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Taxi Times München - November 2018

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TITELTHEMA Ungläubige

TITELTHEMA Ungläubige Blicke von unbeteiligten Fußgängern: „Was ist eigentlich so schlimm an Uber?“ ZWISCHEN DESINTERESSE UND UNVERSTÄNDNIS Die Münchner Taxidemo sollte auf die Anliegen des Gewerbes aufmerksam machen. Doch wie viel davon kommt bei den Passanten auf der Straße an? An Botschaften hat es nicht gefehlt. Viele Fahrer hatten Poster und Transparente an ihren Fahrzeugen angebracht. Die Aussage: Taxi bringt Service und eine verlässliche Dienstleistung, während neue Anbieter wie Uber kein wirklicher Ersatz sind. Doch verstehen die Passanten, die den Tross der Taxis beobachten, worum es bei dieser Demo geht? Am größten war der Zuspruch noch in Bahnhofsnähe. Fußgänger winkten oder zückten gleich ihre Smartphones, um das Ereignis zu filmen und festzuhalten. Doch mit der Solidarität war es spätestens DIENSTAG, 09.10.2018 2 TAGE NACH DEM OKTOBERFEST „Zuhause“ ist in diesem Fall die Langbürgener Straße. Preis einer Taxifahrt: ca. 70 Euro. nach der Komplettsperre der Ludwigstraße nicht mehr weit her. Einen Gesprächspartner für ein Kurzinterview zu finden, unmöglich: „Ach du Fresse! Habt ihr nichts Besseres zu tun?“ „Was ist denn so schlecht an Uber?“, wollte eine Frau wissen. Geduldig hörte sie sich die Litanei eines engagierten Kollegen an. Uber gefährdet das Gewerbe. Uber kostet Steuergelder. Uber schadet der Gesellschaft. Die Ausführungen quittierte sie mit einem ehrlich klingendem „Ach, das wusste ich ja alles gar nicht!“. »Was ist denn so schlecht an Uber?« Passantin vor der Aufklärung So dürfte es den meisten unfreiwilligen Beobachtern der Taxi-Demo gegangen sein. Ob man mit einem Taxi oder mit Uber fährt, macht für viele keinen großen Unterschied. Mit beiden kommt man von A nach B und Uber ist angeblich billiger. Beide Anbieter scheinen so auf den ersten Blick austauschbar. Genauso, wie es letzten Endes unerheblich ist, ob man seinen Hamburger dort kauft, wo er Big Mac heißt, oder da, wo er Whopper genannt wird. Angebote wie Uber bestimmen mehr und mehr unsere Einkaufsgewohnheiten. Man bestellt bei Amazon, auch dann, wenn man weiß, dass lokale Buchhändler darben. Man kauft Schuhe bei Zalando, auch wenn der Schuhladen im Viertel dabei pleitegeht. Man mietet Wohnungen bei AirBnB, auch wenn längst bekannt ist, dass so dringend benötigter Wohnraum zweckentfremdet wird. Man fährt Uber, weil die eine komfortable App haben und billiger sein sollen, auch wenn das Taxigewerbe ums Überleben kämpft. Bequemer, billiger, digital, modern – die Gründe, diese Angebote in Anspruch zu nehmen, sind zahlreich. Dass das schlechte Gewissen dabei mitkauft, mitwohnt oder mitfährt, nimmt man billigend in Kauf. Wenn es überhaupt geweckt wurde. Es machen doch schließlich alle so, oder? Die Kolleginnen und Kollegen in Spanien haben lange gebraucht, um dafür zu sorgen, dass alle im Land die Probleme erkennen, die Uber & Co. dem Gewerbe bereiten. Da ist es nicht mit einer Demo pro Jahr getan, bei der man sich auch noch bemüht, für möglichst wenig Behinderung zu sorgen, aus Angst, man könnte die Kunden vergraulen. In Spanien waren dazu zahlreiche Streiks und schließlich ein Dauerstreik notwendig. »Das wusste ich gar nicht.« Passantin nach der Aufklärung An den Münchner Passanten ging diese Taxi-Veranstaltung vorbei. Um die Bevölkerung mit den Anliegen des Gewerbes zu erreichen, müsste mehr passieren. Nur wenige haben den Durchblick, um so komplexe Zusammenhänge auf die Schnelle zu begreifen. So bleibt für jede Taxikollegin und jeden Taxikollegen kaum etwas anderes übrig, als zur Botschafterin, zum Botschafter des Taxigewerbes zu werden. Dabei muss nicht zwingend mit jedem Fahrgast über Uber gesprochen werden. Es würde schon reichen, wenn jeder seine beste Leistung bringt. Täglich. Bei jedem Kunden. tb 10 NOVEMBER / 2018 TAXI FOTOS: Tom Buntrock

TITELTHEMA Die meisten Bürger ließen die Karawane einfach an sich vorüberziehen. »SIE MACHEN DAS FANTASTISCH!« Der Münchner Musikjournalist Christoph Schlüren war von der Taxi-Demo begeistert und stellte sich mitten auf der Ludwigstraße spontan für ein kurzes » Statement zur Verfügung: „Sie machen das fantastisch, diesen stillen Protest! Eigentlich müssten Sie die Ludwigstraße für einen ganzen Tag sperren. Denn das Anliegen des Taxigewerbes ist ein besonders wichtiges. Es geht nicht nur um Arbeitsplätze, es geht um die systematische Aushöhlung unseres Staates. Vor 15 Jahren haben die Konzerne festgestellt, dass die Kapitalerträge zurückgehen. Jetzt wird versucht, mit allen Mitteln Gewinne zu erzielen und zu steigern. Dabei ergeht « es dem Taxigewerbe mit Uber nicht anders, als dem Buchhandel mit Amazon oder den Hotels mit AirBnB. Ich jedenfalls wünsche Ihnen allen viel Erfolg!“ Erich Blau, Taxi 634 Carl-Zeiss-Str. 49 | 85521 Riemerling/Ottobrunn Website www.taxiversicherungen-deutschland.de E-Mail info@fvo-finanz.de Telefon 089 / 58 90 96 70 UNTER STÜTZER DES TAXI GEWERBES TAXIVERSICHERUNG: GÜNSTIGE TARIFE VOM SPEZIALISTEN! Vergleichen Sie bis zum 30.11. Ihre Taxi- oder Mietwagenversicherung und profitieren Sie von unseren exklusiven Sondertarifen! Wir bieten Ihnen für Taxen und Mietwagen: Exklusive Sondertarife für Einzel- und Mehrwagenbetriebe Vergleich verschiedener Flottenversicherungen Sondereinstufungen für Neueinsteiger Rechtschutz- und Betriebshaftpflichtkonzepte Taxi-Schutzbrief inkl. Leistung für Leihtaxi Gerne erstellen wir Ihnen kostenlos und unverbindlich Ihr persönliches Angebot. 089 / 58 90 96 70

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