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Download - Institutul de Arheologie şi Istoria Artei

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94<br />

Alexandru Popa<br />

WIELOWIEJSKI 1975<br />

J. WIELOWIEJSKI, Die Kontakte Noricums und Pannoniens mit <strong>de</strong>m nördlichen Völkern im<br />

Lichte <strong>de</strong>s römischen Importe. In: H. GRÜNERT (Hrsg.), Römer und Germanen in<br />

Mitteleuropa (Berlin 1975), 69–86.<br />

WOŁĄGIEWICZ 1970<br />

R. WOŁĄGIEWICZ, Der Zufluß römischer Importe in das Gebiet nördlich <strong>de</strong>r mittleren<br />

Donau in <strong>de</strong>r älteren Kaiserzeit. Zeitschr. Arch. 4, 1970, 222–249.<br />

DAS KÖRPERGRAB VON TALMAZA UND SEINE GRABBEIGABEN. ÜBERLEGUNGEN ZUR<br />

VERBREITUNG RÖMISCHER FÄCHER IM EUROPÄISCHEN BARBARICUM<br />

(Zusammenfassung)<br />

Als Ausgangspunkt dieser Untersuchung dient ein kaiserzeitliches Körpergrab, das in <strong>de</strong>r Nähe<br />

vom Dorf Talmaza in <strong>de</strong>r Republik Moldova ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>. Die Grablege kam während <strong>de</strong>r<br />

Erdarbeiten zu Tage und wur<strong>de</strong> erst nachträglich untersucht. Aus <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 3. Jh. n.Chr. zu<br />

datieren<strong>de</strong>n Komplex wur<strong>de</strong>n einige interessante Fun<strong>de</strong> ent<strong>de</strong>ckt wie eine Bronzefibel, ein<br />

Bronzeglöckchen o<strong>de</strong>r einige Fragmente von einem run<strong>de</strong>n Bronzespiegel mit rechteckigem und in <strong>de</strong>r<br />

Mitte durchlochtem Seitengriff. Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n zahlreiche Perlen, ein Spinnwirte, mehrere Bronzeund<br />

Eisenringe ent<strong>de</strong>ckt.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Interesse verdient <strong>de</strong>r im Brustbereich <strong>de</strong>r bestatteten Person ent<strong>de</strong>ckte<br />

Bronzegriff mit „U“-förmiger Querschnitt. Dieser gehört meines Erachtens zu einer archäologischen<br />

Fundgruppe, die während <strong>de</strong>r römischen Kaiserzeit bzw. <strong>de</strong>m frühen Mittelalter europaweit ent<strong>de</strong>ckt<br />

wer<strong>de</strong>n konnte. Die besprochenen Artefakte bestehen aus zwei ineinan<strong>de</strong>r passen<strong>de</strong> und aus Bronzefolie<br />

umwickelte (Halb-)Zylin<strong>de</strong>r. Diese sind an einem En<strong>de</strong> miteinan<strong>de</strong>r beweglich verbun<strong>de</strong>n und können<br />

aufgeklappt einen unterschiedlichen Winkel zueinan<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong>n. Die Artefakte kommen stets als Beigabe<br />

weiblicher Bestattungen vor und sind dort entwe<strong>de</strong>r im Brust- o<strong>de</strong>r Beckenbereich anzutreffen.<br />

Die bekannten Exemplare wer<strong>de</strong>n in mehrere typologische Gruppen geglie<strong>de</strong>rt. Der vom Autor<br />

<strong>de</strong>finierte Typ Talmaza lässt sich in Komplexen aus <strong>de</strong>r Zeit um die Mitte <strong>de</strong>s 3. Jhs. n.Chr. nachweisen.<br />

Verbreitet ist dieser Typ nach <strong>de</strong>n Untersuchungen <strong>de</strong>s Verfassers im Limesvorland <strong>de</strong>r Provinzen<br />

Moesia Inferior und Dacia sowie auf <strong>de</strong>r Krim.<br />

Während <strong>de</strong>r späten römischen Kaiserzeit und <strong>de</strong>m frühen Mittelalter treten im Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Sântana <strong>de</strong> Mureş-Černjachov- und Wielbark-Kultur (Typ Dratów) sowie bei <strong>de</strong>n Alemannen (Typ<br />

Gültlingen) unterschiedliche Typen auf.<br />

Zur Funktion dieser Gegenstän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n mehrere Hypothesen geäußert. Sie reichen von<br />

„Onduliereisen“, „Anhänger“ bis zu „Medizingerät“. Nach <strong>de</strong>n Untersuchungen <strong>de</strong>s Verfassers lassen<br />

sich diese Objekte als (halb-) kreisförmig zusammenklappbare Fächer <strong>de</strong>uten, so wie sie als flabella im<br />

provinzial-römischen Umfeld bekannt sind.<br />

Eine frühere Version dieser Untersuchung wur<strong>de</strong> auf Deutsch unter <strong>de</strong>m Titel „Flabella im<br />

Barbaricum? Überlegungen zu einer Fundgruppe bronzener Gegenstän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Gebiet jenseits <strong>de</strong>r<br />

Provinzen Dacia und Moesia inferior“ in <strong>de</strong>r Zeitschrift „Germania“ 85/2 (2007) veröffentlicht.

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