Nur gespielt - Teil 2
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KINDERGARTEN UND HORT<br />
Unsere Serie – <strong>Teil</strong> 2:<br />
<strong>Nur</strong> <strong>gespielt</strong>?<br />
Wird im Kindergarten „nur <strong>gespielt</strong>“? Leider ist die Ansicht, dass im Kindergarten nur<br />
auf spielende Kinder „aufgepasst“ wird, noch immer weit verbreitet. Dabei stellt fast<br />
alles, was im Kindergarten geschieht, <strong>Teil</strong> eines pädagogischen Konzeptes dar und ist<br />
ein entscheidender Beitrag zur sozialen, motorischen und kognitiven Entwicklung des<br />
Kindes. In dieser Serie will „Kinder und Eltern“ aufzeigen, welche pädagogischen Überlegungen<br />
hinter Aktivitäten im Tagesablauf des Kindergartenkindes stecken.<br />
des Tisches, damit das nächste Kind einen<br />
sauberen Platz hat.<br />
Kompetenzerwerb<br />
in der Frühstückssituation:<br />
• Selbstkompetenz – Gefühl für den eigenen<br />
Körper verspüren: Wann will ich essen? Wann<br />
habe ich Hunger? Förderung der Selbstständigkeit<br />
und Selbstverantwortung, z. B.: Wie<br />
viel möchte ich heute essen? Feinmotorik und<br />
Geschicklichkeit im Umgang mit Geschirr und<br />
Essen; Förderung des sprachlichen Ausdrucks;<br />
Konzentration bei allen Handlungen.<br />
Das Frühstück<br />
Das Essen im Kindergarten ist ein<br />
wichtiges, alltagsintegriertes Lernfeld.<br />
So hat das Kindergartenfrühstück<br />
– das zweite Frühstück (für manche<br />
Kinder ist es auch das erste) – einen festen<br />
Platz im Rahmen der pädagogischen<br />
Konzeption eines Kindergartens. In sehr<br />
vielen Kindergärten hat das buffetartige<br />
Frühstück das gemeinsame Frühstück<br />
mit von daheim mitgebrachten Speisen<br />
ersetzt.<br />
Gemeinsames Frühstück oder<br />
„gleitendes“ Frühstück?<br />
Dem Vorteil des gemeinsamen Frühstücks<br />
– Gemeinschaft erleben, feste Rituale zur<br />
Orientierung der Kinder – steht der Nachteil<br />
gegenüber, dass die Spielsituation der Kinder<br />
oder gezieltes individuelles Arbeiten in<br />
Kleingruppen unterbrochen werden müssen.<br />
In manchen Kindergärten werden beide Formen<br />
kombiniert. Die Jüngsten benötigen die<br />
festen Strukturen und Rituale im Tagesablauf.<br />
Die älteren Kinder entscheiden sich für<br />
die individuelle Frühstückssituation.<br />
Es wird großer Wert auf das „gesunde<br />
Frühstück“ mit Vollkornprodukten, Obst und<br />
Gemüse sowie zuckerfreien Getränken gelegt.<br />
Gelegentlich gibt’s etwas Süßes. Auch<br />
in der Frühstückssituation ist ein schön gedeckter<br />
Tisch mit Tischschmuck und selbstverständlich<br />
Tischkultur Standard.<br />
Das gleitende Frühstück erfordert von<br />
den Kindern ein großes Maß an Selbstständigkeit<br />
und Selbstverantwortung: Die Kinder<br />
bestimmen den Zeitpunkt, die Dauer<br />
und die Tischgemeinschaft für ihr Frühstück<br />
selbst: Frühstücksplatz herrichten, Auswahl<br />
und Menge der Speisen, Streichen und<br />
Belegen der Brote, Einschenken des Getränks,<br />
danach Abräumen und Säubern<br />
• Sachkompetenz – Kennenlernen von Begriffen,<br />
die mit dem Essen zusammenhängen;<br />
Erwerb von Wissen über die Zubereitung von<br />
Nahrungsmitteln und das Tischdecken; Einüben<br />
der Esskultur; Geschicklichkeit, z. B. Falten<br />
der Serviette; Üben von Mengenbegriffen;<br />
Zählen etc.<br />
• Sozialkompetenz – Hilfsbereitschaft für<br />
andere Kinder; Kommunikationsfähigkeit;<br />
Gemeinschaften suchen; Regeln einhalten;<br />
eventuelle Konfliktsituationen lösen.<br />
Die PädagogInnen setzen sich zum Frühstücken<br />
zu den Kindern, sie führen Gespräche<br />
und erhöhen somit auch gleich die Sprachkompetenz<br />
der Kinder. In einer guten, ruhigen<br />
und ausgeglichenen Atmosphäre wird<br />
das Essen zu einem positiven und emotionalen<br />
Erlebnis.<br />
Helga Hauptmann, Leiterin<br />
des Betriebskindergartens der BA Unicredit<br />
Gabelfrühstück am Kurt-Ohnsorg-Weg:<br />
Täglich bringt der Bäcker frisches Vollkorn-, Sonnenblumen-,<br />
Kürbiskern- oder Nussbrot sowie<br />
Striezel, Briochekipferln oder Croissants. Dazu gibt<br />
es Butter, Aufstrich, Marmelade, Käse und Wurst<br />
sowie aufgeschnittenes Obst und Gemüse auf dem<br />
Buffettisch. Auch Cerealien mit Milch oder Joghurt<br />
werden angeboten. Die Kinder können zum Gabelfrühstück<br />
Platz nehmen, wenn sie gerade Lust dazu<br />
haben. Diese Form des Frühstücksbuffets kommt<br />
bei den Kindern sehr gut an. Sie lernen dadurch allmählich,<br />
sich selbst, ihren Hunger und ihren Gusto<br />
richtig einzuschätzen.<br />
Lösungen von Seite 13:<br />
Für die Kleinsten:<br />
<strong>Teil</strong> Nr. 4<br />
APPLE, BANANA, BROCCOLI,<br />
CAULIFLOWER, GRAPE,<br />
NECTARINE, ORANGE<br />
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