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Ontworpen door verscheidene CVA leden en u itgevoerd ... - Nikhef

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Deutsch.<br />

Vor euch liegt das Resultat der Arbeit vieler Ankerfreunde.<br />

An erster Stelle sind das die Entwerfer: Diether Wellmann,<br />

Falk Gundel, Guus van Kessel und Norbert Pachner. Das Entwerf<strong>en</strong> eines<br />

Gebäudes mit Ankerstein<strong>en</strong> ist ein großes Vorhab<strong>en</strong>. Es beginnt mit der Inspiration,<br />

dann dem Realisier<strong>en</strong> des Gebäudes mit fühlbar<strong>en</strong> Ankerstein<strong>en</strong> oder<br />

mit dem Computer, dem Knobeln, wie man d<strong>en</strong> Charakter des Gebäudes wiedergeb<strong>en</strong><br />

kann, wie man d<strong>en</strong> Details noch irg<strong>en</strong>dwie gerecht wird, ungeachtet<br />

der unvermeidlich<strong>en</strong> Einschränkung<strong>en</strong>, die Ankersteine auferleg<strong>en</strong>. Dann ist<br />

das Gebäude mehr oder w<strong>en</strong>iger fertig, aber es befriedigt noch nicht wirklich.<br />

Es sind eig<strong>en</strong>tlich noch sehr viele Steine übrig, es sieht noch etwas unord<strong>en</strong>tlich<br />

aus. Er folgt eine lange und mühsame Zeit des Optimier<strong>en</strong>s bis der Entwerfer<br />

schließlich sagt: „Das ist es”. Der Entwurf wird zu „Baukunst im Klein<strong>en</strong>”<br />

(BiK) geschickt, der Entwurfskommission des Clubs van Ankervri<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

(<strong>CVA</strong>).<br />

Der Entwurf muss nun erst in AnkerPlan ausgeführt werd<strong>en</strong>. Für dieses<br />

Heft wurde Version 1.4.14 b<strong>en</strong>utzt. Die Bedeutung eines spezialisiert<strong>en</strong> CAD<br />

Programms kann nicht g<strong>en</strong>ug betont werd<strong>en</strong>, das Softwarehaus Flying Cat<br />

verdi<strong>en</strong>t hierfür d<strong>en</strong>n auch alles Lob. Das Ausführ<strong>en</strong> in AnkerPlan ergibt<br />

meist<strong>en</strong>s Probleme, besonders bei Entwerfern, die ihr<strong>en</strong> Entwurf nicht mit<br />

einem auf Anker spezialisiert<strong>en</strong> CAD Programm herstell<strong>en</strong>: es mangelt an<br />

Stein<strong>en</strong>. W<strong>en</strong>n das Problem gelöst ist, bisweil<strong>en</strong> mit Hilfe des Entwerfers,<br />

wird der Entwurf durch ein BiK Mitglied mit echt<strong>en</strong> Stein<strong>en</strong> gebaut. Wir<br />

schau<strong>en</strong>, ob ein ziemlich erfahr<strong>en</strong>er Ankerfreund hier auch mit zurecht komm<strong>en</strong><br />

kann, ob das Bauwerk stabil g<strong>en</strong>ug ist, ob es keine Steine ohne Funktion<br />

gibt. Auch hier müss<strong>en</strong> wir regelmäßig ein w<strong>en</strong>ig kleine Anpassung<strong>en</strong> im<br />

Entwurf anbring<strong>en</strong>.<br />

Danach werd<strong>en</strong> die definitiv<strong>en</strong> Zeichnung<strong>en</strong> im Stil Richters hergestellt,<br />

unter Verw<strong>en</strong>dung der Schnitte, die AnkerPlan liefert. Die Ankerplan Zeichnung<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> erst grafisch bezüglich der Lini<strong>en</strong>stärke und der Qualität der<br />

gestrichelt<strong>en</strong> Lini<strong>en</strong> verbessert. Der Entwurf wird erneut gebaut, wobei wir<br />

nun schau<strong>en</strong>, ob die neu<strong>en</strong> Zeichnung<strong>en</strong> wohl g<strong>en</strong>ug verständlich sind, ob<br />

Fehler darin sind. Zugleich werd<strong>en</strong> in dieser Phase oft noch kleine Verbesserung<strong>en</strong><br />

am Entwurf durchgeführt. All diese Arbeit wird durch die BiK Mitglieder<br />

Martin van Beuzekom, George Biel<strong>en</strong>, Fred Hartjes und Guus van<br />

Kessel ausgeführt.<br />

Die neu<strong>en</strong> Entwerfer verw<strong>en</strong>d<strong>en</strong> eine andere Art von Zeichn<strong>en</strong>, als es zu<br />

Richters Zeit gebräuchlich war. Sie zeichn<strong>en</strong> in Lag<strong>en</strong>, wobei die Steine nicht<br />

notw<strong>en</strong>digerweise dieselbe Höhe hab<strong>en</strong>, derweil Richters Entwerfer mit<br />

Schnitt<strong>en</strong> einer ganz bestimmt<strong>en</strong> Höhe arbeitet<strong>en</strong>. Diese Art von Zeichn<strong>en</strong> hat<br />

natürlich auch Einfluss auf die Art von Entwürf<strong>en</strong>. Wo bei Richter das Streb<strong>en</strong><br />

ist, die Steine so weit wie möglich auf derselb<strong>en</strong> Höhe <strong>en</strong>d<strong>en</strong> zu lass<strong>en</strong>,<br />

fehlt bei d<strong>en</strong> neu<strong>en</strong> Entwerfern eig<strong>en</strong>tlich dieser Zwang. Lag<strong>en</strong> mit Stein<strong>en</strong><br />

von verschied<strong>en</strong><strong>en</strong> Höh<strong>en</strong> sind das Resultat. W<strong>en</strong>n man dann später für dieses<br />

Heft dem Zeich<strong>en</strong>standard von Richter folgt und die Lag<strong>en</strong> doch als Schnitte<br />

einer spezifisch<strong>en</strong> Höhe wiedergibt, sind mit einem Mal viel mehr Schnitte<br />

nötig, die mit Teilschnitt<strong>en</strong> oft schwieriger in der Struktur sind. Lasst euch<br />

Die zwölfte Stufe.<br />

dadurch jedoch nicht <strong>en</strong>tmutig<strong>en</strong>. Gerade durch die schwierigere Struktur sind<br />

auch mehr Glanzstücke möglich, die die neu<strong>en</strong> Entwerfer oft verw<strong>en</strong>det hab<strong>en</strong>.<br />

Inhalts-Verzeichnis zu d<strong>en</strong> BiK Bauvorlag<strong>en</strong> für NF24<br />

Seite 1 und 2. Preußische Sommerresid<strong>en</strong>z. Entwurf: Dieter<br />

Wellmann.<br />

“ 4. Kastell. Entwurf: Dieter Wellmann.<br />

“ 6 bis 8. Münsterländer Wasserschloss. Entwurf: Dieter<br />

Wellmann.<br />

“ 11 und 12. Wasserpalais. Entwurf: Falk Gundel.<br />

“ 14 und 15. Bergfried. Entwurf: Falk Gundel.<br />

“ 17 und 18. Bahnhof Nijmeg<strong>en</strong>. Entwurf: Guus van Kessel.<br />

“ 20 und 21. Bahnhof Mari<strong>en</strong>baum. Entwurf: Guus van Kessel.<br />

“ 23 und 24. Villa 24. Entwurf: Falk Gundel.<br />

“ 26 und 27. Kathedrale von Chartres. Entwurf: Norbert Pachner.<br />

Die folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Beschreibung<strong>en</strong> und Erläuterung<strong>en</strong> über die Bauwerke<br />

stamm<strong>en</strong> aus der Hand der Entwerfer, falls nicht anders erwähnt.<br />

Preußische Sommerresid<strong>en</strong>z, Seite 1 und 2. Entwurf: Dieter<br />

Wellmann, Opus 80, 2 April 2004. Stell dir vor, du bist Architekt -Jahrgang<br />

1811 -in Di<strong>en</strong>st<strong>en</strong> am preußisch<strong>en</strong> Hof in Berlin oder in Potsdam und bekommst<br />

eines Tages d<strong>en</strong> Auftrag, irg<strong>en</strong>dwo zwisch<strong>en</strong> Ostsee und Havel ein<br />

Schloss zu bau<strong>en</strong>, das S.M. Friedrich oder Wilhelm oder Friedrich-Wilhelm<br />

der so-und-sovielte seiner Herzdame (Augusta oder Luise oder Viktoria oder<br />

alles zusamm<strong>en</strong>) zu sch<strong>en</strong>k<strong>en</strong> ged<strong>en</strong>kt. Allerdings: die Dame hat Ansprüche.<br />

Sie liebt hohe Gemächer, eine herrschaftliche Auffahrt, gebrannte Ziegel und<br />

d<strong>en</strong> weit<strong>en</strong> Blick in alle vier Himmelsrichtung<strong>en</strong> über Se<strong>en</strong> und Wälder. Sie<br />

hasst Turmspitz<strong>en</strong>, schräge Dächer, Stuck und barock<strong>en</strong> Prunk. Auch mag sie<br />

sich nicht mit dem edl<strong>en</strong> Stil des preußisch<strong>en</strong> Spätklassizismus umgeb<strong>en</strong>. Sie<br />

hält es mit der Mode und bevorzugt die "Romantische Gotik", die der eig<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong><br />

Neugotik vorausgeht. Schließlich hat auch der Klassizismusexperte<br />

Karl Friedrich Schinkel sich des Öfter<strong>en</strong> dieses Stiles bedi<strong>en</strong>t. Als du nun das<br />

feudale Gebäude auf die meckl<strong>en</strong>burgisch<strong>en</strong> Morän<strong>en</strong> oder in d<strong>en</strong> märkisch<strong>en</strong><br />

Sand gesetzt hast, lehnt Mademoiselle d<strong>en</strong> Bau ab. "Das sieht ja aus wie eine<br />

Militärakademie!" Vielleicht hatte sie Recht. Str<strong>en</strong>ge Symmetrie ist natürlich<br />

nicht romantisch g<strong>en</strong>ug und Asymmetrie im Schlösser- und Vill<strong>en</strong>bau der<br />

Zeit Programm.<br />

Seiner Majestät aber gefiel das Bauwerk um so mehr und so nutzt er es<br />

selbst als Sommer-Resid<strong>en</strong>z. Was willst du mehr?<br />

Posthum baust du nun dein preußisches Schloss noch einmal mit Ankerstein<strong>en</strong><br />

nach und musst auf Terrakottaschmuck und bunte F<strong>en</strong>sterscheib<strong>en</strong><br />

verzicht<strong>en</strong>. Inzwisch<strong>en</strong> weißt du, dass dieser Baustil zwar fast überall in Mit-<br />

V<br />

teleuropa und Itali<strong>en</strong> zu find<strong>en</strong> ist, dass er aber d<strong>en</strong>noch Selt<strong>en</strong>heitswert hat<br />

und eine nur kurze Übergangsphase zur Epoche des Historismus darstellt.<br />

Kastell, Seite 4. Entwurf: Dieter Wellmann, Opus 105. Dieses Modell<br />

zeigt die Urform einer (v.a.west-)europäisch<strong>en</strong> Wehr- und Wohnburg. Diese<br />

Vier-Flügelanlage mit vorsteh<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Ecktürm<strong>en</strong> (oft auch als Rundtürme)<br />

wird auch als "Castell-Typ" bezeichnet. Sie ist meist<strong>en</strong>s von einem Wassergrab<strong>en</strong><br />

umgeb<strong>en</strong>.<br />

Der lateinische Begriff "castellum" weist ursprünglich auf ein römisches<br />

Militärlager hin und wurde später bis ins Mittelalter für ein<strong>en</strong> befestigt<strong>en</strong><br />

Burg- oder Schlossbau in meist regelmäßiger quadratischer (auch achteckiger)<br />

Form übernomm<strong>en</strong>.<br />

Die vier Türme könn<strong>en</strong> unterschiedlich groß sein. Sie überrag<strong>en</strong> die Mitteltrakte<br />

und biet<strong>en</strong> Seit<strong>en</strong>einsicht auf der<strong>en</strong> Fassad<strong>en</strong>. In England <strong>en</strong>twickelte<br />

sich der "Keep", der bei gleicher Höhe aller Baukörper eine zusamm<strong>en</strong>häng<strong>en</strong>de<br />

Turmform darstellt (Tower).<br />

Diese Bauwerke di<strong>en</strong>t<strong>en</strong> der Verteidigung, als Gefängnis, war<strong>en</strong> aber<br />

auch bewohnt. Nach auß<strong>en</strong> wirk<strong>en</strong> sie rustikal, verschloss<strong>en</strong>, wehrhaft, inn<strong>en</strong><br />

find<strong>en</strong> wir dageg<strong>en</strong> oft anspruchsvolle Hof- und Arkad<strong>en</strong>architektur, zu der<br />

auch ein Brunn<strong>en</strong> gehört. Besonders auffällig ist das z<strong>en</strong>trale Torhaus mit<br />

großem Auß<strong>en</strong>bog<strong>en</strong>, der d<strong>en</strong> Abwehrschacht verdeckt, und mit kleinerem<br />

Inn<strong>en</strong>bog<strong>en</strong>, durch dess<strong>en</strong> seitliche Öffnung<strong>en</strong> die Kett<strong>en</strong> für die Zugbrücke<br />

hindurchlauf<strong>en</strong>. Eine Wapp<strong>en</strong>grafik über dem Portal gibt Auskunft, wer hier<br />

"Herr im Hause" ist.<br />

W<strong>en</strong>n eine solche Burg im Laufe ihrer Geschichte nicht zerstört und als<br />

Steinbruch missbraucht wurde, konnte sich daraus ein komfortables Wohnschloss<br />

oder Museum <strong>en</strong>twickeln. Hohe (im Modell gotische) F<strong>en</strong>ster ersetz<strong>en</strong><br />

die Schießschart<strong>en</strong>. Die Türme biet<strong>en</strong> viel Platz und Landschaftspanorama.<br />

Die "Maschikulierung" unter ihr<strong>en</strong> Sims<strong>en</strong> wurde kunstvoller. Hier aber<br />

müss<strong>en</strong> relativ w<strong>en</strong>ige Rund- und Spitzbog<strong>en</strong> gleicherweise verw<strong>en</strong>det werd<strong>en</strong>.<br />

Der schichtweise Farb<strong>en</strong>wechsel greift normannische Tradition auf.<br />

Münsterländer Wasserschloss, Seite 6 bis 8. Entwurf: Dieter<br />

Wellmann, Opus 21. Westfal<strong>en</strong> gilt als "Land der Wasserschlosser" - ca.300<br />

soll<strong>en</strong> es sein, nimmt man umgeb<strong>en</strong>de Landschaft<strong>en</strong> hinzu: Emsland" Niederrhein,<br />

Nördlicher Ruhrgebiet, Wesereb<strong>en</strong>e….. Die meist<strong>en</strong> dieser Schlosser<br />

find<strong>en</strong> sich im Münsterland, und sie per Fahrrad zu "sammeln" ist ein touristisches<br />

Vergnüg<strong>en</strong> der Extraklasse.<br />

Viele ehemals wehrhafte mittelalterliche Burg<strong>en</strong> sind als Wohnhauser<br />

und Gutshofe erhalt<strong>en</strong> und weis<strong>en</strong> eine große architektonische Vielfalt auf.<br />

Jede ist ein Unikat. "Gräft<strong>en</strong>" (mehr als nur Wassergräb<strong>en</strong>) umgeb<strong>en</strong> und<br />

schütz<strong>en</strong> diese Baut<strong>en</strong>, die nur über eine oder zwei Brück<strong>en</strong> mit dem Land<br />

(dem Ort, dem Park) verbund<strong>en</strong> sind.<br />

Auffällige Charakteristika sind: trutzige Eckturme, glock<strong>en</strong>förmige<br />

"Welsche Turmhaub<strong>en</strong>", Dreistaffelgiebel, oft über das Wasser rag<strong>en</strong>de Erker<br />

("Auslucht") oder Balkone (Altan), Steinkreuzf<strong>en</strong>ster mit bunt<strong>en</strong>, diagonal<br />

gegliedert<strong>en</strong> F<strong>en</strong>sterläd<strong>en</strong>, Scheun<strong>en</strong>tore, die eb<strong>en</strong>falls zweifarbig diagonal

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