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zum Beispiel wuchs in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
drei Jahren jeweils um rund 15 Prozent.<br />
Die industrielle Biotechnologie – so<br />
schätzt das Ministerium für Forschung<br />
und Bildung – wird ihren weltweiten<br />
Umsatz in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n zehn<br />
Jahren versechsfachen, von heute 50<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro auf 300 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
im Jahr 2020. Das Fraunhofer Institut<br />
für System- und Innovationsforschung<br />
rechnet für <strong>de</strong>n Biotechnologiestandort<br />
Deutschland bis 2020 mit „erheblichen<br />
Beschäftigungszuwächsen“, und Dr.<br />
Pablo Serrano, Senior Manager bei <strong>de</strong>r<br />
Biotechnologie-Industrie-Organisation<br />
Bio Deutschland, bestätigt, dass laut<br />
<strong>de</strong>r jüngsten Umfrage <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<br />
die Unternehmen in Aussicht stellen,<br />
in neue Arbeitsplätze investieren zu<br />
wollen. „Die Branche ist international<br />
sehr gut aufgestellt. Gemessen an<br />
<strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Unternehmen belegt<br />
Deutschland <strong>de</strong>n zweiten Platz hinter<br />
<strong>de</strong>n Vereinigten Staaten – in Europa<br />
kommen wir sogar an erster Stelle“,<br />
sagt Serrano und verweist auf die<br />
Grün<strong>de</strong>rmentalität <strong>de</strong>s Biotechnologiesektors<br />
mit alleine 30 neu gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Biotech-Firmen im Jahr 2009.<br />
Die Stärken <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Biotechnologiestandortes<br />
sei eine exzellente<br />
Forschungslandschaft, hervorragend<br />
ausgebil<strong>de</strong>te Fachkräfte und beispielhafte<br />
För<strong>de</strong>rprogramme. Doch trotz<br />
<strong>de</strong>r Aufbruchstimmung sei die Branche<br />
nicht krisenresistent. „Mehr <strong>als</strong> 30 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Biotechnologieunternehmen<br />
finanzieren ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
mit Wagniskapital.<br />
Die Investitionen sind allerdings seit<br />
2005 rückläufig“, erläutert Serrano. Not<br />
macht erfin<strong>de</strong>risch, sodass viele Firmen<br />
ihre Geschäftsmo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>m versiegen<strong>de</strong>n<br />
Kapitalfluss anpassen. Serrano: „Die<br />
Unternehmen konzentrieren ihre Forschungs-<br />
und Entwicklungsaktivitäten<br />
auf wenige Projekte und generieren auf<br />
an<strong>de</strong>rem Weg Einnahmen, zum Beispiel<br />
durch Dienstleistungen.“<br />
Was die Schlüsseltechnologien eint,<br />
ist die bemerkenswerte Breite an<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen, die ein junger Naturwissenschaftler<br />
zu erfüllen hat. In<br />
<strong>de</strong>n zukunftsweisen<strong>de</strong>n Branchen<br />
verschwin<strong>de</strong>n zunehmend die klaren<br />
Trennlinien zwischen <strong>de</strong>n Naturwissenschaften.<br />
Voran kommt nur, wer interdisziplinär<br />
aufgestellt ist. Jörg Müller,<br />
Leiter <strong>de</strong>s Schulungszentrums für Mikrosystemtechnik<br />
MST Aca<strong>de</strong>my in Dortmund,<br />
gibt ein Beispiel: „Bei einer Firma,<br />
die auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Mikroelektronik<br />
arbeitet, kann es vorkommen, dass ein<br />
Entwicklungsauftrag für einen biologischen<br />
Sensor hereinkommt. Dann wird<br />
schon erwartet, dass <strong>de</strong>r Entwickler ein<br />
Bio-Grundwissen besitzt und auf diesem<br />
Wissen aufbauen kann, in<strong>de</strong>m er weiß,<br />
wo er die fehlen<strong>de</strong>n Informationen<br />
erwerben kann.“ Carsten Roller, Karriereexperte<br />
beim <strong>de</strong>utschen Biologenverband<br />
VBIO, rät in diesem Zusammenhang<br />
zu einer „Grundausbildung mit<br />
fundierten Kenntnissen in allen Naturwissenschaften“<br />
und empfiehlt allen<br />
Naturwissenschaftlern eine Promotion,<br />
„<strong>de</strong>monstriert diese doch die Fähigkeit,<br />
sich intensiv mit einem wissenschaftlichen<br />
Thema auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.“<br />
Keine Frage: Die Schlüsseltechnologien<br />
sind Querschnittstechnologien. Sie<br />
kümmern sich nicht mehr um die alten<br />
Abgrenzungen zwischen <strong>de</strong>n Naturwissenschaften<br />
– und verlangen von <strong>de</strong>n<br />
Fachkräften ebenfalls <strong>de</strong>n Blick weit über<br />
<strong>de</strong>n Tellerrand hinaus. Wer <strong>als</strong> naturwissenschaftlicher<br />
Absolvent in einer dieser<br />
Innovationsbranchen Karriere machen<br />
möchte, kommt <strong>als</strong>o mit einem einzigen<br />
Schlüssel nicht aus – und benötigt statt<strong>de</strong>ssen<br />
ein ganzes Schlüsselbund.<br />
Schlüssel-Links<br />
www.hightech-strategie.<strong>de</strong><br />
Einführung in das Thema Schlüsseltechnologien<br />
<strong>de</strong>s Ministeriums für Forschung<br />
und Bildung mit unter an<strong>de</strong>rem aktuellen<br />
Zahlen, Studien und Nachrichten sowie<br />
Publikationen zum Download<br />
www.mikrosystemtechnik-training.<strong>de</strong><br />
Homepage <strong>de</strong>r MST Aca<strong>de</strong>my, <strong>de</strong>m Schulungszentrum<br />
für Mikro- und Nanotechnologie<br />
in Dortmund mit Weiterbildungsangeboten<br />
www.t5-futures.<strong>de</strong><br />
Internetseite <strong>de</strong>s T5-Career-Gateway<br />
mit speziellen Angeboten für Naturwissenschaftler;<br />
die Homepage bietet einen<br />
E-Stellenmarkt, Termine für Job-Börsen<br />
und Job-Messen sowie ein A-Z potenzieller<br />
Arbeitgeber mit Unternehmensprofilen<br />
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