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Taxi Times München - Oktober 2017

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Moia: Ridesharing unter

Moia: Ridesharing unter der Regie von Volkswagen „Schön, Sie kennengelernt zu haben“ IST RIDESHARING DAS ZUKUNFTSMODELL IN DEN STÄDTEN? Nach der ersten Welle der Apps von Fahrtenvermittlern wie mytaxi oder Uber kommen jetzt Ridesharing-Apps, die mehrere Fahrgäste in ein Taxi oder einen Mietwagen vermitteln. RIDESHARING MIT TAXI.EU In der vorhergehenden Ausgabe der Taxi Times München haben wir bereits ausführlich berichtet: Zum kommenden Relaunch der App taxi.eu wird ebenfalls eine Möglichkeit eingebaut sein, sich Taxifahrten zu teilen. Derzeit befindet sich diese Version der App in Hamburg bereits im Testbetrieb – mit positiven Erfahrungen. Die neue Version erfordert auch einen Facebook-Account für die jeweilige Taxizentrale, da künftig das Bestellen auch per Facebook-Messenger möglich sein wird. Die Hauptargumente für Ridesharing dürften die Kostenersparnis und der Umweltaspekt sein, wenn ein Fahrzeug gleichzeitig von zwei oder mehr Personen genutzt wird. Wobei sich hinter dem Begriff Ridesharing unterschiedliche Geschäftsmodelle verbergen. Start-ups, etablierte Internetfirmen, Autohersteller und sogar ein Zeitungsverlag möchten mit diesem noch nicht wirklich definierten Service den Markt erschließen. SHUTTLE-FLOTTEN ZWISCHEN BUS UND TAXI Volkswagen beginnt mit Moia, seinem Mobilitätsunternehmen, ab Oktober 2017 mit dem hauseigenen Ridepooling-Konzept in Hannover einen ersten Testlauf. Mit einer Flotte von 20 Volkswagen Multivan T6 geht Shuttle-On-Demand an den Start. Per Smartphone-App können die Nutzer Standort und Ziel eingeben. Moia bündelt darauf aufbauend Fahrtanfragen verschiedener Personen, die in eine ähnliche Richtung unterwegs sind. Die Routen sind dynamisch, Fahr- und Ankunftszeiten wie auch die optimale Start- und Endhaltestelle werden individuell berechnet. Für die Zukunft plant Moia den Einsatz von Elektro-Vans. Preislich möchte sich Moia zum Beispiel zwischen dem Busverkehr und einer Taxifahrt ansiedeln. Ähnlich ist das Konzept von Mercedes- Benz-Vans, die ein Joint Venture mit dem New Yorker Unternehmen Via eingegangen sind. Das On-Demand-Van-Ride-Sharing soll als Mitfahrangebot in Europa etabliert werden und mit den Betreibern des öffentlichen Personennahverkehrs zusammen arbeiten, die das Via-Betriebssystem lizenzieren können. Einen ungewöhnlichen Weg geht die MADSACK-Mediengruppe mit dem Kauf des Leipziger Ride-Sharing-Diensts CleverShuttle. Der Schwerpunkt hier liegt auf Umweltfreundlichkeit. Per App können sich die Fahrgäste abholen und zum Fixpreis durch Leipzig chauffieren lassen. Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden dabei nach dem Sharing-Gedanken zusammen befördert. Neben Leipzig ist man auch in Berlin, Hamburg und München unterwegs. In all diesen Städten verfügt CleverShuttle über eine behördliche Genehmigung zum Ridesharing und beschäftigt professionell ausgebildete, fest angestellte Fahrer. Zudem setzt das Start-up ausschließlich auf umweltschonende Fahrzeuge mit E- und FOTOS: Daimler AG, MOIA, Clever Shuttle 16 OKTOBER / 2017 TAXI

ISSARFUNK TAXIZENTRALE Wasserstoffantrieb sowie Plug-in-Hybride. In München sollen noch im Oktober Wasserstoff-Fahrzeuge von Toyota medienwirksam in die Flotte aufgenommen werden. MITFAHR-APPS UND RIDE- SHARING IM AUTO INTEGRIERT Nicht nur Start-ups und Autokonzerne steigen in den Ridesharing-Markt ein, auch bereits etablierte App-Anbieter fügen ihren Apps eine Sharing-Funktion hinzu. So testet mytaxi match momentan mit brand neuer Routentechnologie seine Pooling-Software in Warschau. mytaxi match setzt dabei auf lizenzierte Taxifahrer. Auch Uber, Lyft und Gett sind mit Pooling-Apps dabei. In Deutschland sind für den Einsatz noch rechtliche Hürden zu überwinden. Nach dem Personenbeförderungsgesetz ist die Einzelplatzvermietung bei Mietwagen verboten, weshalb ein Pooling nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist. Im Privatbereich ist Blablacar mit seiner Mitfahr-App wahrscheinlich am längsten auf dem Markt. Auch das Berliner Start-up Simply Hop setzt im privaten Bereich ihre App ein. Hier kann nicht nur eine Mitfahrgelegenheit gesucht werden, sondern man kann auch seinen Mitfahr-Wunsch einstellen und sich das Profil seines Mitfahrers oder Fahrers gleich in den sozialen Medien betrachten. Ridesharing-Ambitionen scheinen nicht nur bei der Personenbeförderung immer wichtiger zu werden, sondern auch bei den Autobauern. Während die etablierten Joint Ventures eingehen, geht das Münchner Start-up Sono Motors (siehe Seite 22) ganz neue Wege. In ihrem Solar-Van namens Sion, den es bisher nur als Prototypen gibt, sollen die appgesteuerten technischen Möglichkeiten zum Carsharing und Ridesharing gleich integriert werden. Der Gedanke dahinter ist eine Re-Finanzierung des Fahrzeuges für den Besitzer durch Vermietung und Teilen. Das Unternehmen setzt darauf, dass die rechtlichen Hürden in Deutschland bis zum möglichen Marktstart 2019 ausgeräumt sind. Man wird sehen, ob der Anreiz, sein eigenes Auto durch Ridesharing refinanzieren zu können, für einen Kauf ausreicht. App ist nicht gleich App. Grundlegend für den Erfolg ist zum einen die Schnelligkeit der Routenplanung, zum anderen die Laufstabilität und die einfache Nutzung. Erst kürzlich wurde vom Beratungsunternehmen Ernst &Young Tesseract vorgestellt, eine Mobilitätsplattform auf Blockchain- Basis, die die Zukunft des Transportwesens revolutionieren soll. Mit Blockchain wird jede Transaktion transparent im Netz aufgezeichnet und kann so bis zum Ursprung zurückverfolgt werden. Tesseract soll sich bereits mit einem noch unbekannten Partnerunternehmen in der Testphase befinden. IBM, Google und Lyft wiederum führen demnächst Istio ein, eine offene Technik zur Unterstützung des Datenverkehrsmanagements. DER BLICK IN DIE GLASKUGEL Grundsätzlich sollte den großen Internetplayern in dieser Hinsicht sicher mehr zugetraut werden als den Autobauern. Schaut man in die Glaskugel, werden in diesem Bereich sicher auch bald Joint Ventures und Käufe zwischen Autobauern und Softwareunternehmen getätigt werden. Der Kampf um Kunden und den schnellsten und besten Dienst im Bereich Ridesharing tobt bereits seit mehreren Jahren – aber nicht nur auf den Straßen, sondern in der Finanzwelt. Große Summen werden investiert, Aktien gekauft und wieder verkauft. Gerüchte um Übernahmen und Skandale bei Uber sind Themen in den US-amerikanischen Medien. Dies wird sich sicher auch in deutschen Städten zu einem Kampf um jeden Kunden niederschlagen. Da stellt sich dann die Frage, ob so ein gesunder Markt für Umwelt und Verkehrsentlastung entstehen kann, und ob dies mögliche Kunden nicht eher abschreckt als anzieht. In Zeiten von wachsendem Verkehr Nach Hamburg will CleverShuttle demnächst auch in München mit Wasserstofffahrzeugen fahren. und hoher Feinstaubbelastung in den Städten sind die Idee und die Möglichkeit, zur Entlastung beizutragen, für viele reizvoll und daher eine Chance für das Ridesharing. Vor ein paar Jahren war dies noch anders. IsarFunk hat im Jahr 2012 die App Colexio an den Start gebracht, die es Fahrgästen ermöglichte, ein Taxi zu teilen. Am Flughafen München wurde vier Wochen lang die Werbetrommel für das Pilotprojekt gerührt. Leider war Colexio damals nicht von Erfolg gekrönt. mw ISARFUNK TAXIZENTRALE GMBH & CO KG Rosenheimer Straße 139 81671 München Telefon / Taxiruf: 089 / 450 540 Telefon / Verwaltung: 089 / 450 54-100 E-Mail: info@isarfunk.de www.isarfunk.de www.facebook.com/isarfunk450540 Presserechtlich verantwortlich für diese Seiten: Christian Hess Redaktion: Karl-Heinz Mayer (khm), Marita Wittner, Essential Media Dr. J. Cichon Unfallschadenregulierung Fahrerlaubnisrecht Erbrecht M. Werther* Fachanwalt Verkehrsrecht Zivilrecht Dr. Cichon & Partner* Rechtsanwaltskanzlei S. v. Kummer* Fachanwalt Familienrecht Sozialrecht Tätigkeitsschwerpunkte J. Buchberger* Fachanwalt Strafrecht Bußgeldsachen N. Nöker Fachanwalt Arbeitsrecht Verwaltungsrecht A. 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