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karriereführer naturwissenschaften<br />
2010.2011<br />
Top-Thema<br />
Es wer<strong>de</strong><br />
Licht!<br />
Farbe, Geschwindigkeit, Energieverbrauch:<br />
Dieses Trio macht die<br />
Forschung und Entwicklung von optischen<br />
Technologien heute zu einem<br />
zukunftsträchtigen Berufsfeld –<br />
beson<strong>de</strong>rs für Naturwissenschaftler.<br />
Von Petra Engelke<br />
Zunächst scheint das Thema ein<br />
alter Hut zu sein: Seit Jahrhun<strong>de</strong>rten<br />
beschäftigen sich Naturwissenschaftler<br />
mit Licht. Mit <strong>de</strong>ssen Farbe experimentierte<br />
Isaac Newton, Galileo Galilei<br />
interessierte sich für seine Geschwindigkeit.<br />
Was Physiker heute über<br />
kohärentes Licht wissen, nutzen die<br />
Hersteller von Lasertechnologien, um<br />
etwa Präzisionsinstrumente zu entwickeln<br />
– sie sind in <strong>de</strong>r Maschinenhalle<br />
eines Autobauers ebenso gefragt wie<br />
im Operationssaal eines Krankenhauses.<br />
In vielen Gebieten <strong>de</strong>r Lasertechnik<br />
ist Deutschland bereits Marktführer.<br />
Von Naturwissenschaftlern vieler<br />
Disziplinen zusammengetragenes<br />
Wissen über inkohärentes Licht fließt<br />
in die Photovoltaik – und natürlich in<br />
Leuchten. Hier sind es beson<strong>de</strong>rs LED<br />
und OLED, <strong>de</strong>nen eine leuchten<strong>de</strong><br />
Zukunft vorausgesagt wird.<br />
Wer sich im Studium mit chemischen<br />
und optischen Aspekten von LED auseinan<strong>de</strong>rgesetzt<br />
hat, kann sich in einem<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Unternehmen beispielsweise<br />
mit <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Weißqualität unentbehrlich machen.<br />
Die Glühlampe mag zwar aus energiepolitischen<br />
Grün<strong>de</strong>n ausgedient haben.<br />
Aber man vermisst doch ihr warmes<br />
Licht. Deshalb konkurrieren Unternehmen<br />
darum, <strong>de</strong>n energiesparen<strong>de</strong>n<br />
Alternativen – etwa Kompaktleuchtstofflampen<br />
o<strong>de</strong>r LED – die angenehmste<br />
Farbe zu geben.<br />
Licht ist ein Hoffnungsträger. Darauf ist<br />
auch die Bun<strong>de</strong>sregierung aufmerksam<br />
gewor<strong>de</strong>n: Das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
für Bildung und Forschung legte das<br />
För<strong>de</strong>rprogramm „Optische Technologien“<br />
auf, unterstützt seither<br />
gezielt spezielle Anliegen wie etwa die<br />
Forschung und Entwicklung von LED-<br />
Technik für die Allgemeinbeleuchtung<br />
und finanziert einzelne Projekte. Auch<br />
die Industrie engagiert sich: „Light<br />
Alliance“ heißt eine Initiative von<br />
Herstellern optischer Technologien<br />
und <strong>de</strong>m Hightech-Industrieverband<br />
Spectaris, die verschie<strong>de</strong>ne Anwendungsmöglichkeiten<br />
vorstellt – von<br />
<strong>de</strong>r UV-Lampe, die Wasser entkeimen<br />
kann, bis zum Messgerät, das die Süße<br />
eines Weins bestimmt.<br />
Einen Scheinwerfer richtet die „Light<br />
Alliance“ auch auf Karrierechancen.<br />
„Wer Physik, Maschinenbau o<strong>de</strong>r Elektro-<br />
und Informationstechnik studiert,<br />
kann eine Vertiefungsrichtung einschlagen,<br />
die <strong>de</strong>n Weg in die optischen Technologien<br />
ebnet“, sagt etwa Rainer Küchler,<br />
Diplom-Physiker und Geschäftsführer<br />
von Heraeus Noblelight. „Je nach<br />
Schwerpunkt stehen mikrooptische<br />
Systeme, optische Informations- und<br />
Kommunikationstechnik, Lasertechnologie<br />
o<strong>de</strong>r Life Science im Vor<strong>de</strong>rgrund.“<br />
An<strong>de</strong>re Experten <strong>de</strong>r „Light Alliance“<br />
sehen das ähnlich. So konstatiert Stephan<br />
Bannierink, Dipl.-Ing. Chemie und<br />
Leiter Entwicklung bei Jüke: „Optische<br />
Technologien bieten nicht nur technischen<br />
Ingenieuren berufliche Chancen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch Naturwissenschaftlern<br />
wie Chemikern o<strong>de</strong>r Biologen. Ihr Einsatzgebiet<br />
liegt häufig an <strong>de</strong>r Schnittstelle<br />
zwischen <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n<br />
Geräten.“<br />
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