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Cotonea: Eine Zukunftsperspektive für Ugandas Jugend

In der Region Acholi, wo heute Cotoneas Bio-Baumwollprojekt viele Menschen beschäftigt, herrschte von 1986 bis 2006 ein grausamer Bürgerkrieg.

In der Region Acholi, wo heute Cotoneas Bio-Baumwollprojekt viele Menschen beschäftigt, herrschte von 1986 bis 2006 ein grausamer Bürgerkrieg.

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News<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Zukunftsperspektive</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Ugandas</strong> <strong>Jugend</strong><br />

In der Region Acholi, wo heute <strong>Cotonea</strong>s Bio-<br />

Baumwollprojekt viele Menschen beschäftigt,<br />

herrschte von 1986 bis 2006 ein grausamer<br />

Bürgerkrieg. Die Lord’s Resistance Army (LRA)<br />

des Rebellenführers Joseph Kony und ugandische<br />

Regierungstruppen lieferten sich blutige<br />

Kämpfe. 30.000 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche entführte<br />

die LRA aus ihren Dörfern und machte<br />

sie zu Soldaten und Sklaven.<br />

Unternehmen wie die Gulu Agricultural Development<br />

Company (GADC) sind deshalb extrem<br />

wichtig <strong>für</strong> diese Region. Der Südafrikaner<br />

Bruce Robertson gründete sie 2009. Er suchte<br />

Geldgeber und Bauern, die sich noch mit biologischem<br />

Landbau auskannten – und er suchte<br />

Abnehmer <strong>für</strong> seine erste Bio-Baumwolle. Seither<br />

besteht eine enge, vertrauensvolle Geschäftsbeziehung<br />

zwischen ihm und Roland<br />

Stelzer, der seit 2009 seine Bio-Baumwolle <strong>für</strong><br />

<strong>Cotonea</strong> dort anbauen lässt.<br />

Seit fast zehn Jahren, seit sich die Rebellen-<br />

Armee 2006 in den Südsudan und den Kongo<br />

zurückgezogen hat, herrscht Frieden – ein fragiler<br />

zwar, aber immerhin. Zwanzig Jahre Terror<br />

haben bei den Menschen tiefe Spuren hinterlassen,<br />

der Weg zurück ist schwer, alte Strukturen<br />

bestehen nicht mehr. Alkohol ist ein großes<br />

Problem.<br />

<strong>Ugandas</strong> Bevölkerung wächst rasant, jede Frau<br />

bekommt durchschnittlich sechs Kinder<br />

(Deutschland 1,4). 50 Prozent der knapp 38 Millionen<br />

Einwohner sind jünger als 15 Jahre.<br />

Diese junge Generation braucht dringend eine<br />

<strong>Zukunftsperspektive</strong> in Form von Jobs, Bildung,<br />

Gesundheitsversorgung. Seit den 1990er Jahren<br />

hat sich die wirtschaftliche und soziale Lage<br />

insgesamt deutlich verbessert. Der Anteil der als<br />

arm geltenden Menschen konnte halbiert werden<br />

(von 56 auf 25 Prozent). Das gilt allerdings<br />

nicht <strong>für</strong> den Norden, hier ist die Armutsrate<br />

doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt<br />

(Quelle: BMZ).<br />

Peter Maganda mit Roland Stelzer<br />

Heute vertreibt die GADC außer Baumwolle<br />

auch Sesam und Chili (biologisch und fair) an<br />

Abnehmer in ganz Europa – die Suche nach<br />

Händlern in Deutschland hat Roland Stelzer<br />

maßgeblich unterstützt. Mittlerweile beschäftigt<br />

das Bio-Projekt etwa 36.000 Menschen. Für Peter<br />

Maganda, der eine Bio-Landbau-Ausbildung<br />

absolvierte, war die GADC der Weg aus der Armut:<br />

Er schult heute viele neue Projektmitglieder.<br />

Bedenkt man, dass eine ugandische Familie<br />

aus durchschnittlich acht Personen besteht,<br />

hat das Projekt das Leben von fast 300.000<br />

Menschen verbessert.

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