben erstellt werden. Für<br />
die nächste Sitzung der <strong>Taxi</strong>kommission, die für Herbst geplant<br />
ist, soll dann ein angepasster <strong>Taxi</strong> tarif von den Behörden vorgelegt<br />
werden. Eine Entscheidung über einen erhöhten <strong>Taxi</strong> tarif soll also<br />
noch dieses Jahr von der Kommission getroffen werden.<br />
Aus diesem Grunde arbeitet der <strong>Taxi</strong>verband <strong>München</strong> derzeit<br />
an den von den Stadträten gewünschten Kostenmodellen. Den<br />
konkreten Kosten eines Unternehmens werden die Einnahmemöglichkeiten<br />
gegenübergestellt. Damit ist eine realitäts nahe<br />
Gewinn ermittlung darstellbar. Die Rahmen bedingungen werden<br />
dem Gut achten entnommen, die realen Kosten aus den Buchhaltungen<br />
verschiedener Betriebe zusammengefasst.<br />
Gleichzeitig wird der <strong>Taxi</strong>verband die Anregungen und Informationen<br />
aus dem Gutachten aufnehmen und in einem geänderten<br />
Tarif antrag zusammenfassen, der in Kürze bei der Behörde<br />
eingereicht wird. Wenn wir also nach 2013 einen <strong>Taxi</strong>tarif bekommen,<br />
der es möglich macht, die gesetzlichen Regelungen einzuhalten,<br />
dann hilft das dem gesamten <strong>München</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Allen Pressemeldungen der letzten Wochen zum Trotz werden<br />
wir alles daran setzen, dass noch in diesem Jahr ein Tarif in Kraft<br />
gesetzt wird, der es den Betrieben mit Personal erlaubt, die<br />
Mindest löhne ohne freie Interpretation der Arbeitszeit gesetze und<br />
Pausenregelungen zu bezahlen. Frau Nahles hatte bereits beim<br />
Beschluss des Mindest lohnes die Behörden dazu aufgefordert,<br />
Anpassungen an den <strong>Taxi</strong>tarif großzügig zu genehmigen. Offensichtlich<br />
hat diese Aufforderung den Weg von der Hauptstadt bis<br />
nach <strong>München</strong> nicht geschafft. <br />
fb<br />
hingerle.indd 1 07.02.14 15:02<br />
18 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
19
FLUGHAFEN<br />
FLUGHAFEN<br />
Im <strong>Taxi</strong>gutachten für die Stadt <strong>München</strong> findet der Flughafen besondere<br />
Erwähnung. Vom Flughafen gehen im Jahr 600 000 Touren ab,<br />
geschätzt ebenso viele Fahrten führen zum Flughafen. Damit generiert<br />
er 1,2 Millionen Aufträge für das <strong>Taxi</strong>gewerbe im Jahr.<br />
Dem <strong>Taxi</strong>gewerbe kommt dabei zugute, dass der Münchner<br />
Flughafen mit knapp 40 Millionen Passagieren im Jahr zu den<br />
größten Airports in Europa zählt. Im Deutschlandvergleich liegt<br />
er momentan hinter Frankfurt auf Platz zwei. So viele potenzielle<br />
Fahrgäste ziehen <strong>Taxi</strong>fahrer an: 22 Prozent der Münchner<br />
<strong>Taxi</strong> unternehmen geben an, sich überwiegend am Flughafen<br />
bereitzustellen.<br />
Trotz des hohen Passagieraufkommens liegt die Quote der Fluggäste,<br />
die nach der Ankunft ins <strong>Taxi</strong> umsteigen, sehr niedrig. Nur<br />
zwölf Prozent der Passagiere erreichen oder verlassen die Terminals<br />
per <strong>Taxi</strong>. Zum Vergleich: In Köln sind es 21, in Berlin-Tegel<br />
SAUBERER<br />
FLUGHAFEN<br />
Von den zahlreichen Fluggästen nutzen nur<br />
zwölf Prozent das <strong>Taxi</strong>. Das ergibt das Gutachten<br />
von Linne + Krause über die Funktionsfähigkeit<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes in der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> im Kapitel zum Flugverkehr.<br />
GUTACHTEN:<br />
MUC FÖRDERT<br />
TAXIUMSATZ<br />
oder Hamburg-Fuhlsbüttel sogar knapp 40 Prozent. Zu den Minuspunkten<br />
laut Gutachten zählen daher die Lage des Flughafens und<br />
das breite Angebot an anderen Transportmitteln. So ziehen<br />
13 Prozent Linienbus oder Bustransfer vor und 32 Prozent nutzen<br />
die S-Bahn. Die meisten Flugreisenden aber fahren entweder selbst<br />
zum Flughafen oder lassen sich bringen oder abholen. Dafür stehen<br />
am Airport 30 000 Parkplätze zur Verfügung. Wie viele Kunden<br />
Mietwagenangebote nutzen – mit oder ohne Fahrer –, erfasst das<br />
Gutachten nicht.<br />
Zusätzlich erschwert der zu Fachmessen im 30-Minuten-Takt<br />
verkehrende Messe-Shuttle das <strong>Taxi</strong>geschäft. Auch wenn das<br />
Gutachten hierzu keine Zahlen erfasst hat, dürfte den Kollegen<br />
durch die gute Anbindung der Messe der eine oder andere lukrative<br />
Hafenstich entgehen. Welche Konsequenzen das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
aus den Zahlen zieht, bleibt abzuwarten.<br />
tb<br />
Während man hierzulande<br />
gewohnt ist, von Rekord zu<br />
Rekord zu fliegen, könnten<br />
die wichtigsten deutschen und europäischen<br />
Airports bald über sinkende Fluggastzahlen<br />
klagen. Der Grund: Bereits in<br />
zweieinhalb Jahren soll in Istanbul ein<br />
moderner und gigantischer Flughafen in<br />
Betrieb genommen werden, der sich zum<br />
bedeutendsten Drehkreuz im internationalen<br />
Flugverkehr entwickeln könnte.<br />
Deutschlands Drehkreuz Nummer eins,<br />
der Frankfurter Flughafen, steht schon jetzt<br />
unter dem Druck ausländischer Fluglinien<br />
mit Heimatflughäfen im Nahen Osten. Gerade<br />
die Ölförder staaten können es sich erlauben,<br />
ihre prestigeträchtigen Airlines nach<br />
Belieben zu fördern – und ihre Petrodollars<br />
in große Flughäfen investieren.<br />
Frankfurt hat mit einem anderen Problem<br />
zu kämpfen: dem Platz. So hat die<br />
Betreibergesellschaft Fraport angekündigt,<br />
noch in diesem Jahr mit dem Bau eines<br />
umstrittenen dritten Terminals in Frankfurt<br />
zu beginnen. Nur mit einer dritten<br />
Sein neuer Flughafen<br />
könnte<br />
Frankfurt und<br />
<strong>München</strong> Fluggäste<br />
kosten:<br />
Temel Kotil, Chef<br />
der türkischen<br />
Flug gesellschaft<br />
Turkish Airlines.<br />
GEFAHR AUS DEM OSTEN<br />
Während der Orient expandiert, hat der Okzident mit Problemen<br />
wie Bürgerbegehren und Nachtflugverbot zu kämpfen.<br />
<strong>München</strong>s OB<br />
Dieter Reiter<br />
legt sich fest:<br />
keine dritte<br />
Startbahn ohne<br />
neuen Bürgerentscheid.<br />
Startbahn und nur mit einer Aufhebung<br />
des strengen Nachtflugverbots könne man<br />
auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben. Sonst<br />
liefe man Gefahr, sich von Istanbul oder<br />
Dubai den Rang ablaufen zu lassen. Selbst<br />
bei Zuwächsen von nur zwei bis drei Prozent<br />
im Jahr hätte man ohne Flughafenausbau<br />
bereits 2021 die Kapazitätsgrenze<br />
überschritten.<br />
Ähnliches könnte auch <strong>München</strong> drohen.<br />
So sieht <strong>München</strong>s Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter nur dann eine Chance für<br />
eine dritte Startbahn in <strong>München</strong>, wenn<br />
die bereits bestehenden Start- und Landebahnen<br />
nachweislich nicht mehr ausreichten.<br />
Selbst dann müssten die Bürger<br />
erneut entscheiden. Es soll zwar jeder die<br />
Chance bekommen, bei geänderter Sachlage<br />
sein Projekt erneut zur Diskussion<br />
zu stellen, eine Zustimmung der Landeshauptstadt<br />
zu dem Milliardenprojekt gegen<br />
den erklärten Willen der Münchner Bürger<br />
schloss Reiter jedoch kategorisch aus.<br />
Das könnte der Konkurrenz in die<br />
Hände spielen. Das alte Drehkreuz der türkischen<br />
Fluggesellschaft Turkish Airlines,<br />
der Atatürk-Flughafen in Istanbul, könnte<br />
Frankfurt schon in diesem Jahr überflügeln.<br />
Bereits 2014 fehlten Istanbul nur drei<br />
Millionen Passagiere, um Frankfurt mit<br />
seinen 60 Millionen Fluggästen einzuholen.<br />
Temel Kotil, Chef der Turkish Airlines,<br />
sieht die Chancen seines Flughafens<br />
im Transit. Die Lage Istanbuls am Übergang<br />
von Europa nach Asien sei für viele<br />
Umsteiger ideal. Das neue Flughafenprojekt<br />
ist ehrgeizig: Die neue Anlage soll am<br />
Ende der Ausbauphasen über vier Terminals<br />
und sechs Landebahnen verfügen.<br />
Bei Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer<br />
des Flughafenverbandes ADV, lässt das die<br />
Alarmglocken läuten. Er richtete einen dringenden<br />
Appell an die Bundesregierung:<br />
Wettbewerbsverzerrende Regulierungen<br />
wie die Luftverkehrsteuer oder aus ufernde<br />
Nachtflugbeschränkungen könnten nicht<br />
länger hingenommen werden, erforderliche<br />
Ausbauvorhaben wie die notwendige dritte<br />
Bahn am Flughafen <strong>München</strong> seien endlich<br />
anzugehen. <br />
tb<br />
Bereits zum fünften Mal in Folge erhält der Münchner Airport<br />
ein Zertifikat für seine erfolgreichen Bemühungen zur Verminderung<br />
von CO 2<br />
-Emissionen. Bei der Initiative „Airport Carbon<br />
Accreditation“, die vom europäischen Flughafendachverband<br />
ACI Europe ins Leben gerufen wurde, erreichte der Münchner<br />
Airport das „Level 3“, die zweithöchste von vier möglichen<br />
Bewertungsstufen. Das Zertifikat wird an Flughäfen verliehen,<br />
die durch effektive und nachhaltig wirksame Schritte zur Verminderung<br />
der CO 2<br />
-Emissionen beitragen und andere Partner<br />
am Flughafen – insbesondere die Luftverkehrsgesellschaften –<br />
in diese Bemühungen einbinden.<br />
Der Klimaschutz ist ein zentrales strategisches Unternehmensziel<br />
der Flughafen <strong>München</strong> GmbH (FMG): So soll das weitere<br />
Wachstum am Münchner Airport bis zum Jahr 2020 bezogen<br />
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (links) und<br />
Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh (rechts) vor<br />
dem Stand der FMG auf der Air Cargo Europe im Rahmen<br />
der 15. transport logistic in <strong>München</strong>.<br />
auf das Basisjahr 2005 CO 2<br />
-neutral gestaltet werden. Ein weiterer<br />
Erfolg, den Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der FMG, seiner Bilanz hinzufügen kann. So viel Engagement<br />
freut nicht nur die Umwelt – auch Bundesverkehrsminister Alexander<br />
Dobrindt dürfte mit der Entwicklung zufrieden sein. tb<br />
FOTOS: Werner Hennies / FMG (oben), Alex Tino Friedel / FMG<br />
FOTOS: Turkish Airlines (links), Konrad Ferterer / SPD <strong>München</strong> (rechts)<br />
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20 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
21
ELEKTROMOBILITÄT<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
WATT IHR<br />
VOLT<br />
30 MILLIONEN<br />
FÜRS<br />
STROMERN<br />
Zuschüsse für E-Autos und<br />
Hunderte neue Ladepunkte.<br />
Die Stadt <strong>München</strong> investiert<br />
viel Geld in die Elektromobilität.<br />
Ladestation Blumenstraße.<br />
Typ-2-Stecker.<br />
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ursprünglich wollte das<br />
Plenum des Stadtrates das „Integrierte Handlungs programm<br />
zur Förderung der E-Mobilität in <strong>München</strong>“ (IHFM) am<br />
6. Mai verabschieden. Aber weil noch einige Änderungsanträge zu<br />
bearbeiten waren, wurde der Beschluss bis nach Redaktionsschluss<br />
dieser Ausgabe verschoben. Doch nach Überraschungen sah es nicht<br />
aus. Nach den Vorarbeiten von Umweltausschuss, Wirtschaftsausschuss<br />
und Kreisverwaltungsreferat gelten unter anderem diese Eckpunkte<br />
als ausgemacht:<br />
Für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge wird es Zuschüsse von<br />
der Stadt geben. <strong>Taxi</strong>unternehmer können mit 4000 Euro Förderung<br />
pro Wagen planen. Außerdem soll die öffentliche Ladeinfra struktur<br />
deutlich ausgebaut werden. Wer sich zu Hause eine Ladestation einrichten<br />
will, kann einen Teil der Kosten der Stadt in Rechnung stellen.<br />
Das Netz an öffentlichen Lademöglichkeiten für Elektroautos in<br />
der Stadt ist tatsächlich noch sehr ausbaufähig, dennoch gibt es<br />
schon jetzt mehr Tankmöglichkeiten, als viele denken. Allein die<br />
Münchner Stadtwerke betreiben zurzeit rund ein Dutzend Ladestationen,<br />
die man mit dem weitverbreiteten Stecker vom Typ 2 – auch<br />
„Mennekes-Stecker“ genannt – nutzen kann. Viele funktionieren<br />
außerdem mit Schuko steckern. Diese Ladestationen bieten zwei<br />
gewaltige Vorteile: Erstens stellen sie ausschließlich Strom zur Verfügung,<br />
der aus Wasserkraft gewonnen wird. Das heißt: Elektroautos,<br />
die hier aufgeladen werden, produzieren weder beim „Tanken“<br />
noch während der Fahrt CO 2<br />
. Zweitens bekommt man den SWM-<br />
Strom beinahe kostenlos. Lediglich für die benötigte Tankkarte werden<br />
einmalig 49 Euro fällig.<br />
Außerdem gibt es auf die ganze Stadt verteilt mehrere Dutzend<br />
weitere Möglichkeiten, sein Elektroauto aufzuladen, oft kostenlos,<br />
in manchen Fällen zu moderaten Preisen. Viele Ladesäulen findet<br />
man in öffentlichen Parkgaragen, auf den Parkplätzen von Großmärkten<br />
oder bei Autohäusern. Hier beispielhaft ein paar Adressen, die<br />
leicht zu erreichen sind und die jeder <strong>Taxi</strong>fahrer kennt: Das Pschorr-<br />
Parkhaus am Altheimer Eck stellt auf dem Parkdeck U3 rund um die<br />
Uhr acht Lademöglichkeiten für Typ-2-Stecker zur Verfügung. Das<br />
Laden kostet, zusätzlich zur Parkgebühr, einen Euro pro Stunde. Die<br />
jeweils drei Schuko-Anschlüsse an den V-Märkten in der Balan straße<br />
(Tiefgarage) und im Euro-Industriepark (Parkplatz) sind zwischen<br />
7 Uhr und 20 Uhr für Kunden umsonst. Das Nissan-Autohaus in der<br />
Zamdorfer Straße 90 bietet während der Öffnungszeiten eine kostenlose<br />
Schnell ladestation (!) für jedermann (also nicht nur für Nissan-<br />
Fahrer). Wenn die Säule nicht gerade besetzt ist, muss man sich nur<br />
am Empfang melden – und schon kann’s losgehen.<br />
Lademöglichkeiten während des Einkaufs oder des Essens gibt es<br />
auch, zum Beispiel bei den hagebaumärkten in der Lerchenauer Straße<br />
und der Hofmannstraße und bei<br />
fünf McDonald’s-Restaurants.<br />
»Um E-Mobilität<br />
zukunftsfähig<br />
zu machen,<br />
müssen wir<br />
die Rahmenbedingungen<br />
verbessern.«<br />
Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter<br />
Eine Lade säule – echt wahr –<br />
habe ich auch auf dem Parkplatz<br />
vom Laufhaus Vitalia im Euro<br />
Indus triepark gesehen. Nicht<br />
recherchiert habe ich, ob der<br />
Strom extra kostet oder im Preis<br />
inbegriffen ist.<br />
Es gibt also jetzt schon einige<br />
Möglichkeiten, die Tagesreichweite<br />
durch Zwischendrin-Laden<br />
zu erhöhen (mehr dazu im nebenstehenden<br />
Text), aber zusätzlich<br />
ist natürlich eine „Heimatsteckdose“<br />
nötig, um den Fahrzeugakku<br />
jederzeit zuverlässig vollladen zu können. Dazu sollte man sich<br />
an den Elektromeister seines Vertrauens wenden. An den Kosten der<br />
Einrichtung beteiligt sich, wie gesagt, die Stadt. <br />
rb<br />
FOTOS: Mennekes, SWM<br />
FOTO: Frank-Achim Schmidt<br />
ELEKTRO-TAXI – SCHON<br />
BEREIT FÜR DEN ALLTAG?<br />
Taxler fahren nicht in die Arbeit. Fahren ist ihre Arbeit.<br />
Reicht eine Akkuladung für eine komplette <strong>Taxi</strong>schicht?<br />
<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>München</strong>-Redakteur Robert Biegert testete im vergangenen Jahr zehn Monate<br />
lang einen Nissan Leaf im Rahmen des Projekts „E-Plan <strong>München</strong>“.<br />
Das war auch für mich die spannendste<br />
Frage, als ich im <strong>Juni</strong><br />
2014 im Rahmen des Projekts<br />
„E-Plan <strong>München</strong>“ einen Nissan Leaf als<br />
Testfahrzeug übernommen habe. Zehn<br />
Monate lang habe ich das Elektroauto im<br />
regulären <strong>Taxi</strong>betrieb bewegt, allerdings<br />
im Wechsel mit meinem eigenen Wagen,<br />
einem Verbrenner.<br />
Und das ist schon ein Hinweis auf die<br />
Antwort: Nein, in der Regel reicht eine<br />
Akkuladung nicht für eine ganze Schicht,<br />
wenn man nicht gerade in einem Tesla<br />
unterwegs ist. Es gibt keine pauschale<br />
Antwort auf die Frage, wie viele Kilometer<br />
weit man zum Beispiel mit den 24 Kilowattstunden<br />
kommt, die der Energiespeicher<br />
des Nissan fasst. Bei mir waren es<br />
im Alltagsstadtverkehr bei mildem, trockenem<br />
Wetter, das heißt: ohne Klimaanlage,<br />
150 bis 160 Kilometer. Bei Kälte,<br />
starker Hitze oder Dauerregen hat die Klimaanlage<br />
so viel Energie gefressen, dass<br />
90 bis 100 Kilometer das höchste der<br />
Gefühle waren. Ein anderer wichtiger Faktor<br />
ist die Geschwindigkeit: Auf der Autobahn<br />
schmilzt die Restreichweite wie<br />
Butter in der Sonne.<br />
Aber Akkureichweite bedeutet ja nicht<br />
automatisch Tagesreichweite. Entscheidend<br />
ist, wie effizient es dem Fahrer<br />
gelingt, die häufigen Standzeiten, die es in<br />
jeder <strong>Taxi</strong>schicht gibt, zum Nachladen zu<br />
nutzen. Im Rahmen des Projekts war ich<br />
da eingeschränkt, weil ich aus methodischen<br />
Gründen nur fünf bestimmte Ladestationen<br />
benutzen durfte. Mit der<br />
stadtweiten Ladeinfrastruktur aber, die es<br />
jetzt schon gibt, und erst recht mit der, die<br />
in nächster Zeit neu entstehen wird, eröffnen<br />
sich viel bessere Perspektiven. An<br />
einer einfachen Ladestation lassen sich in<br />
einer Stunde etwa 30 zusätzliche Kilometer<br />
gewinnen, an den noch seltenen Schnellladestationen<br />
dauert es sogar nur eine<br />
halbe Stunde, den Akku wieder bis 80 Prozent<br />
zu füllen.<br />
Wenn ich zwei Wünsche frei hätte,<br />
ginge einer an die Industrie: Baut Akkus<br />
mit größerer Kapazität! Tesla hat bewiesen,<br />
dass es geht. Die Stadtpolitiker würde ich<br />
bitten: Errichtet und fördert eine flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur! Wenn beide<br />
Wünsche in Erfüllung gegangen sind,<br />
spricht nichts mehr gegen die Alltagstauglichkeit<br />
von Elektrotaxis.<br />
EIN GEDANKENEXPERIMENT<br />
Stellen wir uns mal vor, Elektromotoren<br />
wären schon seit Jahrzehnten der Standardantrieb<br />
für Autos und jetzt käme jemand<br />
auf die Idee, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren<br />
auszurüsten. Was wären die<br />
Gegenargumente? Zum Beispiel: Es ist doch<br />
eine dumme Idee, einen wertvollen und<br />
endlichen Rohstoff wie Erdöl mit großem<br />
Aufwand zu raffinieren und ihn dann in<br />
Motoren zu verbrennen, wenn dabei klimaschädliche<br />
und gesundheitsge fährdende<br />
Abgase entstehen. Der Wirkungs grad dieser<br />
neumodischen Verbrennungsmotoren<br />
ist nicht einmal halb so hoch wie der von<br />
Elektromotoren.<br />
Autos mit Verbrennungsmotoren bräuchten<br />
im Vergleich zu unseren wartungsarmen<br />
Elektroautos viele Teile und Stoffe, die Geld<br />
kosten und gewartet, beziehungsweise ausgetauscht<br />
werden müssen.<br />
Oder – um es in den Worten von Kaiser<br />
Wilhelm II. zu sagen: „Ich glaube an das<br />
Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende<br />
Erscheinung.“ <br />
rb<br />
22 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
23
POLITIK<br />
TAXLERTIP<br />
Landesvorsitzender<br />
der JuLis Lukas Köhler:<br />
Die FDP ist kein<br />
Feind des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />
Rechts zur Erde, links<br />
zum Paradies. Nun<br />
wähle ein jeder selbst.<br />
DAS SOLLTEN<br />
SIE IHREN<br />
FAHRGÄSTEN<br />
ERZÄHLEN<br />
IST DAS PBEFG<br />
IN GEFAHR?<br />
Gleich nach dem juristischen Sieg über<br />
UberPOP beunruhigte die Meldung das<br />
Gewerbe, Uber hätte gegen die Bundesrepublik<br />
Deutsch land Beschwerde bei der<br />
EU-Kommission in Brüssel eingelegt. Die<br />
Sorge: Die EU-Kommission könnte das<br />
zum Anlass nehmen, das nationale Per sonen<br />
beförderungs gesetz zu kassieren und<br />
damit Uber den Weg in den deut schen<br />
Markt ebnen. Geht das überhaupt? <strong>Taxi</strong><br />
<strong>Times</strong> <strong>München</strong> fragt nach bei Steffen<br />
Schulz, Presse sprecher der Vertretung der<br />
Europäischen Kommission in <strong>München</strong>.<br />
„Was die EU-Kommission bei so einer<br />
Beschwerde macht“, erklärt Schulz, „ist, zu<br />
prüfen, ob ein nationales Gesetz gegen EU-<br />
Recht verstößt.“ Das wäre zum Beispiel<br />
der Fall, wenn Dienst leister aus den Nachbar<br />
staaten mit besonderen Auflagen davon<br />
abgehalten werden, ihre Dienste hierzulande<br />
anzubieten. „Im Moment prüfen<br />
wir die Beschwerden und analysieren die<br />
<strong>Taxi</strong> märkte in der EU. Das heißt nicht<br />
automatisch, dass die Kommission die<br />
Regu lie rung des deutschen <strong>Taxi</strong>marktes<br />
kippen wird“, sagt Schulz. Und weiter: „Es<br />
gibt zur zeit keine europäischen Regelungen<br />
im Be reich des <strong>Taxi</strong>gewerbes. Deshalb verschwindet<br />
das PBfG mit Sicherheit nicht<br />
über Nacht.“ <br />
tb<br />
LIBERALISIERUNG<br />
DES TAXIMARKTES?<br />
Ein Gastbeitrag von Konstantin Kuhle, dem Bundesvorsitzenden<br />
der Jungen Liberalen, im „Handels blatt“ sorgte für Kritik aus dem<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe. Freigabe der Tarife, P-Schein für jedermann ohne<br />
Gesundheitsprüfung oder Nachweis der Ortskunde, Vorschriften<br />
die <strong>Taxi</strong> farbe, die Anzahl der Türen oder den verpflichtenden Einbau<br />
einer Alarm anlage betreffend seien zu streichen. Für uns<br />
klang das stark nach einem „Lex Uber“, einem Gesetz ganz nach<br />
dem Gusto von Travis Kalanick und Konsorten.<br />
Deshalb hat die Münchner Redaktion der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> bei Lukas<br />
Köhler, dem Landes vorsitzenden der Bayerischen JuLis, nachgefragt,<br />
was es mit den Forderungen der „Jungen Wilden“ innerhalb<br />
der FDP auf sich hat. „Die Aussagen von Konstantin Kuhle beziehen<br />
sich auf einen Beschluss der Jungen Liberalen vom letzten<br />
Bundeskongress im Oktober letzten Jahres“, erfahren wir von Köhler.<br />
„Wir haben uns intensiv mit dem <strong>Taxi</strong> gewerbe beschäftigt und<br />
sind der Überzeugung, dass es den Kunden wie dem Gewerbe am<br />
meisten nützt, wenn der <strong>Taxi</strong> markt in Deutsch land liberalisiert<br />
wird.“ Mit einem „Lex Uber“ hat das gar nichts zu tun. „Es geht<br />
uns nicht darum, einen Anbieter einseitig zu begünstigen“, so<br />
Köhler weiter. „Wir wollen Chancen gleichheit für alle!“ Und die<br />
sei nur dann zu gewährleisten, wenn ineffiziente Gesetze beseitigt<br />
werden, während man sich gleichzeitig um die Einhaltung tatsächlich<br />
notwendiger Gesetze kümmert. Ein gutes Beispiel dafür<br />
sei die Forderung der Julis, dass alle Fahrer ihren steuerlichen<br />
Pflichten nach kommen. „Ein Direktsteuer abzug beim Vermittlungsdienst<br />
ist unserer Meinung nach das Mittel der Wahl“, sagt<br />
Köhler. „So eine Regelung könnte richtungs weisend für die gesamte<br />
Share conomy sein.“ <br />
tb<br />
EU-Vertretungs sprecher Steffen Schulz:<br />
„Dass die EU-Kommission einer Beschwerde<br />
nachgeht und dabei ein nationales Gesetz<br />
überprüft, ist ein ganz normaler Vorgang.“<br />
FOTOS: Sanjar Khaksari (oben), Europäische Kommission, Vertretung <strong>München</strong> (unten)<br />
FOTOS: Helmut Hack<br />
ZWISCHEN HIMMEL<br />
UND ERDE …<br />
… gibt es mehr Dinge, als wir mit unserem Verstand<br />
erkennen können. Behauptet zumindest Laotse.<br />
Er konnte den Brandner Kaspar in<br />
Untergiesing nicht kennen, und<br />
dennoch scheint er ihn zu beschreiben.<br />
In dem kurz vor der ersten Mondlandung<br />
eröffneten Lokal in der Som merstraße<br />
befindet man sich genau an der Schnittstelle<br />
zwischen Himmel und Erde. Der<br />
zweigeteilte Raum präsentiert einerseits<br />
die irdische Heimat des Brandner Kaspar<br />
im ländlichen, einfachen Stil, wo er den<br />
Boandlkramer unter den Tisch trinkt, so,<br />
wie Franz von Kobell in der literarischen<br />
Vorlage die Szenerie beschreibt, und<br />
gewährt im anderen, größeren Teil des<br />
Gast raums Einblick ins himmlische Paradies,<br />
das in der bayerisch-katholischen<br />
Vorstellung nicht unbedingt von Askese<br />
und dezenter Zurück haltung geprägt ist.<br />
Ganz im Gegenteil ist es ein barocker Himmel<br />
voller Lebens lust und Lametta in<br />
Ein Paradies wie früher in Großmutters<br />
Stube. Der Brandner<br />
Kaspar blieb bekanntlich lieber<br />
in der eigenen.<br />
Bausch und Bogen. Hunderte sexy Barbie-<br />
Engel umtanzen dort spiegelnde Discokugeln,<br />
aus einer Nische schenken zwei<br />
Rauschgold engel Nektar und Ambrosia ans<br />
himmlische Volk aus, und von weit oben<br />
erschallt ein stilistisch bunt gemischtes<br />
Hosianna und Hallelujah. Frohlocken<br />
allent halben. An güldenen und silbernen<br />
Tafeln sitzen die himmlischen Heer scharen<br />
umringt von kitschigen Heiligen bildern,<br />
wie sie früher bei Großmutter die Stube<br />
schmückten, und blicken mitleidig herab<br />
auf das Erdengeschöpf auf seiner Holzbank.<br />
Wenigstens hat er Kerschgeist, der<br />
ihn wärmt, den armen Sünder.<br />
PFORTE INS PARADIES<br />
Falls der Einblick ins Paradies, den der<br />
vom Kerschgeist beschwipste Boandlkramer<br />
dem Brandner Kaspar gewährt hat,<br />
nur halb so spektakulär betörend und die<br />
Sinne verwirrend war wie die detailverliebte<br />
Dekoration von Wirtin Dagmar<br />
Brandner, kann man nachvollziehen,<br />
warum der grantige Vor alpen-Witwer aus<br />
der volks tümlichen Sage es vorzog, dort zu<br />
bleiben. Zu unser aller Erleuchtung ist die<br />
Untergiesinger Pforte ins Paradies dagegen<br />
keine Einbahnstraße, freitags und samstags<br />
kann jeder Sterbliche ab 20 Uhr einen<br />
unverbindlichen Blick hineinwerfen. Er<br />
sollte der Wirtin aber vorher telefonisch<br />
Bescheid geben oder postalisch eine Reservierung<br />
einreichen – E-Mails gibt es im<br />
Himmel ebenso wenig wie SMS –, sonst<br />
kann es geschehen, dass er wie an allen<br />
anderen Tagen vor verriegelten Türen<br />
steht. So verlockend ein zeitweilig geöffneter<br />
Himmel auch ist, auf seiner Kehrseite<br />
hat er zu allen anderen Zeiten geschlossen.<br />
Hier begegnet der<br />
Boandlkramer dem<br />
Brandner Kaspar<br />
zum ersten Mal. Eine<br />
Begegnung, von der<br />
mindestens einer<br />
einen fetzen Rausch<br />
heimbringen wird.<br />
Was die Barbies und eine Handvoll muskulöser,<br />
lendenbeschurzter Kens dann<br />
machen, bleibt der Spekulation überlassen.<br />
KERSCHGEIST MUSS SEIN<br />
Man kann sogar den gesamten Himmel<br />
für sich und seine Freunde, die Familie<br />
oder Kollegen mieten. Und das kostet<br />
nicht die Welt! Gegen eine geringe Gebühr<br />
stellt Frau Brandner überdies Geschirr<br />
und Besteck fürs mitgebrachte Büfett. Der<br />
Kerschgeist geht nie zur Nei ge, die irdische<br />
Last fällt von einem. Reich ist, wer<br />
weiß, dass er genug hat, würde Laotse<br />
dazu sagen. <br />
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24 TAXI JUNI / <strong>2015</strong><br />
25
NACH REDAKTIONSSCHLUSS<br />
ERSTER UBER-FAHRER<br />
VERURTEILT<br />
UBERX STARTET<br />
AUCH IN MÜNCHEN<br />
„Bild“ berichtet am 18. Mai darüber, dass in Hamburg ein<br />
Uber-Fahrer zu einer Geldstrafe von 1 350 Euro ver urteilt<br />
wurde. Das Gericht blieb damit deutlich unter den vom<br />
Kläger – dem Rechts amt der Wirtschafts behörde – geforderten<br />
7 650 Euro. Dem Fahrer konnten drei Fahrten ohne<br />
Personenbeförderungs schein nach gewiesen werden – dies<br />
wurde vor knapp einem Jahr vom Hambur gischen<br />
Oberverwaltungs gericht bei Uber Fahrten ausdrücklich<br />
verboten. Laut Wirtschafts behörde stehen noch 20 weitere<br />
Verfahren gegen Uber-Fahrer ohne P-Schein an. tb<br />
Nach Angaben von Uber Deutschland startet noch im<br />
Mai das neue Produkt UberX. Alle Fahrer und Fahrzeuge<br />
sollen nach Unternehmens angaben über die<br />
notwendigen Legitimationen verfügen. Die Fahrer<br />
sind – wie bei UberPOP, das komplett eingestellt wird –<br />
selbst ständig und arbeiten auf eigene Rechnung. Hamburg,<br />
Frankfurt, Düsseldorf und <strong>München</strong> sind die<br />
ersten UberX Städte. Berlin soll in einigen Wochen<br />
folgen. Wie genau die Rückkehr pflicht für Mietwagen<br />
eingehalten wird, wird sich zeigen. <br />
tb<br />
FOTO: spd.de<br />
NEUE VERMITTLUNGSGEBÜHR<br />
BEI MYTAXI<br />
Der App-Anbieter informiert seine Fahrer,<br />
dass zum 1. Juli eine neue Vermittlungsgebühr<br />
erhoben wird. Statt einer variablen<br />
Gebühr von 3 bis 15 Prozent sollen es<br />
einheitlich 7 Prozent vom Fahrpreis sein.<br />
Die Vermittlung erfolge dann nur nach<br />
Nähe zum Fahrgast – nicht mehr nach<br />
Bewertung, Zahlungsbereitschaft und<br />
Außenwerbung. Abrechnung und Auszahlung<br />
sollen bereits zum 1. <strong>Juni</strong> wöchentlich<br />
erfolgen. 75 Prozent der Fahrer<br />
„Dienstleistung ist ein<br />
Grundbedürfnis der<br />
Bevölkerung“: Der<br />
SPD-Politiker Carsten<br />
Sieling setzte sich im<br />
Bundes finanz ausschuss<br />
für 7 % MwSt. im <strong>Taxi</strong> ein.<br />
hätten sich bei einer Abstimmung für das<br />
fixe Preismodell mit 7 Prozent entschieden.<br />
Nach Fahrerinformationen standen<br />
auch Preismodelle von 3 bis 15 Prozent –<br />
also wie gehabt – und von 5 bis 10 Prozent<br />
zur Wahl. Laut Branchenkennern war<br />
die Sieben-Prozent-Variante für die Fahrer<br />
„die kleinstmögliche zu schluckende<br />
Kröte“. Immerhin wurde so der Fahrgastversteigerung<br />
eine klare Ab sage erteilt. <br />
<br />
tb<br />
LETZTE<br />
MELDUNG<br />
„Hallo <strong>Taxi</strong>“ berichtet in einer Blitzmeldung,<br />
dass der SPD-Politiker Carsten<br />
Sieling Ministerpräsident des Landes<br />
Bremen wird. Bisher saß Sieling im deutschen<br />
Bundestag. „Hallo <strong>Taxi</strong>“ weiter:<br />
„Sieling hatte sich in den vergangenen<br />
Jahren bereits einen Namen als Kenner<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes gemacht. Möglicherweise<br />
steht ein Votum der Mitglieder der Bremer<br />
SPD noch aus. Da Sieling, der dem<br />
linken Spektrum der Partei zugerechnet<br />
wird, der einzige Kandidat ist, wäre mit<br />
seiner Wahl aber mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
zu rechnen. Bremen war das erste<br />
Bundesland mit einem landeseigenen<br />
Mindestlohn.“ Vor allem dem norddeutschen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe ist Sieling kein Unbekannter.<br />
So setzte er sich zum Beispiel für<br />
den Erhalt des ermäßigten Mehrwertsteuer<br />
satzes im <strong>Taxi</strong> ein. <br />
tb<br />
26<br />
IMPRESSUM<br />
Verlag<br />
taxi-times Verlags GmbH,<br />
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80807 <strong>München</strong>, Deutschland<br />
Telefon: +49 (0) 89 / 215 48 30 70<br />
Fax: +49 (0) 89 / 215 48 30 79<br />
E-Mail: info@taxi-times.com<br />
Internet: www.taxi-times.com<br />
Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />
Bankverbindung<br />
Stadtsparkasse <strong>München</strong><br />
BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />
IBAN: DE89701500001003173828<br />
BIC: SSKMDEMM<br />
UST-ID: DE293535109<br />
Handelsregister: Amtsgericht <strong>München</strong><br />
HRB 209524<br />
Chefredaktion und V.i.S.d.P.<br />
Tom Buntrock (tb)<br />
tt-muenchen@taxi-times.com<br />
Redaktion<br />
Robert Biegert (rb), Helmut Hack (hh),<br />
Florian Osrainik (fo)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Florian Bachmann (fb), Jürgen Dinter (jd)<br />
Grafik & Produktion<br />
Lotte Buchholz (verantwortlich),<br />
Jasper Ehl, Liane Heinze, Henrike Uthe<br />
Raufeld Medien GmbH,<br />
Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin<br />
Telefon: +49 (0)30 695 665 0<br />
Anzeigenleitung, Online-Verkauf<br />
und Vertrieb<br />
Elke Gersdorf, e.gersdorf@taxi-times.com<br />
Telefon: +49 (0) 89 / 215 48 30 75<br />
Fax: +49 (0) 89 / 215 48 30 79<br />
Druck<br />
Chroma Druckerei, Przemysłowa 5,<br />
68-200 Żary, Polen<br />
Erscheinungsweise 6 x pro Jahr<br />
Heftpreis 3,50 €<br />
Veröffentlichung gemäß § 8 Abs. 3 des<br />
Gesetzes über die Presse vom 1.4.2000:<br />
Gesellschafter der taxi-times Verlags GmbH,<br />
<strong>München</strong> ist Jürgen Hartmann 100 %<br />
Vielen Dank, dass Sie<br />
da waren!<br />
• über 1.000 Besucher bei der<br />
ersten Mercedes-Benz <strong>Taxi</strong>-Wiesn<br />
• unser Team im <strong>Taxi</strong>-Center ist mit<br />
unseren Leistungen im Verkauf<br />
und Service gerne für<br />
Sie da!<br />
Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart – Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung <strong>München</strong>, Landsberger Straße 382,<br />
Verkauf – Unsere <strong>Taxi</strong>beauftragten beraten Sie gern: Nilüfer Celik 0 89 12 06 14 36, Michele J. Cocco 0 89 12 06 14 48,<br />
Thomas Eisenbeiss 0 89 12 06 13 24, Massimiliano Stagnitta 0 89 12 06 17 08; Service – Unsere Serviceberater sind gerne für Sie da:<br />
Thomas Fischer, Robert Humpl, Thomas Golob – Terminvereinbarung unter 0 89 12 06 14 20; www.taxi-mit-stern.de
LEXUS GS 300h –<br />
DAS VOLLHYBRID-TAXI<br />
AB SOFORT BESTELLBAR !<br />
In der GS 300h TAXI Edition reisen sowohl der Fahrer als auch seine Fahrgäste<br />
überaus komfortabel. Der innovative Vollhybridantrieb des Lexus GS 300h<br />
mit einer Systemleistung von 164 kW (223 PS) sichert eine kultivierte Performance<br />
bei niedrigem Verbrauch und geringen Emissionen. So begnügt sich die Sportlimousine<br />
mit durchschnittlich nur 4,7 Litern Kraftstoff*auf 100 Kilometer und CO2-<br />
Emissionen von 109 g/km*.<br />
Auszug aus der umfangreichen Ausstattung:<br />
• TAXI-Paket „Intax“<br />
• Hybrid Drive mit stufenlosem Automatikgetriebe (E-CVT)<br />
• Geschwindigkeitsregelsystem „Cruise Control“<br />
• 8-Zoll-Multifunktionsdisplay<br />
• Heckkamera mit Einparkführung<br />
• Klimatisierungsautomatik<br />
• Ledersitze (mit Sitzheizung Fahrer/Beifahrer)<br />
• Sitzeinstellung Fahrer/Beifahrer (10 Wege, elektrisch); und vieles mehr!<br />
Hauspreis GS 300h TAXI Edition inkl. <strong>Taxi</strong>-Paket:<br />
1<br />
39.757 €<br />
inkl. MwSt.<br />
Finanzierungskonditionen 2<br />
Hauspreis 39.757,00 €<br />
Anzahlung 6.380,00 €<br />
Nettodarlehensbetrag 33.377,00 €<br />
Bearbeitungsgebühr 0,00 €<br />
Gesamtbetrag 35.940,00 €<br />
gebundener Sollzins 2,95%<br />
effektiver Jahreszins 2,99%<br />
Laufzeit<br />
60 Monate<br />
60 monatliche Raten á 599,00 €<br />
1) Barpreis-Angebot für <strong>Taxi</strong>unternehmen inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Überführungskosten; gültig bis 31.03.<strong>2015</strong>.<br />
2) Ein Angebot von Lexus Financial Services (eine Marke der Toyota Kreditbank GmbH, Toyota-Allee 5, 50858 Köln). Vertragslaufzeit 60 Monate. Nur gültig<br />
für Geschäftskunden. Gilt bei Anfrage und Genehmigung bis zum 31.03.<strong>2015</strong>, zuzüglich Überführungskosten. Das Finanzierungsangebot entspricht dem Beispiel<br />
nach §6a Abs. 3 PAngV. Unser Autohaus vermittelt ausschließlich Darlehensverträge der Toyota Kreditbank GmbH (Lexus Financial Services).<br />
*Benzintriebwerk, 133 kW (181 PS), und Elektromotor, 105 kW (143 PS), Systemleistung 164 kW (223 PS), Kraftstoffverbrauch GS 300h Business Edition in l/100<br />
km kombiniert 4,7 (innerorts 4,8/außerorts 4,5), CO 2 -Emissionen kombiniert 109 g/km nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren.<br />
Abb. zeigt GS 300h Business Edition mit Sonderausstattung.<br />
4x in <strong>München</strong><br />
<strong>Taxi</strong>-Kompetenz-Center:<br />
80687 <strong>München</strong> I Landsberger Str. 222<br />
<strong>Taxi</strong>-Service-Stützpunkte:<br />
80807 <strong>München</strong> I Frankfurter Ring 166<br />
80993 <strong>München</strong> I Dachauer Str. 463<br />
81673 <strong>München</strong> I Neumarkter Str. 80<br />
Ihr <strong>Taxi</strong>-Ansprechpartner (Landsberger Straße):<br />
Peter Szitar<br />
Tel.: 089 / 547177-27<br />
peter.szitar@toyota-dit.de