25.09.2013 Aufrufe

"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

"Fussball - Bundesliga" - Buch (aus der Wikipedia ... - Tobias Vogt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Fussball</strong> - Bundesliga<br />

Die Vereine <strong>der</strong> dt. <strong>Fussball</strong> Bundesliga<br />

PDF erstellt mit Hilfe des OpenSource-Werkzeugs „mwlib“. Für weitere Informationen siehe http://code.pediapress.com/<br />

PDF generated at: Sun, 26 Sep 2010 16:24:05 UTC


Inhalt<br />

Artikel<br />

Fußball-Bundesliga 1<br />

Deutsche Fußballmeisterschaft 25<br />

Die Vereine 31<br />

FC Bayern München 31<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen 70<br />

Hamburger SV 107<br />

Borussia Dortmund 139<br />

FC Schalke 04 176<br />

Bayer 04 Leverkusen 198<br />

VfB Stuttgart 213<br />

VfL Wolfsburg 252<br />

1. FC Nürnberg 270<br />

1. FSV Mainz 05 302<br />

TSG 1899 Hoffenheim 327<br />

Eintracht Frankfurt 340<br />

1. FC Köln 363<br />

Borussia Mönchengladbach 381<br />

Hannover 96 404<br />

1. FC Kaiserslautern 422<br />

FC St. Pauli 443<br />

SC Freiburg 457<br />

Referenzen<br />

Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 468<br />

Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 473<br />

Artikellizenzen<br />

Lizenz 482


Fußball-Bundesliga 1<br />

Fußball-Bundesliga<br />

Fußball-Bundesliga<br />

Verband Deutsche Fußball-Liga<br />

Erst<strong>aus</strong>tragung 24. August 1963<br />

Hierarchie 1. Liga<br />

Mannschaften 18<br />

Meister FC Bayern München<br />

Rekordmeister FC Bayern München (21)<br />

Rekordspieler Karl-Heinz Körbel (602)<br />

Rekordtorschütze Gerd Müller (365)<br />

Website<br />

Qualifikation zu Champions League<br />

Europa League<br />

↓ 2. Fußball-Bundesliga (II)<br />

[http:// www.bundesliga.de [1] www.bundesliga.de [1] ]<br />

Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Männerfußball. Sie wurde nach dem Beschluss<br />

des Deutschen Fußball-Bundes am 28. Juli 1962 in Dortmund zur Saison 1963/64 eingeführt.<br />

In <strong>der</strong> Bundesliga werden im Ligasystem, bei dem je<strong>der</strong> Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden an<strong>der</strong>en Verein<br />

antritt, <strong>der</strong> Deutsche Fußballmeister sowie die Teilnehmer <strong>der</strong> Europapokalwettbewerbe <strong>aus</strong>gespielt. Die letzten<br />

zwei Mannschaften steigen in die 2. Fußball-Bundesliga ab, die seit 1974 die zweithöchste Spielklasse unterhalb <strong>der</strong><br />

Bundesliga bildet. Die drittletzte Mannschaft bestreitet Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten.<br />

Erfolgreichster Verein ist <strong>der</strong> amtierende Deutsche Meister FC Bayern München mit 21 in <strong>der</strong> Bundesliga gewonnen<br />

Meisterschaften.<br />

Modus und Ausrichtung<br />

Austragungsmodus<br />

Während eines Meisterschaftsjahres, das sich in eine Hin- und Rückrunde unterteilt, treffen alle 18 Vereine <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga anhand eines vor <strong>der</strong> Saison festgelegten Spielplans zweimal aufeinan<strong>der</strong>; je einmal im eigenen<br />

Stadion und einmal im Stadion des Gegners. Eine Bundesligaspielzeit mit ihren (<strong>der</strong>zeit) 34 Spieltagen erstreckt sich<br />

in <strong>der</strong> Regel von August bis Mai o<strong>der</strong> Juni. In Jahren, in denen eine Welt- o<strong>der</strong> Europameisterschaft stattfindet, endet<br />

die Spielzeit zum Teil bereits im April. Im Winter wurde bis Mitte <strong>der</strong> 1980er bis auf eine kurze Unterbrechung<br />

durchgespielt. Dabei fand mit dem Spiel des 1. FC Nürnberg gegen den VfB Stuttgart (1:1) am 31. Dezember 1964<br />

auch eine Partie am Silvestertag statt. Eine von Anfang Dezember bis Ende Februar dauernde Winterp<strong>aus</strong>e wurde


Fußball-Bundesliga 2<br />

erstmalig zur Saison 1986/87 eingeführt, aktuell werden üblicherweise sechs Wochen in Dezember und Januar<br />

p<strong>aus</strong>iert. Die einzelnen Spieltage werden traditionell samstags um 15:30 Uhr, in den letzten Jahren jedoch auch<br />

freitags und/o<strong>der</strong> sonntags angepfiffen. In Englischen Wochen gibt es zudem auch Dienstags- und Mittwochsspiele.<br />

Der Spielplan wird mit Hilfe einer jede Saison wechselnden Schlüsselzahl festgelegt, die bestimmt, in welcher<br />

Systematik bzw. Reihenfolge die Vereine innerhalb einer Saison gegeneinan<strong>der</strong> antreten. Die Schüsselzahl und<br />

damit <strong>der</strong> Spielplan wird unter Zuhilfenahme eines Computerprogramms unter Berücksichtigung relevanter<br />

Parameter wie an<strong>der</strong>er Großereignisse vorgeschlagen. Die Terminfestsetzung <strong>der</strong> Spiele richtet sich nach dem<br />

Rahmenterminkalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> FIFA und UEFA. Zudem erhält die Zentrale Informationsstelle für Sicherheit (ZIS) den<br />

Spielplan, um ihn abzusegnen und sogenannte Doppler <strong>aus</strong>zuschließen. So sollen beispielsweise zeitgleiche<br />

Heimspiele von Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 vermieden werden [2] [3] .<br />

Die Mannschaft, die nach dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, erhält für ein Jahr den Titel<br />

„Deutscher Fußball-Meister“. Die zwei letztplatzierten Mannschaften müssen in die 2. Bundesliga absteigen, <strong>der</strong>en<br />

zwei erstplatzierte Mannschaften im Gegenzug direkt in die Bundesliga aufsteigen. Darüber hin<strong>aus</strong> findet seit <strong>der</strong><br />

Saison 2008/09 ein Relegationsspiel zwischen dem Drittletzten <strong>der</strong> 1. und dem Drittplatzierten <strong>der</strong> 2. Bundesliga<br />

statt. Neben dem Deutschen Meister und den Absteigern werden über die Bundesliga auch die Teilnehmer an den<br />

europäischen Vereinswettbewerben ermittelt. Dabei bestimmt die UEFA-Fünfjahreswertung, welcher nationale<br />

Verband mit wie vielen Vereinen in <strong>der</strong> Champions League bzw. früher im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister und in<br />

<strong>der</strong> UEFA Europa League bzw. früher im UEFA-Pokal, UEFA Intertoto Cup und Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

vertreten ist und zu welcher Phase die Klubs in die Wettbewerbe einsteigen. Je höher eine Liga in <strong>der</strong><br />

UEFA-Fünfjahreswertung steht, desto mehr Vereine <strong>aus</strong> dieser Spielklasse haben die Möglichkeit, am<br />

internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Aufgrund <strong>der</strong> gegenwärtigen deutschen Platzierung in <strong>der</strong><br />

Fünfjahreswertung nehmen Meister und Vizemeister <strong>der</strong> Bundesliga an <strong>der</strong> Champions League teil. Der dritte Platz<br />

berechtigt zur Teilnahme an <strong>der</strong> Qualifikationsrunde zur Champions League. Der Meisterschaftsvierte und -fünfte<br />

sind ebenso wie <strong>der</strong> DFB-Pokalsieger für die Europa League qualifiziert. Sind beide Endspielteilnehmer des<br />

DFB-Pokals bereits über die Bundesliga für die Champions League o<strong>der</strong> die Europa League qualifiziert, nimmt <strong>der</strong><br />

Tabellensechste an <strong>der</strong> Europa League teil. Zusätzlich können sich weitere Mannschaften über die<br />

Fair-Play-Wertung qualifizieren. Dies gelang 2005 dem 1. FSV Mainz 05 und 2008 Hertha BSC für den<br />

UEFA-Pokal.<br />

Nach je<strong>der</strong> Partie erhält die siegreiche Mannschaft 3 Punkte (seit 1995, vorher 2 Punkte) und die besiegte 0 Punkte,<br />

bei einem Unentschieden jede Mannschaft 1 Punkt. Die erreichten Punkte einer Spielzeit werden addiert und ergeben<br />

so für jeden Spieltag eine aktuelle Rangliste <strong>der</strong> Vereine. Bei Punktgleichheit entscheidet die bessere Tordifferenz<br />

über die Reihenfolge <strong>der</strong> Platzierung, bei gleicher Differenz die Anzahl <strong>der</strong> erzielten Tore. Sollten danach zwei<br />

Mannschaften immer noch gleichplatziert sein, entscheidet das Gesamtergebnis <strong>aus</strong> den Partien gegeneinan<strong>der</strong>,<br />

wobei die <strong>aus</strong>wärts erzielten Tore stärker zählen. Falls auch die erzielten Auswärtstore in allen Spielen gleich sind,<br />

wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel <strong>aus</strong>getragen. [4] Dies war bisher in <strong>der</strong> Bundesliga jedoch noch nie<br />

<strong>der</strong> Fall.<br />

Der Modus <strong>der</strong> Bundesliga ist seit <strong>der</strong> Erst<strong>aus</strong>tragung nahezu unverän<strong>der</strong>t. Es schwankte nur die Zahl <strong>der</strong><br />

teilnehmenden Vereine (16, 18, 20) sowie die Anzahl <strong>der</strong> Abstiegsplätze (2 bis 4). Zeitweilig wurden auch<br />

Relegationsspiele zur Ermittlung eines Auf- und Absteigers <strong>aus</strong>getragen. Bis 1969 wurde bei Punktgleichheit nicht<br />

die Tordifferenz, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Torquotient herangezogen. Die Drei-Punkte-Regel gilt seit <strong>der</strong> Saison 1995/96. Davor<br />

gab es für einen Sieg zwei Punkte und für ein Unentschieden einen Punkt. Gleichzeitig wurden für eine Nie<strong>der</strong>lage<br />

zwei und für ein Unentschieden ein „Minuspunkt“ vergeben. [5]


Fußball-Bundesliga 3<br />

Ausrichter (DFB/DFL)<br />

Bis ins Jahr 2001 wurde die Fußball-Bundesliga direkt unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)<br />

<strong>aus</strong>getragen. Seitdem sind <strong>der</strong> DFB und <strong>der</strong> als Zusammenschluss <strong>der</strong> 36 Lizenzvereine <strong>der</strong> 1. und 2. Bundesliga<br />

gegründete Ligaverband (offiziell: Die Liga – Fußballverband e. V.) gemeinsame Veranstalter. Dabei ist <strong>der</strong><br />

Ligaverband ordentliches Mitglied des DFB, während die Bundesligavereine seither nicht mehr zum DFB gehören.<br />

Ein Grundlagenvertrag regelt das Verhältnis zwischen DFB und Ligaverband. Die operativen Aufgaben hat <strong>der</strong><br />

Ligaverband an seine hun<strong>der</strong>tprozentige Tochter, die Deutsche Fußball-Liga (DFL), übertragen.<br />

Ziel <strong>der</strong> Deutschen Fußball-Liga ist <strong>der</strong> Erhalt und die Stärkung des professionell betriebenen Fußballs in<br />

Deutschland. Die DFL sieht sich dabei als Dienstleister für alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> beiden Ligen, und vertritt die Vereine<br />

gegenüber Medien und Öffentlichkeit. Grundsätzlich ist das Aufgabengebiet <strong>der</strong> DFL in die drei Hauptzweige<br />

Spielbetrieb, Lizenzierung und Vermarktung geglie<strong>der</strong>t. Neben <strong>der</strong> Organisation des Profifußballs, bei denen die<br />

DFL für die Ansetzung aller 612 Saisonspiele in <strong>der</strong> 1. und 2. Bundesliga zuständig ist, vergibt sie die<br />

Übertragungsrechte an den Spielen <strong>der</strong> Lizenzligen für Fernseh- und Hörfunkübertragungen sowie im Internet.<br />

Außerdem betreibt die DFL nationale sowie internationale Markenbildung und ist für die Lizenzierung <strong>der</strong> 36<br />

Profiklubs sowie <strong>der</strong> Vereine in den Regionalligen zuständig.<br />

Lizenzierung<br />

Zur Teilnahme an <strong>der</strong> Bundesliga benötigt jede Mannschaft eine Lizenz von <strong>der</strong> DFL bzw. früher vom DFB. Die<br />

Lizenz wird aufgrund sportlicher, rechtlicher, personell-administrativer, infrastruktureller und sicherheitstechnischer,<br />

medientechnischer sowie finanzieller Kriterien vergeben. Hierbei stehen die genannten Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />

gleichgewichtig nebeneinan<strong>der</strong>, jedoch entscheidet sich die Vergabe einer Lizenz regelmäßig an den finanziellen<br />

Kriterien, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Vereine sicherstellen sollen. [6]<br />

Nachdem die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Klubs bis 2007 lediglich im Frühjahr überprüft wurde, wird ab<br />

<strong>der</strong> Saison 2007/08 eine sogenannte „Lizenzierungsnachschau“ eingeführt. Hierbei wird die Finanzlage wirtschaftlich<br />

schwächerer Klubs, die ihre Lizenz nur mit Auflagen erhalten, im Herbst erneut geprüft. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Bilanz<br />

zum 30. Juni eines Jahres und aktualisierter Planrechnungen müssen die betroffenen Vereine den Nachweis <strong>der</strong><br />

Liquidität bis zum Saisonende erbringen. Wenn dies nicht gelingt, können weitere Auflagen festgelegt werden. Bei<br />

<strong>der</strong>en Nichterfüllung drohen Sanktionen bis hin zum Punktabzug während <strong>der</strong> laufenden Saison.<br />

Das Lizenzierungsverfahren im deutschen Fußball gilt als eines <strong>der</strong> strengsten <strong>der</strong> Welt. Aufgrund des beson<strong>der</strong>en<br />

Augenmerks auf die Prüfung <strong>der</strong> Liquidität, also <strong>der</strong> Betrachtung, ob die Vereine in <strong>der</strong> Lage sind den Spielbetrieb<br />

für die kommende Saison aufrechtzuerhalten, musste seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bundesliga noch nie ein Verein während<br />

<strong>der</strong> laufenden Spielzeit Insolvenz anmelden o<strong>der</strong> seine Mannschaft <strong>aus</strong> finanziellen Gründen vom Spielbetrieb<br />

zurückziehen.<br />

Erhält ein Verein keine Bundesligalizenz, so gilt er vorbehaltlich <strong>der</strong> dort gültigen Zulassungsvor<strong>aus</strong>setzungen als<br />

Absteiger in die 3. Liga und rückt somit an den Schluss <strong>der</strong> Tabelle <strong>der</strong> 2. Bundesliga <strong>der</strong> vorangegangenen<br />

Spielzeit. Die Anzahl <strong>der</strong> <strong>aus</strong> sportlichen Gründen abgestiegenen Mannschaften verringert sich entsprechend. Mit<br />

Dynamo Dresden wurde in <strong>der</strong> Spielzeit 1994/95 das bislang einzige Mal einem Erstligisten die Lizenz für die<br />

Folgesaison <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gründen verweigert. Wegen Verstößen gegen Lizenzauflagen wurden jedoch<br />

mehrere Vereine mit Punktabzügen und Geldstrafen belegt.


Fußball-Bundesliga 4<br />

Geschichte<br />

Vorgeschichte (1932–1962)<br />

Bereits 1932 for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer „Reichsliga“, in <strong>der</strong> die<br />

besten Vereine den Deutschen Meister <strong>aus</strong>spielen sollten. Auf dem DFB-Bundestag am 16. Oktober 1932 wurden<br />

entsprechende Pläne vorgelegt, aber die Regionalverbände wiesen das Vorhaben ab. Der Deutsche Meister wurde<br />

darum weiterhin unter den Meistern <strong>der</strong> einzelnen Gau- beziehungsweise ab 1946 Oberligen in Gruppenspielen und<br />

Finalspiel ermittelt.<br />

Während <strong>der</strong> Fußball in an<strong>der</strong>en bedeutenden europäischen Fußballnationen bereits vor dem Zweiten Weltkrieg in<br />

nationalen Profiligen organisiert war, wie z. B. in England (seit 1888), Spanien und Italien, gab es in Deutschland in<br />

den bundesweit verstreuten Oberligen als höchste Spielklasse große Leistungsunterschiede zwischen einigen<br />

Spitzenmannschaften und dem Rest <strong>der</strong> Liga. Dies führte dazu, dass die in Ligaspielen oftmals zu wenig gefor<strong>der</strong>ten<br />

Spieler international nicht mehr konkurrenzfähig waren, und spanische o<strong>der</strong> italienische Vereine den Europapokal<br />

dominierten. Durch die Schaffung <strong>der</strong> Bundesliga als landesweit höchster Spielklasse mit einer deutlich gleichmäßig<br />

starken Besetzung sollte das allgemeine Leistungsniveau erhöht werden.<br />

In Westdeutschland diskutierte man nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls über die Einführung einer landesweiten<br />

Profiliga. Ein starker Befürworter dieser Idee war Franz Kremer, <strong>der</strong> damalige Präsident des 1. FC Köln, welcher<br />

1949 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Interessengemeinschaft Bundesliga und Berufs-Fußball wurde. Wie bereits vor dem Krieg<br />

waren die Landesverbände gegen die Idee einer Bundesliga. Auch <strong>der</strong> DFB hatte große Bedenken, ob sich<br />

sportlicher Wettstreit und Marktwirtschaft vereinbaren ließen. Viele Kritiker befürchteten, dass die Vereine<br />

zahlungsunfähig würden. Somit scheiterte auch ein erster Versuch zur Gründung <strong>der</strong> Bundesliga auf dem<br />

außerordentlichen DFB-Bundestag 1958 in Frankfurt. In <strong>der</strong> Folgezeit fand Kremer jedoch in Bundestrainer Sepp<br />

Herberger und dem späteren DFB-Präsidenten Hermann Neuberger wichtige Befürworter. Neuberger schlug 1962,<br />

wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei <strong>der</strong> WM in Chile im Viertelfinale <strong>aus</strong>geschieden<br />

war, erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschlossen die<br />

Delegierten <strong>der</strong> einzelnen Landesverbände auf dem DFB-Bundestag im Goldsaal <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Westfalenhalle<br />

schließlich mit 103:26 Stimmen die Einführung <strong>der</strong> Bundesliga zur Saison 1963/64.<br />

In <strong>der</strong> neu geschaffenen Liga sollten 16 Mannschaften spielen, von denen je fünf <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Oberliga Süd und <strong>der</strong><br />

Oberliga West, drei <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Oberliga Nord, zwei <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Oberliga Südwest und eine <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Berliner Stadtliga<br />

kommen sollten.<br />

Für die Qualifikation <strong>der</strong> Mannschaften sollten sportliche und wirtschaftliche Kriterien bestimmend sein, wobei nur<br />

ein Verein pro Stadt infrage kam. Das schließlich angewandte Auswahlverfahren bei <strong>der</strong> Suche nach den 16<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bundesliga war äußerst kompliziert. Der DFB beschloss einen Schlüssel, nachdem die<br />

Abschlusspositionen <strong>der</strong> Vereine in den Oberligen <strong>aus</strong> den Spielzeiten 1951/52 bis 1954/55 einfach, von 1955/56 bis<br />

1958/59 zweifach und von 1959/60 bis 1962/63 dreifach gewertet wurden. Für das Erreichen von<br />

Meisterschaftsendrunden und Pokalfinals gab es Zusatzpunkte. Zudem mussten infrastrukturelle<br />

Rahmenbedingungen vorhanden sein. So musste ein Verein zum Beispiel ein Stadion mit mindestens 35.000 Plätzen<br />

und einer Flutlichtanlage vorweisen.<br />

Von den 74 Oberligavereinen bewarben sich 46 für die erste Bundesligasaison. 15 Bewerber wurden jedoch sofort<br />

abgelehnt, darunter Borussia Mönchengladbach, Hessen Kassel und Bayer 04 Leverkusen. Am 11. Januar 1963<br />

wurden mit dem 1. FC Köln, Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04, Wer<strong>der</strong> Bremen, Eintracht Frankfurt, dem 1.<br />

FC Nürnberg, dem 1. FC Saarbrücken, dem Hamburger SV und Hertha BSC die ersten neun Teilnehmer festgelegt.<br />

Für die verbleibenden sieben Plätze verblieben somit noch 20 Vereine, welche unterdessen vergeblich versuchten,<br />

eine Aufstockung <strong>der</strong> Liga auf 18 o<strong>der</strong> 20 Klubs zu erreichen. Am 6. Mai 1963 erhielten in Hamburg Preußen<br />

Münster, <strong>der</strong> Mei<strong>der</strong>icher SV, Eintracht Braunschweig, <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern, <strong>der</strong> TSV 1860 München, <strong>der</strong> VfB<br />

Stuttgart und <strong>der</strong> Karlsruher SC die Zulassung. Die restlichen 13 Vereine mussten in die als zweithöchste Spielklasse


Fußball-Bundesliga 5<br />

unter <strong>der</strong> Bundesliga gegründete Regionalliga. [7]<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> 16 an <strong>der</strong> ersten Bundesligasaison teilnehmenden Vereine war teilweise stark umstritten. So wurde<br />

<strong>der</strong> 1. FC Saarbrücken nicht <strong>aus</strong> sportlichen Gründen, son<strong>der</strong>n aufgrund seines Stadions und <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

aufgenommen. Dabei wurde spekuliert, dass diese Entscheidung vor allem dadurch fiel, weil <strong>der</strong> im DFB-Präsidium<br />

vertretene Hermann Neuberger „seinen“ Klub in die Bundesliga bringen wollte. Aus sportlichen Gesichtspunkten<br />

hätte sich neben dem 1. FC Kaiserslautern entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> FK Pirmasens o<strong>der</strong> Borussia Neunkirchen als zweiter<br />

Südwest-Klub für die Bundesliga qualifiziert. [8] Auch im Süden, Westen und Norden gab es stark diskutierte<br />

Entscheidungen. Bei den Vertretern <strong>der</strong> Oberliga West fühlte sich Alemannia Aachen übergangen, da mit dem<br />

Mei<strong>der</strong>icher SV ein Verein des Landesverbands Nie<strong>der</strong>rhein vorgezogen wurde. [9] In <strong>der</strong> Oberliga Nord war die<br />

Auswahl von Eintracht Braunschweig als drittem Nord-Vertreter umstritten, da Hannover 96 unter an<strong>der</strong>em mehr<br />

Punkte in <strong>der</strong> Zwölfjahreswertung aufwies und bei den technischen Vor<strong>aus</strong>setzungen besser abschnitt. [10]<br />

Die 16 Gründungsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesliga waren schließlich:<br />

• Aus <strong>der</strong> Oberliga Nord: Eintracht Braunschweig, Wer<strong>der</strong> Bremen, Hamburger SV<br />

• Aus <strong>der</strong> Oberliga West: Borussia Dortmund, 1. FC Köln, Mei<strong>der</strong>icher SV, Preußen Münster, FC Schalke 04<br />

• Aus <strong>der</strong> Oberliga Südwest: 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken<br />

• Aus <strong>der</strong> Oberliga Süd: Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, VfB Stuttgart<br />

• Aus <strong>der</strong> Stadtliga Berlin: Hertha BSC<br />

Grün<strong>der</strong>jahre (1963–1968)<br />

Saison<br />

Bundesliga-Meister [11]<br />

1963/64 1. FC Köln<br />

1964/65 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

1965/66 TSV 1860 München<br />

1966/67 Eintracht Braunschweig<br />

1967/68 1. FC Nürnberg<br />

1968/69 FC Bayern München<br />

1969/70 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

1970/71 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

1971/72 FC Bayern München<br />

1972/73 FC Bayern München<br />

1973/74 FC Bayern München<br />

1974/75 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

1975/76 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

1976/77 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

1977/78 1. FC Köln<br />

1978/79 Hamburger SV<br />

1979/80 FC Bayern München<br />

1980/81 FC Bayern München


Fußball-Bundesliga 6<br />

1981/82 Hamburger SV<br />

1982/83 Hamburger SV<br />

1983/84 VfB Stuttgart<br />

1984/85 FC Bayern München<br />

1985/86 FC Bayern München<br />

1986/87 FC Bayern München<br />

1987/88 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

1988/89 FC Bayern München<br />

1989/90 FC Bayern München<br />

1990/91 1. FC Kaiserslautern<br />

1991/92 VfB Stuttgart<br />

1992/93 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

1993/94 FC Bayern München<br />

1994/95 Borussia Dortmund<br />

1995/96 Borussia Dortmund<br />

1996/97 FC Bayern München<br />

1997/98 1. FC Kaiserslautern<br />

1998/99 FC Bayern München<br />

1999/2000 FC Bayern München<br />

2000/01 FC Bayern München<br />

2001/02 Borussia Dortmund<br />

2002/03 FC Bayern München<br />

2003/04 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

2004/05 FC Bayern München<br />

2005/06 FC Bayern München<br />

2006/07 VfB Stuttgart<br />

2007/08 FC Bayern München<br />

2008/09 VfL Wolfsburg<br />

2009/10 FC Bayern München<br />

2010/11<br />

Der erste Spieltag <strong>der</strong> ersten Bundesliga-Saison war <strong>der</strong> 24. August 1963. Bereits nach 58 Sekunden erzielte Timo<br />

Konietzka von Borussia Dortmund im Spiel gegen Wer<strong>der</strong> Bremen das erste Bundesliga-Tor. 327.000 Zuschauer<br />

sahen die acht Partien des ersten Spieltags in den Stadien. Der damals bereits professionell geführte 1. FC Köln [12]<br />

gewann überlegen mit nur zwei Nie<strong>der</strong>lagen und sechs Punkten Vorsprung vor dem Mei<strong>der</strong>icher SV die erste<br />

Bundesliga-Meisterschaft.<br />

In <strong>der</strong> Folgesaison geriet die Liga in ihre erste große Krise. Hertha BSC wurde wegen zu hoher Zahlungen an Spieler<br />

die Lizenz entzogen, und <strong>der</strong> Verein musste in die damals zweitklassige Regionalliga zwangsabsteigen. Nun<br />

reklamierten die beiden sportlichen Absteiger Karlsruher SC und FC Schalke 04 den durch den Zwangsabstieg<br />

freigewordenen Platz für sich und erhoben Einspruch gegen den eigenen Abstieg. Daraufhin wurde festgelegt, die<br />

Zahl <strong>der</strong> Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison <strong>aus</strong>zusetzen. Der DFB entschied, einen


Fußball-Bundesliga 7<br />

zusätzlichen Berliner Klub aufzunehmen. Politische Hintergründe spielten dafür die entscheidende Rolle, denn alle<br />

Bundesregierungen betonten seit 1949, dass die drei Westsektoren Berlins zur Bundesrepublik gehörten. Als Ersatz<br />

für Hertha BSC wurde <strong>der</strong> Vorjahresmeister und Drittplatzierte <strong>der</strong> Regionalliga Berlin, SC Tasmania 1900 Berlin,<br />

ohne sportliche Qualifikation für die Bundesliga zugelassen, nachdem <strong>der</strong> Regionalliga-Meister Tennis Borussia in<br />

<strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur Bundesliga gescheitert war und <strong>der</strong> zweitplatzierte Spandauer SV auf den Aufstieg verzichtet<br />

hatte.<br />

Trotz eines Sieges zum Saisonauftakt stieg Tasmania nach nur einer Spielzeit 1965 als schlechtestes Team <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte wie<strong>der</strong> ab und stellte dabei sieben Negativrekorde auf: geringste Zahl an erzielten Toren (15)<br />

und höchste Zahl an Gegentoren (108), wenigste Pluspunkte (8), wenigste Siege (2), meiste Nie<strong>der</strong>lagen (28),<br />

geringste Zuschauerzahl eines Spiels (827) und längste sieglose Serie (31 Spiele in Folge). Im gleichen Jahr stiegen<br />

mit Borussia Mönchengladbach und FC Bayern München zwei Vereine auf, die nach kurzer Zeit die Bundesliga<br />

dominierten. Bis 1970 wurde in jedem Jahr ein an<strong>der</strong>er Verein Meister. Mit dem 1. FC Nürnberg stieg 1969 zum<br />

ersten und bisher einzigen Mal ein amtieren<strong>der</strong> Meister ab. Von den 16 Gründungsmitglie<strong>der</strong>n verblieb nur <strong>der</strong><br />

Hamburger SV ununterbrochen in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister schieden die ersten Bundesligameister spätestens im Viertelfinale <strong>aus</strong>, obwohl<br />

einerseits in den Vorjahren Eintracht Frankfurt (1960) das Finale und <strong>der</strong> Hamburger SV (1961) sowie Borussia<br />

Dortmund (1964) das Halbfinale erreicht hatten und an<strong>der</strong>erseits die Pokalsieger im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

sehr erfolgreich waren. Im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Pokals, konnten nur <strong>der</strong> 1. FC Köln 1964 und<br />

Eintracht Frankfurt 1967 das Halbfinale erreichen.<br />

Bayern gegen Mönchengladbach (1969–1978)<br />

Anfang <strong>der</strong> 1970er Jahre wurde die Liga durch den am 6. Juni 1971 von Horst-Gregorio Canellas, dem Präsidenten<br />

<strong>der</strong> Offenbacher Kickers, aufgedeckten Bundesliga-Skandal erschüttert. Aufgrund von Manipulationen bei<br />

Punktspielen im Abstiegskampf war es Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en und Arminia Bielefeld gelungen, in <strong>der</strong> Bundesliga zu<br />

verbleiben. Bei den vom DFB-Chefankläger Hans Kin<strong>der</strong>mann geführten Ermittlungen wurde festgestellt, dass 18<br />

Spiele <strong>der</strong> letzten acht Spieltage in <strong>der</strong> Saison 1970/71 nachweislich verkauft beziehungsweise manipuliert werden<br />

sollten. Insgesamt wurden 52 Spieler, zwei Trainer sowie sechs Vereinsfunktionäre bestraft. Außerdem wurde den<br />

Vereinen Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach die Bundesligalizenz entzogen. [13]<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit verlor <strong>der</strong> Fußball seine Glaubwürdigkeit. Die Zuschauer bestraften die Vereine mit ihrer<br />

Abstinenz. [14] Die Zuschauerzahlen waren zwar schon seit 1965/66 kontinuierlich rückläufig, sanken von 6,3<br />

Millionen in <strong>der</strong> Spielzeit 1970/71 aber beson<strong>der</strong>s drastisch auf 5,4 Millionen 1971/72 und auf den absoluten<br />

Tiefpunkt 1972/73 mit lediglich fünf Millionen bei einem Schnitt von 16.372 Besuchern pro Partie. Neben dem<br />

Skandal wurden damals auch an<strong>der</strong>e Gründe für den Besucherschwund intensiv diskutiert, unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong><br />

mangelnde Komfort in den Stadien und die steigende Fernsehberichterstattung. Erst durch die WM 1974, für die<br />

viele Stadien um-, <strong>aus</strong>- o<strong>der</strong> neugebaut wurden, und vor allem durch <strong>der</strong>en Gewinn, stiegen das Ansehen und die<br />

Zuschauerzahlen wie<strong>der</strong>. Außerdem waren auch die Bundesligamannschaften international sehr erfolgreich.<br />

Borussia Mönchengladbach verteidigte als erster Verein erfolgreich die Deutsche Meisterschaft (1970/71). In den<br />

sechs Spielzeiten danach erzielte zuerst Bayern München (1972–74) und dann Mönchengladbach (1975–77) den<br />

„Titel-Hattrick“, was nur Bayern München (1985–87 und 1999–2001) wie<strong>der</strong>holen konnte. Insgesamt neun<br />

Spielzeiten hintereinan<strong>der</strong> gewann einer <strong>der</strong> beiden Vereine die Meisterschaft. Dabei musste Borussia<br />

Mönchengladbach aufgrund <strong>der</strong> geringeren Zuschauerkapazität des eigenen Stadions im Gegensatz zum bayerischen<br />

Konkurrenten, <strong>der</strong> nach den Olympischen Spielen 1972 ins neue Olympiastadion umgezogen war, immer wie<strong>der</strong><br />

Leistungsträger ins Ausland verkaufen. So war man gegen Ende <strong>der</strong> 1970er nicht mehr konkurrenzfähig. Während<br />

<strong>der</strong> Meistertitel 1977 <strong>der</strong> bisher letzte für Mönchengladbach war und die Mannschaft 1999 und 2007 sogar abstieg,<br />

konnte Bayern München in den Folgejahren seine Dominanz weiter <strong>aus</strong>bauen.


Fußball-Bundesliga 8<br />

Den höchsten Sieg <strong>der</strong> Bundesliga-Geschichte erreichte Borussia Mönchengladbach am 29. April 1978 durch ein<br />

12:0 gegen Borussia Dortmund.<br />

1976 wurde erstmals bei <strong>der</strong> Verpflichtung von Roger Van Gool durch den 1. FC Köln eine Ablösesumme von einer<br />

Million DM gezahlt. In den Folgejahren stiegen sowohl die Ablösesummen als auch die Spielergehälter sehr stark<br />

weiter.<br />

International waren die 1970er das erfolgreichste Jahrzehnt <strong>der</strong> Bundesligavereine. In jedem Jahr stand mindestens<br />

ein Verein in einem Halbfinale, dreimal konnte <strong>der</strong> Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister (Bayern München 1974, 1975<br />

und 1976), einmal <strong>der</strong> Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger (Hamburger SV 1977) und dreimal <strong>der</strong> UEFA-Pokal (Borussia<br />

Mönchengladbach 1975 und 1979, Eintracht Frankfurt 1980) gewonnen werden. Zudem wurde in jedem Wettbewerb<br />

noch einmal das Finale erreicht. 1980 kamen alle Mannschaften im Halbfinale des UEFA-Pokals <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga,<br />

was bis heute kein Verband mehr erreicht hat.<br />

Nord gegen Süd (1979–1990)<br />

In den 1980er Jahren sanken die Zuschauerzahlen in den Bundesligastadien wie<strong>der</strong>um. Dies lag unter an<strong>der</strong>em<br />

daran, dass mehrere deutsche Stars zu <strong>aus</strong>ländischen Vereinen wechselten. Spektakulärster Transfer zu dieser Zeit<br />

war <strong>der</strong> Wechsel von Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München zu Inter Mailand, für den erstmals mehr als 10<br />

Millionen DM bezahlt wurden. Durch die Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf verlagerte sich das mediale<br />

Zuschauerinteresse zum Tennis. Obwohl die Nationalmannschaft 1982 und 1986 die WM-Finals erreichte, waren<br />

ihre Auftritte weniger attraktiv. Um dem Ausbleiben <strong>der</strong> Zuschauer wegen <strong>der</strong> schlechten Wetterverhältnisse<br />

entgegenzuwirken und weil in den Wintermonaten die Plätze oftmals unbespielbar waren, wurde 1986 die<br />

Winterp<strong>aus</strong>e auf acht Wochen verlängert.<br />

Sportlich stieg <strong>der</strong> Hamburger SV mit den Spielern um Horst Hrubesch, Manfred Kaltz und Felix Magath bereits<br />

gegen Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre zum Hauptkontrahenten von Bayern München auf. Nach dem ersten Titel des HSV<br />

1979 folgten unter Trainer Ernst Happel, <strong>der</strong> damit zum erfolgreichsten <strong>aus</strong>ländischen Bundesligatrainer wurde,<br />

1982 und 1983 zwei weitere Deutsche Meisterschaften. Der Titelhattrick gelang den Hamburgern nicht, da sie in <strong>der</strong><br />

Saison 1983/84 nur Vize-Meister hinter dem VfB Stuttgart wurden.<br />

Doch auch <strong>der</strong> FC Bayern München hatte den Abgang <strong>der</strong> in den 1970er Jahren überragenden Spieler gut verkraftet<br />

und konnte auch im neuen Jahrzehnt an die vergangenen Erfolge anknüpfen. Ab Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre hatten sie<br />

sich allerdings mit Wer<strong>der</strong> Bremen eines neuen Kontrahenten <strong>aus</strong> dem Norden zu erwehren. Die von Otto Rehhagel<br />

trainierten Bremer, in den 1970ern eines <strong>der</strong> „Kellerkin<strong>der</strong>“ <strong>der</strong> Liga und in <strong>der</strong> Saison 1980/81 sogar zweitklassig,<br />

setzten sich sofort nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg kontinuierlich im oberen Tabellendrittel fest. Der FC Bayern München<br />

aber baute seine Dominanz <strong>aus</strong> und löste mit dem Gewinn <strong>der</strong> neunten und zehnten Deutschen Meisterschaft 1986<br />

und 1987 den vorherigen Rekordhalter 1. FC Nürnberg mit seinen neun gewonnenen Meisterschaften (davon acht<br />

vor Einführung <strong>der</strong> Bundesliga) ab. Das Duell mit den Bremern blieb aber noch ein paar Jahre bestehen. Nachdem<br />

sie 1986 und 1987 noch knapp scheiterten, gewann Wer<strong>der</strong> Bremen 1988 zum zweiten Mal die Meisterschaft und<br />

blieb auch in den folgenden Jahren stark.<br />

In den 1980er Jahren erreichten deutsche Vereine je viermal das Finale des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister (ein<br />

Sieg, Hamburger SV 1983) und das Finale des UEFA-Pokals (ein Sieg, Bayer 04 Leverkusen 1988). Auch wenn bis<br />

auf 1984 immer mindestens ein Bundesliga-Verein das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbs erreichte,<br />

konnten die Erfolge <strong>der</strong> 1970er Jahre nicht wie<strong>der</strong>holt werden.


Fußball-Bundesliga 9<br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung und Kommerzialisierung (1991–1999)<br />

Logo <strong>der</strong> Bundesliga 1996 bis 2003<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre erfreut sich die Bundesliga wie<strong>der</strong><br />

wachsen<strong>der</strong> Beliebtheit. Dies wird einerseits auf den sportlichen Erfolg<br />

<strong>der</strong> Nationalmannschaft (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel<br />

1996) zurückgeführt, an<strong>der</strong>erseits wurde die Bundesliga in den Medien<br />

gezielt vermarktet. Ab 1991 berichtete Premiere live von den Spielen<br />

<strong>der</strong> Liga, ein Jahr später übernahm Sat.1 mit ran – Sat.1 Bundesliga die<br />

Fernsehübertragungsrechte für den Samstagabend.<br />

1991 trat <strong>der</strong> Deutsche Fußball-Verband <strong>der</strong> DDR (DFV) dem DFB bei. Mit <strong>der</strong> Angleichung des ostdeutschen<br />

Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden Hansa Rostock und Dynamo Dresden <strong>aus</strong> <strong>der</strong> DDR-Oberliga<br />

in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte 1991/92 daher vorübergehend mit 20 Vereinen, von denen vier<br />

absteigen mussten. Erster gesamtdeutscher Meister nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde <strong>der</strong> VfB Stuttgart, <strong>der</strong><br />

sich erst am letzten Spieltag vor Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund schieben konnte.<br />

Der sportliche Wettbewerb in <strong>der</strong> Liga war deutlich <strong>aus</strong>geglichener als in den Jahren zuvor. Fünf Vereine gewannen<br />

in diesem Jahrzehnt die Meisterschaft. Borussia Dortmund konnte mit den Einnahmen <strong>aus</strong> dem Europapokal Spieler<br />

wie Jürgen Kohler, Stefan Reuter o<strong>der</strong> Andreas Möller <strong>aus</strong> dem Ausland zurück in die Bundesliga holen und stieg so<br />

zu einem <strong>der</strong> Hauptkonkurrenten des FC Bayern München auf. Neben den Meisterschaften von VfB Stuttgart und<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen wurde <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern als erster Aufsteiger 1998 direkt Deutscher Meister.<br />

Auch in den 1990ern erreichten Bundesligavereine in jedem Jahr mindestens ein europäisches Halbfinale, einmal<br />

konnte die Champions League (Borussia Dortmund 1997), zweimal <strong>der</strong> UEFA-Pokal (Bayern München 1996 und<br />

Schalke 04 1997) und einmal <strong>der</strong> Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger (Wer<strong>der</strong> Bremen 1992) gewonnen werden. Zudem<br />

wurde in jedem Wettbewerb noch einmal das Finale erreicht.<br />

Mit dem Karlsruher SC, dem SC Freiburg o<strong>der</strong> dem VfL Wolfsburg konnten sich einige Mannschaften erstmals in<br />

ihrer Bundesligageschichte für den UEFA-Pokal qualifizieren, wobei <strong>der</strong> KSC es 1994 auf Anhieb bis ins Halbfinale<br />

schaffte. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite stiegen Traditionsvereine wie Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach, <strong>der</strong> 1.<br />

FC Kaiserslautern o<strong>der</strong> <strong>der</strong> 1. FC Köln nach langjähriger Ligazugehörigkeit oft erstmals in die Zweite Liga ab.<br />

Fußballboom (seit 2000)<br />

Seit 2000 gewann Bayern München sechs Meistertitel. Die an<strong>der</strong>en<br />

Titelträger waren 2002 Borussia Dortmund, 2004 Wer<strong>der</strong> Bremen,<br />

2007 VfB Stuttgart und 2009 erstmals <strong>der</strong> VfL Wolfsburg.<br />

Die Meisterschaft entschied sich häufig erst am letzten Spieltag. Im<br />

Jahr 2000 hätte Bayer 04 Leverkusen ein Unentschieden beim bereits<br />

geretteten Aufsteiger SpVgg Unterhaching genügt, doch durch die<br />

0:2-Nie<strong>der</strong>lage zog Bayern München noch vorbei. Noch dramatischer<br />

war die Meisterschaftsentscheidung ein Jahr später, als sich <strong>der</strong> FC<br />

Schalke 04 nach dem erfolgreichen Ende seines Spieles bereits als<br />

Bundesliga-Spiel SC Freiburg gegen Borussia<br />

Dortmund<br />

Deutscher Meister wähnte, doch Bayern München erzielte in <strong>der</strong> Nachspielzeit noch das benötigte Tor zur<br />

Titelverteidigung. Schalke erhielt dafür von seinen Fans den Titel „Meister <strong>der</strong> Herzen“.<br />

Am 24. August 2003 feierte die Bundesliga mit einem Spiel zwischen „Bundesliga-Dinosaurier“ Hamburger SV und


Fußball-Bundesliga 10<br />

Bundesliga-Rekordmeister FC Bayern München zum Auftakt <strong>der</strong> Saison 2003/04<br />

ihren 40. Geburtstag. 2004 führte die Liga Meistersterne für Meistertitel ein, die<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Bundesliga erzielt wurden.<br />

Im Januar 2005 erschreckte <strong>der</strong> durch den Schiedsrichter Robert Hoyzer<br />

<strong>aus</strong>gelöste Fußball-Wettskandal die Liga. Allerdings betraf dieser nur Spiele <strong>der</strong><br />

2. Fußball-Bundesliga, des DFB-Pokals sowie <strong>der</strong> Regionalliga. Infolge des<br />

Skandals installierten DFB und DFL ein Frühwarnsystem, das künftig<br />

ungewöhnliche Wetteinsätze anzeigt.<br />

Bundesliga-Logo von 2003 bis 2010<br />

Trotzdem stiegen die Zuschauerzahlen auf immer neue Bestmarken. Die 306 Spiele <strong>der</strong> Saison 2004/05 besuchten<br />

über 11,56 Millionen Zuschauer (Schnitt 37.781), was deutlich über den Zuschauerzahlen in Spanien, Italien o<strong>der</strong><br />

England liegt. Den europaweit höchsten Zuschauerschnitt erreichte mit 77.235 Zuschauern pro Spiel Borussia<br />

Dortmund. Die steigenden Zuschauerzahlen lassen sich mit den vielen für die WM 2006 neu gebauten o<strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nisierten Stadien und einem generell zunehmenden Interesse am Fußball erklären. Zudem wird gezielt durch<br />

Bau von Business-Logen in den Stadien eine an<strong>der</strong>e Klientel angesprochen. Auch <strong>der</strong> Anteil weiblicher Zuschauer<br />

nahm zu. [15]<br />

Direkt nach <strong>der</strong> Jahrt<strong>aus</strong>endwende erreichten deutsche Vereine noch zweimal das Finale <strong>der</strong> Champions League<br />

(Bayern München als Sieger 2001 und Bayer Leverkusen 2002) sowie einmal das Finale (Borussia Dortmund 2002)<br />

und einmal das Halbfinale des UEFA-Pokals (1. FC Kaiserslautern 2001). Es folgten einige international erfolglose<br />

Jahre. Seit 2006 erreichte jedes Jahr wie<strong>der</strong> zumindest eine deutsche Mannschaft das Halbfinale des UEFA-Pokals,<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen stand 2009 als erste deutsche Mannschaft seit sieben Jahren wie<strong>der</strong> im Finale. In <strong>der</strong> Champions<br />

League konnte die Liga jedoch nach 2002 erst 2010 mit dem FC Bayern wie<strong>der</strong> einen Halbfinalisten stellen; die<br />

Bayern erreichten in diesem Jahr auch das Finale, verloren aber gegen Inter Mailand.<br />

Mit dem schleichenden Verfall <strong>der</strong> internationalen Klasse <strong>der</strong> Bundesliga war auch ein zwischenzeitliches<br />

Abrutschen in <strong>der</strong> UEFA-Fünfjahreswertung verbunden. Die Liga verlor mehrere Plätze, rutschte <strong>aus</strong> den Top 3 und<br />

verlor somit einen Startplatz in <strong>der</strong> Champions League. Nachdem sie kurzfristig sogar nur auf dem fünften Platz lag,<br />

liegt sie inzwischen wie<strong>der</strong> auf dem dritten Rang hinter <strong>der</strong> Premier League, <strong>der</strong> Primera División und vor <strong>der</strong> Serie<br />

A.<br />

Vereine<br />

Seit Gründung <strong>der</strong> Bundesliga im Jahr 1963 spielten insgesamt 50 Vereine in <strong>der</strong> höchsten deutschen Spielklasse,<br />

wobei die TSG 1899 Hoffenheim in <strong>der</strong> Saison 2008/09 <strong>der</strong> jüngste Neuzugang war. Als einziger Verein gehört <strong>der</strong><br />

Hamburger SV <strong>der</strong> Liga bislang allen 47 Spielzeiten ununterbrochen an. Es folgen Wer<strong>der</strong> Bremen mit 46 sowie <strong>der</strong><br />

FC Bayern München und <strong>der</strong> VfB Stuttgart mit je 45 Spielzeiten.<br />

Die Vereine <strong>der</strong> Bundesliga kamen bislang nahezu <strong>aus</strong>schließlich <strong>aus</strong> Großstädten. Lediglich <strong>der</strong> 1. FC<br />

Kaiserslautern, Borussia Neunkirchen, <strong>der</strong> FC 08 Homburg, die SpVgg Unterhaching und die TSG 1899 Hoffenheim<br />

kamen <strong>aus</strong> Orten mit weniger als 100.000 Einwohnern. Dabei wies Unterhaching mit rund 22.000 Einwohnern die<br />

geringste Einwohnerzahl auf. Die größte deutsche Stadt, die noch mit keinem Verein in <strong>der</strong> Eliteliga vertreten war,<br />

ist die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Aus München, Hamburg, Stuttgart, Bochum und Köln gab es jeweils zwei<br />

Bundesligamannschaften. Berlin hatte mit Hertha BSC, Tasmania 1900, Tennis Borussia und Blau-Weiß 90 vier<br />

verschiedene Mannschaften in <strong>der</strong> Bundesliga vertreten, von denen jedoch nur Hertha und TeBe 1974/75 sowie<br />

1976/77 in einem Berliner Stadt<strong>der</strong>by in <strong>der</strong> Bundesliga gegeneinan<strong>der</strong> antraten.


Fußball-Bundesliga 11<br />

Die geographische Verteilung <strong>der</strong> Bundesligavereine über das Land ist ähnlich <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Bevölkerung und<br />

somit ungleichmäßig. Während in <strong>der</strong> Saison 2010/11 insgesamt fünf Klubs <strong>aus</strong> Nordrhein-Westfalen in <strong>der</strong><br />

Bundesliga vertreten sind, kommen acht weitere Vereine <strong>aus</strong> <strong>der</strong> südlichen Hälfte des Landes und fünf <strong>aus</strong> dem<br />

Norden. Aus Berlin und den Neuen Bundeslän<strong>der</strong>n kommt aktuell kein Verein. Mit Berlin, Brandenburg,<br />

Schleswig-Holstein, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen haben acht<br />

Bundeslän<strong>der</strong> zurzeit keine Fußballmannschaft in <strong>der</strong> höchsten deutschen Liga. Aus Schleswig-Holstein,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen kam dabei noch nie ein Bundesligist.<br />

Vereine <strong>der</strong> Bundesligasaison 2010/11<br />

• Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

• Borussia Dortmund<br />

• Eintracht Frankfurt<br />

• SC Freiburg<br />

• Hamburger SV<br />

• Hannover 96<br />

• TSG 1899 Hoffenheim<br />

• 1. FC Kaiserslautern (Aufsteiger)<br />

• 1. FC Köln<br />

• Bayer 04 Leverkusen<br />

• 1. FSV Mainz 05<br />

• Borussia Mönchengladbach<br />

• FC Bayern München (Meister)<br />

• 1. FC Nürnberg<br />

• FC Schalke 04<br />

• FC St. Pauli (Aufsteiger)<br />

• VfB Stuttgart<br />

• VfL Wolfsburg<br />

Eine Übersicht zu allen Vereinen, die jemals in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga gespielt haben, liefert die Liste<br />

<strong>der</strong> Vereine <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.<br />

Die Bundesliga-Meister<br />

Teilnehmende Vereine <strong>der</strong> Saison 2010/2011 im Überblick<br />

Der zu Saisonende Erstplatzierte <strong>der</strong> Bundesliga ist Deutscher Fußballmeister und bekommt die Meisterschale<br />

überreicht. Zudem darf ein Verein ab drei gewonnenen Bundesliga-Meisterschaften einen, ab fünf einen zweiten, ab<br />

zehn einen dritten sowie ab 20 errungenen Meisterschaften einen vierten Meisterstern über dem Vereinswappen<br />

tragen.<br />

In den bisher 47 Spielzeiten <strong>der</strong> Bundesliga errangen insgesamt zwölf verschiedene Vereine den Meistertitel.<br />

Erfolgreichster Verein ist <strong>der</strong> FC Bayern München mit 21 gewonnenen Bundesliga-Meisterschaften, <strong>der</strong> auch die<br />

Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga anführt. Es folgen Borussia Mönchengladbach mit fünf und Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

mit vier gewonnenen Titeln.<br />

In den Anfangszeiten <strong>der</strong> Liga gab es dabei in den ersten sieben Jahren sieben verschiedene Bundesliga-Meister.<br />

Borussia Mönchengladbach gelang es als erstem Verein in <strong>der</strong> Saison 1970/71, den Titel erfolgreich zu verteidigen.<br />

In <strong>der</strong> Folgezeit schafften dies zudem bislang nur Bayern München, <strong>der</strong> Hamburger SV und Borussia Dortmund.<br />

Einen „Titel-Hattrick“ erreichten nur Borussia Mönchengladbach (einmal; 1975–1977) und Bayern München


Fußball-Bundesliga 12<br />

(dreimal; 1972–1974, 1985–1987 und 1999–2001). Die Deutsche Meisterschaft viermal in Folge zu gewinnen<br />

gelang noch keinem Verein.<br />

Der FC Bayern München schaffte es zudem in den Spielzeiten 1972/73, 1984/85 und 2007/08, vom ersten bis zum<br />

letzten Spieltag ununterbrochen Tabellenführer zu sein. Ebenfalls stellte <strong>der</strong> FC Bayern die einzige Mannschaft, die<br />

Deutscher Meister wurde, nachdem sie an keinem Spieltag zuvor jemals Tabellenführer gewesen war (in <strong>der</strong> Saison<br />

1985/86).<br />

Seit Gründung <strong>der</strong> Bundesliga wurde mit dem 1. FC Kaiserslautern in <strong>der</strong> Saison 1997/98 unter Trainer Otto<br />

Rehhagel erstmals ein Aufsteiger auf Anhieb Deutscher Meister. Ein einziges Mal stieg 1969 mit dem 1. FC<br />

Nürnberg ein amtieren<strong>der</strong> Deutscher Meister <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga ab.<br />

Rang Verein<br />

Bundesliga-Meisterschaften [16] Meistersterne<br />

1 FC Bayern München 21 4<br />

2 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

5 2<br />

3 Wer<strong>der</strong> Bremen 4 1<br />

4 Borussia Dortmund 3 1<br />

Hamburger SV 3 1<br />

VfB Stuttgart 3 1<br />

7 1. FC Kaiserslautern 2 –<br />

1. FC Köln 2 –<br />

9 Eintracht Braunschweig 1 –<br />

siehe auch: Liste <strong>der</strong> Deutschen Fußballmeister<br />

Die Auf- und Absteiger<br />

TSV 1860 München 1 –<br />

1. FC Nürnberg 1 –<br />

VfL Wolfsburg 1 –<br />

Die Zusammensetzung <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga än<strong>der</strong>t sich jedes<br />

Spieljahr durch den Abstieg <strong>der</strong> letztplatzierten Vereine, die im<br />

Gegenzug durch die besten Mannschaften <strong>der</strong> darunterliegenden<br />

Klasse ersetzt werden.<br />

In den ersten beiden Jahren spielte die Liga mit 16 Mannschaften, von<br />

denen in <strong>der</strong> ersten Saison zwei Teams abstiegen. Neben dem 1. FC<br />

Saarbrücken traf es Preußen Münster, das in <strong>der</strong> Folgezeit nicht mehr<br />

in die Bundesliga zurückkehrte. Die Münsteraner sind damit <strong>der</strong><br />

Verein, <strong>der</strong> die wenigsten Bundesliga-Spiele bestritt, da es in <strong>der</strong><br />

Die Meisterschale – Trophäe für den deutschen<br />

Fußball-Meister (Stand 1992)<br />

Saison 1963/64 nur 16 Bundesligisten und deswegen auch nur 30 Spiele gab. Alle an<strong>der</strong>en Vereine, die nur eine<br />

Saison in <strong>der</strong> Bundesliga waren, bestritten 34 Spiele.<br />

Danach wurde die Liga auf 18 Vereine aufgestockt, so dass bis auf Hertha BSC, das aufgrund des Lizenzentzugs den<br />

Weg in die Berliner Stadtliga antreten musste, kein Team abstieg. Zudem wurde SC Tasmania 1900 Berlin <strong>aus</strong><br />

politischen Gründen in die erste Liga versetzt. Auch nachdem die Bundesliga auf 18 Mannschaften aufgestockt<br />

wurde, blieb es zunächst bei zwei Absteigern. Bis zur Einführung <strong>der</strong> zweiten Bundesliga spielten die beiden


Fußball-Bundesliga 13<br />

Erstplatzierten <strong>der</strong> Regionalligen in einer Aufstiegsrunde die beiden Aufsteiger in die Bundesliga <strong>aus</strong>.<br />

Nach Gründung <strong>der</strong> 2. Bundesliga zur Spielzeit 1974/75 stiegen jedes Jahr 3 Teams ab. Die beiden Meister <strong>der</strong><br />

zunächst in einer Nord- und Süd-Staffel geglie<strong>der</strong>ten Zweiten Liga stiegen direkt auf. Der dritte Aufstiegsplatz<br />

wurde durch Aufstiegsspiele <strong>der</strong> beiden Vize-Meister ermittelt. Nach Einführung <strong>der</strong> eingleisigen 2. Bundesliga<br />

stiegen Meister und Vize-Meister direkt auf. Zwischen dem Drittplatzierten <strong>der</strong> 2. Bundesliga und dem 16. <strong>der</strong><br />

Bundesliga fanden ab 1982 Relegationsspiele um den letzten freien Platz in <strong>der</strong> Bundesliga statt, so dass die Zahl <strong>der</strong><br />

Absteiger variierte.<br />

Nach <strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung spielte die Bundesliga 1991/92 ihre einzige Saison mit 20 Mannschaften,<br />

nachdem Hansa Rostock und Dynamo Dresden <strong>aus</strong> <strong>der</strong> DDR-Oberliga aufgenommen wurden. Um wie<strong>der</strong> auf 18<br />

Mannschaften zu kommen, gab es in dieser Spielzeit vier Absteiger. Bis zur Saison 2007/08 blieb es bei drei<br />

Absteigern und drei direkten Aufsteigern <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 2. Bundesliga pro Saison. Dabei machte <strong>der</strong> siebte Aufstieg<br />

2003/04 Arminia Bielefeld zum Rekordaufsteiger <strong>der</strong> Bundesliga. Der 1. FC Nürnberg zog im Jahr nach den<br />

Relegationsspielen 2009 gleich.<br />

Ab <strong>der</strong> Saison 2008/09 wurden die Relegationsspiele wie<strong>der</strong> eingeführt. Dabei spielt wie bereits in den 1980ern <strong>der</strong><br />

Tabellendrittletzte <strong>der</strong> Bundesliga gegen den Dritten <strong>der</strong> zweiten Liga in Hin- und Rückspielen um den<br />

Klassenverbleib bzw. den Aufstieg. [17]<br />

Sechs Vereine schafften es, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ober- bzw. Regionalliga in die 2. Bundesliga und ein Jahr später sofort in die 1.<br />

Bundesliga aufzusteigen. Dies waren TSV 1860 München (1992–1994), Fortuna Düsseldorf (1993–1995), Arminia<br />

Bielefeld (1994–1996), <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg (1996–1998), <strong>der</strong> SSV Ulm 1846 (1997–1999) und die TSG 1899<br />

Hoffenheim (2006–2008). Der SSV Ulm stieg allerdings gen<strong>aus</strong>o schnell wie<strong>der</strong> ins Amateurlager ab.<br />

Zur Spielzeit 2006/07 gelang Alemannia Aachen die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Damit ist die Alemannia<br />

die Mannschaft mit <strong>der</strong> längsten Bundesliga-Abstinenz. Nach dem Abstieg 1970 dauerte es 36 Jahre, bis Aachen<br />

wie<strong>der</strong> erstklassig war.<br />

Fünf Vereine sind noch nie <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga abgestiegen. Neben dem Gründungsmitglied Hamburger SV (47<br />

Spielzeiten) sind dies Bayern München (45), Bayer Leverkusen (31), VfL Wolfsburg (13) und die TSG Hoffenheim<br />

(2).<br />

Rekord-Aufsteiger in die Bundesliga<br />

Verein Aufstiege in den Jahren<br />

1 1. FC Nürnberg 7 1978, 1980, 1985, 1998, 2001, 2004, 2009<br />

Arminia Bielefeld 7 1970, 1978, 1980, 1996, 1999, 2002, 2004<br />

3 VfL Bochum 6 1971, 1994, 1996, 2000, 2002, 2006<br />

Rekord-Absteiger <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Verein Abstiege in den Jahren<br />

1 1. FC Nürnberg 7 1969, 1979, 1984, 1994, 1999, 2003, 2008<br />

Arminia Bielefeld 7 1972, 1979, 1985, 1998, 2000, 2003, 2009<br />

3 MSV Duisburg 6 1982, 1992, 1995, 2000, 2006, 2008<br />

VfL Bochum 6 1993, 1995, 1999, 2001, 2005, 2010<br />

Karlsruher SC 6 1968, 1977, 1983, 1985, 1998, 2009<br />

6 KFC Uerdingen 05 5 1976, 1981, 1991, 1993, 1996<br />

Hertha BSC 5 1965, 1980, 1983, 1991, 2010


Fußball-Bundesliga 14<br />

Das Umfeld <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Stadien und Zuschauerzahlen<br />

Die Stadien <strong>der</strong> Bundesliga gehören zu den größten und mo<strong>der</strong>nsten <strong>der</strong> Welt. Die hohe Qualität <strong>der</strong> Spielstätten<br />

lässt sich unter an<strong>der</strong>em daran ablesen, dass alleine fünf deutsche Arenen das Prädikat Fünfsternestadion tragen und<br />

somit berechtigt sind, ein Endspiel <strong>der</strong> Champions League o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fußball-Europameisterschaft <strong>aus</strong>zutragen. Die<br />

meisten Stadien wurden ab dem Jahr 2000 teilweise im Rahmen <strong>der</strong> Vorbereitungen zur Austragung <strong>der</strong><br />

Fußball-Weltmeisterschaft 2006 umfassend mo<strong>der</strong>nisiert und <strong>aus</strong>gebaut o<strong>der</strong> neu errichtet. Doch auch nach dem<br />

Turnier hält <strong>der</strong> Bauboom an. Um konkurrenzfähig zu bleiben, bauen auch die Vereine <strong>aus</strong> kleineren Städten wie<br />

Mainz, Bielefeld o<strong>der</strong> Aachen ihre Stadien neu o<strong>der</strong> <strong>aus</strong> bzw. planen dies. Zur Finanzierung eines Teils <strong>der</strong><br />

Baukosten ist es inzwischen üblich, den Stadionnamen an einen Sponsor zu verkaufen. Hierdurch verloren in den<br />

letzten Jahren viele Stadien ihren traditionellen, teilweise über Jahrzehnte bestehenden Namen, was vor allem von<br />

Seiten <strong>der</strong> Fans kritisiert wird.<br />

Die größte Spielstätte bei Bundesligaspielen ist <strong>der</strong> Signal Iduna Park in Dortmund, <strong>der</strong> bei Bundesligaspielen<br />

80.552 Zuschauer fasst. Es folgt das Berliner Olympiastadion mit 74.400 Sitzplätzen, sowie die Allianz Arena in<br />

München. Zwar gibt es in Deutschland keine Sitzplatzpflicht, doch ist <strong>der</strong> Stehplatzanteil in den großen Stadien in<br />

den letzten Jahren rückläufig. Gleichzeitig werden <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gründen in den Bundesligastadien vermehrt<br />

VIP-Logen eingebaut. Die Ticketpreise in Deutschland sind deutlich niedriger als in <strong>der</strong> italienischen Serie A o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> englischen Premier League, allerdings steigen die Eintrittspreise in Deutschland stärker als das durchschnittliche<br />

Preisniveau.<br />

Rang Name Verein Stadt<br />

Kapazität [18]<br />

Ø Zuschauer 2009/10 [19]<br />

1 Signal Iduna Park Borussia Dortmund Dortmund 80.552 77.246<br />

2 Allianz Arena FC Bayern München München 69.901 69.000<br />

3 Veltins-Arena FC Schalke 04 Gelsenkirchen 61.673 61.316<br />

4 Imtech Arena Hamburger SV Hamburg 57.000 55.242<br />

5 Mercedes-Benz Arena VfB Stuttgart Stuttgart 55.896 41.065<br />

6 Stadion im<br />

Borussia-Park<br />

Borussia Mönchengladbach Mönchengladbach 54.067 46.411<br />

7 Commerzbank-Arena Eintracht Frankfurt Frankfurt am Main 52.300 47.171<br />

8 RheinEnergieStadion 1. FC Köln Köln 50.997 48.059<br />

9 Fritz-Walter-Stadion 1. FC Kaiserslautern Kaiserslautern<br />

49.780 [20]<br />

bei<br />

Son<strong>der</strong>genehmigung<br />

50.300 [21]<br />

35.398<br />

10 AWD-Arena Hannover 96 Hannover 49.000 38.247<br />

11 Easycredit-Stadion 1. FC Nürnberg Nürnberg 48.553 42.336<br />

12 Weserstadion Wer<strong>der</strong> Bremen Bremen 43.087 40.267<br />

13 BayArena Bayer 04 Leverkusen Leverkusen 30.210 29.307<br />

14 Rhein-Neckar-Arena TSG 1899 Hoffenheim Sinsheim 30.150 29.688<br />

15 Volkswagen-Arena VfL Wolfsburg Wolfsburg 30.000 29.232<br />

16 Badenova-Stadion SC Freiburg Freiburg im Breisgau 25.000 22.900<br />

17 Millerntor-Stadion FC St. Pauli Hamburg 23.201 19.234<br />

18 Stadion am Bruchweg 1. FSV Mainz 05 Mainz 20.300 20.085


Fußball-Bundesliga 15<br />

Die mo<strong>der</strong>nen Stadien sind mitverantwortlich für den Zuschauerboom<br />

in den letzten Jahren. Nachdem <strong>der</strong> Zuschauerschnitt in den 1980er<br />

Jahren noch bei unter 20.000 Besuchern pro Partie lag, ist seither ein<br />

stetiger Anstieg zu beobachten. Mit durchschnittlich 38.191<br />

Zuschauern in <strong>der</strong> Saison 2005/06 wurde bei einer rund<br />

achtzigprozentigen Auslastung <strong>der</strong> Stadien <strong>der</strong> fünfte Zuschauerrekord<br />

in Folge aufgestellt. In <strong>der</strong> Spielzeit 2003/04 gab es erstmals mehr als<br />

zehn Millionen Zuschauer. In dieser Spielzeit erreichte Borussia<br />

Dortmund zudem mit 79.647 Zuschauern pro Spiel den höchsten<br />

Zuschauerschnitt in einer Saison. Damit ist die Bundesliga die<br />

zuschauerstärkste Spielklasse des Kontinents. Obwohl an<strong>der</strong>e<br />

Top-Ligen im Gegensatz zur DFL auch Frei- und Ehrenkarten mit in<br />

ihre Berechnungen einfließen lassen, liegen diese zum Teil deutlich<br />

darunter. [22]<br />

Der absolute Rekord für ein einzelnes Spiel datiert bereits vom 26.<br />

September 1969, als 88.075 zahlende Zuschauer die 1:0 endende<br />

Begegnung zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln sahen. Die<br />

Rekord-Minuskulisse stammt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Spielzeit 1965/66. Hier wohnten<br />

dem Heimspiel des SC Tasmania 1900 Berlin gegen Borussia<br />

Mönchengladbach am 15. Januar 1966 lediglich 827 Zuschauer bei.<br />

Berichterstattung und Fernsehgel<strong>der</strong><br />

Sportschau überträgt die Bundesliga<br />

Allianz-Arena<br />

Signal Iduna Park vor einem Bundesliga-Spiel<br />

Die Fußball-Bundesliga dominiert die Sportberichterstattung <strong>der</strong><br />

meisten deutschen Tageszeitungen. Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es eine<br />

umfassende Berichterstattung in Sportzeitschriften wie dem zweimal<br />

wöchentlich erscheinenden Kicker und <strong>der</strong> wöchentlichen Sport Bild.<br />

Beide bringen zum Start <strong>der</strong> jeweiligen Bundesliga-Saison jeweils ein<br />

Son<strong>der</strong>heft her<strong>aus</strong>, welches neben Mannschafts- und<br />

Spielerauflistungen weitere Berichte rund um die bevorstehende<br />

Spielzeit enthält. Seit einigen Jahren hat sich zudem das monatlich<br />

erscheinende Fußballmagazin 11 Freunde etabliert.<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> Live-Übertragungen von Bundesligaspielen im<br />

Fernsehen war das Radio seit den Anfängen <strong>der</strong> Bundesliga im Jahr 1963 die einzige Möglichkeit, die Spiele<br />

zeitgleich zu verfolgen, ohne selbst im Stadion zu sein. An den Bundesligaspieltagen wird samstagnachmittags im<br />

Rahmen des ARD-Hörfunkprogramms live von den Spielen <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga berichtet. Zunächst wird hierbei<br />

von Zeit zu Zeit in einzelnen Reportagen zu den Spielstätten geschaltet. Um 16:55, etwa 20 Minuten vor Abpfiff,<br />

beginnt die Bundesliga-Schlusskonferenz, die wöchentlich von bis zu 12 Millionen Hörern verfolgt wird. In <strong>der</strong><br />

Zusammenschaltung bleiben alle Mikrofone offen und es wird bei jedem Tor o<strong>der</strong> Elfmeter sofort in das jeweilige<br />

Stadion geschaltet. Daneben gibt es seit August 2008 Deutschlands erstes Fußballradio 90elf, das zur<br />

Regiocast-Gruppe gehört und per Livestream im Internet alle Bundesligaspiele überträgt.<br />

Schon ab 1961 berichtete die ARD in <strong>der</strong> Sportschau über die Fußballspiele des Wochenendes. Das Aktuelle<br />

Sportstudio des ZDF kam 1963 mit dem Start <strong>der</strong> Bundesliga hinzu. Die Sportschau zeigte die Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Samstagsspiele in den ersten Jahren erst sonntagabends. Erst im April 1965 wurde zusätzlich eine<br />

Samstags-Sportschau eingeführt. [23] Während die Sportschau kurz nach Spielende bis 1988 lediglich Berichte von<br />

drei Spielen pro Sendung zeigte, wurden alle Spiele erst im Aktuellen Sportstudio am Samstagabend gezeigt und


Fußball-Bundesliga 16<br />

auch Gäste interviewt. Von 1988 bis 1992 hielt RTL die Erstverwertungsrechte und zeigte in <strong>der</strong> Sendung Anpfiff –<br />

die Fußballshow die Spiele. Von 1992 bis 2001 wurden in <strong>der</strong> Sat.1-Sendung Ran die ersten Berichte gezeigt. Sat.1<br />

stand dabei für hohen technischen Aufwand und Information. So gab es bei Live-Spielen erstmals bis zu 18<br />

Kameras. Ein weiteres Markenzeichen war die Bundesliga-Datenbank.<br />

2003 übernahm die Sportschau wie<strong>der</strong> die Erstverwertung <strong>der</strong> Bundesliga im Free-TV. Zurzeit teilt sich die ARD die<br />

Berichterstattung mit dem ZDF. Die Sportschau zeigt die Samstagnachmittagsspiele zuerst, das ZDF das<br />

Samstagabendspiel im Sportstudio. Die Sonntagsspiele werden in den 3. Programmen <strong>der</strong> ARD zusammengefasst.<br />

Zudem berichtet Sport1 in täglichen Sendungen über die Bundesliga und lässt ehemalige Trainer und Spieler über<br />

aktuelle Geschehnisse in Talkshows (Doppelpass) diskutieren.<br />

Am 2. März 1991 brach mit <strong>der</strong> Übertragung <strong>der</strong> Begegnung Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern<br />

eine neue Ära in <strong>der</strong> Berichterstattung zur Fußball-Bundesliga an. Erstmals wurde jede Woche das Topspiel <strong>der</strong><br />

Bundesliga live im Bezahlfernsehsen<strong>der</strong> Premiere <strong>aus</strong>gestrahlt. Nachdem zwischenzeitlich <strong>aus</strong> nur einem Topspiel<br />

die drei Top-Begegnungen jedes Spieltages wurden, übertrug Premiere seit <strong>der</strong> Saison 2000/01 alle 306 Saisonspiele<br />

<strong>der</strong> Bundesliga live. Mit Beginn <strong>der</strong> Saison 2006/07 gingen die Übertragungsrechte für die Bundesliga-Spiele im<br />

Bezahlfernsehen an den Sen<strong>der</strong> Arena über, doch bereits in <strong>der</strong> folgenden Spielzeit übernahm Premiere wie<strong>der</strong> die<br />

Berichterstattung, da Arena aufgrund finanzieller Verluste die Rechte sublizenzierte. Premiere än<strong>der</strong>te seinen Namen<br />

2009 in Sky, das bis 2013 die Bundesliga überträgt.<br />

Das Fernsehen ist heute das Hauptmedium bei <strong>der</strong> Berichterstattung<br />

zur Fußball-Bundesliga und zugleich eine <strong>der</strong> Haupteinnahmequellen<br />

<strong>der</strong> Bundesliga-Vereine. Während ARD und ZDF seit 1965 bis Anfang<br />

<strong>der</strong> 1980er Jahre noch einen Betrag von 647.000 DM an den DFB<br />

bezahlten, kam es in <strong>der</strong> Folgezeit aufgrund <strong>der</strong> Konkurrenz durch das<br />

Privatfernsehen zu einem starken Preisanstieg für die<br />

Übertragungsrechte. Nachdem die öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehanstalten für die Übertragung <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga in <strong>der</strong><br />

Spielzeit 1987/88 noch 18 Millionen DM (umgerechnet 9,2 Millionen<br />

Euro) bezahlen mussten, kostete die Erstübertragung <strong>der</strong> Spiele in <strong>der</strong><br />

Entwicklung <strong>der</strong> Preise für die<br />

Übertragungsrechte <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga [24]<br />

darauffolgenden Saison durch den Privatfernsehsen<strong>der</strong> RTL bereits 40 Millionen DM. 1992 erhielt <strong>der</strong><br />

Fernsehsen<strong>der</strong> Sat.1 die Rechte erst für 140 Millionen DM. Für die Saison 1996/97 zahlte die Kirch-Gruppe für die<br />

Fernsehsen<strong>der</strong> Sat.1, DSF und Premiere rund 330 Millionen DM.<br />

Durch die Übertragung <strong>der</strong> Spiele im Bezahlfernsehen und die Zusammenfassungen im Free-TV konnten bis zur<br />

Saison 2005/06 300 Millionen Euro jährlich eingenommen werden. Dieser Betrag wird in Zukunft noch einmal<br />

deutlich steigen, ab dieser Saison werden die Sen<strong>der</strong> um ARD, Sport1 und Arena 420 Millionen Euro pro Jahr an die<br />

DFL überweisen. Außerdem hatte sich <strong>der</strong> österreichische Free-TV-Sen<strong>der</strong> ATV die Rechte für alle Live-Spiele<br />

erkauft. Der Vertrag lief jedoch im Oktober 2009 <strong>aus</strong> und wurde nicht mehr verlängert.<br />

Die erzielten Gel<strong>der</strong> werden erfolgsabhängig an die Vereine <strong>der</strong> beiden Bundesligen verteilt. Als Grundlage für die<br />

Verteilung dient die 4 Jahreswertung [25] <strong>der</strong> DFL. So kann ein Bundesliga-Verein <strong>aus</strong> den Inlandserlösen <strong>der</strong><br />

Meisterschaftsspiele maximal rund 23,3 Millionen Euro und minimal rund 11,7 Millionen Euro erzielen. Darüber<br />

hin<strong>aus</strong> profitieren die Bundesliga-Klubs geson<strong>der</strong>t <strong>aus</strong> den Einnahmen <strong>der</strong> Auslandsvermarktung. Hier erhält <strong>der</strong><br />

[26] [27]<br />

Deutsche Meister noch einmal 4 Millionen Euro, <strong>der</strong> Tabellenletzte durchschnittlich 518.000 Euro.<br />

Im internationalen Vergleich hinkt die Bundesliga bei <strong>der</strong> Vermarktung im Ausland an<strong>der</strong>en europäischen Ligen wie<br />

Spanien, Italien und vor allem <strong>der</strong> englischen Premier League jedoch deutlich hinterher. So brachte <strong>der</strong> Verkauf <strong>der</strong><br />

Fernsehrechte an <strong>der</strong> englischen Eliteklasse in insgesamt 81 Paketen für 208 Län<strong>der</strong> und Territorien bis 2010<br />

umgerechnet 952 Millionen Euro pro Jahr. Selbst <strong>der</strong> Tabellenletzte erhält allein <strong>aus</strong> diesem Topf rund 45 Millionen<br />

Euro. [28] Dennoch versucht die Bundesliga den Rückstand in <strong>der</strong> Auslandsvermarktung in den kommenden Jahren<br />

zumindest zum Teil aufzuholen. Momentan wird die höchste deutsche Liga bereits in 130 Län<strong>der</strong>n im Fernsehen


Fußball-Bundesliga 17<br />

übertragen. [29] So laufen beispielsweise das Freitagsspiel sowie die Samstags- und Sonntagskonferenzen <strong>der</strong><br />

Bundesliga live in den USA. In Asien sind zurzeit in Japan, Hongkong und Malaysia pro Spieltag jeweils mindestens<br />

zwei, in China sogar vier Bundesligapartien live im TV zu sehen. [30]<br />

Sponsoring<br />

Neben Fernsehgel<strong>der</strong>n, Zuschauereinnahmen und dem Verkauf von Merchandisingartikeln finanzieren sich die<br />

Vereine vor allem über Sponsoring. Die Idee, den Bundesligafußball und die damit verbundene Berichterstattung für<br />

Werbezwecke zu nutzen, hatte <strong>der</strong> Unternehmer Günter Mast. [31] Zur Rückrunde <strong>der</strong> Saison 1972/73 bot er dem<br />

damaligen Bundesligisten Eintracht Braunschweig 500.000 DM dafür, dass die Spieler für fünf Jahre den<br />

Jägermeister-Hirsch auf dem Trikot tragen. Da <strong>der</strong> DFB den Plan mit dem Hinweis auf die Statuten ablehnte, wurde<br />

die Vereinssatzung von Eintracht Braunschweig geän<strong>der</strong>t. Statt dem bisherigen Löwen wurde <strong>der</strong> Hirsch zum neuen<br />

Vereinswappen erklärt und <strong>der</strong> DFB so gezwungen, seine Haltung aufzugeben. Am 24. März 1973 hatte die<br />

Trikotwerbung im Spiel von Eintracht Braunschweig gegen Schalke 04 in <strong>der</strong> Bundesliga Premiere. Ende 1973 gab<br />

<strong>der</strong> DFB die Trikotwerbung endgültig frei. Von nun an trug Eintracht Braunschweig den Schriftzug Jägermeister auf<br />

<strong>der</strong> Brust. Kurz darauf folgten <strong>der</strong> Hamburger SV mit Campari, Eintracht Frankfurt mit Remington, <strong>der</strong> MSV<br />

Duisburg mit Brian Scott und Fortuna Düsseldorf mit Allkauf. [32] Heute ist die Trikotwerbung selbstverständlich,<br />

und eine <strong>der</strong> Haupteinnahmequellen <strong>der</strong> Bundesligavereine. So erhält <strong>der</strong> FC Schalke 04 für einen<br />

Fünfeinhalbjahresvertrag mit dem russischen Energieversorger Gazprom bis zu 125 Millionen Euro. [33] Die je nach<br />

Attraktivität und Erfolg unterschiedlich hohen Erträge <strong>aus</strong> dem Sponsoring lassen dabei eine immer größer werdende<br />

finanzielle und damit letztlich auch sportliche Kluft zwischen den einzelnen Vereinen entstehen. Die folgende<br />

Tabelle zeigt die Hauptsponsoren <strong>der</strong> Bundesligavereine in <strong>der</strong> Saison 2010/11:<br />

Rang Verein Unternehmen (Branche)<br />

Summe (M€/a) [34] Laufzeit<br />

1 FC Bayern München Deutsche Telekom (Telekommunikation) 25,0 2013<br />

2 VfL Wolfsburg Volkswagen (Automobil) 20,0 unbefristet<br />

3 FC Schalke 04 Gazprom (Energie) 15,0 2012<br />

4 Borussia Dortmund Evonik Industries (Technologiekonzern) 12,0 2011<br />

5 Wer<strong>der</strong> Bremen Targobank (Bank) 10,0<br />

2012 [35]<br />

6 Hamburger SV Emirates (Transport) 7,5 2012<br />

7 Bayer 04 Leverkusen TelDaFax ENERGY (Energie und Telekommunikation) 6,0 2013<br />

VfB Stuttgart Gazi (Käsemarke) 6,0 2012 +<br />

9 Eintracht Frankfurt Fraport (Flughafenbetreiber) 5,0 2011<br />

Option<br />

10 Borussia Mönchengladbach Postbank (Bank) 4,5 2011 +<br />

Option<br />

11 Hannover 96 TUI (Touristik) 4,0 2011 +<br />

Option<br />

1. FC Köln Rewe Group (Handelskonzern) 4,0 2011<br />

13 1. FC Nürnberg Areva (Energie) 3,8 2011<br />

14 1. FC Kaiserslautern Allgäuer Latschenkiefer (Naturheilmittelhersteller) 3,5<br />

15 FC St. Pauli ARD-Fernsehlotterie (Lotterie) 3,2<br />

16 1. FSV Mainz 05 Entega (Energie) 2,8 2012<br />

17 TSG 1899 Hoffenheim TV Digital (Programmzeitschrift) 2,5<br />

SC Freiburg Ehrmann (Molkerei) 2,5 2012


Fußball-Bundesliga 18<br />

Etat <strong>der</strong> Bundesligisten<br />

Durch die massiven Steigerungen bei den Einnahmen <strong>der</strong> Vereine – vor allem beim Verkauf <strong>der</strong> Fernsehrechte in<br />

den 1990ern – sind im Laufe <strong>der</strong> Zeit ebenso die Höhe <strong>der</strong> Ablösesummen für Spieler und Trainer sowie die<br />

Gehälter <strong>der</strong> Beteiligten auf bis zu zweistellige Millionenbeträge pro Jahr angeschnellt. Durch das Bosman-Urteil<br />

1995 wurde die Entwicklung zu immer höheren Summen zudem weiter verschärft. So bezahlte Bayern München für<br />

den Nationalstürmer Mario Gomez im Jahr 2009 die Rekordsumme von 30 Millionen Euro [36] an den VfB Stuttgart.<br />

Dies wirkte sich auch auf das Wachstum des Schuldenbergs <strong>aus</strong>. Betrugen die Verbindlichkeiten <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Bundesliga spielenden Vereine 1984 noch 27 Millionen Euro, waren es zehn Jahre später bereits 240 Millionen.<br />

Inzwischen werden die Gesamtschulden <strong>der</strong> Bundesligisten auf mehr als eine halbe Milliarde Euro geschätzt. [37]<br />

Allein <strong>der</strong> Schuldenstand des ersten börsennotierten Vereins Borussia Dortmund belief sich zeitweise auf mehr als<br />

118 Millionen Euro. [38]<br />

Nachdem die Budgets <strong>der</strong> Bundesligavereine über viele Jahre stets gewachsen sind, führte unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong><br />

zwischenzeitliche Rückgang <strong>der</strong> Fernsehgel<strong>der</strong> in Folge <strong>der</strong> Kirch-Pleite im Frühjahr 2002 zu einer Zäsur. Der Not<br />

gehorchend setzte bei den Verantwortlichen ein Umdenken ein, sodass eine Konsolidierung mit einer damit<br />

einhergehenden Verringerung <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Etats stattfand. Zu einer Insolvenz eines Bundesligisten<br />

kam es trotz <strong>der</strong> einbrechenden Umsätze im Fernsehgeschäft nicht, da die Vereine heute eine recht breite Streuung<br />

ihrer Einnahmequellen haben. Während in früheren Jahrzehnten nahezu 100 Prozent <strong>der</strong> Erlöse <strong>aus</strong> Eintrittsgel<strong>der</strong>n<br />

stammten, generieren die Vereine ihre Einnahmen inzwischen zu 37% <strong>aus</strong> TV-Honoraren, zu 24% <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Werbung,<br />

zu je 16% <strong>aus</strong> Eintrittsgel<strong>der</strong>n und Merchandising sowie zu 7% <strong>aus</strong> dem Transfergeschäft. [39]<br />

Das Gesamtbudget <strong>der</strong> 18 Bundesligaklubs in <strong>der</strong> Saison 2008/09 sieht Ausgaben von insgesamt mehr als 600<br />

Millionen Euro vor, wobei allein Bayern München 80 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die in einigen<br />

Presseorganen aufgetauchten Tabellen mit <strong>der</strong> Rangordnung <strong>der</strong> Etats wurden in Einzelfällen dementiert, da<br />

teilweise <strong>der</strong> Gesamt- und teilweise <strong>der</strong> Lizenzspieleretat genannt wurde. [40]<br />

Im internationalen Vergleich gehörten 2004/05 nur Bayern München mit 189 Mio. Euro und Schalke 04 mit 97 Mio.<br />

Euro zu den zwanzig umsatzstärksten europäischen Mannschaften. Die ersten Plätze belegen Real Madrid (276 Mio.<br />

Euro), Manchester United (246 Mio. Euro) und <strong>der</strong> AC Mailand (234 Mio. Euro). Im Vergleich zu den Vorjahren<br />

rückten die Vereine <strong>der</strong> Bundesliga im internationalen Vergleich <strong>der</strong> Umsatzzahlen dabei nach vorne. Neben Bayern<br />

München und Schalke 04 wird erwartet, dass aufgrund des neuen Fernsehvertrages, <strong>der</strong> stetig wachsenden<br />

Zuschauerzahlen sowie <strong>der</strong> besseren Vermarktungsmöglichkeiten aufgrund <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Stadien, in Zukunft auch<br />

Mannschaften wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Hamburger SV, Wer<strong>der</strong> Bremen und <strong>der</strong> VfB Stuttgart in<br />

die europäische Top 20 vordringen können. [41] Beim Vergleich <strong>der</strong> Gesamtumsätze <strong>der</strong> Ligen lag die Bundesliga in<br />

<strong>der</strong> Saison 2006/07 mit 1,4 Milliarden Euro an zweiter Stelle in Europa, hinter England (2,3 Milliarden Euro) und<br />

vor Spanien (1,33 Milliarden Euro), Italien (1,16 Milliarden Euro) und Frankreich (0,97 Milliarden Euro). [42]<br />

Beschäftigungssituation in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Der professionelle Fußball bietet nicht nur Fußballspielern, -trainern und -managern bezahlte Vollzeitarbeitsplätze.<br />

Insgesamt arbeiten im Jahr 2007 34.103 Menschen direkt o<strong>der</strong> indirekt für die Vereine <strong>der</strong> ersten und zweiten<br />

Bundesliga. 8.786 davon sind direkt bei den Vereinen beschäftigt, weitere 3094 Beschäftigte in <strong>der</strong>en<br />

Tochtergesellschaften. Zu diesem Personalstock gehören klassische Berufe wie kaufmännische Angestellte,<br />

Fan-Shop-Mitarbeiter o<strong>der</strong> Gärtner für die Pflege <strong>der</strong> Rasenplätze. Die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Trainingsmethoden führt<br />

zur Beschäftigung von Ernährungswissenschaftler und Fitnesstrainern. Durch die wachsenden Serviceangebote<br />

kommen weitere Arbeitsplätze hinzu, so in vereinseigenen Reisebüros, in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung während <strong>der</strong><br />

Bundesligaspiele, Museumsleiter o<strong>der</strong> im Management <strong>der</strong> Vereinsmaskottchen. Größter direkter Arbeitgeber im<br />

deutschen Profifußball ist 2007 <strong>der</strong> FC Bayern München mit 250 Mitarbeitern in <strong>der</strong> Geschäftsstelle, während


Fußball-Bundesliga 19<br />

Vereine wie <strong>der</strong> MSV Duisburg und <strong>der</strong> FC Energie Cottbus mit nur 16 Mitarbeitern <strong>aus</strong>kommen. Weitere 22.223<br />

sind schließlich indirekt durch den Fußball beschäftigt. Hierzu gehören vor allem die Angestellten von<br />

Sicherheitsdiensten, Catering-Firmen und Sanitätsdiensten, die während <strong>der</strong> Bundesligaspiele zum Einsatz<br />

kommen. [43]<br />

Auslän<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Beschäftigungsart<br />

Lizenznehmer<br />

Zahl <strong>der</strong> Beschäftigten [43]<br />

Vollzeit-Angestellte 3.419<br />

Teilzeit-Angestellte 778<br />

Aushilfskräfte 4.589<br />

Tochtergesellschaften<br />

Vollzeit-Angestellte 489<br />

Teilzeit-Angestellte 137<br />

Aushilfskräfte 2.468<br />

Indirekt Beschäftigte<br />

Sicherheits- und Wachdienst 9.430<br />

Catering-Firmen 9.393<br />

Sanitätsdienst 1.393<br />

Sonstige 2.007<br />

Gesamt (1. und 2. Bundesliga) 34.103<br />

Die ersten vier <strong>aus</strong>ländischen Spieler in <strong>der</strong> Bundesliga waren die Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> Heinz Versteeg beim Mei<strong>der</strong>icher<br />

SV und Jacobus Prins beim 1. FC Kaiserslautern, <strong>der</strong> Jugoslawe Petar Radenković beim TSV 1860 München und <strong>der</strong><br />

Österreicher Wilhelm Huberts bei Eintracht Frankfurt. Sie alle waren am ersten Bundesliga-Spieltag im Einsatz. Die<br />

Auslän<strong>der</strong>quote an diesem Spieltag betrug 2,27 %, heute liegt sie häufig über 50 %. Am 6. April 2001 war Energie<br />

Cottbus <strong>der</strong> erste Bundesliga-Klub, <strong>der</strong> in seiner Startaufstellung nur <strong>aus</strong>ländische Spieler hatte.<br />

Diese Entwicklung ist einerseits auf den Zerfall des Ostblocks Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre und an<strong>der</strong>erseits auf das<br />

wirtschaftliche Zusammenwachsen Europas zurückzuführen, was dazu führte, dass in Folge des Bosman-Urteils die<br />

nationalen Verbände gezwungen waren, ihre Restriktionen für die Verpflichtung und Aufstellung von Spielern <strong>aus</strong><br />

EU-Mitgliedsstaaten aufzuheben. Nachdem in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga zunächst lediglich <strong>der</strong> Einsatz von maximal<br />

zwei, später drei Auslän<strong>der</strong>n gestattet war, konnten seit Dezember 1995 beliebig viele Spieler <strong>aus</strong> dem<br />

UEFA-Bereich und seit 2001 bis zu fünf nichteuropäische Auslän<strong>der</strong> eingesetzt werden. Spieler, die in Deutschland<br />

<strong>aus</strong>gebildet wurden, fielen als „Fußballdeutsche“ nicht unter diese Regelung. Zur Spielzeit 2006/07 wurde die zuvor<br />

geltende Auslän<strong>der</strong>regel zugunsten einer so genannten „Local-Player-Regelung“ abgeschafft. So können seither<br />

Spieler auch <strong>aus</strong> dem außereuropäischen Ausland uneingeschränkt eingesetzt werden. Im Gegenzug müssen bei<br />

jedem Bundesliga-Klub mindestens zwölf deutsche Spieler unter Vertrag stehen, von denen zunächst vier, 2007/08<br />

sechs und danach acht Akteure bei einem deutschen Klub <strong>aus</strong>gebildet worden sein müssen. [44]<br />

In den ersten Jahren waren <strong>aus</strong>ländische Spieler nur selten unter den erfolgreichsten Torschützen, das beste Ergebnis<br />

erreichte <strong>der</strong> Österreicher Wilhelm Huberts 1963/64 als Vierter. Dies wandelte sich, nachdem 1989/90 <strong>der</strong> Norweger<br />

Jørn An<strong>der</strong>sen als erster <strong>aus</strong>ländischer Spieler die Torjägerkrone gewonnen hatte. 2001/02 waren mit Márcio<br />

Amoroso (Platz 1), Giovane Élber (Platz 3), Aílton (Platz 5) und Marcelinho (Platz 8) vier Brasilianer, aber nur vier<br />

Deutsche unter den Top 10. 2003/04 schaffte es sogar nur ein Deutscher in die Top 10 und von 2000/01 bis 2004/05


Fußball-Bundesliga 20<br />

belegten jeweils <strong>aus</strong>ländische Spieler den ersten Platz. In <strong>der</strong> ewigen Bestenliste belegen Giovane Élber und Claudio<br />

Pizarro mit 133 Toren als beste Auslän<strong>der</strong> den 17. Platz.<br />

Der Auslän<strong>der</strong> mit den meisten Bundesligaspielen ist Sergej Barbarez, <strong>der</strong> in vier Vereinen insgesamt 330 Spiele<br />

absolvierte.<br />

Aílton gelang es 2003/04 als erstem Auslän<strong>der</strong> zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt zu werden. Der<br />

Däne Allan Simonsen von Borussia Mönchengladbach war <strong>der</strong> erste <strong>aus</strong>ländische Bundesliga-Spieler, <strong>der</strong> 1977 zu<br />

Europas Fußballer des Jahres gewählt wurde. Auch 1978 und 1979 konnte mit Kevin Keegan/England vom<br />

Hamburger SV ein <strong>aus</strong>ländischer Bundesligaspieler diese Auszeichnung erringen.<br />

Neben <strong>aus</strong>ländischen Spielern waren von Anfang an auch <strong>aus</strong>ländische Trainer in <strong>der</strong> Bundesliga tätig. Den ersten<br />

Meistertitel gewann 1966 <strong>der</strong> Österreicher Max Merkel mit 1860 München, 1968 konnte er diesen Erfolg mit dem 1.<br />

FC Nürnberg wie<strong>der</strong>holen. Ihm folgte 1969 <strong>der</strong> Jugoslawe Branko Zebec mit dem ersten Titel für Bayern München.<br />

1979 gelang ihm mit dem Hamburger SV erneut <strong>der</strong> Titelgewinn. Dem Ungar Pál Csernai (1979/80 und 1980/81)<br />

und dem Österreicher Ernst Happel (1981/82 und 1982/83) gelangen ebenfalls zwei Titelgewinne. Damit stellt<br />

Österreich die erfolgreichsten <strong>aus</strong>ländischen Bundesligatrainer. Der international erfolgreichste Vereinstrainer<br />

Giovanni Trapattoni konnte in <strong>der</strong> Bundesliga lediglich 1997 die Meisterschaft mit Bayern München erringen. Zur<br />

Spielzeit 2010/11 verpflichtete <strong>der</strong> VfL Wolfsburg den Englän<strong>der</strong> Steve McClaren als Trainer. Damit ist <strong>der</strong> VfL <strong>der</strong><br />

erste Verein in <strong>der</strong> Bundesligageschichte, <strong>der</strong> diesen Posten mit einem Englän<strong>der</strong> besetzte.<br />

Aufgrund einer Kooperation des DFB mit dem Schweizerischen Fußballverband wurden von 1981 bis 1990<br />

insgesamt 33 Bundesliga-Spiele durch Schweizer Schiedsrichter geleitet. Darüber hin<strong>aus</strong> waren bislang keine<br />

<strong>aus</strong>ländischen Schiedsrichter in <strong>der</strong> Bundesliga tätig.<br />

Rekorde<br />

Die erfolgreichsten Spieler in <strong>der</strong> Bundesliga sind Oliver Kahn und Mehmet Scholl mit jeweils 8 Deutschen<br />

Meisterschaften, gefolgt von Lothar Matthäus, Kl<strong>aus</strong> Augenthaler und Alexan<strong>der</strong> Zickler, die jeweils 7 Mal Meister<br />

wurden. Alle diese Spieler gewannen ihre Meisterschaften mit dem FC Bayern München. Erfolgreichster Trainer ist<br />

Udo Lattek, <strong>der</strong> mit dem FC Bayern (6) und Borussia Mönchengladbach (2) insgesamt 8 Meisterschaften errang,<br />

gefolgt wird er von Ottmar Hitzfeld mit 7 und Hennes Weisweiler mit 4 Titeln. Sieben Trainer wurden mit zwei<br />

verschiedenen Vereinen Meister: Max Merkel (TSV 1860 München/1. FC Nürnberg), Udo Lattek (FC<br />

Bayern/Borussia Mönchengladbach), Hennes Weisweiler (Borussia Mönchengladbach/1. FC Köln), Branko Zebec<br />

(FC Bayern/Hamburger SV), Otto Rehhagel (Wer<strong>der</strong> Bremen/1. FC Kaiserslautern), Ottmar Hitzfeld (Borussia<br />

Dortmund/FC Bayern) und Felix Magath (FC Bayern/VfL Wolfsburg).<br />

Die kicker-Torjägerkanone<br />

Der erfolgreichste Torschütze ist Gerd Müller mit 365 Toren in 427<br />

Bundesligaspielen. Er gewann siebenmal die Kicker-Torjägerkanone<br />

als Torschützenkönig <strong>der</strong> Bundesliga und stellte 1971/72 mit 40 Toren<br />

den Bundesliga-Rekord auf. Das erfolgreichste Sturmduo stellen Edin<br />

Džeko und Grafite, die in <strong>der</strong> Saison 2008/09 für den VfL Wolfsburg<br />

zusammen 54 Tore erzielten. Die meisten Tore (6) in einem<br />

Bundesligaspiel erzielte Dieter Müller vom 1. FC Köln am 17. August<br />

1977 beim 7:2 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen.<br />

Manfred Kaltz vom Hamburger SV schoss mit insgesamt sechs die<br />

meisten Eigentore. Sechs Spieler schossen bisher zwei Eigentore in<br />

einem Spiel. Manfred Kaltz ist zudem <strong>der</strong> Bundesligaspieler mit den meisten Elfmetertoren. Er verwandelte 53 und<br />

vergab sieben Strafstöße. Michael Nushöhr ist <strong>der</strong> einzige Spieler, <strong>der</strong> in einer Bundesligapartie drei Elfmeter<br />

verwandelte. Gerd Müller vergab mit zwölf von 63 Strafstößen die meisten Strafstöße. Hans Jörg Butt ist <strong>der</strong><br />

Torwart mit den meisten erzielten Treffern (25 Strafstoßtore). Die beiden einzigen Tore durch Torhüter <strong>aus</strong> dem


Fußball-Bundesliga 21<br />

Spiel her<strong>aus</strong> schossen Jens Lehmann und Frank Rost.<br />

Der Torhüter Timo Hildebrand ließ beim VfB Stuttgart vom 25. Mai bis 4. Oktober 2003 über 884 Spielminuten in<br />

Folge kein Gegentor zu. Oliver Kahn spielte insgesamt die meisten Partien ohne Gegentor.<br />

Nur Helmut Benth<strong>aus</strong>, Franz Beckenbauer, Jupp Heynckes, Felix Magath, Thomas Schaaf und Matthias Sammer<br />

sind als Spieler und als Trainer Deutscher Fußballmeister geworden.<br />

Rekord-Spieler <strong>der</strong> Bundesliga [45]<br />

Spieler Zeitraum<br />

Verein [46] Spiele<br />

1 Karl-Heinz Körbel 1972–1991 Eintracht Frankfurt 602<br />

2 Manfred Kaltz 1971–1991 Hamburger SV 581<br />

3 Oliver Kahn 1987–2008 FC Bayern München 557<br />

4 Kl<strong>aus</strong> Fichtel 1965–1988 FC Schalke 04 552<br />

5 Miroslav Votava 1976–1996 Wer<strong>der</strong> Bremen 546<br />

6 Kl<strong>aus</strong> Fischer 1968–1988 FC Schalke 04 535<br />

7 Eike Immel 1978–1995 VfB Stuttgart 534<br />

8 Willi Neuberger 1966–1983 Eintracht Frankfurt 520<br />

9 Michael Lameck 1972–1988 VfL Bochum 518<br />

10 Uli Stein 1978–1997 Hamburger SV 512<br />

Rekord-Torjäger <strong>der</strong> Bundesliga [47]<br />

Spieler Zeitraum<br />

Verein [48] Tore<br />

1 Gerd Müller 1965–1979 FC Bayern München 365 (Ø 0,85)<br />

2 Kl<strong>aus</strong> Fischer 1968–1988 FC Schalke 04 268 (Ø 0,50)<br />

3 Jupp Heynckes 1965–1978 Borussia<br />

Mönchengladbach<br />

220 (Ø 0,60)<br />

4 Manfred Burgsmüller 1969–1990 Borussia Dortmund 213 (Ø 0,48)<br />

5 Ulf Kirsten 1990–2003 Bayer 04 Leverkusen 181 (Ø 0,52)<br />

6 Stefan Kuntz 1983–1999 1. FC Kaiserslautern 179 (Ø 0,40)<br />

7 Dieter Müller 1973–1986 1. FC Köln 177 (Ø 0,58)<br />

8 Kl<strong>aus</strong> Allofs 1975–1993 1. FC Köln 177 (Ø 0,42)<br />

9 Hannes Löhr 1964–1977 1. FC Köln 166 (Ø 0,44)<br />

10 Karl-Heinz<br />

Rummenigge<br />

1974–1984 FC Bayern München 162 (Ø 0,52)


Fußball-Bundesliga 22<br />

siehe auch: Liste <strong>der</strong> Fußballspieler mit den meisten<br />

Bundesliga-Einsätzen und Liste <strong>der</strong> erfolgreichsten Torschützen <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga<br />

Sonstige Rekorde und wissenswerte Fakten<br />

Meiste Titelgewinne<br />

FC Bayern München (21)<br />

Meiste Bundesliga-Spielzeiten<br />

Hamburger SV (47)<br />

Höchste Zahl an Siegen in einer Spielzeit<br />

FC Bayern München (25, 1972/73)<br />

Geringste Zahl an Nie<strong>der</strong>lagen in einer Spielzeit<br />

FC Bayern München (1, 1986/87)<br />

Längste Siegesserie (saisonübergreifend)<br />

FC Bayern München (15 Spiele, 19. März bis 20. September<br />

2005)<br />

Am längsten ungeschlagen (saisonübergreifend)<br />

Hamburger SV (36 Spiele, 30. Januar 1982 bis 22. Januar 1983)<br />

Meiste Tore einer Spielzeit<br />

FC Bayern München (101 Tore, 1971/72)<br />

Wenigste Gegentore einer Spielzeit<br />

FC Bayern München (21 Gegentore, 2007/08)<br />

Meiste Tore einer Spielzeit<br />

1.097 in 306 Spielen (1983/84, im Schnitt 3,58 Tore pro Spiel)<br />

Wenigste Tore einer Spielzeit<br />

790 in 306 Spielen (1989/90, im Schnitt 2,58 Tore pro Spiel)<br />

Bester <strong>aus</strong>ländischer Torschütze <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Claudio Pizarro und Giovane Elber (beide 133 Tore)<br />

Meiste Platzverweise einer Spielzeit<br />

98 in 306 Spielen (1994/95, im Schnitt 0,32 Platzverweise pro Spiel) [49]<br />

Schnellster Platzverweis<br />

Karl-Heinz „Charly“ Körbel<br />

Gerd Müller<br />

1. Spieltag <strong>der</strong> Saison 2010/11 nach 87 Sekunden Youssef Mohamad im Spiel 1. FC Köln - 1. FC<br />

Kaiserslautern (1:3)<br />

Meiste Auswärtssiege eines Spieltags<br />

7 (2. Spieltag <strong>der</strong> Saison 2010/11)<br />

Höchste Zuschauerzahl in einem Spiel<br />

88.075 Zuschauer im Spiel Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln (26. September 1969) [50]


Fußball-Bundesliga 23<br />

Siehe auch<br />

• Liste <strong>der</strong> höchsten Fußball-Spielklassen (UEFA)<br />

• Fußball in Deutschland<br />

• Liste <strong>der</strong> Deutschen Fußballmeister<br />

• Vereine <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

• Liste <strong>der</strong> Fußballspieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen<br />

• Liste <strong>der</strong> erfolgreichsten Torschützen <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

• Liste <strong>der</strong> Torschützenkönige <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

• Liste <strong>der</strong> Trainer in <strong>der</strong> deutschen Fußball-Bundesliga<br />

Literatur<br />

• Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafussballs. 1963 bis 2000. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga; Zahlen,<br />

Bil<strong>der</strong>, Geschichten. Agon-Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-213-0.<br />

• Tom Ben<strong>der</strong>, Martin An<strong>der</strong>matt, u. a.: Bundesliga-Lexikon – das offizielle Nachschlagewerk. Alle Vereine, alle<br />

Spieler, alle Tore. Sportverlag Europa, Zumikon 2003, ISBN 3-9522779-0-8.<br />

• Tom Ben<strong>der</strong>, Ulrich Kühne-Hellmessen: Verrückter <strong>Fussball</strong>: mit kompletter Chronik und Super-Statistik. 3<br />

Bände. Weltbild, Augsburg 2002, ISBN 978-3-8289-2003-3.<br />

• Michael Müller-Möhring: Bundesliga Almanach. Ein Handbuch für Fans. Spieler. Vereine. Spielzeiten.<br />

Agon-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-215-7.<br />

Weblinks<br />

• Offizielles Bundesliga-Archiv [51]<br />

• Offizielle Bundesliga-Website [1]<br />

• Aktuelle Informationen zur Bundesliga auf kicker.de [52]<br />

• Alle Ergebnisse seit Gründung <strong>der</strong> Bundesliga [53]<br />

• Die 4 Jahreswertung <strong>der</strong> DFL als Grundlage <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> TV-Einnahmen [25]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. bundesliga. de/<br />

[2] bundesliga.de: Fragen zur Liga (http:/ / www. bundesliga. de/ de/ dfl/ fragen/ index. php)<br />

[3] sueddeutsche.de: Der Spielplan <strong>der</strong> Bundesligasaison: T<strong>aus</strong>endundeine Kleinigkeit (http:/ / www. sueddeutsche. de/ sport/ bundesliga/ artikel/<br />

110/ 83027/ )<br />

[4] Offizielle Spielordnung <strong>der</strong> DFL (http:/ / www. bundesliga. de/ media/ native/ dfl/ satzung/ spielordnung_spol_2007-10-09_stand. pdf)<br />

[5] Eine Mannschaft, die einen Sieg und eine Nie<strong>der</strong>lage verzeichnete, stand also in <strong>der</strong> Tabelle mit 2:2 Punkten da.<br />

[6] Lizenzierungsordnung <strong>der</strong> DFL vom 21. Dezember 2005 (http:/ / www. bundesliga. de/ media/ native/ dfl/ ligastatut/<br />

lizenzierungsordnung_lo_05-12-22_stand_. pdf)<br />

[7] Ulrich Kühne-Hellmessen: Wie Kölns Boß Kremer die Bundesliga <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Taufe hob. In: Verrückter <strong>Fussball</strong>. Bundesliga, Europacup &<br />

Nationalelf. S. 87.<br />

[8] Stadtmagazin es Heftche für Neunkirchen und Umgebung: 100 Jahre Borussia Ein großer Verein feiert (http:/ / www. es-heftche. de/<br />

<strong>aus</strong>gabe082/ borussia/ website/ 100_jahre_borussia. html), Februar 2005<br />

[9] Website <strong>der</strong> Alemannia Aachen: Geschichte <strong>der</strong> Alemannia – 1950–1969 (http:/ / www. alemannia-aachen. de/ v1/ archiv/<br />

geschichte_1950_1969/ index. htm)<br />

[10] Lorenz Peiffer, Gunter A. Pilz: Hannover 96. 100 Jahre – Macht an <strong>der</strong> Leine. Schlütersche, Hannover 1996, S. 160f.<br />

[11] DFB: Alle Bundesliga-Meister seit 1964 (http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=82915)<br />

[12] Planet Wissen: Fußball-Bundesliga: Die Grün<strong>der</strong>jahre 1963–1971 (http:/ / www. planet-wissen. de/ sport_freizeit/ ballsport/<br />

fussball_bundesliga_gruen<strong>der</strong>jahre/ index. jsp), 15. Januar 2008<br />

[13] Ulrich Kühne-Hellmessen: Der Bundesliga-Skandal und seine Folgen. Als Canellas zur Gartenparty lud. In: Verrückter <strong>Fussball</strong>.<br />

Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S. 83.


Fußball-Bundesliga 24<br />

[14] Planet Wissen: Der Bundesliga-Skandal 1971 (http:/ / www. planet-wissen. de/ sport_freizeit/ ballsport/ fussball_bundesliga_gruen<strong>der</strong>jahre/<br />

bundesliga_skandal. jsp), 15. Januar 2008<br />

[15] Frankfurter Allgemeine Zeitung: Weibliche Fans: Die zwölfte Frau (http:/ / www. faz. net/ s/<br />

Rub47986C2FBFBD461B8A2C1EC681AD639D/ Doc~E0873E93359AB45C1B5ADDA0AC6FE0243~ATpl~Ecommon~Sspezial. html), 16.<br />

April 2006<br />

[16] Die Aufstellung beinhaltet lediglich die Bundesliga-Meisterschaften, nicht die vor Einführung <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga im Jahr 1963<br />

errungenen Titel.<br />

[17] kicker.de: Relegationsspiele kommen zurück (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ bundesliga/ startseite/ artikel/ 370742/ ), 9. Oktober<br />

2007<br />

[18] weltfußball.de: Bundesliga 2009/10 » Stadien (http:/ / www. weltfussball. de/ spielorte/ bundesliga-2009-2010/ )<br />

[19] weltfußball.de: Bundesliga 2009/10 » Zuschauer (http:/ / www. weltfussball. de/ zuschauer/ bundesliga-2009-20109/ 1/ )<br />

[20] Zuschauer (http:/ / de. wikipedia. org/ wiki/ Fritz-Walter-Stadion#cite_note-0) (Fritz-Walter-Stadion)<br />

[21] Zuschauer (http:/ / de. wikipedia. org/ wiki/ Fritz-Walter-Stadion#cite_note-0) (Fritz-Walter-Stadion)<br />

[22] DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: 2007 Zuschauerzahlen: Profi-Fußball auf Rekordkurs – 2,3 Prozent mehr Tickets als im Vorjahr<br />

verkauft – Preise bleiben mit durchschnittlich 18,80 Euro sozialverträglich (http:/ / www. presseportal. de/ story_rss. htx?nr=928151), 17.<br />

Januar 2007<br />

[23] Ulrich Kühne-Hellmessen: Die Bundesliga im TV. Der Start wurde verschlafen… In: Verrückter <strong>Fussball</strong>. Bundesliga, Europacup &<br />

Nationalelf. S. 58.<br />

[24] Exklusivität wird immer teurer. Arena-Preiskampf und Pay-TV-Premiere. In: medienforum-magazin 01.06 ( PDF (http:/ / www.<br />

medienforum. nrw. de/ fileadmin/ medienforum/ content/ bil<strong>der</strong>_downloads/ magazin/ magazin_0106/ pdf_dateien/ 106sportrechte. pdf)).<br />

Rechtepreise inklusive internationale Verwertung.<br />

[25] http:/ / www. noolaa. de/ 4JWerlaeuterung. html<br />

[26] DFL Deutsche Fußball Liga GmbH: Liga-Vorstand beschließt Verteilung <strong>der</strong> Medien-Einnahmen (http:/ / www. presseportal. de/ text/ story.<br />

htx?nr=781163& firmaid=52476), 2. Februar 2006<br />

[27] Europolitan: Fernsehrechte und Fußball-Bundesliga: Verteilung <strong>der</strong> Finanzen – Die Gel<strong>der</strong> sind zugewiesen (http:/ / www. europolitan. de/<br />

cms/ ?archiv_<strong>aus</strong>gabe=53& tid=7& aid=1435& ), 6. Februar 2006<br />

[28] Die Welt: Kommentar: Bundesliga <strong>aus</strong>sichtslos im Hintertreffen (http:/ / www. welt. de/ sport/ article710107/<br />

Kommentar_Bundesliga_<strong>aus</strong>sichtslos_im_Hintertreffen. html), 19. Januar 2007<br />

[29] Bundeszentrale für politische Bildung: Von Lizenzen und Schmerzgrenzen: Fußballrechte werden immer teurer (http:/ / www. bpb. de/<br />

popup/ popup_druckversion. html?guid=FI1HUM), 9. Mai 2006<br />

[30] ARD: Wo geht’s denn hier nach Asien? (http:/ / sport. ard. de/ sp/ fussball/ news200701/ 24/ asien_vermarktung. jhtml), 24. Januar 2007<br />

[31] Außerhalb <strong>der</strong> Bundesliga wollte in Deutschland bereits sechs Jahre zuvor <strong>der</strong> in Finanznöte geratene Club Wormatia Worms mit Werbung<br />

<strong>der</strong> Baumaschinenfirma Caterpillar auf <strong>der</strong> Brust auflaufen, was <strong>der</strong> DFB damals noch ablehnte. Als weltweit erste Fußballmannschaft führte<br />

<strong>der</strong> uruguayische Verein Peñarol Montevideo die Trikotwerbung Mitte <strong>der</strong> 1950er Jahre ein.<br />

[32] Ulrich Kühne-Hellmessen: Wie Günter Mast die Trikotwerbung einklagte. In: Verrückter <strong>Fussball</strong>. Bundesliga, Europacup & Nationalelf. S.<br />

72.<br />

[33] kicker.de: „Gazprom“ steigt bei Schalke ein (http:/ / www. kicker. de/ fussball/ artikel/ 356074), 10. Oktober 2006<br />

[34] RevierSport Online: Die Trikotsponsoren <strong>der</strong> Bundesligisten (http:/ / www. reviersport. de/ gallery/ show-1241-p0. html); 4. August 2010<br />

[35] TARGOBANK verlängert mit Wer<strong>der</strong> Bremen bis 2012 (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ aktuelles/ news/ meldung. php/ 18585/<br />

TARGOBANK-verlaengert-mit-Wer<strong>der</strong>-Bremen-bis-2012). In: Offizielle Website von Wer<strong>der</strong> Bremen. 12. August 2010, abgerufen am<br />

13. August 2010: „Die TARGOBANK und Wer<strong>der</strong> Bremen haben am Donnerstag die vorzeitige Verlängerung ihres Sponsoringvertrages um<br />

ein weiteres Jahr bekannt gegeben. Der Schriftzug TARGOBANK wird damit mindestens bis zum Ende <strong>der</strong> Spielzeit 2011/12 die Trikots des<br />

traditionsreichen Fußballclubs zieren“<br />

[36] http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ bundesliga/ vereine/ 509248/ artikel_Mario-Gomez-wechselt-zu-Bayern. html<br />

[37] Stern: Unternehmen Bundesliga: Von <strong>der</strong> Elf-Freunde-Romantik zum Milliarden-Unternehmen (http:/ / www. stern. de/ sport-motor/<br />

fussball/ 511894. html?eid=510770& s=4), 21. August 2003<br />

[38] Dietrich Schulze-Marmeling: Der Ruhm, <strong>der</strong> Traum und das Geld. Die Geschichte von Borussia Dortmund. S. 365f.<br />

[39] Novo: 40 Jahre BOOMdesliga (http:/ / www. novo-magazin. de/ 66/ novo6639. htm), September/Oktober 2003<br />

[40] So erklärte <strong>der</strong> 1. FC Köln am 12. August 2008 die Angabe für falsch. Man befinde sich beim Etat nicht an dritter Stelle, son<strong>der</strong>n „im<br />

unteren Mittelfeld“ <strong>der</strong> Liga.<br />

[41] Deloitte & Touche GmbH: Bundesliga holt in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> weltweit umsatzstärksten Klubs auf (http:/ / www. deloitte. com/ dtt/<br />

press_release/ 0,1014,sid%3D6272%26cid%3D109970,00. html), 16. Februar 2006<br />

[42] Manager Magazin: Bundesliga: Die Geldmeister Europas (http:/ / www. manager-magazin. de/ geld/ artikel/ 0,2828,556210,00. html), 29.<br />

Mai 2008<br />

[43] Sebastian Karkos: Job-Maschine Bundesliga. In: Kicker-Sportmagazin. Nr. 70, 27. August 2007, S. 76f.<br />

[44] Die Welt: Spitzenklubs <strong>der</strong> Bundesliga profitieren von Reform <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>regel (http:/ / www. welt. de/ data/ 2006/ 01/ 06/ 827421. html),<br />

6. Januar 2006<br />

[45] rsssf.com: Germany – All-Time Most Matches Played in Bundesliga (http:/ / www. rsssf. com/ players/ duit-bundesliga-matches. html)<br />

[46] Angegeben ist <strong>der</strong> Verein, für den <strong>der</strong> Spieler die meisten Einsätze absolviert hat.


Fußball-Bundesliga 25<br />

[47] rsssf.com: All-Time Topscorers (http:/ / www. rsssf. com/ tablesd/ duittops. html#allt)<br />

[48] Angegeben ist <strong>der</strong> Verein, für den <strong>der</strong> Spieler die meisten Tore erzielt hat.<br />

[49] Platzverweise in <strong>der</strong> Fußball Bundesliga (http:/ / de. statista. org/ statistik/ daten/ studie/ 1604/ umfrage/<br />

platzverweise-in-<strong>der</strong>-fußball-bundesliga-seit-1963/ )<br />

[50] Spielbeschreibung auf www.herthabsc.de (http:/ / www. herthabsc. de/ index. php?id=12231)<br />

[51] http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=82918<br />

[52] http:/ / www. kicker. de/ fussball/ bundesliga/ startseite/<br />

[53] http:/ / www. fussballdaten. de/ bundesliga/<br />

Deutsche Fußballmeisterschaft<br />

Seit 1903 wird <strong>der</strong> Deutsche Fußballmeister <strong>der</strong> Männer im DFB, von 1950 bis 1990 parallel dazu auch im DFV<br />

<strong>der</strong> DDR, <strong>aus</strong>gespielt, wobei <strong>der</strong> VfB Leipzig den ersten und <strong>der</strong> FC Bayern München die meisten Titel errang. Bei<br />

den Frauen wird <strong>der</strong> Deutsche Meister seit 1974 <strong>aus</strong>gespielt. Mit neun Titeln ist die SSG 09 Bergisch Gladbach<br />

Rekordmeister. In den letzten Jahren dominiert bei den Frauen jedoch <strong>der</strong> 1. FFC Frankfurt, <strong>der</strong> 1999, 2001 bis 2003,<br />

2005, 2007 und 2008 den Titel holte.<br />

Austragungsmodus bei den Männern<br />

Der deutsche Fußballmeister <strong>der</strong> Männer<br />

wurde im DFB [1] bis 1963 in einer<br />

Meisterschaftsendrunde ermittelt. Die<br />

1949 gegründete DDR spielte mit <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> DDR-Oberliga von<br />

1949/50 bis 1990/91 eigene Meister <strong>aus</strong>.<br />

Seit 1963/64 wird auch in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga <strong>der</strong> deutsche<br />

Fußballmeister in einer republikweiten<br />

Liga <strong>aus</strong>gespielt. Die Bundesliga bezieht<br />

seit 1991 das Gebiet und die Vereine <strong>der</strong><br />

ehemaligen DDR mit ein.<br />

Austragungsmodus 1902 bis 1933<br />

Verlinkte Jahreszahlen (z. B. 1903) führen<br />

– in diesem Artikel – meist zu Artikeln, die<br />

das jeweilige DFB-Finalturnier<br />

beschreiben.<br />

Die Meisterschaftsendrunde wurde bis<br />

1933 im K.-o.-System <strong>aus</strong>getragen. Der<br />

Sieger je<strong>der</strong> K.-O.-Runde wurde in einem<br />

Spiel ermittelt, welches oft (nicht immer)<br />

auf neutralem Platz angesetzt war (Pokalmodus). War nach Verlängerung keine Entscheidung gefallen, gab es ein<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiel (ebenfalls auf neutralem Boden). Der DFB hat das Prinzip des neutralen Austragungsortes oft<br />

<strong>aus</strong> finanziellen Gründen nicht durchgehalten o<strong>der</strong> durch Auswahl des Spielortes in unmittelbarer Nähe eines <strong>der</strong><br />

Kontrahenten unterlaufen. Vielfach geschah das mit Zustimmung <strong>der</strong> beteiligten Vereine, aber schon bei <strong>der</strong> zweiten<br />

Meisterschaftsendrunde 1904 führte ein solcher Verstoß gegen das Neutralitätsgebot nach Protesten <strong>aus</strong>geschiedener


Deutsche Fußballmeisterschaft 26<br />

Mannschaften zu einem Abbruch und zu einer Annullierung <strong>der</strong> Meisterschaft unmittelbar vor Austragung des<br />

Finales.<br />

Teilnahmeberechtigt waren die Meister <strong>der</strong> dem DFB angeschlossenen lokalen und regionalen Fußballverbände.<br />

Darunter einmalig auch ein deutscher Fußballverband im Ausland, nämlich <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Prager Deutschen<br />

Fußballvereine, dessen Meister, <strong>der</strong> DFC Prag, 1903 sogar im Finale stand (ohne vorheriges Spiel). Wegen <strong>der</strong><br />

anfangs geringen Zahl <strong>der</strong> bestehenden Mitgliedsverbände nahmen an <strong>der</strong> ersten Deutschen Meisterschaft insgesamt<br />

nur sechs Mannschaften teil. Die Teilnehmerzahl stieg ein Jahr später schon auf acht und 1905 auf elf Mannschaften<br />

an.<br />

Die schnell gestiegene Zahl <strong>der</strong> beigetretenen Verbände und insbeson<strong>der</strong>e die großen sportlichen<br />

Leistungsunterschiede veranlassten den DFB im Jahre 1906 zu einer Reform. Von nun an sollte das Finalturnier<br />

jeweils mit acht Mannschaften <strong>aus</strong>getragen werden. Diese Regelung galt bis 1924 und entsprach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Mitgliedsverbände (bis 1911, danach waren es noch sieben). [2]<br />

Zu den schon länger existierenden größeren "Landesverbänden" [3]<br />

• Süd (Meisterschaft seit 1898),<br />

• Mitte (Meisterschaft seit 1902),<br />

• West (Meisterschaft seit 1903)<br />

• Berlin (inklusive Brandenburg, Meisterschaft seit 1890, allerdings zumeist in mehreren miteinan<strong>der</strong><br />

rivalisierenden Verbänden, siehe unten)<br />

waren inzwischen noch drei weitere hinzugekommen:<br />

• Nord (Meisterschaft ab 1906),<br />

• Südost (dito) und<br />

• Nordost bzw. "Baltenverband" (erst ab 1907).<br />

Teilnahmeberechtigt waren weiterhin nur die jeweiligen Regionalmeister sowie <strong>der</strong> amtierende Deutsche Meister als<br />

Titelverteidiger.<br />

Eine Ausnahme bildete bis 1911 allerdings <strong>der</strong> Großraum Berlin, wo zwei, zeitweise sogar drei Fußballverbände<br />

miteinan<strong>der</strong> rivalisierten. Daher durfte <strong>aus</strong> dieser Region neben dem Meister des spielstärksten Verbandes, des<br />

Verbandes Berliner Ballspielvereine, auch eine weitere berlin-brandenburgische Mannschaft als Vertreter <strong>der</strong> beiden<br />

an<strong>der</strong>en rivalisierenden Verbände (Märkischer Fußball-Bund, Verband Berliner Athletik-Vereine) teilnehmen. Erst<br />

1911 kam es auf Druck des DFB zum Zusammenschluss <strong>der</strong> Berliner Verbände.<br />

Während des Ersten Weltkrieges war <strong>der</strong> Meisterschaftsspielbetrieb unterbrochen.<br />

Eine Än<strong>der</strong>ung gab es erst im Jahre 1925, als die Zahl <strong>der</strong> Endrundenteilnehmer auf 16 Mannschaften erhöht<br />

wurde. Die jeweiligen Regionalverbände durften jetzt zwei, Süd- und Westdeutschland sogar drei Mannschaften zur<br />

Endrunde schicken. Dafür war <strong>der</strong> Titelverteidiger jetzt nicht mehr automatisch teilnahmeberechtigt. Der<br />

Pokalmodus wurde beibehalten.<br />

Bis 1933 wurden nicht nur die Deutsche Meisterschaft, son<strong>der</strong>n mit gelegentlichen Ausnahmen [4] auch die<br />

jeweiligen Regionalmeisterschaften in Form einer Endrunde <strong>aus</strong>getragen. In den Regionen gab es meist eine hohe<br />

Zahl höchster Spielklassen (Bezirksligen, Gauligen, Bezirksklassen o<strong>der</strong> Kreisligen). Die meisten gab es in <strong>der</strong><br />

Region Mitte mit 20 bis 30 Ligen, <strong>der</strong>en Meister dann in einer Mammutendrunde den Mitteldeutschen Meister<br />

<strong>aus</strong>spielten. Insgesamt gab es vor 1933 in Deutschland über 50 höchste Spielklassen.


Deutsche Fußballmeisterschaft 27<br />

Austragungsmodus 1933 bis 1944<br />

Die Machtübernahme <strong>der</strong> NSDAP führte zu einer umfassenden Reform des Spielbetriebes in Deutschland. Die<br />

großen traditionsreichen Regionalverbände wurden aufgelöst. An ihre Stelle traten 16 Fußballgaue, in denen als<br />

höchste Spielklasse so genannte Gauligen eingerichtet wurden. Die 16 jeweiligen Gauligameister durften an <strong>der</strong><br />

Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen.<br />

Auch <strong>der</strong> Austragungsmodus <strong>der</strong> Meisterschaftsendrunde wurde geän<strong>der</strong>t. Die 16 Teams spielten zunächst in vier<br />

Vorrundengruppen in Hin- und Rückspielen die jeweiligen Gruppensieger <strong>aus</strong>, die im K.O.-System (Pokalmodus)<br />

den deutschen Meister ermittelten. Diese Reform stellte einen enormen Konzentrationsprozess im deutschen Fußball<br />

dar.<br />

Bis 1938 blieb die Zahl <strong>der</strong> Gaue konstant, dann erhöhte sich ihre Zahl, zunächst durch die Anglie<strong>der</strong>ung neuer<br />

Territorien (z. B. Elsass, Österreich, Sudetenland) dann durch Aufteilung <strong>der</strong> Gaue, da durch die<br />

Kriegseinwirkungen des Zweiten Weltkrieges lange Reisen zu Auswärtsspielen nicht mehr durchgeführt werden<br />

konnten. So gab es in Deutschland in <strong>der</strong> Saison 1942/43 insgesamt 29 Gaue (1943/44 31 Gaue) und man kehrte bei<br />

<strong>der</strong> Endrunde 1941/42 wie<strong>der</strong> zum reinen Pokalmodus zurück.<br />

Austragungsmodus 1945 bis 1949<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich <strong>der</strong> Spielbetrieb zunächst in den jeweiligen Besatzungszonen, in<br />

denen man unterschiedlich schnell dazu überging, so genannte Zonenmeisterschaften <strong>aus</strong>zutragen: Amerikanische<br />

und Französische Besatzungszone 1946-1948, Berlin 1946-1950, Britische Besatzungszone 1947-1948 sowie<br />

Sowjetische Besatzungszone 1948-1949.<br />

So nahmen auch an <strong>der</strong> ersten deutschen Nachkriegsmeisterschaft die Vertreter <strong>der</strong> jeweiligen Besatzungszonen teil.<br />

Die westlichen Besatzungszonen stellten jeweils zwei und Berlin einen Vertreter und auch die sowjetische<br />

Besatzungszone sollte einen Vertreter stellen, doch <strong>der</strong> SG Planitz wurde die Teilnahme verboten. Es war <strong>der</strong> für<br />

lange Zeit vorletzte Versuch, eine gesamtdeutsche Fußballmeisterschaft <strong>aus</strong>zutragen. In den Folgejahren entwickelte<br />

sich <strong>der</strong> Meisterschaftsbetrieb in <strong>der</strong> DDR und in <strong>der</strong> Bundesrepublik unterschiedlich. [5]<br />

Austragungsmodus 1949 bis 1991 in <strong>der</strong> DDR<br />

Ab 1949 wurde in <strong>der</strong> DDR die landesweite Oberliga eingeführt (in <strong>der</strong> Saison 1949/50 zunächst unter <strong>der</strong><br />

Bezeichnung „DS-Liga“ und noch ohne Berliner Vereine, ab 1950/51 dann als „Oberliga“ und mit den Ost-Berliner<br />

Mannschaften, die ab 1950 nicht mehr an <strong>der</strong> Berliner Meisterschaft teilnahmen). So wird ab 1949 <strong>der</strong> jeweilige<br />

DDR-Meister im Ligaspielbetrieb ermittelt. Die Oberliga umfasste bei ihrem Start zunächst 14 Mannschaften, wurde<br />

bis zur Saison 1951/52 bis auf 19 Vereine aufgestockt und anschließend bis zum Jahr 1954 wie<strong>der</strong> auf 14 Vereine<br />

reduziert. Seither spielte die Oberliga bis zu ihrer Auflösung nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung im Jahre 1991 (ab dem 3.<br />

Oktober 1990 unter dem Namen NOFV-Oberliga) konstant mit 14 Mannschaften.<br />

Austragungsmodus 1948 bis 1963 in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

In <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland konnte sich <strong>der</strong> DFB zunächst nicht zu einer landesweit höchsten Spielklasse<br />

durchringen. Hier bestanden bis zur Gründung <strong>der</strong> Bundesliga 1963 anfangs 6, ab 1950 5 Fußball-Oberligen (Süd,<br />

Südwest, West, Nord und Berlin).<br />

Bis 1950 wurde <strong>der</strong> deutsche Meister am Ende <strong>der</strong> Saison zwischen den qualifizierten Vereinen im Pokalmodus<br />

ermittelt. Ab 1951 wurde eine Vorrunde mit zwei Vierergruppen in Hin- und Rückspiel <strong>aus</strong>getragen, beide<br />

Gruppensieger bestritten das Finale um die deutsche Meisterschaft. Für die Vorrunde qualifiziert waren die 5<br />

Oberliga-Meister. Die übrigen 3 Startplätze wurden zwischen den 4 Vizemeistern (ohne den 2. <strong>aus</strong> Berlin) in<br />

Qualifikationsspielen ermittelt.


Deutsche Fußballmeisterschaft 28<br />

Von diesem Prinzip wurde in einigen Jahren abgewichen. Aufgrund <strong>der</strong> bevorstehenden Weltmeisterschaft 1954<br />

wurde die Zahl <strong>der</strong> Endrundenteilnehmer <strong>aus</strong> Termingründen auf sechs reduziert und in einer Einfachrunde statt Hin-<br />

und Rückspiel <strong>aus</strong>getragen. 1957 unternahm <strong>der</strong> DFB den Versuch, generell die Vorrundengruppen in einer<br />

Einfachrunde <strong>aus</strong>zutragen, was sich aber nicht bewährte. Daher wurde die Austragung von Einfachrunden auf die<br />

Jahre <strong>der</strong> WM 1958 und WM 1962 beschränkt.<br />

Austragungsmodus 1963 bis heute in <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland<br />

Im Jahre 1963 fand auch die Bundesrepublik als letztes Land in Europa zu einem eingleisigen landesweiten<br />

Ligabetrieb. Mit <strong>der</strong> Saison 1963/64 startete die Deutsche Fußballbundesliga mit 16 Vereinen. Schon zwei Jahre<br />

später wurde die Liga auf 18 Vereine aufgestockt. Dieser Umfang <strong>der</strong> Bundesliga hat sich bis zur Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

erhalten.<br />

Seit <strong>der</strong> deutschen Einigung im Jahre 1990 wird wie<strong>der</strong> ein gesamtdeutscher Fußballmeister ermittelt. Die<br />

Fußballbundesliga blieb erhalten, die beiden erstplatzierten Mannschaften <strong>der</strong> DDR-Oberliga/Oberliga Nordost<br />

wurden in die Bundesliga aufgenommen, die in <strong>der</strong> Saison 1991/92 mit 20 Vereinen spielte. Bereits ein Jahr später<br />

wurde die Liga allerdings wie<strong>der</strong> auf die noch heute bestehende Stärke von 18 Vereinen reduziert.<br />

Austragungsmodus bei den Frauen<br />

Der deutsche Fußballmeister <strong>der</strong> Frauen<br />

wurde bis 1990 in einer<br />

Meisterschaftsendrunde <strong>aus</strong>gespielt.<br />

Danach wurde <strong>der</strong> Meister nach Gründung<br />

<strong>der</strong> Bundesliga durch eine landesweite<br />

Liga ermittelt.<br />

Austragungsmodus 1974<br />

Bei <strong>der</strong> ersten Endrunde um die deutsche<br />

Meisterschaft wurden die Meister <strong>der</strong> 16<br />

Landesverbände in vier Gruppen zu je vier<br />

Mannschaften aufgeteilt. Die vier<br />

Mannschaften einer Gruppe spielten ein<br />

Miniturnier im Ligasystem <strong>aus</strong>. Die vier<br />

Gruppensieger ermittelten dann im<br />

K.-o.-System den deutschen Meister. Das<br />

Halbfinale wurde in nur einem Spiel<br />

<strong>aus</strong>getragen.<br />

Austragungsmodus 1975 bis 1976<br />

Die 16 teilnehmenden Mannschaften<br />

wurden wie<strong>der</strong> in vier Gruppen eingeteilt.<br />

Allerdings wurde von Anfang an im K.-o.-System in Hin- und Rückspiel gespielt. Ab dem Halbfinale wurde wie<br />

1974 <strong>der</strong> Meister <strong>aus</strong>gespielt.


Deutsche Fußballmeisterschaft 29<br />

Austragungsmodus 1977 bis 1990<br />

Von 1977 an wurde <strong>der</strong> deutsche Meister komplett im K.-o.-System <strong>aus</strong>gespielt. Im Achtel-, Viertel- und Halbfinale<br />

gab es ein Hin- und Rückspiel. 1977, 1978 und 1979 wurde auch das Finale in Hin- und Rückspiel <strong>aus</strong>getragen.<br />

Danach wurde das Finale in einem Spiel <strong>aus</strong>gespielt.<br />

1985 wurde die Regionalliga West gegründet. Ein Jahr später zog <strong>der</strong> norddeutsche Verband mit <strong>der</strong> Oberliga Nord<br />

nach. In beiden Ligen qualifizierten sich die jeweils bestplatzierten Mannschaften <strong>der</strong> einzelnen Landesverbände.<br />

Austragungsmodus 1991 bis 1997<br />

Der DFB führte 1990 die Bundesliga ein. Sie bestand zunächst <strong>aus</strong> zwei Gruppen mit je zehn Mannschaften. Im<br />

Zuge <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung wurden beide Gruppen in <strong>der</strong> Saison 1991/92 auf elf Mannschaften aufgestockt, aber<br />

sofort wie<strong>der</strong> auf zehn Mannschaften reduziert.<br />

Die Gruppensieger und -zweiten erreichten das Halbfinale. Dort traf <strong>der</strong> Gruppensieger <strong>der</strong> Nordgruppe auf den<br />

Zweiten <strong>der</strong> Südgruppe und umgekehrt. Gespielt wurde in Hin- und Rückspiel. Die Sieger erreichten das Finale,<br />

welches in einem Spiel <strong>aus</strong>getragen wurde.<br />

Austragungsmodus 1998 bis heute<br />

Im Sommer 1997 wurde <strong>aus</strong> <strong>der</strong> zweigleisigen Bundesliga eine eingleisige Liga mit zwölf Mannschaften. Die<br />

Mannschaftsstärke ist bis heute unverän<strong>der</strong>t, auch wenn es hier und da Diskussionen über eine mögliche<br />

Verkleinerung <strong>der</strong> Liga gab.<br />

Bisherige Deutsche Fußballmeister<br />

• Siehe Liste <strong>der</strong> Deutschen Fußballmeister<br />

Auszeichnung<br />

Zwischen 1903 und 1944 erhielt <strong>der</strong> Deutsche Fußballmeister nach<br />

dem Finale als Trophäe die Victoria. Seit 1949 wird am Ende <strong>der</strong><br />

Saison als Auszeichnung die Deutsche Meisterschale verliehen.<br />

Meistersterne<br />

Seit <strong>der</strong> Saison 2004/05 gibt die Deutsche Fußball Liga als Reaktion<br />

auf einen Aufdruck auf den Trikots des VfB Stuttgart den Vereinen die<br />

Möglichkeit, ihre Meisterschaftserfolge auf <strong>der</strong> Spielkleidung sichtbar<br />

Die Deutsche Meisterschale – Trophäe für den<br />

Deutschen Fußballmeister<br />

zu machen. Dies erfolgt in <strong>der</strong> Form von kleinen Sternen, <strong>der</strong>en Anzahl sich nach den erzielten Meisterschaften<br />

richtet.<br />

Ab drei Titeln ist man berechtigt, einen Stern zu tragen, zwei Sterne gibt es ab fünf Titeln, drei Sterne ab zehn Titeln<br />

sowie vier Sterne ab zwanzig Titeln. Die von <strong>der</strong> DFL umgesetzte Regelung gilt nur für Meisterschaften in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik Deutschland nach Einführung <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga 1963 und sorgte somit für eine weit<br />

verbreitete Kritik. Aufgrund dessen haben sich inzwischen auch an<strong>der</strong>e Anwendungsformen her<strong>aus</strong>gebildet (siehe<br />

hierzu: Meisterstern).


Deutsche Fußballmeisterschaft 30<br />

Literatur<br />

Sterne für Männermeister<br />

Anzahl Verein (Meisterschaften)<br />

4 FC Bayern München (21)<br />

2 Borussia Mönchengladbach (5)<br />

1 Wer<strong>der</strong> Bremen (4)<br />

1 Borussia Dortmund (3)<br />

1 Hamburger SV (3)<br />

1 VfB Stuttgart (3)<br />

Sterne für Frauenmeister<br />

Anzahl Verein (Meisterschaften)<br />

2 SSG 09 Bergisch Gladbach (9)<br />

2 1. FFC Turbine Potsdam (9)<br />

2 1. FFC Frankfurt (7)<br />

2 TSV Siegen (6)<br />

1 FSV Frankfurt (3)<br />

• Hardy Grüne: 100 Jahre Deutsche Meisterschaft, Werkstatt GmbH, 2003, 558 S., ISBN 3-89533-410-3, EAN:<br />

9783895334108<br />

Referenzen<br />

[1] Es gab daneben eigene Fußballmeisterschaften <strong>der</strong> Deutschen Turnerschaft, des Arbeiter-Turn- und Sportbundes sowie konfessioneller<br />

Verbände<br />

[2] 1911 fusionierte <strong>der</strong> Verband Berliner Ballspielvereine mit dem Märkischen Fußball-Bund. An<strong>der</strong>s als oft zitiert, wurde das Reichsgebiet<br />

nicht "in sieben Regionen eingeteilt"; diese Autorität besaß <strong>der</strong> DFB auf Grund seiner fö<strong>der</strong>ativen Struktur nicht. Er konnte lediglich auf die<br />

kleineren Mitgliedsverbände einzuwirken versuchen, dass sie sich zu größeren zusammenfänden, was in mehreren Fällen (zum Beispiel beim<br />

NFV) Erfolg hatte.<br />

[3] So lautete die offizielle, wenngleich irreführende Bezeichnung. Tatsächlich handelte es sich um Regionalverbände (es gab zum Beispiel<br />

niemals einen Preußischen Fußball-Bund)<br />

[4] Brandenburg hatte eine zwei-, zeitweise sogar eingleisige Liga, ebenso <strong>der</strong> Norden 1913/14 (eingleisig) sowie 1920/21 (zweigleisig)<br />

[5] Im Frühjahr 1950 führten Verhandlungen zwischen dem DFB und <strong>der</strong> Sparte Fußball des DS über eine gemeinsame Meisterschaft dazu, dass<br />

<strong>der</strong> DFB das Teilnehmerfeld auf 16 aufstockte, um drei DDR-Mannschaften die Teilnahme zu ermöglichen. Die Verhandlungen wurden<br />

jedoch ergebnislos abgebrochen


FC Bayern München<br />

Die Vereine<br />

FC Bayern München<br />

Voller Name Fußball-Club<br />

Bayern München e. V.<br />

Ort München<br />

Gegründet 27. Februar 1900<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Stadion Allianz Arena<br />

Plätze 69.901<br />

Präsident Uli Hoeneß<br />

Trainer Louis van Gaal<br />

Homepage<br />

www.fcbayern.de [1]<br />

Liga Bundesliga<br />

2009/10 1. Platz (Meister)<br />

Der FC Bayern München (offiziell: Fußball-Club Bayern München e. V.) ist ein Sportverein <strong>aus</strong> München. Die seit<br />

2002 in eine eigene AG <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>te Fußballabteilung ist amtieren<strong>der</strong> deutscher Fußballmeister, Rekordmeister<br />

sowie Rekordsieger im DFB-Pokal, Ligapokal und Supercup und belegt in <strong>der</strong> Ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga den<br />

ersten Platz. Damit sind die Bayern <strong>der</strong> erfolgreichste Fußballverein in Deutschland.<br />

Auf europäischer Ebene gehört <strong>der</strong> FC Bayern mit sechs Europapokalsiegen, davon vier in <strong>der</strong> Champions League<br />

bzw. dem Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister, ebenfalls zu den fünf erfolgreichsten Vereinen. Neben dem FC<br />

Barcelona, Juventus Turin und Ajax Amsterdam ist er einer <strong>der</strong> Vereine, die alle drei europäischen<br />

Pokalwettbewerbe gewinnen konnten. Zudem konnte er zweimal den Weltpokal gewinnen.<br />

Auch wirtschaftlich gehört <strong>der</strong> Verein zu den weltweit erfolgreichsten: Nach <strong>der</strong> Saison 2008/09 belegten die Bayern<br />

Rang vier in <strong>der</strong> Rangliste <strong>der</strong> umsatzstärksten Klubs und im April 2010 Rang fünf in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> wertvollsten<br />

Vereine des Forbes Magazine. [2] Mit 151.229 Mitglie<strong>der</strong>n (Stand: 27. November 2009) ist <strong>der</strong> FC Bayern nach<br />

Benfica Lissabon und dem FC Barcelona <strong>der</strong> mitglie<strong>der</strong>stärkste Sportverein weltweit.<br />

Seit 1965 spielt <strong>der</strong> FC Bayern ununterbrochen in <strong>der</strong> Bundesliga, lediglich die ersten zwei Jahre nach Einführung<br />

<strong>der</strong> Bundesliga war die Mannschaft zweitklassig. Die zweite Mannschaft des FC Bayern spielt zurzeit in <strong>der</strong> 2008<br />

neu eingeführten 3. Liga und gewann in <strong>der</strong> Saison 2003/04 den Meistertitel in <strong>der</strong> Regionalliga Süd.<br />

Zum FC Bayern gehören zudem weitere Abteilungen, die auch einige Erfolge aufweisen können. So wurden die<br />

<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Bundesliga <strong>der</strong> Frauen spielenden Fußballfrauen 1976 Deutscher Meister. Weitere Erfolge feierten die<br />

31


FC Bayern München 32<br />

Basketballer mit zwei Meisterschaften und einem Pokalsieg, die Schachabteilung mit neun Deutschen<br />

Meisterschaften und einem Europapokalsieg sowie die Turner mit vier Deutschen Meisterschaften.<br />

Geschichte<br />

1900 bis 1910 – Die Gründungsjahre<br />

Die Gründungsurkunde des FC<br />

Bayern<br />

Erstes Fußballwettspiel gegen den 1. FC<br />

Nürnberg 1901<br />

Am 27. Februar 1900 fand im Gasth<strong>aus</strong> „Bäckerhöfl“ eine Sitzung <strong>der</strong><br />

Fußballabteilung des MTV München statt. Da es zu einem Streit über<br />

die Weiterentwicklung <strong>der</strong> Fußballabteilung kam, einigten sich die<br />

Parteien auf eine friedliche Trennung. Um 21:30 Uhr verließen elf<br />

Männer, Nägele, Schmid, Karl, Wamsler, Ringler, Focke, Francke,<br />

Friedrich, Zöpfel, Pollack und John das Lokal und fanden sich im<br />

Restaurant „Gisela“ in Schwabing ein, um noch am selben Abend den<br />

FC Bayern München zu gründen. Den Vorsitz führte Franz John, <strong>der</strong><br />

auch <strong>der</strong> erste Vorsitzende in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bayern werden sollte.<br />

Obwohl auf <strong>der</strong> Gründungsurkunde 17 Namen zu lesen sind, wurde<br />

diese am 27. Februar 1900 nur von elf Herren unterzeichnet. Die<br />

restlichen sechs wurden später hinzugefügt. Diese Tatsache geht <strong>aus</strong><br />

einem Schreiben Johns hervor, in dem er die Geschehnisse des Abends<br />

schil<strong>der</strong>t. Als Vereinsfarben entschied man sich für Blau-Weiß, <strong>der</strong><br />

Mitgliedsbeitrag wurde auf eine Mark festgesetzt. Als ersten<br />

Trainingsplatz bekam <strong>der</strong> Verein von <strong>der</strong> Stadt den heute noch<br />

existierenden Schyrenplatz zur Verfügung gestellt. Der erste Gegner<br />

war <strong>der</strong> 1. Münchner FC und nicht wie in an<strong>der</strong>s lautenden<br />

Überlieferungen angegeben <strong>der</strong> MTV München. Das Spiel, das <strong>der</strong> FC<br />

Bayern mit 5:2 gewann, fand im März 1900 statt. Es stießen sehr<br />

schnell weitere Spieler zum Verein, so unter an<strong>der</strong>em drei Spieler des<br />

TSV München 1860. Schon damals in <strong>der</strong> Gründungsphase bestand <strong>der</strong><br />

Verein <strong>aus</strong> weit weniger Fußballern <strong>aus</strong> München und Bayern als <strong>aus</strong><br />

dem Rest Deutschlands. Im Frühjahr 1900 schenkten die<br />

Geschäftsleute Wamsler dem FC Bayern ein Grundstück an <strong>der</strong> Clemensstraße als Spielstätte.<br />

Das erste Spiel einer langen und traditionsreichen Derbygeschichte zwischen dem FC Bayern und dem TSV 1860<br />

München fand im Jahr 1902 statt. Der FC Bayern gewann das Spiel mit 3:0. Um den Spielbetrieb <strong>aus</strong>zuweiten,<br />

beschloss man 1906 eine Fusion mit dem Münchner Sport-Club, behielt aber seine Eigenständigkeit unter dem<br />

Namen „F.A. Bayern im MSC München“. Durch die Fusion spielte man nun in weißen Hemden und roten Hosen.<br />

Diese Farben lösten damit das Blau-Weiß <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gründungszeit als Vereinsfarben ab. Somit waren die Roten<br />

geboren.<br />

1907 mussten die Bayern die Sportanlage an <strong>der</strong> Karl-Theodor-Straße aufgeben und zum Sportplatz an <strong>der</strong><br />

Leopoldstraße umziehen. Eingeweiht wurde damit auch die erste Tribüne auf einem Fußballplatz in München. Im<br />

Eröffnungsspiel gab es ein 8:1 gegen Wacker München. Bereits 1908 hatte <strong>der</strong> FC Bayern mehr als 300 Mitglie<strong>der</strong>,<br />

acht Mannschaften und mehr als 100 Jugendspieler. Dies hatte eine Satzungsän<strong>der</strong>ung zur Folge, wodurch<br />

Verwaltungsarbeit und <strong>der</strong> Sportbereich getrennt wurden. Die Spieler hatten dadurch mehr Zeit sich auf den Sport zu<br />

konzentrieren. 1910 konnte man das erste Mal an <strong>der</strong> Endrunde zur Süddeutschen Meisterschaft teilnehmen. Am<br />

Ende belegte man den 2. Platz hinter dem Karlsruher FV. Im selben Jahr stellten die Bayern mit Max Gablonsky<br />

ihren ersten Nationalspieler.


FC Bayern München 33<br />

1918 bis 1928 – Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg<br />

Während des Ersten Weltkrieges kam <strong>der</strong> Sport fast zum Erliegen und im Verein und dessen Umfeld gab es ein<br />

ständiges Auf und Ab. Erst 1919 fanden wie<strong>der</strong> die ersten regulären Ligaspiele statt. Während des Sommers wurde<br />

William Townley als Trainer verpflichtet, <strong>der</strong> die Tradition <strong>der</strong> englischen Trainer im Verein fortsetzte. Bereits in<br />

den letzten Jahren hatten die Bayern mit Coach Taylor, Hoer und Charles Griffith drei Englän<strong>der</strong> als Trainer, von<br />

denen letzterer <strong>der</strong> erste hauptberufliche Bayerntrainer war. 1919 trennten sich die Bayern vom MSC München und<br />

fusionierten mit dem Turnverein Jahn zum TuSpV Bayern.<br />

Kurz vor dem 25-jährigen Vereinsjubiläum im Frühjahr 1924 trennte man sich auch schon wie<strong>der</strong> vom TuSpV<br />

Bayern, um endgültig nur noch den Vereinsnamen „FC Bayern München“ zu tragen und als eigenständiger Verein zu<br />

handeln. Mit dem Schotten Jim McPherson setzten die Bayern erneut auf einen britischen Trainer. 1926 spielten die<br />

Bayern um die Süddeutsche Meisterschaft. Die härtesten Konkurrenten kamen damals mit dem 1. FC Nürnberg und<br />

<strong>der</strong> SpVgg Fürth, die damals als beste Mannschaft Deutschlands galt, <strong>aus</strong> Bayern. Das Rückspiel gegen Fürth im<br />

Grünwal<strong>der</strong> Stadion wurde live im Radio übertragen und nach einem dramatischen Spiel gewann <strong>der</strong> FCB mit 4:3.<br />

Die Bayern waren zum ersten Male Süddeutscher Meister, scheiterten dann aber schon im Achtelfinale um die<br />

deutsche Meisterschaft in Leipzig gegen den SV Fortuna Leipzig 02 mit 0:2. Bereits 1928 gelang <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong><br />

zweiten Süddeutschen Meisterschaft mit dem neuen ungarischen Trainer Leo Weisz. Zwar durfte man zur Endrunde<br />

um die Deutsche Meisterschaft nach Berlin fahren, doch verloren die Bayern deutlich mit 2:8 gegen den Hamburger<br />

SV.<br />

1928 bis 1933 – Die erste Meisterschaft<br />

Nach drei gescheiterten Anläufen zum Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft in den Jahren 1926, 1928 und 1929<br />

hatte man 1932 mehr Erfolg. Der Trainerwechsel von Kálmán Konrád zu Richard Dombi 1930 erwies sich somit im<br />

Nachhinein als gute Entscheidung. Das Finale um die Süddeutsche Meisterschaft verlor <strong>der</strong> FC Bayern gegen die<br />

Eintracht <strong>aus</strong> Frankfurt und ging als Süddeutscher Vizemeister in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Der<br />

Reihe nach traf man auf Minerva 1893 Berlin und den Polizei SV Chemnitz, ehe man im Halbfinale dem Erzrivalen<br />

<strong>aus</strong> Franken, dem 1. FC Nürnberg, gegenüberstand. Das Spiel fand in Mannheim statt und die Bayern besiegten den<br />

bis dahin fünfmaligen Deutschen Meister mit 2:0. Die Tore erzielten Oskar Rohr und Hans Welker. Im Finale am 12.<br />

Juni 1932, das in Nürnberg <strong>aus</strong>getragen wurde, traf man erneut auf die Frankfurter Eintracht, gegen die man schon<br />

im Finale um die Süddeutsche Meisterschaft unterlegen war. T<strong>aus</strong>ende Bayern-Fans machten sich auf den Weg,<br />

darunter auch etwa 400 Arbeitslose mit dem Fahrrad. Im Nachhinein übernahm <strong>der</strong> Verein die Kosten für diese Fans<br />

für Übernachtung und Eintrittskarten. Am Tage des Endspiels herrschten 30 Grad im Schatten und 55.000 Zuschauer<br />

sahen das Spiel im Stadion. In <strong>der</strong> 35. Minute nahm <strong>der</strong> Frankfurter Hennes Straub auf <strong>der</strong> Torlinie die Hand zu<br />

Hilfe und es gab Elfmeter für den FC Bayern. „Ossi“ Rohr verwandelte sicher zum 1:0. In <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />

drängten die Frankfurter auf den Ausgleich, doch in <strong>der</strong> 75. Minute erzielte Franz Krumm das entscheidende 2:0 für<br />

Bayern. Nach dem Abpfiff hielt <strong>der</strong> FC Bayern München zum ersten Mal in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte die Victoria in<br />

<strong>der</strong> Hand. Zum ersten Mal wurde ein Verein <strong>aus</strong> München Deutscher Meister und man wurde begeistert in <strong>der</strong><br />

Landeshauptstadt empfangen. Die Siegesfeier fand im Münchener Löwenbräukeller statt, die Spieler wurden auf<br />

Pferdekutschen zur Feier gebracht. In einer <strong>der</strong> Festreden hieß es, „was man schon im Vorjahr bei 1860 bestimmt<br />

gedacht, hat heuer FC Bayern fertig gebracht“.


FC Bayern München 34<br />

Replik <strong>der</strong> Victoria in <strong>der</strong> Vitrine des<br />

FC Bayern<br />

1933 bis 1945 – Diktatur und Zweiter Weltkrieg<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1932<br />

Liga und Saison Platz Tore Punkte<br />

Gauliga Bayern 1933/34 3 53:35 27-17<br />

Gauliga Bayern 1934/35 4 49:31 24-16<br />

Gauliga Bayern 1935/36 3 47:26 27-9<br />

Gauliga Bayern 1936/37 3 49:31 20-16<br />

Gauliga Bayern 1937/38 5 37:29 19-17<br />

Gauliga Bayern 1938/39 7 26:31 17-19<br />

Gauliga Bayern 1939/40 8 21:35 10-26<br />

Sportbereichsliga Bayern 1940/41 7 35:35 21-23<br />

Sportbereichsliga Bayern 1941/42 8 41:40 17-25<br />

Gauliga Südbayern 1942/43 3 52:23 22-14<br />

Gauliga Südbayern 1943/44* 1 56:15 31-5<br />

Gauliga München-Oberbayern 1944/45** 1 75:15 29-1<br />

Orange unterlegt: Erster <strong>der</strong> entsprechenden Gauliga<br />

*Ausscheidungsspiel um die Deutsche Meisterschaft verloren<br />

**Deutsche Meisterschaft wurde nicht <strong>aus</strong>gespielt (Bayern war bei Abbruch<br />

<strong>der</strong> Runde vier Spieltage vor Schluss uneinholbar vorne)<br />

1933 war man nicht in <strong>der</strong> Lage den Titel zu verteidigen, nachdem man beide Spiele gegen den TSV 1860 München<br />

um die Süddeutsche Meisterschaft verlor. Nach <strong>der</strong> NS-Übernahme <strong>der</strong> Regierungsgewalt unter <strong>der</strong> Führung Adolf<br />

Hitlers musste Präsident Kurt Landauer auf Grund seiner jüdischen Abstammung auf politischen Druck hin im<br />

selben Jahr zurücktreten. Trainer Dombi, ebenfalls jüdischer Abstammung, wechselte kurz darauf in die Schweiz.<br />

Der FC Bayern war, im Gegensatz zum Rivalen 1860 München, bei den neuen Machthabern wegen Landauer und<br />

Dombi als „Judenclub“ verpönt. Erst Anfang 1943 konnte mit Josef Sauter ein NSDAP-Mitglied als Präsident im<br />

Verein eingesetzt werden, die Unterstützung einzelner Spieler für Landauer bei einem Gastspiel in <strong>der</strong> Schweiz hatte<br />

weitere Repressalien zur Folge. [3]<br />

Zudem verließ auch Oskar Rohr den Verein um Profispieler bei den Grasshoppers Zürich zu werden. Neuer Trainer<br />

wurde Hans Tauchert, <strong>der</strong> aber nicht an die alten Erfolge anknüpfen konnte und bereits 1934 durch Ludwig


FC Bayern München 35<br />

Hofmann ersetzt wurde. Hofmann verstarb aber bereits kurze Zeit später an einer Halserkrankung und Richard<br />

Michalke übernahm das Amt des Trainers. Damit war die Talfahrt allerdings noch nicht beendet und so stand man<br />

im Jahre 1939 kurz vor dem ersten Abstieg in <strong>der</strong> Geschichte des Vereins, konnte die Klasse jedoch gerade noch<br />

halten. Im Verlauf des Krieges wurden die Gauligen weiter regionalisiert, um die Wege für die Vereine für<br />

Auswärtsspiele möglichst kurz zu halten. Waren die Bayern anfangs in <strong>der</strong> Gauliga Bayern, spielten sie anschließend<br />

in <strong>der</strong> Gauliga Südbayern, die durch die Aufteilung <strong>der</strong> Gauliga Bayern entstand. Kurz vor Ende des Krieges spielte<br />

man in <strong>der</strong> Gauliga München-Oberbayern. Im Jahre 1944 konnten Die Roten wie<strong>der</strong> eine Süddeutsche Meisterschaft<br />

gewinnen und qualifizierten sich so erneut für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Bereits im Achtelfinale<br />

verlor man jedoch nach Verlängerung gegen den VfR Mannheim. Am 13. Juli desselben Jahres wurden die<br />

Geschäftsstelle und ein Teil des Archivs bei Bombenangriffen zerstört. Im darauffolgenden Jahr qualifizierte man<br />

sich unter Spielertrainer Conny Heidkamp erneut für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Die Endrunde<br />

wurde im Jahr des Endes des Zweiten Weltkriegs jedoch nicht <strong>aus</strong>getragen. Da das Stadion an <strong>der</strong> Grünwal<strong>der</strong><br />

Straße bei Bombenangriffen 1943 zerstört und erst im August 1945 wie<strong>der</strong> freigegeben wurde, trug <strong>der</strong> FC Bayern<br />

seine Spiele in diesen Jahren im Dantestadion (1943–1944), auf dem Platz an <strong>der</strong> Schlierseestraße (1944–1945) und<br />

auf dem Sportplatz <strong>der</strong> Hypobank an <strong>der</strong> Grünwal<strong>der</strong> Straße (1945) <strong>aus</strong>.<br />

1945 bis 1955 – Die Nachkriegszeit<br />

Liga und Saison Platz Tore Punkte<br />

Fußball-Oberliga 1945/46 6 67:48 34-26<br />

Fußball-Oberliga 1946/47 11 75:56 36-40<br />

Fußball-Oberliga 1947/48 4 72:38 50-26<br />

Fußball-Oberliga 1948/49 3 61:42 35-25<br />

Fußball-Oberliga 1949/50 13 56:70 25-35<br />

Fußball-Oberliga 1950/51 9 64:53 33-35<br />

Fußball-Oberliga 1951/52 8 53:54 29-31<br />

Fußball-Oberliga 1952/53 7 59:56 30-30<br />

Fußball-Oberliga 1953/54 9 42:46 28-33<br />

Fußball-Oberliga 1954/55 16 42:76 15-45<br />

2. Oberliga Süd 1955/56 2 89:43 46-22<br />

Fußball-Oberliga 1956/57 10 52:62 26-34<br />

Fußball-Oberliga 1957/58 7 66:56 30-30<br />

Fußball-Oberliga 1958/59 4 79:49 39-21<br />

Fußball-Oberliga 1959/60 3 81:55 39-21<br />

Fußball-Oberliga 1960/61 8 57:54 30-30<br />

Fußball-Oberliga 1961/62 3 67:55 40-20<br />

Fußball-Oberliga 1962/63* 3 67:52 40-20<br />

Fußball-Regionalliga<br />

1963/64<br />

Fußball-Regionalliga<br />

1964/65<br />

2 115:61 52-24<br />

1 146:32 55-17


FC Bayern München 36<br />

Violett unterlegt: Abstieg in die 2. Oberliga<br />

Orange unterlegt: Aufstieg in die Oberliga Süd<br />

Grün unterlegt: Aufstieg in die 1. Bundesliga<br />

* Nicht für die Bundesliga berücksichtigt<br />

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden alle Vereine verboten. Dies betraf auch den FC Bayern. Allerdings hielt<br />

dies die ehemaligen Mitglie<strong>der</strong> nicht davon ab, den Verein alsbald neu zu begründen. Gegen den FC Wacker<br />

München bestritt man am 24. Juni 1945 das erste Spiel <strong>der</strong> Nachkriegszeit und stieg im November desselben Jahres<br />

in den Spielbetrieb <strong>der</strong> Oberliga Süd ein. Der Neuanfang nach dem Krieg war schwierig und die Bayern kamen<br />

sportlich nicht so recht auf die Beine. Fast jährlich wechselten die Trainer. 1947 kehrte Kurt Landauer <strong>aus</strong> dem Exil<br />

zurück und wurde erneut 1. Vorsitzen<strong>der</strong> des Vereins, konnte aber auch keine neuen Akzente setzen. Er wurde 1951<br />

abgelöst.<br />

Positiv war hingegen die wie<strong>der</strong> steigende Mitglie<strong>der</strong>zahl. Bald zählte <strong>der</strong> FC Bayern erneut mehr als 1000<br />

Mitglie<strong>der</strong> und auch die Jugendabteilungen erlebten regen Zulauf. 1949 erreichte man nochmals die<br />

Qualifikationsspiele zur Deutschen Meisterschaft über einen 3. Tabellenplatz in <strong>der</strong> Oberliga. In <strong>der</strong> Qualifikation<br />

traf man auf den FC St. Pauli, verlor aber im Wie<strong>der</strong>holungsspiel, das bereits am nächsten Tag <strong>aus</strong>getragen wurde,<br />

mit 0:2. Danach begann eine längere sportliche Talfahrt des Vereins, die sogar im Abstieg gipfelte. 1954/55 stiegen<br />

die Bayern zum ersten und einzigen Male in ihrer Geschichte <strong>aus</strong> <strong>der</strong> damaligen obersten Liga ab. Im Folgejahr<br />

gelang allerdings <strong>der</strong> sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg.<br />

1955 bis 1965 – Der DFB-Pokal und das Warten auf die Bundesliga<br />

Einer <strong>der</strong> wenigen sportlichen Höhepunkte <strong>der</strong> 40er und 50er Jahre war <strong>der</strong> Gewinn des DFB-Pokals. Im Jahr des<br />

Wie<strong>der</strong>aufstiegs wollten die Bayern ursprünglich gar nicht am DFB-Pokal teilnehmen. Man wollte schlicht<br />

Reisekosten sparen. Doch <strong>der</strong> neue Trainer Willibald Hahn for<strong>der</strong>te unbedingt eine Teilnahme und konnte sich am<br />

Ende gegen die Vereinsführung durchsetzen. Nachdem im Halbfinale <strong>der</strong> 1. FC Saarbrücken mit 3:1 bezwungen<br />

wurde, wartete im Finale die Fortuna <strong>aus</strong> Düsseldorf. Das Finale fand am 29. Dezember 1957 im Augsburger<br />

Rosen<strong>aus</strong>tadion vor 42.000 Zuschauern statt, darunter rund 12.000 Bayernfans. Am Tage des Spiels gab es starke<br />

Schneefälle und <strong>der</strong> Boden war mit Schnee bedeckt. Dies schien den Bayern, die als Außenseiter in das Spiel gingen,<br />

sehr entgegenzukommen. Von Anfang an dominierte <strong>der</strong> FC Bayern das Geschehen und die Fortuna hatte es nur<br />

ihrem Torwart Albert Görtz zu verdanken, dass das Spiel lange Zeit 0:0 stand. In <strong>der</strong> 78. Minute gelang es dem<br />

überragenden Rudi Jobst nach dreimaligem Anlauf den Ball im Netz unterzubringen. Nachdem man die restliche<br />

Spielzeit unbeschadet überstand, war mit dem Abpfiff <strong>der</strong> erste DFB-Pokalsieg in <strong>der</strong> Geschichte des FC Bayern<br />

erreicht.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1957<br />

Nach dem überraschenden Pokalerfolg und dem ersten großen Titel seit 1932 trat wie<strong>der</strong> die Tristesse <strong>der</strong> Oberliga<br />

ein. Man erreichte nur Platz sieben und es gab neuerlich finanzielle Probleme. Letzteres konnte durch Roland Endler<br />

gelöst werden. Der Geschäftsmann <strong>aus</strong> Neuss, ein großer Fan <strong>der</strong> Bayern, wurde neuer Präsident und die Finanznöte<br />

hatten ein Ende.<br />

Mit dem neuen Trainer Adolf Patek ging es 1958/59 zunächst wie<strong>der</strong> aufwärts. Mit Platz vier zum Ende <strong>der</strong> Saison<br />

erzielte man das beste Resultat seit zehn Jahren. In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison wurden dem FC Bayern wegen einer<br />

sogenannten „Überbezahlung“ <strong>der</strong> Spieler in <strong>der</strong> Saison 57/58 vier Punkte abgezogen. Als ursprüngliches Strafmaß<br />

waren acht Punkte Abzug vorgesehen, doch ein Einspruch <strong>der</strong> Bayern brachte eine Strafmil<strong>der</strong>ung. Der Punktabzug<br />

führte dennoch dazu, dass <strong>der</strong> Verein die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verpasste und am Ende nur auf<br />

Platz fünf landete. Einziger Höhepunkt in <strong>der</strong> Spielzeit 1960/61 war <strong>der</strong> Sieg im Derby gegen den TSV 1860<br />

München. Nach einem zwischenzeitlichem 2:2 wurden die Löwen am Ende mit 6:2 <strong>aus</strong> dem Stadion gefegt. Nach<br />

einem nur enttäuschenden 8. Platz im Folgejahr musste Trainer Patek seinen Hut nehmen. Für ihn kam Helmut<br />

Schnei<strong>der</strong>.


FC Bayern München 37<br />

In <strong>der</strong> Saison 1962/63 trat <strong>der</strong> Verein zum ersten Mal in einem renommierten internationalen Wettbewerb auf: Im<br />

Viertelfinale des Messestädte-Pokals schied man gegen Dinamo Zagreb <strong>aus</strong>. National ging es für die Bayern darum,<br />

sich für die kommende neue Fußball-Bundesliga zu qualifizieren. Deshalb musste mehr als nur <strong>der</strong> 8. Platz <strong>der</strong><br />

Vorsaison her<strong>aus</strong>kommen. Zudem begann am 28. April 1962 eine neue Ära beim FC Bayern. Zunächst nur<br />

kommissarisch für ein Jahr übernahm Wilhelm Neudecker das Präsidentenamt des Vereins. Es sollten weit mehr als<br />

nur das eine werden. Der neue Präsident ließ nur die Neuverpflichtung eines gestandenen Spielers zu. Dieser war<br />

Herbert Erhardt. Ansonsten durfte Trainer Schnei<strong>der</strong> nur junge Talente an die Isar holen. Einer von ihnen war ein<br />

gewisser Sepp Maier. Am 30. Dezember 1962 musste Stammtorhüter Kosar im Angriff <strong>aus</strong>helfen und Sepp Maier<br />

gab sein Debüt für den FC Bayern als gerade mal 18-Jähriger. Bayern beendete die Saison auf dem 3. Tabellenplatz<br />

hinter dem 1. FC Nürnberg und dem TSV 1860 München. Damit verpasste man nicht nur die Endrunde um die<br />

Deutsche Meisterschaft, man erhielt am 11. Mai 1963 auch die Absage vom DFB für die neue Bundesliga. Die<br />

fadenscheinige Begründung lautete: „Das Gremium war <strong>der</strong> Auffassung, dass […] es nicht ratsam erscheint, zwei<br />

Vereinen am gleichen Ort eine Lizenz für die Bundesliga zu erteilen.“ Somit musste <strong>der</strong> FC Bayern 1963/64 in <strong>der</strong><br />

neu geschaffenen Regionalliga antreten. Helmut Schnei<strong>der</strong>s Vertrag war eigentlich schon verlängert, dennoch<br />

musste er daraufhin den Verein verlassen.<br />

Für ihn kam Zlatko Čajkovski. Das erklärte Saisonziel war das Erreichen <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Dieses<br />

Ziel konnte mit einem zweiten Platz am Ende <strong>der</strong> Saison auch erreicht werden. Am 6. Juni 1964 besiegte man im<br />

ersten Spiel <strong>der</strong> Aufstiegsrunde den FC St. Pauli mit 4:0. Es war das erste Pflichtspiel des damals erst 18 Jahre alten<br />

Franz Beckenbauer. [4] [5] In seinem ersten Spiel für die Bayern gelang ihm auch gleich sein erstes Tor. Beckenbauer<br />

hatte sich gegen einen Wechsel zum TSV 1860 München und für den FC Bayern entschieden, nachdem er in einem<br />

Spiel seines SC München von 1906 gegen den TSV 1860 von einem Gegenspieler geohrfeigt worden war. Dem FC<br />

Bayern fehlte am Ende nur ein Punkt zum Aufstieg und es hieß einen neuen Anlauf zu nehmen. Hatten bereits in den<br />

beiden Jahren zuvor Maier und Beckenbauer verpflichtet werden können, fehlte jetzt nur noch ein B<strong>aus</strong>tein als<br />

Grundlage für die bald folgenden großen Jahre des FC Bayern München. Im Frühjahr 1964 hatte sich <strong>der</strong> Präsident<br />

des TSV 1860 München in Nördlingen angesagt, um <strong>der</strong> Familie Müller einen Besuch abzustatten, um <strong>der</strong>en Sohn<br />

zum TSV zu lotsen. Da auch die Bayern Interesse an dem kleinen bulligen Stürmer hatten und davon Wind<br />

bekamen, erschienen sie eine Stunde früher in Nördlingen. Der TSV bot dem jungen Mann nur einen<br />

Amateurvertrag über ein Jahr, <strong>der</strong> FC Bayern einen Profivertrag. Der spätere „Bomber <strong>der</strong> Nation“, Gerd Müller,<br />

wechselte daher im Sommer zum FC Bayern. Cajkovski war gar nicht begeistert von <strong>der</strong> Verpflichtung des jungen,<br />

gedrungenen Stürmers und sagte: „Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich.“ Später nannte er ihn<br />

liebevoll „kleines dickes Müller“. [6]<br />

Gleich in seinem ersten Spiel am 18. Oktober 1964 traf Müller zum 3:0 gegen den Freiburger FC. Zum Ende <strong>der</strong><br />

Saison 1964/65 stand man mit einem Rekordtorverhältnis von 146:32 als Meister <strong>der</strong> Regionalliga Süd fest. Gerd<br />

Müller erzielte dabei in 26 Spielen 33 Tore und trug in seiner ersten Saison maßgeblich zur Meisterschaft bei. In <strong>der</strong><br />

Aufstiegsrunde machte man gegen Tennis Borussia Berlin alles klar. Der Verein gewann mit 8:0 in Berlin und stieg<br />

damit in die Bundesliga auf.<br />

1965 bis 1970 – Die ersten Jahre in <strong>der</strong> Bundesliga


FC Bayern München 38<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1965/66 3 80:40 50-18 26.294<br />

1966/67 6 62:47 37-31 22.353<br />

1967/68 5 68:58 38-30 21.706<br />

1968/69 1 61:31 46-22 25.029<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Vor <strong>der</strong> ersten Bundesligasaison <strong>der</strong> Bayern schimpfte Cajkovski, dass er keine fertigen Spieler habe und zufrieden<br />

wäre, wenn man die Klasse halten würde. Doch die Mannschaft sollte ihn Lügen strafen. Die Bayern starteten gleich<br />

voll durch. Auch wenn man am ersten Spieltag im Derby gegen den TSV 1860 mit 0:1 als Verlierer vom Platz ging,<br />

so standen die Bayern am 4. Spieltag das erste Mal an <strong>der</strong> Tabellenspitze <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. Zwar konnte diese<br />

nicht gehalten werden, aber das prestigeträchtige Rückspiel gegen den Lokalrivalen TSV 1860 konnte mit 3:0<br />

gewonnen werden, und am Ende belegte man einen mehr als beachtlichen 3. Tabellenplatz. Es war das einzige Mal<br />

in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga, dass beide Teams <strong>aus</strong> München am Ende einer Saison unter den ersten Drei<br />

standen. Platz drei in <strong>der</strong> Liga war den Bayern allerdings längst nicht genug. Es gelang ihnen zum 2. Mal in <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte den DFB-Pokal zu holen. Nach einem klasse Spiel gegen den Mei<strong>der</strong>icher SV behielten die<br />

Bayern mit 4:2 die Oberhand und brachten den Pokal nach H<strong>aus</strong>e. Sepp Maier sagte nach dem Spiel: „Hoaß war’s,<br />

gschwitzt hamma, und gwunna a no. Grad sche war’s!“ 1966 kamen damit sowohl <strong>der</strong> Meister <strong>der</strong> Bundesliga als<br />

auch <strong>der</strong> Pokalsieger <strong>aus</strong> München.<br />

Der DFB-Pokal<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1966<br />

In <strong>der</strong> nächsten Saison, 1966/67, blieb das Team nahezu unverän<strong>der</strong>t. Einzig<br />

Franz „Bulle“ Roth kam <strong>aus</strong> Kaufbeuren hinzu. Nach dem Auftritt im<br />

inoffiziellen Messestädte-Pokal spielte <strong>der</strong> FC Bayern erstmals in einem von <strong>der</strong><br />

UEFA durchgeführten internationalen Wettbewerb, dem Europapokal <strong>der</strong><br />

Pokalsieger. Diese Saison des Pokalsiegerbewerbs wurde zum ersten großen<br />

Triumphzug <strong>der</strong> Bayern auf europäischer Bühne. Über Tatran Prešov, die<br />

Shamrock Rovers, Rapid Wien und Standard Lüttich erreichte <strong>der</strong> FC Bayern<br />

völlig überraschend das Finale, das fast zu einem Heimspiel mutierte, da es in<br />

Nürnberg stattfand. An gleicher Stelle hatten die Bayern schon 35 Jahre zuvor<br />

den ersten wichtigen Titel für den Verein gewinnen können.<br />

Vor 71.000 Zuschauern erzielte Bulle Roth in <strong>der</strong> Verlängerung (108. Minute)<br />

das 1:0 für die Münchner. Gegner im Finale waren die Glasgow Rangers, die<br />

zuvor im Achtelfinale den Titelverteidiger Borussia Dortmund <strong>aus</strong> dem<br />

Wettbewerb geworfen hatten. Roth, <strong>der</strong> Schütze zum einzigen Tor im Finale,<br />

hatte zwei Jahre zuvor noch in <strong>der</strong> C-Klasse beim TSV Bertoldshofen gespielt<br />

und erzielte jetzt das entscheidende Tor zum ersten internationalen Titel des FC<br />

Bayern München. Nach Borussia Dortmund im Jahr zuvor gewann damit erneut<br />

ein deutscher Verein den Pokal <strong>der</strong> Pokalsieger.<br />

Die reguläre Bundesliga-Saison schloss <strong>der</strong> FC Bayern zwar nur auf Platz sechs ab, jedoch konnte man den<br />

DFB-Pokal erfolgreich verteidigen. Auch dieses Finale fand nicht weit von München entfernt statt. In Stuttgart sahen<br />

68.000 Zuschauer den erneuten Pokaltriumph <strong>der</strong> Bayern. Mit 4:0, durch Tore von Müller (2), Ohlh<strong>aus</strong>er und<br />

Brenninger (je 1), hatte <strong>der</strong> Hamburger SV mit Uwe Seeler keine Chance.


FC Bayern München 39<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1967 und des Pokalsiegerfinales<br />

1967<br />

Dies war <strong>der</strong> dritte Pokalerfolg innerhalb von 12 Monaten. Franz Beckenbauer<br />

wurde das erste Mal in seiner noch jungen Karriere zum „Fußballer des Jahres“<br />

gewählt. Die darauf folgende Saison 1967/68 war nicht das Jahr <strong>der</strong> Bayern. Im<br />

Halbfinale des Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger 1967/68 scheiterte man am späteren<br />

Sieger AC Mailand, im DFB-Pokal warf <strong>der</strong> damalige Regionalligist VfL<br />

Bochum den Titelverteidiger im Halbfinale <strong>aus</strong> dem Wettbewerb. Die<br />

Bundesliga schloss man nur als Fünfter ab. Viel wichtiger aber war wohl, dass<br />

man erstmals in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga am Erzrivalen TSV 1860<br />

vorbeizog und zwar sowohl in <strong>der</strong> Tabelle als auch in <strong>der</strong> Gunst <strong>der</strong> Zuschauer in<br />

München. War vorher <strong>der</strong> TSV <strong>der</strong> größere von beiden Münchner Vereinen, so<br />

hat <strong>der</strong> FC Bayern München ihn jetzt überholt. Und daran än<strong>der</strong>te sich bis heute<br />

nichts.<br />

Tschik Cajkovski verließ 1968 nach fünf erfolgreichen Jahren den Verein<br />

Der Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

Richtung Hannover 96. Für ihn kam Branko Zebec. Mit ihm kamen auch Gustl Starek und Peter Pumm. Beide<br />

sollten sich in Zukunft als tragende Säulen seines Konzepts, das auf eine starke Defensive setzte, erweisen. Sein<br />

Rezept ging auf und die Bayern gewannen zum ersten Mal in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte das Double <strong>aus</strong> Meisterschaft<br />

und Pokal. Gleichzeitig gelang zum ersten Mal seit 1937 wie<strong>der</strong> einem Verein das Double (damals dem FC Schalke<br />

04). Eben jenen FC Schalke bezwang man im Pokalendspiel mit 2:1. Vor dem Spiel nahm Gerd Müller die Ehrung<br />

für den „Fußballer des Jahres“ entgegen und Branko Zebec holte in seinem ersten Jahr als Trainer gleich<br />

Meisterschaft und Pokal.<br />

Die deutsche Meisterschale<br />

1970 bis 1976 – Auf dem Weg zum Thron Europas<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1969


FC Bayern München 40<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1969/70 2 71:29 51-17 23.324<br />

1970/71 2 74:36 48-20 24.088<br />

1971/72 1 101:38 55-13 27.882<br />

1972/73 1 93:29 54-14 33.529<br />

1973/74 1 95:53 49-19 37.588<br />

1974/75 10 57:63 34-34 36.412<br />

1975/76 3 72:50 40-28 32.971<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Am 13. März 1970 löste Udo Lattek den bisherigen Trainer Zebec ab. Mit <strong>der</strong> Amtsübernahme Latteks begann für<br />

den FC Bayern eine neue, noch erfolgreichere Ära. Unter Lattek brachte <strong>der</strong> FC Bayern die Saison 1969/70 als<br />

Zweiter zu Ende. Gerd Müller wurde zum 3. Male Torschützenkönig <strong>der</strong> Bundesliga mit <strong>der</strong> Rekordtorzahl von 38<br />

Toren in einer Saison. Zudem wurde er Torschützenkönig bei <strong>der</strong> Fußball-WM 1970 in Mexiko. In diesem Sommer<br />

beendete <strong>der</strong> langjährige Kapitän Werner Olk seine aktive Karriere. Meister wurde Borussia Mönchengladbach vor<br />

den Bayern. Die Rivalität zwischen diesen beiden Vereinen sollte kennzeichnend für die 70er Jahre werden. Beide<br />

holten in dieser Zeit insgesamt acht Mal die deutsche Meisterschaft. Auch in <strong>der</strong> Folgesaison blieb den Münchnern<br />

erneut nur <strong>der</strong> zweite Platz hinter <strong>der</strong> Fohlen-Elf <strong>aus</strong> Gladbach. Belächelte man anfangs die Verpflichtung Latteks,<br />

so wurden die Kritiker doch schon früh eines Besseren belehrt. Udo Lattek war bis dahin ohne große<br />

Trainererfahrung, doch in seiner ersten vollen Saison als Cheftrainer gewann sein Team den DFB-Pokal und wurde<br />

erneut Vizemeister. Vor dem Pokalfinale bekam Gerd Müller wie<strong>der</strong>um eine Auszeichnung als Torschützenkönig,<br />

diesmal jedoch sogar als bester Torschütze Europas. Im Finale gegen den 1. FC Köln lagen die Bayern schon nach<br />

13 Minuten mit 0:1 zurück ehe Beckenbauer in <strong>der</strong> 53. Minute <strong>aus</strong>gleichen konnte. Dem für Franz Roth<br />

eingewechselten Edgar Schnei<strong>der</strong> gelang dann in <strong>der</strong> 118. Minute das Siegtor. Die Bayern hatten damit bereits zum<br />

fünften Mal das Pokalfinale erreicht und den DFB-Pokal gewonnen. Noch kein Einziges <strong>der</strong> Finals ging verloren. Es<br />

sollte aber <strong>der</strong> vorerst letzte Pokaltriumph <strong>der</strong> Bayern für eine ganze Dekade sein. Nach Olk in <strong>der</strong> Vorsaison<br />

verließen nun mit Ohlh<strong>aus</strong>er und Starek zwei weitere Leistungsträger den Verein.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1971<br />

Vor Beginn <strong>der</strong> neuen Spielzeit verpflichtete <strong>der</strong> Verein zwei neue Spieler, die später noch die Zukunft des FC<br />

Bayern maßgebend bestimmen sollten: Uli Hoeneß und Paul Breitner. Beide waren damals gerade 18 Jahre alt. Die<br />

Saison 1971/72 wurde für den Verein zum Jahr <strong>der</strong> Rekorde. Vom ersten Spieltag an blieb man 14 Spiele in Folge<br />

ohne Nie<strong>der</strong>lage. Am Ende wurde man mit 55 Punkten und 101 erzielten Toren Meister. 40 Tore davon erzielte<br />

allein Gerd Müller. Zudem wurde Borussia Dortmund mit 11:1 vom Platz gefegt. Dies alles war noch nie dagewesen<br />

in <strong>der</strong> noch jungen Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga. Einige <strong>der</strong> Rekorde haben bis heute Bestand. Am 28. Juni 1972<br />

bestritt <strong>der</strong> FC Bayern München sein erstes Heimspiel im Olympiastadion. Es war gleichzeitig das letzte Spiel <strong>der</strong><br />

Saison. In einem „Endspiel“ um die Meisterschaft wurde <strong>der</strong> Tabellenzweite Schalke 04 mit 5:1 geschlagen. Bayern<br />

war somit erneut Meister. Die Münchner machten auch in <strong>der</strong> nächsten Saison da weiter, wo sie in <strong>der</strong> Vorsaison<br />

aufgehört hatten. Vom ersten bis zum letzten Spieltag hieß <strong>der</strong> Tabellenführer FC Bayern München und wurde mit<br />

elf Punkten Vorsprung Meister vor dem 1. FC Köln. Nun war <strong>der</strong> FCB bereit für höhere Aufgaben in Europa. 1974<br />

verteidigte man zum dritten Mal hintereinan<strong>der</strong> die Meisterschaft, Gerd Müller wurde zum dritten Mal in Folge<br />

Torschützenkönig <strong>der</strong> Bundesliga und <strong>der</strong> FC Bayern München bestieg nun zum ersten Mal „Europas Thron“.<br />

In <strong>der</strong> ersten Runde des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister kamen die Bayern dabei erst durch ein Elfmeterschießen<br />

im Rückspiel beim schwedischen Meister Åtvidabergs FF eine Runde weiter. Danach kam es zum deutsch-deutschen<br />

Duell zwischen dem FC Bayern München und Dynamo Dresden. Zur Halbzeit führte Dynamo mit 3:2 in München,


FC Bayern München 41<br />

doch die Münchner konnten das Spiel noch drehen und mit 4:3 gewinnen. Somit hatte Dresden eine gute<br />

Ausgangssituation für das Rückspiel. Doch die Roten gingen bereits nach zwölf Minuten durch zwei Tore von<br />

Hoeneß mit 2:0 in Führung. Kurz nach <strong>der</strong> Halbzeitp<strong>aus</strong>e gelang den Sachsen allerdings in <strong>der</strong> 52. Minute <strong>der</strong><br />

Ausgleich und vier Minuten später sogar <strong>der</strong> Führungstreffer zum 3:2. Gerd Müller glich jedoch in <strong>der</strong> 56. Minute<br />

zum 3:3-Endstand <strong>aus</strong>. Die nächsten beiden Runden überstand man relativ leicht gegen ZSKA Sofia und Újpest<br />

Budapest und stand im Finale Atlético Madrid gegenüber. Es war kein her<strong>aus</strong>ragendes Spiel und die Konsequenz<br />

war ein 0:0 nach 90 Minuten. Sechs Minuten vor Ende <strong>der</strong> Verlängerung gelang Luis Aragonés das 1:0 für Madrid<br />

durch einen Freistoß. Der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund, als Georg „Katsche“ Schwarzenbeck den<br />

Ball von Beckenbauer zugespielt bekam. Er sah keine Anspielstation im Mittelfeld, Beckenbauer rief nur „Schieß<br />

einfach!“ und so hielt er <strong>aus</strong> 30 Metern einfach aufs Tor: 1:1 in <strong>der</strong> 119. Minute. Schwarzenbeck ging mit diesem<br />

Tor in die Geschichte des Fußballs ein.<br />

Das 1:1 bedeutete nach damaligen Regeln ein Wie<strong>der</strong>holungsspiel, das nur zwei Tage später an gleicher Stelle<br />

stattfinden sollte. In diesem Spiel behielten die Münchner klar die Oberhand und schlugen Atlético mit 4:0. Zum<br />

ersten Mal gewann eine deutsche Mannschaft den Pokal <strong>der</strong> Landesmeister.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Pokal <strong>der</strong> Landesmeister 1974<br />

1974 verließ Paul Breitner den FC Bayern in Richtung Real Madrid<br />

und es kamen zwei neue Spieler, Kl<strong>aus</strong> Wun<strong>der</strong> vom MSV Duisburg<br />

und ein erst 18-jähriger Stürmer namens Karl-Heinz Rummenigge <strong>aus</strong><br />

Lippstadt. Rummenigge und Breitner sollten Jahre später als<br />

Breitnigge für Furore sorgen. Zunächst aber schied man als beste<br />

Mannschaft Europas gegen den MSV Duisburg bereits in <strong>der</strong> dritten<br />

Hauptrunde des DFB-Pokals <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> Liga erreichte man nur den<br />

zehnten Tabellenplatz. Da es in <strong>der</strong> Liga nicht lief, kam es zur<br />

Winterp<strong>aus</strong>e zu einem Krisengespräch zwischen Lattek und Präsident<br />

Neudecker. Lattek schil<strong>der</strong>te das Gespräch später so: „Herr Neudecker,<br />

wir müssen etwas än<strong>der</strong>n.“ worauf Neudecker mit „Sie haben recht. Sie<br />

sind gefeuert.“ antwortete. Neuer Trainer wurde Dettmar Cramer.<br />

Mit Cramer konnte zwar auch nicht die Bundesligasaison gerettet<br />

werden, aber passend zum 75- jährigen Vereinsjubiläum gewann <strong>der</strong><br />

FC Bayern erneut den Pokal <strong>der</strong> Landesmeister. Über den 1. FC<br />

Der Pokal <strong>der</strong> Landesmeister<br />

Magdeburg, Ararat Eriwan und den AS Saint-Étienne konnte erneut das Finale erreicht werden. Auf den 1. FC<br />

Magdeburg hätte man bereits ein paar Tage früher im Europäischen Supercup treffen können, da Magdeburg den<br />

Pokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1974 im Mai gegen den AC Mailand gewonnen hatte. Für den Supercup konnte man sich<br />

jedoch auf keinen Termin einigen, so dass das Aufeinan<strong>der</strong>treffen im Pokal <strong>der</strong> Landesmeister zusätzlich zum<br />

Supercup-Ersatz geriet. Ebenso wie im Jahr zuvor gegen Dynamo Dresden tat man sich auch gegen die Magdeburger<br />

schwer, kam aber letzten Endes doch eine Runde weiter. In Paris, wo das Finale stattfand, setzten sich die Münchner<br />

klar mit 2:0 gegen Leeds United durch.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Pokal <strong>der</strong> Landesmeister 1975<br />

1975/76 lief es zunächst auch unter Cramer nicht besser in <strong>der</strong> Bundesliga. Zur Winterp<strong>aus</strong>e belegte man nur Platz<br />

zehn. Die Spiele um den UEFA Super Cup gegen Dynamo Kiew verlor man ebenfalls. Doch nach <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e<br />

lief es besser und <strong>der</strong> Verein belegte am Ende den dritten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal kamen die Bayern bis in<br />

Halbfinale, wo man am Hamburger SV scheiterte. Nach Jeunesse Esch, Malmö FF und Benfica Lissabon standen die<br />

Bayern im Halbfinale des Pokals <strong>der</strong> Landesmeister Real Madrid gegenüber. Das Rückspiel im Olympiastadion war<br />

restlos <strong>aus</strong>verkauft, wollte man doch auch Paul Breitner und Günter Netzer in Diensten von Real sehen. Nach einem<br />

1:1 im Hinspiel gewann man mit zwei Toren von Gerd Müller 2:0 und zog zum dritten Mal in Folge ins Finale ein.<br />

Dort trafen die Münchner auf den AS Saint-Étienne. Franz Roth zeichnete sich schon wie im Vorjahr als Torschütze


FC Bayern München 42<br />

im Finale <strong>aus</strong>, diesmal jedoch gleich als Goldtorschütze: Sein 1:0 in <strong>der</strong> 57. Minute war das Einzige in <strong>der</strong> gesamten<br />

Partie und zum dritten Mal war <strong>der</strong> FC Bayern Gewinner des Landesmeisterpokals. Dieses war zuvor nur den<br />

Königlichen <strong>aus</strong> Madrid (fünf Mal in Folge) und Ajax Amsterdam von 1971 bis 1973 gelungen.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Pokal <strong>der</strong> Landesmeister 1976 und Spieldaten des Endspiels um den UEFA Super<br />

Cup 1975<br />

1976 bis 1979 – Der FC Bayern im Umbruch<br />

Der Weltpokal<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1976/77 7 74:65 37-31 31.550<br />

1977/78 12 62:64 32-36 30.910<br />

1978/79 4 69:46 40-28 34.153<br />

Nach den Jahren <strong>der</strong> internationalen Triumphe befand sich die Mannschaft im<br />

Umbruch. Einer <strong>der</strong> letzten großen Höhepunkte war <strong>der</strong> Gewinn des Weltpokals.<br />

Als erste deutsche Mannschaft holte man den Pokal gegen Cruzeiro Belo<br />

Horizonte, während man den Supercup erneut verlor, diesmal gegen den RSC<br />

An<strong>der</strong>lecht. Franz Beckenbauer wurde zum Fußballer Europas gewählt und<br />

verließ zum Ende <strong>der</strong> Saison den FC Bayern in Richtung Cosmos New York. In<br />

<strong>der</strong> Liga wurde man nur Zwölfter und erlebte eine <strong>der</strong> bittersten Heimpleiten <strong>der</strong><br />

Geschichte, als man mit 0:7 gegen den FC Schalke 04 verlor. 65 Gegentore in<br />

einer Spielzeit bedeuten den absoluten Negativrekord für die Münchner.<br />

Im Dezember 1977 machte <strong>der</strong> Verein ein T<strong>aus</strong>chgeschäft mit Eintracht<br />

Frankfurt. Cramer wechselte im T<strong>aus</strong>ch für Trainer Gyula Lóránt an den Main.<br />

Bayern wurde nur Tabellenzwölfter, die schlechteste Platzierung <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte des FC Bayern. Zum Ende <strong>der</strong> Saison kam Paul Breitner<br />

zurück. Für 1,75 Millionen Mark wechselte er von Eintracht Braunschweig zurück an die Isar. Gyula Lóránt wurde<br />

bereits im Dezember 1978 beurlaubt und sein bisheriger Co-Trainer Pál Csernai übernahm das Amt des Trainers. Als<br />

Nachfolger war Max Merkel im Gespräch, doch die Mannschaft sprach sich gegen ihn <strong>aus</strong>. Gerd Müller folgte Franz<br />

Beckenbauer 1979 in die USA, Uli Hoeneß wechselte nach Nürnberg und <strong>der</strong> langjährige Präsident Neudecker trat<br />

nach 17 Jahren Amtszeit ab; neuer Präsident wurde Hoffmann. Einziger Lichtblick in den unruhigen Zeiten war das<br />

neugeschaffene Duo Rummenigge und Breitner, auch Breitnigge genannt. Alleine 26 <strong>der</strong> erzielten 69 Tore gingen<br />

auf das Konto <strong>der</strong> beiden. Im April 1979 kehrte Uli Hoeneß zum FC Bayern zurück und wurde, obwohl gerade erst<br />

27 Jahre alt, Manager des Vereins.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Weltpokal 1976 und Spieldaten des Endspiels um den UEFA Super Cup 1976<br />

1979 bis 1989 – Der Erfolg kommt zurück


FC Bayern München 43<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1979/80 1 84:33 50-18 39.579<br />

1980/81 1 89:41 53-15 36.412<br />

1981/82 3 77:56 43-25 33.372<br />

1982/83 4 74:33 44-24 31.324<br />

1983/84 4 84:41 47-21 30.794<br />

1984/85 1 79:38 50-18 32.765<br />

1985/86 1 82:31 49-19 27.265<br />

1986/87 1 67:31 53-15 37.471<br />

1987/88 2 83:45 48-20 28.034<br />

1988/89 1 67:26 50-18 30.353<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Im Juli 1979 erreichte den Verein die nächste Hiobsbotschaft. Sepp Maier verletzte sich nach einem Autounfall so<br />

folgenschwer, dass die Katze von Anzing, wie er auch genannt wurde, seine Karriere frühzeitig beenden musste. Mit<br />

35 Jahren hatte er 473 Bundesligaspiele bestritten, alle für den FC Bayern, davon 442 Spiele in Folge. Maiers<br />

Nachfolger wurde Walter Junghans. Auch <strong>der</strong> letzte Große <strong>der</strong> 70er-Ära musste seine Karriere frühzeitig beenden.<br />

Katsche Schwarzenbeck bestritt am 18. August 1979 sein letztes Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04. Er zog<br />

sich eine Achillessehnenverletzung zu, die ihn zwang, seine Karriere zu beenden. Schwarzenbeck bestritt 416<br />

Bundesligaspiele für die Bayern, in denen er 16 Tore erzielte. An<strong>der</strong>e rückten dafür ins Rampenlicht beim FC<br />

Bayern. Kl<strong>aus</strong> Augenthaler, inzwischen Stammspieler, Dieter Hoeneß, <strong>der</strong> vom VfB Stuttgart an die Isar kam und<br />

natürlich Karl-Heinz Rummenigge. Letzterer wurde 1979 zum Fußballer Europas gewählt.<br />

Im DFB-Pokal schied man blamablerweise gegen die SpVgg Bayreuth schon in <strong>der</strong> dritten Hauptrunde <strong>aus</strong>. Als<br />

Vierter des Vorjahres in <strong>der</strong> Bundesliga startete man im UEFA-Pokal, erreichte dort das Halbfinale und unterlag dort<br />

abermals im deutsch-deutschen Duell <strong>der</strong> Eintracht <strong>aus</strong> Frankfurt trotz eines 2:0 im Hinspiel. Bereits im Jahr zuvor<br />

war man im Achtelfinale des UEFA-Pokals gegen Eintracht Frankfurt <strong>aus</strong>geschieden. In <strong>der</strong> Rückrunde <strong>der</strong><br />

Bundesliga lieferten sich die Bayern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem HSV. Erst am letzten Spieltag kam es zur<br />

Entscheidung über die Meisterschaft. Bayern München gewann zu H<strong>aus</strong>e im Olympiastadion mit 2:0 durch Tore von<br />

Breitner und Rummenigge. Seit dem Gewinn des Weltpokals 1976 konnte nun <strong>der</strong> erste Titel für die Bayern und<br />

zugleich die erste Meisterschaft seit sechs Jahren gefeiert werden. Der Umbruch, eingeleitet 1977/78, war<br />

abgeschlossen und die Bayern fanden in die Erfolgsspur zurück.<br />

1980/81 konnte <strong>der</strong> FC Bayern München erstmals wie<strong>der</strong> seinen Meistertitel verteidigen, wobei das Duo Breitnigge<br />

insgesamt 46 Tore erzielte. Im Pokal <strong>der</strong> Landesmeister gelangte man ungeschlagen bis ins Halbfinale und<br />

eliminierte dabei u. a. Ajax Amsterdam. Auch im Halbfinale verlor man kein Spiel gegen den FC Liverpool, musste<br />

aber wegen <strong>der</strong> Auswärtstorregel nach dem 1:1 im Rückspiel in München die Segel streichen. Die Reds <strong>aus</strong><br />

Liverpool holten im Finale ihren dritten Pokal <strong>der</strong> Landesmeister. In <strong>der</strong> dritten Hauptrunde des DFB-Pokals war<br />

erneut Endstation. Diesmal war es <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern, <strong>der</strong> die Bayern früh stoppte.<br />

Doch im folgenden Jahr holte <strong>der</strong> Verein elf Jahre nach dem letzten Sieg zum sechsten Mal den Pokal an die Isar.<br />

Das Finale im Frankfurter Waldstadion war eines <strong>der</strong> außergewöhnlichsten in <strong>der</strong> Geschichte dieses Wettbewerbs,<br />

denn Dieter Hoeneß spielte es trotz einer Kopfverletzung, die er sich im Spiel zuzog, mit Kopfverband zu Ende. Die<br />

Bayern lagen zur Halbzeit bereits mit 0:2 gegen den Erzrivalen <strong>aus</strong> Franken, dem 1. FC Nürnberg, zurück. Nach<br />

einem Kopfballduell mit Alois Reinhardt zog sich Hoeneß die schwere Kopfverletzung zu, die zunächst nur<br />

notdürftig verbunden wurde. In <strong>der</strong> Halbzeitp<strong>aus</strong>e redete sein Bru<strong>der</strong> Uli ihm zu, er solle die Zähne


FC Bayern München 44<br />

zusammenbeißen, denn man würde ihn brauchen. Daraufhin ließ Dieter Hoeneß die Wunde ohne Narkose nähen und<br />

erschien zur zweiten Halbzeit wie<strong>der</strong> auf dem Rasen. Der FC Bayern drehte das Spiel noch und Dieter Hoeneß<br />

gelang dabei sogar in <strong>der</strong> 89. Minute das entscheidende Tor zum 4:2 per Kopf. Auch im Europapokal war man<br />

wie<strong>der</strong> erfolgreicher und gelangte ins Finale des Pokals <strong>der</strong> Landesmeister, unterlag dort jedoch Aston Villa mit 0:1<br />

trotz einer klaren Dominanz im Spielverlauf. In <strong>der</strong> Meisterschaft machten <strong>der</strong> HSV und <strong>der</strong> 1. FC Köln den Titel<br />

unter sich <strong>aus</strong>. Es blieb nur <strong>der</strong> 3. Platz für die Münchner, nachdem man am Bökelberg gegen Gladbach mit 0:3<br />

unterlag.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1982 und des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1982<br />

Im Juli 1983 kehrte Udo Lattek als Trainer nach München zurück. Pal Csernai wurde drei Spieltage vor Ablauf <strong>der</strong><br />

Saison 1982/83 wegen Erfolglosigkeit entlassen. Der FC Bayern konnte diesmal keinen Titel holen und kam auch in<br />

kein Finale. So scheiterte man im Pokal <strong>der</strong> Pokalsieger an <strong>der</strong> Mannschaft von Alex Ferguson, dem FC Aberdeen,<br />

<strong>der</strong> später auch den Titel holte. In <strong>der</strong> Bundesliga belegte man nur Platz vier. Zum Saisonende beendete mit Paul<br />

Breitner erneut einer <strong>der</strong> Großen seine Karriere. Mit Jean-Marie Pfaff wurde jedoch auch schon ein neuer<br />

Publikumsliebling verpflichtet. Am 33. Spieltag gegen Schalke gab Michael Rummenigge, <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> von<br />

Karl-Heinz, seinen Einstand bei den Bayern. Unter Lattek folgten nun erneut sehr erfolgreiche Jahre. Die<br />

Mannschaft unter seiner Leitung erreichte dreimal hintereinan<strong>der</strong> das Pokalfinale und musste sich nur 1985 Bayer<br />

Uerdingen geschlagen geben. Das Finale 1984 gegen Borussia Mönchengladbach musste im Elfmeterschießen<br />

entschieden werden. Ausgerechnet Lothar Matthäus, <strong>der</strong> zur folgenden Spielzeit an die Isar wechselte, verschoss den<br />

ersten Elfmeter für Gladbach.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1984; Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1985 und<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1986<br />

Erreichten die Bayern 1985 noch das Halbfinale des Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger, standen sie 1987 wie<strong>der</strong> im<br />

Finale des Pokals <strong>der</strong> Landesmeister. Dort traf man in Wien auf den FC Porto, <strong>der</strong> als Außenseiter in die Partie ging.<br />

Bis zur 78. Minute führten die Bayern mit 1:0 durch ein Tor von Ludwig Kögl, ehe Rabah Madjer durch ein<br />

sensationelles Hackentricktor <strong>der</strong> Ausgleich gelang. Nur zwei Minuten später folgte das 2:1 des FC Porto und <strong>der</strong> FC<br />

Bayern verpasste erneut die Chance auf den Gewinn des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister. Die Meisterschaft konnte<br />

man in den Jahren 1985 bis 1987 drei Mal in Folge gewinnen. Mit dem Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft 1986 löste man<br />

den 1. FC Nürnberg als Rekordmeister Deutschlands ab, wobei den Bayern in <strong>der</strong> Saison 1984/85 das seltene<br />

Kunststück gelang, vom ersten bis zum letzten Spieltag Tabellenführer <strong>der</strong> Bundesliga zu sein. Udo Lattek nahm<br />

zum Ende <strong>der</strong> Saison 1986/87 seinen Hut und verabschiedete sich zum letzten Male von den Bayern. In seinen zwei<br />

Amtszeiten als Trainer des FC Bayern München gewann er insgesamt sechs Meisterschaften, dreimal den<br />

DFB-Pokal und einmal den Landesmeisterpokal.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1987<br />

Auf Udo Lattek folgte Jupp Heynckes als Trainer bei den Bayern. In seiner ersten Saison als verantwortlicher<br />

Trainer sprang am Ende Platz zwei hinter Wer<strong>der</strong> Bremen her<strong>aus</strong>. Es folgte erneut ein Umbruch in <strong>der</strong> Mannschaft,<br />

wobei fünf Nationalspieler den Verein verließen. Matthäus und Brehme gingen zu Inter Mailand und Jean-Marie<br />

Pfaff verließ den Verein in Richtung Lierse SK. Immerhin 156 Bundesligaspiele hatte Pfaff für die Bayern<br />

absolviert. Nachfolger von Pfaff wurde <strong>der</strong> damals 25-jährige Raimond Aumann. Neu verpflichtet wurden dafür u. a.<br />

Stefan Reuter, Olaf Thon und Roland Grahammer. So klappte es dann für Heynckes mit <strong>der</strong> Meisterschaft im<br />

zweiten Anlauf und Roland Wohlfarth wurde mit 17 Treffern Torschützenkönig <strong>der</strong> Bundesliga. Im DFB-Pokal war<br />

man dagegen nicht so erfolgreich und schied bereits in <strong>der</strong> dritten Runde gegen den Karlsruher SC <strong>aus</strong>. Im<br />

UEFA-Pokal erreichte man immerhin das Halbfinale. Dort scheiterten die Münchner am späteren Pokalsieger SSC<br />

Neapel mit dem damaligen Weltstar Diego Armando Maradona. In besserer Erinnerung <strong>aus</strong> jener Europapokalsaison<br />

1988/89 dürfte jedoch das Achtelfinalrückspiel bei Inter Mailand sein. Nach einem 0:2 im Hinspiel schafften die<br />

Bayern das „Wun<strong>der</strong> von Mailand“ und gewannen das Rückspiel mit 3:1. Ebenfalls legendär war <strong>der</strong> Auftritt von<br />

Trainer Christoph Daum zusammen mit Bayern-Trainer Heynckes im ZDF-Sportstudio. Dabei kam es zum Eklat, als


FC Bayern München 45<br />

Daum meinte, dass eine Wetterkarte interessanter sei als ein Gespräch mit Heynckes und sich hinterher noch an<br />

seine Stirn tippte. Die Person Daum sollte den FC Bayern noch lange begleiten.<br />

1989 bis 2000 – Lange Suche nach dem richtigen Trainer<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1989/90 1 64:28 49-19 36.235<br />

1990/91 2 74:41 45-23 35.833<br />

1991/92 10 59:61 36-40 32.526<br />

1992/93 2 74:45 47-21 46.059<br />

1993/94 1 68:37 44-24 48.176<br />

1994/95 6 55:41 43-25 54.176<br />

1995/96 2 66:46 62 59.353<br />

1996/97 1 68:34 71 58.059<br />

1997/98 2 69:37 66 54.412<br />

1998/99 1 76:28 78 53.765<br />

1999/00 1 73:28 73 52.588<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Die Saison 1989/90 verlief ähnlich wie die vorherige Saison. Der Meistertitel wurde erfolgreich verteidigt, Aus in<br />

<strong>der</strong> dritten Runde des DFB-Pokals beim VfB Stuttgart und im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister wurde das Halbfinale<br />

erreicht, wo man gegen den AC Mailand <strong>aus</strong>schied. Und dies obwohl vor <strong>der</strong> Saison sieben neue Spieler<br />

hinzukamen. Das „Tor des Jahrzehnts“ gelang Kl<strong>aus</strong> Augenthaler als er im Pokalspiel bei Eintracht Frankfurt <strong>aus</strong><br />

48,90 Metern das entscheidende 1:0 erzielte. Mit Augenthaler, Kohler, Pflügler, Reuter, Thon und Aumann fuhren<br />

gleich sechs Bayernspieler zur WM 1990 und kamen als Weltmeister zurück.<br />

Die 90er Jahre begannen für die Bayern wie die 80er Jahre endeten. Mit dem Halbfinale im Pokal <strong>der</strong> Landesmeister<br />

erreichte <strong>der</strong> Verein zum dritten Mal in Folge die Runde <strong>der</strong> letzten Vier in einem Europapokalwettbewerb. Dies<br />

gelang zuletzt fast zehn Jahre zuvor, von 1980 bis 1982. Nach dem SSC Neapel und dem AC Mailand in den Jahren<br />

zuvor war diesmal Roter Stern Belgrad Endstation. Dabei schied die Mannschaft äußerst knapp und unglücklich <strong>aus</strong>.<br />

Bis zur 90. Minute des Rückspiels führte man mit 2:1 und wäre somit in <strong>der</strong> Verlängerung gewesen. Doch einen<br />

Flatterball von Kl<strong>aus</strong> Augenthaler auf das eigene Tor vermochte Raimond Aumann nicht festzuhalten und mit einem<br />

2:2 zog Roter Stern ins Finale ein. Im DFB-Pokal setzte es ein peinliches 0:1 in <strong>der</strong> ersten Runde bei den Amateuren<br />

vom FV 09 Weinheim, in <strong>der</strong> Liga wurde man Vizemeister hinter dem 1. FC Kaiserslautern.<br />

Zur neuen Saison wechselten Kohler und Reuter zu Juventus Turin. Allein für Kohler erhielten die Bayern rund 15<br />

Millionen Mark an Ablöse, [7] doch die Ablöse konnte den Verlust von Kohler nicht wettmachen. Thomas Berthold<br />

wurde vom AS Rom verpflichtet, konnte ihn aber nicht ersetzen. Kl<strong>aus</strong> Augenthaler hatte zudem seine Karriere<br />

beendet, in welcher er 404 Bundesligaspiele für den FC Bayern absolvierte und sieben Mal Meister und drei Mal<br />

Pokalsieger wurde. [8] Raimond Aumann und Brian Laudrup erlitten beide einen Kreuzbandriss. Die Mannschaft<br />

bestand nur noch <strong>aus</strong> einem Gerippe. Für Aumann und den ebenfalls <strong>aus</strong>gefallenen Ersatztorwart Sven Scheuer<br />

wurde kurzfristig Toni Schumacher verpflichtet, <strong>der</strong> in acht Bundesligaspielen vor <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e 91/92 für die<br />

etatmäßige Nummer 1 das Bayerntor hütete.<br />

Nach dem Zweitrunden<strong>aus</strong> im Pokal gegen den FC Homburg und einer 1:4-Heimnie<strong>der</strong>lage gegen die Stuttgarter<br />

Kickers war <strong>der</strong> Druck vieler Fans und <strong>der</strong> Öffentlichkeit so groß, dass <strong>der</strong> Verein Jupp Heynckes am 8. Oktober<br />

1991 entließ. Laut Raimond Aumann hatten die Spieler Tränen in den Augen, als sich Heynckes von ihnen


FC Bayern München 46<br />

verabschiedete. [9] Uli Hoeneß, <strong>der</strong> mit Jupp Heynckes befreundet ist und die Entscheidung <strong>der</strong> Entlassung<br />

mitgetragen hatte, sagte 2003, dass es seine größte Fehlentscheidung gewesen sei. [10]<br />

Betrachtet man die vier Jahre unter Heynckes mit zwei Vizemeisterschaften, zwei Meisterschaften und dem<br />

dreimaligen Erreichen des Halbfinals im Europapokal, kann man sicher von einer erfolgreichen Trainerära sprechen.<br />

Der öffentliche Druck, <strong>der</strong> letzten Endes zur Entlassung Jupp Heynckes' führte, deutete bereits damals auf die<br />

gestiegenen Ansprüche des Vereins, <strong>der</strong> Fans und <strong>der</strong> Medien in München hin. Eine Dekade später sollten Trainer<br />

trotz zweier Doubles entlassen werden.<br />

Nachfolger von Heynckes wurde Søren Lerby, <strong>der</strong> von 1983 bis 1986 89 Spiele für den FC Bayern absolviert hatte.<br />

Doch auch Lerby vermochte das Ru<strong>der</strong> nicht herumzureißen und so setzte es im Europapokal sogar eine <strong>der</strong><br />

deftigsten Nie<strong>der</strong>lagen in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. In <strong>der</strong> 2. Runde des UEFA-Pokals wurden die Bayern von B 1903<br />

Kopenhagen mit 2:6 deklassiert. Am Ende belegten die Bayern nur Platz zehn in <strong>der</strong> Bundesliga und qualifizierten<br />

sich das erste Mal seit 1979 nicht für einen internationalen Wettbewerb. Im März 1992 wurde Erich Ribbeck als<br />

neuer Trainer und Nachfolger von Lerby verpflichtet. Zudem investierte <strong>der</strong> Verein im Sommer insgesamt 23,5<br />

Millionen Mark in neue Spieler, für damalige Verhältnisse eine unglaubliche Summe. Allerdings verließen Stefan<br />

Effenberg und Brian Laudrup den Verein für 17 Millionen gemeinsam zum AC Florenz. Lothar Matthäus kehrte im<br />

Gegenzug nach vier Jahren in Italien an die Isar zurück. Dazu kamen Spieler wie Thomas Helmer, Mehmet Scholl<br />

und Jorginho. 32 Spieltage blieb <strong>der</strong> FC Bayern auf Platz eins <strong>der</strong> Tabelle und wurde am Ende doch nur Zweiter<br />

hinter Wer<strong>der</strong> Bremen. Auch wenn die Investitionen zu Beginn <strong>der</strong> Saison nicht zur Meisterschaft reichten, wurde<br />

dennoch die Schmach des 10. Platzes <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Vorsaison getilgt.<br />

1994 holten die Münchner endlich den 13. Meistertitel, allerdings nicht mit Trainer Ribbeck. Der war zur<br />

Winterp<strong>aus</strong>e entlassen worden und Franz Beckenbauer übernahm – als amtieren<strong>der</strong> Vizepräsident des Vereins –<br />

zum ersten Mal den Trainerposten bei seinen Bayern. Zwei Jahre später sollte dies noch überboten werden.<br />

Zur neuen Spielzeit wurde Giovanni Trapattoni als Trainer verpflichtet, <strong>der</strong> jedoch nur ein Jahr an <strong>der</strong> Isar blieb. Die<br />

Sprachprobleme waren zu groß. Verpflichtet wurde hingegen zur neuen Saison ein neuer Torhüter, Oliver Kahn, <strong>der</strong><br />

später zu einer Ikone in München werden sollte. Im Herbst 1994 löste Franz Beckenbauer den seit 1985 amtierenden<br />

Fritz Scherer als Präsidenten des Gesamtvereins ab. In <strong>der</strong> Meisterschaft wurde <strong>der</strong> FC Bayern nur Sechster, doch<br />

konnte unter dem „Mister“ Trapattoni immerhin das Halbfinale des zwischenzeitlich in UEFA Champions League<br />

umbenannten Landesmeisterpokals erreicht werden, wo man gegen den späteren Gewinner Ajax Amsterdam<br />

allerdings chancenlos war. Wie schon 1990 leistete man sich im DFB-Pokal einen blamablen Ausrutscher in Runde<br />

eins. Diesmal hieß <strong>der</strong> Gegner Vestenbergsgreuth, gegen den man in Nürnberg mit 0:1 unterlag. Durch den<br />

Pokalsieg von Borussia Mönchengladbach gelangte <strong>der</strong> FC Bayern trotz des sechsten Tabellenplatzes doch noch ins<br />

internationale Geschäft und konnte in <strong>der</strong> Folgesaison am UEFA-Pokal teilnehmen. Franz Beckenbauer bezeichnete<br />

darauf hin den Wettbewerb als „Cup <strong>der</strong> Verlierer“.<br />

Mit Otto Rehhagel kam in <strong>der</strong> Folgesaison ein renommierter Trainer an die Isar, <strong>der</strong> zuvor 14 Jahre lang den SV<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen trainiert hatte. Doch trotz Platz zwei in <strong>der</strong> Liga und des Einzugs ins Endspiel des UEFA-Pokals<br />

musste Rehhagel am 27. April 1996 seinen Posten räumen. Franz Beckenbauer nahm erneut Platz auf <strong>der</strong> Bank, doch<br />

es blieb in <strong>der</strong> Bundesliga beim zweiten Platz hinter Borussia Dortmund. Er gewann jedoch die beiden<br />

UEFA-Pokal-Endspiele gegen Girondins Bordeaux. Beckenbauer hatte damit den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger, den<br />

Pokal <strong>der</strong> Landesmeister, den Weltpokal, die Europa- und die Weltmeisterschaft als Spieler und die WM und den<br />

UEFA-Pokal als Trainer gewonnen. Einzig den europäischen Supercup gewann er nie. Jürgen Klinsmann, <strong>der</strong> vor<br />

<strong>der</strong> Saison von den Tottenham Hotspurs nach München gewechselt war, stellte in dieser UEFA-Pokal-Saison mit 15<br />

Turniertreffern einen neuen Rekord auf. [11]


FC Bayern München 47<br />

Spieldaten des Endspiels um den UEFA-Pokal 1996<br />

Zur neuen Saison kehrte Giovanni Trapattoni an die Isar zurück und wurde mit<br />

dem FC Bayern Deutscher Meister <strong>der</strong> Saison 96/97. Es war <strong>der</strong> erste Titel für<br />

den Mister außerhalb Italiens. 1998 holte er mit den Bayern den DFB-Pokal<br />

gegen den MSV Duisburg. Der DFB-Pokalsieg 1998 war zugleich <strong>der</strong> erste<br />

Pokalsieg des Vereins seit nunmehr zwölf Jahren. Nach diesem Erfolg verließ<br />

<strong>der</strong> Italiener die Münchner zum zweiten Mal. Unvergessen blieb dabei seine<br />

bekannte Wutrede nach einem 0:1 gegen Schalke am 10. März 1998 in einer<br />

Pressekonferenz.<br />

Spieldaten des DFB-Pokal Endspiels 1998<br />

1998 kam <strong>der</strong> Meistermacher <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Borussia, Ottmar Hitzfeld, als<br />

Trapattoni-Nachfolger nach München. Mit Hitzfeld kehrte auch Stefan Effenberg<br />

an die Isar zurück, <strong>der</strong> bereits von 1990 bis 1992 für den FC Bayern gespielt<br />

hatte. Er wurde in den nächsten Jahren zu Hitzfelds verlängertem Arm in <strong>der</strong><br />

Mannschaft. Unter dem neuen Trainer wurde man auf Anhieb Meister. Dabei<br />

hatte man am Ende 15 Punkte Vorsprung auf den Vizemeister Bayer Leverkusen<br />

und das Triple schien möglich.<br />

Die Meisterschaft bereits gesichert, stand man am 26. Mai 1999 im<br />

Der UEFA-Pokal<br />

Champions-League-Finale in Barcelona <strong>der</strong> Mannschaft von Manchester United gegenüber, gegen die man in <strong>der</strong><br />

Gruppenphase zweimal Unentschieden gespielt hatte. Bereits in <strong>der</strong> 6. Minute gingen die Bayern durch ein Tor von<br />

Mario Basler mit 1:0 in Führung. Der FC Bayern war auch im weiteren Verlauf des Spiels überlegen und hätte<br />

sowohl durch Mehmet Scholl als auch Carsten Jancker die Führung weiter <strong>aus</strong>bauen können. Beide trafen jedoch nur<br />

den Torpfosten beziehungsweise die Latte. In <strong>der</strong> 80. Minute ließ sich Lothar Matthäus, bis dahin einer <strong>der</strong> besten<br />

Spieler auf dem Platz, auf eigenen Wunsch <strong>aus</strong>wechseln. Die Mannschaft hielt bis zur Nachspielzeit das 1:0, jedoch<br />

gelang es Manchester durch Tore von Sheringham und Solskjær das Spiel innerhalb von zwei Minuten noch in <strong>der</strong><br />

Nachspielzeit zu drehen. Dieses Champions-League-Finale ging als eines <strong>der</strong> denkwürdigsten in die Geschichte ein<br />

und noch heute wird über die Auswechslung von Matthäus kontrovers diskutiert.<br />

Zweieinhalb Wochen später war Matthäus erneut die tragische Figur, als es im DFB-Pokal-Endspiel gegen Wer<strong>der</strong><br />

Bremen nach Verlängerung 1:1 stand und das Elfmeterschießen entscheiden musste. Den letzten Elfmeter schoss<br />

Matthäus, Wer<strong>der</strong>-Torwart Rost hielt und somit ging dieses Elfmeterschießen mit 4:5 verloren. Es war das einzige<br />

Mal, dass <strong>der</strong> FC Bayern gleich zwei Endspiele in einer Saison verlor.<br />

Spieldaten des DFB-Pokal-Endspiels 1999 und Spieldaten des Champions-League-Endspiels 1999<br />

Wie fast jedes Jahr gab es auch zur Saison 1999/00 Neuzugänge und Verän<strong>der</strong>ungen beim FC Bayern. So kamen <strong>der</strong><br />

18-jährige Roque Santa Cruz, Patrik An<strong>der</strong>sson und Paulo Sérgio neu zum Verein, Thomas Helmer, Ali Daei und<br />

später Mario Basler verließen ihn. Die Saison verlief durch<strong>aus</strong> erfolgreich. Bayern wurde zum 16. Mal Meister,<br />

gewann zum 10. Mal den DFB-Pokal (in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels wurde Wer<strong>der</strong> Bremen mit 3:0<br />

besiegt) und erreichte das Halbfinale <strong>der</strong> Champions League, wo man gegen Real Madrid <strong>aus</strong>schied, gegen die man<br />

in <strong>der</strong> Gruppenphase noch zweimal gewinnen konnte. Zudem feierte <strong>der</strong> Verein im Frühjahr 2000 sein 100-jähriges<br />

Vereinsjubiläum. Zu diesem Anlass wurde ein Einladungsturnier mit Real Madrid, Manchester United und<br />

Galatasaray Istanbul <strong>aus</strong>getragen, das <strong>der</strong> FC Bayern gewinnen konnte.<br />

Die Entscheidung in <strong>der</strong> Meisterschaft fiel erst am letzten Spieltag. Seit dem 30. Spieltag <strong>der</strong> Saison hatte Bayer 04<br />

Leverkusen die Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga angeführt. Nach dem 33. Spieltag betrug <strong>der</strong> Vorsprung drei Punkte. Ein<br />

Unentschieden bei <strong>der</strong> SpVgg Unterhaching hätte <strong>der</strong> Elf um Trainer Christoph Daum für den ersten Titelgewinn<br />

selbst bei einem Sieg <strong>der</strong> Bayern gegen Wer<strong>der</strong> Bremen gereicht. Doch es kam an<strong>der</strong>s. Bayern erledigte seine<br />

Aufgabe zu H<strong>aus</strong>e und gewann mit 3:1. Gleichzeitig gelang es Leverkusen nicht, den einen Punkt unter Dach und


FC Bayern München 48<br />

Fach zu bringen. Leverkusen verlor mit 0:2 gegen den Aufsteiger <strong>aus</strong> dem Vorort Münchens – Michael Ballack<br />

schoss dabei ein Eigentor zum 0:1 – und die Meisterschaft ging an den FC Bayern.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2000<br />

2001 bis 2009 – Nationale Dominanz im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrt<strong>aus</strong>ends<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

2000/01 1 62:37 63 48.471<br />

2001/02 3 65:25 68 52.765<br />

2002/03 1 70:25 75 51.588<br />

2003/04 2 70:39 68 55.471<br />

2004/05 1 75:33 77 53.294<br />

2005/06 1 67:32 75 67.641<br />

2006/07 4 55:40 60 68.647<br />

2007/08 1 68:21 76 69.000<br />

2008/09 2 71:42 67 69.000<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

In <strong>der</strong> Folgesaison gelang es dem FC Bayern, den Titel in <strong>der</strong> Bundesliga zu verteidigen; im DFB-Pokal scheiterte<br />

man bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde im Elfmeterschießen am 1. FC Magdeburg. Dafür gelang es 25 Jahre nach dem<br />

letzten Sieg im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister und zwei Jahre nach dem dramatischen Endspiel in Barcelona,<br />

diesen Pokal zum 4. Mal zu gewinnen.<br />

Als Initialzündung für diesen Erfolg gilt das vorletzte Spiel <strong>der</strong> zweiten Gruppenphase bei Olympique Lyon. Der FC<br />

Bayern hatte nach einer schwachen Leistung mit 0:3 verloren, was Präsident Franz Beckenbauer beim<br />

Mitternachtsbankett zu einer berühmt gewordenen Wutrede („Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft“) veranlasste. Die<br />

Rede zeigte Wirkung, die folgenden fünf Champions-League-Spiele (gegen Arsenal London, Manchester United und<br />

Real Madrid) wurden allesamt gewonnen und so stand man schließlich im Finale <strong>der</strong> Champions League, das man<br />

im Mailän<strong>der</strong> San Siro mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen den FC Valencia gewann. Der Held <strong>der</strong> Partie war wie<strong>der</strong><br />

einmal Torhüter Oliver Kahn, <strong>der</strong> drei Elfmeter parierte. Kahn hatte zuvor im Laufe <strong>der</strong> Saison schon häufig<br />

geglänzt, beson<strong>der</strong>s im Halbfinalhinspiel gegen Real Madrid im Santiago Bernabéu.<br />

Einige Tage zuvor war es in <strong>der</strong> Bundesliga zum Duell um die Meisterschaft gekommen. Bis zum 33. Spieltag war<br />

<strong>der</strong> FC Schalke 04 Tabellenführer. Dann verloren die Knappen ihr Spiel beim VfB Stuttgart durch ein Tor in <strong>der</strong> 90.<br />

Minute mit 0:1. Nur wenige Sekunden später erzielte Alexan<strong>der</strong> Zickler den 2:1-Siegtreffer für den FC Bayern gegen<br />

den 1. FC Kaiserslautern. Schalke musste am 34. Spieltag gegen Unterhaching unbedingt gewinnen und auf eine<br />

Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Münchner im Hamburg hoffen, um doch noch Meister zu werden. Der FC Schalke gewann sein Spiel<br />

mit 5:3. Zeitgleich blieb die Partie in Hamburg lange torlos, doch in <strong>der</strong> 90. Minute ging <strong>der</strong> HSV durch einen<br />

Kopfball von Sergej Barbarez mit 1:0 in Führung.<br />

Nach Gelsenkirchen, wo Schalkes Spiel bereits abgepfiffen war, drang die Nachricht, dass das Spiel in Hamburg <strong>aus</strong><br />

sei und Bayern verloren habe, jedoch wurden im Parkstadion plötzlich Live-Bil<strong>der</strong> <strong>aus</strong> Hamburg auf <strong>der</strong><br />

Anzeigetafel gezeigt. Dort war zu sehen wie es für die von Oliver Kahn nach vorne gepeitschten Bayern in <strong>der</strong> 4.<br />

Minute <strong>der</strong> Nachspielzeit einen indirekten Freistoß im HSV-Strafraum gab, da <strong>der</strong> Torwart des HSV, Mathias<br />

Schober, einen Rückpass mit den Händen aufgenommen hatte. Stefan Effenberg nahm sich des Freistoßes an, legte<br />

den Ball auf Patrik An<strong>der</strong>sson vor und dieser schoss den Ball durch die Mauer ins Tor zum 1:1-Endstand. Somit<br />

wurde Bayern in <strong>der</strong> wohl dramatischsten Entscheidung <strong>der</strong> Bundesligageschichte erneut Meister; Torschütze


FC Bayern München 49<br />

An<strong>der</strong>sson verließ Bayern nach Ende <strong>der</strong> Saison zum FC Barcelona.<br />

Eintrittskarte zum Rückspiel des<br />

Champions-League-Halbfinales 2001<br />

Spieldaten des Endspiels um die Champions League 2001<br />

Die Saison 2001/02 verlief zunächst weniger erfolgreich. Schon die<br />

ersten Entscheidungen konnte <strong>der</strong> FC Bayern nicht für sich<br />

entscheiden. Man verlor im Ligapokal und im europäischen Supercup<br />

in Monaco mit 2:3 gegen den FC Liverpool. Am 27. November 2001<br />

wurde in Tokio mit einem 1:0 nach Verlängerung gegen die Boca<br />

Juniors zum zweiten Mal nach 1976 <strong>der</strong> Weltpokal gewonnen. Schütze<br />

des Siegtores war Samuel Kuffour. Dies sollte jedoch <strong>der</strong> einzige Titel<br />

<strong>der</strong> Saison bleiben. In <strong>der</strong> Bundesliga erreichte man hinter Borussia<br />

Dortmund und Bayer Leverkusen nur Platz drei, in <strong>der</strong> Champions<br />

League war im Viertelfinale gegen Real Madrid und im DFB-Pokal im<br />

Halbfinale bei Schalke 04 Schluss. Stefan Effenberg verließ den FC Bayern nach <strong>der</strong> Saison. Für ihn kam Michael<br />

Ballack, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> abgelaufenen Saison mit Leverkusen jeweils den zweiten Platz in <strong>der</strong> Bundesliga, im DFB-Pokal<br />

und in <strong>der</strong> Champions League erreichte. Zudem wechselte dessen Mannschaftskollege Zé Roberto zu den Bayern.<br />

Ein weiterer Neuzugang war Sebastian Deisler, <strong>der</strong> allerdings nach einer Verletzung gleich zu Beginn für lange Zeit<br />

<strong>aus</strong>fiel.<br />

Spieldaten des UEFA Super Cups 2001 und Spieldaten des Weltpokals 2001<br />

In <strong>der</strong> Champions-League-Saison 2002/03 gab es für die Bayern nichts zu gewinnen. Aus<br />

sechs Spielen konnte man nur zwei Punkte durch die beiden Unentschieden gegen den RC<br />

Lens erringen. Gegen den AC Mailand und Deportivo La Coruña setzte es je zwei<br />

Nie<strong>der</strong>lagen. Beson<strong>der</strong>s ein Spieler erwies sich dabei für Deportivo als sicherer Schütze und<br />

bezwang Oliver Kahn in zwei Spielen vier Mal: Roy Makaay. Im Sommer 2003 wechselte<br />

dieser dann für die damalige Rekordsumme von 18,7 Millionen Euro zum FC Bayern<br />

München.<br />

Die Saison verlief national jedoch erfolgreich und in <strong>der</strong> Bundesliga erreichte Bayern am<br />

Ende einen Vorsprung von 16 Punkten auf den zweitplatzierten VfB Stuttgart. Zudem<br />

Die Logos des FC<br />

Bayern von 1900 bis<br />

2002 als Animation<br />

gelang erneut <strong>der</strong> Sieg im DFB-Pokal. Mit 3:1 besiegte man im Finale den 1. FC Kaiserslautern und erreichte so<br />

erneut das Double. In <strong>der</strong> Saison gab Bastian Schweinsteiger seinen Einstand bei den Profis des FC Bayern beim<br />

Champions-League-Heimspiel gegen den RC Lens.<br />

Im Frühjahr 2003 kam mit <strong>der</strong> Kirch-Affäre <strong>der</strong> wohl größte Skandal <strong>der</strong> Vereinsgeschichte ans Licht.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2003<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 2003/04 wechselte Martín Demichelis von River Plate Buenos Aires zum FC Bayern. In dieser<br />

Saison waren die Münchner gegen den blendend aufspielenden späteren Meister Wer<strong>der</strong> Bremen mit einem starken<br />

Ailton jedoch nicht in <strong>der</strong> Lage, den Titel zu verteidigen. So blieb am Ende als Zweiter immer noch die direkte<br />

Qualifikation zur Champions League im darauffolgenden Jahr. 2003/04 reichte es dort nur zum Achtelfinale, in dem<br />

man wie zwei Jahre zuvor gegen Real Madrid <strong>aus</strong>schied. Im DFB-Pokal war im Viertelfinale bei Alemannia Aachen<br />

Endstation. Zum Ende <strong>der</strong> Saison löste <strong>der</strong> FC Bayern den Vertrag mit Trainer Hitzfeld, <strong>der</strong> noch bis Mitte 2005<br />

datiert war, vorzeitig auf. Für ihn kam in <strong>der</strong> Folgesaison Felix Magath vom VfB Stuttgart. Mit ihm kam <strong>der</strong> an die<br />

Schwaben <strong>aus</strong>geliehene Philipp Lahm zurück an die Säbener Straße. Zudem gelang es den Bayern Lúcio von Bayer<br />

Leverkusen für die neue Saison zu verpflichten.<br />

Der neue Trainer hatte auf Anhieb Erfolg mit den Bayern. So gelang es 2004/05 erneut, das Double zu holen. In <strong>der</strong><br />

Bundesliga zog man zum Ende <strong>der</strong> zweiten Saisonhälfte einsam seine Kreise und hatte zum Schluss 77 Punkte auf<br />

dem Konto und 14 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, den FC Schalke 04, <strong>der</strong> die Bayern in <strong>der</strong><br />

Bundesligasaison zweimal schlagen konnte. Dabei hatte Schalke nach dem 25. Spieltag und dem 1:0-Heimsieg noch


FC Bayern München 50<br />

einen Drei-Punkte-Vorsprung vor den Münchnern, konnte diesen jedoch nicht behaupten und verlor in <strong>der</strong> Folgezeit<br />

17 Punkte in neun Spielen auf die Bayern. Beide Mannschaften standen sich auch im Finale des DFB-Pokals<br />

gegenüber, das die Münchner etwas glücklich aber verdient mit 2:1 für sich entscheiden konnten. In <strong>der</strong> Champions<br />

League mussten die Bayern im Viertelfinale gegen den FC Chelsea die Segel streichen. Zum Ende <strong>der</strong> Saison bestritt<br />

man das letzte Bundesligaspiel im Olympiastadion. Es wurde mit 6:3 gegen den 1. FC Nürnberg gewonnen und so<br />

endete die Ära in diesem Stadion mit <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft, wie sie schon 1971/72 begonnen hatte.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2005<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Saison zogen die Bayern in die neu gebaute Allianz Arena um. Und diese wurde so erfolgreich<br />

fortgesetzt, wie die Vorsaison endete. In seiner zweiten Saison beim FC Bayern schaffte Magath dabei ein Novum.<br />

Unter ihm gelang es dem FC Bayern, als erste deutsche Mannschaft im Fußball <strong>der</strong> Männer das Double zu<br />

verteidigen. Dabei setzte man sich in <strong>der</strong> Bundesliga am Ende vor Wer<strong>der</strong> Bremen und dem HSV durch. Im Endspiel<br />

um den DFB-Pokal bezwang man Eintracht Frankfurt mit 1:0 durch ein Tor von Claudio Pizarro. In <strong>der</strong> Champions<br />

League war im Achtelfinale Schluss. Dabei war man nach einem 1:1 im Hinspiel gegen den AC Mailand im<br />

Rückspiel in Italien chancenlos und verlor mit 1:4. Ende <strong>der</strong> Saison lief <strong>der</strong> Vertrag von Michael Ballack <strong>aus</strong>.<br />

Bayern machte ihm ein Angebot über 36 Millionen Euro für einen neuen vier Jahre laufenden Vertrag, doch nach<br />

langer Überlegung lehnte <strong>der</strong> Nationalspieler ab und wechselte ablösefrei zum FC Chelsea. Nach <strong>der</strong> Saison<br />

beendete Bixente Lizarazu seine Karriere beim FC Bayern.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2006<br />

Für die Saison 2006/07 wurde kein neuer Spielmacher geholt. Allerdings konnten Lukas Podolski und Mark van<br />

Bommel verpflichtet werden. Die dritte Saison beim FC Bayern verlief für Magath dann weniger erfolgreich. Wie<br />

drei Jahre zuvor scheiterte man dieses Mal schon im Pokal-Achtelfinale an Alemannia Aachen. Einer <strong>der</strong><br />

Torschützen für Aachen war Jan Schlaudraff, <strong>der</strong> im folgenden Sommer zu den Bayern wechseln sollte. Zudem<br />

drohte man in <strong>der</strong> Bundesliga nur auf Platz vier liegend, die Qualifikation zur Champions League zu verpassen.<br />

Deshalb reagierte man beim FC Bayern und holte einen alten Bekannten als Trainer zurück.<br />

Am 31. Januar 2007 wurde Felix Magath nach zwei Double-Gewinnen in Folge durch seinen Vorgänger Ottmar<br />

Hitzfeld ersetzt. Doch auch er konnte die Qualifikation zur Champions League nicht erreichen und man blieb auf<br />

dem vierten Platz, <strong>der</strong> schlechtesten Platzierung <strong>der</strong> Bayern <strong>der</strong> letzten 12 Jahre. In <strong>der</strong> Champions League selbst<br />

war erneut gegen den AC Mailand Endstation, diesmal im Viertelfinale. Man hatte sich zwar mit einem 2:2 in<br />

Mailand eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im eigenen Stadion erarbeitet, konnte dort allerdings nicht<br />

gegenhalten und verlor mit 0:2. Durch dieses Ausscheiden und Platz vier in <strong>der</strong> Liga war man für die nächste Saison<br />

erstmals seit <strong>der</strong> Saison 1996/97 nicht für die Champions League qualifiziert und musste mit dem UEFA-Pokal<br />

vorliebnehmen. Nach dieser Saison beendete Mehmet Scholl seine lange Karriere beim FC Bayern. Zuvor hatte<br />

schon Sebastian Deisler im Januar aufgrund seiner vielen Verletzungen sein Karriereende bekanntgegeben.<br />

Um eine Saison wie die des Vorjahres nicht erneut zu erleben, investierten die Bayern in <strong>der</strong> Vorbereitung zur neuen<br />

Saison eine Rekordsumme von rund 70 Millionen Euro. Dabei wurden alleine 25 Millionen Euro für Franck Ribéry<br />

von Olympique Marseille und 12,5 Millionen Euro für Luca Toni vom AC Florenz <strong>aus</strong>gegeben. Als dann neben <strong>der</strong><br />

schon bekannten Verpflichtung von Jan Schlaudraff mit Miroslav Klose auch noch ein dritter neuer Stürmer<br />

eingekauft wurde, erbat Roy Makaay seine Freigabe und wechselte zu Feyenoord Rotterdam. Zudem wechselte<br />

Hasan Salihamidžić zu Juventus Turin. Vereinseigengewächs Owen Hargreaves, <strong>der</strong> schon lange Ambitionen für die<br />

Premier League geäußert hatte, wechselte für eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro zu Manchester United.<br />

Neben den oben genannten Spielern wechselte auch Hamit Altıntop von Schalke 04 zu den Bayern.<br />

Die hohen Investitionen lohnten sich und Bayern gelang in dieser Saison <strong>der</strong> fünfte Doublegewinn in einem<br />

Jahrzehnt und <strong>der</strong> siebte Doublegewinn überhaupt. Dabei wurde den Zuschauern auch spielerisch ein erfrischen<strong>der</strong><br />

Fußball geboten, bei dem vor allem Ribéry seine <strong>aus</strong>gezeichnete Technik unter Beweis stellte. Die Saison selbst<br />

verlief recht einseitig. Mit einem Start-Ziel-Sieg erreichte <strong>der</strong> FC Bayern am Ende einen Vorsprung von zehn<br />

Punkten auf Wer<strong>der</strong> Bremen. Im DFB-Pokalfinale wurde Borussia Dortmund mit 2:1 nach Verlängerung besiegt. Im


FC Bayern München 51<br />

UEFA-Pokal schaffte man es bis ins Halbfinale und musste sich dort dem späteren Gewinner Zenit Sankt Petersburg<br />

nach einem 1:1 im Hinspiel in München mit 0:4 in St. Petersburg geschlagen geben.<br />

Neben <strong>der</strong> herben Halbfinalpleite blieb dabei beson<strong>der</strong>s das Viertelfinalrückspiel in Getafe in Erinnerung. Nach<br />

einem 1:1 im Hinspiel in München musste man beim FC Getafe antreten. Nachdem es lange 1:0 für die Gastgeber<br />

stand, konnte Ribéry den Rückstand in <strong>der</strong> 89. Minute <strong>aus</strong>gleichen. Dadurch kam es zur Verlängerung. Dort stand es<br />

schnell 3:1 für Getafe. Erst in <strong>der</strong> 115. Minute kamen die Bayern durch Luca Toni zum Anschlusstreffer und in <strong>der</strong><br />

letzten Minute <strong>der</strong> Verlängerung schaffte es wie<strong>der</strong>um Toni den Ausgleich zu erzielen. Somit war man aufgrund <strong>der</strong><br />

mehr geschossenen Auswärtstore im Halbfinale.<br />

In <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e <strong>der</strong> Saison kündigte Ottmar Hitzfeld bereits an, seinen zum Saisonende <strong>aus</strong>laufenden Vertrag bei<br />

Bayern nicht zu verlängern. Um ihn zu ersetzen, wurde für die neue Saison <strong>der</strong> ehemalige Spieler Jürgen Klinsmann<br />

als neuer Trainer verpflichtet.<br />

Mit dem Rekord von acht gewonnenen Meisterschaften und sechs gewonnenen DFB-Pokalen verließ Oliver Kahn<br />

den FC Bayern. Kahn gelang es in seiner letzten Saison, den Rekord von Oliver Reck (22 Gegentore in 34 Spielen<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 1987/88) mit 21 Gegentoren in 34 Spielen zu unterbieten. Nach <strong>der</strong> Saison wurde er zum<br />

Ehrenspielführer des FC Bayern München ernannt.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2008<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Saison 2008/09 stand Michael Rensing als die neue Nummer 1 im Tor <strong>der</strong> Bayern, verlor seinen Platz<br />

jedoch im April 2009 an Hans-Jörg Butt. Zudem wechselten Tim Borowski und <strong>der</strong> italienische Weltmeister<br />

Massimo Oddo zum Rekordmeister. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in <strong>der</strong> Bundesliga gelang es, sich bis zur<br />

Winterp<strong>aus</strong>e an den Spitzenreiter, den Aufsteiger TSG 1899 Hoffenheim, heranzuarbeiten und punktgleich mit <strong>der</strong><br />

TSG überwinterte man auf Platz zwei. Nachdem man die Leistungen in <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> Saison nicht<br />

stabilisieren konnte, musste Jürgen Klinsmann fünf Spieltage vor Schluss seinen Platz räumen und wurde durch Jupp<br />

Heynckes als Cheftrainer und dessen Co-Trainer Hermann Gerland ersetzt. [12] Unter dem neuen Trainer konnte sich<br />

die Mannschaft mit vier Siegen und einem Unentschieden hinter dem neuen Meister VfL Wolfsburg den zweiten<br />

Platz und somit die direkte Qualifikation für die Champions League <strong>der</strong> Folgesaison sichern. Im DFB-Pokal war<br />

man zuvor schon im Viertelfinale gegen Bayer Leverkusen <strong>aus</strong>geschieden. In <strong>der</strong> Champions League konnte man<br />

sich im Achtelfinal-Hinspiel bei Sporting Lissabon mit 5:0 durchsetzen und zog nach einem 7:1 im Rückspiel in das<br />

Viertelfinale ein; das Gesamtergebnis von 12:1 gegen Sporting bedeutete Champions-League-Rekord. Im<br />

Viertelfinale erlebte man jedoch vier Tage nach einem 1:5 in <strong>der</strong> Bundesliga beim VfL Wolfsburg das von vielen<br />

Fans [13] und Medien befürchtete Hinspiel-Debakel beim FC Barcelona: Nach einer 4:0-P<strong>aus</strong>enführung im Camp<br />

Nou schalteten die zuvor schon kaum gefor<strong>der</strong>ten Katalanen noch etwas zurück, führten eine ersatzgeschwächte<br />

(ohne Lahm, Lucio, van Buyten und Klose) und katastrophal spielende Bayernmannschaft aber weiter vor, ohne ihre<br />

großen Chancen in weitere Tore umzumünzen. Nach einem 1:1 im von beiden Mannschaften, beson<strong>der</strong>s aber von<br />

Barcelona nicht mit letztem Einsatz geführtem Rückspiel war die Europapokalsaison für den FC Bayern beendet.<br />

Kurz nach <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e gab Willy Sagnol auf Grund andauern<strong>der</strong> Beschwerden im Knie sein Karriereende<br />

bekannt. Bis März 2009 hatte <strong>der</strong> von Los Angeles Galaxy <strong>aus</strong>geliehene US-Amerikaner Landon Donovan ein etwas<br />

glückloses Gastspiel in München.<br />

Den Verein verließen zum Saisonende Lukas Podolski zum 1. FC Köln, Zé Roberto zum HSV und Lúcio zu Inter<br />

Mailand. [14] Der vom AC Mailand <strong>aus</strong>geliehene Massimo Oddo wurde nicht übernommen.


FC Bayern München 52<br />

Gegenwart – Anknüpfen an alte Erfolge<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

2009/10 1 72:31 70 69.000<br />

Grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Am 1. Juli 2009 übernahm Louis van Gaal, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vorsaison den AZ Alkmaar zur Nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Fußballmeisterschaft führte, den Posten als Chef-Trainer des FC Bayern. [15]<br />

Zugänge zur Saison 2009/10 waren Anatolij Tymoschtschuk von Zenit St. Petersburg, Alexan<strong>der</strong> Baumjohann von<br />

Borussia Mönchengladbach, Ivica Olić vom Hamburger SV, Edson Braafheid von Twente Enschede. [16] , Danijel<br />

Pranjić vom SC Heerenveen [17] und Mario Gómez vom VfB Stuttgart. Letzterer ist mit einer Ablösesumme von 30<br />

Millionen Euro <strong>der</strong> teuerste Transfer <strong>der</strong> Bundesligageschichte. [18] Zudem kehrte Andreas Görlitz, <strong>der</strong> an den<br />

Karlsruher SC <strong>aus</strong>geliehen war, zum FC Bayern zurück. Daneben rückten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> zweiten Mannschaft Thomas<br />

Müller und Holger Badstuber in den Profika<strong>der</strong> auf. Am 28. August 2009 wurde schließlich <strong>der</strong> holländische<br />

Nationalspieler Arjen Robben von Real Madrid verpflichtet. [19]<br />

Am Beginn <strong>der</strong> Saison versuchte van Gaal nochmals Michael Rensing als Stammtorwart zu installieren. Allerdings<br />

konnte dieser abermals nicht überzeugen, so dass er am 5. Spieltag seinen Stammplatz wie<strong>der</strong> an Hans-Jörg Butt<br />

abtreten musste. Das erste Saison-Drittel verlief wenig erfolgreich für den FC Bayern. In <strong>der</strong> Bundesliga rutschte<br />

man zwischenzeitlich bis auf Rang 14 ab und auch das Weiterkommen in <strong>der</strong> Champions League war gefährdet. Im<br />

letzten Spiel <strong>der</strong> Champions-League-Gruppenphase besiegten die Bayern schließlich am 8. Dezember 2009 Juventus<br />

Turin <strong>aus</strong>wärts mit 4:1, wodurch sie doch noch die Endrunde <strong>der</strong> Champions League erreichen konnten. Daneben<br />

gelang es dem FC Bayern in <strong>der</strong> Bundesliga, bis Mitte Februar 2010 neun Spiele hintereinan<strong>der</strong> zu gewinnen und<br />

damit den Rückstand auf den Spitzenreiter Bayer Leverkusen, <strong>der</strong> zwischenzeitlich acht Punkte betragen hatte,<br />

<strong>aus</strong>zugleichen. Am 24. Spieltag übernahmen die Bayern schließlich die Tabellenführung in <strong>der</strong> Bundesliga, die sie<br />

bis Saisonende nur noch einmal abgaben. Am letzten Spieltag wurde durch einen 3:1-Sieg bei Hertha BSC Berlin die<br />

22. Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht.<br />

Zudem gelang es dem FC Bayern auch ins Finale des DFB-Pokals einzuziehen. Im Berliner Olympiastadion besiegte<br />

man am 15. Mai 2010 Wer<strong>der</strong> Bremen mit 4:0 und konnte somit den 15. Pokalsieg verbuchen, was gleichzeitig den<br />

insgesamt achten Gewinn des Doubles bedeutete. Darüber hin<strong>aus</strong> eröffnete sich für die Bayern mit dem Einzug ins<br />

Finale <strong>der</strong> Champions League die historische Chance als erste deutsche Mannschaft das Triple <strong>aus</strong> Meisterschaft,<br />

nationalem sowie internationalem Pokal zu gewinnen. Allerdings verlor man das Finale am 22. Mai 2010 im Estadio<br />

Santiago Bernabéu in Madrid gegen Inter Mailand mit 0:2 und verpasste damit den historischen Triumph.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2010 und Spieldaten des Endspiels um die Champions League 2010<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/2011 konnte <strong>der</strong> Verein mit einem 2:0 gegen Schalke 04 den von <strong>der</strong> DFL<br />

wie<strong>der</strong>eingeführten Supercup gewinnen.<br />

Namen und Zahlen<br />

→ Hauptartikel: FC Bayern München/Namen und Zahlen<br />

Die erste Mannschaft spielt seit 1965 in <strong>der</strong> 1. Fußball-Bundesliga. Der FC Bayern München ist <strong>der</strong> erfolgreichste<br />

deutsche Fußball-Club und deutscher Rekordmeister. Für 20 Meisterschaften seit 1963 darf er vier Meistersterne auf<br />

dem Trikot tragen. Der FC Bayern ist <strong>der</strong> erste Verein, dem es gelang, das Double zu verteidigen. Neben Ajax<br />

Amsterdam und Juventus Turin gelang es dem FC Bayern, alle Europapokale sowie den Weltpokal zu gewinnen.<br />

Neben Bayern München gelang es bisher nur Real Madrid und Ajax Amsterdam, den Europapokal <strong>der</strong><br />

Landesmeister drei Mal in Folge zu gewinnen. Deswegen erlaubt es die UEFA unter an<strong>der</strong>em dem FC Bayern, ein<br />

Logo mit dem Champions-League-Pokal zu tragen, in dem zusätzlich die Anzahl aller gewonnenen Europapokale


FC Bayern München 53<br />

<strong>der</strong> Landesmeister (4) eingetragen ist. Unter den Vereinspokalen fehlt einzig <strong>der</strong> europäische Supercup, <strong>der</strong> bisher<br />

noch von keiner deutschen Mannschaft gewonnen wurde.<br />

Erfolge<br />

Nationale Titel<br />

Internationale Titel<br />

Bundesligaplatzierungen des FC Bayern München<br />

Deutsche Fußballmeisterschaft<br />

1932 1969 1972 1973 1974<br />

1980 1981 1985 1986 1987<br />

1989 1990 1994 1997 1999<br />

2000 2001 2003 2005 2006<br />

2008 2010<br />

DFB-Pokal<br />

1957 1966 1967 1969 1971<br />

1982 1984 1986 1998 2000<br />

2003 2005 2006 2008 2010<br />

DFB/DFL-Ligapokal<br />

1997 1998 1999 2000 2004<br />

2007<br />

DFB/DFL-Supercup<br />

(1983)* 1987 1990 2010<br />

* inoffizielle Austragung des Wettbewerbs<br />

Alle Jahresangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Endspiels.


FC Bayern München 54<br />

Die erste Mannschaft<br />

Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister/UEFA Champions League<br />

1974 1975 1976 2001<br />

1976 2001<br />

1967<br />

1996<br />

Weltpokal<br />

Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

UEFA-Pokal<br />

Alle Jahresangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Endspiels.<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum beim FCB seit vorheriger Verein Bundesligaspiele Bundesligatore<br />

Torhüter<br />

1 Jörg Butt 28. Mai 1974 2008 Benfica Lissabon 364 26<br />

22 Rouven Sattelmaier 7. Aug. 1987 2010 SSV Jahn Regensburg 0 0<br />

35 Thomas Kraft 22. Juli 1988 2004 eigene Jugend 0 0<br />

Abwehr<br />

2 Breno 13. Okt. 1989 2008 FC São Paulo 15 0<br />

4 Edson Braafheid 8. Apr. 1983 2009 FC Twente Enschede 9 0<br />

5 Daniel Van Buyten 7. Feb. 1978 2006 Hamburger SV 161 20<br />

6 Martín Demichelis 20. Dez. 1980 2003 CA River Plate 168 12<br />

21 Philipp Lahm 11. Nov. 1983 1995 eigene Jugend 192 6<br />

26 Diego Contento 1. Mai 1990 1995 eigene Jugend 10 0<br />

28 Holger Badstuber 13. Mär. 1989 2002 eigene Jugend 34 1<br />

32 Maximilian Haas 7. Dez. 1985 2007 SE Freising 0 0<br />

Mittelfeld<br />

7 Franck Ribéry 7. Apr. 1983 2007 Olympique Marseille 73 24<br />

8 Hamit Altıntop 8. Dez. 1982 2007 FC Schalke 04 162 13<br />

10 Arjen Robben 23. Jan. 1984 2009 Real Madrid 24 16<br />

16 Andreas Ottl 1. Mär. 1985 1996 eigene Jugend 94 6<br />

17 Mark van Bommel 22. Apr. 1977 2006 FC Barcelona 111 11<br />

23 Danijel Pranjić 2. Dez. 1981 2009 SC Heerenveen 21 1<br />

27 David Alaba 24. Juni 1992 2008 eigene Jugend 3 0<br />

31 Bastian Schweinsteiger 1. Aug. 1984 1998 eigene Jugend 218 23<br />

39 Toni Kroos 4. Jan. 1990 2006 eigene Jugend 63 10<br />

44 Anatolij<br />

Tymoschtschuk<br />

30. Mär. 1979 2009 Zenit Sankt Petersburg 21 0<br />

Sturm


FC Bayern München 55<br />

11 Ivica Olić 14. Sep. 1979 2009 Hamburger SV 109 40<br />

18 Miroslav Klose 9. Juni 1978 2007 SV Wer<strong>der</strong> Bremen 288 120<br />

25 Thomas Müller 13. Sep. 1989 2000 eigene Jugend 39 14<br />

33 Mario Gómez 10. Juli 1985 2009 VfB Stuttgart 151 73<br />

Stand <strong>der</strong> Spielerstatistiken: 20. August 2010<br />

Mannschaftskapitän:<br />

Mark van Bommel<br />

Transfers in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Deutschlands Fußballer des<br />

Jahres 2008:<br />

Franck Ribéry<br />

Zugänge<br />

Deutschlands Fußballer<br />

des Jahres 2010:<br />

Arjen Robben<br />

Name alter Verein Zugang zum<br />

Tor<br />

Rouven Sattelmaier SSV Jahn Regensburg Sommer 2010<br />

Abwehr<br />

Edson Braafheid (war verliehen) Celtic Glasgow Sommer 2010<br />

Breno (war verliehen) 1. FC Nürnberg Sommer 2010<br />

Maximilian Haas zweite Mannschaft Sommer 2010<br />

Mittelfeld<br />

David Alaba zweite Mannschaft Sommer 2010<br />

Toni Kroos (war verliehen) Bayer 04 Leverkusen Sommer 2010<br />

Andreas Ottl (war verliehen) 1. FC Nürnberg Sommer 2010<br />

José Ernesto Sosa (war<br />

verliehen)<br />

Estudiantes de La Plata Sommer 2010<br />

Bester Junger<br />

Spieler und<br />

Torschützenkönig<br />

<strong>der</strong><br />

Weltmeisterschaft<br />

2010:<br />

Thomas Müller


FC Bayern München 56<br />

Abgänge<br />

Name neuer Verein Abgang zum<br />

Tor<br />

Michael Rensing unbekannt Sommer 2010<br />

Abwehr<br />

Andreas Görlitz FC Ingolstadt<br />

04<br />

Sommer 2010<br />

Christian Lell Hertha BSC Sommer 2010<br />

Georg Nie<strong>der</strong>meier (war bereits verliehen) VfB Stuttgart Sommer 2010<br />

Mittelfeld<br />

Mehmet Ekici (verliehen) 1. FC Nürnberg Sommer 2010<br />

José Ernesto Sosa SSC Neapel Sommer 2010<br />

Angriff<br />

Luca Toni (war bereits verliehen) CFC Genua Sommer 2010<br />

Trainer- und Betreuerstab in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Cheftrainer und Trainer des Jahres 2010 Louis<br />

van Gaal<br />

Trainerstab<br />

Name Funktion<br />

Louis van Gaal Cheftrainer<br />

Andries Jonker Co-Trainer<br />

Hermann Gerland Co-Trainer, Trainer II. Mannschaft<br />

Frans Hoek Torwarttrainer<br />

Marcelo Martins Fitnesstrainer<br />

Andreas Kornmayer Fitnesstrainer<br />

Thomas Wilhelmi Rehatrainer<br />

Philipp Laux Mentaltrainer<br />

Sportliche Leitung<br />

Christian Nerlinger Sportdirektor<br />

Scoutingabteilung


FC Bayern München 57<br />

Auswahl ehemaliger Spieler<br />

Jos van Dijk Trainingsphysiologe<br />

Max Reckers Videoanalyst<br />

Marcel Bout Spielanalyst<br />

Wolfgang Dremmler Abteilungsleiter Spielerbeobachtung<br />

Paul Breitner Chefscout<br />

Egon Coordes Scout<br />

Giovane Elber Scout<br />

Michael Tarnat Scout<br />

Wolfgang Grobe Scout<br />

Hans-Martin Kleitsch Scout<br />

Medizinische Abteilung<br />

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt Leiter<br />

Lutz Hänsel Teamarzt<br />

Peter Ueblacker Teamarzt<br />

Fredi Bin<strong>der</strong> Physiotherapeut, Heilpraktiker<br />

Gerry Hoffmann Physiotherapeut<br />

Stephan Weickert Physiotherapeut<br />

Gianni Bianchi Physiotherapeut<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Markus Hörwick Pressesprecher<br />

Für sämtliche Spieler, die jemals für den FC Bayern in <strong>der</strong> Bundesliga aufgelaufen sind, siehe Liste <strong>der</strong> Spieler des<br />

FC Bayern München.<br />

„Hall of Fame“<br />

Hierbei handelt es sich um die offizielle „Hall of Fame“ des FC Bayern München. [20]<br />

Kl<strong>aus</strong> Augenthaler (1976–1991, Libero)<br />

404 Spiele absolvierte er für die Bayern. Dabei wurde er sieben Mal Deutscher Meister und drei Mal gewann<br />

er mit <strong>der</strong> Mannschaft den DFB-Pokal. Er wurde zudem 1990 mit <strong>der</strong> Nationalmannschaft Weltmeister.<br />

Unvergessen ist auch sein „Tor des Jahrzehnts“ gegen Uli Stein vom Mittelkreis <strong>aus</strong>.<br />

Franz Beckenbauer (1964–1977, Libero)<br />

„Der Kaiser“. Mit ihm als Spielführer wurde Bayern zu einer <strong>der</strong> erfolgreichsten Mannschaften Europas. 1974<br />

führte er die deutsche Nationalmannschaft zum WM-Sieg im eigenen Lande. 1990 konnte er den Erfolg als<br />

Teamchef in Italien wie<strong>der</strong>holen. Er war maßgeblich daran beteiligt, die WM 2006 nach Deutschland zu<br />

holen.<br />

Paul Breitner (1970–1974, 1978–1983, Verteidigung, Mittelfeld)<br />

Der große Regisseur <strong>der</strong> Bayern Ende <strong>der</strong> 70er, Anfang <strong>der</strong> 80er Jahre. Mit den Münchnern wurde er fünf Mal<br />

Meister. Zudem wurde er 1974 Weltmeister im eigenen Lande und schoss im Endspiel gegen Holland den<br />

wichtigen Elfmeter zum 1:1.<br />

Stefan Effenberg (1990–1992, 1998–2002, Mittelfeld)


FC Bayern München 58<br />

Der Tiger spielte zwei Mal bei den Bayern. Bei seinem zweiten Engagement war er als Kopf <strong>der</strong> Mannschaft<br />

maßgeblich daran beteiligt, nach 25 Jahren endlich wie<strong>der</strong> die Champions League zu gewinnen.<br />

Giovane Élber (1997–2003, Sturm)<br />

Nach seiner Zeit beim VfB Stuttgart wurde Giovane Elber bei Bayern zum erfolgreichsten <strong>aus</strong>ländischen<br />

Torschützen <strong>der</strong> Bundesliga-Geschichte. In 252 Spielen für Stuttgart und Bayern erzielte er 133 Tore. Erst am<br />

8. Mai 2010 wurde dieser Rekord durch Claudio Pizarro eingestellt.<br />

Dieter Hoeneß (1979–1987, Sturm)<br />

Auf Grund seiner Tore im Europapokal erhielt er den Spitznamen „Mr. Europacup“, doch gewonnen hat er ihn<br />

nie. Berühmtheit erlangte vor allem sein Auftritt im DFB-Pokal 1982 gegen den 1. FC Nürnberg, als er nach<br />

einem 0:2-Rückstand mit bluten<strong>der</strong> Kopfwunde vom Feld musste. Doch er ließ sich nicht <strong>aus</strong>wechseln,<br />

son<strong>der</strong>n spielte mit einem Verband am Kopf weiter. Das Spiel wurde zum Schluss mit 4:2 gewonnen. Hoeneß<br />

erzielte dabei mit dem Kopf einen Treffer.<br />

Uli Hoeneß (1970–1978, Sturm)<br />

Erfolgreich als Spieler, doch unersetzlich als Macher. In 30 Jahren als Manager des FC Bayern ist er<br />

maßgeblich am Erfolg <strong>der</strong> Mannschaft beteiligt. Als erster Manager eines Fußballvereins wurde Hoeneß 1999<br />

zum Manager des Jahres gewählt.<br />

Oliver Kahn (1994–2008, Torwart)<br />

„Weiter, immer weiter!“ Keiner verkörperte als Spieler die Philosophie des FC Bayern München wie er. Seine<br />

Paraden brachten Titel und Erfolge. Mit acht Meisterschaften und sechs DFB-Pokalsiegen führt er diese<br />

Wettbewerbe an. Sein größter Erfolg war jedoch <strong>der</strong> Champions-League-Gewinn 2001.<br />

Bixente Lizarazu (1997–2004, 2005–2006, Verteidigung)<br />

Der kleine Franzose spielte zwei Mal für die Bayern. Dabei war er wichtiger Bestandteil beim Gewinn <strong>der</strong><br />

Champions League 2001. Mit Frankreich wurde er Welt- und Europameister. Zudem sammelte er jede Menge<br />

Titel bei Bayern.<br />

Sepp Maier (1962–1979, Torwart)<br />

Die „Katze von Anzing“ hält bis heute den Rekord in ununterbrochenen Spielen für den FC Bayern in <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga. 422 Mal stand er in Folge zwischen den Pfosten des Rekordmeisters. Bei <strong>der</strong> WM 1974<br />

stand er im Tor <strong>der</strong> Deutschen Nationalmannschaft und hielt im Finale <strong>der</strong> WM 1974 nach <strong>der</strong> frühen Führung<br />

<strong>der</strong> Hollän<strong>der</strong> den Kasten für den Rest des Spieles sauber.<br />

Lothar Matthäus (1984–1988, 1992–2000, Mittelfeld, Abwehr)<br />

Von Gladbach kam er an die Isar und erlebte mit den Bayern einige erfolgreiche Jahre. Dann wechselte er<br />

nach Italien. Später kam er nach einem Kreuzbandriss zurück zu den Bayern. 1990 war er die Schlüsselfigur<br />

für den Sieg <strong>der</strong> deutschen Nationalelf bei <strong>der</strong> WM in Italien.<br />

Gerd Müller (1964–1979, Sturm)<br />

Über den Bomber meinte Franz Beckenbauer einst: „Ohne ihn wären wir vielleicht heute noch in dem alten<br />

Holzhäusl“. Er ist <strong>der</strong> Rekordtorschütze <strong>der</strong> Bundesliga und hält den Rekord in einer Saison mit 40 Toren.<br />

Auch in <strong>der</strong> Nationalmannschaft hält er den Rekord von 68 Treffern in 62 Spielen.<br />

Karl-Heinz Rummenigge (1974–1984, Sturm)<br />

Erfolge feierte er schon als Spieler mit den Bayern. Dann ging er nach Italien. Doch nach seiner aktiven<br />

Laufbahn kam er zurück und schaffte es gemeinsam mit Franz Beckenbauer und Uli Hoeneß, die Bayern<br />

Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre wie<strong>der</strong> auf die Erfolgsspur zu bringen.<br />

Mehmet Scholl (1992–2007, Mittelfeld)


FC Bayern München 59<br />

Als junger Spieler kam er vom KSC und blieb danach den Bayern treu. Seine Karriere war durch viele<br />

Verletzungen geprägt. In beiden Finalspielen des UEFA-Pokals 1995/96 gegen Bordeaux traf er je ein Mal.<br />

Zusammen mit Oliver Kahn hält er mit acht Meisterschaften den Rekord für die meisten gewonnenen<br />

Meistertitel in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

„Katsche“ Schwarzenbeck (1966–1981, Verteidigung)<br />

Seine große Stunde hatte er im Endspiel um den Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1974. Nachdem es in <strong>der</strong><br />

Verlängerung kurz vor Schluss 1:0 für Atletico Madrid stand, zog er <strong>aus</strong> 25 Metern ab und erzielte den<br />

wichtigen 1:1-Ausgleichstreffer. Das Wie<strong>der</strong>holungsspiel gewann Bayern mit 4:0 und den Pokal damit zum<br />

ersten Mal.<br />

Roland Wohlfarth (1984–1993, Sturm)<br />

In <strong>der</strong> internen Statistik <strong>der</strong> Bayern ist er hinter Gerd Müller und Karl-Heinz Rummenigge auf Platz drei <strong>der</strong><br />

Torschützenliste. Dabei wurde er zweimal Torschützenkönig.<br />

„Der Kaiser“ Franz Beckenbauer „Der Bomber“ Gerd Müller Rekordnationalspieler Lothar Matthäus<br />

Die zweite Mannschaft<br />

FC Bayern München II<br />

Voller Name Fußball-Club<br />

Bayern München II<br />

e. V.<br />

Ort München<br />

Gegründet 27. Februar 1900<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Stadion Grünwal<strong>der</strong> Stadion<br />

Plätze 10.240<br />

Trainer Hermann Gerland<br />

Homepage<br />

www.fcbayern.de [1]


FC Bayern München 60<br />

Liga 3. Liga<br />

2009/10 8. Platz<br />

Die zweite Mannschaft (bis 2005: FC Bayern München Amateure, seitdem: FC<br />

Bayern München II) ist ebenfalls eine Profimannschaft und spielt seit <strong>der</strong> Saison<br />

2008/09 in <strong>der</strong> 3. Liga. Betreut wird das Team <strong>der</strong>zeit von Hermann Gerland als<br />

Trainer sowie Gerd Müller und Rainer Ulrich als Co-Trainern, Torwarttrainer ist<br />

Walter Junghans.<br />

1983 und 1987 erreichten die Bayern-Amateure jeweils das Endspiel um die<br />

Deutsche Amateurmeisterschaft. Bei <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Regionalligen als<br />

dritthöchste Spielklasse 1994 war man direkt für die Regionalliga Süd<br />

qualifiziert und spielte in dieser Liga bis 2008, als durch einen achten Platz die<br />

Qualifikation für die neugegründete 3. Liga gelang, <strong>der</strong>en Premierensaison man<br />

2008/09 als Fünfter beendete. In <strong>der</strong> Saison 2003/04 gewannen die<br />

Bayern-Amateure mit Spielern wie Zvjezdan Misimović, Piotr Trochowski und<br />

Paolo Guerrero die Meisterschaft in <strong>der</strong> Regionalliga Süd. Für den DFB-Pokal<br />

Trainer <strong>der</strong> zweiten Mannschaft<br />

Hermann Gerland<br />

waren die Bayern-Amateure mehrmals qualifiziert, erreichten in <strong>der</strong> Saison 1993/94 das Achtelfinale sowie 1994/95<br />

und 2004/05 sogar das Viertelfinale, wobei u. a. die Bundesligisten Wer<strong>der</strong> Bremen, VfB Stuttgart, 1. FC Köln und<br />

Borussia Mönchengladbach besiegt wurden.<br />

Immer wie<strong>der</strong> schafften Spieler <strong>der</strong> zweiten Mannschaft den Sprung in den Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Profimannschaft und wurden<br />

später Stammspieler, so u. a. Markus Babbel, Philipp Lahm, Owen Hargreaves, Bastian Schweinsteiger o<strong>der</strong> in<br />

jüngerer Zeit Holger Badstuber und Thomas Müller.<br />

Eine dritte Mannschaft gibt es bei Bayern München nicht.<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum beim FCB seit letzter Verein BL (S/T) 2. BL (S/T) 3. Liga (S/T)<br />

Torhüter<br />

1 Rouven Sattelmaier 7. August 1987 2010 SSV Jahn Regensburg 0/0 0/0 64/0<br />

25 Maximilian Riedmüller 4. Januar 1988 2008 SV Heimstetten 0/0 0/0 16/0<br />

33 Ferdinand Oswald 5. Oktober 1990 2004 TSV Hohenpeißenberg 0/0 0/0 3/0<br />

Abwehr<br />

2 Oscar Lewicki 14. Juli 1992 2008 Malmö FF 0/0 0/0 0/0<br />

4 Julian Leist 11. März 1988 2010 TSV 1860 München II 0/0 0/0 2/0<br />

5 Christian Saba 29. Dezember 1978 2000 Arminia Bielefeld 1/0 0/0 60/0<br />

12 Marcel Holzmann 3. September 1990 2010 FC Red Bull Salzburg 0/0 0/0 2/0<br />

13 Ivan Ćosić 13. Oktober 1989 2010 SSV Reutlingen 0/0 0/0 0/0<br />

14 Maximilian Haas 7. Dezember 1985 2007 SE Freising 0/0 0/0 45/3<br />

15 Mario Erb 16. Juni 1990 1996 eigene Jugend 0/0 0/0 18/0<br />

16 Cüneyt Köz 12. Oktober 1992 2005 eigene Jugend 0/0 0/0 3/0<br />

24 Stefan Schürf 8. März 1989 2001 eigene Jugend 0/0 0/0 25/0<br />

Mittelfeld<br />

3 Nicolas Jüllich 27. März 1990 2010 SV Waldhof Mannheim 0/0 0/0 2/0<br />

6 Danny Schwarz 11. Mai 1975 2009 TSV 1860 München 122/7 185/20 33/0


FC Bayern München 61<br />

8 Boy Deul 30. August 1987 2010 Willem II Tilburg 0/0 0/0 1/0<br />

17 Christoph Knasmüllner 30. April 1992 2008 Austria Wien 0/0 0/0 23/2<br />

23 Taygun Kuru 8. Januar 1990 2007 1. FC Nürnberg 0/0 0/0 8/0<br />

26 Fabian Hürzeler 26. Februar 1993 2004 eigene Jugend 0/0 0/0 0/0<br />

28 Deniz Mujić 7. August 1990 2010 FC Dornbirn 1913 0/0 0/0 0/0<br />

Sturm<br />

7 Saër Sène 4. November 1986 2009 SG Sonnenhof Großaspach 0/0 0/0 39/11<br />

9 Thomas Kurz 3. April 1988 2010 SV Wacker Burgh<strong>aus</strong>en 0/0 0/0 38/8<br />

10 Deniz Yılmaz 26. Februar 1988 2005 SSV Ulm 1846 0/0 0/0 63/20<br />

11 Nicola Sansone 10. Oktober 1991 2010 eigene Jugend 0/0 0/0 4/0<br />

29 Nazif Hajdarović 22. September 1984 2009 1. FC Saarbrücken 0/0 2/1 14/4<br />

Stand <strong>der</strong> Spielerstatistiken: 1. August 2010<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Saison kamen zudem folgende Spieler <strong>aus</strong> dem Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten Mannschaft in <strong>der</strong> 3. Liga zum<br />

Einsatz:<br />

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum beim FCB seit letzter Verein BL (S/T) 2. BL (S/T) 3. Liga (S/T)<br />

55 Daniel Van<br />

Buyten<br />

Abwehr<br />

7. Februar 1978 2006 Hamburger SV 160/20 0/0 1/0<br />

Mittelfeld<br />

31 David Alaba 24. Juni 1992 2008 Austria Wien 3/0 0/0 25/1<br />

Stand <strong>der</strong> Spielerstatistiken: 1. August 2010<br />

Mannschaft <strong>der</strong> Frauen<br />

→ Hauptartikel: FC Bayern München (Frauenfußball)<br />

Die Fußballmannschaft <strong>der</strong> Frauen besteht seit 1970. 1976 erreichten die Frauen die Deutsche Meisterschaft. Nach<br />

mehreren Jahren in <strong>der</strong> Bayernliga ist man seit <strong>der</strong> Saison 2000/01 erstklassig.<br />

Stadien<br />

In den Anfangsjahren des Vereins wechselten die Spielstätten recht<br />

häufig. Das erste Spiel <strong>der</strong> Vereinsgeschichte fand auf dem städtischen<br />

Spielplatz an <strong>der</strong> Schyrenstraße statt. Der 1. Münchner FC wurde<br />

damals mit 5:2 bezwungen. 1901 bis 1907 spielte man dann in<br />

Schwabing an <strong>der</strong> Clemensstraße, um dann an die Leopoldstraße zu<br />

wechseln. Da immer mehr Zuschauer zu den Heimspielen des Vereins<br />

kamen, wechselte man ab 1920 erneut den Platz, ohne für eine längere<br />

Zeit eine feste Heimstätte zu haben. Für 47 Jahre fanden die „Roten“<br />

dann ab 1925 im Grünwal<strong>der</strong> Stadion ihr festes Zuh<strong>aus</strong>e, wobei man<br />

bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Untermieter des TSV 1860<br />

München war. Der TSV musste später <strong>aus</strong> finanziellen Gründen das<br />

Das Grünwal<strong>der</strong> Stadion 2008<br />

Stadion an die Stadt München verkaufen. Bayerns Zuschauerrekord im Grünwal<strong>der</strong> Stadion beläuft sich auf mehr als<br />

50.000 während <strong>der</strong> Saison 1961/62, gegen den 1. FC Nürnberg. Mit Beginn <strong>der</strong> Bundesliga waren dann nur noch


FC Bayern München 62<br />

44.000 Zuschauer zugelassen.<br />

Das Olympiastadion von oben<br />

Nach Fertigstellung des Olympiastadions München für die<br />

Olympischen Sommerspiele 1972 zogen die Bayern dorthin um. Das<br />

erste Spiel <strong>der</strong> Bayern fand am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 1971/72<br />

statt. FC Schalke 04 hieß <strong>der</strong> Gegner und wurde vor 79.000<br />

Zuschauern mit 5:1 geschlagen. Nach dem Spiel feierte <strong>der</strong> Verein<br />

seine erste von vielen Deutschen Meisterschaften im Olympiastadion.<br />

Später wurde das Stadion um einige Stehplätze reduziert und fasste im<br />

Schnitt 63.000 Zuschauer bei nationalen Spielen und 59.000 bei<br />

internationalen Spielen. Ein Jahr nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg des TSV<br />

1860 in die Bundesliga trug dann ab 1995 auch <strong>der</strong> Stadtrivale seine<br />

Heimspiele im Olympiastadion <strong>aus</strong>. Während bei Heimspielen des FC Bayern das Fassungsvermögen maximal<br />

63.000 Zuschauer betrug, waren es bei den Löwen auch schon mal 69.000, da die sichtbehin<strong>der</strong>ten Plätze in den<br />

untersten Reihen vom FC Bayern nicht verkauft wurden.<br />

Das Olympiastadion war Anfang des neuen Jahrt<strong>aus</strong>ends mittlerweile nicht mehr zeitgemäß für Fußballspiele. Es<br />

gab keine VIP-Logen, das Stadion war nur zu einer Seite hin überdacht und verfügte über eine Tartanbahn. Der<br />

Verein machte sich daher schon länger Gedanken über einen Stadionneubau in München. Doch über Jahre hinweg<br />

fand man keinen geeigneten Platz und auch die Stadt sträubte sich etwas dagegen, denn bei einem Auszug <strong>aus</strong> dem<br />

Olympiastadion würde das Stadion nicht mehr regelmäßig genutzt werden. Als sich Deutschland für die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bewerben wollte, kam das Thema Stadion erneut auf den Tisch, denn mit dem<br />

veralteten Olympiastadion wäre eine Bewerbung Münchens als Austragungsort für das Turnier undenkbar gewesen.<br />

Da es hieß, dass es nirgendwo einen geeigneten Platz für einen Neubau in München geben würde, dachte man<br />

zunächst darüber nach, das Olympiastadion zu renovieren und umzubauen. Die Pläne scheiterten letzten Endes aber<br />

am Veto des Architekten Günter Behnisch. Um die Stadt unter Zugzwang zu setzen, spekulierte <strong>der</strong> Verein eine Zeit<br />

lang öffentlich darüber, das neue Stadion außerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen, beispielsweise in Garching o<strong>der</strong> Poing zu<br />

erríchten, womit <strong>der</strong> Stadt etliches an Steuereinnahmen und Prestige verlorengegangen wäre.<br />

Wollte München also WM-Spielort werden, musste eine Lösung<br />

gefunden werden. Verschiedene Standorte wurden auf ihre<br />

Tauglichkeit hin geprüft und man einigte sich letzten Endes auf<br />

Fröttmaning am nördlichen Ende <strong>der</strong> Stadt für die neue Allianz Arena.<br />

Ein weiterer Kompromiss war, dass <strong>der</strong> Lokalrivale 1860 am Stadion<br />

beteiligt sein sollte und seine Heimspiele ebenfalls dort <strong>aus</strong>tragen<br />

sollte, was vor allem in den Fankreisen <strong>der</strong> „Löwen“ zu teils heftigen<br />

Protesten führte, die bis heute andauern. Es kam in München sogar zu<br />

Die Allianz Arena in München<br />

einer Volksabstimmung über den Stadionneubau. Diese Abstimmung ging mit etwa 2/3 <strong>der</strong> Stimmen zu Gunsten<br />

eines Neub<strong>aus</strong> <strong>aus</strong>. Die beiden Vereine trugen die Kosten für den Stadionbau, während die Stadt München und das<br />

Land Bayern für die Kosten <strong>der</strong> Infrastruktur aufkommen sollten. Zu Beginn waren die FC Bayern München AG und<br />

<strong>der</strong> TSV 1860 zu je 50 % an <strong>der</strong> Stadiongesellschaft, welcher die Arena gehört und sie betreibt, beteiligt. Beide<br />

Vereine müssen zur Nutzung <strong>der</strong> Arena entsprechende Mietentgelte entrichten, wor<strong>aus</strong> die Stadion GmbH wie<strong>der</strong>um<br />

den Kredit, welcher den Bau finanzierte, bedient. Als die Blauen jedoch erneut in finanzielle Nöte gerieten,<br />

verkauften sie ihren 50-Prozent-Anteil an den Mitgesellschafter. Auch eine zunächst <strong>aus</strong>gehandelte<br />

Rückkauf-Option wurde inzwischen an die Bayern verkauft. Somit steht das Stadion unter <strong>der</strong> alleinigen Kontrolle<br />

des FC Bayern München.<br />

Baulich ist das Stadion in drei Ränge unterteilt. Dabei besteht die Haupttribüne mit den Ein- und Ausgängen<br />

größtenteils <strong>aus</strong> VIP-Plätzen und sogenannten Business-Seats. Die Fankurven des FC Bayern befinden sich jeweils<br />

hinter den Toren. Die Sitzschalen des Stadions sind in Grau, da wohl we<strong>der</strong> Rot noch Blau dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en


FC Bayern München 63<br />

<strong>der</strong> beiden Vereine zuzumuten gewesen wäre. Dies hat allerdings den Nachteil, dass das Stadion auf Grund des<br />

vielen Gr<strong>aus</strong> recht kühl wirkt. Während <strong>der</strong> Heimspiele des FCB leuchtet das Stadion außen in Rot. Mehrfarbige<br />

Beleuchtungen sind zwar möglich, wurden aber nachträglich polizeilich untersagt, da die Farbwechsel zu erhöhten<br />

Unfallzahlen auf <strong>der</strong> nahen Autobahn A9 geführt hatten.<br />

Das Stadion fasste anfangs 66.000 Zuschauer. Durch eine Neuanordnung <strong>der</strong> Sitzreihen und den Umbau einiger<br />

überbreiter Business-Seats zu normalen Sitzplätzen wurde die Kapazität aber schon wenige Monate später auf<br />

69.001 Zuschauer erhöht. Prinzipiell ist eine weitere Aufstockung bis über 80.000 Plätze ohne tiefgreifende<br />

Baumaßnahmen möglich, <strong>der</strong> Verein verzichtet aber darauf, vor allem <strong>aus</strong> Komfortgründen für die Zuschauer.<br />

Trainingsgelände<br />

Das neue Service-Center in <strong>der</strong> Bauphase, 2008<br />

Das Trainingsgelände des FC Bayern befindet sich in<br />

München-Giesing an <strong>der</strong> Säbener Straße 51. Es gilt als eines <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nsten Trainingsgelände in Europa. Vielfach wird behauptet, das<br />

Gelände befände sich im Stadtteil Harlaching, welcher jedoch wenige<br />

Meter weiter südlich beginnt.<br />

Bereits seit 1949 nutzen die Bayern das Gelände an <strong>der</strong> Säbener<br />

Straße, <strong>der</strong> ehemaligen Bezirkssportanlage Harlaching. 1970 begann<br />

<strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> neuen Geschäftsstelle und des Trainingsgeländes unter<br />

Präsident Neudecker. Am 17. Mai 1971 war die Anlage bezugsfertig.<br />

Zum ersten Mal in <strong>der</strong> Geschichte des Vereins waren Geschäftsstelle<br />

und Trainingsgelände vereint. Bereits 1979 erfolgte <strong>der</strong> nächste<br />

Ausbau des Geländes, dem ein weiterer Ende <strong>der</strong> 80er Jahre folgte, um neue Gebäude für den Amateur- und<br />

Profibereich zu schaffen. Im Jahr 2000 gab es einen Brand im Profitrakt, wobei ein erheblicher Schaden an den<br />

Umkleidekabinen, in <strong>der</strong> medizinischen Abteilung und im Saunabereich entstand. 2008 wurde ein neues<br />

Servicezentrum fertiggestellt mit einem neuen Fan-Shop auf einer 250 m² großen Fläche, zudem entstand eine<br />

Tiefgarage. Das neue Gebäude ist 95 Meter lang, 16 Meter breit und ca. 10 Meter hoch. Die Tiefgarage fasst 270<br />

Stellplätze. Direkt neben dem neuen Gebäude entstand ein neuer Rasenplatz mit mehreren Sitzreihen auf einer Seite,<br />

auf dem in <strong>der</strong> Saison 2008/09 die Heimspiele <strong>der</strong> B-Jugend-Mannschaften <strong>aus</strong>getragen wurden. Zudem wurde ein<br />

neuer Kunstrasenplatz mit zwei Kleinfel<strong>der</strong>n für den E- und F-Jugend-Bereich angelegt. Des Weiteren wurde das<br />

alte Klubrestaurant in eine Kantine für die Vereinsangestellten umgewandelt. Waren früher alle Trainingseinheiten<br />

öffentlich, hat sich in jüngerer Zeit <strong>der</strong> allgemeine Trend durchgesetzt, meist nur noch einmal wöchentlich ein<br />

öffentliches Training stattfinden zu lassen. Insgesamt gibt es auf dem Gelände fünf Rasenplätze, zwei<br />

Kunstrasenplätze sowie zusätzlich einen kleinen Kunstrasenplatz zum Aufwärmen und einen Beachvolleyballplatz.<br />

Nur durch einen Parkplatz und einen Fußweg vom Bayern-Gelände getrennt befindet sich das neue Sportgelände <strong>der</strong><br />

Sportfreunde München. Durch die Erweiterungsmaßnahmen des FC Bayern musste das alte Gelände <strong>der</strong><br />

Sportfreunde weichen und wurde um einige Meter nach Süden versetzt. Ein Stück weiter westlich, getrennt durch ein<br />

Wohnviertel, befindet sich an <strong>der</strong> Grünwal<strong>der</strong> Straße das Trainingsgelände des Erzrivalen TSV 1860 München.


FC Bayern München 64<br />

Vereinsstruktur und AG<br />

Struktur<br />

Der FC Bayern München glie<strong>der</strong>t sich in die FC Bayern München AG<br />

und den FC Bayern München e. V. Auf einer außerordentlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Vereins am 14. Februar 2002 wurde die<br />

Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fußballprofiabteilung in die FC Bayern München<br />

AG beschlossen. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> AG ist Karl-Heinz<br />

Rummenigge, während Uli Hoeneß Präsident des FC Bayern München<br />

e. V. und Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> AG ist. Zum e. V. gehören<br />

folgende Sportabteilungen: Fußball (Frauen), Basketball, Handball,<br />

Schach, Sportkegeln, Tischtennis und Turnen.<br />

Adidas und <strong>der</strong> FC Bayern<br />

Stimmkarte <strong>der</strong> Außerordentlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung 2002<br />

Die Beziehung zwischen dem FC Bayern München und dem Sportartikelhersteller Adidas kann als recht<br />

außergewöhnlich bezeichnet werden. Seit 1965 ist Adidas ununterbrochen Ausrüster des Vereins. Von 2002 bis 2010<br />

hielt Adidas einen 10-Prozent-Anteil an <strong>der</strong> FC Bayern München AG, <strong>der</strong> für 77 Millionen Euro erworben wurde. [21]<br />

Zwischen März 2010 und spätestens Juli 2011 wird jedoch die Audi AG in drei Schritten Aktien im Wert von 90<br />

Mio. Euro erwerben. Dies ist verbunden mit einer Kapitalerhöhung von 25 Mio. auf 27,5 Mio. Euro. [22] Nach dieser<br />

Kapitalerhöhung werden <strong>der</strong> FC Bayern München e. V. 81,82 Prozent sowie Adidas und Audi je 9,09 Prozent <strong>der</strong><br />

Aktien an <strong>der</strong> AG halten.<br />

Mit Herbert Hainer stellt Adidas den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden <strong>der</strong> AG. [23] Bis 2007 durfte auch<br />

kein Spieler des FC Bayern eine an<strong>der</strong>e Schuhmarke tragen als Adidas, selbst wenn <strong>der</strong> Spieler einen Vertrag mit<br />

einem an<strong>der</strong>en Ausrüster als Adidas hatte. Erst mit dem Wechsel von Miroslav Klose zu Bayern München än<strong>der</strong>te<br />

sich dies.<br />

Sponsoren<br />

Aktueller Hauptsponsor des FC Bayern ist die Deutsche Telekom. Fahrzeugpartner ist bis ins Jahr 2019 Audi. [24]<br />

Bisherige Hauptsponsoren:<br />

• Adidas (1974–1978)<br />

• Magirus-Deutz bzw. Iveco (1978–1984)<br />

• Commodore (1984–1989)<br />

• Opel (1989–2002)<br />

• Deutsche Telekom (seit 2002)<br />

Die Einnahmen durch den Hauptsponsor Deutsche Telekom beliefen sich in <strong>der</strong> Saison 2008/09 auf 20 Millionen<br />

Euro. [25]


FC Bayern München 65<br />

Zuschauer und Fankultur<br />

Fans und Fanclubs<br />

Kein an<strong>der</strong>er Verein Deutschlands hat so viele registrierte Anhänger wie <strong>der</strong> Rekordmeister. 2535 Fanklubs mit<br />

181.688 Fanklub-Mitglie<strong>der</strong>n unterstützen den FC Bayern (Stand: 27. November 2009). [26] In ganz Deutschland,<br />

aber auch weltweit gibt es organisierte Bayern-Fans. Zu den bekanntesten offiziellen Fanclubs gehören die „Red<br />

Munichs 89“, die „Red Sharks“ und die „Die 13 Höslwanger“. In den 1970er Jahren gab es mit <strong>der</strong> „Südkurve '73“<br />

und den „Red Angels“ zwei führende Gruppen beim FC Bayern. 1986 entstand in München die erste reine<br />

Hooligangruppe, die so genannte „Service Crew Munich“ (SCM). Mitte <strong>der</strong> 1990er Jahre entwickelte sich dann die<br />

Ultrà-Bewegung. Als erste Gruppe sind hier die „Munichmaniacs 1996“ zu erwähnen. Seit 2002 gibt es eine<br />

übergreifende Ultra-Gruppe, die Schickeria München. Diese ist aber kein offizieller Fanclub. Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es<br />

noch den Club Nr. 12, welcher sich als eine Dachorganisation für Fans und Fanclubs versteht. Aktuell hat <strong>der</strong> Club<br />

Nr. 12 etwa 1000 Mitglie<strong>der</strong>. [27] Früher gab es ein Fanheim auf einem alten Bahngelände im Stadtteil Laim, welches<br />

aber einem Baugebiet weichen musste. Was die Zahl <strong>der</strong> nicht organisierten Fans und Anhänger weltweit anbelangt,<br />

gehört <strong>der</strong> FC Bayern München auch international zu den größten Vereinen. Fanbeauftragter ist mit Andreas Brück<br />

ein langjähriger Fan <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Südkurve.<br />

Jahrelang kämpften die Bayern-Fans und Fanclubs um ein neues, reines Fußballstadion, allein schon wegen <strong>der</strong> zu<br />

erwartenden besseren Stimmung. Tatsächlich zeigte sich jedoch nach dem Einzug in die Allianz Arena, dass die<br />

Stimmung im Stadion teilweise schlechter ist als im alten Olympiastadion mit Laufbahn und führte in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit zu sehr kontroversen Diskussionen zwischen Vereinsführung und aktiven Fans. Dies mag zum einen<br />

an dem so genannten Operettenpublikum liegen, zum an<strong>der</strong>en aber auch an <strong>der</strong> Aufteilung und Bauweise <strong>der</strong> Allianz<br />

Arena. So wurden die Fans <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Südkurve des Olympiastadions im neuen Stadion auf Süd- und Nordkurve<br />

aufgeteilt. Im Unterrang <strong>der</strong> Südkurve befinden sich weniger Stehplätze als in <strong>der</strong> Südkurve des Olympiastadions, so<br />

gibt es zu Bundesligaspielen lediglich 6800 Stehplätze in diesem Bereich.<br />

Zu den Heimspielen <strong>der</strong> zweiten Mannschaft im Stadion an <strong>der</strong> Grünwal<strong>der</strong> Straße finden sich auf <strong>der</strong> Gegengeraden<br />

meist zwischen 50 und 300 aktive Fans ein. Das Stadion wird von ihnen als „Hermann-Gerland-Kampfbahn“<br />

bezeichnet, ein Zeichen <strong>der</strong> Anerkennung <strong>der</strong> Arbeit von Hermann Gerland als langjährigem Trainer <strong>der</strong><br />

Mannschaft. Die seit 2005 vom DFB praktizierte Sprachregelung mit dem Namenszusatz „II“ statt „Amateure“ wird<br />

von den Fans nicht akzeptiert.<br />

Vereinslie<strong>der</strong> und Gesänge<br />

Das aktuelle offizielle Vereinslied ist „Stern des Südens“, komponiert von Willy Astor und gesungen von Cl<strong>aus</strong><br />

Lessmann, dem Leadsänger <strong>der</strong> Hardrockband Bonfire. Davor war jahrelang das Lied „Forever Number One“ die<br />

Hymne des Vereins. Das Lied „Stern des Südens“ befindet sich auf <strong>der</strong> CD „Heimspiel“ <strong>der</strong> FC Bayern Fans United<br />

und wurde auch als Single veröffentlicht. Die beiden offiziellen Lie<strong>der</strong> wurden jedoch von <strong>der</strong> Fanszene wenig<br />

akzeptiert, inoffizielle Hymne ist das Lied „Mir san die Bayern“.<br />

Bekannt ist ebenfalls <strong>der</strong> alte Schlager von Franz Beckenbauer „Gute Freunde kann niemand trennen“. Angestimmt<br />

werden nahezu alle Lie<strong>der</strong> im Unterrang <strong>der</strong> Südkurve und hier sowohl von <strong>der</strong> Schickeria München als auch von<br />

einem Trompeter und einer Reihe älterer Fans. Auch in <strong>der</strong> Nordkurve befinden sich aktive Fans, während sich die<br />

Zuschauer in den Sitzplatzbereichen meist passiv verhalten.


FC Bayern München 66<br />

Rivalitäten mit an<strong>der</strong>en Vereinen<br />

In <strong>der</strong> mehr als 100-jährigen Geschichte des Vereins haben sich sehr viele Rivalitäten zu an<strong>der</strong>en Vereinen<br />

entwickelt. Eine <strong>der</strong> ältesten ist die zum Stadtrivalen TSV 1860 München. Das erste Spiel zwischen beiden Vereinen<br />

fand am 21. September 1902 statt und endete mit einem 3:0-Sieg <strong>der</strong> Bayern.<br />

Regional<br />

Die größten regionalen Rivalen des FC Bayern sind <strong>der</strong> TSV 1860 München und <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg. Der FCN hatte<br />

lange Zeit die Nase vor den Bayern und wurde erst 1987 durch die Bayern als Rekordmeister abgelöst.<br />

Statistiken<br />

TSV 1860 München<br />

Nach dem 204. Münchner Stadt<strong>der</strong>by gegen den TSV 1860 München sieht die Bilanz wie folgt <strong>aus</strong>:<br />

• 105 Bayern-Siege<br />

• 50 Remis<br />

• 49 1860-Siege<br />

1. FC Nürnberg<br />

Eine offizielle Angabe für die Ergebnisse aller Spiele zwischen den beiden Mannschaften gibt es nicht. Jedoch steht<br />

fest, dass es insgesamt 180 Fränkisch-Bayerische Derbys gab. Hier sind deshalb nur die Ober-, Bundesliga-, und<br />

Pokalspiele seit 1945 aufgeführt:<br />

• 44 Bayern-Siege<br />

• 21 Remis<br />

• 29 Club-Siege<br />

VfB Stuttgart<br />

• 59 Bayern-Siege<br />

• 19 Remis<br />

• 21 Stuttgart-Siege<br />

(Seit 1965)<br />

Überregional<br />

Im überregionalen Bereich haben sich über die Jahre hinweg mehrere Rivalitäten her<strong>aus</strong>gebildet. Meistens entstand<br />

so eine Rivalität mit einem Verein, mit dem die Bayern über einen gewissen Zeitraum hinweg um die Meisterschaft<br />

rangen. So waren dies Borussia Mönchengladbach in den 1970ern und Borussia Dortmund in den 1990er Jahren.<br />

Zudem gibt es noch die Rivalität zum 1. FC Kaiserslautern und die Nord-Süd-Gipfel gegen den Hamburger SV und<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen.


FC Bayern München 67<br />

Fanfreundschaften<br />

In den 70er Jahren bestand eine Freundschaft mit Hertha BSC, die aber durch Übergriffe Berliner Fans zerbrach. In<br />

den 90er Jahren gab es eine Freundschaft mit Fans des VfL Bochum, die aber heute auch nur noch von älteren Fans<br />

gepflegt wird.<br />

Der FC Bayern als „Feindbild“<br />

Dem Verein als mit Abstand erfolgreichster deutscher Vereinsmannschaft schlägt zuweilen auch unverhüllter Hass<br />

und Neid entgegen. Fast sprichwörtlich ist <strong>der</strong> sogenannte Bayern-Dusel [28] für überraschende Spielwendungen und<br />

Lastminute-Tore bei Siegen <strong>der</strong> Bayern. Im übertragenen Sinne wird <strong>der</strong> Begriff auch bei an<strong>der</strong>en Sportarten und<br />

Mannschaften verwendet [29] und beim zeitweiligen Ausbleiben [30] gen<strong>aus</strong>o thematisiert.<br />

Als Hintergrund wird zum einen die Natur des Fußballsports genannt, in dem Siege eigentlich überlegener<br />

Mannschaften oft knapper und dramatischer als in an<strong>der</strong>en Sportarten <strong>aus</strong>fallen. [31] [32] Verantwortlichen, Spielern<br />

und Fans des FC Bayern München zufolge sind späte Tore und Siege kein „Glück“, son<strong>der</strong>n das Resultat von<br />

Nervenstärke, Kondition und Erfahrung. [33]<br />

Von zwei Musikgruppen wurden Lie<strong>der</strong> gegen den FC Bayern München geschrieben: Die Toten Hosen schrieben<br />

und sangen 2000 das Lied Bayern, von Norbert und den Feiglingen Bayern hat verloren (1995) (später von den<br />

Schrö<strong>der</strong>s (2001) [34] und den Original Deutschmachern (2000) gesungen). Ein bekannter deutscher Fangesang ist<br />

Zieht den Bayern die Le<strong>der</strong>hosen <strong>aus</strong>. Ferner interpretierte Ingo Appelt das Lied Hoeness, das den Namen des<br />

langjährigen Bayern-Managers als Schimpfwort bezeichnet. Bayern München war historisch ein bürgerlicher, stets<br />

professionell geführter und entscheidend von Münchener Juden wie Richard Dombi und Kurt Landauer [35] geprägter<br />

Verein. In <strong>der</strong> Weimarer Republik wie im Nationalsozialismus war <strong>der</strong> FC Bayern München darum auch Ziel<br />

erheblicher, insbeson<strong>der</strong>e antisemitischer Ressentiments, die teilweise bis heute noch in <strong>der</strong> ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Form<br />

wie<strong>der</strong>aufgenommen und verwendet werden. [36] Ein aktiverer Umgang mit <strong>der</strong> entsprechenden Vergangenheit wurde<br />

vom TSV Maccabi München mit angestoßen. [37]<br />

An<strong>der</strong>e Abteilungen<br />

Neben <strong>der</strong> inzwischen in die FC Bayern München AG <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>ten Lizenzspielerabteilung und<br />

Frauenfußballmannschaft gibt es im Verein folgende Abteilungen:<br />

Abteilung Basketball<br />

Die 1946 gegründete Basketballabteilung des FC Bayern München war in den 1950er Jahren recht erfolgreich<br />

und konnte damals zwei Meisterschaften feiern. Derzeit spielt das Team in <strong>der</strong> zweithöchsten deutschen Liga<br />

Pro A<br />

Abteilung Handball<br />

Diese Abteilung besteht <strong>aus</strong> einem Frauen- und einem Herrenteam. Die Frauen spielen in <strong>der</strong> Bezirksoberliga<br />

Oberbayern und die Herren in <strong>der</strong> Bezirksliga Oberbayern.<br />

Abteilung Sportkegeln<br />

Die 1983 gegründete Abteilung besteht <strong>aus</strong> einer Herrenmannschaft, die in <strong>der</strong> Bezirksliga München spielt.<br />

Abteilung Schach<br />

Mit neun Deutschen Meisterschaften zwischen 1983 und 1995 kann das Herrenteam, das <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> 1.<br />

Bundesliga spielt, aufwarten. Die Frauen spielen in <strong>der</strong> 2. Bundesliga. Ihr größter Erfolg war <strong>der</strong> Aufstieg in<br />

diese Liga im Jahr 2002.<br />

Abteilung Schiedsrichter


FC Bayern München 68<br />

Die Schiedsrichterabteilung besteht seit 1919 und ist mit 115 Referees die größte<br />

Fußball-Schiedsrichter-Abteilung Europas.<br />

Abteilung Seniorenfußball<br />

Die jüngste Abteilung des FC Bayern wurde 2002 gegründet und bestreitet Freundschaftsspiele im In- und<br />

Ausland.<br />

Abteilung Tischtennis<br />

Derzeit besteht dies Abteilung <strong>aus</strong> sieben Herren- und einer Frauenmannschaft. Dabei spielen die Herren in<br />

<strong>der</strong> Oberliga Süd und die Frauen in <strong>der</strong> Landesliga Süd/Ost.<br />

Abteilung Turnen<br />

Die 1980er Jahre waren für diese Abteilung die erfolgreichsten. In dieser Zeit konnte man vier Deutsche<br />

Meisterschaften feiern.<br />

Abteilung Eishockey<br />

Von 1966 bis 1969 existierte eine Eishockeymannschaft, die zwei Spielzeiten in <strong>der</strong> Eishockey-Bundesliga<br />

absolvierte.<br />

Literatur<br />

• Dietrich Schulze-Marmeling: Die Bayern. Die Geschichte des deutschen Rekordmeisters; Göttingen: Die<br />

Werkstatt, 2006; ISBN 3-89533-534-7.<br />

• Thomas Hüetlin: Gute Freunde. Die wahre Geschichte des FC Bayern München; München: Blessing, 2006; ISBN<br />

3-89667-254-1.<br />

• Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr; Berlin:<br />

powerplay-Verlag, 2001; ISBN 3-9804611-3-0.<br />

• Torsten Geiling , Niclas Müller: FC Bayern Hass <strong>Buch</strong> - Zieht den Bayern die Le<strong>der</strong>hosen <strong>aus</strong>, 2002; Eichborn,<br />

ISBN 978-3-8218-3609-6<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Website <strong>der</strong> Fußball-Abteilung [1]<br />

• FC Bayern München Fan TV [38]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. fcbayern. de<br />

[2] http:/ / www. forbes. com/ lists/ 2010/ 34/ soccer-10_Soccer-Team-Valuations_Rank. html<br />

[3] „Onkel Kurt und die Bayern“ (http:/ / www. zeit. de/ 2003/ 23/ Sport_2flandauer?page=all), Artikel <strong>der</strong> Zeit 28. Mai 2003<br />

[4] Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr. powerplay-Verlag, Berlin. 2001, ISBN<br />

3-9804611-3-0; S. 118<br />

[5] http:/ / www. fussballdaten. de/ regionalliga/ aufstiegsrunde/ 1964/ hauptrunde/ gruppe1/ stpauli-bmuenchen/ Statistik über das Spiel<br />

[6] Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr; Berlin: powerplay-Verlag, 2001; ISBN<br />

3-9804611-3-0; S. 120<br />

[7] Liste im Focus (Nr. 30, 1993) (http:/ / www. focus. de/ sport/ mehrsport/ fussball-stau-am-brenner_aid_141313. html) mit Ablösesummen<br />

deutscher Spieler beim Wechsel nach Italien,<br />

[8] Statistik Augenthalers auf fussballdaten.de (http:/ / www. fussballdaten. de/ spieler/ augenthalerkl<strong>aus</strong>/ )<br />

[9] Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr. powerplay-Verlag, Berlin. 2001, ISBN<br />

3-9804611-3-0; S. 213<br />

[10] Bericht auf spiegel.de (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,254135,00. html), 22. Juni 2003<br />

[11] Pandiani ist Torschützenkönig (http:/ / de. uefa. com/ competitions/ uefacup/ news/ kind=1/ newsid=539226. html) Auf: uefa.com,<br />

abgerufen am 12. Februar 2009<br />

[12] http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ bundesliga/ startseite/ artikel/ 507844/


FC Bayern München 69<br />

[13] Christian Gödecke: Klinsmann kämpft für seinen Kurs (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,618163,00. html). In: Spiegel<br />

Online. 8. April 2009, abgerufen am 9. April 2009: „Beim Champions-League-Duell in Barcelona fürchten Fans eine neue Blamage.“<br />

[14] http:/ / www. fcbayern. t-com. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 19750. php Zé verlässt den FC Bayern<br />

[15] http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 19501. php Van Gaal wird Bayern-Coach<br />

[16] http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 19796. php Edson Braafheid wird ein Bayer<br />

[17] http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 19848. php<br />

[18] http:/ / www. sportbild. de/ sportbild/ generated/ article/ fussball/ 2009/ 05/ 26/ 12756200000. html<br />

[19] http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 20558. php<br />

[20] fcbayern.de: Hall of Fame (http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ verein/ ev/ hall_of_fame/ index. php)<br />

[21] Michael Freitag/Wolfgang Hirn Die ewigen Meister, in: Manager Magazin, Heft 8/2005 (http:/ / www. manager-magazin. de/ magazin/<br />

artikel/ 0,2828,366060-5,00. html)<br />

[22] Audi AG steigt beim FC Bayern ein (http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 21504. php), fcbayern.t-home.de, 26.<br />

November 2009 Zugriff am 27. November 2009]<br />

[23] Kurzbiographie Hainers auf fcbayern.de (http:/ / www. fcbayern. t-home. de/ de/ verein/ ag/ 00157. php)<br />

[24] Audi bleibt bis ins Jahr 2019 Fahrzeugpartner (http:/ / www. transfermarkt. de/ de/ news/ 33270/<br />

90-millionen-euro-audi-steigt-beim-fc-bayern-ein-. html)<br />

[25] transfermarkt.de (http:/ / www. transfermarkt. de/ de/ verein/ 27/ fc-bayern-muenchen/ datenfakten/ sponsoren. html)<br />

[26] „http:/ / www. fcbayern. t-home JHV 2009<br />

[27] clubnr12.de: Club Nr.12, Wir über uns (http:/ / www. Clubnr12. de)<br />

[28] http:/ / www. kicker. de/ news/ video/ 29236/ video_Bayern-Dusel-in-Getafe. html<br />

[29] (http:/ / www. <strong>der</strong>westen. de/ nachrichten/ sport/ lokalsport/ duesseldorf/ 2008/ 10/ 26/ news-86260610/ detail. html) WAZ online,<br />

Düsseldorf, 26. Oktober 2008, TISCHTENNIS, Borussia brauchte „Bayern-Dusel“ von Joachim Breitbach<br />

[30] (http:/ / www. welt. de/ sport/ fussball/ article3121261/ Sieg-gegen-Bayern-HSV-ist-neuer-Tabellenfuehrer. html) Die Welt, 30. Januar<br />

2009, <strong>Fussball</strong>-Bundesliga, Sieg gegen Bayern – HSV ist neuer Tabellenführer, (…) Den Münchnern fehlte diesmal <strong>der</strong> Bayern-Dusel.<br />

[31] Erfolgsfaktor Zufall im Profifussball, Quantifizierung mit Hilfe informationseffizienter Wettmärkte. Deutsche Zentralbibliothek für<br />

Wirtschaftswissenschaften – Diskussionspapier 20. Jörg Quitzau, Universität <strong>der</strong> Bundeswehr Hamburg, September 2003<br />

[32] Der Spiegel, 20. Februar 2007 NUMERATOR, Fußball ist Glücksspiel, von Holger Dambeck<br />

[33] http:/ / mag. fussball-forum. de/ 1921/ <strong>der</strong>-bayern-dusel-ein-kommentar<br />

[34] http:/ / swisscharts. com/ showitem. a sp?interpret=Die+Schr%F6<strong>der</strong>s&titel=Bayern+hat+verloren&cat=s<br />

[35] Richard Bauer/Michael Brenner (Hrsg.): Jüdisches München Vom Mittelalter bis zur Gegenwart C.H. Beck Verlag München 2006<br />

[36] „FC Hollywood“, „Lackstiefelclub“, Über Deutsche und Linksdeutsche Ressentiments gegen den FC Bayern München (http:/ / www.<br />

antifa-freiburg. de/ IMG/ pdf/ 05-12-15-feuerherdt-lackstiefelclub. pdf)PDF-Datei, 50,4 kB, Vortrag von Alex Feuerherdt im Hun<strong>der</strong>tmeister,<br />

Duisburg, 15. Dezember 2005, zum FC Bayern München und <strong>der</strong> Linken<br />

[37] "Der FCB begann nicht erst mit Beckenbauer" (http:/ / www. br-online. de/ sport/ fussball/ fc-bayern-muenchen-DID1224231364546/<br />

fc-bayern-muenchen-uri-siegel-kurt-landauer-ID1267101923911. xml) BR Online, 16. Mai 2010<br />

[38] http:/ / www. fcb. tv/ de/ index. php


Wer<strong>der</strong> Bremen 70<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

SV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

Voller Name<br />

Ort Bremen<br />

Sport-Verein Wer<strong>der</strong><br />

von 1899 e. V. Bremen [1]<br />

Gegründet 4. Februar 1899<br />

Vereinsfarben Grün-Weiß<br />

Stadion Weserstadion<br />

Weserstadion Platz 11 (2)<br />

Plätze 42.354<br />

Präsident Kl<strong>aus</strong>-Dieter Fischer<br />

Trainer Thomas Schaaf<br />

Thomas Wolter (2)<br />

Homepage<br />

www.wer<strong>der</strong>.de [2]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 3. Platz<br />

Der SV Wer<strong>der</strong> Bremen ist ein deutscher Sportverein mit über 34.000<br />

Mitglie<strong>der</strong>n [3] , dessen Lizenzspielerabteilung in den letzten Jahren<br />

national wie international zu den erfolgreichsten Mannschaften <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga gehörte: Neben vier Deutschen Meisterschaften<br />

und sechs DFB-Pokal-Siegen steht ein Gewinn des Europapokals <strong>der</strong><br />

Pokalsieger 1992 zu <strong>Buch</strong>e. Der Club ist Gründungsmitglied <strong>der</strong><br />

Bundesliga und gehörte dieser mit Ausnahme <strong>der</strong> Spielzeit 1980/81<br />

Erstligapositionen Wer<strong>der</strong> Bremens<br />

durchgehend an. In <strong>der</strong> ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga liegt Bremen <strong>der</strong>zeit auf Platz 2 hinter Bayern München.<br />

Am 4. Februar 1899 als Fußballverein Wer<strong>der</strong> von 1899 gegründet, bietet er heute neben Fußball Handball,<br />

Leichtathletik, Tischtennis, Turnspiele, Gymnastik und Schach an. Wer<strong>der</strong> Bremen besteht nach <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung<br />

profitorientierter und leistungssportlicher Abteilungen des Gesamtvereins am 27. Mai 2003 <strong>aus</strong> dem für den<br />

Amateursport zuständigen gemeinnützigen Sport-Verein Wer<strong>der</strong> von 1899 e. V. und <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em für den<br />

Profifußball verantwortlichen Wer<strong>der</strong> Bremen GmbH & Co. KGaA.<br />

Der Vereinsname ist vom an <strong>der</strong> Weser gelegenen Stadtwer<strong>der</strong> abgeleitet, auf dem sich das erste Trainings- und<br />

Spielgelände des Vereins befand. Das Wort Wer<strong>der</strong> bezeichnet eine Flussinsel o<strong>der</strong> das Land, das von einem Fluss<br />

aufgeschwemmt wurde, wie <strong>der</strong> Peterswer<strong>der</strong>, auf dem sich das heutige Bremer Weserstadion befindet, in dem<br />

Wer<strong>der</strong> Bremens Fußballprofis ihre Heimspiele <strong>aus</strong>tragen.


Wer<strong>der</strong> Bremen 71<br />

Geschichte<br />

1899–1947: Von <strong>der</strong> Gründung und den ersten Jahrzehnten<br />

Am 4. Februar 1899 gründeten 16-jährige Schüler <strong>aus</strong><br />

handelsbürgerlichen Kreisen mit dem Fußballverein Wer<strong>der</strong> von 1899,<br />

einem reinen Fußballverein, den Vorläufer des heutigen SV Wer<strong>der</strong><br />

Bremen. Sie hatten bei einem Tauzieh-Wettbewerb einen Fußball<br />

gewonnen und mit diesem erstmalig am Stadtwer<strong>der</strong> gespielt, wodurch<br />

<strong>der</strong> Grundstein für den FV Wer<strong>der</strong> Bremen und dessen Namen gesetzt<br />

wurde. [4] Bereits im Dezember 1899 trat <strong>der</strong> FV Wer<strong>der</strong> dem Verband<br />

Bremer Fußball-Vereine bei. In den ersten Jahren durften nur Männer<br />

Mitglied werden, die eine höhere Schulbildung nachweisen o<strong>der</strong> eine<br />

Zweidrittelmehrheit im Vorstand für sich gewinnen konnten. [5] 1903<br />

Erstes Vereinslogo:<br />

Fußballverein Wer<strong>der</strong> von 1899<br />

wurde <strong>der</strong> Verein mit drei Mannschaften erstmals in allen drei existierenden Spielklassen Bremer Meister und war<br />

1905 <strong>der</strong> erste Bremer Klub, <strong>der</strong> Eintrittsgel<strong>der</strong> verlangte und sein Spielfeld einzäunte. [6] Der FV Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

qualifizierte sich 1912 als einziger Bremer Verein für die neu gegründete Norddeutsche Verbandsliga, an <strong>der</strong> er ab<br />

1913 teilnahm. Der Verein musste sich in dieser Zeit gegen nationalistische Tendenzen, vor allem <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Turnerbewegung, zur Wehr setzen, die den Fußball für einen „Unsport“ und wegen seiner englischen Herkunft für<br />

„undeutsch“ hielten. [7] Trotzdem wurde während des Ersten Weltkrieges <strong>der</strong> Spielbetrieb weitergeführt und 1916<br />

erneut die Bremer Meisterschaft gewonnen.<br />

An<strong>der</strong>s als einige an<strong>der</strong>e Vereine überstand <strong>der</strong> FV Wer<strong>der</strong> trotz vieler gefallener Mitglie<strong>der</strong> die Kriegsfolgen, was<br />

vor allem dem Engagement des damaligen Vorsitzenden Hans Jarburg zu verdanken war. [6] Nach dem Krieg wurde<br />

mit <strong>der</strong> Neustrukturierung des Vereins begonnen. Ab 1919 durften auch Frauen Mitglie<strong>der</strong> werden; ein Jahr später<br />

erfolgte, dem Trend <strong>der</strong> damaligen Zeit entsprechend, die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit unter<br />

an<strong>der</strong>em einer Tennis-, Leichtathletik- Schach- und damals auch Baseball- und Cricketabteilung. [6] [5] Dem<br />

entspricht die im selben Jahr durchgeführte Umbenennung in Sportverein Wer<strong>der</strong> Bremen von 1899, wobei Fußball<br />

weiterhin die wichtigste Sportart innerhalb des Vereins blieb. Waren die Mitglie<strong>der</strong>zahlen vor dem Ersten Weltkrieg<br />

nicht über die Grenze von 300 hin<strong>aus</strong>gekommen, stieg die Anzahl jetzt zeitweilig auf über 1000.<br />

Als erster Bremer Verein engagierte er 1922 mit dem Ungarn Franz Konya einen professionellen hauptberuflichen<br />

Trainer, <strong>der</strong> <strong>aus</strong> dem Sportlehrerfond finanziert wurde. Die damalige Hyperinflation und Wer<strong>der</strong>s dar<strong>aus</strong><br />

resultierenden Finanzprobleme führten jedoch zur baldigen Trennung. 1924 kehrte Konya zurück an die Weser. [8]<br />

Ab 1921 spielte Wer<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Westkreisliga, <strong>der</strong> damals höchsten Spielklasse. In <strong>der</strong> ersten Saison wurde zunächst<br />

nur <strong>der</strong> siebte von acht Plätzen belegt. Als die Liga in <strong>der</strong> nächsten Spielzeit in die Staffeln Weser und Jade unterteilt<br />

wurde, erreichte Wer<strong>der</strong> in letzterer den ersten Rang und wurde nach einem 5:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen<br />

den VfB Oldenburg Meister <strong>der</strong> Westkreisliga. In <strong>der</strong> Qualifikation zur Endrunde um die inoffizielle Norddeutsche<br />

Meisterschaft schied <strong>der</strong> Verein gegen Arminia Hannover <strong>aus</strong>. Ab <strong>der</strong> Saison 1924/25 wechselte Wer<strong>der</strong> in die<br />

Staffel Weser, in <strong>der</strong> er 1926 Erster wurde, aber im Entscheidungsspiel gegen den Bremer SV mit 1:6 verlor. Im<br />

nächsten Jahr wurde nach einer Endspielnie<strong>der</strong>lage gegen Komet Bremen erneut die Vizemeisterschaft <strong>der</strong><br />

Westkreisliga erreicht. Auch 1928 unterlag Wer<strong>der</strong>, nun wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Staffel Jade antretend, diesem Verein im<br />

Endspiel. Nachdem die Saison 1928/29 <strong>aus</strong>gefallen war, konnte Wer<strong>der</strong> im nächsten Jahr die Oberliga Weser/Jade<br />

auf Platz vier abschließen. Im Achtelfinale <strong>der</strong> Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft schied <strong>der</strong> Verein 1931<br />

gegen Altona 93 nach Verlängerung mit 2:3 <strong>aus</strong> und belegte zwei Jahre später nur den letzten von vier Plätzen. Da<br />

sich eine Professionalisierung des Fußballs andeutete, <strong>der</strong> bis dato reiner Amateursport gewesen war, verstärkte<br />

Wer<strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> 1930er-Jahre seine Mannschaft mit einigen späteren Nationalspielern: 1933 kam Hans Tibulski<br />

nach Bremen und bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft 1934 im Spiel um Platz drei trug <strong>der</strong> im Januar desselben Jahres<br />

verpflichtete Matthias Heidemann als erster Bremer Spieler das Nationaltrikot.


Wer<strong>der</strong> Bremen 72<br />

Ein geeigneter Ort für die Spiele und zum Training war auch 1925,<br />

also zwei Jahre nach <strong>der</strong> Westkreisligameisterschaft, noch nicht<br />

gefunden, so dass <strong>der</strong> Verein mit dem Allgemeinen Bremer Turn- und<br />

Sportverein (ABTS) um den Bau eines Stadions am Weserufer<br />

konkurrierte, wobei sich <strong>der</strong> ABTS durchsetzte. Wie zu dieser Zeit auch<br />

mehrere an<strong>der</strong>e Bremer Vereine trug Wer<strong>der</strong> seit 1930 die meisten,<br />

später alle seine Heimspiele in <strong>der</strong> nun Weserstadion genannten<br />

ehemaligen ABTS-Kampfbahn <strong>aus</strong>, da sich <strong>der</strong> ABTS beim Bau<br />

finanziell übernommen hatte und das Stadion an den Sportverein<br />

[9] [7]<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen von 1899 verpachten musste.<br />

Wer<strong>der</strong>s erste überregionale Erfolge fielen in die Zeit <strong>der</strong><br />

nationalsozialistischen Diktatur, als die Bremer Kampfbahn<br />

Die ABTS-Kampfbahn (Aufnahme von 1928)<br />

(Weserstadion) oft für politische Propagandaveranstaltungen <strong>der</strong> Nationalsozialisten benutzt wurde. Unter Trainer<br />

Walter Hollstein wurde die neue Gaumeisterschaft Nie<strong>der</strong>sachsen 1934, 1936, 1937 und 1942 gewonnen. Im Jahr<br />

1935 wurde in <strong>der</strong> Gauliga Nie<strong>der</strong>sachsen, wie auch 1943 in <strong>der</strong> Gauliga Weser-Ems die Vizemeisterschaft erreicht.<br />

Der machtzentrierte Aufbau des damaligen Staatsapparates spiegelte sich in <strong>der</strong> Vereinsführung wi<strong>der</strong>: In dieser Zeit<br />

besaß ein Einzelner alle Machtbefugnisse. [6] Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste <strong>der</strong> Spielbetrieb<br />

eingestellt werden. Am 10. November 1945 wurde <strong>der</strong> Sportverein Wer<strong>der</strong> Bremen von 1899 aufgelöst und nach<br />

einer Fusion mit den 1933 verbotenen Vereinen TV Vorwärts Bremen und Freie Schwimmer 1910 Bremen <strong>der</strong> Turn-<br />

[10] [11]<br />

und Sportverein TuS Wer<strong>der</strong> 1945 Bremen wie<strong>der</strong>gegründet.<br />

1946 wurde mit SV Grün-Weiß 1899 Bremen erneut ein an<strong>der</strong>er Vereinsname angenommen. Die Vorgaben <strong>der</strong><br />

damaligen amerikanischen Besatzungsmacht verboten das Weiterbestehen o<strong>der</strong> die Neugründungen von Vereinen,<br />

die es bereits während des Dritten Reiches gegeben hatte. Der spätere Vereinspräsident Hansi Wolff und an<strong>der</strong>e<br />

trafen sich deshalb heimlich, um den Spielbetrieb möglichst schnell wie<strong>der</strong> aufzunehmen. [6] Der neue Name wurde<br />

dem Verein einen Monat später ebenfalls verboten, da durch die enthaltene Jahreszahl dessen Tradition deutlich<br />

wurde, so dass am 28. März 1946 eine weitere Umbenennung, diesmal in SV Wer<strong>der</strong> Bremen erfor<strong>der</strong>lich wurde. [6]<br />

Im selben Jahr wurden <strong>der</strong> Spielbetrieb in Bremen wie<strong>der</strong> aufgenommen und Wer<strong>der</strong> gewann die Bremer<br />

Stadtmeisterschaft (siehe: Bezirksmeisterschaftsliga (britische Zone)) sowie ein Jahr später die<br />

Nie<strong>der</strong>sachsenmeisterschaft.<br />

Zu den heute noch bekannten Spielern <strong>der</strong> 1930er- und 1940er-Jahre gehören Vereinsangaben nach neben<br />

Heidemann, Ziolkewitz, Tibulski, Scharmann und Hundt. [6]<br />

1947–1963: Die Nachkriegszeit in <strong>der</strong> Oberliga Nord<br />

Saison* Platz<br />

1947/48 5/12 19.000<br />

1948/49 8/13 17.090<br />

1949/50 4/16 11.733<br />

1951/52 6/17 14.687<br />

1951/52 7/16 10.933<br />

1952/53 3/16 12.333<br />

1953/54 5/16 10.466<br />

1954/55 3/16 11.866<br />

1955/56 6/16 7.733<br />

Ø Zuschauer [12]


Wer<strong>der</strong> Bremen 73<br />

1956/57 5/16 6.933<br />

1957/58 7/16 8.066<br />

1958/59 2/16 11.466<br />

1959/60 2/16 11.466<br />

1960/61 2/16 (P.) 10.200<br />

1961/62 2/16 8.800<br />

1962/63 2/16 12.266<br />

*Alle Spielzeiten in <strong>der</strong> Oberliga Nord<br />

Nachdem mit den Oberligen Süd und Südwest bereits 1945 erste regional unterteilte Oberligen gegründet worden<br />

waren, setzte sich diese Entwicklung bis 1947 in ganz Westdeutschland durch. Wer<strong>der</strong> Bremen gehörte von 1947 bis<br />

1963 <strong>der</strong> Oberliga Nord an, in <strong>der</strong> eine inoffizielle norddeutsche Meisterschaft <strong>aus</strong>gespielt wurde und <strong>der</strong>en<br />

erfolgreichste Mannschaften sich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierten. Dort trat man unter<br />

an<strong>der</strong>em gegen den FC St. Pauli und Hannover 96 an. Wer<strong>der</strong> Bremen stand deutlich im Schatten des Hamburger<br />

SV, <strong>der</strong> die Oberliga in 15 von 16 Jahren gewann, und hatte zunächst Mühe, sich gegen Lokalrivalen wie den<br />

Bremer SV o<strong>der</strong> TuS Bremerhaven 93 zu behaupten; immerhin sprangen in dieser Zeit auch zwei dritte Plätze her<strong>aus</strong><br />

(1952/53 unter Trainer Sepp Kretschmann und 1954/55 unter Trainer Fred Schulz). Wer<strong>der</strong>s Situation verbesserte<br />

sich mit <strong>der</strong> Verpflichtung des zwischen 1958 und 1963 tätigen Trainers Georg Knöpfle, eines ehemaligen<br />

A-Nationalspielers, <strong>der</strong> sich durch seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1936 in Berlin einen guten Ruf<br />

verschafft hatte. Auch die Mannschaft wurde verstärkt: Es gelang Wer<strong>der</strong> 1958 neben Helmut Schimeczek nach<br />

einem langen Streit mit dem HSV den späteren Nationalspieler und Spielmacher Willi Schrö<strong>der</strong> für sich zu<br />

gewinnen. Der Versuch des HSV, diesen mit einem verbotenen Handgeld in Höhe von 15.000 Deutschen Mark zu<br />

überzeugen, war aufgeflogen. Auch die 1961 erfolgte Verpflichtung <strong>der</strong> Schalker Willi Soya und Helmut Jagielski<br />

erwies sich als positiv. So gelang es Wer<strong>der</strong> in den letzten fünf Spielzeiten <strong>der</strong> Oberliga, sich hinter dem HSV als<br />

zweiterfolgreichste Mannschaft des Nordens zu etablieren: Von 1959 bis 1963 wurde die Mannschaft durchgehend<br />

Vizemeister <strong>der</strong> Oberliga Nord und konnte sich dadurch neben dem HSV und Eintracht Braunschweig als eine von<br />

drei norddeutschen Mannschaften für die neu gegründete Fußball-Bundesliga qualifizieren. Während <strong>der</strong> Bremer SV<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Liga abgestiegen war, trennten Wer<strong>der</strong> in <strong>der</strong> letzten Oberligasaison nur noch zwei Punkte vom<br />

Serienmeister HSV.<br />

Sportlicher Höhepunkt <strong>der</strong> Oberligazeit war <strong>der</strong> Gewinn des DFB-Pokals 1961 mit einem 2:0 im Endspiel gegen den<br />

1. FC Kaiserslautern durch Tore von Schrö<strong>der</strong> und Jagielski (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1961).<br />

Im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger konnte im folgenden Jahr zwar <strong>der</strong> dänische Aarhus GF im Hin- und Rückspiel<br />

besiegt werden, im Viertelfinale schied Wer<strong>der</strong> Bremen gegen den dritten Gegner Atlético Madrid <strong>aus</strong>.<br />

Weil <strong>der</strong> Verein in dieser Zeit oftmals gegen starke Gegner gewann, aber bei schwachen unterlag, wurde er damals<br />

„die Sphinx des Nordens“ [6] genannt. Das Einkommen von Fußballspielern war damals wegen einer vorgegebenen<br />

Höchstgrenze von 320 Deutschen Mark für die Bestreitung des Lebensunterhalts nicht <strong>aus</strong>reichend. [6] Deshalb<br />

arbeiteten viele Bremer Spieler zusätzlich bei einem amerikanischen Unternehmen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Tabakbranche, das den<br />

Verein finanziell unterstützte. Die Mannschaft wurde in dieser Zeit deshalb oft als Texas-Elf bezeichnet. [7]<br />

Namhafte Spielerpersönlichkeiten <strong>der</strong> Oberligazeit des SV Wer<strong>der</strong> waren nach Vereinsangaben Pico Schütz, Horst<br />

Gemhard, Richard Ackerschott, Horst Stange, Max Lorenz, Willi Schrö<strong>der</strong> und Torwart Dragomir Ilic. [6] Zu nennen<br />

sind auch Willi Soya und Helmut Jagielski.


Wer<strong>der</strong> Bremen 74<br />

1963–1971: Auf und Ab in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Saison Platz Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong>* [14]<br />

1963/64 10/16 20.733 2.000<br />

1964/65 1/16<br />

(M.)<br />

27.267 2.000<br />

1965/66 4/18 21.176 2.000<br />

1966/67 16/18 17.412 2.200<br />

1967/68 2/18 20.824 2.350<br />

1968/69 9/18 18.412 2.250<br />

1969/70 11/18 15.353 2.500<br />

1970/71 10/18 18.382 2.500<br />

Gelb unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft.<br />

*In allen Tabellen zu Saisonbeginn.<br />

Der SV Wer<strong>der</strong> war 1963 einer <strong>der</strong> Gründungsvereine <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. In <strong>der</strong> ersten Saison kassierte <strong>der</strong> SV<br />

Wer<strong>der</strong> in <strong>der</strong> ersten Spielminute durch den Treffer des für Borussia Dortmund spielenden Timo Konietzka das erste<br />

Tor <strong>der</strong> neu gegründeten Bundesliga. In dieser Saison musste <strong>der</strong> eigentlich schon nicht mehr aktive ehemalige<br />

Stammtorhüter Dragomir Ilic kurzzeitig reaktiviert werden, da sich noch vor Saisonbeginn nacheinan<strong>der</strong> die ersten<br />

sechs Torhüter verletzten. Nachdem diese Spielzeit im ungefährdeten Mittelfeld auf Platz zehn abgeschlossen<br />

worden war, konnte in <strong>der</strong> Saison 1964/65, also dem Jahr, in dem sich die Gründung <strong>der</strong> Stadt Bremen zum 1000.<br />

Mal jährte, „völlig überraschend“ [5] erstmals die Deutsche Meisterschaft erreicht werden. Die am 17. Spieltag<br />

erklommene Tabellenspitze wurde bis zum Saisonende nicht mehr abgegeben. Dies war <strong>der</strong> „Mannschaft ohne<br />

Stars“ [15] durch gut integrierte Neuzugänge wie Horst-Dieter Höttges, dem Nationalspieler Heinz Steinmann und<br />

Kl<strong>aus</strong> Matischak möglich (→ Ka<strong>der</strong> des Meisterjahres 1964/65).<br />

Das folgende Jahr konnte auf Platz vier, die Saison 1966/67 nur noch auf Platz 16, vier Punkte vor den<br />

Abstiegsrängen, abgeschlossen werden. Obwohl 1967/68 nach einem Marsch von Platz 18 bis auf den zweiten<br />

Tabellenplatz die Vize-Meisterschaft errungen werden konnte, gelang es Wer<strong>der</strong> Bremen nicht, sich dauerhaft unter<br />

den Spitzenvereinen <strong>der</strong> Bundesliga zu etablieren. Erfolgreichen Jahren folgten immer wie<strong>der</strong> enttäuschende<br />

Platzierungen im grauen Mittelfeld o<strong>der</strong> sogar nahe den Abstiegsrängen. Im Spiel beim Tabellenführer Borussia<br />

Mönchengladbach am 3. April 1971 kam es zu einer in <strong>der</strong> Bundesligageschichte einmaligen Situation: kurz vor<br />

Schluss beim Spielstand von 1:1 fielen zwei Spieler bei einer Torszene in das Netz des Bremer Tores, wobei einer<br />

<strong>der</strong> damals noch hölzernen Pfosten durchbrach und das Tor einstürzte. Nachdem die Bremer sich im Gegensatz zu<br />

den Mönchengladbachern und <strong>der</strong>en Ordnern, die aufgrund des Spielstands auf ein Wie<strong>der</strong>holungsspiel hofften,<br />

vergeblich bemüht hatten, das Tor wie<strong>der</strong> aufzurichten, um den erreichten Spielstand zu retten, brach <strong>der</strong><br />

Schiedsrichter das Spiel ab. [16] Bremen erhielt nachträglich beide Punkte, da Gladbach kein Ersatztor bereitgehalten<br />

hatte.<br />

Die ersten Bundesligajahre wurden neben den bereits genannten durch Spielerpersönlichkeiten wie Pico Schütz,<br />

Günter Bernard, Sepp Piontek o<strong>der</strong> Max Lorenz mitbestimmt.


Wer<strong>der</strong> Bremen 75<br />

1971–1980: Nie<strong>der</strong>gang<br />

Saison Platz Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [17]<br />

1971/72 11/18 19.618 2.400<br />

1972/73 11/18 15.059 2.300<br />

1973/74 11/18 15.841 2.200<br />

1974/75 15/18 18.765 2.200<br />

1975/76 13/18 20.765 2.100<br />

1976/77 11/18 18.735 2.300<br />

1977/78 15/18 19.947 2.200<br />

1978/79 11/18 17.529 2.350<br />

1979/80 17/18 17.647 2.270<br />

Nachdem Wer<strong>der</strong> in den drei Jahren zuvor ins Mittelmaß gesunken war, versuchte <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Saison 1971/72<br />

in einem Kraftakt als so genannte „Millionenelf“ [18] mit <strong>der</strong> finanziellen Unterstützung <strong>der</strong> Bremer Wirtschaft und<br />

<strong>der</strong> Stadt Bremen sowie Trikots in den Bremer Landesfarben Rot und Weiß an bessere Zeiten anzuknüpfen. Ohne<br />

klares Konzept und ohne Absprache zwischen Trainer und Vereinsführung wurden viele Stars <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga<br />

mittels hoher Gehaltsangebote an die Weser beor<strong>der</strong>t. Ein Wechsel Günter Netzers kam nur deshalb nicht zustande,<br />

weil dieser zusätzlich die Übernahme <strong>der</strong> damaligen Stadionzeitschrift Wer<strong>der</strong>-Echo for<strong>der</strong>te. [19] Hintergrund dieser<br />

Käufe, unter denen Wer<strong>der</strong> noch Jahre später finanziell litt und die sich in fast allen Fällen nie <strong>aus</strong>zahlten, war die<br />

für die nächste Saison beschlossene Abschaffung <strong>der</strong> Transferhöchstgrenze von 100.000 Deutschen Mark, die in <strong>der</strong><br />

Saison 1971/72 noch in den DFB-Statuten verankert war. Der Erfolg, den Wer<strong>der</strong> hatte erzwingen wollen, trat nicht<br />

ein. In dieser Saison waren vier Trainer in Bremen tätig und am Ende einer Spielzeit, in <strong>der</strong> das nicht zueinan<strong>der</strong><br />

passende Starensemble nur in seltenen Ausnahmen glänzen konnte, stand ein enttäuschen<strong>der</strong> elfter Platz.<br />

Danach blieb Wer<strong>der</strong> Bremen im Ligamittelmaß und zählte dauerhaft zu den so genannten „grauen Mäusen“, später<br />

immer wie<strong>der</strong> zu den Abstiegskandidaten <strong>der</strong> Liga. Der Fall in die Zweitklassigkeit konnte in <strong>der</strong> Saison 1974/75 mit<br />

einem Punkt Vorsprung auf Platz 16 noch knapp und in <strong>der</strong> darauf folgenden Spielzeit nur durch einen späten<br />

Trainerwechsel zu Gunsten Otto Rehhagels erreicht werden, nachdem die nun wie<strong>der</strong> Grün-Weißen am 29. Spieltag<br />

auf Platz 16 gerutscht waren. Doch nach <strong>der</strong> Spielzeit 1979/80 musste schließlich als Vorletzter <strong>der</strong> Gang in die 2.<br />

Bundesliga Nord angetreten werden. War die Heimbilanz mit zehn Siegen und zwei Unentschieden durch<strong>aus</strong><br />

passabel, wurden neben einem Unentschieden und einem Sieg sämtliche Auswärtspartien verloren, davon zehn mit<br />

vier o<strong>der</strong> mehr Gegentoren. Schon in den kritischen Jahren zuvor hatte <strong>der</strong> Verein seinen Verbleib in <strong>der</strong> 1. Liga den<br />

im Weserstadion erzielten Punkten zu verdanken, die diesmal nicht <strong>aus</strong>reichten. In dieser Periode <strong>der</strong> <strong>aus</strong>bleibenden<br />

Erfolge kam es bei Wer<strong>der</strong> von 1971 bis zum Abstieg 1980 zu neun Trainerwechseln. Einige Cheftrainer waren nur<br />

wenige Wochen o<strong>der</strong> Monate tätig.<br />

Zu den wenigen bei Wer<strong>der</strong> her<strong>aus</strong>ragenden Spielerpersönlichkeiten <strong>der</strong> Jahre vor dem Abstieg gehörten Per<br />

Røntved und Dieter Burdenski, <strong>der</strong> zum deutschen Aufgebot zur WM 1978 in Argentinien gehörte.


Wer<strong>der</strong> Bremen 76<br />

1980–1987: Aufstieg einer Spitzenmannschaft<br />

Rudi Völler (2004)<br />

Saison Platz Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [20]<br />

1980/81* 1/22 10.524 2.200<br />

1981/82 5/18 24.235 2.200<br />

1982/83 2/18 26.547 2.260<br />

1983/84 5/18 23.182 2.281<br />

1984/85 2/18 21.959 2.355<br />

1985/86 2/18 24.756 2.260<br />

1986/87 5/18 22.860 2.285<br />

*Spielzeit in <strong>der</strong> 2. Bundesliga Nord.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1980/81, <strong>der</strong> einzigen Zweitligaspielzeit von Wer<strong>der</strong> Bremen, gelang unter Kuno Klötzer und Otto<br />

Rehhagel trotz eines Einbruchs bei den Zuschauerzahlen <strong>der</strong> direkte Wie<strong>der</strong>aufstieg. Dabei erzielte Wer<strong>der</strong> mit 30<br />

Siegen, acht Unentschieden und nur vier Nie<strong>der</strong>lagen einen Rekord in <strong>der</strong> Zweitligageschichte. Klötzer musste im<br />

März 1981 <strong>aus</strong> gesundheitlichen Gründen sein Traineramt nie<strong>der</strong>legen und wurde durch Rehhagel ersetzt. Dieser<br />

baute zusammen mit Manager Willi Lemke in den folgenden Jahren kontinuierlich eine starke Mannschaft auf und<br />

führte den Club zu dessen Glanzzeit in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren. Wer<strong>der</strong> wurde zum<br />

Hauptkonkurrenten des FC Bayern München und war zeitweise sogar erfolgreicher als dieser, womit die beson<strong>der</strong>e<br />

gegenseitige Rivalität dieser Vereine ihren Anfang nahm. Im Spiel bei<strong>der</strong> Mannschaften am 21. August 1982 gelang<br />

dem Wer<strong>der</strong>aner Uwe Rein<strong>der</strong>s das so genannte Einwurftor: Der Bayerntorhüter Jean-Marie Pfaff berührte als<br />

einziger Rein<strong>der</strong>s kräftigen Einwurf, bevor <strong>der</strong> Ball die Torlinie passierte, so dass <strong>der</strong> Treffer zählte. Im selben Jahr<br />

verpflichtete Wer<strong>der</strong> Rudi Völler, den Torschützenkönig <strong>der</strong> vorjährigen Zweitligasaison, als Ersatz für Erwin<br />

Kostedde. Der Verein hätte eigentlich die Verpflichtung Dieter Schatzschnei<strong>der</strong>s vorgezogen und nahm Völler nur<br />

unter Vertrag, weil <strong>der</strong> Wunschspieler nicht zu bekommen war. Völler gelang es daraufhin als erstem Spieler in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga, den Titel des Torschützenkönigs nach <strong>der</strong> Zweiten Liga anschließend in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

ebenfalls zu erringen.<br />

Zwischen 1982 und 1987 spielte Wer<strong>der</strong> Bremen attraktiven Offensivfußball und erreichte sechsmal hintereinan<strong>der</strong><br />

einen Platz unter den ersten Fünf <strong>der</strong> Tabelle und damit die Teilnahme am UEFA-Pokal; allerdings blieb diese Zeit<br />

ohne bedeutenden Titelgewinn. Die Deutsche Meisterschaft wurde mehrfach knapp, 1982/83 und 1985/86 nur auf<br />

Grund des schlechteren Torverhältnisses verpasst, 1986 unter für den Verein „traumatischen“ [21] Umständen: Am


Wer<strong>der</strong> Bremen 77<br />

vorletzten Spieltag gegen Bayern München vergab Michael Kutzop in <strong>der</strong> 88. Minute nach „zweiminütigen“ [22]<br />

Störmanövern per Pfostenschuss einen Handelfmeter, mit dem <strong>der</strong> Meistertitel hätte vorzeitig sichergestellt werden<br />

können. Die zweite Chance zur Meisterschaft verspielte Wer<strong>der</strong> vier Tage später: Ein Unentschieden hätte dem<br />

einunddreißigmaligen Tabellenführer dieser Saison am letzten Spieltag in jedem Fall <strong>aus</strong>gereicht, doch Wer<strong>der</strong><br />

verlor gegen den in den Hinrunde mit 6:0 besiegten VfB Stuttgart und wurde aufgrund des gleichzeitigen Siegs <strong>der</strong><br />

Bayern erneut nur Vizemeister. Kutzops Leistungen, <strong>der</strong> alle an<strong>der</strong>en seiner vierzig Elfmeter verwandelt hatte,<br />

wurden danach trotz <strong>der</strong> durch die Mannschaft vergebenen zweiten Chance oft auf diesen einen Fehlschuss reduziert.<br />

Geprägt wurde diese Phase vor allem durch Rudi Völler, <strong>der</strong> bei Wer<strong>der</strong> Bremen Nationalspieler, internationaler Star<br />

und 1983 Torschützenkönig wurde, aber auch durch Spieler wie Kl<strong>aus</strong> Fichtel, Bruno Pezzey, Jonny Otten, Thomas<br />

Schaaf, Wolfgang Sidka, Benno Möhlmann, Norbert Meier, Frank Ordenewitz und Uwe Rein<strong>der</strong>s.<br />

1987–1995: Titel und Erfolge<br />

Saison Platz<br />

Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [23]<br />

1987/88 1/18 (M.) 22.159 2.430<br />

1988/89 3/18 20.591 2.330<br />

1989/90 7/18 19.263 2.330<br />

1990/91 3/18 (P.) 20.420 2.420<br />

1991/92 9/20<br />

(E.d.P.)<br />

17.388 2.627<br />

1992/93 1/18 (M.) 21.860 2.627<br />

1993/94 8/18 (P.) 24.400 2.627<br />

1994/95 2/18 32.209 2.750<br />

Nachdem sich Wer<strong>der</strong> in den Jahren zuvor in <strong>der</strong> Spitzengruppe <strong>der</strong> Bundesliga etablieren, allerdings keine Titel<br />

gewinnen konnte, wurden die nächsten, von Rehhagels „kontrollierter Offensive“ [24] geprägten Jahre zu den<br />

titelreichsten <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Zwischen 1988 und 1995 war Wer<strong>der</strong> Bremen die neben Bayern München<br />

erfolgreichste Mannschaft des deutschen Fußballs: In <strong>der</strong> Saison 1987/88 wurde mit den bis zur Saison 2007/08<br />

wenigsten Gegentoren <strong>der</strong> Bundesligageschichte zum zweiten Mal die Deutsche Meisterschaft errungen. Garant<br />

hierfür war neben Torwart Oliver Reck die meist <strong>aus</strong> Rune Bratseth, Uli Borowka, Gunnar Sauer, Jonny Otten und<br />

Thomas Schaaf zusammengesetzte Abwehr sowie <strong>der</strong> Stürmer Karl-Heinz Riedle, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rückrunde 14 Treffer in<br />

17 Spielen erzielt hatte (→ Ka<strong>der</strong> des Meisterjahres 1987/88). 27 Mal führte Wer<strong>der</strong> die Tabelle an und stand bereits<br />

nach dem 31. Spieltag als Meister fest.<br />

Im nächsten Jahr qualifizierte sich die Mannschaft als Tabellendritter für den UEFA-Pokal. In <strong>der</strong> dritten Runde traf<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen auf den SSC Neapel, <strong>der</strong> seinerzeit zu den besten Vereinen Europas gehörte und mit<br />

Nationalspielern wie Gianfranco Zola (Italien), Careca, Alemão und Diego Maradona hochkarätig besetzt war. Das<br />

Auswärtsspiel, das mit 3:2 gewonnen wurde und das anschließende Heimspiel, das Wer<strong>der</strong> 5:1 gewann, gehören zu<br />

den besten Spielen Wer<strong>der</strong>s überhaupt. 1989, 1990 und 1991 wurde das Finale des DFB-Pokals erreicht, das nur<br />

1991 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Köln gewonnen werden konnte (→ Spieldaten <strong>der</strong> DFB-Pokal-Endspiele<br />

1989, 1990 und 1991).<br />

Ein Jahr später wurde <strong>der</strong> neunte Platz in <strong>der</strong> erstmals durch ostdeutsche Teams aufgestockten Bundesliga durch den<br />

Gewinn des Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger in Lissabon und damit dem bedeutendsten internationalen Erfolg positiv<br />

überlagert. Dabei konnten unter an<strong>der</strong>em mit Galatasaray Istanbul, dem FC Brügge und schließlich im Finale dem<br />

AS Monaco mehrere renommierte Mannschaften besiegt werden. Kl<strong>aus</strong> Allofs, Wer<strong>der</strong>s heutiger Geschäftsführer<br />

des Bereichs Fußball, schoss dabei kurz vor <strong>der</strong> P<strong>aus</strong>e das 1:0 (→ Spieldaten des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong>


Wer<strong>der</strong> Bremen 78<br />

Pokalsieger 1992).<br />

In <strong>der</strong> Saison 1992/93 übernahm Wer<strong>der</strong> erst am 33. Spieltag die Tabellenführung und konnte mit einem Punkt<br />

Vorsprung die Meisterschaft gewinnen. Vor allem Wynton Rufer im Sturm sowie <strong>der</strong> neu erworbene Spielmacher<br />

und spätere österreichische Rekordnationalspieler Andreas Herzog stachen positiv hervor (→ Ka<strong>der</strong> des<br />

Meisterjahres 1992/93). Für die folgende Saison qualifizierte sich Wer<strong>der</strong> als erster deutscher Verein für die<br />

Gruppenphase <strong>der</strong> UEFA Champions League und schied dort hinter dem FC Porto und dem späteren Sieger AC<br />

Mailand <strong>aus</strong>.<br />

Ein erneuter Gewinn des DFB-Pokals gelang 1994 mit einem ungefährdeten Finalsieg über den Zweitligisten<br />

Rot-Weiss Essen, wobei in diesem Jahr drei <strong>der</strong> vier Viertelfinalspiele durch Elfmeterschießen beendet und viele<br />

Bundesligisten von nie<strong>der</strong>klassigen Mannschaften <strong>aus</strong> dem Wettbewerb geworfen worden waren (→ Spieldaten des<br />

DFB-Pokal-Endspiels 1994).<br />

Im letzten Jahr unter <strong>der</strong> Regie Rehhagels wurde die Meisterschaft durch ein 2:4 beim FC Schalke 04 am 32. und ein<br />

1:3 beim FC Bayern München am letzten Spieltag verpasst.<br />

Geprägt war diese Zeit neben den bereits erwähnten Spielern durch Dieter Eilts, Thomas Wolter, Miroslav Votava,<br />

Günter Hermann, Frank Neubarth, und Marco Bode.<br />

1995–1999: Ende einer Ära<br />

Saison Platz Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [25]<br />

1995/96 9/18 27.870 2.900<br />

1996/97 8/18 30.553 2.900<br />

1997/98 7/18 30.213 2.900<br />

1998/99 13/18 (P.) 29.786 2.980<br />

Nachdem Wer<strong>der</strong> Bremen 1995 noch einmal Vizemeister geworden war und Rehhagel nach 14-jähriger Amtszeit<br />

den Verein verlassen hatte, waren die Zeiten <strong>der</strong> Titelgewinne und Erfolge in <strong>der</strong> Bundesliga zunächst vorbei. Es<br />

folgten mittelmäßige Platzierungen und mehrere Trainerwechsel (Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka). Die<br />

Saison 1998/99 markierte den Tiefpunkt: Nach einem missratenen Saisonbeginn lag Wer<strong>der</strong> Bremen ebenso am<br />

Tabellenende wie kurz vor Saisonende, nachdem unter dem neuen Trainer Felix Magath nur vorübergehend eine<br />

Besserung eingetreten war.<br />

Konsequenz dieser Situation war ein Früchte tragen<strong>der</strong> Neuanfang: Das Vereinspräsidium mit Präsident Franz<br />

Böhmert, Vizepräsident Kl<strong>aus</strong>-Dieter Fischer und Schatzmeister Manfred Müller, das seit vielen Jahren, im Falle<br />

Böhmerts fast 30, amtiert hatte, trat unter dem Eindruck <strong>der</strong> krisenhaften Entwicklung 1999 geschlossen zurück. Es<br />

machte damit den Weg für die spätere Umgestaltung des Vereins frei. Auch Manager Willi Lemke beendete vorerst<br />

seine Tätigkeit bei Wer<strong>der</strong>, wobei sich die gesamte Führungsmannschaft Wer<strong>der</strong>s anschließend in neuen Funktionen<br />

des Vereins o<strong>der</strong> <strong>der</strong> GmbH und Co KGaA im Aufsichtsrat, im Vorstand o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Geschäftsführung wie<strong>der</strong>fand.<br />

Neuer Präsident und späterer Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung wurde Jürgen L. Born. Vor den Rücktritten war die<br />

Trennung von Felix Magath beschlossen worden, nachdem das Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten<br />

Eintracht Frankfurt verloren worden war. In akuter Abstiegsgefahr wurde in <strong>der</strong> Trainerfrage auf eine vereinsinterne<br />

Kraft gesetzt und <strong>der</strong> als Coach <strong>der</strong> Amateure erfolgreiche Thomas Schaaf zunächst bis zum Saisonende zum<br />

Cheftrainer <strong>der</strong> Profis beför<strong>der</strong>t. Seit 1972 im Verein war Schaaf Spieler in Wer<strong>der</strong>s titelreichster Zeit unter<br />

Rehhagel und hatte vorher noch keine Profimannschaft trainiert. Er, in dem die Medien und wohl auch <strong>der</strong> Verein<br />

zunächst nur eine Übergangslösung sahen, vermied mit drei Siegen in den letzten vier Spielen den Fall in die<br />

Zweitklassigkeit, <strong>der</strong> Wer<strong>der</strong> in arge finanzielle Nöte gebracht hätte. Kurz nach <strong>der</strong> Rettung gelang Wer<strong>der</strong> im<br />

DFB-Pokal-Finale gegen den FC Bayern München <strong>der</strong> Sieg im Elfmeterschießen (→ Spieldaten des<br />

DFB-Pokal-Endspiels 1999). Schon durch den Finaleinzug qualifizierten sich die Grün-Weißen für den UEFA-Cup,


Wer<strong>der</strong> Bremen 79<br />

da <strong>der</strong> FC Bayern München als Meister in die Champions League einzog.<br />

Die nach diesen Erfolgen langfristig angelegte Verpflichtung Schaafs sollte <strong>der</strong> Grundstein für die Rückkehr in obere<br />

Tabellenregionen und das Erreichen weiterer Titel sein.<br />

Auch in dieser Zeit verfügte Wer<strong>der</strong> über gute Spieler, die aufgrund <strong>der</strong> Umstände meist nicht ihr Potenzial<br />

<strong>aus</strong>schöpfen konnten. Neben langjährigen Stammspielern wie Herzog, Eilts, Votava o<strong>der</strong> Bode sowie jungen<br />

Talenten, die später eine gute Entwicklung nehmen sollten, wie Frank Rost, Raphael Wicky o<strong>der</strong> Torsten Frings sind<br />

hier Nationalspieler wie Hany Ramzy (Ägypten), Jurij Maximow (Ukraine), Mario Basler (Deutschland), Wladimir<br />

Bestschastnych (Russland) o<strong>der</strong> Rade Bogdanović (Serbien und Montenegro) zu nennen.<br />

1999–2004: Neuaufbau und Gewinn des Doubles<br />

Saison Platz<br />

Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [26]<br />

1999/00 9/18 29.834 2.980<br />

2000/01 7/18 30.341 2.980<br />

2001/02 6/18 30.094 3.058<br />

2002/03 6/18 32.869 3.058<br />

2003/04 1/18 (M.) (P.) 37.666 5.700<br />

Seit <strong>der</strong> Verpflichtung des Trainer/Manager-Duos Thomas Schaaf und Kl<strong>aus</strong> Allofs 1999 etablierte sich <strong>der</strong> Verein<br />

wie<strong>der</strong> nach und nach unter den deutschen Spitzenteams. Die Jahre 1999 bis 2003 waren vom gezielten Aufbau einer<br />

spielstarken, auf Offensive <strong>aus</strong>gerichteten Mannschaft geprägt. Sie spielte einen anspruchsvollen und attraktiven, auf<br />

direkten Ballstafetten basierenden Fußball. Phasenweise deutete Wer<strong>der</strong> das Potenzial für eine Spitzenmannschaft<br />

an, etwa durch das Erreichen des DFB-Pokalfinals 2000 und <strong>der</strong> meisten Punkte aller Bundesligisten im<br />

Kalen<strong>der</strong>jahr 2001 (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB Pokal 2000).<br />

Nachhaltige Erfolge blieben, mit Ausnahme <strong>der</strong> UEFA-Cup-Qualifikation 2002, vorerst <strong>aus</strong>. Denn die Phase bis<br />

2003 war zugleich von einem eklatanten Mangel an Kontinuität gekennzeichnet, was dazu führte, dass Wer<strong>der</strong><br />

Bremen nach einigen her<strong>aus</strong>ragenden Spielen und Ergebnissen meist gegen Saisonende einbrach und seine Chancen<br />

verspielte. Dar<strong>aus</strong> resultierend konnten junge und vielversprechende Spieler oft nicht lange gehalten werden,<br />

nachdem sie erfolgreichere und finanzstärkere Vereine auf sich aufmerksam gemacht hatten. An<strong>der</strong>erseits profitierte<br />

Wer<strong>der</strong> von den Erlösen <strong>aus</strong> den Verkäufen Wickys (2000), Pizarros (2001) sowie Rosts und Frings’ (2002). Nach<br />

den Wechseln von Herzog und Wiedener 2001 verabschiedeten die Bremer mit Bode 2002 altersbedingt den letzten<br />

Verbliebenen <strong>der</strong> goldenen Ära unter Otto Rehhagel. In <strong>der</strong> Saison 2002/03 verfehlte Wer<strong>der</strong> zwar als<br />

Tabellensechster die Teilnahme am UEFA-Cup, hatte sich aber durch den französischen Nationalspieler und<br />

Spielmacher Micoud verstärkt, <strong>der</strong> zu einer Schlüsselfigur werden sollte. Im Ligaspiel gegen Hansa Rostock am 31.<br />

März 2002 gelang es dem Bremer Rost mit dem 3:3 kurz vor Spielende als einziger Bundesligatorhüter neben Jens<br />

Lehmann ein Tor <strong>aus</strong> dem Spiel her<strong>aus</strong> zu erzielen. Am 27. Mai 2003 erfolgte die Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Profifußballmannschaft und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en leistungssportlich orientierten Mannschaften <strong>aus</strong> dem nun gemeinnützigen<br />

eingetragenen Verein in die Wer<strong>der</strong> Bremen GmbH & Co. KGaA.


Wer<strong>der</strong> Bremen 80<br />

Thomas Schaaf Kl<strong>aus</strong> Allofs<br />

Die Saison 2003/04 begann zwar mit dem blamablen Ausscheiden gegen den ASKÖ Pasching im UI-Cup-Halbfinale<br />

denkbar ungünstig, wurde aber zur erfolgreichsten in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte: Die punktuelle Ergänzung <strong>der</strong><br />

talentierten und attraktiv spielenden Mannschaft mit erfahrenen und erfolgsorientierten Spielern wie Reinke, Davala<br />

und Ismaël (→ Ka<strong>der</strong> des Meisterjahres 2003/04) führte überraschend dazu, dass sich Wer<strong>der</strong> von Beginn an in <strong>der</strong><br />

Spitzengruppe <strong>der</strong> Bundesliga hielt. Die am 16. Spieltag übernommene Tabellenführung wurde bis zum Saisonende<br />

nicht mehr abgegeben, <strong>der</strong> Vorsprung in <strong>der</strong> Rückrunde auf bis zu elf Punkte <strong>aus</strong>gebaut; 23 Spiele in Folge wurden<br />

nicht verloren. Mit dem 3:1-Sieg beim schärfsten Verfolger FC Bayern München sicherte sich das Team schon am<br />

32. Spieltag mit <strong>der</strong> besten Auswärtsbilanz, die je ein Bundesligist erzielt hat, die Meisterschaft. Zudem wurde<br />

Wer<strong>der</strong>s brasilianischer Stürmer Aílton mit 28 Treffern Torschützenkönig <strong>der</strong> Liga.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> gewann Wer<strong>der</strong> mit einem 3:2 gegen Alemannia Aachen den DFB-Pokal und damit zum ersten Mal<br />

das Double, was in <strong>der</strong> Bundesligazeit bislang nur dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München geglückt war (→<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2004).<br />

Gegenwart und Etablierung als Spitzenmannschaft<br />

Saison Platz Ø Zuschauer [13] Mitglie<strong>der</strong> [27]<br />

2004/05 3/18 39.579 15.000<br />

2005/06 2/18 36.928 21.000<br />

2006/07 3/18 39.715 23.500<br />

2007/08 2/18 40.267 33.500<br />

2008/09 10/18 (P.) 40.375<br />

2009/10 3/18 36.015


Wer<strong>der</strong> Bremen 81<br />

In <strong>der</strong> Saison 2004/05 verpflichtete Wer<strong>der</strong> nach dem Weggang von<br />

Aílton Miroslav Klose als dessen Nachfolger. Mit dem Erreichen des<br />

DFB-Pokal-Halbfinales sowie des dritten Platzes in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

etablierte sich <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> nationalen Spitze. In <strong>der</strong> Champions<br />

League setzte sich Wer<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vorrunde als Gruppenzweiter unter<br />

an<strong>der</strong>em gegen den damals amtierenden UEFA-Cup-Sieger FC<br />

Valencia durch und verlor im Achtelfinale zweimal hoch gegen den<br />

französischen Serienmeister Olympique Lyon.<br />

Torsten Frings<br />

Diego<br />

Frank Baumann mit dem Ligapokal<br />

Diese insgesamt positive Entwicklung setzte sich in <strong>der</strong> darauffolgenden Saison<br />

2005/06 fort, zu <strong>der</strong>en Auftakt Frings zu Wer<strong>der</strong> zurückkehrte sowie mit Naldo<br />

ein neuer Innenverteidiger verpflichtet wurde. Der Verein wurde Vizemeister<br />

und stellte mit Klose den Torschützenkönig (25 Tore) sowie Top-Scorer. Im<br />

DFB-Pokal schied Bremen beim FC St. Pauli in einem wegen winterlicher<br />

Platzverhältnisse umstrittenen Viertelfinale <strong>aus</strong>. Die Champions League endete<br />

für Wer<strong>der</strong> im Achtelfinale gegen Juventus Turin. Das Heimspiel hatte Wer<strong>der</strong><br />

durch späte Tore noch mit 3:2 gewonnen, doch ließ Bremens Torhüter Wiese im<br />

Rückspiel in <strong>der</strong> 88. Minute einen schon abgefangenen Ball wie<strong>der</strong> fallen, als er<br />

zur Zeitgewinnung eine Rolle vollführte, was im Tor zum 1:2 resultierte.<br />

Nach dem Weggang des Spielmachers Micoud wurde dieser 2006/07 durch<br />

Diego ersetzt und die Mannschaft außerdem durch Almeida, Fritz, Mertesacker,<br />

Womé und Rosenberg verstärkt, womit Wer<strong>der</strong> Bremen mehr als je zuvor<br />

investierte. Zum Saisonauftakt gewann Wer<strong>der</strong> den Ligapokal und wurde<br />

Herbstmeister. Nach einer Schwächeperiode zu Beginn <strong>der</strong> Rückrunde,<br />

Verunsicherungen durch Wechselgerüchte um und eine Formkrise von Klose<br />

sowie Verletzungsproblemen endete die Saison nur auf Rang drei. In <strong>der</strong><br />

„Todesgruppe“ [28] <strong>der</strong> Champions League mit dem FC Chelsea und dem FC<br />

Barcelona schied Wer<strong>der</strong> mit zehn Punkten <strong>aus</strong> sechs Spielen als bester Dritter<br />

aller Zeiten <strong>aus</strong>. Im UEFA-Cup-Wettbewerb kam das Aus erst im Halbfinale<br />

gegen Espanyol Barcelona.<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 2007/08 verließ Klose den Verein Richtung München. Neben dem Stürmer Boubacar Sanogo wurde<br />

nach einem monatelangen Transferpoker Carlos Alberto, bis zu diesem Zeitpunkt mit 7,8 Millionen Euro teuerste<br />

Einkauf <strong>der</strong> Vereinsgeschichte, verpflichtet, <strong>der</strong> die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Trotz einer<br />

Verletzungsmisere [29] war Bremen zum Ende <strong>der</strong> Hinrunde punktgleich mit Herbstmeister Bayern München. Am 8.<br />

Spieltag landete Wer<strong>der</strong> dabei einen historischen 8:1-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld. Eine sportliche Krise zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Rückrunde kostete Wer<strong>der</strong>s Meisterchance, doch wurde Bremen durch eine Serie von acht Spielen ohne<br />

Nie<strong>der</strong>lage zum Saisonende noch Vizemeister. Mit insgesamt zwanzig verschiedenen Spielern, die ein Tor erzielten,<br />

stellte das Team dabei einen neuen Bundesligarekord auf. In <strong>der</strong> Champions League erreichte Wer<strong>der</strong> den dritten<br />

Vorrundenrang und schied im UEFA-Cup wie auch im DFB-Pokal im Achtelfinale <strong>aus</strong>.


Wer<strong>der</strong> Bremen 82<br />

Der Ka<strong>der</strong> für die Spielzeit 2008/09 verän<strong>der</strong>te sich kaum. Einzig Tim<br />

Borowski, Leistungsträger <strong>der</strong> vergangenen Jahre, verließ den Verein<br />

Richtung Bayern. Für den Sturm wurde mit Claudio Pizarro ein<br />

ehemaliger Wer<strong>der</strong>aner vom FC Chelsea <strong>aus</strong>geliehen. Die<br />

Bundesliga-Saison verlief mit Platz 10 so schlecht wie zuletzt zu<br />

Beginn von Schaafs Amtszeit bei Wer<strong>der</strong> Bremen. Die Mannschaft<br />

schoss in fünf Spielen jeweils fünf Tore, was keinem an<strong>der</strong>en<br />

Bundesliga-Team gelang. Dem standen allerdings 13 Nie<strong>der</strong>lagen<br />

gegenüber, teilweise gegen Abstiegskandidaten. In <strong>der</strong> Champions<br />

League schied Wer<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppenphase <strong>aus</strong>, erreichte aber wie<strong>der</strong><br />

den UEFA-Cup. Nach Siegen über den AC Mailand, den AS<br />

Saint-Étienne, Udinese Calcio und den Hamburger SV erreichten die<br />

Grün-Weißen das Finale in Istanbul, wo sie Schachtar Donezk mit 1:2<br />

nach Verlängerung unterlagen. Wer<strong>der</strong> Bremen gewann dafür den<br />

DFB-Pokal durch ein 1:0 im Endspiel gegen Bayer Leverkusen und<br />

qualifizierte sich damit für die UEFA Europa League.<br />

Mesut Özil<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 2009/10 erfolgte ein Umbruch im Wer<strong>der</strong>-Mittelfeld. Der langjährige Kapitän Frank Baumann<br />

beendete seine Karriere, <strong>der</strong> Brasilianer Diego wechselte zu Juventus Turin. Torsten Frings wurde zum neuen<br />

Mannschaftsführer ernannt und Marko Marin von Borussia Mönchengladbach verpflichtet. Zusätzlich kehrten Tim<br />

Borowski vom FC Bayern München sowie Claudio Pizarro vom FC Chelsea zurück. Mesut Özil etablierte sich als<br />

neuer Spielmacher in <strong>der</strong> Bremer Mannschaft, wechselte jedoch noch vor Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/11 zu Real<br />

Madrid. In <strong>der</strong> Europa League 2009/10 scheiterte das Team im Achtelfinale am FC Valencia. Wer<strong>der</strong> erreichte im<br />

DFB-Pokal 2010 wie in <strong>der</strong> Vorsaison das Finale, unterlag dort jedoch dem FC Bayern München mit 0:4. In <strong>der</strong><br />

Bundesliga sicherte sich Bremen mit dem 3. Platz die Teilnahme an <strong>der</strong> Qualifikation für die UEFA Champions<br />

League, in <strong>der</strong> man sich gegen Sampdoria Genua durchsetzen und somit für die Gruppenphase qualifizieren konnte.<br />

Historische Spiele und die Wun<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weser<br />

Berühmt ist <strong>der</strong> SV Wer<strong>der</strong> für seine Wun<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weser: Europapokalspiele, die entwe<strong>der</strong> nach dem Hinspiel<br />

bereits verloren schienen o<strong>der</strong> in denen Wer<strong>der</strong> scheinbar <strong>aus</strong>sichtslos zurücklag, wurden im heimischen Stadion<br />

noch umgebogen, verschafften dem Verein über Deutschland hin<strong>aus</strong> hohes Ansehen und begründeten und festigten<br />

Wer<strong>der</strong>s Ruf als Europapokalmannschaft:<br />

• 1987/88 verlor Wer<strong>der</strong> Bremen bei Spartak Moskau 1:4, egalisierte im Weserstadion zunächst das<br />

Hinspielergebnis und gewann in <strong>der</strong> Verlängerung schließlich 6:2. Dabei mussten die Spieler und Zuschauer<br />

aufgrund starken Nebels ständig damit rechnen, dass <strong>der</strong> Schiedsrichter das Spiel abbricht, weswegen die Partie<br />

daraufhin hätte neu angesetzt werden müssen.<br />

• 1988/89 verlor <strong>der</strong> SVW im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister bei BFC Dynamo Berlin 0:3, gewann jedoch das<br />

Rückspiel nach überwiegend offensivem Spiel 5:0.<br />

• 1993/94 stand es im Gruppenspiel <strong>der</strong> Champions League gegen RSC An<strong>der</strong>lecht nach 66 Minuten 0:3, doch<br />

Wer<strong>der</strong> gewann noch 5:3.<br />

• 1999/2000 verlor Wer<strong>der</strong> zunächst bei Olympique Lyon 0:3, siegte jedoch im Rückspiel 4:0.<br />

• Im Achtelfinale <strong>der</strong> Champions League 2005/06 lag Wer<strong>der</strong> Bremen gegen Juventus Turin nach eigener<br />

1:0-Führung nach 82 Minuten 1:2 zurück, durch Tore in <strong>der</strong> 87. und 92. Minute gelang die Wende und <strong>der</strong> Sieg.<br />

Auch die Spiele gegen SK Brann (1998, Hinspiel 0:2, Rückspiel 4:0 n.V.) und Antalyaspor (2000, Hinspiel 0:2,<br />

Rückspiel 6:0) folgten diesem Muster.


Wer<strong>der</strong> Bremen 83<br />

• In <strong>der</strong> Qualifikation zur Champions League 2010/11 gewannen die Bremer das Hinspiel im heimischen<br />

Weserstadion gegen Sampdoria Genua mit 3:1 und schienen damit bereits sicher weiter zu sein. Im Rückspiel in<br />

Genua lag Bremen bereits nach 13 Minuten 2:0 zurück und wäre damit <strong>aus</strong>geschieden. Als dann kurz vor Schluss<br />

auch noch das 3:0 fiel war das Spiel schon fast gelaufen. In <strong>der</strong> 90.+3. Minute traf man zum 3:1 und rettete sich in<br />

die Verlängerung. In <strong>der</strong> 100. Minute traf man zum 3:2 und war somit in <strong>der</strong> Gruppenphase.<br />

Ähnlich typisch wie die Wun<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Weser sind Spiele mit wechselseitigem Verlauf und unglücklichem Ende<br />

für Wer<strong>der</strong> Bremen:<br />

• 1986/87 verlor Wer<strong>der</strong> im UEFA-Cup das Hinspiel bei Atlético Madrid 0:2, holte das Hinspielresultat im<br />

Heimspiel auf und traf kurz vor Schluss die Latte, schied jedoch durch ein Gegentor in <strong>der</strong> Verlängerung <strong>aus</strong>.<br />

• Im UEFA-Cup <strong>der</strong> Saison 1984/85 hatte Wer<strong>der</strong> gegen den RSC An<strong>der</strong>lecht nach einer 0:1-Nie<strong>der</strong>lage im<br />

Heimspiel bereits durch zwei Tore von Wolfgang Sidka mit 2:0 geführt, als Sidka ein Eigentor unterlief, durch<br />

das Wer<strong>der</strong> <strong>aus</strong>schied.<br />

• Am 1. Mai 1984 fand das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen Borussia Mönchengladbach und Wer<strong>der</strong> Bremen statt:<br />

Mönchengladbach gelang in <strong>der</strong> 76. Minute das 3:1, doch Wer<strong>der</strong> Bremen ging seinerseits nach 82 Minuten in<br />

Führung. In <strong>der</strong> letzten Minute gelang dem gerade eingewechselten Hans-Jörg Criens <strong>der</strong> Ausgleich und in <strong>der</strong><br />

Verlängerung <strong>der</strong> Siegtreffer zum 5:4 für Mönchengladbach.<br />

• Am 18. März 2010 gelang Wer<strong>der</strong> im Rückspiel <strong>der</strong> Europa League gegen den FC Valencia nach 1:3-Rückstand<br />

zur Halbzeit und zwischenzeitlichem 3:4 ein 4:4-Remis. Aufgrund des Hinspiels (1:1) schied Wer<strong>der</strong> <strong>aus</strong>.<br />

Erfolge und Statistiken<br />

Meisterschaftserfolge<br />

• Deutscher Meister: 1965, 1988, 1993, 2004<br />

• Deutscher Vizemeister: 1968, 1983, 1985, 1986, 1995, 2006, 2008<br />

• Vizemeister <strong>der</strong> Oberliga Nord: 1959, 1960, 1961, 1962, 1963<br />

• Nie<strong>der</strong>sächsischer Meister: 1947<br />

• Meister in <strong>der</strong> Gauliga Nie<strong>der</strong>sachsen: 1934, 1936, 1937, 1942<br />

• Vizemeister <strong>der</strong> Gauliga Nie<strong>der</strong>sachsen: 1935<br />

• Vizemeister <strong>der</strong> Gauliga Weser-Ems: 1943<br />

• Meister <strong>der</strong> Westkreisliga: 1923<br />

• Vizemeister <strong>der</strong> Westkreisliga: 1926, 1927, 1928<br />

• Deutscher Hallenmeister: 1989<br />

Pokalerfolge<br />

• Deutscher Pokalsieger: 1961, 1991, 1994, 1999, 2004, 2009<br />

• Deutscher Pokalfinalist: 1989, 1990, 2000, 2010<br />

• Deutscher Supercup-Sieger: 1988, 1993, 1994<br />

• Deutscher Ligapokalsieger: 2006<br />

Internationale Erfolge<br />

• Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger: 1992<br />

• UEFA-Cup-Finalist 2009<br />

• UEFA-Cup-Halbfinalist: 1988, 1990, 2007<br />

• UI-Cup-Sieger: 1998<br />

• Kirin-Cup-Sieger: 1982, 1986<br />

Bisher gewann Bremen viermal die Meisterschale


Wer<strong>der</strong> Bremen 84<br />

Erfolge <strong>der</strong> Amateure<br />

• Deutscher Amateurmeister: 1966, 1985, 1991 (Rekord*)<br />

• Landespokal-Sieger: 1969, 1971, 1976, 1982, 1983, 1987, 1989, 1990, 1992,<br />

1993, 1994, 1995, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2004, 2007 (Rekord)<br />

*zusammen mit Hannover 96 und dem SC Jülich 1910<br />

Sechsmaliger DFB-Pokalsieger<br />

Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger


Wer<strong>der</strong> Bremen 85<br />

Torschützenkönige<br />

Die Torjägerkanone<br />

*zusammen mit Heiko Herrlich, Borussia Mönchengladbach<br />

Fußballer des Jahres<br />

Rekordspieler<br />

Spieler Saison Bundesligatore<br />

Rudi Völler 1982/83 23<br />

Mario Basler* 1994/95 20<br />

Aílton 2003/04 28<br />

Miroslav Klose 2005/06 25<br />

Spieler Deutschland Ausland<br />

Rudi Völler 1983<br />

Wynton Rufer 1989 (Ozeanien)<br />

Wynton Rufer 1990 (Ozeanien)<br />

Rune Bratseth 1991 (Norwegen)<br />

Rune Bratseth 1992 (Norwegen)<br />

Wynton Rufer 1992 (Ozeanien)<br />

Rune Bratseth 1994 (Norwegen)<br />

Aílton 2004<br />

Miroslav Klose 2006<br />

Petri Pasanen 2008 (Finnland)


Wer<strong>der</strong> Bremen 86<br />

Meiste Bundesligaspiele [30] Meiste Bundesligatore [30] Minuten pro Tor<br />

1. Dieter Burdenski: 444 1. Marco Bode: 101 1. Rudi Völler: 120<br />

2. Horst-Dieter Höttges: 420 2. Rudi Völler: 97 2. Miroslav Klose: 137<br />

3. Dieter Eilts: 390 2. Frank Neubarth: 97 3. Claudio Pizarro: 142<br />

4. Marco Bode: 379 4. Aílton: 88 4. Aílton: 144<br />

5. Werner Görts: 363 5. Werner Görts: 73 5. Markus Rosenberg: 158<br />

6. Karl-Heinz Kamp: 361 6. Arnold Schütz: 69 6. Nelson Valdez: 168<br />

7. Miroslav Votava: 357 7. Uwe Rein<strong>der</strong>s: 67 7. Boubacar Sanogo: 175<br />

8. Oliver Reck: 345 8. Norbert Meier: 66 8. Ivan Klasnić: 175<br />

9. Frank Neubarth: 317 9. Claudio Pizarro: 62 9. Hugo Almeida: 179<br />

10. Thomas Wolter: 312 10. Wynton Rufer: 59 10. Kl<strong>aus</strong> Matischak: 189<br />

(Gezählt werden nur Spiele und Tore im Trikot Wer<strong>der</strong> Bremens. Stand aller Statistiken: Ende Saison 2009/10)<br />

Historische Bundesligaresultate<br />

• Höchster Heimsieg: 8:1 gegen Arminia Bielefeld 2007/08, 8:1 gegen Kickers Offenbach 1983/84<br />

• Höchster Auswärtssieg: 7:0 gegen Borussia Mönchengladbach 1965/66<br />

• Höchste Heimnie<strong>der</strong>lage: 1:7 gegen Borussia Mönchengladbach 1986/87<br />

• Höchste Auswärtsnie<strong>der</strong>lagen: 2:9 gegen Eintracht Frankfurt 1981/82, 0:7 gegen Eintracht Frankfurt 1963/64, 0:7<br />

gegen Bayern München 1979/80<br />

Weitere Daten<br />

• Bremen war 130 Mal Spitzenreiter <strong>der</strong> 1. Bundesliga und damit nach dem FC Bayern München mit Borussia<br />

Mönchengladbach zusammen am häufigsten.<br />

• Wer<strong>der</strong> Bremen steht nach <strong>der</strong> Saison 2009/10 mit 2447 Punkten auf dem zweiten Platz <strong>der</strong> ewigen<br />

Bundesligatabelle.<br />

Rekorde<br />

• Mit Rune Bratseth stellte Wer<strong>der</strong> Bremen dreimal und damit am häufigsten den norwegischen Fußballer des<br />

Jahres (1991, 1992, 1994) und mit Wynton Rufer 1989, 1990 und 1992 dreimal Ozeaniens Fußballer des Jahres<br />

(Rekordträger zusammen mit Harry Kewell).<br />

• In <strong>der</strong> Rückrunde <strong>der</strong> Saison 1992/93 kassierte Wer<strong>der</strong> Bremen in den Heimspielen nur ein einziges Gegentor<br />

(durch Christian Ziege, damals FC Bayern München).<br />

• Wer<strong>der</strong> Bremen ist die erste Mannschaft, die mehr als einen Spieler gleichzeitig in die Wahl zum Fußballer des<br />

Monats brachte (Ailton und Johan Micoud im November 2003 [31] , Diego und Miroslav Klose im August 2006 [32]<br />

sowie Diego und Torsten Frings im Oktober 2006 [33] ). Dieser Rekord hatte bis Oktober 2008 Bestand, als TSG<br />

1899 Hoffenheim mit Vedad Ibišević, Chinedu Obasi und Demba Ba alle drei Kandidaten stellte. [34] Bereits 18<br />

Mal hat ein Spieler Wer<strong>der</strong> Bremens die Auszeichnung zum Fußballer des Monats gewonnen, Diego gewann<br />

fünfmal und Klose dreimal.<br />

• Da Aaron Hunt bei seinem ersten Saisontreffer am 10. Mai <strong>der</strong> Saison 2007/08 bereits <strong>der</strong> 20. Wer<strong>der</strong>-Profi war,<br />

<strong>der</strong> ein Tor in einer laufenden Saison erzielte, stellten die Bremer einen Rekord für die meisten Torschützen in<br />

einer Spielzeit auf.<br />

• Wer<strong>der</strong> Bremen wurde nach <strong>der</strong> Saison 2007/08 als Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren in einer<br />

Bundesligasaison vom FC Bayern München abgelöst: In <strong>der</strong> Saison 1987/1988 konnten die Gegner nur 22 Tore


Wer<strong>der</strong> Bremen 87<br />

gegen Oliver Reck erzielen. Genau zwanzig Jahre später unterboten die Münchner diesen Rekord um ein Tor.<br />

• Mit sieben Zweitplatzierungen zum Saisonende (1968, 1983, 1985, 1986, 1995, 2006, 2008) hat Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

nach dem FC Bayern München die zweithöchste Anzahl an Vizemeisterschaften in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga zu<br />

verzeichnen. 1983 und 1986 verfehlte Wer<strong>der</strong> Bremen dabei den ersten Platz punktgleich mit dem jeweiligen<br />

Meister nur wegen des schlechteren Torverhältnisses.<br />

• In <strong>der</strong> Meistersaison 2003/2004 hatte Wer<strong>der</strong> Bremen die beste Auswärtsbilanz eines Bundesligisten. Von den 17<br />

Auswärtsspielen konnten 11 gewonnen werden, bei 4 unentschiedenen Partien und zwei Nie<strong>der</strong>lagen. Dabei<br />

wurden 37 Tore erzielt und 17 kassiert.<br />

• In <strong>der</strong> Saison 2008/09 gewann Wer<strong>der</strong> Bremen als die erste Mannschaft den DFB-Pokal, die im Turnierverlauf<br />

<strong>aus</strong>schließlich Auswärtsspiele bestritt. Dabei wurde <strong>der</strong> Hamburger SV im Halbfinale am 22. April 2009 im<br />

Elfmeterschießen besiegt, dem 13. Elfmeterschießen <strong>der</strong> Bremer in ihrer Pokalgeschichte. Keine Mannschaft<br />

suchte die Entscheidung häufiger vom Punkt.<br />

• Im DFB-Pokal ist Wer<strong>der</strong> Bremen seit 22 Jahren zu H<strong>aus</strong>e unbesiegt. Zuletzt unterlag Wer<strong>der</strong> Bremen im<br />

DFB-Pokal zu H<strong>aus</strong>e am 13. April 1988 gegen den späteren Pokalsieger Eintracht Frankfurt mit 0:1. Bremen<br />

wurde allerdings wenige Wochen später in Frankfurt Deutscher Meister.<br />

(Stand aller Angaben: 24. März 2010)<br />

Spieler und Trainer<br />

(Genauere und mehr Daten zu den aktuellen Spielern und ehemaligen wichtigen Leistungsträgern finden sich auf<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen/Namen und Zahlen. Zudem gibt es die Liste <strong>der</strong> Spieler des SV Wer<strong>der</strong> Bremen, welche alle Spieler<br />

auflistet, die seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bundesliga im Ka<strong>der</strong> standen.)<br />

Bundesligaka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Torwart<br />

Name und Position Trikot Nationalität<br />

Tim Wiese 1<br />

Sebastian Mielitz 21<br />

Christian Van<strong>der</strong> 33<br />

Felix Wiedwald 42<br />

Abwehr<br />

Sebastian Boenisch 2<br />

Petri Pasanen 3<br />

Naldo 4<br />

Clemens Fritz 8<br />

Sebastian Prödl 15<br />

Mikaël Silvestre 16<br />

Niklas An<strong>der</strong>sen 27<br />

Per Mertesacker – stellvertreten<strong>der</strong> 29<br />

Dominik Schmidt 41<br />

Mittelfeld<br />

Wesley 5


Wer<strong>der</strong> Bremen 88<br />

Tim Borowski 6<br />

Marko Marin 10<br />

Aaron Hunt 14<br />

Said Husejinović 17<br />

Felix Kroos 18<br />

Daniel Jensen 20<br />

Torsten Frings 22<br />

Florian Trinks 35<br />

Philipp Bargfrede 44<br />

Angriff<br />

Transfers zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Wesley (von FC Santos)<br />

• Marko Arnautović (von FC Twente Enschede)<br />

• Felix Kroos (von FC Hansa Rostock)<br />

• Felix Wiedwald (von Wer<strong>der</strong> Bremen II)<br />

• Kevin Schindler (vom MSV Duisburg, war verliehen)<br />

• Mikaël Silvestre (vom FC Arsenal)<br />

Marko Arnautović 7<br />

Sandro Wagner 19<br />

Hugo Almeida 23<br />

Claudio Pizarro 24<br />

Kevin Schindler 28<br />

Lennart Thy 36<br />

Pascal Testroet 43<br />

Onur Ayık 46<br />

(Stand aller Daten: 26. Juli 2010)<br />

Abgänge<br />

• Carlos Alberto (zu Club de Regatas Vasco da Gama)<br />

• John Jairo Mosquera (zum 1. FC Union Berlin, verliehen bis 30. Juni 2011)<br />

• Martin Harnik (zum VfB Stuttgart)<br />

• Torsten Oehrl (zum FC Augsburg)<br />

• Kevin Artmann (zu Wer<strong>der</strong> Bremen II)<br />

• Aymen Abdennour (zu Étoile Sportive du Sahel, war <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Jurica Vranješ (<strong>aus</strong> Ka<strong>der</strong> entfernt)<br />

• Márkó Futács (zum FC Ingolstadt 04, verliehen bis 30. Juni 2011)<br />

• Peter Niemeyer (zu Hertha BSC, verliehen bis 30. Juni 2011)<br />

• Mesut Özil (zu Real Madrid)<br />

• Timo Perthel (zum SK Sturm Graz, verliehen bis 30. Juni 2011)<br />

• Markus Rosenberg (zu Racing Santan<strong>der</strong>, verliehen bis 30. Juni 2011)<br />

(Weitere Daten zu Ab- und Zugängen finden sich auf Wer<strong>der</strong> Bremen/Namen und Zahlen.)


Wer<strong>der</strong> Bremen 89<br />

Bundesliga-Trainerstab in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Thomas Schaaf Wolfgang Rolff<br />

Michael Kraft<br />

Name Funktion<br />

Thomas Schaaf Chef-Trainer<br />

Wolfgang Rolff Co-Trainer<br />

Matthias Hönerbach Co-Trainer<br />

Michael Kraft Torwart-Trainer<br />

Yann-Benjamin Kugel Fitness-Trainer<br />

Wer<strong>der</strong>-Trainer seit Bundesligagründung 1963<br />

(Ein zeitlicher Überblick ohne Fließtext ist auf Wer<strong>der</strong> Bremen/Namen und Zahlen zu finden.)


Wer<strong>der</strong> Bremen 90<br />

Name<br />

Willi<br />

Multhaup<br />

Günther<br />

Brocker<br />

Fritz<br />

Langner<br />

Richard<br />

Ackerschott<br />

Zeitraum [35] Bedeutung<br />

1. Juli 1963–30.<br />

Juni 1965<br />

1. Juli 1965–4.<br />

September 1967<br />

5. September<br />

1967–30. Juni<br />

1969<br />

10/11.1968 und<br />

6/1969<br />

Fritz Rebell 1. Juli 1969–16.<br />

Hans<br />

Tilkowski<br />

Robert<br />

Gebhardt<br />

Willi<br />

Multhaup<br />

März 1970<br />

17. März<br />

1970–30. Juni<br />

1970<br />

1. Juli 1970–29.<br />

September 1971<br />

30. September<br />

1971–24.<br />

Oktober 1971<br />

Josef Piontek 25. Oktober<br />

Fritz<br />

Langner<br />

Herbert<br />

Burdenski<br />

Otto<br />

Rehhagel<br />

1971–30. Juni<br />

1975<br />

8. Mai 1972–10.<br />

Juni 1972<br />

1. Juli 1975–28.<br />

Februar 1976<br />

29. Februar<br />

1976–12. Juni<br />

1976<br />

Die erste Saison beendete Wer<strong>der</strong> auf einem unspektakulären zehnten Platz. Bereits in <strong>der</strong> nächsten Spielzeit<br />

führte Multhaup Wer<strong>der</strong>, auch dank <strong>der</strong> Verpflichtung des Verteidigers Horst-Dieter Höttges und des Stürmers<br />

Kl<strong>aus</strong> Matischak, zur völlig unerwarteten Meisterschaft. Trotz dieses großen Erfolges verließ Multhaup nach <strong>der</strong><br />

Saison den Verein freiwillig und wurde Trainer Borussia Dortmunds.<br />

Brocker trat das schwere Erbe Multhaups an und schied mit Wer<strong>der</strong> Bremen schon in <strong>der</strong> zweiten Runde des<br />

Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister <strong>aus</strong>. Nachdem er die erste Saison relativ erfolgreich auf Platz vier abgeschlossen<br />

hatte, wurde in <strong>der</strong> folgenden Spielzeit unansehnlicher Fußball geboten und als 16. nur knapp die Klasse gehalten,<br />

wobei Wer<strong>der</strong> die wenigsten Zuschauer aller Bundesligisten hatte. Wegen anhalten<strong>der</strong> Erfolglosigkeit wurde er in<br />

seinem dritten Jahr als Wer<strong>der</strong>-Trainer nach drei hohen Auftaktnie<strong>der</strong>lagen entlassen.<br />

Dem bei Schalke 04 entlassenen und wegen seiner harten Trainingsmethoden als „Zuchtmeister“ bekannten<br />

Langner gelang die Kehrtwende mit dem Marsch von Platz 18 auf Platz zwei am Saisonende und zuletzt 14<br />

Spielen ohne Nie<strong>der</strong>lage. Nach <strong>der</strong> weniger erfolgreichen Spielzeit 1968/69, die als 9. mit einer Platzierung im<br />

Mittelmaß endete, zog es den „eisernen Fritz“ zum TSV 1860 München.<br />

Am 10., 12. und 13. Spieltag <strong>der</strong> Saison 1968/69 vertrat <strong>der</strong> ehemalige Wer<strong>der</strong>-Spieler und Ehrenspielführer<br />

Ackerschott den erkrankten Langner. Da Langner am 34. Spieltag <strong>der</strong>selben Saison zu Vertragsverhandlungen<br />

zum TSV 1860 München reisen musste, sprang Ackerschott in <strong>der</strong> zweiten Halbzeit des kuriosen, mit 6:5<br />

gewonnenen Spieles erneut für ihn ein.<br />

Fritz Rebell kam vom unterklassigen Verein Göttingen 05 zu Wer<strong>der</strong> Bremen, saß jedoch nur in 22 Ligaspielen<br />

auf <strong>der</strong> Trainerbank. Er selbst sagt über diesen kurzen Ausflug in die Geschehnisse <strong>der</strong> Bundesliga: „Für einen<br />

Mann in meinem Alter war die Bundesliga wohl eine Nummer zu groß.“ [36] Seine Spieler mussten ihm des<br />

Öfteren vor dem Spiel taktische Tipps geben. Nach den Spielen lobte zum Teil öffentlich Spieler, die nicht auf<br />

dem Platz gestanden hatten. Am 14. März 1970 wurde Fritz Rebell entlassen, und Hans Tilkowksi trat seine<br />

Nachfolge an.<br />

Hans Tilkowski trat noch in <strong>der</strong> Saison 1969/70 die Nachfolge von Fritz Rebell an. Wer<strong>der</strong> engagierte Tilkowski<br />

als Kurzzeittrainer, <strong>der</strong> Wer<strong>der</strong> bis zum Ende <strong>der</strong> Saison betreuen sollte, da Robert Gebhardt schon als<br />

Nachfolger für die nachfolgende Saison verpflichtet worden war. Am Ende <strong>der</strong> Saison gab es einen traurigen<br />

Abschied für Tilkowski, <strong>der</strong> gerne Trainer geblieben wäre, aber Platz für seinen Nachfolger machen musste. [37]<br />

Robert Gebhardt kam vom MSV Duisburg zum SV Wer<strong>der</strong> Bremen. Am Ende <strong>der</strong> Saison stand Wer<strong>der</strong> mit 41:40<br />

Toren und 33:35 Punkten auf Platz zehn. Zur neuen Saison verpflichtete Wer<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em die<br />

Nationalspieler Peter Dietrich und Herbert Laumen von Borussia Mönchengladbach, Willi Neuberger und Werner<br />

Weist von Borussia Dortmund. Mit diesen Spielern erhoffte man sich größere Erfolge als in <strong>der</strong> Vorsaison. Nach<br />

acht Spieltagen stand Wer<strong>der</strong> mit 15:12 Toren und 8:8 Punkten nur auf Platz sieben <strong>der</strong> Tabelle und trennte sich<br />

am 29. September von Gebhardt.<br />

Wer<strong>der</strong>s Meistertrainer <strong>aus</strong> dem Jahr 1965 trat erneut an, um dem dauerverletzten Spieler Piontek dabei zu helfen,<br />

in die Trainerrolle hineinzuwachsen. Nachdem er Piontek eingearbeitet hatte, <strong>der</strong> sich noch in seiner<br />

Trainer<strong>aus</strong>bildung befand, verließ er den Verein wie<strong>der</strong>.<br />

Josef „Seppl“ Piontek wurde nach seinem Karriereende als Spieler, in <strong>der</strong> er in 203 Ligaspielen 15 Tore erzielte,<br />

in direktem Anschluss Trainer bei Wer<strong>der</strong> Bremen.<br />

In seiner zweiten Amtszeit vertrat Langner den nicht entlassenen Piontek am 31. und 32. Spieltag <strong>der</strong> Bundesliga,<br />

sowie im Halbfinal-Hin- und Rückspiel des DFB-Pokals. Seine Aufgabe, eine trotz millionenschwerer<br />

Investitionen verkorkste Saison mit dem Gewinn des DFB-Pokals versöhnlich abzuschließen, konnte <strong>der</strong> bei den<br />

meisten Spielern unbeliebte Trainer nicht erfüllen: Wer<strong>der</strong> unterlag dem 1. FC Kaiserslautern jeweils 1:2.<br />

Der Vater des Wer<strong>der</strong>-Torwarts Dieter Burdenski musste den Verein nach nur einem Sieg <strong>aus</strong> 10 Spielen auf<br />

Platz 14 stehend verlassen. Vorher hatte er seiner Mannschaft öffentlich „Landesligaformat“ [38] bescheinigt und<br />

erklärt, man werde „spätestens zum Saisonende die Quittung“ [38] erhalten.<br />

In seiner ersten Amtszeit erhielt Rehhagel einen Vertrag bis zum Tag des letzten Saisonspieles, um den<br />

drohenden Bundesligaabstieg zu verhin<strong>der</strong>n, was ihm gelang.


Wer<strong>der</strong> Bremen 91<br />

Hans<br />

Tilkowski<br />

Rudi Assauer<br />

und<br />

Fred Schulz<br />

Wolfgang<br />

Weber<br />

Rudi Assauer<br />

und<br />

Fritz<br />

Langner<br />

Kuno<br />

Klötzer<br />

Otto<br />

Rehhagel<br />

1. Juli 1976–19.<br />

Dezember 1977<br />

20. Dezember<br />

1977–30. Juni<br />

1978<br />

1. Juli 1978–29.<br />

Januar 1980<br />

29. Januar<br />

1980–31. Mai<br />

1980<br />

1. Juli 1980–30.<br />

März 1981<br />

1. April<br />

1981–30. Juni<br />

1995<br />

Aad de Mos 1. Juli 1995–9.<br />

Hans-Jürgen<br />

Dörner<br />

Wolfgang<br />

Sidka<br />

Januar 1996<br />

14. Januar<br />

1996–20.<br />

August 1997<br />

21. August<br />

1997–21.<br />

Oktober 1998<br />

Felix Magath 22. Oktober<br />

Thomas<br />

Schaaf<br />

1998–9. Mai<br />

1999<br />

seit dem 10. Mai<br />

1999<br />

Die erste Saison endete im Mittelfeld. Mitten in <strong>der</strong> zweiten Saison verließ Hans Tilkowski die Mannschaft, keine<br />

24 Stunden vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale, da ein nicht namentlich bekannter Spieler ihm vorher, entgegen <strong>der</strong><br />

mannschaftsinternen Absprache, das Ergebnis einer Spielerabstimmung mitgeteilt hatte, bei <strong>der</strong> sich drei Viertel<br />

aller Spieler gegen Tilkowskis Verbleib <strong>aus</strong>gesprochen hatten. Da auch <strong>der</strong> Vorstand vorher informiert war,<br />

wähnte er sich als Opfer einer Intrige und ging, das Verzichten <strong>aus</strong>stehen<strong>der</strong> Gehälter in Kauf nehmend.<br />

Nach <strong>der</strong> Entlassung Tilkowskis übernahm Manager Rudi Assauer bis zum Saisonende zusätzlich das Training.<br />

Da er über keine <strong>aus</strong>reichende Trainerlizenz verfügte, musste mit Fred Schulz ab dem 1. Januar 1978 zusätzlich<br />

offiziell ein Strohmann engagiert werden, <strong>der</strong> nicht in den sportlichen Bereich eingriff und mit 74 Jahren<br />

nominell ältester Trainer <strong>der</strong> Bundesligageschichte wurde. Das alleinige Engagement Assauers war auf starken<br />

Wi<strong>der</strong>stand des DFB gestoßen. Vom den Abstieg bedeutenden 16. Platz konnte sich Wer<strong>der</strong> noch auf Rang 15<br />

vorschieben und einen Abstand von neun Punkten erreichen.<br />

Wer<strong>der</strong> war die erste Trainerstation des ehemaligen Nationalspielers. In seiner letzten Saison wurde er, mit seiner<br />

Mannschaft auf dem 15. Platz stehend, entlassen.<br />

Nach Webers Entlassung sprang erneut Assauer ein, dem am 20. Februar 1980 Fritz Langner als Strohmann zur<br />

Seite gestellt wurde, <strong>der</strong> sich bereits im Ruhestand befunden hatte. Nach <strong>der</strong> Saison, in <strong>der</strong> sich die frühe und<br />

lange Sperre des Verteidigers Watson negativ <strong>aus</strong>gewirkt hatte, stieg Wer<strong>der</strong> mit 93 Gegentoren als<br />

Tabellenvorletzter ab.<br />

Der langjährige Bundesligatrainer übernahm Wer<strong>der</strong> nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga, musste das Amt<br />

jedoch im Frühjahr 1981 mit <strong>der</strong> Mannschaft auf Tabellenplatz eins stehend <strong>aus</strong> gesundheitlichen Gründen<br />

nie<strong>der</strong>legen.<br />

Unter Otto Rehhagel gelang Wer<strong>der</strong> <strong>der</strong> sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg. Während <strong>der</strong> vierzehnjährigen Regentschaft<br />

König Ottos gewann Wer<strong>der</strong> den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger (1991/92), die deutsche Meisterschaft (1988,<br />

1993), den deutschen Pokal (1991, 1994) sowie den deutschen Supercup (1994). Noch nie blieb ein<br />

Bundesligatrainer bis zu diesem Zeitpunkt länger seinem Verein treu als Otto Rehhagel Wer<strong>der</strong> Bremen. 1995<br />

wurde er schließlich vom ärgsten Konkurrenten, Bayern München, abgeworben.<br />

Aad de Mos wurde als international namhafter Trainer in <strong>der</strong> Hoffnung verpflichtet, an die erfolgreiche Ära<br />

Rehhagel anknüpfen zu können, und wurde nach einer erfolglosen Halbserie und Turbulenzen hinter den Kulissen<br />

sowie Spannungen mit <strong>der</strong> Mannschaft entlassen. Er führte erstmals die Viererkette in Bremen ein und behielt sie<br />

trotz eintreten<strong>der</strong> Misserfolge bei.<br />

Unter Dixie Dörner vermied Wer<strong>der</strong> zunächst den Abstieg und erreichte in <strong>der</strong> darauf folgenden Saison Platz<br />

acht, allerdings ohne nachhaltige Hoffnungen auf neue Erfolge zu wecken. Nach einem misslungenen Saisonstart<br />

wurde er 1997 entlassen.<br />

Sidka war zunächst Co-Trainer von Dixie Dörner und anfangs mit dem Team relativ erfolgreich. Er verpasste nur<br />

relativ knapp einen UEFA-Pokal-Platz in <strong>der</strong> Saison 1997/98, erreichte diesen aber über den UI-Cup. Nachdem<br />

sich zu Beginn <strong>der</strong> Bundesligasaison 1998/99 andeutete, dass auch unter ihm kein sichtbarer Fortschritt in puncto<br />

Spielkultur und Erfolg erreicht werden würde, und Wer<strong>der</strong> nach dem achten Spieltag auf dem letzten<br />

Tabellenplatz stand, wurde er ebenfalls entlassen.<br />

Magath verordnete Wer<strong>der</strong> eine defensive Spielweise und führte die abstiegsgefährdete Mannschaft bis zur<br />

Winterp<strong>aus</strong>e immerhin auf Platz neun. Anschließend gerieten seine umstrittenen Trainings- und<br />

Menschenführungsmethoden in die Kritik; er überwarf sich mit mehreren langgedienten Spielern, verzichtete auf<br />

den Publikumsliebling und späteren Torschützenkönig Aílton und gewann mit Wer<strong>der</strong> nur eines <strong>der</strong> ersten zwölf<br />

Rückrundenspiele, so dass Wer<strong>der</strong> erneut in akute Abstiegsgefahr geriet und vier Spieltage vor Saisonende,<br />

punktgleich mit dem Tabellensechzehnten, die Trennung erfolgte.<br />

Inzwischen ist Schaaf nach Otto Rehhagel <strong>der</strong> erfolgreichste Wer<strong>der</strong>trainer. Er verhin<strong>der</strong>te 1998/99 in kurzer<br />

Folge den drohenden Abstieg und gewann den DFB-Pokal. Anschließend entwickelte <strong>der</strong> ehemalige Spieler und<br />

Nachwuchstrainer eine spielstarke Mannschaft und etablierte Wer<strong>der</strong> mit dem Gewinn des Doubles 2003/04 als<br />

Höhepunkt in <strong>der</strong> Bundesligaspitze. Anschließend gelang es ihm, mit Wer<strong>der</strong> auch international erfolgreich zu<br />

sein. Zudem gewann Wer<strong>der</strong> mit Schaaf im Jahr 2006 den Ligapokal. In <strong>der</strong> Saison 2008/09 erreichte er mit<br />

Wer<strong>der</strong> das Finale des UEFA-Pokals und gewann zudem den DFB-Pokal. Als Basis des Erfolgs gilt beson<strong>der</strong>s<br />

seine enge Zusammenarbeit mit Sportdirektor Kl<strong>aus</strong> Allofs, seinem ehemaligen Teamkollegen als Wer<strong>der</strong>spieler.


Wer<strong>der</strong> Bremen 92<br />

Amateur- und Jugendfußball<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen II/Wer<strong>der</strong> Bremen Amateure<br />

Wer<strong>der</strong>s zweite Mannschaft spielt in <strong>der</strong> dritten Liga zumeist auf Weserstadion Platz 11. Trainiert werden die<br />

Amateure seit 2002 vom langjährigen ehemaligen Wer<strong>der</strong>profi Thomas Wolter. Die größten Erfolge sind das<br />

Erreichen <strong>der</strong> Amateurmeisterschaften in den Jahren 1966, 1985 und 1991. Wer<strong>der</strong> ist damit zusammen mit<br />

Hannover 96 und dem SC Jülich 1910 am häufigsten Amateurmeister geworden. Insgesamt 20 Mal gewann Wer<strong>der</strong>s<br />

U-23 seit 1969 den Landespokal und qualifizierte sich damit für die erste DFB-Pokalhauptrunde. In dieser besiegte<br />

die Mannschaft 2007/08 überraschend den Aufstiegsanwärter 1. FC Köln nach einem Rückstand von 0:2 noch mit<br />

4:2 nach Verlängerung. In <strong>der</strong> Saison 2006/07 spielte die U-23 lange gegen den Fall in die Viertklassigkeit und<br />

erreichte schließlich mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge den achten von neunzehn Tabellenplätzen.<br />

Während <strong>der</strong> Spielzeit 2007/08 wurde <strong>der</strong> 5. Platz erreicht, womit man sich als eine von drei 2. Mannschaften (neben<br />

Bayern München II und dem VfB Stuttgart II) zur Einstiegsrunde in die neue dritte Liga qualifiziert hat. [39] Ein<br />

Zweitligaaufstieg ist laut den Regeln den zweiten Mannschaften von Bundesligavereinen nicht erlaubt.<br />

Drittligaka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Name und Position Trikot Nationalität<br />

Torwart<br />

Sebastian Patzler 1<br />

Sebastian Mielitz 21<br />

<strong>Tobias</strong> Duffner 22<br />

Felix Wiedwald 42<br />

Abwehr<br />

Jannik Löhden 5<br />

Alexan<strong>der</strong> Hessel 13<br />

Sandro Stallbaum 14<br />

Felix Schiller 23<br />

Ralf Bulang 26<br />

Niklas An<strong>der</strong>sen 27<br />

Thorsten Tönnies 29<br />

Leon Balogun 37<br />

Dominik Schmidt 41<br />

Mittelfeld<br />

Bernd Gerdes 2<br />

Kevin Maek 4<br />

Kevin Krisch 6<br />

Henning Grieneisen 8<br />

Kevin Artmann 10<br />

Yannis Becker 16<br />

Felix Kroos 18<br />

Stefan Ronneburg 20


Wer<strong>der</strong> Bremen 93<br />

José-Alex Ikeng 32<br />

Florian Trinks 35<br />

Angriff<br />

Timmy Thiele 24<br />

Kevin Schindler 28<br />

Lennart Thy 36<br />

Pascal Testroet 43<br />

Onur Ayık 46<br />

(Stand aller Daten: 19. Juli 2010)<br />

(Der aktuelle Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Drittligamannschaft Wer<strong>der</strong> Bremens findet sich auch unter Wer<strong>der</strong> Bremen/Namen und<br />

Zahlen.)<br />

Immer wie<strong>der</strong> schaffen Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Jugend und <strong>der</strong> Amateurmannschaft den Sprung in die Profimannschaft. Der<br />

vereinsinterne Rekordtorschütze Marco Bode kam ebenso <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Amateurmannschaft wie <strong>der</strong> spätere<br />

Europameister Dieter Eilts o<strong>der</strong> Thomas Schaaf. Von den heute aktiven Wer<strong>der</strong>profis kommen Hunt, Bargfrede und<br />

Borowski <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Jugend. Darüber hin<strong>aus</strong> haben Wiedwald, Ayık und Testroet im laufe <strong>der</strong> Saison<br />

2009/2010 Profiverträge erhalten, werden aber primär bei Wer<strong>der</strong> Bremen II eingesetzt.<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen III<br />

Wer<strong>der</strong>s dritte Mannschaft, die U-21, spielt aktuell in <strong>der</strong> Bremen-Liga. In <strong>der</strong> Verbandsliga erreichte sie in den<br />

Jahren von 2004 bis 2007 Platzierungen zwischen dem dritten und fünften Rang. Nachdem im Jahr 2007 den beiden<br />

an Rang eins und zwei liegenden Vereinen Bremer SV und FC Bremerhaven die Lizenz für die Oberliga Nord im<br />

Gegensatz zu Wer<strong>der</strong>s dritter Mannschaft verwehrt worden war, hätte diese statt dessen aufsteigen können,<br />

verzichtete aber darauf. Wer<strong>der</strong> Bremen III ist seit 2008 die am höchsten spielende aller dritten Mannschaften in<br />

Deutschland.<br />

2010 wurde die Mannschaft Meister <strong>der</strong> Bremen-Liga, [40] verzichtete aber auf einen Lizenzantrag für die<br />

Regionalliga [41] und verblieb daher in <strong>der</strong> Bremen-Liga.<br />

Daneben gibt es im Amateurbereich neben weiteren Jugendmannschaften mit den „4. Herren“, den „5. Herren“ und<br />

<strong>der</strong> „Ü 32 – Alte Herren“ drei weitere Männermannschaften.<br />

Jugendfußball<br />

Im Jugendbereich stellt Wer<strong>der</strong> bei den männlichen Junioren für die Altersklassen A- bis G-Jugend Mannschaften.<br />

Die A-Junioren spielten 2007/08 in <strong>der</strong> U-19-Bundesliga und treten die Saison als Vorjahresstaffelsieger in <strong>der</strong><br />

Gruppe Nord/Nordost an. 1999 wurde mit dem Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Jugendmeisterschaft <strong>der</strong> bisher größte Erfolg<br />

erzielt. 1994 unterlag die Mannschaft den Junioren Borussia Dortmunds, die zwischen 1994 und 1998 die<br />

Meisterschaft gewannen, im Endspiel mit 3:2. Spielklasse <strong>der</strong> B-Junioren war 2007/08 die U-17-Bundesliga.<br />

Im Finale <strong>der</strong> U-17-Fußball-Europameisterschaft 2009 erzielten die beiden Wer<strong>der</strong>-Spieler Lennart Thy und Florian<br />

Trinks die Tore für Deutschland zum 2:1-Sieg gegen die Nie<strong>der</strong>lande. Lennart Thy wurde zudem mit drei Toren<br />

zusammen mit dem Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> Luc Castaignos Torschützenkönig des Turniers. [42]


Wer<strong>der</strong> Bremen 94<br />

Frauenfußball<br />

Geschichte<br />

Anfang des Jahres 2007 gründete <strong>der</strong> SV Wer<strong>der</strong> erneut eine Frauenfußballabteilung. Bereits Anfang <strong>der</strong> 1970er<br />

Jahre bestand eine Frauenmannschaft, die 1974 in <strong>der</strong> Endrunde zur ersten deutschen Meisterschaft mitspielte. Sie<br />

wurde nach wenigen Jahren aufgelöst, und in <strong>der</strong> Folgezeit hat es <strong>der</strong> Verein immer wie<strong>der</strong> abgelehnt, eine neue<br />

Frauenmannschaft zu gründen. Begründet wurde dies mit Platzmangel auf dem Gelände <strong>der</strong> Pauliner Marsch. Im<br />

Herbst 2006 bat <strong>der</strong> Bremer Fußballverband den Verein, eine Frauenabteilung zu gründen, um die Abwan<strong>der</strong>ung von<br />

talentierten Spielerinnen ins nie<strong>der</strong>sächsische Umland einzudämmen. [43]<br />

In <strong>der</strong> Saison 2007/08 haben eine Frauen- und eine B-Juniorinnen-Mannschaft den Spielbetrieb aufgenommen.<br />

Beide Mannschaften wurden in Zusammenarbeit mit dem Bremer Fußballverband <strong>aus</strong> den leistungsstärksten<br />

Spielerinnen <strong>aus</strong> Bremen und Umgebung gebildet. Verantwortlich für die Frauenfußballabteilung ist Birte<br />

Brüggemann. Trainiert wird die Frauenmannschaft von Frank Schwalenberg, <strong>der</strong> bereits beim FSV Frankfurt eine<br />

Bundesligamannschaft trainiert hat. Die Mannschaften spielen auf dem Gelände <strong>der</strong> Universität Bremen. Die<br />

Mannschaft startete in <strong>der</strong> Verbandsliga Bremen an, <strong>der</strong> Verein hat sich das Ziel gesetzt, binnen vier Jahren in die 2.<br />

Bundesliga aufzusteigen.<br />

Über 300 Spielerinnen hatten sich um einen Platz im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mannschaft beworben. Am 8. Mai 2007 wurden die<br />

zwei Teams <strong>der</strong> Presse vorgestellt. Zur Frauenmannschaft gehören Britta und Lara Möhlmann sowie Eva-Marlen<br />

Votava, die Töchter <strong>der</strong> ehemaligen Wer<strong>der</strong>-Profis Benno Möhlmann und Miroslav Votava. In <strong>der</strong> ersten Saison<br />

konnte die Mannschaft alle Saisonspiele gewinnen und wies ein Torverhältnis von 162:0 auf. [44] In <strong>der</strong><br />

Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord traf man auf den Niendorfer TSV (Hamburg) (2:1) sowie den Ratzeburger SV<br />

(Schleswig-Holstein) (1:1) und qualifizierte sich, begünstigt durch einen Sieg des Ratzeburger SV über den<br />

Niendorfer TSV, für die höhere Liga.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Regionalligasaison 2008/09 lieferte sich die Wer<strong>der</strong>elf ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit<br />

dem BV Cloppenburg, welches die Bremer mit einem Punkt Vorsprung für sich entscheiden konnten. In <strong>der</strong> ersten<br />

Runde des DFB-Pokals gelang <strong>der</strong> Bremer Mannschaft ein überraschen<strong>der</strong> 2:1-Sieg gegen den Zweitligisten<br />

Blau-Weiß Hohen Neuendorf, unterlag jedoch in <strong>der</strong> zweiten Runde dem FCR 2001 Duisburg mit 1:10.<br />

Ab <strong>der</strong> Saison 2008/09 wurde eine zweite Frauenmannschaft gemeldet. Diese startete wie die erste Mannschaft in<br />

<strong>der</strong> Verbandsliga Bremen und soll als Ausbildungsteam für die Regionalliga die Jugendarbeit weiter stärken.<br />

Nachwuchsarbeit<br />

Die Trainerin Birte Brüggemann (36) betreut zurzeit rund 21 Spielerinnen. Die weibliche U17 wird in einer<br />

C-Junioren-Staffel <strong>aus</strong>schließlich gegen Jungenmannschaften antreten, da es in <strong>der</strong> Altersklasse nur 7er-Staffeln<br />

gibt. [45]<br />

Struktur und Organisation<br />

(Namensangaben zu allen Inhabern <strong>der</strong> Positionen finden sich auf Wer<strong>der</strong> Bremen/Namen und Zahlen.)<br />

Der Gesamtverein unterglie<strong>der</strong>t sich seit dem Beschluss <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung vom 27. Mai 2003 in den<br />

gemeinnützigen Sportverein „Wer<strong>der</strong>“ von 1899 e. V., <strong>der</strong> den Amateursportbereich leitet, und das<br />

Wirtschaftsunternehmen Wer<strong>der</strong> Bremen GmbH & Co. KGaA, zu dem die Profimannschaften aller Abteilungen und<br />

Sportarten, soweit vorhanden, gehören. Einziger und damit Komplementärgesellschafter <strong>der</strong> GmbH ist <strong>der</strong> e. V., <strong>der</strong><br />

das gesamte Vermögen einbringt und 100-%-Anteilseigner <strong>der</strong> Kommanditgesellschaft auf Aktien ist. [3] Der Umsatz<br />

des Unternehmens belief sich 2006 auf die interne Rekordsumme von 85 Millionen Euro und stellt damit eine<br />

Steigerung von gut zehn Prozent gegenüber dem bis dahin umsatzstärksten Vorjahr mit 77 Millionen Euro dar. [46] In<br />

<strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> Saison 2006/07 kam es zu einer weiteren Steigerung, so dass während dieser Spielzeit


Wer<strong>der</strong> Bremen 95<br />

erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro übersprungen werden konnte. [47] In <strong>der</strong> Saison 2008/09 wurde <strong>der</strong><br />

Umsatz zum fünften Mal in Folge auf nunmehr 120,7 Millionen Euro gesteigert. [48] Die Kosten des<br />

Fußball-Lizenzspielerka<strong>der</strong>s haben nach 25 Millionen Euro drei Jahre zuvor für die Saison 2007/08 mit 35 Millionen<br />

Euro ihren bisherigen Höchststand erreicht. [49]<br />

Sportverein „Wer<strong>der</strong>“ von 1899 e. V.<br />

Der Sportverein besteht <strong>aus</strong> den Organen Präsidium, Ältestenrat, Wahl<strong>aus</strong>schuss und Vereinsjugendvertretung. Der<br />

e. V. setzt sich <strong>aus</strong> den amateursportlichen Abteilungen Schach, Handball, Turnspiele und Gymnastik, Fußball,<br />

Tischtennis und Leichtathletik zusammen.<br />

Seit 2002 stieg die Zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> von 3.000 auf 36.000 im Jahr 2009.<br />

Präsidium<br />

Das geschäftsführende Präsidium, also <strong>der</strong> Vorstand des Vereins, besteht <strong>aus</strong> dem Präsidenten (Kl<strong>aus</strong>-Dieter<br />

Fischer), dem Vizepräsidenten (Hubertus Hess-Grunewald) sowie dem Schatzmeister (Axel Plaat). Es wird auf<br />

Vorschlag des Wahl<strong>aus</strong>schusses von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung gewählt. Mitglie<strong>der</strong> des Präsidiums sind neben den<br />

sechs Leitern <strong>der</strong> einzelnen Abteilungen auch <strong>der</strong> Jugend- und <strong>der</strong> Sportreferent. In den Sitzungen des<br />

Gesamtpräsidiums sind außerdem die beiden vom Präsidium in den identischen Aufsichtsrat <strong>der</strong> GmbH und <strong>der</strong><br />

KGaA Entsandten sowie ein Mitglied des Ältestenrates anwesend. Zu den durch das Präsidium <strong>aus</strong>geführten<br />

Gesellschafterrechten des Vereins gehört die Benennung und Delegierung eines Mitgliedes des Vorstandes zum<br />

Geschäftsführer des Bereiches „Leistungszentrum Fußball/ an<strong>der</strong>e Sportarten“ (Fischer), die Benennung und<br />

Entsendung von zwei <strong>der</strong> sechs Aufsichtsratmitglie<strong>der</strong> sowie die formelle Ernennung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Aufsichtsratmitglie<strong>der</strong>, die auf <strong>der</strong> Hauptversammlung <strong>der</strong> GmbH & Co. KGaA gewählt werden. [3]<br />

Ältestenrat, Wahl<strong>aus</strong>schuss und Vereinsjugendvertretung<br />

Die Aufgabe des Ältestenrates ist neben <strong>der</strong> „Wahrung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Tradition und des Ansehens des<br />

Vereins“ [3] die Annahme von und die Entscheidung über Vereins<strong>aus</strong>schlüsse, wenn Wi<strong>der</strong>spruch eingelegt worden<br />

ist. Der <strong>aus</strong> den sechs Abteilungsleitern und sieben Mitglie<strong>der</strong>n des Ältestenrates bestehende Wahl<strong>aus</strong>schuss schlägt<br />

auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung die Kandidaten für den Vereinsvorstand o<strong>der</strong> dessen Wie<strong>der</strong>wahl sowie Bewerber<br />

für den Aufsichtsrat <strong>der</strong> GmbH & Co. KGaA vor. Die Vereinsjugendvertretung besteht neben dem Jugendreferenten<br />

<strong>aus</strong> jeweils einem Jugendwart und Jugendsprecher pro Abteilung. Ihre Aufgabe ist die „Wahrnehmung <strong>der</strong> Interessen<br />

<strong>der</strong> jugendlichen Vereinsmitglie<strong>der</strong>“. [3]<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen GmbH & Co. KGaA<br />

Zum sportlichen Aufgabenbereich gehören die Profi-Fußballmannschaft, die 1. Herrenmannschaften im Tischtennis<br />

und Schach sowie die erste Damenmannschaft im Handball. Außerdem wird das Nachwuchsleistungszentrum<br />

Fußball betrieben.<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat für die GmbH und die KGaA ist identisch besetzt und besteht <strong>aus</strong> sechs Personen, von denen zwei<br />

vom Präsidium bestimmt und vier auf <strong>der</strong> Hauptversammlung <strong>der</strong> KGaA gewählt werden. Vorsitzen<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />

frühere Wer<strong>der</strong>-Manager und Bremer Bildungs- und Innensenator und heutige UN-Son<strong>der</strong>beauftragte für Sport und<br />

Entwicklung Willi Lemke (SPD), Schatzmeister Hubertus Hess-Grunewald sein Stellvertreter. Die weiteren<br />

Mitglie<strong>der</strong> sind Werner Brinker, Gunnar Lübben-Rathjen, und Hans Schulz. Günter Schulze gehörte dem<br />

Aufsichtsrat bis zu seinem Tod 2010 an. Da <strong>der</strong> e. V. in den Haupt- und Gesellschafterversammlungen die alleinige<br />

Mehrheit hat, befinden dessen Mitglie<strong>der</strong> über den Vorschlag ihres Wahl<strong>aus</strong>schusses. Diese Entscheidung ist für das<br />

Präsidium bindend. An eventuelle zukünftige Teilhaber und Investoren dürfen bis zu zwei Sitze im Aufsichtsrat<br />

übertragen werden.


Wer<strong>der</strong> Bremen 96<br />

Geschäftsführung<br />

Die Geschäftsführung besteht <strong>aus</strong> vier Mitglie<strong>der</strong>n, von denen einer vom Präsidium, die restlichen vom Aufsichtsrat<br />

benannt werden. Einer <strong>der</strong> vom Aufsichtsrat Benannten wird leiten<strong>der</strong> Geschäftsführer; dies ist seit 2004 Jürgen L.<br />

Born, <strong>der</strong> für die Finanzen und die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Geschäftsführer im Bereich des<br />

Profifußballs ist Kl<strong>aus</strong> Allofs, Manfred Müller (ab Januar 2010 Kl<strong>aus</strong> Filbry [50] ) im Bereich Marketing und<br />

Management sowie Kl<strong>aus</strong>-Dieter Fischer, als vom Präsidium bestelltes Mitglied „Geschäftsführer Leistungszentrum<br />

Fußball und an<strong>der</strong>e Sportarten“. [3]<br />

Stadion und Infrastruktur<br />

Seit 1930 tragen die Fußballer Wer<strong>der</strong> Bremens und dessen<br />

Vereinsvorläufer ihre Heimspiele im 1909 erbauten Bremer<br />

Weserstadion <strong>aus</strong>. Es wurde 1926, nach dem ersten Umbau,<br />

vorübergehend nach seinem Erbauer, dem Allgemeinen Bremer Turn-<br />

und Sportverein, in ABTS-Kampfbahn umbenannt und trägt seit 1930<br />

wie<strong>der</strong> den heutigen Namen, <strong>der</strong> sich vom Standpunkt des Stadions am<br />

Weserufer ableitet. Nach mehreren Erweiterungen und dem Absenken<br />

des Spielfeldes liegt das Fassungsvermögen bei insgesamt 43.087<br />

Zuschauern. 25.800 <strong>der</strong> 32.187 Sitz- und 8.700 <strong>der</strong> 10.900 Stehplätze<br />

sind überdacht. Das nahe dem Stadtzentrum gelegene Stadion ist über<br />

die A 1 und die A 27, letztlich aber nur über eine einzige Straße, den<br />

Osterdeich, zu erreichen. Wegen zahlreicher Anwohnerproteste werden<br />

sowohl <strong>der</strong> Osterdeich als auch alle angrenzenden Straßen im<br />

benachbarten Wohngebiet an Spieltagen für den Autoverkehr gesperrt.<br />

Auch die zum Weserstadion gehörenden Parkplätze können nur von<br />

Inhabern spezieller Parkberechtigungen angefahren werden. Dafür<br />

wird ein <strong>aus</strong>gedehnter Shuttleservice mit zahlreichen Straßenbahnen<br />

und Bussen angeboten, <strong>der</strong> für Inhaber von Eintrittskarten kostenlos<br />

ist. Diese von vielen, unter an<strong>der</strong>em mit Franz Beckenbauer dem<br />

Präsidenten des FC Bayern München, als unzureichend kritisierte<br />

Südseite<br />

Nordseite mit Wuseum<br />

Stadionanbindung wird oftmals als Begründung dafür angegeben, warum das hochmo<strong>der</strong>ne Stadion bei<br />

Län<strong>der</strong>spielen <strong>der</strong> Fußball-Nationalmannschaft übergangen wird und bei <strong>der</strong> WM 2006 nicht als Austragungsort<br />

<strong>aus</strong>gewählt wurde.<br />

Auf dem Gelände des Weserstadions liegen außer den Trainingsbereichen <strong>der</strong> Profis die Plätze, die von <strong>der</strong><br />

Amateurmannschaft genutzt werden, sowie das direkt im Schatten <strong>der</strong> Zuschauertribüne gelegene Stadionbad. Bei<br />

starkem Publikumsinteresse, zumeist bei Partien gegen ehemalige Bundesligisten, verlegt diese ihre Spiele vom<br />

sonst genutzten 5500 Zuschauer fassenden Weserstadion Platz 11 ebenfalls ins Weserstadion. Die Geschäftsstelle<br />

und Verwaltung Wer<strong>der</strong> Bremens befinden sich ebenso im Weserstadion, wie das SportHep, eine Arztpraxis und ein<br />

Fanshop.<br />

Im Dezember 2004 wurde innerhalb des Stadions das Wer<strong>der</strong>-Bremen-Museum (kurz: Wuseum) eröffnet. Dort sind<br />

Replikate <strong>der</strong> Meisterschale und des DFB-Pokals sowie seltene Plakate, Fotos und an<strong>der</strong>e Ausstellungsstücke zu<br />

besichtigen.


Wer<strong>der</strong> Bremen 97<br />

Blick von <strong>der</strong> Westkurve<br />

Ein weiterer Umbau des Stadions in ein reines Fußballstadion ohne<br />

Leichtathletikbahn, dessen Kosten anfangs bei 40 bis 50 Millionen<br />

Euro angesetzt wurden, sollte die Kapazität auf ungefähr 50.000 Plätze<br />

erhöhen. Dafür sollten die Nord- und Südgeraden näher an das<br />

Spielfeld herangeführt und die Ost- und Westkurve von Innen gesehen<br />

direkt am Spielfeld enden, wodurch das Stadion von innen wie ein<br />

Rechteck erscheint. Von außen sollte die <strong>der</strong>zeitige Oval-Form<br />

beibehalten werden. Zusätzlich sollte ein dritter Rang auf das Stadion<br />

gesetzt werden und die Flutlichtmasten im Dach integriert werden.<br />

Nach dem Ausbau sollte die gesamte Tribüne überdacht sein. Auf<br />

diesem Dach sollten Solarzellen in <strong>der</strong> Größenordnung von<br />

17.000–20.000 m² angebracht werden. [51] Die Baudeputation Bremens stimmte am 12. April 2007, wie <strong>der</strong> Bremer<br />

Senat fünf Tage später, für den Umbau. [52] [53] Nachdem im Juli 2007 deutlich wurde, dass die Kosten dieser<br />

Maßnahmen unter an<strong>der</strong>em wegen gestiegener Stahlpreise bei über 75 Millionen statt wie angenommen 50<br />

Millionen Euro liegen würden und die logistische Machbarkeit von Manfred Müller in Abrede gestellt wurde,<br />

beschlossen die Bremer Weserstadion Gesellschaft und Wer<strong>der</strong> Bremen, den Ausbau in zwei Schritten zu vollziehen.<br />

Damit wird vorerst die ovale Innenform beibehalten und es werden zunächst keine VIP-Logen in <strong>der</strong> Westkurve<br />

gebaut, um 15 bis 20 Millionen Euro zu sparen. Zur Finanzierung hält Müller auch einen Verkauf des<br />

Stadionnamens für möglich. [54]<br />

Der Bauantrag für die erste Stufe <strong>der</strong> Umbaumaßnahmen soll im September 2007 gestellt werden; die Maßnahmen<br />

sollen im August 2008 und aufgrund <strong>der</strong> durch die Europameisterschaft verursachten langen P<strong>aus</strong>e rechtzeitig zur<br />

Saison 2008/09 abgeschlossen sein.<br />

Zuschauer und Fans<br />

Saison Ø Zuschauer [55] Dauerkarten<br />

-Mitglie<strong>der</strong> [56]<br />

1999/00 29.834 20.125 2.980<br />

2003/04 37.666 20.000 5.700<br />

2004/05 39.579 25.000 15.000<br />

2005/06 36.928 25.000 21.000<br />

2006/07 39.715 25.000 23.500<br />

2007/08 40.267 25.000 30.266<br />

2008/09 40.375 25.000<br />

Seit <strong>der</strong> Saison 1999/2000 ist ein stetiger Zuwachs <strong>der</strong> Zuschauerzahlen Wer<strong>der</strong> Bremens bei Heimspielen zu<br />

verzeichnen, <strong>der</strong> lediglich vom Jahr 2005/06 unterbrochen wurde, als Umbaumaßnahmen durchgeführt wurden. Lag<br />

<strong>der</strong> Schnitt 1999/2000 noch bei 29.834 Besuchern, waren es in <strong>der</strong> Doublesaison 2003/04 bereits 37.666 und<br />

2006/07 39.715. Auch die Zahl <strong>der</strong> verkauften Dauerkarten stieg deutlich an: Waren es 2003/04 noch 20.000, stoppte<br />

<strong>der</strong> Verein in den folgenden vier Jahren den Absatz vor Ligabeginn bei 25.000 Stück, um die Spiele „nicht zu<br />

geschlossenen Veranstaltungen werden“ zu lassen, wie von Geschäftsführer Manfred Müller ansonsten<br />

befürchtet. [57] Die Mitglie<strong>der</strong>zahlen, welche vorher jahrzehntelang zwischen 2.000 und 3.000 lagen, stiegen mit <strong>der</strong><br />

Rückkehr des Erfolgs unter Trainer Thomas Schaaf deutlich an und verzehnfachten sich von 2.980 Mitglie<strong>der</strong>n vor<br />

<strong>der</strong> Saison 1999/2000 über 15.000 im Jahr <strong>der</strong> Meisterschaft auf 30.266 im Jahr 2007. Dazu trug eine seit 2003 in<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln Bremens dauerhaft betriebene Werbekampagne mit den Slogans „Ich will Dich!“


Wer<strong>der</strong> Bremen 98<br />

und „Werde Mitglied!“ bei, auf <strong>der</strong>en Plakaten unter an<strong>der</strong>em Thomas Schaaf abgebildet ist. [58]<br />

Es existieren viele meist kleine Fangruppen mit oftmals zweistelliger Mitglie<strong>der</strong>zahl, von denen sich einige als <strong>der</strong><br />

Ultrà-Bewegung zugehörig bezeichnen und für viele Fan-Choreographien innerhalb des Stadions verantwortlich<br />

sind. Diese Fans nutzen meist die Stehplätze in <strong>der</strong> Ostkurve. Es gab und gibt in Bremen Probleme mit Hooligans,<br />

wie zum Beispiel denen <strong>der</strong> Standarte, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> dem ehemaligen Bremer Innensenators Röwekamp (CDU)<br />

nach teilweise einen rechtsextremistischen Hintergrund aufweisen. [59] Bei den Tätern, die am 20. Januar 2007 eine<br />

Feier zum einjährigen Bestehen <strong>der</strong> sich selbst als „anti-rassistisch“ und ansonsten unpolitisch bezeichnenden<br />

Ultra-Gruppe Racaille Verte („Grüner Abschaum“) im Ostkurvensaal überfielen, soll es sich nach<br />

[60] [61]<br />

Augenzeugenberichten um Mitglie<strong>der</strong> dieser Gruppierung gehandelt haben.<br />

Ihr organisatorisches Talent bewiesen motivierte Wer<strong>der</strong>fans bei zwei<br />

Gelegenheiten: Sie wählten die anlässlich <strong>der</strong> Meisterschaftsfeier 2004<br />

von den Original Deutschmachern veröffentlichte Vereinshymne<br />

„Lebenslang Grün-Weiß“ in <strong>der</strong> ZDF-Sendung „Unsere Besten –<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t-Hits“ auf Platz 29 <strong>der</strong> Rangliste. Damit ließ das Lied, das<br />

auf Platz 51 in die deutschen Single-Charts eingestiegen war, unter<br />

an<strong>der</strong>em die HSV-Hymne „Hamburg, meine Perle“, aber auch Lie<strong>der</strong><br />

wie „Stille Nacht, heilige Nacht“ o<strong>der</strong> „Zehn kleine Jägermeister“ von<br />

den Toten Hosen hinter sich.<br />

Als am Ende <strong>der</strong> Saison 2005/06 auf <strong>der</strong> Homepage des HSV <strong>der</strong>en<br />

Fans in <strong>der</strong> Ostkurve<br />

„Spieler <strong>der</strong> Saison“ gewählt wurde, gelang es Anhängern des Nordrivalen Wer<strong>der</strong> Bremen mit Aufrufen und<br />

Ketten-E-Mails diese zu torpedieren und zum Abbruch zu bringen: Sie sorgten dafür, dass <strong>der</strong> ehemalige Wer<strong>der</strong>aner<br />

Aílton an <strong>der</strong> Spitze stand. Er war erst zur Rückrunde <strong>aus</strong>geliehen worden und hatte wenig überzeugt: Im letzten,<br />

über die direkte Qualifikation zur Champions League entscheidenden Saisonspiel <strong>der</strong> beiden Vereine gegeneinan<strong>der</strong>,<br />

traf er kurz vor Schluss das leere Tor nicht, was für den HSV den Fall auf Rang drei zur Folge hatte.<br />

Derbys und Rivalitäten<br />

Rivalität zu Bayern München<br />

Seit langer Zeit besteht eine über den Wettkampf zweier beliebiger Bundesligisten hin<strong>aus</strong>gehende<br />

Konkurrenzsituation zwischen Wer<strong>der</strong> Bremen und dem FC Bayern München. Dies ist nur zum Teil auf die<br />

geographische Lage <strong>der</strong> beiden Vereine in Nord- und Süddeutschland und die damit verbundenen Vorurteile<br />

zurückzuführen. Die Hälfte seiner sechs Vizemeisterschaften erreichte Wer<strong>der</strong> hinter den Bayern, die bei drei <strong>der</strong><br />

vier Bremer Meisterschaften Zweiter wurden. Während <strong>der</strong> 1980er und frühen 1990er Jahre, in denen beide Vereine<br />

regelmäßig miteinan<strong>der</strong> um den deutschen Meistertitel rangen, wurde dieses Verhältnis zusätzlich durch die starken<br />

Antipathien zwischen den Verantwortlichen, Uli Hoeneß auf Münchener Seite, Willi Lemke auf Seiten <strong>der</strong> Bremer,<br />

verstärkt. So bezeichnete Lemke Hoeneß als „Totengräber des Deutschen Fußballs“ und sagte im Rückblick, es gäbe<br />

„keinen Menschen auf <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong> sich immer so negativ über“ ihn „geäußert hat“. [62] Der Anfang <strong>der</strong> Rivalitäten<br />

ist für manche [63] <strong>der</strong> 23. November 1985 als <strong>der</strong> Tabellenerste Bremen beim direkten Konkurrenten in München<br />

spielte: Der Wer<strong>der</strong>aner Rudi Völler hatte den danach „nur“ [63] mit gelb bestraften Kl<strong>aus</strong> Augenthaler umspielt und<br />

sich den Ball weit vorgelegt und wurde von diesem daraufhin „ohne Erbarmen“ [63] , „bösartig“ [64] o<strong>der</strong> durch ein<br />

„Allerweltsfoul“ [65] (Hoeneß) zu Fall gebracht. Nachdem sich Bayerns damaliger Trainer Udo Lattek über Wer<strong>der</strong>s<br />

Verletzungsmisere lustig gemacht und <strong>der</strong> Kommentator des Bayerischen Rundfunks erklärt hatte, <strong>der</strong> fünf Monate<br />

<strong>aus</strong>fallende Völler sei „dumm gefallen“ [65] , folgten die ersten medial <strong>aus</strong>getragenen Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen<br />

Hoeneß und Lemke.<br />

Hinzu kommt, dass immer wie<strong>der</strong> Führungsfiguren Wer<strong>der</strong> Bremens, die sich dort sehr gut entwickelt hatten, von<br />

<strong>der</strong> Weser an die Isar zu den finanziell deutlich potenteren Münchnern wechselten (beispielsweise Herzog, Basler,


Wer<strong>der</strong> Bremen 99<br />

Pizarro, Ismael, Klose o<strong>der</strong> Borowski). Auch <strong>der</strong> Wechsel des Bremer Erfolgstrainers Otto Rehhagel 1995 nach<br />

München verstärkte die Abneigung. Als Bayern während <strong>der</strong> Daum-Affäre im Jahr 2000 in Bremen spielte, wurde<br />

Hoeneß, <strong>der</strong> die Affäre durch Anspielungen <strong>aus</strong>gelöst hatte, von Teilen <strong>der</strong> Bremer Anhänger während des gesamten<br />

Spieles wüst beschimpft. Nach erneuten gegenseitigen Provokationen 2004 sind die Verantwortlichen wie<strong>der</strong> an<br />

einer professionellen Beziehung <strong>der</strong> Vereine interessiert.<br />

Das Nord-Derby mit dem Hamburger SV<br />

Eine traditionelle Rivalität besteht zwischen Wer<strong>der</strong> Bremen und dem Hamburger SV, da beide Vereine um die<br />

Rolle des erfolgreichsten Fußballvereins Norddeutschlands streiten. In <strong>der</strong> Oberliga Nord behielten die Spieler von<br />

<strong>der</strong> Elbe durchgehend die Oberhand, und Wer<strong>der</strong> konnte sich erst in den letzten Jahren vor <strong>der</strong> Bundesligagründung<br />

als dauerhafte Nummer zwei dahinter positionieren. Die Auseinan<strong>der</strong>setzungen gipfelten am 17. Oktober 1982, als<br />

beide Vereine unmittelbar um die Meisterschaft konkurrierten, mit dem Tod des Bremer Fans Adrian Maleika, <strong>der</strong><br />

auf dem Weg zum Auswärtsspiel seines Vereins in <strong>der</strong> Nähe des Volksparkstadions war, von Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> durch<br />

ihr militantes Auftreten berüchtigten Hamburger „Löwen“ durch einen Backsteinwurf auf den Hinterkopf getötet<br />

wurde. Vorher war die Gruppe, in <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Sechzehnjährige befand, bereits mit Gaspistolen und Leuchtmunition<br />

beschossen worden. [66] Im Dezember 1982 wurde daraufhin von 200 Fangruppenmitglie<strong>der</strong>n bei<strong>der</strong> Vereine in<br />

Scheeßel, geographisch von beiden Städten gleich weit entfernt, <strong>der</strong> Frieden von Scheeßel geschlossen, wobei auch<br />

die damaligen Vereinsverantwortlichen Günter Netzer und Willi Lemke anwesend waren. [66]<br />

In <strong>der</strong> Folge entspannte sich die katastrophale Atmosphäre, wenn auch im normaleren Rahmen eine beson<strong>der</strong>e<br />

Beziehung zwischen den beiden benachbarten Hansestädten bestehen bleibt. Der Slogan „Die Nummer 1 im Norden“<br />

ist beispielsweise fester Bestandteil in Wer<strong>der</strong>s Marketingkonzept.<br />

Zwischen dem 22. April und dem 10. Mai 2009 kam es mit vier Duellen innerhalb von 19 Tagen zur größten<br />

Häufung von Pflichtspielen <strong>der</strong> beiden Rivalen. Dabei behielt Wer<strong>der</strong> sowohl in den beiden Halbfinals in DFB-Pokal<br />

(4:2 n.E. in Hamburg) und UEFA-Pokal (0:1 in Bremen/3:2 in Hamburg) als auch in <strong>der</strong> Bundesliga (2:0 in Bremen)<br />

die Oberhand.<br />

An<strong>der</strong>e Rivalitäten<br />

Eine noch junge und weniger intensive Rivalität besteht zwischen Wer<strong>der</strong> Bremen und dem FC Schalke 04. Sie ist<br />

darauf zurückzuführen, dass unter dem ehemaligen Wer<strong>der</strong>-Spieler und -Manager Rudi Assauer während dessen<br />

Amtszeit als Manager bei Schalke 04 zahlreiche Spieler nach Gelsenkirchen wechselten. Den Bremer<br />

Stammtorhütern Oliver Reck (1998) und Frank Rost (2002) folgten nach <strong>der</strong> Bremer Double-Saison 2004 jeweils<br />

ablösefrei <strong>der</strong> Verteidiger und Nationalspieler Mladen Krstajić sowie <strong>der</strong> Torschützenkönig und Publikumsliebling<br />

Aílton. Bei diesen Wechseln spielten die Verdienstmöglichkeiten eine Rolle: So erklärte Aílton wörtlich, er könne<br />

dort „doppelt soviel verdienen“. [67] Ein Jahr später ging <strong>der</strong> damalige A-Nationalspieler Fabian Ernst ebenfalls zu<br />

den „Knappen“.<br />

Sponsoren<br />

In <strong>der</strong> Saison 1971/72 trat Wer<strong>der</strong> erstmals mit einem Trikotsponsor<br />

auf. Dabei handelte es sich um das Land Bremen, das dem Verein für<br />

dessen landesfarbene Speckflaggentrikots, den Schriftzug Bremen auf<br />

dem Rücken sowie den Bremer Schlüssel auf <strong>der</strong> Brust die<br />

Aktueller Hauptsponsor: Targobank<br />

Vergnügungssteuer und Steuerschulden erließ und ihn an den Werbeeinnahmen des Stadions beteiligte. [18] Nachdem<br />

dieses Verhältnis 1974 endete, war <strong>der</strong> Fischkonservenhersteller Norda zwei Jahre später <strong>der</strong> erste Sponsor <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

privaten Wirtschaft.


Wer<strong>der</strong> Bremen 100<br />

Einzig in <strong>der</strong> Saison 2001/02 liefen die Spieler danach ohne Haupt-<br />

und Trikotsponsor auf, da sich mit keinem Unternehmen geeinigt<br />

werden konnte und <strong>der</strong> Verein sich nicht auf <strong>der</strong> Basis<br />

unterdurchschnittlicher sportlicher Ergebnisse jahrelang binden wollte.<br />

Da die Sponsoringrechte zudem <strong>der</strong> Sportmarketingagentur ISPR<br />

übertragen waren, ergab sich hier<strong>aus</strong> kein finanzieller Verlust.<br />

War Gegenstand von Gerichtsverhandlungen:<br />

Der bwin-Aufdruck<br />

Mit Beginn <strong>der</strong> Saison 2006/07 gab es für Wer<strong>der</strong> Bremen Probleme mit dem damals neu eingestiegenen Trikot- und<br />

Hauptsponsor bwin. Grund dafür war dessen privatwirtschaftliche Natur, da durch die Landesministerkonferenz<br />

beschlossen worden war, mit Hilfe <strong>der</strong> Ordnungsbehörden ein Werbeverbot privater Sportwettenanbieter<br />

durchzusetzen. Zudem stammt die Lizenz von bwin noch <strong>aus</strong> DDR-Zeiten, weshalb ihre Gültigkeit umstritten ist.<br />

Nachdem die Mannschaft beim Ligapokalfinale noch unbeanstandet mit dem bwin.de-Schriftzug aufgelaufen war,<br />

folgte eine Zeit <strong>der</strong> Unklarheit: Am 7. Juli 2006 untersagte das Stadtamt Bremen dem Verein mittels<br />

Untersagungsverfügung, mit dem Schriftzug bwin.de aufzulaufen. Das Verwaltungsgericht Bremen hob diese<br />

allerdings nach Wi<strong>der</strong>spruch des Vereins im Juli 2006 wie<strong>der</strong> auf. Das daraufhin vom Stadtamt angerufene<br />

Oberverwaltungsgericht Bremen (OVG) bestätigte am 13. September 2006 das Verbot des Schriftzuges. [68] [69] Der<br />

Verein beschloss, gegen das Werbeverbot vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen und lief zunächst mit dem<br />

Schriftzug we win o<strong>der</strong> blanken Trikots auf, da das OVG eine aufschiebende Wirkung des Wi<strong>der</strong>spruchs verneint<br />

hatte und <strong>der</strong> Schriftzug bwin.de in den meisten an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n ebenfalls verboten worden war. [69] Das<br />

Verwaltungsgericht lehnte einen Eilantrag des Vereins, <strong>der</strong> das Antreten mit dem Originalschriftzug während <strong>der</strong><br />

drei letzten Saisonspiele zum Ziel hatte, ab. In dem im März 2007 erfolgten Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />

zu privaten Wettanbietern, sah das Gericht, an<strong>der</strong>s als die Vereinsführung, keinen Grund das Urteil des<br />

Oberverwaltungsgerichtes zu korrigieren. [70] Auf Grund dieser Umstände wurde das Sponsorenverhältnis im Mai<br />

2007 vorzeitig gekündigt.<br />

Seit 1. Juli 2007 ist das Finanzdienstleistungsunternehmen Citibank Wer<strong>der</strong>s Haupt- und Trikotsponsor. Der bis zum<br />

30. Juni 2010 geltende Vertrag bringt erfolgsabhängig einen jährlichen Betrag zwischen acht und zehn Millionen<br />

Euro und liegt damit deutlich über dem Ligaschnitt von ungefähr 5,75 Millionen Euro. [71] Durch den Verkauf des<br />

deutschen Zweiges <strong>der</strong> Citibank an die französische Crédit-Mutuel-Gruppe und die damit einhergehende<br />

Namensän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> deutschen Citibank in Targobank än<strong>der</strong>te sich zur Saison 2009/10 <strong>der</strong> Schriftzug auf den<br />

Wer<strong>der</strong>-Trikots. Das neue Logo ziert seit Anfang 2010 die Brust <strong>der</strong> Grün-Weißen, bis dahin wurde mit dem Slogan<br />

"So geht Bank heute" die Umstellung bzw. Neuprägung des Markennamens vorangetrieben.<br />

Ausrüsterverträge bestehen <strong>der</strong>zeit mit dem Textilien- und Sportartikelhersteller Nike, <strong>der</strong> im Sommer 2009 den<br />

bisherigen Ausrüster Kappa ablöste, sowie mit dem Ballhersteller Derbystar. Weitere Verträge mit weniger<br />

Finanzvolumen bestehen unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> Volkswagen AG, <strong>der</strong> das „Fanbier“ Haake-Beck 12 herstellenden<br />

Brauerei Haake-Beck, Beluga Shipping, EWE Tel, <strong>der</strong> Schuhhandelskette und ehemaligem Hauptsponsor Reno und<br />

dem lokalen Energieversorger swb AG.<br />

Überblick über alle Ausrüster, Trikot- und Hauptsponsoren des SV Wer<strong>der</strong> Bremen:


Wer<strong>der</strong> Bremen 101<br />

Zeitraum Ausrüster [72] Sponsor Branche<br />

1971–1974 unbekannt Land Bremen<br />

1976–1978 Norda Fischkonserven<br />

1978–1981 Pentax Fotoapparate<br />

1981–1984 Puma Olympia Büromaschinen<br />

1984–1986 Trigema Sportbekleidung<br />

1986–1992 Portas Küchen- und<br />

Türen-Renovierung<br />

1992–1997 dbv-Winterthur Versicherungen<br />

1997–2000 o.tel.o Telekommunikation<br />

2000–2001 Kappa QSC Telekommunikation<br />

2001–2002 kein Trikotsponsor<br />

2002–2004 Reno Schuhhandel<br />

2004–2006 KiK Textil-Discount<br />

2006–2007 bwin Sportwetten<br />

2007–2008 Citibank /<br />

2009–2011 Nike<br />

An<strong>der</strong>e Abteilungen des Vereins<br />

Leichtathletik<br />

Targobank<br />

Finanzdienstleistungen<br />

1920 erfolgte die Erweiterung vom Fußball- zum Sportverein mit unter an<strong>der</strong>em einer Leichtathletikabteilung und<br />

dementsprechend die Umbenennung in Sportverein Wer<strong>der</strong> Bremen von 1899. Lediglich in den ersten Jahren nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg konnte diese Abteilung einen ähnlich hohen Status wie die Fußballabteilung verzeichnen.<br />

Die erfolgreichste Leichtathletin aller Zeiten des Vereins war Marga Petersen: Sie gewann 1946 die<br />

Zonenmeisterschaft im 100-Meter-Lauf und wurde 1947, 1948, 1949 sowie 1951 ebenfalls Deutsche Meisterin in<br />

dieser Disziplin. Mit ihr stellte <strong>der</strong> Verein 1947 die Sportlerin des Jahres. Die 4-mal-100-Meter-Staffel <strong>der</strong> Damen,<br />

neben ihr <strong>aus</strong> Helga Kluge, Hannelore Mikos und Lena Stumpf bestehend, gewann bei den Deutschen<br />

Meisterschaften 1949 mit damals neuer deutscher Rekordzeit, 1951 konnte <strong>der</strong> Erfolg wie<strong>der</strong>holt werden. Lena<br />

Stumpf gewann die Deutsche Meisterschaft im Fünfkampf für den Verein 1949, als sie zur Sportlerin des Jahres<br />

gewählt wurde, und 1951 sowie im Jahr 1950 im Weitsprung. Bei den Olympischen Sommerspielen 1952 gewann<br />

Petersen als Teil <strong>der</strong> 4-mal-100-Meter-Staffel die Silbermedaille. Die weniger erfolgreiche Mannschaft <strong>der</strong> Herren<br />

setzte sich in dieser Zeit unter an<strong>der</strong>em <strong>aus</strong> Karl Kluge, Fritz Wever und Kurt Bonah zusammen.<br />

Weitere große Erfolge blieben in <strong>der</strong> späteren Geschichte dieser Abteilung <strong>aus</strong>. Heute setzt die von Christian<br />

Schwartin geleitete Abteilung Leichtathletik ihren Fokus größtenteils auf Nachwuchsför<strong>der</strong>ung, wobei im neuen<br />

Jahrt<strong>aus</strong>end immer wie<strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong> an nationalen und internationalen Endläufen teilgenommen haben. [73]<br />

So wurde 2007 <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Altersklasse <strong>der</strong> B-Jugendlichen startende Michael Kass erstmals in die Deutsche<br />

Nationalmannschaft seiner Altersklasse berufen und Stefan Schink gewann 2007 bei den Sperrwerfern den Titel des<br />

Norddeutschen Seniorenmeisters.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> organisiert <strong>der</strong> Verein jedes Jahr gemeinnützige Veranstaltungen, etwa den Run for Help.<br />

Die größten Erfolge:<br />

• Olympische Spiele: Silbermedaille in <strong>der</strong> 4-mal-100-Meter-Staffel: 1952 (Marga Petersen)


Wer<strong>der</strong> Bremen 102<br />

• Deutsche Meisterschaft in <strong>der</strong> 4-mal-100-Meter-Staffel: 1949, 1951 (Marga Petersen, Helga Kluge, Hannelore<br />

Mikos, Lena Stumpf)<br />

• Deutsche Zonenmeisterin: 1946 (Marga Petersen)<br />

• Deutsche Meisterin 100-Meter-Lauf: 1947, 1948, 1949, 1951 (Marga Petersen)<br />

• Deutsche Meisterschaft im Fünfkampf: 1949 (Lena Stumpf)<br />

• Sportlerin des Jahres: 1947 (Marga Petersen), 1949 (Lena Stumpf)<br />

Handball<br />

Name Tätigkeitsbezeichnung<br />

Christian Schwarting Abteilungsleiter<br />

Jana Baumann Jugendleiterin<br />

Olaf Kelterborn Pressewart<br />

Die Handballabteilung wird seit 1999 von <strong>der</strong> ehemaligen Olympiateilnehmerin, Nationalspielerin und mehrmaligen<br />

Deutschen Meisterin im Handball Dagmar Stelberg geleitet. Die erste Damenmannschaft ist Bestandteil <strong>der</strong> Wer<strong>der</strong><br />

Bremen GmbH & Co. KGaA und spielt in <strong>der</strong> Regionalliga. Außerdem gibt es 15 Jugend- und fünf<br />

Senioren-Mannschaften. [74]<br />

Schach<br />

Name Tätigkeitsbezeichnung<br />

Dagmar Stelberg Abteilungsleiterin<br />

Gunnar<br />

Lübben-Rathjen<br />

2. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Elke Humrich Jugendleiterin<br />

Martin Lange Pressewart<br />

Die erste Mannschaft <strong>der</strong> Schachabteilung Wer<strong>der</strong> Bremens ist Bestandteil <strong>der</strong> 2003 gegründeten Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

GmbH & Co. KGaA und spielt in <strong>der</strong> Bundesliga. Ihr größter Erfolg war neben dem Pokalsieg 1996 die Deutsche<br />

Meisterschaft 2005. Nachdem Wer<strong>der</strong> Bremen die Saison 2004/05 punktgleich mit <strong>der</strong> SG Porz abgeschlossen hatte,<br />

musste ein Stichkampf zwischen den beiden erstplatzierten Schachmannschaften <strong>aus</strong>getragen werden. Dieser fand<br />

am 8. Mai 2005, also genau ein Jahr nach dem Sieg <strong>der</strong> Profifußballmannschaft von Wer<strong>der</strong> bei Bayern München,<br />

<strong>der</strong> den vorzeitigen Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft 2004 sichergestellt hatte, in den Logen des Weserstadions<br />

statt. Obwohl deutlich schwächer besetzt, gewann Wer<strong>der</strong> Bremen mit Luke McShane am Spitzenbrett mit 4,5:3,5<br />

gegen den Favoriten. [75] Das beste Ergebnis <strong>der</strong> Meistersaison erzielte Tomi Nybäck mit 10 Punkten <strong>aus</strong> 13 Partien<br />

und Gennadij Fish mit 11,5 <strong>aus</strong> 13. Die zweite Schachmannschaft <strong>der</strong> von Dr. Till Schelz Brandenburg geleiteten<br />

Abteilung spielt in <strong>der</strong> zweiten Bundesliga. [76]<br />

Die größten Erfolge:<br />

• Deutsche Meisterschaft: 2005<br />

• Pokalsieg: 1996


Wer<strong>der</strong> Bremen 103<br />

Tischtennis<br />

Dr. Till<br />

Schelz-Brandenburg<br />

Name Tätigkeitsbezeichnung<br />

Abteilungsleiter<br />

Cl<strong>aus</strong> Dieter Meyer Trainer/Sportreferent<br />

Rolf Grossjean Jugendleiter<br />

Mit dem Umbau von einem reinen Fußball- in einen Sportverein wurde 1920 im Sportverein Wer<strong>der</strong> Bremen von<br />

1899, dem ehemaligen FV Wer<strong>der</strong> Bremen, eine Abteilung für Tischtennis eröffnet, die heute von Werner Meyer<br />

geführt wird.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Herrenmannschaft von Wer<strong>der</strong> viele Jahre zu den spielstärksten Klubs in<br />

Norddeutschland. Bis zum ersten Abstieg 1975 gehörten die Bremer <strong>der</strong> Oberliga Nord an, <strong>der</strong> damals höchsten<br />

deutschen Spielklasse. Im Jahr <strong>der</strong> Einführung Tischtennis-Bundesliga 1966 wurde die Mannschaft Vierter <strong>der</strong><br />

Oberliga und konnte damit an <strong>der</strong> Bundesliga-Qualifikation teilnehmen, dort erreichte man nur den dritten und<br />

letzten Platz in <strong>der</strong> Gruppe hinter dem TSV Milbertshofen und dem PPC Neu-Isenburg. Noch zweimal kamen die<br />

Wer<strong>der</strong>aner in die Nähe <strong>der</strong> Bundesliga: 1968 (hinter dem Kieler TTK Grün-Weiß) und 1973 (hinter dem VfL<br />

Osnabrück) wurde jeweils die Vizemeisterschaft errungen. Nach drei unterklassigen Jahren gelang schließlich 1978<br />

die Rückkehr in das zweitklassige norddeutsche Oberh<strong>aus</strong>, bevor man 1982 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> nunmehr „Zweite Bundesliga<br />

Nord“ genannten Klasse erneut absteigen musste. In den 1980er Jahren pendelten die Bremer dann zwischen Zweit-<br />

und Drittklassigkeit. Bei <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> zweigeteilten Zweiten Bundesliga gehörten sie zu den<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong>n und spielten bis zum Aufstieg 2005 in dieser. [77] Von 1992 bis 1996 war Shi Zhihao<br />

Spielertrainer, <strong>der</strong> ab 2005 die chinesische Frauen-Nationalmannschaft trainierte.<br />

Mit <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> 1. Herrenmannschaft in die Wer<strong>der</strong> Bremen GmbH & Co. KGaA 2003 wurde die<br />

organisatorische Vor<strong>aus</strong>setzung für eine Professionalisierung des Spielbetriebes geschaffen. Die<br />

Tischtennis-Mannschaft <strong>der</strong> Herren wurde in <strong>der</strong> Saison 2002/03 Meister <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga, verzichtete aber<br />

<strong>aus</strong> finanziellen Gründen auf den Aufstieg. 2005 wurde sie in <strong>der</strong> Besetzung Yang Hong (CHN), Mads Sörensen<br />

(DEN), Cl<strong>aus</strong> Rasmussen (DEN), Daniel Fynsk (DEN), Lennart Wehking, Frank Sternal, Colum Slevin (IRL)<br />

Tabellenzweiter und erhielt wegen <strong>der</strong> Disqualifikation des SV Plü<strong>der</strong>h<strong>aus</strong>en die Möglichkeit, den frei werdenden<br />

Platz einzunehmen. Diesmal wagte sie den Aufstieg in die Bundesliga, stieg aber nach nur einem Jahr wie<strong>der</strong> in die<br />

Zweite Bundesliga ab. 2007 gelang <strong>der</strong> direkte Wie<strong>der</strong>aufstieg in die erste Liga.<br />

Die zweite Herren-Mannschaft spielt in <strong>der</strong> Landesliga, die erste Damen-Mannschaft in <strong>der</strong> Oberliga.<br />

Turnspiele und Gymnastik<br />

Name Tätigkeitsbezeichnung<br />

Werner Meyer Abteilungsleiter<br />

Philip Milles Pressewart<br />

Birte Grensemann Jugendleiterin<br />

Die Abteilung Turnspiele und Gymnastik beinhaltet heute die Sparten Korbball, Prellball, Gymnastik und<br />

Seniorengymnastik. Als erste <strong>der</strong> genannten Sportarten wurde 1949 die Abteilung Korbball gegründet, nachdem ein<br />

Antrag 1946 zunächst abgelehnt worden war. Ab 1951 spielten zwei Frauenmannschaften in <strong>der</strong> damaligen<br />

Hallenliga. Die Frauenmannschaft wurde 1960 Norddeutscher Meister und in den Jahren 1961, 1962, 1964 und 1967<br />

in <strong>der</strong> Halle Vizemeister. Im Bereich Korbball sollte <strong>der</strong> SV Wer<strong>der</strong> Bremen später vor allem im Jugendbereich<br />

erfolgreich sein, so wurden zwischen 1981 und 1990 in verschiedenen Klassen fünf Meisterschaften gewonnen. Im


Wer<strong>der</strong> Bremen 104<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit kamen weitere ähnliche Sportarten hinzu: Bereits 1968 war <strong>der</strong> Versuch eine Abteilung für Prellball<br />

ins Leben zu rufen offiziell am Fehlen einer geeigneten Spielanlage gescheitert. Acht Jahre später war ein erneuter<br />

Antrag erfolgreich, da mit dem heutigen Vereinspräsidenten Kl<strong>aus</strong>-Dieter Fischer ein Prellballspieler Mitglied des<br />

Vereinspräsidiums geworden war. Daraufhin wurde die Abteilung Turnspiele und Gymnastik gegründet, in <strong>der</strong> neben<br />

Prell- und Korbball auch Gymnastik und Seniorengymnastik <strong>aus</strong>geübt werden. Seit ihrer Gründung wird diese<br />

Abteilung von Meta Finke geführt. Mit dem Bau <strong>der</strong> noch im selben Jahr fertiggestellten Spielstätte SV Wer<strong>der</strong><br />

Halle wurde 1978 begonnen. 1985/86 und 1987/88 gelang <strong>der</strong> ersten Prellballmannschaft <strong>der</strong> Herren <strong>der</strong> Aufstieg in<br />

die erste Bundesliga, dem jeweils ein sofortiger Abstieg folgte. Die Frauen 30 wurden in <strong>der</strong> Saison 1989/90 Bremer<br />

und Norddeutscher Meister. [78]<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> engagiert sich diese Abteilung hauptsächlich im Freizeitsport für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und<br />

Erwachsene. Von allen Vereinsabteilungen hat sie heute am meisten sportlich aktive Mitglie<strong>der</strong>. [79]<br />

Die größten Erfolge <strong>der</strong> Prellballmannschaften:<br />

• Bremer Meister und Norddeutscher Meister, Frauenklasse 30: 1989/90<br />

• Kreis- und Landesmeister, Norddeutscher Meister, Deutscher Meister Männerklasse 40: 1982/83 und 1989/90<br />

• Deutscher Meister Männerklasse 50: 2005<br />

Die größten Erfolge <strong>der</strong> Korbballmannschaften:<br />

• Norddeutscher Meister Frauen: 1960<br />

• Norddeutscher Vizemeister Frauen (Halle): 1961, 1962, 1964, 1967<br />

• Deutscher Meister Jugend (Halle): 1989<br />

• Deutscher Meister Jugend (Feld): 1990<br />

• Deutscher Meister Schülerinnen (Feld): 1981, 1985<br />

• Deutscher Meister Schülerinnen (Halle): 1985<br />

Literatur<br />

Name Tätigkeitsbezeichnung<br />

Meta Finke Abteilungsleiterin<br />

Manfred<br />

Jacobi<br />

Sportwart<br />

• Arnd Zeigler: Das W auf dem Trikot – 40 Jahre Wer<strong>der</strong> Bremen in <strong>der</strong> Bundesliga. 1. Auflage. Edition Temmen,<br />

Bremen 2003, ISBN 3-86108-695-6.<br />

• Arnd Zeigler: Lebenslang grün-weiß. 1. Auflage. Edition Temmen, Bremen 2006, ISBN 3-86108-564-X.<br />

• W. Ludwig Tegelbeckers/Dietrich Milles (Hrsg.): Quo vadis, Fußball? Vom Spielprozess zum Marktprodukt. 1.<br />

Auflage. Die Werkstatt, Göttingen 2000, ISBN 3-89533-298-4.<br />

• Hans-Joachim Wallenhorst (Red.): Wer<strong>der</strong> Bremen – 100 Jahre Sport im Rampenlicht. 1. Auflage. NWD<br />

Verlagsgesellschaft, Bremerhaven 1998, ISBN 3-927857-97-1.<br />

• Literatur über Wer<strong>der</strong> Bremen in Bibliothekskatalogen: DNB [80] , GBV [81]


Wer<strong>der</strong> Bremen 105<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Webpräsenz des SV Wer<strong>der</strong> Bremen [82]<br />

Referenzen<br />

[1] Satzung (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ download/ satzung. pdf), §1 Name, 3. November 2003<br />

[2] http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/<br />

[3] wer<strong>der</strong>.de: Die Vereinsstruktur von Wer<strong>der</strong> Bremen (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ klub/ struktur. php#)<br />

[4] Wallenhorst 1998, S. 103<br />

[5] zeit.de: Lebenslang Grün-Weiß – geschichtlicher Überblick von Christoph Seils am 12. Mai 2007 (http:/ / www. zeit. de/ online/ 2007/ 20/<br />

wer<strong>der</strong>-bremen)<br />

[6] wer<strong>der</strong>.de: Die Vereinshistorie (Englisch, dort <strong>aus</strong>führlicher) (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ english/ club/ chronicle. php#1)<br />

[7] weltfussball.de: Überblick über die Vereinshistorie (http:/ / www. weltfussball. de/ teams. php?m_id=202& modus=1)<br />

[8] Wallenhorst 1998, 154 f.<br />

[9] wer<strong>der</strong>.de: Historie des Weserstadions in <strong>der</strong> offiziellen Web-Präsenz Wer<strong>der</strong> Bremens (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ stadion/<br />

weserstadion_historie. php)<br />

[10] eMedienservice Nord.de: Kurzer Überblick über die Geschichte Wer<strong>der</strong> Bremens (http:/ / emsn. nwz-online. de/ wer<strong>der</strong>/ nwz.<br />

php?CMD=ShowArticle& id=11071)<br />

[11] weltfussballarchiv.de: Grundsätzliche Angaben über Wer<strong>der</strong> (http:/ / www. weltfussballarchiv. de/ Wer<strong>der</strong>Bremen. html)<br />

[12] Wer<strong>der</strong> Bremen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag,<br />

ISBN 3-89784-147-9, S. 91f.<br />

[13] weltfussball.de: Angaben zu den Zuschauerzahlen aller Bundesligisten seit 1963/64 im Saisonschnitt (http:/ / www. weltfussball. de/<br />

zuschauer. php?Thema=3& Liga=1)<br />

[14] Zeigler 2006, S. 15ff<br />

[15] Zeigler 2006, S. 25<br />

[16] Zeigler 2006, S. 108 u. 109<br />

[17] Zeigler 2006, S. 125ff<br />

[18] Zeigler 2006, S. 118<br />

[19] Zeigler 2006, S. 119<br />

[20] Zeigler 2006, S. 237ff<br />

[21] berlinonline: Bericht <strong>der</strong> Berliner Zeitung über die Spielzeiten 1986 und 2004. (http:/ / www. berlinonline. de/ berliner-zeitung/ archiv/ . bin/<br />

dump. fcgi/ 2004/ 0406/ sport/ 0050/ index. html?subnav=Informationen)<br />

[22] Zeigler 2006, 313<br />

[23] Zeigler 2006, S. 339ff<br />

[24] dfl.de: Vorbericht des Spieles gegen den AZ Alkmaar <strong>aus</strong> dem Jahr 2007. (http:/ / www. dfl. de/ de/ liga/ news/ 2006/ meldung.<br />

php?f=57992. php)<br />

[25] Zeigler 2006, S. 437ff<br />

[26] Zeigler 2006, S. 487ff<br />

[27] Zeigler 2006, S. 539ff<br />

[28] spiegel.de: Gelassenheit in <strong>der</strong> Todesgruppe (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,445890,00. html)<br />

[29] „Wer<strong>der</strong> funkt SOS“, kicker, Bundesliga, Seite 8., Hans-Günter Klemm, 26. Juli 2007 Nr. 61<br />

[30] Wer<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>heft- 2006/07: Die Bilanz! (Vereinsmagazin), Seite 86<br />

[31] Wahl zum Fußballer des Monats November 2003 (http:/ / www. fussballer-des-monats. de/ content/ fdm/ fdm. asp?tab=13& ref=&<br />

monat=5)<br />

[32] Wahl zum Fußballer des Monats August 2006 (http:/ / www. fussballer-des-monats. de/ content/ fdm/ fdm. asp?tab=13& ref=& monat=33)<br />

[33] Wahl zum Fußballer des Monats Oktober 2006 (http:/ / www. fussballer-des-monats. de/ content/ fdm/ fdm. asp?tab=13& ref=& monat=35)<br />

[34] Wahl zum Fußballer des Monats Oktober 2008 (http:/ / www. fussballer-des-monats. de/ content/ fdm/ fdm. asp?tab=13& ref=& monat=53)<br />

[35] Zeigler 2006, S. 573<br />

[36] Zeigler 2006, S. 90<br />

[37] Zeigler 2006, S. 91<br />

[38] Zeigler 2006, S. 169 u. 170<br />

[39] dfb.de →Die Ligen→3. Liga→Saison 2008/2009 (http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=505720& action=showDay& lang=D& liga=bl3m&<br />

saison=08& saisonl=2008& spieltag=1& cHash=6bb4eacd14)<br />

[40] Wer<strong>der</strong> III ist Meister <strong>der</strong> Bremen Liga 2009/2010 (http:/ / www. bremersp. de/ index. php?option=com_content& view=article&<br />

id=1217:wer<strong>der</strong>-iii-ist-meister-<strong>der</strong>-bremen-liga-20092010& catid=35:bremen-liga& Itemid=88), BremerSP.de vom 29. Mai 2010; Zugriff am<br />

31. Juli 2010<br />

[41] Bremen-Liga: Spielpaarungen, Tabelle und Ergebnisse <strong>der</strong> Saison 2009/10 am 30. Spieltag (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/<br />

amateure/ bremen-liga/ 2009-10/ 30/ 0/ spieltag. html) auf kicker.de (abgerufen am 3. September 2010)


Wer<strong>der</strong> Bremen 106<br />

[42] http:/ / de. uefa. com/ competitions/ un<strong>der</strong>17/ news/ kind=1/ newsid=830956. html<br />

[43] wer<strong>der</strong>.de: Frauenfußball – Warum erst jetzt? (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ sportarten/ frauenfussball/ index. php)<br />

[44] wer<strong>der</strong>.de: Wer<strong>der</strong> schließt Saison ohne Gegentreffer ab (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ sportarten/ frauenfussball/ aktuelles. php?start=5)<br />

[45] wer<strong>der</strong>.de: B-Juniorinnen treten gegen Jungs an. (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ sportarten/ frauenfussball/ b-juniorinnen/ index. php)<br />

[46] kicker Son<strong>der</strong>heft – Bundesliga 07/08, Seite 25.<br />

[47] Wer<strong>der</strong> – Spezial Saison 2007/08, Nr. 210, Seite 3.<br />

[48] „120,7 Mio. Euro: Zum fünften Mal in Folge Rekord-Umsatz“ (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ aktuelles/ news/ meldung. php/ 16966/<br />

1207-Mio-Euro-Zum-fuenften-Mal-in-Folge-RekordUmsatz), 23. November 2009<br />

[49] „Wer(<strong>der</strong>) wird Millionär?“, kicker, Champions League, S. 18, Hans-Günter Klemm, 13. August 2007, Nr. 66<br />

[50] Wer<strong>der</strong>.de: Kl<strong>aus</strong> Filbry wird neuer Geschäftsführer (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ aktuelles/ news/ meldung. php/ 15959/<br />

Kl<strong>aus</strong>-Filbry-wird-ab-Januar-neuer-Wer<strong>der</strong>Geschaeftsfuehrer) – Mitteilung vom 26. Juni 2009<br />

[51] Wer<strong>der</strong>.de: Wer<strong>der</strong> Bremens Präsentation <strong>der</strong> Umbaupläne des Weser-Stadions (http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ aktuelles/ news/ meldung.<br />

php?id=10013)<br />

[52] radiobremen.de: Meldung Radio Bremens zum Stadion<strong>aus</strong>bau vom 12. April 2007 (http:/ / web. archive. org/ web/ 20071209/ http:/ / www.<br />

radiobremen. de/ tv/ buten-un-binnen/ news. php3?d=12& m=04& j=07)<br />

[53] Verlagsgruppe Kreiszeitung: Bericht <strong>der</strong> Syker Kreiszeitung vom 18. April 2007 über den Stadionumbau. (http:/ / syke. mzv. net/ news/<br />

stories/ wer<strong>der</strong>/ ?id=85418)<br />

[54] „Weserstadion behält seine Kurven – Wer<strong>der</strong> dampft die bisherigen Planungen für den Umbau ein/ Kosten waren davongelaufen“,<br />

Weser-Kurier, BREMEN, S. 7, Volker Junck, 17. Juli 2007.<br />

[55] Angaben zu den Zuschauerzahlen aller Bundesligisten seit 1963/64 im Saisonschnitt (http:/ / www. weltfussball. de/ zuschauer.<br />

php?Thema=3& Liga=1)<br />

[56] Zeigler 2006, S. 539ff<br />

[57] fussball24.de: Bericht über Wer<strong>der</strong>s Dauerkartenverkauf für die Saison 2005/06 (http:/ / www. fussball24. de/ fussball/ 1/ 7/ 38/<br />

15617-wer<strong>der</strong>-bremen-setzt-24-000-dauerkarten-ab)<br />

[58] wer<strong>der</strong>-blitz.de: Bild <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Werbekampagne für neue Mitglie<strong>der</strong> mit Thomas Schaaf (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-blitz. de/ images/ schaaf140.<br />

jpg)<br />

[59] gruene-fraktion-bremen.de: Die Bremer Bürgerschaft befasst sich mit dem Überfall auf Racaille Verte (Sitzungsprotokoll) (http:/ / www.<br />

gruene-fraktion-bremen. de/ cms/ default/ dokbin/ 166/ 166705. frage_ueberfall_auf_fanfeier_im_wesersta. pdf)<br />

[60] szenenight.de: Bericht über den Überfall, Quelle: Radio Bremen und wer<strong>der</strong>.de (http:/ / www. szenenight. de/ news/ cityflash-bremen/<br />

polizei-ermittelt-gegen-hooligans. html)<br />

[61] wer<strong>der</strong>-dachverband.de: „Siegt die Angst im Weserstadion? Mauer des Schweigens nach brutalem Überfall rechter Hooligans auf junge<br />

Wer<strong>der</strong>-Fans im Ostkurvensaal“ (Bericht des Weser-Kurier vom 9. Februar 2007) (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-dachverband. de/ hornsby. htm)<br />

[62] stern.de: Willi Lemke attackiert Hoeneß „Bayern sind doch Pappnasen“ (http:/ / www. stern. de/ sport-motor/ fussball/ 523581.<br />

html?eid=523797)<br />

[63] abendblatt.de: Hoeneß vor Bayerns Spiel gegen Wer<strong>der</strong>: "Wir müssen die nie<strong>der</strong>machen!" (http:/ / www. abendblatt. de/ daten/ 2007/ 03/ 10/<br />

704111. html)<br />

[64] stern.de: „Bayern gegen Wer<strong>der</strong>: Das ewige Nord-Süd-Duell“ (kommentiertes Bild des verletzten Völler) (http:/ / www. stern. de/<br />

sport-motor/ fussball/ 523737. html?eid=523797& cp=2)<br />

[65] Zeigler 2006, S. 311<br />

[66] Zeigler 2006, S. 269<br />

[67] Zeigler 2006, S. 485<br />

[68] Focus online am 12. September 2006 über den Stand <strong>der</strong> bwin-Auseinan<strong>der</strong>setzung. (http:/ / www. focus. de/ sport/ fussball/ bundesliga1/<br />

sportwetten_nid_35395. html)<br />

[69] Focus online am 13. September 2006 über den Stand <strong>der</strong> bwin-Auseinan<strong>der</strong>setzung und <strong>der</strong>en Verlauf (http:/ / www. focus. de/ sport/<br />

fussball/ wer<strong>der</strong>-bremen_aid_24468. html)<br />

[70] Financial Times Deutschland am 4. Mai 2007 über die bwin-Auseinan<strong>der</strong>setzung (http:/ / www. ftd. de/ sport/ 195511.<br />

html?nv=cd-topnews)<br />

[71] kicker Son<strong>der</strong>heft – Bundesliga 2007/08, Seite 31<br />

[72] http:/ / www. wer<strong>der</strong>trikot. de/<br />

[73] wer<strong>der</strong>.de: Leichtathletik beim SV Wer<strong>der</strong> Bremen (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-online. de/ sportarten/ leichtathletik/ index. php)<br />

[74] wer<strong>der</strong>.de: Die Abteilung Handball des SV Wer<strong>der</strong> Bremen (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-handball. de)<br />

[75] chessmeridian.de: SV Wer<strong>der</strong> Bremen 2004/05 (http:/ / www. chessmeridian. de/ bundesliga/ bl_t_team. lasso?year=2004& round=15&<br />

t_id=38& p_id=0)<br />

[76] www.wer<strong>der</strong>-schach.de Die Schachabteilung bei Wer<strong>der</strong> Bremen (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-schach. de)<br />

[77] Zeitschrift tischtennis, 2005/2 S.36<br />

[78] wer<strong>der</strong>.de: Von „Maulwurftennisspielern“ zu deutschen Meistern (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-online. de/ sportarten/ turnspiele/ prellball/ historie.<br />

php)<br />

[79] wer<strong>der</strong>.de: Die Abteilung Turnspiele/Gymnastik des SV Wer<strong>der</strong> Bremen (http:/ / www. wer<strong>der</strong>-online. de/ sportarten/ turnspiele/ index. php)<br />

[80] http:/ / d-nb. info/ gnd/ 4201925-4


Wer<strong>der</strong> Bremen 107<br />

[81] http:/ / gso. gbv. de/ DB=2. 1/ CMD?ACT=SRCHA& IKT=1016& SRT=YOP& TRM=4201925-4<br />

[82] http:/ / www. wer<strong>der</strong>. de/ index. php<br />

Hamburger SV<br />

Hamburger SV<br />

Voller Name Hamburger Sport-Verein e.V.<br />

Gegründet 29. September 1887<br />

Vereinsfarben Blau-Weiß-Schwarz<br />

Stadion Imtech Arena<br />

Plätze 57.000<br />

Vorstand Bernd Hoffmann<br />

Bastian Reinhardt<br />

Oliver Scheel<br />

Katja Kr<strong>aus</strong><br />

Trainer Armin Veh<br />

Homepage<br />

www.hsv.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 7. Platz<br />

Der Hamburger SV (vollständiger Name: Hamburger Sport-Verein e.V., kurz: HSV) ist ein Sportverein <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Freien und Hansestadt Hamburg, <strong>der</strong> in erster Linie durch seine Fußballabteilung bekannt wurde. Mit 65.217<br />

Mitglie<strong>der</strong>n (Stand: 1. Oktober 2009) [2] in 32 Abteilungen ist <strong>der</strong> HSV <strong>der</strong> drittgrößte Sportverein Deutschlands. Die<br />

Vereinsfarben sind laut Satzung Blau, Weiß und Schwarz [3] , von den Fans wird in Fangesängen und Lie<strong>der</strong>n jedoch<br />

„Schwarz-weiß-blau“ bevorzugt verwendet. Das Heimtrikot des Clubs besteht hingegen <strong>aus</strong> weißen Trikots und roten<br />

Hosen, den Farben <strong>der</strong> Hansestadt. Die Mannschaft wird deshalb auch „die Rothosen“ genannt.<br />

Die erste Fußball-Herrenmannschaft spielt in <strong>der</strong> Bundesliga und hat als einzige Mannschaft an je<strong>der</strong> Saison seit<br />

1963/64 teilgenommen. Zu Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/11 lag <strong>der</strong> HSV auf Platz 3 <strong>der</strong> ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Als einziger deutscher Verein spielt er seit 1919 ununterbrochen in <strong>der</strong> jeweils höchsten Ligastufe.<br />

Auf nationaler Ebene wurde <strong>der</strong> Hamburger SV sechsmal Deutscher Meister, dreimal DFB-Pokalsieger und zweimal<br />

Ligapokalsieger. International gewann <strong>der</strong> HSV 1977 den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger und 1983 den Europapokal<br />

<strong>der</strong> Landesmeister. Spielstätte <strong>der</strong> Mannschaft ist die Imtech Arena.<br />

Die Fußballerinnen des Hamburger SV spielen seit dem jüngsten Aufstieg im Jahre 2003 in <strong>der</strong> Bundesliga. Größter<br />

Erfolg war <strong>der</strong> Einzug in das Pokalfinale 2002.<br />

Wenn <strong>der</strong> HSV auch vor allem durch seine Fußball-Profis berühmt wurde, so ist er doch von Beginn an bis heute<br />

ebenso ein Breitensportverein. Zu den weiteren Abteilungen gehören Badminton, Baseball, Basketball, Bowling,<br />

Boxen, Cricket, Dart, Eishockey, Golf, Gymnastik, Handball, Herz-Reha-Gymnastik, Herz-Reha-Schwimmen,<br />

Hockey, Inline-Skaterhockey, Karate, Leichtathletik, Rollstuhlsport, Rugby, Schwimmen, Skat, Tennis, Tischtennis,


Hamburger SV 108<br />

Turniertanz und Volleyball. Diese Abteilungen vertreten mehrere T<strong>aus</strong>end Mitglie<strong>der</strong>. Die Abteilung för<strong>der</strong>nde<br />

Mitglie<strong>der</strong>, die den Supporters Club einschließt, ist mit weitem Abstand die mitglie<strong>der</strong>stärkste des Vereins und stellt<br />

etwa 61.000 <strong>der</strong> rund 66.600 Mitglie<strong>der</strong>. [4]<br />

Geschichte<br />

Vorgängervereine<br />

Der Hamburger SV selbst nennt offiziell den 29. September 1887 als<br />

sein Gründungsdatum. Jedoch fand die eigentliche Gründung des HSV<br />

erst am 2. Juni 1919 statt. [5] An diesem Tag kam es zum<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> drei Vereine SC Germania von 1887,<br />

Hamburger FC 1888, welcher sich seit dem 26. Februar 1914<br />

Hamburger SV 1888 nannte und FC Falke 1906 <strong>aus</strong> Eppendorf. Da <strong>der</strong><br />

HSV jedoch explizit die Tradition seiner drei Vorgängervereine<br />

fortsetzt, ist in <strong>der</strong> Satzung unter § 1, Absatz 2, Satz 2 festgelegt: „Als<br />

Gründungstag gilt <strong>der</strong> 29. September 1887.“ [6]<br />

Der SC Germania von 1887 wurde am 29. September 1887 gegründet,<br />

als sich <strong>der</strong> Hohenfel<strong>der</strong> SC und <strong>der</strong> Wandsbek-Marienthaler SC<br />

zusammenschlossen. Beide Vereine wurden im Jahre 1884 gegründet<br />

und waren reine Leichtathletikvereine. Bei <strong>der</strong> Germania wurde erst<br />

seit 1891 Fußball gespielt. 1896 gewann <strong>der</strong> Verein die erste<br />

Hamburg-Altonaer Meisterschaft. Vier weitere Titel folgten. 1904<br />

nahm die Germania an <strong>der</strong> Endrunde um die Deutsche Meisterschaft<br />

teil und schied im Halbfinale gegen Britannia 92 Berlin <strong>aus</strong>. Im Jahre<br />

1917 bildete die Germania mit dem SV Uhlenhorst-Hertha von 1911<br />

eine Kriegsvereinigung. Ein Jahr später kam es zu einer<br />

Kriegsvereinigung mit dem SC Concordia von 1907.<br />

Zweiter Stammverein war <strong>der</strong> Hamburger FC von 1888, <strong>der</strong> am 1. Juni<br />

1888 von Schülern des Wilhelm-Gymnasiums gegründet wurde.<br />

Zwischen 1895 und 1898 schloss sich <strong>der</strong> FC Victoria 95 dem HFC als<br />

Jugendabteilung an. Der Hamburger FC än<strong>der</strong>te am 3. Februar 1914<br />

seinen Namen in Hamburger Sportverein 1888, bevor er sich am 27.<br />

Juli 1918 mit dem SC Victoria zur Kriegsvereinigung<br />

Victoria-Hamburg 88 zusammenschloss. Die Vereinigung war<br />

erfolgreich und wurde 1919 sowohl Hamburger als auch Norddeutscher Meister.<br />

Wappen <strong>der</strong> Gründungsvereine<br />

Die Farben <strong>der</strong> Hansestadt finden sich<br />

auf Trikot und Hose wie<strong>der</strong><br />

Der „Blaue Peter“ ist ein Flaggensignal<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Handelsschifffahrt<br />

Dritter Stammverein war <strong>der</strong> FC Falke 06, <strong>der</strong> am 5. März 1906 von Schülern <strong>der</strong> Oberrealschule in Eppendorf<br />

gegründet wurde. Der FC Falke 06 konnte keine nennenswerten Erfolge erringen und spielte zumeist in unteren<br />

Ligen. Am 12. Mai 1919 trat <strong>der</strong> FC Falke 06 dem Hamburger Sportverein 1888 bei, <strong>der</strong> sich von nun an Hamburger<br />

SV von 1888 nannte. Am 2. Juni 1919 folgte schließlich <strong>der</strong> des SC Germania von 1887 und des Hamburger SV von<br />

1888 zum Hamburger Sport-Verein e.V. (Hamburg 88-Germania-Falke), <strong>der</strong> am 12. Juli 1919 beim Amtsgericht ins<br />

Vereinsregister eingetragen wurde. [7]<br />

Zu den Trikotfarben wurden zu Ehren <strong>der</strong> Stadt Hamburg die Hansefarben rot und weiß bestimmt. Blau und<br />

schwarz, die Farben des SC Germania, wurden diesem zu Ehren in das Vereinswappen (Logo) übernommen.<br />

Entworfen hat es nach jahrzehntelang übernommenen Darstellungen <strong>der</strong> Werbegrafiker Otto Sommer. 1996 kam<br />

jedoch auch <strong>der</strong> Name Henry Lütjens als Erfin<strong>der</strong> ins Spiel. [8] Letztlich ist die Urheberschaft also nicht mit


Hamburger SV 109<br />

Gewissheit zu klären.<br />

Die Raute ist einem oft verwendeten Symbol <strong>der</strong> Hamburger Handelsschifffahrt entliehen. Pate gestanden haben soll<br />

dabei auch <strong>der</strong> Blaue Peter, ein Flaggensignal für „Alle Mann an Bord“. [9] Das Logo des HSV ist als einziges eines<br />

deutschen Bundesligisten bis heute im Wesentlichen unverän<strong>der</strong>t, lediglich die Breite <strong>der</strong> Rauten in <strong>der</strong> Mitte<br />

variierte in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

Der SC Germania und <strong>der</strong> HFC 88 gehörten zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n des Deutschen Fußball-Bundes.<br />

1919–1933: Gründung und erste Erfolge<br />

Mit einem 8:0-Sieg über den SC Concordia begann <strong>der</strong> HSV seine erste Saison in <strong>der</strong> Hamburger Liga. Nachdem<br />

sich die Mannschaft die Herbstmeisterschaft gesichert hatte, geriet <strong>der</strong> Verein mit dem Verband in Konflikt, da <strong>der</strong><br />

Neuzugang Hans Popp keine formelle Freigabe gehabt haben soll. Den „Rothosen“ wurden zunächst fünf Punkte<br />

abgezogen, jedoch revidierte <strong>der</strong> Verband das Urteil nach Saisonende wie<strong>der</strong>. Meister wurde <strong>der</strong> SC Victoria mit<br />

einem Punkt Vorsprung. [10] Zur Saison 1920/21 richtete <strong>der</strong> Norddeutsche Fußball-Verband mit <strong>der</strong> Nord- und<br />

Südkreisliga zwei höchste Spielklassen ein. Der HSV wurde ungeschlagen Meister <strong>der</strong> Nordgruppe und konnte<br />

durch zwei deutliche Siege über Hannover 96 zum ersten Mal die norddeutsche Meisterschaft gewinnen. In <strong>der</strong><br />

Endrunde um die Deutsche Meisterschaft war jedoch bereits im Viertelfinale Endstation, nachdem die Mannschaft<br />

beim Duisburger SpV mit 2:1 nach Verlängerung unterlag.<br />

Verstärkt durch den norwegischen Nationalspieler Asbjørn Halvorsen ging <strong>der</strong> HSV in seine dritte Spielzeit, in <strong>der</strong><br />

die „Rothosen“ in <strong>der</strong> Alsterkreisliga antraten. Obwohl die Mannschaft nach einer verkorksten Saison nur Dritter<br />

wurde, durfte sie als Titelverteidiger an <strong>der</strong> Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft teilnehmen. Hier konnte<br />

<strong>der</strong> HSV seinen Titel verteidigen und zog nach Siegen über Titania Stettin und Wacker München in das Endspiel um<br />

die Deutsche Meisterschaft ein. Der HSV traf auf den 1. FC Nürnberg. Beim Stande von 2:2 musste das Spiel im<br />

Berliner Grunewaldstadion nach 189 gespielten Minuten wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiel im Leipziger VfB-Stadion endete mit 1:1 nach Abschluss <strong>der</strong> regulären Spielzeit. Durch einen<br />

Platzverweis, dem in <strong>der</strong> Verlängerung ein weiterer folgte, und einen verletzt <strong>aus</strong>geschiedenen Spieler war die<br />

Nürnberger Mannschaft auf acht Mann dezimiert worden. Als mit Luitpold Popp ein weiterer Nürnberger verletzt<br />

wurde und nicht weitermachen konnte, brach Schiedsrichter Peco Bauwens die Partie ab.<br />

Der DFB erklärte daraufhin den HSV wegen des „unsportlichen Verhaltens“ <strong>der</strong> Nürnberger zum Deutschen Meister.<br />

Nürnberg protestierte gegen die Entscheidung, weil <strong>der</strong> Spielabbruch regelwidrig erfolgt sei. Im November 1922<br />

erklärte <strong>der</strong> DFB den HSV bei seinem Bundestag in Jena zunächst zum Deutschen Meister. Wenige Minuten später<br />

erklärte das Hamburger Vorstandsmitglied Henry Barrelet, dass <strong>der</strong> HSV „keinen Anspruch auf die diesjährige<br />

Meisterschaft erhebt“. Somit gab es 1922 keinen Deutschen Fußballmeister. [11]<br />

→ Spieldaten <strong>der</strong> Meisterschaftsendspiele 1922


Hamburger SV 110<br />

Ein Jahr später sollte sich <strong>der</strong> HSV den ersten Meistertitel auf<br />

sportlichem Weg sichern. Überlegen gewann die Mannschaft sowohl<br />

die Alsterkreis- als auch die Norddeutsche Meisterschaft. Nach Siegen<br />

über Guts Muts Dresden und den VfB Königsberg erreichten die<br />

„Rothosen“ das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Durch Tore<br />

von Otto Har<strong>der</strong>, Ludwig Breuel und Karl Schnei<strong>der</strong> besiegte <strong>der</strong> HSV<br />

den SC Union Oberschöneweide und gewann den ersten Meistertitel.<br />

→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1923<br />

Auch 1924 standen die Spieler des HSV im Endspiel um die Deutsche<br />

Meisterschaft. Erneut dominierte die Mannschaft die Konkurrenz auf<br />

lokaler und regionaler Ebene nach Belieben. In <strong>der</strong> Endrunde um die<br />

Deutsche Meisterschaft setzte sich <strong>der</strong> HSV zunächst gegen die<br />

Vereinigten Breslauer Sportfreunde und die SpVgg Leipzig-Lindenau<br />

durch und traf im Endspiel auf den 1. FC Nürnberg. Durch Tore von<br />

Georg Hochgesang und Wolfgang Strobel ging die Victoria nach<br />

Franken.<br />

→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1924<br />

In den folgenden Jahren konnte <strong>der</strong> Verein nicht mehr an die großen<br />

Erfolge anknüpfen. Zwar erreichten die „Rothosen“ jedes Jahr die<br />

Die Viktoria holten die Hamburger erstmals 1923<br />

in die Hansestadt. 1928 wie<strong>der</strong>holte <strong>der</strong> HSV den<br />

Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, jedoch schied die Mannschaft bis auf die Halbfinalnie<strong>der</strong>lage 1926 gegen<br />

Hertha BSC immer frühzeitig <strong>aus</strong>. Gleichzeitig wuchs die Unzufriedenheit über den Meisterschaftsmodus auf lokaler<br />

Ebene. Zu selten war <strong>der</strong> HSV in <strong>der</strong> Alsterkreisliga gefor<strong>der</strong>t, weswegen er regelmäßig zu Freundschaftsspielen<br />

gegen namhafte <strong>aus</strong>ländische Vereine antrat. Erst 1928 erreichte die Mannschaft wie<strong>der</strong> das Endspiel um die<br />

Deutsche Meisterschaft, in dem <strong>der</strong> Gegner Hertha BSC hieß. Bereits nach 20 Minuten führten die Hamburger mit<br />

3:0 und siegten schließlich deutlich mit 5:2.<br />

→ Spieldaten des Meisterschaftsendspiels 1928<br />

Die folgende Saison brachte die „Hamburger Fußballrevolution“ mit sich. Neun Hamburger Spitzenvereine und<br />

Holstein Kiel sagten sich vom Verband los und spielten mit <strong>der</strong> „Runde <strong>der</strong> Zehn“ ihre eigene Meisterschaft <strong>aus</strong>, die<br />

<strong>der</strong> HSV ungeschlagen gewann. Nach zähen Verhandlungen gab <strong>der</strong> Verband schließlich nach und reduzierte die<br />

Anzahl <strong>der</strong> ersten Ligen von elf auf sechs. [12] Zwar konnte <strong>der</strong> HSV seinen Norddeutschen Meistertitel verteidigen,<br />

jedoch war auf DFB-Ebene bereits im Viertelfinale nach einer 0:2-Nie<strong>der</strong>lage gegen die SpVgg Fürth Endstation.<br />

Nachdem <strong>der</strong> HSV die Meisterschaftsendrunde 1930 verpasste, wurde die Mannschaft verjüngt. Langjährige<br />

Leistungsträger wie Otto Har<strong>der</strong>, Walter Kolzen und Hans Rave verließen den Verein.<br />

Ein Jahr später wurden die „Rothosen“ wie<strong>der</strong> Nordmeister und schieden bei <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft 1931 erst<br />

im Halbfinale mit 2:3 nach Verlängerung gegen Hertha BSC <strong>aus</strong>. Eine weitere Verjüngung <strong>der</strong> Mannschaft brachte<br />

Talente wie Richard Dörfel und <strong>der</strong> erst 18-jährige Rudolf Noack in die Mannschaft. Alleine Noack erzielte in <strong>der</strong><br />

Saison 1931/32 48 Pflichtspieltore. [13] Die einzige Pflichtspielnie<strong>der</strong>lage des Jahres sorgte im Viertelfinale <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft für das Aus, als <strong>der</strong> HSV dem FC Schalke 04 mit 2:4 unterlag. Ein Jahr später war bereits<br />

im Achtelfinale nach einer 1:4-Nie<strong>der</strong>lage gegen Eintracht Frankfurt Endstation.<br />

Erfolg.


Hamburger SV 111<br />

1933–1945: Der HSV im Dritten Reich<br />

Die Machtübernahme <strong>der</strong> Nationalsozialisten brachte erhebliche Verän<strong>der</strong>ungen im deutschen Ligafußball mit sich.<br />

Es wurden 16 Gauligen eingeführt, die von nun an die höchste deutsche Spielklasse war. Der HSV gehörte zu den<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Gauliga Nordmark, dessen Einzugsgebiet sich auf Hamburg, die Provinz<br />

Schleswig-Holstein und Mecklenburg erstreckte. In den ersten drei Spielzeiten blieb <strong>der</strong> HSV im Schatten des<br />

Lokalrivalen Eimsbütteler TV (ETV), <strong>der</strong> sich jeweils die Gaumeisterschaft sicherte. 1934 und 1935 wurden die<br />

„Rothosen“ Vizemeister, ein Jahr später nur Dritter. Mit dem Tschammerpokal wurde 1935 <strong>der</strong> Vorläufer des<br />

heutigen DFB-Pokals eingeführt. Nach einem 5:4-Erstrundensieg bei Wer<strong>der</strong> Bremen schieden die Hamburger<br />

bereits eine Runde später gegen Fortuna Düsseldorf <strong>aus</strong>.<br />

Erst in <strong>der</strong> Saison 1936/37 errang <strong>der</strong> HSV seine erste Gaumeisterschaft und erreichte die Endrunde um die Deutsche<br />

Meisterschaft. In <strong>der</strong> Vorrunde trafen die „Rothosen“ auf den BC Hartha, Hindenburg Allenstein und Beuthen 09 und<br />

konnten alle Spiele für sich entscheiden. Im Halbfinale, welches im Berliner Olympiastadion gespielt wurde, erwies<br />

sich <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg als zu stark und <strong>der</strong> HSV verlor mit 2:3. Das Spiel um Platz drei verlor <strong>der</strong> HSV gegen den<br />

VfB Stuttgart mit 0:1. Ein Jahr später sicherte <strong>der</strong> bessere Torquotient den „Rothosen“ das Weiterkommen. Die<br />

Gauligasaison beendeten <strong>der</strong> HSV und <strong>der</strong> ETV punktgleich und ungeschlagen, jedoch war <strong>der</strong> HSV um 0,66 Tore<br />

besser. Auch in <strong>der</strong> Endrunde um die Deutsche Meisterschaft sicherte <strong>der</strong> bessere Torquotient gegenüber Eintracht<br />

Frankfurt den Einzug ins Halbfinale. Gegner im Dresdner Ostragehege war Hannover 96. Zur Halbzeit führte <strong>der</strong><br />

HSV mit 2:0. Doch die Nie<strong>der</strong>sachsen konnten in <strong>der</strong> zweiten Hälfte noch <strong>aus</strong>gleichen und in <strong>der</strong> Verlängerung trotz<br />

Unterzahl noch den Siegtreffer erzielen. Wie schon im Vorjahr unterlag <strong>der</strong> HSV im Spiel um Platz drei, dieses Mal<br />

erst im Wie<strong>der</strong>holungsspiel mit 2:4 gegen Fortuna Düsseldorf.<br />

Den dritten Vierten Platz in Folge sicherte sich <strong>der</strong> HSV 1939. Nach <strong>der</strong> erneuten Gaumeisterschaft setzte sich die<br />

Mannschaft in <strong>der</strong> Gruppenphase durch und traf im Halbfinale auf Admira Wien. Die Partie in Frankfurt ging für die<br />

Hamburger mit 1:4 verloren, und auch im Spiel um Platz drei unterlagen die „Rothosen“, dieses Mal mit 2:3 gegen<br />

den Dresdner SC. Negativer Höhepunkt <strong>der</strong> Saison war das Erstrunden<strong>aus</strong> im Pokal gegen den VfB Peine. Der<br />

Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieb für den Fußballsport in Hamburg nicht ohne Folgen. Zunächst wurde eine<br />

„Hamburger Kriegsmeisterschaft“ <strong>aus</strong>gespielt, bevor ab Ende November 1939 wie<strong>der</strong> um Gauligapunkte gespielt<br />

wurde. Ungeschlagen gewann <strong>der</strong> HSV seine Staffel, bezog aber im Finale gegen den Eimsbütteler TV zwei herbe<br />

Nie<strong>der</strong>lagen. Dafür lief es im Tschammerpokal besser. Als erste Hamburger Mannschaft erreichte <strong>der</strong> HSV das<br />

Viertelfinale, wo jedoch nach einer 2:6-Nie<strong>der</strong>lage beim SV 07 Waldhof das Aus folgte. [14]<br />

Kurios verlief die Gauligasaison 1940/41. Die „Rothosen“ gewannen alle 21 <strong>aus</strong>getragenen Ligaspiele und wurden<br />

zum vierten Mal Gaumeister. Die noch fehlende Partie bei <strong>der</strong> Barmbecker SG wurde erst nach Ende <strong>der</strong> Saison<br />

1941/42 <strong>aus</strong>getragen. [15] Auf Reichsebene kamen die Hamburger jedoch nicht über die Gruppenphase hin<strong>aus</strong>,<br />

nachdem sie im Gruppenfinale gegen dem FC Schalke 04 unterlegen waren. Nach einer erneuten Vizemeisterschaft<br />

des HSV 1942 wurde die Gauliga Nordmark aufgelöst und durch die Gauligen Hamburg, Schleswig-Holstein und<br />

Mecklenburg ersetzt. 1943 ging <strong>der</strong> Titel an die Victoria, ein Jahr später an den Neuling Luftwaffen SV. Zu dieser<br />

Zeit diktierte <strong>der</strong> Krieg die Mannschaftsaufstellung, in <strong>der</strong> sich zwischenzeitlich <strong>der</strong> damalige Rekordnationalspieler<br />

Paul Janes befand, so dass häufig erst am Spieltag klar war, mit welcher Aufstellung <strong>der</strong> HSV aufläuft. Während fast<br />

überall in Deutschland die Gauligasaison 1944/45 abgebrochen werden musste o<strong>der</strong> gar nicht erst anfing konnte in<br />

Hamburg 1945 noch ein Gaumeister gekürt werden. Ungeschlagen sicherten sich die „Rothosen“ die letzte<br />

Gaumeisterschaft.<br />

Unmittelbar nach <strong>der</strong> Machtübernahme <strong>der</strong> Nazis ordnete sich <strong>der</strong> HSV dem Regime bedingungslos unter.<br />

Zahlreiche Funktionäre und Spieler wurden Mitglied <strong>der</strong> NSDAP, <strong>der</strong> SA und <strong>der</strong> SS. Die Vorstandsvorsitzenden<br />

wurden zwischen 1933 und 1945 als „Vereinsführer“ bezeichnet. Mitglie<strong>der</strong> jüdischem Glaubens durften zunächst<br />

dem Verein nicht mehr beitreten und wurden später systematisch <strong>aus</strong>geschlossen. Dabei haben einige jüdische<br />

Mitglie<strong>der</strong> 1935 durch Spenden dem Verein vor dem Bankrott gerettet. [16] Doch auch nichtjüdische Mitglie<strong>der</strong><br />

durchlebten während des Naziregimes schwierige Zeiten. Der heutige Ehrenpräsident Emil Martens wurden wegen


Hamburger SV 112<br />

Homosexualität inhaftiert und musste sich später einer Kastration unterziehen.<br />

1945–1963: Dominanz in <strong>der</strong> Oberliga Nord<br />

Während in Süddeutschland bereits im Herbst 1945 mit <strong>der</strong> Oberliga Süd eine großräumige Spielklasse eingerichtet<br />

worden war, wurde im Norden nur auf lokaler Ebene um Punkte gespielt. In Hamburg wurde die Hamburger Liga<br />

eingeführt, die <strong>der</strong> HSV ungeschlagen gewinnen konnte. Eine Norddeutsche Meisterschaft wurde auf Geheiß <strong>der</strong><br />

britischen Militärregierung schon nach <strong>der</strong> ersten Runde abgebrochen. Ein Jahr später wurde <strong>der</strong> HSV Vizemeister<br />

hinter dem FC St. Pauli. Erstmals wurde eine Britische Zonenmeisterschaft <strong>aus</strong>gespielt. Über die Stationen VfB<br />

Lübeck, Schalke 04 und Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en erreichten die „Rothosen“ das Endspiel im Düsseldorfer<br />

Rheinstadion. Durch ein Tor von Fred Boller gewannen die Hamburger die Partie und sicherten sich ihren ersten<br />

Nachkriegstitel. [17]<br />

Im Sommer 1947 nahm schließlich die Oberliga Nord ihren Spielbetrieb mit zwölf Vereinen auf. Punktgleich<br />

beendeten <strong>der</strong> HSV und St. Pauli die Runde, so dass ein Entscheidungsspiel notwendig wurde. Hier behielten die<br />

„Rothosen“ mit 2:1 die Oberhand. Im Finale um die Britische Zonenmeisterschaft trafen sich beide Mannschaften<br />

wie<strong>der</strong>. Durch einen 6:1-Sieg konnte <strong>der</strong> HSV seinen Titel verteidigen. Bei <strong>der</strong> ersten Deutschen<br />

Nachkriegsmeisterschaft schieden die Hamburger allerdings bereits im Viertelfinale gegen die SpVgg Neuendorf<br />

<strong>aus</strong>. Auch 1949 war im Viertelfinale <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft Endstation, dieses Mal unterlagen die „Rothosen“<br />

dem späteren Meister VfR Mannheim deutlich mit 0:5.<br />

Zur Saison 1949/50 wurde das Vertragsspielerstatut eingeführt, dass die Bezahlung <strong>der</strong> Spieler legalisierte. In den<br />

folgenden Jahren wurde die Dominanz des HSV immer deutlicher, und die „Rothosen“ wurden teilweise mit großem<br />

Vorsprung Meister <strong>der</strong> Oberliga. Doch während die Mannschaft <strong>der</strong> regionalen Konkurrenz überlegen war, konnte<br />

sie bei den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft nur bedingt Erfolge feiern. 1950 vergab <strong>der</strong> HSV im<br />

Viertelfinale eine 2:0-Halbzeitführung gegen Kickers Offenbach und verlor noch mit 2:3. Ein Jahr später stellten die<br />

Mannschaft mit 113 erzielten Toren und Stürmer Herbert Wojtkowiak mit 40 Saisontoren zwei Ligarekorde auf. In<br />

<strong>der</strong> Endrunde verspielten die „Rothosen“ den Finaleinzug nach einer 1:4-Nie<strong>der</strong>lage beim 1. FC Nürnberg. Auch<br />

1952 waren es die Nürnberger, die durch einen 4:0-Heimsieg die Endspielträume des HSV zunichte machten.<br />

Ein Spiel <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Art absolvierten die Hamburger in <strong>der</strong> Vorbereitung auf die Saison 1952/53, als die<br />

„Rothosen“ in einem Freundschaftsspiel gegen die indische Nationalmannschaft antrat. Obwohl die Partie auf einem<br />

Grandplatz <strong>aus</strong>getragen wurde, spielten die In<strong>der</strong> barfuß und unterlagen mit 3:5. [18] Nach einer weiteren<br />

Meisterschaft in <strong>der</strong> Oberliga Nord war die Mannschaft in <strong>der</strong> Endrunde wie<strong>der</strong>um chancenlos und konnte nur gegen<br />

den SC Union 06 Berlin gewinnen. Dafür gewann <strong>der</strong> HSV den erstmals seit 1927 wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>gespielten NFV-Pokal<br />

durch ein 3:2 gegen Holstein Kiel. Auch <strong>der</strong> DFB-Pokal wurde wie<strong>der</strong> eingeführt; die Hamburger erreichten das<br />

Viertelfinale, mussten sich aber nach einem 1:6 Rot-Weiss Essen beugen. [19]<br />

Völlig verkorkst verlief die Saison 1953/54. Streitigkeiten innerhalb <strong>der</strong> Mannschaft und ein Vier-Punkte-Abzug<br />

wegen verbotener Schwarzgeldzahlungen an den von Wer<strong>der</strong> Bremen verpflichteten Willi Schrö<strong>der</strong> bedeuteten, dass<br />

<strong>der</strong> HSV gegen den Abstieg kämpfen musste. Die 2:10-Nie<strong>der</strong>lage bei Arminia Hannover war die einzige<br />

zweistellige Pflichtspielnie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> HSV-Geschichte. [20] Nach <strong>der</strong> Saison gewannen mit Jupp Posipal und Fritz<br />

Laband zwei Hamburger Spieler mit <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft in <strong>der</strong> Schweiz.


Hamburger SV 113<br />

Martin Wilke und Günter Mahlmann übernahmen zur Saison 1954/55<br />

das Traineramt und bauten mit Uwe Seeler und Kl<strong>aus</strong> Stürmer zwei<br />

talentierte Nachwuchskräfte in die Mannschaft ein. Seeler und Günter<br />

Schlegel wurden mit jeweils 28 Toren Torschützenkönige <strong>der</strong> Oberliga<br />

Nord und sicherten ihrer Mannschaft die siebte Nordmeisterschaft in<br />

acht Jahren. Für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft zog <strong>der</strong><br />

HSV in das Volksparkstadion um. Hier belegten die Hamburger Platz<br />

zwei ihrer Gruppe hinter dem 1. FC Kaiserslautern.<br />

Die Meisterschaft in <strong>der</strong> Oberliga Nord ging auch in <strong>der</strong> Saison<br />

1955/56 an den HSV, jedoch hatten die Rothosen mit drei Punkten<br />

Vorsprung auf Hannover 96 den knappsten Vorsprung seit fünf Jahren<br />

zu verzeichnen. In <strong>der</strong> Endrunde um die deutsche Meisterschaft<br />

schlossen die Hamburger die Gruppenphase punktgleich, aber mit dem<br />

schlechteren Torquotienten gegenüber Borussia Dortmund als Zweiter<br />

ab. Im DFB-Pokal erreichten die „Rothosen“ nach einem Halbfinalsieg<br />

über Fortuna Düsseldorf das Endspiel. Uwe Seeler brachte den HSV in<br />

Führung, bevor zwei Tore von Bernhard Termath sowie Antoine Kohn<br />

den Karlsruher SC zum Pokalsieg schossen.<br />

→ Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1956<br />

Die Mannschaft wurde weiter verjüngt und gewann in <strong>der</strong> Saison<br />

Trainer Martin Wilke (Foto von 1986) übernahm<br />

1954 gemeinsam mit Günter Mahlmann den<br />

HSV. Mit den „Rothosen“ holte Wilke 1963 den<br />

DFB-Pokal.<br />

1956/57 zum neunten Mal die Oberliga Nord. In <strong>der</strong> Endrunde gelang dem HSV durch einen 2:1-Sieg über den 1. FC<br />

Saarbrücken <strong>der</strong> Einzug in das Endspiel. Dabei profitierten die Hamburger davon, <strong>der</strong> Duisburger SV gleichzeitig<br />

nicht über ein 2:2 beim 1. FC Nürnberg hin<strong>aus</strong>kam. Im Endspiel zeigte Borussia Dortmund <strong>der</strong> jungen HSV-Elf ihre<br />

Grenzen auf. Durch je zwei Treffer von Alfred Kelbassa und Alfred Niepieklo konnten die Westfalen ihren<br />

Meistertitel verteidigen. Den Ehrentreffer für Hamburg erzielte Gerd Krug.<br />

→ Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1957<br />

Während <strong>der</strong> gesamten Oberligasaison 1957/58 belegte <strong>der</strong> HSV den ersten Tabellenplatz. Zu Tumulten im<br />

Rothenbaum-Stadion kam es am 1. Dezember 1957 beim Heimspiel gegen des TuS Bremerhaven 93, als Uwe Seeler<br />

nach einer Tätlichkeiten den einzigen Feldverweis seiner Karriere hinnehmen musste. Der Schiedsrichter musste<br />

inkognito und auf Schleichwegen das Stadion verlassen. Der Verein erhielt daraufhin eine Platzsperre und musste<br />

sein Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig im Bremer Weserstadion <strong>aus</strong>tragen. Nachdem <strong>der</strong> HSV zur Halbzeit<br />

gegen die Eintracht bereits 0:4 zurückgelegen hatte, drehte er das Spiel noch und gewann 6:4. [21] Erneut zogen die<br />

„Rothosen“ in das Meisterschaftsendspiel ein, wo die Mannschaft auf Schalke 04 traf. Durch zwei Treffer von<br />

Bernhard Klodt und ein Tor von Manfred Kreuz musste sich <strong>der</strong> HSV mit 0:3 geschlagen geben.<br />

→ Spieldaten des Meisterschaftsfinals 1958


Hamburger SV 114<br />

1963–1973: Mittelmaß in <strong>der</strong> Liga, erster Höhepunkt in Europa<br />

In <strong>der</strong> 1963 gegründeten Fußball-Bundesliga konnte sich <strong>der</strong> HSV<br />

vorerst keine weiteren Meistertitel mehr sichern. Auch mit seiner<br />

Dominanz im Norden war es zunächst vorbei, als Wer<strong>der</strong> Bremen 1965<br />

die Meisterschaft gewann und Eintracht Braunschweig dies zwei Jahre<br />

später ebenfalls gelang. Am 22. Spieltag <strong>der</strong> Saison 1965/66 erreichte<br />

<strong>der</strong> HSV mit 8:0 gegen den Karlsruher SC den bis heute höchsten<br />

Heimsieg. In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison verlor <strong>der</strong> HSV das<br />

Pokalendspiel gegen den FC Bayern München, wie<strong>der</strong>um ein Jahr<br />

später das Europapokal-Endspiel gegen den AC Mailand. Uwe Seeler<br />

wurde 1964 und 1970 noch zwei weitere Male „Fußballer des Jahres“<br />

und beendete 1972 seine aktive Fußballer-Karriere beim HSV.<br />

Trotz eher mittelmäßiger Platzierungen in <strong>der</strong> Bundesliga (mit dem<br />

jeweils 14. Platz 1966/67 und 1972/73 als schlechteste Platzierung)<br />

wurde Anfang <strong>der</strong> 1970er-Jahre durch die Verpflichtung junger<br />

Spieler, die später dauerhaft Stammspieler und teils auch<br />

Nationalspieler wurden, einer <strong>der</strong> Grundstöcke für die Erfolge in <strong>der</strong><br />

zweiten Hälfte <strong>der</strong> 1970er- und <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> 1980er-Jahre<br />

gelegt.<br />

Das erste Bundesliga-Tor für den HSV schoss Gert „Charly“ Dörfel<br />

beim Auswärtsspiel des HSV bei Preußen Münster zum 1:1-Ausgleich<br />

am ersten Spieltag. Der HSV wurde in <strong>der</strong> Premierensaison Sechster,<br />

Uwe Seeler gewann mit 30 Treffern in 30 Spielen die erste<br />

Torjägerkanone – eine gleiche o<strong>der</strong> bessere Trefferquote in <strong>der</strong><br />

Bundesliga erreichten nur Gerd Müller (sechs Male), Dieter Müller<br />

(ein Mal) und Grafite (ein Mal). Im DFB-Pokal hingegen verlor <strong>der</strong><br />

Hamburger SV bereits in <strong>der</strong> ersten Runde gegen die SpVgg Fürth <strong>aus</strong><br />

dem Wettbewerb, im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger unterlag <strong>der</strong><br />

deutsche Vertreter im Viertelfinale gegen Olympique Lyon.<br />

In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison belegte <strong>der</strong> HSV am Ende lediglich den<br />

neunten Platz und schied bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde (Achtelfinale)<br />

im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg <strong>aus</strong>. Nur unwesentlich besser<br />

verlief die Spielzeit 1965/66: erneut Neunter des Klassements,<br />

Viertelfinale im Pokal (1:2 gegen den FC Bayern München).<br />

Einen Teilerfolg, <strong>der</strong> im darauffolgenden Jahr die erneute Teilnahme<br />

an einem europäischen Wettbewerb brachte, gelang in <strong>der</strong> Spielzeit<br />

Uwe Seeler: Spieler des Jahres in Deutschland<br />

1960, 1964 und 1970, Ehrenbürger <strong>der</strong> Stadt<br />

Hamburg und einer <strong>der</strong> vier männlichen<br />

Ehrenspielführer <strong>der</strong> deutschen<br />

Nationalmannschaft<br />

Seeler zu Ehren wurde vor dem Stadion eine<br />

Skulptur seines rechten Fußes errichtet.<br />

1966/67 – zwar nicht in <strong>der</strong> Meisterschaft (14. Platz) – dafür im Pokal: Die „Rothosen“ schafften es bis ins Endspiel<br />

und unterlagen in Stuttgart dem FC Bayern deutlich mit 0:4. Da <strong>der</strong> FC Bayern jedoch bereits im Vorjahr den<br />

deutschen Pokal und hernach auch den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger gewannen, mithin europäischer Titelverteidiger<br />

waren, durfte <strong>der</strong> HSV als „Vize“ neben dem FC Bayern in <strong>der</strong> Folgesaison im internationalen Wettbewerb<br />

teilnehmen.<br />

→ Spieldaten des Pokalfinals 1967<br />

Im Pokalsieger-Cup 1967/68 setzte sich <strong>der</strong> HSV nacheinan<strong>der</strong> gegen den dänischen Verein Ran<strong>der</strong>s Freja, Wisła<br />

Krakau <strong>aus</strong> Polen, Olympique Lyon <strong>aus</strong> Frankreich und den walisischen Verein Cardiff City, <strong>der</strong> allerdings in<br />

England mitspielt, durch und traf im Endspiel auf den AC Mailand. Gegen die Italiener waren die Hanseaten im


Hamburger SV 115<br />

Finale von Rotterdam jedoch chancenlos und verloren 0:2. In <strong>der</strong> Liga belegte <strong>der</strong> HSV am Ende den 13. Rang, im<br />

DFB-Pokal war bereits in <strong>der</strong> ersten Runde „Endstation“ (0:1 bei Hertha BSC).<br />

→ Spieldaten des Finals im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1968<br />

In <strong>der</strong> Saison 1968/69 erreichten die Hamburger einen sechsten Rang in <strong>der</strong> Tabelle. Im DFB-Pokal schieden die<br />

„Hanseaten“ im Viertelfinale <strong>aus</strong> – zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren unterlagen sie im Pokal dem FC<br />

Bayern München. Der HSV kam im Messepokal, dem Vorläufer des UEFA-Pokals, bis ins Viertelfinale, verzichtete<br />

aber auf die Austragung des Spiels bei Göztepe İzmir, da die Verantwortlichen befürchteten, nicht rechtzeitig zum<br />

Wochenende wie<strong>der</strong> in Deutschland zu sein, wo das als wichtiger erachtete Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach<br />

anstand. Hamburg schied somit kampflos <strong>aus</strong> dem Wettbewerb <strong>aus</strong>.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Saison 1969/70 stieß <strong>der</strong> spätere Leistungsträger Peter Nogly zum HSV, <strong>der</strong> das Klassement als<br />

Sechster abschloss. Im DFB-Pokal schieden die „Hanseaten“ im Achtelfinale (zweite Runde) gegen Eintracht<br />

Frankfurt <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison stießen die Hamburger auf den fünften Rang in <strong>der</strong> Tabelle und im<br />

DFB-Pokal bis ins Viertelfinale (0:2 gegen den 1. FC Köln) vor.<br />

Die Saison 1971/72 war die letzte, in <strong>der</strong> Uwe Seeler für den HSV aktiv war. Am 1. Mai 1972 fand das<br />

Abschiedsspiel vor 62.000 Zuschauern im <strong>aus</strong>verkauften Volksparkstadion statt. Seeler trat mit dem HSV gegen eine<br />

von ihm zusammengestellte Welt<strong>aus</strong>wahl an; <strong>der</strong> HSV verlor das Spiel mit 3:7. In <strong>der</strong> Abschiedsaison von Seeler<br />

kamen mehrere, später bedeutende Spieler zum Verein: Manfred Kaltz (TuS Altrip), Rudi Kargus (Wormatia<br />

Worms), Caspar Memering und Ole Bjørnmose (beide Wer<strong>der</strong> Bremen) und Georg Volkert (FC Zürich). In jener<br />

Saison erreichte <strong>der</strong> HSV am Ende den zehnten Rang, verlor im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

und schied im UEFA-Cup bereits in <strong>der</strong> ersten Runde gegen den schottischen Vertreter FC St. Johnstone <strong>aus</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Spielzeit 1972/73 befand sich <strong>der</strong> HSV über weite Strecken im Abstiegskampf und wurde am Ende 14. Im<br />

Pokal schied <strong>der</strong> HSV im Achtelfinale (zweite Runde) gegen den 1. FC Köln <strong>aus</strong>. Sportlicher „Lichtblick“ war <strong>der</strong><br />

Gewinn des erstmals (zwecks Überbrückung <strong>der</strong> Olympia-P<strong>aus</strong>e) <strong>aus</strong>getragenen DFB-Ligapokals. Im Endspiel<br />

bezwangen die „Hanseaten“ Borussia Mönchengladbach mit 4:0. Mit Willi Schulz beendete ein weiterer langjähriger<br />

Spieler seine Karriere nach dieser Saison.<br />

1973–1987: Die größten Erfolge<br />

Trikotsponsoren seit 1974<br />

Zeitraum Trikotsponsor<br />

1974–1976 Campari<br />

1976–1979 Hitachi<br />

1979–1987 BP<br />

1987–1994 Sharp<br />

1994–1995 TV Spielfilm<br />

1995–2000 Hyundai<br />

2000–2003 TV Spielfilm/Max<br />

2003–2006 ADIG<br />

seit 2006 Emirates<br />

Der am 26. November 1973 als neuer HSV-Präsident gewählte Dr. Peter Krohn (Sohn des Angehörigen <strong>der</strong><br />

Meistermannschaft von 1923, Hans Krohn) führte beim HSV eine Reihe von Neuerungen ein, die dem Club einen<br />

bislang nicht gekannten wirtschaftlichen Erfolg brachten und so nach und nach Investitionen in neue Spieler<br />

ermöglichten. So lief <strong>der</strong> HSV ab <strong>der</strong> Saison 1974/75 als fünfter Club <strong>der</strong> Bundesliga (nach Eintracht Braunschweig,


Hamburger SV 116<br />

dem FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und dem MSV Duisburg) mit Trikot-Werbung für Unternehmen auf<br />

<strong>der</strong> Brust auf. [22] Sponsor war <strong>der</strong> Getränkehersteller Campari. Rund um die Spiele fanden erstmals Veranstaltungen<br />

statt, um allein dadurch mehr Zuschauer anzulocken – was in <strong>der</strong> Tat von Erfolg gekrönt war. Dies stieß jedoch nicht<br />

immer auf Gegenliebe – beson<strong>der</strong>s umstritten waren etwa Trikotdesigns in den Farben Rosa und Himmelblau, da, so<br />

Krohn, „diese Farben Frauen gefallen“. [23] Bereits in <strong>der</strong> ersten Saison unter Krohn erwirtschaftete <strong>der</strong> HSV bei<br />

einem Umsatz von 5,7 Mio. DM einen Gewinn von 250.000 DM – eine Saison zuvor war bei einem Umsatz von 2,9<br />

Mio. DM noch ein Verlust von 250.000 DM aufgelaufen. Krohn blieb bis 1975 Präsident und war danach noch zwei<br />

Jahre als Generalmanager des Vereins tätig. Sein Nachfolger als Präsident wurde 1975 Paul Benthien, unter dessen<br />

Präsidentschaft Günter Netzer als Manager verpflichtet und die erste Bundesliga-Meisterschaft gewonnen wurde<br />

(1979). Benthien wie<strong>der</strong>um wurde 1979 von Dr. Wolfgang Klein (bis 1987) abgelöst. Unter Kleins Ägide wurden<br />

die größten Triumphe <strong>der</strong> Vereinsgeschichte (zweimal Deutscher Meister, einmal Pokalsieger und <strong>der</strong><br />

Europapokalsieg im Landesmeister-Cup 1983) errungen.<br />

Unter Trainer Kuno Klötzer (1973 bis 1977) holte <strong>der</strong> HSV einen Pokalsieg (1976), den Europapokal <strong>der</strong><br />

Pokalsieger (1977) und wurde in <strong>der</strong> Bundesliga einmal Vizemeister (1976) und Vizepokalsieger. Klötzers<br />

Nachfolger Rudi Gutendorf blieb eine kurze Episode <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Dessen Nachfolger Arkoc Özcan,<br />

ehemaliger HSV-Torwart, galt als zu weich gegenüber seinen Spielern und musste seinen Platz ebenfalls nach<br />

wenigen Monaten räumen. In Erinnerung geblieben ist er als Trainer vor allem, weil er in einem Pressegespräch mit<br />

einer verblüffenden Diagnose des Zustands von Stürmer Georg Volkert aufwartete: „Volkert hat eine<br />

Leistungszerrung.“<br />

Manager Netzer holte den als sehr autoritär geltenden Branko Zebec an die Elbe, unter dessen Führung gewann die<br />

Mannschaft die Meisterschaft 1979. Aufgrund Zebec’ Alkoholkrankheit entließ <strong>der</strong> Verein den Trainer.<br />

Vorübergehend übernahm <strong>der</strong> vormalige Co-Trainer Aleksandar Ristić das Traineramt, 1981 schließlich<br />

verpflichtete <strong>der</strong> HSV Ernst Happel. Er ist bis heute <strong>der</strong> erfolgreichste Trainer <strong>der</strong> HSV-Geschichte.<br />

Von den 14 Spielzeiten dieser Ära spielte <strong>der</strong> HSV in zehn Saisons in einem europäischen Wettbewerb, davon<br />

dreimal im Landesmeister-Cup, zweimal im Pokalsieger-Cup und fünfmal im UEFA-Cup. Neben drei Deutschen<br />

Meisterschaften erreichte <strong>der</strong> HSV in dieser Phase fünfmal den zweiten Platz in <strong>der</strong> Abschlusstabelle. In <strong>der</strong> Zeit<br />

vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinan<strong>der</strong> ungeschlagen –<br />

ein bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord.<br />

Der HSV erreichte in <strong>der</strong> Saison 1973/74 in <strong>der</strong> Liga lediglich einen zwölften<br />

Rang, zog in jenem Jahr aber nach Siegen über SV Darmstadt 98, Borussia<br />

Mönchengladbach, SG Wattenscheid 09 und Kickers Offenbach ins Pokalfinale<br />

gegen Eintracht Frankfurt ein. Die Hessen siegten vor 53.000 Zuschauern im<br />

Düsseldorfer Rheinstadion mit 3:1 n.V.<br />

→ Spieldaten des Pokalfinals 1974<br />

Zur Saison 1974/75 verpflichtete <strong>der</strong> Verein die Stürmer Horst Bertl (von Borussia<br />

Dortmund, blieb bis 1979) und Willi Reimann (von Hannover 96, blieb bis 1981),<br />

die in den folgenden Jahren ihren Beitrag zu den Titelgewinnen leisteten. Um<br />

Bertls Dienste einkaufen zu können, hatte Präsident Krohn die Aktion „Fans<br />

kaufen Spieler“ ins Leben gerufen, bei <strong>der</strong> zusätzlich zum Ticket-Preis noch ein<br />

Extra-Obolus zu entrichten war. Der HSV startete 1974/75 im UEFA-Cup, wo es<br />

im Achtelfinale zur deutsch-deutschen Begegnung mit Dynamo Dresden kam. Das<br />

Hinspiel gewann <strong>der</strong> HSV zu H<strong>aus</strong>e mit 4:1, das Rückspiel endete 2:2, wobei Rudi<br />

Kargus zwei Elfmeter parierte. Im Viertelfinale musste sich <strong>der</strong> HSV schließlich<br />

Abwehrspieler Peter Nogly<br />

(„Eiche“) spielte von 1969 bis 1980<br />

beim HSV<br />

Juventus Turin beugen. In <strong>der</strong> Liga endete diese Spielzeit mit einem vierten Rang, im DFB-Pokal hingegen verlor<br />

<strong>der</strong> HSV überraschen<strong>der</strong>weise bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde gegen die Amateure des VfB Eppingen.


Hamburger SV 117<br />

Besser lief es in <strong>der</strong> Saison 1975/76: Nachdem <strong>der</strong> HSV im DFB-Pokal gegen unterklassige Teams (1. FC Köln<br />

Amateure, Union Salzgitter, SC Jülich 1910, Bayern Hof und den FC Homburg) gewonnen hatte, kam es im<br />

Halbfinale zu einem denkwürdigen Aufeinan<strong>der</strong>treffen mit dem FC Bayern München. Das Spiel fand vor 53.000<br />

Zuschauern im heimischen Volksparkstadion statt. Nach <strong>der</strong> regulären Spielzeit stand es 1:1 durch Tore von Ole<br />

Björnmose und Karl-Heinz Rummenigge. In <strong>der</strong> Verlängerung ging Bayern durch Franz Beckenbauer mit 2:1 in<br />

Führung, Peter Nogly glich in <strong>der</strong> 115. Minute jedoch noch <strong>aus</strong>. Beim Wie<strong>der</strong>holungsspiel in München fielen lange<br />

keine Treffer. In <strong>der</strong> 82. Minute trat Gerd Müller zu einem Foulelfmeter an (das Foul war an ihm selbst begangen<br />

worden), aber Rudi Kargus parierte den Elfmeter. In <strong>der</strong> Nachspielzeit schließlich gelang Kurt Eigl <strong>der</strong><br />

1:0-Siegtreffer für den HSV. Das Pokalfinale vor 61.000 Zuschauern in Frankfurt gewann <strong>der</strong> HSV mit 2:0 gegen<br />

den 1. FC Kaiserslautern. In <strong>der</strong> Bundesliga spielte <strong>der</strong> HSV ebenfalls lange Zeit oben mit und wurde letztlich<br />

Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach – bis dahin die beste Bundesliga-Platzierung. Im UEFA-Cup setzte<br />

sich <strong>der</strong> HSV nacheinan<strong>der</strong> gegen Young Boys Bern, Roter Stern Belgrad, den FC Porto und Stal Mielec durch und<br />

scheiterte erst im Halbfinale am FC Brügge, <strong>der</strong> seinerzeit noch vom späteren HSV-Übungsleiter Ernst Happel<br />

trainiert wurde. Zu Beginn <strong>der</strong> Saison waren Horst Blankenburg von Ajax Amsterdam, <strong>der</strong> seinerzeit als zweitbester<br />

deutscher Libero nach Franz Beckenbauer galt, und Hans „Buffy“ Ettmayer vom VfB Stuttgart gekommen.<br />

→ Spieldaten des Pokalfinals 1976<br />

Die Saison 1976/77, zu <strong>der</strong>en Beginn Felix Magath vom 1. FC<br />

Saarbrücken verpflichtet wurde, brachte in <strong>der</strong> Liga einen sechsten<br />

Platz und im DFB-Pokal das Aus in <strong>der</strong> zweiten Runde. Wie<strong>der</strong> einmal<br />

hieß <strong>der</strong> Gegner Bayern München. Im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

hingegen setzten sich die Hanseaten nacheinan<strong>der</strong> gegen Keflavík ÍF,<br />

Heart of Midlothian (Edinburgh), MTK Budapest FC und im<br />

Halbfinale gegen Atlético Madrid durch. Dadurch erreichte <strong>der</strong> HSV<br />

das Endspiel gegen den RSC An<strong>der</strong>lecht. Das Finale am 11. Mai 1977<br />

in Amsterdam gewann <strong>der</strong> HSV mit 2:0 und erzielte damit den bis<br />

dahin größten Erfolg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Trainer Kuno Klötzer<br />

hatte bereits vor dem Finale gewusst, dass er zur neuen Saison durch<br />

Rudi Gutendorf ersetzt wird; für ihn war <strong>der</strong> Europacup-Sieg also die<br />

Krönung seiner vierjährigen Amtszeit.<br />

→ Spieldaten des Endspiels im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1977<br />

Zum Saisonstart 1977/78 kamen von Hajduk Split <strong>der</strong> offensive<br />

Verteidiger Ivan Buljan und vom FC Liverpool <strong>der</strong>en Star Kevin<br />

Keegan. Als Europacup-Sieger <strong>der</strong> Pokalsieger spielte <strong>der</strong> HSV zu<br />

beginn <strong>der</strong> Saison 1977/78 um den Europäischen Supercup und<br />

unterlag dort Keegans Ex-Verein. Als Titelverteidiger startete <strong>der</strong> HSV<br />

zudem erneut im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger, schied aber in <strong>der</strong><br />

Den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger holte <strong>der</strong> HSV<br />

1977 nach Deutschland<br />

zweiten Runde <strong>aus</strong> – <strong>aus</strong>gerechnet gegen den RSC An<strong>der</strong>lecht. Daraufhin wurde Trainer Rudi Gutendorf entlassen,<br />

Nachfolger wurde Arkoc Özcan. Im DFB-Pokal war <strong>der</strong> FC Schalke 04 im Achtelfinale (bereits unter Özcan) zu<br />

stark und siegte mit 4:2. In <strong>der</strong> Liga erreichten die Hanseaten lediglich den zehnten Rang. Manager Netzer entschied<br />

daraufhin, dass die Mannschaft einen Trainer brauche, <strong>der</strong> hohe Autorität mitbringt, und verpflichtete Branko Zebec.<br />

Der Hamburger SV holte zu Beginn <strong>der</strong> Saison 1978/79 frische Kräfte. Während Georg Volkert (zum VfB Stuttgart)<br />

<strong>aus</strong>sortiert wurde, da er von Netzer als „Unruhestifter“ innerhalb <strong>der</strong> Mannschaft identifiziert wurde und auch Kl<strong>aus</strong><br />

Zaczyk (zu KSV Hessen Kassel) wechselte, holten die Hamburger den Zweitligatorjäger (41 Tore) <strong>der</strong><br />

vorangegangenen Saison, Horst Hrubesch von Rot-Weiss Essen. Außerdem wurden „Jimmy“ Hartwig vom TSV<br />

1860 München und Bernd Wehmeyer von Hannover 96 verpflichtet. Alle drei wurden zu Stammspielern und hatten<br />

maßgeblichen Anteil am Erfolg <strong>der</strong> kommenden Jahre. Diese begannen in jener Saison, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> HSV erstmals


Hamburger SV 118<br />

Meister <strong>der</strong> Bundesliga wurde und den insgesamt vierten Deutschen Titel an die Elbe holte. Die Meisterfeier am<br />

letzten Spieltag (9. Juni 1979) im heimischen Stadion geriet außer Kontrolle, als Fans die Umzäunung überwanden<br />

und auf das Spielfeld stürmten. Dabei verletzten sich 71 Personen teilweise schwer. Das Spielergebnis (1:2 gegen<br />

Bayern München) war dabei irrelevant. Der HSV hatte sich durch ein 0:0 bei Arminia Bielefeld am vorletzten<br />

Spieltag die Meisterschaft bereits gesichert, weil Konkurrent VfB Stuttgart zeitgleich zu H<strong>aus</strong>e gegen den 1. FC<br />

Köln verloren hatte. Bielefeld brachte den Hanseaten in jener Saison allerdings auch eine 2:1-Nie<strong>der</strong>lage in <strong>der</strong><br />

ersten DFB-Pokalrunde bei.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1979/80 schied <strong>der</strong> HSV im DFB-Pokal in <strong>der</strong> dritten Runde <strong>aus</strong> – erneut verloren die Hanseaten<br />

gegen einen unterklassigen Gegner, in diesem Fall Kickers Offenbach. In <strong>der</strong> Bundesliga führte <strong>der</strong> HSV bis zum<br />

vorletzten Spieltag die Tabelle an, verlor jedoch beim Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen mit 2:1 und musste den FC<br />

Bayern an sich vorbeiziehen lassen. Die Bayern gaben den Zwei-Punkte-Vorsprung am letzten Spieltag (31. Mai<br />

1980) nicht mehr ab und holten sich die Meisterschaft, für den HSV blieb <strong>der</strong> zweite Platz. Dies war die zweite<br />

Enttäuschung innerhalb von nur wenigen Tagen, denn bereits am 28. Mai hatte <strong>der</strong> HSV das Endspiel im<br />

Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister gegen Nottingham Forest verloren. Für das Finale qualifiziert hatten sich die<br />

„Rothosen“ durch Siege über Valur Reykjavík, Dinamo Tiflis, Hajduk Split und Real Madrid. Beson<strong>der</strong>s das<br />

Halbfinale gegen die Madrilenen blieb lange in Erinnerung. Das Hinspiel hatten die Hamburger vor 110.000<br />

Zuschauern im Estadio Santiago Bernabeu mit 0:2 verloren. Vor 61.500 Zuschauern im Volksparkstadion bot die<br />

Heimmannschaft allerdings „das Tollste und Beste, was ich je vom HSV gesehen habe“ (Manager Netzer) und<br />

warfen die Madrilenen mit 5:1 <strong>aus</strong> dem Wettbewerb. Für den HSV trafen Kaltz (10., FE), Hrubesch (17.), erneut<br />

Kaltz (40.), wie<strong>der</strong>um Hrubesch (45.) sowie Memering (89.), das zwischenzeitliche 2:1 hatte Cunningham (31.)<br />

erzielt. Nach Spielende traf beim HSV ein Glückwunsch-Telegramm ein: „Ihr treuer Anhänger, Helmut Schmidt,<br />

Bundeskanzler“. Im Endspiel, das in Madrid stattfand, schoss John Robertson in <strong>der</strong> 20. Minute den Siegtreffer für<br />

Nottingham, den das englische Team in den folgenden 70 Minuten über die Zeit rettete.<br />

→ Spieldaten des Finals im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1980<br />

Als Zweiter <strong>der</strong> Abschlusstabelle 1979/80 trat <strong>der</strong> HSV im UEFA-Cup an und erreichte das Achtelfinale. Eine<br />

0:5-Heimnie<strong>der</strong>lage gegen AS Saint-Étienne machte allerdings schon nach dem Hinspiel deutlich, dass hier<br />

„Endstation“ sein würde; die 0:1-Nie<strong>der</strong>lage im Rückspiel bedeutete das endgültige Aus. Trotz <strong>der</strong> zuvor errungenen<br />

Herbstmeisterschaft trennten sich die „Rothosen“ im Dezember 1980 von Trainer Branko Zebec. Wegen seines<br />

Alkoholproblems hatte ihm <strong>der</strong> Verein im Dezember 1980 gekündigt, Nachfolger wurde bis zum Ende <strong>der</strong> Saison<br />

<strong>der</strong> bisherige Co-Trainer Aleksandar Ristić. In <strong>der</strong> Liga hatten am Ende erneut die Bayern die Nase vorn: Sie wurden<br />

mit vier Punkten Vorsprung vor dem HSV Meister. Im DFB-Pokal kamen die Hamburger über das Viertelfinale<br />

nicht hin<strong>aus</strong>: Eintracht Braunschweig siegte 4:3 n. V.<br />

In <strong>der</strong> Folgesaison erreichte <strong>der</strong> HSV im DFB-Pokal das Halbfinale<br />

und kam damit so weit wie seit 1976 nicht mehr. Der 1. FC Nürnberg<br />

jedoch behielt im Halbfinale die Oberhand (2:0). Im UEFA-Cup schlug<br />

<strong>der</strong> HSV nacheinan<strong>der</strong> den FC Utrecht, Girondins Bordeaux, FC<br />

Aberdeen, Neuchâtel Xamax sowie Radnicki Nis und zog damit ins<br />

Finale ein. Das Hinspiel beim IFK Göteborg ging mit 0:1 verloren, die<br />

Hoffnungen lagen damit auf dem Rückspiel im Volksparkstadion. Dort<br />

allerdings verlor <strong>der</strong> Gastgeber mit 0:3, womit <strong>der</strong> Cup in die<br />

Hamburger SV gegen Bayern München am 31.<br />

Oktober 1981: Die Hanseaten siegten 4:1.<br />

schwedische Hafenstadt ging. In <strong>der</strong> Bundesliga hingegen lief es besser für den HSV. Letztmalig verloren die<br />

„Rothosen“ während <strong>der</strong> Saison am 16. Januar mit 1:2 bei Eintracht Braunschweig, danach kein Spiel mehr. Dies war<br />

<strong>der</strong> Auftakt zur bis heute längsten Serie ohne Nie<strong>der</strong>lagen eines Bundesligaclubs: Sie währte bis zum Januar 1983.<br />

Der HSV gewann in <strong>der</strong> ersten Saison unter Trainer Ernst Happel die fünfte Deutsche Meisterschaft.<br />

→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele im UEFA-Pokal 1982


Hamburger SV 119<br />

Unter Ernst Happel gewann <strong>der</strong> HSV schließlich den Europapokal <strong>der</strong><br />

Landesmeister mit 1:0 gegen Juventus Turin. In <strong>der</strong> ersten Runde<br />

setzten sich die Hamburger in einem deutsch-deutschen Duell gegen<br />

den BFC Dynamo <strong>aus</strong> Berlin durch (1:1 in Berlin, 2:0 zu H<strong>aus</strong>e). es<br />

folgten Siege über Olympiakos Piräus, Dynamo Kiew und Real<br />

Sociedad San Sebastián, ehe das Team am 25. Mai 1983 auf Juventus<br />

Turin traf, in <strong>der</strong>en Reihen gleich mehrere italienische Nationalspieler<br />

standen, die ungefähr ein Jahr zuvor in Spanien den Weltmeistertitel<br />

geholt hatten und die darüber hin<strong>aus</strong> über das französische<br />

Mittelfeld-Genie Michel Platini und den starken polnischen Stürmer<br />

Zbigniew Boniek verfügten. Durch ein Tor von Felix Magath in <strong>der</strong><br />

achten Minute ging <strong>der</strong> HSV in Führung und gab diese bis zum<br />

Spielende nicht mehr ab. Der Erfolg im Olympiastadion Athen ist bis<br />

heute <strong>der</strong> größte <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. In <strong>der</strong> Bundesliga wurde <strong>der</strong><br />

HSV erneut Deutscher Meister und schaffte damit erstmals in <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte die Wie<strong>der</strong>holung eines Meistertitels. Im<br />

DFB-Pokal verlor <strong>der</strong> HSV im Achtelfinale bei Hertha BSC mit 1:2.<br />

→ Spieldaten des Finals im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1983<br />

Als Nachfolger für den zu Standard Lüttich gewechselten Torjäger<br />

Horst Hrubesch wurde im Sommer 1983 Dieter Schatzschnei<strong>der</strong> vom<br />

SC Fortuna Köln verpflichtet, <strong>der</strong> in 31 Spielen 15 Treffer machte.<br />

Außerdem kam vom FC Schalke 04 Mittelfeldspieler Wolfram Wuttke.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1983/84 spielte <strong>der</strong> Titelverteidiger HSV bis zum<br />

vorletzten Spieltag um die Meisterschaft mit, verlor jedoch zu H<strong>aus</strong>e<br />

gegen Eintracht Frankfurt mit 0:2, während Konkurrent VfB Stuttgart<br />

in Bremen gewann und dank des deutlich besseren Torverhältnisses<br />

nur noch theoretisch abzufangen war. Der 1:0-Sieg des HSV in<br />

Stuttgart am letzten Spieltag blieb wertlos. Auch im DFB-Pokal<br />

bedeutete <strong>der</strong> VfB Stuttgart die Endstation für den HSV: Im<br />

Lars Bastrup (r.) stoppt den BFC-Spieler Hans<br />

Jürgen Riediger im Europacupspiel 1982<br />

Größter Erfolg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte: Am 25.<br />

Mai 1983 gewann <strong>der</strong> HSV in Athen den<br />

Europacup <strong>der</strong> Landesmeister.<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiel (nach 1:1) siegten die Schwaben mit 4:3 n. V. Im Landesmeister-Cup hatte <strong>der</strong> HSV in <strong>der</strong><br />

ersten Runde ein Freilos und scheiterte danach an Dinamo Bukarest (0:3, 3:2). Ebenfalls in dieser Saison spielte <strong>der</strong><br />

HSV als 1983er-Sieger des Landesmeister-Cups um den Weltpokal und um den europäischen Supercup. Auch diese<br />

beiden Spiele gingen verloren (1:2 n. V. gegen Grêmio Porto Alegre und 0:0 sowie 0:2 gegen den FC Aberdeen).<br />

Der HSV hatte also um fünf Titel mitgespielt, aber keinen gewonnen, so dass Trainer Ernst Happel von einem<br />

„verlorenen Jahr“ sprach. [24] Schatzschnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> mit Happel und den Mannschaftskollegen menschliche<br />

Schwierigkeiten hatte, verließ den Verein bereits nach <strong>der</strong> Saison wie<strong>der</strong> (zum FC Schalke). Wuttke, <strong>der</strong> dieselben<br />

Probleme hatte, ging ein Jahr später zum 1. FC Kaiserslautern. Am Ende <strong>der</strong> Saison verließ auch Publikumsliebling<br />

Jimmy Hartwig den Club in Richtung 1. FC Köln.<br />

→ Spieldaten des Spiels um den Weltpokal 1983<br />

1987 wurde <strong>der</strong> HSV in <strong>der</strong> Liga Vizemeister und holte sich durch ein 3:1 über die Stuttgarter Kickers den<br />

DFB-Pokal. Es ist bis heute <strong>der</strong> letzte „große Titel“ (Meisterschaft, Pokal, Europapokale) geblieben.<br />

→ Spieldaten des DFB-Pokalfinals 1987


Hamburger SV 120<br />

1987–1999: Jahre <strong>der</strong> Tristesse<br />

Die folgenden Jahre waren geprägt durch einen Abstieg <strong>der</strong> Mannschaft ins Mittelmaß <strong>der</strong> Liga. Zwischen 1989/90<br />

und 1996/97 erreichte <strong>der</strong> Club lediglich zweimal UEFA-Cup-Plätze, sonst <strong>aus</strong>schließlich zweistellige<br />

Tabellenplätze. In einigen Spielzeiten spielte <strong>der</strong> Verein bis spät in <strong>der</strong> Saison gegen den Abstieg. Anfang <strong>der</strong> 1990er<br />

Jahre musste <strong>der</strong> HSV zudem aufgrund einer hohen Verschuldung um seine Existenz fürchten. Gerettet wurde er <strong>aus</strong><br />

seiner finanziellen Misere vor allem durch den lukrativen Transfer des wertvollsten Spielers Thomas Doll zu Lazio<br />

Rom. We<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Spitze, also im Präsidium, noch auf <strong>der</strong> Trainerbank gab es Kontinuität. Hohe Fluktuation<br />

herrschte ebenfalls im Ka<strong>der</strong>. An <strong>der</strong> Vereinsspitze folgten auf Klein Ernst Naumann (1987–1990), Horst Becker<br />

(<strong>der</strong> 1990 nur zehn Monate im Amt blieb) und Jürgen Hunke. Erst unter Hunke gelang die finanzielle Sanierung des<br />

Vereins, als Doll für die damalige Rekord-Ablösesumme von 17 Millionen DM nach Rom verkauft wurde. Hunke<br />

blieb bis 1993 im Amt, in den folgenden sechs Jahren folgten Ronald Wulff (1993–1995), Uwe Seeler (bis 1998),<br />

Werner Hackmann (1998) und Rolf Mares (1998–1999). Zwischen 1987 und 1999 standen also sieben Präsidenten<br />

dem HSV vor. Im selben Zeitraum beschäftigte <strong>der</strong> HSV acht verschiedene Trainer.<br />

Einen Vorgeschmack auf die hohe Fluktuation im Ka<strong>der</strong> ergab bereits die erste Hälfte <strong>der</strong> Saison 1987/88. Trainer<br />

Josip Skoblar, als Nachfolger für Happel verpflichtet, musste bereits am 10. November 1987 gehen – mit ihm<br />

Torhüter Mladen Pralija, <strong>der</strong> erst zu Saisonbeginn als Ersatz für den suspendierten Uli Stein geholt wurde (Stein<br />

hatte im Supercup 1987 dem Bayern-Spieler Jürgen Wegmann einen F<strong>aus</strong>tschlag versetzt). Nach teilweise hohen<br />

Nie<strong>der</strong>lagen, darunter ein 0:6 bei Bayern München, ein 0:4 zu H<strong>aus</strong>e gegen den Karlsruher SC und ein 2:8 bei<br />

Borussia Mönchengladbach, musste Pralija ebenfalls gehen. Skoblars Nachfolger an <strong>der</strong> Seitenlinie wurde Willi<br />

Reimann, im Tor stand fortan „Jupp“ Koitka, <strong>der</strong> bereits von 1980 bis 1982 Ersatztorhüter beim HSV war und von<br />

<strong>der</strong> SG Wattenscheid 09 verpflichtet wurde. Eine Verstärkung war Uwe Bein, <strong>der</strong> mit Thomas von Heesen ein gutes<br />

Mittelfeld-Duo bildete. Die Saison schloss <strong>der</strong> HSV als Sechster ab, im DFB-Pokal erreichten die Hanseaten das<br />

Halbfinale und schieden beim VfL Bochum <strong>aus</strong>. Im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger scheiterte <strong>der</strong> Verein im<br />

Achtelfinale (zweite Runde) an Ajax Amsterdam.<br />

Im Sommer 1988 verzeichnete <strong>der</strong> HSV nicht weniger als elf<br />

Neuzugänge, von denen allerdings lediglich Stürmer Jan Furtok den<br />

Club deutlich voranbrachte (59 Tore in 156 Spielen innerhalb von fünf<br />

Jahren). In <strong>der</strong> Saison 1988/89 erreichte <strong>der</strong> HSV erneut einen<br />

UEFA-Cup-Platz (Rang vier). Im DFB-Pokal bedeutete eine<br />

0:1-Heimnie<strong>der</strong>lage gegen Wer<strong>der</strong> Bremen das Aus im Viertelfinale.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison erreichten die Hamburger nur noch den elften<br />

Platz und damit erstmals seit <strong>der</strong> Saison 1978/79 keinen einstelligen<br />

Tabellenplatz mehr. Eine 0:1-Nie<strong>der</strong>lage zu H<strong>aus</strong>e in <strong>der</strong> ersten Runde<br />

gegen den MSV Duisburg bedeutete das frühe Aus im DFB-Pokal. Das<br />

Spiel fand am Rothenbaum statt. Nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage kam es zu<br />

Tumulten, so dass die erste Mannschaft des HSV dort nie wie<strong>der</strong><br />

spielte – die Nie<strong>der</strong>lage gegen Duisburg war also das letzte Spiel an<br />

<strong>der</strong> Traditionsstätte. Im UEFA-Cup gelang dem HSV noch <strong>der</strong> Einzug<br />

ins Viertelfinale, dort allerdings scheiterten die Hanseaten an Juventus<br />

Turin – mindestens gen<strong>aus</strong>o weit kam <strong>der</strong> HSV im UEFA-Cup erst<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Saison 2008/09, als er im Halbfinale gegen Wer<strong>der</strong><br />

Bremen unterlag. Im April 1990 entließ <strong>der</strong> HSV Trainer Reimann,<br />

Nachfolger wurde Gerd-Volker Schock, <strong>der</strong> zuvor Reimanns Assistent<br />

war.<br />

Ende <strong>der</strong> 1980er eine Mittelfeldstütze beim HSV:<br />

Uwe Bein (Foto von 2005)<br />

In die Saison 1990/91 startete <strong>der</strong> HSV mit einigen spektakulären Neuverpflichtungen: Vom BFC Dynamo kamen<br />

Thomas Doll und Frank Rohde, außerdem kam Manfred Kaltz zurück nach Hamburg. Die Saison brachte für die


Hamburger SV 121<br />

„Rothosen“ einen fünften Platz im Klassement. Im DFB-Pokal hingegen war im Achtelfinale Schluss: Eine<br />

1:2-Nie<strong>der</strong>lage gegen die SG Wattenscheid 09 bedeutete das Aus. Im Sommer 1991, nach nur einer Saison bei den<br />

„Rothosen“, wechselte Thomas Doll für die Ablösesumme von 17 Millionen DM zu Lazio Rom. Auch wenn den<br />

Hanseaten davon nur sieben bis acht Millionen DM übrig blieben, reichte es, um sich finanziell zu sanieren. Manfred<br />

Kaltz beendete seine Profi-Laufbahn nach 20 Jahren, davon war er die meiste Zeit bei den Hamburgern aktiv. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Saison landete <strong>der</strong> HSV auf Rang zwölf, im DFB-Pokal siegte Wer<strong>der</strong> Bremen in <strong>der</strong> zweiten Runde (in<br />

<strong>der</strong> ersten Runde hatten alle Bundesligisten Freilos) mit 3:1 im Weserstadion. Im UEFA-Pokal unterlag <strong>der</strong> HSV im<br />

Achtelfinale Sigma Olmütz. Trainer Gerd-Volker Schock wurde im April 1992 durch Egon Coordes ersetzt.<br />

Präsident Hunke versuchte, den Verein in eine Breitensportabteilung und eine Profi-Fußball-Abteilung zu glie<strong>der</strong>n,<br />

wie es später Borussia Dortmund umsetzte. Sein Plan scheiterte jedoch, da sich für die „Aktien“ <strong>der</strong> HSV Sport AG<br />

nicht genügend Abnehmer fanden. [25] Mehrere prominente HSVer, darunter die ehemaligen Präsidenten Peter<br />

Krohn, Wolfgang Klein und Horst Becker, sprachen sich gegen die Teilung des Vereins <strong>aus</strong>. Die Pläne wurden nicht<br />

weiter verfolgt.<br />

Die darauffolgende Saison brachte dem HSV erneut einen schlechten Saisonstart. Im DFB-Pokal erreichten die<br />

Hamburger die zweite Runde (2:4 beim Karlsruher SC). Trainer Coordes wurde entlassen und durch Benno<br />

Möhlmann ersetzt. Die Saison schlossen die Hamburger mit dem elften Tabellenplatz ab. Die Saison 1993/94<br />

brachte dem HSV einen zwölften Tabellenplatz sowie das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

(2:4 im Weserstadion). In <strong>der</strong> folgenden Spielzeit sprang für die Hanseaten <strong>der</strong> 13. Platz in <strong>der</strong> Tabelle her<strong>aus</strong>, im<br />

Pokal war in <strong>der</strong> zweiten Runde Schluss gegen den FC Schalke 04.<br />

Der HSV schied in <strong>der</strong> Saison 1995/96 im DFB-Pokal in <strong>der</strong> ersten Runde bei Arminia Bielefeld <strong>aus</strong>. Im Oktober<br />

wurde Möhlmann entlassen, als Nachfolger kam Felix Magath. Die Hanseaten eroberten in <strong>der</strong> Liga Rang fünf und<br />

damit erstmals seit Jahren wie<strong>der</strong> einen Platz, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Folgesaison zum Start im UEFA-Pokal berechtigte. Im<br />

Herbst 1995 erhielt <strong>der</strong> HSV einen neuen Präsidenten: Uwe Seeler hatte sich beworben und wurde mit seinem neuen<br />

Team von den Mitglie<strong>der</strong>n mit großer Mehrheit gewählt. Finanziell übernahm das Seeler-Team einen inzwischen<br />

gesundeten Verein – ohne Schulden, stattdessen mit rund fünf Millionen DM in <strong>der</strong> Rücklage. [26] Im UEFA-Pokal<br />

1996/97 musste sich <strong>der</strong> HSV im Achtelfinale dem AS Monaco beugen. Im DFB-Pokal unterlagen die Hanseaten im<br />

Halbfinale dem VfB Stuttgart. In <strong>der</strong> Liga hingegen erreichten die Hamburger erneut nur einen 13. Platz. Noch im<br />

Mai 1997 kündigte <strong>der</strong> Verein dem Trainer, Interimstrainer bis zum Saisonende wurde Ralf Schehr.<br />

Zur Saison 1997/98 verpflichtete <strong>der</strong> HSV nicht nur Trainer Frank Pagelsdorf, <strong>der</strong> etwas mehr als vier Jahre lang<br />

blieb (und damit so lange wie kein Trainer seit Ernst Happel), son<strong>der</strong>n auch den Torhüter Hans-Jörg Butt vom VfB<br />

Oldenburg, <strong>der</strong> in den darauffolgenden Saisons zum neuen Stammtorhüter und auch zum erfolgreichsten<br />

Elfmeterschützen unter den deutschen Torhütern wurde. Außerdem wurde <strong>der</strong> bis dato nur von Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

<strong>aus</strong>geliehene Rodolfo Esteban Cardoso endgültig verpflichtet. Hinzu kamen im Laufe <strong>der</strong> Saison noch Anthony<br />

Yeboah (von Leeds United), Ingo Hertzsch (vom Chemnitzer FC) und Thomas Gravesen (von Vejle BK). Auch<br />

wenn mit diesen Neuverpflichtungen in jener Saison nur <strong>der</strong> neunte Platz her<strong>aus</strong>sprang, wurden alle jedoch zu<br />

Stammspielern und in den folgenden Jahren zu Leistungsträgern. Im DFB-Pokal endete die Bewerbung des HSV um<br />

den Titel in <strong>der</strong> zweiten Runde bei Bayer 04 Leverkusen (1:2 n. V.).<br />

Die Saison 1998/99 war die letzte im „alten“ Volksparkstadion. Am 2. Juni 1998, kurz nach Saisonende 1997/98,<br />

begannen die Abrissarbeiten. Durch den Umbau bei laufendem Fußball-Betrieb sank die Kapazität des Stadions in<br />

<strong>der</strong> Folge deutlich, das Spiel gegen den FC Bayern München am 13. März 1999 war mit 28.600 Zuschauern<br />

<strong>aus</strong>verkauft. [27] Zu Beginn jener Saison kam Thomas Doll zurück zum HSV, außerdem verpflichteten die Hanseaten<br />

Nico-Jan Hoogma. Der HSV wurde am Ende <strong>der</strong> Saison Siebter und schied nach Elfmeterschießen im Achtelfinale<br />

des DFB-Pokals bei Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en <strong>aus</strong>.


Hamburger SV 122<br />

seit 1999: Neuer Schwung mit neuem Stadion<br />

Zeitgleich mit <strong>der</strong> Fertigstellung des neuen Stadions erzielte <strong>der</strong> HSV<br />

auch wie<strong>der</strong> sportliche Erfolge. Das neue Volksparkstadion wurde am<br />

21. August 1999 beim Spiel gegen den VfB Stuttgart eröffnet –<br />

allerdings war das Stadion noch nicht komplett überdacht. In <strong>der</strong><br />

Saison 1999/2000 belegte <strong>der</strong> HSV den dritten Tabellenplatz und<br />

qualifizierte sich erstmals für die UEFA Champions League. Gleich im<br />

ersten Spiel am 13. September 2000 gegen den hoch favorisierten<br />

italienischen Club Juventus Turin kam es beim 4:4 zum so genannten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>tspiel. In Turin gewann <strong>der</strong> HSV mit 3:1. Der HSV wurde<br />

schließlich Dritter in <strong>der</strong> Gruppe und spielte im UEFA-Pokal weiter.<br />

Dort scheiterte <strong>der</strong> Verein am AS Rom.<br />

Endgültig fertiggestellt wurde die neue Arena zu Beginn <strong>der</strong> Saison<br />

2000/01. Sportlich war diese gegenüber <strong>der</strong> Vorsaison ein Rückschlag,<br />

<strong>der</strong> HSV wurde 13. <strong>der</strong> Abschlusstabelle und schied im DFB-Pokal in<br />

<strong>der</strong> zweiten Runde (Achtelfinale) gegen den Karlsruher SC <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong><br />

Folgesaison belegten die Hanseaten den elften Rang und schieden<br />

wie<strong>der</strong>um in <strong>der</strong> zweiten Runde des DFB-Pokals <strong>aus</strong>, diesmal gegen<br />

den VfB Stuttgart. Zu Beginn dieser Saison hatte <strong>der</strong><br />

Internet-Dienstleister AOL die Namensrechte am Stadion erworben<br />

(bis 2005, später verlängert auf 2007). Seitdem trägt das<br />

Volksparkstadion offiziell den Namen des Sponsors vor dem Zusatz<br />

"Arena".<br />

Zum ersten Titel nach 16 Jahren kam <strong>der</strong> HSV im Juli 2003 mit dem<br />

Gewinn des DFB-Ligapokals durch einen 4:2-Sieg im Finale gegen<br />

Borussia Dortmund. Die Saison 2002/03 endete für den HSV mit dem<br />

vierten Rang und damit <strong>der</strong> Qualifikation für den UEFA-Cup. Im<br />

DFB-Pokal scheiterte <strong>der</strong> HSV durch ein 0:1 zu H<strong>aus</strong>e gegen den VfL<br />

Bochum. Am 1. Februar 2003 trat <strong>der</strong> heutige Vorstandsvorsitzende<br />

Bernd Hoffmann sein Amt an. Die Saison 2003/04 endete mit einem<br />

achten Tabellenplatz. Im DFB-Pokal waren die „Rothosen“ durch ein<br />

0:3 beim FC Bayern München, im UEFA-Pokal 2003/04 in <strong>der</strong> ersten<br />

Runde gegen Dnipro Dnipropetrowsk <strong>aus</strong>geschieden.<br />

Mit den Neuverpflichtungen Daniel Van Buyten (von Olympique<br />

Marseille), Khalid Boulahrouz (vom RKC Waalwijk) und Piotr<br />

Trochowski (vom FC Bayern München) verstärkte sich <strong>der</strong> HSV zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Saison 2004/05. In <strong>der</strong> Liga sprang ein achter Platz her<strong>aus</strong>,<br />

im DFB-Pokal schied <strong>der</strong> HSV durch ein 2:4 beim SC Pa<strong>der</strong>born 07<br />

<strong>aus</strong>. Später stellte sich her<strong>aus</strong>, dass das Spiel von Schiedsrichter Robert<br />

Hoyzer manipuliert worden war. Gegen eine Entschädigung von<br />

500.000 Euro vom DFB und die Zusage, ein Län<strong>der</strong>spiel in Hamburg<br />

Heimspiel in <strong>der</strong> AOL-Arena (jetzt Imtech<br />

Arena)<br />

Rekordtransfer: Nigel de Jong verließ den HSV<br />

2008 in Richtung Manchester. Der Verein erhielt<br />

dafür 19 Mio. Euro<br />

Verließ den Verein 2009: Ivica Olic<br />

zu veranstalten, verzichtete <strong>der</strong> HSV auf das weitere Vorgehen gegen das „Skandalspiel“. Im UI-Cup erreichte <strong>der</strong><br />

HSV im Sommer 2004 das Halbfinale, verlor aber gegen den FC Villarreal und qualifizierte sich damit nicht für den<br />

UEFA-Cup in <strong>der</strong> laufenden Saison.


Hamburger SV 123<br />

Mit den Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>n Rafael van <strong>der</strong> Vaart und Nigel de Jong (beide von Ajax Amsterdam), sowie dem von<br />

Borussia Dortmund verpflichteten Guy Demel verstärkte sich <strong>der</strong> HSV zu Beginn <strong>der</strong> Spielzeit 2005/06 abermals,<br />

gewann zudem im Somer den UI-Cup und zog damit in den UEFA-Pokal ein. Im Achtelfinale verloren die<br />

Hanseaten gegen Rapid Bukarest. Im DFB-Pokal behielt <strong>der</strong> FC Bayern München im Achtelfinale mit einem 1:0 n.<br />

V. die Oberhand. In <strong>der</strong> Liga erreichte <strong>der</strong> HSV den dritten Rang und qualifizierte sich anschließend für die<br />

Champions League.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Saison 2006/07 erfolgte ein personeller Umbruch. Wichtige Spieler wie Sergej Barbarez, Daniel Van<br />

Buyten und Khalid Boulahrouz verließen den Verein. Die Mannschaft qualifizierte sich gegen den CA Osasuna (0:0,<br />

1:1) für die Gruppenphase <strong>der</strong> Champions League. In <strong>der</strong> Champions League wurde <strong>der</strong> HSV mit fünf Nie<strong>der</strong>lagen<br />

und nur einem Sieg Gruppenletzter. In <strong>der</strong> Bundesliga belegte die Mannschaft nach dem 20. Spieltag den letzten<br />

Tabellenplatz. Am 1. Februar 2007 reagierte <strong>der</strong> Hamburger SV auf den anhaltenden Misserfolg und gab die<br />

vorzeitige Trennung von Cheftrainer Thomas Doll bekannt. Einen Tag später wurde Huub Stevens als neuer Trainer<br />

verpflichtet. Stevens schaffte mit dem HSV den Klassenerhalt am 33. Spieltag beim Auswärtsspiel in Nürnberg: Der<br />

HSV holte <strong>aus</strong> den letzten 14 Spielen <strong>der</strong> Saison neun Siege und drei Unentschieden und belegte letztlich Platz<br />

sieben. Die Hamburger nahmen somit in <strong>der</strong> darauf folgenden Saison am UI-Cup teil.<br />

Über die dritte Runde des UI-Cups erreichte <strong>der</strong> HSV die Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals. Durch Siege gegen<br />

FC Dacia Chişinău (Hinspiel 1:1, Rückspiel 4:0) und Honvéd Budapest (Hinspiel 0:0, Rückspiel 4:0) konnte sich <strong>der</strong><br />

HSV für den UEFA-Cup qualifizieren. Nach zwei Siegen (1:0 <strong>aus</strong>wärts und 3:1 zuh<strong>aus</strong>e) gegen Litex Lowetsch<br />

(Bulgarien) wurde die Gruppenphase erreicht. Am 22. Februar 2008 wurde <strong>der</strong> HSV als letzter verbliebener<br />

UI-Cup-Teilnehmer zum Sieger des Wettbewerbs erklärt. [28] Damit wurde zum zweiten Mal nach 2005 <strong>der</strong> UI-Pokal<br />

gewonnen, aber aufgrund des geän<strong>der</strong>ten Spielmodus und <strong>der</strong> Vergabe des Sieges an die am längsten im<br />

UEFA-Pokal verbleibende Mannschaft geht <strong>der</strong> Pokal diesmal allein an den HSV. In <strong>der</strong> Liga spielte <strong>der</strong> HSV<br />

stabiler als im Vorjahr und war praktisch in <strong>der</strong> gesamten Spielzeit 2007/08 in <strong>der</strong> Spitzengruppe <strong>der</strong> Liga platziert.<br />

Lediglich nach <strong>der</strong> Bekanntgabe von Trainer Stevens, den Verein zum Saisonende zu verlassen, folgte eine Phase<br />

relativen Misserfolgs. Dennoch gelang dem Verein dank eines 7:0 am letzten Spieltag gegen den Karlsruher SC <strong>der</strong><br />

Einzug in den UEFA-Pokal. Am 1. Juli 2008 übernahm <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> Martin Jol als Nachfolger von Huub<br />

Stevens das Amt des Cheftrainers.<br />

Unter Martin Jol spielte <strong>der</strong> Hamburger SV die beste Saison seit 26 Jahren. Der Verein zog in das Halbfinale des<br />

DFB-Pokals und in das Halbfinale des UEFA-Cups ein. In beiden Wettbewerben schied <strong>der</strong> Hamburger SV jedoch<br />

gegen den Erzrivalen Wer<strong>der</strong> Bremen <strong>aus</strong>. Am Saisonende belegte <strong>der</strong> HSV den fünften Platz und qualifizierte sich<br />

für die UEFA Europa League.<br />

Am 26. Mai 2009 gab <strong>der</strong> Verein bekannt, dass Martin Jol seinen Vertrag vorzeitig aufgelöst hat, um zu Ajax<br />

Amsterdam zu gehen. [29] Als sein Nachfolger wurde Bruno Labbadia verpflichtet. Nachdem es zwischen Bernd<br />

Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer zu Streitigkeiten um Kompetenzen kam, [30] gab <strong>der</strong> Verein nach zwei<br />

Sitzungen des Aufsichtsrates am 23. Juni 2009 bekannt, dass <strong>der</strong> Vertrag von Dietmar Beiersdorfer im gegenseitigen<br />

Einvernehmen aufgelöst wurde. [31] In <strong>der</strong> Saison 2009/10 war das Amt des sportlichen Leiters vakant. Am 26. April<br />

2010 entband <strong>der</strong> Vorstand Cheftrainer Bruno Labbadia als Reaktion auf eine 1:5-Nie<strong>der</strong>lage bei <strong>der</strong> TSG 1899<br />

Hoffenheim und die sportliche Talfahrt in <strong>der</strong> Liga von seinen Aufgaben. Techniktrainer Ricardo Moniz übernahm<br />

den Posten des Interimstrainers bis zum Saisonende, konnte jedoch auch nicht verhin<strong>der</strong>n, dass <strong>der</strong> HSV im<br />

Halbfinale <strong>der</strong> Europa League gegen den englischen Vertreter FC Fulham <strong>aus</strong> dem Wettbewerb <strong>aus</strong>schied. Seit<br />

Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/11 betreut <strong>der</strong> frühere Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh zusammen mit Co-Trainer<br />

Michael Oenning den Club; Sportchef wurde <strong>der</strong> vormalige HSV-Innenverteidiger Bastian Reinhardt.


Hamburger SV 124<br />

Personalien<br />

Bundesliga-Ka<strong>der</strong> 2010/11<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum beim HSV seit letzter Verein<br />

Torhüter<br />

1 Frank Rost 30.06.1973 2007 FC Schalke 04<br />

45 Jaroslav Drobný 18.10.1979 2010 Hertha BSC<br />

Abwehr<br />

2 Dennis Diekmeier 20.10.1989 2010 1. FC Nürnberg<br />

4 Heiko Westermann 14.08.1983 2010 FC Schalke 04<br />

5 Joris Mathijsen 05.04.1980 2006 AZ Alkmaar<br />

6 Dennis Aogo 14.01.1987 2008 SC Freiburg<br />

20 Guy Demel 13.06.1981 2005 Borussia Dortmund<br />

30 Collin Benjamin 03.08.1978 2001 FC Elmshorn 1920<br />

Mittelfeld<br />

7 Marcell Jansen 04.11.1985 2008 FC Bayern München<br />

8 Zé Roberto 06.07.1974 2009 FC Bayern München<br />

11 Eljero Elia 13.02.1987 2009 FC Twente Enschede<br />

13 Robert Tesche 27.05.1987 2009 Arminia Bielefeld<br />

14 David Jarolím 17.05.1979 2003 1. FC Nürnberg<br />

15 Piotr Trochowski 22.03.1984 2005 FC Bayern München<br />

18 Romeo Castelen 03.05.1983 2007 Feyenoord Rotterdam<br />

21 Jonathan Pitroipa 12.04.1986 2008 SC Freiburg<br />

25 Tomás Rincón 13.01.1988 2009 Deportivo Tachira<br />

35 Tunay Torun 21.04.1990 2006 FC St. Pauli<br />

44 Gojko Kačar 26.01.1987 2010 Hertha BSC<br />

Sturm<br />

9 Paolo Guerrero 01.01.1984 2006 FC Bayern München<br />

10 Mladen Petric 01.01.1981 2008 Borussia Dortmund<br />

17 Eric Maxim Choupo-Moting 23.03.1989 2010 1. FC Nürnberg<br />

22 Ruud van Nistelrooy 01.07.1976 2010 Real Madrid<br />

40 Heung-Min Son 08.07.1992 2010 eigene Jugend


Hamburger SV 125<br />

Mittelfeldspieler:<br />

David Jarolim<br />

Nationalspieler:<br />

Jonathan Pitroipa<br />

Leistungsträger:<br />

Zé Roberto<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Eric Maxim Choupo-Moting (1. FC Nürnberg, war<br />

<strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Jaroslav Drobný (Hertha BSC, Vertrag bis 2013)<br />

• Lennard Sowah (FC Portsmouth, Vertrag bis 2013)<br />

Nationalspieler:<br />

Eljero Elia<br />

• Dennis Diekmeier (1. FC Nürnberg, Vertrag bis 2014)<br />

• Heiko Westermann (FC Schalke 04, Vertrag bis 2015)<br />

• Gojko Kačar (Hertha BSC, Vertrag bis 2015)<br />

• Muhamed Besic (eigene Jugend, Vertrag bis 2012)<br />

• Heung-Min Son (eigene Jugend, Vertrag bis 2012)<br />

Trainer und Betreuer<br />

Abgänge<br />

Nationalspieler:<br />

Piotr<br />

Trochowski<br />

Nationalspieler:<br />

Mladen Petrić<br />

Weltstar:<br />

Ruud van Nistelrooy<br />

• Bastian Reinhardt (aktives Karriereende)<br />

• Jérôme Boateng (Manchester City)<br />

Nationalspieler:<br />

Paolo Guerrero<br />

U 21-Europameister:<br />

Dennis Aogo<br />

• Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen, war vorher an den 1. FC Kaiserslautern<br />

<strong>aus</strong>geliehen<br />

• Maximilian Beister (Fortuna Düsseldorf, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Kai-Fabian Schulz (FSV Frankfurt, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Tolgay Arslan (Alemannia Aachen, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Marcus Berg (PSV Eindhoven, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Sören Bertram (FC Augsburg, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Mickaël Tavares (FC Middlesbrough, <strong>aus</strong>geliehen; war vorher an den 1. FC<br />

Nürnberg <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• David Rozehnal (OSC Lille, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Wolfgang Hesl (SV Ried, <strong>aus</strong>geliehen)


Hamburger SV 126<br />

Name Funktion<br />

Trainerstab<br />

Armin Veh Chef-Trainer<br />

Michael Oenning Co-Trainer<br />

Reiner Geyer Co-Trainer<br />

Ronny Teuber Torwarttrainer<br />

Markus Günther Athletiktrainer<br />

Manfred Düring Leistungsdiagnostiker<br />

Sportliche Leitung<br />

Bastian Reinhardt Sportchef<br />

Bernd Wehmeyer Klubmanager<br />

Jürgen Ahlert Teammanager<br />

Marinus Bester Teammanager<br />

Seit <strong>der</strong> Gründung des Vereins beschäftigte <strong>der</strong> Verein 44 verschiedene Trainer. Erster Trainer war Rudolf Agte, <strong>der</strong><br />

in drei Amtszeiten einmal deutscher Meister und einmal Vizemeister wurde. Erster <strong>aus</strong>ländischer Trainer war <strong>der</strong><br />

Englän<strong>der</strong> A.W. Turner, unter dessen Führung 1923 die erste deutsche Meisterschaft gewonnen wurde. [32]<br />

Turner war als einziger Coach viermal für den HSV tätig, Agte kam auf drei Phasen als HSV-Trainer. Jeweils<br />

zweimal waren Carl Mattheides, Otto Rohwed<strong>der</strong>, Karl Höger und Georg Knöpfle als Coaches tätig.<br />

Trainer <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1960 war Günter Mahlmann, <strong>der</strong> Pokalsieg 1963 wurde unter Martin Wilke<br />

geholt. Beim ersten Europapokalsieg (Pokalsieger-Cup) stand 1977 Kuno Klötzer an <strong>der</strong> Seitenlinie. Die<br />

Meisterschaft 1979 errang <strong>der</strong> HSV in <strong>der</strong> Ägide des Jugoslawen Branko Zebec. Erfolgreichster HSV-Trainer war<br />

<strong>der</strong> Österreicher Ernst Happel, <strong>der</strong> mit dem Verein zweimal deutscher Meister (1982, 1983), einmal Pokalsieger<br />

(1987) und einmal Europapokalsieger (Landesmeister-Cup 1983) wurde.<br />

HSV-Trainer mit <strong>der</strong> längsten Amtszeit war Günter Mahlmann. Er war zunächst zwei Jahre gemeinsam mit Martin<br />

Wilke Coach (1954–1956), direkt im Anschluss sechs Jahre als alleinverantwortlicher Trainer. Ebenfalls auf sechs<br />

Jahre an <strong>der</strong> Seitenlinie kam Ernst Happel (1981–1987).<br />

Hermann Rieger war von 1978 bis 2004 Masseur und Namensgeber des Dinosaurier-Maskottchens Hermann.<br />

Gremien<br />

Die Geschäftsführung beim HSV obliegt dem Vorstand. Dieser besteht <strong>aus</strong> einem Vorsitzenden (Bernd Hoffmann),<br />

einem stellvertretenden Vorsitzenden, <strong>der</strong> zugleich für sportliche Belange zuständig ist (Bastian Reinhardt) sowie<br />

dem dritten und vierten Vorstandsmitglied. Der dritte Vorstand Oliver Scheel ist für Fan-Belange zuständig, das<br />

vierte Vorstandsmitglied Katja Kr<strong>aus</strong> für Marketing und Kommunikation. [33]<br />

Die Arbeit des Vorstands wird vom Aufsichtsrat überwacht. Aktueller (Stand: September. 2010)<br />

Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> ist Horst Becker, seine Stellvertreter sind Alexan<strong>der</strong> Otto und Ernst-Otto Rieckhoff. Den<br />

Aufsichtsrat komplettieren Peter Becker, Jörg Debatin, Bernd Enge, Björn Floberg, Ian Kiru Karan, Gerd Krug,<br />

Eckart Westphalen und Roland Wulff.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es beim HSV einen Ehrenrat, einen Seniorenrat und die Abteilungsleitung für För<strong>der</strong>nde<br />

Mitglie<strong>der</strong>/Supporters Club. Die letztere Abteilung ist die mit weitem Abstand größte des HSV.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit des HSV ist, dass von den zwölf Aufsichtsrats-Posten vier für die Amateursport- und<br />

Supporters-Abteilungen reserviert sind. Die an<strong>der</strong>en acht Mitglie<strong>der</strong> werden turnusgemäß von <strong>der</strong> Anwesenden bei<br />

den Mitglie<strong>der</strong>versammlungen gewählt.


Hamburger SV 127<br />

Erfolge und Rekorde<br />

Erfolge<br />

In seiner Geschichte wurde <strong>der</strong> HSV sechsmal Deutscher Meister im Fußball sowie dreimal DFB-Pokalsieger. Hinzu<br />

kommen zwei europäische Titel: Jeweils einmal gewann <strong>der</strong> HSV den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger und den<br />

Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister. Der HSV ist eines von 16 europäischen Teams, die in mindestens zwei<br />

verschiedenen europäischen Pokalwettbewerben einen Titel errungen haben.<br />

Den Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister gewann <strong>der</strong> HSV 1983. Im<br />

Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger siegte die Mannschaft 1977. International<br />

kommen noch die Titel im UI-Cup 2005 und 2007 hinzu. Drei weitere<br />

Male erreichte <strong>der</strong> HSV ein europäisches Endspiel (Pokalsieger-Cup<br />

1968, Landesmeister-Cup 1980 und UEFA-Cup 1982), musste sich<br />

aber in den Endspielen dem AC Mailand, Nottingham Forest und dem<br />

IFK Göteborg beugen.<br />

Mit sechs deutschen Meistertiteln liegt <strong>der</strong> HSV gemeinsam mit<br />

Borussia Dortmund auf dem vierten Rang in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Vereine mit<br />

den meisten Titeln – hinter FC Bayern München (21 Titel), dem 1. FC<br />

Nürnberg (neun Titel) und dem FC Schalke 04 (sieben Titel). Unter<br />

Ehrenrunde mit dem Europapokal <strong>der</strong><br />

Landesmeister<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Meisterschaften in <strong>der</strong> DDR, die zehnmal von Dynamo Berlin, achtmal von Dynamo Dresden<br />

und sechsmal vom FC Vorwärts Berlin gewonnen wurden, belegt <strong>der</strong> HSV gemeinsam mit Dortmund und Berlin den<br />

sechsten Rang. Deutscher Meister wurde <strong>der</strong> HSV 1922, verzichtete aber auf den Titel, sowie 1923, 1928, 1960,<br />

1979, 1982 und 1983.<br />

Den DFB-Pokal gewannen die Hanseaten dreimal: 1963, 1976 und 1987. Mit drei Titeln (bei sechs Finalteilnahmen)<br />

belegt <strong>der</strong> HSV den siebten Rang in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> DFB-Pokalsieger, hinter FC Bayern München, Wer<strong>der</strong> Bremen,<br />

dem FC Schalke 04, dem 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Nürnberg. Die drei erfolglosen<br />

Endspielteilnahmen waren 1956, 1967 und 1974. Ebenfalls dreimal gewannen <strong>der</strong> VfB Stuttgart und Borussia<br />

Dortmund, haben aber eine Finalteilnahme weniger aufzuweisen.<br />

Norddeutscher Meister wurde <strong>der</strong> HSV in den Jahren 1921 bis 1925, 1928, 1929, 1931 bis 1933, 1948 bis 1953<br />

sowie 1955 bis 1963. In <strong>der</strong> Oberliga Nord gab es somit lediglich eine Spielzeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> HSV nicht Meister wurde<br />

– dies war 1954 Hannover 96, die später auch den nationalen Titel holten. Die Fußballmeisterschaft <strong>der</strong> britischen<br />

Besatzungszone gewann <strong>der</strong> HSV 1947 und 1948 – dies waren die beiden einzigen Saisons, in denen dieser<br />

Wettbewerb <strong>aus</strong>getragen wurde. Während <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus wurde <strong>der</strong> HSV viermal<br />

Nordmark-Meister: 1937, 1938, 1939 und 1941. Hamburg-Altonaer Meister wurde <strong>der</strong> HSV 16-mal: 1896*, 1897*,<br />

1901*, 1902*, 1904*, 1905*, 1919**, 1924, 1926 bis 1928, 1930 bis 1932, 1945 und 1946. Hinzu kommen sechs<br />

Norddeutsche Pokalsieger-Titel (1927, 1953, 1956, 1957, 1959, 1960).<br />

Den (inoffiziellen) DFB-Hallen-Pokal gewann <strong>der</strong> Verein 1987. Den 1973 erstmals <strong>aus</strong>getragenen Deutschen<br />

Ligapokal gewann <strong>der</strong> HSV ebenso wie die Auflage 2003.<br />

(* durch Germania 1887 Hamburg, ** Meisterschaft durch eine Kriegsfußballvereinigung (KFVgg) <strong>aus</strong> Victoria Hamburg und Hamburger FC<br />

1888)


Hamburger SV 128<br />

Rekorde<br />

Der Hamburger SV spielt seit seiner Gründung 1919 in <strong>der</strong> jeweils höchsten Ligastufe des deutschen Fußballs, die<br />

erste Herrenmannschaft des Vereins ist folglich noch nie abgestiegen. Als einziges Mitglied <strong>der</strong> Bundesliga gehören<br />

die „Rothosen“ dieser Liga seit ihrer Gründung an. Der Verein hat zudem in Deutschland die höchste Zahl an<br />

Regionalmeistertiteln (25-mal Norddeutscher Meister) und die größte Zahl an Endrundenteilnahmen um die<br />

Deutsche Meisterschaft (32, 31-mal HSV und einmal Germania 87) aufzuweisen.<br />

Den höchsten Heimsieg in <strong>der</strong> Bundesliga erzielte <strong>der</strong> HSV am 12. Februar 1966 beim 8:0 gegen den Karlsruher SC.<br />

Die höchsten Auswärtssiege lauteten 6:0, und zwar am 14. November 2004 bei Hansa Rostock, am 13. April 1991<br />

bei Eintracht Frankfurt, am 7. September 1982 bei Fortuna Düsseldorf und am 5. April 1980 bei Hertha BSC. Die<br />

höchste Heimnie<strong>der</strong>lage musste <strong>der</strong> HSV am 4. Mai 1974 gegen den FC Bayern München hinnehmen. Auswärts<br />

unterlag <strong>der</strong> HSV dreimal in <strong>der</strong> Bundesliga-Geschichte mit sieben Toren Differenz: am 20. Mai 1967 bei Borussia<br />

Dortmund (0:7), am 26. September 1970 bei Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en (1:8) und am 7. März 1964 beim TSV 1860<br />

München (2:9). [34] Die höchste Nie<strong>der</strong>lage in einem Meisterschaftsspiel überhaupt musste <strong>der</strong> HSV 1954<br />

hinnehmen: Die Mannschaft unterlag Arminia Hannover mit 2:10. Dies war zudem das einzige Pflichtspiel, in dem<br />

es eine zweistellige Nie<strong>der</strong>lage gab.<br />

In <strong>der</strong> Zeit vom 16. Januar 1982 bis zum 29. Januar 1983 blieben die Hanseaten in 36 Spielen hintereinan<strong>der</strong><br />

(saisonübergreifend) ungeschlagen – bis heute ungebrochener Bundesliga-Rekord. Ihren besten Bundesliga-Start<br />

legten die Hamburger in <strong>der</strong> Saison 2009/2010 hin: Dabei erzielten sie <strong>aus</strong> zehn Spielen 22 Punkte (sechs Siege, vier<br />

Unentschieden, keine Nie<strong>der</strong>lage).<br />

In den Saisons 1979/80 bis 1985/86, also sechs Jahre in Folge, spielte <strong>der</strong> HSV in einem europäischen Wettbewerb –<br />

bislang die längste ununterbrochene Periode. Dreimal startete <strong>der</strong> HSV dabei im Landesmeister-Cup, dreimal im<br />

UEFA-Pokal. Zwischen 2003/04 und 2009/10 spielte <strong>der</strong> HSV zwar ebenfalls in europäischen Wettbewerben, in <strong>der</strong><br />

Saison 2004/05 war es jedoch lediglich <strong>der</strong> Start im UI-Cup (im Halbfinale gegen den FC Villarreal verloren, somit<br />

keine spätere Teilnahme am UEFA-Cup).<br />

Die zehn Spieler mit den meisten Einsätzen für den HSV (alle Pflichtspiele zusammengezählt) sind Manfred Kaltz<br />

(744), Uwe Seeler (587), Horst Schnoor (507), Thomas von Heesen (443), Gert Dörfel (423), Peter Nogly (414),<br />

Jürgen Kurbjuhn (406), Ditmar Jakobs (405), Caspar Memering (402) und Jochenfritz Meinke (400).<br />

Allein auf die Bundesliga bezogen verzeichneten die meisten Spiele Manfred Kaltz (581), Thomas von Heesen<br />

(368), Ditmar Jakobs (323), Harald Spörl (321), Peter Nogly (320), Felix Magath (306), Caspar Memering (303),<br />

Uwe Seeler (281), Richard Golz (273) und Kl<strong>aus</strong> Zaczyk (262).<br />

Die meisten Treffer in Pflichtspielen für den HSV erzielten Uwe Seeler (507), Otto Har<strong>der</strong> (387), Rudi Noack (233),<br />

Herbert Wojtkowiak (163), Edmund Adamkiewicz (158), Gert Dörfel (144), Kl<strong>aus</strong> Stürmer (140), Horst Hrubesch<br />

(134), Franz Horn (126) und Thomas von Heesen (125). [35]<br />

In <strong>der</strong> Bundesliga wird die HSV-Torjägerliste angeführt von Uwe Seeler (177), gefolgt von Thomas von Heesen<br />

(99), Horst Hrubesch (96), Manfred Kaltz (76), Gert Dörfel und Sergej Barbarez (je 66), Franz-Josef Hönig und<br />

Georg Volkert (je 62), Harald Spörl (61) und William Hartwig (52). Kaltz erzielte 53 seiner 76 Tore für den HSV<br />

per Elfmeter (bei 60 Anläufen) und ist damit <strong>der</strong> erfolgreichste Elfmeterschütze <strong>der</strong> Bundesligageschichte. Mit sechs<br />

Eigentoren hält er jedoch auch diesen Bundesliga-Rekord. Den ersten Hattrick für den HSV in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

erzielte Ivica Olić gegen den VfB Stuttgart – am 20. Oktober 2007, also in <strong>der</strong> 45. Bundesligasaison <strong>der</strong> Hamburger.<br />

Uwe Seeler (1963/64) und Rafael van <strong>der</strong> Vaart (2007/08) trafen als einzige HSV-Spieler in sieben<br />

aufeinan<strong>der</strong>folgenden Bundesliga-Spielen (jeweils einmal).<br />

Zu Zeiten <strong>der</strong> Fußball-Oberliga Nord stellte <strong>der</strong> HSV in acht <strong>der</strong> 16 Saisons den besten Liga-Torschützen: jeweils<br />

einmal Herbert Wojtkowiak und Günter Schlegel (zusammen mit Uwe Seeler) sowie sechsmal Uwe Seeler allein.<br />

In <strong>der</strong> Bundesliga wurden drei HSV-Spieler Torschützenkönige: Uwe Seeler in <strong>der</strong> Premierensaison (30 Tore), Horst<br />

Hrubesch in <strong>der</strong> Saison 1981/82 (27 Treffer) sowie Sergej Barbarez in <strong>der</strong> Saison 2000/01 (22 Treffer, gemeinsam


Hamburger SV 129<br />

mit Ebbe Sand vom FC Schalke 04).<br />

Am häufigsten im Tor standen Horst Schnoor (507), Rudi Kargus (336) und Richard Golz (314). In <strong>der</strong> Bundesliga<br />

standen Rudi Kargus (336), Richard Golz (314) und Uli Stein (228) am häufigsten zwischen den Pfosten. Mit 24<br />

gehaltenen Strafstößen, <strong>der</strong> Großteil davon in seiner Zeit beim HSV, ist Kargus <strong>der</strong> Torhüter mit den meisten<br />

gehaltenen Elfmetern <strong>der</strong> Bundesliga-Geschichte. Am 9. März 1985 hielt Kargus, damals beim Karlsruher SC, auch<br />

einen Elfmeter gegen seine Ex-Mannschaftskameraden. Der gehaltene Strafstoß war einer <strong>der</strong> sieben Fehlversuche<br />

von Manfred Kaltz.<br />

Spielstätten<br />

Der Hamburger SV spielte seit dem Zusammenschluss seiner drei<br />

Vorgängervereine im Jahr 1919 im Rothenbaum-Stadion im Stadtteil<br />

Rotherbaum. Das 1911 eingeweihte Stadion brachte <strong>der</strong> HFC 88 in den<br />

Verein ein. In den 1920er-Jahren wurde auch das Stadion Hoheluft von<br />

SC Victoria Hamburg, ab Ende <strong>der</strong> 1920er-Jahre zudem das Altonaer<br />

Stadion im Altonaer Volkspark genutzt, <strong>der</strong> Vorläufer des<br />

Die Südtribüne des Volksparkstadions (1983)<br />

Volksparkstadions. Beide Stadien verfügten über größere Zuschauerkapazitäten als das Rothenbaum-Stadion. Seit<br />

Einführung <strong>der</strong> Bundesliga nutzte <strong>der</strong> HSV mit wenigen Ausnahmen das Volksparkstadion im Stadtteil Bahrenfeld<br />

und kehrte lediglich für einige Spiele wie<strong>der</strong> an den 1997 abgerissenen Rothenbaum zurück. Anfänglich fasste das<br />

Volksparkstadion 72.000 Zuschauer, bei Umbau- und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen für die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wurde die Kapazität auf 63.000 reduziert.<br />

Das Volksparkstadion, das wegen seiner Tartanbahn sehr weitläufig und zugig war und in dem daher bei geringen<br />

Zuschauerzahlen oftmals eine wenig stimmungsvolle Atmosphäre herrschte, wurde Ende <strong>der</strong> 1990er-Jahre zu einem<br />

reinen Fußballstadion umgebaut. Dabei wurde das Spielfeld um 90 Grad gedreht. Der Umbau des Stadions fand bei<br />

laufendem Spielbetrieb statt, so dass die Zuschauerkapazität sich während <strong>der</strong> Bauzeit deutlich verringerte. Der HSV<br />

kaufte <strong>der</strong> Stadt Hamburg vor dem Umbau das Volksparkstadion für den symbolischen Preis von 1 DM ab, war und<br />

ist dafür für die Kosten des Umb<strong>aus</strong> zuständig, wiewohl es öffentliche Zuschüsse gab.<br />

2001 wurde das Volksparkstadion, um weitere Werbeeinnahmen zu<br />

generieren, in „AOL Arena“ umbenannt, was in Fankreisen, aber auch<br />

bei „altgedienten“ HSVern auf heftige Proteste stieß. 2007 schließlich<br />

wurde erstmals im deutschen Profi-Fußball ein Sponsoring-Name<br />

durch einen an<strong>der</strong>en ersetzt. Neuer Sponsor wurde die in Hamburg und<br />

Kiel ansässige HSH Nordbank. Diese hat aufgrund <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

angekündigt, vorzeitig <strong>aus</strong> dem Namens-Sponsoring <strong>aus</strong>steigen zu<br />

wollen. Ab 2010 wird <strong>der</strong> in Hamburg ansässige Anlagenbauer Imtech<br />

neuer Stadion-Sponsor.<br />

In die Arena integriert wurde das HSV-Museum, das im Februar 2004<br />

Die Imtech Arena (2004) – früher<br />

Volksparkstadion<br />

eröffnet wurde. Der Einbau in die Nordostecke des Stadions kostete 800.000 Euro. Präsentiert werden im Museum<br />

nicht allein die diversen Trophäen, die <strong>der</strong> HSV in seiner mehr als 120-jährigen Geschichte sammelte, son<strong>der</strong>n auch<br />

viele an<strong>der</strong>e Devitionalien, darunter zu den Spielstätten und berühmten Akteuren des HSV. Bis zum Ende <strong>der</strong> Saison<br />

2007/08 verzeichnete das Museum mehr als 200.000 Besucher, in jener Saison allein 60.000. Im Museum werden<br />

auch Son<strong>der</strong><strong>aus</strong>stellungen zur HSV-Geschichte gezeigt, <strong>der</strong>en wohl bedeutendste Die Raute unter dem Hakenkreuz –<br />

Der HSV im Nationalsozialismus war. Der HSV war damit <strong>der</strong> erste Verein, <strong>der</strong> diese Phase seiner Geschichte im<br />

Rahmen einer Ausstellung beleuchtet hat. [36]<br />

Im und um das Stadion herum befinden sich zudem die Geschäftsstelle, ein Fan-Shop und inzwischen auch das<br />

Trainingsgelände des HSV, so dass die Spieler <strong>der</strong> ersten Herrenmannschaft nicht mehr bis zum Trainingszentrum


Hamburger SV 130<br />

im Nor<strong>der</strong>stedter Ortsteil Ochsenzoll fahren müssen.<br />

Die zweite Mannschaft des HSV spielt im Edmund-Plambeck-Stadion im benachbarten Nor<strong>der</strong>stedt, Spiele <strong>der</strong><br />

ersten Frauen-Mannschaft sowie <strong>der</strong> A- und B-Jugendmannschaften werden in <strong>der</strong> Wolfgang-Meyer-Sportanlage im<br />

Stadtteil Stellingen <strong>aus</strong>getragen. Die dritte Mannschaft des HSV, die in <strong>der</strong> Landesliga antritt, sowie die F- bis<br />

C-Junioren spielen auf <strong>der</strong> vereinseigenen Paul-Hauenschild-Sportanlage in Ochsenzoll, wo sich auch eine Vielzahl<br />

von Trainingseinrichtungen und das Nachwuchs-Leistungszentrum (Jürgen-Werner-Schule) befinden.<br />

Zuschauer und Fankultur<br />

Die Imtech Arena ist das sechstgrößte noch für Fußballspiele genutzte<br />

Stadion in Deutschland. Der Hamburger SV belegt seit <strong>der</strong> Eröffnung<br />

des Neub<strong>aus</strong> des Volksparkstadions ständig den vierten Rang bei den<br />

Zuschauerzahlen in <strong>der</strong> Bundesliga – mit <strong>der</strong> Ausnahme <strong>der</strong> Saison<br />

2004/05, als Borussia Mönchengladbach diesen Platz einnahm und <strong>der</strong><br />

HSV die fünftgrößte Zuschauerzahl verbuchte. Der Zuschauerschnitt<br />

lag dabei seit <strong>der</strong> Saison 2005/06 stets klar über 50.000.<br />

Der Bereich des Stadions, in dem sich die glühendsten HSV-Anhänger<br />

versammeln, war bis zum Umbau des Volksparkstadions zur „Arena“<br />

die Westkurve, insbeson<strong>der</strong>e Block E. Auf vielen Kutten älterer<br />

HSV-Fans finden sich bis heute entsprechende Aufnäher. Mit dem<br />

Umbau und <strong>der</strong> 90-Grad-Drehung des Spielfelds verlagerte sich auch<br />

<strong>der</strong> Stammbereich dieser Anhänger. Sie stehen und sitzen nunmehr auf<br />

<strong>der</strong> Nordtribüne, Gästefans werden gegenüber im Eckbereich zwischen<br />

Süd- und Westtribüne untergebracht. Für die HSV-Fans stehen auf<br />

dem Unterrang <strong>der</strong> Nordtribüne Stehplätze bereit, lediglich bei<br />

internationalen Spielen werden diese in Sitzplätze umgewandelt. Die<br />

Nordtribüne ist oftmals Schauplatz für größere Choreografien <strong>der</strong><br />

HSV-Fans. [37] Auf <strong>der</strong> Nordtribüne oberhalb des Blocks 22A befindet<br />

sich auch die „Bundesliga-Uhr“, die die Zugehörigkeit des HSV zur<br />

Bundesliga von <strong>der</strong> ersten Spielminute des ersten Spieltags 1963/64 an<br />

anzeigt – und somit letztlich auch das Alter <strong>der</strong> Bundesliga selbst. Die<br />

Uhr läuft sekundengenau, angezeigt werden Jahre, Tage, Stunden,<br />

Minuten und Sekunden.<br />

Vor den Heimspielen <strong>der</strong> ersten Mannschaft des HSV wird regelmäßig<br />

die Hymne Hamburg, meine Perle [38]<br />

in <strong>der</strong> Fußball-Version<br />

Hamburg, meine Fußballperle [39] gespielt. Diesen Song singt <strong>der</strong><br />

Hamburger Sänger (und HSV-Stadionsprecher) Lotto King Karl<br />

gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem Hamburger Carsten<br />

Pape, Ex-Sänger von Clowns & Helden. Zu diesem Zweck fahren<br />

„Lotto und Pape“ auf einer Hebebühne in mehrere Meter Höhe vor <strong>der</strong><br />

Nordtribüne hinauf.<br />

Zu den Fans des HSV zählt <strong>der</strong> Sch<strong>aus</strong>pieler und Komiker Olli<br />

Die Raute im Herzen:<br />

HSV-Fan in <strong>der</strong> Arena<br />

Nordtribüne, Stadionrund und Lotto King Karl<br />

mit Carsten Pape beim Absingen von „Hamburg,<br />

meine Perle“<br />

Fans auf <strong>der</strong> Nordtribüne<br />

Dittrich. In dessen Fernsehserie Dittsche waren bereits mehrfach HSV-Spieler in Nebenrollen zu sehen, darunter<br />

Uwe Seeler. Bei einem weiteren Auftritt erschien Rafael van <strong>der</strong> Vaart in Begleitung seiner Frau Sylvie in jenem<br />

Eppendorfer Grillimbiss.


Hamburger SV 131<br />

Fanclubs und Supporters Club<br />

Der HSV hat in Deutschland und im Ausland mehr als 700 offiziell registrierte Fanclubs. [40] Bedeutende Fanclubs<br />

sind unter an<strong>der</strong>em Rautengeil Fallingbostel, Hermanns Treue Riege, Totale Offensive e.V. und die Wilhelmsburger<br />

Jungs. Die Gruppierungen Poptown und Chosen Few sind bekannte Ultrà-Gruppierungen des HSV. Bis in die<br />

1980er hinein einer <strong>der</strong> bekanntesten Fanclubs waren die Rothosen, <strong>der</strong> älteste HSV-Fanclub (gegründet im April<br />

1972). Dieser Club besteht heute noch und hat ca. 40 Mitglie<strong>der</strong>. Der Business-Fanclub [41] des Hamburger SV wurde<br />

im Jahre 2006 vom HSV als offizieller Fanclub eingetragen. Dieser Fanclub wurde von Unternehmern gegründet<br />

und vereint sportliches mit geschäftlichem Interesse. Seit <strong>der</strong> Saison 2006/07 hat <strong>der</strong> Hamburger Sport-Verein mit<br />

BLUE PRIDE einen Fanclub für schwule und bisexuelle Fans. Dieser Fanclub erhielt in <strong>der</strong> Sommerp<strong>aus</strong>e 2007 den<br />

Status eines offiziellen Fanclubs. Wegen ihrer Aggressivität berüchtigt waren Die Löwen, <strong>aus</strong> <strong>der</strong>en Reihen her<strong>aus</strong> es<br />

am 16. Oktober 1982 zum Totschlag am Bremer Fan Adrian Maleika kam. [42]<br />

Dem 1993 gegründeten Supporters Club sind mittlerweile mehr als 50.000 Fans beigetreten, die damit auch<br />

Mitglie<strong>der</strong> des HSV geworden sind. Zu den 40 Gründungsmitglie<strong>der</strong>n gehören neben dem heutigen<br />

Vorstandsmitglied für Mitglie<strong>der</strong>belange, Oliver Scheel, die ehemaligen Aufsichtsratsmitglie<strong>der</strong> Henning Trolsen<br />

und Christian Reichert sowie <strong>der</strong> heutige Leiter des HSV-Museums, Dirk Mansen. [43]<br />

Lie<strong>der</strong> und Gesänge<br />

Neben dem erwähnten „Aufwärmsong“ Hamburg, meine<br />

(Fußball-)Perle von Lotto King Karl, dessen Aufführung vor <strong>der</strong><br />

Nordtribüne mittlerweile ritualisiert ist, gehört vor dem Anpfiff auch<br />

die Einlaufhymne zum festen Musikprogramm bei Heimspielen des<br />

HSV. Die Hymne HSV Forever wurde von David Hanselmann<br />

eingespielt.<br />

Zu den Klassikern unter den HSV-Lie<strong>der</strong>n gehört Wer wird deutscher<br />

Meister? HSV! von Stefan Hallberg, das seit seinem Erscheinen im<br />

Meisterschaftsjahr 1979 <strong>aus</strong> dem Repertoire <strong>der</strong> HSV-Fans nicht<br />

wegzudenken ist und bis heute auf <strong>der</strong> Nordtribüne angestimmt wird.<br />

Lotto King Karl hat neben <strong>der</strong> „inoffiziellen Vereinshymne“ Hamburg,<br />

meine (Fußball-)perle auch weitere Songs her<strong>aus</strong>gebracht, die sich mit<br />

Lotto King Karl und Carsten Pape singen bei<br />

jedem Heimspiel „Hamburg, meine Perle“ auf<br />

einem Kran vor <strong>der</strong> Nordtribüne (re.)<br />

dem HSV und seiner Leidenschaft für diesen Verein befassen, zum Beispiel Unter <strong>der</strong> HSV-Bettwäsche. Die Band<br />

Abschlach steht mit Lie<strong>der</strong>n wie Hamburg Till I Die [44] bei vielen Fans ebenfalls hoch im Kurs. Der Song Könige<br />

des Nordens – und hier<strong>aus</strong> insbeson<strong>der</strong>e die Zeile Wir sind alle Hamburger Jungs – gehört ebenfalls seit Jahren zum<br />

Repertoire <strong>der</strong> HSV-Fans. In den 1980er-Jahren war <strong>der</strong> Song Wir sind schlau, wir sind Fans vom HSV [45] ,<br />

gesungen auf die Melodie von My oh my von Slade, sehr beliebt. [46] Zu den eingängigeren Schlachtrufen und<br />

Gesängen zählen Super-Hamburg olé und vor allem Nur <strong>der</strong> HSV!.<br />

Bei Unzufriedenheit mit <strong>der</strong> Leistung <strong>der</strong> Spieler wurde in <strong>der</strong> Vergangenheit oft <strong>der</strong> Schlachtruf Außer Hermann<br />

könnt ihr alle gehen angestimmt, <strong>der</strong> sich auf den Kult-Masseur Hermann Rieger und dessen langjährige<br />

Vereinstreue (1978–2005) bezieht.<br />

Fan-Freundschaften<br />

Teile <strong>der</strong> HSV-Fans unterhalten gute Beziehungen zu Fans von Hannover 96, <strong>der</strong> ebenfalls auf die Abkürzung<br />

„HSV“ (für Hannoverscher SV) hört. Bei den Begegnungen werden von den beiden Fankurven gemeinsame<br />

Wechselgesänge „HSV, HSV“ intoniert. In den vergangenen Jahren hat sich zudem etabliert, dass im jeweils<br />

„an<strong>der</strong>en“ Stadion auch die Vereinshymne des jeweiligen Gastes gespielt wird. Teile <strong>der</strong> Fanszene unterhalten zudem<br />

Freundschaften mit den Fans von Arminia Bielefeld, einem Club, mit dem sich <strong>der</strong> HSV die Vereinsfarben „teilt“.


Hamburger SV 132<br />

Auf internationaler Ebene bestehen gute Kontakte zu den Glasgow Rangers, was wie<strong>der</strong>um damit „korrespondiert“,<br />

dass die jeweiligen Lokalrivalen (St. Pauli und Celtic) untereinan<strong>der</strong> ebenfalls gute Verbindungen unterhalten. In<br />

den 1970er- und frühen 1980er-Jahren gab es zudem eine Fanfreundschaft mit Fans von Borussia Dortmund, die<br />

jedoch weitestgehend „eingeschlafen“ ist.<br />

Fan-Rivalitäten<br />

Traditionelle Rivalitäten pflegen die Fans des HSV mit denjenigen des FC St. Pauli, mit dem das Hamburger<br />

Stadt<strong>der</strong>by <strong>aus</strong>getragen wird. Ebenfalls traditionsreich ist das Verhältnis zu Wer<strong>der</strong> Bremen, mit dem <strong>der</strong> HSV das<br />

Nord<strong>der</strong>by <strong>aus</strong>trägt. Dieses Spiel ist zudem dasjenige, das in <strong>der</strong> Bundesliga am häufigsten stattgefunden hat: Der<br />

HSV spielt von Anbeginn in <strong>der</strong> Liga, die Bremer „fehlten“ lediglich eine Saison. Die Tatsache, dass hier die<br />

führenden Vereine <strong>aus</strong> den beiden größten deutschen Hansestädten und größten Städten Norddeutschlands<br />

gegeneinan<strong>der</strong> spielen sowie die Einzugsbereiche <strong>der</strong> beiden Clubs aneinan<strong>der</strong> angrenzen und sich oft auch<br />

überschneiden (Hamburg und Bremen liegen nur ca. 100 Kilometer voneinan<strong>der</strong> entfernt), trägt sicherlich ebenso zur<br />

Rivalität bei. Mit dem FC Bayern München trägt <strong>der</strong> HSV den Nord-Süd-Gipfel <strong>aus</strong>, eine Begegnung, die vor allem<br />

Ende <strong>der</strong> 1970er und Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre auf Augenhöhe <strong>aus</strong>getragen wurde und daher sportliche Brisanz<br />

versprach.<br />

Maskottchen<br />

Vorwiegend, um die ganz kleinen Fans frühzeitig an sich zu binden, wurde bereits in den 90er-Jahren ein<br />

Maskottchen ins Leben gerufen. Ursprünglich war dies eine Hummel, aufgrund des Grußes „Hummel, Hummel“. Die<br />

Hummel wurde von den Fans aber abgelehnt, so dass sie wie<strong>der</strong> verschwand.<br />

Aus Marketinggründen entschied sich die Vereinsführung, ein neues Maskottchen einzuführen: einen Dinosaurier,<br />

da <strong>der</strong> Verein als „Dino“ <strong>der</strong> Bundesliga bezeichnet wird, was auf die ununterbrochene Zugehörigkeit zur Eliteklasse<br />

seit <strong>der</strong>en Einführung im Jahre 1963 zurückzuführen ist. Den Namen „Hermann“ erhielt das Maskottchen zu Ehren<br />

des Masseurs Hermann Rieger, <strong>der</strong> 27 Jahre für den HSV tätig war. Seine Trikotnummer 87 erhielt er nach dem<br />

Gründungsjahr des Vereins 1887. Im Zuge des Bundesligajubiläums zum 40-jährigen Bestehen im Rahmen des<br />

Spiels HSV gegen den FC Bayern München am 24. August 2003 wurde das Maskottchen <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vorgestellt, indem es <strong>aus</strong> einem Ei schlüpfte.<br />

Fan-Friedhof<br />

Am 9. September 2008 hat <strong>der</strong> Hamburger Sport-Verein einen eigenen<br />

Friedhof, <strong>der</strong> <strong>aus</strong> einem Grabfeld des Hauptfriedhofs Altona besteht,<br />

<strong>der</strong> Presse vorgestellt. Das Grabfeld wurde an diesem Tag von 150<br />

Gästen eröffnet und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadion,<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Westtribüne an <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite des<br />

Hellgrundwegs, mithin nur etwa 100 Meter vom Stadiongelände<br />

entfernt. Die Anlage bietet für bis zu 500 HSV-Anhänger Platz, ist<br />

einem Stadion nachempfunden, und kann durch einen Durchgang in<br />

den Ausmaßen eines Fußballtores betreten werden. Der verwendete<br />

Rasen <strong>der</strong> Anlage ist direkt vom Spielfeld des Stadions auf dem<br />

Grabfeld angepflanzt, so dass das Grabfeld einen authentischen Ort für<br />

Grabstein auf dem HSV-Friedhof, im<br />

Hintergrund Pylonen des Stadiondaches<br />

die letzte Ruhe in Verbindung mit dem Verein darstellt. Mit dieser Anlage ist <strong>der</strong> Hamburger SV <strong>der</strong> erste<br />

europäische und nach den Boca Juniors <strong>aus</strong> Buenos Aires/Argentinien weltweit <strong>der</strong> zweite Fußballverein, <strong>der</strong> eine<br />

Bestattung im Rahmen des Lieblingsvereins ermöglicht. [47]


Hamburger SV 133<br />

Hinweisschild auf das HSV-Grabfeld auf dem<br />

Hauptfriedhof Altona<br />

Weitere Herrenmannschaften<br />

Amateur-, Jugend- und Frauenfußball<br />

2. Mannschaft<br />

Stadion Edmund-Plambeck-Stadion,<br />

Nor<strong>der</strong>stedt [48]<br />

Plätze 7.000<br />

Trainer Rodolfo Esteban Cardoso<br />

Liga Regionalliga Nord<br />

2009/10 5. Platz<br />

Die erste Amateurmannschaft (seit <strong>der</strong> Saison 2004/05 als „zweite Mannschaft“ bezeichnet) schloss die Saison<br />

2006/07 mit dem sechsten Tabellenplatz ab. Zeitweise konnte die Mannschaft sich bis auf den zweiten Tabellenplatz<br />

hocharbeiten, verlor jedoch den Anschluss. Die neue 3. Liga, die sich <strong>aus</strong> 20 Vereinen zusammensetzt und für die<br />

sich die besten zehn <strong>der</strong> Abschlusstabelle qualifizierten, konnte die Amateurmannschaft in <strong>der</strong> Saison 2007/08 nicht<br />

mehr erreichen. Sie spielt daher seit <strong>der</strong> Spielzeit 2008/09 in <strong>der</strong> Regionalliga Nord.<br />

Da <strong>der</strong> bisherige Spielort an <strong>der</strong> Hagenbeckstraße (Wolfgang-Meyer-Sportanlage) nicht für regionalligatauglich<br />

befunden wurde und die Imtech Arena für Amateurspiele nicht rentabel wäre, spielen die Amateure in <strong>der</strong><br />

Regionalliga im Nor<strong>der</strong>stedter Edmund-Plambeck-Stadion (Spielort von Eintracht Nor<strong>der</strong>stedt).<br />

Trainiert wird das Team vom früheren HSV-Mittelfeldspieler Rodolfo Esteban Cardoso und den Co-Trainern Sven<br />

Marr und Richard Golz, <strong>der</strong> als früherer HSV-Keeper insbeson<strong>der</strong>e für das Torwarttraining zuständig ist.<br />

Der Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> zweiten Mannschaft sieht in <strong>der</strong> Saison 2010/11 wie folgt <strong>aus</strong>:<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff


Hamburger SV 134<br />

Marcel Hölscher<br />

Alexan<strong>der</strong><br />

Meyer<br />

Tom Mickel<br />

Isaac Akyiere<br />

Fahri Akyol<br />

Muhamed Besic*<br />

Florian Brügmann<br />

Henrik Dettmann<br />

Matthias Haas<br />

Robert Labus<br />

Boris Leschinski<br />

Viktor Maier<br />

Gerrit Pressel<br />

Lennard Sowah*<br />

Miroslav Stepanek*<br />

Änis Ben-Hatira<br />

Hanno Behrens<br />

Dennis Duve<br />

Christian Groß<br />

Mamadi Keita<br />

Zhi Gin Lam<br />

Daniel Nagy<br />

Evans Owusu Nyarko<br />

Rafael Kazior<br />

Reagy Ofosu<br />

George Kelbel<br />

Stefan Winkel<br />

Die mit einem * gekannzeichneten Spieler, stehen ebenfalls im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesligamannschaft, spielen aber in <strong>der</strong><br />

2. Mannschaft, weil sie in <strong>der</strong> Bundesligamannschaft wenig Chancen auf Einsatzzeiten hätten.<br />

Die dritte Mannschaft <strong>der</strong> HSV-Herren spielt in <strong>der</strong> sechstklassigen Landesliga (Staffel Hammonia), das zur Saison<br />

2009/10 neugebildete vierte Team in <strong>der</strong> Kreisklasse Staffel 9. Spielort ist das Paul-Hauenschild-Gelände in<br />

Ochsenzoll.<br />

Jugendfußball<br />

Die erste A-Jugendmannschaft des HSV spielt seit 2003 in <strong>der</strong> U-19-Bundesliga, die in jenem Jahr gegründet wurde<br />

und die höchste Spielklasse darstellt. Das Team tritt in <strong>der</strong> Gruppe Nord/Nordost <strong>der</strong> dreigeteilten Bundesliga an.<br />

Einen Meistertitel erreichte <strong>der</strong> HSV-Nachwuchs jedoch bislang nicht. Die erste B-Jugend spielt von Anbeginn in<br />

<strong>der</strong> 2007 gegründeten U-17-Bundesliga. Auch die B-Jugend spielt in <strong>der</strong> Gruppe Nord/Nordost um Punkte. Die erste<br />

C-Jugend des Vereins spielt in <strong>der</strong> Regionalliga Nord, die in dieser Altersklasse die höchste Spielklasse ist. Die<br />

Regionalliga umfasst die Bundeslän<strong>der</strong> Hamburg, Bremen, Nie<strong>der</strong>sachsen und Schleswig-Holstein.<br />

Trainiert wird die A-Jugend von Soner Uysal und dem früheren HSV-Spieler Otto Addo, die B-Jugend von Markus<br />

von Ahlen und Fabian Wohlgemuth, die C-Jugend von Steffen Brauer und Torsten Haase. Die Torhüter <strong>der</strong> A- und<br />

B-Jugendmannschaften erhalten zudem Trainingseinheiten vom ehemaligen HSV-Keeper Richard Golz.<br />

Auf dem Paul-Hauenschild-Gelände in Ochsenzoll befindet sich das im Jahr 2000 eröffnete<br />

Nachwuchsleistungszentrum des HSV mit <strong>der</strong> Jürgen-Werner-Schule, benannt nach dem 2002 verstorbenen früheren<br />

HSV-Nationalspieler. Im dortigen Internat gibt es Platz für 17 Nachwuchsspieler des HSV, die nicht <strong>aus</strong> Hamburg<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> unmittelbaren Umgebung stammen. Doch auch für Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region steht das Leistungszentrum über<br />

den Trainingsbetrieb hin<strong>aus</strong> zur Verfügung. So wird unter an<strong>der</strong>em eine Tagesbetreuung angeboten. [49]<br />

Der HSV kooperiert im Jugendbereich mit den schleswig-holsteinischen Vereinen Flensburg 08, Itzehoer SV und SV<br />

Eichede. [50]


Hamburger SV 135<br />

Frauenfußball<br />

Seit 1971 existiert beim Hamburger SV eine Frauenfußballabteilung.<br />

Sie umfasst in <strong>der</strong> Saison 2008/09 drei Frauen- und fünf<br />

Mädchenmannschaften. Spielstätte ist die<br />

Wolfgang-Meyer-Sportanlage.<br />

Die erste Mannschaft spielt seit dem letzten Aufstieg im Jahre 2003 in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga. Zuvor gab die Mannschaft in den Spielzeiten 1997/98<br />

und 2001/02 einjährige Gastspiele in <strong>der</strong> Bundesliga. Größter Erfolg<br />

war <strong>der</strong> Einzug in das DFB-Pokalfinale 2002, welches gegen den 1.<br />

FFC Frankfurt mit 0:5 verloren ging. Dreimal standen die HSV-Frauen<br />

im Endspiel des DFB-Hallenpokals, gingen aber jedes Mal als<br />

Verlierer vom Platz. Die zweite Mannschaft spielt in <strong>der</strong> 2. Bundesliga<br />

Nord. In <strong>der</strong> Saison 2006/07 wurde die Mannschaft Vizemeister.<br />

Der HSV stellte bislang mit Antonia Schmale, Tanja Vreden, Britta<br />

Nationalspielerin Kim Kulig<br />

Carlson, Sarah Günther und aktuell Kim Kulig fünf Nationalspielerinnen. Sarah Günther gewann mit <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft 2004 die olympische Bronzemedaille und wurde ein Jahr später Europameisterin. Kim Kulig<br />

wurde 2009 Europameisterin.<br />

Weitere Abteilungen<br />

Badminton<br />

Der Hamburger SV ist im Badminton einer <strong>der</strong> Protagonisten in Deutschland. Den größten Erfolg in dieser Sportart<br />

feierte <strong>der</strong> Verein gleich im ersten Jahr <strong>der</strong> Ausspielung des Deutschen Mannschaftsmeisters 1957, als sich die<br />

Hamburger bis ins Finale vorkämpften, dort jedoch dem 1. DBC Bonn unterlagen.<br />

Baseball<br />

Die Baseball-Abteilung des HSV entstand 2006, indem die 1985 gegründeten Lokstedt Stealers sich dem Verein<br />

unter Umbenennung in HSV Stealers anschlossen. Die Stealers spielten nach einem Durchmarsch durch alle Ligen<br />

seit 1991 in <strong>der</strong> 1. Baseball-Bundesliga Nord. Nach drei deutschen Vizemeisterschaften in Folge von 1995 bis 1997<br />

wurden sie im Jahr 2000 nicht nur deutscher Meister, son<strong>der</strong>n gewannen auch den deutschen Pokal und den<br />

Europapokal. Sie sind bisher die einzige deutsche Mannschaft, <strong>der</strong> dieses Triple gelang. Nach dem Abstieg in <strong>der</strong><br />

Saison 2002 gelang im Folgejahr direkt <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Baseball-Bundesliga. Die Stealers sind damit<br />

gemeinsam mit den Mainz Athletics <strong>der</strong> Verein mit <strong>der</strong> drittlängsten Zugehörigkeit zur Bundesliga.<br />

Die Bundesligaspiele <strong>der</strong> Stealers werden im Hamburger Baseball Park in Hamburg-Lokstedt (direkt hinter dem<br />

Trainingsgelände des FC St. Pauli) <strong>aus</strong>getragen. Neben weiteren Herren- und Jugendteams nehmen auch die Frauen<br />

– unter dem Namen HSV Wildcats – am Softball-Spielbetrieb teil.


Hamburger SV 136<br />

Eishockey<br />

Die Eishockeyabteilung des Hamburger SV wurde 1986 gegründet. Aktuell nimmt die Erste Herrenmannschaft am<br />

Spielbetrieb <strong>der</strong> viertklassigen Regionalliga Nord teil, während die Zweite und Dritte Mannschaft des Vereins in <strong>der</strong><br />

sechstklassigen Landesliga Hamburg antreten. Die Frauenmannschaft spielt in <strong>der</strong> Fraueneishockey-Bundesliga, die<br />

1b-Mannschaft nimmt am Spielbetrieb <strong>der</strong> 1. Damenliga Nord/Ost teil.<br />

Golf<br />

Die Golf-Abteilung des HSV ist noch recht jung: Gegründet wurde sie im April 2005. Die Abteilung umfasst (Stand:<br />

Okt. 2009) mehr als 150 Mitglie<strong>der</strong>. Als 150. Mitglied wurde am 18. Mai 2007 <strong>der</strong> Torhüter <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesligamannschaft, Frank Rost, aufgenommen. [51] Die Golf-Abteilung kooperiert mit fünf<br />

verschiedenen Golfplätzen in Hamburg-Moorfleet, Siek, Quickborn und Pinneberg (2).<br />

Handball<br />

Die Handballherren des HSV gehörten ab den 1960er Jahren sowohl in <strong>der</strong> Halle als auch auf dem damals noch<br />

populären Großfeld zur deutschen Elite.<br />

So standen sie 1963 [52] , 1964 [53] und 1965 [54] jeweils im Viertelfinale <strong>der</strong> Endrunde um die deutsche<br />

Feldhandball-Meisterschaft. 1966 holten sie die Vizemeisterschaft. Lediglich <strong>der</strong> TV Oppum war im Finale zu<br />

stark. [55] Folgerichtig gehörten die Handballer auch zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> 1967 eingeführten<br />

Feldhandballbundesliga. In <strong>der</strong> Nordstaffel belegten sie 1967 Platz 2, 1968 Platz 3 und 1969 erneut Platz 2. Nach<br />

dem dritten Jahr war jedoch im Feldhandball Schluss. Der HSV zog sich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Liga zurück, [56] die 1971 aufgelöst<br />

wurde.<br />

Stattdessen konzentrierte sich <strong>der</strong> HSV auf die 1966 eingeführte zweigleisige Hallenbundesliga, da Handball in <strong>der</strong><br />

Halle zunehmend populärer wurde, während das Großfeld an Attraktivität verlor. Auch in <strong>der</strong> Halle war <strong>der</strong> HSV<br />

Gründungsmitglied <strong>der</strong> neuen Bundesliga, <strong>der</strong> er bis 1976 angehörte. [57] 1970 gelang dort <strong>der</strong> Einzug in die<br />

Finalspiele um die deutsche Meisterschaft. Doch im Halbfinale schied <strong>der</strong> HSV mit zwei knappen Nie<strong>der</strong>lagen<br />

(13:14, 13:15) gegen Frisch Auf Göppingen <strong>aus</strong>. [58] Im folgenden Jahr verpasste <strong>der</strong> HSV knapp den Sprung in die<br />

Endrunde. Danach rutschte <strong>der</strong> HSV von Saison zu Saison im Endklassement tiefer, bis am Ende <strong>der</strong> Saison 1975/76<br />

<strong>der</strong> Bundesligaabstieg feststand. [59]<br />

Die Handballabteilung des Hamburger SV besteht trotz <strong>der</strong> Gründung des Bundesligisten HSV Hamburg weiter.<br />

Letzterer hatte jedoch 2002 einen Kooperationsvertrag mit dem HSV geschlossen, um die Raute als Logo verwenden<br />

zu dürfen. Nach dem Aufstieg <strong>der</strong> Handballmänner in die viertklassige Oberliga Hamburg 2007 weiteten <strong>der</strong><br />

Hamburger SV und <strong>der</strong> HSV Handball die Kooperation jedoch <strong>aus</strong> und gründeten mit <strong>der</strong> SG HSV Handball einen<br />

[60] [61]<br />

gemeinsamen Handballverein.<br />

Hockey<br />

Die seit 1919 bestehende Hockeyabteilung hat zur Zeit ca. 250 Mitglie<strong>der</strong>, davon ca. 140 Jugendliche. Hallenhockey<br />

wird in <strong>der</strong> vereinseigenen Halle an <strong>der</strong> Ulzburger Straße in Nor<strong>der</strong>stedt gespielt, Feldhockey seit 2001 auf einem<br />

Kunstrasenplatz an gleicher Stelle.<br />

Rollstuhlsport<br />

Die Abteilung Rollstuhlsport wurde 2008 im Verein gegründet, als <strong>der</strong> Rollstuhl-Sportclub Hamburg von 1975 in<br />

den HSV eingeglie<strong>der</strong>t wurde. Mit etwa 250 Sportlern ist diese Abteilung des HSV eine <strong>der</strong> drei größten<br />

Rollstuhlsport-Abteilungen in Deutschland. [62] Betrieben werden unter an<strong>der</strong>em Basketball, Rugby, Tischtennis und<br />

Schwimmen.


Hamburger SV 137<br />

Tischtennis<br />

Die Tischtennisabteilung des Hamburger SV besteht seit 1927 und ist im Stadtteil Eppendorf beheimatet. Ihre<br />

erfolgreichste Zeit erlebte die Abteilung in den 1930er und 1940er Jahren. Die erste Männermannschaft wurde 1937<br />

und 1938 deutscher Meister. Außerdem wurden Paul und Heinz Benthien sowie Erich Deisler im Herreneinzel<br />

deutscher Meister. Die erste Herrenmannschaft spielt heute in <strong>der</strong> drittklassigen Regionalliga Nord.<br />

Volleyball<br />

Die Volleyballherren des HSV spielten seit den 1970er Jahren in <strong>der</strong> Volleyball-Bundesliga und gehörten immer zu<br />

den deutschen Spitzenmannschaften. Sie wurden sechsmal Deutscher Meister (1976, 1977, 1985, 1986, 1987 und<br />

1988) und holten fünfmal den DVV-Pokal (1974, 1977, 1983, 1985 und 1989). 1991 machten sich die Volleyballer<br />

als 1. VC Hamburg eigenständig und wurden 1992 nochmals Deutscher Pokalsieger. 1994 schlossen sie sich dem 1.<br />

SC Nor<strong>der</strong>stedt an. Bekannte Nationalspieler waren Kl<strong>aus</strong> Meetz, Kl<strong>aus</strong> Wegner, Frank Mackerodt, Christian Voss,<br />

Jörg Brügge, Hauke Braak, Leif An<strong>der</strong>sson, Michael Dornheim und Dirk Oldenburg. Heute gibt es beim HSV<br />

lediglich Mannschaften im Seniorenbereich.<br />

Literatur<br />

• Axel Formeseyn: Unser HSV – Das ultimative HSV-<strong>Buch</strong>. Edition Temmen, Bremen 2009, ISBN<br />

978-3-86108-894-3.<br />

• Hans-Günter Klemm, Michael Richter: Das HSV-Lexikon. Die Werkstatt, Göttingen 2000, ISBN 3-89533-305-0.<br />

• Matthias Kropp: Deutschlands große Fußballmannschaften – Hamburger SV. Agon, Kassel 1996, ISBN<br />

3-928562-70-3.<br />

• Manfred Mitrowan: Hamburger SV. In: 50 Jahre Hamburger Tisch-Tennis-Verband – Chronik 1948–1998.<br />

Hamburg 1998, S. 28–29.<br />

• Jens Reimer Prüß, Hartmut Irle: Tore, Punkte, Spieler – Die komplette HSV-Statistik. Die Werkstatt, Göttingen<br />

2008, ISBN 978-3-89533-685-0.<br />

• Werner Skrentny: Orte <strong>der</strong> Leidenschaft. Der HSV und seine Stadien. Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN<br />

3-89533-502-9.<br />

• Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Immer erste Klasse – Die Geschichte des Hamburger SV. Die Werkstatt,<br />

Göttingen 2005, ISBN 3-89533-469-3.<br />

• Werner Skrentny, Jens R. Prüß: Mit <strong>der</strong> Raute im Herzen – Die große Geschichte des Hamburger SV. Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-620-1.<br />

• Otto Tötter: Hun<strong>der</strong>t Jahre deutscher Fußball – HSV. Rasch und Röhring, Hamburg 1985, ISBN 3-89136-023-1.<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Website des HSV [63]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. hsv. de/<br />

[2] hsv.de: (http:/ / www. hsv. de/ verein/ meldungen/ mitgliedschaft/ mitglie<strong>der</strong>entwicklung/ )<br />

[3] Satzung des HSV, § 4 (pdf-Datei, S. 5) (http:/ / www. hsv. de/ fileadmin/ redaktion/ Verein/ m_HSV_Satzung_seit_MV_27. 01.<br />

08_eingetragen_20. 10. 08. pdf)<br />

[4] hsv-sc.de Mitglie<strong>der</strong>entwicklung (http:/ / www. hsv-sc. de/ ueber-uns/ mitglie<strong>der</strong>-entwicklung. html)<br />

[5] „Der Zeitpunkt <strong>der</strong> Vereinigung wurde auf den 2. Juni 1919, d. h. denjenigen Tag festgesetzt, an welchem die noch gemeinsam mit dem S.C.<br />

‚Victoria‘ <strong>aus</strong>zutragenden Kämpfe um die norddeutsche Fußball-Meisterschaft ihr, wie wir hoffen wollen, glückliches Ende erreicht haben<br />

werden.“ Aus: Vereins-Nachrichten des Hamburger Sport-Vereins von 1888 (e.V.), 16. Jahrgang, Nr. 2 vom 1. Juni 1919<br />

[6] hsv.de: Satzung des Hamburger SV, pdf-Datei, S. 4 (http:/ / www. hsv. de/ fileadmin/ redaktion/ Verein/ m_HSV_Satzung_seit_MV_27. 01.<br />

08_eingetragen_20. 10. 08. pdf)


Hamburger SV 138<br />

[7] Vgl. Skrentny/Prüß, S. 37.<br />

[8] Skrentny/Prüß, S. 45<br />

[9] Arne Schultchen: Zeichen <strong>der</strong> Zeit, in: 11 Freunde, Ausgabe 93, August 2009, S. 79<br />

[10] vgl. Skrentny/Prüß, Seite 40<br />

[11] vgl. Skrentny/Prüß, Seite 47<br />

[12] vgl. Skrentny/Prüß, Seite 71<br />

[13] vgl. Skrentny/Prüß, Seite 80<br />

[14] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 106<br />

[15] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 114<br />

[16] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 113<br />

[17] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 132<br />

[18] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 159<br />

[19] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 158<br />

[20] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 162<br />

[21] vgl. Skrentny, Prüß, Seite 184<br />

[22] Werner Krentny/Jens Reimer Prüß: Mit <strong>der</strong> Raute im Herzen – Die große Geschichte des Hamburger SV, S. 250<br />

[23] zitiert in: Werner Krentny/Jens Reimer Prüß: Mit <strong>der</strong> Raute im Herzen – Die große Geschichte des Hamburger SV, S. 261<br />

[24] Werner Skrentny/Jens Reimer Prüß, S. 294<br />

[25] Skrentny/Prüß, S. 323<br />

[26] Skrentny/Prüß, S. 344<br />

[27] Skrentny/Prüß, S. 355<br />

[28] Sportal.de: HSV zum UI-Cup-Sieger erklärt (http:/ / www. sportal. de/ sportal/ generated/ article/ tnt_fussball/ 2008/ 02/ 22/ 8793600000.<br />

html), Meldung vom 22. Februar 2008<br />

[29] hsv.de: Martin Jol wechselt zu Ajax Amsterdam (http:/ / www. hsv. de/ index. php?id=16047& tx_ttnews[tt_news]=5245&<br />

tx_ttnews[backPid]=16043& cHash=28c411cfb2)<br />

[30] Focus online: HSV-Vorstand übt sich im Machtkampf (http:/ / www. focus. de/ sport/ fussball/ bundesliga1/<br />

bundesliga-hsv-vorstand-uebt-sich-im-machtkampf_aid_409818. html)<br />

[31] hsv.de: HSV und Beiersdorfer trennen sich einvernehmlich (http:/ / www. hsv. de/ index. php?id=26404)<br />

[32] Ob er wirklich Englän<strong>der</strong> war, ist nach Skrentny/Prüß (Mit <strong>der</strong> Raute …) nicht sicher<br />

[33] hsv.de: Gremien (http:/ / www. hsv. de/ verein/ verein/ hsv-gremien/ )<br />

[34] Kicker Sportmagazin, Bundesliga-Son<strong>der</strong>heft 2009/2010, S. 79<br />

[35] Laut Skrentny/Prüß (S. 464) kommen bei Har<strong>der</strong> und Adamkiewicz möglicherweise noch einige „unbekannte“ Tore hinzu.<br />

[36] Skrentny/Prüß, S. 388<br />

[37] Beispielfotos auf den Seiten <strong>der</strong> Fangruppierung Chosen Few (http:/ / cfhh. net/ ?page_id=188& album=10)<br />

[38] Songtext (http:/ / www. golyr. de/ lotto-king-karl/ songtext-hamburg-meine-perle-original-595148. html)<br />

[39] Songtext (http:/ / www. magistrix. de/ lyrics/ Lotto King Karl/ Hamburg-Meine-Perle-hsv4eva-37049. html)<br />

[40] Homepage des HSV Supporters-Clubs (http:/ / www. hsv-sc. de/ fans/ offizielle-fanclubs. html)<br />

[41] Business-Fanclub des Hamburger SV / OFC (http:/ / www. business-fanclub. de)<br />

[42] Spiegel-Artikel zum Tod Maleikas (http:/ / einestages. spiegel. de/ static/ topicalbumbackground/ 483/ steine_statt_flanken. html)<br />

[43] www.hsv-sc.de: Gründungmitglie<strong>der</strong> (http:/ / www. hsv-sc. de/ ueber-uns/ gruendungs-mitglie<strong>der</strong>. html)<br />

[44] Songtext (http:/ / www. magistrix. de/ lyrics/ Abschlach/ Hamburg-Till-I-Die-375264. html)<br />

[45] Songtext (http:/ / www. volksparkpilger. de/ index. php?option=com_content& view=article& id=23:wir-sind-schlau& catid=20:songtexte&<br />

Itemid=95)<br />

[46] Songtext und Video (http:/ / www. youtube. com/ watch?v=MFlW0IdWwE0& NR=1)<br />

[47] NDR Online: Ewige Ruhe im Zeichen <strong>der</strong> Raute (http:/ / www1. ndr. de/ sport/ fussball/ hsv1042. html)<br />

[48] Bäron-Team spielt in Nor<strong>der</strong>stedt (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ regionalliga/ startseite/ artikel/ 380658/ ), www.kicker.de (10.<br />

Juli 2008)<br />

[49] hsv.de: Jürgen-Werner-Schule (http:/ / www. hsv. de/ nachwuchs/ nachwuchsleistungszentrum/ juergen-werner-schule/ )<br />

[50] hsv.de: Kooperationsvereine (http:/ / www. hsv. de/ nachwuchs/ projekte/ kooperationsvereine/ )<br />

[51] hsv-golf.de, Menüpunkt Mitgliedschaft/Golfclubs anklicken (http:/ / www. hsv-golf. de/ )<br />

[52] Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1963 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ FHB/ 1963. php),<br />

www.bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[53] Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1964 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ FHB/ 1964. php),<br />

www.bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[54] Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1965 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ FHB/ 1965. php),<br />

www.bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[55] Endrunde um die deutsche Feldhandball-Meisterschaft 1966 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ FHB/ 1966. php),<br />

www.bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[56] Feldhandball Bundesliga 1969 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ FHB/ 1969. php), www.bundesligainfo.de (13. April 2008)


Hamburger SV 139<br />

[57] Alle Verein <strong>der</strong> Bundesliga 1966–2008 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ BL/ Vereine. php), bundesligainfo.de-Archiv (13. April<br />

2008)<br />

[58] Bundesliga 1969/70 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ BL/ 1970. php), bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[59] Bundesliga 1975/76 (http:/ / www. bundesligainfo. de/ Archiv/ BL/ 1976. php), bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[60] Verein (http:/ / www. hsvhandball. de/ VEREIN. 1559. 0. html), www.hsvhandball.de (13. April 2008)<br />

[61] Oberliga Hamburg 2007/08 (http:/ / bundesligainfo. de/ Saison/ Liga/ OLHH. php), bundesligainfo.de (13. April 2008)<br />

[62] www.hsv-rollstuhlsport.de (http:/ / www. hsv-rollstuhlsport. de/ ?wir)<br />

[63] http:/ / www. hsv. de<br />

Borussia Dortmund<br />

Borussia Dortmund<br />

Voller Name Ballspielverein Borussia 09<br />

e. V.<br />

Dortmund<br />

Gegründet 19. Dezember 1909<br />

Vereinsfarben Schwarz-Gelb<br />

Stadion Signal Iduna Park<br />

(ehemals Westfalenstadion)<br />

Plätze 80.552<br />

Präsident Reinhard Rauball<br />

Trainer Jürgen Klopp<br />

Homepage<br />

www.bvb.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 5. Platz<br />

Der Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund (kurz: Borussia Dortmund, BVB o<strong>der</strong> BVB 09) ist ein<br />

Fußballverein [2] <strong>aus</strong> Dortmund. Der Verein zählt zu den erfolgreichsten Clubs Deutschlands: Neben sechs deutschen<br />

Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiegen gewann <strong>der</strong> BVB 1966 den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger (und damit als<br />

erster deutscher Verein überhaupt einen Europapokal) und 1997 die Champions League. Im selben Jahr konnte auch<br />

<strong>der</strong> Weltpokal nach Dortmund geholt werden. Die erste Herrenmannschaft <strong>der</strong> Borussia spielt aktuell in <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga und belegt in <strong>der</strong>en ewiger Tabelle den 5. Platz. [3]<br />

Obwohl Borussia Dortmund ursprünglich als Fußballverein gegründet wurde, besitzt <strong>der</strong> Club heute auch eine<br />

Handball- und eine Tischtennisabteilung, <strong>der</strong>en erste Mannschaften ebenfalls höherklassig spielen, sowie eine Fan-<br />

und För<strong>der</strong>abteilung, die die Belange <strong>der</strong> Anhänger des Vereins vertritt. Die Zahl <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong> beläuft sich<br />

auf etwa 35.500. [4] Seit November 1999 sind die Lizenzspielerabteilung <strong>der</strong> Borussia sowie die zweite Mannschaft<br />

und die A-Jugend in die börsennotierte Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA <strong>aus</strong>gelagert. [5]


Borussia Dortmund 140<br />

Vereinsgeschichte<br />

1909 bis 1911 – Die Gründung des Vereins<br />

Im November 1901 wurde die katholische Jünglingssodalität<br />

„Dreifaltigkeit“ als Jugendorganisation <strong>der</strong> gleichnamigen Gemeinde in<br />

<strong>der</strong> Flurstraße im Dortmun<strong>der</strong> Nordosten gegründet. Die Gemeinde<br />

war kurz zuvor im Zuge <strong>der</strong> Immigration polnischer Arbeitskräfte<br />

entstanden und diente <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Zugezogenen ins<br />

protestantisch geprägte Dortmund. [6] Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sodalität<br />

waren zum großen Teil junge Stahlarbeiter und Bergleute, die sich<br />

nicht nur am kirchlichen Leben beteiligten, son<strong>der</strong>n sich auch sportlich<br />

betätigten, zunächst beim Turnen und in <strong>der</strong> Leichtathletik. Aber<br />

spätestens seit 1906 wurde auf den Fel<strong>der</strong>n und Wiesen rund um den<br />

Borsigplatz auch regelmäßig Fußball gespielt. Im selben Jahr wurde<br />

Kaplan Hubert Dewald Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jünglingssodalität und wandte<br />

sich energisch sowohl gegen das „rohe“ und „wilde Treiben“ auf dem<br />

Fußballplatz als auch gegen das kulturelle Umfeld rund um den Sport.<br />

So setzte er unter an<strong>der</strong>em sonntags nachmittags eine zusätzliche<br />

Andacht an, um das Fußballspielen zu unterbinden, und verlangte von<br />

den Fußballern, ihre Treffen nicht mehr im Wirtsh<strong>aus</strong> „Zum<br />

Wildschütz“ in <strong>der</strong> Oesterholzstraße 60 abzuhalten, son<strong>der</strong>n das<br />

Pius-Gemeindeh<strong>aus</strong> dafür zu nutzen.<br />

Die Wiege <strong>der</strong> Borussia:<br />

Die Dreifaltigkeitsgemeinde in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong><br />

Nordstadt<br />

Die schwelenden Konflikte zwischen <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Sodalität und den jungen Sportlern gipfelten schließlich in <strong>der</strong><br />

Gründung <strong>der</strong> Borussia. Am 19. Dezember 1909, dem vierten Adventssonntag, trafen sich ca. 50 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Sodalität in einem Nebenraum des Wildschützes, um über die Gründung eines von <strong>der</strong> Kirche unabhängigen Vereins<br />

zu beraten. Während des Treffens wurde heftig über die Trennung von <strong>der</strong> Gemeinde debattiert, eine Reihe <strong>der</strong><br />

Teilnehmer verließ nach etwa einer Stunde die Sitzung und informierte Kaplan Dewald über die bevorstehende<br />

Gründung des Vereins. Dieser traf wenig später vor <strong>der</strong> Gaststätte ein, um die Sitzung aufzulösen, <strong>der</strong> Zutritt wurde<br />

ihm jedoch verweigert. Die 18 verbliebenen Personen – Franz und Paul Braun, Heinrich Cleve, Hans Debest, Paul<br />

Dziendzielle, Franz, Julius und Wilhelm Jacobi, Hans Kahn, Gustav Müller, Franz Risse, Fritz Schulte, Hans<br />

Siebold, August Tönnesmann, Heinrich und Robert Unger, Fritz Weber sowie Franz Wendt – gründeten noch am<br />

selben Abend den Verein. [7]<br />

Da die Gründung spontan und unvorbereitet ablief, gab es vor Beginn <strong>der</strong> Versammlung keine Namensvorschläge.<br />

Einer Anekdote zufolge wurde <strong>der</strong> Zusatz „Borussia“ gewählt, weil es sich um den Namen des im Wildschütz<br />

<strong>aus</strong>geschenkten Bieres <strong>der</strong> Borussia-Brauerei handelte, die unweit des Borsigplatzes ihren Sitz hatte. Die<br />

Namenswahl ist daher wohl nicht als bewusster Ausdruck eines Nationalstolzes zu verstehen, auch wenn „Borussia“<br />

die latinisierte Bezeichnung für Preußen ist. [8]<br />

Nachdem Kaplan Dewald die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Borussia in <strong>der</strong> Messe am Heiligen Abend <strong>der</strong> Spaltung <strong>der</strong><br />

Dreifaltigkeitsgemeinde bezichtigte und sie <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Sodalität <strong>aus</strong>schloss, verließen einige <strong>der</strong> Gründungsmitglie<strong>der</strong><br />

den Verein wie<strong>der</strong>, die Borussia blieb aber bestehen. Der erste Vorsitzende wurde Heinrich Unger, <strong>der</strong> bereits Mitte<br />

1910 von diesem Amt zurücktrat. Nach einem sechswöchigen Intermezzo von Franz Risse folgte ihm Franz Jacobi,<br />

<strong>der</strong> den Verein bis 1923 leitete.<br />

Obwohl <strong>der</strong> Hauptgrund für die Gründung des Vereins die fehlende Erlaubnis des Kaplans zur Ausübung des<br />

Fußballsports war, besaß die Borussia zu Beginn nicht nur eine Fußball-, son<strong>der</strong>n auch eine Leichtathletikabteilung.<br />

Diese wurde bereits am 19. Juni 1910 in den Westdeutschen Spielverband (WSV) aufgenommen, am 3. Dezember


Borussia Dortmund 141<br />

folgte ihr die Fußballabteilung. [9] Der Aufnahme <strong>der</strong> Leichtathletikabteilung in den Verband kam dabei die Funktion<br />

eines „trojanischen Pferdes“ [10] zu, da zu dieser Zeit aufgrund <strong>der</strong> großen Zahl an Gründungen von Fußballvereinen<br />

regelmäßig Aufnahmestopps seitens des WSV verhängt wurden. Den Tipp für dieses Vorgehen hatte die Führung<br />

des jungen Vereins laut Jacobi von Walter Sanß, dem damaligen Schrift- und späteren Geschäftsführer des DFB,<br />

erhalten, <strong>der</strong> zu jener Zeit auch den in den Anfangsjahren des Fußballs in Dortmund erfolgreicheren Lokalrivalen<br />

Dortmun<strong>der</strong> FC 95 leitete. [11]<br />

Das erste reguläre Spiel fand am 15. Januar 1911 gegen den VfB Dortmund statt und wurde mit 9:3 gewonnen. Die<br />

offizielle Spielkleidung bestand zu diesem Zeitpunkt <strong>aus</strong> einem blau-weiß gestreiften Hemd mit einer roten Schärpe<br />

und schwarzer Hose. Das erste Meisterschaftsspiel bestritt die Borussia am 10. September 1911 in Rauxel gegen die<br />

Spielabteilung des Turnerbundes Rauxel und gewann ebenfalls, diesmal mit 1:0.<br />

Geschichte <strong>der</strong> Fußballabteilung<br />

1911 bis 1936 – Die frühen Vereinsjahre<br />

Saison Platz Liga<br />

1911/12 1. Platz C-Liga<br />

1912/13 3. Platz B-Klasse<br />

1913/14 1. Platz B-Klasse<br />

1914/15 4. Platz A-Klasse<br />

1916/17 3. Platz A-Klasse<br />

1918/19 3. Platz A-Klasse<br />

1919/20 2. Platz A-Klasse, Ruhr-Emscher-Kreis<br />

1920/21 1. Platz* A-Klasse, Hellweg-Kreis<br />

1921/22 9. Platz 1. Kreisliga Dortmund-Bochum<br />

1922/23 1. Platz 1. Kreisliga Dortmund-Herne<br />

1923/24 13. Platz 1. Kreisliga Dortmund-Herne<br />

1924/25 1. Platz 1. Kreisliga Dortmund-Herne<br />

1925/26 2. Platz 2. Bezirksklasse, Märkischer Kreis<br />

1926/27 8. Platz 1. Ruhrbezirksklasse, Dortmund-Gelsenkirchen<br />

1927/28 2. Platz 2. Bezirksklasse Dortmund, Hellweg-Kreis<br />

1928/29 6. Platz 2. Bezirksklasse Dortmund, Hellweg-Kreis<br />

1929/30 4. Platz 2. Bezirksklasse Dortmund, Hellweg-Kreis<br />

1930/31 7. Platz 1. Bezirksklasse Dortmund, Ruhrbezirk<br />

1931/32 1. Platz 1. Bezirksklasse Dortmund, Ruhrbezirk<br />

1932/33 2. Platz 1. Bezirksklasse Dortmund, Ruhrbezirk<br />

1933/34 6. Platz Bezirksklasse Gruppe 1, Industriebezirk 1<br />

1934/35 2. Platz Bezirksklasse Dortmund<br />

1935/36 1. Platz Bezirksklasse Dortmund<br />

*Zweiter in <strong>der</strong> Endrunde um die Kreismeisterschaft<br />

gelb unterlegt: Spielzeit in <strong>der</strong> Erstklassigkeit


Borussia Dortmund 142<br />

Der Verein startete zur Saison 1911/12 in <strong>der</strong> C-Klasse, <strong>der</strong> dritten und untersten Spielklasse. Dort belegte man zum<br />

Saisonende den ersten Platz und stieg in die B-Klasse auf. Da <strong>der</strong> Aufnahmestopp des Westdeutschen<br />

Spielverbandes weiterhin Gültigkeit besaß, schlossen sich im Sommer 1912 die drei Dortmun<strong>der</strong> Vereine Rhenania,<br />

Britannia und Deutsche Flagge <strong>der</strong> Borussia an. Zugleich wechselte <strong>der</strong> BVB die Vereinsfarben, am 14. Februar<br />

1913 billigte <strong>der</strong> WSV das zitronengelbe Hemd mit dem schwarzen „B“ als Spielkleidung <strong>der</strong> Borussia. Die zweite<br />

Spielzeit endete mit dem dritten Platz, in <strong>der</strong> folgenden Saison 1913/14 stieg Borussia Dortmund erstmals in <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte in die damals höchste Spielklasse, die A-Klasse, auf. Da selbst auf westfälischer Ebene kein<br />

einheitliches Ligensystem vorhanden war und nur wenige Vereine zum Einzugsbereich <strong>der</strong> A-Klasse gehörten,<br />

konnte man zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht von einer nationalen Bedeutung <strong>der</strong> Borussia sprechen.<br />

Weil die Saison 1914/15 wegen des Ersten Weltkriegs abgebrochen werden musste, konnte die Borussia ihren<br />

schnellen Aufstieg zunächst nicht fortsetzen. Es fanden jedoch Freundschaftsspiele zugunsten des Roten Kreuzes<br />

statt. Neun <strong>der</strong> 18 Vereinsgrün<strong>der</strong> erlebten das zehnjährige Jubiläum des BVB nicht, da sie im Krieg starben.<br />

Bei Wie<strong>der</strong>aufnahme des Spielbetriebs in <strong>der</strong> Spielzeit 1917/18 war die Borussia aufgrund <strong>der</strong> Kriegswirren noch<br />

nicht vertreten, in <strong>der</strong> Saison 1918/19 spielte man dann wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> A-Klasse. 1919 trug sich Borussia Dortmund in<br />

das Vereinsregister ein, gleichzeitig wurde die erste Satzung nebst einer Spielordnung verfasst. Der Grund für die am<br />

24. Mai erfolgte Aufnahme in das Vereinsregister war insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> geplante Ausbau <strong>der</strong> Weißen Wiese, <strong>der</strong><br />

ersten Spielstätte <strong>der</strong> Borussia, für die <strong>der</strong> Verein Rechtssicherheit benötigte. [12] Trotz Platz drei in <strong>der</strong><br />

Abschlusstabelle <strong>der</strong> A-Klasse war die Borussia ab <strong>der</strong> Saison 1919/20 nur noch zweitklassig, da die Bezirksklasse<br />

als neue Liga im WSV eingeführt wurde. Diese umfasste die besten Mannschaften <strong>aus</strong> den acht Bezirken<br />

Bergisch-Mark, Nie<strong>der</strong>rhein, Rhein, Mittelrhein, Ruhr, Südwestfalen, Hessen-Hannover und Westfalen.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison 1920/21 verpasste <strong>der</strong> BVB den Aufstieg in die Bezirksklasse erneut nur knapp, im<br />

Entscheidungsspiel um den zweiten Platz unterlag man dem Lokalrivalen vom SV 08. In den folgenden Spielzeiten<br />

än<strong>der</strong>te sich nichts an <strong>der</strong> Zweitklassigkeit <strong>der</strong> Borussia, <strong>der</strong> Verein gehörte stets <strong>der</strong> neu geschaffenen 1. Kreisliga<br />

an, verpasste jedoch durchweg den Aufstieg. Für die weitere Entwicklung bedeutsamer war <strong>der</strong> Wechsel an <strong>der</strong><br />

Vereinsspitze, als Franz Jacobi 1923 als Vorsitzen<strong>der</strong> zurücktrat und durch Heinz Schwaben ersetzt wurde. Dieser<br />

war Direktor <strong>der</strong> Union-Brauerei und verfügte über die nötigen finanziellen Ressourcen, die einen Ausbau <strong>der</strong><br />

Weißen Wiese zum „Borussia-Sportplatz“, einem Stadion für 10.000 Besucher, möglich machten.<br />

1926 gewann <strong>der</strong> BVB dann die Vizemeisterschaft in <strong>der</strong> 2. Bezirksklasse und stieg erneut in die höchste Spielklasse<br />

auf, die Ruhrbezirksklasse Dortmund-Gelsenkirchen. Trotz <strong>der</strong> Verpflichtung neuer Akteure <strong>aus</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Dortmun<strong>der</strong> Mannschaften – einschließlich Verstößen gegen die damals geltenden Amateurbestimmungen, die<br />

jedoch erst später bekannt wurden [13] – wurde die Spielzeit 1926/27 zu einem Misserfolg für die Borussia, denn das<br />

Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen SV Langendreer 04 wurde mit 1:3 nach Verlängerung verloren, so dass<br />

<strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> zurück in die Zweitklassigkeit musste. Wirtschaftlich war <strong>der</strong> Verein dadurch in eine bedrohliche<br />

Lage geraten, die erst durch eine spätere Spende <strong>aus</strong> dem Privatvermögen Schwabens abgemil<strong>der</strong>t werden<br />

konnte. [13] Die Saison 1927/28 endete in <strong>der</strong> 2. Bezirksklasse mit einem zweiten Platz hinter den Sportfreunden<br />

Dortmund, was nicht zum Aufstieg reichte. Im Sommer 1929 wurde das Ligensystem um eine weitere Spielklasse,<br />

die Son<strong>der</strong>klasse, ergänzt. We<strong>der</strong> für diese noch für die 1. Bezirksklasse konnte sich Borussia Dortmund in <strong>der</strong><br />

Spielzeit 1928/29 qualifizieren, so dass man 1929/30 nur noch drittklassig war. Allerdings gelang in diesem Jahr als<br />

Vierter <strong>der</strong> Aufstieg in die 1. Bezirksklasse, <strong>der</strong> die Borussia bis zur Saison 1935/36 ununterbrochen angehörte.<br />

Sportlich wurde diese Zeit von August Lenz geprägt, <strong>der</strong> 1935 in einem Spiel gegen Spanien als erster Borusse das<br />

Nationaltrikot tragen durfte. Lenz stieß während <strong>der</strong> Saison 1927/28 als Jugendspieler zu den Schwarz-Gelben und<br />

entwickelte sich früh zum wichtigsten Spieler seiner Mannschaft. 1933 unterlag Borussia Dortmund im<br />

Entscheidungsspiel um die Gruppenmeisterschaft in <strong>der</strong> Bezirksklasse dem Lokalrivalen von Arminia Marten mit<br />

1:2 nach Verlängerung; selbst bei einem Sieg hätte man jedoch nicht aufsteigen können, da im selben Sommer mit<br />

<strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Gauligen eine Neuordnung des Ligensystems einherging. Erst 1935/36 gelang dem BVB <strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Erstklassigkeit.


Borussia Dortmund 143<br />

Auch beim BVB machte sich in den frühen 1930er Jahren die beginnende Herrschaft <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />

bemerkbar. 1934 wurde <strong>der</strong> Schlosser August Busse Vereinspräsident, <strong>der</strong> dieses Amt bereits von 1928 bis 1933<br />

innehatte. Egon Pentrup, <strong>der</strong> 1933 das Amt von Busse übernommen hatte, war als Katholik und politisch Neutraler<br />

nicht für das Amt des „Vereinsführers“ geeignet, das gemäß dem Führerprinzip eingerichtet werden musste.<br />

1936 bis 1945 – Erste Erfolge in <strong>der</strong> Gauliga<br />

Saison Platz Tore Punkte<br />

1936/37 3. Platz 39:37 19:17<br />

1937/38 2. Platz 45:28 26:10<br />

1938/39 3. Platz 46:40 20:16<br />

1939/40 9. Platz 35:60 11:25<br />

1940/41 4. Platz 62:50 24:20<br />

1941/42 2. Platz 58:38 24:12<br />

1942/43 6. Platz 46:46 17:19<br />

1943/44 3. Platz 45:21 24:12<br />

Zeitgleich zu dem bis dato größten Erfolg des Vereins mit dem Aufstieg in die Gauliga musste die Borussia<br />

Abschied vom Vereinsgelände im Nordosten <strong>der</strong> Stadt nehmen. Für den Bau des Hoeschparks durch den<br />

Reichsarbeitsdienst wurden das Stadion Weiße Wiese und das zugehörige Vereinsgelände von <strong>der</strong> Stadt<br />

entschädigungslos enteignet. Daraufhin musste <strong>der</strong> Verein 1937 in die Kampfbahn Rote Erde im bürgerlichen Süden<br />

Dortmunds umziehen.<br />

Sportlich hatte man bereits zwei Jahre zuvor die Weichen zur Professionalisierung des Vereins gestellt: Fritz Thelen,<br />

ein Schwager Ernst Kuzorras, wurde erster Trainer <strong>der</strong> Borussia und schaffte in seiner Tätigkeit während <strong>der</strong> Saison<br />

1935/36 den Aufstieg in die höchste Klasse. Ersetzt wurde er zur Saison 1936/37 durch den Wiener Ferdl Swatosch,<br />

<strong>der</strong> den BVB im ersten Jahr seiner Zugehörigkeit zur Gauliga direkt auf Platz vier <strong>der</strong> Abschlusstabelle führte.<br />

Zugleich erreichte man im Tschammerpokal, dem Vorläufer des DFB-Pokals, das Viertelfinale und unterlag<br />

Waldhof Mannheim nur knapp mit 3:4.<br />

In den folgenden Spielzeiten konnte sich <strong>der</strong> BVB in <strong>der</strong> Gauliga etablieren und auch mehrfach die<br />

Vizemeisterschaft hinter dem „Abonnementmeister“ <strong>aus</strong> Gelsenkirchen erringen. Zunächst wurde man 1938 unter<br />

Trainer Willy Sevzik mit acht Punkten Rückstand auf Schalke 04 Zweiter in <strong>der</strong> Endabrechnung, ein Jahr später<br />

erreichte man den dritten Platz. In <strong>der</strong> Saison 1939/40 wurde die Borussia nur Neunter und entging dem Abstieg bloß<br />

aufgrund <strong>der</strong> Aufstockung <strong>der</strong> Liga auf zwölf Mannschaften. Es folgten bis zum Ende des Kriegs eine weitere<br />

Vizemeisterschaft 1942 sowie ein dritter (1944), ein vierter (1941) und ein sechster Platz (1943). Ferner gewann die<br />

A-Jugend des BVB 1939 die Westfalenmeisterschaft und die westdeutsche Meisterschaft.<br />

Überschattet wurden die Erfolge <strong>der</strong> Borussia in dieser Zeit allerdings vom Zweiten Weltkrieg und <strong>der</strong> Diktatur des<br />

Dritten Reichs. Auch wenn die Vereinsführung um Präsident August Busse den Nationalsozialisten nahe stand, blieb<br />

<strong>der</strong> Verein tief im Milieu <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Nordstadt, die eine Hochburg <strong>der</strong> Antifaschisten war, verwurzelt. So<br />

arbeiteten bis in die späten Kriegsjahre Nationalsozialisten, Kommunisten, Sozialdemokraten und Bürgerliche zum<br />

Wohl des Vereins zusammen. [14] Profiliertester Vertreter <strong>der</strong> NSDAP in den Reihen des BVB war Willi Röhr, <strong>der</strong><br />

als Mitglied <strong>der</strong> SA über gute Kontakte zur Parteiführung verfügte und beispielsweise in <strong>der</strong> Lage war, wichtige<br />

Spieler für die Spiele <strong>der</strong> Borussia von ihrer Tätigkeit bei <strong>der</strong> Wehrmacht o<strong>der</strong> dem Arbeitsdienst loszueisen. Der<br />

offiziellen Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum des Vereins ist zu entnehmen, dass ferner im ersten Kriegsjahr 80<br />

Prozent <strong>der</strong> Spieler <strong>der</strong> Gauligamannschaft <strong>der</strong> SA angehörten; [15] das NSDAP-Mitglied Lenz tat außerdem Dienst<br />

in <strong>der</strong> Organisation Todt des damaligen Reichsministers für Bewaffnung und Munition. [16] Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite


Borussia Dortmund 144<br />

war bis zuletzt eine Reihe aktiver Clubmitglie<strong>der</strong> im Wi<strong>der</strong>stand gegen die Nationalsozialisten tätig und nutzte dabei<br />

auch die Infrastruktur des Vereins, speziell die Druckmaschinen zur Vervielfältigung von Flugblättern. Diesen<br />

mutigen Einsatz bezahlten einige von ihnen mit ihrem Leben, unter an<strong>der</strong>em Heinrich Czerkus, <strong>der</strong> Vereinswart des<br />

Stadions und <strong>der</strong> Vereinsanlagen bis zu <strong>der</strong>en Enteignung, und Franz Hippler, <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong><br />

Handballabteilung. Beide wurden noch am Karfreitag 1945 von <strong>der</strong> Gestapo ermordet; ihrer und <strong>der</strong> vielen an<strong>der</strong>en<br />

Opfer dieses Massakers wird seitdem jedes Jahr am Mahnmal in <strong>der</strong> Bittermark gedacht.<br />

1946 bis 1963 – Der Aufstieg zur deutschen Spitzenmannschaft<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

1945/46 3. Platz* 49:33 19:13<br />

1946/47 1. Platz* 54:18 29:7<br />

1947/48 1. Platz 62:22 36:12 24.400<br />

1948/49 1. Platz 79:30 38:10 21.900<br />

1949/50 1. Platz 76:36 43:17 19.000<br />

1950/51 3. Platz 52:36 39:21 20.000<br />

1951/52 4. Platz 79:53 34:26 19.200<br />

1952/53 1. Platz 87:36 46:14 22.600<br />

1953/54 5. Platz 60:54 32:28 19.700<br />

1954/55 5. Platz 63:57 30:30 11.600<br />

1955/56 1. Platz 78:36 45:15 17.900<br />

1956/57 1. Platz 73:33 41:19 18.900<br />

1957/58 5. Platz 67:44 35:25 16.700<br />

1958/59 5. Platz 59:47 35:25 20.900<br />

1959/60 3. Platz 81:62 35:25 19.200<br />

1960/61 2. Platz 70:46 39:21 21.900<br />

1961/62 8. Platz 67:51 32:28 15.900<br />

1962/63 2. Platz 77:39 40:20 26.700<br />

*Spielzeit in <strong>der</strong> Westfalenliga<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

orange unterlegt: Endspielnie<strong>der</strong>lage um die deutsche Meisterschaft<br />

Nach dem Krieg begann <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> Vereinsstrukturen in Deutschland, viele Clubs hatten einen Großteil<br />

ihrer Spieler und Funktionäre verloren. Dem BVB erging es nicht an<strong>der</strong>s als an<strong>der</strong>en Vereinen in <strong>der</strong> britischen<br />

Besatzungszone: er musste zunächst seine Wie<strong>der</strong>zulassung erwirken. Diese wurde bereits im Juli 1945 erteilt, die<br />

Militärregierung setzte Willi Bietzek als Vorsitzenden des Vereins ein. Ab August wurde im Hoeschpark wie<strong>der</strong><br />

Fußball gespielt, <strong>der</strong> BVB wurde 1946 in <strong>der</strong> zweiten Staffel <strong>der</strong> neu gegründeten Landesliga West, die <strong>aus</strong> den<br />

Teams <strong>der</strong> ehemaligen Gauligisten bestand, Vierter. Zugleich war im Mai <strong>der</strong> erste „echte“ Vorstand <strong>der</strong> Borussia<br />

nach dem Krieg gewählt worden, Präsident wurde Rudi Lückert.<br />

Der größte Erfolg <strong>der</strong> bis dato fast vierzigjährigen Vereinsgeschichte wurde in <strong>der</strong> zweiten Nachkriegssaison<br />

erreicht: Nachdem die Borussia mit drei Punkten Vorsprung vor <strong>der</strong> SpVgg Erkenschwick Staffelsieger geworden<br />

war, kam es im Herner Stadion am Schloss Strünkede zum Endspiel um die Westfalenmeisterschaft gegen den FC<br />

Schalke 04. Der 3:2-Sieg <strong>der</strong> Borussia am 18. Mai 1947 ging als die Wende im Westen in die Fußball-Geschichte des<br />

Ruhrgebiets und Westdeutschlands ein, da die fußballerische Vormachtstellung des FC Schalke 04 im Revier


Borussia Dortmund 145<br />

gebrochen wurde. Der BVB übernahm nach diesem historischen Sieg die Führung im westdeutschen Fußball und<br />

stieg zum erfolgreichsten Verein <strong>der</strong> neu gegründeten Oberliga West auf. Bereits in den ersten beiden Spielzeiten<br />

1947/48 und 1948/49 wurde die Borussia Meister, 1949 gelang dem BVB unter Trainer Edy Havlicek sogar erstmals<br />

<strong>der</strong> Einzug ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft, das in <strong>der</strong> „Stuttgarter Hitzeschlacht“ gegen den VfR<br />

Mannheim jedoch trotz zweimaliger Führung durch Treffer von Herbert Erdmann mit 2:3 nach Verlängerung<br />

verloren ging.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1949<br />

Nachdem man sich 1949/50 zum dritten Mal in Folge die Westmeisterschaft gesichert hatte, traf die Borussia im<br />

Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft erneut auf den VfR Mannheim. Wie<strong>der</strong>um verlor <strong>der</strong> BVB gegen die<br />

Kurpfälzer, diesmal mit 1:3. In den beiden folgenden Spielzeiten wurde man West-Dritter (1951 unter Trainer Sepp<br />

Kretschmann) und -Vierter (1952 unter Trainer Hans Schmidt), in <strong>der</strong> Saison 1952/53 gelang dann <strong>der</strong> Gewinn des<br />

vierten Oberligatitels. Die Qualifikation für das Finale um die Deutsche Meisterschaft wurde jedoch verpasst, hinter<br />

dem VfB Stuttgart belegte <strong>der</strong> BVB aufgrund des schlechteren Torquotienten nur den zweiten Platz in seiner<br />

Endrundengruppe.<br />

Nach einem vierten (1954) und einem fünften Platz (1955) wurde die Saison 1955/56 zur bis dato erfolgreichsten in<br />

<strong>der</strong> Vereinsgeschichte <strong>der</strong> Borussia. Nicht nur wurde unter Trainer Helmut Schnei<strong>der</strong> die fünfte Westmeisterschaft<br />

gewonnen, es folgte auch <strong>der</strong> erneute Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft. Dort besiegte <strong>der</strong> BVB im<br />

Berliner Olympiastadion vor 75.000 Zuschauern den Karlsruher SC mit 4:2 und wurde zum ersten Mal Deutscher<br />

Meister.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1956<br />

Im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister schied die Borussia bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde gegen Manchester United <strong>aus</strong>,<br />

erfolgreich wurde die Saison dennoch. In <strong>der</strong>selben Aufstellung wie im Vorjahr besiegte man im Endspiel um die<br />

deutsche Meisterschaft 1957 den Hamburger SV mit 4:1, zuvor hatte man sich die bis dato sechste<br />

Westmeisterschaft gesichert. Trainer Schnei<strong>der</strong> verzichtete im Endspiel auf den jungen Nationalspieler Aki Schmidt,<br />

weil er die Vorjahresmeisterelf nicht verän<strong>der</strong>n wollte. Nie wie<strong>der</strong> sollte eine deutsche Mannschaft mit <strong>der</strong>selben<br />

Endspielmannschaft deutscher Meister werden.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1957<br />

Als Meister qualifiziert, schied man im Europapokal erneut in <strong>der</strong> zweiten Runde <strong>aus</strong>, diesmal gegen den AC<br />

Mailand. Nach diesen Meisterschaften erreichte die Borussia 1958 und 1959 nur noch zwei fünfte Plätze bei den<br />

Westmeisterschaften, die Mannschaft war mittlerweile überaltert. Max Merkel, dessen deutsche Trainer-Karriere in<br />

Dortmund begann, nahm ab dem Sommer 1958 die Verjüngung <strong>der</strong> Mannschaft in Angriff und baute junge Spieler<br />

wie „Hoppy“ Kurrat, Charly Schütz, Timo Konietzka und Lothar Emmerich in die Mannschaft ein – und das mit<br />

Erfolg, denn nach einem dritten Platz 1960 reichte es bereits in <strong>der</strong> Saison 1960/61 wie<strong>der</strong> zum Einzug ins Finale um<br />

die deutsche Meisterschaft. Die junge Dortmun<strong>der</strong> Mannschaft war dort jedoch ohne Chance und unterlag dem 1. FC<br />

Nürnberg in Hannover mit 0:3.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1961<br />

Merkel verließ nach <strong>der</strong> Endspielnie<strong>der</strong>lage den BVB, und Borussia sicherte sich die Dienste von Trainer Hermann<br />

Eppenhoff, <strong>der</strong> als Spieler mit dem Revierrivalen <strong>aus</strong> Schalke drei Mal deutscher Meister gewesen war. 1962 wurde<br />

man mit dieser im Umbruch befindlichen Mannschaft nur Achter <strong>der</strong> Oberliga West. In <strong>der</strong> letzten Saison vor <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> Bundesliga wurde man 1963 hinter dem 1. FC Köln Zweiter <strong>der</strong> Oberliga und qualifizierte sich<br />

wie<strong>der</strong> für die Endrunde <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft. Nach einem ersten Platz in <strong>der</strong> Endrundengruppe zog <strong>der</strong> BVB<br />

erneut ins Endspiel ein, wo man auf die favorisierten Kölner traf, die in Stuttgart jedoch mit 3:1 bezwungen werden<br />

konnten. Auch im DFB-Pokal dieses Jahres erreichte Dortmund – erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte – das Finale,<br />

das in Hannover allerdings mit 0:3 gegen den Hamburger SV verloren wurde.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft und des Pokalendspiels 1963


Borussia Dortmund 146<br />

1963 bis 1972 – Europapokalsieg und schleichen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>gang<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

Saison 63/64 4. Platz 73:57 33:27 22.113<br />

Saison 64/65 3. Platz 67:48 36:24 24.078<br />

Saison 65/66 2. Platz 70:36 47:21 24.906<br />

Saison 66/67 3. Platz 70:41 39:29 26.104<br />

Saison 67/68 14. Platz 60:59 31:37 21.877<br />

Saison 68/69 16. Platz 49:54 30:38 23.096<br />

Saison 69/70 5. Platz 60:67 36:32 18.709<br />

Saison 70/71 13. Platz 54:60 29:39 17.974<br />

Saison 71/72 17. Platz 34:83 20:48 16.011<br />

In <strong>der</strong> Premierensaison <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga, <strong>der</strong>en Gründungsmitglied <strong>der</strong> BVB als amtieren<strong>der</strong> deutscher<br />

Meister war, gehörte die Borussia zu den Favoriten auf den Titel. Am Ende reichte es trotz 73 Treffern jedoch nur zu<br />

einem vierten Platz. Im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister gelangte <strong>der</strong> BVB bis ins Halbfinale, wo man Inter Mailand,<br />

dem späteren Cupsieger, unterlag. Zuvor schlug man den Favoriten Benfica Lissabon um Stürmerstar Eusébio in <strong>der</strong><br />

zweiten Runde mit 5:0. Ein Jahr später wurden die Borussen Dritter in <strong>der</strong> Bundesliga, gleichzeitig erreichten sie<br />

zum zweiten Mal das Finale des DFB-Pokals. Dort wurde, erneut in Hannover, Alemannia Aachen mit 2:0 besiegt.<br />

Im Messepokal schied man bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde gegen Manchester United mit 1:6 und 0:4 <strong>aus</strong>. Gegen die<br />

mit späteren Weltmeistern gespickte Mannschaft um Bobby Charlton und George Best hatte <strong>der</strong> BVB keine Chance.<br />

Spieldaten des Pokalendspiels 1965<br />

In <strong>der</strong> Bundesliga holte man unter Trainer Willi Multhaup 1966 die Vizemeisterschaft, das bis dahin und für lange<br />

Zeit beste Ergebnis; durch eine Heimnie<strong>der</strong>lage gegen den späteren Meister 1860 München am vorletzten Spieltag –<br />

vielleicht auch bedingt durch die Belastungen <strong>aus</strong> dem Europapokal – verspielte man die Meisterschaft. Dafür<br />

konnte <strong>der</strong> Club seinen bis dahin größten Triumph feiern, als er im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger zum ersten<br />

deutschen Europapokalsieger überhaupt wurde. Bereits im Viertelfinale gegen Atlético Madrid (1:1 in Madrid, 1:0 in<br />

Dortmund) und im Halbfinale gegen Titelverteidiger West Ham United (2:1 in London, 3:1 zuh<strong>aus</strong>e) gelangen <strong>der</strong><br />

Borussia überraschende Siege, die den BVB zur erst dritten deutschen Mannschaft machten, die ein<br />

Europapokalfinale erreichen konnte. Im Hampden Park von Glasgow wurde dann <strong>der</strong> FC Liverpool trotz<br />

Feldvorteilen <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> mit 2:1 nach Verlängerung besiegt. In <strong>der</strong> 106. Minute war es Stan Libuda vorbehalten,<br />

mit einem kuriosen Tor die Entscheidung herbeizuführen. Libuda schoss <strong>aus</strong> 30 Metern in hohem Bogen über<br />

Torwart Lawrence den Ball an die Querlatte. Von dort prallte <strong>der</strong> Ball gegen den Körper von Verteidiger Yeats und<br />

danach ins Tor. Dieser erste Sieg einer deutschen Mannschaft im Europapokal wurde in Dortmund am folgenden<br />

Tag mit einem Autokorso durch die Innenstadt begeistert gefeiert.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1966


Borussia Dortmund 147<br />

Als Titelverteidiger automatisch qualifiziert, ging es in <strong>der</strong> neuen Saison in<br />

<strong>der</strong> ersten Runde des Europapokals erneut nach Glasgow gegen die Rangers.<br />

Dort verlor man mit 1:2. Im Rückspiel in <strong>der</strong> Roten Erde gelang es den<br />

Borussen vor 40.000 Zuschauern nicht, ein Tor zu schießen, so dass man nach<br />

dem 0:0 <strong>aus</strong>schied. In <strong>der</strong> Bundesliga wurde man nur Dritter. Bereits im<br />

Vorfeld dieser Spielzeit begann <strong>der</strong> allmähliche Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Borussia, als<br />

die Vereinsführung um Präsident Willi Steegmann zunächst Trainer Multhaup<br />

vorzeitig nach Köln wechseln ließ und mit Heinz Murach einen<br />

ligaunerfahrenen Trainer verpflichtete, <strong>der</strong> bis dahin beim Fußballverband<br />

Nie<strong>der</strong>rhein beschäftigt war. Gleichzeitig wurden <strong>aus</strong>schließlich Spieler<br />

mittelmäßiger Qualität eingekauft, und auch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> traditionell starken<br />

Jugend <strong>der</strong> Borussia rückten kaum gute Aktive nach.<br />

Historisches Logo (etwa 1970)<br />

Folgerichtig wurde Borussia Dortmund 1968 nur Tabellenvierzehnter, ein Jahr später konnte man als Sechzehnter<br />

den Abstieg erst am letzten Spieltag verhin<strong>der</strong>n, als man in <strong>der</strong> Roten Erde mit 3:0 gegen Kickers Offenbach<br />

gewann. Der Wechsel an <strong>der</strong> Vereinsspitze zu Walter Kliemt im Winter 1967/68 hatte wenig an den internen<br />

Strukturen des BVB verän<strong>der</strong>t, zudem blieben aufgrund <strong>der</strong> sportlichen Misserfolge die Zuschauer <strong>aus</strong>.<br />

Nach einem zwischenzeitlich Hoch in <strong>der</strong> Saison 1969/70, als man überraschend Fünfter wurde, begann als<br />

Konsequenz <strong>aus</strong> dem eingetretenen Finanzengpass „<strong>der</strong> große Ausverkauf“. Bereits 1969 war Lothar Emmerich ohne<br />

gleichwertigen Ersatz abgegeben worden, 1970 beendete Wolfgang Paul, <strong>der</strong> langjährige Kapitän <strong>der</strong> Mannschaft,<br />

seine Karriere. Ein Jahr später wurden nach einem 13. Platz in <strong>der</strong> Tabelle die Leistungsträger Wosab, Neuberger,<br />

Weist und Held verkauft. Es folgte 1972 <strong>der</strong> 17. Platz mit nur 20 Punkten und damit 36 Jahre nach dem Aufstieg in<br />

die höchste Spielklasse <strong>der</strong> Abstieg in die Regionalliga West.<br />

1972 bis 1988 – Sportlich wie finanziell schwierige Zeiten<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

Saison 72/73 4. Platz 77:45 41:27 10.600<br />

Saison 73/74 6. Platz 63:50 37:31 8.900<br />

Saison 74/75 6. Platz 65:44 46:30 25.400<br />

Saison 75/76 2. Platz 93:37 52:24 26.800<br />

Saison 76/77 8. Platz 73:64 34:34 42.400<br />

Saison 77/78 11. Platz 57:71 33:35 36.764<br />

Saison 78/79 12. Platz 54:70 31:37 27.403<br />

Saison 79/80 6. Platz 64:56 36:32 34.243<br />

Saison 80/81 7. Platz 69:59 35:33 33.120<br />

Saison 81/82 6. Platz 59:40 41:27 27.409<br />

Saison 82/83 7. Platz 78:62 39:29 26.031<br />

Saison 83/84 13. Platz 54:65 30:38 20.306<br />

Saison 84/85 14. Platz 51:65 30:38 24.512<br />

Saison 85/86 16. Platz 49:65 28:40 22.573<br />

Saison 86/87 4. Platz 70:50 40:28 32.129<br />

Saison 87/88 13. Platz 51:54 29:39 27.921


Borussia Dortmund 148<br />

violett unterlegt: Spielzeit in <strong>der</strong> Zweitklassigkeit<br />

Im ersten Jahr als Zweitligist konnte Borussia Dortmund als Vierter <strong>der</strong> Regionalliga West den direkten<br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg nicht erreichen, Tiefpunkt <strong>der</strong> Saison war trotz eines 9:0-Erfolgs gegen Preußen Münster die<br />

miserable Zuschauerzahl von knapp 1.500 Zuschauern am letzten Spieltag. Da sich <strong>der</strong> Ka<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Saison 1972/73<br />

nur punktuell von demjenigen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Abstiegssaison unterschied, wurde die notwendige Umstellung <strong>der</strong><br />

Mannschaft erst zur Spielzeit 1973/74 vollzogen. Unter Trainer Bédl wurde <strong>der</strong> Verein jedoch nur Sechster,<br />

finanziell und sportlich lag die Borussia nun praktisch am Boden.<br />

Umso wichtiger war <strong>der</strong> Wechsel in <strong>der</strong> Vorstandsetage von Walter Kliemt zu Heinz Günther, <strong>der</strong> den längst fälligen<br />

Sanierungskurs bei <strong>der</strong> Borussia einläutete. Dennoch fehlten selbst nach dem Verkauf des vereinseigenen Geländes<br />

an <strong>der</strong> Brackeler Straße immer noch rund 1,3 Millionen Mark zur Erteilung <strong>der</strong> Lizenz für die neu geschaffene<br />

zweite Fußball-Bundesliga, die auf vielfältige Weise beschafft werden mussten. Neben Kürzungen <strong>der</strong><br />

Spielergehälter sorgte die finanzielle Unterstützung <strong>der</strong> öffentlichen Hand wie <strong>der</strong> lokalen Industrie letztlich für das<br />

Überleben des Vereins. Die Stadt übernahm Bürgschaften, und Hoesch stellte dem Verein neben Geld die<br />

Trainingsplätze am Hoeschpark sowie den medizinischen Apparat zur Verfügung. Aus Dank zierten das BVB-Trikot<br />

<strong>der</strong> Schriftzug „Dortmund“ auf dem Rücken und ein Kreis mit dem Dortmun<strong>der</strong> Fernsehturm, Blumen und einem<br />

Fußball auf <strong>der</strong> Brust. Der Schriftzug „Dortmund“ ist bis heute geblieben.<br />

Ebenso wichtig für die Zukunft des Profifußballs in Dortmund war die Eröffnung des Westfalenstadions, das für die<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1974 an <strong>der</strong> Westseite <strong>der</strong> Roten Erde errichtet wurde. Die neue Arena lockte trotz<br />

Zweitklassigkeit und einem enttäuschenden sechsten Platz in <strong>der</strong> Abschlusstabelle im Schnitt 25.000 Zuschauer zur<br />

Borussia, was für spürbare Entspannung in <strong>der</strong> Vereinskasse sorgte. Gleichzeitig wurde das Halbfinale im<br />

DFB-Pokal erreicht, in dem <strong>der</strong> BVB erst in <strong>der</strong> Verlängerung gegen Duisburg mit 1:2 unterlag.<br />

Der Wie<strong>der</strong>aufstieg gelang <strong>der</strong> Borussia dann in <strong>der</strong> folgenden Saison, dank des zweiten Platzes in <strong>der</strong><br />

Abschlusstabelle und zweier Siege in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg gegen die Mannschaft des 1. FC<br />

Nürnberg. Kurioserweise entließ man vor den Aufstiegsspielen den Trainer Horst Buhtz, <strong>der</strong> im Laufe <strong>der</strong> Saison<br />

Otto Knefler abgelöst hatte, weil dieser bereits mit dem Relegationskonkurrenten Nürnberg für die neue Saison einig<br />

war. Der Vorstand wollte mit dieser Maßnahme verhin<strong>der</strong>n, dass <strong>der</strong> Aufstieg in Gefahr geriet. Neuer Trainer wurde<br />

Otto Rehhagel.<br />

Vor und während <strong>der</strong> Saison 1976/77 verpflichtete <strong>der</strong> BVB wichtige neue Spieler wie Ente Lippens und Manni<br />

Burgsmüller und erreichte einen sicheren achten Rang. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Zuschauerschnitt von über 40.000<br />

Besuchern machte den BVB plötzlich zu einem <strong>der</strong> wohlhabendsten Vereine Deutschlands. Mit entsprechend hohen<br />

Erwartungen ging es in die Spielzeit 1977/1978, die jedoch mit einem enttäuschenden 11. Platz und dem blamablen<br />

0:12 am letzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach endete. Mit <strong>der</strong> höchsten Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte endete die Ägide von Otto Rehhagel beim BVB, <strong>der</strong> letztlich den Kopf für diese Nie<strong>der</strong>lage<br />

hinhalten musste. Auch im folgenden Jahr blieb <strong>der</strong> BVB Mittelmaß, unter Trainer Uli Maslo schloss man die Saison<br />

1978/79 als Zwölfter ab. Wichtiger war, dass im März 1979 <strong>der</strong> Rechtsanwalt Reinhard Rauball Präsident <strong>der</strong><br />

Borussia wurde, <strong>der</strong> den aufgrund fehlen<strong>der</strong> Erfolge und <strong>aus</strong>bleibenden Zuschauern schlingernden BVB wie<strong>der</strong> in<br />

ruhigere Fahrwasser brachte.<br />

Ein Paukenschlag war im Sommer 1979 die Verpflichtung von Udo Lattek als Trainer, <strong>der</strong> bis dahin in München und<br />

Mönchengladbach erfolgreich tätig gewesen war. Neben Platz sechs im Abschlussklassement wurde das Halbfinale<br />

des DFB-Pokals erreicht, wo man gegen den späteren Sieger Fortuna Düsseldorf mit 1:3 verlor. Latteks erste Zeit<br />

beim BVB ging jedoch bereits während <strong>der</strong> Saison 1980/81 wie<strong>der</strong> zu Ende, als er die Borussia in Richtung FC<br />

Barcelona verließ.<br />

Nach Lattek begann eine Phase ständiger Trainerwechsel. In den fünf Jahren zwischen dem Frühjahr 1981 und dem<br />

Frühjahr 1986 waren zehn verschiedene Übungsleiter beim Verein tätig. Zunächst kam Branko Zebec vom<br />

Hamburger SV, unter dem sich das Team vor allem in taktischer Hinsicht verbesserte und 1981/82 Sechster <strong>der</strong>


Borussia Dortmund 149<br />

Bundesliga wurde. Durch diesen Erfolg qualifizierte sich die Borussia erstmals seit 1966 wie<strong>der</strong> für einen<br />

Europapokalwettbewerb; Zebec musste den BVB jedoch aufgrund seiner augenscheinlichen Alkoholprobleme<br />

verlassen, auf ihn folgte Karl-Heinz Feldkamp. Unter ihm erreichte man im folgenden Jahr nur den siebten Platz,<br />

zudem schied <strong>der</strong> BVB im UEFA-Pokal bereits in <strong>der</strong> ersten Runde gegen die Glasgow Rangers <strong>aus</strong>.<br />

Im September 1982 war Rauball <strong>aus</strong> beruflichen Gründen als Präsident zurückgetreten, was nicht nur ein<br />

Machtvakuum im Vorstand hinterließ, son<strong>der</strong>n auch eine sportliche wie finanzielle Talfahrt zur Folge hatte. Unter<br />

Präsident Friedhelm Cramer hatte sich <strong>der</strong> Verein schließlich mit 8,3 Millionen Mark <strong>der</strong>maßen verschuldet, dass<br />

das Amtsgericht Dortmund am 22. Oktober 1984 einen Notvorstand ernennen musste. [17] Präsident wurde erneut<br />

Rauball, als Vizepräsident wurde ihm Gerd Niebaum zur Seite gestellt, <strong>der</strong> 1986 das Amt des Präsidenten übernahm.<br />

Erneut war es mit Hilfe lokaler Sponsoren möglich, den Lizenzentzug abzuwenden, sportlich blieb die Lage <strong>der</strong><br />

Borussia in den nächsten Jahren jedoch prekär. 1984/85 konnte man sich noch auf den 14. Platz retten, in <strong>der</strong> darauf<br />

folgenden Saison musste man als Sechzehnter jedoch in die Relegation. Nach einer 0:2-Nie<strong>der</strong>lage bei Fortuna Köln<br />

war die Borussia im Rückspiel gezwungen, mit zwei Treffern Unterschied zu gewinnen, was erst in <strong>der</strong><br />

Nachspielzeit durch das 3:1 von Jürgen Wegmann gelang. Man erwirkte so ein Entscheidungsspiel auf neutralem<br />

Platz, das Borussia Dortmund im Düsseldorfer Rheinstadion mit 8:0 für sich entscheiden konnte. Mehr als 30.000<br />

Anhänger begleiteten damals ihren Verein zu diesem Schicksalsspiel in die Landeshauptstadt.<br />

Der in letzter Minute abgewendete Abstieg sollte sich letztlich als „heilsamer Schock“ für die Borussia her<strong>aus</strong>stellen.<br />

So wurden vor <strong>der</strong> Saison 1986/87 mit Frank Mill, Norbert Dickel und Thomas Helmer wichtige Stützen<br />

verpflichtet, unter Trainer Reinhard Saftig erreichte man am Ende <strong>der</strong> Saison Platz vier und somit die Teilnahme am<br />

UEFA-Pokal. Einen kleinen Dämpfer erhielt die neue Euphorie durch Platz 13 in <strong>der</strong> folgenden Saison, im<br />

UEFA-Pokal erreichte man nach dem Ausschalten von Celtic Glasgow (1:2 und 2:0) und Velez Mostar (2:0 und 1:2)<br />

allerdings das Achtelfinale, wo man nach einem begeisternden 3:0 zuh<strong>aus</strong>e mit 0:5 nach Verlängerung beim FC<br />

Brügge <strong>aus</strong>schied.<br />

1988 bis 1997 – Pokalsieg, Meisterschaft und Champions League<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

Saison 88/89 7. Platz 56:40 37:31 29.176<br />

Saison 89/90 4. Platz 51:35 41:27 34.810<br />

Saison 90/91 10. Platz 46:57 34:34 33.564<br />

Saison 91/92 2. Platz 66:47 52:24 41.188<br />

Saison 92/93 4. Platz 61:43 41:27 40.028<br />

Saison 93/94 4. Platz 49:45 39:29 40.381<br />

Saison 94/95 1. Platz 67:33 49:19 40.914<br />

Saison 95/96 1. Platz 76:38 68 41.886<br />

Saison 96/97 3. Platz 63:41 63 51.516<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 1988/89 wurden als weitere „Korsettstangen“ für die Mannschaft das Frankfurter Talent Andreas<br />

Möller und <strong>der</strong> Münchener Michael Rummenigge verpflichtet. Im Trainingslager vor <strong>der</strong> Saison verließ Reinhard<br />

Saftig nach Streitigkeiten um den Mannschaftskapitän den Club. Ihm folgte Horst Köppel.<br />

Unter Köppel erreichte <strong>der</strong> BVB mit dem DFB-Pokal 1988/89 seinen ersten Titel seit 23 Jahren. Im Finale besiegte<br />

Borussia Dortmund Wer<strong>der</strong> Bremen mit 4:1, Torschützen waren nach <strong>der</strong> Bremer Führung Norbert Dickel mit zwei<br />

Treffern, Frank Mill und Michael Lusch. Während des Spiels war die Borussia von etwa 40.000 Fans [18] im mit<br />

76.000 Zuschauern <strong>aus</strong>verkauften Berliner Olympiastadion angefeuert worden, etwa 200.000 Menschen empfingen


Borussia Dortmund 150<br />

die Mannschaft am nächsten Tag in Dortmund. Dieser Titelgewinn stellte bis 2008 die letzte Teilnahme <strong>der</strong> Borussia<br />

an einem Pokalfinale dar; in <strong>der</strong> Folgezeit schied man mit Ausnahme <strong>der</strong> Saison 1995/96 regelmäßig in den ersten<br />

drei Runden <strong>aus</strong>.<br />

Spieldaten des Pokalendspiels 1989<br />

Trotz des Zweitrunden<strong>aus</strong> gegen Sampdoria Genua im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger konnte sich die Borussia mit<br />

einem guten vierten Platz in <strong>der</strong> Saison 1989/90 in <strong>der</strong> oberen Hälfte <strong>der</strong> Bundesliga festsetzen, gleichzeitig wurde<br />

mit <strong>der</strong> Verpflichtung Michael Meiers als Manager eine weitere zukunftsweisende Personalentscheidung getroffen.<br />

Erster wichtiger Einkauf zur neuen Saison war Flemming Povlsen, <strong>der</strong> für die damalige Rekordsumme von 4,1<br />

Millionen DM <strong>aus</strong> Eindhoven zum BVB kam. Dennoch belegte man zum Saisonende nur einen enttäuschenden 10.<br />

Platz, eine eklatante Heimschwäche mit nur vier Siegen im Westfalenstadion hatte eine bessere Platzierung<br />

verhin<strong>der</strong>t. Köppel wurde daher durch den in Deutschland damals relativ unbekannten Ottmar Hitzfeld vom<br />

Grasshopper-Club Zürich ersetzt, was sich als echter Glücksgriff für die Borussia her<strong>aus</strong>stellen sollte. Zudem wurde<br />

mit Stéphane Chapuisat von Bayer Uerdingen ein Spieler verpflichtet, <strong>der</strong> sich in den 90er Jahren als<br />

durchschlagskräftigster Stürmer <strong>der</strong> Borussia erweisen sollte.<br />

Schon in <strong>der</strong> ersten Saison unter Hitzfeld war man dem vierten Meistertitel <strong>der</strong> Vereinsgeschichte sehr nahe, denn<br />

die Borussia spielte ihre erfolgreichste Runde seit Bestehen <strong>der</strong> Bundesliga. Der mögliche Meistertitel wurde erst am<br />

letzten Spieltag verloren, als <strong>der</strong> VfB Stuttgart in <strong>der</strong> Schlussphase sein Spiel bei Bayer 04 Leverkusen mit 2:1<br />

gewinnen konnte. Bis dahin hätte dem BVB <strong>der</strong> 1:0-Erfolg beim MSV Duisburg zum Titelgewinn gereicht. Trotz <strong>der</strong><br />

unglücklichen Vizemeisterschaft wurde im Laufe <strong>der</strong> folgenden Saison weiter in die Mannschaft investiert, mit<br />

Stefan Reuter und Matthias Sammer konnten deutsche Nationalspieler <strong>aus</strong> Italien ins Ruhrgebiet gelockt werden.<br />

Entsprechend erfolgreich gestaltete sich daher die folgende Spielzeit.<br />

Neben einem vierten Platz in <strong>der</strong> Bundesliga erreichte <strong>der</strong> BVB das<br />

Finale des UEFA-Pokals gegen Juventus Turin. Zuvor hatte man sich<br />

im Halbfinale gegen die AJ Auxerre im Elfmeterschießen durchgesetzt,<br />

das Dortmun<strong>der</strong> „Eigengewächs“ Stefan Klos wehrte den letzten<br />

Schuss <strong>der</strong> Franzosen ab. Im Endspiel zeigte sich Juventus Turin als zu<br />

stark: Nach einem 1:3 vor heimischer Kulisse verlor man auch das<br />

Rückspiel mit 0:3. Durch die lange UEFA-Cup-Saison schwang sich<br />

<strong>der</strong> BVB aufgrund <strong>der</strong> hohen Fernsehgel<strong>der</strong> für die Übertragungen<br />

zum finanzstärksten Verein <strong>der</strong> Liga auf. Folgerichtig wurde gemäß<br />

dem Motto „Wir investieren in Steine und Beine“ zur Saison 93/94 mit<br />

Karl-Heinz Riedle ein weiterer Nationalspieler verpflichtet. Dennoch<br />

verlief die Saison mit einem vierten Platz eher ernüchternd, hatte man<br />

doch – schon aufgrund <strong>der</strong> personellen Verstärkung – das Ziel<br />

Meisterschaft <strong>aus</strong>gegeben.<br />

Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Pokal 1993<br />

Borussia blieb dem Motto treu und investierte erneut stark in die<br />

Mannschaft, unter an<strong>der</strong>em kam <strong>der</strong> „verlorene Sohn“ Andreas Möller<br />

gemeinsam mit Júlio César von Juventus Turin an den Borsigplatz.<br />

Von 1981 bis 1998 als Spieler aktiv, heute<br />

Manager beim BVB: Michael Zorc (2009)<br />

Und nach einer spannenden Saison 1994/95 sicherte sich <strong>der</strong> BVB am letzten Spieltag den Titel vor Wer<strong>der</strong> Bremen.<br />

Die erste nationale Meisterschaft des BVB nach 32 Jahren wurde von Zehnt<strong>aus</strong>enden auf dem Rasen des<br />

Westfalenstadions gefeiert, am Tag nach dem Titelgewinn wurden Spieler und Trainer am Dortmun<strong>der</strong> Rath<strong>aus</strong> von<br />

über 500.000 Fans bei <strong>der</strong> größten Meisterfeier <strong>der</strong> deutschen Fußballgeschichte [19] empfangen. Auch 1995/96<br />

konnte Borussia Dortmund den Titel erringen, den man sich bereits am 33. Spieltag durch ein 2:2 beim TSV 1860<br />

München sicherte.


Borussia Dortmund 151<br />

Zur bisher erfolgreichsten Saison <strong>der</strong> Vereinsgeschichte avancierte die Spielzeit 1996/97, als die Borussia aufgrund<br />

<strong>der</strong> Mehrfachbelastung durch die Champions League zwar nur einen dritten Platz in <strong>der</strong> Liga belegte, auf<br />

europäischer Bühne aber das Finale erreichte. Im <strong>aus</strong>verkauften Münchener Olympiastadion konnte <strong>der</strong> hohe Favorit<br />

Juventus Turin diesmal mit 3:1 besiegt werden; legendär ist <strong>der</strong> letzte Treffer <strong>der</strong> Partie durch den jungen Lars<br />

Ricken, <strong>der</strong> unmittelbar nach seiner Einwechslung mit einem Fernschuss <strong>aus</strong> 30 Metern für die Entscheidung sorgte.<br />

Im Dezember 1997 gewann man zudem den Weltpokal durch ein 2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte in Tokio.<br />

Spieldaten des Endspiels <strong>der</strong> Champions League und des Weltpokalfinales 1997<br />

1997 bis 2004 – Die sechste deutsche Meisterschaft und das Ende <strong>der</strong> Ära Niebaum<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

Saison 97/98 10. Platz 57:55 43 52.274<br />

Saison 98/99 4. Platz 48:34 57 62.992<br />

Saison 99/00 11. Platz 41:38 40 58.791<br />

Saison 00/01 3. Platz 62:42 58 61.318<br />

Saison 01/02 1. Platz 62:33 70 62.221<br />

Saison 02/03 3. Platz 51:27 58 67.858<br />

Saison 03/04 6. Platz 59:48 55 79.647<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

Nach den großen Erfolgen Mitte <strong>der</strong> 1990er kam mit dem Gewinn <strong>der</strong> Champions League <strong>der</strong> Umbruch. Ottmar<br />

Hitzfeld legte sein Traineramt nach <strong>der</strong> Saison 1996/97 nie<strong>der</strong> und begann seine Arbeit als Sportdirektor beim BVB.<br />

Seine Nachfolge trat <strong>der</strong> Italiener Nevio Scala an. Gleichzeitig verließen verdiente Spieler den Verein, die zumeist<br />

durch teure Profis ersetzt wurden, welche in Dortmund nicht an die Leistung bei an<strong>der</strong>en Clubs anknüpfen konnten.<br />

So spielte <strong>der</strong> 1998 verpflichtete Welt- und Europameister Thomas Häßler nur ein Jahr beim BVB, und auch die für<br />

zweistellige Millionenbeträge gekauften Fredi Bobič und Victor Ikpeba konnten in Dortmund nicht an vorherige<br />

Leistungen anknüpfen. Insgesamt wurden in dieser Zeit über 80 Millionen DM in neue Spieler investiert, die<br />

sportlichen Erfolge fielen jedoch vergleichsweise mager <strong>aus</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Spielzeit unter Scala erreichte die Borussia lediglich einen enttäuschenden 10. Platz in <strong>der</strong> Bundesliga, in <strong>der</strong><br />

Champions League gelang dem BVB allerdings <strong>der</strong> Einzug ins Halbfinale. Dort schied man gegen den späteren<br />

Sieger Real Madrid <strong>aus</strong>. Legendär ist das Hinspiel wegen des „Torfalls von Madrid“ im Santiago-Bernabéu-Stadion,<br />

als ein Torpfosten abbrach und das Spiel erst mit neunzigminütiger Verzögerung angepfiffen werden konnte. Scala<br />

verließ aufgrund <strong>der</strong> Misserfolge den Club vorzeitig, zudem wechselte Sportdirektor Hitzfeld auf die Trainerbank<br />

des FC Bayern München. Als Ersatz übernahm <strong>der</strong> bis dahin als Nachwuchstrainer und Jugendkoordinator beim<br />

BVB tätige Michael Skibbe den Cheftrainerposten zur Saison 1998/99. Skibbe führte die Mannschaft in seiner ersten<br />

Saison auf einen respektablen vierten Platz, welcher seinerzeit zur Teilnahme an <strong>der</strong> Qualifikation zur Champions<br />

League berechtigte.<br />

Die Spielzeit 1999/2000 begann für den BVB höchst erfolgreich, endete aber letztlich fast mit dem zweiten Abstieg<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga nach 1972. Gestartet war man mit sechs Siegen <strong>aus</strong> den ersten acht Spielen und einer souveränen<br />

Tabellenführung, von den folgenden 23 Partien wurde jedoch nur noch eine gewonnen. Nach einer Nie<strong>der</strong>lage im<br />

ersten Spiel nach <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e war Trainer Skibbe beurlaubt und durch den ehemaligen Borussen Bernd Kr<strong>aus</strong>s<br />

ersetzt worden. Dieser konnte in den elf Spielen unter seiner Regie keinen Sieg einfahren und wurde nach nur zwei<br />

Monaten wie<strong>der</strong> entlassen. Der Verein schwebte in höchster Abstiegsgefahr, als Trainer-Urgestein Udo Lattek für<br />

seine letzte Station im Profi-Fußball reaktiviert wurde. Ihm zur Seite stand Matthias Sammer als Co-Trainer. Dieser<br />

hatte nach einer Infektion im Kniegelenk 1998 seine Karriere als Spieler beenden müssen. Beide führten den BVB


Borussia Dortmund 152<br />

schließlich auf einen 11. Platz in <strong>der</strong> Abschlusstabelle.<br />

Im selben Jahr wurde die Umwandlung großer Teile des Vereins in<br />

eine börsennotierte Gesellschaft beschlossen. Am 28. November 1999<br />

stimmte die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des BVB <strong>der</strong> Ausglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Lizenzspielerabteilung in die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA<br />

zu. Als bislang einziger Fußballbundesligist ging Borussia Dortmund<br />

dann am 31. Oktober 2000 an die Börse. Der Ausgabekurs <strong>der</strong><br />

BVB-Aktie lag seinerzeit bei 11 Euro. Man platzierte 13,5 Millionen<br />

Aktien an <strong>der</strong> Börse, die netto einen Emissionserlös von 130 Millionen<br />

Euro einbrachten. [20]<br />

Auf sportlicher Ebene sollte zur Saison 2000/01 <strong>der</strong> junge Trainer<br />

Matthias Sammer einen Aufschwung bewirken. Trotz wenig<br />

spektakulärer Neuverpflichtungen (erst in <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e kam das<br />

tschechische Ausnahmetalent Tomáš Rosický zum BVB) wurde diese<br />

„neue“ Mannschaft unter Sammer Dritter <strong>der</strong> Bundesliga und<br />

Langjähriger Manager <strong>der</strong> Borussia: Michael<br />

Meier (2005)<br />

qualifizierte sich für die Champions League. Nach <strong>der</strong> Saison investierte Borussia dann wie<strong>der</strong> intensiv in neue<br />

Spieler, für zweistellige Millionenbeträge kamen Jan Koller und Márcio Amoroso nach Dortmund, später wurde<br />

noch Ewerthon verpflichtet. Diese Investitionen führten dazu, dass <strong>der</strong> BVB 2002 seine sechste und bis heute letzte<br />

deutsche Meisterschaft erringen konnte, als die Mannschaft mit drei Siegen an den letzten drei Spieltagen die um<br />

bereits fünf Punkte enteilten Leverkusener noch einholen konnte. In <strong>der</strong>selben Saison erreichte die Borussia auch das<br />

UEFA-Pokal-Finale, in dem man Feyenoord Rotterdam knapp mit 2:3 unterlag. Zuvor war im Halbfinale <strong>der</strong> AC<br />

Mailand <strong>aus</strong>geschaltet worden, das 4:0 im Hinspiel in Dortmund gilt als bestes Spiel unter <strong>der</strong> Ägide Matthias<br />

Sammers.<br />

Spieldaten des Endspiels um den UEFA-Pokal 2002<br />

In <strong>der</strong> folgenden Sommerp<strong>aus</strong>e wurden weitere Spieler nach Dortmund gelockt, prominentester Einkauf war Torsten<br />

Frings, <strong>der</strong> für 9 Millionen Euro <strong>aus</strong> Bremen kam. Die Jahre nach 2002 gestalteten sich jedoch weit weniger<br />

erfolgreich als die Meistersaison. In <strong>der</strong> Champions League war 2003 bereits nach <strong>der</strong> Zwischenrunde Endstation,<br />

und in <strong>der</strong> Liga erreichte man nur einen enttäuschenden dritten Platz. In <strong>der</strong> folgenden<br />

Champions-League-Qualifikation schied man zudem gegen den FC Brügge im Elfmeterschießen <strong>aus</strong> und erreichte<br />

damit „nur“ den UEFA-Pokal. Dort war bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde <strong>der</strong> FC Sochaux zu stark für die<br />

Schwarzgelben. In <strong>der</strong> Bundesliga verpasste <strong>der</strong> Verein sogar die Qualifikation für den UEFA-Pokal und wurde nur<br />

Sechster. Als Konsequenz trennte sich <strong>der</strong> Verein von Matthias Sammer und ging mit dem neuen Cheftrainer Bert<br />

van Marwijk in die neue Saison.<br />

Seit 2004 – Finanzielle Konsolidierung und sportliches Mittelmaß


Borussia Dortmund 153<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt<br />

Saison 04/05 7. Platz 47:44 55 77.235<br />

Saison 05/06 7. Platz 45:42 46 72.658<br />

Saison 06/07 9. Platz 41:43 44 72.782<br />

Saison 07/08 13. Platz 50:62 40 72.510<br />

Saison 08/09 6. Platz 60:37 59 74.830<br />

Saison 09/10 5. Platz 54:42 57 77.247<br />

Durch die letzten Misserfolge litt <strong>der</strong> Verein unter erheblichen finanziellen Lasten. Allein im Geschäftsjahr 2003/04<br />

erwirtschaftete die KGaA ein Minus von über 65 Millionen Euro, <strong>der</strong> Schuldenstand erhöhte sich auf mehr als 118<br />

Millionen Euro. [21] Infolgedessen sah sich die KGaA gezwungen, wichtige Spieler abzugeben. Kritiker warfen <strong>der</strong><br />

Vereinsführung unprofessionelles Handeln vor; <strong>der</strong> Verein habe sowohl Millionen <strong>aus</strong> dem Börsengang als auch die<br />

Einnahmen <strong>aus</strong> dem Verkauf des Westfalenstadions, das dem BVB nach dem Börsengang zu 75 Prozent gehört hatte<br />

und danach in mehreren Schritten an die Molsiris, eine Tochter <strong>der</strong> Commerzbank AG, verkauft wurde, „vernichtet“.<br />

Der Kurs <strong>der</strong> BVB-Aktie lag mittlerweile weit unter dem Ausgabekurs von 11 Euro. Sowohl für Klein- wie für<br />

institutionelle Anleger hat sich die Investition in das Wertpapier bisher nicht rentiert, Experten rechnen auf lange<br />

Sicht nicht mit einem baldigen Erreichen des Emissionspreises. [22]<br />

Die Krise führte zum Abtritt <strong>der</strong> Verantwortlichen um den langjährigen Präsidenten Gerd Niebaum, <strong>der</strong> im<br />

November 2004 als Präsident und im Februar 2005 als Geschäftsführer <strong>der</strong> KGaA zurücktrat. Niebaum hatte zuvor<br />

gemeinsam mit Manager Michael Meier einräumen müssen, dass <strong>der</strong> Verein Schulden in Höhe von 98 Mio. Euro<br />

angehäuft habe und <strong>der</strong> Fortbestand von Borussia Dortmund ernsthaft gefährdet sei. Meier wurde nach Auslaufen<br />

seines Vertrages am 30. Juni 2005 nicht mehr weiter beschäftigt. Die Nachfolge traten Reinhard Rauball als<br />

Präsident (bereits zum dritten Mal) und Hans-Joachim Watzke als Geschäftsführer an. Vor allem Watzke machte<br />

sich in den folgenden Jahren durch die erfolgreiche Sanierung <strong>der</strong> Borussia einen Namen; mehrere<br />

Kapitalerhöhungen sowie <strong>der</strong> Rückkauf des Stadions (verbunden mit <strong>der</strong> Umbenennung in „Signal Iduna Park“)<br />

unter finanzieller Unterstützung <strong>der</strong> US-Investmentbank Morgan Stanley ließen die Nettoverbindlichkeiten <strong>der</strong><br />

KGaA auf „nur“ noch 27 Mio. Euro sinken. Gleichzeitig stieg die Eigenkapitalquote <strong>der</strong> KGaA von 20,7 % auf 34,5<br />

%. Dies stellte die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA wie<strong>der</strong> auf solide Füße.<br />

Zudem wurde die wirtschaftliche Konsolidierung mit einer deutlichen Senkung des Etats für die<br />

Bundesligamannschaft verbunden; die letzten Stars des Vereins wechselten ins Ausland und wurden vorwiegend<br />

durch junge Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Jugend ersetzt. Entsprechend konnte sich <strong>der</strong> BVB in den folgenden Spielzeiten<br />

nicht mehr in <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Bundesliga behaupten. Am Ende <strong>der</strong> turbulenten Saison 2004/05 zog <strong>der</strong> BVB mit dem<br />

7. Platz und 55 Punkten in den UI-Cup ein. Nachdem die Mannschaft zum Ende <strong>der</strong> Hinrunde nur auf Tabellenplatz<br />

14 gelegen hatte, absolvierte sie mit 37 Punkten die erfolgreichste Rückrunde in <strong>der</strong> Bundesligageschichte des<br />

Vereins. Im Folgejahr 2005/06 beendete die Borussia die Spielzeit nach einer Runde ohne große Höhepunkte<br />

ebenfalls als Tabellensiebter, in <strong>der</strong> Saison 2006/07 wurde die Mannschaft gar nur Neunter. Bereits zur Winterp<strong>aus</strong>e<br />

hatte sich <strong>der</strong> BVB als Neunter nur im Mittelfeld <strong>der</strong> Liga befunden, die dürftigen Leistungen insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Heimspielen brachten die sportliche Leitung um Trainer Bert van Marwijk scharf in die Kritik. Der Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>,<br />

dessen neuformierte Offensive fast <strong>aus</strong>nahmslos enttäuschte, verkündete nach <strong>der</strong> Partie gegen Wolfsburg zunächst<br />

seinen Rücktritt zum Saisonende. Am 18. Dezember, zwei Nie<strong>der</strong>lagen später, gab die Geschäftsführung um<br />

Hans-Joachim Watzke allerdings dessen sofortige Beurlaubung bekannt. Nachfolger wurde einen Tag später Jürgen<br />

Röber, <strong>der</strong> einen Vertrag bis zum Saisonende erhielt. Unter Röber, <strong>der</strong> nach nur acht Spielen als Trainer seinen<br />

Rücktritt erklärte, setzte das Team seinen Abwärtstrend fort und geriet in den Abstiegskampf. Der Gang in die<br />

Zweitklassigkeit konnte jedoch unter Röbers Nachfolger Thomas Doll nach einer Serie von zwölf Punkten <strong>aus</strong> fünf<br />

Spielen vermieden werden.


Borussia Dortmund 154<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Heimsieg im Revier<strong>der</strong>by gegen Schalke 04 am vorletzten Spieltag <strong>der</strong> turbulenten Spielzeit<br />

2006/07 weckte im Dortmun<strong>der</strong> Umfeld eine neue Euphorie, die zum Bundesligarekord von 50.549 verkauften<br />

Dauerkarten in <strong>der</strong> Saison 2007/08 beitrug. Trotz einer überzeugenden Vorbereitung und zahlreichen<br />

Neuverpflichtungen landete Borussia Dortmund dennoch wie<strong>der</strong> nur im Mittelfeld <strong>der</strong> Tabelle und beendete die<br />

Saison auf einem enttäuschenden 13. Tabellenplatz – dem schlechtesten Ergebnis <strong>der</strong> letzten 20 Jahre. Trainer Doll<br />

trat nach <strong>der</strong> Saison in bei<strong>der</strong>seitigem Einverständnis zurück. Erfolgreicher verlief die Spielzeit allerdings im<br />

DFB-Pokal. Dort zog <strong>der</strong> BVB erstmals seit dem Pokalgewinn in <strong>der</strong> Saison 1988/89 wie<strong>der</strong> ins Finale ein. Im<br />

Endspiel unterlag man dem FC Bayern München mit 1:2 nach Verlängerung, konnte aufgrund <strong>der</strong> Meisterschaft <strong>der</strong><br />

Bayern dennoch im UEFA-Pokal 2008/09 antreten.<br />

Spieldaten des Pokalendspiels 2008<br />

In die Saison 2008/09 ging Borussia Dortmund mit dem früheren Mainzer Chefcoach Jürgen Klopp als neuem<br />

Trainer und etlichen neuen Spielern. Zum Saisonende stand ein guter sechster Rang zu <strong>Buch</strong>e, auch wenn man sich<br />

dadurch nicht für das internationale Geschäft qualifizieren konnte – einmalig bei 59 erreichten Punkten. Im<br />

DFB-Pokal schied <strong>der</strong> BVB im Achtelfinale <strong>aus</strong>, und im UEFA-Pokal war bereits nach <strong>der</strong> ersten Runde Endstation.<br />

Zwar konnte eine 0:2-Hinspielnie<strong>der</strong>lage gegen Udinese Calcio <strong>aus</strong>wärts wettgemacht werden, man scheiterte dann<br />

jedoch im Elfmeterschießen. Vor Beginn <strong>der</strong> folgenden Saison blieb dann <strong>der</strong> große Umbruch <strong>aus</strong>; von den<br />

Stammspielern wurde einzig <strong>der</strong> Schweizer Nationalstürmer Alexan<strong>der</strong> Frei durch den Argentinier Lucas Barrios<br />

ersetzt. In <strong>der</strong> Saison 2009/10 konnte <strong>der</strong> Verein mit 50.675 verkauften Dauerkarten einen neuen Rekord verbuchen<br />

und belegte am Saisonende den fünften Rang in <strong>der</strong> Bundesliga, <strong>der</strong> zur Teilnahme an <strong>der</strong> Europa League berechtigt.<br />

Jugendarbeit<br />

Die größten Erfolge Borussia Dortmunds sind auch mit <strong>der</strong> systematischen För<strong>der</strong>ung junger Fußballer in den<br />

eigenen Jugendmannschaften verbunden. Sowohl in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren als auch Mitte <strong>der</strong><br />

1990er waren Dortmun<strong>der</strong> „Eigengewächse“ wichtige Stützen <strong>der</strong> großen Mannschaften des BVB.<br />

Die Geschichte wichtiger Dortmun<strong>der</strong> Jugendspieler beginnt mit August Lenz, <strong>der</strong> 1927 zum BVB stieß und zum<br />

ersten Nationalspieler <strong>der</strong> Borussia avancierte. Mit ihm erreichte die Borussia 1936 den Aufstieg in die Gauliga und<br />

konnte sich langfristig als eine <strong>der</strong> erfolgreichsten Mannschaft Westfalens (und später Deutschlands) etablieren. Da<br />

<strong>der</strong> BVB sich bis dahin we<strong>der</strong> sportlich noch infrastrukturell son<strong>der</strong>lich von den vielen an<strong>der</strong>en Dortmun<strong>der</strong><br />

Fußballvereinen unterschied, stellt Lenzens Eintritt in den Verein womöglich die entscheidende Weichenstellung zur<br />

Entwicklung zu einem deutschen Spitzenverein dar. [23]<br />

Die Titelgewinne <strong>der</strong> Borussia in <strong>der</strong> Oberliga West in den 1950ern lassen sich zu einem wesentlichen Teil auf eine<br />

hervorragende Talentsuche in <strong>der</strong> Region zurückführen. Schon die Mannschaft, die 1949 Deutscher Vizemeister<br />

wurde, bestand zu guten Teilen <strong>aus</strong> früheren Jugendspielern, die etwa 1939 gegen Schalke 04 Westfalenmeister<br />

wurden, [24] und auch fast alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1956 und ’57 waren Kin<strong>der</strong> des Ruhrgebiets,<br />

die entwe<strong>der</strong> bereits als Jugendliche (beispielsweise Max Michallek, Helmut Bracht o<strong>der</strong> Herbert Sandmann) für den<br />

BVB aktiv waren o<strong>der</strong> zu Beginn ihrer Zeit als Senioren (unter an<strong>der</strong>em Willi Burgsmüller und Adi Preißler) zur<br />

Borussia stießen. Diese erfolgreiche Talentsuche setzte sich bis Anfang <strong>der</strong> 1960er fort, als Spieler wie „Hoppy“<br />

Kurrat o<strong>der</strong> „Timo“ Konietzka in die erste Elf <strong>der</strong> Borussia eingebaut wurden. Dass ab Mitte <strong>der</strong> 1960er Jahre die<br />

Jugendarbeit im Verein vernachlässigt wurde und die finanziellen Mittel nicht mehr in hochkarätige Talente <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Region investiert wurden, gilt als Hauptgrund für den langsamen Abstieg des BVB nach dem Gewinn des<br />

Europapokals 1966. [25]<br />

Erst zu Beginn <strong>der</strong> 1980er Jahre brachte die Jugendabteilung <strong>der</strong> Borussia wie<strong>der</strong> namhafte Spieler hervor. Mit<br />

Michael Zorc und Ralf Loose gaben in <strong>der</strong> Saison 1981/82 zwei Juniorenweltmeister ihr Debüt in <strong>der</strong> Bundesliga,<br />

ersterer war später als Mannschaftskapitän das Herz <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1995 und '96. Seit 1990 bringt <strong>der</strong><br />

Verein regelmäßig große Talente in die Fußball-Bundesliga. Zunächst war es Stefan Klos, <strong>der</strong> zwischen 1991 und<br />

1998 als Stammtorwart in allen wichtigen Spielen im Tor <strong>der</strong> Borussia stand, später war <strong>der</strong> „Babysturm“ um Lars


Borussia Dortmund 155<br />

Ricken (wie schon bei Klos und Zorc ist sein Stammverein <strong>der</strong> TuS Eving-Lindenhorst <strong>aus</strong> dem Dortmun<strong>der</strong> Stadtteil<br />

Eving) und Ibrahim Tanko wesentlich am Gewinn des Meistertitels 1994/95 beteiligt. Beleg für die hervorragende<br />

Jugendarbeit seit dieser Zeit sind die Erfolge bei deutschen Jugendmeisterschaften; so wurde die A-Jugend <strong>der</strong><br />

Borussia zwischen 1994 und 1998 fünfmal deutscher Meister, die B-Jugend konnte den Titel 1993, 1996, 1998 und<br />

zuletzt 2005 erringen.<br />

Ein weiterer statistischer Beleg ist die Rangliste <strong>der</strong> jüngsten Bundesligatorschützen aller Zeiten, in <strong>der</strong> (zum Teil<br />

ehemalige) Spieler des BVB die ersten vier Plätze belegen. Neben Ricken und Tanko waren es zuletzt Marc-André<br />

Kruska und speziell Nuri Şahin, die mit jeweils 17 Jahren ihren ersten Treffer in <strong>der</strong> ersten Liga erzielten. Sahin ist<br />

zudem <strong>der</strong> jüngste Bundesligaspieler aller Zeiten.<br />

Aktuell spielt die A-Jugend <strong>der</strong> Borussia unter Leitung von Hannes Wolf in <strong>der</strong> U-19-Bundesliga, die B-Jugend mit<br />

Trainer Sascha Eickel ist in <strong>der</strong> U-17-Bundesliga aktiv. Junge Talente kommen zudem regelmäßig in <strong>der</strong> zweiten<br />

Mannschaft des Vereins zum Einsatz, die aktuell in <strong>der</strong> Regionalliga spielt. A-Jugend und zweite Mannschaft sind<br />

ebenfalls in die Borussia Dortmund KGaA <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t.<br />

Geschichte <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Abteilungen des Vereins<br />

Neben <strong>der</strong> Fußballabteilung gab und gibt es in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Borussia auch verschiedene an<strong>der</strong>e<br />

Sportabteilungen, die mit Ausnahme <strong>der</strong> Handballabteilung nicht annähernd so erfolgreich wie die Fußballer des<br />

Vereins waren.<br />

Leichtathletikabteilung<br />

Die Leichtathletikabteilung <strong>der</strong> Borussia bestand seit <strong>der</strong> Gründung des Vereins im Jahr 1909. Wie bereits oben<br />

angedeutet, wurde sie noch vor <strong>der</strong> Fußballabteilung in den Westdeutschen Spielverband aufgenommen und<br />

eröffnete dieser trotz bestehenden Aufnahmestopps die Teilnahme am Spielbetrieb. In dieser frühen Phase <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte waren die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Borussia zumeist in beiden Sportarten aktiv (und mäßig erfolgreich).<br />

Beispielsweise handeln die ersten Presseberichte über den Verein von <strong>der</strong> Teilnahme <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> an den<br />

Sedanspielen und <strong>der</strong> „Castroper Olympiade“. [26]<br />

Handballabteilung<br />

→ Hauptartikel: Borussia Dortmund (Handball)<br />

Als dritte Abteilung des Vereins wurde 1924 die Handballabteilung des BVB ins Leben gerufen, zunächst den<br />

Leichtathleten angeglie<strong>der</strong>t, später jedoch selbstständig. In <strong>der</strong> Frühzeit waren insbeson<strong>der</strong>e die Herren auf<br />

regionaler Ebene erfolgreich, denn schon 1931 konnte <strong>der</strong> Aufstieg in die höchste Spielklasse geschafft werden. Seit<br />

1926 betrieben aber auch Frauen innerhalb des BVB Handball. [27]<br />

Die Handballabteilung hat bis heute neben <strong>der</strong> Fußballabteilung die größten Erfolge vorzuweisen; ihre erste<br />

Frauenmannschaft gewann 1997 zunächst den DHB-Pokal (im Finale in Riesa wurde <strong>der</strong> TV Lützellinden mit 24:22<br />

besiegt) und stand danach im Endspiel um den EHF-Pokal, wo sie Olimpija Ljubiljana <strong>aus</strong> Slowenien unterlag.<br />

Zudem wurde sie 1999 hinter dem VfB Leipzig Deutscher Vizemeister, zwischen 1996 und 1998 sowie 2000 belegte<br />

das Team den dritten Platz in <strong>der</strong> Abschlusstabelle. Letzter größerer Erfolg <strong>der</strong> Borussinnen war <strong>der</strong><br />

Challenge-Cup-Sieg 2003 gegen den HC Selmont Baia Mare <strong>aus</strong> Rumänien.<br />

Die Erfolge <strong>der</strong> Handballerinnen sind eng mit Gustl Wilke verbunden, <strong>der</strong> den BVB von 1990 bis 1999 und seit<br />

2008 als Trainer betreut. Unter seiner Ägide stieg das Team 1991 von <strong>der</strong> Regionalliga in die zweite Bundesliga auf,<br />

zwei Jahre später folgte <strong>der</strong> Aufstieg in die Handball-Bundesliga. Im März 2007 stieg <strong>der</strong> Verein nach 14 Jahren<br />

Zugehörigkeit zur ersten Liga ab, ein Jahr später erfolgte <strong>der</strong> direkte Wie<strong>der</strong>aufstieg.<br />

Im Frühjahr 2009 wurde ein Rückzug <strong>der</strong> Handballabteilung <strong>aus</strong> dem Profisport erwogen, <strong>der</strong> jedoch durch Bildung<br />

einer Sponsorengruppe <strong>aus</strong> acht Unternehmen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region abgewendet werden konnte. Der Klassenerhalt in <strong>der</strong><br />

Bundesliga wurde jedoch nur aufgrund des Lizenzentzugs <strong>der</strong> Rhein-Main Bienen erreicht. [28] Auch in <strong>der</strong> Saison


Borussia Dortmund 156<br />

2009/10 stieg Borussia Dortmund sportlich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga ab.<br />

Seine Heimspiele trägt Borussia Dortmund in <strong>der</strong> Sporthalle Wellinghofen <strong>aus</strong>. Zu den bekanntesten Spielerinnen<br />

<strong>der</strong> Borussia zählen die ehemaligen Nationalspielerinnen Michaela Erler und Franziska Heinz.<br />

Boxabteilung<br />

Neben <strong>der</strong> Handballabteilung wurde 1924 eine Boxabteilung gegründet, die unter <strong>der</strong> Leitung von Johann Neuhoff,<br />

einem Onkel Max Schmelings, stand. Diese existierte jedoch nur wenige Jahre lang und fusionierte 1929/30 mit den<br />

Sportlern von Germania 22 zum neuen Verein Punching 22 Dortmund. Bereits 1932 kämpften die „Boxer vom<br />

Borsigplatz“ allerdings wie<strong>der</strong> unter altem Namen, ein Jahr später verlieren sich ihre Spuren. [29]<br />

Tischtennisabteilung<br />

Die Tischtennisabteilung ist die jüngste eigenständige Sportabteilung <strong>der</strong> Borussia. Die Abteilung wurde im<br />

November 1947 gegründet, aktuell verfügt sie über sieben aktive Herrenmannschaften und ein Jugendteam.<br />

Die erste Herrenmannschaft konnte sich bereits wenige Jahre nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Abteilung bis in die Oberliga<br />

West, bis 1966 die höchste deutsche Spielklasse, emporspielen. Zur Aufstiegsmannschaft von 1963 gehörten damals<br />

unter an<strong>der</strong>em Wilfried Micke und Karl-Heinz Büttig. Sie hielt sich dort bis 1978, als sie als Tabellenelfter erstmals<br />

absteigen musste. Inzwischen spielt das Team seit <strong>der</strong> Meisterschaft in <strong>der</strong> Regionalliga im Jahr 1995 in <strong>der</strong> zweiten<br />

Bundesliga und konnte in <strong>der</strong> Saison 2003/04 mit dem Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft in <strong>der</strong> 2. Bundesliga Nord den<br />

größten Erfolg in <strong>der</strong> Abteilungsgeschichte verbuchen. Gespielt wird in <strong>der</strong> „kleinen Brügmannhalle“ in <strong>der</strong><br />

Brügmannstraße, sportlicher Leiter ist momentan Bertram Brust. Bekannte Spieler sind <strong>der</strong> Chinese Qi Wencheng<br />

(seit 1993) und <strong>der</strong> holländische Nationalspieler Ron van Spanje.<br />

Im Frühjahr 2009 wurde ein Rückzug <strong>der</strong> Tischtennisabteilung <strong>aus</strong> dem Profisport erwogen, <strong>der</strong> jedoch durch<br />

Bildung einer Sponsorengruppe <strong>aus</strong> acht Unternehmen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region abgewendet werden konnte. Aus den<br />

genannten finanziellen Gründen wurde nach <strong>der</strong> erneuten Zweitligameisterschaft 2008/09 auf einen Aufstieg in die<br />

Bundesliga verzichtet. [30]<br />

Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA<br />

Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien<br />

Unternehmensform GmbH & Co. KGaA [31]<br />

ISIN DE0005493092<br />

Gründung 1. Juli 1999<br />

Unternehmenssitz Dortmund, Deutschland<br />

Unternehmensleitung Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß<br />

(Geschäftsführer)<br />

Gerd Pieper (Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Mitarbeiter<br />

Umsatz<br />

Bilanzsumme<br />

317 [32]<br />

107,56 Mio. € [33]<br />

256,59 Mio. € [33]<br />

Branche Unterhaltungsindustrie<br />

Produkte Professioneller Fußballsport<br />

Website<br />

www.borussia-aktie.de [34]


Borussia Dortmund 157<br />

Am 28. November 1999 stimmte die Jahreshauptversammlung des Vereins dem Vorschlag <strong>der</strong> Vereinsführung zu,<br />

den steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb <strong>aus</strong>zuglie<strong>der</strong>n. Daraufhin wurde rückwirkend zum 1. Juli<br />

1999 die Borussia Dortmund GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien gegründet. Komplementär ist die<br />

Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH, eine 100 %-ige Tochter des Vereins. Mit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> GmbH &<br />

Co. KGaA wurde die Auflage des Ligaverbands sichergestellt, dass <strong>der</strong> Verein die Kontrolle über die<br />

Lizenzspielerabteilung besitzt. Auf <strong>der</strong> Jahreshauptversammlung des Vereins am 26. Februar 2000 wurde dann <strong>der</strong><br />

Börsengang <strong>der</strong> KGaA beschlossen. Dieser erfolgte am 31. Oktober 2000 unter Führung <strong>der</strong> Deutschen Bank AG<br />

(gemeinsam mit <strong>der</strong> WGZ-Bank, Dresdner Kleinwort Benson, <strong>der</strong> WestLB, <strong>der</strong> Sparkasse Dortmund und <strong>der</strong><br />

Dortmun<strong>der</strong> Volksbank). Seit dem Börsengang sind mehrere Kapitalerhöhungen erfolgt, zuletzt im August 2006.<br />

Danach beträgt das Grundkapital 61.425.000 Euro.<br />

Bedeutende Kommanditaktionäre sind Bernd Geske (8,55 %) und <strong>der</strong> BV Borussia 09 e. V. Dortmund (7,24 %). Die<br />

übrigen Aktien (84,21 %) befinden sich in Streubesitz. (Stand: 7. Mai 2010) [35]<br />

Hun<strong>der</strong>tprozentige Tochterunternehmen <strong>der</strong> KGaA sind die BVB Merchandising GmbH, die BVB Stadion Holding<br />

GmbH, die Sports & Bytes GmbH und die BVB Stadionmanagement GmbH. Weiterhin besitzt die KGaA Anteile an<br />

<strong>der</strong> B.E.S.T. Borussia.Euro Lloyd Sports.Travel GmbH (51 %) und <strong>der</strong> Orthomed GmbH (33,4 %). Über<br />

Tochterfirmen hält die KGaA Anteile in Höhe von je 94,90 % an <strong>der</strong> BVB Beteiligungs-GmbH und <strong>der</strong> BVB<br />

Stadion GmbH.<br />

Erfolge<br />

Herrenfußball<br />

• Sieger <strong>der</strong> Champions League (1): 1997 (3:1 gegen Juventus Turin)<br />

• Sieger des Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger (1): 1966 (2:1 n. V. gegen den FC Liverpool)<br />

• UEFA-Pokalfinalist (2): 1993 (1:3 und 0:3 gegen Juventus Turin), 2002 (2:3 gegen Feyenoord Rotterdam)<br />

• Weltpokalsieger (1): 1997 (2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte)<br />

• Deutscher Meister (6): 1956 (4:2 gegen den Karlsruher SC), 1957 (4:1 gegen den Hamburger SV), 1963 (3:1<br />

gegen den 1. FC Köln), 1995, 1996, 2002<br />

• Deutscher Vizemeister (4): 1949 (2:3 n. V. gegen den VfR Mannheim), 1961 (0:3 gegen den 1. FC Nürnberg),<br />

1966, 1992<br />

• DFB-Pokalsieger (2): 1965 (2:0 gegen Alemannia Aachen), 1989 (4:1 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen)<br />

• DFB-Pokalfinalist (2): 1963 (0:3 gegen den Hamburger SV), 2008 (1:2 n. V. gegen den FC Bayern München)<br />

• DFB-Supercupsieger (3): 1989, 1995, 1996<br />

• Ligapokalfinalist (1): 2003<br />

• Deutscher Hallenmeister (4): 1990, 1991, 1992, 1999<br />

• Westdeutscher Meister (6): 1948, 1949, 1950, 1953, 1956, 1957<br />

• Westfälischer Meister (1): 1947<br />

• In <strong>der</strong> ewigen Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga belegt <strong>der</strong> Verein zum Saisonende 2009/10 nach 43 Jahren<br />

Bundesligazugehörigkeit mit 2194 Punkten den 5. Platz.<br />

• Darüber hin<strong>aus</strong> wurden die A-Junioren des Vereins fünfmal Deutscher Meister (1994 bis 1998), die B-Junioren<br />

viermal (1984, 1993, 1996 und 1998).<br />

• Als erste deutsche Mannschaft überhaupt wurden die Fußballer von Borussia Dortmund 1957 mit <strong>der</strong> Ehrung<br />

Mannschaft des Jahres <strong>aus</strong>gezeichnet. Im Jahr 1995 nach dem Titelgewinn in <strong>der</strong> Bundesliga wurde <strong>der</strong> Borussia<br />

diese Ehre erneut zuteil.<br />

• Der internationale Sportjournalisten-Verband Association Internationale de la Presse Sportive (AIPS) wählte<br />

Borussia Dortmund zur Welt-Mannschaft des Jahres 1997, vor den Chicago Bulls und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Volleyball-Nationalelf. [36]


Borussia Dortmund 158<br />

1966: Der Gewinn<br />

des Europapokals<br />

<strong>der</strong> Pokalsieger ist<br />

<strong>der</strong> erste<br />

internationale<br />

Erfolg einer<br />

deutschen<br />

Vereinsmannschaft<br />

1997: Der Weltpokal kommt in<br />

die Schatzkammer<br />

Damenhandball<br />

• EHF-Pokalfinalist (1): 1997<br />

• Challenge-Cup-Sieger (1): 2003<br />

• DHB-Pokalsieger (1): 1997<br />

• DHB-Pokalfinalist (2): 1994, 1998<br />

• Deutscher Vizemeister (1): 1999<br />

1997: Geschichte<br />

wie<strong>der</strong>holt sich, Borussia<br />

Dortmund wird erster<br />

deutscher<br />

Champions-League-Sieger<br />

1956, 1957, 1963, 1995, 1996<br />

und 2002: Borussia Dortmund<br />

wird dreimal zu Oberligazeiten<br />

und dreimal in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

deutscher Meister.<br />

1965 und<br />

1989: Der<br />

BVB<br />

gewinnt den<br />

DFB-Pokal


Borussia Dortmund 159<br />

Herrentischtennis<br />

• 1965/66: Oberliga West (damals höchste deutsche Spielklasse)<br />

• Meister in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga Nord (2): 2004, 2009<br />

Spieler und Trainer <strong>der</strong> Fußballabteilung<br />

Für mehr Informationen zu den handelnden Personen bei Borussia Dortmund: Borussia Dortmund/Zahlen und<br />

Fakten#Personen<br />

Erste Mannschaft<br />

Die Profimannschaft <strong>der</strong> Borussia spielte in <strong>der</strong> Saison 2009/10 in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga und belegte dort zu<br />

Saisonende den fünften Tabellenplatz. Somit spielt Borussia in <strong>der</strong> Saison 2010/11 nach einem Jahr P<strong>aus</strong>e wie<strong>der</strong> im<br />

internationalen Wettbewerb, und zwar in <strong>der</strong> Qualifikation zur UEFA Europa League.<br />

Neben den unten angegebenen Spielern stoßen auch immer wie<strong>der</strong> junge Akteure <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zweiten Mannschaft in den<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesligamannschaft.<br />

Bundesligaka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

1 Roman Weidenfeller<br />

20 Mitchell Langerak<br />

41 Johannes Focher<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff<br />

2 Lasse Sobiech<br />

4 Neven Subotić<br />

15 Mats Hummels<br />

17 Dedê<br />

25 Patrick<br />

Owomoyela<br />

26 Łukasz Piszczek<br />

27 Felipe Santana<br />

29 Marcel Schmelzer<br />

44 Marc Hornschuh<br />

5 Sebastian Kehl<br />

6 Florian Kringe<br />

8 Nuri Şahin<br />

14 Markus Feulner<br />

16 Jakub Błaszczykowski<br />

19 Kevin Großkreutz<br />

22 Sven Ben<strong>der</strong><br />

23 Shinji Kagawa<br />

30 Tamás Hajnal<br />

31 Mario Götze<br />

32 Antônio da Silva<br />

36 Yasin Öztekin<br />

7 Robert Lewandowski<br />

10 Mohamed Zidan<br />

13 Damien Le Tallec<br />

18 Lucas Barrios<br />

28 Daniel Ginczek<br />

39 Marco Stiepermann


Borussia Dortmund 160<br />

Stammtorhüter: Roman Weidenfeller Publikumsliebling: Dedê Kapitän <strong>der</strong> Borussia: Sebastian Kehl<br />

Trainer- und Betreuerstab <strong>der</strong> Saison 2009/10<br />

Trainer <strong>der</strong> Borussia: Jürgen Klopp<br />

Name Funktion<br />

Trainerstab<br />

Jürgen Klopp Chef-Trainer<br />

Željko Buvač Co-Trainer<br />

Peter Krawietz Co-Trainer<br />

Wolfgang de Beer Torwarttrainer<br />

Oliver Bartlett Konditions- und Fitnesstrainer<br />

Medizinische Abteilung<br />

Markus Braun Mannschaftsarzt<br />

Thomas<br />

Zetzmann<br />

Physiotherapeut<br />

Peter Kuhnt Physiotherapeut


Borussia Dortmund 161<br />

Zu- und Abgänge zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

Zweite Mannschaft<br />

• Daniel Ginczek (Zweite Mannschaft)<br />

• Shinji Kagawa (Cerezo Osaka)<br />

• Florian Kringe (Hertha BSC, war <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Mitchell Langerak (Melbourne Victory)<br />

• Robert Lewandowski (Lech Posen)<br />

• Łukasz Piszczek (Hertha BSC)<br />

• Lasse Sobiech (Zweite Mannschaft)<br />

Abgänge<br />

• Marcel Höttecke (1. FC Union Berlin)<br />

• Uwe Hünemeier (Energie Cottbus)<br />

• Christopher Kullmann (Zweite Mannschaft)<br />

• Julian Koch (<strong>aus</strong>geliehen an den MSV Duisburg)<br />

• Bajram Sadrijaj (unbekannt)<br />

• Tinga (Internacional Porto Alegre)<br />

• Marc Ziegler (VfB Stuttgart)<br />

• Nelson Valdez (Hércules Alicante)<br />

Die zweite Mannschaft des BVB errang in <strong>der</strong> Saison 2009/10 als Aufsteiger den 18. Rang in <strong>der</strong> Dritten Liga und<br />

tritt daher nun erneut in <strong>der</strong> Regionalliga West an. Trainer <strong>der</strong> Mannschaft ist <strong>der</strong> frühere Bundesligaspieler Theo<br />

Schnei<strong>der</strong>.<br />

Aktueller Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> zweiten Mannschaft<br />

Nr. Position Name<br />

1 TW Sören Gerlach<br />

2 AB Lasse Sobiech<br />

3 AB Jan Temme<br />

4 AB Onur Cenik<br />

5 AB Jörn Neumeister<br />

6 MF Christian Eggert<br />

7 AB Nedim Hasanbegović<br />

8 MF Tim Treude<br />

9 ST Christopher Kullmann<br />

10 MF Mehmet Boztepe<br />

11 MF Marvin Bakalorz<br />

13 ST Damien Le Tallec<br />

16 AB Sevdail Selmani<br />

17 MF Marc Schnier


Borussia Dortmund 162<br />

Bedeutende ehemalige Spieler<br />

Nr. Position Name<br />

18 MF Martin Zakrzewski<br />

19 MF Ivan Paurevic<br />

21 MF Michael Kandziora<br />

24 AB Tim Hermes<br />

28 ST Daniel Ginczek<br />

29 AB Marcel Schmelzer<br />

33 TW Zlatan Alomerović<br />

34 AB Marc Klopp<br />

36 MF Yasin Öztekin<br />

39 ST Marco Stiepermann<br />

41 TW Johannes Focher<br />

44 AB Marc Hornschuh<br />

Die Spieler sind – jeweils anhand des ersten Spiels für die Seniorenmannschaft von Borussia Dortmund – chronologisch sortiert<br />

• August Lenz (1922–1942 u. 1942–1949, Sturm)<br />

Der gebürtige Dortmun<strong>der</strong> war <strong>der</strong> erste deutsche Nationalspieler des BVB und spielte in seiner sportlich<br />

aktiven Zeit fast <strong>aus</strong>nahmslos für die Borussia. Lenz ziert heute mit seinem Gesicht das Wappen <strong>der</strong><br />

Dortmun<strong>der</strong> Ultrà-Gruppe „The Unity“ und ist zudem Namensgeber einiger Dortmun<strong>der</strong> Einrichtungen.<br />

• Helmut Bracht (1939–1943 u. 1955–1964, Sturm)<br />

„Jockel“ Bracht, <strong>der</strong> auch unter dem Spitznamen „Der Ölprinz“ bekannt war, war schon in seiner Jugend für die<br />

Borussia aktiv. Er gewann zusammen mit Burgsmüller alle drei Dortmun<strong>der</strong> Meisterschaften vor Einführung<br />

<strong>der</strong> Bundesliga. Seit 1974 gehört er zum Ältestenrat von Borussia Dortmund.<br />

• Alfred Preißler (1946–1949 u. 1951–1959, Sturm)<br />

„Adi“ Preißler ist bis heute mit 168 Toren <strong>der</strong> Rekordtorschütze des BVB und gehörte neben Niepieklo und<br />

Kelbassa zu den „drei Alfredos“. Er erlangte als Trainer mit Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en den Aufstieg in die<br />

Bundesliga. Von ihm stammt <strong>der</strong> Spruch „Grau is’ alle Theorie – entscheidend is’ auf’m Platz“.<br />

• Max Michallek (1947–1960, Abwehr)<br />

Michallek war in den 1940ern und 1950ern zunächst <strong>der</strong> Spielmacher beim BVB und wurde später als Stopper<br />

eingesetzt, wodurch er seinen Spitznamen „Die Spinne“ erhielt. Zusammen mit „Adi“ Preißler stand er in drei<br />

Meisterschaftsendspielen auf dem Platz, von denen er zwei gewann.<br />

• Erich Schanko (1947–1957, Sturm)<br />

Der in Dortmund geborene Stürmer gewann mit den Schwarzgelben insgesamt fünf Mal die westdeutsche<br />

Meisterschaft. Schanko war Anfang <strong>der</strong> 1950er-Jahre <strong>der</strong> erste Dortmun<strong>der</strong> Stammspieler in <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft, musste jedoch 1957 aufgrund von Verletzungen seine Karriere beenden.<br />

• Herbert Sandmann (bis 1949 und 1951–1960, Abwehr)<br />

Herbert Sandmann gewann mit den Schwarzgelben 1956 und 1957 die Deutsche Meisterschaft. Wegen seiner<br />

Knieprobleme konnte er nicht an <strong>der</strong> WM 1958 teilnehmen und musste 1960 seine Karriere beenden. Danach<br />

war er als Obmann tätig und holte unter an<strong>der</strong>em Reinhold Wosab, Hans Tilkowski und Wolfgang Paul zum<br />

BVB. [37] Er gehörte bis zu seinem Tod im Jahre 2007 dem Ältestenrat an.


Borussia Dortmund 163<br />

• Alfred Niepieklo (1951–1960, Mittelfeld)<br />

Mit Preißler und Kelbassa bildete Niepieklo in den 1950ern den Dortmun<strong>der</strong> Angriff und wurde mit ihnen<br />

landesweit als „die drei Alfredos“ bekannt. Zu dritt erzielten sie insgesamt sieben <strong>der</strong> acht Treffer in den<br />

beiden Endspielen 1956 und 1957. Heute gehört er dem Ältestenrat <strong>der</strong> Borussia an.<br />

• Wilhelm Burgsmüller (1952–1964, Abwehr)<br />

Der rechte Verteidiger ist neben „Jockel“ Bracht <strong>der</strong> einzige Spieler, <strong>der</strong> bei allen drei Finalsiegen <strong>der</strong> Borussia<br />

um die deutsche Meisterschaft auf dem Platz stand. Auch Burgsmüller ist heute Mitglied des Ältestenrats des<br />

BVB.<br />

• Heinrich Kwiatkowski (1952–1964, Tor)<br />

„Heini“ Kwiatkowski gehörte bei allen drei Meisterschaften in den 1950er-<br />

und 1960er-Jahren zum Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Borussia und war zudem Mitglied <strong>der</strong><br />

legendären deutschen Weltmeistermannschaft von 1954. Dort stand <strong>der</strong><br />

Torhüter lediglich bei <strong>der</strong> 3:8-Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Deutschen gegen Ungarn in<br />

<strong>der</strong> Startelf.<br />

• Alfred Kelbassa (1954–1962, Sturm)<br />

Der im Jahr 1988 in Dortmund verstorbene Stürmer komplettierte in den<br />

1950er-Jahren „die drei Alfredos“ und wurde 1956 und 1957 Deutscher<br />

Meister mit dem BVB. Der auch als „Freddy“ bekannte Kelbassa erlangte<br />

zudem den vierten Platz mit <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft bei <strong>der</strong><br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1958.<br />

• Alfred Schmidt (1956–1967, Mittelfeld)<br />

„Aki“ Schmidt wurde mit <strong>der</strong> Borussia in den Jahren 1957 und 1963<br />

Alfred „Aki“ Schmidt<br />

Deutscher Meister und gewann den DFB-Pokal 1965 sowie den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1966. Der<br />

25-malige Nationalspieler war nach Karriereende Trainer bei den Kickers Offenbach und arbeitete zuletzt als<br />

Fanbeauftragter des Vereins.<br />

• Jürgen Schütz (1959–1963 u. 1969–1972, Sturm)<br />

Der als „Charlie“ betitelte Schütz war zwischen 1959 und 1963 dreimal Torschützenkönig <strong>der</strong> Oberliga West.<br />

Nach mehreren Profijahren in Italien und bei 1860 München landete er 1969 wie<strong>der</strong> bei Borussia Dortmund<br />

und erlebte den sportlichen Abstieg im Jahre 1972 mit. In seiner besten Zeit bildete er mit Konietzka ein<br />

äußerst torgefährliches Sturmduo.<br />

• Friedhelm Konietzka (1958–1965, Sturm)<br />

Zusammen mit „Charlie“ Schütz bildete „Timo“ Konietzka ein bekanntes Sturmduo, das ebenso als „Max und<br />

Moritz“ bekannt war. Für den BVB und 1860 München absolvierte Konietzka insgesamt über 100<br />

Bundesliga-Spiele und verzeichnete dabei 72 Erstliga-Treffer.<br />

• Wolfgang Paul (1961–1970, Abwehr)<br />

Der gebürtige Westfale war in den 1960er-Jahren <strong>der</strong> Abwehrchef <strong>der</strong> Borussia und Kapitän <strong>der</strong> Sieger des<br />

Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger 1966. Im selben Jahr wurde Paul zudem Vize-Weltmeister bei <strong>der</strong> WM in<br />

England – ohne jemals ein Län<strong>der</strong>spiel bestritten zu haben.<br />

• Hans Tilkowski (1963–1967, Tor)<br />

Tilkowski kassierte als damaliger deutscher Nationaltorhüter das legendäre Wembley-Tor im WM-Finale von<br />

1966. Der gebürtige Dortmun<strong>der</strong> gehörte über zehn Jahre zum Stamm <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft und<br />

war zwischen 1963 und 1967 im Tor <strong>der</strong> Borussia sportlich aktiv.


Borussia Dortmund 164<br />

• Lothar Emmerich (1960–1969, Sturm)<br />

„Emma“ Emmerich war einer <strong>der</strong> besten deutschen Stürmer <strong>der</strong><br />

Nachkriegszeit und mehrfacher Torschützenkönig <strong>der</strong> Bundesliga. Einen<br />

beson<strong>der</strong>en Stellenwert hat sein 1:1-Ausgleichstor gegen Spanien bei <strong>der</strong><br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1966, als er <strong>aus</strong> spitzem Winkel ins Tor traf.<br />

• Sigfried Held (1965–1971 u. 1977–1979, Sturm)<br />

„Siggi“ Held wechselte lediglich durch die Lizenzverweigerung bei Hertha<br />

BSC zur Borussia und trat trotz seiner Mittelstürmer-Position eher als<br />

Vorbereiter denn als Torjäger auf. Zusammen mit „Emma“ Emmerich<br />

stürmte er im WM-Finale von 1966 und konnte sich von 1968 bis 1971 als<br />

Mannschaftskapitän <strong>der</strong> Borussia etablieren. Heute ist Held als<br />

Fanbeauftragter für den BVB tätig.<br />

• Reinhard Libuda (1965–1968, Sturm)<br />

Sigfried „Siggi“ Held<br />

Der als „Stan“ bekannte Libuda gilt vor allem als Schalker Unikum, erreichte jedoch ebenso wie Rudi Assauer<br />

seinen größten Erfolg als Spieler mit Borussia Dortmund. Berühmt wurde er durch sein Tor zum 2:1 im Finale<br />

Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger 1966. Libuda verdankte seinen Spitznamen „Stan“ <strong>der</strong> Ähnlichkeit seiner<br />

Spielweise mit <strong>der</strong> des großen Stanley Matthews.<br />

• Miroslav Votava (1974–1982, Mittelfeld)<br />

„Mirko“ Votava bestritt für Borussia Dortmund und Wer<strong>der</strong> Bremen insgesamt 546 Bundesliga-Spiele und<br />

steht damit auf dem vierten Platz <strong>der</strong> ewigen Bestenliste. Der gebürtige Tscheche mit deutscher<br />

Staatsangehörigkeit begann seine Karriere im Jahre 1974 beim BVB, seine größten Erfolge als Spieler<br />

erreichte er jedoch unter Otto Rehhagel beim SV Wer<strong>der</strong>.<br />

• Willi Lippens (1976–1979, Sturm)<br />

„Ente“ Lippens absolvierte zwar nur 70 Spiele für den BVB in drei Bundesliga-Spielzeiten, jedoch ist er mit<br />

fast 400 Spielen Rekordspieler bei Rot-Weiss Essen. Der Deutsche mit nie<strong>der</strong>ländischem Pass gilt unter<br />

Fußballern als das „Ruhrgebiets-Original“, dem aufgrund seiner lockeren Art viele Sympathien zuteil wurden.<br />

• Manfred Burgsmüller (1976–1983, Sturm)<br />

„Manni“ Burgsmüller war als Vierter <strong>der</strong> ewigen Torschützen-Liste einer <strong>der</strong> besten Stürmer <strong>der</strong><br />

Bundesliga-Geschichte, wurde ungeachtet dessen jedoch nur dreimal für die Nationalmannschaft nominiert.<br />

Bekannt wurde er später noch einmal als Trainer des SSV Hacheney, den er in <strong>der</strong> Fernsehserie „Helden <strong>der</strong><br />

Kreisklasse“ betreute.<br />

• Eike Immel (1978–1986, Tor)<br />

Der gebürtige Hesse ist nach Oliver Kahn <strong>der</strong> Torhüter mit den meisten Einsätzen in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.<br />

Der damals 17-jährige begann seine Karriere im Tor des BVB und absolvierte insgesamt 534 Spiele für die<br />

Borussia und den VfB Stuttgart. Zudem stand er während <strong>der</strong> Europameisterschaft 1988 im Tor <strong>der</strong> deutschen<br />

Nationalmannschaft.<br />

• Michael Zorc (1981–1998, Mittelfeld)<br />

„Susi“ Zorc war in den 1980er- und 1990er-Jahren in mehreren Spielzeiten Kapitän des BVB und an allen<br />

Titelgewinnen dieser Zeit maßgeblich beteiligt. Für die Borussia absolvierte er 463 Bundesliga-Spiele und ist<br />

damit Rekordspieler des Vereins. Der siebenmalige Nationalspieler ist aktuell Sportmanager beim BVB.<br />

• Jürgen Wegmann (1984–1986 u. 1989–1992, Sturm)<br />

Wegmann, <strong>der</strong> den Spitznamen „die Kobra“ erhielt, spielte zwischen 1984 und 1992 in <strong>der</strong> Bundesliga für<br />

Borussia Dortmund, Schalke 04 und Bayern München. Als sein wichtigstes Tor für den BVB gilt <strong>der</strong> Treffer<br />

im Relegationsspiel gegen Fortuna Köln 1986, als er in <strong>der</strong> Nachspielzeit das 3:1 erzielte und dem BVB so ein<br />

Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt sicherte.


Borussia Dortmund 165<br />

• Frank Mill (1986–1994, Sturm)<br />

Der 187-malige Bundesligaspieler war in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren Stürmer bei Borussia<br />

Dortmund und etablierte sich als Publikumsliebling <strong>der</strong> Südtribüne. Mit dem BVB gewann <strong>der</strong><br />

Mannschaftskapitän von 1987 bis 1989 den DFB-Pokal 1989 und wurde zudem ein Jahr später mit <strong>der</strong><br />

deutschen Nationalmannschaft Weltmeister in Italien.<br />

• Norbert Dickel (1986–1990, Sturm)<br />

Der aktuelle Stadionsprecher in Dortmund ist ehemaliger Stürmer des 1.<br />

FC Köln und <strong>der</strong> Borussia. Dickel war mit zwei Treffern maßgeblich am<br />

4:1-Sieg im Endspiel des DFB-Pokals gegen Wer<strong>der</strong> Bremen 1989<br />

beteiligt. Bereits vor dem Finale hatte er sich eine schwere Verletzung am<br />

Knie zugezogen, aufgrund <strong>der</strong>er er kurze Zeit später seine Karriere<br />

beenden musste.<br />

• Thomas Helmer (1986–1992, Abwehr)<br />

Insgesamt 13 Jahre war <strong>der</strong> Verteidiger in <strong>der</strong> Bundesliga für die Borussia<br />

und den FC Bayern aktiv. Seine größten sportlichen Erfolge als<br />

Vereinsfußballer feierte er dabei in München mit drei deutschen<br />

Meisterschaften und dem Gewinn des UEFA-Pokals 1996. Als deutscher<br />

Nationalspieler wurde er zudem 1996 Europameister.<br />

• Andreas Möller (1988–1990 u. 1994–2000, Mittelfeld)<br />

Norbert Dickel<br />

„Andy“ Möller verzeichnete neben dem Weltmeistertitel 1990 und dem Europameistertitel 1996 als ehemaliger<br />

Nationalspieler ebenso mehrere deutsche Meisterschaften und Pokalsiege mit <strong>der</strong> Borussia und Schalke 04.<br />

Zudem gewann er sowohl mit Juventus Turin 1993 den UEFA-Cup als auch mit dem BVB die Champions<br />

League 1997.<br />

• Flemming Povlsen (1990–1995, Sturm)<br />

Povlsen spielte zu Beginn <strong>der</strong> 1990er-Jahre für die Borussia und schoss 20 Tore in 116 Bundesliga-Spielen.<br />

Der Däne musste seine Karriere als Spieler in <strong>der</strong> Meistersaison 1995 aufgrund eines Knieschadens beenden.<br />

Der Europameister von 1992 spielte zuvor als Profi für den 1. FC Köln und den PSV Eindhoven.<br />

• Stefan Klos (1990–1998, Tor)<br />

Der Torhüter war bereits in <strong>der</strong> Jugend des BVB sportlich aktiv. In seine Zeit als Profi fallen die<br />

Meisterschaften 1995 und 1996 sowie <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> Champions League 1997. Im Dezember 1998 wechselte<br />

er aufgrund eines Streits mit dem Vereinsvorstand zu den Glasgow Rangers, bei denen er 2007 seine Karriere<br />

beendete.<br />

• Stéphane Chapuisat (1991–1999, Sturm)<br />

Der Schweizer Chapuisat ist mit seinen insgesamt 106 erzielten Toren bisher <strong>der</strong> drittbeste <strong>aus</strong>ländische<br />

Torschütze in <strong>der</strong> Bundesliga. „Chappi“, wie er von vielen Anhängern des BVB genannt wurde, spielte acht<br />

Jahre in Dortmund und war in dieser Zeit wesentlich an den Meisterschaften und dem<br />

Champions-League-Gewinn <strong>der</strong> Borussia beteiligt.


Borussia Dortmund 166<br />

• Stefan Reuter (1992–2004, Abwehr u. Mittelfeld)<br />

Der gebürtige Bayer spielte insgesamt zwölf Jahre in Dortmund und ist<br />

langjähriger Kapitän <strong>der</strong> Borussia. Der Weltmeister von 1990 bestritt 502<br />

Bundesliga-Spiele, zumeist als rechter Verteidiger. Bekannt wurde er in<br />

Dortmund speziell durch seine beiden Treffer zum 3:2-Sieg gegen den<br />

MSV Duisburg, wenige Tage vor dem Titelgewinn 1995.<br />

• Matthias Sammer (1993–1998, Mittelfeld)<br />

„Motzki“ Sammer ist <strong>der</strong> einzige Dortmun<strong>der</strong> Fußballer, <strong>der</strong> jemals als<br />

Europas Fußballer des Jahres <strong>aus</strong>gezeichnet wurde. Der Libero wurde<br />

sowohl in den Jahren 1995 und 1996 als Spieler als auch 2002 als Trainer<br />

deutscher Meister mit dem BVB, gewann als deutscher Nationalspieler die<br />

Europameisterschaft 1996 und wurde Champions-League-Sieger 1997.<br />

• Karl-Heinz Riedle (1993–1997, Sturm)<br />

Stefan Reuter<br />

Riedle erzielte beim 3:1-Sieg im Finale <strong>der</strong> Champions League 1997 die beiden Treffer zum 1:0 und 2:0 für<br />

den BVB, so dass sein Name untrennbar mit dem größten Erfolg <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Vereinsgeschichte<br />

verbunden ist. Zuletzt war <strong>der</strong> Weltmeister von 1990 Berater des Schweizer Erstligisten Grasshopper-Club<br />

Zürich.<br />

• Lars Ricken (1994–2008, Mittelfeld)<br />

Der gebürtige Dortmun<strong>der</strong> spielte im Profibereich <strong>aus</strong>schließlich für den BVB. Berühmt wurde er bereits in<br />

jungen Jahren durch einige wichtige Tore; legendär sind insbeson<strong>der</strong>e sein Treffer gegen Deportivo La Coruña<br />

im Achtelfinale des UEFA-Pokals 1994/95 sowie das entscheidende 3:1 im Endspiel <strong>der</strong> Champions League<br />

1997. Heute arbeitet er als Nachwuchskoordinator für Borussia Dortmund.<br />

• Júlio César (1994–1998, Abwehr)<br />

Der Brasilianer war vier Spielzeiten in Dortmund sportlich aktiv und gilt als einer <strong>der</strong> besten Abwehrspieler<br />

<strong>der</strong> 1990er-Jahre. César war mit den beiden deutschen Meisterschaften und dem Gewinn <strong>der</strong> Champions<br />

League in dieser Zeit an allen großen Erfolgen des BVB beteiligt. Seine Karriere beendete er anschließend bei<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen.<br />

• Jürgen Kohler (1995–2002, Abwehr)<br />

Im Jahre 1995 wechselte Kohler von Juventus zum BVB, bei dem er bis zu seinem Karriereende blieb. Der<br />

Weltmeister von 1990 und vielfache deutsche Nationalspieler wurde durch seine kämpferische Spielweise<br />

schnell zum Publikumsliebling. Nach dem Gewinn <strong>der</strong> Champions League, zu dem er mit starken Leistungen<br />

nicht nur im Halbfinale gegen Manchester United maßgeblich beitrug, sowie dem Gewinn des Weltpokals<br />

wurde er 1997 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.<br />

• Jens Lehmann (1999–2003, Tor)<br />

In seiner sportlich aktiven Zeit beim FC Schalke 04 gelang es Lehmann im Jahre 1997 als erstem Torhüter <strong>der</strong><br />

Bundesliga, ein Tor <strong>aus</strong> dem Feld zu erzielen – im Westfalenstadion gegen den BVB. Zum Jahresbeginn 1999<br />

ersetzte Lehmann Stefan Klos im Tor <strong>der</strong> Borussia und wurde mit Dortmund Deutscher Meister 2002.<br />

• Christian Wörns (1999–2008, Innenverteidigung)<br />

Wörns kam im Jahre 1999 von Paris St. Germain zum BVB und stieg schnell zum Führungsspieler und<br />

Kapitän <strong>der</strong> Mannschaft auf. In <strong>der</strong> Meistersaison 2001/02 war <strong>der</strong> Innenverteidiger Teil <strong>der</strong> zweitbesten<br />

Defensive <strong>der</strong> Liga. In die neun aktiven Jahre bei Borussia Dortmund fallen auch die meisten seiner<br />

66 A-Län<strong>der</strong>spiele.


Borussia Dortmund 167<br />

• Christoph Metzel<strong>der</strong> (2000–2007, Innenverteidigung)<br />

„Metze“ absolvierte zwischen 2001 und 2007 insgesamt 126<br />

Bundesligaspiele als Innenverteidiger für Dortmund und erlebte mit <strong>der</strong><br />

Meisterschaft im Jahre 2002 seinen ersten großen sportlichen Erfolg. Nach<br />

einem dreijährigen Intermezzo bei Real Madrid wechselt Metzel<strong>der</strong> im<br />

Sommer 2010 zum Revierrivalen Schalke 04.<br />

• Tomáš Rosický (2001–2006, Mittelfeld)<br />

Rosický war zwischen 2001 und 2006 Spielmacher beim BVB und ist<br />

heute beim FC Arsenal in London sportlich aktiv. Insbeson<strong>der</strong>e in seinen<br />

ersten Jahren in <strong>der</strong> Bundesliga konnte <strong>der</strong> Tscheche seine<br />

<strong>aus</strong>schlaggebenden Qualitäten als Vorbereiter unter Beweisen stellen und<br />

hatte so einen entscheidenden Anteil an <strong>der</strong> Meisterschaft 2002.<br />

• Márcio Amoroso (2001–2004, Sturm)<br />

Christoph Metzel<strong>der</strong><br />

Amoroso spielte zwischen 2001 und 2004 in Dortmund und war als Torschützenkönig <strong>der</strong> Saison 2001/02 ein<br />

maßgeblicher Spieler für den Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft. Der teuerste Einkauf <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte stand trotz seiner guten Spielweise vor allem durch sein „divenhaftes“ Auftreten des Öfteren<br />

in die Kritik.<br />

• Jan Koller (2001–2006, Sturm)<br />

Stadien<br />

Der Tscheche stieß 2001 vom RSC An<strong>der</strong>lecht zum BVB und wurde bereits in seiner ersten Spielzeit in<br />

Dortmund deutscher Meister. Gemeinsam mit seinem Landsmann Rosický und den Brasilianern Amoroso und<br />

Ewerthon war er ein wesentlicher Bestandteil für erfolgreiches Offensivspiel. Heute spielt Koller für den<br />

französischen Drittligisten AS Cannes.<br />

Weiße Wiese<br />

Nachdem die Borussia ihre Heimspiele zunächst auf einem abschüssigen Acker nordöstlich des Borsigplatzes (Ecke<br />

Wambeler und Kirch<strong>der</strong>ner Straße) <strong>aus</strong>trug, wurde als erster „richtiger“ Austragungsort Anfang <strong>der</strong> 1910er Jahre die<br />

Weiße Wiese <strong>aus</strong>erkoren. Auch sie befand sich in unmittelbarer Nähe des Borsigplatzes und <strong>der</strong> Industrieanlagen <strong>der</strong><br />

Hoesch-Hüttenwerke im Dortmun<strong>der</strong> Norden. Heute befindet sich hier das Freibad Stockheide im Hoeschpark. Ein<br />

Gedenkstein erinnert dort an das ehemalige Stadion.<br />

Ursprünglich war die Weiße Wiese ein städtischer Ballspielplatz mit Laufbahn und Sprunggrube. Die Tore<br />

bestanden zunächst nur <strong>aus</strong> Kanthölzern und Querlatten und wurden nach den Spielen stets abgebaut. Da <strong>der</strong><br />

Sportplatz den Verbandsvorschriften zum Aufstieg in die Bezirksklasse nicht genügte, musste <strong>der</strong> Verein im<br />

Sommer 1924 umfangreiche Baumaßnahmen tätigen. Neben <strong>der</strong> Errichtung einer 450 Meter langen Mauer und dem<br />

Bau <strong>der</strong> Umkleide- und Kassenhäuschen stand die Vollendung <strong>der</strong> Zuschauerwälle im Vor<strong>der</strong>grund. Insgesamt<br />

beliefen sich die Kosten des Umb<strong>aus</strong> auf 50.000 Reichsmark [38] , nach Abschluss <strong>der</strong> Umbauarbeiten besaß das<br />

Stadion eine Kapazität von etwa 10.000 Plätzen. Der neue „Borussia-Sportplatz“ wurde dem Verein von<br />

Oberbürgermeister Eichhoff am 14. August 1924 übergeben.<br />

Als 1937 in den Kriegsvorbereitungen <strong>der</strong> Nationalsozialisten eine Expansion <strong>der</strong> Hoesch AG forciert wurde, musste<br />

<strong>der</strong> Verein das Gelände <strong>der</strong> Weißen Wiese wie<strong>der</strong> verlassen und in die Kampfbahn Rote Erde im Dortmun<strong>der</strong> Süden<br />

umziehen. Der Sportplatz hatte einem Freibad im neu errichteten „Hoeschpark“ weichen sollen, welches jedoch erst<br />

1951 errichtet wurde.


Borussia Dortmund 168<br />

Rote Erde<br />

Im Jahr 1937 zog Borussia Dortmund in die Kampfbahn Rote Erde um,<br />

die 1926 nach Plänen von Hans Strobel errichtet wurde. Dieser war<br />

verantwortlich für die komplette Neugestaltung des Volksparks im<br />

Süden Dortmunds, in dessen Konzept „die Kampfbahn das Herz und<br />

die Westfalenhalle <strong>der</strong> Kopf“ des Parks sein sollte. Das Stadion besaß<br />

ein Fassungsvermögen von mehr als 30.000 Plätzen und wurde<br />

zunächst von vielen verschiedenen Vereinen genutzt. Unter an<strong>der</strong>em<br />

fanden in <strong>der</strong> Kampfbahn zwischen 1926 und 1939 mehrfach<br />

Endrundenspiele um die deutschen Meisterschaft statt, an denen auch<br />

<strong>der</strong> Reviernachbar <strong>aus</strong> Schalke beteiligt war.<br />

Stadion Rote Erde<br />

Für die Borussia war <strong>der</strong> erzwungene Umzug mit einigen Problemen verbunden. Ohne eigene Platzanlage fehlte dem<br />

Verein ein Trainingsgelände für seine Jugendmannschaften, zudem waren Abgaben in Höhe von acht Prozent <strong>der</strong><br />

Heimspieleinnahmen an die Stadt fällig. [39] Der Wunsch <strong>der</strong> Vereins nach einem Trainingsgelände in <strong>der</strong> Nähe<br />

seiner Wurzeln wurde erst nach dem Krieg erfüllt, als <strong>der</strong> Verein 1959 einen Platz an <strong>der</strong> Brackeler Straße erwerben<br />

konnte.<br />

Trotz <strong>der</strong> schwierigen Anfangsphase entwickelte sich die Beziehung zwischen dem Verein und <strong>der</strong> Roten Erde<br />

letztlich zu einer Erfolgsgeschichte. Zum ersten Spiel des BVB in <strong>der</strong> Roten Erde, als <strong>der</strong> Hamburger SV in <strong>der</strong><br />

ersten Runde des Tschammerpokals 1936/37 mit 3:1 bezwungen wurde, kamen bereits 10.000 Zuschauer ins<br />

Stadion; Zuschauerrekord vor dem Krieg war die Zahl von 30.000 Anhängern, die im November 1939 einem 3:7 <strong>der</strong><br />

Borussia gegen Schalke beiwohnten.<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Rote Erde dann <strong>der</strong> Schauplatz <strong>der</strong> ersten großen Erfolge des<br />

Vereins. Zwischenzeitlich wurde sogar ein Ausbau des Stadions notwendig, als vor Beginn <strong>der</strong> Bundesliga<br />

wie<strong>der</strong>holt Spiele <strong>der</strong> Borussia <strong>aus</strong>verkauft waren. Unter an<strong>der</strong>em wurde die Gegengerade überdacht und um einige<br />

Sitzränge erweitert. Zudem wurde eine zusätzliche Tribüne <strong>aus</strong> Stahlrohr errichtet, die die Laufbahn des Stadions so<br />

beeinträchtigte, dass Leichtathletikwettbewerbe unmöglich wurden. Bis zur Eröffnung des Westfalenstadions zur<br />

Weltmeisterschaft 1974 fanden so 42.000 Zuschauer im Stadion Platz und konnten den großen Erfolgen des Vereins<br />

in Deutschland und Europa beiwohnen.<br />

Das Stadion Rote Erde ist mittlerweile wie<strong>der</strong> zu einem echten Leichtathletikstadion zurückgebaut worden und dient<br />

unter an<strong>der</strong>em noch als Spielstätte <strong>der</strong> zweiten Mannschaft <strong>der</strong> Borussia. Es umfasst 28.000 Plätze. [40]<br />

Westfalenstadion/Signal Iduna Park<br />

Die Geschichte des Westfalenstadions begann bereits 1965, als sich <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Sport<strong>aus</strong>schuss erstmals mit <strong>der</strong><br />

Neuerrichtung eines Fußballstadions in unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Roten Erde befasste. Ein solcher Neubau schien<br />

jedoch <strong>aus</strong> finanziellen Gründen nicht machbar, so dass diesbezügliche Pläne zunächst auf Eis gelegt worden. Erst<br />

als Deutschland sich für die Austragung <strong>der</strong> WM 1974 bewarb, wurde <strong>der</strong> Bau des Westfalenstadions akut. Im<br />

Oktober 1967 bewarb sich Dortmund als Spielort, den Zuschlag für die Ausrichtung des Turniers hatte <strong>der</strong> DFB<br />

bereits ein Jahr zuvor erhalten.


Borussia Dortmund 169<br />

Am 19. Oktober 1970 erging dann <strong>der</strong> Beschluss des Rats <strong>der</strong> Stadt<br />

Dortmund zum Bau eines neuen Stadions, dessen erster Spatenstich ein<br />

Jahr später erfolgte. Das Gelände direkt hinter <strong>der</strong> Haupttribüne <strong>der</strong><br />

Roten Erde war zuvor als Trainingsgelände des Vereins genutzt<br />

worden. Entgegen <strong>der</strong> ursprünglichen Planung, die ein vollüberdachtes<br />

Stadion mit Laufbahn und Platz für 60.000 Zuschauer vorgesehen<br />

hatte, allerdings Kosten in Höhe von 60 Millionen Mark verursacht<br />

hätte, wurde letztlich ein reines Fußballstadion in Plattenbauweise<br />

gebaut. Vorbild <strong>der</strong> Arena war ein Stadion in <strong>der</strong> kanadischen<br />

Olympiastadt Montreal. Die Baukosten dieses Alternativb<strong>aus</strong> beliefen<br />

sich schließlich nur auf knapp die Hälfte <strong>der</strong> ursprünglichen Summe,<br />

Luftansicht des Signal Iduna Parks<br />

zudem musste die Stadt Dortmund als Bauherr dank finanzieller Unterstützung durch Bund und Land sowie <strong>der</strong><br />

Glücksspirale nur geschätzte 6 Millionen Mark beisteuern. [41]<br />

Letztlich besaß das Westfalenstadion zu Beginn <strong>der</strong> Weltmeisterschaft ein Fassungsvermögen von 54.000 Plätzen,<br />

die praktisch vollständig überdacht waren. Sämtliche <strong>der</strong> 16.500 Sitzplätze befanden sich auf den Tribünen an den<br />

Seiten des Spielfelds, Nord- und Südtribüne blieben Stehplätzen vorbehalten. Zur offiziellen Eröffnung am 2. April<br />

1974 empfing die Borussia dann in einem Freundschaftsspiel den Revierrivalen <strong>aus</strong> Gelsenkirchen, fast 50.000<br />

Zuschauer wohnten dem Spiel bei. Bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft 1974 war Dortmund wenig später dann Austragungsort<br />

von vier Spielen, unter an<strong>der</strong>em fand das „Halbfinale“ zwischen Brasilien und den Nie<strong>der</strong>landen im<br />

Westfalenstadion statt.<br />

Schnell entwickelte sich das Stadion zu einem <strong>der</strong> bedeutendsten Stadien <strong>der</strong> Bundesrepublik. Aufgrund seiner<br />

„typisch englischen“ Bauweise ohne Laufbahn war die Atmosphäre im Westfalenstadion immer etwas hitziger als in<br />

den meisten an<strong>der</strong>en Stadien des Landes, die wesentlich weitläufiger waren. Als größtes Fußballstadion seiner Art<br />

war das Dortmun<strong>der</strong> Stadion letztlich ein früher Vorläufer <strong>der</strong> reinen Fußballarenen, die seit Ende <strong>der</strong> 90er im<br />

ganzen Land gebaut wurden.<br />

Im Frühjahr 1992 wurde das Fassungsvermögen aufgrund von<br />

Vorschriften <strong>der</strong> UEFA durch die Umrüstung von Steh- in Sitzplätze<br />

auf <strong>der</strong> Nordtribüne auf 42.800 Zuschauer reduziert. Mit den<br />

sportlichen Erfolgen <strong>der</strong> Borussia in den 90ern wurde das<br />

Westfalenstadion schrittweise <strong>aus</strong>gebaut. Im Rahmen <strong>der</strong> ersten<br />

Ausb<strong>aus</strong>tufe wurden West- und Osttribüne 1995 um einen Oberrang<br />

mit jeweils 6.000 Sitzplätzen aufgestockt. In einer zweiten<br />

Ausb<strong>aus</strong>tufe konnte die Zuschauerkapazität 1998 auf 68.600 erhöht<br />

werden, als auch Nord- und Südtribüne aufgestockt wurden. Seitdem<br />

ist die Südtribüne mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Plätzen<br />

Fans <strong>der</strong> Borussia auf <strong>der</strong> Südtribüne<br />

Europas größte Stehplatztribüne, die Stehplätze auf <strong>der</strong> Nordtribüne wurden gleichzeitig reduziert. Die dritte<br />

Ausb<strong>aus</strong>tufe, die die Schließung <strong>der</strong> bisher noch offenen Ecken vorsah, bescherte dem Westfalenstadion zur Saison<br />

2003/04 eine Erhöhung des Fassungsvermögens um 14.499 Zuschauer auf 83.000 Plätze in Ligabetrieb. Dies machte<br />

das Dortmun<strong>der</strong> Stadion zur größten „Fußballoper“ Deutschlands. Als Folge des Ausb<strong>aus</strong> konnte <strong>der</strong> BVB in <strong>der</strong><br />

ersten Spielzeit im neuen Stadion mit knapp 79.000 Besuchern den größten Zuschauerschnitt Europas vorweisen.<br />

Die Kosten für die drei Bauphasen beliefen sich auf insgesamt 110 Millionen Euro [42] , die <strong>aus</strong>schließlich privat<br />

aufgebracht wurden.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> letzte Ausbau des Westfalenstadions brachte den Verein in eine schwere finanzielle Krise. Nach<br />

dem Börsengang hatte die Borussia ihre Anteile an <strong>der</strong> Arena auf 75 Prozent aufgestockt, musste in <strong>der</strong> Folgezeit<br />

jedoch zur Sicherung <strong>der</strong> Liquidität immer wie<strong>der</strong> einzelne Pakete verkaufen. Bereits zum Jahreswechsel 2002/03<br />

hatte die KGaA ihren Besitz am Stadion komplett an die Molsiris, eine Tochter <strong>der</strong> Commerzbank AG, veräußert


Borussia Dortmund 170<br />

und so geschätzte 75 Millionen Euro eingenommen. [43] Gleichzeitig wurde das Stadion für eine Laufzeit von<br />

zunächst 15 Jahren „zurückgemietet“, was aufgrund <strong>der</strong> jährlichen Kosten von 15 Millionen Euro die finanzielle<br />

Handlungsfähigkeit des Vorstands in den Folgejahren erheblich einschränkte. Zusammen mit den eminent hohen<br />

Ausgaben für den Ka<strong>der</strong> führte die Finanzierung <strong>der</strong> Schließung <strong>der</strong> Ecken schließlich zum Kollaps im Herbst 2004.<br />

Im Rahmen des folgenden Sanierungsprogramms musste <strong>der</strong> BVB eine<br />

Vermarktung des Stadionnamens in Kauf nehmen. Das<br />

Versicherungsunternehmen Signal Iduna erwarb im Herbst 2005 die<br />

Namensrechte am Stadion, das seitdem als Signal Iduna Park firmiert.<br />

Die dadurch erzielten Einnahmen gelten zusammen mit dem Rückkauf<br />

des Stadions im Mai desselben Jahres als Meilenstein in <strong>der</strong><br />

finanziellen Konsolidierung des Vereins.<br />

Panorama Bild vom Saisonauftakt 2010 (13.000<br />

Zuschauer<br />

Bei <strong>der</strong> WM 2006 wurden neben vier Vorrundenspielen ein Achtel- und ein Halbfinalspiel im Signal Iduna Park<br />

<strong>aus</strong>getragen. Weil die FIFA nur offiziellen WM-Sponsoren die Werbung innerhalb <strong>der</strong> Stadien zubilligte, wurde das<br />

Stadion während <strong>der</strong> WM in „FIFA-WM Stadion Dortmund“ umbenannt. Im Zuge <strong>der</strong> Vorbereitung auf dieses<br />

Großereignis fanden einige Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Umbaumaßnahmen statt, bei denen unter an<strong>der</strong>em die Kapazität<br />

leicht verringert wurde.<br />

Zur Saison 2008/09 wurden 156 Plätze auf <strong>der</strong> Nordtribüne des Stadions <strong>aus</strong> dem Kartenverkauf genommen. Hierbei<br />

handelte es sich um Plätze mit einer eingeschränkten Sicht auf das Spielfeld. Mit <strong>der</strong>zeit 80.552 Zuschauerplätzen ist<br />

es dennoch weiterhin das größte Stadion Deutschlands. Ferner wurde am 19. Dezember 2008, dem 99. Geburtstag<br />

<strong>der</strong> Borussia, in <strong>der</strong> Nordostecke des Stadions das Borusseum eröffnet, ein Museum rund um die Geschichte des<br />

BVB. Die Londoner Times setzte das Dortmun<strong>der</strong> Stadion auf Platz eins ihrer Liste <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

Fußballstadien <strong>der</strong> Welt. [44]<br />

Trainingsgelände Brackel<br />

Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Dortmund-Brackel wurde gemäß <strong>der</strong> Vorgaben des DFB das neue<br />

Trainingsgelände <strong>der</strong> Borussia errichtet. Aufgrund <strong>der</strong> finanziellen Probleme des Vereins konnte das bereits seit<br />

längerem geplante Projekt nicht in Eigenregie realisiert werden, so dass die Dortmun<strong>der</strong> Stadtwerke als Investor<br />

einen großen Teil <strong>der</strong> Baukosten übernahmen und die Borussia formal nur Mieter des Geländes ist. Die Übergabe an<br />

den Verein erfolgte am 10. Mai 2006.<br />

Zum Trainingsgelände gehören vier Rasenplätze, zwei davon sind beheizt, einer ist mit einer Kunstrasendecke<br />

versehen. Alle Plätze besitzen eine Flutlichtanlage. Komplettiert wird das Gelände durch ein Funktionsgebäude mit<br />

Umkleidebereich, Entmüdungsbecken, Sauna und einem Presseraum. Seit Herbst 2006 wurden drei weitere große<br />

und zwei kleine Trainingsplätze ergänzt.<br />

Mit dem Trainingsgelände Brackel verfügt die Fußballabteilung Borussia Dortmunds erstmals über eine Anlage, die<br />

von allen Mannschaften des Vereins, angefangen bei den U9-Junioren bis zur Profi-Abteilung, gemeinsam genutzt<br />

wird. Der Verein erhofft sich dadurch eine bessere Kommunikation zwischen den einzelnen Mannschaften.


Borussia Dortmund 171<br />

Zuschauer und Fankultur<br />

Die Fans des BVB<br />

Borussia Dortmund ist nicht nur aufgrund seiner sportlichen Erfolge<br />

einer <strong>der</strong> bekanntesten Vereine Europas; die aktive Fanszene <strong>der</strong><br />

Borussia gilt als eine <strong>der</strong> kreativsten und bedeutendsten in<br />

Deutschland. [45] Neben <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>der</strong> Verein seit vielen<br />

Jahren die meisten Zuschauer im deutschen Fußball anzieht und<br />

regelmäßig zu den Vereinen mit dem höchsten Zuschauerschnitt in<br />

Europa gehört, verfügen die Fans <strong>der</strong> Borussia mit <strong>der</strong> Informations-<br />

und Diskussionsplattform Schwatzgelb.de zudem über eines <strong>der</strong><br />

größten Fanzines in Deutschland.<br />

Bereits zweimal (2003/04 und 2004/05) wurde im Westfalenstadion<br />

die höchste Durchschnittszuschauerzahl in Europa gemessen, im<br />

deutschen Fußball ist die Rekordmarke von ca. 1,35 Millionen<br />

Zuschauern <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 2003/04, <strong>der</strong> ersten nach dem letzten<br />

Stadions<strong>aus</strong>bau, unerreicht. Der BVB verkauft für jede Saison etwa<br />

45.000 Dauerkarten – so viele wie kein an<strong>der</strong>er deutscher Verein. In<br />

<strong>der</strong> Saison 2009/10 stellte <strong>der</strong> Verein mit 50.675 verkauften<br />

Dauerkarten einen neuen Rekord in <strong>der</strong> Bundesliga auf. [46]<br />

Borussia Dortmund hat über 500 offizielle Fanklubs in <strong>der</strong> ganzen<br />

Welt, mehr als 25.000 BVB-Fans sind darin organisiert. [47]<br />

Schwerpunktmäßig kommen die Fans <strong>der</strong> Borussia allerdings <strong>aus</strong><br />

Fans von Borussia Dortmund<br />

„Wir sind Deutscher Meister!“ (2002)<br />

Dortmund und dem westfälischen Umland. Neben Dortmund sind insbeson<strong>der</strong>e Hagen, Hamm, <strong>der</strong><br />

Ennepe-Ruhr-Kreis, <strong>der</strong> Kreis Unna, <strong>der</strong> östliche Teil des Kreises Recklingh<strong>aus</strong>en, <strong>der</strong> Kreis Soest sowie das<br />

Sauer- [48] , das Münster- und das Siegerland BVB-Fan-Hochburgen. Die fanatischsten unter ihnen verfolgen die<br />

Heimspiele ihrer Borussia auf <strong>der</strong> Südtribüne des Signal Iduna Parks, <strong>der</strong> mit etwa 25.000 Plätzen größten<br />

Stehplatztribüne Europas. Seit 2004 existiert auch die inzwischen als offizielle Vereinsabteilung anerkannte<br />

BVB-Fanabteilung, die die Interessen <strong>der</strong> zahlreichen Anhänger des Klubs vertritt und ihnen eine Stimme im Verein<br />

verleiht.<br />

Neben zahlreichen unpolitischen Fangruppen gab und gibt es auch beim BVB Zusammenschlüsse rechtsradikaler<br />

Fans. Vor allem die gewaltbereite Borussenfront um „SS-Siggi“ Borchardt machte bundesweite Schlagzeilen, als im<br />

September 1983 ein Artikel im Stern unter dem Titel „Blut, Blut muss fließen…“ erschienen war. Vor<strong>aus</strong>gegangen<br />

waren sowohl brutale Übergriffe auf Anhänger <strong>aus</strong> dem linksalternativen Milieu in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Nordstadt als<br />

auch rechtsradikale Schlachtrufe auf <strong>der</strong> Südtribüne. Begegnet wurde diesem Phänomen durch die Einrichtung eines<br />

Fanprojekts und verschiedener Arbeitsprojekte im Vereinsumfeld, die gemeinsam mit <strong>der</strong> aktiven Fanszene um die<br />

Dortmun<strong>der</strong> Ultragruppierung The Unity auch heute noch dafür sorgen, dass die Borussenfront nur sehr dezent bei<br />

Spielen des BVB auftritt und keinen wesentlichen Einfluss auf die Fankultur in Dortmund besitzt. Diese konsequente<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit rechtsextremen Tendenzen im Vereinsfußball wurde 2007 mit dem Julius-Hirsch-Preis für<br />

das Dortmun<strong>der</strong> Fanprojekt <strong>aus</strong>gezeichnet. Dennoch sind insbeson<strong>der</strong>e bei Spielen gegen den FC Schalke 04 auch<br />

heute noch Schmähgesänge im Stadion zu hören, <strong>der</strong>en Texte dem Nazijargon entlehnt sind bzw. in denen auf<br />

typische Topoi wie die Klassifikation von Leben als „unwert“ o<strong>der</strong> die physische Vernichtung des „Feindes“ und<br />

Schändung seiner Grabstätte zurückgegriffen wird. [49]


Borussia Dortmund 172<br />

Fan-Freundschaften<br />

Bereits in den 1970ern entstand eine eher lose Fanfreundschaft zwischen den Fans <strong>der</strong> Borussia und denen von<br />

Rot-Weiss Essen. Vor allem geprägt durch die gemeinsame Abneigung gegen den Reviernachbarn FC Schalke 04<br />

entwickelte sie sich durch gegenseitige Besuche bei den Lokal<strong>der</strong>bys gegen die Gelsenkirchener. Schon nach einigen<br />

Jahren endete <strong>der</strong> intensive Teil <strong>der</strong> Freundschaft, als es beim letzten Pflichtspiel <strong>der</strong> beiden Teams gegeneinan<strong>der</strong><br />

(in <strong>der</strong> ersten Runde des DFB-Pokals 1982/83) massive Ausschreitungen gab. Dennoch gab und gibt es bis heute<br />

viele Fans auf beiden Seiten, die öfter die Spiele des an<strong>der</strong>en Teams besuchen. Von einer echten Freundschaft<br />

zwischen den Fanszenen ist jedoch nicht zu sprechen.<br />

Seit 1987 besteht eine Fanfreundschaft zwischen Anhängern <strong>der</strong><br />

Borussia und Fans des mehrfachen schottischen Meisters Celtic<br />

Glasgow. Diese resultiert zum einen <strong>aus</strong> vier Aufeinan<strong>der</strong>treffen in<br />

internationalen Pokalspielen, zum an<strong>der</strong>en – und vor allem – aufgrund<br />

von Spielern, die in beiden Vereinen aktiv und beliebt waren, wie<br />

Murdo MacLeod und Paul Lambert. Unterstützt wird diese<br />

Fanfreundschaft durch Kontakte zwischen Anhängern <strong>der</strong> deutschen<br />

und <strong>der</strong> schottischen Fußballnationalmannschaft. Dies wurde zuletzt<br />

im Jahr 2004 deutlich, als beim Län<strong>der</strong>spiel Deutschland-Schottland<br />

vor und im Westfalenstadion sowie vor und nach dem Spiel auf dem<br />

Friedensplatz Fußballfans gemeinsam <strong>aus</strong>gelassen ein Fußballfest<br />

feierten. Als BVB-Fan wird man ebenso herzlich in Glasgow begrüßt,<br />

sofern man nicht gerade auf Anhänger <strong>der</strong> Glasgow Rangers trifft, des<br />

langjährigen Old-Firm-Rivalen <strong>der</strong> Celts.<br />

Vereinswappen von Celtic Glasgow<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit gab es darüber hin<strong>aus</strong> eine Fanfreundschaft mit dem Hamburger SV, die im Moment aber nur<br />

noch von wenigen Teilen <strong>der</strong> Fans praktiziert wird. Der Ursprung <strong>der</strong> Fanfreundschaft zum HSV liegt in den 70er<br />

Jahren unmittelbar nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg <strong>der</strong> Borussia im Jahr 1976. Dort wurde gemeinsam Borussias 4:3-Sieg<br />

gegen den Meisterschaftsmitfavoriten HSV gefeiert und ebenso gemeinsam <strong>der</strong> 5:0-Sieg <strong>der</strong> Hamburger 1983 gegen<br />

die Borussia, bei dem <strong>der</strong> HSV den soeben gegen Juventus Turin gewonnenen Meisterschaftspokal präsentierte. In<br />

diesen Jahren war es üblich, die jeweiligen Gästefans bereits am Bahnhof zu begrüßen und gemeinsam durch die<br />

Wirtshäuser in Richtung Stadion zu ziehen, sowohl in Hamburg als auch in Dortmund. Das Ende <strong>der</strong> Freundschaft<br />

wurde von HSV-Fans initiiert, welche sich 1986 nicht <strong>aus</strong>reichend von BVB-Fans bei einem Auswärtsspiel in<br />

Gelsenkirchen unterstützt fühlten.<br />

In den 90er Jahren gab es einige lose Fanfreundschaften, welche meistens in an<strong>der</strong>en Fangruppen ihren Ursprung<br />

hatten. Diese begründeten sich im allmählichen Aufstieg <strong>der</strong> Borussia zum größten Rivalen des unter vielen<br />

Anhängern unbeliebten FC Bayern München. So konnte man zu dieser Zeit vielerorts gemeinsame Fanschals mit<br />

dem SC Freiburg, dem Karlsruher SC, dem 1. FC Saarbrücken und dem TSV 1860 München sehen.<br />

Derzeit bestehen breit getragene Freundschaften <strong>der</strong> Borussenfans zu Anhängern an<strong>der</strong>er deutscher Clubs nicht<br />

mehr. Dieses hängt vor allem mit den Titelgewinnen des BVB nach 1995, jedoch auch mit dem dar<strong>aus</strong> resultierenden<br />

Verhalten eines Teils <strong>der</strong> schwarz-gelben Fans zusammen, die zunehmend überheblich auftraten; Gesänge wie<br />

„Wenn wir wollen, kaufen wir euch auf“ waren an <strong>der</strong> Tagesordnung. So entstand in den vergangenen Jahren parallel<br />

zur Entwicklung einer Ultrà-Szene in Dortmund eine Geisteshaltung unter den Anhängern <strong>der</strong> Borussia, die in dem<br />

Fangesang „No one likes us, we don’t care“ [50] kulminierte.


Borussia Dortmund 173<br />

Fan-Rivalitäten<br />

Die größte Rivalität besteht zwischen <strong>der</strong> Borussia und dem<br />

Reviernachbarn <strong>aus</strong> Gelsenkirchen, dem FC Schalke 04, und diese<br />

Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit. Die Gründe dafür sind<br />

vielfältiger Natur und lassen sich vor allem anhand <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Vereinsgeschichten erklären: Beide Vereine verbinden neben ihrer<br />

regionalen Herkunft, dem Ruhrgebiet, ihre proletarischen Wurzeln.<br />

Ihre Gründungen erfolgten in Arbeitervierteln Gelsenkirchens und<br />

Dortmunds. Zudem waren beide Vereine spätestens nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg die „Vorzeigeclubs“ ihrer Städte.<br />

Der BVB war außerdem erster regionaler Rivale <strong>der</strong> Schalker,<br />

Schalker Fans in Gelsenkirchen<br />

nachdem sich diese zu Zeiten <strong>der</strong> Weimarer Republik zunächst eher mit Vereinen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Rheinschiene um die<br />

Westdeutschen Meisterschaften gestritten hatten. Später hatte Schalke in Westdeutschland gar keine nennenswerte<br />

Konkurrenz, die Ära <strong>der</strong> Gauliga Westfalen beendeten die Gelsenkirchener in je<strong>der</strong> Saison als Meister. Erst in den<br />

Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs mit den Erfolgen <strong>der</strong> Borussia die Rivalität zwischen beiden Vereinen,<br />

die Revier<strong>der</strong>bys entstanden. Aus Dortmun<strong>der</strong> Sicht gilt <strong>der</strong> Endspielsieg um die Westfalenmeisterschaft 1947 als<br />

Wendepunkt, danach übernahm <strong>der</strong> BVB mit sechs deutschen Meisterschaften die fußballerische Vorherrschaft im<br />

Ruhrgebiet. Heute sind Borussia Dortmund und <strong>der</strong> FC Schalke 04 die mit Abstand größten Vereine Westfalens,<br />

Anhänger bei<strong>der</strong> Vereine finden sich in allen Landesteilen.<br />

Beson<strong>der</strong>s im Mittelpunkt stand die Rivalität mit dem FC Schalke 04 zuletzt in <strong>der</strong> Saison 2006/07, als <strong>der</strong> BVB<br />

Schalke am vorletzten Spieltag zuh<strong>aus</strong>e mit 2:0 bezwang und so dafür sorgte, dass <strong>der</strong> VfB Stuttgart noch an den<br />

Gelsenkirchenern vorbeizog. Am letzten Spieltag mieteten BVB-Fans ein Flugzeug, welches beim Heimspiel <strong>der</strong><br />

Schalker mit dem Banner „Ein Leben lang, keine Schale in <strong>der</strong> Hand“ über <strong>der</strong>en Stadion kreiste.<br />

Weiterer Rivale <strong>der</strong> Borussia ist <strong>der</strong> FC Bayern München. Wie bei vielen an<strong>der</strong>en Vereinen auch liegen ihre<br />

Ursprünge in <strong>der</strong> fußballerischen Vormachtstellung des FC Bayern in den vergangenen 40 Jahren. Zu Zeiten, wenn<br />

die Dortmun<strong>der</strong> um den Titel in <strong>der</strong> Bundesliga mitspielen, ist die Rivalität um ein Vielfaches stärker als in den<br />

Phasen relativer Erfolglosigkeit.<br />

Vereinslie<strong>der</strong><br />

Das offizielle Vereinslied von Borussia Dortmund trägt den Titel „Wir halten fest und treu zusammen“ und wurde<br />

1934 anlässlich <strong>der</strong> Feier des 25-jährigen Vereinsjubiläums komponiert. Der Text stammt von Heinrich Kersten, <strong>der</strong><br />

mehrere Jahre lang Geschäftsführer des Vereins war. Das Lied besteht im Original <strong>aus</strong> vier Strophen, von denen<br />

üblicherweise nur die ersten beiden mit dem Refrain gesungen werden. Angehängt wird Aber eins, aber eins, das<br />

bleibt besteh’n: Borussia Dortmund wird nie untergeh’n!<br />

Da im Refrain die Worte Ball Heil Hurra, Borussia auftauchen, hatte die frühere Clubführung um Gerd Niebaum<br />

diese Passage durch das nach eigenem Verständnis politisch korrekte Hipp Hipp Hurra, Borussia ersetzen lassen und<br />

zwei neue Strophen integriert. In <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung 2005 schließlich wurde die alte Version auf Antrag <strong>der</strong><br />

Fanabteilung wie<strong>der</strong> zum offiziellen Vereinslied erklärt. [51] In den Jahren 2004 und 2005, als Borussia Dortmund<br />

seine schwere Finanzkrise durchmachte, wurde das Lied bei einigen Heimspielen in <strong>der</strong> neunten Spielminute kurz<br />

angespielt und dann im Stadion während des Spiels von den Fans bis zur letzten Zeile gesungen.<br />

Populärer und deutlich bekannter als „Wir halten fest und treu zusammen“ ist das Lied „Heja BVB“ (von Karl-Heinz<br />

Bandosz gesungen) <strong>aus</strong> dem Jahr 1977. Es wird direkt vor dem Beginn eines jeden Heimspiels intoniert und von<br />

vielen für das Vereinslied gehalten. Daneben existieren eine Reihe an<strong>der</strong>er Fanlie<strong>der</strong>, darunter etwa „Borussia“, „Olé,<br />

jetzt kommt <strong>der</strong> BVB“ (wird als Torhymne im Stadion gespielt), „Leuchte auf, Borussia“, „Am Borsigplatz geboren“<br />

o<strong>der</strong> „You’ll Never Walk Alone“ und <strong>der</strong> Triumphmarsch <strong>aus</strong> Aida (wird zum Einlauf <strong>der</strong> Spieler zum Aufwärmen


Borussia Dortmund 174<br />

auf den Platz gespielt), die ebenfalls von verschiedenen Künstlern interpretiert worden sind und regelmäßig im<br />

Stadion gespielt werden.<br />

Im Jahre 2009 komponierte Dieter Falk die Jubiläumshymne „Schon seit 100 Jahren“, die sich Anfang 2010 in <strong>der</strong><br />

Interpretation des BVB-Jahrhun<strong>der</strong>tchors bis auf Platz 80 <strong>der</strong> Deutschen Charts platzierte. [52]<br />

Trikotsponsoren<br />

• 1974–1976: Stadt Dortmund<br />

• 1976–1978: „Samson“ Tabak, Zigarettenindustrie<br />

• 1978–1980: „Prestolith“ (Motip Dupli GmbH), Lacke und Spachtelmassen<br />

• 1980–1983: „UHU“, Klebstoffe<br />

• 1983–1986: „Artic“, Speiseeis<br />

• 1986–1997: „Continentale“, Versicherungsunternehmen<br />

• 1997–1999: „s.Oliver“, Mode<br />

• 1999–2005: „e.on“, Energiekonzern<br />

• seit 2006: Evonik Industries AG, Industriekonzern<br />

Die Borussia lief in <strong>der</strong> Saison 1974/75 erstmals in ihrer Geschichte mit einer Trikotwerbung auf. Dies hatte den<br />

Hintergrund, dass die Stadt Dortmund den Bau des Westfalenstadions wesentlich finanziert hatte (Genaueres siehe<br />

hier). Aus Dankbarkeit <strong>der</strong> Stadt gegenüber zierte daher das Trikot erstmals auf dem Rücken <strong>der</strong> Schriftzug<br />

„Dortmund“ und auf <strong>der</strong> Brust ein Kreissymbol, in welchem Blumen, ein Fußball und <strong>der</strong> Florianturm zu sehen<br />

waren. Der Schriftzug „Dortmund“ ist bis heute auf allen BVB-Trikots zu finden.<br />

Zur ersten Saison nach Wie<strong>der</strong>aufstieg präsentierte die Borussia dann den nie<strong>der</strong>ländischen Tabakkonzern „Samson“<br />

als Trikotsponsor. Dieser brachte neben einem Löwen als Maskottchen eine Verän<strong>der</strong>ung des Vereinswappens auf<br />

dem Trikot mit sich. Es war nun kreisrund mit einem Löwen in <strong>der</strong> Mitte. Außen wurde das Zeichen vom Schriftzug<br />

„Borussia Dortmund“ umrundet. Ab 1978 wurde das Wappen jedoch wie<strong>der</strong> durch das klassische schwarze „BVB<br />

09“ auf gelbem Grund ersetzt.<br />

Zumeist kamen die Trikotsponsoren <strong>der</strong> Borussia <strong>aus</strong> dem regionalen Umfeld, auch Signal Iduna als Namensgeber<br />

des Stadions ist eine Dortmun<strong>der</strong> Firma. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> aktuelle Hauptsponsor Evonik Industries AG bedient sich<br />

in seinen Werbekampagnen dieses lokalen Bezuges zur Borussia. Der Vertrag mit dem Industriekonzern sichert dem<br />

BVB einen Betrag um 10 Millionen Euro pro Jahr zu, die Partnerschaft ist aktuell bis Juni 2013 befristet. Bis zur<br />

Bekanntgabe des neuen Namens <strong>der</strong> ehemaligen „R.A.G.“ im Herbst 2007 war übergangsweise nur ein<br />

Ausrufezeichen des Künstlers Otmar Alt auf <strong>der</strong> Brust <strong>der</strong> Westfalen zu sehen.<br />

Literatur<br />

• Matthias Kropp, Deutschlands große Fußballmannschaften, Teil 3: Borussia Dortmund. Agon Sportverlag,<br />

Kassel 1993. ISBN 3-928562-34-7<br />

• Wilfried Wittke, So ein Tag …. BVB Dortmund – Die Original Spielberichte. Edition Steffan Verlag, Köln 2001.<br />

ISBN 3-923838-30-1<br />

• Gerd Kolbe: Der BVB in <strong>der</strong> NS-Zeit. Die Werkstatt, Göttingen 2002. ISBN 3-89533-363-8<br />

• Frank und Sascha Fligge: Die Akte Schwarzgelb. Lensing-Wolff, Dortmund 2005.<br />

• Dietrich Schulze-Marmeling, Der Ruhm, <strong>der</strong> Traum und das Geld: Die Geschichte von Borussia Dortmund. Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2005. ISBN 3-89533-480-4<br />

• Gerd Kolbe und Dietrich Schulze-Marmeling, Ein Jahrhun<strong>der</strong>t Borussia Dortmund, 1909 bis 2009. Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2009. ISBN 3-89533-665-3


Borussia Dortmund 175<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Website [1]<br />

• BVB-Fanabteilung [53]<br />

• Online-Fanzine „Schwatzgelb“ mit aktuellen Artikeln und umfassendem Statistikteil zum BVB [54]<br />

• Online-Fanzine „Gib mich die Kirsche“ mit aktuellen Artikeln zum BVB [55]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. bvb. de/<br />

[2] Laut Vereinssatzung nimmt „<strong>der</strong> Mannschaftssport Fußball als Hauptsportart die hervorragende Stellung innerhalb des Vereins ein“.<br />

[3] Stand: nach Ende <strong>der</strong> Saison 2009/10<br />

[4] laut Schatzmeister Lunow waren es zur Jahreshauptversammlung am 22. November 2009 exakt 35.482 Mitglie<strong>der</strong><br />

[5] Da KGaA und Verein eng miteinan<strong>der</strong> verzahnt sind und beiden gemeinsam die Pflege <strong>der</strong> Tradition von Borussia Dortmund obliegt, wird im<br />

Folgenden nicht zwischen beiden unterschieden.<br />

[6] Schulze-Marmeling, S. 24<br />

[7] Schulze-Marmeling, S. 62 f.<br />

[8] Schulze-Marmeling, S. 25<br />

[9] Formal existiert keine Fußballabteilung <strong>der</strong> Borussia, nur die an<strong>der</strong>en Sportarten sind in eigenen Abteilungen organisiert. Zur besseren<br />

Abgrenzung wird im Folgenden dennoch <strong>der</strong> Terminus „Fußballabteilung“ benutzt.<br />

[10] Vereinsarchivar Kolbe laut Schulze-Marmeling, S. 28<br />

[11] Kolbe/Schulze-Marmeling, S. 19<br />

[12] Schulze-Marmeling, S. 32<br />

[13] Kolbe/Schulze-Marmeling, S. 48<br />

[14] Schulze-Marmeling, S. 44<br />

[15] vgl. Kolbe, S. 96<br />

[16] vgl. Erik Eggers: „Fußballfreunde gegen die Nazis. Borussia Dortmund stellt sich seiner Geschichte im NS-Staat“; in: Süddeutsche Zeitung,<br />

20. März 2002<br />

[17] Schulze-Marmeling, S. 182 f.<br />

[18] Schulze-Marmeling, S. 206<br />

[19] Schulze-Marmeling, S. 248<br />

[20] Schulze-Marmeling, S. 321 f.<br />

[21] Schulze-Marmeling, S. 365 f.<br />

[22] faz.net: Fünf Jahre BVB-Aktie: Geschichte eines Mißerfolgs (http:/ / www. faz. net/ s/ RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/<br />

Doc~ECC09F80476594A988BF3C677933A4482~ATpl~Ecommon~Scontent. html)<br />

[23] vgl. Schulze-Marmeling, S. 46<br />

[24] vgl. Kolbe/Schulze-Marmeling, S. 65ff.<br />

[25] vgl. Schulze-Marmeling, S. 150<br />

[26] Schulze-Marmeling, S. 28<br />

[27] Kolbe/Schulze-Marmeling, S. 51<br />

[28] <strong>der</strong>westen.de: Dortmunds Handball-Damen bleiben erstklassig (http:/ / www. <strong>der</strong>westen. de/ nachrichten/ sport/ handball/ 2009/ 6/ 9/<br />

news-122240411/ detail. html)<br />

[29] Kolbe/Schulze-Marmeling, S. 50<br />

[30] <strong>der</strong>westen.de: Borussen setzen meisterlichen Schlusspunkt (http:/ / www. <strong>der</strong>westen. de/ nachrichten/ sport/ lokalsport/ dortmund/ 2009/ 4/<br />

13/ news-117022343/ detail. html)<br />

[31] Handelsregistereintrag (http:/ / www. handelsregister. de/ rp_web/ document. do;jsessionid=56CFBB0FBC1312E1C34FC74F2BBA3256.<br />

tc02n02?index=19& doctyp=DK)<br />

[32] Finanzinformationsportal <strong>der</strong> Financial Times Deutschland (http:/ / markets. ftd. de/ stocks/ profile. html?ID_NOTATION=144429),<br />

abgerufen am 12. Dezember 2009<br />

[33] Finanzinformationsportal <strong>der</strong> Financial Times Deutschland (http:/ / markets. ftd. de/ stocks/ finance. html?ID_NOTATION=144429),<br />

abgerufen am 12. Dezember 2009<br />

[34] http:/ / www. borussia-aktie. de<br />

[35] Aktionärsstruktur <strong>der</strong> Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA (http:/ / www. borussia-aktie. de/ ?X çô )<br />

[36] kicker.de (http:/ / web. archive. org/ web/ 19980131010602/ www. kicker. de/ news/ newsflash. html)<br />

[37] http:/ / www. shortnews. de/ start. cfm?id=663883<br />

[38] Kolbe, S. 135<br />

[39] Kolbe, S. 140<br />

[40] Schulze-Marmeling, S. 60


Borussia Dortmund 176<br />

[41] westline.de: 30 Jahre Westfalenstadion (http:/ / www. westline. de/ media/ westfalenstadionI. pdf)<br />

[42] Schulze-Marmeling, S. 196<br />

[43] Schulze-Marmeling, S. 366<br />

[44] The top ten football stadiums (http:/ / www. timesonline. co. uk/ tol/ sport/ football/ article6789326. ece). The Times, 9. August 2009<br />

[45] „Fanomenologie“ in Die ZEIT, Nr. 51/2006<br />

[46] bvb.de: BVB mit Jahrhun<strong>der</strong>trekord: Gabriele Brosch kaufte Dauerkarte 50.675 (http:/ / www. bvb. de/ ? ìZ çô Zoî )<br />

[47] Fanclubinformationen (http:/ / www. bvb. de/ ? ] çô ) auf bvb.de<br />

[48] Insbeson<strong>der</strong>e von diesem Einzugsgebiet rührt die Bezeichnung „Lüdenscheid-Nord“ für Dortmund her, mit <strong>der</strong> bspw. Schalker Fans (siehe<br />

hier) den BVB gern titulieren. Umgekehrt wird Schalke 04 in Dortmund gern als „Herne-West“ bezeichnet.<br />

[49] http:/ / blog. zeit. de/ stoerungsmel<strong>der</strong>/ 2008/ 02/ 27/ wir-haben-euch-etwas-mitgebracht-hass-hass-hass_233#more-233<br />

[50] zu Deutsch etwa: „Keiner mag uns, aber das ist uns egal.“<br />

[51] wdr.de: Dortmund: Streit um Borussia-Hymne (http:/ / www. wdr. de/ themen/ sport/ fussball/ borussia_dortmund/ hymne. jhtml)<br />

[52] <strong>der</strong>westen.de: BVB-Chor singt sich in die Charts (http:/ / www. <strong>der</strong>westen. de/ staedte/ dortmund/<br />

BVB-Chor-singt-sich-in-die-Charts-id2346296. html)<br />

[53] http:/ / www. bvb-fanabteilung. de/<br />

[54] http:/ / www. schwatzgelb. de/<br />

[55] http:/ / www. die-kirsche. com/<br />

FC Schalke 04<br />

FC Schalke 04<br />

Voller Name FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.<br />

Ort Gelsenkirchen<br />

Gegründet 4. Mai 1904<br />

Vereinsfarben Blau-Weiß<br />

Stadion Veltins-Arena<br />

Plätze 61.673<br />

bei internationalen Spielen:<br />

54.142<br />

Vorstand Felix Magath<br />

Peter Peters<br />

Horst Heldt<br />

Trainer Felix Magath<br />

Homepage<br />

www.schalke04.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 2. Platz


FC Schalke 04 177<br />

Der FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. (kurz FC Schalke 04 o<strong>der</strong><br />

S04) ist ein Sportverein <strong>aus</strong> dem Gelsenkirchener Stadtteil Schalke.<br />

Mit sieben Deutschen Meisterschaften, vier Erfolgen im Tschammer-<br />

bzw. DFB-Pokal sowie dem Sieg im UEFA-Pokal 1997 zählt Schalke<br />

04 zu den erfolgreichsten Fußballvereinen des Landes und belegt<br />

<strong>der</strong>zeit den neunten Platz in <strong>der</strong> ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga. [2]<br />

Mit 84.082 Mitglie<strong>der</strong>n (Stand: 10. Mai 2010) ist <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong><br />

zweitgrößte Sportverein Deutschlands und unterhält auch Abteilungen<br />

für Basketball, Tischtennis, Handball und Leichtathletik. Seit August<br />

2001 tragen die Fußball-Profis ihre Heimspiele in <strong>der</strong> Veltins-Arena<br />

<strong>aus</strong>, einem <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Stadien <strong>der</strong> Welt.<br />

Geschichte<br />

1904 bis 1912: Gründungsjahre als „Westfalia Schalke“<br />

Die Geschäftsstelle des FC Schalke 04 in <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>der</strong> Veltins-Arena<br />

Ein Jahr nachdem das aufstrebende, stark vom Bergbau (Zeche Consolidation) geprägte, Industriedorf Schalke in die<br />

Stadt Gelsenkirchen eingemeindet worden war, trafen sich einige 14- und 15-jährige Jungen, die einfach nur<br />

gemeinsam Fußball spielen wollten – <strong>der</strong> Legende nach in einem Hinterhof nahe <strong>der</strong> Gewerkenstraße am Schalker<br />

Markt. Josef Ferse, Wilhelm „Willy“ Gies, Johann Kessel, Viktor Kroguhl, Heinrich Kullmann, Adolf Oetzelmann,<br />

Josef Seimetz und Willy van den Berg [3] gründeten dazu am 4. Mai 1904 [4] einen losen Verein, dem sie den Namen<br />

„Westfalia Schalke“ [5] gaben. „Es ist die Stunde, da die Schalke-Geschichte beginnt“, schreibt 100 Jahre später Die<br />

Zeit, „eine Geschichte <strong>der</strong> Leidenschaft, des Schwindels, <strong>der</strong> Macht – die Geschichte des legendärsten deutschen<br />

Fußballklubs.“ [6]<br />

Bis zum Jahresende hatte sich die Zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> verdoppelt; die Gründungsgeneration war „gegenüber <strong>der</strong><br />

Masse <strong>der</strong> zugewan<strong>der</strong>ten Arbeitskräfte eher kleinbürgerliche[r] Herkunft“ mit einer „relativ stabilen<br />

Lebensweise“, [7] so war beispielsweise Willy Gies Lehrling beim Küchengerätehersteller Küppersbusch. [3] Wie<br />

an<strong>der</strong>e Vereine <strong>aus</strong> dem Ort spielten auch die Schalker auf dem städtischen Sportplatz, ehe <strong>der</strong> Vereinswirt ihnen<br />

einen eigenen an <strong>der</strong> Grenzstraße vermittelte. 1907 zählte <strong>der</strong> Verein bereits 40 – inzwischen zahlende – Mitglie<strong>der</strong><br />

(„fünf Pfennig monatlich für Schüler und zehn Pfennig für Schulentlassene“). [8] Vereinsfarben waren in diesen<br />

Jahren nicht die heutigen Blau und Weiß, son<strong>der</strong>n Rot und Gelb.<br />

1909 wurde mit <strong>der</strong> Eintragung ins Vereinsregister <strong>der</strong> Stadt Gelsenkirchen <strong>aus</strong> den Freizeitkickern offiziell ein<br />

Verein; Vorsitzen<strong>der</strong> wurde – da Willy Gies, den die Kicker bis dahin als ihren Leiter betrachteten, noch nicht<br />

volljährig war – Heinrich Hilgert, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Zeche als Wiegemeister arbeitete. Die Umgebung des Vereins und<br />

viele seiner Fußballer entstammten diesem Bergmannsmilieu; dies brachte den Schalkern den Spitznamen „die<br />

Knappen“ ein – ein Knappe ist ein Bergmann nach abgeschlossener Lehre.


FC Schalke 04 178<br />

1912 bis 1924: Vom „Turnverein 1877“ zum „FC Schalke 04“<br />

In den damaligen Fußballverband, den Westdeutschen Spielverband, wurden die Schalker Kicker auch als Verein<br />

zunächst noch nicht aufgenommen. Daher fusionierten die „Westfalen“ 1912 mit dem Schalker Turnverein 1877<br />

unter Präsident Fritz Unkel, <strong>der</strong> diesem Verband bereits angehörte. Die Fußballer blieben allerdings eine<br />

eigenständige Abteilung innerhalb des Vereins.<br />

Der Beginn des Weltkriegs 1914 beeinflusste auch den Sportverein <strong>aus</strong> Schalke; <strong>der</strong> Spielbetrieb wurde eingestellt.<br />

1915 versuchte Robert Schuermann ihn mit einer Neugründung <strong>der</strong> Westfalia auf dem Gelände des Turnvereins<br />

wie<strong>der</strong> aufzunehmen; bis 1917 gelang dies, dann kam <strong>der</strong> Spielbetrieb endgültig für die Zeit des Krieges zum<br />

Erliegen.<br />

Nach Ende des Krieges schlossen sich am 24. Juli 1919 <strong>der</strong> Schalker Turnverein 1877 und <strong>der</strong> Sportverein Westfalia<br />

Schalke endgültig zusammen; <strong>aus</strong> ihnen wird <strong>der</strong> Turn- und Sportverein Schalke 1877. Wenige Wochen zuvor, <strong>der</strong><br />

Legende nach am 25. Mai 1919 [9] , gab es ein für die Zukunft ebenso wichtiges Ereignis: Ernst Kuzorra machte als<br />

B-Jugendlicher gegen Erle 08 sein erstes Spiel für den Verein.<br />

1920 hatte <strong>der</strong> TuS 1877 im Fußballbereich fünf Senioren- und vier Jugendmannschaften [10] ; ein Team stieg in<br />

diesem Jahr in die A-Klasse, ein Jahr später als Meister in die Emscher-Kreisliga auf. Im August 1922 machte <strong>der</strong><br />

Verein sein erstes Spiel gegen eine Mannschaft <strong>aus</strong> dem Ausland – den Halbprofis des österreichischen Erstligisten<br />

und amtierenden Pokalsiegers Wiener Associationfootball-Club unterliegen an <strong>der</strong> Grenzstraße die „Knappen“ knapp<br />

mit 1:2.<br />

Wichtigste Schalker sind in dieser Zeit neben dem ersten Mannschaftskapitän Thomas Student die Brü<strong>der</strong> Hans und<br />

Friedrich („Fred“) Ballmann. Sie waren in Dortmund geboren; mit drei Jahren wan<strong>der</strong>ten sie nach England <strong>aus</strong>, wo<br />

sie vom schottischen Kombinationsfußball mit seinen kurzen und flachen Pässen beeinflusst wurden. Fritz Unkel<br />

erinnerte sich 1934: „…als sie 1919 wie<strong>der</strong> nach Deutschland zurückkamen, galt es als eine Sensation, die<br />

‚Englän<strong>der</strong>‘ spielen zu sehen. Ihr System […] kannte man in Deutschland nicht.“ [11] Was sie von <strong>der</strong> Insel<br />

mitgebracht hatten, waren „Flachpass-Spiel. Dribbeln. Täuschen. Freilaufen.“ [11] Die Grundlagen für das, was, später<br />

mit den Namen Ernst Kuzorra und Fritz Szepan verbunden, zum Erfolgsrezept des Teams in den 1930er Jahren<br />

wurde: den „Schalker Kreisel“.<br />

Am 5. Januar 1924 spaltete sich im Zuge <strong>der</strong> „Reinlichen Scheidung“ [12] auf einer Sitzung beim Vereinswirt<br />

Oeldemann die Turn- von <strong>der</strong> Fußballabteilung des Vereins ab. [13] Die Fußballer wählten als neuen Namen<br />

Fußballklub Schalke 04 e.V. und die Vereinsfarben Blau und Weiß. Hans J. König schrieb das Vereinslied „Blau und<br />

Weiß, wie lieb’ ich dich “, das mit <strong>der</strong> Zeile „T<strong>aus</strong>end Feuer in <strong>der</strong> Nacht haben uns das große Glück gebracht“ [14]<br />

auch von <strong>der</strong> Gelsenkirchener Schwerindustrie kündet.<br />

1924 bis 1930: Mit dem „Kreisel“ zur Westdeutschen Meisterschaft<br />

Hans Ballmann hatte den Verein im Oktober 1923 verlassen. Er wurde später Küster in Philadelphia [10] , doch sein<br />

Bru<strong>der</strong> kümmerte sich bis 1926 weiter um die Verbesserung <strong>der</strong> „Kreiseltechnik“. Seine erfolgreichsten „Schüler“<br />

waren dabei Ernst Kuzorra und dessen Schwager Fritz Szepan. 1924 wurden die Mannen Bezirksmeister <strong>der</strong><br />

Kreisliga.<br />

1925 verpflichteten die Gelsenkirchener zum ersten Mal einen richtigen Trainer – den ehemaligen Nationalspieler<br />

Heinz Ludewig. Mit ihm wurden sie Meister <strong>der</strong> Emscherkreisliga, Ruhrgaumeister <strong>der</strong> Kreisliga und Westdeutscher<br />

Meister <strong>der</strong> Kreisliga. Damit hätten die Schalker bereits eine weitere Stufe erklommen, hätte <strong>der</strong> Verband nicht eine<br />

Aufstiegssperre verhängt gehabt. Noch Jahre später witterten die damaligen Aktiven darin eine Verschwörung gegen<br />

den Verein. „Die wollten uns nicht in ihrer höchsten Klasse dabei haben“, zitiert die WAZ den ehemaligen Torwart<br />

August Sobotka. [10] Mit „die“, also mit denjenigen, die mit dem Arbeiterverein Schalke nichts zu tun haben wollten,<br />

waren <strong>der</strong> Verband und die „bürgerlichen“ Vereine <strong>der</strong> Region, wie Schwarz-Weiß Essen, gemeint.


FC Schalke 04 179<br />

1926 wie<strong>der</strong>holten die Schalker aber den Meistertitel und durften nun<br />

aufsteigen in die damals höchste Spielklasse, die Ruhrbezirksklasse<br />

(Gauliga Ruhr), in <strong>der</strong> sie 1927 Meister und anschließend<br />

westdeutscher Vizemeister wurden. Damit erreichten sie erstmals die<br />

Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, schieden jedoch in <strong>der</strong><br />

Vorrunde durch eine 1:3-Nie<strong>der</strong>lage gegen den TSV 1860 München<br />

<strong>aus</strong>. Die Euphorie war jedoch groß, und so beschloss die<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung den Bau eines neuen Stadions, <strong>der</strong> alsbald in<br />

Angriff genommen wurde. Ernst Kuzorras Spielklasse wurde in diesem<br />

Jahr mit seinem ersten Einsatz in <strong>der</strong> deutschen Nationalelf am 20.<br />

November beim Spiel gegen die Nie<strong>der</strong>lande gewürdigt. Er war damit<br />

<strong>der</strong> erste Schalker in <strong>der</strong> Auswahl.<br />

Glückauf-Kampfbahn 2005<br />

1928, mit dem Österreicher „Guggi“ Wieser als Trainer, reichte es als erneuter Bezirksmeister nur zu Platz 3 <strong>der</strong><br />

Westdeutschen Meisterschaft, <strong>der</strong> aber zum Erreichen <strong>der</strong> Endrunde genügte. Auch diesmal schieden die Knappen<br />

frühzeitig <strong>aus</strong>, mit einem 2:4 beim späteren Finalsieger Hamburger SV. Im September des Jahres gab es das erste<br />

Spiel in <strong>der</strong> neuen Glückauf-Kampfbahn, benannt nach dem Gruße <strong>der</strong> Bergleute; in Freundschaft ging es zur<br />

Eröffnung gegen Tennis Borussia Berlin. Dankbar, dass die Stadt Gelsenkirchen sich an den Kosten für die neue<br />

Spielstätte beteiligt hatte, benannte sich <strong>der</strong> Verein um in FC Gelsenkirchen-Schalke 04.<br />

1929 feierte Schalke die dritte Bezirksmeisterschaft in Folge – und reüssierte erstmals auch in <strong>der</strong> Westdeutschen<br />

Meisterschaft: im Endspiel besiegten sie den Mei<strong>der</strong>icher Spielverein. In <strong>der</strong> DM-Endrunde gab es jedoch wie<strong>der</strong><br />

keinen Erfolg, mit einem 1:4 gegen Hertha BSC kam das Aus diesmal allerdings erst im Viertelfinale. Ähnlich lief es<br />

1930: Der Westdeutsche Meister schied in <strong>der</strong> Endrunde ebenfalls im Viertelfinale mit einem 2:6 gegen den<br />

damaligen Rekordmeister 1. FC Nürnberg <strong>aus</strong>.<br />

1930 bis 1933: Vom „Profi“-Skandal zur deutschen Vizemeisterschaft<br />

Saison Liga Platz<br />

1926/27 Ruhrbezirksmeisterschaft:<br />

1927/28 Ruhrbezirksmeisterschaft:<br />

1928/29 Ruhrbezirksmeisterschaft:<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Westdeutsche Meisterschaft: Gruppenzweiter<br />

Westdeutsche Meisterschaft: Gruppendritter<br />

Westdeutsche Meisterschaft: Sieger<br />

1929/30 Westdeutsche Meisterschaft 1<br />

1930/31 Westdeutsche Meisterschaft 7<br />

1931/32 Westdeutsche Meisterschaft 1<br />

1932/33 Westdeutsche Meisterschaft 1<br />

Zum ersten schwarzen Tag in <strong>der</strong> blau-weißen Historie wurde <strong>der</strong> 25. August 1930: <strong>der</strong> Verein wurde vorübergehend<br />

<strong>aus</strong> dem Westdeutschen Spielverband <strong>aus</strong>geschlossen, 14 Spieler des FC Schalke 04 wurden zu Profis erklärt und<br />

vom Spielbetrieb exkludiert. Der Verein habe sich mit „überhöhten Spesenzahlungen“ an die Spieler eines<br />

„Verstoßes gegen das Amateurwesen“ schuldig gemacht. Bis zu zwanzig statt <strong>der</strong> erlaubten fünf Mark Handgeld<br />

sollen unter an<strong>der</strong>em Hans Tibulski, Fritz Szepan und Ernst Kuzorra kassiert haben. Tatsächlich gab es auch<br />

Jahrzehnte später noch Gerüchte über Kuzorras finanzielles Gebaren – vor großen Spielen soll er erst einmal die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Menschen auf den Rängen geschätzt und bei gutem Besuch das Hin<strong>aus</strong>laufen auf den Platz verzögert<br />

haben, bis die Verantwortlichen „'nen Hun<strong>der</strong>ter für jeden Spieler“ [15] in die Stiefel geschoben hatten.


FC Schalke 04 180<br />

So amüsant die Anekdote auch sein mag, so traurig war die Realität: Schalkes Schatzmeister Willy Nier nahm sich<br />

<strong>aus</strong> Scham über die Ereignisse das Leben, indem er sich im Rhein-Herne-Kanal ertränkte.<br />

Bereits im Januar 1931 wurde <strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> in den Verband aufgenommen, die gesperrten Spieler zum 1. Juni<br />

1931 begnadigt. 70.000 Zuschauer sahen an diesem Tage in <strong>der</strong> Glückauf-Kampfbahn das Comeback ihrer Spieler<br />

gegen Fortuna Düsseldorf. [16] Auch für die Nationalmannschaft werden die Schalker bald wie<strong>der</strong> berücksichtigt; im<br />

September spielen Kuzorra, Szepan – zum einzigen Male gemeinsam – und Tibulski für den DFB in Hannover<br />

gegen Dänemark.<br />

Szepan und Kuzorra sind in diesen Tagen die treibenden Kräfte <strong>der</strong> Schalker Mannschaft, verantwortlich für Taktik<br />

und Aufstellung, wenn auch offiziell Hans Sauermann als Trainer fungierte. 1932 erreichen die „Knappen“ so erneut<br />

die Endrunde <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft; erst im Halbfinale ist gegen Eintracht Frankfurt (1:2) Endstation.<br />

Es mag strittig sein, ob <strong>der</strong> Verein auch ohne die Machtergreifung durch die NSDAP seine großen Erfolge in den<br />

1930er und 1940er Jahren hätte feiern können; klar ist aber, dass er vor <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus auf einem<br />

Weg war, <strong>der</strong> stetig bergauf ging. [17] Auch 1933 erreichte Schalke als Westdeutscher Meister die Endrunde <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft; nach Siegen gegen den Berliner FC Viktoria 89 und FSV Frankfurt gewannen die<br />

Blau-Weißen diesmal auch das Halbfinale, im Leipziger Probstheidaer Stadion gegen 1860 München. Im Finale<br />

ging es in Köln am 11. Juni 1933 gegen Fortuna Düsseldorf, das in <strong>der</strong> Westdeutschen Meisterschaft noch hinter den<br />

Schalkern gelandet war. Doch vor 60.000 Zuschauern im Müngersdorfer Stadion war es die Fortuna, die das Spiel<br />

mit 3:0 für sich entschied. Bis zur ersten Deutschen Meisterschaft sollte es noch ein Jahr dauern.<br />

1933 bis 1945: Titelsammler unter dem Hakenkreuz<br />

Saison Liga Platz<br />

1933/34 Gauliga Westfalen 1*<br />

1934/35 Gauliga Westfalen 1*<br />

1935/36 Gauliga Westfalen 1<br />

1936/37 Gauliga Westfalen 1*<br />

1937/38 Gauliga Westfalen 1<br />

1938/39 Gauliga Westfalen 1*<br />

1939/40 Gauliga Westfalen 1*<br />

1940/41 Gauliga Westfalen 1<br />

1941/42 Gauliga Westfalen 1*<br />

1942/43 Gauliga Westfalen 1<br />

1943/44 Gauliga Westfalen 1<br />

1944/45 Gauliga Westfalen, Gr.<br />

1<br />

*Deutscher Meister<br />

Die erfolgreichsten Jahre des FC Schalke 04 fielen in die Zeit des Nationalsozialismus. Zwischen 1934 und 1942<br />

stand die Mannschaft jedes Jahr mindestens im Meisterschafts- o<strong>der</strong> Pokalfinale. Sechsmal gewann sie die<br />

Meisterschaft, einmal (1937) zusätzlich den Tschammerpokal. Die Erfolge <strong>der</strong> Mannschaft wurden von den<br />

Nationalsozialisten ideologisch <strong>aus</strong>geschlachtet, die Spieler instrumentalisiert o<strong>der</strong> ließen sich bewusst einspannen.<br />

Die Meisterschaftsendspiele wurden ab 1937 im Olympiastadion Berlin <strong>aus</strong>getragen und <strong>der</strong> Kampf- und Teamgeist<br />

<strong>der</strong> Spieler propagandistisch in den Vor<strong>der</strong>grund gestellt. Absurd war an <strong>der</strong> NS-Propaganda insbeson<strong>der</strong>e, dass<br />

damals die Mannschaftsaufstellungen dank <strong>der</strong> Nachkommen vieler masurischer, Posener und schlesischer<br />

2


FC Schalke 04 181<br />

Zuwan<strong>der</strong>er gar nicht „germanisch“, son<strong>der</strong>n eher polnisch klangen (Szepan, Kuzorra, Zajons, Urban, Przybylski und<br />

viele mehr).<br />

1933 wurden die Knappen <strong>der</strong> neuen Gauliga Westfalen zugeordnet, die sie in den kommenden Jahren dominieren<br />

sollten: in allen elf Spielzeiten bis 1944 war Schalke am Ende Westfalenmeister und erreichte die Endrunde um die<br />

deutsche Meisterschaft. Am 15. August 1933 wurde <strong>der</strong> ehemalige Nationalspieler Hans „Bumbes“ Schmidt neuer<br />

Trainer – einer <strong>der</strong> Garanten <strong>der</strong> künftigen Erfolge. In <strong>der</strong> Meisterschaftsendrunde 1934 unterlagen die<br />

Gelsenkirchener in den Gruppenspielen zwar sowohl dem VfL Benrath als auch dem Eimsbütteler TV, doch mit<br />

einem Punkt Vorsprung erreichten sie das Halbfinale. In Düsseldorf brachte ein Sieg über den SV Waldhof 07 die<br />

Blau-Weißen wie im Vorjahr ins Finale. Am 24. Juni 1934 trafen in Berlin die Mannen des ehemaligen Nürnberger<br />

Meisterspielers Schmidt auf den 1. FC Nürnberg. Dank zweier Tore von Szepan und Kuzorra kurz vor Schluss<br />

errangen die Schalker ihren ersten deutschen Meistertitel. Ein Jahr später wie<strong>der</strong>holten sie den Triumph mit einem<br />

6:4-Sieg im Finale gegen den VfB Stuttgart. Im Dezember 1935 standen sie auch im Endspiel des erstmals<br />

<strong>aus</strong>getragenen deutschen Pokalwettbewerbs. In Düsseldorf unterlagen sie dem großen Rivalen <strong>der</strong> 1930er Jahre, dem<br />

1. FC Nürnberg, mit 0:2.<br />

Nachdem 1936 ein Jahr ohne Titel blieb, schafften die Knappen 1937 das Double <strong>aus</strong> Meisterschaft und Pokal; 1939,<br />

1940 und 1942 folgten weitere deutsche Meisterschaften. Obwohl in den ersten Kriegsjahren die Spieler noch vom<br />

Kriegsdienst für Spiele freigestellt wurden, konnte nach 1942 nicht mehr von einem normalen Spielbetrieb die Rede<br />

sein.<br />

1945 bis 1963: Oberliga mit deutscher Meisterschaft<br />

Saison Liga Platz<br />

1945/46 Bezirksmeisterschaftsliga (2 Staffeln) Sieger einer<br />

Staffel<br />

1946/47 Meisterschaft <strong>der</strong> Britischen Besatzungszone Viertelfinale<br />

1947/48 Oberliga West 6<br />

1948/49 Oberliga West 12<br />

1949/50 Oberliga West 6<br />

1950/51 Oberliga West 1<br />

1951/52 Oberliga West 2<br />

1952/53 Oberliga West 6<br />

1953/54 Oberliga West 3<br />

1954/55 Oberliga West 5<br />

1955/56 Oberliga West 2<br />

1956/57 Oberliga West 4<br />

1957/58 Oberliga West 1*<br />

1958/59 Oberliga West 11<br />

1959/60 Oberliga West 4<br />

1960/61 Oberliga West 3<br />

1961/62 Oberliga West 2<br />

1962/63 Oberliga West 6<br />

*Deutscher Meister


FC Schalke 04 182<br />

Ab Juli 1946 war die von Bomben zerstörte Glückauf-Kampfbahn wie<strong>der</strong> bespielbar. Die Elf konnte jedoch nicht an<br />

ihre alten Erfolge anknüpfen. Schalke spielte zunächst in einer zweigeteilten Westfalenliga; 1947 unterlag die<br />

Mannschaft im Entscheidungsspiel um die Westfalenmeisterschaft den Reviernachbarn <strong>aus</strong> Dortmund mit 2:3. [18] Im<br />

selben Jahr wurde die Oberliga West gegründet, in <strong>der</strong> – neben den Schalkern – auch <strong>der</strong> Anfang <strong>der</strong> 1950er Jahre<br />

erfolgreichere STV Horst-Emscher Gelsenkirchen repräsentierte. In <strong>der</strong> ersten Saison erreichte S04 nur den sechsten<br />

Platz, Horst-Emscher kam auf den dritten Rang. Während die Stadtrivalen 1949 ihre Platzierung halten konnten,<br />

verhin<strong>der</strong>te lediglich eine Aufstockung <strong>der</strong> Liga den Abstieg <strong>der</strong> Schalker in die Zweitklassigkeit. [18] Wenig später<br />

beendeten Fritz Szepan, <strong>der</strong> mittlerweile auch als Trainer fungierte, und <strong>der</strong> inzwischen fünfundvierzigjährige Ernst<br />

Kuzorra ihre Laufbahnen mit einem Freundschaftsspiel gegen Atlético Mineiro <strong>aus</strong> Belo Horizonte.<br />

1951 wurde Schalke erstmals Meister <strong>der</strong> Oberliga West und erreichte nach sieben Jahren wie<strong>der</strong> die Endrunde um<br />

die deutsche Meisterschaft. Nach einem schlechten Start mit Nie<strong>der</strong>lagen gegen St. Pauli und in Kaiserslautern und<br />

einem Unentschieden in Fürth gewann die Mannschaft zwar alle Rückspiele, wurde jedoch nur Gruppenzweiter und<br />

musste dem späteren Meister <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Pfalz den Vortritt lassen. Im folgenden Jahr erreichten die Knappen als<br />

Oberligazweiter erneut die Meisterschaftsendrunde. Während das Team im DFB-Pokal in den ersten<br />

Nachkriegswettbewerben schon früh <strong>aus</strong>geschieden war, erreichte man im Pokalwettbewerb 1955 nach<br />

Anlaufschwierigkeiten mit zwei Wie<strong>der</strong>holungsspielen das Finale gegen den Karlsruher SC, unterlag jedoch trotz<br />

2:1-Führung in den Schlussminuten noch mit 2:3.<br />

1956 beendete Schalke die Saison als Zweiter hinter Borussia Dortmund. In <strong>der</strong> Endrunde gab es in <strong>der</strong> Gruppe 1 ein<br />

spannendes Rennen um die Finalteilnahme; am Ende standen die Schalker ebenso wie <strong>der</strong> Karlsruher SC und <strong>der</strong> 1.<br />

FC Kaiserslautern mit jeweils 7:5 Punkten gleichauf, so dass <strong>der</strong> Torquotient entscheiden musste – und <strong>der</strong> sprach<br />

bei 7:5 für den KSC, <strong>der</strong> somit das Finale gegen den BVB erreichte. Wäre statt des Torquotienten zu dieser Zeit<br />

bereits die Tordifferenz – Schalke hatte 16:12 Tore erreicht – <strong>aus</strong>schlaggebend gewesen, hätte es ein reines<br />

West-Endspiel gegeben.<br />

1958 erreichten die Gelsenkirchener, seit 1954 von Edi Frühwirth trainiert, zum zweiten Mal als Meister <strong>der</strong><br />

Oberliga die DM-Endrunde. In einer Gruppe mit Eintracht Braunschweig, Tennis Borussia Berlin und dem<br />

Karlsruher SC gewann Schalke alle drei Spiele und setzte sich souverän mit einem Torverhältnis von 16:1 durch. Im<br />

Endspiel traf man auf den Hamburger SV, <strong>der</strong> ebenfalls drei Gruppensiege vorzuweisen hatte. Am 18. Mai 1958<br />

wurde „Berni“ Klodt, WM-Teilnehmer von 1954, zum Wegbereiter des klaren Sieges; mit zwei Toren brachte er<br />

seine Mannschaft vor <strong>der</strong> Halbzeit in Führung; „Manni“ Kreuz machte mit dem dritten Treffer kurz vor Spielende<br />

den Erfolg klar. Berni Klodt sagte später: „Wir hatten lange gebraucht, bis wir wie<strong>der</strong> eine Spitzenmannschaft<br />

besaßen. Gegen die Hamburger lief alles wie am Schnürchen. Unsere Mannschaft war mit 22,5 Jahren im Schnitt<br />

noch sehr jung. Aber sie war auch sehr hart, konnte richtig hinlangen. Das war sicherlich nicht mehr <strong>der</strong> Stil <strong>der</strong><br />

alten Schalker Meisterelf, unsere Stärken lagen auf an<strong>der</strong>em Gebiet.“ Nicht mehr mit dem Schalker Kreisel, son<strong>der</strong>n<br />

mit Kampfkraft und Konzentration behaupteten sich die Blauen auch im folgenden Europapokal. In drei Spielen<br />

setzten sie sich in <strong>der</strong> Qualifikation gegen Kjøbenhavns Boldklub durch, im Achtelfinale schalteten sie den<br />

englischen Meister Wolverhampton Wan<strong>der</strong>ers <strong>aus</strong>. Erst im Viertelfinale kam das Aus gegen Spaniens Vizemeister<br />

Atlético Madrid.<br />

Unter den Anstrengungen litt <strong>der</strong> Ligabetrieb – Schalke wurde nur Elfter, konnte aber in den kommenden<br />

Spielzeiten wie<strong>der</strong> auf Spitzenpositionen vorstoßen; mit Platz zwei in <strong>der</strong> vorletzten Oberliga-Saison qualifizierte<br />

sich das Team nach einem Ausscheidungsspiel gegen den Nordzweiten Wer<strong>der</strong> Bremen noch einmal für die<br />

Meisterschaftsendrunde. Als Oberligasechster 1963 ging <strong>der</strong> FC Schalke 04 in die erste Saison <strong>der</strong> neuen<br />

Bundesliga.


FC Schalke 04 183<br />

1963 bis 1981: Bundesliga mit Skandal und Abstieg<br />

Saison Liga Platz<br />

1963/64 Bundesliga 8<br />

1964/65 Bundesliga 16<br />

1965/66 Bundesliga 14<br />

1966/67 Bundesliga 15<br />

1967/68 Bundesliga 15<br />

1968/69 Bundesliga 7<br />

1969/70 Bundesliga 9<br />

1970/71 Bundesliga 6<br />

1971/72 Bundesliga 2<br />

1972/73 Bundesliga 15<br />

1973/74 Bundesliga 7<br />

1974/75 Bundesliga 7<br />

1975/76 Bundesliga 6<br />

1976/77 Bundesliga 2<br />

1977/78 Bundesliga 9<br />

1978/79 Bundesliga 15<br />

1979/80 Bundesliga 8<br />

1980/81 Bundesliga 17<br />

Als Gründungsmitglied <strong>der</strong> Bundesliga blieb Schalke bis 1981<br />

erstklassig. Allerdings musste <strong>der</strong> Verein in den ersten Jahren<br />

nicht nur sportlich darum kämpfen. Schon zu Ende <strong>der</strong> ersten<br />

Bundesligarunde stand die Lizenz auf dem Spiel. Der DFB<br />

befürchtete, dass Schalke seinen Verpflichtungen nicht mehr<br />

nachkommen könnte. Der Verein verkaufte daraufhin die<br />

Glückauf-Kampfbahn an die Stadt Gelsenkirchen; auf Drängen<br />

<strong>der</strong> Stadt trat <strong>der</strong> Vorstand zurück, Fritz Szepan wurde zum<br />

ersten Mal Vereinspräsident. Zuvor hatte bereits <strong>der</strong> erste<br />

Trainerwechsel <strong>der</strong> Knappen in <strong>der</strong> Liga stattgefunden: Georg<br />

Gawliczek musste gehen, Fritz Langner übernahm.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Bundesliga-Spielzeit 1964/65 stand das Team,<br />

Schalke-Fans<br />

in <strong>der</strong> Vorsaison noch Achter, am Ende auf dem letzten Platz. Nur weil die Liga auf 18 Mannschaften aufgestockt<br />

wurde und es nach dem Lizenzentzug für Hertha BSC keine weiteren Absteiger gab, blieb Schalke in <strong>der</strong> Eliteklasse.<br />

Die folgenden Spielzeiten kämpfte die Mannschaft mehr gegen den Abstieg denn um einen Mittelfeldplatz.<br />

Tiefstpunkt war am 7. Januar 1967 die bislang höchste Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Schalker. Das 11:0 für Borussia<br />

Mönchengladbach blieb mehr als elf Jahre lang <strong>der</strong> Bundesliga-Rekordsieg, ehe ebenfalls den Gladbachern gegen<br />

Borussia Dortmund 1978 noch ein Tor mehr gelang.<br />

Ende <strong>der</strong> Saison 1967/68 konnten die Schalker zumindest international durch gute Leistungen auf sich aufmerksam<br />

machen: bei <strong>der</strong> Coppa delle Alpi 1968 setzte sich das Team in einem internationalen Feld mit unter an<strong>der</strong>en


FC Schalke 04 184<br />

Eintracht Frankfurt, Juventus Turin und BSC Young Boys durch und siegte im Finale gegen den FC Basel. In <strong>der</strong><br />

Saison 1968/69 setzte sich <strong>der</strong> Aufwährtstrend fort. Schalke beendete, nach einem Trainerwechsel von Günther<br />

Brocker zu Rudi Gutendorf, die Saison als Bundesligasiebter und erreichte das Pokalfinale. Zwar verloren die<br />

Knappen gegen den FC Bayern München; da <strong>der</strong> jedoch sein erstes Double holte, vertrat Königsblau den DFB im<br />

Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1969/70. Hier scheiterte Schalke erst im Halbfinale an Manchester City; einem<br />

1:0-Sieg dank eines Treffers von Stan Libuda folgte ein 1:5 in England. Zwei Schalker Spieler durften mit <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Mexiko reisen: neben Libuda auch das mittlerweile ebenfalls<br />

etablierte Defensivtalent Kl<strong>aus</strong> Fichtel.<br />

Im Jahr 1971 war <strong>der</strong> Verein in den Bundesliga-Skandal verwickelt. Gegen Bestechungsgel<strong>der</strong> hatte die Mannschaft<br />

das Spiel gegen Arminia Bielefeld absichtlich 0:1 verloren. Mehrere Spieler wurden gesperrt, nachdem das Team die<br />

Saison 1971/72 als Vizemeister und Pokalsieger beendet hatte. 1973 zogen die Fußballer in das Parkstadion im<br />

Gelsenkirchener Stadtteil Erle um, das in Hinblick auf die Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland errichtet wurde,<br />

aber auch für Leichtathletikveranstaltungen genutzt werden konnte. Das Parkstadion wurde im Laufe <strong>der</strong> Zeit ein<br />

beliebter Veranstaltungsort für Großkonzerte.<br />

Am 21. Juli 1973 bezeichnete Carmen Thomas, damals Mo<strong>der</strong>atorin des Aktuellen Sportstudios, den Verein<br />

irrtümlich als „Schalke 05“. In einer massiven Kampagne insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Bild-Zeitung wurde ihre Entlassung<br />

gefor<strong>der</strong>t, aber das ZDF ließ sie weitere zwei Jahre das Sportstudio mo<strong>der</strong>ieren. Über dreißig Jahre später, beim<br />

Heimspiel am 28. August 2004 gegen Hansa Rostock, entschuldigte sie sich in <strong>der</strong> Arena für ihren Lapsus offiziell<br />

bei allen anwesenden Schalker Fans.<br />

1977 wurde Schalke erneut Vizemeister hinter Borussia Mönchengladbach; in dieser Saison erzielte die Elf um<br />

Kl<strong>aus</strong> Fischer am 9. Oktober 1976 mit einem 7:0 beim FC Bayern München ihren bislang höchsten Bundesligasieg.<br />

Noch vier Jahre spielte <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> ersten Liga, ehe Schalke am Ende einer verkorksten Saison 1980/81 als<br />

Bundesliga-Siebzehnter nach 55 Jahren erstmals wie<strong>der</strong> in die Zweitklassigkeit absteigen musste.<br />

1981 bis 1997: Krisen und Aufschwung zum UEFA-Pokal<br />

Saison Liga Platz<br />

1981/82 2. Bundesliga 1<br />

1982/83 Bundesliga 16<br />

1983/84 2. Bundesliga 2<br />

1984/85 Bundesliga 8<br />

1985/86 Bundesliga 10<br />

1986/87 Bundesliga 13<br />

1987/88 Bundesliga 18<br />

1988/89 2. Bundesliga 12<br />

1989/90 2. Bundesliga 5<br />

1990/91 2. Bundesliga 1<br />

1991/92 Bundesliga 11<br />

1992/93 Bundesliga 10<br />

1993/94 Bundesliga 14<br />

1994/95 Bundesliga 11<br />

1995/96 Bundesliga 3<br />

1996/97 Bundesliga 12


FC Schalke 04 185<br />

In den 1980er Jahren stieg Schalke weitere zwei Male in die Zweite Liga ab und musste wegen finanzieller Probleme<br />

um seine Lizenz bangen. Geistlicher Beistand wurde den Schalkern insbeson<strong>der</strong>e seit dem 2. Mai 1987 zuteil, als<br />

Papst Johannes Paul II. eine Messe im Parkstadion mit 100.000 Teilnehmern feierte und kurz darauf eine Einladung<br />

zum Ehrenmitglied <strong>der</strong> „Knappen“ annahm. 1988 brachte den erneuten Abstieg in die zweite Liga, in <strong>der</strong> folgenden<br />

Saison drohte dem finanziell klammen Verein gar <strong>der</strong> freie Fall in die Drittklassigkeit. Rettung brachte <strong>der</strong><br />

millionenschwere Klinikbesitzer Günter Eichberg, <strong>der</strong> erhebliche Finanzmittel zur Verfügung stellte und neue<br />

Sponsoren gewinnen konnte. 1991 gelang <strong>der</strong> Mannschaft schließlich <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Bundesliga.<br />

Eichbergs glamouröser Führungsstil und seine ehrgeizigen Pläne (u. a. <strong>der</strong> Bau eines neuen mo<strong>der</strong>nen Stadions)<br />

brachten ihm in <strong>der</strong> Presse den Titel „Sonnenkönig auf Schalke“ ein. Finanzielle Schwierigkeiten seines<br />

Klinikimperiums führten 1993 zum Rücktritt Eichbergs, <strong>der</strong> den Verein in eine schwere Krise stürzte. Zu seinen<br />

letzten Amtshandlungen gehörten die Verpflichtungen Rudi Assauers als Manager und Jörg Bergers als Trainer zur<br />

Rettung <strong>der</strong> abstiegsbedrohten Bundesligamannschaft. Finanziell hinterließ Eichberg einen Schuldenberg, zu dem<br />

teure Fehleinkäufe und ein undurchsichtiges Vertragswerk beitrugen. Mit dem Fleischfabrikanten Bernd Tönnies<br />

gelang es dem Vorstand, einen neuen Investor auf den Präsidentenstuhl zu heben und den Verein finanziell zu retten.<br />

Der plötzliche Tod Tönnies' brachte 1994 noch einmal erhebliche Unruhe in den Verein, als es dem Vorstand nicht<br />

gelang, auf <strong>der</strong> Hauptversammlung seinen farblosen Präsidentschaftskandidaten gegen den ehemaligen Schalker<br />

Nationalspieler Helmut Kremers durchzusetzen, <strong>der</strong> mit einer emotionalen Rede die Vereinsmitglie<strong>der</strong> zu<br />

beeindrucken wusste. Kremers trat auf Druck von Sponsoren und Banken bald darauf wie<strong>der</strong> zurück, und <strong>der</strong> Verein<br />

beschloss wegweisende Satzungsän<strong>der</strong>ungen, die eine Professionalisierung des Managements zum Ziel hatten und<br />

den Einfluss <strong>der</strong> oft emotional geprägten Hauptversammlungen beenden sollte. Starker Mann auf Schalke wurde nun<br />

Manager Assauer. Auch sportlich stellten sich langsam wie<strong>der</strong> Erfolge ein. 1996 erreichte die Mannschaft den dritten<br />

Platz in <strong>der</strong> Bundesliga und damit erstmals seit 1977 wie<strong>der</strong> eine Teilnahme am UEFA-Pokal-Wettbewerb, <strong>der</strong> 1997<br />

überraschend gegen Inter Mailand gewonnen werden konnte.<br />

1997 bis heute: „Meister <strong>der</strong> Herzen“ etabliert sich in <strong>der</strong> Spitze<br />

Saison Liga Platz<br />

1997/98 Bundesliga 5<br />

1998/99 Bundesliga 10<br />

1999/2000 Bundesliga 13<br />

2000/01 Bundesliga 2<br />

2001/02 Bundesliga 5<br />

2002/03 Bundesliga 7<br />

2003/04 Bundesliga 7<br />

2004/05 Bundesliga 2<br />

2005/06 Bundesliga 4<br />

2006/07 Bundesliga 2<br />

2007/08 Bundesliga 3<br />

2008/09 Bundesliga 8<br />

2009/10 Bundesliga 2<br />

Der Geschäftsbetrieb wurde professionalisiert. Seit 1994 wird <strong>der</strong> Vorstand nicht mehr direkt von den<br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong>n gewählt, son<strong>der</strong>n vom gewählten Aufsichtsrat bestellt. 2000 wurde die „FC Schalke 04 AG“ und<br />

mehrere Tochtergesellschaften unter an<strong>der</strong>em für den Stadionbetrieb gegründet. 2001 wurde Schalke Vizemeister;


FC Schalke 04 186<br />

am letzten Spieltag fühlten sich die Schalker bereits für vier Minuten zum achten Mal als deutscher Meister, doch ein<br />

Freistoßtor von Patrik An<strong>der</strong>sson, mit dem <strong>der</strong> FC Bayern München in <strong>der</strong> Nachspielzeit beim Spiel in Hamburg<br />

noch ein Unentschieden erreichte, ließ die Träume platzen. Schalke wurde von den Medien zum „Meister <strong>der</strong><br />

Herzen“ gekürt und zog erstmals in die Champions League ein. Wenig Trost brachte es, dass in Berlin eine Woche<br />

später gegen Union Berlin <strong>der</strong> dritte Pokalsieg gelang. In <strong>der</strong> folgenden Saison verteidigten die Blauen den Pokal im<br />

Endspiel gegen Bayer 04 Leverkusen.<br />

Im August 2001 zogen die Knappen<br />

abermals um, diesmal in die Arena<br />

AufSchalke, die seit 2005<br />

Veltins-Arena heißt. Infolge <strong>der</strong><br />

großen Investitionen in „Steine und<br />

Beine“ verschuldete sich <strong>der</strong> Verein.<br />

Im Zusammenhang mit dem Bau des<br />

neuen Stadions und <strong>der</strong> Verstärkung<br />

des Ka<strong>der</strong>s wurde unter an<strong>der</strong>em im<br />

Herbst 2002 eine Anleihe in Höhe von<br />

Veltins-Arena<br />

85 Millionen Euro aufgenommen, die kurzfristige Kredite ersetzt. Nach Auskunft des damaligen Finanzvorstandes<br />

und jetzigen Präsidenten Josef Schnusenberg belasteten den Verein im Herbst 2006 Verbindlichkeiten in Höhe von<br />

195 Millionen Euro; in verschiedenen Presseorganen wurde eine Summe von 225 Millionen Euro genannt.<br />

Allerdings gingen damit sportliche Erfolge einher. In den Spielzeiten 2004/05 und 2006/07 hatte die Mannschaft es<br />

zweimal erneut in <strong>der</strong> Hand, deutscher Meister zu werden, schaffte aber jeweils letztlich nur den zweiten Platz. Am<br />

17. Mai 2006 trat <strong>der</strong> langjährige Manager Rudi Assauer von allen Ämtern im Verein zurück. Zuvor wurde er<br />

verdächtigt, geheime finanzielle Informationen an das Nachrichtenmagazin „Focus“ weitergegeben zu haben. Der<br />

Focus berichtete, dass Schalke damals Privatkredite aufgenommen habe, um eine Insolvenz abzuwenden. Assauers<br />

Nachfolger wurde Andreas Müller, <strong>der</strong> nun für den sportlichen Bereich zuständig war. In Dresden wurde am 10.<br />

Oktober 2006 ein bis Mitte 2012 währen<strong>der</strong> Sponsorenvertrag mit dem russischen Energiekonzern Gazprom<br />

unterzeichnet. Seit dem 1. Januar 2007 befindet sich das Logo <strong>der</strong> Firma auf den Trikots des Profi-Ka<strong>der</strong>s. Der<br />

Sponsor zahlt nach Angaben von Schalke 04 mindestens einen Betrag von 60 bis 66 Millionen Euro, im Erfolgsfall,<br />

d.h. bei Erreichen <strong>der</strong> Champions League, sogar bis zu 100 Millionen, in die Kasse des Vereins. Außerdem wurde<br />

eine enge Kooperation mit dem russischen Erstligisten Zenit Sankt Petersburg beschlossen, <strong>der</strong> ebenfalls von<br />

Gazprom gesponsert wird. Die ehemaligen Hauptsponsoren Victoria und Veltins unterstützen den Verein bis 2012<br />

bzw. 2015.<br />

In <strong>der</strong> Champions League 2007/08 überstand Schalke erstmals die Gruppenphase und scheiterte erst im Viertelfinale<br />

am FC Barcelona. Seit Januar 2008 ist <strong>der</strong> FC Schalke 04 eines von vier deutschen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> neugegründeten<br />

ECA, <strong>der</strong> Interessenvertretung europäischer Fußballclubs. [19] Der FC Schalke 04 hat im Geschäftsjahr 2007 einen<br />

Rekordumsatz von 156 Millionen Euro verbucht, wobei <strong>der</strong> Gewinn 12,7 Millionen Euro betrug. [20] Zum Jahresende<br />

2007 konnte man die Verbindlichkeiten von knapp 130 Millionen Euro bis auf 102 Millionen Euro senken und<br />

zudem wurde <strong>der</strong> Anteil an <strong>der</strong> VELTINS-Arena auf nun bereits 75 Prozent erhöht. [21] Außerdem wurde eine<br />

Einrichtung einer königsblauen Hall of Fame, „Ehrenkabine“ genannt, beschlossen. [20] Am 9. März 2009 wurde<br />

Andreas Müller als Manager beurlaubt. Auch Trainer Fred Rutten wurde kurz darauf von seinen Aufgaben<br />

entbunden. Am 6. Mai 2009 wurde bekannt, dass Felix Magath beide Aufgaben – Trainer und Manager in<br />

Personalunion – ab 1. Juli 2009 übernehmen wird. [22] Die Saison 2008/09 verlief insgesamt enttäuschend. In <strong>der</strong><br />

Bundesliga reichte es in <strong>der</strong> Endabrechnung nur zu Platz 8. Im DFB-Pokal war man im Viertelfinale durch eine<br />

0:1-Nie<strong>der</strong>lage beim Zweitligisten Mainz 05 <strong>aus</strong>geschieden und im UEFA Pokal überstand man, nachdem man in<br />

<strong>der</strong> Qualifikation für die Champions League an Atlético Madrid gescheitert war, die Gruppenphase nicht. Schalke<br />

war daher in <strong>der</strong> Spielzeit 2009/10 erstmals seit acht Jahren in keinem internationalen Wettbewerb vertreten.


FC Schalke 04 187<br />

Mitte Oktober 2009 geriet Schalke 04 erneut in erhebliche finanzielle Schieflage, die Verbindlichkeiten sollen zu<br />

diesem Zeitpunkt ca. 250 Mio. Euro betragen haben. Wie am 29. Oktober 2009 bekannt wurde, erhielt Schalke 04<br />

frisches Kapital in Höhe von 25,5 Mio. Euro vom kommunalen Energieversorger Gesellschaft für Energie und<br />

Wirtschaft (GEW). Dabei übernahm die GEW für 15 Mio. Euro Kommanditanteile an <strong>der</strong> Arena auf Schalke<br />

Beteiligungsgesellschaft, die darüber hin<strong>aus</strong> noch ein Darlehen von 10,5 Mio. Euro erhält. Damit sank <strong>der</strong> Anteil des<br />

Vereins an <strong>der</strong> Arena-Beteiligungsgesellschaft auf 40,7 Prozent. Schalke 04 hat jedoch eine Rückkaufoption auf die<br />

Arena-Anteile für zehn Jahre bis 2019. [23] [24] [25] Trotz <strong>der</strong> kurzfristigen finanziellen Hilfe <strong>der</strong> GEW verbuchte <strong>der</strong><br />

Verein im Wirtschaftsjahr 2009 einen Verlust von 16,8 Millionen Euro und musste einen Rückgang des<br />

Jahresumsatzes um fast 15% auf 119 Millionen Euro hinnehmen. Hauptgrund dieses Rückgangs war das Verpassen<br />

eines internationalen Wettbewerbs in <strong>der</strong> Saison 2009/10. Im ersten Halbjahr 2010 ist es allerdings gelungen, die<br />

2003 aufgenommene Anleihe zur Stadionfinanzierung mit Hilfe eines deutschen Kreditinstituts umzufinanzieren.<br />

Durch diese Umstrukturierung profitiert <strong>der</strong> Verein von niedrigeren Zinsen und erhält dadurch die Möglichkeit, die<br />

Anleihe eher als geplant <strong>aus</strong>zulösen. Zur weiteren finanziellen Konsolidierung wurde eine Fan-Anleihe geplant, die<br />

mit dem Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/11 die Aufnahme von Fremdkapital in Höhe von bis zu 10 Millionen Euro<br />

ermöglicht. [26] Ziel des FC Schalke 04 Anleihe genannten Wertpapieres ist es, durch das gewonnene Kapital bereits<br />

bestehende Anleihen <strong>aus</strong>zulösen und Verbindlichkeiten zu niedrigeren Zinssätzen umzuverteilen. [27] Bereits einen<br />

Tag nach dem Beginn <strong>der</strong> Zeichnungsfrist wurde ein Zeichnungsvolumen von einer Million Euro erreicht. [28]<br />

Sportlich verlief die Saison 2009/10 ungleich erfolgreicher als wirtschaftlich. Nachdem die Hinrunde <strong>der</strong> Bundesliga<br />

auf Platz 2 abgeschlossen wurde, konnte diese Platzierung auch im weiteren Saisonverlauf gehalten werden. Die<br />

insgesamt neunte Vizemeisterschaft bedeutete die vierte Qualifikation für die Champions League in <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte. Darüber hin<strong>aus</strong> wurde mit Siegen über TSV Germania Windeck, VfL Bochum, TSV 1860<br />

München und dem VfL Osnabrück das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Da <strong>der</strong> FC Bayern München 2010<br />

sowohl Meister als auch Pokalsieger wurde, erhielt Schalke 04 das Startrecht im wie<strong>der</strong> eingeführten Supercup,<br />

verlor das zwei Wochen vor Beginn <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga 2010/11 <strong>aus</strong>getragene Spiel jedoch mit 0:2.<br />

Stadien<br />

• Veltins-Arena, bis Juli 2005 Arena AufSchalke<br />

• Einweihung am 13. und 14. August 2001<br />

• Fassungsvermögen: 61.673 Zuschauer, bei internationalen<br />

Spielen: 54.142 Zuschauer<br />

• eines <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Stadien <strong>der</strong> Welt<br />

• Parkstadion, bis 2001 das Heimstadion des FC Schalke 04.<br />

• Einweihung am 4. August 1973 gegen Feyenoord Rotterdam<br />

• Fassungsvermögen: 70.600 Zuschauer, nach dem Umbau 1998<br />

62.004 Zuschauer<br />

• Geburtsstätte <strong>der</strong> „Eurofighter“ und <strong>der</strong> „Meister <strong>der</strong> Herzen“<br />

• Anfang 2004 wurde mit dem Teilabriss des Stadions begonnen.<br />

Innenansicht <strong>der</strong> Arena<br />

Parkstadion mit <strong>der</strong> neuen Arena im Hintergrund


FC Schalke 04 188<br />

• Glückauf-Kampfbahn<br />

• Fassungsvermögen: 34.000 Zuschauer<br />

• Einweihung am 29. August 1928<br />

• Geburtsstätte des Schalker Kreisels<br />

• Zuschauerrekord: 70.000 im Jahr 1931<br />

• letztes Bundesligaspiel am 6. Juni 1973 gegen den Hamburger<br />

SV mit einem 2:0-Sieg für Schalke<br />

• Die Glückauf-Kampfbahn war bis 2005 die Spielstätte <strong>der</strong><br />

Schalker Jugend und <strong>der</strong> 2. Mannschaft des FC Schalke 04 in <strong>der</strong><br />

Oberliga Westfalen und in <strong>der</strong> 4. Liga.<br />

Größte Erfolge<br />

weitere Erfolge und Einzelheiten siehe hier<br />

International<br />

• UEFA-Cup-Sieger<br />

• 1997 (1:0 und 0:1 (4:1 i.E.) gegen Inter Mailand)<br />

• UI-Cup-Sieger<br />

• 2003 (2:0 und 0:0 gegen SV Pasching)<br />

• 2004 (2:1 und 1:0 gegen Slovan Liberec)<br />

Meisterschaftserfolge<br />

• Deutscher Meister (sieben Mal):<br />

• 1934 (2:1 gegen 1. FC Nürnberg)<br />

• 1935 (6:4 gegen VfB Stuttgart)<br />

• 1937 (2:0 gegen 1. FC Nürnberg)<br />

• 1939 (9:0 gegen Admira Wien)<br />

• 1940 (1:0 gegen Dresdner SC)<br />

• 1942 (2:0 gegen Vienna Wien)<br />

• 1958 (3:0 gegen Hamburger SV)<br />

• darüber hin<strong>aus</strong> wurde Schalke neunmal Vizemeister, zuletzt 2010<br />

Pokalerfolge<br />

• DFB-Pokalsieger:<br />

• 1937 (2:1 gegen Fortuna Düsseldorf)<br />

• 1972 (5:0 gegen 1. FC Kaiserslautern)<br />

• 2001 (2:0 gegen 1. FC Union Berlin)<br />

• 2002 (4:2 gegen Bayer 04 Leverkusen)<br />

• darüber hin<strong>aus</strong> stand Schalke in sieben weiteren deutschen Pokalfinalen<br />

• DFL-Ligapokalsieger<br />

• 2005 (1:0 gegen VfB Stuttgart)<br />

Glückauf-Kampfbahn 2005


FC Schalke 04 189<br />

Erste Mannschaft<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Nr. Name Nationalität<br />

1 Manuel Neuer<br />

Torwart<br />

33 Mathias Schober<br />

36 Lars Unnerstall<br />

2 Hans Sarpei<br />

3 Sergio Escu<strong>der</strong>o<br />

Abwehr<br />

4 Benedikt Höwedes<br />

5 Nicolas Plestan<br />

6 Tim Hoogland<br />

14 Kyriakos Papadopoulos<br />

21 Christoph Metzel<strong>der</strong><br />

22 Atsuto Uchida<br />

24 Christian Pan<strong>der</strong><br />

32 Joel Matip<br />

8 Hao Junmin<br />

10 Ivan Rakitić<br />

Mittelfeld<br />

11 Alexan<strong>der</strong> Baumjohann<br />

12 Peer Kluge<br />

13 Lukas Schmitz<br />

18 José Manuel Jurado<br />

20 Vasileios Pliatsikas<br />

23 Jermaine Jones<br />

27 Ciprian Deac<br />

28 Christoph Moritz<br />

30 Lewan Qenia<br />

7 Raúl<br />

9 Edu<br />

17 Jefferson Farfán<br />

Angriff<br />

19 Mario Gavranović<br />

25 Klaas-Jan Huntelaar<br />

26 Erik Jendrišek


FC Schalke 04 190<br />

Neuzugänge zur Saison 2010/11<br />

• Tim Hoogland (vom 1. FSV Mainz 05)<br />

• Christoph Metzel<strong>der</strong> (von Real Madrid)<br />

• Erik Jendrišek (vom 1. FC Kaiserslautern)<br />

• Lars Unnerstall (<strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Jugend)<br />

• Atsuto Uchida (von Kashima Antlers)<br />

• Kyriakos Papadopoulos (von Olympiakos Piräus)<br />

• Carlos Grossmüller (war <strong>aus</strong>geliehen an Danubio FC)<br />

• Marvin Pourie (war <strong>aus</strong>geliehen an TuS Koblenz)<br />

• Raúl (von Real Madrid)<br />

• Sergio Escu<strong>der</strong>o (von Real Murcia)<br />

• Hans Sarpei (von Bayer 04 Leverkusen)<br />

• Ciprian Deac (von CFR Cluj)<br />

• Klaas-Jan Huntelaar (vom AC Mailand)<br />

• José Manuel Jurado (von Atlético Madrid)<br />

• Nicolas Plestan (vom OSC Lille)<br />

Abgänge zur Saison 2010/11<br />

• Kevin Kurányi (zu FK Dynamo Moskau)<br />

• Zé Roberto (zu CR Vasco da Gama)<br />

• Mohamed Amsif (zum FC Augsburg)<br />

• Gerald Asamoah (zum FC St. Pauli)<br />

• Vicente Sánchez (zum Club América; Vertrag wurde vom Spieler aufgelöst)<br />

• Mineiro (Vertrag <strong>aus</strong>gelaufen)<br />

• Marcelo Bordon (Vertrag wurde aufgelöst)<br />

• Emin Yalın (zu Göztepe İzmir)<br />

• Heiko Westermann (zum Hamburger SV)<br />

• Carlos Grossmüller (Vertrag aufgelöst)<br />

• Marvin Pourie (zu FC Schalke 04 II)<br />

• Rafinha (zu CFC Genua)<br />

Verliehen in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

• Lewis Holtby (an 1. FSV Mainz 05, bis 2011)<br />

• Jan Morávek (an 1. FC Kaiserslautern, bis 2011)<br />

• Carlos Zambrano (an FC St. Pauli, bis 2012)<br />

• Tore Reginiussen (an US Lecce, bis 2011)<br />

Aktueller Trainer- und Betreuerstab


FC Schalke 04 191<br />

Amateurmannschaft<br />

Name Funktion<br />

Felix Magath Trainer<br />

Bernd Hollerbach Co-Trainer<br />

Josef Eichkorn Co-Trainer<br />

Bernd Dreher Torwarttrainer<br />

Werner Leuthard Konditionstrainer<br />

Markus Zetlmeisl Reha- und<br />

Konditionstrainer<br />

Dr. Kai Pieritz Mannschaftsarzt<br />

Die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 spielt in <strong>der</strong> Regionalliga West. Am 17. August 2009 sorgte das Team für<br />

einen Zuschauerrekord in <strong>der</strong> vierthöchsten deutschen Spielklasse: 16.495 Besucher verfolgten in <strong>der</strong> Veltins-Arena<br />

das Derby des zweiten Spieltags gegen Rot-Weiss Essen. [29]<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Torhüter<br />

Robin Himmelmann<br />

Marvin Radüchel<br />

Abwehr<br />

Frank Fahrenhorst<br />

Gerrit Hermsen<br />

Bahadir Incilli<br />

Philipp Kraska<br />

Denis<br />

Lapaczinski<br />

Marvin Pachan<br />

Robert Stark<br />

Jeffrey Volkmer<br />

Richard Weber


FC Schalke 04 192<br />

Erfolge<br />

(Stand: 17. August 2010)<br />

• Aufstieg in die Regionalliga Nord: 2003<br />

• Qualifikation für die Regionalliga West: 2008<br />

Jugendmannschaften<br />

Mittelfeld<br />

Felix Frank<br />

Manuel Glowacz<br />

Maurice Kühn<br />

Danny Latza<br />

Zlatko Muhovic<br />

Kevin Pires-Rodrigues<br />

Predrag Stevanović<br />

Albert Streit<br />

Massih Wassey<br />

Angriff<br />

Jonas Erwig-Drüppel<br />

Besart Ibraimi<br />

Alexan<strong>der</strong> Langlitz<br />

Bogdan Müller<br />

Marvin Pourie<br />

Marco Quotschalla<br />

Andreas Wiegel<br />

Trainerteam<br />

Michael Boris (Trainer)<br />

Frank Döpper (Co-Trainer)<br />

Sven Hübscher (Co-Trainer)<br />

Karl-Heinz Ahrend (Betreuer)<br />

Sowohl die A-Jugend als auch die B-Jugend spielen in <strong>der</strong> jeweiligen höchsten Spielklasse für diese Altersstufen, <strong>der</strong><br />

Bundesliga West.<br />

Erfolge A-Jugend<br />

• Deutscher Meister: 1976, 2006<br />

• DFB-Junioren-Vereinspokalsieger: 2005<br />

• DFB-Junioren-Kicker-Pokalsieger: 2002


FC Schalke 04 193<br />

Erfolge B-Jugend<br />

• Deutscher Meister: 1978, 2002<br />

Die Schalker Jahrhun<strong>der</strong>telf<br />

Mehr als 10.000 Anhänger des FC Schalke 04 wählten anlässlich des<br />

100-jährigen Bestehens des Vereins „ihre“ Mannschaft des<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts: [30]<br />

• Torhüter<br />

• Norbert Nigbur: Weltmeister 1974 – allerdings ohne Einsatz im<br />

• Abwehr<br />

Turnier, da als Torhüter Sepp Maier gesetzt war; galt als<br />

„Elfmetertöter“ [31] , hielt im Pokalhalbfinale 1972 im<br />

Elfmeterschießen drei von elf Schüssen und verwandelte selbst.<br />

• Kl<strong>aus</strong> Fichtel: Der älteste Feldspieler, <strong>der</strong> je in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

auflief. 552 Bundesligaspiele zwischen 1965 und 1988, davon<br />

Großplastiken von Jacques Tilly mit einigen <strong>der</strong><br />

bedeutendsten Spielern des FC Schalke 04<br />

477 für Schalke – Vereinsrekord. Mit seinem Namen<br />

wortspielend und weil er in <strong>der</strong> Abwehr stand wie ein Baum, wurde er „Tanne“ gerufen. [32]<br />

• Rolf Rüssmann: Beständiger Abwehrrecke, von 1969 bis 1984 bei Schalke. Mit 134 Bundesligaspielen in<br />

Folge königsblauer Rekordhalter ohne Verletzung, Formkrise o<strong>der</strong> Sperre. Später kurzzeitig Manager des<br />

Vereins.<br />

• Olaf Thon: Gerade 18 Jahre alt geworden erzielte er drei Tore im Pokalhalbfinale beim 6:6 gegen Bayern,<br />

eroberte einen Stammplatz im Mittelfeld und feierte noch im selben Jahr das Debüt im DFB-Dress. Kam nach<br />

einem Zwischenspiel in München als Verteidiger zurück und gehörte noch 2002 zum Ka<strong>der</strong> des Pokalsiegers.<br />

• Mittelfeld<br />

• Marc Wilmots: Ein kämpferischer Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> „Eurofighter“ genannten Mannschaft, <strong>der</strong> er 1996/97 mit<br />

vielen entscheidenden Toren den Weg zum UEFA-Cup-Triumph ebnete. Fans tauften ihn „Willi das<br />

Kampfschwein“. [33] Übernahm 2003 für wenige Wochen auch das Traineramt.<br />

• Fritz Szepan: Sechs Meisterschaften, Pokalsieg, zwei WM-Teilnahmen, Kapitän <strong>der</strong> deutschen<br />

Nationalmannschaft. Aktiv über zwei Jahrzehnte und mitverantwortlich für den Aufstieg in den 1920ern und<br />

die Erfolge <strong>der</strong> 1930er Jahre. Nicht unumstritten, da er beim Erwerb seines Textilgeschäfts in Gelsenkirchen<br />

von <strong>der</strong> „Arisierung“ profitierte. Dennoch in den 1960ern zwei Jahre Vereinspräsident.<br />

• Ernst Kuzorra: Um ihn und seinen Schwager Fritz Szepan drehte sich <strong>der</strong> „Schalker Kreisel“. Personifiziert als<br />

Spieler, Trainer, Obmann (Manager) und Talentsichter in einer Person die Meistermannschaft <strong>der</strong> 1930er und<br />

1940er Jahre, <strong>der</strong>en Spielführer er war. Ehrenbürger <strong>der</strong> Stadt; <strong>der</strong> Weg, an dem die Geschäftsstelle des<br />

Vereins liegt, ist nach ihm benannt.<br />

• Ingo An<strong>der</strong>brügge: Der ehemalige Borusse krönte seine zwölf Jahre bei Schalke mit dem Gewinn des<br />

• Sturm<br />

UEFA-Cups, erhielt jedoch nie eine Berufung in die DFB-Auswahl. Sechstbester Bundesliga-Torschütze <strong>der</strong><br />

Schalker. [34] Spezialität des Linksfußes: Freistöße und Elfmeter.<br />

• Reinhard „Stan“ Libuda: Libuda erhielt seinen Spitznamen in Anlehnung an Stanley Matthews, dessen<br />

bekanntesten Fußballtrick auch Libuda beherrschte. Als einer <strong>der</strong> „technisch versiertesten und populärsten<br />

Rechtsaußen seiner Zeit“ [35] war er mit <strong>der</strong> deutschen Nationalelf WM-Dritter 1970. Seine Karriere in<br />

Deutschland endete mit seiner Verwicklung in den Bundesliga-Skandal.<br />

• Kl<strong>aus</strong> Fischer: Berühmt machten ihn seine akrobatischen wie erfolgreichen Fallrückzieher. 1977 erzielte er im<br />

Län<strong>der</strong>spiel gegen die Schweiz einen Treffer per Fallrückzieher, <strong>der</strong> später zum deutschen Tor des


FC Schalke 04 194<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts gewählt wurde. 182 Bundesligatreffer für Schalke sind noch immer Bestmarke im Verein. [34]<br />

• Rüdiger Abramczik: Der Rechtsaußen, von Fans und in <strong>der</strong> Presse als „Flankengott“ [36] bezeichnet, flankte erst<br />

an Kl<strong>aus</strong> Fischer und wurde später selbst gefährlicher Torschütze. Bei seinem Debüt 1973 war er <strong>der</strong> bis dahin<br />

jüngste Spieler aller Zeiten in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Zum Trainer <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>telf wurde Huub Stevens gewählt.<br />

Weitere bedeutende Spieler<br />

siehe hier<br />

Statistiken und Rekorde<br />

siehe hier<br />

Personen<br />

Vorstand<br />

• Liste des Aufsichtsrats siehe hier<br />

• Liste <strong>der</strong> Vereinspräsidenten siehe hier<br />

• Liste <strong>der</strong> Manager siehe hier<br />

• Liste <strong>der</strong> Trainer siehe hier<br />

Name Funktion Vertrag bis<br />

Peter Peters Geschäftsführer 2010<br />

Felix<br />

Magath<br />

Trikots und Trikotsponsoren<br />

• siehe hier<br />

Fan-Freundschaft und Rivalität<br />

Manager 2013<br />

Horst Heldt Sportdirektor 2013<br />

Die Fans des S04 unterhalten seit Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre eine innige Fanfreundschaft mit den Anhängern des 1. FC<br />

Nürnberg. So kann man bei fast jedem Spiel des FCN im Ruhrgebiet Schalker im Block <strong>der</strong> Nürnberger antreffen.<br />

Umgekehrt wird <strong>der</strong> FC Schalke 04 von den Cluberern im Süden, zum Beispiel in München o<strong>der</strong> Stuttgart,<br />

unterstützt. Für die Ursache dieser ersten intensiven Fanfreundschaft in Deutschland gibt es zahlreiche Varianten,<br />

<strong>der</strong>en gemeinsamer Kern eine Begegnung zwischen Nürnberger Mitglie<strong>der</strong>n des Fanklubs Red Devils und Schalker<br />

Gelsen-Szene ist. Einmal war es eine zufällige Begegnung bei einer Zugfahrt, ein an<strong>der</strong>es Mal die gemeinsame<br />

Verbrü<strong>der</strong>ung bei einer Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Bayernfans. Eine weitere Variante geht auf eine erste indirekte<br />

Begegnung durch eine Reportage des Stern über Schalke-Fans zurück, die auf den Fotos auch Aufnäher des 1. FCN<br />

trugen. Bis heute gilt die Qualität <strong>der</strong> Verbundenheit zwischen Clubfans und Anhängern von Schalke 04 als „in <strong>der</strong><br />

deutschen Fußballlandschaft einmalig“. [37] Erstmals offiziell zelebriert wurde die Freundschaft am 14. Dezember<br />

1991 mit offiziell genehmigten bengalischen Feuern und Fahnenkorso im Frankenstadion. [37] Einige Fans des S04<br />

pflegen seit den 1990er Jahren Freundschaften mit Fans vom FC Twente Enschede.


FC Schalke 04 195<br />

Eine äußerst stark <strong>aus</strong>geprägte sportliche Rivalität besteht traditionell<br />

zwischen Schalke und Borussia Dortmund. Das Revier<strong>der</strong>by<br />

elektrisiert regelmäßig nicht nur die Bewohner des Ruhrgebiets. In bis<br />

heute (Stand 26. Februar 2010) 135 Derbys gab es 55 Schalker Siege,<br />

45 Dortmun<strong>der</strong> Erfolge und 35 Unentschieden. [38] Beson<strong>der</strong>e Rivalität<br />

herrscht außerdem zwischen Schalke und Rot-Weiss Essen. Rivalität<br />

besteht auch gegenüber dem FC Bayern München.<br />

An<strong>der</strong>e Abteilungen im Verein<br />

Frauenfußball<br />

Borussia-Fans auf <strong>der</strong> Südtribüne<br />

Im Frauenfußball konnte <strong>der</strong> FC Schalke 04 in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

einige nennenswerte Erfolge erzielen. Die Mannschaft wurde fünfmal Westfalenmeister und zweimal<br />

Westfalenpokalsieger. Sowohl bei <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft als auch im DFB-Pokal war dann aber jeweils in <strong>der</strong><br />

ersten Runde Endstation. Mitte <strong>der</strong> Achtziger Jahre wurde die Abteilung aufgelöst. Ab <strong>der</strong> Saison 2007/08 kooperiert<br />

<strong>der</strong> Verein mit den Fußballerinnen des Zweitligisten 1. FFC Recklingh<strong>aus</strong>en. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf<br />

drei Jahre begrenzt. [39]<br />

Basketball<br />

S04 Baskets ist die Basketball-Abteilung des Vereins. Sie spielte bis 2009 in <strong>der</strong> Pro A, <strong>der</strong> zweithöchsten<br />

Basketballliga Deutschlands.<br />

Handball<br />

Die Handballabteilung wurde 1926 gegründet. 1929 wurde man Gaumeister und spielte bis Kriegsende in <strong>der</strong><br />

Gauliga, <strong>der</strong> damals höchsten Spielklasse. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte man, bis auf einige Jahre in <strong>der</strong><br />

Oberliga, nicht an die Erfolge anknüpfen. Zurzeit spielt <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Verbandsliga.<br />

Leichtathletik<br />

Die Leichtathletikabteilung des FC Schalke 04 wurde 1922 gegründet. Berühmte Mitglie<strong>der</strong> waren die mehrfache<br />

deutsche Meisterin im Sprint Erika Rost, <strong>der</strong> Gewinner <strong>der</strong> Silbermedaille im Zehnkampf bei den Olympischen<br />

Spielen 1996 Frank Busemann und <strong>der</strong> Junioreneuropameister über 200m 2003 Sebastian Ernst.<br />

Tischtennis<br />

Die Tischtennisabteilung wurde 1947 gegründet. 1952/1953 spielte Schalke 04 für ein Jahr in <strong>der</strong> Oberliga, bis zur<br />

Gründung <strong>der</strong> Tischtennis-Bundesliga 1966 die höchste Spielklasse in Deutschland. In <strong>der</strong> Saison 2006/2007 spielt<br />

man in <strong>der</strong> Bezirksklasse.<br />

Auch die Damenmannschaft gehörte Anfang <strong>der</strong> 1950er Jahre <strong>der</strong> Oberliga an, bis sie 1956 zurückgezogen<br />

wurde. [40]


FC Schalke 04 196<br />

Literatur<br />

• Bodo Berg: Mehr als ein Spiel: <strong>aus</strong> dem Leben eines Fußballfans; mit Fotos von Yves Eigenrauch, Göttingen<br />

2000, ISBN 3-89533-299-2<br />

• Jenrich Burkh: Planet Königsblau, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-446-4<br />

• Stefan Goch/Norbert Silberbach: Zwischen Blau und Weiß liegt Grau, Essen 2005, ISBN 3-89861-433-6<br />

• Helmut Holz: Schalke ist unbezahlbar, Gelsenkirchen 1991, ISBN 3-924984-30-1<br />

• Helmut Holz: Schalke zum Schmunzeln. Kurioses und Konkretes von Fans und Phantasten – erlebt und<br />

gesammelt, Gelsenkirchen 1984, ISBN 3-9800764-6-6<br />

• Wilhelm Herbert Koch: Die Königsblauen: das Phänomen Schalke 04, Düsseldorf 1973, ISBN 3-7700-0365-9<br />

• Olivier Kruschinski: Blau und Weiß ein Leben lang. Eine Saison mit Schalke, Herten 2005, ISBN 3-938152-04-4<br />

• Georg Röwekamp: Der Mythos lebt. Die Geschichte des FC Schalke 04, Göttingen 1996 [und neuere Aufl.],<br />

ISBN 3-89533-164-3<br />

• Schalker Fan-Initiative (Hrsg.), Die Spitze des Eichbergs. Die schönsten Skandale des FC Schalke 04, Essen<br />

2005, ISBN 3-89861-393-3<br />

• Jörg Seveneick, Thomas Spiegel, Gerd Voss (Hrsg.): 100 Schalker Jahre – 100 Schalker Geschichten, Essen<br />

2004, ISBN 3-89861-321-6<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Website [1]<br />

• 100 Schalker Jahre [41]<br />

Koordinaten: 51° 33′ 33″ N, 7° 3′ 46″ O [42]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. schalke04. de<br />

[2] Stand: Saisonende 2008/09<br />

[3] Website „100 Schalker Jahre“ (http:/ / www. 100schalkerjahre. de/ geschichte_1904-1924. php), Kapitel 1904–1924, FC Schalke 04, 2004<br />

(gesichtet 10. Januar 2007)<br />

[4] Später wurde vom Verein auch <strong>der</strong> 20. Mai als Gründungstag genannt, nach an<strong>der</strong>en Quellen auch das „Frühjahr 1904“ o<strong>der</strong> „Sommer 1904“.<br />

Heinrich Kullmann – eins <strong>der</strong> angeblichen Gründungsmitglie<strong>der</strong> – hatte den Oktober 1904 im Mitglieds<strong>aus</strong>weis notiert. Der 4. Mai ist das<br />

Datum, auf das man sich – vermutlich in den 1960ern – als offizielles Gründungsdatum einigte. (lt. Website „100 Schalker Jahre“ (http:/ /<br />

www. 100-schalker-jahre. de/ stichtag_040504_gruendung. php), Stichtag 4. Mai, ebd.)<br />

[5] Der heutige Verein Westfalia Schalke (http:/ / www. westfalia-schalke. de/ ) wurde 1922 von ehemaligen Mitglie<strong>der</strong>n neu gegründet, die den<br />

Zusammenschluss mit dem TV 1877 (1919) nicht guthießen; s. „100 Schalker Jahre“ (http:/ / www. 100-schalker-jahre. de/<br />

stichtag_040105_fussballklub. php), Stichtag 5. Januar<br />

[6] Stefan Willeke, „Mit Furz zum Sieg“, in: Die Zeit vom 22. April 2004, Online-Version (http:/ / www. zeit. de/ 2004/ 18/ ZL-Schalke)<br />

gesichtet am 11. Januar 2007<br />

[7] Stefan Goch/Norbert Silberbach: Zwischen Blau und Weiß liegt Grau, Essen 2005, S. 38<br />

[8] Website 1904–1924 Die wilden Jahre (http:/ / www. schalke04. de/ verein/ geschichte/ 1904-1924. html), Website des FC Schalke 04<br />

[9] Website „100 Schalker Jahre“ (http:/ / www. 100-schalker-jahre. de/ stichtag_040525_kuzorra. php), Stichtag 25. Mai, ebd.<br />

[10] „bo“: „Turnvater Unkel bleibt Schalkes Fußballern treu“, WAZ vom 19. April 2004<br />

[11] zitiert nach „Turnvater Unkel bleibt Schalkes Fußballern treu“, WAZ vom 19. April 2004<br />

[12] Wilhelm Hopf, <strong>Fussball</strong>: Soziologie und Sozialgeschichte einer populären Sportart, Berlin/Hamburg/Münster 1994, S. 117, ISBN<br />

3-88660-231-1; Onlineversion (http:/ / books. google. de/ books?id=WKNZmFEkOFAC& pg=PA117& lpg=PA117& dq="Reinliche+<br />

Scheidung"+ Schalke& source=bl& ots=47WwBvHSRB& sig=CAcAqcSG3Syp0Dgt0ViR0svjqis& hl=de&<br />

ei=Ij6eSpe7O5WWmAO6spnGAg& sa=X& oi=book_result& ct=result& resnum=2#v=onepage& q="Reinliche Scheidung" Schalke&<br />

f=false) gesichtet am 2. September 2009<br />

[13] Zu den Gründen siehe Website „100 Schalker Jahre“ (http:/ / www. 100-schalker-jahre. de/ stichtag_040105_fussballklub. php), Stichtag 5.<br />

Januar, ebd.<br />

[14] kompletter Text (http:/ / www. schalke04. de/ verein/ vereinslied. html) des Vereinsliedes auf <strong>der</strong> Schalker Website; die „t<strong>aus</strong>end Feuer“<br />

waren die vielen Fackeln, die durch das Verbrennen von Grubengas entstanden und bei Dunkelheit über <strong>der</strong> Stadt leuchteten. Die Stadt<br />

Gelsenkirchen hatte lange den Beinamen „Stadt <strong>der</strong> 1000 Feuer“. Link abgerufen am 3. April 2010.


FC Schalke 04 197<br />

[15] Markus Beims, „Der Mythos Schalke lebt“, in Schalke 04 – 100 Jahre, Top In Sport Son<strong>der</strong>heft Nr. 2/Hannover 2004, ISSN 0948-5333<br />

[16] „Dieser Massenbesuch, die Kampfbahn Glückauf hatte eigentlich nur 34.000 Plätze, zeigte nicht nur, dass <strong>der</strong> FC Schalke 04 über zahlreiche<br />

Anhänger verfügte, son<strong>der</strong>n nach dem Skandal standen diese Menschen zu den vermeintlichen Sün<strong>der</strong>n, die wohl auch in weiten Kreisen <strong>der</strong><br />

Bevölkerung als Opfer bürgerlicher Sportfunktionäre gesehen wurden.“ Stefan Goch/Norbert Silberbach: Zwischen Blau und Weiß liegt Grau,<br />

Essen 2005, S. 62<br />

[17] „Der FC Gelenkirchen-Schalke 04 war seit Mitte <strong>der</strong> 1920er Jahre eine erfolgreiche Ausnahmemannschaft mit überlegener Spieltechnik und<br />

großen Spielern. Dass diese Mannschaft, die ja in ihrer Grundorientierung und Grundzusammensetzung im gesamten ‚Dritten Reich‘ halbwegs<br />

gleich blieb bzw. sich nur langsam wandelte, zur Spitze des deutschen Fußballsports gehörte, war also klar…“, Goch/Silberbach: Zwischen<br />

Blau und Weiß liegt Grau, a.a.O., S. 247<br />

[18] Geschichte 1945–1963 (http:/ / www. schalke04. de/ verein/ geschichte/ 1945-1963. html), Website des FC Schalke 04<br />

[19] Kicker Sportmagazin vom 22. Januar 2008 (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ intligen/ startseite/ artikel/ 374319/ )<br />

[20] „Verein richtet ‚Hall of Fame‘ ein“ (http:/ / www. reviersport. de/ 55060---schalke-rekordumsatz-156-millionen-euro. html), reviersport.de<br />

vom 22. Juni 2008<br />

[21] „JHV: Viel Beifall für Bilanz und Ebbe Sand“ (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news-archiv/ einzelansicht/ artikel/<br />

jhv-viel-beifall-fuer-bilanz-und-ebbe-sand. html), Website des FC Schalke 04 vom 22. Juni 2008<br />

[22] Felix Magath erhält Vierjahresvertrag als Manager und Chef-Trainer (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news-archiv/ einzelansicht/<br />

artikel/ felix-magath-erhaelt-vierjahresvertrag-als-manager-und-chef-trainer. html), Meldung auf <strong>der</strong> Website des FC Schalke 04<br />

[23] http:/ / www. ftd. de/ sport/ :klammer-fussballclub-schalke-systemrelevant/ 50030178. html<br />

[24] http:/ / newsticker. sueddeutsche. de/ list/ id/ 833078<br />

[25] http:/ / www. welt. de/ sport/ fussball/ article5020145/ Schalke-04-zieht-den-Kopf-<strong>aus</strong>-<strong>der</strong>-Schlinge. html<br />

[26] Bilanz 2009: Tilgung und Stärkung <strong>der</strong> sportlichen Substanz gehen Hand in Hand (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news/ einzelansicht/<br />

artikel/ s04-praesentiert-bilanz-2009-tilgung-und-staerkung-<strong>der</strong>-sportlichen-substanz-gehen-hand-in-hand-1. html)<br />

[27] Vorstellung <strong>der</strong> FC Schalke 04 Anleihe (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news/ einzelansicht/ artikel/<br />

vorstellung-<strong>der</strong>-fc-schalke-04-anleihe. html)<br />

[28] FC Schalke 04 Anleihe - Millionengrenze überschritten (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news/ einzelansicht/ artikel/<br />

fc-schalke-04-anleihe-millionengrenze-ueberschritten. html)<br />

[29] Schalke 04 II stellt neuen Zuschauerrekord für die 4. Liga auf (http:/ / www. schalke04. de/ aktuell/ news/ einzelansicht/ artikel/<br />

schalke-04-ii-stellt-neuen-zuschauerrekord-fuer-die-4-liga-auf. html), Website des FC Schalke 04 vom 17. August 2009<br />

[30] Fußballportal.de (http:/ / www. fussballportal. de/ Schalke-04/ index. php?kat=81_168_356)<br />

[31] u.a. „Heute macht man etwas zu viel Schnick-Schnack“ (http:/ / www. learn-line. nrw. de/ angebote/ zeus/ thema/ promis/ 04_17etwa. htm),<br />

WAZ 2. April 2004 (Online-Version gesichtet 15. Januar 2007)<br />

[32] „Der Wald stirbt, die Tanne steht“ (http:/ / www. westline. de/ media/ schalke1964-1983. pdf), in Schalke 1964–1983, Westline.de<br />

[33] u.a. „Bundesliga: Halbnackte Männer und mehr“ (http:/ / web. archive. org/ web/ 20010802162359/ http:/ / www. wdr. de/ online/ sport/<br />

bundesliga/ start. phtml), WDR 27. Juli 2001; auch international: „Willi das Kampfschwein – Belgian Senate: 0 – 0 ?“ (http:/ / lawjustice.<br />

blogspot. com/ 2005/ 09/ willi-das-kampfschwein-belgian-senate. html), Law & Justice Blog, 7. September 2005 (beide Online-Versionen<br />

gesichtet 15. Januar 2007)<br />

[34] Rekorde (http:/ / www. schalke04. de/ verein/ rekordlisten/ bundesligatore. html), Website des Vereins<br />

[35] „Unsere besten Fußballer“ (http:/ / www. zdf. de/ ZDFde/ inhalt/ 30/ 0,1872,3936446,00. html) (Platz 29), ZDF, Sendung vom 26. Mai 2006<br />

(Online-Version gesichtet 15. Januar 2007)<br />

[36] u.a. „40 Jahre Bundesliga“ (http:/ / www. stern. de/ sport-motor/ fussball/ index. html?id=511788& p=2& nv=ct_cb& eid=510770), Stern<br />

extra, 19. August 2003 (Online-Version gesichtet 15. Januar 2007)<br />

[37] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 304ff.<br />

[38] http:/ / www. west<strong>der</strong>by. de/ html/ body_d_statistik. html<br />

[39] Meldung auf <strong>der</strong> Schalker Homepage (http:/ / www. schalke04. de/ 643. html?& tx_ttnews[tt_news]=9080& tx_ttnews[backPid]=19&<br />

cHash=5fafe655b9)<br />

[40] Zeitschrift DTS, 1956/18 Ausgabe West S.5<br />

[41] http:/ / www. 100-schalker-jahre. de<br />

[42] http:/ / toolserver. org/ ~geohack/ geohack. php?pagename=FC_Schalke_04& language=de& params=51. 559104_N_7.<br />

062718_E_region:DE-NW_type:landmark


Bayer 04 Leverkusen 198<br />

Bayer 04 Leverkusen<br />

Bayer 04 Leverkusen<br />

Voller Name Bayer 04<br />

Leverkusen<br />

Fußball GmbH [1]<br />

Ort Leverkusen<br />

Gegründet 15. Juni 1904<br />

Vereinsfarben Rot-Schwarz<br />

Stadion BayArena<br />

Plätze 30.210<br />

Vorstand Wolfgang Holzhäuser<br />

Trainer Jupp Heynckes<br />

Homepage<br />

www.bayer04.de [2]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 4. Platz<br />

Bayer 04 Leverkusen (offiziell: Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH) ist ein Fußballverein <strong>aus</strong> Leverkusen. Die<br />

ehemalige Lizenz-Fußballabteilung des Sportvereins TSV Bayer 04 Leverkusen wurde 1999 in eine eigenständige<br />

Gesellschaft überführt und ist seitdem 100 prozentige Tochter <strong>der</strong> Bayer AG. [3] Die Mannschaft von Bayer 04 stieg<br />

1979 in die Fußball-Bundesliga auf und ist seitdem ohne Unterbrechung in <strong>der</strong> höchsten deutschen Spielklasse<br />

vertreten. Sie ist seit dem Sieg im UEFA-Pokal 1988 eine von lediglich acht deutschen Profi-Fußballmannschaften,<br />

die einen internationalen Titel gewannen. Zu den größten Erfolgen des Vereins zählen zudem <strong>der</strong> Gewinn des<br />

DFB-Pokals 1993 sowie das Erreichen des UEFA Champions-League-Finales 2002. Durch zahlreiche zweite Plätze<br />

in verschiedenen Wettbewerben innerhalb <strong>der</strong> letzten 15 Jahre, darunter vier Deutschen Vizemeisterschaften, haftet<br />

ihr jedoch das Image des „Ewigen Zweiten“ an.<br />

Der heutige Fußballverein geht auf den am 15. Juni 1904 unter dem Namen Turn- und Spielverein 1904 <strong>der</strong><br />

Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer & Co. Leverkusen gegründeten Betriebssportverein zurück. Die<br />

Vereinsfarben Rot-Schwarz stehen in <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong> ehemaligen Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen (SVB),<br />

einem in den 1920er Jahren vom restlichen Verein getrennten Vereinsteil, <strong>der</strong> 1984 mit dem heutigen TSV Bayer 04<br />

wie<strong>der</strong>vereinigt wurde.


Bayer 04 Leverkusen 199<br />

Geschichte<br />

Gründung<br />

Am 27. November 1903 schrieb Wilhelm H<strong>aus</strong>child einen von 170 Arbeitern des Bayer-Konzerns unterzeichneten<br />

Brief an die Firmenleitung, mit <strong>der</strong> Bitte einen konzerneigenen Sportverein zu gründen. Das Unternehmen willigte<br />

ein und so kam es am 15. Juni 1904 zur Gründung des Turn- und Spielverein 1904 <strong>der</strong> Farbenfabrik vormals<br />

Friedrich Bayer Co. Leverkusen. Erster Vorsitzen<strong>der</strong> des Vereins wurde Major a.D. Albert Mandel, <strong>der</strong> seit 1903<br />

Wohlfahrtsdirektor im Bayerwerk war.<br />

Am 31. Mai 1907 wurde eine separate Fußballabteilung gegründet. In <strong>der</strong> damaligen deutschen Sportgesellschaft<br />

herrschte eine Feindseligkeit zwischen Turnern und Vertretern an<strong>der</strong>er Sportarten, was eventuell mit dazu beitrug,<br />

dass die Fußballer sich zusammen mit den Handballern, Leichtathleten, Boxern und F<strong>aus</strong>tballspieler ab dem 8. Juni<br />

1928 vom Rest des Vereins abspalteten. Von da an gab es den TuS 04, in welchem sich die Turner organisierten und<br />

die Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen, welcher die an<strong>der</strong>en Sportarten angehörten. Da die Sportvereinigung die<br />

traditionellen Klubfarben Rot und Schwarz übernahm, än<strong>der</strong>ten die Turner ihre Farben in Blau und Gelb.<br />

Ende <strong>der</strong> Zwanziger und Anfang <strong>der</strong> Dreißiger Jahre spielten Leverkusens Fußballer <strong>aus</strong>schließlich in <strong>der</strong> dritten und<br />

vierten Liga, bis es ihnen 1936 gelang, die 2. Liga West zu erreichen. In diesem Jahr trugen die Spieler anlässlich<br />

eines Aufstiegsspiels gegen Solingen 95 erstmals das Bayer-Kreuz auf ihren Trikots. 1951 erreichte <strong>der</strong> Verein seine<br />

erste Teilnahme in <strong>der</strong> damals höchsten deutschen Spielklasse, <strong>der</strong> Oberliga West, in <strong>der</strong> sie bis zu ihrem Abstieg<br />

1956 unter Trainer Sepp Kretschmann, <strong>der</strong> Bayer in den Vorsaisons noch zu einem 7. und einem 3. Platz hatte<br />

führen können, verblieben. Im Jahr 1962, dem Vorjahr <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> professionell betriebenen<br />

Fußball-Bundesliga, stieg Leverkusen wie<strong>der</strong> in die höchste Spielklasse auf. Aus <strong>der</strong> Oberliga West wurden <strong>der</strong> 1.<br />

FC Köln, Borussia Dortmund, Preußen Münster, <strong>der</strong> FC Schalke 04 und <strong>der</strong> Mei<strong>der</strong>icher SV (heute MSV Duisburg)<br />

für die 1. Bundesliga <strong>aus</strong>gewählt. Die restlichen Teams, zu denen auch Leverkusen zählte, bildeten mit den besten<br />

Vereinen <strong>der</strong> 2. Oberliga West die Regionalliga West, die zu dem Zeitpunkt zweithöchste deutsche Spielklasse.<br />

Regionalliga<br />

Der Leverkusener Mannschaft bereitete es zunächst Mühe, in <strong>der</strong> neuen Liga Fuß zu fassen, so dass sie in den<br />

Anfangsjahren stets im Tabellenkeller anzutreffen war. In <strong>der</strong> Saison 1967/68 wurden sie erstmals Meister <strong>der</strong><br />

Regionalliga West, belegten aber in <strong>der</strong> Aufstiegsrunde nur den 2. Platz, und mussten infolgedessen dem<br />

Erstplatzierten, Kickers Offenbach, den Vortritt lassen, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Allerdings konnte die<br />

Mannschaft an diesem Aufwärtstrend nicht festhalten und stieg in <strong>der</strong> Saison 1972/73 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Regionalliga West ab.<br />

Zweite Bundesliga<br />

In <strong>der</strong> Saison 1975/76 stieg Leverkusen wie<strong>der</strong> in die zweithöchste<br />

deutsche Spielklasse auf. Dies war mittlerweile die 1974 ins Leben<br />

gerufene ebenfalls professionelle 2. Fußball-Bundesliga, die zu jenem<br />

Zeitpunkt noch zweigleisig war und in eine Süd- und eine Nordstaffel<br />

aufgeteilt war. Erwartungsgemäß kämpfte man in <strong>der</strong> ersten Saison<br />

gegen den Abstieg und beendete das Jahr auf dem 15. Tabellenplatz,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> damals noch 20 Mannschaften zählenden Liga den<br />

Klassenerhalt bedeutete. In den folgenden Jahren konnte sich Bayer 04<br />

Logo SV Bayer 04 Leverkusen bis 1984<br />

Leverkusen kontinuierlich steigern und wurde 1979 Meister <strong>der</strong> 2. Bundesliga Nord, nachdem sie am dritten Spieltag<br />

die Tabellenführung übernommen hatten und nicht mehr abgaben. Dieser Triumph brachte den lang ersehnten<br />

Aufstieg in die 1. Bundesliga mit sich. Meistertrainer war Willibert Kremer, <strong>der</strong> Leverkusen 1976 übernommen hatte


Bayer 04 Leverkusen 200<br />

und am 22. November 1981 entlassen wurde. Zum Aufstiegska<strong>der</strong> gehörten auch bekannte Spieler wie Jürgen<br />

Gelsdorf o<strong>der</strong> Thomas Hörster, die nach ihrer aktiven Karriere bei Leverkusen auch als Trainer in Erscheinung treten<br />

sollten.<br />

Bundesligaaufstieg und Erfolge<br />

In den ersten Jahren Erstligazugehörigkeit konnte Leverkusen nicht<br />

viel erreichen und kämpfte Jahr für Jahr gegen den Abstieg, <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Spielzeit 1981/82 bedrohlich nahe kam und nur durch<br />

zwei Relegationsspiele gegen den Aufstiegsaspiranten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 2.<br />

Bundesliga, Kickers Offenbach, abgewendet werden konnte. 1984<br />

wurden die beiden geteilten Bayer-Sportvereine nach über einem<br />

halben Jahrhun<strong>der</strong>t wie<strong>der</strong> zu einem Verein zusammengefügt. Fortan<br />

nannte sich <strong>der</strong> Club TSV Bayer 04 Leverkusen e.V.. Während die<br />

offiziellen Klubfarben in Rot-Weiß geän<strong>der</strong>t wurden, blieb die<br />

Fußballabteilung bei Rot-Schwarz.<br />

Logo des TSV Bayer 04 Leverkusen, ab 1996<br />

nicht mehr für den Fußballbereich gültig<br />

Mit <strong>der</strong> Besetzung des Traineramts durch Erich Ribbeck ab 1985 gelang es <strong>der</strong> Mannschaft sich in <strong>der</strong> oberen<br />

Tabellenhälfte zu etablieren. Die Spielzeit 1985/86 schloss die Werkself mit dem 6. Tabellenplatz ab, <strong>der</strong> ihnen<br />

erstmals die Teilnahme am UEFA-Cup sicherte, was vor allem her<strong>aus</strong>ragenden Spielern wie dem populären<br />

Südkoreaner Cha Bum-kun zu verdanken war, dem in dieser Saison 17 Tore gelangen. In die Ära Ribbeck fällt mit<br />

dem UEFA-Pokalsieg 1988 auch <strong>der</strong> größte Vereinserfolg Bayer Leverkusens. Nachdem man im Halbfinale Wer<strong>der</strong><br />

Bremen mit 1:0 und 0:0 <strong>aus</strong> dem Wettbewerb geworfen hatte, traf man im Finale auf den spanischen Vertreter<br />

Espanyol Barcelona. Das Hinspiel ging am 4. Mai im Estadi Sarrià zu Barcelona mit 0:3 verloren, woraufhin schon<br />

viele ihre Hoffnungen auf den ersten internationalen Titelgewinn begruben. Im Rückspiel am 18. Mai gewann<br />

Leverkusen aber ebenfalls mit 3:0; das Spiel ging ins Elfmeterschießen, Leverkusen siegte insgesamt mit 6:5 Toren.<br />

Mit dem brasilianischen Nationalspieler Tita verließ ein wertvoller Spieler den Verein, als er nach dem Titelgewinn<br />

einen besseren Vertrag for<strong>der</strong>te, welcher ihm aber verwehrt blieb. Auch Erich Ribbeck, dessen Vertrag <strong>aus</strong>lief,<br />

verließ den Verein. Im gleichen Jahr wurde Reiner Calmund Manager des Vereins, was als wichtige Entwicklung<br />

des Vereins angesehen wird, da Calmund in den folgenden Jahren am weiteren Erfolg Leverkusens entscheidenden<br />

Anteil haben sollte.<br />

Nach <strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung 1990 gelang es Reiner Calmund die ostdeutschen Nationalspieler Ulf<br />

Kirsten, Andreas Thom und Jens Melzig unter Vertrag zu nehmen. Darüber hin<strong>aus</strong> intensivierte Calmund<br />

Leverkusens Kontakt zu Juan Figer, einem einflussreichen brasilianischen Spieleragenten. Dadurch war es in den<br />

folgenden Jahren möglich, zahlreiche brasilianische Stars wie Jorginho o<strong>der</strong> Paulo Sérgio zu verpflichten. Zudem<br />

schlossen sich charismatische Spieler wie Bernd Schuster und Rudi Völler dem Verein an, was dessen Popularität<br />

steigerte.<br />

Mit Christian Wörns und Andreas Thom befanden sich zwei Leverkusener im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> deutschen<br />

Nationalmannschaft für die Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden.<br />

1993 gewann Leverkusen das DFB-Pokalfinale gegen die Amateure von Hertha BSC mit einem 1:0 durch einen<br />

Treffer des Torschützenkönigs <strong>der</strong> gleichen Saison, Ulf Kirsten. Durch den Sieg des Hallen Masters 1994 in<br />

Dortmund wurde Bayer Leverkusen in diesem Jahr Deutscher Hallenmeister.<br />

In eben dieser Saison verpflichtete Leverkusen erneut Erich Ribbeck als Trainer, um an die erfolgreiche Zeit Ende<br />

<strong>der</strong> 1980er Jahre anzuknüpfen. Trotz großer Namen wie Rudi Völler, Ulf Kirsten und Bernd Schuster kämpfte das<br />

Team den gesamten Saisonverlauf über gegen den Abstieg. Noch während <strong>der</strong> Saison wurde Erich Ribbeck entlassen<br />

und durch Interimscoach Peter Hermann ersetzt, <strong>der</strong> das Team bis zum Saisonende betreute. Am letzten Spieltag<br />

kam es im Ulrich-Haberland-Stadion zu einem wahren Endspiel zwischen Bayer Leverkusen und den Gästen des 1.<br />

FC Kaiserslautern. Pavel Kukas Führungstreffer in <strong>der</strong> 58. Minute konnte Markus Münch in <strong>der</strong> 82. Minute zum


Bayer 04 Leverkusen 201<br />

1:1-Endstand <strong>aus</strong>gleichen, was zur Folge hatte, dass Kaiserslautern erstmals in seiner Geschichte den Gang in die<br />

zweite Liga antreten musste und Leverkusen die Saison auf dem 14. Platz beendete.<br />

Etablierung an <strong>der</strong> Spitze<br />

Nach <strong>der</strong> verkorksten Saison 1995/96 wurde Christoph Daum, <strong>der</strong><br />

bereits Erfolge mit dem 1. FC Köln, dem VfB Stuttgart und dem<br />

türkischen Verein Beşiktaş Istanbul vorzuweisen hatte, als Cheftrainer<br />

verpflichtet. Er än<strong>der</strong>te das Spielsystem und ließ fortan technisch<br />

hochwertigen Offensivfußball praktizieren, was zum Erfolg führte.<br />

Leverkusen wurde mit zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern<br />

München Vizemeister. Dies sollte in <strong>der</strong> Ära Daum noch zwei weitere<br />

Male gelingen, nämlich 1999 und 2000. Unter Daum stießen bekannte<br />

Spieler wie Emerson, Zé Roberto und Michael Ballack zum Verein.<br />

Seit 1. April 1999 ist die Fußballabteilung in die Bayer 04 Leverkusen<br />

Bayer Leverkusen-Logojet von LTU<br />

Fußball GmbH <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t, dabei wurden alle Anteile <strong>der</strong> GmbH an die Bayer AG übertragen.<br />

Am 21. Oktober 2000 kam es zur Entlassung Christoph Daums, nachdem diesem aufgrund einer freiwillig<br />

abgegebenen Haarprobe <strong>der</strong> Konsum von Kokain nachgewiesen wurde. Daum galt zum damaligen Zeitpunkt als<br />

heißer Kandidat auf den Posten des Bundestrainers und sollte den vorerst nur vorübergehend als Teamchef<br />

fungierenden Rudi Völler nach Beendigung des Vertrages bei Leverkusen als Nationaltrainer beerben. Durch diese<br />

Kokain-Affäre war diese Planung allerdings hinfällig, da er trotz eines Freispruchs als nicht mehr tragbar galt. Der<br />

ehemalige Bundestrainer Berti <strong>Vogt</strong>s übernahm die sportliche Leitung in Leverkusen, wurde allerdings am Ende <strong>der</strong><br />

Saison entlassen. Leverkusen belegte einen enttäuschenden 4. Platz.<br />

Am 1. Juli 2001 übernahm Kl<strong>aus</strong> Toppmöller den Trainerposten in Leverkusen. Es sollte eine <strong>der</strong> erfolgreichsten<br />

Spielzeiten <strong>der</strong> Vereinsgeschichte werden. Leverkusen spielte bis zum Ende <strong>der</strong> Saison um die Meisterschaft mit und<br />

lieferte sich mit Bayern München und Borussia Dortmund einen erbitterten Kampf um die Spitze. Schließlich<br />

wurden sie Vize-Meister, da man in den letzten drei Spielen nur einen Sieg holen konnte und somit von Borussia<br />

Dortmund als Tabellenführer abgelöst wurde. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft das Finale, unterlag dem<br />

Vorjahressieger Schalke 04 allerdings mit 2:4. Auch in <strong>der</strong> Champions League, für die sich Leverkusen vor <strong>der</strong><br />

Saison erst qualifizieren musste, entwickelten sie sich überraschen<strong>der</strong>weise zu einem Favoriten, indem sie Juventus<br />

Turin, Deportivo La Coruña und FC Liverpool teils deutlich schlugen. Durch zwei Unentschieden im Halbfinale<br />

gegen Manchester United zog man erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte in das Finale <strong>der</strong> Champions-League ein, als<br />

erste Mannschaft überhaupt, die noch keinen nationalen Meistertitel gewonnen hatte. Dort traf man auf Rekordsieger<br />

Real Madrid. Durch die 1:2-Nie<strong>der</strong>lage in Glasgow war auch dieser zum Greifen nahe Titel verloren, so dass<br />

Leverkusen die Saison trotz sehr attraktivem und sehenswertem Fußball mit drei zweiten Plätzen beendete. Trotzdem<br />

wurde Kl<strong>aus</strong> Toppmöller von deutschen Sportjournalisten zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Leverkusen wurde<br />

eingeladen, <strong>der</strong> G-14 beizutreten, einer Vereinigung bedeuten<strong>der</strong> Fußballclubs Europas.


Bayer 04 Leverkusen 202<br />

Fastabstieg und Gegenwart<br />

Nach Bayers Erfolgen 2002 und <strong>der</strong> gelungenen Weltmeisterschaft des<br />

deutschen Teams, zu dem auch fünf Bayer-Akteure gehörten<br />

(Hans-Jörg Butt, Michael Ballack, Oliver Neuville, Carsten Ramelow<br />

und Bernd Schnei<strong>der</strong>), wurden viele Führungsspieler abgeworben.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Verlust Michael Ballacks und Zé Robertos, die zu<br />

Ligakonkurrent Bayern München wechselten, schmerzte und war kaum<br />

zu überwinden, da ambitionierte Neuzugänge wie Jan Šimák, Hanno<br />

Balitsch o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Brasilianer Cris den Erwartungen nicht gerecht<br />

werden konnten. So geriet Leverkusen nach schlechtem Saisonstart seit<br />

langem wie<strong>der</strong> in die Abstiegsregion, was am 16. Februar 2003 zur<br />

Eintrittskarte <strong>der</strong> UEFA-Pokal Saison 1997/98<br />

Entlassung Kl<strong>aus</strong> Toppmöllers führte. Amateurtrainer Thomas Hörster sollte ihn ersetzen, doch auch unter seiner<br />

Führung blieb <strong>der</strong> Erfolg <strong>aus</strong>. Nachdem er nach <strong>der</strong> 1:4-Nie<strong>der</strong>lage am 32. Spieltag gegen den Hamburger SV nicht<br />

mehr an den Klassenerhalt glaubte, wurde er von Kl<strong>aus</strong> Augenthaler abgelöst, <strong>der</strong> die Mannschaft eigentlich erst in<br />

<strong>der</strong> nächsten Saison übernehmen sollte. In den letzten beiden Spielen gelangen zwei Siege gegen TSV 1860<br />

München und den 1. FC Nürnberg, woraufhin Leverkusen noch den sicheren 15. Tabellenplatz erreichte.<br />

Am 8. Juni 2004 trat Reiner Calmund mit Wirkung zum 30. Juni 2004 als langjähriger Geschäftsführer des Vereins<br />

zurück, womit Leverkusen eine seiner schillernden Persönlichkeiten verlor. Am 1. Juli 2004 wurde Wolfgang<br />

Holzhäuser sein Nachfolger.<br />

Unter Augenthalers Führung erlebte die Mannschaft wie<strong>der</strong> einen Aufschwung und konnte durch wichtige Siege den<br />

dritten Tabellenplatz fixieren und sich für die Champions-League qualifizieren. Dort überstanden sie in <strong>der</strong> Saison<br />

2004/05 in einer Gruppe mit Real Madrid, AS Rom und Dynamo Kiew die Gruppenphase als Tabellenerster,<br />

scheiterten jedoch im Achtelfinale am späteren Champions-League-Sieger <strong>aus</strong> Liverpool. Die Saison beendete die<br />

Mannschaft mit den 6. Tabellenplatz, konnte sich aber, da die beiden Pokalfinalisten Bayern München und FC<br />

Schalke 04 durch höhere Platzierungen in <strong>der</strong> Liga schon international vertreten waren, für den UEFA-Cup<br />

qualifizieren.<br />

Im März 2006 ermittelte die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Calmund, <strong>der</strong> mit veruntreuten Konzerngel<strong>der</strong>n den<br />

Klassenerhalt des TSV Bayer 04 Leverkusen in <strong>der</strong> Saison 2002/03 erkauft haben sollte. Die Ermittlungen wurden<br />

jedoch im April eingestellt.<br />

Die Mannschaft startete schwach in die Saison 2005/06 und nach dem überraschenden Aus in <strong>der</strong> 1. Runde des<br />

UEFA-Cups gegen ZSKA Sofia und dem unerwartet schlechten Tabellenplatz wurde Augenthaler entlassen.<br />

Sportdirektor Rudi Völler wirkte für fünf Spieltage als Interimscoach, ehe Michael Skibbe zum neuen Trainer<br />

ernannt wurde. Anfangs erbrachte er mit seiner Mannschaft nur mäßige Leistungen, jedoch gelang ihm in <strong>der</strong><br />

Rückrunde mit <strong>der</strong> Mannschaft <strong>der</strong> Durchbruch, wodurch Leverkusen mit einer Siegesserie von 7 Spielen zum<br />

zweitbesten Team <strong>der</strong> Rückrunde avancierte und sich am Ende durch den 5. Tabellenplatz für den UEFA-Cup<br />

qualifizieren konnte. Skibbe konnte durch viele junge Leistungsträger und dem erfolgreichen Torjäger Dimitar<br />

Berbatow (dem 21 Tore in <strong>der</strong> Saison gelangen) eine starke Mannschaft bilden.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2006/07 spielte die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe unkonstant auf hohem Niveau. Nach guten<br />

Spielen mit überzeugen<strong>der</strong> Leistung, wie zum Beispiel dem 3:1 gegen Sion und dem 3:1 gegen Schalke 04, folgten<br />

meist wie<strong>der</strong> Spiele, in denen die Werkself überhaupt nicht überzeugen konnte. Das Erreichen des Viertelfinales im<br />

UEFA-Cup wurde jedoch als Erfolg bezeichnet, obwohl sich das Team mit einem 0:3 im eigenen Stadion und einer<br />

<strong>der</strong> schlechtesten Leistungen in <strong>der</strong> gesamten Saison <strong>aus</strong> dem Wettbewerb verabschiedete. Am Ende wurde jedoch<br />

das Saisonziel für die Bundesliga, Platz 5 und somit die erneute Qualifikation für den UEFA-Cup, erreicht.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2007/08 sah es für Bayer 04 lange nach einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb <strong>aus</strong>.<br />

Nach einem eher schlechten Saisonstart und einer Nie<strong>der</strong>lage im DFB-Pokal beim FC St. Pauli hatte sich Leverkusen


Bayer 04 Leverkusen 203<br />

schnell in die Spitzengruppe <strong>der</strong> Liga gespielt und konnte sich bis zur Mitte <strong>der</strong> Rückrunde im Kampf um die<br />

Champions-League-Plätze behaupten. Im UEFA-Pokal kam Bayer nach Startschwierigkeiten weit: Erst im<br />

Viertelfinale war gegen den späteren Sieger Zenit Sankt Petersburg Endstation. In <strong>der</strong> Liga beendeten sechs<br />

Nie<strong>der</strong>lagen <strong>aus</strong> den letzten neun Spielen die Hoffnungen <strong>der</strong> Werkself auf eine erneute Teilnahme am Europapokal;<br />

Bayer beendete die Saison als Siebter. Wenige Tage nach Saisonende wurde Trainer Michael Skibbe entlassen und<br />

durch Bruno Labbadia ersetzt.<br />

Unter Labbadia begann die Mannschaft die Saison 2008/09 recht vielversprechend. Dank <strong>der</strong> Leistungen einiger<br />

hoffnungsvoller Neuzugänge wie Patrick Helmes, Renato Augusto und Michal Kadlec konnte sich die Mannschaft in<br />

<strong>der</strong> Hinrunde in <strong>der</strong> Spitzengruppe <strong>der</strong> Ligatabelle platzieren und stand zur Winterp<strong>aus</strong>e auf Platz 5, nur drei Punkte<br />

hinter dem Herbstmeister TSG 1899 Hoffenheim. Mit Beginn <strong>der</strong> Rückrunde verließ die Mannschaft aber das Glück,<br />

am Ende <strong>der</strong> Saison konnte Bayer nicht mehr um die Meisterschaft mitspielen und landete schließlich auf Platz 9. Im<br />

DFB-Pokal war die Mannschaft erfolgreicher und gelangte bis ins Finale, wo man aber 0:1 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

verlor. Zudem mahnte Labbadia in einem umstrittenen Zeitungsinterview mit <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung am Tag vor<br />

dem Finalspiel fehlende Zusammenarbeit mit Wolfgang Holzhäuser an. Beides führte dazu, dass Labbadia die<br />

Freigabe erteilt wurde, als Trainer zum Hamburger SV zu wechseln. Am 5. Juni 2009 wurde Jupp Heynckes als<br />

neuer Trainer vorgestellt.<br />

Stadion<br />

Innenansicht <strong>der</strong> BayArena<br />

Heimstätte <strong>der</strong> Bayer-04-Fußballer ist die BayArena. Die<br />

Gesamtkapazität beträgt 30.210 Sitzplätze, <strong>der</strong> Gästebereich bietet<br />

2.500 Zuschauern Platz. Das Stadion ist komplett überdacht und bietet<br />

dem Fan großen Komfort. Früher hieß das Stadion<br />

„Ulrich-Haberland-Stadion“.<br />

Der Spatenstich zum Bau des Ulrich-Haberland-Stadions fand am 23.<br />

April 1956 durch Dr. Fritz Jacobi statt, 1958 wurde das Stadion mit<br />

einer Kapazität von 20.000 Zuschauern eingeweiht und ersetzte damit<br />

das alte Stadion „Am Stadtpark“. 1963 wurde anlässlich <strong>der</strong><br />

100-Jahr-Feier <strong>der</strong> Bayer AG das Stadion mit einer Flutlichtanlage<br />

<strong>aus</strong>gestattet. Im Jahr 1986 wurde das Stadion schließlich zu einem komplett überdachten Stadion umgebaut. Mit dem<br />

Bau <strong>der</strong> Südtribüne bot das Stadion von August 1997 bis Dezember 2007 22.500 Zuschauern Platz. Die letzte große<br />

Baumaßnahme wurde 1999 mit dem Bau des Hotel Lindner hinter <strong>der</strong> Nordtribüne beendet.<br />

Am 30. März 2007 wurde vom Vorstand <strong>der</strong> Bayer AG beschlossen, dass die BayArena auf eine Kapazität von über<br />

30.000 Zuschauer <strong>aus</strong>gebaut werden sollte. Die Umbaumaßnahmen begannen im Dezember 2007 und wurden zum<br />

Beginn <strong>der</strong> Saison 2009/10 abgeschlossen. Auf Grund des Umb<strong>aus</strong> trat die Werkself bei den gesamten<br />

Rückrundenheimspielen <strong>der</strong> Saison 2008/09 in <strong>der</strong> Düsseldorfer LTU Arena an.


Bayer 04 Leverkusen 204<br />

Fans<br />

Bayer Leverkusen hat 355 Fanclubs, in denen sich 25.000 Mitglie<strong>der</strong><br />

organisieren. [4] Zu jedem Heimspiel erscheint die kostenlose<br />

Vereinszeitung BayArena Magazin. Mit den „Mad-Boyz Leverkusen“<br />

entstand im Jahre 1989 einer <strong>der</strong> ersten ultraorientierten Fanclubs in<br />

Deutschland.<br />

Fanrivalität und -freundschaft<br />

Eine große Rivalität besteht zwischen den Fans Bayer Leverkusens und<br />

denen des 1. FC Köln. Es geht hier um geographische sowie<br />

traditionelle Hintergründe, da beide Lager für sich beanspruchen, die<br />

Fans von Bayer Leverkusen in <strong>der</strong> BayArena<br />

„Macht am Rhein“ zu sein. Während die Kölner Fans hier auf ihre Tradition als Gründungsmitglied <strong>der</strong> Bundesliga<br />

und zahlreiche Erfolge in <strong>der</strong> Vergangenheit verweisen, nutzen die Leverkusener Fans die <strong>der</strong>zeitige sportliche<br />

Überlegenheit. Des Weiteren sind die Leverkusener Anhänger sehr unbeliebt bei den Fans des KFC Uerdingen 05,<br />

was auf den ehemaligen gemeinsamen Sponsor, die Bayer AG, zurückzuführen ist. Ein gewisses<br />

Spannungsverhältnis besteht ebenso zu Fortuna Düsseldorf.<br />

Eine Fanfreundschaft gibt es mit den Anhängern von Kickers Offenbach. Diese beruht auf einer Begebenheit <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Saison 1979/80. Damals foulte <strong>der</strong> Leverkusener Jürgen Gelsdorf den damals noch bei Eintracht Frankfurt<br />

spielenden Bum-Kun Cha so rüde, dass dieser ins Krankenh<strong>aus</strong> eingeliefert werden musste, woraufhin die<br />

Frankfurter Fans den Anhängern Leverkusens für das Rückspiel Rache schworen. Im Rückspiel gesellten sich zu den<br />

Leverkusenern auch Anhänger von Kickers Offenbach, die eine Lokalrivalität mit den Nachbarn <strong>aus</strong> Frankfurt<br />

haben. Aus dieser Geste <strong>der</strong> Offenbachfans wurde eine langjährige Fanfreundschaft, die sogar die Relegationsspiele<br />

zur Bundesliga in <strong>der</strong> Saison 1981/82 überstand, in <strong>der</strong> die beiden Vereine gegeneinan<strong>der</strong> antreten mussten.<br />

Leverkusen war damals am Saisonende 16., woraufhin die Mannschaft zwei Relegationsspiele gegen den<br />

Drittplatzierten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. Leverkusen gewann die beiden Spiele<br />

mit 1:0 und 2:1, was den Verbleib in <strong>der</strong> 1. Bundesliga bedeutete, während die Offenbacher weiterhin zweitklassig<br />

blieben.<br />

Eine weitere nennenswerte Fanfreundschaft besteht zu den Fans von Standard Lüttich. Die Kontakte werden aber nur<br />

von den Ultras getragen.<br />

Ebenfalls gab es eine Freundschaft mit Fans von Arminia Bielefeld. Diese wird aber seit etwa 2007 nicht mehr<br />

getragen und es bestehen nur noch Einzelkontakte.<br />

Image<br />

Durch die schon im Namen <strong>aus</strong>gedrückte Nähe zum Chemiekonzern Bayer, die dadurch verbundene finanzielle<br />

Sicherheit und die Vielzahl an international erfahrenen Spielern, wird die Leverkusener Mannschaft von vielen Fans<br />

an<strong>der</strong>er Vereine als „Plastikclub“ angesehen, <strong>der</strong> ohne Tradition und Fanbasis nur aufgrund <strong>der</strong><br />

Konzernunterstützung existiert. Diese Behauptungen werden jedoch wi<strong>der</strong>sprüchlich aufgenommen, da <strong>der</strong> Verein<br />

eine mehr als 100-jährige Vereinsgeschichte aufweist und in Leverkusen die ersten Ultras-Szenen entstanden. Dies<br />

ist im Fußball nichts Ungewöhnliches, denn auch an<strong>der</strong>e bekannte Vereine wie <strong>der</strong> PSV Eindhoven, FC Sochaux<br />

o<strong>der</strong> AC Parma (heute FC Parma) haben einen ähnlichen Ruf. Zudem wurde <strong>der</strong> heutige KFC Uerdingen 05 zu<br />

Gunsten <strong>der</strong> Leverkusener fallen gelassen; das führte zu einer weiteren Unpopularität des Werksclubs <strong>aus</strong><br />

Leverkusen.<br />

Des Weiteren haftet dem Verein das Image des „Ewigen Zweiten“ an. Seit 1997 wurde Bayer 04 Leverkusen viermal<br />

Deutscher Vizemeister, verlor zweimal das DFB-Pokalfinale und einmal das Endspiel um die europäische


Bayer 04 Leverkusen 205<br />

Fußballkrone in <strong>der</strong> Champions League. Als beson<strong>der</strong>s her<strong>aus</strong>ragendes Beispiel gilt hierbei die Saison 2001/02, als<br />

die Leverkusener Spieler in allen drei Wettbewerben Zweiter wurden (Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions<br />

League). Infolge dieser unglücklichen Saison wurde in <strong>der</strong> Presse <strong>der</strong> Begriff „Vizekusen“ geprägt, den <strong>der</strong> Verein<br />

sich 2010 neben dem Begriff „Meisterkusen“ als Marke schützen ließ. [5]<br />

Erfolge<br />

National<br />

• Deutscher Pokalsieger (1): 1993<br />

• Pokalfinalist (2): 2002, 2009<br />

• Deutscher Vizemeister (4): 1997, 1999, 2000, 2002<br />

• DFB-Hallen-Pokal (1): 1994<br />

International<br />

• UEFA-Pokalsieger (1): 1988<br />

• Champions-League-Finalist (1): 2002<br />

Platzierungen in <strong>der</strong> Bundesliga seit 1979<br />

Saison<br />

Rang<br />

Tore<br />

Punkte Zuschauer<br />

Dauer-<br />

karten<br />

Erfolgreichster<br />

Torschütze<br />

(Tore)<br />

1979/80 12 45:61 32−36 13.941 k. A. Peter Szech<br />

1980/81 11 52:53 30−38 11.705 k. A. Arne-Larsen<br />

(9)<br />

Økland (16)<br />

1981/82 16 45:72 25−43 9.594 k. A. Arne-Larsen<br />

Økland (14)<br />

1982/83 11 43:66 29−39 9.205 k. A. Arne-Larsen<br />

Økland (13)<br />

1983/84 7 50:50 34−34 11.652 k. A. Herbert<br />

Waas (15)<br />

1984/85 13 52:54 31−37 9.658 k. A. Herbert<br />

Waas (11)<br />

1985/86 6 63:51 40−28 10.129 k. A. Cha<br />

Bum-kun (17)<br />

1986/87 6 56:38 39−29 12.753 k. A. Herbert<br />

Waas (15)<br />

1987/88 8 53:60 32−36 9.511 k. A. Christian<br />

Schreier (11)<br />

1988/89 8 45:44 34−34 12.329 k. A. Christian<br />

Schreier (8)<br />

1989/90 5 40:32 39−29 14.423 k. A. Marek<br />

Leśniak (8)<br />

Trainer Bilanz<br />

Europapokal<br />

Willibert Kremer nicht qualifiziert<br />

Willibert Kremer<br />

Willibert<br />

Kremer (bis<br />

11/81)<br />

Dettmar Cramer<br />

Dettmar Cramer<br />

Dettmar Cramer<br />

Erich Ribbeck<br />

Gerd Kentschke (Int.)<br />

Erich Ribbeck UEFA-Pokal (2.<br />

Runde)<br />

Erich Ribbeck UEFA-Pokal<br />

Rinus<br />

Michels (bis<br />

4/89)<br />

(Sieger)<br />

Jürgen Gelsdorf UEFA-Pokal (1.<br />

Runde)<br />

Jürgen Gelsdorf nicht qualifiziert


Bayer 04 Leverkusen 206<br />

1990/91 8 47:46 35−33 13.617 k. A. Ulf Kirsten<br />

(11)<br />

1991/92 6 53:39 43−33 15.152 k. A. Ulf Kirsten<br />

(12)<br />

1992/93 5 64:45 40−28 17.008 4.700 Ulf Kirsten<br />

(20)<br />

1993/94 3 60:47 39−29 19.111 5.300 Paulo Sérgio<br />

(17)<br />

1994/95 7 62:51 36−32 22.829 6.000 Rudi Völler<br />

(16)<br />

1995/96 14 37:38 38 22.041 8.300 Rudi Völler<br />

(10)<br />

1996/97 2 69:41 69 20.670 12.000 Ulf Kirsten<br />

(22)<br />

1997/98 3 66:39 55 22.252 14.500 Ulf Kirsten<br />

(22)<br />

1998/99 2 61:30 63 22.435 k. A. Ulf Kirsten<br />

(19)<br />

1999/00 2 74:38 73 22.470 k. A. Ulf Kirsten<br />

(17)<br />

2000/01 4 54:40 57 22.382 k. A. Oliver<br />

Neuville (15)<br />

2001/02 2 77:38 69 22.382 k. A. Michael<br />

Ballack (17)<br />

2002/03 15 47:56 40 22.410 k. A. Daniel<br />

Bierofka (7)<br />

2003/04 3 73:39 65 22.500 k. A. Dimitar<br />

Berbatow (16)<br />

2004/05 6 65:44 57 22.500 14.732 Dimitar<br />

Berbatow (20)<br />

2005/06 5 64:49 52 22.264 14.910 Dimitar<br />

Berbatow (21)<br />

2006/07 5 54:49 51 22.410 14.520 Andrij<br />

Woronin (10)<br />

2007/08 7 57:40 51 22.471 14.926 Theofanis<br />

Gekas (11)<br />

Jürgen<br />

Gelsdorf (bis<br />

5/91)<br />

Peter Hermann (Int.) UEFA-Pokal<br />

(Achtelfinale)<br />

Reinhard Saftig nicht qualifiziert<br />

Reinhard<br />

Saftig (bis 5/93)<br />

Dragoslav Stepanović<br />

Dragoslav Stepanović Europapokal <strong>der</strong><br />

Dragoslav<br />

Stepanović (bis<br />

4/95)<br />

Erich<br />

Ribbeck (bis<br />

4/96)<br />

Christoph Daum<br />

Pokalsieger<br />

(Viertelfinale)<br />

Erich Ribbeck UEFA-Pokal<br />

(Halbfinale)<br />

Peter Hermann (Int.) nicht qualifiziert<br />

Christoph Daum UEFA Champions<br />

League<br />

(Viertelfinale)<br />

Christoph Daum UEFA-Pokal (2.<br />

Runde)<br />

Christoph Daum UEFA Champions<br />

Christoph<br />

Daum (bis<br />

10/00)<br />

Rudi<br />

Völler (Int.,<br />

bis 11/00)<br />

<strong>Vogt</strong>s<br />

Berti<br />

League (Vorrunde)<br />

UEFA-Pokal (3.<br />

Runde)<br />

UEFA Champions<br />

League (Vorrunde)<br />

UEFA-Pokal (3.<br />

Runde)<br />

Kl<strong>aus</strong> Toppmöller UEFA Champions<br />

Kl<strong>aus</strong><br />

Toppmöller (bis<br />

2/03)<br />

Thomas<br />

Hörster (Int.,<br />

bis 5/03)<br />

Kl<strong>aus</strong><br />

Augenthaler<br />

League (Finale)<br />

UEFA Champions<br />

League<br />

(Zwischenrunde)<br />

Kl<strong>aus</strong> Augenthaler nicht qualifiziert<br />

Kl<strong>aus</strong> Augenthaler UEFA Champions<br />

Kl<strong>aus</strong><br />

Augenthaler (bis<br />

9/05)<br />

Rudi<br />

Völler (Int.,<br />

bis 10/05)<br />

Skibbe<br />

Michael<br />

League<br />

(Achtelfinale)<br />

UEFA-Pokal (1.<br />

Runde)<br />

Michael Skibbe UEFA-Pokal<br />

(Viertelfinale)<br />

Michael Skibbe UEFA-Pokal<br />

(Viertelfinale)


Bayer 04 Leverkusen 207<br />

2008/09 9 59:46 49 26.532 15.183 Patrick<br />

Helmes (21)<br />

2009/10 4 64:37 58 29.309 17.642 Stefan<br />

Kießling (21)<br />

Bundesligaka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

1 René Adler<br />

22 Benedikt Fernandez<br />

33 Tomasz Bobel<br />

36 Fabian Giefer<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Bruno Labbadia nicht qualifiziert<br />

Jupp Heynckes<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff<br />

2 Daniel Schwaab<br />

3 Stefan Reinartz<br />

4 Sami Hyypiä<br />

5 Manuel<br />

Friedrich<br />

17 Domagoj Vida<br />

24 Michal Kadlec<br />

27 Gonzalo Castro<br />

Zugänge<br />

6 Simon Rolfes<br />

7 Tranquillo<br />

Barnetta<br />

8 Lars Ben<strong>der</strong><br />

10 Renato Augusto<br />

13 Michael Ballack<br />

14 Hanno Balitsch<br />

18 Sidney Sam<br />

23 Arturo Vidal<br />

28 Burak Kaplan<br />

Name Nationalität alter Verein Ablösesumme<br />

Michael Ballack FC Chelsea ablösefrei<br />

Hanno Balitsch Hannover 96 ablösefrei<br />

Zvonko Pamić HNK Rijeka 0,5 Mio €<br />

Marcel Risse 1. FC Nürnberg war<br />

<strong>aus</strong>geliehen<br />

Sidney Sam 1. FC Kaiserslautern 2 Mio €<br />

Domagoj Vida NK Osijek 2,4 Mio €<br />

Nicolai<br />

Jørgensen<br />

AB Kopenhagen 0,8 Mio €<br />

9 Patrick Helmes<br />

11 Stefan Kießling<br />

19 Eren Derdiyok<br />

31 Nicolai<br />

Jørgensen


Bayer 04 Leverkusen 208<br />

Trainerstab in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Trainerchronik ab 1950<br />

Abgänge<br />

Name Nationalität neuer Verein Ablösesumme<br />

Sascha Dum Fortuna Düsseldorf ablösefrei<br />

Theofanis Gekas Eintracht Frankfurt 1 Mio €<br />

Zvonko Pamić SC Freiburg <strong>aus</strong>geliehen<br />

Toni Kroos FC Bayern München war<br />

<strong>aus</strong>geliehen<br />

Thomas Zdebel Alemannia Aachen ablösefrei<br />

Jens Hegeler 1. FC Nürnberg <strong>aus</strong>geliehen<br />

Lukas Sinkiewicz FC Augsburg ablösefrei<br />

Athanasios Petsos 1. FC Kaiserslautern <strong>aus</strong>geliehen<br />

Marcel Risse 1. FSV Mainz 05 <strong>aus</strong>geliehen<br />

Hans Sarpei FC Schalke 04 0,4 Mio €<br />

Kevin Kampl SpVgg Greuther Fürth ablösefrei<br />

Name Funktion<br />

Jupp Heynckes Trainer<br />

Peter Hermann Co-Trainer<br />

Rüdiger<br />

Vollborn<br />

Torwarttrainer<br />

Holger Broich Konditionstrainer<br />

Name Von Bis Bemerkung<br />

Lori Polster 1950 1950<br />

Raimond Schwab 1950 1951<br />

Franz Strehle 1951 1953<br />

Sepp Kretschmann 1953 1956<br />

Emil Melcher 1956 1957<br />

Edmund Conen 1957 1959<br />

Theo Kirchberg 1959 1960<br />

Erich Garske 1960 1962<br />

Fritz Pliska 1962 1965<br />

Theo Kirchberg 1965 1972<br />

Manfred Rummel 1972 10. Februar 1976<br />

Radoslav Momirski 11. Februar 1976 29. März 1976 Interimstrainer


Bayer 04 Leverkusen 209<br />

Willibert Kremer 1. April 1976 22. November 1981 entlassen<br />

Gerd Kentschke 23. November 1981 30. Juni 1982 Vertrag beendet<br />

Dettmar Cramer 1. Juli 1982 30. Juni 1985 Vertrag beendet<br />

Erich Ribbeck 1. Juli 1985 30. Juni 1988 Vertrag beendet<br />

Rinus Michels 1. Juli 1988 13. April 1989 entlassen<br />

Jürgen Gelsdorf 13. April 1989 31. Mai 1991 entlassen<br />

Peter Hermann 31. Mai 1991 30. Juni 1991 Interimstrainer<br />

Reinhard Saftig 1. Juli 1991 4. Mai 1993 entlassen<br />

Dragoslav<br />

Stepanović<br />

4. Mai 1993 7. April 1995 entlassen<br />

Erich Ribbeck 10. April 1995 27. April 1996 entlassen<br />

Peter Hermann 28. April 1996 30. Juni 1996 Interimstrainer<br />

Christoph Daum 1. Juli 1996 21. Oktober 2000 entlassen<br />

Rudi Völler 21. Oktober 2000 11. November 2000 Interimstrainer<br />

Berti <strong>Vogt</strong>s 12. November 2000 20. Mai 2001 entlassen<br />

Kl<strong>aus</strong> Toppmöller 1. Juli 2001 15. Februar 2003 entlassen<br />

Thomas Hörster 16. Februar 2003 10. Mai 2003 Interimstrainer<br />

Kl<strong>aus</strong> Augenthaler 13. Mai 2003 16. September 2005 entlassen<br />

Rudi Völler 16. September 2005 9. Oktober 2005 Interimstrainer<br />

Michael Skibbe 9. Oktober 2005 21. Mai 2008 entlassen<br />

Bruno Labbadia 1. Juli 2008 5. Juni 2009 Vertrag vorzeitig<br />

Jupp Heynckes 5. Juni 2009<br />

aufgelöst


Bayer 04 Leverkusen 210<br />

Bekannte Spieler des Vereins<br />

Die Elf des Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Zum hun<strong>der</strong>tsten Vereinsjubiläum im Jahre 2004 wurde die „Elf des Jahrhun<strong>der</strong>ts“ gewählt. Fans konnten <strong>aus</strong> einer<br />

vorher <strong>aus</strong>gewählten Gruppe von Spielern ihre Favoriten wählen.<br />

Pos Spieler Für Bayer<br />

04 aktiv<br />

Ersatz<br />

TW Rüdiger Vollborn 1983–1999 Hans-Jörg Butt<br />

V<br />

Lúcio 1 2001–2004 Jan Heintze<br />

Thomas Hörster<br />

V Jens Nowotny 1996–2006<br />

Christian Wörns<br />

V<br />

Juan 1<br />

2002–2007<br />

V Jorginho 1989–1992<br />

M Emerson 1997–2000 Carsten<br />

M<br />

M<br />

1<br />

Michael Ballack<br />

1999–2002<br />

2010–<br />

Zé Roberto 1<br />

1998–2002<br />

M Bernd Schnei<strong>der</strong> 1999–2009<br />

A<br />

Ramelow<br />

Bernd Schuster<br />

Paulo Sérgio<br />

2<br />

Ulf Kirsten<br />

1990–2003 Bum-Kun Cha<br />

A Rudi Völler 1994–1996<br />

1 Spieler noch aktiv<br />

2 Meistgewählter Spieler<br />

Weitere bekannte Spieler<br />

(in alphabetischer Reihenfolge)<br />

• Sergej Barbarez<br />

• Emil Becks<br />

• Stefan Beinlich<br />

• Dimitar Berbatow<br />

• Thomas Brdarić<br />

• Andrzej Buncol<br />

• Landon Donovan<br />

• Dietmar Demuth<br />

• Holger Fach<br />

• Franco Foda<br />

• Clemens Fritz<br />

• Jürgen Gelsdorf<br />

• Falko Götz<br />

• Pavel Hapal<br />

• Markus Happe<br />

• Heiko Herrlich<br />

Vollborn<br />

Jorginho<br />

Nowotny<br />

Lúcio<br />

Juan<br />

Schnei<strong>der</strong><br />

Ballack<br />

Emerson<br />

Zé Roberto<br />

Kirsten<br />

Völler


Bayer 04 Leverkusen 211<br />

• Richard Job<br />

• Roque Júnior<br />

• Niko Kovač<br />

• Robert Kovač<br />

• Martin Kree<br />

• Udo Lattek<br />

• Ioan Lupescu<br />

• Erik Meijer<br />

• Freddy Mutz<br />

• Oliver Neuville<br />

• Arne-Larsen Økland<br />

• Diego Placente<br />

• Alois Reinhardt<br />

• Knut Reinhardt<br />

• Claudio Reyna<br />

• Paulo Rink<br />

• Jürgen Röber<br />

• Wolfgang Rolff<br />

• Christian Schreier<br />

• Andreas Thom<br />

• Tita<br />

• Herbert Waas<br />

• Boris Živković<br />

Vereinsstatistiken<br />

Siege<br />

Am 18. März 2000 gewann Bayer Leverkusen das Auswärtsspiel bei Aufsteiger SSV Ulm 1846 mit 9:1. Bei<br />

Leverkusens höchstem Auswärtssieg in <strong>der</strong> Bundesliga konnten sich Emerson (2), Zé Roberto (2), Paulo Rink, Ulf<br />

Kirsten, Oliver Neuville, Michael Ballack, Bernd Schnei<strong>der</strong> sowie <strong>der</strong> Ulmer Leandro Fonseca in die<br />

Torschützenliste eintragen.<br />

Der höchste Heimsieg gelang Leverkusen am 10. April 2004 gegen abstiegsbedrohte Lauterer, als Leverkusen sich<br />

mit 6:0 durchsetzen konnte.<br />

Der höchste Sieg im DFB-Pokal war das 11:0 gegen den damaligen Regionalligisten FC Stahl Brandenburg. [6] Der<br />

zweithöchste Sieg im DFB-Pokal, ebenfalls <strong>aus</strong>wärts, war ein 11:1 gegen den FK Pirmasens am 14. August 2010 mit<br />

11:1. [7]<br />

Nie<strong>der</strong>lagen<br />

Die höchste Auswärtsnie<strong>der</strong>lage des Vereins in <strong>der</strong> Bundesliga war ein 1:6 gegen Hannover 96 am 26. März 1988.<br />

Die höchste Heimnie<strong>der</strong>lage Leverkusens ist ein 1:5, das <strong>der</strong> Werkself sowohl am 14. Februar 1981 gegen Borussia<br />

Mönchengladbach als auch am 21. Januar 1984 gegen Bayern München wi<strong>der</strong>fuhr. Am 29. August 2010 verlor<br />

Bayer 04 das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 3:6. Nie zuvor hatte die Mannschaft 6 Gegentore in<br />

einem Bundesliga-Heimspiel hinnehmen müssen.<br />

Eine weitere denkwürdige Nie<strong>der</strong>lage war das 4:7 gegen den FC Schalke 04 am 11. Februar 2006, da es mit elf<br />

Treffern das torreichste Spiel war, an dem Leverkusen in <strong>der</strong> Bundesliga beteiligt war.


Bayer 04 Leverkusen 212<br />

Rekordspieler<br />

Mit 401 Bundesligaspielen von 1984 bis 1999 ist Rüdiger Vollborn Leverkusens Spieler mit den meisten<br />

Bundesligaeinsätzen. Während er bis 1996 Stammtorhüter war, kam er bis 1999 nur noch sporadisch zum Einsatz<br />

und beendete 1999 seine Profikarriere. Heute ist er Bayers Torwarttrainer.<br />

Die weiteren Rekordspieler sind Ulf Kirsten mit 350 Spielen, Thomas Hörster mit 332, Carsten Ramelow mit 319<br />

und Jens Nowotny mit 230 Einsätzen in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Die meisten Spiele als Trainer absolvierte Christoph Daum mit 144 Spielen.<br />

Rekordtorschützen<br />

Rekordschütze des Vereins ist Ulf Kirsten mit 182 Toren in 350 Bundesligaspielen, was einer Trefferquote von 0,52<br />

Toren pro Spiel entspricht. Kirsten, <strong>der</strong> seine gesamte Bundesligalaufbahn von 1990 bis 2003 bei Leverkusen<br />

verbrachte, ist zudem <strong>der</strong> erfolgreichste Bundesligatorjäger <strong>der</strong> 1990er Jahre. Mit großem Abstand folgen als<br />

erfolgreichste Vereinstorschützen Herbert Waas mit 72 (von 1982 bis 1990), Dimitar Berbatow mit 69 (2001 bis<br />

2006), Christian Schreier mit 63 (1985 bis 1991) und Cha Bum-kun (1983 bis 1989) mit 52 Toren.<br />

Sonstiges<br />

Mit 8 Platzverweisen hält Jens Nowotny den Vereins- und Bundesligarekord in dieser Kategorie. Mit 1389 Punkten<br />

belegt Bayer 04 Leverkusen den elften Platz <strong>der</strong> ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. Bayer 04 Leverkusen führte<br />

insgesamt 47-mal die Tabelle <strong>der</strong> 1. Fußball-Bundesliga an.<br />

Trikotsponsoren<br />

Angegeben ist das Logo auf <strong>der</strong> Brust (in Klammern die werbende Firma, sofern abweichend)<br />

• 1904−1992: Bayer AG<br />

• 1992−1995: Talcid (Bayer AG)<br />

• 1995−1997: Alka-Seltzer (Bayer AG)<br />

• 1997−2000: Aspirin (Bayer AG)<br />

• 2000−2001: avanza (RWE)<br />

• 2001−2007: RWE<br />

• Seit 2007: TelDaFax ENERGY<br />

Frauenfußball<br />

siehe Hauptartikel: Bayer 04 Leverkusen (Frauenfußball)<br />

Am 1. Juli 2008 übernahm Bayer 04 Leverkusen die Frauenfußballabteilung des TuS Köln rrh.. Die erste<br />

Mannschaft spielte zunächst in <strong>der</strong> 2. Bundesliga Süd und stieg 2010 in die Bundesliga auf, die zweite Mannschaft<br />

stieg 2010 in die Regionalliga West auf. Dazu kommen drei Mädchenmannschaften.<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Homepage <strong>der</strong> Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH [2]


Bayer 04 Leverkusen 213<br />

Referenzen<br />

[1] Auszug <strong>aus</strong> dem Handelsregister (https:/ / www. handelsregister. de/ rp_web/ mask. do?Typ=e)<br />

[2] http:/ / www. bayer04. de/<br />

[3] Der Weg zur Fußball GmbH (http:/ / www. bayer04. de/ B04/ de/ 1047. aspx?guid=1047-5822DEFE-3A33-4361-800F-EECE10821A8D)<br />

[4] http:/ / www. express. de/ sport/ fussball/ bayer/ bayer-boomt-/ -/ 3288/ 4533166/ -/ index. html<br />

[5] Trierischer Volksfreund:Bayer Leverkusen lässt sich «Vizekusen» schützen (http:/ / www. volksfreund. de/ sport/ fussball/ erstebundesliga/<br />

news/ 1-Bundesliga-<strong>Fussball</strong>-Bundesliga-Leverkusen;art190,2412060)<br />

[6] http:/ / www. bayer04. de/ b04/ de/ _md_aktuell-dt. aspx?aktuell=aktuell-2384<br />

[7] http:/ / de. eurosport. yahoo. com/ 14082010/ 30/ bayer-feiert-schuetzenfest-pirmasens. html<br />

VfB Stuttgart<br />

VfB Stuttgart<br />

Voller Name Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V.<br />

Gegründet 9. September 1893<br />

Vereinsfarben Weiß-Rot<br />

Stadion Mercedes-Benz Arena<br />

Gazi-Stadion auf <strong>der</strong> Waldau (II.)<br />

Plätze 41.000 (Umbau, danach 60.100)<br />

11.544 (II.)<br />

Präsident Erwin Staudt<br />

Vorstand Erwin Staudt<br />

Ulrich Ruf<br />

Trainer Christian Gross<br />

Jürgen Seeberger (II.)<br />

Homepage<br />

www.vfb.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

3. Liga (II.)<br />

2009/10 6. Platz<br />

10. Platz (II.)<br />

Der VfB Stuttgart (offiziell: Verein für Bewegungsspiele Stuttgart<br />

1893 e. V.) ist ein Sportverein <strong>aus</strong> dem Stuttgarter Stadtbezirk Bad<br />

Cannstatt. Der VfB ist mit 45.037 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> fünftgrößte<br />

Sportverein Deutschlands und <strong>der</strong> größte Baden-Württembergs (Stand:<br />

31. Januar 2009). Bekannt ist vor allem seine Fußballabteilung, <strong>der</strong>en<br />

Erstligapositionen des VfB Stuttgart


VfB Stuttgart 214<br />

erste Mannschaft bis auf zwei Spielzeiten stets Mitglied <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga war und insgesamt fünfmal<br />

Deutscher Meister und dreimal DFB-Pokalsieger wurde. In <strong>der</strong> ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga belegt die<br />

Mannschaft den 4. Platz.<br />

Neben den Fußballern des Vereins gewannen auch Sportler <strong>der</strong> Leichtathletikabteilung zahlreiche Titel und<br />

Medaillen. Zudem unterhält <strong>der</strong> Verein Abteilungen für Fußballschiedsrichter, F<strong>aus</strong>tball, Hockey, Tischtennis und<br />

Handball (wenn auch <strong>der</strong>zeit ohne aktive Mannschaft). In diesen fünf Sportabteilungen waren bisher nur<br />

Amateursportler aktiv. Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es eine Abteilung für Geselligkeit in Form <strong>der</strong> VfB-Garde.<br />

Ihre Heimspiele bestreitet die erste Fußballmannschaft des VfB in <strong>der</strong> städtischen Mercedes-Benz Arena, die im<br />

Veranstaltungsgelände NeckarPark angesiedelt ist. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Vereinsgelände.<br />

Geschichte<br />

1893 bis 1912: Von den Anfängen zur Fusion<br />

Im Vereinsnamen des VfB ist das Jahr 1893 aufgenommen, das sich auf einen <strong>der</strong> beiden Vorgängervereine, den FV<br />

Stuttgart bezieht, <strong>der</strong> 1912 mit dem Kronen-Klub Cannstatt zum heutigen VfB fusionierte. Beide Vereine wurden<br />

hauptsächlich von Schülern, zumeist mit Wurzeln im kaufmännischen Bürgertum [2] , gegründet. Den Schülern<br />

wurden neue Sportarten wie Rugby o<strong>der</strong> Fußball von englischen Pionieren nahe gebracht; später warben sie für ihren<br />

Sport in neuen Vereinen.<br />

FV Stuttgart<br />

Die Wurzeln des VfB gehen zurück bis ins Jahr 1893, als am 9.<br />

September im Gasth<strong>aus</strong> Zum Becher <strong>der</strong> Stuttgarter FV 93 gegründet<br />

wurde. [3]<br />

Zunächst fungierte <strong>der</strong> FV als Rugby-Klub, <strong>der</strong> seine Heimstätte auf<br />

<strong>der</strong> Stöckach-Eisbahn hatte und 1894 auf den Cannstatter Wasen<br />

umzog. Die Mannschaft setzte sich hauptsächlich <strong>aus</strong> Schülern <strong>der</strong><br />

Stuttgarter Realschulen und Gymnasien, unter <strong>der</strong> Leitung des Lehrers<br />

Carl Kaufmann, zusammen und errang schnell erste Erfolge: 1909<br />

wurde <strong>der</strong> FV Deutscher Vizemeister im Rugby, als die Mannschaft<br />

erst im Endspiel dem FC 1897 Hannover mit 3:6 Punkten unterlag. [4]<br />

Verschiedene Spieler kamen zu internationalen Einsätzen; so gewann<br />

Hugo Betting mit <strong>der</strong> ansonsten <strong>aus</strong>schließlich <strong>aus</strong> Frankfurter Spielern<br />

bestehenden deutschen Rugby-Auswahl bei den Olympischen Spielen<br />

1900 die Silbermedaille. [5] Dennoch verlor Rugby im Verein<br />

gegenüber Fußball (dem damaligen Association) zusehends an Boden.<br />

Das Spiel war vielen Zuschauern zu kompliziert. Trotz <strong>der</strong> Abwendung<br />

vom Rugby sahen später viele die Wurzeln des deutschen Rugbysports<br />

am Cannstatter Wasen. Philipp Heineken, ein Rugbypionier, <strong>der</strong> für<br />

den FV 93 spielte und nach New York <strong>aus</strong>wan<strong>der</strong>te, erklärte sogar,<br />

dass <strong>der</strong> Wasen als „Geburtsstätte des deutschen Rugbysports“ [6] gelten<br />

darf. Nachdem die Militärverwaltung immer seltener dem FV<br />

Benutzungszeiten auf dem Cannstatter Wasen zugestand, mussten die<br />

Die erste Rugby-Mannschaft des FV 1894<br />

Logo des FV Stuttgart<br />

Fußball- und Rugbyspieler immer öfter auf den Stöckachplatz <strong>aus</strong>weichen, bis dem Verein die Benutzung des<br />

Wasens schließlich endgültig untersagt wurde. Der FV warf deshalb dem Militärgouvernement vor, die Turnvereine,


VfB Stuttgart 215<br />

<strong>der</strong>en Sportart damals als disziplinierter bekannt war, zu bevorzugen. Nun konnten die Spieler nur noch auf dem<br />

schiefen Stöckachplatz spielen, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Aussage vieler Spieler des FV damals offenbar völlig untauglich war.<br />

So pachtete <strong>der</strong> Verein von <strong>der</strong> Stadt ein Feld auf dem Adelsberg, welches beim FV als Rugbyfeld bekannt war. [7]<br />

1909 trat <strong>der</strong> Verein dem Süddeutschen Fußballverband bei. [8] Die Mannschaft wurde gleich <strong>der</strong> Süddeutschen<br />

B-Klasse zugeteilt, obwohl inzwischen auch eine C-Klasse existierte. Schon im zweiten Jahr wurde <strong>der</strong> FV<br />

<strong>aus</strong>gerechnet gegen den punktgleichen späteren Fusionspartner, den Kronen-Club Cannstatt, in einem Endspiel<br />

Bezirksmeister. Den Aufstieg erreichten die Fußballer nach einer Nie<strong>der</strong>lage im Spiel um die Gaumeisterschaft<br />

gegen den FV Zuffenh<strong>aus</strong>en nicht. Erst im folgenden Jahr gelang schließlich nach geltenden Bestimmungen <strong>der</strong><br />

Aufstieg, da die Mannschaft Gaumeister und B-Südkreismeister wurde. Da <strong>der</strong> Verbandstag die Bestimmungen<br />

än<strong>der</strong>te und die Gründung einer neuen Südkreisliga als oberste Spielklasse Süddeutschlands beschloss, [9] , war <strong>der</strong><br />

Aufstieg nicht gesichert. Das entscheidende Spiel entschied <strong>der</strong> FV nicht mehr allein für sich, denn vor dem Spiel<br />

gegen den FC Mühlburg war die Fusion mit dem Kronen-Club Cannstatt bereits vollzogen.<br />

Kronen-Klub Cannstatt<br />

Schon 1890 gründeten einige Cannstatter Schüler den Cannstatter<br />

Fußballklub. Zuerst wurde dort nur Rugby gespielt. Es dauerte nicht<br />

lange, bis <strong>der</strong> Fußball eingeführt wurde. Nach wenigen Jahren löste<br />

sich dieser Verein auf, und so bildete sich 1897 <strong>aus</strong> ihm <strong>der</strong><br />

Kronen-Klub Cannstatt [10] , <strong>der</strong> ebenfalls von ehemaligen Schülern<br />

gegründet wurde. Dort spezialisierte man sich alleine auf den Fußball.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Süddeutsche Fußballbund den Kronen-Klub 1903 <strong>der</strong><br />

unteren von zwei bestehenden süddeutschen Spielklassen zugeordnet<br />

hatte, spielte die Fußballmannschaft bereits 1904 um den Aufstieg in<br />

die erste süddeutsche Spielklasse, wo die Fußballer gegen die zweite<br />

Mannschaft <strong>der</strong> Stuttgarter Kickers antraten. Der vorgesehene<br />

Schiedsrichter erschien zu diesem Spiel nicht, so dass sich <strong>der</strong><br />

Verbandsschriftführer Scivessy bereit erklärte, das Spiel zu leiten. Der<br />

Kronen-Club gewann, doch wurde anschließend ein<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiel angeordnet, welches verloren wurde. [11]<br />

In den kommenden Jahren spielte das Team in <strong>der</strong> B-Klasse oben mit,<br />

ohne je wie<strong>der</strong> ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg zu erreichen.<br />

Der Kronen-Klub Cannstatt besaß in Stuttgart-Münster einen eigenen<br />

Fußballplatz, <strong>der</strong> bis heute besteht. Inzwischen spielt dort <strong>der</strong> TSV<br />

Münster.<br />

Die erste Fußballmannschaft des Kronen-Clubs<br />

1898<br />

Logo des Kronen-Club<br />

Cannstatt


VfB Stuttgart 216<br />

Fusion und Sieg im Entscheidungsspiel<br />

Logo des fusionierten<br />

Vereins<br />

Die Aufstiegsmannschaft 1912<br />

1912 bis 1933: Erster Weltkrieg und erste Titel<br />

Ehrenmal des VfB für die Kriegsopfer des Ersten<br />

Weltkriegs<br />

Für Ligaspiele war das Rugbyfeld auf dem Adelsberg wenig geeignet,<br />

so dass beim FV die Idee einer Fusion mit dem 1897 gegründeten<br />

Kronen-Klub Cannstatt aufkam. Da <strong>der</strong> Kronen-Klub sportlich nur<br />

begrenzte Aussichten hatte und <strong>der</strong> FV Stuttgart, <strong>der</strong> gerade gute<br />

Chancen hatte, den Aufstieg in die süddeutsche A-Klasse zu schaffen,<br />

über eine Mannschaft mit guter Perspektive verfügte, kamen sich die<br />

Verantwortlichen schließlich näher. Am 2. April 1912 vereinigten sich<br />

beide Klubs zum Verein für Bewegungsspiele Stuttgart 1893 e. V., <strong>der</strong><br />

dank <strong>der</strong> B-Südkreismeisterschaft des Stuttgarter FV gleich um die<br />

Qualifikation für die neue Südkreisliga antrat. Die<br />

Fusionsversammlung fand im Cannstatter Hotel Concordia statt. [12]<br />

Erster Vorsitzen<strong>der</strong> wurde Wilhelm Hinzmann. Das erste wichtige<br />

Spiel des VfB ließ nicht lange auf sich warten: Im Entscheidungsspiel<br />

um den Aufstieg gegen den FC Mühlburg in Karlsruhe-Durlach siegte<br />

<strong>der</strong> Neuling VfB mit 1:0 durch einen entscheidenden Kopfballtreffer in<br />

den letzten Minuten von Copé Wendling. Somit war <strong>der</strong> VfB von<br />

Anfang an erstklassig und spielte in <strong>der</strong> Südkreisliga, <strong>der</strong> damals<br />

stärksten deutschen Spielklasse.


VfB Stuttgart 217<br />

Saison [13] Platz Zuschauer<br />

1912/13 6/8<br />

1913/14 7/7<br />

1914/15 7/8<br />

1919/20 5/10<br />

1920/21 5/10<br />

1921/22 2/8<br />

1922/23 6/8<br />

1923/24 1/7<br />

2/5<br />

1924/25 5/8<br />

1925/26 2/8 7.400 [14]<br />

1926/27 1/10<br />

5/6<br />

1927/28 3/9<br />

4/8<br />

1928/29 3/8<br />

5/8<br />

1929/30 1/8<br />

5/8<br />

[14] [15]<br />

10.111<br />

[14] [15]<br />

4.230<br />

[14] [15]<br />

5.142<br />

[14] [15]<br />

11.375<br />

1930/31 4/8 4.833 [14]<br />

1931/32 2/10<br />

8/8<br />

7.375 [15]<br />

1932/33 3/10 5.688 [14]<br />

In den kommenden beiden Jahren spielte <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> Südkreisliga nur um die unteren Plätze und war <strong>der</strong> Gefahr<br />

<strong>aus</strong>gesetzt wie<strong>der</strong> abzusteigen. Der Erste Weltkrieg brachte das Vereinsleben fast zum Erliegen. Am 1. August 1914<br />

traf man sich zum letzten Mal zu einem Freundschaftsspiel. Nachdem die meisten Spieler und Verantwortlichen<br />

bereits ihre Einberufung erhalten hatten, gab es in <strong>der</strong> Altdeutschen Bierstube eine Abschiedsfeier. Der Rugby-Platz<br />

am Karl-Olga-Krankenh<strong>aus</strong> wurde dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt, das dort gleich ein Lazarett errichtete.<br />

Danach trafen sich vor allem Jugendliche am Münster-Platz. Nachdem <strong>der</strong> Präsident Wilhelm Hinzmann eingezogen<br />

worden war, kümmerten sich vor allem die nun Verantwortlichen Julius Lintz, <strong>der</strong> Hinzmann als Präsident vertrat<br />

und Ernst Grimm um die Jugendspieler. Erst im Oktober 1914 bekam <strong>der</strong> Verein wie<strong>der</strong> eine Elf zusammen. Nach<br />

einer Woche waren nur noch sieben Spieler verblieben. Der Verband schaffte nun die Pflichtrunde ab und führte<br />

Spiele um den Eisernen Fußball ein.<br />

Für diese durfte man sich mit an<strong>der</strong>en Vereinen zu Kriegsmannschaften zusammenschließen, und so bildete <strong>der</strong> VfB<br />

kurzfristig mit dem FV Die Blauen Elf eine Mannschaft. [16] Ein Jahr später stellte <strong>der</strong> Verein, nach <strong>der</strong> Rückkehr von<br />

Verwundeten und Genesenden, schon wie<strong>der</strong> drei eigene Kriegsmannschaften. Am Ende des Jahres 1917 hatte <strong>der</strong><br />

Klub sogar wie<strong>der</strong> fünf Mannschaften beisammen. Ernst Grimm stellte einen Kriegs<strong>aus</strong>schuss zusammen, <strong>der</strong> den<br />

Verein am Leben hielt, obwohl drei Viertel <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> eingezogen waren. So verhin<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Ausschuss die<br />

Umwandlung des Münster-Platzes, des einzigen verbliebenen Fußballplatzes, in ein Kartoffelfeld. [17] Wilhelm<br />

Hinzmann übernahm nach seiner Rückkehr einen intakten Verein; wenig später, 1918, übergab er seinen Posten an<br />

Gustav Schumm. Noch heute würdigt eine Ehrentafel, die 1925 enthüllt wurde, neunzig Gefallene <strong>aus</strong> den Reihen


VfB Stuttgart 218<br />

des VfB.<br />

In den 1920ern stieg die Mitglie<strong>der</strong>zahl schnell über 1.000 – vor allem Jugendliche waren im Verein aktiv.<br />

Allerdings erwies sich <strong>der</strong> Platz in Münster als ungeeignet für den VfB, da er fernab <strong>der</strong> Anhängerschaft gelegen<br />

war. Da das Rugbyfeld im Ersten Weltkrieg landwirtschaftlich genutzt wurde und ebenfalls als Spielfeld <strong>aus</strong>fiel,<br />

benötigte <strong>der</strong> Verein dringend einen Platz. Als <strong>der</strong> Exerzierplatz auf dem Cannstatter Wasen nach dem Krieg nicht<br />

mehr benötigt wurde, entstand die Idee einer Rückkehr nach Bad Cannstatt. 1919 wurde <strong>der</strong> Platz bei den drei<br />

Pappeln auf dem Cannstatter Wasen eröffnet. [17] Er blieb bis zur Eröffnung <strong>der</strong> heutigen Mercedes-Benz Arena 1936<br />

Heimspielstätte des VfB. Nach Kriegsende versuchte <strong>der</strong> Verband sofort, den Spielverkehr wie<strong>der</strong> in geregelte<br />

Bahnen zu führen. So beschloss <strong>der</strong> Verbandstag die Gründung einer Württembergischen Liga mit acht Vereinen.<br />

Der VfB gehörte dieser Liga an, da er vor dem Krieg in <strong>der</strong> Südkreisliga ebenfalls erstklassig war. Bis 1922 spielte<br />

die Fußballmannschaft in dieser Liga immer oben mit, obwohl das Team nie Meister wurde. 1923 wurde dann vom<br />

Verbandstag ein neues Spielsystem eingeführt, welches eine neue Bezirksliga Württemberg/Baden als höchste<br />

Spielklasse vorsah. [18] Um sich für die höchste Spielklasse zu qualifizieren, hätte <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> Saison 1922/23<br />

unter den ersten vier Vereinen <strong>der</strong> Württembergischen Liga landen müssen. Dies gelang nicht, so dass die<br />

Mannschaft in <strong>der</strong> darauffolgenden Saison 1923/24 in <strong>der</strong> IL Klasse <strong>der</strong> neugegründeten Kreisliga antreten musste,<br />

wo <strong>der</strong> VfB sofort Kreismeister Cannstatts wurde und sich somit für die Aufstiegsspiele qualifizierte. Dort erreichte<br />

man im ersten Anlauf den Aufstieg in die Württemberg-badische Bezirksliga und damit die sofortige Rückkehr in<br />

die Erstklassigkeit. Im entscheidenden Spiel besiegten die Fußballer am 1. Juni 1924 den bereits qualifizierten SC<br />

Freiburg mit 5:3.<br />

Durch die gute Jugendarbeit gelang dem VfB in <strong>der</strong> Zwischenkriegszeit <strong>der</strong> Aufbau einer erfolgreichen ersten<br />

Mannschaft, die mit Spielern wie Richard „Molly“ Schauffele (später u. a. Präsident <strong>der</strong> Stuttgarter Kickers) 1927<br />

württembergisch-badischer Meister wurde. Die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichte die Mannschaft<br />

nicht. Im selben Jahr wurde vom Verbandstag in Mainz eine Aufteilung <strong>der</strong> jungen Bezirksliga in die Abteilungen<br />

Württemberg und Baden beschlossen. Ernst Blum wurde 1928 <strong>der</strong> erste deutsche Nationalspieler des VfB, als er<br />

unter Reichstrainer Otto Nerz gegen Dänemark debütierte. [19] Sowohl 1928 als auch 1929 erreichte <strong>der</strong> Verein die<br />

Trostrunde <strong>der</strong> Zweiten und Dritten <strong>der</strong> Bezirksligen. 1929 kam es zu einem Eklat: Durch Zuwendungen an die<br />

Spieler hatte <strong>der</strong> VfB gegen die Amateurstatuten verstoßen. [20] Den Spielern war schon damals bewusst, dass sie die<br />

Zuschauereinnahmen positiv beeinflussen konnten und waren <strong>der</strong> Meinung, dass ihnen ein Anteil daran zusteht. So<br />

war <strong>der</strong> Verein vorerst bereit, die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Spieler zu erfüllen, doch mit <strong>der</strong> Zeit konnte es sich <strong>der</strong> Klub<br />

nicht mehr leisten, Spieler unter <strong>der</strong> Hand zusätzlich zu bezahlen. Nach einer Selbstanzeige wurde <strong>der</strong> Verein vom<br />

Verband mit einer hohen Strafe belegt. Die betreffenden Spieler wurden vom VfB nicht mehr berücksichtigt,<br />

weshalb <strong>der</strong> VfB als Abstiegskandidat galt. Dennoch gelang einer tiefgreifend verjüngten Mannschaft unter dem<br />

damaligen Trainer Lajos Kovács 1929/30 die Württembergische Meisterschaft und erreichte erstmals die<br />

Süddeutsche Meisterrunde, an <strong>der</strong> das Team 1932 allerdings erfolglos teilnahm.<br />

1933 bis 1945: Anpassung an den Nationalsozialismus<br />

„Uns einen nicht nur Spiele, nicht nur die Freud’ am Sport,<br />

Was unsere Freundschaft bindet, das sagt ein an<strong>der</strong> Wort:<br />

Wir wollen Kameraden sein, erprobt in Freud und Leid,<br />

Es sei verbannt <strong>aus</strong> unsern Reih’n die Missgunst und <strong>der</strong> Neid<br />

Die Parole heißt zum Wohl und <strong>aus</strong> Lieb zum Vaterland,<br />

Ihm zur Ehr, immer mehr, stählen wir uns unverwandt<br />

Und bei jedem frischen, frohen Spiel, denken wir an unser höchstes Ziel l<br />

Dass es neu und stark ersteh’, dafür „spielt“ <strong>der</strong> VfB !“<br />

Dritte Strophe des VfB-Lieds. Dem VfB gewidmet von Mitglied Dr. Wilhelm<br />

Ullrich. [21]<br />

Melodie: 0 Deutschland hoch in Ehren


VfB Stuttgart 219<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

1933/34 3/9<br />

1/4<br />

1934/35 1/10<br />

1/4<br />

5.437 [15]<br />

8.500 [15]<br />

1935/36 3/10 5.000<br />

1936/37 1/10<br />

1/4<br />

1937/38 1/10<br />

3/4<br />

7.500 [15]<br />

7.090 [15]<br />

1938/39 2/10 6.857<br />

1939/40 1/6<br />

2/4<br />

[14] [15]<br />

4.220<br />

1940/41 2/12 5.100 [14]<br />

1941/42 2/10<br />

1942/43 1/10<br />

1943/44 4/10<br />

Die Zeit des Nationalsozialismus gehört zu den dunklen Kapiteln <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Auch beim VfB konnten<br />

einige <strong>der</strong> Verantwortlichen die Demütigungen durch den Versailler Vertrag nur schwer akzeptieren. [22] Im 1919<br />

kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs geschriebenen Vereinslied erklang <strong>der</strong> Wunsch nach einem starken<br />

Deutschland; so steht im Text des Liedes in Bezug auf das deutsche Vaterland: … dass es neu und stark ersteh,<br />

dafür spielt <strong>der</strong> VfB! Der ehemalige Präsident Egon Reichsgraf von Beroldingen legte Wert auf die Feststellung: Der<br />

VfB hatte schon von jeher Deutschland auf dem Panier! [22] Zudem pflegte <strong>der</strong> Verein schon immer gute<br />

Beziehungen zu militärischen Kreisen. [2]<br />

Durch die aufkommende nationalsozialistische Bewegung versprachen sich viele beim VfB einen Neubeginn. Willig<br />

stellten die Vereinsoberen 1932 ihren damaligen Platz an den drei Pappeln für NSDAP-Kundgebungen zur<br />

Verfügung. Von <strong>der</strong> Stadt wurde dem VfB daraufhin sofort <strong>der</strong> Platz gekündigt. Nach <strong>der</strong> Machtergreifung <strong>der</strong><br />

NSDAP in Stuttgart wurde diese Entscheidung wie<strong>der</strong> rückgängig gemacht. Der neue von <strong>der</strong> NSDAP eingesetzte<br />

Oberbürgermeister lobte den VfB als „schon vor dem Umbruch dem Nationalsozialismus wohlgesonnenen<br />

Verein“. [23] Die offiziellen Verlautbarungen <strong>der</strong> Vereinsführung ließen keinen Dissens zu den Zielen <strong>der</strong> NSDAP<br />

erkennen, diese Ziele wurden offenbar mitgetragen. [24] Der damalige Vereinspräsident Hans Kiener trat schon 1932<br />

<strong>der</strong> NSDAP bei und erklärte <strong>der</strong> VfB sei ein Hort nationaler Gesinnung und eine Trutzburg gegen alles<br />

Undeutsche. [25] Kiener wurde von nun an Vereinsführer genannt und von oben mit kommissarischen Vollmachten<br />

<strong>aus</strong>gestattet. Es gab nun im Verein auf Drängen des Reichssportführers und des Verbandes Wehrsport einen<br />

SA-Sturm beim VfB. Jüdische Vereinsmitglie<strong>der</strong> wurden nun <strong>aus</strong>geschlossen, auch wenn diese Verdienste um den<br />

Verein vorweisen konnten. [26] Fritz Walter wollte das Vorgehen des Vereins später rechtfertigen als er erklärte: Das<br />

hat man halt machen müssen, sonst wäre vielleicht <strong>der</strong> Verein am Ende gewesen. [27]<br />

Neue Möglichkeiten eröffnete zusätzlich die 1933 zum Deutschen Turnfest errichtete Adolf-Hitler-Kampfbahn.<br />

Nachdem die Stadt das alte VfB-Gelände für das Cannstatter Volksfest benötigte, musste <strong>der</strong> Verein sich wie<strong>der</strong> eine<br />

neue Heimspielstätte suchen. Die weitgehende Identifikation mit den neuen Machthabern ermöglichte dem VfB nun<br />

eine kontinuierliche Fortentwicklung auf sportlichem Gebiet. Damals wurden Gauligen eingeführt, in denen die<br />

jeweiligen Gaumeister ermittelt wurden.


VfB Stuttgart 220<br />

1933 wurde <strong>der</strong> Verein Süddeutscher Pokalmeister, 1935 wie<strong>der</strong> Württembergischer Meister. Somit waren die<br />

Fußballer erstmals für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Nachdem die Mannschaft die ersten<br />

beiden Gruppenspiele verloren hatte, schien die Situation <strong>aus</strong>sichtslos zu sein. Im letzten und entscheidenden<br />

Gruppenspiel gegen den direkten Konkurrenten SpVgg Fürth erreichte das Team noch das Halbfinale, wo <strong>der</strong> VfL<br />

Benrath bezwungen wurde. Und so drang <strong>der</strong> VfB zum ersten mal bis ins Endspiel um die Deutsche Meisterschaft<br />

vor, in dem <strong>der</strong> Finalist in Köln den überlegenen Schalkern mit 4:6 unterlag. Doch auch als Vizemeister wurden die<br />

Spieler bei <strong>der</strong> Rückkehr nach Stuttgart von t<strong>aus</strong>enden Fans gefeiert.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1935<br />

1937 folgte die 3. Württembergische Meisterschaft und die Mannschaft qualifizierte sich erneut für die Endrunde um<br />

die Deutsche Meisterschaft. Nachdem die Fußballer die Gruppenphase souverän als Gruppensieger überstanden,<br />

unterlag <strong>der</strong> Klub im Halbfinale wie<strong>der</strong> dem FC Schalke 04 und siegte im Spiel um Platz 3 gegen den Hamburger<br />

SV. 1938 verteidigte <strong>der</strong> VfB den Württembergischen Meistertitel, schied jedoch diesmal schon in <strong>der</strong><br />

Gruppenphase <strong>der</strong> Meisterschaftsendrunde als Gruppendritter <strong>aus</strong>. 1939 wurde das Team nur Württembergischer<br />

Vizemeister. Der Zweite Weltkrieg wirkte sich an<strong>der</strong>s auf das Vereinsleben <strong>aus</strong> als <strong>der</strong> Erste Weltkrieg. Er hatte<br />

gravierende Auswirkungen auf das Vereinsleben. Sehr häufig war Stuttgart Ziel von Bombenangriffen. Auch das<br />

Vereinsgelände das VfB wurde schwer getroffen, nachdem viele Sprengladungen militärische Ziele, wie die<br />

anvisierte Eisenbahnlinie o<strong>der</strong> das Daimler-Benz-Werk, verfehlten. Doch trotz <strong>der</strong> Kraterlandschaft, in die sich die<br />

Heimat des VfB verwandelte, und obwohl Spieler und Vereinsfunktionäre immer öfter durch die Kriegshandlungen<br />

starben, konnten die Verantwortlichen das Vereinsleben erhalten. [28] 1939/40 wurde lediglich eine<br />

Kriegsmeisterschaft im engsten Rahmen <strong>aus</strong>getragen, in <strong>der</strong> die Fußballer die Qualifikation für die<br />

Meisterschaftsendrunde am Ende nicht schafften. In <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> regelmäßig laufenden Gauliga erreichte <strong>der</strong> VfB<br />

1941 und 1942 die Vizemeisterschaft, wurde 1943 zum letzten mal Gaumeister und schied in <strong>der</strong> Vorrunde <strong>der</strong><br />

Deutschen Meisterschaft im K.-o.-System gegen TSV 1860 München <strong>aus</strong>, ehe im März 1945 die Gauliga<br />

Württemberg durch den Krieg endgültig zum Erliegen kam. Dem VfB verblieben immer genug Spieler, um ohne die<br />

Hilfe an<strong>der</strong>er Vereine Kriegsmannschaften zu stellen. Allerdings nutzte <strong>der</strong> Verein viele Gastspieler sowohl <strong>aus</strong> dem<br />

Inland, als auch <strong>aus</strong> dem Ausland. Auch Spieler <strong>aus</strong> besetzten Län<strong>der</strong>n kamen freiwillig, da sie als Fußballer leichter<br />

Akzeptanz finden konnten. Unter ihnen waren prominente Spieler wie zum Beispiel Rudolf Gellesch. Als <strong>der</strong><br />

Vereinsführer Hans Kiener 1944 durch einen Bombenangriff schwer verletzt wurde, übernahm nach dessen<br />

Evakuierung <strong>der</strong> zweite Vorsitzende Fritz Walter die Verantwortung. [28] Am 2. April 1945 bestritt <strong>der</strong> VfB das letzte<br />

Spiel vor Kriegsende, welches zwischenzeitlich wegen Fliegerangriffen unterbrochen werden musste.<br />

1945 bis 1963: Wie<strong>der</strong>aufbau und Erfolge<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

1945/46 1/16 10.264<br />

1946/47 6/20 11.658<br />

1947/48 5/20 17.895<br />

1948/49 6/16 13.600<br />

1949/50 2/16 18.000<br />

1950/51 4/18 13.353<br />

1951/52 1/16<br />

1/4<br />

1952/53 2/16<br />

1/4<br />

19.467<br />

20.067


VfB Stuttgart 221<br />

Von 1949 bis 1994<br />

verwendetes Logo des<br />

Vereins<br />

1953/54 1/16<br />

2/3<br />

15.133<br />

1954/55 13/16 13.933<br />

1955/56 2/16<br />

3/4<br />

21.266<br />

1956/57 4/16 17.167<br />

1957/58 9/16 16.767<br />

1958/59 5/16 16.100<br />

1959/60 7/16 14.633<br />

1960/61 7/16 11.000<br />

1961/62 5/16 13.833<br />

1962/63 6/16 19.447<br />

Der Zweite Weltkrieg stellte eine Zäsur für den Verein dar. Die eigenen Sportanlagen<br />

waren weitestgehend zerstört, viele Vereinsmitglie<strong>der</strong> waren im Krieg gefallen.<br />

Trotzdem wurde bereits am 13. Oktober 1945 im Gasth<strong>aus</strong> Krone in Fellbach unter<br />

entscheiden<strong>der</strong> Mitwirkung von VfB-Präsident Fritz Walter die Süddeutsche Oberliga<br />

gegründet. Auf dem Kohlenwagen mussten VfB-Verantwortliche reisen, um über vorige<br />

Gaugrenzen und damalige Zonengrenzen hinweg für die Gründung <strong>der</strong> neuen Liga in<br />

Süddeutschland zu werben. [29] Es gelang dem VfB, in <strong>der</strong> am 4. November 1945 unter<br />

dem Vorsitz von Dr. Walter gestarteten Oberliga gleich die erste Süddeutsche<br />

Meisterschaft <strong>der</strong> Nachkriegszeit und damit auch die Amerikanische Zonenmeisterschaft<br />

zu gewinnen. Robert Schlienz war mit 42 Treffern zugleich erster Torschützenkönig <strong>der</strong><br />

neuen Liga. Die Deutsche Meisterschaft wurde damals aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Bestimmungen in den verschiedenen Besatzungszonen nicht <strong>aus</strong>getragen.<br />

Die Oberliga wurde bei den Fans schnell populär und so kam Geld in die Kassen des Vereins, <strong>der</strong> so die zerstörte<br />

Infrastruktur wie<strong>der</strong> aufbaute. Der VfB erlangte nun eine wichtige regionale Bedeutung, und für den VfB spielen zu<br />

können, wurde das Ziel von vielen Jugendlichen. Auch nach <strong>der</strong> Einführung des Vertragsspielerstatuts 1948 konnten<br />

die Spieler des VfB von den Bezügen, die ihnen ihre Spielerverträge bescherten, nicht leben, und so för<strong>der</strong>te <strong>der</strong><br />

Klub bei den Spielern die Selbstständigkeit. So führte Robert Schlienz nebenbei ein Sportartikelgeschäft, Karl<br />

Barufka ein Spirituosengeschäft und Erich Retter eine Tankstelle. [30] Beim VfB versuchten die Verantwortlichen<br />

immer, den Spielern dabei zu helfen, Fußball und Beruf vereinbaren zu können.<br />

In den folgenden Jahren tummelten sich die Fußballer zunächst nur im Mittelfeld <strong>der</strong> Oberliga und landete erst 1950<br />

als Zweiter wie<strong>der</strong> weit oben in <strong>der</strong> Tabelle. Damals begann die erfolgreichste Ära des Vereins, <strong>der</strong> nun den<br />

Stadtkonkurrenten Stuttgarter Kickers endgültig als Nummer 1 in <strong>der</strong> Stadt ablöste. Die Süddeutsche<br />

Vizemeisterschaft berechtigte den VfB, an <strong>der</strong> K.-o.-Runde zur Deutschen Meisterschaft teilzunehmen. Dort zog <strong>der</strong><br />

VfB zum zweiten Mal in ein Endspiel um die Deutsche Meisterschaft ein, welches er in Berlin gegen Kickers<br />

Offenbach mit 2:1 gewann. Die erste Deutsche Meisterschaft des VfB war erreicht. Danach wurde dem VfB als<br />

erstem Fußballverein überhaupt von Bundespräsident Theodor Heuss das Silberne Lorbeerblatt verliehen. [31] Bei<br />

ihrer Ankunft am Stuttgarter Bahnhof wurde die Mannschaft euphorisch gefeiert und unter an<strong>der</strong>em von <strong>der</strong><br />

Endspielelf von 1935 empfangen.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1950<br />

Nachdem <strong>der</strong> DFB 1950 wie<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>spiele <strong>aus</strong>tragen durfte, wurden schließlich Spieler vom damaligen<br />

Deutschen Meister, wie zum Beispiel Karl Barufka, berufen. 1951 verpasste <strong>der</strong> amtierende Meister die Endrunde<br />

<strong>der</strong> Meisterschaft als Vierter <strong>der</strong> Oberliga Süd knapp. Doch 1952 wurde <strong>der</strong> VfB wie<strong>der</strong> Süddeutscher Meister,


VfB Stuttgart 222<br />

nachdem die Mannschaft den 1. FC Nürnberg noch im letzten Spiel durch einen Sieg im direkten Duell abfing.<br />

Durch den Sieg in <strong>der</strong> Gruppenphase erreichte <strong>der</strong> VfB zum dritten Mal das Endspiel um die Deutsche<br />

Meisterschaft, das <strong>der</strong> Klub in Ludwigshafen gegen den 1. FC Saarbrücken gewann. Die Mannschaft entsprach in<br />

weiten Teilen <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1950. Mercedes Benz stellte dem VfB damals Wagen zur Verfügung, mit<br />

denen die Mannschaft eine Rundfahrt durch die Region machte, wobei sie wie<strong>der</strong> euphorisch gefeiert wurde.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1952<br />

In <strong>der</strong> kommenden Saison erreichte <strong>der</strong> VfB nach einem schwachen Saisonstart doch noch die Süddeutsche<br />

Vizemeisterschaft und bekam so die Chance, den Meistertitel zu verteidigen. Inzwischen war Erich Retter<br />

Nationalspieler geworden. Nachdem die Mannschaft diesmal denkbar knapp, nur aufgrund des direkten Vergleichs<br />

in <strong>der</strong> Vorrunde nach einem Sieg im letzten Spiel gegen Borussia Dortmund den Gruppensieg holte, erreichte <strong>der</strong><br />

Fußballmeister zum zweiten Mal in Folge das Endspiel. Karl Barufka war nach seiner Verletzung <strong>aus</strong> dem Spiel<br />

gegen Dortmund nicht einsatzfähig im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern. Doch nach <strong>der</strong> blutigen<br />

Nie<strong>der</strong>schlagung des Arbeiteraufstandes am 17. Juni 1953 in Berlin wurde schon über eine Verschiebung des<br />

Spielorts nachgedacht. Der DFB hielt trotzdem am Berliner Olympiastadion als Austragungsort fest. Die<br />

Titelverteidigung gelang nicht, als das Team gegen den mit Stars <strong>aus</strong> <strong>der</strong> späteren Weltmeistermannschaft von 1954<br />

gespickten 1. FC Kaiserslautern mit 1:4 unterlag. Ein Positiverlebnis hatte lediglich Karl Bögelein, <strong>der</strong> zu Beginn<br />

einen Elfmeter gegen die spätere Fußballlegende Fritz Walter hielt. Letzterer führte den FCK trotzdem zu einem<br />

deutlichen Sieg.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1953<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison wurde <strong>der</strong> VfB wie<strong>der</strong> Süddeutscher Meister.<br />

Jedoch schied <strong>der</strong> VfB diesmal in <strong>der</strong> Vorrunde <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft als Gruppenzweiter nach einer 1:3-Nie<strong>der</strong>lage gegen<br />

Hannover 96 <strong>aus</strong>. Der Saisonhöhepunkt des Jahres 1954 war das<br />

Endspiel eines an<strong>der</strong>en Wettbewerbs. Zum ersten Mal erreichten die<br />

Fußballer das Finale des DFB-Pokals und traf auf den 1. FC Köln. Erwin<br />

Waldner erzielte damals nach einer Vorlage von Robert Schlienz das<br />

entscheidende Tor an diesem Karsamstag. So wurde <strong>der</strong> VfB in dem Jahr<br />

zum ersten Mal DFB-Pokalsieger, in dem Deutschland zum ersten Mal<br />

Fußballweltmeister wurde.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1954<br />

1955 rutschte <strong>der</strong> amtierende Pokalsieger in <strong>der</strong> Oberliga auf einen<br />

enttäuschenden dreizehnten Platz ab. Doch 1956 wurde <strong>der</strong> VfB<br />

Süddeutscher Vizemeister und erreichte wie<strong>der</strong> die<br />

Meisterschaftsendrunde, nachdem die Mannschaft in <strong>der</strong> Qualifikation<br />

zur Endrunde TuS Neuendorf bezwang. Diesmal schied das Team als<br />

Gruppendritter in <strong>der</strong> Gruppenphase <strong>aus</strong>. Es war die letzte Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> Meisterschaftsendrunde. 1956/57 begann <strong>der</strong> VfB die Saison mit<br />

guter Frühform, Schweinfurt 05 wurde 7:0, <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufsteiger Bayern<br />

München mit 5:0 besiegt, und Erwin Waldner war bis zu seinem<br />

Platzverweis gegen Augsburg <strong>der</strong> Garant des Erfolges. Danach kam die<br />

Tormaschine ins Stottern, und <strong>der</strong> VfB beendete die Saison auf Platz 4<br />

<strong>der</strong> Oberliga. 1957 wurde die Einführung <strong>der</strong> Bundesliga und des<br />

Profifußballs beschlossen, und <strong>der</strong> VfB gehörte zu den Befürwortern. Er<br />

DFB-Pokal von 1954<br />

hatte nämlich zwei talentierte junge Nationalspieler verpflichtet, Rolf Geiger von den Stuttgarter Kickers und Rudolf


VfB Stuttgart 223<br />

Hoffmann von Aschaffenburg, die wegen Verstoßes gegen die Amateurregeln erst einmal gesperrt wurden. Am Ende<br />

<strong>der</strong> Saison 1957/58 hielt sich die Enttäuschung über den neunten Platz in <strong>der</strong> Oberliga in Grenzen. Zum zweiten Mal<br />

erreichte <strong>der</strong> VfB das Endspiel des DFB-Pokals, diesmal gegen Fortuna Düsseldorf. Gegen das Team um den<br />

späteren Bundestrainer Jupp Derwall gewann <strong>der</strong> Klub mit den beiden Neuzugängen, aber wie<strong>der</strong> erst in <strong>der</strong><br />

Verlängerung durch den entscheidenden Treffer von Lothar Weise.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1958<br />

In den kommenden Jahren spielte <strong>der</strong> VfB keine bedeutende Rolle im süddeutschen Fußball und landete bis zur<br />

Gründung <strong>der</strong> Bundesliga immer zwischen Platz fünf und Platz sieben. 1959/60 sah es zwar bis zum Sieg gegen den<br />

amtierenden Meister Eintracht Frankfurt so <strong>aus</strong>, als ob die Endrunde um die Meisterschaft erreicht werden könnte,<br />

aber dann begann <strong>der</strong> Absturz. Es war das Jahr, in dem Schlienz erstmals nicht mehr zum Einsatz kam. Georg<br />

Wurzer wollte die Mannschaft mit Talenten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Jugend verjüngen, mit <strong>der</strong> Folge von<br />

Leistungsschwankungen. 1959/60 gingen dann Trainer Wurzer, Erwin Waldner wechselte nach Zürich, und <strong>der</strong> neue<br />

Trainer Baluses versuchte es mit Kampffußball statt spielerischer Finesse. Als Ergebnis blieben die Fans <strong>aus</strong>, und es<br />

war fraglich, ob <strong>der</strong> VfB mit diesen Leistungen die Qualifikation zur Bundesliga erreichen würde. Vor <strong>der</strong> letzten<br />

Oberligasaison 1962/63 wechselte auch noch Rolf Geiger nach Italien, dafür besaß man mit Entenmann, Sieloff und<br />

Pfisterer eine namenlose, aber talentierte Läuferreihe. Die Saison wurde zur Zitterpartie, in <strong>der</strong> man zwischenzeitlich<br />

bis auf Platz 14 abrutschte und die Bundesligaqualifikation in weite Ferne geriet. Am Ende erreichten die Stuttgarter<br />

den sechsten Platz. Wegen des komplizierten Auswahlverfahrens war lange ungewiss ob <strong>der</strong> VfB <strong>der</strong> neuen<br />

Fußball-Bundesliga angehören würde. Erst ein Telegramm bestätigte am 6. Mai 1963 endgültig die Zugehörigkeit<br />

des VfB zur Bundesliga. Zuvor wurde von <strong>der</strong> Presse vermeldet: Karlsruhe (419 Qualifikationspunkte), Stuttgart<br />

(408) und Offenbach (382) sind als gleichwertig anzusehen, weswegen <strong>der</strong> diesjährige Tabellenstand<br />

<strong>aus</strong>schlaggebend ist [32] . Somit war es möglicherweise entscheidend, dass <strong>der</strong> VfB punktgleich aufgrund <strong>der</strong><br />

besseren Tordifferenz 1962/63 in <strong>der</strong> Oberliga Süd einen Platz vor den Kickers Offenbach lag.<br />

1963 bis 1976: Vom Gründungsmitglied zum Absteiger<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

1963/64 5/16 40.459<br />

1964/65 12/16 31.167<br />

1965/66 11/18 27.190<br />

1966/67 12/18 30.558<br />

1967/68 8/18 25.948<br />

1968/69 5/18 21.440<br />

1969/70 7/18 20.735<br />

1970/71 12/18 18.654<br />

1971/72 8/18 21.352<br />

1972/73 6/18 15.185<br />

1973/74 9/18 25.533<br />

1974/75 16/18 26.504<br />

1975/76 11/20 11.330<br />

1963 zählte <strong>der</strong> VfB zu den 16 Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. Mit Fritz Walter hatte <strong>der</strong> Verein<br />

damals einen Präsidenten, <strong>der</strong> keine finanziellen Risiken eingehen wollte und lieber auf ehrenamtliche Arbeitskräfte<br />

setzte als auf ein bezahltes professionelles Management und eine Mannschaft, die nur <strong>aus</strong> Vollprofis besteht.


VfB Stuttgart 224<br />

Dennoch konnte sich die Mannschaft, nachdem nun Profifußball erlaubt war, mit den Heimkehrern Rolf Geiger und<br />

Erwin Waldner verstärken. Dazu kam noch Hans Arnold <strong>aus</strong> Mannheim. In <strong>der</strong> ersten Bundesligasaison konnte so<br />

ein fünfter Platz erreicht werden. Doch nachdem die Fußballmannschaft sich bis 1968 nur noch im Mittelfeld befand,<br />

for<strong>der</strong>ten immer mehr ein mo<strong>der</strong>nes Management beim VfB, welches sich bei den erfolgreichen Vereinen <strong>der</strong> Liga<br />

bereits bewährt hatte. Dr. Walter war dazu nicht bereit und so trat Hans Weitpert, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong>er stand, die<br />

eine neue Einkaufspolitik for<strong>der</strong>ten, dessen Nachfolge an. Es dauerte nicht mehr lange, bis mit Günter Sawitzki 1971<br />

<strong>der</strong> letzte Spieler des VfB, <strong>der</strong> nebenbei einen Beruf <strong>aus</strong>übte, seine Karriere beendete. [33]<br />

Prominente Trainer in den ersten Bundesligajahren waren Rudi Gutendorf, Albert Sing und Branko Zebec. Nachdem<br />

die Fußballer 1969 wie<strong>der</strong> Fünfter geworden waren, verloren die Stuttgarter in den folgenden Jahren den Anschluss<br />

zur Spitze und spielten die kommenden Jahre hauptsächlich im Mittelfeld <strong>der</strong> Liga. Nur 1973 erreichte die<br />

Mannschaft den UEFA-Pokal und konnte 1974 erstmals das Halbfinale erreichen. Dort schied <strong>der</strong> VfB gegen<br />

Feyenoord Rotterdam <strong>aus</strong>. Im April 1975 räumte Weitpert, <strong>der</strong> mit seiner offensiven Einkaufspolitik gescheitert war,<br />

seinen Präsidentenposten. Gerhard Mayer-Vorfel<strong>der</strong> wurde zum neuen Präsidenten des Vereins gewählt. Der VfB<br />

befand sich zu dieser Zeit auf einem Abstiegsplatz. Am Ende <strong>der</strong> Saison stieg <strong>der</strong> VfB <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 1. Liga ab. Zuvor war<br />

<strong>der</strong> VfB nur 1923/24 für eine einzige Saison zweitklassig gewesen.<br />

Die folgende Saison wurde zu einem <strong>der</strong> schwächsten sportlichen Kapitel <strong>der</strong> VfB-Geschichte – <strong>der</strong> Verein belegte<br />

in <strong>der</strong> 2. Liga lediglich Platz 11. Den Tiefpunkt bildete das Heimspiel gegen den SSV Reutlingen 05 vor 1.200<br />

Zuschauern, das mit 2:3 verloren ging.<br />

1976 bis 1989: Aufstieg und Rückkehr an die Spitze<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

1976/77 1/20 22.689<br />

1977/78 4/18 53.567<br />

1978/79 2/18 41.297<br />

1979/80 3/18 33.405<br />

1980/81 3/18 30.073<br />

1981/82 9/18 26.126<br />

1982/83 3/18 27.526<br />

1983/84 1/18 31.076<br />

1984/85 10/18 22.648<br />

1985/86 5/18 21.638<br />

1986/87 12/18 20.699<br />

1987/88 4/18 26.313<br />

1988/89 5/18 26.895<br />

1989/90 6/18 24.684


VfB Stuttgart 225<br />

Zur Saison 1976/77 verpflichtete <strong>der</strong> VfB dann Jürgen Sun<strong>der</strong>mann.<br />

Aus finanziellen Zwängen musste <strong>der</strong> VfB vor allem auf junge Spieler<br />

setzen. Mit dem damaligen Hun<strong>der</strong>t-Tore-Sturm gelang dem VfB die<br />

Rückkehr ins Fußball-Oberh<strong>aus</strong>. Dabei erzielte Ottmar Hitzfeld im<br />

Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg sechs Treffer (Endstand<br />

8:0). Dieser Rekord hat bis heute bestand.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1977/78, <strong>der</strong> ersten Saison nach <strong>der</strong> Rückkehr in die<br />

Fußball-Bundesliga, erreichte <strong>der</strong> VfB einen vierten Platz. Dabei stellte<br />

er mit einem Zuschauerschnitt von fast 54.000 einen fast 20 Jahre<br />

gültigen Bundesliga-Rekord auf. In den Folgejahren konnte sich <strong>der</strong><br />

VfB in <strong>der</strong> Bundesligaspitze etablieren.<br />

Spieler in dieser Zeit waren u. a. Hansi Müller, Karlheinz und Bernd<br />

Förster, Karl Allgöwer, Dieter Hoeneß, Hermann Ohlicher und Helmut<br />

Jürgen Klinsmann als Bundestrainer – seinen<br />

Durchbruch als Spieler hatte er beim VfB<br />

Role<strong>der</strong>. Bis 1980 qualifizierte sich die Mannschaft in je<strong>der</strong> Saison nach dem Aufstieg für den UEFA-Pokal.<br />

1979/80 erreichte das Team zum zweiten Mal das Halbfinale des UEFA-Pokals, als <strong>der</strong> VfB gegen Borussia<br />

Mönchengladbach nach einem 2:1 Heimsieg und einer 0:2 Nie<strong>der</strong>lage <strong>aus</strong>wärts knapp <strong>aus</strong>schied.<br />

Die Infrastruktur wurde zu Beginn <strong>der</strong> 1980er Jahre angepasst: 1981 bezog <strong>der</strong> VfB nach knapp zweijähriger Bauzeit<br />

sein neues Clubzentrum (Kostenaufwand damals: ca. 5,2 Millionen Euro). Nachdem <strong>der</strong> Verein 1982 auf den<br />

neunten Platz abrutschte, qualifizierten sich die Fußballer bereits 1983 mit einem dritten Platz für den UEFA-Pokal.<br />

1984 erreichte <strong>der</strong> Verein unter Trainer Helmut Benth<strong>aus</strong> seine dritte deutsche Meisterschaft. Nachdem die<br />

Mannschaft am 32. Spieltag punktgleich mit dem Hamburger SV an <strong>der</strong> Spitze lag, drohte ein Endspiel am 34.<br />

Spieltag im Neckarstadion gegen den HSV. Doch da <strong>der</strong> VfB selbst gegen Wer<strong>der</strong> Bremen siegte und <strong>der</strong> HSV<br />

gegen Eintracht Frankfurt gleichzeitig unterlag stand fest, dass <strong>der</strong> HSV mit 5 Toren Vorsprung im direkten Duell in<br />

Stuttgart hätte gewinnen müssen, um den VfB noch von <strong>der</strong> eigentlich sicheren Meisterschaft abzuhalten. Der HSV<br />

erzielte lediglich in den letzten Minuten, als die VfB-Fans schon die Meisterschaft feierten, den 1:0-Siegtreffer.<br />

Erstmalig im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister vertreten, scheiterte <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> ersten Runde gegen Levski Spartak<br />

Sofia. Dennoch gaben die sportlichen Erfolge <strong>der</strong> kommenden Jahre dem VfB weitere Möglichkeiten zu<br />

internationalen Auftritten.<br />

1985 erreichte <strong>der</strong> VfB den 10. Platz. 1986 erreichte <strong>der</strong> Verein unter den Trainern Barić und Entenmann zum dritten<br />

Mal ein DFB-Pokal-Finale, das <strong>der</strong> FC Bayern München mit 5:2 gewann. Trotzdem trat <strong>der</strong> VfB als Fünfter <strong>der</strong><br />

Bundesliga-Saison in <strong>der</strong> folgenden Saison nicht im UEFA-Pokal, son<strong>der</strong>n im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger an, weil<br />

<strong>der</strong> FC Bayern als Meister bereits im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister spielte.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1986<br />

1986/87 schied <strong>der</strong> VfB bei <strong>der</strong> ersten Teilnahme im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger im Achtelfinale gegen Torpedo<br />

Moskau <strong>aus</strong>. Ende <strong>der</strong> 80er Jahre qualifizierte sich <strong>der</strong> VfB mit Spielern wie <strong>Buch</strong>wald, Jürgen Klinsmann,<br />

Sigurvinsson o<strong>der</strong> Immel und Trainer Arie Haan 1988 und 1989 wie<strong>der</strong> für den UEFA-Pokal. In die Chronik des<br />

Vereins eingegangen ist dabei vor allem das UEFA-Pokal-Finale von 1989 gegen den SSC Neapel. Auf Klinsmann<br />

musste die Mannschaft wegen einer Gelbsperre <strong>aus</strong> dem Halbfinale im Hinspiel verzichten. Nach einer fragwürdigen<br />

Schiedsrichterleistung hatte <strong>der</strong> VfB das Hinspiel in Neapel mit 1:2 gegen Napoli verloren. Beim 1:1 nahm Diego<br />

Maradona den Ball mit <strong>der</strong> Hand mit und <strong>der</strong> Handelfmeter zum 1:2 war ebenfalls nach einstimmiger Meinung <strong>der</strong><br />

Fußballexperten nicht berechtigt. Zudem wurde Kapitän Guido <strong>Buch</strong>wald durch eine gelbe Karte für das Rückspiel<br />

in Stuttgart gesperrt. Der griechische Schiedsrichter Gerassimos Germanakos <strong>aus</strong> dem Hinspiel wurde danach von<br />

<strong>der</strong> UEFA gesperrt, was keine Auswirkungen hatte, da <strong>der</strong> Schiedsrichter ohnehin zurückgetreten war. [34] Ein 3:3 im<br />

Rückspiel reichte dann nicht mehr zum Titelgewinn.<br />

Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Cup 1989


VfB Stuttgart 226<br />

1989 bis 2001: Von <strong>der</strong> Spitze in den Abstiegskampf<br />

Meistertrainer Christoph Daum<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

1990/91 6/18 28.987<br />

1991/92 1/20 33.553<br />

1992/93 7/18 26.872<br />

1993/94 7/18 27.434<br />

1994/95 12/18 30.547<br />

1995/96 10/18 29.087<br />

1996/97 4/18 38.661<br />

1997/98 4/18 36.700<br />

1998/99 11/18 29.034<br />

1999/00 8/18 28.971<br />

2000/01 15/18 24.124


VfB Stuttgart 227<br />

Joachim Löw – ein weiterer Bundestrainer mit<br />

Wurzeln beim VfB<br />

Saison Platz Zuschauer<br />

2001/02 8/18 26.097<br />

2002/03 2/18 31.251<br />

2003/04 4/18 41.728<br />

2004/05 5/18 38.350<br />

2005/06 9/18 36.266<br />

2006/07 1/18 45.439<br />

2007/08 6/18 50.899<br />

2008/09 3/18 51.979<br />

2009/10 6/18 41.065<br />

1990 kam Christoph Daum als Trainer zum VfB. 1992 wurde <strong>der</strong> VfB<br />

unter Daum unter an<strong>der</strong>em mit Guido <strong>Buch</strong>wald, Fritz Walter und<br />

Matthias Sammer zum vierten Mal Deutscher Meister. In einem<br />

Herzschlag-Finale setzten sich die Stuttgarter durch einen Treffer in<br />

<strong>der</strong> 86. Minute des letzten Spieltags (2:1 Sieg in Leverkusen) im<br />

Fernduell gegen Eintracht Frankfurt (1:2 bei Hansa Rostock) und<br />

Borussia Dortmund (1:0 beim MSV Duisburg) durch; Fritz Walter<br />

wurde Torschützenkönig. Der VfB war damals vor dem letzten<br />

Spieltag lediglich zwei Mal Tabellenführer gewesen. In <strong>der</strong><br />

Folgesaison unterlief Trainer Daum in <strong>der</strong> ersten Runde des<br />

Europacups gegen Leeds United am 30. September 1992 ein<br />

folgenschwerer Fehler: Er wechselte mit Jovica Simanić einen damals<br />

Zvonimir Soldo – Der Kapitän <strong>der</strong> „jungen<br />

Wilden“ beendet seine Karriere.<br />

VfB-Spieler Silvio Meißner (rechts) 2003 im<br />

Gottlieb-Daimler-Stadion<br />

nicht gestatteten vierten Auslän<strong>der</strong> ein. Das Spiel wurde gegen den VfB gewertet und <strong>der</strong> Verein schied, nach einem<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiel in Barcelona vor gerade einmal 15.000 Fans, bereits zum zweiten Mal in seiner Geschichte, in<br />

<strong>der</strong> ersten Runde des Europacups <strong>der</strong> Landesmeister <strong>aus</strong>. Damit verpasste <strong>der</strong> VfB die Teilnahme an <strong>der</strong> Champions


VfB Stuttgart 228<br />

League. In den kommenden drei Jahren qualifizierte sich die Mannschaft nicht mehr für den Europacup und schaffte<br />

es wie schon 1984 zunächst nicht, sich als Meister an <strong>der</strong> Spitze zu halten.<br />

Unter Rolf Fringer spielte in <strong>der</strong> Saison 1995/96 erstmals das so genannte Magische Dreieck zusammen, das <strong>aus</strong> den<br />

Spielern Krassimir Balakow, Giovane Elber und Fredi Bobic bestand. Dennoch wurde <strong>der</strong> VfB nur Zehnter und so<br />

legte <strong>der</strong> VfB Fringer keine Steine in den Weg, Schweizer Nationalteamtrainer zu werden. Erst unter Joachim Löw,<br />

<strong>der</strong> von Fringers Co-Trainer zum Interimstrainer und schließlich zum Cheftrainer wurde, knüpfte <strong>der</strong> VfB wie<strong>der</strong> an<br />

frühere Erfolge an. Das „Magische Dreieck“ sorgte in <strong>der</strong> Bundesliga für Furore und gewann 1997 durch einen<br />

2:0-Sieg im Finale in Berlin gegen den damaligen Regionalligisten Energie Cottbus den DFB-Pokal. Dabei erreichte<br />

das Team im Viertelfinale nur durch das Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg das Halbfinale, wo die<br />

Mannschaft den Hamburger SV im eigentlichen Endspiel bezwang. Von den 78 Bundesliga-Saisontoren 1996/97<br />

(wie die Tordifferenz von +38 ein Rekordwert für einen Viertplatzierten seit <strong>der</strong> Meistersaison 1984 bis heute)<br />

schossen Bobic, Elber und Balakov alleine 49, nur 10 weniger als die gesamte Mannschaft in <strong>der</strong> Vorsaison erzielte.<br />

Doch so schnell das Magische Dreieck sich einspielte, so schnell trennten sich die Wege <strong>der</strong> Traumoffensive des VfB<br />

auch wie<strong>der</strong>. Die zwei entscheidenden Tore von Giovane Elber im Pokalfinale waren seine beiden letzten für den<br />

VfB, er wechselte zum FC Bayern München.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1997<br />

Ein Jahr später stand <strong>der</strong> VfB im Finale des Europapokals <strong>der</strong> Pokalsieger, das er in Stockholm unglücklich mit 0:1<br />

gegen Chelsea London verlor, nachdem <strong>der</strong> eingewechselte Gianfranco Zola mit seinem ersten Ballkontakt das<br />

entscheidende Tor erzielte. Danach ging mit Fredi Bobic <strong>der</strong> zweite Spieler des magischen Dreiecks, er wechselte zu<br />

Borussia Dortmund. Nur Krassimir Balakow blieb bis zu seinem Karriereende beim VfB.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1998<br />

Doch trotz <strong>der</strong> Erfolge verlängerte <strong>der</strong> Verein unter <strong>der</strong> Leitung Gerhard Mayer-Vorfel<strong>der</strong>s den am Saisonende 1998<br />

<strong>aus</strong>laufenden Vertrag mit Löw nicht. Stattdessen wurde nun Winfried Schäfer verpflichtet. Vor allem bei den Fans<br />

war diese Entscheidung sehr unpopulär, da Schäfer vom Erzrivalen Karlsruher SC kam, wo er sich einen Namen<br />

gemacht hatte. Der Trainerwechsel erwies sich schnell als Fehler und so wurde Schäfer noch im selben Jahr wie<strong>der</strong><br />

entlassen. Innerhalb eines Kalen<strong>der</strong>jahres wurden fünf Trainer <strong>aus</strong>gewechselt (Joachim Löw, Winfried Schäfer,<br />

Wolfgang Rolff, Rainer Adrion und Ralf Rangnick).<br />

Die folgenden Jahre brachten mehr sportlichen Misserfolg als Erfolg. Unter Trainer Ralf Rangnick wurde ein<br />

sportlicher Konsolidierungsprozess eingeleitet, <strong>der</strong> mit Platz 15 und erhöhter Abstiegsgefahr im Frühjahr 2001<br />

endete. Das Erreichen des UEFA-Pokals durch den erstmaligen Gewinn des UI-Cups 2000 war nun eher ein<br />

Hin<strong>der</strong>nis im Abstiegskampf. Manfred Haas, <strong>der</strong> Nachfolger von Gerhard Mayer-Vorfel<strong>der</strong>, <strong>der</strong> den Verein 2000 in<br />

Richtung DFB verlassen hatte, fand einen Verein mit großen sportlichen und finanziellen Problemen vor. Die<br />

finanziellen Probleme sind vor allem auf die riskante Transferstrategie unter Gerhard Mayer-Vorfel<strong>der</strong><br />

zurückzuführen. Schon allein <strong>der</strong> von Mayer-Vorfel<strong>der</strong> mit Dusan Bukovac <strong>aus</strong>gehandelte Rentenvertrag von<br />

Krassimir Balakow belastete den VfB. Dieser hoch dotierte Vertrag (geschätzte 3 Mio € Jahresgehalt) konnte durch<br />

das Ziehen einer Option von Balakow fristlos verlängert werden und wurde nach harten Verhandlungsrunden<br />

zwischen Haas und Bukovac erst 2003 beendet. Zudem litt <strong>der</strong> Verein unter einigen teuren Einkäufen von Spielern,<br />

die gar nicht o<strong>der</strong> kaum für den Verein aufliefen. Beispiele sind Didi, Srgjan Zaharievski, Mitko Stojkovski o<strong>der</strong><br />

Sasa Markovic. Rangnick wurde entlassen, sein Nachfolger wurde Felix Magath.<br />

Unter Magath schaffte <strong>der</strong> VfB am vorletzten Spieltag gegen Schalke 04 durch ein Tor von Balakow kurz vor dem<br />

Spielende den Klassenerhalt.


VfB Stuttgart 229<br />

2001 bis heute: Mit „jungen Wilden“ zurück in die Spitze <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Aufgrund <strong>der</strong> finanziellen Engpässe musste <strong>der</strong> VfB wie Mitte <strong>der</strong> 1970er Jahre auf die eigene Jugend setzen –<br />

Spieler wie Andreas Hinkel, Kevin Kurányi, Timo Hildebrand o<strong>der</strong> Aljaksandr Hleb bildeten ein Team, das sich<br />

hervorragend entwickelte und in den Medien den Beinamen „die jungen Wilden“ erhielt. Der VfB qualifizierte sich<br />

2002 über den UI-Cup für den UEFA-Pokal 2002/03. Am Ende <strong>der</strong> Saison 2002/03 war die Mannschaft<br />

überraschend Vizemeister hinter Bayern München und qualifizierte sich damit erstmals für die Champions League.<br />

Dort zeigte die Mannschaft ihre Klasse u. a. durch einen 2:1 Sieg gegen Manchester United, sowie durch das<br />

Erreichen des Achtelfinals. Dort war erneut <strong>der</strong> FC Chelsea Endstation, nachdem sich <strong>der</strong> VfB durch ein Eigentor<br />

von Fernando Meira im Hinspiel selbst um die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale brachte (0:1 zuh<strong>aus</strong>e, 0:0<br />

<strong>aus</strong>wärts).<br />

2003 wurde Erwin Staudt neuer Präsident. Er wurde <strong>der</strong> erste hauptamtliche Präsident des VfB Stuttgart und trug mit<br />

seiner Mitglie<strong>der</strong>-Kampagne mit dem Titel „Wir packen Schalke“ entscheidend dazu bei, die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

innerhalb von zwei Jahren mehr als zu verdreifachen. Zudem überzeugte er Rudi Häussler, direkt neben dem<br />

Gottlieb-Daimler-Stadion mit dem Carl Benz Center einen Multifunktionskomplex zu errichten. Vom Bau des<br />

Gebäudes profitierte <strong>der</strong> VfB als Hauptmieter wohl am meisten. Im Sommer 2004 wechselte Trainer Magath zum<br />

FC Bayern München, sein Nachfolger in Stuttgart wurde Matthias Sammer. Zwar erreichte <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> Saison<br />

2004/05 einen UEFA-Cup-Platz, allerdings verspielten die Fußballer mit einem kläglichen Saisonfinale eine deutlich<br />

bessere Platzierung. Daher trennte sich <strong>der</strong> Verein nach Saisonende von Sammer. Sein Nachfolger wurde im<br />

Sommer 2005 Giovanni Trapattoni.<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 2005/06 kam es zu einem großen personellen Wechsel beim VfB; Leistungsträger wie Kevin Kurányi<br />

(für etwa 8 Mio. zu Schalke 04), Philipp Lahm (war <strong>aus</strong>geliehen von Bayern München) und Aljaksandr Hleb<br />

(wechselte für geschätzte 15 Millionen zum FC Arsenal) verließen den VfB, neu verpflichtet wurden u. a. Thomas<br />

Hitzlsperger (Aston Villa) und Jon Dahl Tomasson (AC Mailand). Durch die hohen Transfererlöse konnte <strong>der</strong><br />

Verein zwar seine Verbindlichkeiten (die vor <strong>der</strong> Saison noch 8,21 Millionen Euro betrugen) deutlich reduzieren,<br />

doch hinkte die Mannschaft ihren eigenen sportlichen Ansprüchen hinterher. Anfang Februar 2006 trennte sich <strong>der</strong><br />

VfB von Giovanni Trapattoni, dessen Taktik und Spielweise bei Fans und Spielern immer mehr in die Kritik geraten<br />

war.<br />

Die Schwaben verpflichteten daraufhin Armin Veh als neuen<br />

Cheftrainer, <strong>der</strong> zu Beginn vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter<br />

Hundt als Übergangslösung bis zur Sommerp<strong>aus</strong>e bezeichnet wurde.<br />

Der Wunschkandidat des zur Winterp<strong>aus</strong>e als Manager verpflichteten<br />

Ex-Spielers Horst Heldt konnte sich dennoch als Trainer für die<br />

kommende Saison durchsetzen. Nach <strong>der</strong> sportlich enttäuschenden<br />

Saison 2005/06 gab es vor <strong>der</strong> Saison 2006/07 wie<strong>der</strong> einige<br />

tiefgreifende personelle Än<strong>der</strong>ungen. Nach zehn Jahren beim VfB<br />

beendete Kapitän Zvonimir Soldo seine Karriere und nach 14 Jahren<br />

verließ Andreas Hinkel den Verein.<br />

Meistertrainer 2007: Armin Veh<br />

Wie schon in früheren Jahren macht <strong>der</strong> VfB teils <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Not eine Tugend und setzte zur Saison 2006/07 wie<strong>der</strong> auf<br />

junge Spieler. Der Verein hat mit Mario Gómez, Serdar Taşçı und Sami Khedira einige Talente <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Jugend in <strong>der</strong> Mannschaft. Da <strong>der</strong> VfB inzwischen zu den reicheren Vereinen <strong>der</strong> Liga gehört, konnte <strong>der</strong> Klub sich<br />

mit neuen Spielern wie z. B. Pavel Pardo, Ricardo Osorio o<strong>der</strong> Antonio da Silva verstärken. Nach einem eher<br />

schwachen


VfB Stuttgart 230<br />

Saisonstart 2006/07 wurde Armin Veh vom Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

Hundt erneut kritisiert, worauf in den Medien Veh zunächst als Favorit<br />

auf die nächste Trainerentlassung gehandelt wurde. Jedoch gelang es<br />

dem VfB, mit einer sehr jungen Mannschaft wie<strong>der</strong> an die Erfolge <strong>der</strong><br />

Jahre 2002 bis 2004 anzuschließen. Am 12. November 2006 übernahm<br />

<strong>der</strong> VfB mit einem 2:1 Sieg bei Hannover 96 erstmals seit fast zwei<br />

Jahren wie<strong>der</strong> die Tabellenspitze. Über den kompletten weiteren<br />

Verlauf <strong>der</strong> Saison hielt sich <strong>der</strong> Verein unter den ersten vier Vereinen<br />

<strong>der</strong> Bundesliga. Von den Medien bekam die Mannschaft aufgrund ihrer<br />

offensiven und erfolgreichen Spielweise den Beinamen „die jungen<br />

Wilden II“. Am vorletzten Spieltag <strong>der</strong> Saison übernahm <strong>der</strong> VfB zum<br />

zweiten Mal die Tabellenspitze und ging als Tabellenführer mit zwei<br />

Punkten Vorsprung vor FC Schalke 04 in den letzten Spieltag. Der<br />

VfB gewann das letzte Heimspiel gegen Energie Cottbus mit 2:1 und<br />

wurde damit Deutscher Meister 2007.<br />

Finanzvorstand Ulrich Ruf, Präsident Erwin<br />

Staudt und Maskottchen Fritzle mit <strong>der</strong><br />

Meisterschale<br />

Nach Siegen gegen Alemannia Aachen II, den SV Babelsberg 03, den VfL Bochum, Hertha BSC und den VfL<br />

Wolfsburg stand das Team um Armin Veh nach genau zehn Jahren wie<strong>der</strong> im Endspiel um den DFB-Pokal im<br />

Berliner Olympiastadion. Dort verlor man am 26. Mai 2007 gegen den 1. FC Nürnberg mit 3:2 nach Verlängerung.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2007<br />

In <strong>der</strong> Champions League 2007/08 spielte <strong>der</strong> VfB gegen den FC Barcelona, Olympique Lyon und die Glasgow<br />

Rangers. Von den sechs Spielen in <strong>der</strong> Champions-League-Vorrunde gewann <strong>der</strong> VfB eines (3:2 im Heimspiel<br />

gegen die Glasgow Rangers). Aufgrund <strong>der</strong> weiteren fünf Nie<strong>der</strong>lagen schied das Team als Gruppenletzter <strong>aus</strong> dem<br />

Europapokal <strong>aus</strong>.<br />

Parallel dazu durchschritt <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> Bundesliga-Saison 2007/08 eine Talsohle. Als amtieren<strong>der</strong> Deutscher<br />

Meister rutschte man nach einigen Nie<strong>der</strong>lagen zu Saisonbeginn tief in die untere Tabellenhälfte und rangierte nach<br />

zehn Spieltagen mit lediglich 10 Punkten auf Platz 14 <strong>der</strong> Tabelle. Ab dem elften Spieltag arbeitete <strong>der</strong> VfB sich in<br />

<strong>der</strong> Tabelle weiter nach oben. Die Saison schloss <strong>der</strong> VfB als Sechster ab und konnte sich über den UI-Pokal für den<br />

UEFA-Pokal 2008/09 qualifizieren. Im DFB-Pokal schied <strong>der</strong> VfB im Viertelfinale zu H<strong>aus</strong>e gegen den Vorletzten<br />

<strong>der</strong> 2. Bundesliga Carl Zeiss Jena durch ein 6:7 nach Elfmeterschießen <strong>aus</strong>.<br />

Nachdem <strong>der</strong> VfB in <strong>der</strong> Saison 2008/09 nach dem vierzehnten Spieltag mit achtzehn Punkten auf dem elften<br />

Tabellenplatz stand, wurde <strong>der</strong> Trainer Armin Veh entlassen und durch Markus Babbel ersetzt. Unter Babbels<br />

Leitung belegte die Mannschaft in <strong>der</strong> Abschlusstabelle den 3. Platz, <strong>der</strong> zur Teilnahme an <strong>der</strong> Qualifikation für die<br />

Champions League 2009/10 berechtigte. Im DFB-Pokal schied man im Achtelfinale durch eine deutliche<br />

1:5-Heimnie<strong>der</strong>lage gegen Bayern München <strong>aus</strong>. Im UEFA-Cup kam nach überstandener Gruppenphase das Aus<br />

gegen den Titelverteidiger Zenit St. Petersburg.<br />

Der Abgang von Mario Gomez im Juni 2009 bedeutete den Verlust des besten Stuttgarter Torjägers <strong>der</strong> letzten Jahre.<br />

Um ihn zu ersetzen, wurde <strong>der</strong> russische Nationalstürmer Pawel Pogrebnjak verpflichtet. Zudem gelang es dem VfB,<br />

Aliaksandr Hleb nach vier Jahren, die er bei Arsenal London und dem FC Barcelona verbracht hatte, auf Leihbasis<br />

nach Stuttgart zurückzuholen.<br />

In <strong>der</strong> Europapokal-Saison 2009/10 setzte sich <strong>der</strong> VfB zunächst im August 2009 in <strong>der</strong> Playoff-Runde <strong>der</strong><br />

Champions League-Qualifikation gegen den rumänischen Vertreter FC Timişoara durch und zog dadurch zum<br />

dritten Mal innerhalb von sechs Jahren in die Gruppenphase <strong>der</strong> Königsklasse ein. Dort bekam man den FC Sevilla,


VfB Stuttgart 231<br />

die Glasgow Rangers und Unirea Urziceni als Gruppengegner zugelost. Der VfB Stuttgart wurde Gruppenzweiter<br />

und erreichte das Achtelfinale, in dem er Titelverteidiger FC Barcelona mit 1:1 und 0:4 unterlag.<br />

Der Pokalwettbewerb 2009/10 war für den VfB bereits im Achtelfinale beendet, als man nach schwacher Leistung<br />

gegen die SpVgg Greuther Fürth <strong>aus</strong>schied.<br />

Die Bundesliga-Saison 2009/10 verlief ähnlich wie die vorangegangene Saison 2008/09: Die Hinrunde war<br />

weitestgehend von enttäuschenden Leistungen geprägt. Nach dem 15. Spieltag, als <strong>der</strong> VfB fast auf einem<br />

Abstiegsrang stand, wurde Markus Babbel entlassen; sein Nachfolger wurde <strong>der</strong> erfahrenere Schweizer Christian<br />

Gross. Unter ihm konnte noch vor <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e die Situation in Liga und Europapokal verbessert werden. Nach<br />

<strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e, in <strong>der</strong> Thomas Hitzlsperger, Ludovic Magnin und Jan Simak den Verein verließen und Cristian<br />

Molinaro von Juventus Turin <strong>aus</strong>geliehen wurde, gelang dem VfB eine hervorragende Rückrunde, in <strong>der</strong> die<br />

Mannschaft als bestes Rückrundenteam vom unteren Tabellendrittel ins obere vorstoßen konnte und sich trotz <strong>der</strong><br />

verkorksten ersten Saisonhälfte noch für die Teilnahme an <strong>der</strong> UEFA Europa League 2010/11 qualifizierte.<br />

Zum Beginn <strong>der</strong> Saison 2010/11 wechselte <strong>der</strong> Vorstand Sport Horst Heldt zum FC Schalke 04. Danach wurde dem<br />

früheren VfB-Stürmer und neuen Sportdirektor Fredi Bobič zusammen mit dem zweiten Sportdirektor Jochen<br />

Schnei<strong>der</strong> die Verantwortung für die sportliche Leitung übertragen. Auch zwei wichtige Spieler verließen die<br />

Schwaben: Jens Lehmann beendete nach zwei Jahren beim VfB seine Karriere; so rückte <strong>der</strong> junge Sven Ulreich<br />

vom Ersatz- zum Stammtorwart auf. Zudem wechselte <strong>der</strong> zum Führungsspieler aufgestiegene Sami Khedira, einer<br />

<strong>der</strong> "zweiten Generation" <strong>der</strong> Jungen Wilden <strong>der</strong> Meistermannschaft von 2007, zu Real Madrid. Mit Christian<br />

Gentner kehrte jedoch ein Mittelfeldspieler <strong>aus</strong> jener Mannschaft vom VfL Wolfsburg zum VfB zurück. Zudem<br />

wurden, als Ersatz für die Abgänge von Ricardo Osorio und Roberto Hilbert, <strong>der</strong> Schweizer Philipp Degen, für die<br />

Offensive (als Ersatz u.a. für den zum FC Barcelona zurückkehrenden Aliaksandr Hleb) <strong>der</strong> Deutsch-Österreicher<br />

Martin Harnik und <strong>der</strong> Franzose Johan Audel verpflichtet.<br />

Fußballabteilung: Namen und Zahlen<br />

Meisterschaftserfolge<br />

• Deutscher Meister 1950 (gegen Kickers Offenbach), 1952 (gegen den 1. FC Saarbrücken), 1984, 1992, 2007<br />

• Deutscher Vizemeister 1935 (gegen FC Schalke 04), 1953 (gegen den 1. FC Kaiserslautern), 1979, 2003<br />

• Süddeutscher Meister 1946, 1952, 1954<br />

• Württembergisch-badischer Meister 1927<br />

• Württembergischer Meister 1930, 1935, 1937, 1938, 1941<br />

• Amerikanischer Zonenmeister 1946<br />

Pokalerfolge<br />

• DFB-Pokalsieger: 1954 (gegen 1. FC Köln), 1958 (gegen Fortuna Düsseldorf), 1997 (gegen Energie Cottbus)<br />

• DFB-Pokalfinalist 1986 (gegen FC Bayern München), 2007 (gegen 1. FC Nürnberg)<br />

• Deutscher Supercupsieger 1992<br />

• Süddeutscher Pokalsieger 1933, 1958<br />

• DFB-Hallenpokal Finalist 1989, 1993


VfB Stuttgart 232<br />

Ligapokalerfolge<br />

• Premiere-Ligapokalfinalist 1997, 1998 (jeweils gegen FC Bayern München), 2005 (gegen FC Schalke 04)<br />

Internationale Erfolge<br />

• UEFA-Pokal-Finalist 1989 (gegen SSC Neapel)<br />

• UEFA-Pokal-Halbfinalist 1974 (gegen Feyenoord Rotterdam) und 1980 (gegen Borussia Mönchengladbach)<br />

• Finalist im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger 1998 (gegen Chelsea London)<br />

• UI-Cup-Sieger 2000, 2002<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ersten Mannschaft Saison 2010/11<br />

Torwart<br />

Name Trikot Nationalität<br />

Sven Ulreich 1<br />

Alexan<strong>der</strong> Stolz 12<br />

Marc Ziegler 23<br />

Abwehr<br />

Philipp Degen 2<br />

Cristian Molinaro 3<br />

Serdar Taşçı 5<br />

Georg Nie<strong>der</strong>meier 6<br />

Arthur Boka 15<br />

Matthieu Delpierre 17<br />

Khalid Boulahrouz 21<br />

Stefano Celozzi 27<br />

Christian Träsch 35<br />

Mittelfeld<br />

Zdravko Kuzmanović 8<br />

Johan Audel 11<br />

Timo Gebhart 13<br />

Patrick Funk 14<br />

Mauro Camoranesi 16<br />

Christian Gentner 20<br />

Mamadou Bah 24<br />

Élson 25<br />

Daniel Didavi 26<br />

Angriff<br />

Martin Harnik 7<br />

Ciprian Marica 9


VfB Stuttgart 233<br />

Cacau 18<br />

Pawel Pogrebnjak 29<br />

Für eine komplette Auflistung aller Spieler <strong>der</strong> ersten Mannschaft des VfB Stuttgart seit Vereinsgründung siehe Liste<br />

<strong>der</strong> Spieler des VfB Stuttgart.<br />

Stammtorhüter<br />

Sven Ulreich<br />

Rückkehrer<br />

Christian Gentner<br />

Aktuelle Fußball-Transfers<br />

Sommer 2010<br />

Zugänge<br />

Kapitän<br />

Matthieu<br />

Delpierre<br />

Nationalstürmer<br />

Cacau<br />

• Christian Gentner (vom VfL Wolfsburg, Vertrag bis 2013)<br />

• Martin Harnik (von Wer<strong>der</strong> Bremen, Vertrag bis 2013)<br />

• Marc Ziegler (von Borussia Dortmund, Vertrag bis 2013)<br />

• Philipp Degen (vom FC Liverpool, Leihe)<br />

• Johan Audel (vom FC Valenciennes, Vertrag bis 2014)<br />

• Mauro Camoranesi (von Juventus Turin, Vertrag bis 2011)<br />

• Mamadou Bah (von Racing Straßburg, Vertrag bis 2013)<br />

Nationalspieler<br />

Serdar Taşçı<br />

Stürmer<br />

Pawel Pogrebnjak<br />

Abgänge<br />

• Jens Lehmann (Karriereende)<br />

• Julian Schieber (zum 1. FC Nürnberg,<br />

Leihe)<br />

• Roberto Hilbert (zu Beşiktaş Istanbul)<br />

• Martin Lanig (zum 1. FC Köln)<br />

• Georges Mandjeck (zu Stade Rennes)<br />

• Ricardo Osorio (zum CF Monterrey)<br />

• Sami Khedira (zu Real Madrid)<br />

• Clemens Walch (zum 1. FC Kaiserslautern)<br />

Mittelfeldwirbler<br />

Zdravko Kuzmanović<br />

• Sebastian Rudy (zur TSG 1899 Hoffenheim)


VfB Stuttgart 234<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zweiten Mannschaft Saison 2010/11<br />

Torwart<br />

Name Trikot Nationalität<br />

Bernd Leno 1<br />

Markus Kr<strong>aus</strong>s 18<br />

Abwehr<br />

Sebastian Hertner 3<br />

Ermin Bičakčić 4<br />

Daniel Vier 5<br />

Thomas Geyer 6<br />

Sebastian En<strong>der</strong>le 23<br />

Sven Schimmel 26<br />

Mittelfeld<br />

Felice Vecchione 2<br />

Matthias Schwarz 7<br />

Fabian Broghammer 8<br />

Pekka Lagerblom 10<br />

Moritz Kuhn 14<br />

Marco Rapp 15<br />

Raphael Holzh<strong>aus</strong>er 16<br />

<strong>Tobias</strong> Rathgeb 17<br />

David Müller 20<br />

Öztürk Karataş 21<br />

Michael Gardawski 28<br />

Angriff<br />

Soufian Benyamina 9<br />

Panagiotis Vlachodimos 11<br />

<strong>Tobias</strong> Rühle 19<br />

Sven Schipplock 22<br />

Alexan<strong>der</strong> Riemann


VfB Stuttgart 235<br />

Zweite Mannschaft<br />

Geschichte<br />

Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, die seit <strong>der</strong> Saison 2008/09<br />

ebenfalls eine Profimannschaft ist, wurde bereits 1951 als<br />

Amateurmannschaft gegründet. Schon damals wollte <strong>der</strong> Verein einen<br />

Unterbau für die Lizenzspielermannschaft zum behutsamen Aufbau<br />

junger Spieler schaffen. Dieser Unterbau zählt mit für eine<br />

Amateurabteilung überdurchschnittlich vielen Titeln zu den<br />

erfolgreichsten Amateurabteilungen im deutschen Fußball.<br />

Die Anfänge <strong>der</strong> zweiten Mannschaft des VfB waren alles an<strong>der</strong>e als<br />

einfach; <strong>der</strong> Württembergische Fußball-Verband misstraute dem VfB,<br />

da damals viele Vereine versuchten, mit Hilfe von<br />

Amateurmannschaften Spielern Geld unter <strong>der</strong> Hand zukommen zu<br />

lassen. Und so durfte die Amateurmannschaft zunächst nur in <strong>der</strong><br />

A-Klasse Stuttgart antreten, ohne die Chance aufzusteigen. Nachdem<br />

die Amateure in den Spielzeiten 1951/52, 1952/53 (damals mit 55:1<br />

Punkten) und 1953/54 außer Konkurrenz überlegen Meister wurde,<br />

hatte <strong>der</strong> Verband ein Einsehen und ließ die Mannschaft in die zweite<br />

Amateurliga aufsteigen. [35]<br />

Nach fünf Jahren in <strong>der</strong> zweithöchsten Fußballamateur-Spielklasse<br />

Deutschlands stiegen die VfB-Amateure schließlich in die erste<br />

Amateurliga auf. Unter Trainer Franz Seybold erreichte die<br />

Mannschaft 1960 überraschend den Titel "Württembergischer<br />

Amateurmeister", obwohl <strong>der</strong> Ka<strong>der</strong> mehrheitlich <strong>aus</strong> Spielern bestand,<br />

die frisch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Juniorenelf (einer damals bestehenden Brücke<br />

zwischen A-Jugend und Amateurmannschaft) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> dritten<br />

Mannschaft kamen. Sowohl die Juniorenmannschaft als auch das dritte<br />

Team wurden kurze Zeit später abgeschafft.<br />

Viele Spieler wechselten aufgrund des Erfolges in die<br />

Lizenzspielermannschaft, so dass Seybold einen Neuaufbau starten<br />

musste. Dennoch wurden die VfB-Amateure in <strong>der</strong> Saison 1962/63 im<br />

Endspiel gegen den VfL Wolfsburg Deutscher Amateurmeister. Nach<br />

diesem Triumph wurden die VfB-Amateure in Stuttgart euphorisch<br />

empfangen.<br />

Aljaksandr Hleb schaffte seinen Durchbruch bei<br />

den Amateuren.<br />

Andreas Hinkel, einer <strong>der</strong> jungen Wilden, spielte<br />

seit <strong>der</strong> D-Jugend beim VfB. Mittlerweile ist er<br />

für Celtic Glasgow aktiv.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison kam mit Willi Entenmann ein Spieler zu den Amateuren, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zukunft noch viele<br />

wichtige Funktionen beim VfB und bei seinen Amateuren <strong>aus</strong>übte. Eben jener Entenmann war es, <strong>der</strong> die Amateure<br />

1980, 17 Jahre nach dem ersten Titel, als Trainer erneut zum Deutschen Amateurmeister machte. Zuvor erreichte das<br />

Team 1974 mit dem Erreichen des Viertelfinales des DFB-Pokals einen weiteren Achtungserfolg.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> zunehmenden Beachtung <strong>der</strong> Bundesliga rückte das Amateurteam in den Folgejahren in <strong>der</strong><br />

öffentlichen Wahrnehmung zusehends in den Hintergrund. Dennoch spielte die Mannschaft fast durchgehend in <strong>der</strong><br />

obersten Amateurliga. Allerdings stiegen die Amateure 1988 von <strong>der</strong> Oberliga in die Verbandsliga ab. Doch Jochen<br />

Rücker führte die Mannschaft in die Oberliga zurück. Dort schaffte man zunächst nicht die Qualifikation für die<br />

neue Regionalliga, die 1994/1995 startete. In <strong>der</strong> Saison 1997/1998 gelang dann schließlich <strong>der</strong> Aufstieg in die<br />

Regionalliga. In <strong>der</strong> Saison 1999/2000 schafften es die VfB-Amateure mit Platz 6, sich bei <strong>der</strong> Reduzierung <strong>der</strong>


VfB Stuttgart 236<br />

Regionalliga-Staffeln von vier auf zwei, für die neue Süd-Staffel zu qualifizieren.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2000/01 schlugen die Amateure die erste Mannschaft des damaligen Bundesligisten Eintracht<br />

Frankfurt in <strong>der</strong> ersten Runde des DFB-Pokals im Robert-Schlienz-Stadion mit 6:1. Bis heute ist dies <strong>der</strong> höchste<br />

Sieg einer Amateurmannschaft gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal. Darauf wurde dem Amateurteam in <strong>der</strong><br />

2. Runde des DFB-Pokals die eigene Lizenzspielermannschaft zugelost, gegen die man mit 0:3 unterlag. Mittlerweile<br />

dürfen zweite Mannschaften von Proficlubs nicht mehr am DFB-Pokal teilnehmen. In <strong>der</strong> damaligen<br />

VfB-Amateurelf schlug die Geburtsstunde <strong>der</strong> jungen Wilden, einem Begriff, <strong>der</strong> zunächst durch eine Schlagzeile<br />

<strong>der</strong> Stuttgarter Zeitung („Die jungen Wilden schießen die Eintracht <strong>aus</strong> dem Pokal“) nach dem Triumph im<br />

DFB-Pokal geprägt, und später als Slogan auf den Mannschaftsbus <strong>der</strong> Amateure übernommen wurde. Das Team um<br />

Spieler wie Aljaksandr Hleb, Andreas Hinkel, Ioannis Amanatidis und Kevin Kurányi, die später mit <strong>der</strong> ersten<br />

Mannschaft des VfB in <strong>der</strong> Champions League spielten, erreichte in dieser Saison in <strong>der</strong> neuen Regionalliga Süd mit<br />

dem zweiten Platz eine Position, die erste Mannschaften zum Aufstieg in die 2. Bundesliga berechtigt hätte. Der<br />

Weggang <strong>der</strong> jungen Wilden in die Profimannschaft führte in <strong>der</strong> Folgesaison zu Platz 16 und somit zum Abstieg in<br />

die Oberliga Baden-Württemberg.<br />

Mit einem neuen jungen Team erreichten die VfB-Amateure den sofortigen Wie<strong>der</strong>aufstieg in <strong>der</strong> Saison 2002/03. In<br />

den Folgejahren schafften mit Mario Gómez, Serdar Taşçı, Sami Khedira und Andreas Beck wie<strong>der</strong> Spieler den<br />

Sprung in die erste Mannschaft. Diesmal verkraftete die zweite Mannschaft dies besser und spielte bis zum Ende <strong>der</strong><br />

Saison 2007/08 in <strong>der</strong> obersten Amateurspielklasse, <strong>der</strong> Regionalliga. Seit <strong>der</strong> Saison 2008/09 spielt die zweite<br />

Mannschaft im Gazi-Stadion auf <strong>der</strong> Waldau, da für die neue eingleisige 3. Profi-Liga eine größere Stadionkapazität<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, als es das vormals genutzte Robert-Schlienz-Stadion bot.<br />

Erfolge<br />

• Württembergischer Amateurmeister: 1960, 1964, 1965, 1971<br />

• Württembergischer Pokalsieger: 1970, 1980, 1981, 2000<br />

• Deutscher Amateurmeister: 1963, 1980, Finalist 1971<br />

• DFB-Nachwuchsrunde: Vizemeister 1979, 1986<br />

• Süddeutscher Amateurmeister: 1963<br />

Jugendarbeit <strong>der</strong> Fußballabteilung<br />

Die A- und die B-Jugend des Vereins spielen in <strong>der</strong> U-19- bzw. <strong>der</strong> U-17-Bundesliga und somit in <strong>der</strong> jeweils<br />

höchsten deutschen Spielklasse. Beide Teams sind in ihrer Altersklasse jeweils deutscher Rekordmeister. Spieler wie<br />

Horst Köppel, Thomas Schnei<strong>der</strong>, Andreas Hinkel, Thomas Brdarić, Michael Fink, Albert Streit, Mario Gómez,<br />

Hansi Müller, Karlheinz Förster, Gerhard Poschner und viele an<strong>der</strong>e haben den Wechsel vom Amateur- o<strong>der</strong><br />

Jugendfußball in den Profibereich beim VfB geschafft.


VfB Stuttgart 237<br />

Geschichte<br />

Die Jugendarbeit beim VfB begann bereits im Jahre 1918 mit dem<br />

damaligen VfB-Präsidenten Gustav Schumm. Er entwarf ein Konzept,<br />

das von den Grundsätzen her noch heute Bestand hat; er legte die<br />

Einteilung in A-, B-, und C-Jugend fest und sah erzieherische<br />

Maßnahmen vor. [36] Diese neue Einteilung und die systematische<br />

Betreuung beim VfB wurden schon schnell belohnt, als die Zeitung<br />

Stuttgarter Tagblatt einen Pokal für eine A-Jugend Runde stiftete,<br />

welche man als Vorreiter <strong>der</strong> Jugendstaffel bezeichnen könnte und die<br />

<strong>der</strong> VfB schließlich gewann.<br />

Nach <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>der</strong> A-Jugend 1969<br />

gewann die Mannschaft des VfB bereits 1973 die erste Meisterschaft.<br />

1980 unterstrich <strong>der</strong> VfB seine Vorreiterrolle mit dem Bau des nach<br />

dem ehemaligen Präsidenten Fritz Walter benannten<br />

VfB-Jugendh<strong>aus</strong>es in Cannstatt. Dieses Fußball-Internat, welches die<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen für Talente mitbringt, um Schule und Fußball unter<br />

einen Hut zu bringen, kann man als bundesweites Pilotprojekt<br />

bezeichnen, welches viele Nachahmer fand [37] . 1984 wurde man nach<br />

dem Gewinn <strong>der</strong> vierten A-Jugendmeisterschaft zum alleinigen<br />

Rekordmeister in dieser Altersklasse. In <strong>der</strong> B-Jugend konnte man<br />

1986 die 1977 eingeführte Deutsche Meisterschaft erstmals gewinnen.<br />

Einen medienwirksamen Sieg hat die B-Jugend des VfB in einem Spiel<br />

gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft <strong>der</strong> Frauen errungen,<br />

die mit 3:0 bezwungen wurde. [38] Durch den Bau des Carl Benz Center<br />

hat <strong>der</strong> Verein eine nahe dem Vereinsgelände gelegene Unterbringung<br />

<strong>der</strong> VfB-Jugendakademie ermöglicht.<br />

Strategie<br />

Kernelemente <strong>der</strong> Stuttgarter Nachwuchsför<strong>der</strong>ung sind klare<br />

Strukturen, Kontinuität bei den Jugendtrainern, die Möglichkeit<br />

unabhängige Entscheidungen zu treffen und Verhaltensregeln – das so<br />

genannte ABC <strong>der</strong> VfB-Jugend. Noch heute wird im Grunde ein<br />

Konzept verwendet, welches um 1990 von Helmut Groß und Ralf<br />

Rangnick entworfen wurde und von <strong>der</strong> E-Jugend bis zur<br />

Profimannschaft führt. Alle vier Wochen gibt es spezielle Schulungen<br />

für den Trainerstab und dreimal im Jahr werden die Jugendspieler bei<br />

Gustav Schumm – <strong>der</strong> Pionier <strong>der</strong><br />

Jugendarbeit.<br />

Timo Hildebrand – vom jungen Wilden <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Jugend zum Vizekapitän<br />

einer Bewertung an den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen gemessen, um Spieler individuell nach Stärken und Schwächen<br />

för<strong>der</strong>n zu können. Ziel ist, bei den Spielern einen starken Charakter zu för<strong>der</strong>n. Von <strong>der</strong> E- bis zur B-Jugend tritt <strong>der</strong><br />

VfB mit zwei Mannschaften in den jeweiligen Verbandsrunden an. In <strong>der</strong> A-Jugend tritt <strong>der</strong> Verein nur mit einer<br />

Mannschaft an, um den Leistungsgedanken in den Vor<strong>der</strong>grund zu stellen. Dieser wird in <strong>der</strong> F-Jugend hingegen<br />

nicht so hoch angesiedelt, weshalb <strong>der</strong> VfB dort keine Mannschaft stellt und in diesem Bereich mit dem MTV<br />

Stuttgart kooperiert, <strong>der</strong> eine Kin<strong>der</strong>fußball-Akademie führt, in <strong>der</strong> VfB-Trainer mehrere Schulungen durchführen.<br />

Der VfB kooperiert zudem mit kommerziellen Fußballschulen, an<strong>der</strong>en regionalen Fußballvereinen und dem<br />

offiziellen Kooperationspartner FC St. Gallen. Verbindungen mit dem Olympiastützpunkt Stuttgart und den<br />

Eliteschulen in <strong>der</strong> Umgebung, bei denen Schüler dreimal pro Woche zum Training freigestellt werden, macht <strong>der</strong>


VfB Stuttgart 238<br />

Verein sich zunutze. Für die besten Talente bietet <strong>der</strong> VfB sogar Ausbildungen zum Sport- und Fitnesskaufmann an.<br />

Es sind zwei Scouts fest angestellt, die neben den vielen Kontaktpersonen Talente möglichst früh melden. Die<br />

jährlichen VfB-Jugend- und -Talenttage dienen ebenfalls <strong>der</strong> Talentsichtung. Der Verein konzentriert sich zwar<br />

immer auf regionale Talente, aber nimmt vor allem ab <strong>der</strong> B-Jugend auch gerne Talente <strong>aus</strong> dem Ausland auf, die<br />

wie zum Beispiel Kevin Kurányi (<strong>der</strong> zwar deutscher Staatsbürger ist, aber mit 15 noch nicht Deutsch sprechen<br />

konnte) erfolgreich eingebunden werden können. 20 Prozent <strong>der</strong> Jugendspieler des VfB sind im Besitz einer<br />

<strong>aus</strong>ländischen Staatsbürgerschaft.<br />

Größte Erfolge<br />

• Deutscher A-Jugendmeister 1973, 1975, 1981, 1984, 1988, 1989, 1990, 1991, 2003, 2005<br />

• Deutscher A-Jugendpokalsieger 1997, 2001<br />

• Deutscher A-Jugend Vize-Meister 1972, 1977, 1982, 1999, 2002<br />

• Meister <strong>der</strong> U19-Bundesliga 2005<br />

• Meister <strong>der</strong> U19-Regionalliga 1997, 1999, 2000<br />

• Deutscher B-Jugendmeister 1986, 1994, 1995, 1999, 2004, 2009<br />

• Deutscher B-Jugend Vize-Meister 1988, 1990, 1998, 2002, 2003<br />

• Meister <strong>der</strong> U17-Regionalliga 2002, 2003, 2004, 2005<br />

• Süddeutscher C-Junioren-Meister 1996, 1997, 1998, 2000, 2001<br />

• DFB-Junioren-Vereinspokal: 1997, 2001<br />

Präsidenten des VfB Stuttgart<br />

Zeitraum Name<br />

FV Stuttgart 93<br />

1893–1894 Carl Kaufmann<br />

1894–1908 Alexan<strong>der</strong> Gläser<br />

1908–1910 Julius Dempf<br />

1910–1911 Fritz Hengerer<br />

1912 Wilhelm Hinzmann<br />

Kronen-Club Cannstatt<br />

1897–1901 Hermann Schmid<br />

1901–1905 Karl Hahn<br />

1905–1908 Hans Bittner<br />

1909–1910 Richard Reissner<br />

1910–1912 Eugen Imberger<br />

VfB Stuttgart<br />

1912–1918 Wilhelm Hinzmann<br />

1914–1918 Julius Lintz (in Vertretung)<br />

1918–1919 Gustav Schumm<br />

1919–1923 Egon Reichsgraf von Berlodingen<br />

1923–1931 Adolf Deubler<br />

1931–1932 Albert Bauer<br />

1932–1944 Hans Kiener


VfB Stuttgart 239<br />

Organisationsstruktur<br />

1944–1968 Fritz Walter<br />

1969–1975 Hans Weitpert<br />

1975–2000 Gerhard Mayer-Vorfel<strong>der</strong><br />

2000–2003 Manfred Haas<br />

seit 26. Juni<br />

2003<br />

Erwin Staudt<br />

Im Gegensatz zu an<strong>der</strong>en Vereinen hat <strong>der</strong> VfB seine Lizenzspielerabteilung bisher nicht <strong>aus</strong> dem Verein (VfB<br />

Stuttgart 1893 e. V.) <strong>aus</strong>gelagert.<br />

Derzeit verfügt <strong>der</strong> Verein über eine Beteiligungsgesellschaft (die hun<strong>der</strong>tprozentige Tochter VfB Stuttgart<br />

Beteiligungs-GmbH). Diese wurde vom damaligen Präsidenten Manfred Haas im Jahr 2000 angestoßen. Ziel <strong>der</strong><br />

Beteiligungs-GmbH war es, dem Verein über ein Eigenkapitalmodell liquide Mittel zur Verfügung zu stellen. Dazu<br />

zahlte eine Reihe von stillen Gesellschaftern Kapital in die Beteiligungsgesellschaft ein, welches dann wie<strong>der</strong>um<br />

dem Verein zur Verfügung gestellt wurde (über dieses Konzept erwarb <strong>der</strong> Verein beispielsweise den Spieler<br />

Fernando Meira). Geschäftsführer <strong>der</strong> GmbH ist VfB-Vorstand Ulrich Ruf.<br />

Als Anreiz für die stillen Gesellschafter wurde ein Großteil <strong>der</strong> Anteile eines zweiten Tochterunternehmens, <strong>der</strong> VfB<br />

Stuttgart Marketing GmbH auf die Beteiligungsgesellschaft übertragen. Letztere hält <strong>der</strong>zeit 75,5 Prozent <strong>der</strong> Anteile<br />

an <strong>der</strong> Marketing GmbH, 24,5 Prozent liegen beim Stammverein. De jure gehört <strong>der</strong> VfB damit zu den wenigen<br />

Bundesligisten, die ihre Marketingrechte nicht an externe Unternehmen veräußert haben. De facto fließen große<br />

Teile <strong>der</strong> Marketing-Einnahmen nicht an den Verein; zwischen Marketinggesellschaft und Beteiligungs-GmbH<br />

besteht ein Ergebnisabführungsvertrag, so dass ein großer Teil <strong>der</strong> Einnahmen <strong>aus</strong> dem Marketing-Bereich direkt an<br />

die stillen Gesellschafter fließt. Geschäftsführer sind Rainer Mutschler und Jochen Röttgermann.<br />

Mit <strong>der</strong> „VfB-Shop“ Vertriebs- und Werbe-GmbH verfügt <strong>der</strong> VfB noch über ein drittes Tochterunternehmen. Die<br />

Shop-GmbH ist eine hun<strong>der</strong>tprozentige Tochter des Vereins. Sie wurde 1978 gegründet. Ihr Geschäftszweck besteht<br />

im Vertrieb von Fan- und Merchandising-Artikeln. Im März 2010 haben Rainer Mutschler und Jochen Röttgermann<br />

Ulrich Ruf als Geschäftsführer abgelöst [39] .<br />

2006 gründete <strong>der</strong> VfB mit <strong>der</strong> VfB Reha-Welt GmbH eine weitere Tochtergesellschaft, <strong>der</strong>en Geschäftszweck in <strong>der</strong><br />

medizinischen Versorgung und dabei insbeson<strong>der</strong>e in Rehabilitations- und Präventionsmaßnahmen besteht. Diese<br />

Dienste bietet das Unternehmen nicht nur den VfB Spielern, son<strong>der</strong>n auch Dritten an. Der VfB hält an <strong>der</strong><br />

Reha-Welt 60 Prozent <strong>der</strong> Anteile, die restlichen Anteile liegen zu gleichen Teilen bei den Ärzten Thomas Frölich<br />

und Udo <strong>Buch</strong>holzer. Geschäftsführer <strong>der</strong> Reha-Welt sind Stefan Heim und Markus Schmidt.<br />

Organigramm VfB Stuttgart


VfB Stuttgart 240<br />

Stadion und Infrastruktur<br />

Die Mercedes-Benz Arena (1993–2008: Gottlieb-Daimler-Stadion,<br />

1949–1993: Neckarstadion, zuvor Adolf-Hitler-Kampfbahn, nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg für ein Jahr Century-Stadium) wurde 1933 erbaut.<br />

Sie liegt an <strong>der</strong> Mercedesstraße im Stadtbezirk Bad Cannstatt am<br />

Kreuzungspunkt zwischen <strong>der</strong> B 10 von Stuttgart nach Ulm und <strong>der</strong> B<br />

14 von Stuttgart nach Nürnberg.<br />

Die Vereinsführung einigte sich mit <strong>der</strong> Stadt Stuttgart auf einen<br />

Mercedes-Benz Arena<br />

Umbau des Stadions in eine reine Fußballarena. Der VfB Stuttgart wird als stiller Teilhaber am Umbau mitwirken<br />

und 26 Mio. Euro beisteuern. Der Umbau soll 2011 abgeschlossen sein. Die Arena fasste vor Beginn <strong>der</strong><br />

Umbauarbeiten 54.000, bei Nutzung mit Stehplätzen ca. 57.000 Zuschauer. Nach dem Umbau wird sie über 60.000<br />

Zuschauer fassen.<br />

Ebenfalls in <strong>der</strong> Mercedesstraße befindet sich das VfB-Clubzentrum – ein Gelände mit 3.500 m² Nutzfläche, in dem<br />

Geschäftsstelle/Verwaltung, Restaurant mit Nebenzimmer und Kegelbahn sowie <strong>der</strong> gesamte Sportbereich<br />

untergebracht sind. Auf dem Gelände des Clubzentrums liegt auch das Robert-Schlienz-Stadion, <strong>der</strong> Austragungsort<br />

von Spielen <strong>der</strong> Jugend- und Amateurmannschaften des VfB.<br />

Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde zudem im Carl Benz Center die VfB-Welt gebaut. Darin ist ein großes<br />

Dienstleistungscenter (Ticketing, Sport Shop, VfB Marketing), die VfB-Jugendakademie, das Rehazentrum <strong>der</strong> VfB<br />

Reha-Welt, mehrere Restaurants, sowie Veranstaltungsräume für Sport- und Freizeitevents beheimatet. Auch ein<br />

VfB-Museum soll dort einziehen.<br />

Auf <strong>der</strong> Stuttgarter Einkaufsmeile, <strong>der</strong> Königstraße, betreibt <strong>der</strong> Verein einen City-Shop, in dem Tickets sowie<br />

Merchandising-Produkte verkauft werden.<br />

Zuschauer und Fans des VfB<br />

Saison Liga<br />

Dauerkarten<br />

beim VfB [40]<br />

Schnitt<br />

beim VfB [41]<br />

Schnitt<br />

<strong>der</strong> Liga [42]<br />

Saison 08/09 Bundesliga 25.000 51.700 42.528<br />

Saison 07/08 Bundesliga 25.000 50.899 38.975<br />

Saison 06/07 Bundesliga - 45.439 37.644<br />

Saison 05/06 Bundesliga 16.874 37.270 38.191<br />

Saison 04/05 Bundesliga 16.960 38.350 35.183<br />

Saison 03/04 Bundesliga 15.600 30.953 35.048<br />

Saison 02/03 Bundesliga 9.256 31.422 31.911<br />

Saison 01/02 Bundesliga 9.314 25.972 31.047<br />

Saison 00/01 Bundesliga 8.611 21.170 28.421<br />

Saison 99/00 Bundesliga 9.500 24.751 28.920<br />

Saison 98/99 Bundesliga 13.174 29.051 30.901<br />

Saison 97/98 Bundesliga 14.782 37.011 31.112<br />

Saison 96/97 Bundesliga 10.653 38.739 28.681<br />

Saison 95/96 Bundesliga 9.227 25.503 29.107<br />

Saison 94/95 Bundesliga 9.352 32.715 27.702


VfB Stuttgart 241<br />

Saison 93/94 Bundesliga 9.609 30.025 26.100<br />

Saison 92/93 Bundesliga 11.257 27.090 24.173<br />

Saison 91/92 Bundesliga 10.148 34.063 22.634<br />

Saison 90/91 Bundesliga 9.271 28.897 20.508<br />

Saison 89/90 Bundesliga 8.746 24.886 19.765<br />

Saison 88/89 Bundesliga 7.526 26.895 17.631<br />

Saison 87/88 Bundesliga 6.510 26.313 18.646<br />

Saison 86/87 Bundesliga 6.506 20.678 19.402<br />

Saison 85/86 Bundesliga 6.003 21.638 17.665<br />

Saison 84/85 Bundesliga 8.144 22.648 18.841<br />

Saison 83/84 Bundesliga 7.081 31.129 19.340<br />

Saison 82/83 Bundesliga 6.768 27.526 20.198<br />

Saison 81/82 Bundesliga 8.526 25.695 20.524<br />

Saison 80/81 Bundesliga 8.722 30.074 22.535<br />

Saison 79/80 Bundesliga 8.887 33.500 23.026<br />

Saison 78/79 Bundesliga 7.800 39.303 24.024<br />

Saison 77/78 Bundesliga 5.125 54.186 25.937<br />

Saison 76/77 2. Bundesliga 1.372 22.074 5.973<br />

Saison 75/76 2. Bundesliga 2.202 11.634 6.076<br />

Saison 74/75 Bundesliga 26.504 22.021<br />

Saison 73/74 Bundesliga 25.533 20.566<br />

Saison 71/72 Bundesliga 15.185 16.387<br />

Saison 71/72 Bundesliga 21.252 17.932<br />

Saison 70/71 Bundesliga 18.654 20.661<br />

Saison 69/70 Bundesliga 20.735 19.979<br />

Saison 68/69 Bundesliga 21.440 21.407<br />

Saison 67/68 Bundesliga 25.948 20.090<br />

Saison 66/67 Bundesliga 30.558 23.299<br />

Saison 65/66 Bundesliga 27.190 23.185<br />

Saison 64/65 Bundesliga 31.167 27.052<br />

Saison 63/64 Bundesliga 40.959 24.624<br />

Nachdem <strong>der</strong> VfB 1975 zum bisher einzigen Mal in die Zweite Liga abgestiegen war, begann <strong>der</strong> VfB Dauerkarten<br />

zu verkaufen. Dieses Angebot nahmen viele Anhänger wahr und so zog <strong>der</strong> Kern in die heutige Cannstatter Kurve<br />

um den A-Block herum um.<br />

Nachdem die Fußballmannschaft 1977 in die Bundesliga zurückgekehrt war, war <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesliga-Saison<br />

1977/78 aufgestellte Rekord von durchschnittlich über 53.000 Zuschauern pro Heimspiel bis zur Saison 1998/99 <strong>der</strong><br />

höchste je in <strong>der</strong> Bundesliga gemessene Zuschauerschnitt. Der VfB zählte nun schon 120 offizielle Fan-Klubs. Doch<br />

wie bei an<strong>der</strong>en Vereinen auch machten kleine, zahlenmäßig unbedeutend erscheinende rechtsradikale<br />

Gruppierungen <strong>der</strong> Vereinsführung Probleme und so begann <strong>der</strong> Verein, in einer mit den Fan-Klubs gegründeten<br />

Interessensgemeinschaft, Karteikarten über Fan-Klub-Mitglie<strong>der</strong> anzulegen. Als nach <strong>der</strong> Aufstiegseuphorie Ende


VfB Stuttgart 242<br />

<strong>der</strong> 1970er Jahre <strong>der</strong> Erfolg <strong>aus</strong>blieb, sanken die Zuschauerzahlen wie<strong>der</strong>. Und so fielen die Interessensgemeinschaft<br />

und die meisten Fan-Klubs <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong> und nur die treusten Fans blieben.<br />

Erst als die FIFA ankündigte bis zum Jahr 2000 alle Stehplätze abschaffen zu wollen und die Dauerkarteninhaber <strong>der</strong><br />

Stehplätze bei ihrem Hilferuf gegen diese Entscheidung vom VfB unterstützt wurden, kamen sich <strong>der</strong> VfB und die<br />

Fans wie<strong>der</strong> näher. [43] Am 11. Juli 1990 wurde schließlich die Organisation Offizieller Fan-Klub geschaffen, die bis<br />

heute Bestand hat. Fan-Klubs, die sich <strong>der</strong> Organisation anschließen, bekommen sowohl viele Vergünstigungen und<br />

Privilegien, als auch Pflichten wie eine Clubsatzung mit einem deutlichen Bekenntnis zur Gewaltfreiheit, einer<br />

demokratischen Struktur, einer Mindestanzahl von zehn Mitglie<strong>der</strong>n und einem aktiven Clubleben.<br />

So gewann <strong>der</strong> VfB noch im Jahr 1990 70 offizielle Fan-Klubs mit rund 2.000 Mitglie<strong>der</strong>n für sich. Und so wurde<br />

beim folgenden Umbau des Stadions <strong>der</strong> A-Block mit seinen Stehplätzen erhalten. Seither gingen Gewaltaktionen<br />

bei den Fans auf ein Minimum zurück.<br />

Erfolgsphasen wie die Deutsche Meisterschaft 1992 o<strong>der</strong> die Erfolge zu Zeiten des „magischen Dreiecks“ mit dem<br />

DFB-Pokal-Gewinn 1997 führten kurzfristig zu einem Anstieg <strong>der</strong> Zuschauerzahlen. Anfang 1997 begann die<br />

Fanszene sich neu zu organisieren, als mit dem „Commando Cannstatt“ (CC) die erste Ultra-Gruppierung entstand,<br />

die heute ein einflussreicher Bestandteil <strong>der</strong> Szene ist. Das Commando setzt auf eine Unterstützung <strong>der</strong> Mannschaft<br />

unter an<strong>der</strong>em mit Choreographien und Leuchteffekten und orientiert sich an italienischen Vorbil<strong>der</strong>n. Anfangs gab<br />

es sowohl von Seiten an<strong>der</strong>er Fans, als auch vom Verein Berührungsängste. Der VfB warf dem Commando<br />

Cannstatt wegen des fünfzackigen Sterns auf dem Logo, <strong>der</strong> im Sommer 1997 verboten wurde, einerseits Nähe zur<br />

Rote Armee Fraktion und an<strong>der</strong>erseits wegen <strong>der</strong> altdeutschen Schrift im Logo Rechtsradikalismus vor. Das<br />

Commando bekräftigte jedoch, dass diese Symbole für die Ultra-Gruppierung keine Bedeutung hätten und bekennt<br />

sich heute als Mitglied des Anhängerverbandes des VfB gegen den Rechtsradikalismus. Noch heute feuert das<br />

Commando Cannstatt die Mannschaft des VfB bei jedem Heimspiel im Block 32 <strong>der</strong> Cannstatter Kurve als eine <strong>der</strong><br />

lautstärksten Gruppierungen an.<br />

Den größten Zuschauerboom nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstiegseuphorie erlebte <strong>der</strong> VfB zu Zeiten <strong>der</strong> „jungen Wilden“, als<br />

ein Schnitt von 41.728 erreicht wurde – zwei Jahre zuvor hatte <strong>der</strong> Zuschauerschnitt noch 26.097 betragen.<br />

Zurückzuführen ist <strong>der</strong> Zuschauerboom auf die rasante sportliche Verbesserung <strong>der</strong> Mannschaft; hatten die Fußballer<br />

in <strong>der</strong> Saison 2000/01 erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert, so erreichte <strong>der</strong> VfB zwei Jahre später<br />

die Vizemeisterschaft und die Champions League.<br />

Die Karten für die Champions-League-Vorrunde mit Gegnern wie Manchester United waren in Rekordzeit<br />

vergriffen und so erkannte die Vereinsführung des VfB mit dem neuen Präsidenten Erwin Staudt ein bisher noch<br />

nicht <strong>aus</strong>geschöpftes Potential an Fans in <strong>der</strong> Region. Der VfB initiierte eine Mitglie<strong>der</strong>kampagne, welche unter dem<br />

Motto „Wir packen Schalke“ den VfB zum zweitgrößten deutschen Verein machen sollte. In <strong>der</strong> Rangliste <strong>der</strong><br />

größten deutschen Sportvereine erreichte <strong>der</strong> VfB zwar zeitweilig Platz 3, holte den FC Schalke 04 jedoch nie ein.<br />

Dennoch vervierfachte sich die Mitglie<strong>der</strong>zahl des VfB zwischen 2000 und 2005 von 7.000 auf 30.000 Mitglie<strong>der</strong>,<br />

weswegen die Mitglie<strong>der</strong>kampagne vom VfB als erfolgreich angesehen wird.<br />

Der enorme Anstieg <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl lässt sich unter an<strong>der</strong>em mit den Erfolgen des VfB in <strong>der</strong> Champions League<br />

erklären; wer 2004 beispielsweise eine Karte für das Achtelfinalspiel <strong>der</strong> Champions League gegen den FC Chelsea<br />

haben wollte, musste entwe<strong>der</strong> Vereinsmitglied, Fan-Klub-Mitglied o<strong>der</strong> Dauerkarteninhaber sein.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> offiziellen Fan-Klubs stieg rapide auf heute 265 an. Diese befinden sich hauptsächlich in <strong>der</strong><br />

Umgebung, aber es gibt auch im restlichen Bundesgebiet und sogar im Ausland (z. B. Taiwan, Latrikunda/Gambia<br />

und Südtirol) offizielle Fan-Klubs. Zur besseren Koordination unter den VfB-Fans institutionalisierte sich 2001 auf<br />

Anregung des Vereinsvorstandes <strong>der</strong> Fan-Ausschuss als offizielles, in <strong>der</strong> Vereinssatzung legitimiertes Gremium des<br />

VfB. Der Fan-Ausschuss wird vom Vorstand eingesetzt und trifft sich alle fünf o<strong>der</strong> sechs Wochen. Er besteht <strong>aus</strong><br />

15 Mitglie<strong>der</strong>n und setzt sich <strong>aus</strong> allen Fanschichten des VfB zusammen; von Vereinsseite gehören dem Ausschuss<br />

die beiden Fanbeauftragten sowie Direktor Jochen Schnei<strong>der</strong> an. Das Gremium soll im Dialog fanspezifische<br />

Themen ansprechen und helfen Lösungen zu finden. Erste Erfolge waren zum Beispiel die Gründung <strong>der</strong>


VfB Stuttgart 243<br />

VfB-Fan-Treffs mit Hilfe des Ausschusses.<br />

Zur weiteren Verbesserung <strong>der</strong> Fankoordination wurde <strong>der</strong> VfB Anhängerverband Stuttgart e. V. gegründet. Der<br />

Fan-Ausschuss des VfB setzte sich mit <strong>der</strong> Gründung das Ziel, die 265 offiziellen Fan-Klubs in einer Struktur<br />

zusammenzufassen. Auch einzelne Personen können dem Anhängerverband beitreten. Sowohl eingetragenen und<br />

somit rechtsfähigen, als auch nicht rechtsfähigen Fan-Klubs, die nur durch protokollierte Vertreter und eine Satzung<br />

legitimiert sind, ist <strong>der</strong> Beitritt möglich. Die offiziellen Fan-Klubs bleiben dabei zwar autark, die Vergünstigungen<br />

gehen jedoch auf den Anhängerverband über. Dieser Verband ist das erste auf demokratischem Wege gewählte<br />

Organ, welches die offiziellen Fan-Klubs beim VfB vertritt und soll für den VfB die einzige anerkannte<br />

Fanvertretung werden. Momentan sind 171 offizielle Fanklubs, sowie 74 Einzelmitglie<strong>der</strong> im Anhängerverband<br />

zusammengeschlossen.<br />

Durch die Werbung des Vereins für neue Vereins- und Fan-Klub Mitglie<strong>der</strong> scheint sich nun <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> VfB-Fans<br />

erweitert zu haben, vom A-Block zum B-Block und in viele an<strong>der</strong>e Bereiche <strong>der</strong> Cannstatter Kurve. Zwar ging <strong>der</strong><br />

Zuschauerschnitt wie<strong>der</strong> zurück, nachdem <strong>der</strong> VfB sich 2006 nicht für den europäischen Wettbewerb qualifizierte,<br />

aber <strong>der</strong> erweiterte Kern war von diesem Rückgang weniger stark betroffen als die restlichen Zuschauerbereiche. Die<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahlen <strong>der</strong> Fan-Klubs und des Vereins steigen zwar nicht mehr so rapide, aber die Tendenz nach oben<br />

bleibt vorhanden. So konnte kurz nach dem Gewinn des Meistertitels 2007 das 40.000. Mitglied vermeldet werden<br />

[44] .<br />

Für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche gibt es inzwischen den VfB-Fritzle-Club, <strong>der</strong> 4- bis 16-jährigen VfB-Fans verschiedene<br />

Vergünstigungen bringt.<br />

Derbys, Rivalitäten und Freundschaften<br />

Das Stuttgarter Stadt<strong>der</strong>by<br />

Direkte Ligaduelle [13]<br />

Saison Plätze<br />

1912/13<br />

1913/14<br />

1914/15<br />

Südkreisliga<br />

1. 6.<br />

1. 7.<br />

2. 7.<br />

Kreisliga Württemberg<br />

1919/20<br />

1920/21<br />

1921/22<br />

1922/23<br />

2. 5.<br />

1. 5.<br />

1. 2.<br />

1. 6.<br />

Bezirksliga<br />

Württemberg/Baden<br />

1924/25<br />

1925/26<br />

1926/27<br />

1. 5.<br />

2. 4.<br />

1. 3.<br />

Bezirk Württemberg<br />

1927/28<br />

1. 3.


VfB Stuttgart 244<br />

1928/29<br />

1929/30<br />

1930/31<br />

1931/32<br />

1932/33<br />

2. 3.<br />

1. 6.<br />

3. 4.<br />

2. 7.<br />

1. 3.<br />

Saison Plätze<br />

Gauliga Württemberg<br />

1933/34<br />

1934/35<br />

1935/36<br />

1936/37<br />

1937/38<br />

1938/39<br />

1939/40<br />

1940/41<br />

1941/42<br />

1942/43<br />

1943/44<br />

2. 3.<br />

1. 3.<br />

1. 3.<br />

1. 5.<br />

1. 2.<br />

1. 2.<br />

1. 2. *<br />

1. 2.<br />

1. 2.<br />

1. 3.<br />

2. 4.<br />

* 1939/40 spielte man in<br />

getrennten Staffeln, die<br />

Kickers holten sich jedoch<br />

in <strong>der</strong> Meisterrunde vor<br />

1945/46<br />

1945/46<br />

1946/47<br />

1947/48<br />

1948/49<br />

1949/50<br />

1951/52<br />

1952/53<br />

1953/54<br />

1954/55<br />

1955/56<br />

1956/57<br />

1957/58<br />

dem VfB die<br />

Gaumeisterschaft<br />

Oberliga Süd<br />

1. 3.<br />

1. 3.<br />

6. 7.<br />

3. 5.<br />

6. 8.<br />

2. 16.<br />

1. 12.<br />

2. 14.<br />

1. 14.<br />

12. 13.<br />

2. 14.<br />

4. 14.<br />

9. 16.


VfB Stuttgart 245<br />

1959/60<br />

1975/76<br />

1976/77<br />

1988/89<br />

1991/92<br />

7. 16.<br />

2. Bundesliga Süd<br />

12. 13.<br />

1. 9.<br />

Bundesliga<br />

5. 17.<br />

1. 17.<br />

Vor allem in <strong>der</strong> ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhun<strong>der</strong>ts herrschte ein harter Kampf zwischen dem in Bad<br />

Cannstatt ansässigem VfB und den Stuttgarter Kickers <strong>aus</strong> Degerloch. Aber es war keine Konkurrenz zwischen<br />

sozialen Schichten. Die Basis bildete auf beiden Seiten hauptsächlich das ortsansässige Bürgertum. [2] Schon bei den<br />

Vorgängern des VfB, dem Kronen-Club und dem Stuttgarter FV liegen die Wurzeln <strong>der</strong> Rivalität zwischen dem VfB<br />

und den Kickers. Als die Kickers sich schon früh gegen Rugby entschieden, wechselten viele Rugby-Interessierte<br />

zum Stuttgarter FV. [45] Dies könnte man die Geburt <strong>der</strong> Rivalität nennen. Zu den Kindheitszeiten des Fußballs lagen<br />

die Kickers noch klar vor den Vorgängern des VfB und so musste <strong>der</strong> Kronen-Club in einem entscheidenden Spiel<br />

um den Aufstieg in die oberste süddeutsche Spielklasse gegen die zweite Mannschaft <strong>der</strong> Kickers antreten. Zwar<br />

gewann <strong>der</strong> Kronen-Klub, doch wenige Tage später wurde das Spiel annulliert, da <strong>der</strong> eigentlich bestellte<br />

Schiedsrichter nicht anwesend war und <strong>der</strong> Verbandsschriftführer das Spiel leitete. Da <strong>der</strong> Kronen-Club von <strong>der</strong><br />

Annullierung erst wenige Stunden vor <strong>der</strong> Neuansetzung bei einer Weihnachtsfeier erfuhr und dementsprechend<br />

viele Spieler nicht einsatzfähig waren, verlor <strong>der</strong> Klub das Wie<strong>der</strong>holungsspiel und fühlte sich dort gegenüber den<br />

Kickers ungerecht behandelt. [11]<br />

Auch nach <strong>der</strong> Fusionierung zum VfB dominierten zunächst die Kickers. Schon 1909 wurden die Blauen<br />

Vizemeister und waren dem VfB zumeist vor<strong>aus</strong>. 1922/23 schienen sich die Kickers sogar vom VfB abzusetzen, als<br />

sie als Tabellenerster <strong>der</strong> Kreisliga Württemberg die Qualifikation für die neue Bezirksliga problemlos schafften,<br />

während <strong>der</strong> VfB als Sechster scheiterte und sogar in die Zweitklassigkeit abrutschte. Doch <strong>der</strong> VfB kam nach<br />

diesem einen Jahr Zweitklassigkeit wie<strong>der</strong> zurück und so blieb dieses eine Jahr das einzige nach <strong>der</strong> Fusion des VfB,<br />

in dem die Kickers eine Klasse über dem VfB standen. Der VfB bot nun den Kickers Paroli und so konkurrierten<br />

beide Vereine immer wie<strong>der</strong> um die Württembergische Meisterschaft. Nach <strong>der</strong> Deutschen Vizemeisterschaft des<br />

VfB 1935 war <strong>der</strong> Verein dann endgültig auf Augenhöhe. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden beide<br />

Teams noch mehrmals Württembergischer Meister und blieben auf dem gleichen Level. Daher stimmt es nicht, dass<br />

das Überholmanöver des VfB in Verbindung mit dem Nationalsozialismus steht. Obwohl <strong>der</strong> VfB schon von jeher<br />

bessere Verbindungen zum Militär hatte und den Kickers schon vor <strong>der</strong> NS-Zeit jüdische Wurzeln zugeschrieben<br />

wurden [2] , wurden die Kickers später ebenso wie <strong>der</strong> VfB mit dem NS-Regime in Verbindung gebracht. So stellte<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> Sozialdemokrat Paul Keller fest, dass sich beide Vereine sofort als erste <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Bewegung voll und ganz anschlossen. [23] Vor 1933 gab es beim VfB ebenso wie bei den Kickers jüdische<br />

Mitglie<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> NS-Zeit <strong>aus</strong>geschlossen wurden.<br />

Die Entscheidung um die Vormachtstellung in Stuttgart fiel erst in <strong>der</strong> Oberliga Süd. Zu Beginn spielten die Kickers<br />

gen<strong>aus</strong>o wie <strong>der</strong> VfB oben mit. Doch das Jahr 1950 war entscheidend für die Zukunft bei<strong>der</strong> Vereine. Die Stuttgarter<br />

Kickers stürzten in die Zweite Oberliga Süd ab und standen somit zum ersten mal eine Klasse unter dem VfB. Und<br />

eben in diesem Jahr in dem die Kickers den ersten großen Rückschlag erlitten, holte <strong>der</strong> VfB mit <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft den ersten großen Titel. Die Kickers erholten sich noch einmal und kamen zurück, doch fast jede<br />

Saison, die die Degerlocher in <strong>der</strong> Oberliga Süd bestritten, war für die Kickers ein Abstiegskampf, während <strong>der</strong> VfB<br />

seine erfolgreichste Zeit erlebte. Und so absolvierten die Kickers 1960 ihr letztes Spiel in <strong>der</strong> Oberliga Süd und<br />

spielten im Mittelfeld <strong>der</strong> Zweiten Oberliga, während sich <strong>der</strong> VfB 1963 für die erste Bundesligasaison qualifizierte.<br />

Nur 1988 und 1992 spielten die Kickers noch jeweils eine Saison in <strong>der</strong> Bundesliga, in <strong>der</strong> sie nie die Klasse hielten.


VfB Stuttgart 246<br />

So war es keine Seltenheit, dass einer von den Blauen zum VfB, zu den Roten wechselte. Ein solcher „Überläufer“<br />

hatte es nicht immer einfach – von beiden Seiten hatten Spieler und Funktionäre nach einem solchen Wechsel etwas<br />

zu befürchten. Früher war die Rivalität bedeutend härter als heute. Als zum Beispiel 1956 Rolf Geiger, <strong>der</strong> talentierte<br />

Stürmer <strong>der</strong> Kickers, zum VfB wechselte, erstattete <strong>der</strong> damalige Präsident <strong>der</strong> Kickers Philipp Metzler<br />

Selbstanzeige und behauptete, die Kickers hätten Geiger unter <strong>der</strong> Hand bezahlt. Die Rache war es ihm offenbar<br />

wert, eine Strafe für die Kickers hinzunehmen, um gleichzeitig Geiger vom DFB bestrafen zu lassen. Allerdings<br />

wurde Metzler für 2 Jahre gesperrt, während Geiger nur für neun Monate gesperrt wurde. [46]<br />

Das Verhältnis zwischen beiden Vereinen wurde mit <strong>der</strong> Zeit zwar besser, doch immer wie<strong>der</strong> gab es Spannungen.<br />

So fand <strong>der</strong> ehemalige Kickers-Spieler Albert Sing an seinem ersten Arbeitstag als VfB-Trainer ein Kickers-Trikot<br />

in <strong>der</strong> Umkleide vor, welches ihm wohl deutlich machen sollte, dass er als Blauer nicht erwünscht ist.<br />

Der damalige Kickers-Stürmer Jürgen Klinsmann erklärte nach einem harten Jugend-Derby gegenüber seinem<br />

damaligen Kickers-Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler: „Eines schwöre ich: Zu denen geh ich nie!“ [47] Wenige<br />

Jahre später musste er seinen Schwur zurücknehmen.<br />

Nicht nur in <strong>der</strong> Jugend waren diese Derbys hitzig. „Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, hätte ich mich nicht<br />

mehr <strong>aus</strong> dem H<strong>aus</strong> getraut“, erklärte <strong>der</strong> ehemalige VfB-Direktor Ulrich Schäfer einmal. [47] Das letzte große<br />

Stadt<strong>der</strong>by in <strong>der</strong> Bundesliga war grundlegend für die weitere sportliche Entwicklung bei<strong>der</strong> Vereine: In <strong>der</strong> Saison<br />

91/92 ging es für den VfB um die Meisterschaft und für die Kickers um den Klassenerhalt. Nach 75 Minuten führten<br />

die Kickers mit 1:0, <strong>der</strong> VfB-Stürmer Fritz Walter brach wegen starker Magenschmerzen zusammen, weswegen <strong>der</strong><br />

VfB sogar die Kickers einer Vergiftung bezichtigte. Trotz des Ausfalls von Walter drehte <strong>der</strong> VfB das Spiel in den<br />

letzten Minuten zu einem 3:1 Sieg; <strong>der</strong> VfB wurde am Ende <strong>der</strong> Saison Deutscher Meister und die Kickers stiegen<br />

ab. Die Rivalität zwischen dem VfB und den Kickers ging oft über den Fußball hin<strong>aus</strong>. So gab es zwischen den<br />

beiden Leichtathletikabteilungen immer wie<strong>der</strong> Differenzen. Trotzdem bildeten die beiden Vereine in dieser Sportart<br />

eine gemeinsame Startgemeinschaft. [48]<br />

Das Baden-Württemberg-Derby<br />

Die zwischen Württembergern und Badenern bestehende Rivalität findet sich<br />

auch auf <strong>der</strong> Ebene des Fußballs wie<strong>der</strong>; die beiden erfolgreichsten Vereine <strong>der</strong><br />

beiden baden-württembergischen Landesteile, <strong>der</strong> VfB und <strong>der</strong> Karlsruher SC<br />

blicken auf eine lange Rivalität zurück. Bereits 1912, im wohl ersten Endspiel<br />

des frisch fusionierten VfB Stuttgart, bezwang <strong>der</strong> Verein den FC Mühlburg, den<br />

Vorläufer des VfB Mühlburg, <strong>der</strong> mit Phönix Karlsruhe zum KSC fusionierte<br />

und qualifizierte sich somit für die erste deutsche Spielklasse.<br />

Das Wappen von<br />

Baden-Württemberg<br />

Vielfach for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> KSC den VfB als erfolgreichsten Fußballverein Baden-Württembergs her<strong>aus</strong> – zumeist ohne<br />

Erfolg. Zu einer Verstärkung <strong>der</strong> Rivalität kam es durch den langjährigen KSC-Trainer Winfried Schäfer; mehrmals<br />

zeigte er öffentlich seinen Ärger, als er 1992 zum Ausdruck brachte, dass die guten Leistungen des KSC im Schatten<br />

<strong>der</strong> Meisterschaft des VfB nicht genug gewürdigt würden. Er beschuldigte den damaligen VfB-Trainer Christoph<br />

Daum sogar, dass er sich über den Aufwärtstrend des KSC lustig machen würde. [49] Nachdem <strong>der</strong> VfB wenig später<br />

im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister gegen Leeds United unglücklich durch einen Wechselfehler von Christoph Daum<br />

<strong>aus</strong>schied, erklärte Schäfer höhnisch: „Der Daum tönt <strong>aus</strong> Stuttgart, wir seien wie <strong>der</strong> Hund, <strong>der</strong> halt zwischendurch<br />

mal mit dem Schwanz wedelt. Warum hat er uns dann nicht als Blindenhund mit nach Leeds genommen.“ [49] Schäfer<br />

kritisierte auch Sponsoren; Daimler-Benz warf er vor, den KSC-Spielern höhere Leasingraten als den VfB-Spielern<br />

abzuverlangen („Wir haben keinen Daimler, <strong>der</strong> uns das Stadion <strong>aus</strong>baut.“ [49] ). In <strong>der</strong> Kritik standen auch<br />

Medienvertreter, wie jene des SDR, denen er vorwarf, VfB-Lobbyisten zu sein („Die sind rot angehaucht.“ [49] ).


VfB Stuttgart 247<br />

Nachdem Winfried Schäfer nach all diesen Vorfällen VfB-Trainer wurde, kam es zu großen Spannungen sowohl<br />

zwischen Fans und VfB als auch innerhalb <strong>der</strong> Fanszene. Einige VfB-Fans reagierten auf die Verpflichtung Schäfers,<br />

indem sie ihre Dauerkarte zurückgaben. Unter an<strong>der</strong>em dürfte die Kritik <strong>der</strong> Fans mitverantwortlich für die<br />

Entlassung des erfolglosen neuen Trainers gewesen sein, die bereits wenige Monate nach Amtsantritt erfolgte.<br />

An<strong>der</strong>e Rivalitäten<br />

Auch zu an<strong>der</strong>en Vereinen pflegen die Anhänger des VfB Rivalitäten; typische Beispiele sind <strong>der</strong> SC Freiburg,<br />

Hertha BSC, <strong>der</strong> FC Bayern München und <strong>der</strong> FC Schalke 04.<br />

Die Rivalität zu den Berlinern ist durch <strong>der</strong>en Freundschaft mit dem KSC begründet. Diejenige mit dem SC Freiburg<br />

ist vergleichsweise jung und wesentlich weniger intensiv als jene mit dem ebenfalls badischen KSC. Zurückzuführen<br />

ist sie unter an<strong>der</strong>em auf das Fehlen an<strong>der</strong>er regionaler Derbys, nachdem <strong>der</strong> KSC in <strong>der</strong> Saison 1997/98 <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesliga abstieg.<br />

Eine traditionsreichere Rivalität ist jene mit dem FC Bayern. Ein Bundesligaspiel zwischen den beiden Vereinen, die<br />

als die beiden erfolgreichsten Süddeutschlands gelten, ist das so genannte Süd<strong>der</strong>by. Spielerwechsel nach München<br />

gelten als unpopulär, so wollte Jürgen Klinsmann erst die Erlaubnis seines Vaters holen, ehe er beim FC Bayern<br />

einen Vertrag unterschrieb. Die Wechsel von Giovane Elber, Felix Magath und Mario Gómez waren bei Teilen <strong>der</strong><br />

Fans ebenfalls umstritten.<br />

In den letzten Jahren haben sich vor allem die Ansichten über den FC Schalke 04 verschlechtert. Schon als die<br />

Schalker Felix Magath nach Gelsenkirchen holen wollten, nachdem er mit dem VfB 2003 gerade Vizemeister<br />

geworden war, begannen die Spannungen zu wachsen. Vor allem <strong>der</strong> damalige Schalke-Manager Rudi Assauer und<br />

Magath, <strong>der</strong> noch eine Saison beim VfB blieb, setzten sich damals in <strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>.<br />

Freundschaft mit Energie Cottbus<br />

Die Freundschaft mit Energie Cottbus begann 2001. Enger wurde die Freundschaft<br />

nach dem letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 2002/03, als die schon abgestiegenen Cottbuser<br />

durch einen Punktgewinn bei Borussia Dortmund dem VfB zur direkten<br />

Champions-League-Qualifikation verhalfen. Nach dem letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison<br />

2006/07 feierten Fans bei<strong>der</strong> Vereine gemeinsam die Meisterschaft des VfB.<br />

Mittlerweile wurde die Freundschaft von den damaligen Initiatoren offiziell als<br />

beendet erklärt, dennoch pflegt sie ein Teil <strong>der</strong> Fans weiterhin.<br />

Kooperationen<br />

Wappen des FC Energie Cottbus<br />

2005 unterzeichneten Erwin Staudt und Dieter Fröhlich, <strong>der</strong> Präsident des FC St. Gallen einen Kooperationsvertrag<br />

zwischen dem VfB und St. Gallen. In dieser Kooperation sollen sich die Vereine gegenseitig bei <strong>der</strong> Ausbildung von<br />

Spielern unterstützen und zum beidseitigen Nutzen Spieler <strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen. So wurden zum Beispiel schon einige<br />

Spieler des VfB, die noch keine Chance auf einen Stammplatz hatten, nach St. Gallen <strong>aus</strong>geliehen. Auch mit <strong>der</strong><br />

Spvgg 07 Ludwigsburg und dem MTV Stuttgart kooperiert <strong>der</strong> Verein.


VfB Stuttgart 248<br />

An<strong>der</strong>e Freundschaften<br />

Um das Jahr 1995 bestand eine Fanfreundschaft mit Bayer 04 Leverkusen, doch diese ging schnell wie<strong>der</strong> in die<br />

Brüche. Zuvor waren die Stuttgarter Fans mit denen Eintracht Frankfurts eng verbunden. Auf regionaler Ebene<br />

versteht sich <strong>der</strong> VfB von jeher mit dem SSV Reutlingen 05 sehr gut. Auf internationaler Ebene pflegen VfB-Fans<br />

vereinzelte Kontakte zu Celtic Glasgow und AC Cesena.<br />

Sponsoren<br />

Die Geburt des Sponsorings beim VfB geht auf das Jahr 1976 zurück, als <strong>der</strong> VfB sich in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga am<br />

Abgrund befand. Damals wurde <strong>der</strong> Freundeskreis des VfB Stuttgart gegründet, welcher den Verein nicht nur<br />

finanziell unterstützte, son<strong>der</strong>n Tipps für die eigene Vermarktung des VfB gab und den Verkauf von Souvenirs<br />

startete. 1977 wurde dann das Textilunternehmen Frottesana zum ersten Trikotsponsor des VfB. Die Nachfolger<br />

dieses Unternehmens wurden Canon, Dinkelacker, Sanwald Extra, Südmilch, die Göttinger Gruppe, debitel und<br />

schließlich EnBW. Ab <strong>der</strong> Saison 2010/11 ist Garmo mit seiner Molkereiproduktemarke GAZi Trikotsponsor des<br />

VfB.<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit wurde schließlich ein Sponsoren-Pool geschaffen, dessen Mitglie<strong>der</strong> sich als Offizieller Partner des VfB<br />

Stuttgart bezeichnen konnten. Erwin Staudt schuf dann schließlich die neu geordnete Sponsorenpyramide, in <strong>der</strong><br />

Sponsoren als Premium Partner über den normalen Team Partnern und den in <strong>der</strong> Pyramide noch weiter unten<br />

befindlichen Servicepartnern steht. Bei Heimspielen werden <strong>der</strong>zeit 336 Laufmeter Bandenwerbung präsentiert.<br />

Ausrüster beim VfB ist Puma, nachdem die lange Partnerschaft mit Adidas 2002 beendet wurde.<br />

An<strong>der</strong>e Abteilungen des Vereins<br />

Fußballschiedsrichterabteilung<br />

Die Schiedsrichterabteilung des VfB wurde bereits 1923 gegründet, wodurch <strong>der</strong> VfB zum ersten Verein in<br />

Deutschland mit einer eigenen Schiedsrichterabteilung wurde. Und so gehörten dem VfB in den 1920er Jahren in<br />

Süddeutschland am meisten Schiedsrichter an. Es existiert heute sogar eine Schiedsrichtermannschaft, die bei<br />

Freundschaftsspielen und Turnieren antritt. Aktueller Abteilungsleiter ist Alfred Schütter. Es gibt momentan 68<br />

aktive und 13 passive Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Abteilung.<br />

F<strong>aus</strong>tballabteilung<br />

Die F<strong>aus</strong>tballabteilung wurde 1937 gegründet. Die Wurzeln gehen sogar in die 1920er Jahre zurück. Schon damals<br />

nutzten Fußballer des VfB diese Sportart zum Ausgleich, die teilweise noch bei den Vorgängern des VfB, dem<br />

Kronen-Club und dem Stuttgarter FV, spielten. Der Verein stellt dort heute nur bei den Männern drei<br />

Seniorenmannschaften in den Altersklassen M40, M50 und M60. [50] Die Mannschaften spielen in dieser<br />

Randgruppensportart, zwar jeweils in den Verbandsligen, die die oberste Spielklasse darstellen. Allerdings folgen<br />

bei Erfolg in diesen Spielrunden noch weitere Runden, wie die Süddeutsche und die Deutsche Meisterschaftsrunde.<br />

Eine schlagkräftige altersklassenlose Mannschaft konnte die Abteilung bisher noch nicht stellen. Die einzigen<br />

Deutschen Meisterschaften in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> F<strong>aus</strong>tballabteilung des VfB holte die M50 in den Jahren 2004,<br />

2005 und 2006 auf dem Feld und 2005 in <strong>der</strong> Halle.


VfB Stuttgart 249<br />

Hockeyabteilung<br />

Auch die Geschichte <strong>der</strong> Hockeyabteilung reicht weit zurück. Sie wurde bereits 1919 gegründet. Der VfB stellt<br />

momentan drei Herrenmannschaften und zwei Damenmannschaften. Die erste Mannschaft <strong>der</strong> Damen spielt in <strong>der</strong><br />

Halle in <strong>der</strong> ersten Verbandsliga und auf dem Feld in <strong>der</strong> Oberliga, <strong>der</strong> fünfthöchsten deutschen Spielklasse im<br />

Hockey. Die erste Herrenmannschaft spielt sowohl im Feld- als auch im Hallenhockey ebenfalls in <strong>der</strong> Oberliga.<br />

Diese Abteilung verfügt über einen zahlenmäßig starken Unterbau bis hinunter zur D-Jugend.<br />

Leichtathletikabteilung<br />

Die Leichtathletikabteilung war bereits bei <strong>der</strong> Fusionierung<br />

Bestandteil des VfB. Früher wurde die Abteilung oft von Fußballern<br />

zum Ausgleich genutzt. So war <strong>der</strong> Torwart Max Buffle, <strong>der</strong> 1912 das<br />

Tor <strong>der</strong> ersten Mannschaft hütete, auch als Diskuswerfer erfolgreich.<br />

Mit Helmar Müller hatte die Abteilung 1968 sogar einen olympischen<br />

Medaillengewinner in den eigenen Reihen. Heute bildet <strong>der</strong> VfB mit<br />

den Stuttgarter Kickers zusammen eine Startgemeinschaft. [48] Die<br />

größten Erfolge <strong>der</strong> Leichtathletikabteilung waren:<br />

• Medaille bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt<br />

Helmar Müller (Bronze 4x400m Staffel)<br />

• Medaille bei Europameisterschaften (Freiluft) Karl Honz<br />

Auch außerhalb des Fußballs gab es beim VfB<br />

(Europameister 400 m 1974, 2. Platz 4x400m Staffel 1974), 1978 Martin Weppler (Europameister 4x400m<br />

Staffel), Yvonne Buschbaum (1998 und 2002 3. Platz Stabhochsprung)<br />

• Medaille bei Halleneuropameisterschaften Helmar Müller (1970 3. Platz 4x400m Staffel), Uli Strohhäcker (1970<br />

3. Platz 4x400m Staffel), Dieter Hübner (1970 3. Platz 4x400m Staffel), Karl Honz (1973 2. Platz 4x400m<br />

Staffel, 1975 Europameister 4x400m Staffel), Falko Geiger (1973 2. Platz 4x400m Staffel), Herbert Wursthorn<br />

(1980 3. Platz 800 m, 1981 Europameister 800 m), Martin Weppler (1981 2. Platz 400 m), Sabine Zwiener (1990<br />

2. Platz 800 m), Yvonne Buschbaum (1998 2. Platz Stabhochsprung)<br />

• Deutsche Meisterschaften: Neben zahlreichen Medaillen in Einzelwettbewerben waren die Staffeln des VfB<br />

Stuttgart erfolgreich. Die 4x400-Meter-Staffel <strong>der</strong> Männer war 1973 und 1974 Deutscher Meister, in <strong>der</strong> Halle<br />

war die Staffel 1969, 1970 und 1975 Meister. Noch erfolgreicher war die 4x800-Meter-Staffel, die von 1982 bis<br />

Erfolg<br />

1986 Deutscher Meister war. In <strong>der</strong> Halle gewann die 3x1000-Meter-Staffel 1981 und 1983–1985.<br />

Tischtennisabteilung<br />

Die Tischtennisabteilung wurde erst 1949 gegründet und ist somit die jüngste sportliche Abteilung beim VfB. Der<br />

Verein startete mit zwei Mannschaften in <strong>der</strong> Kreisklasse und schon 1952 schaffte die erste Mannschaft den Aufstieg<br />

in die Oberliga und somit die höchste deutsche Spielklasse zu dieser Zeit. 1957 gelang abermals <strong>der</strong> Aufstieg in die<br />

Oberliga. Doch mit <strong>der</strong> Zeit verlor die Tischtennisabteilung immer mehr an Bedeutung und musste zwischenzeitlich<br />

sogar ihre Mannschaften zurückziehen. In den letzten zwei Jahren konnte die Tischtennisabteilung allerdings einige<br />

Neuzugänge gewinnen, so dass man in <strong>der</strong> Saison 2008/09 wie<strong>der</strong> vier Mannschaften melden kann. Die erste<br />

Mannschaft spielt in <strong>der</strong> Bezirksklasse, die an<strong>der</strong>en drei Mannschaften starten in den Kreisklassen A, B und C.<br />

Zudem tritt die Seniorenmannschaft in <strong>der</strong> Bezirksklasse an.


VfB Stuttgart 250<br />

Handballabteilung<br />

Die Handballabteilung des VfB stellte einst mehrere Männer- und Frauenmannschaften, die vorzeigbare Erfolge wie<br />

die Württembergische Meisterschaft feierten und teilweise in <strong>der</strong> Bezirksklasse antraten. Ebenso wie die<br />

Hockeyabteilung wurde sie 1919 gegründet. In den achtziger Jahren brach die Abteilung ein, weil die meisten<br />

Spieler keine Perspektive mehr sahen, und so musste trotz aller Bemühungen die letzte Mannschaft 1985 <strong>aus</strong> dem<br />

Spielbetrieb zurückgezogen werden. Verblieben ist nur Verwaltungsarbeit und die Hoffnung, dass die Abteilung<br />

eines Tages wie<strong>der</strong> sportlich auflebt. Aufgelöst hat sich die Abteilung noch nicht. [51]<br />

VfB-Garde<br />

Die VfB-Garde, ehemals Alte Garde, ist keine Sportabteilung. Sie wurde 1953 aufgrund des 60-jährigen Jubiläums<br />

des VfB gegründet. Es geht in dieser Abteilung hauptsächlich um Geselligkeit unter den Mitglie<strong>der</strong>n, die sich zum<br />

größten Teil <strong>aus</strong> ehemaligen Aktiven des VfB zusammensetzt. Gelegentlich gibt es auch repräsentative Aufgaben.<br />

Inzwischen ist die Garde, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>, die Gardisten, als Traditionsträger des Vereins gelten, eine feste Größe<br />

beim VfB. [52]<br />

Literatur<br />

• Oskar Beck, Hans Reski: Der VfB Stuttgart – Schwabenstreiche. Kiepenheuer & Witsch Verlag, 1989, ISBN<br />

3-462-01976-7<br />

• Hans Blickensdörfer: 100 Jahre VfB Stuttgart. VfB Stuttgart, 1992, ISBN 3-9802290-4-1<br />

• Stefan Radomski: Deutschlands große Fußballmannschaften Teil 2: VfB Stuttgart 1920–1992.<br />

AGON-Sportverlag, 1993, ISBN 3-928562-27-4<br />

• Thomas Haid, Thomas Plaßmann: VfB Stuttgart-Fan. Tomus Verlag, 1997, ISBN 3-8231-1103-5<br />

• Oskar Beck, Martin Hägele, Ludger Schulze: Stuttgart kommt, Der VfB. Wero Press, 1997, ISBN 3-9805310-6-6<br />

• Deutscher Pokalsieger 1997. AGON-Sportverlag, 2000, ISBN 3-89784-117-7<br />

• Kl<strong>aus</strong> Schlütter: Lächeln mit dem VfB. Wero Press, 2003, ISBN 3-9808049-7-6<br />

• Harald Jordan: Mythos VfB. DMZG Druck- und Medienzentrum Gerlingen, 2005, ISBN 3-927286-59-1<br />

• Volker Jäger: Fußball-Junkie. Aus dem Leben eines Anhängers. Books on Demand GmbH, 2005, ISBN<br />

3-8334-2842-2<br />

• Hardy Grüne: Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust. Die Werkstatt, 2006, ISBN 3-89533-533-9<br />

• Oliver Böhnisch: Eine Zeitreise in Weiß und Rot. Books on Demand, 2006, ISBN 3-8334-5020-7<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Internetpräsenz des VfB Stuttgart [53]<br />

• HefleswetzKick – Die Geschichte des VfB Stuttgart von A-Z [54]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. vfb. de<br />

[2] Hardy Grüne: Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust Vorwort S. 7 (http:/ / www. deutschesfachbuch. de/ info/ detail. php?isbn=3895335339& part=1&<br />

word=)<br />

[3] Vereinschronik FV Stuttgart 1893 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1890_1899/ Stuttgart/ 03/ Saison. htm)<br />

[4] Vereinschronik FV Stuttgart 1909 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1900_1909/ Stuttgart/ 09/ Saison. htm)<br />

[5] FV Stuttgart 1893 - Chronik 1900 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1900_1909/ Stuttgart/ 00/ Saison. htm). In: Chronik<br />

des VfB Stuttgart. hefleswetzkick.de (http:/ / www. hefleswetzkick. de), abgerufen am 24. August 2009.<br />

[6] Gerd Krämer: Grün<strong>der</strong>jahre <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 28<br />

[7] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 156<br />

[8] Vereinschronik FV Stuttgart 1907 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1900_1909/ Stuttgart/ 07/ Saison. htm)<br />

[9] Vereinschronik FV Stuttgart 1911 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1910_1919/ 00_Stgt/ 01_02/ Saison. htm)


VfB Stuttgart 251<br />

[10] Vereinschronik Kronen-Club 1897 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1890_1899/ Cannstatt/ 07/ Saison. htm)<br />

[11] Vereinschronik Kronen-Club 1904 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1900_1909/ Cannstatt/ 04/ Saison. htm)<br />

[12] Vereinschronik 1912 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1910_1919/ 01_02/ Saison. htm)<br />

[13] Tabellen bis 1963 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 30_Statistik/ 01_National/ 01_Bundesliga/ uebersicht. htm)<br />

[14] Zuschauerstatistik ist anhand vorhandener Zahlen hochgerechnet – Entnommen <strong>aus</strong> Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust S. 255<br />

[15] Meisterschaftsendrunde ist in Zuschauerstatistik einbezogen – Entnommen <strong>aus</strong> Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust S. 255<br />

[16] Vereinschronik 1914/15 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1910_1919/ 04_05/ Saison. htm)<br />

[17] Vereinschronik 1917/18 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1910_1919/ 07_08/ Saison. htm)<br />

[18] Vereinschronik 1922/23 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1920_1929/ 02_03/ Saison. htm)<br />

[19] Vereinschronik 1927/28 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1920_1929/ 07_08/ Saison. htm)<br />

[20] Vereinschronik 1929/30 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1920_1929/ 09_00/ Saison. htm)<br />

[21] VfB-Lied (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 50_Fanzone/ 09_Liedtexte/ Liedtext/ Liedtext/ Hymne. htm)<br />

[22] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 162<br />

[23] Vereinschronik 1945/46 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1940_1949/ 05_06/ Saison. htm): Wie alles anfing:<br />

„Sportkapitalisten“ auf Kohlezügen<br />

[24] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 163<br />

[25] Hardy Grüne: VfB treu auf Parteikurs <strong>aus</strong> Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust S. 38<br />

[26] Hardy Grüne: Unterm Hakenkreuz <strong>aus</strong> Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust S. 40<br />

[27] Harald Jordan: Die Stadt und ihr Verein <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 254<br />

[28] Vereinschronik 1944 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1940_1949/ 04_05/ Saison. htm)<br />

[29] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 167<br />

[30] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 169<br />

[31] Gerd Krämer: Die erste Meisterschaft <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 114<br />

[32] Hardy Grüne: Endlich Bundesliga <strong>aus</strong> Mit dem Ring auf <strong>der</strong> Brust S. 93<br />

[33] Harald Jordan: Dauer im Wandel <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 170<br />

[34] Vereinschronik 1988/89 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1980_1989/ 08_09/ Saison. htm)<br />

[35] Gunter Barner: Die Amateure – erfolgreich, sympathisch und wertvoll <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 208<br />

[36] Stadion Aktuell 2002/03 Nr. 11 vom 23. Februar 2003 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 60_Download/ 01_Stadion_Aktuell/<br />

2000_2009/ 02_03/ stadion_aktuell_2002_2003_11. pdf) S. 8<br />

[37] Gunter Barner: Die großen, kleinen Roten <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 213<br />

[38] Die Fintenweiber (http:/ / www. taz. de/ index. php?id=sport& art=4344& id=sport-artikel& cHash=225de279f6) in <strong>der</strong> taz vom 8.<br />

September 2007<br />

[39] http:/ / www. vfb. de/ de/ aktuell/ news/ 2009/ 35972. php<br />

[40] (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 40_Stadion/ 04_Statistik/ Statistik. htm)<br />

[41] (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 30_Statistik/ 03_Statistik/ Zuschauer. htm)<br />

[42] (http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=82912)<br />

[43] Reiner Schloz: Harte Jungs und zarte Mädchen <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 260<br />

[44] (http:/ / vfb. de/ de/ aktuell/ news/ 2007/ 10686. php)<br />

[45] Vereinschronik 1902 (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 25_Chronik/ 1900_1909/ Stuttgart/ 02/ Saison. htm)<br />

[46] Archiv Stuttgarter Kickers 1956/57 (http:/ / www. kickersarchiv. de/ index. php/ Main/ 1956-1957)<br />

[47] Spiel im Gras (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 15_Team/ 15_Cups_Pokale/ Derbies/ Spiel_im_Gras. htm)<br />

[48] Harald Jordan: Leichtathletik – Eine uralte Domäne <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 220<br />

[49] Winni, schlag die S<strong>aus</strong>chwaben! (http:/ / www. hefleswetzkick. de/ VFB/ 15_Team/ 15_Cups_Pokale/ Derbies/ S<strong>aus</strong>chwaben. htm)<br />

[50] F<strong>aus</strong>tball im VfB Stuttgart – eine Abteilung mit Tradition (http:/ / www. vfbstuttgart-f<strong>aus</strong>tball. de/ Chronik. doc)<br />

[51] Harald Jordan: Leben im Schatten des Fußballs <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 218<br />

[52] Harald Jordan: Leben im Schatten des Fußballs <strong>aus</strong> 100 Jahre VfB S. 217<br />

[53] http:/ / www. vfb. de/<br />

[54] http:/ / www. HefleswetzKick. de/


VfL Wolfsburg 252<br />

VfL Wolfsburg<br />

VfL Wolfsburg e.V.<br />

Verein für Leibesübungen Wolfsburg e.V.<br />

Mitglie<strong>der</strong> ca. 16.100<br />

gegründet 12. September 1945<br />

Präsident Peter Haase<br />

Geschäftsführer Stephan Ehlers<br />

stellv. Geschäftsführer Werner Harmeling<br />

Vizepräsident Siegfried Thomas<br />

Anschrift In den Allerwiesen 1, 38446 Wolfsburg<br />

Vereinsfarben Grün-Weiß<br />

Homepage<br />

www.vfl-wolfsburg.de [1]<br />

Der VfL Wolfsburg e.V. ist heute mit etwa 16.100 Mitglie<strong>der</strong>n in 29 Abteilungen einer <strong>der</strong> größten und am<br />

breitesten aufgestellten Vereine in Nie<strong>der</strong>sachsen. Die meisten Mitglie<strong>der</strong> sind allerdings keine aktiven Sportler,<br />

son<strong>der</strong>n über eine Fanmitgliedschaft angeworben.<br />

Der Verein wurde am 12. September 1945 gegründet. Bislang größter sportlicher Erfolg ist <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong><br />

deutschen Fußball-Meisterschaft in <strong>der</strong> Saison 2008/09.<br />

Im Jahr 2001 wurde die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH für die <strong>aus</strong> dem VfL Wolfsburg e.V. in die GmbH<br />

<strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>te Fußball-Lizenzspieler-Mannschaft gegründet.<br />

An dieser Gesellschaft waren zu Beginn zu 90 Prozent die Volkswagen AG und zu 10 Prozent <strong>der</strong> VfL Wolfsburg<br />

e.V. beteiligt. Nach einer Delegierten-Versammlung des VfL Wolfsburg e.V. am 28. November 2007 stimmten 93<br />

<strong>der</strong> 94 Delegierten dafür, den 10-Prozent-Anteil an die Volkswagen AG zu verkaufen, die nun 100 Prozent an <strong>der</strong><br />

VfL Wolfsburg-Fußball GmbH hält.<br />

Vereinsstruktur<br />

Der Verein VfL Wolfsburg e.V. besteht <strong>aus</strong> folgenden 29 Abteilungen:


VfL Wolfsburg 253<br />

Geschichte<br />

• Armwrestling, seit 1993 • Hockey, seit 1946 • Rollsport, seit 1982<br />

• Badminton, seit 1956 • Jazztanz, seit 1975 • Schwimmen, seit 1947<br />

• Basketball, seit 1957 • Judo, seit 1953 • Tanzen, seit 1976<br />

• Bowling, seit 1978 • Karate/Capoeira • Tauchsport, seit 1984<br />

• Boxen, seit 1955 • Leichtathletik, seit 1946 • Triathlon, seit 1986<br />

• Fechten, seit 1955 • Motorsport, seit 2005 • Turnen, seit 1945<br />

• För<strong>der</strong>sport Motorik, seit 2007 • Radsport, seit 1987 • Volleyball, seit 1973<br />

• Fußball (Jugendbereich), seit 1945 • Rasenkraftsport • Wasserspringen, seit 1947<br />

• Gewichtheben, seit 1954 • Reha-Behin<strong>der</strong>tensport, seit 1959 • Wushu/Taiji, seit 1976<br />

• Handball, seit 1945 • Ringen, seit 1952<br />

Nach seiner Gründung am 12. September 1945 als Volkssport- und<br />

Kulturverein, kurz darauf auch Verein für Leibesübungen<br />

Volkswagenwerk Wolfsburg, besaß <strong>der</strong> VfL Wolfsburg Abteilungen für<br />

Fußball, Handball, Turnen, Tennis, Radsport, Boxen und Schach. Viele<br />

dieser Abteilungen konnten sportliche Erfolge aufweisen.<br />

Fußball<br />

Die Fußball-Abteilung gewann bereits im ersten Jahr seiner Existenz<br />

die Fußball-Meisterschaft in <strong>der</strong> 1. Kreisklasse und entwickelte sich bis<br />

Anfang <strong>der</strong> 1950er zu einem Anwärter für den Aufstieg in die<br />

Fußball-Oberliga Nord, die damals höchste deutsche Spielklasse. Nach<br />

drei erfolglosen Teilnahmen an <strong>der</strong> Aufstiegsrunde gelang ihnen dieser<br />

schließlich im Jahr 1954.<br />

Auch wenn <strong>der</strong> VfL Wolfsburg gleich im ersten Oberliga-Jahr mit<br />

einem 1:0-Sieg über den Hamburger SV – jene Mannschaft, die Jahr<br />

für Jahr die Oberliga Nord dominierte und fast immer Meister wurde –<br />

für Furore sorgte, spielte <strong>der</strong> Klub ansonsten in dieser Spielklasse<br />

keine große Rolle. In den ersten drei Jahren <strong>der</strong> Zugehörigkeit zur<br />

Oberliga entging man stets nur knapp dem Abstieg, egal ob die Trainer<br />

Ludwig Lachner, Ernst Sontow o<strong>der</strong> Josef Kretschmann hießen. Erst<br />

Walter Risse brachte als Trainer in <strong>der</strong> Saison 1957/58 mit Platz 11<br />

eine Besserung, aber 1959 musste <strong>der</strong> VfL unter Imre Farkaszinski<br />

schließlich wie<strong>der</strong> den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Der<br />

Eintrittskarte des VfL <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 2000/2001<br />

Logo bis 2002<br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg in die (nunmehr) Regionalliga Nord gelang 1963. Im selben Jahr erreichte die Mannschaft auch das<br />

Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft des DFB, verlor es aber 0:1 gegen das Nachwuchsteam des VfB<br />

Stuttgart.<br />

Erst 1970 stand <strong>der</strong> Club wie<strong>der</strong> kurz vor dem Aufstieg in die erste Liga; trotz Vizemeisterschaft in <strong>der</strong> Regionalliga<br />

Nord wurde <strong>der</strong> Aufstieg in die Fußball-Bundesliga jedoch verpasst. Für die 1974 gegründete 2. Fußball-Bundesliga<br />

qualifizierte sich <strong>der</strong> VfL zwar, stieg in <strong>der</strong> Premierensaison jedoch wie<strong>der</strong> ab und verschwand nach dem direkten<br />

Wie<strong>der</strong>auf- und Abstieg für fast zwanzig Jahre <strong>aus</strong> dem Profifußball.


VfL Wolfsburg 254<br />

Entwicklung ab 1990<br />

Ab Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre konnte sich <strong>der</strong> VfL zunächst in <strong>der</strong> zweiten Liga etablieren. Unter <strong>der</strong> Führung von<br />

Manager Peter Pan<strong>der</strong> wurde <strong>der</strong> Club bereits 1995 zum Aufstiegsaspiranten; trotz Tabellenführung bis zum 22.<br />

Spieltag scheiterte man zuletzt jedoch punktgleich an Fortuna Düsseldorf und verlor obendrein das DFB-Pokalfinale<br />

gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:3. Am 11. Juni 1997 feiert Wolfsburg dann jedoch den Aufstieg in die<br />

Fußball-Bundesliga: In einem packenden Quasi-Endspiel, in dem <strong>der</strong> Gegner vom 1. FSV Mainz 05 mit einem Sieg<br />

ebenfalls noch hätte aufsteigen können, siegte Wolfsburg mit 5:4; Roy Präger und Detlev Dammeier hatten mit ihren<br />

jeweils zwei Toren erheblichen Anteil am Aufstieg in die erste Bundesliga.<br />

Seitdem hat sich <strong>der</strong> VfL Wolfsburg zu einer festen Größe in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga entwickelt. Bereits 1999<br />

gelang <strong>der</strong> Mannschaft <strong>der</strong> Einzug in den UEFA-Pokal, danach qualifizierte man sich fünfmal für den UI-Cup und<br />

wurde im Herbst 2004 erstmals Tabellenführer <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. In den Jahren 2006 und 2007 allerdings<br />

konnte man die Saison jeweils nur als 15. abschließen und damit den Abstieg nur knapp vermeiden.<br />

Erfolge unter Felix Magath<br />

Am 30. Mai 2007 wurde bekannt, dass Felix Magath ab dem 15. Juni in Personalunion neuer Trainer, Manager und<br />

Geschäftsführer bei den Wölfen werde. Dies beinhaltete neben dem Trainer- und Sportdirektoren-Posten auch die<br />

Betreuung des Nachwuchsbereiches sowie des restlichen sportlichen Bereiches. Ihm wurde damit freie Hand<br />

gelassen, welche er auch mit Beginn <strong>der</strong> Saison 2007/08 konsequent nutzte. Das Personalkarussell drehte sich<br />

gewaltig und den namhaften Abgängen (u. a. Kevin Hofland, Diego Klimowicz, Mike Hanke) standen viele<br />

Neuzugänge gegenüber. Neben erfahrenen Spielern wie Ricardo Costa, Josué und Grafite, wurden junge Spieler wie<br />

Marcel Schäfer, Jan Šimůnek, Sascha Riether, Christian Gentner und Ashkan Dejagah verpflichtet, die sich schnell<br />

ins Mannschaftsgefüge einglie<strong>der</strong>ten und Stammspieler wurden. Der langjährige Torhüter Simon Jentzsch wurde im<br />

Winter durch den jungen Diego Benaglio abgelöst. Zu aller Überraschung wurde am Ende <strong>der</strong> Spielzeit ein<br />

UEFA-Pokal Platz erreicht. Den dafür nötigen Tabellenplatz 5 sicherte sich die Mannschaft am letzten Spieltag<br />

durch einen 4:2-Erfolg bei Borussia Dortmund. Zudem erreichte man 2007 und 2008 das Halbfinale im DFB-Pokal.<br />

Hier scheiterte man gegen den VfB Stuttgart (0:1) und beim FC Bayern München (0:2).<br />

Um den Ka<strong>der</strong> weiter aufzuwerten, versuchte Magath im Sommer 2008, wie schon im Vorjahr, sich die Dienste<br />

erfahrener und zu entwickeln<strong>der</strong> Spieler zu sichern. Mit Andrea Barzagli und Cristian Zaccardo verpflichtete <strong>der</strong><br />

Trainer zwei italienische Weltmeister von 2006, die <strong>der</strong> Abwehr größere Stabilität geben sollten. Außerdem kamen<br />

<strong>der</strong> türkische Junioren<strong>aus</strong>wahlspieler Mahir Sağlık und das deutsche Stürmertalent Alexan<strong>der</strong> Esswein in die<br />

VW-Stadt.<br />

In <strong>der</strong> ersten Runde des UEFA-Pokals stand das Team Rapid Bukarest gegenüber. Das heimische Hinspiel wurde<br />

durch ein Tor von Grafite mit 1:0 gewonnen, das Rückspiel in Bukarest endete 1:1. Nun sah sich <strong>der</strong> VfL in <strong>der</strong><br />

Gruppe E des UEFA-Pokals dem AC Mailand, dem SC Heerenveen, Sporting Braga und dem FC Portsmouth <strong>aus</strong><br />

England gegenüber, schaffte es aber dennoch durch ein 2:2 gegen die Mailän<strong>der</strong> die Gruppe als Erster abzuschließen.<br />

Im Sechzehntelfinale schied <strong>der</strong> Verein gegen Paris St. Germain <strong>aus</strong>.<br />

Deutscher Meister 2009<br />

Der größte Erfolg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte ist <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft in <strong>der</strong> Saison 2008/09.<br />

Maßgeblichen Anteil hatten Trainer Felix Magath, die beiden Stürmer Grafite und Edin Džeko, die zusammen 54 <strong>der</strong><br />

insgesamt 80 Wolfsburger Tore erzielten, sowie Zvjezdan Misimović, <strong>der</strong> mit 22 Vorlagen in <strong>der</strong> Meistersaison<br />

beste Vorbereiter <strong>der</strong> Bundesligageschichte. Mit den 54 Toren (dies entspricht einer Quote von 68%) wurde die<br />

bisherige Bestmarke von Gerd Müller und Uli Hoeneß <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 1971/72 übertroffen. Mit 28 Treffern wurde<br />

Grafite außerdem Torschützenkönig. Der VfL Wolfsburg ist insgesamt <strong>der</strong> 12. Verein, <strong>der</strong> seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Bundesliga 1963 einen Meistertitel erringen konnte. Des Weiteren ist er <strong>der</strong> erste neue Verein seit 1970, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

Meisterschale verewigt wird. Außerdem ist <strong>der</strong> VfL <strong>der</strong> erste nie<strong>der</strong>sächsische Meister seit 1967 (damals Eintracht


VfL Wolfsburg 255<br />

Braunschweig).<br />

Die Zeit nach <strong>der</strong> ersten Meisterschaft<br />

Ende Juni 2009 löste Magath überraschend seinen Vertrag mit Wolfsburg auf und wechselte zu Schalke 04. Sein<br />

Nachfolger wurde Armin Veh, <strong>der</strong> zunächst nicht nur als Trainer, son<strong>der</strong>n auch – wie zuvor Magath – als<br />

Sportdirektor und Geschäftsführer in Personalunion tätig war. Im Januar 2010 wurde Dieter Hoeneß als Manager<br />

eingestellt, <strong>der</strong> Veh in diesem Aufgabenbereich entlasten sollte. Ende Januar 2010, nach neun Pflichtspielen ohne<br />

Sieg und zuletzt einer 2:3-Nie<strong>der</strong>lage gegen den 1. FC Köln, wurde Armin Veh beurlaubt. Er wurde durch<br />

Lorenz-Günther Köstner ersetzt, <strong>der</strong> bis auf weiteres die Aufgaben des Cheftrainers <strong>der</strong> ersten Mannschaft des VfL<br />

Wolfsburg übernahm.<br />

Zur Saison 2010/11 wurde nach langwieriger Trainersuche <strong>der</strong> ehemalige Nationaltrainer Englands Steve McClaren<br />

verpflichtet. Damit verpflichtete <strong>der</strong> VfL Wolfsburg als erster Klub in <strong>der</strong> Bundesligageschichte einen englischen<br />

Trainer. Dieser gewann im Jahr zuvor die Meisterschaft in den Nie<strong>der</strong>landen mit Twente Enschede. Als<br />

Assistenz-Trainer wurde <strong>der</strong> ehemalige Fußballprofi und Weltmeister von 1990 Pierre Littbarski eingestellt.<br />

Sponsoren<br />

Hauptsponsor ist seit 1952 Volkswagen. Für die Saison 2008/09 zahlte das Unternehmen zwischen 15 und 20 Mio.<br />

Euro. In <strong>der</strong> Hinrunde <strong>der</strong> Saison 2008/09 trat <strong>der</strong> VfL allerdings ohne das VW-Logo auf <strong>der</strong> Brust auf und<br />

unterstützte die Bild-Aktion Ein Herz für Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Logo unentgeltlich auf dem Trikot getragen wurde.<br />

Ab <strong>der</strong> Saison 2010/2011 ist zudem die Krombacher Brauerei offizieller Premiumpartner. [2]<br />

VfL Wolfsburg Fußball<br />

GmbH<br />

Voller Name Verein für Leibesübungen<br />

Wolfsburg Fußball GmbH<br />

Ort Wolfsburg<br />

Gegründet <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t 2001<br />

Vereinsfarben Grün-Weiß<br />

Stadion Volkswagen-Arena<br />

Plätze 30.000<br />

Präsident Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Francisco Javier Garcia<br />

Sanz<br />

Trainer Steve McClaren<br />

Homepage<br />

www.vfl-wolfsburg.de [3]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 8. Platz


VfL Wolfsburg 256<br />

Stadien<br />

Volkswagen-Arena<br />

• Fassungsvermögen: 30.000 Zuschauer (bei internationalen Spielen:<br />

26.000 Zuschauer)<br />

• Veranstaltungsort von Konzerten, z. B. von Herbert Grönemeyer,<br />

Elton John o<strong>der</strong> Anastacia<br />

• Einweihung Dezember 2002<br />

• Ausbau 2009 auf 30.400 Zuschauerplätze<br />

VfL-Stadion am Elsterweg<br />

• Fassungsvermögen: 21.600 Zuschauer, nach Rückbau von Tribünen<br />

20.000 Zuschauer, davon 12.500 Stehplätze<br />

• Heute spielen die Amateure und die Frauen des VfL in diesem<br />

Stadion<br />

• Die Haupttribüne wurde 1961 für 750.000 DM <strong>aus</strong> Betonelementen<br />

erbaut und steht unter Denkmalschutz<br />

• Einweihung am 10. Oktober 1947, Verabschiedung <strong>aus</strong> dem Stadion<br />

am 23. November 2002<br />

Erfolge<br />

• Nie<strong>der</strong>sächsischer Amateurmeister: 1950<br />

• Aufstieg in die Oberliga Nord (damals höchste deutsche Liga): 1954<br />

• Nie<strong>der</strong>sachsenmeister: 1963<br />

• Deutscher Vize-Amateurmeister: 1963<br />

• Gründungsmitglied <strong>der</strong> 2. Bundesliga: 1974<br />

• Erreichen des Endspiels im DFB-Pokal 1995<br />

• Aufstieg in die 1. Bundesliga: 1997<br />

• Erreichen des UEFA-Pokals/<strong>der</strong> Europa League: 1999/2000,<br />

2008/09 und 2009/10. Im Wettbewerb 2009/2010 erreichte <strong>der</strong> VfL<br />

das Viertelfinale und schied gegen den späteren Finalisten FC<br />

Fulham <strong>aus</strong>.<br />

• Vizemeister <strong>der</strong> U19-Bundesliga: 2008<br />

Das alte VfL-Stadion<br />

Arena in <strong>der</strong> Abendsonne<br />

Die Mannschaft feiert die Tabellenführung am<br />

18. September 2004<br />

• Deutscher Meister: 2008/09 und die damit verbundene Teilnahme an <strong>der</strong> UEFA Champions League 2009/10.<br />

Platzierungen


VfL Wolfsburg 257<br />

Saison Liga Platz Tore Punkte<br />

1954/55<br />

1955/56<br />

1956/57<br />

1957/58<br />

1958/59<br />

1959-1963 Amateurliga<br />

1963/64<br />

1964/65<br />

1965/66<br />

1966/67<br />

1967/68<br />

1968/69<br />

1969/70<br />

1970/71<br />

1971/72<br />

1972/73<br />

1973/74<br />

1<br />

Oberliga Nord<br />

14 34:53 24-36<br />

1<br />

Oberliga Nord<br />

14 55:62 25-35<br />

1<br />

Oberliga Nord<br />

14 51:71 26-34<br />

1<br />

Oberliga Nord<br />

11 57:57 26-34<br />

1<br />

Oberliga Nord<br />

16 31:56 16-44<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

9 50:61 34:34<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

6 53:56 32-32<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

8 55:55 32-32<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

4 57:33 40-24<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

3 61:34 43-21<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

6 59:44 38-26<br />

Regionalliga Nord 2 3<br />

2<br />

78:35 46-18<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

9 56:48 36-32<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

3 63:38 45-23<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

3 71:35 46-22<br />

2<br />

Regionalliga Nord<br />

4 77:51 46-26<br />

1974/75 2. Bundesliga 19 61:89 26-50<br />

1975/76 Oberliga Nord 2 72:36 46-22<br />

1976/77 2. Bundesliga 20 46:119 16-60<br />

1977/78 Oberliga Nord<br />

4<br />

2<br />

74:46 46-22<br />

1978/79 Oberliga Nord 5 61:46 35-33<br />

1979/80 Oberliga Nord 3 79:45 47-21<br />

1980/81 Oberliga Nord 6 76:52 45-23<br />

1981/82 Oberliga Nord 4 48:45 40-28<br />

1982/83 Oberliga Nord 5 70:51 38-30<br />

1983/84 Oberliga Nord 14 59:69 31-37<br />

1984/85 Oberliga Nord 9 38:43 34-34<br />

1985/86 Oberliga Nord 6 44:52 36-32<br />

1986/87 Oberliga Nord 6 75:40 39-25<br />

1987/88 Oberliga Nord<br />

5<br />

2<br />

100:37 54-14<br />

1988/89 Oberliga Nord 3 65:36 43-25<br />

1989/90 Oberliga Nord 4 60:48 42-26


VfL Wolfsburg 258<br />

1990/91 Oberliga Nord<br />

5<br />

1<br />

81:36 53-15<br />

1991/92 Oberliga Nord 1 82:36 45-19<br />

1992/93 2. Bundesliga 14 65:69 45-47<br />

1993/94 2. Bundesliga 5 47:45 40-36<br />

1994/95 2. Bundesliga 4 51:40 43-25<br />

1995/96 2. Bundesliga 12 41:46 44<br />

1996/97 2. Bundesliga 2 52:29 58<br />

1997/98 1. Bundesliga 14 38:54 39<br />

1998/99 1. Bundesliga 6 54:49 55<br />

1999/2000 1. Bundesliga 7 51:58 49<br />

2000/01 1. Bundesliga 9 60:45 47<br />

2001/02 1. Bundesliga 10 57:49 46<br />

2002/03 1. Bundesliga 8 39:42 46<br />

2003/04 1. Bundesliga 10 56:61 42<br />

2004/05 1. Bundesliga 9 49:51 48<br />

2005/06 1. Bundesliga 15 33:55 34<br />

2006/07 1. Bundesliga 15 37:45 37<br />

2007/08 1. Bundesliga 5 58:46 54<br />

2008/09 1. Bundesliga 1 80:41 69<br />

2009/10 1. Bundesliga 8 64:58 50<br />

1<br />

Damals höchste deutsche Spielklasse<br />

2<br />

Damals zweithöchste deutsche Spielklasse<br />

3<br />

In <strong>der</strong> Aufstiegsrunde 1969/70 in die Bundesliga scheiterte man an Kickers Offenbach.<br />

4 In <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Nord konnte man sich nicht qualifizieren.<br />

5 Die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga absolvierte man nicht erfolgreich.<br />

Rekorde<br />

Stand: 27. März 2010, nur Bundesliga<br />

Höchste Siege<br />

Heimspiel<br />

• 7:1 gegen Borussia Mönchengladbach<br />

1998/99<br />

• 6:0 gegen den 1. FC Köln 2000/01<br />

• 6:1 gegen die SpVgg Unterhaching 2000/01<br />

• 5:0 gegen den 1. FC Nürnberg 2001/02<br />

• 5:0 gegen Arminia Bielefeld 2004/05<br />

• 5:1 gegen den FC Bayern München 2008/09<br />

• 5:1 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen 2008/09<br />

Auswärtsspiel<br />

• 5:0 bei Hannover 96 2008/09<br />

• 4:0 beim 1. FC Köln 2001/02<br />

• 4:0 bei Borussia Mönchengladbach 2009/10


VfL Wolfsburg 259<br />

Höchste Nie<strong>der</strong>lagen<br />

Rekord-Spieler<br />

Heimspiel<br />

• 2:7 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen 1999/2000<br />

• 1:5 gegen Hertha BSC 2009/10<br />

• 1:5 gegen den VfB Stuttgart 2003/04<br />

• 1:4 gegen Borussia Dortmund<br />

1997/98<br />

Einsätze (Bundesliga)<br />

• Miroslav Karhan (173)<br />

• Cl<strong>aus</strong> Reitmaier (163)<br />

• Patrick Weiser (159)<br />

• Diego Klimowicz (149)<br />

• Stefan Schnoor (146)<br />

• Simon Jentzsch (142)<br />

• Hans Sarpei (139)<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Tore (Bundesliga)<br />

• Edin Džeko (59)<br />

Auswärtsspiel<br />

• Diego Klimowicz (57)<br />

• Grafite (50)<br />

• Andrzej Juskowiak (39)<br />

• Tomislav Maric (31)<br />

• Martin Petrov (28)<br />

• Jonathan Akpoborie<br />

(28)<br />

• 1:6 beim MSV Duisburg 1998/99<br />

• 1:6 bei Wer<strong>der</strong> Bremen 2005/06<br />

• 0:5 beim FC Bayern München 1999/2000<br />

• 1:5 beim VfL Bochum 2004/05<br />

• 1:5 beim 1. FSV Mainz 05 2005/06<br />

Platzverweise<br />

(Bundesliga)<br />

• Maik Franz (4)<br />

• Facundo Quiroga (4)<br />

• Grafite (2)<br />

• Hans Sarpei (2)<br />

• Marino Biliskov (2)<br />

• Kevin Hofland (2)<br />

Name Nr. Nationalität Geburtstag BL-Spiele (VfL/ges.) BL-Tore (VfL/ges.)<br />

Tor<br />

Diego Benaglio 1 8. September 1983 70/70 0/0<br />

André Lenz 12 19. November 1973 17/46 0/0<br />

Marwin Hitz 35 18. September 1987 5/5 0/0<br />

Abwehr<br />

Arne Friedrich 3 29. Mai 1979 0/278 0/15<br />

Marcel Schäfer 4 7. Juni 1984 95/96 6/6<br />

Fabian Johnson 16 11. Dezember 1987 10/10 1/1<br />

Alexan<strong>der</strong> Madlung 17 11. Juli 1982 108/189 9/20<br />

Peter Pekarík 19 30. Oktober 1986 32/32 0/0<br />

Simon Kjær 34 26. März 1989 0/0 0/0<br />

Sergej Karimow 37 21. Dezember 1986 5/5 0/0<br />

Andrea Barzagli 43 8. Mai 1981 58/58 1/1<br />

Mittelfeld<br />

Thomas Kahlenberg 8 20. März 1983 12/12 0/0<br />

Cícero 11 26. August 1984 0/63 0/10<br />

Makoto Hasebe 13 18. Januar 1984 65/65 2/2<br />

Tolga Cigerci 14 23. März 1992 0/0 0/0<br />

Karim Ziani 15 17. August 1982 10/10 0/0<br />

Sascha Riether 20 23. März 1983 88/146 3/7


VfL Wolfsburg 260<br />

Diego 28 28. Februar 1985 1/85 1/39<br />

Josué 31 19. Juli 1979 94/94 2/2<br />

Sebastian Schindzielorz 32 21. Januar 1979 8/109 0/7<br />

Angriff<br />

Edin Džeko 9 17. März 1986 94/94 59/59<br />

Mario Mandžukić 18 21. Mai 1986 0/0 0/0<br />

Nassim Ben Khalifa 21 13. Januar 1992 0/0 0/0<br />

Grafite 23 2. April 1979 79/79 50/50<br />

Ashkan Dejagah 24 5. Juli 1986 81/107 12/13<br />

Caiuby 31 14. Juli 1988 9/9 1/1<br />

Stand: 20. August 2010<br />

Trainerstab<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

Name Funktion Nationalität Geburtstag<br />

Steve McClaren Trainer 3. Mai 1961<br />

Pierre Littbarski Co-Trainer 16. April 1960<br />

Achim Sarstedt Co-Trainer 2. Oktober 1959<br />

Andreas Hilfiker Torwarttrainer 11. Februar 1969<br />

Alessandro Schoenmaker Konditionstrainer<br />

Wolfhard Savoy Rehatrainer 27. August 1967<br />

• Nassim Ben Khalifa (Grasshoppers<br />

Zürich)<br />

• Cícero (<strong>aus</strong>geliehen von FC Tombense)<br />

• Arne Friedrich (Hertha BSC)<br />

• Simon Kjær (US Palermo)<br />

• Mario Mandžukić (NK Dinamo Zagreb)<br />

• Diego (Juventus Turin)<br />

Abgänge<br />

• Christian Gentner (VfB Stuttgart)<br />

• Jan Šimůnek (1. FC Kaiserslautern)<br />

• Obafemi Martins (Rubin Kazan)<br />

• Jonathan Santana (Kayserispor)<br />

• Mahir Saglik (VfL Bochum)<br />

• Réver (Atletico Mineiro)<br />

• Alexan<strong>der</strong> Laas (RB Leipzig)<br />

• Daniel Adlung (Energie Cottbus)<br />

• Alexan<strong>der</strong> Esswein (Dynamo Dresden)<br />

• Zvjezdan Misimović (Galatasaray Istanbul)


VfL Wolfsburg 261<br />

Alle Trainer seit 1963<br />

• Ludwig Lachner (1. Juli 1963 – 30. Juni 1966)<br />

• Imre Farkasinszki (1. Juli 1966 – 16. Januar 1975)<br />

• Fritz Schollmeyer (17. Januar 1975 – 23. April 1975)<br />

• Paul Kietzmann (29. April 1975 – 28. November 1975)<br />

• Radoslav Momirski (2. Dezember 1976 – 4. März 1978)<br />

• Imre Farkasinszki (5. März 1978 – 2. Dezember 1978)<br />

• Henk van Meteren (4. Dezember 1978 – 29. April 1979)<br />

• Wilfried Kemmer (30. April 1979 – 20. Oktober 1983)<br />

• Imre Farkasinszki (22. Oktober 1983 – 30. Juni 1984)<br />

• Wolf-Rüdiger Kr<strong>aus</strong>e (1. Juli 1984 – 30. Juni 1988), legendäres Pokalspiel gegen Bremen: 4:5 nach<br />

Verlängerung, 1987/88<br />

• Horst Hrubesch (1. Juli 1988 – 30. Juni 1989)<br />

• Ernst Menzel (1. Juli 1989 – 30. Juni 1991)<br />

• Uwe Erkenbrecher (1. Juli 1991 – 8. Februar 1993)<br />

• Dieter Winter (9. Februar 1993 – 15. Februar 1993)<br />

• Eckhard Krautzun (16. Februar 1993 – 5. April 1995)<br />

• Gerd Roggensack (6. April 1995 – 22. Oktober 1995), DFB-Pokalendspiel 1995<br />

• Willi Reimann (23. Oktober 1995 – 15. März 1998), Bundesliga-Aufstieg 1997<br />

• Uwe Erkenbrecher (18. März 1998 – 22. März 1998)<br />

• Wolfgang Wolf (23. März 1998 – 4. März 2003), Klassenerhalt 1997/98, UEFA-Cup-Teilnahme 1999/2000<br />

• Jürgen Röber (4. März 2003 – 4. April 2004)<br />

• Erik Gerets (4. April 2004 – 28. Mai 2005), erstmals Bundesliga-Tabellenführer 2004/05<br />

• Holger Fach (1. Juli 2005 – 19. Dezember 2005)<br />

• Kl<strong>aus</strong> Augenthaler (29. Dezember 2005 – 19. Mai 2007), Klassenerhalt 2005/06 und 2006/07<br />

• Felix Magath (15. Juni 2007 - 30. Juni 2009), UEFA-Cup-Teilnahme 2008/09, Deutscher Meister 2008/09<br />

• Armin Veh (1. Juli 2009 – 25. Januar 2010)<br />

• Lorenz-Günther Köstner (25. Januar 2010 – 30. Juni 2010)<br />

• Steve McClaren (1. Juli 2010 –)<br />

Bekannte ehemalige Spieler<br />

• Jonathan Akpoborie • Andrzej Juskowiak • Roy Präger<br />

• Bruno Akrapović • Miroslav Karhan • <strong>Tobias</strong> Rau<br />

• Fernando Baiano • Joshua Kennedy • Siegfried Reich<br />

• Thomas Brdaric • Diego Fernando Klimowicz • Cl<strong>aus</strong> Reitmaier<br />

• Andrés D’Alessandro • Dietmar Kühbauer • Claudio Reyna<br />

• Detlev Dammeier • Jacek Krzynowek • Jonathan Santana<br />

• Stefan Effenberg • Marcelinho • Stefan Schnoor<br />

• Christian Gentner • Tomislav Maric • Zoltan Sebescen<br />

• Willi Giesemann • Steve Marlet • Albert Streit<br />

• Uwe Hain • Obafemi Martins • Pablo Thiam<br />

• Mike Hanke • Brian McBride • Marko Topić<br />

• Thomas Hengen • Dorinel Munteanu • Martin Wagner<br />

• Kevin Hofland • Krzysztof Nowak • Cl<strong>aus</strong>-Dieter Wollitz<br />

• Marian Hristov • Martin Petrov • Cristian Zaccardo<br />

• Simon Jentzsch • Robson Ponté • Uwe Zimmermann


VfL Wolfsburg 262<br />

Sonstige Infos<br />

• Die offizielle Vereinshymne des VfL ist „Grün Weiß VfL“; nach Toren wird ein Ausschnitt des Songs Rama<br />

Lama Ding Dong von Rocky Sharpe And The Replays angespielt. Einmarschmusik ist das Lied "Sirius" von The<br />

Alan Parsons Project<br />

• Die 1. Fußballmannschaft des VfL wurde 1994 „Nie<strong>der</strong>sachsens Mannschaft des Jahres“.<br />

• Seit dem erstmaligen Aufstieg 1997 gehört <strong>der</strong> VfL Wolfsburg ununterbrochen <strong>der</strong> 1. Fußball-Bundesliga an und<br />

darf sich damit neben Hamburger SV, FC Bayern München, Bayer 04 Leverkusen und TSG 1899 Hoffenheim zu<br />

jenen fünf Teams zählen, die noch nie einen Abstieg <strong>aus</strong> dieser Liga hinnehmen mussten.<br />

• 19 Mal Spitzenreiter <strong>der</strong> 1. Bundesliga. (Stand: 16. August 2009)<br />

• Der VfL Wolfsburg hat über 120 Fanclubs.<br />

• Das Maskottchen <strong>der</strong> „Wölfe“ heißt Wölfi.<br />

• Am 23. Februar 2000 bestritt Zoltan Sebescen als erster Wolfsburger ein Spiel für die deutsche<br />

Nationalmannschaft [4]<br />

Amateurfußball<br />

Die Amateure des VfL Wolfsburg spielen in <strong>der</strong> Saison 2008/09 in <strong>der</strong> viertklassigen Regionalliga Nord.<br />

Sowohl die A-Jugend- als auch die B-Jugendmannschaft spielen in den jeweiligen Bundesligen (U-19-Bundesliga,<br />

U-17-Bundesliga) sehr erfolgreich. So erreichte die A-Jugend-Mannschaft in <strong>der</strong> Saison 2007/08 das Finale zur<br />

Deutschen Meisterschaft, welches aber mit 0:2 gegen den SC Freiburg verloren ging.<br />

NachwuchsLeistungsZentrum<br />

Jungen Fußballtalenten wird mit dem neu erbauten NachwuchsLeistungZentrum (NLZ) des VfL Wolfsburg, das zu<br />

den mo<strong>der</strong>nsten Sportstätten in Deutschland gehört, die Chance geboten, für den Leistungsbereich von <strong>der</strong> U8 bis<br />

zur U23 <strong>aus</strong>gebildet zu werden. Seit dem 9. Februar 2010 wird dieses von dem ehemaligen Nationalspieler Jens Todt<br />

geleitet.<br />

Erfolge<br />

• Deutscher Vizemeister A-Jugend 2007/2008<br />

In <strong>der</strong> 1. Runde des DFB-Pokal 2001/02 besiegte die Amateurmannschaft des VfL den späteren deutschen Meister<br />

Borussia Dortmund mit 1:0, schied dann aber in <strong>der</strong> 2. Runde gegen Hannover 96 mit 0:4 <strong>aus</strong>.<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Torhüter<br />

• (24) <strong>Tobias</strong> Krull<br />

• (26) Jonas Deumeland<br />

• (-) Michael Müller<br />

Abwehr<br />

• (2) Michael Schulze<br />

• (4) Julian Klamt<br />

• Trainer: Lorenz-Günther Köstner<br />

• Co-Trainer: Alexan<strong>der</strong> Strehmel<br />

• (5) Alexan<strong>der</strong> Klitzpera<br />

• (6) Sergej Karimow<br />

• (15) Rico Schlimpert<br />

• (19) Maximilian Ahlschwede<br />

• (21) André Fomitschow<br />

Mittelfeld<br />

• (7) Kevin Wolze<br />

• (10) Philipp Kreuels<br />

• (14) Tolga Cigerci<br />

• (16) Rüdiger Ziehl<br />

• (18) Burak Altiparmak<br />

• (21) Nico Granatowski<br />

• (22) Rafael Czichos<br />

• (25) Sebastian Schindzielorz<br />

• (-) Garrit Golombek<br />

• (-) Patrick Bau<strong>der</strong><br />

Angriff<br />

• (9) Mike Könnecke<br />

• (11) Sebastian Polter<br />

• (13) Fabian Klos<br />

• (14) Mario Petry<br />

• (27) Alexan<strong>der</strong><br />

Esswein<br />

• (-) Akaki Gogia


VfL Wolfsburg 263<br />

• TW-Trainer: Dennis Rudel<br />

• Sportlicher Leiter: Pablo Thiam<br />

Frauenfußball<br />

Frauenfußball<br />

Stadion VfL-Stadion am Elsterweg<br />

Plätze 20.000<br />

Trainer Ralf Kellermann<br />

Liga Bundesliga<br />

2009/10 5. Platz<br />

Seit 2003 gibt es beim VfL Wolfsburg eine Frauenfußballabteilung. Der VfL setzt damit die seit 1973 bestehende<br />

Wolfsburger Tradition im Frauenfußball fort. Damals gründete <strong>der</strong> VfR Eintracht Wolfsburg eine<br />

Frauenfußballabteilung. Der größte Erfolg war <strong>der</strong> Einzug in das Pokalfinale 1984, das mit 0:2 gegen die SSG 09<br />

Bergisch Gladbach verloren wurde. 1990 war <strong>der</strong> VfR Eintracht Gründungsmitglied <strong>der</strong> Bundesliga. 1997 verpasste<br />

<strong>der</strong> VfR Eintracht die Qualifikation zur eingleisigen Bundesliga. Da <strong>der</strong> Verein vor dem Konkurs stand, wechselten<br />

die Fußballerinnen zum Wendschotter SV und traten als WSV Wolfsburg an. Bereits ein Jahr später schaffte man<br />

den Wie<strong>der</strong>aufstieg und erreichte ein überragendes Torverhältnis von 121:1. Das einzige Gegentor <strong>der</strong> gesamten<br />

Saison bedeutete kurioserweise die einzige Saisonnie<strong>der</strong>lage. 2003 wechselte die Abteilung wegen möglicher<br />

besserer Vermarktungschancen geschlossen zum VfL Wolfsburg. Im Jahre 2005 musste die Mannschaft als<br />

Tabellenletzter den Gang in die 2. Bundesliga Nord antreten. Der sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg wurde geschafft, nicht<br />

zuletzt dank Martina Müller die mit 36 Saisontoren einen bis heute gültigen Ligarekord aufstellte.<br />

Spielort ist das VfL-Stadion am Elsterweg. Trainiert wird die Mannschaft von Ralf Kellermann. Neben <strong>der</strong><br />

Bundesligamannschaft gibt es zwei weitere Frauenmannschaften. Im Nachwuchsbereich hat <strong>der</strong> VfL zwei<br />

Mädchenmannschaften, die beide in Jungenligen <strong>der</strong> jeweils nächstjüngeren Altersstufe antreten.<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Nr. Name Geburtsdatum Im Verein seit Letzter Verein Län<strong>der</strong>spiele<br />

Torwart<br />

Jaime Souza 02.01.1986 2010 California Storm<br />

27 Melinda Szvorda 11.09.1984 2010 Viktória FC<br />

Szombathely<br />

1 Alisa Vetterlein 22.10.1988 2009 1. FFC Frankfurt<br />

Abwehr<br />

14 Carolin Degethoff 09.05.1992 2006 VfR Eintracht Wolfsburg<br />

4 Lisa Eichholz 08.10.1990 2007 FCR 2001 Duisburg<br />

5 Stephanie Ende 18.08.1981 2008 Hamburger SV<br />

22 Verena Faißt 22.05.1989 2010 SC Freiburg U-23<br />

13 Juliane Höfler 15.03.1987 2007 1. FFC Turbine Potsdam U-23<br />

16 Rebecca Smith 17.06.1981 2009 Sunnanå SK 37<br />

6 Maren Tetzlaff 03.08.1988 2006 VfL Lüneburg


VfL Wolfsburg 264<br />

Mittelfeld<br />

21 Nathalie Bock 21.10.1988 2006 FFC Heike Rheine U-23<br />

20 Stephanie Bunte 14.02.1989 2008 FC Gütersloh 2000 U-23<br />

8 Eve Chandraratne 20.06.1989 2008 VfL Sindelfingen<br />

18 Ivonne Hartmann 15.09.1981 2010 FF USV Jena<br />

2 Pia Marxkord 15.10.1988 2009 1. FFC Turbine Potsdam U-23<br />

7<br />

Martina Moser<br />

09.04.1986 2010 SC Freiburg 34<br />

15 Katri Nokso-Koivisto 22.11.1982 2009 Bälinge IF 41<br />

23 Navina Omilade 03.11.1981 2007 1. FFC Turbine Potsdam 60<br />

12 Anna-Kaisa Rantanen 10.02.1978 2010 Djurgården Damfotboll 84<br />

19 Andrea Wilkens 16.10.1984 2003 FSG Twist<br />

Angriff<br />

9 Anna Blässe 27.02.1987 2007 Hamburger SV U-23<br />

3 Zsanett Jakabfi 18.02.1990 2009 MTK Budapest<br />

11 Leni Larsen Kaurin 21.03.1981 2010 1. FFC Frankfurt 56<br />

25 Martina Müller 18.04.1980 2005 SC 07 Bad Neuenahr 82<br />

10 Selina Wagner 06.10.1990 2009 1. FC Saarbrücken U-19<br />

28 Melissa Wiik 07.02.1985 2010 Stabæk FK 32<br />

Trainer<br />

Ralf Kellermann 24.09.1968 2008<br />

Britta Carlson<br />

(Co-Trainerin)<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Verena Faißt<br />

03.03.1978 2007<br />

• Martina Moser (beide SC Freiburg)<br />

• Ivonne Hartmann (FF USV Jena)<br />

• Leni Larsen Kaurin (1. FFC Frankfurt)<br />

• Jaime Souza (California Storm)<br />

• Melinda Szvorda ( Viktória FC Szombathely)<br />

Bekannte ehemalige Spielerinnen<br />

• Britta Carlson (31 Län<strong>der</strong>spiele, heute Co-Trainerin)<br />

• Petra Damm (46 Län<strong>der</strong>spiele)<br />

• Doris Fitschen (144 Län<strong>der</strong>spiele)<br />

• Stefanie Gottschlich (45 Län<strong>der</strong>spiele)<br />

• Claudia Müller (46 Län<strong>der</strong>spiele)<br />

• Christel Klinzmann (21 Län<strong>der</strong>spiele)<br />

• Maike-Katrin Knopf (1 Län<strong>der</strong>spiel)<br />

• Birte Weiß (1 Län<strong>der</strong>spiel)<br />

• Cristiane<br />

Abgänge<br />

• Annelie Brendel<br />

• Anne-Frie<strong>der</strong>ike Rißling (beide<br />

unbekannt)<br />

• Sarah Freimuth<br />

• Melissa Thiem (beide VfL Wolfsburg II)<br />

• Nadine Richter (SC 07 Bad Neuenahr)


VfL Wolfsburg 265<br />

Statistik<br />

Badminton<br />

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal erfolgreichste Torschützin<br />

1990/91 Bundesliga Nord 7. 7 4 7 43:34 18:18 Halbfinale<br />

1991/92 Bundesliga Nord 5. 9 4 7 36:28 22:18 Viertelfinale<br />

1992/93 Bundesliga Nord 7. 7 1 10 27:42 15:21 Halbfinale<br />

1993/94 Bundesliga Nord 6. 7 4 7 36:40 18:18 Achtelfinale<br />

1994/95 Bundesliga Nord 7. 4 5 9 26:40 13:23 Achtelfinale<br />

1995/96 Bundesliga Nord 8. 5 4 9 18:40 19 Achtelfinale<br />

1996/97 Bundesliga Nord 8. 3 4 11 15:39 13 Achtelfinale<br />

1997/98 Regionalliga Nord 1. 21 0 1 121:1 63 2. Runde<br />

1998/99 Bundesliga 6. 7 6 9 39:48 27 Viertelfinale Bianca Mühe (11)<br />

1999/00 Bundesliga 7. 10 5 7 41:28 35 Viertelfinale Claudia Müller (22)<br />

2000/01 Bundesliga 10. 5 5 12 30:48 20 Viertelfinale Claudia Müller (18)<br />

2001/02 Bundesliga 10. 5 2 15 26:52 17 Achtelfinale Claudia Müller (8)<br />

2002/03 Bundesliga 9. 6 6 10 31:49 24 Viertelfinale Claudia Müller (10)<br />

2003/04 Bundesliga 8. 8 3 11 35:55 27 Achtelfinale Claudia Müller (16)<br />

2004/05 Bundesliga 12. 5 2 15 26:58 17 Viertelfinale Martina Müller (10)<br />

2005/06 2. Bundesliga Nord 1. 17 4 1 80:21 55 Achtelfinale Martina Müller (36)<br />

2006/07 Bundesliga 8. 8 3 11 20:49 27 Viertelfinale Martina Müller (11)<br />

2007/08 Bundesliga 6. 10 4 8 42:48 34 2. Runde Shelley Thompson (16)<br />

2008/09 Bundesliga 8. 8 3 11 53:48 27 Halbfinale Martina Müller (21)<br />

2009/10 Bundesliga 5. 11 4 7 45:40 37 Viertelfinale Martina Müller (14)<br />

Anmerkung: Grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.<br />

Im Badminton zeichneten beson<strong>der</strong>s Willi Braun, Harald Klauer, Volker Renzelmann, Elke Weber, Cathrin Hoppe<br />

und Ingrid Thaler-Morsch für Wolfsburger Erfolge verantwortlich. Willi Braun war international einer <strong>der</strong><br />

erfolgreichsten deutschen Badmintonspieler in den 70er Jahren. Er gewann gemeinsam mit Roland Maywald 1972<br />

und 1974 den Europameistertitel im Herrendoppel, nachdem er in <strong>der</strong> gleichen Disziplin schon 1968<br />

Bronzemedaillengewinner mit Franz Beinvogl geworden war. 1976 verabschiedete er sich erneut mit Bronze bei <strong>der</strong><br />

EM von <strong>der</strong> internationalen Bühne.<br />

Deutsche Meistertitel


VfL Wolfsburg 266<br />

Veranstaltung Saison Disziplin Meister<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1967/68 Herrendoppel Franz Beinvogl / Willi Braun (MTV 79 München / VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1971/72 Herrendoppel Michael Schnaase / Rolf Würfel (SC Union 08 Lüdingh<strong>aus</strong>en / VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1973/74 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1. BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1974/75 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1. BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1975/76 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1. BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1975/76 Dameneinzel Elke Weber (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1976/77 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1. BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1976/77 Damendoppel Elke Weber / Jutta Vogel (VfL Wolfsburg / PSV Grün Weiß Wiesbaden)<br />

1977/78 Dameneinzel Elke Weber (VfL Wolfsburg)<br />

1977/78 Damendoppel Elke Weber / Jutta Vogel (VfL Wolfsburg / TV Mainz-Zahlbach)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1978/79 Mixed Michael Schnaase / Ingrid Thaler (1. BV Mülheim / VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

1978/79 Herrendoppel Harald Klauer / Gerhard Treitinger (VfL Wolfsburg / SV Fortuna Regensburg)<br />

1978/79 Mixed Harald Klauer / Dorett Hökel (VfL Wolfsburg / TV Pforzheim)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1979/80 Damendoppel Brigitte Steden / Elke Weber (TSV Glinde / VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1979/80 Herrendoppel Harald Klauer / Gerhard Treitinger (TSV Wolfsburg / SV Fortuna Regensburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1980/81 Damendoppel Brigitte Steden / Elke Weber (TSV Glinde / VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1984/85 Damendoppel Mechtild Hagemann / Cathrin Hoppe-Hofmann (TV Mainz-Zahlbach / VfL<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

O32<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

O45<br />

Deutsche Vizemeistertitel<br />

Wolfsburg)<br />

1984/85 Mixed Volker Renzelmann / Cathrin Hoppe-Hofmann (VfL Wolfsburg)<br />

1984/85 Damendoppel Brigitte Schilling / Cathrin Hoppe-Hofmann (SV Fortuna Regensburg / VfL<br />

Wolfsburg)<br />

1988/89 Herreneinzel Hans Werner Niesner (VfL Wolfsburg)<br />

1992/93 Herreneinzel Joachim Schimpke (VfL Wolfsburg)


VfL Wolfsburg 267<br />

Veranstaltung Saison Disziplin Vizemeister<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

1960/61 Herrendoppel Willi Braun / Dietrich Franke (VfL Wolfsburg / TSV Ehmen)<br />

1960/61 Herreneinzel Willi Braun (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1965/66 Herrendoppel Willi Braun / Peter Kretschmer (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1966/67 Herrendoppel Willi Braun / Detlev Würfel (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1966/67 Herreneinzel Willi Braun (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1969/70 Mixed Hans Werner Niesner / Ilse Brigitte Riekhoff (VfL Wolfsburg / VfB Lübeck)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1970/71 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1. BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1971/72 Herrendoppel Willi Braun / Roland Maywald (VfL Wolfsburg / 1.BC Beuel)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U14<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

1973/74 Mixed Sbrisny / Angelika Gose (TuS Wunstorf / VfL Wolfsburg)<br />

1976/77 Dameneinzel Elke Weber (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1977/78 Damendoppel Jutta Vogel-Rosenow (G. W. Wiesbaden) / Elke Weber (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

1977/78 Herrendoppel Harald Klauer / Gerhard Treitinger (VfL Wolfsburg / SV Fortuna Regensburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1978/79 Damendoppel Ingrid Morsch (VfL Wolfsburg) / Marie Luise Schulta-Jansen (1. BV<br />

Mülheim)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1979/80 Damendoppel Marie Luise Schulta-Jansen (1. BV Mülheim) / Ingrid Morsch (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U18<br />

1981/82 Herreneinzel Volker Renzelmann (VfL Wolfsburg)<br />

1982/83 Herreneinzel Volker Renzelmann (VfL Wolfsburg)<br />

1982/83 Mixed Volker Renzelmann (VfL Wolfsburg) / Katrin Schmidt (1. PBC Neustadt)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft 1983/84 Mixed Volker Renzelmann (VfL Wolfsburg) / Cathrin Hoppe (VfL Wolfsburg)<br />

Deutsche Einzelmeisterschaft<br />

U22<br />

Handball<br />

Hallenhandball<br />

1983/84 Mixed Volker Renzelmann / Cathrin Hoppe (VfL Wolfsburg)<br />

Die Männermannschaft des VfL Wolfsburg erreichte in den Jahren 1957, 1958, 1959 und 1961 die Endrunde um die<br />

deutsche Meisterschaft im Hallenhandball, die letzten drei male jeweils als Norddeutscher Meister. 1961 erreichten<br />

die „Wölfe“ das Endspiel gegen Frisch Auf! Göppingen, das allerdings mit 3:5 verloren ging. 1958 und 1959<br />

scheiterte man jeweils im Halbfinale, 1957 wurde <strong>der</strong> VfL Dritter <strong>der</strong> Vorrundengruppe.<br />

Die Frauenmannschaft des VfL Wolfsburg spielte in <strong>der</strong> Saison 2006/07 in <strong>der</strong> 2. Bundesliga, stieg jedoch am Ende<br />

<strong>der</strong> Saison wie<strong>der</strong> in die Regionalliga Nord ab. Im Jahr 2010 gelang <strong>der</strong> Mannschaft die Rückkehr in die zweite<br />

Liga. Die Mannschaft nennt sich auch „Hurricanes“.


VfL Wolfsburg 268<br />

Feldhandball<br />

Der größte Erfolg <strong>der</strong> Handballabteilung wurde auf dem Großfeld errungen, wo <strong>der</strong> VfL Wolfsburg im Jahr 1963<br />

deutscher Meister wurde. Im Endspiel in Wuppertal wurde am 27. Oktober des Jahres <strong>der</strong> BSV Solingen 98 mit 9:6<br />

bezwungen. Bereits 1958 war die Mannschaft in das Finale vorgedrungen, unterlag damals allerdings dem Team von<br />

Hamborn 07 mit 9:10. Peter Baronsky und Paul Schwope vom VfL wurden mit <strong>der</strong> gesamtdeutschen Mannschaft bei<br />

<strong>der</strong> Feldhandball-Weltmeisterschaft 1959 Weltmeister.<br />

Der VfL Wolfsburg wurde 1956 bis 1962 siebenmal nacheinan<strong>der</strong> Meister <strong>der</strong> Verbandsliga Nie<strong>der</strong>sachsen (damals<br />

die höchste Spielklasse) und gewann 1958 bis 1963 sechsmal hintereinan<strong>der</strong> die Endrunde um die Norddeutsche<br />

Meisterschaft, an <strong>der</strong> die Meister und Vizemeister <strong>der</strong> vier Verbandsligen Norddeutschlands (außer Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

noch Nordsee, Hamburg und Schleswig-Holstein) teilnahmen. Über diese qualifizierten sich die „Wölfe“ von 1957<br />

bis 1965 auch neunmal in Folge für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft, die im KO-System mit den<br />

bestplatzierten <strong>der</strong> jeweilige Regionalmeisterschaften <strong>aus</strong>getragen wurde.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1966/67 gehörte <strong>der</strong> VfL Wolfsburg zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Feldhandball-Bundesliga, steig<br />

jedoch nach <strong>der</strong> ersten Saison mit nur einem einzigen Sieg (10:7 gegen TuS Wellinghofen) und einem Remis (12:12<br />

bei BSV Solingen 98) bei außerdem 16 Nie<strong>der</strong>lagen ab und schaffte den Wie<strong>der</strong>aufstieg in die höchste Spielklasse in<br />

<strong>der</strong> Folge nicht mehr.<br />

Der VfL Wolfsburg in <strong>der</strong> Endrunde um die deutsche Feldhandballmeisterschaft:<br />

Saison Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Endspiel<br />

1956/57 (A) 18:12 Polizei SV Berlin (H) 14:9 Bayer 04 Leverkusen (A) 14:15 SG Leutersh<strong>aus</strong>en –<br />

1957/58 (H) 20:12 RSV Mülheim (A) 19:13 FA Göppingen (H) 14:10 BSV Solingen 98 (N) 9:10 SV Hamborn<br />

1958/59 (H) 22:11 SG Leutersh<strong>aus</strong>en (A) 11:14 TuS Lintfort – –<br />

1959/60 (H) 19:15 VfL Gummersbach (H) 17:8 Charlottenburger HC (A) 8:10 TSV Ansbach –<br />

1960/61 (A) 16:10 SG Dietzenbach (H) 12:13 TuS Lintfort – –<br />

1961/62 (H) 17:10 SG Leutersh<strong>aus</strong>en 17:15, 12:16 Grün-Weiß Dankersen – –<br />

1962/63 (H) 18:15 TuS Lintfort 20:10, 16:11 TSG Ketsch 18:14, 15:14 Grün-Weiß Dankersen (N) 9:6 BSV Solingen 98<br />

1963/64 16:13, 19:17 TV Oppum 14:9, 12:14 TB Esslingen 10:9, 10:15 TuS 05 Wellinghofen –<br />

1964/65 10:9, 10:13 TSV Birkenau – – –<br />

1965/66 nicht qualifiziert<br />

1966/67 Bundesliga Gr.Nord 10. Platz (Abstieg) 1 S – 1 U – 16 N 180:270 T. / 3-33 Pkt.<br />

Judo<br />

Seit 1953 gibt es die Judo-Sparte im VfL Wolfsburg. Der bekannteste Judoka im Verein war Kl<strong>aus</strong> Glahn, <strong>der</strong> unter<br />

an<strong>der</strong>em Zweiter <strong>der</strong> Judo-Weltmeisterschaft 1971, Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Sommerspielen<br />

1972 in München sowie 15 Mal Deutscher Meister war.<br />

Frank Wieneke erreichte bei den Olympischen Sommerspielen 1984 in Los Angeles die Goldmedaille in seiner<br />

Gewichtsklasse. Außerdem wurde er 1986 Europameister und gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in<br />

Seoul die Silbermedaille.<br />

Die Judo-Mannschaft des VfL Wolfsburg errang zwischen 1972 und 1990 elf Mal den deutschen<br />

Mannschaftsmeistertitel. 1979 und 1980 gewann sie den Europacup.<br />

Alexan<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Groeben war in den 1980ern ein erfolgreicher Judokämpfer. Neben Titelgewinnen in den<br />

Deutschen Meisterschaften sowohl im Einzel als auch in <strong>der</strong> Mannschaft des VfL Wolfsburg, waren seine<br />

07


VfL Wolfsburg 269<br />

wichtigsten sportlichen Erfolge die Siege bei den Europameisterschaften 1984 in Lüttich und 1985 in Hamar sowie<br />

<strong>der</strong> dritte Platz bei den Weltmeisterschaften 1989 in Belgrad. 1984 und 1988 nahm er an den Olympischen Spielen<br />

teil, gewann aber keine Medaille.<br />

Leichtathletik<br />

Zahlreiche deutsche Leichtathleten waren Mitglied im VfL Wolfsburg. Zu ihnen zählt Hildegard Falck, die bei den<br />

Olympischen Sommerspielen 1972 in München die Goldmedaille im 800-Meter-Lauf <strong>der</strong> Frauen holte. Zudem war<br />

sie Weltrekordlerin über diese Strecke. Aktuell gibt es kaum noch Leichtathleten beim VfL Wolfsburg.<br />

Wasserball (aufgelöst)<br />

Das erste Hallenbad in Wolfsburg wurde erst 1963 eröffnet. Die Wasserball-Mannschaft wurde 1958 in Arpke<br />

allerdings Zweiter bei den deutschen Bestenkämpfen für Vereine ohne Winterbad (VoW). Die Wasserball-Gruppe<br />

wechselte 1994 geschlossen zum VfL Wittingen.<br />

Weblinks<br />

• Die offizielle Seite des VfL Wolfsburg [1]<br />

• Der VfL Wolfsburg bei fussballdaten.de [5]<br />

• Die Frauenmannschaft vom VfL Wolfsburg [6]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. vfl-wolfsburg. de/<br />

[2] Pressemappe <strong>der</strong> VfL Wolfsburg-<strong>Fussball</strong> GmbH, gesichtet 8. Juni 2010 (http:/ / www. presseportal. de/ pm/ 21573/ 1627055/<br />

vfl_wolfsburg_fussball_gmbh)<br />

[3] http:/ / www. vfl-wolfsburg. de/ index. php?id=vfl#<br />

[4] http:/ / www. rp-online. de/ sport/ fussball/ Erstmals-wird-ein-Wolfsburger-fuer-Nationalelf-nominiert_aid_306802. html<br />

[5] http:/ / fussballdaten. de/ vereine/ vflwolfsburg/<br />

[6] http:/ / www. vfl-wolfsburg. de/ saison-frauen. html


1. FC Nürnberg 270<br />

1. FC Nürnberg<br />

1. FC Nürnberg<br />

Voller Name 1. Fußball-Club Nürnberg<br />

Verein für Leibesübungen e. V.<br />

Gegründet 4. Mai 1900<br />

Vereinsfarben rot-weiß<br />

Stadion Easycredit-Stadion<br />

Plätze<br />

48.548 [1]<br />

Präsident Franz Schäfer<br />

Trainer Dieter Hecking<br />

Homepage<br />

www.fcn.de [2]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 16. Platz<br />

Der 1. FC Nürnberg Verein für Leibesübungen e. V., allgemein bekannt als 1. FC Nürnberg (kurz: 1. FCN o<strong>der</strong><br />

„<strong>der</strong> Club“), ist ein traditionsreicher Fußballverein <strong>aus</strong> Nürnberg, <strong>der</strong> am 4. Mai 1900 gegründet wurde. Die<br />

Vereinsfarben sind rot und weiß, die Traditionsfarben dagegen weinrot und schwarz, in denen er seit <strong>der</strong> Saison<br />

2007/08 auch wie<strong>der</strong> aufläuft. Vereinspräsident ist bis Anfang Oktober 2010 Franz Schäfer, dann wird <strong>der</strong><br />

ehrenamtliche Präsident durch einen hauptamtlichen Vorstand abgelöst [3] . Der Verein hat 9113 Mitglie<strong>der</strong> (Stand:<br />

Oktober 2009). [4]<br />

Bis 1995 war <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg auch ein Sportverein. Seitdem ist die Herren-Fußballabteilung ein eigenständiger<br />

Verein unter dem alten Namen 1. FC Nürnberg VfL e. V., <strong>der</strong> dem 1. FCN Dachverein e. V. angehört. Auch die<br />

an<strong>der</strong>en Vereinsabteilungen wurden selbständige Vereine, die im Dachverein organisiert sind und sich mit Bezug auf<br />

den 1. FC Nürnberg neue Vereinsnamen zulegen mussten: Box-Club 1. FC Nürnberg, 1. FC Nürnberg Frauen- und<br />

Mädchenfußball, 1. FC Nürnberg Handball 2009, Schach, Hockey, 1. FCN Roll- und Eissport, 1. FCN Schwimmen,<br />

1. FCN Ski und Tennis-Club 1. FC Nürnberg. Zu den erfolgreichsten Mannschaften gehören die Handballfrauen mit<br />

zwölf deutschen Meisterschaften, zwei Pokalsiegen und einem Europapokalsieg, die jedoch 2009 insolvent gingen<br />

und seither nur noch in <strong>der</strong> Bayernliga spielen. Am bekanntesten ist jedoch die Fußballabteilung des Vereins mit<br />

8000 Mitglie<strong>der</strong>n und insbeson<strong>der</strong>e die Profimannschaft. In <strong>der</strong> Vergangenheit bestand auch eine erfolgreiche<br />

Leichtathletikabteilung, die es inzwischen jedoch nicht mehr gibt.<br />

Mit neun Meisterschaften war <strong>der</strong> „Club“ bis 1987 über 60 Jahre lang deutscher Fußball-Rekordmeister, bevor <strong>der</strong><br />

FC Bayern München ihn ablöste. Seit Mitte <strong>der</strong> 1980er-Jahre ist <strong>der</strong> FCN als „Fahrstuhlmannschaft“ bekannt: Es<br />

gelingt dem Verein nicht, sich dauerhaft in einer Liga zu etablieren, son<strong>der</strong>n er steigt wie<strong>der</strong>holt ab und auf. Seit<br />

dem Sommer 2009 spielt <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.<br />

Die Fußball-Heimspiele werden im vormaligen Frankenstadion <strong>aus</strong>getragen, das jetzt nach dem Produkt eines<br />

Sponsors Easycredit-Stadion benannt ist. Es fasst 48.553 Zuschauer. Das Trainingsgelände befindet sich rund einen


1. FC Nürnberg 271<br />

Kilometer vom Stadion entfernt am Valznerweiher im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof.<br />

Geschichte<br />

→ Ein <strong>aus</strong>führlicher historischer Überblick findet sich im Artikel 1. FC Nürnberg/Geschichte, eine tabellarische<br />

Übersicht unter Saisonbilanzen des 1. FC Nürnberg.<br />

Von <strong>der</strong> Gründung zum deutschen Spitzenverein<br />

Erste Mannschaft <strong>aus</strong> dem Jahr 1902<br />

Saisonbilanzen 1905–1918<br />

Saison Platz Tore Punkte<br />

1905/06 1. Platz<br />

1906/07 1. Platz 58:10 16:0<br />

1907/08 1. Platz 37:6 11:1<br />

1908/09 1. Platz 68:8 15:1<br />

1909/10 1. Platz 73:8 20:0<br />

1910/11 2. Platz 90:25 30:6<br />

1911/12 4. Platz 55:35 26:14<br />

1912/13 3. Platz 48:17 18:10<br />

1913/14 2. Platz 38:23 16:12<br />

1914/15<br />

1915/16 1. Platz 147:7 34:0<br />

1916/17 1. Platz 71:9 22:2<br />

1917/18<br />

1905/06: Gau Nordbayern<br />

1906/17–1909/10: Bezirksliga<br />

1910/11–1913/14: Ostkreisliga<br />

1914/15: Ostkreismeisterschaft nicht<br />

<strong>aus</strong>getragen<br />

1915/16: Gau Mittelfranken<br />

1916/17: Bezirksliga<br />

Den 1. FC Nürnberg gründeten im Mai 1900 18 Gymnasiasten als<br />

Rugby-Verein. Da hierfür jedoch 30 Spieler notwendig sind, beschloss<br />

man im Juni 1901, Fußball künftig nach den Regeln <strong>der</strong> englischen<br />

Football Association zu spielen. Am 29. September 1901 fand in<br />

Bamberg gegen den 1. FC 01 Bamberg das erste offizielle Spiel gegen<br />

einen an<strong>der</strong>en Fußballverein statt. Nürnberg gewann mit 2:0. Beim<br />

ersten Heimspiel auf <strong>der</strong> Deutschherrnwiese an <strong>der</strong> Pegnitz war<br />

ebenfalls 1901 <strong>der</strong> 1. FC Bamberg <strong>der</strong> Gegner, <strong>der</strong> am 20. Oktober mit<br />

5:1 besiegt wurde. Am 6. November gab es schließlich die erste<br />

Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Mit 0:6 war <strong>der</strong> FCN ohne Chance<br />

gegen den FC Bayern München. Ab diesem Zeitpunkt bemühten sich die Spieler unter Leitung ihres Mitspielers<br />

Fritz Servas <strong>aus</strong> Berlin um


1. FC Nürnberg 272<br />

Erstes Fußballwettspiel gegen Bayern München<br />

1901<br />

ein regelmäßiges und ernsthaftes Training. Ab 1904 nahm <strong>der</strong> 1. FC<br />

Nürnberg am erstmals organisierten regulären Spielbetrieb innerhalb<br />

<strong>der</strong> Stadt teil und gehörte 1905/06 zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Bezirksliga Nordbayern, die bis 1909 die höchste Spielklasse war.<br />

Die erste Saison beendete <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg auf dem 1. Platz.<br />

1906/07 gewann Nürnberg das Finale um die Ostkreismeisterschaft<br />

gegen den MTV München und war damit erstmals bayerischer Meister.<br />

Diesen Erfolg wie<strong>der</strong>holte <strong>der</strong> FCN 1907/08 und 1908/09. Angesichts<br />

<strong>der</strong> Dominanz in Bayern in diesen Jahren begann man, den 1. FCN nur<br />

noch als Club zu bezeichnen. Zum ganz großen Erfolg in Deutschland reichte es jedoch noch nicht.<br />

Seit Februar 1908 spielten die Fußballer des FCN in Schweinau auf einem kleinen Sportplatz an <strong>der</strong> Maiachstraße,<br />

<strong>der</strong> eine kleine Holztribüne aufwies und ansonsten von Zuschauerwällen umgeben war. 1910 stellte <strong>der</strong> Club mit<br />

Ludwig „Fips“ Philipp seinen ersten Nationalspieler. Im selben Jahr ordnete <strong>der</strong> Süddeutsche Fußballverband den<br />

Spielbetrieb neu und gründete vier Ligen: Nord (Hessen), West (Pfalz), Süd (das heutige Baden-Württemberg) und<br />

Ost (Bayern). Die Nürnberger trafen auf weitere spielstarke Gegner und mussten sich daran gewöhnen, nicht<br />

automatisch Erster zu werden. Stattdessen überflügelte Lokalrivale SpVgg Fürth als dreimaliger Ostkreismeister von<br />

1912 bis 1914 den FCN. Die Nachbarstadt verfügte über ein mo<strong>der</strong>nes Stadion und war mit 3000 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

damals größte Sportverein. Der 1. FC Nürnberg investierte daher in ein Fußballstadion. Am 24. August 1913<br />

eröffnete <strong>der</strong> Verein im Nürnberger Vorort Zerzabelshof sein Sportgelände, das später nur noch Zabo genannt<br />

wurde. Das Stadion selbst fasste 8000 Zuschauer und lag außerhalb <strong>der</strong> Nürnberger Stadtgrenzen.<br />

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs fanden keine Endrunden mehr um die Deutsche Meisterschaft im Fußball<br />

statt. Somit bedeutete die süddeutsche Meisterschaft 1915/16, die <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg gegen Pfalz 03 Ludwigshafen<br />

mit einem 4:1-Sieg errang, den damals höchstmöglichen Titelgewinn. Zum Erringen des „Eisernen Fußballs“ trugen<br />

bereits die späteren Meisterspieler Gustav Bark, Anton Kugler, Carl Riegel und Heiner Träg bei. Den Erfolg<br />

wie<strong>der</strong>holte das Team zwei Jahre später.<br />

Die Goldenen Zwanziger<br />

Heinrich Stuhlfauth stand bei allen Nürnberger<br />

Meisterschaften <strong>der</strong> 20er Jahre im Tor.


1. FC Nürnberg 273<br />

Saisonbilanzen 1918–1930<br />

Saison Platz Tore Punkte<br />

1918/19 1. Platz<br />

1919/20 1. Platz 115:6 36:0<br />

1920/21 1. Platz 85:8 35:1<br />

1921/22 1. Platz 80:8 26:2<br />

1922/23 2. Platz 39:12 22:6<br />

1923/24 1. Platz 27:8 20:8<br />

1924/25 1. Platz 44:13 24:4<br />

1925/26 2. Platz 34:18 18:10<br />

1926/27 1. Platz 64:17 33:3<br />

1927/28 1. Platz 45:9 23:5<br />

1928/29 1. Platz 51:15 24:4<br />

1929/30 2. Platz 33:14 22:6<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft<br />

1918/19–1920/21: Bezirksliga<br />

1921/22: Bezirksliga Gruppe 1<br />

1922/23: Bezirksliga<br />

1923/24–1926/27: Bayernliga<br />

1927/28–1929/30:Bezirksliga<br />

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gelang dem 1. FC Nürnberg <strong>der</strong> Start in das erfolgreichste Jahrzehnt seiner<br />

Vereinsgeschichte. Auslöser war ein Gastspiel des ungarischen Spitzenvereins MTK Budapest FC am 22. Juli 1919.<br />

In dessen Folge blieben Linksaußen Péter Szabó und Mittelstürmer Alfréd Spezi Schaffer in Nürnberg. Schaffer<br />

übernahm auch das Training und verfeinerte das ohnehin schon gute Nürnberger Fußballspiel mit ungarischer<br />

Raffinesse. Der Club gewann den süddeutschen Pokal 1919 und dominierte mit 115:6 Toren <strong>aus</strong> 18 Spielen seine<br />

Liga nach Belieben. Nach dem Sieg bei <strong>der</strong> süddeutschen Meisterschaft 1920 zog es Alfred Schaffer weiter. Doch<br />

auch ohne Schaffer waren die Nürnberger bei <strong>der</strong> Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1920 nicht mehr zu<br />

bremsen. Ohne Gegentreffer zogen sie ins Finale gegen SpVgg Fürth ein und holten durch Treffer von Luitpold<br />

Popp und Péter Szabó mit einem 2:0 den ersten Meistertitel.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1920<br />

Dieser Erfolg konnte im folgenden Jahr wie<strong>der</strong>holt werden. Der FCN hatte sich noch mit dem Fürther Hans Sutor<br />

verstärkt und eigens für die Endrunde 1921 mit dem Ungarn Izidor „Dori“ Kürschner einen professionellen Trainer<br />

angestellt. Ohne Gegentor gelangte <strong>der</strong> Club ins Finale gegen Vorwärts 90 <strong>aus</strong> Berlin. Drei Treffer von Luitpold<br />

Popp und zwei Treffer von Heiner Träg ergaben in <strong>der</strong> Summe ein souveränes 5:0 und die Titelverteidigung.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1921<br />

1922 ging <strong>der</strong> Club als h<strong>aus</strong>hoher Favorit in die Endrundenspiele. Im Finale um die Deutsche Meisterschaft 1922<br />

fehlten Hans Sutor und <strong>der</strong> geniale Mittelläufer Hans Kalb verletzungsbedingt. Letzterer war nicht nur Kapitän,<br />

son<strong>der</strong>n auch Lenker des Spiels, was <strong>der</strong> Spruch „Club ohne Kalb – halb!“ <strong>aus</strong>drückte. Nach über 180 Minuten stand<br />

es gegen den Hamburger SV nur 2:2. Das Spiel wurde abgebrochen und am 6. August wie<strong>der</strong>holt. Als die<br />

Nürnberger durch zwei Platzverweise gegen Willy Böß und Heiner Träg sowie Verletzungen von Anton Kugler und<br />

Luitpold Popp nur noch mit sieben Spielern auf dem Feld standen, wurde auch dieses Finalspiel nach 105 Minuten<br />

beim Stand von 1:1 abgebrochen. Später wurde <strong>der</strong> HSV zum Meister erklärt, verzichtete jedoch offiziell auf den<br />

Titel.


1. FC Nürnberg 274<br />

Meisterschaftsendspiel 1924<br />

Der HSV holte sich 1923 den Titel, die Endrunde 1924 führte<br />

schließlich zur Neuauflage des endlosen Endspiels von 1922. Der Club<br />

hatte sich inzwischen mit dem Ex-Fürther Hans „Bumbes“ Schmidt in<br />

<strong>der</strong> Abwehr und Georg Hochgesang als neuen Stürmer verstärkt. Das<br />

Finale gegen den HSV gewann <strong>der</strong> Club glatt mit 2:0. In <strong>der</strong> Endrunde<br />

brillierte die Mannschaft <strong>der</strong>art, dass die Fachzeitschrift Fußball<br />

urteilte: „Wohl noch nie hat ein Teilnehmer <strong>der</strong> Endrunde verdienter<br />

gewonnen, als … <strong>der</strong> 1. FCN.“ [5]<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1924<br />

Auf internationaler Ebene dominierten die Spieler des 1. FCN und <strong>der</strong><br />

SpVgg Fürth in diesem Jahr die deutsche Nationalelf. Sowohl beim in Nürnberg <strong>aus</strong>getragenen Spiel gegen<br />

Österreich am 13. Januar (4:3-Sieg) als auch beim Auswärtsspiel gegen die Nie<strong>der</strong>lande am 21. April in Amsterdam<br />

(1:0-Sieg) bestand diese nur <strong>aus</strong> Spielern <strong>der</strong> SpVgg und des Club. Angesichts <strong>der</strong> Fürther Konkurrenz war eine<br />

erneute Titelverteidigung kein Selbstläufer. Dennoch setzte man sich in <strong>der</strong> Liga erneut durch, wurde aber bei <strong>der</strong><br />

Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft nur Zweiter hinter dem VfR Mannheim. Doch in <strong>der</strong> Endrunde 1925<br />

setzte sich <strong>der</strong> Club gegen alle Gegner durch und schlug schließlich im Finale auch den FSV Frankfurt. Die<br />

Nürnberger waren mit dieser vierten Meisterschaft alleiniger Rekordmeister vor dem VfB Leipzig.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1925<br />

Die erfolgreiche Clubelf kam in eine Phase des Umbruchs. Einige Meisterspieler wie Carl Riegel, und Hans Sutor<br />

beendeten in <strong>der</strong> Folge ihre Karriere o<strong>der</strong> hatten, wie Wolfgang Strobel und Anton Kugler, den Zenit überschritten.<br />

1926 verpasste <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg die Endrunde. Der Verein zog <strong>aus</strong> dem enttäuschenden Abschneiden die<br />

Konsequenzen und verpflichtete im Sommer 1926 mit dem Englän<strong>der</strong> Fred „Spiegelei“ Spiksley einen<br />

professionellen Trainer. Dieser integrierte erfolgreich Nachwuchsspieler wie Rechtsaußen Baptist Reinmann und<br />

Mittelstürmer Seppl Schmitt sowie die ehemaligen Reservespieler Georg Winter und Emil Köpplinger in <strong>der</strong> ersten<br />

Elf. Die Ostkreisliga gewann das neu formierte Team ebenso souverän wie die Süddeutsche Meisterschaft und in <strong>der</strong><br />

Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1927 konnten we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hamburger SV noch 1860 München den Einzug<br />

ins Finale gegen den Berliner Verein Hertha BSC verhin<strong>der</strong>n, das <strong>der</strong> Club mit 2:0 gewann.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1927<br />

Das Karriereende von Träg nach dem Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft läutete das langsame Ende <strong>der</strong> Goldenen Zwanziger<br />

für den FCN ein. 1928 wurde <strong>der</strong> FC Bayern München Ostkreis- und Süddeutscher Meister. Den Wechsel von Georg<br />

Hochgesang zur Fortuna Düsseldorf konnte die Elf nach <strong>der</strong> Schwächephase 1928 zwar kompensieren, doch mit den<br />

alternden Größen wie Torwartlegende Stuhlfauth, Kapitän Kalb o<strong>der</strong> Verteidiger Popp reichte es bei <strong>der</strong> 1929er<br />

Endrunde nur zum Halbfinale, das gegen Hertha BSC verloren ging. Das in Nürnberg <strong>aus</strong>getragene Finale gewannen<br />

dann <strong>aus</strong>gerechnet die Nachbarn <strong>aus</strong> Fürth. 1929/30 war dann erneut gegen die Berliner Hertha im Halbfinale<br />

Endstation (3:6).<br />

Die 1920er Jahre sind bis heute die erfolgreichste Epoche in <strong>der</strong> Clubgeschichte. Fünf <strong>der</strong> neun Meisterschaften<br />

konnten in dieser Zeit errungen werden. Nur die Nachbarn von <strong>der</strong> SpVgg Fürth und <strong>der</strong> Hamburger SV im Norden<br />

konnten erfolgreich mit dem Club im Ringen um die deutsche Meisterschaft konkurrieren. Phasenweise stellte<br />

Nürnberg die halbe deutsche Nationalmannschaft, die mit Torwart Heiner Stuhlfauth und Kapitän Hans Kalb zwei<br />

ihrer wichtigsten Stützen beim FCN hatte. Die Spielkultur des FCN war unter an<strong>der</strong>em eine Motivation, weshalb<br />

Fußballpionier Walther Bensemann die Redaktion seines Fußballmagazins kicker nach Nürnberg verlegte, wo er<br />

freundschaftliche Kontakte zu zahlreichen Clubgrößen pflegte. Das erwähnte Aus gegen Hertha BSC 1930<br />

kommentierte Bensemann: „Ich fürchte, daß den sieben fetten Jahren, sieben magere folgen werden.“ [6]


1. FC Nürnberg 275<br />

Die 30er Jahre und <strong>der</strong> Zweite Weltkrieg<br />

Saisonbilanzen 1930–1945<br />

Saison Platz Tore Punkte<br />

1930/31 2. Platz 50:14 20:8<br />

1931/32 1. Platz 56:17 30:6<br />

1932/33 1. Platz 68:19 35:1<br />

1933/34 1. Platz 61:26 34:10<br />

1934/35 2. Platz 43:26 25:15<br />

1935/36 1. Platz 36:12 31:5<br />

1936/37 1. Platz 47:16 27:9<br />

1937/38 1. Platz 35:16 27:9<br />

1938/39 5. Platz 28:33 20:16<br />

1939/40 1. Platz 56:13 29:7<br />

1940/41 2. Platz 52:24 31:13<br />

1941/42 4. Platz 64:33 29:15<br />

1942/43 1. Platz 125:17 40:0<br />

1943/44 1. Platz 85:23 28:8<br />

1944/45 2. Platz<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft<br />

blau unterlagt: Tschammerpokalsieg (das Finale<br />

1935 lag zeitlich bereits in <strong>der</strong><br />

Gauligasaison 1935/36)<br />

1930/31–1932/33: Bezirksliga<br />

1933/34–1941/42: Gauliga Bayern<br />

1942/43–1943/44: Gauliga Nordbayern<br />

1944/45: Gauliga Bayern/Mittelfranken; Saison nicht beendet<br />

Walther Bensemanns Prophezeiung trat zunächst ein. Erst 1932 gelang wie<strong>der</strong> eine Endrundenteilnahme, doch war<br />

im Halbfinale gegen den FC Bayern München Schluss. Ein Jahr später kam das Aus für den Rekordmeister bereits in<br />

<strong>der</strong> Endrunde um die süddeutsche Meisterschaft. Weit<strong>aus</strong> wichtiger als diese sportliche Schwächephase des 1. FCN<br />

waren die politischen Entwicklungen. Die Stadt Nürnberg spielte beim Aufstieg <strong>der</strong> NSDAP unter Adolf Hitler eine<br />

zentrale Rolle. Ab 1927 veranstalteten die Nationalsozialisten dort ihre Reichsparteitage, zugleich erschien dort das<br />

nationalsozialistische Blatt Der Stürmer. Selbiges hetzte nach dem Halbfinal<strong>aus</strong> des Club von 1932 gegen dessen<br />

jüdischen Trainer Jenő Konrád: „Klub! Besinn Dich und wache auf. Gib Deinem Trainer eine Fahrkarte nach<br />

Jerusalem!“ Konrad floh daraufhin mit seiner Familie noch vor <strong>der</strong> Machtübernahme nach Wien. Vizepräsident Karl<br />

Müller bedauerte im Herbst 1932 noch Konrad als „untadeligen Menschen, dem bitteres Unrecht angetan worden<br />

ist.“ Wenige Monate später, nämlich bereits am 27. April 1933 und damit einige Monate vor <strong>der</strong> offiziellen<br />

Gleichschaltung <strong>der</strong> Vereine im Juli 1933, beschloss <strong>der</strong> Verein, mit Wirkung zum 1. Mai alle ihm angehörigen<br />

jüdischen Mitglie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>zuschließen. Der zweite Vorsitzende Karl Müller, ab Mai 1935 auch neuer Präsident, sorgte<br />

für die Umsetzung des Beschlusses, <strong>der</strong> keine Spieler <strong>der</strong> ersten Mannschaft betraf. [6]<br />

Der neue Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten ordnete eine Neuordnung des Ligensystems an. Die<br />

Saison 1933/34 begann landesweit mit 16 Gauligen. Für die bayerischen Vereine bedeutete dies quasi eine Rückkehr<br />

zur 1927 abgeschafften Ostkreisliga. Zwar war dieser Beschluss politisch motiviert, er bedeutete jedoch <strong>aus</strong><br />

sportlicher Sicht eine Verbesserung, da sich gleichwertigere Vereine in den Ligenspielen gegenüberstanden. Für die


1. FC Nürnberg 276<br />

Fußballer des 1. FCN bedeutete dies <strong>aus</strong> sportlicher Sicht den Auftakt für vier hervorragende Jahre. Unter dem alten<br />

Lehrmeister Alfréd Schaffer als Trainer gelang <strong>der</strong> Aufbau einer neuen erfolgreichen Mannschaft, <strong>der</strong> mit Stürmer<br />

Seppl Schmitt und Verteidiger Luitpold Popp nur noch zwei Meister des Jahres 1927 angehörten. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Tor hatte Georg Köhl den großen Heiner Stuhlfauth ebenso erfolgreich abgelöst wie Heinz Carolin auf <strong>der</strong><br />

Mittelläuferposition Hans Kalb. Hinzu kamen Verteidiger Willi Billmann, die Mittelfeldspieler Richard Oehm und<br />

Hans Uebelein sowie im Angriff Karl Gußner, Georg Friedel und Max Eiberger. Der FCN zog ins Finale um die<br />

Deutsche Meisterschaft gegen den FC Schalke 04 ein. Das 2:1 für Schalke bedeutete die erste<br />

DM-Endspielnie<strong>der</strong>lage in <strong>der</strong> Geschichte des Club.<br />

Bereits im folgenden Jahr konnte sich <strong>der</strong> Club in einem neuen Wettbewerb revanchieren. Die Premiere des neuen<br />

Vereinspokals, des sogenannten Tschammer-Pokal, gewann <strong>der</strong> FCN im Finale gegen den FC Schalke 04. Treffer<br />

von Eiberger und „Schalke-Schreck“ Friedel brachten einen 2:0-Erfolg. Damit war <strong>der</strong> erste große Titel seit 1927<br />

eingefahren und <strong>der</strong> deutsche Meister von 1934 und 1935 besiegt.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Tschammerpokal 1935<br />

Das Pokalendspiel 1935 fand bereits mitten in <strong>der</strong> Saison 1935/36 statt. So dauerte es nur 7 ½ Monate, bis die<br />

Mannschaft nach dem 1935er Pokalsieg auch das Meisterschaftsendspiel 1936 gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1<br />

nach Verlängerung gewann. Aus den goldenen Zwanzigern war nur noch Seppl Schmitt als Spieler <strong>der</strong><br />

Meistermannschaft von 1927 verblieben.<br />

Spieldaten des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1936<br />

Im Herbst 1936 übernahm Gyuri Orth das Training. Unter seiner Anleitung zog <strong>der</strong> Club erneut ins Finale um die<br />

Deutsche Meisterschaft 1937 ein. Gegen die vom ehemaligen Club-Meisterspieler Hans „Bumbes“ Schmidt<br />

trainierten Schalker hatte <strong>der</strong> Club kaum Chancen und verlor am Ende verdient mit 0:2. Auf dieses verlorene<br />

Endspiel folgten für die verwöhnten Nürnberger wie<strong>der</strong> schlechtere Zeiten. Bei <strong>der</strong> DM-Endrunde 1938 war nach<br />

den Gruppenspielen Endstation und in <strong>der</strong> Saison 1938/39 landete <strong>der</strong> FCN in <strong>der</strong> Gauliga nur auf dem fünften<br />

Tabellenplatz.<br />

Der neue Trainer Alv Riemke organisierte erfolgreich einen erneuten Umbruch. Junge Spieler wie Alfred Pfän<strong>der</strong> im<br />

Sturm o<strong>der</strong> Wilhelm Sold als Mittelläufer rückten nach. Im Tschammer-Pokal, dessen 1939er Runde kriegsbedingt<br />

ins Jahr 1940 verlängert wurde, lief es für den Club sehr erfolgreich. Geführt vom überragenden Mittelläufer Sold<br />

gewann <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg das im April 1940 <strong>aus</strong>getragene Finale des 1939er Pokals gegen den SV Waldhof<br />

Mannheim mit 2:0.<br />

Spieldaten des Endspiels um den Tschammerpokal 1939<br />

Sechs Monate später stand <strong>der</strong> Club erneut im Pokalfinale, jedoch an entscheiden<strong>der</strong> Stelle verän<strong>der</strong>t. Mittelläufer<br />

Sold war nach Saarbrücken gewechselt, seinen Platz nahm George Kennemann ein. Das <strong>aus</strong>geglichene Endspiel <strong>der</strong><br />

Pokalrunde 1940 gegen den Dresdner SC unter Regie von Helmut Schön verlor <strong>der</strong> Club in <strong>der</strong> Verlängerung. Für<br />

die Nürnberger sollte dies das letzte Finalspiel für die nächsten acht Jahre sein.<br />

Während des Zweiten Weltkrieges wurde <strong>der</strong> reguläre Spielbetrieb zwar weiter durchgeführt, angesichts <strong>der</strong><br />

zahlreichen Soldaten in den Mannschaften fand dieser jedoch immer häufiger unter irregulären Bedingungen statt.<br />

Zwar war Hans „Bumbes“ Schmidt, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> das Training leitete, relativ erfolgreich in seinen Bemühungen, nicht<br />

nur die Club-Spieler immer wie<strong>der</strong> für Spiele von <strong>der</strong> Armee loszueisen, son<strong>der</strong>n gute Spieler <strong>aus</strong> ganz Deutschland<br />

nach Nürnberg zu locken. Dennoch blieben größere Erfolge <strong>aus</strong> und das Zuschauerinteresse ging zurück. Dazu trug<br />

die Teilung <strong>der</strong> Gauliga Bayern in eine Nord- und eine Südgruppe ihr Übriges bei. Der letzte Höhepunkt vor dem<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs war das Erreichen des Halbfinales bei <strong>der</strong> Endrunde um die Deutsche Meisterschaft<br />

1944. Wie 1940 beim Pokalfinale war <strong>der</strong> Dresdner SC Endstation. Zu diesem Zeitpunkt beklagte <strong>der</strong> Verein mit<br />

Alfred Pfän<strong>der</strong>, <strong>der</strong> bei Stalingrad vermisst wurde, und Stammtorwart Georg Köhl, bereits zwei gefallene<br />

Stammspieler. Die Saison 1944/45 wurde nicht mehr zu Ende gespielt. Das Stadion und Vereinsgelände in<br />

Zerzabelshof waren längst bei einem Bombenangriff zerstört worden, als mit dem 149. Derby gegen die SpVgg


1. FC Nürnberg 277<br />

Fürth am 2. Februar 1945 das letzte Spiel vor Kriegsende <strong>aus</strong>getragen wurde.<br />

Die Nummer eins in <strong>der</strong> Oberliga Süd<br />

Max Morlock gilt als einer <strong>der</strong> her<strong>aus</strong>ragendsten<br />

Spieler <strong>der</strong> Clubgeschichte.<br />

Saisonbilanzen 1945–1963<br />

Saison Platz Tore Punkte<br />

1945/46 2. Platz 86:44 45:15<br />

1946/47 1. Platz 108:31 62:14<br />

1947/48 1. Platz 88:37 60:16<br />

1948/49 11. Platz 49:55 27:33<br />

1949/50 8. Platz 52:40 31:29<br />

1950/51 1. Platz 93:46 47:21<br />

1951/52 2. Platz 72:33 43:17<br />

1952/53 9. Platz 67:61 29:31<br />

1953/54 4. Platz 71:44 38:22<br />

1954/55 9. Platz 64:51 29:31<br />

1955/56 7. Platz 42:41 31:29<br />

1956/57 1. Platz 76:33 47:13<br />

1957/58 2. Platz 74:45 41:19<br />

1958/59 3. Platz 80:38 43:17<br />

1959/60 6. Platz 73:54 34:26<br />

1960/61 1. Platz 96:30 48:12<br />

1961/62 1. Platz 70:30 43:17<br />

1962/63 2. Platz 87:41 41:19<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> Deutschen<br />

Meisterschaft<br />

blau unterlegt: DFB-Pokalsieg<br />

In den Jahren zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und <strong>der</strong><br />

Gründung <strong>der</strong> Ersten Bundesliga 1963 gehörte <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg<br />

ununterbrochen <strong>der</strong> damaligen Spitzenklasse, <strong>der</strong> insgesamt<br />

fünfgleisigen Oberliga, in <strong>der</strong> Süd-Staffel an. Mit <strong>der</strong> bereits 1945 ins<br />

Leben gerufenen Oberliga Süd gelang erstmals ein überregionaler<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> süddeutschen Spitzenvereine <strong>aus</strong> Bayern,<br />

Württemberg-Baden und Hessen. Der 1. FC Nürnberg rangiert in <strong>der</strong><br />

ewigen Tabelle <strong>der</strong> Oberliga Süd auf Platz 1, wurde 1947 und 1948 als<br />

Meister <strong>der</strong> Liga auch gleichzeitig Amerikanischer Zonenmeister.<br />

Dennoch gelang es dem Club in diesen Jahren nicht, an die glorreichen<br />

Zeiten <strong>der</strong> 1920er anzuknüpfen. Zwischen <strong>der</strong> ersten Nachkriegsmeisterschaft 1948 und dem nächsten Titelgewinn<br />

1961 liegen relativ magere Jahre in den 1950ern. Selbst ein Max Morlock in den eigenen Reihen, damals einer <strong>der</strong><br />

besten Angreifer Deutschlands und eine sehr kontinuierliche Trainerarbeit waren keine Garanten für den<br />

automatischen Erfolg. Franz „Bimbo“ Bin<strong>der</strong> hatte allein von 1955 bis 1960 das Traineramt inne. Nürnberg setzte<br />

überwiegend auf Spieler <strong>aus</strong> Franken. Bei <strong>der</strong> Meisterschaft 1948 stammten mit Ausnahme von Torhüter Eduard<br />

„Edi“ Schaffer alle Spieler <strong>aus</strong> Franken.


1. FC Nürnberg 278<br />

Spieldaten des Endspiels um die bundesdeutsche Meisterschaft 1948<br />

Und auch 1961 stammten die meisten Spieler, auf die Bin<strong>der</strong>s Nachfolger Herbert Widmayer setzte, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen<br />

Jugend: Zu nennen sind Stefan „Steff“ Reisch, Kurt Hasene<strong>der</strong>, Karl-Heinz Ferschl, Horst Leupold und Heinz Strehl<br />

sowie natürlich Senior Morlock als waschechter Nürnberger.<br />

Spieldaten des Endspiels um die bundesdeutsche Meisterschaft 1961<br />

Die junge Nürnberger Mannschaft sorgte auch bei <strong>der</strong> erstmaligen Teilnahme am Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister für<br />

Aufsehen. Im Viertelfinale scheiterte das Team zwar an Benfica Lissabon um Starspieler Eusébio, <strong>der</strong><br />

3:1-Hinspielsieg gilt allerdings bis heute als einer <strong>der</strong> Höhepunkte <strong>der</strong> Clubgeschichte. Im Rückspiel ging das Team<br />

jedoch mit 0:6 unter. Die Meisterschaft konnte die Club-Elf im Finale 1962 gegen den 1. FC Köln nicht verteidigen.<br />

Doch bereits drei Monate später gewann die Mannschaft den DFB-Pokal 1961/62 gegen die Fortuna <strong>aus</strong> Düsseldorf.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1962<br />

Die Qualifikation für die neu gegründete Bundesliga schaffte <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg souverän. 1963 endete für den 1.<br />

FC Nürnberg die Zeit in <strong>der</strong> Oberliga Süd. In den 18 Jahren ihres Bestehens sammelte <strong>der</strong> Club insgesamt 739:381<br />

Punkte und erzielte 1348:754 Tore. Damit führt er die ewige Tabelle <strong>der</strong> Liga an. [5]<br />

Von <strong>der</strong> Bundesligagründung bis zum ersten Abstieg<br />

Saisonbilanzen 1963–1969<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

1963/64 9. Platz 45:56 29:31 24.924<br />

1964/65 6. Platz 44:38 32:28 27.482<br />

1965/66 6. Platz 54:43 39:29 25.085<br />

1966/67 10. Platz 43:50 34:34 23.519<br />

1967/68 1. Platz 71:37 47:21 37.233<br />

1968/69 17. Platz 45:55 29:39 25.844<br />

grün unterlegt: Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft<br />

Die Vereinsführung des 1. FC Nürnberg stand <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bundesliga und <strong>der</strong> Einführung des Profitums<br />

skeptisch gegenüber. „Zur Struktur unserer Vereine passt das Profitum so wenig wie zum Journalismus das<br />

Pferdestehlen“, lautete ein Kommentar <strong>aus</strong> dem Vorstand. [5] Dennoch hoffte man in Nürnberg nach den unmittelbar<br />

zuvor errungenen Erfolgen, eine gute Rolle in <strong>der</strong> Liga zu spielen. Die ersten vier Spielzeiten Bundesliga verliefen<br />

für den Club wenig erfolgreich. Zwei sechste Plätze waren die besten Ergebnisse, die die Mannschaft holte.<br />

Immerhin brachten diese die Qualifikation für den Messepokal, den Vorläufer des UEFA-Pokals. Doch <strong>der</strong> Club<br />

schied jeweils in <strong>der</strong> 1. Runde <strong>aus</strong>. Der 1. FCN verzeichnet auch die erste Trainerentlassung <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte, als Widmayer 1963 gehen musste.<br />

Mit dem Verkauf des vereinseigenen Stadions in Zerzabelshof finanzierte die Vereinsführung den Aufbau eines<br />

mo<strong>der</strong>nen Trainingsgeländes am Valznerweiher in unmittelbarer Nähe zur neuen Spielstätte, dem schon 1928<br />

erbauten Städtischen Stadion. Damit sorgte <strong>der</strong> Verein für langfristig professionelle Trainingsbedingungen. Zugleich<br />

zeigte sich, dass die Meisterspieler von 1961 alleine kein Garant für einen Erfolg in <strong>der</strong> Bundesliga waren. Zudem<br />

hatte die große Integrationsfigur Max Morlock 1964 seine Karriere beendet. Es fehlte zunächst eine<br />

Führungspersönlichkeit. Nach einigen Transfers wie den Verpflichtungen von Georg Volkert und vor allem Franz<br />

Brungs, Zvezdan Cebinac und August Starek gelang 1968 unter Trainer Max Merkel die erste Meisterschaft in <strong>der</strong><br />

Bundesliga. Diese war auch ein Ergebnis mannschaftlicher Geschlossenheit und eines eingespielten Teams.<br />

Lediglich fünfzehn Spieler kamen in dieser Saison für den Club in <strong>der</strong> Bundesliga zum Einsatz. Zugleich war diese


1. FC Nürnberg 279<br />

Meisterschaft bis zum Pokalsieg 2007 <strong>der</strong> letzte Titelgewinn des 1. FC Nürnberg im Fußball.<br />

1968 gab es auch einen internationalen Erfolg, als <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg (zusammen mit 13 weiteren Mannschaften)<br />

den Intertoto-Cup gewann. In einer Gruppe mit dem RSC An<strong>der</strong>lecht und Inter Mailand gewann <strong>der</strong> Club bis auf ein<br />

Unentschieden gegen die Belgier alle Spiele. Das damalige Turnier glich jedoch eher einer Testspielreihe als einem<br />

Europapokal.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison stieg <strong>der</strong> Club als Titelverteidiger <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga ab, was bis heute einmalig ist. Die<br />

Schuld wird meist bei Max Merkels großem Spielerumbruch <strong>aus</strong>gemacht, <strong>der</strong> vor <strong>der</strong> Saison 1968/69 zehn Spieler,<br />

darunter Meisterspieler wie Ferschl, Starek und Torjäger Brungs abgab. Mit den Neuverpflichtungen hatte Merkel<br />

den Club für den Europapokal konkurrenzfähig machen wollen. Stattdessen schied <strong>der</strong> FCN in <strong>der</strong> 1. Runde des<br />

Europapokals <strong>aus</strong>. Weitere Ursachen waren eine beispiellose Leistungsdichte im Verlauf <strong>der</strong> Saison 1968/69.<br />

Nürnberg als Absteiger landete nur neun Punkte hinter Vizemeister Aachen. Schließlich gilt noch Bestechung als<br />

Ursache. So behauptet Verteidiger Wenauer, dass Torhüter Rynio am vorletzten Spieltag beim 2:2 gegen die<br />

ebenfalls abstiegsbedrohten Dortmun<strong>der</strong> bestochen war: „Bekannt ist, dass Borussia Dortmund unseren Torhüter<br />

Jürgen Rynio eingekauft hat, <strong>der</strong> im Schicksalsspiel, dem 2:2 gegen Dortmund, zumindest einen vermutlich<br />

haltbaren Treffer passieren ließ.“ [5] Nachgewiesen wurde dies jedoch nicht. Problematisch war <strong>der</strong> Abstieg nicht nur<br />

<strong>aus</strong> sportlicher, son<strong>der</strong>n auch <strong>aus</strong> finanzieller Sicht. Denn mit dem Bau des am 31. Oktober 1968 eingeweihten<br />

Trainingsgeländes hatte sich <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Hoffnung auf lukrative Einnahmen in Bundesliga und Europapokal<br />

verschuldet. Der 1. FC Nürnberg ging mit den mo<strong>der</strong>nsten Trainingsanlagen Europas in die Zweitklassigkeit, für<br />

sportliche Verstärkungen fehlten jedoch Finanzmittel.<br />

Neun Jahre in <strong>der</strong> Zweitklassigkeit<br />

Saisonbilanzen 1969–1978<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

1969/70 3. Platz 64:29 57:19 12.184<br />

1970/71 1. Platz 81:39 55:17 13.278<br />

1971/72 9. Platz 49:62 34:38 13.944<br />

1972/73 5. Platz 61:52 41:27 14.353<br />

1973/74 2. Platz 63:42 44:24 18.588<br />

1974/75 6. Platz 70:52 42:34 13.131<br />

1975/76 2. Platz 78:42 54:22 19.586<br />

1976/77 5. Platz 77:51 49:27 10.799<br />

1977/78 2. Platz 75:46 53:23 16.340<br />

orange unterlegt: Regionalliga; ab 1974/75 Zweite Bundesliga<br />

Nach nur sechs Jahren Zugehörigkeit zur Bundesliga musste <strong>der</strong> deutsche Rekordmeister wie<strong>der</strong> im regionalen<br />

Fußball antreten. Den zweitklassigen Unterbau <strong>der</strong> Bundesliga bildeten damals noch fünf Regionalligen (Süd,<br />

Südwest, West, Nord, Berlin), wobei die Regionalliga Süd das Gebiet <strong>der</strong> ehemaligen Oberliga Süd umfasste. Der<br />

sportliche Abstieg bedeutete, auf viele alte bekannte Gegner <strong>aus</strong> Oberligazeiten wie die SpVgg Fürth und den FC<br />

Schweinfurt, den Karlsruher SC und den VfR Mannheim zu treffen. Wie erwähnt, war <strong>der</strong> Verein finanziell schwer<br />

belastet und <strong>der</strong> völlig unerwartete Abstieg traf die Führung schwer. Präsident Walter Luther musste sich mit dem<br />

Problem <strong>der</strong> Finanzierung des Wie<strong>der</strong>aufstiegs <strong>aus</strong>einan<strong>der</strong>setzen, statt den Verein wie geplant zu europäischen<br />

Erfolgen zu führen. Nach den ersten zwei Jahren in <strong>der</strong> Regionalliga wurde Luther durch den Handballer Hans Ehrt<br />

abgelöst, <strong>der</strong> in seiner Amtszeit bis 1977 den Schuldenberg von sechs Millionen D-Mark um zwei Millionen DM [8]<br />

verkleinerte.


1. FC Nürnberg 280<br />

Hans Tilkowski 2005<br />

In <strong>der</strong> Zweitklassigkeit verpasste <strong>der</strong> Club mehrmals den möglichen<br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Mannschaft verfügte mit<br />

Dieter Nüssing, Kurt Geinzer und Slobodan Petrovic Mitte <strong>der</strong> 1970er<br />

Jahre über ein Mittelfeld mit Bundesligaformat und mit Hans Walitza<br />

stand ein treffsicherer Angreifer zur Verfügung, doch selbst die<br />

kontinuierliche Trainingsarbeit eines Hans Tilkowski von 1973 bis<br />

1976 reichte nur für die Teilnahme an <strong>der</strong> Aufstiegsrunde und letztlich<br />

für die Qualifikation zur 1974 gegründeten 2. Bundesliga. Dort fiel <strong>der</strong><br />

Club für einige Zeit sogar hinter fränkische Konkurrenten wie Bayern<br />

Hof und den FC Schweinfurt 05 zurück. Nach acht Jahren<br />

Zweitklassigkeit resignierte auch das Publikum. So kamen zum letzten<br />

Heimspiel <strong>der</strong> Saison 1976/77 nur 1743 Zuschauer, die damit für den<br />

Minusrekord in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte sorgten. Ohne seine<br />

Leistungsträger Nüssing, Geinzer, Pechthold und Hannakampf ging <strong>der</strong><br />

Club ohne große Ambitionen in die Saison 1977/78, doch <strong>aus</strong>gerechnet<br />

am Ende dieser Saison gelang die langersehnte Rückkehr in das Fußballoberh<strong>aus</strong>. Aus <strong>der</strong> Jugend, die 1974 erstmals<br />

Deutscher Jugendmeister wurde, hatten sich vielversprechende Talente wie Norbert E<strong>der</strong>, Bertram Beierlorzer, Horst<br />

Weyerich, Peter Stocker und Reinhold Schöll entwickelt, die zusammen mit den verbliebenen Routiniers zunächst<br />

unter Trainer Horst Buhtz und dann unter Werner Kern den Aufstieg realisierten.<br />

Fahrstuhlmannschaft statt Europapokal<br />

Saisonbilanzen 1978–1994<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

1978/79 17. Platz 36:67 24:44 34.422<br />

1979/80 1. Platz 88:38 61:19 18.935<br />

1980/81 14. Platz 47:57 28:40 28.122<br />

1981/82 13. Platz 53:72 28:40 20.643<br />

1982/83 14. Platz 44:70 28:40 17.821<br />

1983/84 18. Platz 38:85 14:54 14.379<br />

1984/85 1. Platz 71:45 50:26 14.388<br />

1985/86 12. Platz 51:54 29:39 27.182<br />

1986/87 9. Platz 62:62 35:33 25.275<br />

1987/88 5. Platz 44:40 37:31 24.614<br />

1988/89 14. Platz 36:54 26:42 17.458<br />

1989/90 8. Platz 42:46 33:35 23.197<br />

1990/91 15. Platz 40:54 29:39 21.929<br />

1991/92 7. Platz 54:51 43:33 34.640<br />

1992/93 13. Platz 30:47 28:40 31.135<br />

1993/94 16. Platz 41:55 28:40 32.817<br />

orange unterlegt: Zweite Bundesliga


1. FC Nürnberg 281<br />

Nach dem Ende <strong>der</strong> langen Zweitklassigkeit erfolgte 1979 gleich wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Abstieg <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 1. Bundesliga und 1980<br />

<strong>der</strong> sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg. Aus dem Rekordmeister begann eine Fahrstuhlmannschaft zu werden. In <strong>der</strong> ersten Ära<br />

von Präsident Michael A. Roth, <strong>der</strong> 1979 auf Lothar Schmechtig folgte, plante dieser die Rückkehr in die<br />

Bundesligaspitze. Doch das Konzept mit Altstars wie Rudolf Kargus, Manfred Burgsmüller und Rüdiger Abramczik<br />

ging nicht auf. Spieler kamen und gingen, innerhalb von vier Spielzeiten verschliss <strong>der</strong> Verein zehn Trainer.<br />

Lediglich das verlorene DFB-Pokalfinale 1982 brachte Funktionären und Fans eine kurzzeitige Erinnerung an<br />

frühere Zeiten. Statt des geplanten internationalen Geschäfts folgte 1983/84 nach einer katastrophalen Saison ohne<br />

jeden Auswärtspunkt <strong>der</strong> erneute Abstieg.<br />

Präsident Roth warf das Handtuch und wurde durch Gerd Schmelzer abgelöst. Immerhin war <strong>der</strong> Verein zu diesem<br />

Zeitpunkt weitgehend schuldenfrei. [8] Schmelzer verlängerte mit Abstiegstrainer Heinz Höher. Die folgende<br />

Zweitligasaison wurde zum Wendepunkt. Als im Oktober 1984 die erfahrenen Spieler wie Udo Horsmann und Rudi<br />

Kargus die weitere Zusammenarbeit mit Trainer Höher verweigerten, wurden diese entlassen. Um junge Spieler wie<br />

Hans Dorfner, Dieter Eckstein, Roland Grahammer und Stefan Reuter entstand die als Club-Fohlen bekannte<br />

Mannschaft, die nicht nur den sofortigen Wie<strong>der</strong>aufstieg schaffte, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Saison 1987/88 als Tabellenfünfter<br />

sogar die Qualifikation für den UEFA-Pokal. Neben den Aufstiegshelden waren die später hinzugekommenen<br />

Spieler wie Joachim Philipkowski und An<strong>der</strong>s Giske in <strong>der</strong> Abwehr, Manfred Schwabl im Mittelfeld, Jørn An<strong>der</strong>sen<br />

als Torjäger und schließlich Andreas Köpke im Tor wesentliche Garanten des Erfolgs. Die Jahre von 1985 bis 1988<br />

waren eine <strong>der</strong> wenigen Phasen in <strong>der</strong> jüngeren Club-Geschichte, in <strong>der</strong> Trainer, Präsident und Mannschaft in einem<br />

ruhigen Umfeld arbeiten konnten.<br />

Andreas Köpke 2006<br />

Parallel zum sportlichen Erfolg begann das Vereinspräsidium um<br />

Präsident Schmelzer und Schatzmeister Böbel sein Konzept des „Club<br />

2000“ umzusetzen. Das sah nicht nur die Etablierung <strong>der</strong> Mannschaft<br />

in <strong>der</strong> Spitzenklasse vor, son<strong>der</strong>n auch einen Stadionneubau, die<br />

Sanierung des Vereinsgeländes und die Zukunftssicherung des Vereins<br />

durch die Verpachtung eines Grundstücks auf dem Vereinsgelände an<br />

eine Hotelkette. [9] Die Kosten für die Mo<strong>der</strong>nisierung von Stadion und<br />

Trainingsgelände, eine ungeschickte Transferpolitik und schließlich<br />

Steuerhinterziehung und Schiedsrichterbestechung führten den Club<br />

bis 1994 zurück in die 2. Bundesliga und kurz vor den finanziellen<br />

Ruin. Lediglich die Paraden von Nationaltorhüter Andreas Köpke<br />

verhin<strong>der</strong>ten einen frühzeitigeren Absturz. Der siebte Tabellenplatz 1991/92 unter Willi Entenmann blieb nur ein<br />

kurzzeitiger Erfolg. Das neue Präsidium um Sven Oberhof, Schmelzers Nachfolger, hatte diesen durch hohe<br />

Ablösesummen für die Rückkehrer Dorfner, Eckstein und Zárate teuer erkauft. Nach dieser Saison mussten die<br />

Leistungsträger abgegeben werden. Als schließlich <strong>der</strong> Schuldenstand mit 23 Millionen D-Mark einen neuen Rekord<br />

erreicht hatte, war innerhalb kurzer Zeit nicht nur Oberhofs Amtszeit vorüber. Sein Schatzmeister Böbel musste<br />

wegen Unterschlagung von Vereinsvermögen und Steuerhinterziehung sogar ins Gefängnis. Der neue Präsident<br />

Gerhard Voack trug nicht dazu bei, den Verein zur Ruhe zu bringen. Zwar galt <strong>der</strong> Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 1993/94 dank<br />

<strong>der</strong> Rückkehr Zarates, Golkes und Schwabls sowie <strong>der</strong> Verpflichtung von Alain Sutter und Luboš Kubík durch<strong>aus</strong><br />

als konkurrenzfähig. [10] Voack verkaufte aber zunächst Publikumsliebling Eckstein und entließ dann Trainer<br />

Entenmann nach einem 2:0-Sieg über Bayern München. Das Saisonfinale mit dem Phantomtor im Spiel beim FC<br />

Bayern München brachte den vierten Abstieg. Damit endete die längste ununterbrochene Bundesligazugehörigkeit<br />

des 1. FC Nürnberg.


1. FC Nürnberg 282<br />

Von <strong>der</strong> Regionalliga zum DFB-Pokal-Sieg<br />

Felix Magath 2006<br />

Saisonbilanzen 1994–2007<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

1994/95 15. Platz 38:47 30:38 14.954<br />

1995/96 17. Platz 33:40 33 15.158<br />

1996/97 1. Platz 75:26 80 15.328<br />

1997/98 3. Platz 52:35 59 22.010<br />

1998/99 16. Platz 40:50 37 34.994<br />

1999/00 4. Platz 54:46 55 17.279<br />

2000/01 1. Platz 58:35 65 20.356<br />

2001/02 15. Platz 34:57 34 29.736<br />

2002/03 17. Platz 33:60 30 27.533<br />

2003/04 1. Platz 68:45 61 14.702<br />

2004/05 14. Platz 55:63 38 29.549<br />

2005/06 8. Platz 49:51 44 30.756<br />

2006/07 6. Platz 43:32 48 41.015<br />

orange unterlegt (hell): Zweite Bundesliga<br />

orange unterlegt (dunkel): drittklassige Regionalliga Süd<br />

blau unterlegt: DFB-Pokalsieg<br />

Nach dem Rücktritt Voacks und einem kurzen Intermezzo von Ludwig<br />

Haas als Vereinspräsident kehrte im Oktober 1994 Michael A. Roth in<br />

das Präsidentenamt (offiziell im März 1995) zurück. Er setzte zunächst<br />

seinen Plan durch, <strong>aus</strong> dem 1. FC Nürnberg einen Dachverband zu<br />

machen, dem die bisherigen Abteilungen als eigenständige Vereine<br />

angehören. Damit trennte er die finanziellen Risiken des Profifußballs<br />

von den an<strong>der</strong>en Abteilungen. Zugleich gelang es ihm, dank<br />

langfristiger Werbeverträge für seinen Teppichkonzern sowie<br />

persönlicher Bürgschaften bis Oktober 1995 die Schulden auf 11,6<br />

Millionen D-Mark zu drücken und den Verein vor einem Lizenzentzug<br />

zu bewahren. Der zwischenzeitliche Tiefpunkt des Abstiegs in die<br />

drittklassige Regionalliga Süd wurde jedoch zum Wendepunkt.<br />

Finanziell besser aufgestellt gelang unter Trainer Willi Entenmann <strong>der</strong><br />

sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit Felix Magath als<br />

Übungsleiter gelang <strong>der</strong> Durchmarsch durch die 2. Bundesliga in die 1.<br />

Bundesliga. Magath warf noch vor Saisonstart das Handtuch und auch<br />

Nachfolger Willi Reimann blieb nur kurz. Unter Friedel R<strong>aus</strong>ch und mit Rückkehrer Andreas Köpke verpasste <strong>der</strong><br />

Club im dramatischen Finale <strong>der</strong> Saison 1998/99 nur wegen <strong>der</strong> weniger geschossenen Anzahl <strong>der</strong> Tore den<br />

Klassenerhalt. Der 1. FC Nürnberg pendelte nun als typische Fahrstuhlmannschaft zwischen 1. und 2. Liga.<br />

Allerdings setzte <strong>der</strong> Verein nicht mehr auf Hau-Ruck-Aktionen, son<strong>der</strong>n stellte finanzielle Solidität vor den<br />

erzwungenen Erfolg. Mit Trainer Kl<strong>aus</strong> Augenthaler und einem Team mit jungen Talenten wie David Jarolím,<br />

Nils-Eric Johansson und Frank Wiblish<strong>aus</strong>er gelang zwei Jahre später <strong>der</strong> erneute Aufstieg.


1. FC Nürnberg 283<br />

Torschützenkönig Marek Mintál<br />

auch in <strong>der</strong> 1. Liga Torschützenkönig zu werden.<br />

Aus dem jährlichen Wechsel <strong>der</strong> Liga seit 1996 wurde nun ein<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus. Dem Aufsteiger gelang 2001/02 <strong>der</strong><br />

Klassenerhalt, doch in <strong>der</strong> folgenden Saison konnten we<strong>der</strong> Kl<strong>aus</strong><br />

Augenthaler noch sein kurz vor Saisonende verpflichtete Nachfolger<br />

Wolfgang Wolf den insgesamt sechsten Abstieg verhin<strong>der</strong>n. Von fünf<br />

Spielern <strong>aus</strong> dem ehemaligen Jugoslawien hatte lediglich Rückkehrer<br />

Saša Ćirić die notwendige Klasse bewiesen.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2005/06 gelang es dank des erneuten Klassenerhalts, dass<br />

<strong>der</strong> 1. FC Nürnberg erstmals seit den frühen 1990ern drei Spielzeiten<br />

hintereinan<strong>der</strong> in <strong>der</strong>selben Spielklasse spielt. Ermöglicht hatte diesen<br />

Erfolg <strong>der</strong> neue Trainer Hans Meyer. Nachdem er am 13. Spieltag den<br />

Tabellenletzten übernommen hatte, gelang es ihm, die Mannschaft zu<br />

stabilisieren und noch in <strong>der</strong> Vorrunde auf einen Nichtabstiegsplatz zu<br />

führen. Dank des aufblühenden Sturms um Róbert Vittek, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Rückrunde 16 Tore erzielte, Iwan Sajenko und Stefan Kießling wurde<br />

Nürnberg zum viertbesten Rückrundenteam.<br />

Nach <strong>der</strong> Spielzeit blieb <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Stammspieler beim Verein.<br />

Lediglich Publikumsliebling Stefan Kießling verließ den Club für eine<br />

Ablösesumme von 5 Millionen Euro. Mit diesem Transfer hatte <strong>der</strong><br />

Verein nach dieser Saison endlich wie<strong>der</strong> eine solide finanzielle Basis<br />

erreicht und konnte mit dem Kapitän <strong>der</strong> tschechischen<br />

Nationalmannschaft, Tomáš Galásek von Ajax Amsterdam, einen<br />

spektakulären Neuzugang vermelden. 2006/07 konnte das Team unter<br />

Trotz <strong>der</strong> erneuten vorzeitigen Trainerentlassung war <strong>der</strong> 1. FC<br />

Nürnberg deutlich mehr um Kontinuität bemüht. Das Duo<br />

Augenthaler/Geenen hatte immerhin fast drei Jahre die sportliche<br />

Verantwortung innegehabt, und auch Nachfolger Wolf sollte mit 2,5<br />

Jahren eine für Nürnberger Verhältnisse lange Amtszeit haben. Ihm<br />

gelang mit einer Mannschaft, die er gemeinsam mit Sportdirektor<br />

Martin Ba<strong>der</strong> um zumeist wenig bekannte Spieler verstärkte, <strong>der</strong><br />

Aufstieg und dann <strong>der</strong> Klassenerhalt. Insbeson<strong>der</strong>e das slowakische<br />

Duo Marek Mintál und Róbert Vittek erwies sich als absoluter<br />

Glücksgriff. Mintál gelang das Kunststück, sowohl in <strong>der</strong> 2. Liga als<br />

Hans Meyer, Trainer 2005 bis 2008<br />

Meyer nahtlos an die Vorsaison anknüpfen. Am Saisonende stand <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg auf dem sechsten Platz.<br />

Wichtiger noch war <strong>der</strong> Gewinn des DFB-Pokal 2006/07. Dieser bedeutete den ersten nationalen Titel seit 1968 und<br />

die Qualifikation für den UEFA-Pokal sowie erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte für den DFL-Ligapokal.<br />

Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 2006/07


1. FC Nürnberg 284<br />

Erneuter Absturz und direkter Wie<strong>der</strong>aufstieg<br />

Saisonbilanzen seit 2007<br />

Saison Platz Tore Punkte Zuschauer [7]<br />

2007/08 16. Platz 35:51 31 43.300<br />

2008/09 3. Platz 51:29 60 33.544<br />

2009/10 16. Platz 32:58 31 42.335<br />

2010/11 :<br />

orange unterlegt: Zweite Bundesliga<br />

Der DFB-Pokalsieg und die anschließenden guten Spiele im UEFA-Pokal 2007/08, in dem die Runde <strong>der</strong> letzten 32<br />

erreicht wurde, waren nur ein kurzer Höhenflug. Obwohl bis auf Stammtorhüter Schäfer und Angreifer Schroth <strong>der</strong><br />

Kern <strong>der</strong> Pokalsiegermannschaft in Nürnberg blieb und die Mannschaft mit Spielern wie Angelos Charisteas,<br />

Zvjezdan Misimović und Peer Kluge verstärkt worden war, lief es in <strong>der</strong> Saison 2007/08 schon zur Hinrunde nicht.<br />

Nach verpatztem Rückrundenstart wurde Trainer Hans Meyer entlassen. Doch auch sein Nachfolger Thomas von<br />

Heesen konnte den Abstieg nicht verhin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> nach dem letzten Spieltag feststand. Neben Verletzungspech war<br />

vor allem die mit Abstand schlechteste Chancenverwertung <strong>der</strong> Liga [11] die Ursache für den siebten<br />

Bundesligaabstieg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. In <strong>der</strong> Saison gab es auch zwei außersportliche Vorfälle: Das Spiel bei<br />

Eintracht Frankfurt wurde unterbrochen, da Nürnberger Fans Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten,<br />

das darauf folgende Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg wurde zum ersten Spiel in <strong>der</strong> Bundesligageschichte, das<br />

wegen zu starken Regens abgebrochen wurde.<br />

Für die folgende Zweitligasaison 2008/09 plante <strong>der</strong> Verein, mit<br />

erfahrenen Bundesligaspielern den sofortigen Wie<strong>der</strong>aufstieg zu<br />

erreichen. Nachdem man durch die Einnahmen <strong>aus</strong> dem Pokalsieg und<br />

den UEFA-Cup-Spielen schuldenfrei geworden war, stemmte man nun<br />

einen 17,8-Millionen-Euro-Etat [12] , <strong>der</strong> länger als eine Spielzeit nicht<br />

möglich gewesen wäre. [13] Das Konzept ging jedoch nur zum Teil auf.<br />

Bereits nach dem zweiten Spieltag erklärte Thomas von Heesen am 28.<br />

August 2008 nach interner Kritik seinen Rücktritt als Cheftrainer. Sein<br />

Nachfolger wurde dessen Co-Trainer Michael Oenning. Nach einem<br />

schwachen Saisonstart erreichte Nürnberg durch eine Mannschaft, in<br />

<strong>der</strong> viele junge Spieler eingesetzt wurden, noch den dritten<br />

Tabellenplatz, <strong>der</strong> zu zwei Relegationsspielen gegen den Sechzehnten<br />

<strong>der</strong> Bundesliga, Energie Cottbus, berechtigte. In diesen Spielen konnte<br />

sich <strong>der</strong> Club mit 3:0 und 2:0 durchsetzen, womit die Rückkehr in die<br />

erste Liga gelang. Zudem wurde Marek Mintál mit 16 Treffern erneut<br />

Torschützenkönig und Raphael Schäfer überstand 945 Minuten [14]<br />

ohne Heimgegentor, was einen neuen Rekord für die Zweite<br />

Bundesliga bedeutet. Finanziell hatte das Zweitligajahr einen<br />

Fehlbetrag von 5,8 Millionen Euro nach Steuern verursacht, darunter<br />

1,2 Millionen Euro Bankschulden. [12]<br />

Aufstiegstrainer Michael Oenning<br />

Acht Tage nach dem erfolgreichen Aufstieg legte Präsident Michael A. Roth sein Amt nach 14 Jahren mit sofortiger<br />

Wirkung nie<strong>der</strong>. Sein Nachfolger wurde zunächst kommissarisch Franz Schäfer, den die Mitglie<strong>der</strong>versammlung am


1. FC Nürnberg 285<br />

13. Oktober 2009 im Amt bestätigte. Am gleichen Tag wurde bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung eine<br />

Satzungsän<strong>der</strong>ung vorgenommen, wodurch es ab Oktober 2010 keine ehrenamtlichen Präsidenten mehr, son<strong>der</strong>n<br />

einen hauptamtlichen Vorstand geben wird. [15]<br />

Da <strong>der</strong> Club die Hinrunde auf dem vorletzten Platz beendete, wurde Michael Oenning am 21. Dezember 2009<br />

entlassen. Sein Nachfolger Dieter Hecking führte die Mannschaft noch auf den 16. Tabellenplatz. In den erneuten<br />

Relegationsspielen sicherte sich <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg mit zwei Siegen über den FC Augsburg den Klassenerhalt.<br />

Namen und Zahlen<br />

→ Hauptartikel: 1. FC Nürnberg/Namen und Zahlen.<br />

Der 1. FC Nürnberg spielte seit <strong>der</strong> Schaffung des ersten Ligabetriebs in Nürnberg 1905 bis 1969 stets erstklassig.<br />

Von hier an bis heute spielte <strong>der</strong> 'Club' immer erst und zweitklassig, beziehungsweise sogar ein Jahr drittklassig.<br />

Insgesamt stehen 89 Jahre Erstklassigkeit, 18 Jahre Zweitklassigkeit und ein Jahr Drittklassigkeit zu <strong>Buch</strong>e. Bis zur<br />

Saison 1985/86 war <strong>der</strong> FCN über 43 Jahre lang Deutscher Rekordmeister mit bis dahin neun Titeln, wurde jedoch in<br />

<strong>der</strong> Saison 1986/87 vom FC Bayern München, mit dessen Gewinn <strong>der</strong> zehnten Meisterschaft abgelöst.<br />

Zwischenzeitlich teilte sich <strong>der</strong> Club den Titel des Rekordmeisters noch mit dem VfB Leipzig ein Jahr lang und dem<br />

FC Schalke 04 über neun Jahre hinweg. Auf Grund <strong>der</strong> neun errungenen Meistertitel müsste <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg<br />

eigentlich zwei Meistersterne auf dem Trikot führen dürfen. Da <strong>der</strong> FCN jedoch dem Aufgabenbereich <strong>der</strong> DFL<br />

angehört und diese nur errungene Meisterschaften in <strong>der</strong> Bundesliga wertet, werden acht dieser nicht offiziell<br />

anerkannt. Nur bei einer Teilnahme an einer Liga, die nicht <strong>der</strong> DFL angehört, also erst ab <strong>der</strong> 3. Liga, dürfte <strong>der</strong><br />

"Club" die Sterne auf dem Trikot führen. International kann man, außer den Gewinn des UI-Cups 1968 noch keine<br />

Titelgewinne vorzeigen, erreichte jedoch mehrfach in den internationalen Wettbewerben die Finalrunden.<br />

Erfolge<br />

Positionen des 1. FC Nürnberg am Saisonende seit 1963


1. FC Nürnberg 286<br />

National<br />

→ alle nationalen Erfolge des 1. FC Nürnberg<br />

International<br />

Deutsche Fußballmeisterschaft<br />

1920 1921 1924 1925 1927<br />

1936 1948 1961 1968<br />

DFB-Pokal<br />

1935 1939 1962 2007<br />

13 Fahnen mit Gedenktafeln erinnern am Stadion<br />

an die nationalen Titel des Club.<br />

Alle Jahresangaben beziehen sich auf den Zeitpunkt des Endspiels.<br />

• Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister: Viertelfinale 1961/62, 1. Runde 1968/69<br />

• Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger: Halbfinale 1962/63<br />

• Messestädte-Pokal: Teilnahme 1965/66, 1966/67<br />

• UEFA-Pokal: 1. Runde 1988/89, Sechzehntelfinale/3. Runde 2007/08<br />

• Intertoto Cup: 1968<br />

Spieler<br />

→ Für eine Liste aller Spieler siehe Liste <strong>der</strong> Spieler des 1. FC Nürnberg.<br />

In <strong>der</strong> langen Geschichte des 1. FC Nürnberg prägten verschiedenste Spieler das Spiel des Club. Deutschlandweit am<br />

bekanntesten sind sicherlich die beiden mit dem Titel des Fußballer des Jahres geehrten Max Morlock (1961) und<br />

Andreas Köpke (1993). Mit dem slowakischen Nationalspieler Marek Mintál stellte <strong>der</strong> Club 2005 erstmals den<br />

Torschützenkönig <strong>der</strong> 1. Bundesliga. Ein Jahr zuvor war Mintal bereits bester Torjäger <strong>der</strong> 2. Liga geworden, was<br />

ihm 2008/09 nochmals gelang. Einen ähnlichen Erfolg erreichte Heinz Strehl, als er 1962 Torschützenkönig des<br />

Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister wurde.<br />

In Nürnberg selbst fiel die angemessene Ehrung <strong>der</strong> einzelnen Spielerpersönlichkeiten lange Zeit schwer. Zwar<br />

wurden im Umfeld um das Nürnberger Stadion einzelne Straßen nach her<strong>aus</strong>ragenden Spielern wie Hans Kalb und<br />

eben Max Morlock benannt, doch erst 2006 entschloss sich <strong>der</strong> Verein zu einer systematischen Würdigung von 35<br />

Spielern. Auslöser war die Umbenennung des Stadions, das den Namen eines Produktes eines Sponsors bekommen<br />

hatte. Die Fans reagierten darauf <strong>aus</strong> Protest mit einer symbolischen Umbenennung in Max-Morlock-Stadion. Als<br />

Kompromiss benannte <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg zur Saison 2006/07 35 Stadionblöcke nach verdienten Spielern <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte, die mindestens zwei <strong>der</strong> folgenden drei Kriterien erfüllen: 400 Einsätze für den Club,<br />

Nationalspieler, Deutscher Meister mit dem Club. [16]


1. FC Nürnberg 287<br />

Zu den solchermaßen geehrten Spielern gehören zunächst einmal die Nationalspieler <strong>der</strong> erfolgreichen 1920er Jahre<br />

wie Georg Hochgesang, Hans Kalb, Anton Kugler, Luitpold Popp, Baptist Reinmann, Carl Riegel, Hans „Bumbes“<br />

Schmidt, Wolfgang Strobel, Heinrich Stuhlfauth, Hans Sutor und Heinrich Träg. Abgeschlossen wird diese Gruppe<br />

durch den Schweizer Nationalspieler Gustav Bark sowie durch Nationalspieler Josef „Seppl“ Schmitt, <strong>der</strong> auch für<br />

den Übergang zwischen den goldenen 20ern und den Erfolgen in den 1930er Jahren steht. Aus <strong>der</strong> Periode <strong>der</strong><br />

1930er Jahre würdigte <strong>der</strong> Verein seine Nationalspieler Willi Billmann, Georg Köhl, Willi Kund, Andreas Munkert<br />

und Richard Oehm sowie Karl Gußner <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1936.<br />

Zu dieser Gruppe gehört auch <strong>der</strong> 1936er Meisterspieler Hans Uebelein, <strong>der</strong> auch zu <strong>der</strong> kleinen Gruppe <strong>der</strong> Spieler<br />

<strong>der</strong> Nachkriegszeit gehört, die ebenfalls gewürdigt wurden. Unter ihnen ragt beson<strong>der</strong>s Max Morlock her<strong>aus</strong>, <strong>der</strong><br />

1948 und 1961 Meister mit dem Club wurde. Hinzu kommen die Nationalspieler Ludwig Müller, Stefan Reisch,<br />

Georg Volkert und Ferdinand Wenauer. Zusätzlich erfüllten noch Gerhard Bergner, Helmut Herbolsheimer, Eduard<br />

Schaffer sowie Konrad Winterstein als Meister von 1948 sowie Horst Leupold, Fritz Popp, Heinz Strehl, Kurt Ucko<br />

und Roland Wabra <strong>aus</strong> den Meisterteams <strong>der</strong> 1960er Jahre die Kriterien für die Benennung eines Stadionblocks.<br />

Die Jahrhun<strong>der</strong>t(+10)elf<br />

→ Für Details siehe 1. FC Nürnberg/Die Jahrhun<strong>der</strong>t(+10)elf<br />

Vor <strong>der</strong> Saison 2010/11 wählten die Clubfans per Internetabstimmung eine Mannschaft <strong>aus</strong> 110 Jahren<br />

Vereinsgeschichte: [17]<br />

Trainer<br />

Torhüter Abwehr Mittelfeld Stürmer<br />

Andreas Köpke<br />

Ersatz<br />

Heinrich<br />

Stuhlfauth<br />

Raphael Schäfer<br />

Wenauer<br />

Ferdinand<br />

Thomas Brunner<br />

Andreas Wolf<br />

Stefan Reuter<br />

Ersatz<br />

Horst Leupold<br />

Luitpold Popp<br />

Horst Weyerich<br />

Hans Dorfner<br />

Reinhold<br />

Hintermaier<br />

Marek Mintál<br />

Max Morlock<br />

Ersatz<br />

Marc Oechler<br />

Hans Kalb<br />

Dieter Nüssing<br />

Saša Ćirić<br />

Dieter Eckstein<br />

Ersatz<br />

Stefan<br />

Kießling<br />

Heinz Strehl<br />

Sergio Zárate<br />

Seit <strong>der</strong> Vereinsgründung wechselten 65 Mal die Inhaber des Trainerpostens. Diese Zahl ist umso bemerkenswerter,<br />

da <strong>der</strong> Club erst seit Mitte <strong>der</strong> 1920er Jahre überhaupt regelmäßig Trainer beschäftigte. Zumeist leiteten Spieler wie<br />

Alfréd Schaffer das Training, <strong>der</strong> später von 1933 bis 1935 den Club zum ersten Pokalsieg führte. Mit dem<br />

ehemaligen englischen Nationalspieler Fred Spiksley war 1913 kurzzeitig <strong>der</strong> erste richtige Übungsleiter engagiert<br />

worden. Er kehrte 1926/27 noch einmal zurück und beendete mit seinem zweiten Engagement die trainerlose Zeit<br />

des FCN. Zwischendurch hatte <strong>der</strong> Club nur Izidor Kürschner mehrmals als Übungsleiter für<br />

Meisterschaftsendrunden engagiert. Mehrmals war auch sein Nachfolger Karl Michalke Trainer (1927 bis 1928,<br />

1935 bis 1936, 1946 bis 1947). Überhaupt kehrten viele Trainer bis in die Gegenwart zu einem wie<strong>der</strong>holten<br />

Engagement zum 1. FC Nürnberg zurück. Aus <strong>der</strong> Vorkriegszeit bemerkenswert sind noch Jenő Konrád, <strong>der</strong> als Jude<br />

wie oben erwähnt auf Grund <strong>der</strong> Hetze <strong>der</strong> NSDAP die Stadt verließ sowie Gyuri Orth (1936 bis 1939), Alv Riemke<br />

(1939 bis 1941 und 1952 bis 1954) und während des Krieges dann <strong>der</strong> ehemalige Meisterspieler Hans „Bumbes“<br />

Schmidt (1941 bis 1945 und 1950 bis 1952). Mit Josef „Seppl“ Schmitt (1947 bis 1949) war es einem an<strong>der</strong>en<br />

Meisterspieler vorbehalten, als erster und bislang einziger mit dem 1. FCN sowohl als Spieler wie als Trainer<br />

erfolgreich zu sein.<br />

Während <strong>der</strong> Oberligazeit schaffte Franz Bin<strong>der</strong> durch seine Amtszeit von 1955 bis 1960 die bisher längste<br />

kontinuierliche Verweildauer auf dem Trainerstuhl des Club. Sein Nachfolger Herbert Widmayer, Meistertrainer von


1. FC Nürnberg 288<br />

1961, war am 30. Oktober 1963 dann <strong>der</strong> erste Trainer, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bundesliga entlassen wurde. In <strong>der</strong> Bundesliga<br />

probierten sich zwei Mal Jenő Csaknády (1963 bis 1964 und 1965 bis 1966) sowie Gunther Baumann und Jenő<br />

Vincze ohne großen Erfolg als Trainer, ehe Max Merkel es in 26 Monaten Amtszeit (3. Januar 1967 bis 24. März<br />

1969) den Club zunächst vor dem Abstieg bewahrte, zur neunten Meisterschaft führte und dann wie<strong>der</strong> in den<br />

Abstiegskampf verstrickte, <strong>aus</strong> dem auch Ex-Spieler Robert Körner sowie Kuno Klötzer den Club nicht mehr retten<br />

konnten.<br />

In <strong>der</strong> Zweitklassigkeit durfte Hans Tilkowski drei volle Spielzeiten Trainer bleiben. Sein Nachfolger Horst Buhtz<br />

wurde nach dem vorletzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 1977/78 entlassen, nachdem sich <strong>der</strong> Club für die Aufstiegsspiele<br />

qualifiziert hatte. Durch diese führte <strong>der</strong> junge Trainer Werner Kern den Club erfolgreich. Als es anschließend in <strong>der</strong><br />

1. Bundesliga weniger gut lief, trat zunächst Präsident Lothar Schmechtig zurück, damit sein Nachfolger einen Tag<br />

später Kern entlassen konnte. Mit Robert Gebhardt saß erneut ein Ex-Spieler auf dem Trainerstuhl, unterbrochen von<br />

einem 51-tägigen Intermezzo des Belgiers Jeff Vliers im Sommer 1979. Noch kürzer – von Interimstrainern<br />

abgesehen – war im Herbst 1983 das 41-tägige Engagement von Rudi Kröner. Von 1981 bis 1983 war mit Udo Klug<br />

erstmals wie<strong>der</strong> ein Trainer länger als zwei Jahre am Stück im Amt. Sein indirekter Nachfolger Heinz Höher gelang<br />

durch die Amtszeit vom 1. Januar 1984 bis 30. Juni 1988 die zweitlängste Amtszeit eines Club-Trainers. Er gehört<br />

auch zu den wenigen, die nicht vorzeitig entlassen wurden. Dies wi<strong>der</strong>fuhr ihm dann erst als Manager. Die<br />

nachfolgenden Amtszeiten von Hermann Gerland (1988 bis 1990) und Arie Haan (1990 bis 1991) dauerten kürzer<br />

an. Willi Entenmann kam in zwei Versuchen auf über drei Jahre auf dem Trainerstuhl des 1. FC Nürnberg. Sein<br />

erstes Engagement endete mit einer Entlassung nach einem 2:0-Sieg über Bayern München im November 1993. Bis<br />

zu seinem zweiten Engagement ab Mai 1996 lösten sich in relativ kurzer Zeit Dieter Renner, Rainer Zobel, Günter<br />

Sebert und wie<strong>der</strong> einmal Hermann Gerland ab. Felix Magath führte den Club 1997/98 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 2. Bundesliga, ging<br />

dann aber selbst, weil er keine Perspektive für die 1. Liga sah. Sein Nachfolger Willi Reimann gab das Amt nach<br />

vier Monaten <strong>aus</strong> persönlichen Gründen ab. Friedel R<strong>aus</strong>chs 13-monatige Amtszeit war die vorerst letzte kurzzeitige<br />

Beschäftigung eines Trainers. Zwar trennte sich <strong>der</strong> Verein auch von seinen Nachfolgern Kl<strong>aus</strong> Augenthaler und<br />

Wolfgang Wolf vorzeitig. Doch war Augenthaler über drei Jahre und Wolf immerhin zweieinhalb Jahre im Amt.<br />

Vom 9. November 2005 bis 11. Februar 2008 war Hans Meyer <strong>der</strong> 65. Trainer des 1. FC Nürnberg. Unter seiner<br />

Führung konnte <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg mit dem Sieg im DFB-Pokal 2006/07 den ersten nationalen Titelgewinn seit 39<br />

Jahren feiern. Nach Misserfolg in <strong>der</strong> Liga wurde er am 12. Februar 2008 durch Thomas von Heesen ersetzt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Situation innerhalb des Vereins gab von Heesen am 28. August seinen Rücktritt bekannt. Den<br />

Trainerposten übernahm Michael Oenning bis zu seiner Entlassung am 21. Dezember 2009. [18] Nur einen Tag nach<br />

Oennings Entlassung stellte <strong>der</strong> Verein Dieter Hecking als neuen Trainer vor. [19]


1. FC Nürnberg 289<br />

Der aktuelle Ka<strong>der</strong><br />

Torwart Raphael Schäfer Mannschaftskapitän Andreas Wolf<br />

Publikumsliebling Javier Pinola<br />

Albert Bunjaku, erfolgreichster Torjäger<br />

2009/10


1. FC Nürnberg 290<br />

Cheftrainer Dieter Hecking<br />

Nummer Spieler Nationalität Im Verein seit Letzter Verein<br />

Tor<br />

1 Raphael Schäfer 2008 VfB Stuttgart<br />

12 Daniel Klewer 2006 Hansa Rostock<br />

30 Alexan<strong>der</strong> Stephan 2006 Eigene Jugend<br />

32 Daniel Batz 2010 Eigene Jugend<br />

Abwehr<br />

3 Per Nilsson 2010 TSG 1899<br />

Hoffenheim<br />

5 Andreas Wolf 2002 Eigene Jugend<br />

6 Dominic Maroh 2008 SSV Reutlingen 05<br />

16 Juri Judt 2008 SpVgg Greuther Fürth<br />

20 Pascal Bieler 2008 Hertha BSC<br />

25 Javier Pinola 2005 Racing Club<br />

33 Felicio Brown Forbes 2010 Hertha BSC<br />

38 Philipp Wollscheid 2009 1. FC Saarbrücken<br />

Mittelfeld<br />

2 Timmy Simons 2010 PSV Eindhoven<br />

11 Marek Mintál 2003 MŠK Žilina<br />

13 Jens Hegeler 2010 Bayer 04 Leverkusen<br />

15 Christoph Sauter 2010 1. FSV Mainz 05<br />

17 Mike Frantz 2008 1. FC Saarbrücken<br />

18 Almog Cohen 2010 Maccabi Netanya<br />

21 Dario Vidosic 2010 MSV Duisburg


1. FC Nürnberg 291<br />

Stand: 16. August 2010<br />

22 İlkay Gündoğan 2009 VfL Bochum<br />

37 Mehmet Ekici 2010 FC Bayern München<br />

Angriff<br />

Zu- und Abgänge Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

8 Christian Eigler 2008 Arminia Bielefeld<br />

10 Albert Bunjaku 2009 FC Rot-Weiß Erfurt<br />

14 Róbert Mak 2010 Manchester City<br />

19 Isaac Boakye 2008 VfL Wolfsburg<br />

23 Julian Schieber 2010 VfB Stuttgart<br />

29 Rubin Okotie 2010 FK Austria Wien<br />

Vor <strong>der</strong> Saison:<br />

• Dario Vidosic (war an den MSV Duisburg <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Christoph Sauter (1. FSV Mainz 05)<br />

• Almog Cohen (Maccabi Netanya)<br />

• Rubin Okotie (FK Austria Wien)<br />

• Julian Schieber (<strong>aus</strong>geliehen vom VfB Stuttgart)<br />

• Róbert Mak (Manchester City)<br />

• Per Nilsson (TSG 1899 Hoffenheim)<br />

• Mehmet Ekici (<strong>aus</strong>geliehen vom FC Bayern München)<br />

• Felicio Brown Forbes (Hertha BSC U19)<br />

• Jens Hegeler (<strong>aus</strong>geliehen von Bayer 04 Leverkusen)<br />

• Timmy Simons (PSV Eindhoven)<br />

• Trainerstab<br />

• Dieter Hecking (Chef-Trainer)<br />

• Armin Reutershahn (Co-Trainer)<br />

• Adam Matysek (Torwart-Trainer)<br />

Aktuelle Funktionäre<br />

• Präsidium<br />

• Franz Schäfer (Präsident)<br />

• Ralf Woy (hauptamtlicher Vizepräsident)<br />

• Martin Ba<strong>der</strong> (hauptamtlicher Vizepräsident)<br />

• Siegfried Schnei<strong>der</strong> (Vizepräsident)<br />

• Lothar Schmauß (Vizepräsident)<br />

• Aufsichtsrat<br />

• Kl<strong>aus</strong> Schramm (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

• Marc Oechler<br />

• Ulrich Maly<br />

• Peter Schmitt<br />

• Markus Sö<strong>der</strong><br />

• Kl<strong>aus</strong> Wübbenhorst<br />

Abgänge<br />

Vor <strong>der</strong> Saison:<br />

• Breno (war vom FC Bayern München <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Thomas Broich (Brisbane Roar)<br />

• Maxim Choupo-Moting (war vom Hamburger SV <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Dennis Diekmeier (Hamburger SV)<br />

• Daniel Gygax (FC Luzern)<br />

• Jawhar Mnari (FSV Frankfurt)<br />

• Håvard Nordtveit (war vom FC Arsenal <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Andreas Ottl (war vom FC Bayern München <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Marcel Risse (war von Bayer 04 Leverkusen <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Mickaël Tavares (war vom Hamburger SV <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Angelos Charisteas (AC Arles-Avignon)


1. FC Nürnberg 292<br />

• Stadionsprecher<br />

• Guido Seibelt<br />

• Martin Siegordner<br />

Zweite Mannschaft<br />

Geschichte<br />

Die zweite Mannschaft des Club hat wie auch an<strong>der</strong>swo ihre Hauptfunktion, Talente an die erste Mannschaft<br />

heranzuführen. Um diesen möglichst gute Spielpraxis zu bieten, soll die Mannschaft nebenbei auch so hochklassig<br />

wie möglich spielen. Dies gelang in <strong>der</strong> Vergangenheit nicht immer.<br />

Erstmals gelang dem Club-Unterbau 1955 <strong>der</strong> Aufstieg in die drittklassige Amateurliga Bayern. Nach vier<br />

Spielzeiten mit den Platzierungen 6, 13, 8 und zuletzt 14 ging es jedoch zurück in die lokale Ligastruktur. [20] Im<br />

Schatten <strong>der</strong> Meistermannschaft von 1961 reifte auch eine gute zweite Mannschaft heran, die 1965 in die bayerische<br />

Amateurliga zurückkehrte und als Neuling gleich die Vizemeisterschaft errang. Damit waren die Club-Amateure<br />

auch für die Amateurmeisterschaft qualifiziert, scheiterten dort aber in <strong>der</strong> 1. Runde an <strong>der</strong> SG Westend Frankfurt<br />

mit 1:1 und 0:1. In <strong>der</strong> Bayernliga rutschte die Mannschaft zugleich von Saison zu Saison immer tiefer in <strong>der</strong> Tabelle<br />

ab. Über die Platzierungen 5, 7, 10, 13, 12 und 15 landete das Team 1973 schließlich auf dem 18. Platz und stieg mit<br />

103 Gegentreffern wie<strong>der</strong> in die Landesliga ab. Während die A-Junioren ein Jahr später die deutsche Meisterschaft<br />

errangen, konnten sie nach dem Wechsel in den Seniorenbereich <strong>der</strong> zweiten Mannschaft nicht weiterhelfen. Erst<br />

1980 kehrten sie mit Schwung in die nunmehr zur Amateur-Oberliga reformierte Bayernliga zurück. Im selben Jahr<br />

waren die Club-Amateure erstmals in <strong>der</strong> Hauptrunde des DFB-Pokals vertreten, schieden in <strong>der</strong> 1. Runde jedoch bei<br />

TuS Schloß Neuh<strong>aus</strong> mit 2:3 n. V. <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> Oberliga stürmte <strong>der</strong> Nachwuchs auf den zweiten Tabellenplatz.<br />

Nachdem die besten Spieler in die Bundesligamannschaft abgewan<strong>der</strong>t waren, erfolgte jedoch nach einem 13. Platz<br />

1982 nach <strong>der</strong> Saison 1982/83 erneut <strong>der</strong> Abstieg. Im DFB-Pokal 1981/82 war die Mannschaft am SSV Ulm 1846<br />

im Wie<strong>der</strong>holungsspiel gescheitert. [21]<br />

Während die Bundesligamannschaft 1983/84 einen Negativrekord nach dem nächsten aufstellte und am Saisonende<br />

ohne jeden Auswärtspunkt abstieg, reifte in <strong>der</strong> Viertklassigkeit <strong>der</strong> Landesliga Mitte bei den abgestiegenen<br />

Amateuren ein Jahrgang heran, <strong>der</strong> nicht nur die sofortige Rückkehr in die Bayernliga schaffte, son<strong>der</strong>n in Gestalt<br />

seiner wichtigsten Spieler wie Roland Grahammer und Dieter Eckstein auch <strong>der</strong> ersten Mannschaft zum<br />

Bundesligaaufstieg verhalf. Der talentiertesten Spieler beraubt hielt sich die zweite Mannschaft erneut nur drei Jahre<br />

in <strong>der</strong> Amateuroberliga und stieg 1987 schließlich wie<strong>der</strong> ab. Zwischendurch gelang dem Team <strong>der</strong> bis heute größte<br />

Erfolg im DFB-Pokal, als in <strong>der</strong> Pokalrunde 1984/85 in <strong>der</strong> 1. Hauptrunde daheim Südwest Ludwigshafen besiegt<br />

wurde. In <strong>der</strong> 2. Runde verlor <strong>der</strong> Club daheim gegen den SC Jülich 1910. [21]<br />

In den folgenden Jahren verpasste die zweite Mannschaft nicht nur die Rückkehr in die Oberliga Bayern, son<strong>der</strong>n<br />

wurde durch die Einführung <strong>der</strong> Regionalliga 1994 sogar in die Fünftklassigkeit herabgestuft. Der Sprung in die<br />

erste Mannschaft wurde für die Spieler <strong>der</strong> zweiten nur durch <strong>der</strong>en Absturz bis in die Regionalliga 1996<br />

vereinfacht. Für Aufsehen und den bis heute wohl größten Zuschauerandrang sorgten die Club-Amateure durch ihr<br />

Aufeinan<strong>der</strong>treffen mit Borussia Mönchengladbach in <strong>der</strong> 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 1995/96, das im<br />

Frankenstadion mit 0:3 verloren ging. Als <strong>der</strong> ersten 1998 <strong>der</strong> Durchmarsch in die 1. Bundesliga gelang, kehrte auch<br />

die zweite Mannschaft wie<strong>der</strong> in die bayerische Amateuroberliga zurück. Die letzte prominente Verstärkung <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

zweiten Mannschaft war Cacau. Ansonsten dient die durch die Auflagen des DFB für zweite Mannschaften von<br />

Bundesligisten zur „U23“ umfunktionierte Mannschaft vor allem Talenten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> A-Jugend als Warteraum für den<br />

Durchbruch in <strong>der</strong> ersten Mannschaft und als Möglichkeit für Profispieler, nach Verletzungen wie<strong>der</strong> Spielpraxis zu<br />

gewinnen. [21] In <strong>der</strong> Saison 2007/08 gelang <strong>der</strong> Aufstieg in die Regionalliga. [22] Damit gehörte die zweite<br />

Mannschaft des 1. FC Nürnberg zu den ersten Mannschaften, die in <strong>der</strong> nach Einführung <strong>der</strong> Dritten Liga nun<br />

viertklassigen Regionalliga spielten. Die Saison 2008/09 verlief erfolgreich. Die Mannschaft war vier Spieltage lang


1. FC Nürnberg 293<br />

Tabellenführer und beendete die Spielzeit schließlich auf Rang fünf. Ahmet Kulabas wurde mit seinen 18 Treffern<br />

<strong>der</strong> zweitbeste Schütze <strong>der</strong> Liga, Markus Fuchs belegte mit 16 Toren den sechsten Platz. Außerdem wurde <strong>der</strong><br />

Abwehrspieler Dominic Maroh schon nach acht Einsätzen in die Lizenzspielermannschaft beför<strong>der</strong>t, wo er sich<br />

sofort zum Leistungsträger entwickelte. In <strong>der</strong> Saison 2009/10 errang <strong>der</strong> FCN II sogar die Herbstmeisterschaft [23]<br />

und beendete die Saison auf Platz zwei.<br />

Erfolge<br />

• Vizemeister Amateurliga Bayern 1965<br />

• Teilnahme am DFB-Pokal 1979/80, 1981/82, 1984/85, 1995/96<br />

Der aktuelle Ka<strong>der</strong><br />

Daniel Batz<br />

Dominik<br />

Brunnhübner<br />

Fabian Wurm<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff Trainer<br />

Die Spielstätten<br />

Maximilian<br />

Buttenh<strong>aus</strong>er<br />

Daniel Grundei<br />

Simon Maurer<br />

Michael<br />

Kammermeyer<br />

Marvin Plattenhardt<br />

Tomasz Welnicki<br />

Von den ersten Gehversuchen auf <strong>der</strong><br />

Deutschherrnwiese an <strong>der</strong> Pegnitz<br />

inmitten Nürnbergs über das<br />

vereinseigene Stadion in Zerzabelshof<br />

bis hin zum heutigen<br />

easyCredit-Stadion blickt <strong>der</strong> 1. FC<br />

Nürnberg auf insgesamt neun<br />

unterschiedliche Spielstätten zurück.<br />

Deutschherrnwiese<br />

Als erster Platz für Fußballspiele<br />

diente dem neugegründeten Verein ein<br />

Exerzierplatz im Pegnitzgrund, die<br />

sogenannte Deutschherrnwiese. Wie<br />

heute noch bei vielen Bolzplätzen<br />

mussten die Spieler zu jedem Spiel<br />

Torstangen und Eckpfosten selbst<br />

mitbringen. Ein beson<strong>der</strong>er Vorzug des<br />

Qendrim Beqiri<br />

Manuel Bühler<br />

Timothy Chandler<br />

Matthias<br />

Heckenberger<br />

Lucas Grundei<br />

Jonatan Kotzke<br />

Andi Mönius<br />

Cem Ekinci<br />

Niklas<br />

Hörber<br />

Yasar Kaya<br />

Sebastian<br />

Kinzel<br />

René Müller (Trainer)<br />

Pellegrino Matarazzo<br />

(Co-Trainer)<br />

Die Spielstätten des 1. FC Nürnberg von 1900 bis 2010


1. FC Nürnberg 294<br />

Platzes war das nahegelegene Lokal „Burenhütte“. Hier fand nicht nur am 4. Mai 1900 die Gründung des Vereins<br />

statt, das Lokal diente auch als Vereinsheim und Umklei<strong>der</strong>aum. Als <strong>der</strong> Club für seine ersten Spiele gegen<br />

<strong>aus</strong>wärtige Gegner Eintritt verlangen wollte, zeigte sich die Notwendigkeit einer Umzäunung des Geländes. Der<br />

Magistrat <strong>der</strong> Stadt Nürnberg verweigerte sich jedoch diesem Ansinnen. [24]<br />

Ziegelgasse<br />

Der Verein pachtete nun ein 10.000 Quadratmeter großes Sportfeld in <strong>der</strong> Ziegelgasse im Nürnberger Stadtteil<br />

Steinbühl. Für insgesamt 14.000 Mark baute <strong>der</strong> Verein eine Umkleidehütte, Kassenhäuschen, eine Holztribüne mit<br />

300 Sitzplätzen und natürlich einen Zaun. Mit dem beginnenden Ligabetrieb im Jahr 1905 gab es regelmäßige Spiele<br />

und <strong>aus</strong>reichenden Besuch, um die Kosten schnell zu decken. Das größte Ereignis an <strong>der</strong> Ziegelgasse war das<br />

Endspiel um die dritte deutsche Meisterschaft 1906 zwischen dem VfB Leipzig und dem 1. FC Pforzheim. Der<br />

Andrang von 1.100 Zuschauern zeigte bereits die Grenzen des Platzes auf. [25]<br />

Schweinau<br />

Der Verein war bei <strong>der</strong> Suche nach einem größeren Gelände schnell fündig geworden und eröffnete bereits am 28.<br />

Februar 1908 einen neuen, doppelt so großen Platz im 1899 eingemeindeten Vorort Schweinau. Die Pachtsumme für<br />

fünf Jahre betrug 25.000 Mark. Der Platz mit Laufbahn war von Erdwällen für Zuschauer umgeben und verfügte<br />

über eine kleine überdachte Holztribüne, die auch Umklei<strong>der</strong>äume mit sanitären Anlagen beherbergte. Im Herbst<br />

1911 strömten zum Derby gegen die SpVgg Fürth 6.000 Zuschauer. Damit war auch dieser Platz rasch zu klein<br />

geworden. [26]<br />

Zerzabelshof I<br />

Im September 1910 hatte <strong>der</strong> Lokalrivale <strong>aus</strong> Fürth mit dem Stadion am Ronhofer Weg ein 8.000 Zuschauer<br />

fassendes Stadion eröffnet, das als mo<strong>der</strong>nstes Stadion Deutschlands galt und den Fürthern hohe regelmäßige<br />

Zuschauereinnahmen garantierte. [27] So war es eine Mischung <strong>aus</strong> Konkurrenzdenken und praktischer<br />

Notwendigkeit, die den 1. FC Nürnberg unter dem Vorsitz des Gründungsvorstandes Christoph Heinz dazu bewegte,<br />

ein eigenes Grundstück zu kaufen. Denn bereits zweimal hatte <strong>der</strong> Verein Geld in gepachtete Grundstücke investiert,<br />

die rasch zu klein geworden waren. [26] Im außerhalb <strong>der</strong> Stadtgrenzen gelegenen Zerzabelshof, das erst 1923 nach<br />

Nürnberg eingemeindet wurde, kaufte <strong>der</strong> Verein seinem Mitglied Karl Hertel für 130.000 Mark ein 47.000<br />

Quadratmeter großes Grundstück ab. Ein Nebeneffekt war, dass die Gemeinde Zerzabelshof auf den Eintrittspreis für<br />

Fußballspiele keine Lustbarkeitssteuer erhob. [28] Für 300.000 Mark errichtete <strong>der</strong> Club Übungsplätze, ein<br />

Vereinsheim, Tennisplätze für die Tennisabteilung und schließlich ein Stadion. [26] Die Ausgaben refinanzierte <strong>der</strong><br />

Club auf eine vielfältige Weise. Ein Mitglied übernahm einen Teil <strong>der</strong> Kosten, Anteilsscheine von <strong>der</strong> Investition in<br />

den Schweinauer Platz wurden nicht voll <strong>aus</strong>gezahlt, Reklamemarken mit <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Sportarten im FCN<br />

erlösten 1.200 Mark. Die Freiherllich von Tucher’sche Brauerei gewährte dem Verein eine günstig verzinste<br />

Hypothek, die Nürnberger Lebensversicherungsbank übernahm die erste Hypothek. Schließlich wurde <strong>der</strong> Preis für<br />

Dauerkarten erhöht und die Ermäßigung auf den Vorverkauf abgeschafft. [28] Am 24. September 1913 wurde das<br />

8.000 Zuschauer fassende Rund gegen Eintracht Braunschweig eingeweiht. [26] Die Architekten Heinz und Richard<br />

Gerling hatten nicht nur ein Stadion mit Laufbahn errichtet, son<strong>der</strong>n für den Verein einen Sportpark mit<br />

Schwimmbad und Tennisplätzen errichtet. Während in an<strong>der</strong>en Städten wie Köln, Frankfurt am Main o<strong>der</strong> Altona<br />

die Kommunen Sportparks errichteten, war die Finanzierung <strong>aus</strong> Vereinsmitteln durch den 1. FC Nürnberg die<br />

Ausnahme in Deutschland. [28] Zudem ließ sich die Stadt Nürnberg nicht davon abhalten, nach dem Ersten Weltkrieg<br />

rund um das Städtische Stadion ebenfalls einen kommunalen Sportpark zu bauen (siehe unten). Während <strong>der</strong> Ort<br />

Zerzabelshof im Volksmund „Zabala“ genannt wurde, prägte ein Vereinsmitglied im Jahr 1915 den Begriff „Zabo“<br />

als Kosenamen für das Stadion. Bis 1926 wurde das Stadion auf eine Kapazität von 25.000 Zuschauern erweitert.<br />

Hinter einem <strong>der</strong> beiden Spielfeldtore überragte ein eindrucksvolles Kriegsmahnmal die Zuschauertribünen. [26]


1. FC Nürnberg 295<br />

Zerzabelshof II<br />

Das Stadion war 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört worden und zudem nach dem Krieg von <strong>der</strong><br />

amerikanischen Militärregierung beschlagnahmt worden. Daher trug <strong>der</strong> Club seine Heimspiele zunächst<br />

<strong>aus</strong>gerechnet im Fürther Ronhof <strong>aus</strong>. Auch das 1925 errichtete Städtische Stadion am Dutzendteich kontrollierte das<br />

amerikanische Militär. Im September 1948 kehrte <strong>der</strong> Verein auf sein eigenes Gelände zurück und entschied sich für<br />

den Wie<strong>der</strong>aufbau des Zabo. [29] Unter <strong>der</strong> Planung von Franz Ruff, <strong>der</strong> u. a. den Bau <strong>der</strong> Kongresshalle auf dem<br />

Reichsparteitagsgelände geführt hatte, entstand ein Stadion für 35.000 Zuschauer. Die Haupttribüne war ein<br />

Eisenbetonskelettbau mit einem Betondach, das zwei je 28 Zentimeter starke Stahlrohre trugen, die die Last von je<br />

250 Tonnen tragen konnten. Beide Stützen hatten bewegliche Lagerungen, um größere Spannungen zu vermeiden.<br />

Die Tribüne selbst bot 2.450 Zuschauern auf 80 cm breiten Sitzen Platz. Im Innenraum <strong>der</strong> Tribüne waren 22<br />

Kabinen, sechs Duschräume, eine Turnhalle sowie Räume für den Platzwart und den Rundfunk untergebracht. Die<br />

Tribüne und damit das gesamte Stadion wurde an Pfingsten 1950 eröffnet. [28] In den Oberligajahren und dem damit<br />

einhergehenden Zuschauerandrang – <strong>der</strong> Schnitt schwankte zwischen 11.067 1954/55 und 21.867 1961/62 – erwies<br />

sich weniger das Stadion selbst als zu klein. Vielmehr wurde <strong>der</strong> An- und Abreiseverkehr, <strong>der</strong> im Zuge <strong>der</strong><br />

zunehmenden Motorisierung des Individualverkehrs verstärkt mit dem Personenkraftwagen erfolgte, zum Problem.<br />

Im engen Zerzabelshof gab es schlicht zu wenig Parkplätze. Ursprünglich hatte die Stadt den Bau <strong>der</strong> Tribünen nur<br />

genehmigen wollen, wenn für 2.000 Stellplätze gesorgt worden wäre. 1957 wurde <strong>der</strong> Verein von dieser For<strong>der</strong>ung<br />

jedoch befreit, da die Stadt die For<strong>der</strong>ung erst nach Baubeginn erhoben hatte. Allerdings war dieser ohne<br />

Genehmigung erfolgt, rechtlich abgesegnet wurde das Stadion erst sechs Jahre nach <strong>der</strong> Einweihung. [28] Da bei<br />

an<strong>der</strong>en Abteilungen des Vereins ebenfalls <strong>der</strong> Wunsch nach mo<strong>der</strong>neren Sportanlagen laut wurde, entschloss sich<br />

<strong>der</strong> Verein unter Präsident Walter Luther zum Verkauf des Geländes. [29] Am 1. September 1966 begann <strong>der</strong> Abriss.<br />

Heute befindet sich auf dem Gelände eine Wohnanlage. [30]<br />

Valznerweiher<br />

Aus dem Erlös des Zaboverkaufs erwarb <strong>der</strong> Verein am 8. Juli 1965 das Gelände <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Kraft-durch-Freude-Stadt am Valznerweiher. Auf dem Schutt <strong>der</strong> ehemaligen Unterkünfte für Teilnehmer an den<br />

Reichsparteitagen baute <strong>der</strong> Club eines <strong>der</strong> für damalige Verhältnisse mo<strong>der</strong>nsten Vereinsgelände. [29] Neben<br />

Trainingsanlagen für die Fußballer und einem 7.000 Zuschauer Platz bietenden Fußballplatz, auf dem die II.<br />

Mannschaft und die Jugend ihre Heimspiele <strong>aus</strong>trägt, umfasst das Gelände auch ein Schwimmbad und Tennisplätze.<br />

Der Verein musste sogar den bayerischen Landwirtschaftsminister Alois Hundhammer einschalten, um den Freistaat<br />

Bayern überzeugen zu können, das Gelände nicht zu spekulativen, son<strong>der</strong>n zu gemeinnützigen Zwecken zu<br />

erwerben. Dadurch konnte <strong>der</strong> Verein die 210.000 m² für 6 DM/m² statt 52 DM, wie es dem Verkehrswert<br />

entsprochen hätte, kaufen. Die Einweihung fand am 31. Oktober 1968 statt. [31]<br />

Städtisches Stadion<br />

Die Stadt Nürnberg beauftragte 1923 den Architekten Otto Ernst Schweizer als Kern des neuen städtischen Sport-<br />

und Erholungsgeländes zwischen Luitpoldhain, Schm<strong>aus</strong>enbuck und Dutzendteich ein Stadion zu errichten. Am 10.<br />

Juni 1928 wurde das durch seinen charakteristischen achteckigen Grundriss geprägte Stadion eröffnet. Im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Olympischen Spiele 1928 in Amsterdam wurde das Stadion mit einer Goldmedaille für den beson<strong>der</strong>en Entwurf<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet. [29] Insbeson<strong>der</strong>e die 100 Meter lange Haupttribüne war durch die Dachkonstruktion eine<br />

Beson<strong>der</strong>heit. Sechs gusseiserne Säulen mit einem Durchmesser von 18 bis 20 cm trugen ein <strong>aus</strong>ladendes<br />

Betondach. Hinter den 15 Sitzreihen für 2.544 Zuschauer war Raum für einen sieben Meter breiten Wandelgang, <strong>der</strong><br />

auch für die Bewirtung genutzt werden konnte. [32] Das Stadion mit Aschenbahn bot 37.000 Zuschauern Platz.<br />

Zunächst diente das Stadion vor allem für Turnfeste und Leichtathletikveranstaltungen. Nur selten fanden<br />

Fußballspiele wie das Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1929, das <strong>aus</strong>gerechnet die SpVgg Fürth gewann,<br />

statt. Während <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus integrierte es Albert Speer als „Stadion <strong>der</strong> Hitlerjugend“ in die


1. FC Nürnberg 296<br />

Anlagen für die Reichsparteitage. Während <strong>der</strong> Beschlagnahme durch die Amerikaner von 1945 bis 1961 hieß das<br />

Stadion „Victory Stadium“. [29]<br />

Während sich <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg 1950 noch gegen einen Umzug von<br />

Zerzabelshof in das städtische Stadion entschieden hatte, einigte sich<br />

die Vereinsführung nach dem Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft<br />

1961 mit <strong>der</strong> Stadt über einen Ausbau des Stadions. [33] Im Sommer<br />

1963 begann die Renovierung <strong>der</strong> Haupttribüne und des Flutlichtes<br />

sowie eine Verkürzung <strong>der</strong> Aschenbahn. Weitere Baumaßnahmen im<br />

Gesamtwert von acht Millionen D-Mark folgten. 1965 fasste das<br />

Stadion 64.238 Zuschauer (14.700 Sitzplätze), durch Stahlrohrtribünen<br />

an den offenen Ecken (siehe Foto) konnte die Kapazität um 7.000<br />

Plätze erhöht werden. [32] Bereits während <strong>der</strong> Meisterschaftssaison<br />

1967/68 erwies sich das Stadion als unmo<strong>der</strong>n. Doch die Stadt<br />

Nürnberg verzichtete auf die Möglichkeit, für einen Umbau zur<br />

Offene Ecke zwischen Südkurve und<br />

Haupttribüne.<br />

Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland günstige Finanzierungsmittel zu erhalten. 1986 stellte die<br />

Landesgewerbeanstalt fest, dass das Tribünendach baufällig sei, weshalb eine Mo<strong>der</strong>nisierung des Stadions<br />

endgültig erfor<strong>der</strong>lich wurde. [33]<br />

Frankenstadion<br />

Die Politik spielte bei <strong>der</strong> Entscheidung für die Totalsanierung des Stadions eine entscheidende Rolle. Der<br />

Oberbürgermeisterkandidat <strong>der</strong> CSU Günther Beckstein überredete kurz vor den anstehenden Wahlen Bayerns<br />

Ministerpräsident Franz Josef Strauß zur Zusage, dass <strong>der</strong> Freistaat Bayern die Hälfte <strong>der</strong> Umbaukosten von 52<br />

Millionen D-Mark übernehme. [33] Während des laufenden Spielbetriebs wurden bis September 1991 die alten<br />

Tribünen durch neue ersetzt, einzig die Grundform des Stadions blieb erhalten. Die Kosten für den versuchten,<br />

letztlich aber gescheiterten Erhalt <strong>der</strong> denkmalgeschützten Haupttribüne trieben den Gesamtpreis am Ende auf 68<br />

Millionen D-Mark. [32] Nach <strong>der</strong> Sanierung war das Stadion komplett überdacht und bot 52.500 Zuschauern Platz.<br />

Nach einer späteren Reduzierung <strong>der</strong> Stehplätze sank das Fassungsvermögen auf 44.600 Plätze. [33]<br />

easyCredit-Stadion<br />

Der Schritt zum heutigen Easycredit-Stadion beinhaltete mehr als nur<br />

die Umbenennung des Stadions. Die Stadt Nürnberg legte vor <strong>der</strong><br />

Fußball-Weltmeisterschaft 2006 alles daran, nicht noch einmal wie<br />

1974 die Chance zu einem Umbau zu verpassen. Durch die Absenkung<br />

des Spielfeldes wurde die Sicht verbessert – das Stadion verfügt noch<br />

immer über eine Tartanbahn und ist kein reines Fußballstadion. Zudem<br />

wurden in den Tribünen VIP-Logen eingebaut und das Stadion mit<br />

mo<strong>der</strong>nen Videoanzeigetafeln <strong>aus</strong>gestattet. Während internationaler<br />

Spiele können 44.308 Zuschauer auf überdachten Sitzplätzen das<br />

Stadion besuchen. [33] Bei Bundesligaspielen erhöhte sich die Kapazität<br />

Das easyCredit-Stadion im August 2006<br />

durch die Umwandlung einiger Sitzplatzblöcke in Stehplätze für 7.800 Fans auf 46.780 Personen (38.980 Sitzplätze).<br />

Durch die Umwandlung <strong>der</strong> Blöcke 1 und 3 in Stehplätze stieg die Kapazität in <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e 2009/2010 auf<br />

48.548 Plätze. [1]


1. FC Nürnberg 297<br />

Anhänger<br />

Die Anhänger des 1. FC Nürnberg, die auch „Cluberer“ o<strong>der</strong><br />

„Glubberer“ genannt werden, [34] kennzeichnen sich selbst durch eine<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>aus</strong>geprägte Leidensfähigkeit. Diese findet im Selbsturteil<br />

„Der Glubb is a Debb!“ ihren beson<strong>der</strong>en Ausdruck, seit es dem Club<br />

als amtierenden Meister 1969 gelang, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga abzusteigen.<br />

Ansonsten sind die Clubfans in ihrer Geschichte durch drei<br />

Charakteristika gekennzeichnet: Massenbewegung, Gewaltbereitschaft<br />

und Kreativität. Diese drei Elemente finden sich bereits in <strong>der</strong> frühen<br />

Geschichte des 1. FC Nürnberg:<br />

1. Es war am 1. Juni 1908, als das Gastspiel <strong>der</strong> englischen<br />

Spitzenmannschaft <strong>aus</strong> Sun<strong>der</strong>land mit 3.000 Zuschauern erstmals<br />

Choreografie <strong>der</strong> Clubfans vor dem<br />

DFB-Pokalfinale 2007<br />

eine Vorahnung auf den späteren Massenansturm gab. 9.000 Zuschauer wollten 1913 den Vergleich zwischen<br />

dem Club und <strong>der</strong> SpVgg Fürth im neuen Stadion in Zerzabelshof sehen. Doch zu einem echten<br />

Massenphänomen wurde <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg erst nach dem Ersten Weltkrieg. Einerseits entwickelte sich Fußball<br />

in dieser Zeit generell zu einem Zuschauersport, an<strong>der</strong>erseits erlebte <strong>der</strong> Club mit den fünf deutschen<br />

Meisterschaften zwischen 1920 und 1927 seine erfolgreichste Zeit. Begeisterte Empfänge für erfolgreiche Helden<br />

sind dabei kein Phänomen <strong>der</strong> Neuzeit. So erwarteten 40.000 bis 50.000 Nürnberger die Titelverteidiger von 1921<br />

bei ihrer Rückkehr am Nürnberger Hauptbahnhof. Auch auf <strong>der</strong> Strecke zur Meisterfeier blieb <strong>der</strong> Tross immer<br />

wie<strong>der</strong> in den begeisternden Massen stecken. Eugen Seybold, Her<strong>aus</strong>geber <strong>der</strong> Zeitschrift Fußball, berichtete von<br />

Menschen, die „mit einer Begeisterung, wie es kein Fürst und kein Kaiser … in Nürnberg je erlebt haben“<br />

schrien. [35]<br />

2. Nicht nur Massenbegeisterung, son<strong>der</strong>n auch Ausschreitungen beim Fußball waren bereits in den 1920ern<br />

bekannt. Beim ersten <strong>der</strong> endlosen Endspiele von 1922 in Leipzig bewarfen die Nürnberger Fans, die auf einer<br />

Nottribüne zusammengepfercht waren, vor ihnen postierte Zuschauer mit Steinen und Flaschen. Ein Nürnberger<br />

Fan schrieb zwei Jahre später noch beeindruckt: „Wie das flog, klirrte und in <strong>der</strong> Sonne glitzerte, als so einige<br />

t<strong>aus</strong>end Sodawasserflaschen auf einem Frontabschnitt von 200 Meter hoch im Bogen auf die vor<strong>der</strong>en Reihen<br />

nie<strong>der</strong>prasselten. Es war lieblich anzusehen, wie sie da im schwarzen Dreck zur Deckung gegen die feindlichen<br />

Geschosse nie<strong>der</strong>gestreckt lagen, die Damen mit den weißen Sommer-Klei<strong>der</strong>n. So was muss man gesehen haben.<br />

Da muss man dabei gewesen sein!“ [36] Bei den Derbys gegen die SpVgg Fürth gab es bei <strong>der</strong> An- und Abreise<br />

nach Fürth immer wie<strong>der</strong> gewalttätige Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen Clubfans und ihnen auflauernden<br />

Fürthern. [37]<br />

3. 1924 waren es Clubfans, die beim Endspiel in Berlin ihre zahlenmäßige Unterlegenheit durch Wimpel und<br />

Fahnen <strong>aus</strong>zugleichen versuchten. Beim Endspiel 1925 in Frankfurt verwandelten die Nürnberger das Frankfurter<br />

Waldstadion in ein schwarz-rotes Fahnenmeer. Während die Clubberer diese Tradition begründeten erlernten sie<br />

ihrerseits beim Endspiel 1927 von den Berlinern organisierte Schlachtrufe. Das „Ha-ho-he, Hertha BSC“ <strong>der</strong><br />

Berliner beantworteten die Clubfans noch im selben Spiel nach dem 2:0-Sieg mit dem ersten überlieferten Fanruf<br />

„Hi-ha-ho, Hertha ist k.o “. [37]<br />

Bis zum Beginn <strong>der</strong> Bundesligazeiten war das Verhältnis zwischen den Spielern und den Anhängern überwiegend<br />

familiär geprägt. Die meisten Spieler, aber auch die Gegner, kamen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region. Die Fans konnten einigen<br />

Spielern auch im Alltag in <strong>der</strong>en Lotto-Toto-Annahmestellen und Schreibwarenläden begegnen. Die langjährige<br />

Zweitklassigkeit während <strong>der</strong> 1970er Jahre gilt heute als eine Ursache für die Verwurzelung des Club mit seinen 380<br />

Fanklubs und über 15.000 Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Region Franken: [38]<br />

„Während <strong>aus</strong> Fußballern Popstars wurden, das Spiel sich immer mehr zu Geschäft wandelte, entstand eine<br />

starke Verankerung des 1. FC Nürnberg in Franken, die sich bis heute in den zahlreichen Fanklubs


1. FC Nürnberg 298<br />

wi<strong>der</strong>spiegelt. [38] “<br />

Der erste Fanklub entstand mit dem „Fanklub Seerose“ in <strong>der</strong> Zweitligasaison 1970/71 nach dem Vorbild des<br />

„Fanklub Hessen Kassel“. Das Lokal Seerose am Dutzendteich war damals ein Treffpunkt für die sogenannten<br />

Kuttenfans [39] Da die Zweitklassigkeit mit <strong>der</strong> Regionalliga Süd zunächst noch sehr kleinräumig organisiert war,<br />

konnten auch zu den Auswärtsspielen stets 4 bis 5.000 Cluberer mitreisen. Während die Seerosenfans immer wie<strong>der</strong><br />

in Schlägereien verwickelt waren, war <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> entstehenden Hooligan-Szene im 1980 gegründeten Fanklub<br />

„Red Devils“ organisiert. Dieser umfasste 1981/82 etwa 100 Mitglie<strong>der</strong> und galt in <strong>der</strong> Bundesliga bis zum Mauerfall<br />

1989 als „führend“. [40]<br />

Die Nordkurve beim Heimspiel gegen Arminia<br />

Bielefeld am 15. Oktober 2006<br />

Der Verein setzte erstmals in <strong>der</strong> Regionalligasaison 1996/97 einen<br />

hauptamtlichen Fanbeauftragten ein, im Jahr 2006 arbeiteten drei<br />

Fanbeauftragte beim FCN. [38] Seit Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre hat <strong>der</strong><br />

Verein die Betreuung <strong>der</strong> Fanklubs auf zehn Fanbezirke aufgeteilt,<br />

denen jeweils ein Koordinator vorsteht. In den Bezirken 1 bis 6 sind<br />

Fanklubs <strong>aus</strong> unterschiedlichen Regionen Frankens organisiert. Der<br />

1998 gegründete Supporters-Club bildet den Bezirk 7. In den weiteren<br />

Bezirken sind die Rollstuhlfahrer, das Fanprojekt Nürnberg und das Internet/Weltweit, das Fanclubs <strong>aus</strong> aller Welt<br />

betreut, organisiert. [41] Seit 2002 gibt es den FCN-Fanverband, dem überwiegend Fanklubs <strong>der</strong> Bezirke 1, 2, 3 und 4<br />

angehören. Insgesamt 260 Fanclubs mit über 17.000 Mitglie<strong>der</strong>n sind hier verbunden. [42] Der Fanverband unterstützt<br />

die Arbeit und Interessen <strong>der</strong> Fanclubs, arbeitet bezirksübergreifend und koordiniert Aktivitäten. [43] Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

über 1.500 im Supporters-Club organisierten Fans stehen <strong>der</strong> Arbeit des Fanverbands kritisch gegenüber und lehnen<br />

eine Zusammenarbeit ab. [44] Unabhängig von diesen Strukturen organisierten sich seit 1994 die Anhänger <strong>der</strong> Ultràs<br />

als „Ultràs Nürnberg 1994“. Deren Mitglie<strong>der</strong>zahl wuchs bis 2005 auf rund 1.000 Personen an. [45] Bei den<br />

Heimspielen versammelt sich <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> Anhänger in <strong>der</strong> Nordkurve des Stadions. War früher <strong>der</strong> „Block 4“ des<br />

Städtischen Stadions das Zentrum <strong>der</strong> Unterstützung, sind es im easyCredit-Stadion die Blöcke 7, 9 und 11, sowie<br />

seit <strong>der</strong> Saison 2005/06 durch den Umzug <strong>der</strong> Ultras <strong>aus</strong> Block 7 vor allem auch im Oberrangblock 8. Der Block 8<br />

musste zur Rückrunde 2009/10 allerdings wegen Sicherheitsbedenken des Bauamts verlassen werden. Die<br />

Nordkurve wurde somit völlig neu strukturiert. Die bisherigen Sitzplatzblöcke 1 und 3 wurden zu Stehplätzen, die<br />

Blöcke 9 und 11 werden zum neuen Block 9 und <strong>der</strong> bisherige Block 13 wird zum Block 11. Der neue<br />

Stimmungsbereich werden die neuen Blöcke 9 und 11. Einen Block 13 wird es vorerst nicht mehr geben. [46]<br />

Freundschaften<br />

Die Fans des FCN unterhalten seit Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre eine innige Fanfreundschaft mit den Anhängern des FC<br />

Schalke 04. So kann man bei fast jedem Spiel des FCN im Ruhrgebiet Schalker im Block <strong>der</strong> Nürnberger antreffen.<br />

Umgekehrt wird <strong>der</strong> FC Schalke 04 von den Cluberern im Süden, zum Beispiel in München o<strong>der</strong> Stuttgart,<br />

unterstützt. Ebenso werden beim Aufeinan<strong>der</strong>treffen <strong>der</strong> beiden Mannschaften beide Vereinshymnen abgespielt, und<br />

das vom Spielort unabhängig. Für die Ursache dieser ersten intensiven Fanfreundschaft in Deutschland gibt es<br />

zahlreiche Varianten, <strong>der</strong>en gemeinsamer Kern eine Begegnung zwischen Nürnberger Mitglie<strong>der</strong>n des Fanklubs Red<br />

Devils und Schalker Gelsen-Szene ist. Einmal war es eine zufällige Begegnung bei einer Zugfahrt, ein an<strong>der</strong>es Mal<br />

die gemeinsame Verbrü<strong>der</strong>ung bei einer Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Bayernfans. Eine weitere Variante geht auf eine<br />

erste indirekte Begegnung durch eine Reportage des Stern über Schalke-Fans zurück, die auf den Fotos auch<br />

Aufnäher des 1. FCN trugen. Bis heute gilt die Qualität <strong>der</strong> Verbundenheit zwischen Clubfans und Anhängern von<br />

Schalke 04 als „in <strong>der</strong> deutschen Fußballlandschaft einmalig“. [47] Erstmals offiziell zelebriert wurde die Freundschaft<br />

am 14. Dezember 1991 mit offiziell genehmigten bengalischen Feuern und Fahnenkorso im Frankenstadion. [47]<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> pflegt die Gruppe Ultras Nürnberg 1994 eine Brü<strong>der</strong>schaft zu den Ultras des SK Rapid Wien sowie<br />

innige Freundschaften zu den Fanszenen des FC Schalke 04 und des IFK Göteborg. Seit dem<br />

UEFA-Cup-Auswärtsspiel in <strong>der</strong> Saison 2007/2008 bei AE Larisa sind gute Kontakte zu <strong>der</strong> dort ansässigen


1. FC Nürnberg 299<br />

Fanszene entstanden. Weitere Kontakte bestehen noch zu diversen Einzelpersonen <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Fanszene <strong>der</strong> italienischen<br />

Fußballclubs Brescia Calcio (insbeson<strong>der</strong>e zur Gruppe Brixia) und des AC Mantova.<br />

Rivalitäten<br />

In <strong>der</strong> Vereinsgeschichte des 1. FC Nürnberg haben sich jedoch natürlich auch Feindschaften zu an<strong>der</strong>en Vereinen<br />

beziehungsweise Fanszenen gebildet. Die größten Rivalen sind hierbei zum einen <strong>der</strong> FC Bayern München, <strong>der</strong> den<br />

FCN als Rekordmeister im Jahre 1987 ablöste und als Symbol für die Unterdrückung Frankens in Bayern gesehen<br />

wird, zum an<strong>der</strong>en die SpVgg Greuther Fürth, die Anfang des zwanzigsten Jahrhun<strong>der</strong>ts ebenso wie <strong>der</strong> 1. FC<br />

Nürnberg gegründet wurde. Auf Grund <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Städte, die seit 1899 direkt aneindan<strong>der</strong> grenzen und beinahe<br />

verwachsen sind und <strong>der</strong> Tatsache, dass beide Mannschaften lange Zeit zu den besten Fußballvereinen in<br />

Deutschland gehörten entwickelte sich hier beson<strong>der</strong>s schnell eine Feindschaft. Das Lokal<strong>der</strong>by gegen Fürth ist im<br />

übrigen das meist <strong>aus</strong>gespielte Derby ganz Deutschlands.<br />

Statistiken<br />

FC Bayern München<br />

Eine offizielle Angabe für die Ergebnisse aller Spiele zwischen den beiden Mannschaften gibt es lei<strong>der</strong> nicht. Jedoch<br />

steht fest, dass es insgesamt 180 Fränkisch-Bayerische Derbys gab. Hier sind deshalb nur die Ober-, Bundesliga-,<br />

und Pokalspiele seit 1945 aufgeführt:<br />

• 29 Club-Siege<br />

• 21 Remis<br />

• 44 Bayern-Siege<br />

SpVgg Greuther Fürth<br />

Nach dem 253. Franken<strong>der</strong>by gegen die SpVgg Greuther Fürth sieht die Bilanz wie folgt <strong>aus</strong>:<br />

• 137 Club-Siege<br />

• 46 Remis<br />

• 70 Fürth-Siege<br />

Weitere Rivalitäten bestehen zum VfB Stuttgart und <strong>der</strong> Frankfurter Eintracht, die auf die Feindschaften zwischen<br />

den Fanszenen <strong>der</strong> beiden Vereine zurückzuführen sind, sowie <strong>der</strong> regionalen Nähe, da beide Vereine die Nächsten<br />

zu Nürnberg im Erstligabereich sind. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart wird auch öfters als Süd<strong>der</strong>by bezeichnet,<br />

da in diesem Spiel zwei <strong>der</strong> erfolgreichsten Fußballvereine in Deutschlands Süden aufeinan<strong>der</strong> treffen.<br />

Leichtathletik<br />

In seiner Geschichte brachte <strong>der</strong> 1. FC Nürnberg eine Reihe erfolgreicher Leichtathleten hervor. Die Leichtathletik<br />

innerhalb des 1. FCN nahm bereits 1902 ihren Anfang. Eine eigene Abteilung besteht jedoch länger nicht mehr.<br />

Daher gibt es auch unter dem Dachverein keinen eigenständigen Leichtathletikverein in Nachfolge dieser Abteilung.<br />

Bei Deutschen Meisterschaften stand bereits 1920 mit H. Bischof als Dritter über 3000 Meter Hin<strong>der</strong>nis ein Athlet<br />

des Club auf dem Treppchen.<br />

Zu den erfolgreichsten Athletinnen des 1. FCN gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg Marie Dollinger, die drei Mal an<br />

Olympischen Spielen teilnahm (1928, 1932 und 1936) und 1931 einen Weltrekord über 800 Meter aufstellte. Auf <strong>der</strong><br />

Langstrecke gehörte Heinrich Hönninger über 10.000 Meter zu den besten Athleten Deutschlands und wurde 1937<br />

und 1939 jeweils Dritter bei den deutschen Meisterschaften. Auch <strong>der</strong> Dreispringer Konrad Engelhard, DM-Dritter<br />

von 1932 ist wie <strong>der</strong> Hürdenläufer Reinhold Boehm, 1933 DM-Dritter über 400 m, zu erwähnen.<br />

Noch während des Krieges begann die Karriere <strong>der</strong> Speerwerferin Inge Wolf, die zwischen 1941 und 1949 vier Mal<br />

deutsche Meisterin wurde. Ihr eiferte Elisabeth Groß nach, die 1951 jedoch nur Vizemeisterin wurde und 1954 sowie


1. FC Nürnberg 300<br />

1955 DM-Dritte wurde. Auch die Diskuswerferin Else Graf o<strong>der</strong> später Else Hümmer stand 1942 erstmals bei<br />

deutschen Meisterschaften auf dem Treppchen, als sie Zweite wurde. Danach trat die spätere Meisterin jedoch für<br />

den SV Nürnberg-Süd an.<br />

Die Damenmannschaft wurden von 1950 bis 1957 acht Mal hintereinan<strong>der</strong> deutsche Mannschaftsmeister. [48] Zu<br />

diesem Team gehörte Anneliese Seonbuchner, die im 80-Meter-Hürdenlauf 1950 Deutsche Meisterin und dabei ihre<br />

Teamkameradin Lotte Wackersreuther auf den zweiten Platz verwies. Seonbuchers größter Erfolg war die<br />

Silbermedaille 1954 über 80 m Hürden bei <strong>der</strong> Europameisterschaft. Auch zwei <strong>der</strong> besten Hochspringerinnen<br />

gehörten dazu: Maria Sturm, deutsche Meisterin 1954 und 1955 sowie 1956 Vizemeisterin sowie Wilhelmine<br />

Schubert, 1955 und 1957 deutsche Vizemeisterin und 1958 DM-Dritte. Maria Sturm wurde auch 1955 und 1956<br />

Mehrkampfmeisterin, eine Disziplin, in <strong>der</strong> auch Anneliese Seonbuchner mehrmals bei deutschen Meisterschaften<br />

auf dem Treppchen stand. 1957 holte die 4x100-Meter-Staffel in <strong>der</strong> Besetzung Marika Otting, Anneliese<br />

Seonbuchner, Brunhilde Hendrix, Barbara Ebert den Titel bei den Deutschen Meisterschaften.<br />

Bei den Herren erzielte vor allem <strong>der</strong> Sprinter Karl-Friedrich Haas her<strong>aus</strong>ragende Ergebnisse. Bei den Olympischen<br />

Spielen 1952 holte er mit <strong>der</strong> 4x400-Meter-Staffel die Bronzemedaille, 1956 war er dann über 400 Meter solo<br />

erfolgreich und kehrte mit <strong>der</strong> Silbermedaille zurück. Im Weitsprung war es Herbert Vatter, <strong>der</strong> 1950 bei den<br />

deutschen Meisterschaften immerhin Dritter wurde. Der Hürdenläufer Herbert Stürmer über 110 m und <strong>der</strong><br />

Stabhochspringer Rudolf Zech trugen sich 1957 bei den Deutschen Meisterschaften jeweils als Dritte in die<br />

Siegerliste ein. Zech wurden 1958 dann sogar deutscher Hallenmeister im Stabhochsprung.<br />

Nach den großen Erfolgen <strong>der</strong> 1950er Jahre traten Leichtathleten des 1. FC Nürnberg nur noch vereinzelt hervor.<br />

Helga Kr<strong>aus</strong> holte 1961 bei den deutschen Meisterschaften über 60 Meter Hürden den zweiten Platz. 1965 wurde<br />

Jürgen Kalfel<strong>der</strong> deutscher Vizemeister über 400 Meter, über 200 Meter gelang Martin Jellingh<strong>aus</strong> dieselbe<br />

Platzierung. 1971 holte <strong>der</strong> Weitspringer Hans Pfister ebenso einen dritten Platz bei den deutschen Meisterschaften<br />

wie Christine Tackenberg über 200 m Sprint. Die letzte vor<strong>der</strong>e Platzierung gab es 1975, als Udo Haffer bei den<br />

deutschen Hallenmeisterschaften im Hochsprung Zweiter wurde.<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Homepage des Vereins [2]<br />

• Club-Archiv [49] <strong>der</strong> Nürnberger Nachrichten<br />

Literatur<br />

• Literatur über 1. FC Nürnberg in Bibliothekskatalogen: DNB [50] , GBV [51]<br />

• Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler, Herbert Liedel: Franken am Ball. Geschichte und Geschichten eines<br />

Fußballjahrhun<strong>der</strong>ts. Echter Verlag, Würzburg 2003, ISBN 3-429-02462-5.<br />

• Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: Die Legende vom Club. Die Geschichte des 1. FC<br />

Nürnberg. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2006, ISBN 3-89533-536-3.<br />

• Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler: Das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN<br />

3-89533-376-X.<br />

• Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Harald Kaiser, Herbert Liedel: 1. FCN, Der Club, 100 Jahre <strong>Fussball</strong>. Tümmels,<br />

Nürnberg 1999, ISBN 3-921590-70-1.


1. FC Nürnberg 301<br />

Referenzen<br />

[1] easyCredit-Stadion (http:/ / www. fcn. de/ stadion/ easycredit-stadion/ )<br />

[2] http:/ / www. fcn. de/<br />

[3] Abendzeitung: Schäfer will weitermachen (abgerufen am 28. August 2010) (http:/ / www. abendzeitung. de/ nuernberg/ sport/ 203693)<br />

[4] Abendzeitung vom 13. Oktober 2009: 1. FC Nürnberg: Was mit <strong>der</strong> neuen Satzung an<strong>der</strong>s wird (http:/ / www. abendzeitung. de/ nuernberg/<br />

sport/ 138318)<br />

[5] Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler, Herbert Liedel: Franken am Ball. Geschichte und Geschichten eines Fußballjahrhun<strong>der</strong>ts. Würzburg<br />

2003, ISBN 3-429-02462-5.<br />

[6] Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: 1. FC Nürnberg. Die Legende vom Club. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 1996, ISBN<br />

3-89533-163-5.<br />

[7] bis 2001: Hardy Grüne: 1. FC Nürnberg in: <strong>der</strong>s.: Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. AGON Sportverlag,<br />

Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9, S. 349f; ab 2001 die jeweiligen Saison<strong>aus</strong>gaben von Finale. Die große Bundesliga-Bilanz. kicker<br />

Sportmagazin Son<strong>der</strong>heft.<br />

[8] 1. FC Nürnberg: Die Präsidenten des 1. FC Nürnberg. Auf: www.fcn.de (24. Juni 2006) (http:/ / www. fcn. de/ index. php?id=10217)<br />

[9] Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler: Schmelzer, Gerd. In: dies.: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN<br />

3-89533-376-X, S. 123f.<br />

[10] Martin Messerer: Mit Zarate zurück in die Zukunft. In: kicker sportmagazin: Son<strong>der</strong>heft Bundesliga 1993/94. S. 56f.<br />

[11] Torchancen. In: kicker sportmagazin Nr. 40. 13. Mai 2008, S. 31.<br />

[12] Bilanz-Pressekonferenz (http:/ / www. fcn. de/ news/ archiv/ 2009/ oktober/ 13/ artikel/ bilanz-pressekonferenz/ ), 13. Oktober 2009<br />

[13] 1. FC Nürnberg: Club droht ein radikaler Einschnitt (http:/ / www. nn-online. de/ artikel. asp?art=971387& kat=31) (nn-online, 20. Februar<br />

2009)<br />

[14] Clubmagain zum Relegations-Rückspiel<br />

[15] Nürnberger Nachrichten: Club rückt in <strong>der</strong> Krise nah zusammen (abgerufen am 28. August 2010) (http:/ / gestern. nordbayern. de/ artikel.<br />

asp?art=1104057& kat=31)<br />

[16] 1. FC Nürnberg: Club ehrt verdiente Spieler mit Nennung in den Stadionblöcken. 25. Juni 2006, www.fcn.de (26. Juni 2006) (http:/ / www.<br />

fcn. de/ index. php?id=12192)<br />

[17] Club ehrt Jahrhun<strong>der</strong>t(+10)elf (http:/ / www. fcn. de/ news/ artikel/ club-ehrt-jahrhun<strong>der</strong>t-10elf/ ), 23. Juni 2010<br />

[18] Aufsteiger Nürnberg entlässt Trainer Oenning (http:/ / www. welt. de/ sport/ fussball/ article5599854/<br />

Aufsteiger-Nuernberg-entlaesst-Trainer-Oenning. html) welt.de Artikel vom 21. Dezember 2009<br />

[19] Hecking übernimmt den „Club“ (http:/ / www. faz. net/ s/ RubBC20E7BC6C204B29BADA5A79368B1E93/<br />

Doc~E07BDE595E30A44D2A604D594CFB4C67E~ATpl~Ecommon~Scontent. html?rss_googlenews) faz.net Artikel vom 22. Dezember<br />

2009<br />

[20] Grüne 2001, S. 503<br />

[21] Hardy Grüne: 1. FC Nürnberg Amateure in: <strong>der</strong>s. (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON<br />

Sportverlag, S. 351. ISBN 3-89784-147-9<br />

[22] U23 macht Regionalliga-Aufstieg perfekt (http:/ / www. fcn. de/ index. php?id=17199), 24. Mai 2008<br />

[23] Glückwunsch zur Herbstmeisterschaft! (http:/ / www. fcn. de/ news/ archiv/ 2009/ dezember/ 06/ artikel/<br />

glueckwunsch-zur-herbstmeisterschaft/ ), 6. Dezember 2009<br />

[24] B<strong>aus</strong>enwein, Harald Kaiser, Bernd Siegler: Die Legende vom Club. Die Geschichte des 1. FC Nürnberg. Verlag Die Werkstatt, Göttingen<br />

2006, ISBN 3-89533-536-3, hier S. 306.<br />

[25] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 306<br />

[26] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 307f.<br />

[27] B<strong>aus</strong>enwein et al.: Franken am Ball. 2003, S. 34.<br />

[28] Werner Skretny: Sportpark „Zabo“. In: <strong>der</strong>s. (Hrsg.): Das große <strong>Buch</strong> <strong>der</strong> deutschen Fußball-Stadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2001,<br />

ISBN 3-89533-306-9, S. 283–285.<br />

[29] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 309f.<br />

[30] Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler: Zabo. In: dies.: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-376-X,<br />

S. 155f.<br />

[31] Christoph B<strong>aus</strong>enwein, Bernd Siegler: Neuer Zabo. In: dies.: das Club-Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN<br />

3-89533-376-X, S. 102f.<br />

[32] Werner Skretny: Einmalige Achteckform. In: <strong>der</strong>s. (Hrsg.): Das große <strong>Buch</strong> <strong>der</strong> deutschen Fußball-Stadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen<br />

2001, ISBN 3-89533-306-9, S. 280–282.<br />

[33] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 312f.<br />

[34] vgl. u. a. Anzeige (http:/ / www. glubberer. de/ w/ weiss__leonhard/ wei__loni. jpg) in <strong>der</strong> Vereinszeitung, 7/1952<br />

[35] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 292.<br />

[36] zitiert nach B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 293f.<br />

[37] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 295.<br />

[38] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 298.


1. FC Nürnberg 302<br />

[39] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 300f., für den Begriff vgl. Gunter A. Pilz: Kuttenfans. Der Verein als (Über-) Lebensinhalt. In: Dossier<br />

Fußball-WM 2006. www.bpb.de (3. Juni 2007) (http:/ / www. bpb. de/ themen/ UW7Q2A,0,0,Kuttenfans. html)<br />

[40] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 302.<br />

[41] Die Fan-Bezirke. www.fcn.de (3. Juni 2007) (http:/ / www. fcn. de/ index. php?id=8430)<br />

[42] Der FCN-Fanverband e. V. www.fanverband.de (3. Juni 2007) (http:/ / www. fanverband. de/ fanverband/ index. html)|<br />

[43] Die Aufgaben und Ziele des FCN-Fanverband e. V. www.fanverband.de (3. Juni 2007) (http:/ / www. fanverband. de/ fanverband/ aufgaben.<br />

html)|<br />

[44] Der SC. www.sc-n.de (3. Dezember 2008) (http:/ / www. sc-n. de/ <strong>der</strong>sc/ chronik. php)<br />

[45] Julius: Die Geschichte <strong>der</strong> Ultras Nürnberg 1994. Website <strong>der</strong> Ultras Nürnberg (http:/ / www. un94. com/ ), Oktober 2005 (Unter<br />

http://www.un94.com/index.php?con=geschichte&sub=ueber eingesehen am 3. Juni 2007)<br />

[46] Umbau <strong>der</strong> Nordkurve (http:/ / www. fcn. de/ news/ artikel/ umbau-<strong>der</strong>-nordkurve/ )<br />

[47] B<strong>aus</strong>enwein et al. 2006, S. 304ff.<br />

[48] Leichtathletik – Deutsche Mannschaftsmeisterschaften. www.sport-komplett.de (3. Januar 2009) (http:/ / www. sport-komplett. de/<br />

sport-komplett/ sportarten/ l/ leichtathletik/ hst/ 8_2. html)<br />

[49] http:/ / www. nn-online. de/ thema. asp?start=1& thema=159<br />

[50] http:/ / d-nb. info/ gnd/ 4134897-7<br />

[51] http:/ / gso. gbv. de/ DB=2. 1/ CMD?ACT=SRCHA& IKT=1016& SRT=YOP& TRM=4134897-7<br />

1. FSV Mainz 05<br />

1. FSV Mainz 05<br />

Voller Name 1. Fußball- und<br />

Sportverein<br />

Mainz 05 e.V.<br />

Gegründet 16. o<strong>der</strong> 27. März 1905<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Stadion Stadion am Bruchweg<br />

Plätze 20.300<br />

Präsident Harald Strutz<br />

Trainer Thomas Tuchel<br />

Homepage<br />

www.mainz05.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 9. Platz<br />

Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e. V. (kurz 1. FSV Mainz 05) ist ein 1905 gegründeter Sportverein <strong>aus</strong><br />

Mainz. Neben <strong>der</strong> Fußballabteilung, <strong>der</strong>en erste Mannschaft seit <strong>der</strong> Saison 2009/10 wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Fußball-Bundesliga antritt, besitzt <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 noch eine Handball- und eine Tischtennisabteilung. Diese<br />

spielen jedoch im Gegensatz zu <strong>der</strong> Fußballabteilung nur eine untergeordnete Rolle.


1. FSV Mainz 05 303<br />

Zu den größten sportlichen Erfolgen <strong>der</strong> Fußballabteilung zählen die Jahre in <strong>der</strong> höchsten deutschen Spielklasse<br />

zwischen 2004 und 2007 sowie seit 2009, die Teilnahme am UEFA-Cup in <strong>der</strong> Saison 2005/06 sowie das Erreichen<br />

des Halbfinals im DFB-Pokal in <strong>der</strong> Spielzeit 2008/09.<br />

Die Geschäftsräume und die Hauptspielstätte Stadion am Bruchweg befinden sich im Mainzer Stadtteil<br />

Hartenberg-Münchfeld südwestlich <strong>der</strong> Innenstadt. Zur Wahrung <strong>der</strong> wirtschaftlichen und damit auch sportlichen<br />

Konkurrenzfähigkeit des Vereins baut die Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) <strong>der</strong> Stadt Mainz seit dem 5.<br />

Mai 2009 in Mainz-Bretzenheim die 33.982 Zuschauer fassende Coface-Arena, welche <strong>der</strong> Verein zukünftig pachten<br />

wird. [2] Der Umzug in das neue Stadion soll zur Saison 2011/12 stattfinden. [3]<br />

Geschichte<br />

1905–1919: Entstehung und frühe Jahre<br />

Der früheste Vorgängerklub des heutigen 1. FSV Mainz 05 entstand im März 1905 im heute nicht mehr bestehenden<br />

Café Neuf nahe <strong>der</strong> heutigen Großen Langgasse in <strong>der</strong> Mainzer Innenstadt. Das genaue Gründungsdatum ist<br />

umstritten; während Nachkriegsquellen den 16. März nennen, ist in den Festschriften zum 20. und 25.<br />

Vereinsjubiläum vom 27. März die Rede. Im Sommer 1905 – <strong>der</strong> exakte Termin ist nicht überliefert – trat <strong>der</strong> noch<br />

namenlose Verein zu seinem ersten Spiel an. Gegen den im selben Jahr gegründeten FC Germania Gustavsburg<br />

gewannen die Mainzer 5:3 (100 Jahre später war ein erneutes Aufeinan<strong>der</strong>treffen <strong>der</strong> beiden Vereine Teil <strong>der</strong><br />

Jubiläumsfeierlichkeiten; die 05er, mittlerweile Bundesligist, gewannen 14:0). Wenig später bekam das „wilde<br />

Gebilde“, wie die Grün<strong>der</strong> ihren Verein anfangs nannten, einen Namen: 1. Mainzer Fußballclub „Hassia“ 05. Unter<br />

diesem Namen bestritt <strong>der</strong> Verein seine ersten datierten Spiele: Am 13. August verloren die Mainzer gegen eine<br />

Mannschaft <strong>aus</strong> Biebrich, wahrscheinlich mangels exakter Regelkenntnisse 1:2 durch eine frühe Form des Golden<br />

Goal [4] , 14 Tage später 0:1 gegen den Mainzer Fußball-Club 1904. Die 04er waren <strong>der</strong> älteste reine Fußballverein<br />

<strong>der</strong> Stadt und hinter dem heute noch bestehenden Mainzer Vorortklub FVgg Mombach 03 <strong>der</strong> zweitälteste<br />

Fußballverein Rheinhessens, lösten sich aber schon nach wenigen Jahren wie<strong>der</strong> auf.<br />

Zum Ersten Vorsitzenden wurde im Oktober 1905 auf einer „außerordentlichen Generalversammlung“ <strong>der</strong> 15-jährige<br />

Eugen Salomon gewählt, <strong>der</strong> zum 24. Juni 1906 den Eintritt in den Verband Süddeutscher Fußball-Vereine erwirkte.<br />

Zuvor waren die Fußballer nur unregelmäßig gegen an<strong>der</strong>e unorganisierte Vereine angetreten. Am 7. Oktober 1906<br />

bestritten die 05er ihr erstes Pflichtspiel. In <strong>der</strong> Klasse B blieb Hassia in <strong>der</strong> Hinrunde ohne Punktverlust, fiel aber in<br />

<strong>der</strong> Rückrunde ins Mittelfeld zurück. Fußball spielten die aktiven Sportler in den ersten Jahren nur im Frühjahr und<br />

Herbst. Der Sommer war <strong>der</strong> Leichtathletik vorbehalten.<br />

Ein Meilenstein für den Verein war das Gastspiel des fünfmaligen Westkreismeisters FC Pfalz 03 Ludwigshafen am<br />

25. Dezember 1909. Mittlerweile spielte man nicht mehr auf dem provisorischen Platz am Gautor son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />

Mainzer Radrennbahn am heutigen Fichteplatz. Diese erste Partie gegen eine damalige „Spitzenmannschaft“ ging<br />

zwar trotz einer frühen Führung mit 2:5 verloren, aber <strong>der</strong> Mainzer Anzeiger druckte anlässlich dieser Begegnung im<br />

Verlauf mehrerer Wochen nicht nur das Fußball-Regelwerk, son<strong>der</strong>n auch eine Beschreibung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Mannschaftspositionen und erstmals die Namen <strong>der</strong> Spieler ab. Die noch junge Sportart und <strong>der</strong> Klub selbst erlebten<br />

daraufhin einen Popularitätsschub, <strong>der</strong> sich in <strong>der</strong> ersten vierstellige Zuschauerzahl am Ostersonntag 1910<br />

<strong>aus</strong>drückte. Rund 1.200 Zuschauer sahen den 6:2-Sieg gegen die im Militärfußball sehr erfolgreiche Besatzung des<br />

Kreuzers SMS Gneisenau – finanziell profitierte <strong>der</strong> Verein jedoch nicht davon, da <strong>der</strong> Kassierer die Einnahmen<br />

veruntreute. Später im selben Jahr bekamen die 05er auf einem von <strong>der</strong> Preußisch-Hessischen Eisenbahn gepachteten<br />

Grundstück an <strong>der</strong> Hattenbergstraße ihren ersten eigenen Sportplatz mit Tribüne und Umkleidekabinen. Die Anlage<br />

wurde mit einer 1:5-Nie<strong>der</strong>lage gegen die Stuttgarter Kickers eingeweiht.<br />

Am 16. August 1912 fusionierte die „Hassia“ mit dem Mainzer Fußballclub „Hermania“ 1907 anlässlich einer<br />

gemeinsamen Generalversammlung, die erneut im Café Neuf stattfand. Die „Hermania“ war seit 1907 ein<br />

Lokalrivale gewesen und hatte sich <strong>aus</strong> Aktiven <strong>der</strong> vormaligen Fußballabteilung des heute noch existierenden


1. FSV Mainz 05 304<br />

Mainzer TV 1817 zusammengesetzt. Der 1. FC Hassia-Hermania 05, <strong>der</strong> wenig später zum 1. Fußballverein Mainz<br />

05 umbenannt wurde, bestritt sein letztes Spiel vor dem Ersten Weltkrieg am Ostersonntag 1914, das mit einem<br />

3:1-Erfolg gegen die Auswahl des Kreuzers SMS Mainz endete. Gegen Kriegsende bildete <strong>der</strong> 1. Fußballverein<br />

Mainz 05 eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem Sportverein 08 Mainz und auch nach dem Ende <strong>der</strong><br />

Kampfhandlungen blieb die Verbindung erhalten, wodurch <strong>der</strong> 1. Mainzer Fußball- und Sportverein 05 entstand.<br />

1919–1933: Bezirksliga Hessen<br />

Flugblatt zum zweiten Spiel gegen Vasas<br />

Saison Platz<br />

1919/20 9<br />

1920/21 1<br />

(von)<br />

(10)<br />

(10)<br />

3 (3)<br />

12–24<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

43:18, 26–10<br />

5:8, 2–6*<br />

1921/22 3 (8) 36:7, 19–9<br />

1922/23 6 (8) 16:16, 12–16<br />

1925/26 2 (8) 37:26, 21–7<br />

1926/27 1<br />

1927/28 2<br />

(10)<br />

6 (6)<br />

(10)<br />

2 (8)<br />

1928/29 2 (9)<br />

4 (8)<br />

51:28, 26–10<br />

13:37, 5–15*<br />

46:28, 24–12<br />

38:25,<br />

17–11**<br />

46:16, 24–8<br />

32:35,<br />

14–14**<br />

1929/30 4 (8) 29:32, 14–14<br />

1930/31 4 (8) 27:28, 13–15<br />

1931/32 1<br />

1932/33 1<br />

(10)<br />

8 (8)<br />

(10)<br />

7 (8)<br />

68:25, 29–7<br />

20:35, 9–19*<br />

57:20, 31–5<br />

35:38, 8–20*<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

5.143<br />

4.607<br />

* Süddeutsche Meisterschafts-Endrunde<br />

** Trostrunde <strong>der</strong> Liga-Vizemeister<br />

Erster Höhepunkt im Vereinsleben des jungen Fußball- und<br />

Sportvereins waren die beiden internationalen Freundschaftsspiele<br />

gegen Vasas Budapest im Juni 1920. Die 05er gewannen das von einer<br />

intensiven Werbekampagne begleitete erste Duell mit 1:0 (die einzige<br />

Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Ungarn bei ihrer Deutschland-Tournee) und blieben<br />

auch drei Tage später in <strong>der</strong> Revanchebegegnung beim 0:0 ohne<br />

Nie<strong>der</strong>lage. Diese Spiele markierten den Beginn <strong>der</strong> ersten „großen<br />

Ära“ von Mainz 05, die durch die Gründung eines einheitlichen


1. FSV Mainz 05 305<br />

Ligasystems nach dem Ersten Weltkrieg ermöglicht wurde. Nachdem sie sich im ersten Jahr nur knapp in <strong>der</strong> neuen<br />

Bezirksliga gehalten hatten, bildeten die unter an<strong>der</strong>em mit den Gebrü<strong>der</strong>n Freitag und dem Ex-Nationalverteidiger<br />

Kurt Diemer <strong>aus</strong> Berlin sowie dem Rückkehrer Hugo Ries verstärkten Mainzer in dieser Phase bald eine regionale<br />

Spitzenmannschaft, die überregional allerdings stets chancenlos war. In den Spielzeiten 1920/21, 1931/32 und<br />

1932/33 gewannen die Mainzer jeweils die Hessenmeisterschaft, 1926/27 (aufgrund einer vorübergehenden<br />

Staffel-Neuordnung) den Titel im Bezirk Rheinhessen-Saar, was jeweils zur Teilnahme an <strong>der</strong> Süddeutschen<br />

Meisterrunde berechtigte.<br />

„Größter Tag <strong>der</strong> Mainzer Sportgeschichte“ [5] nannte <strong>der</strong> Mainzer Anzeiger den 22. November 1925, an dem die<br />

eben erst von einem zweijährigen Absturz in die Zweitklassigkeit zurückgekehrten 05er beim späteren<br />

Rheinhessen-Saar-Meister FV 03 Saarbrücken mit 1:0 siegten. Am Ende jener Saison verpasste <strong>der</strong> Aufsteiger die<br />

Meisterschaft um nur einen Punkt. Berühmt wurde in <strong>der</strong> folgenden Saison am 20. März 1927 das Spiel in <strong>der</strong><br />

Süddeutschen Meisterrunde gegen den 1. FC Nürnberg, dem erfolgreichsten deutschen Fußballverein <strong>der</strong><br />

1920er-Jahre. Die Mainzer trotzten hier vor 12.000 Zuschauern dem späteren Deutschen Meister, <strong>der</strong> mit den<br />

„Idolen“ Hans Kalb und Heinrich Stuhlfauth sowie acht weiteren Nationalspielern angetreten war, ein 3:3 ab,<br />

nachdem sie zur Halbzeit durch Tore von Georg Kaiser (2) und Paul Lipponer sogar 3:1 geführt hatten.<br />

In diese Phase fällt auch <strong>der</strong> Bau des Sportplatzes am Fort Bingen (rund 500 Meter südlich des Stadions am<br />

Bruchweg auf dem heutigen Universitätsgelände). Der Platz wurde 1920 als erste vereinseigene Kampfbahn eröffnet,<br />

aber nur 17 Jahre später enteignet und abgerissen.<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Hans Lautner – Draisbach, Otto Freitag – Clemens Weilbächer, Willi Freitag, Karl Kast – Heinrich Decker, Jakob<br />

Schnei<strong>der</strong>, Paul Lipponer, Karl Scherm, Georg Kaiser. Trainer: Paul Oßwald<br />

1933–1945: Mainz 05 während des Dritten Reichs<br />

Saison Platz<br />

1933/34* 11<br />

(von)<br />

(12)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

44:53,<br />

19–25<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

3.864<br />

1934/35 2 (12) 75:32, 35–9 2.876<br />

1935/36 3 (12) 44:37,<br />

23–21<br />

1936/37 9 (12) 28:50,<br />

17–27<br />

1937/38 9 (10) 34:37,<br />

14–22<br />

1938/39 6 (13) 49:47,<br />

1939/40<br />

1940/41<br />

24–24<br />

1941/42 5 (10) 45:44,<br />

18–18<br />

* in <strong>der</strong> Gauliga<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Erfolge in den frühen 1930ern waren die Mainzer für die erste Saison in <strong>der</strong> 1933 gegründeten Gauliga<br />

Südwest qualifiziert. Wie bereits in den Meisterrunden <strong>der</strong> Vorjahre war die Mannschaft auch in dieser sportlich<br />

anspruchsvollen Liga überfor<strong>der</strong>t und stieg bereits im ersten Jahr als Tabellenvorletzter ab. Dabei beendeten sie die


1. FSV Mainz 05 306<br />

Saison mehrere Wochen vor dem Rest <strong>der</strong> Liga und mussten die direkten Konkurrenten, die in ihren verbleibenden<br />

Spielen punkteten, ohne Gegenwehr vorbeiziehen lassen. Ein zusätzliches Handicap bedeuteten die Ausfälle <strong>der</strong><br />

Torhüter Lautner und Ewald Hahndorf zu Saisonbeginn, durch die die 05er die ersten fünf Partien mit Feldspieler<br />

Schildge im Tor bestreiten mussten. 1935 verpassten die lange auf dem ersten Tabellenplatz stehenden 05er den<br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg, als im direkten Duell <strong>der</strong> SC Opel Rüsselsheim am vorletzten Spieltag vorbeizog. Als<br />

entscheidendes Hin<strong>der</strong>nis hatte sich hier die Verletzung von Torjäger und Ex-Waldhöfer Heinrich Decker<br />

her<strong>aus</strong>gestellt, <strong>der</strong> in den 20 Begegnungen zuvor 28 Mal getroffen hatte.<br />

Sowohl Deckers langer Ausfall als auch die überdurchschnittliche Anzahl von Unentschieden sorgten in <strong>der</strong> Saison<br />

1935/36 früh für einen großen Abstand zur Spitzengruppe. Nach einer weiteren enttäuschenden Spielzeit 1936/37 –<br />

beson<strong>der</strong>s auf fremden Plätzen – versuchte <strong>der</strong> Verein, eine neue Aufbruchstimmung zu erzeugen, die aber durch<br />

den Verlust des Stadions, das 1937 einer Flak-Kaserne weichen musste, verpuffte. Im ersten Jahr ohne eigenen<br />

Sportplatz stiegen die so enteigneten 05er als Vorletzter sportlich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bezirksklasse ab, durften aber durch die<br />

Aufstockung <strong>der</strong> Liga von 10 auf 13 Vereine weiter zweitklassig bleiben.<br />

Im nationalsozialistischen Deutschland galten die 05er als „Judenverein“, da etliche Vereinsmitglie<strong>der</strong>, darunter <strong>der</strong><br />

Grün<strong>der</strong> Eugen Salomon und das Vorstandsmitglied Carl Lahnstein jüdischen Glaubens waren. Zwar hatte <strong>der</strong><br />

Verein eine gemeinsame Erklärung diverser süddeutscher Fußballclubs vom 9. April 1933, in <strong>der</strong> sich die Vereine<br />

wohlwollend zur NS-Machtübernahme äußerten und sich verpflichteten, die „Entfernung <strong>der</strong> Juden“ <strong>aus</strong> dem<br />

deutschen Fußball voranzutreiben, nicht unterschrieben, wenngleich die genauen Umstände und Motive unklar<br />

blieben. [6] Am 10. August 1933 kam es in einer außerordentlichen Generalversammlung dann jedoch durch<br />

Satzungsän<strong>der</strong>ungen zur Gleichschaltung. Eugen Salomon verließ Deutschland noch im selben Jahr.<br />

Im Zuge einer vom nationalsozialistischen Fachamt Fußball verordneten reichsweiten Fusionswelle, die den Zweck<br />

hatte, in den Städten zentrale Großvereine zu schaffen, wurde <strong>der</strong> FSV 1938 mit einem kleinen Nachbarverein<br />

zusammengeschlossen – <strong>der</strong> Reichsbahn SV Mainz 05 entstand. Vor<strong>aus</strong>gegangen war ein gescheiterter<br />

Fusionsversuch, nach dem den 05ern die Spielerlaubnis vorübergehend entzogen worden war. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs, <strong>der</strong> ständige Neuorganisationen des Ligasystems mit sich brachte, wurde das Kunstprodukt 1943 Meister<br />

<strong>der</strong> zweitklassigen Kreisklasse Mainz. Im Herbst 1944 wurde <strong>der</strong> Spielbetrieb eingestellt, nach Kriegsende <strong>der</strong><br />

Verein aufgelöst.<br />

1945–1963: Neubeginn und Oberliga Südwest<br />

Saison Platz<br />

1946 10<br />

(von)<br />

(10)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

20:60, 7–29<br />

1946/47 3 (8) 28:19,<br />

16–12<br />

1947/48 8 (14) 36:49,<br />

25–27<br />

1948/49 8 (13) 39:67,<br />

1949/50 11<br />

(16)<br />

1950/51 12<br />

(14)<br />

1951/52 10<br />

(16)<br />

20–28<br />

48:74,<br />

26–34<br />

33:75,<br />

14–38<br />

69:82,<br />

28–32<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

3.750<br />

4.179<br />

3.244<br />

5.433


1. FSV Mainz 05 307<br />

1952/53 8 (16) 59:55,<br />

30–30<br />

1953/54 7 (16) 61:55,<br />

1954/55 14<br />

(16)<br />

1955/56 10<br />

(16)<br />

1956/57 10<br />

(16)<br />

31–29<br />

51:64,<br />

20–40<br />

52:64,<br />

27–33<br />

38:59,<br />

28–32<br />

1957/58 6 (16) 58:56,<br />

1958/59 12<br />

(16)<br />

1959/60 11<br />

(16)<br />

33–27<br />

55:78,<br />

24–36<br />

38:58,<br />

24–36<br />

1960/61 5 (16) 37:45,<br />

31–29<br />

1961/62 9 (16) 47:96,<br />

1962/63 12<br />

(16)<br />

25–35<br />

33:51,<br />

23–37<br />

Bereits kurz nach Kriegsende wurde in <strong>der</strong> Vereinsgaststätte Martinsburg am Kästrich in <strong>der</strong> Mainzer Oberstadt die<br />

Wie<strong>der</strong>gründung des 1. FSV Mainz 05 beschlossen. Am 11. November 1945 genehmigte das französische<br />

Militärgouvernement die im Oktober noch abgelehnte Wie<strong>der</strong>aufnahme des organisierten Sports in Mainz. Wenig<br />

später wurde <strong>der</strong> Verein im Wirtsh<strong>aus</strong> Roter Kopf unter <strong>der</strong> Leitung von Konrad Weil, dem Vorsitzenden des<br />

Sport<strong>aus</strong>schusses <strong>der</strong> letzten Vorkriegsjahre, neu gegründet. Bereits an Allerheiligen hatte es das erste<br />

Nachkriegsspiel gegeben: 1:1 beim MTV 1817. Im zweiten Spiel siegte die Spitzenmannschaft TuS Neuendorf mit<br />

6:1 an <strong>der</strong> Zahlbacher Straße, wo die 05er bis Februar 1946 spielten.<br />

Noch im Winter 1945/46 nahm die Oberliga Saarpfalz, <strong>der</strong> früheste Vorgänger <strong>der</strong> Oberliga Südwest, den<br />

Spielbetrieb auf. Die 05er waren Gründungsmitglied, was angesichts einer 0:15-Nie<strong>der</strong>lage beim 1. FC<br />

Kaiserslautern kurz vor Saisonbeginn nicht unumstritten war. „Unter solchen Umständen verdient Mainz 05 als <strong>der</strong><br />

Verein, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit am meisten für den Mainzer Fußballsport getan hat, den Vorrang. Wir erwarten<br />

jetzt nur, dass die 05er alles aufbieten, was zu einer anständigen Haltung in <strong>der</strong> Oberliga notwendig ist“, for<strong>der</strong>te<br />

<strong>der</strong> Mainzer Anzeiger wenige Tage nach dem Spiel. [7] Im ersten Ligaspiel nach dem Krieg verloren die Mainzer am<br />

6. Januar 1946 2:4 gegen den späteren Südwestmeister 1. FC Saarbrücken und mit nur zwei Siegen beendeten sie die<br />

Saison auf dem letzten Tabellenplatz.<br />

Bereits 1946 wurde <strong>der</strong> südwestdeutsche Fußball reformiert. Die Saarpfalz-Liga wurde wie<strong>der</strong> eingestellt und durch<br />

die 1. Liga Südwestdeutschland, Gruppe Nord ersetzt. In einer einmonatigen Pokalrunde wurden jeweils zwei<br />

Teilnehmer <strong>aus</strong> den Bezirken Rheinland, Rheinhessen, Pfalz und Saargebiet ermittelt. Die 05er qualifizierten sich<br />

mit einem knappen Sieg nach Verlängerung gegen den SV Gonsenheim. Am Ende belegten sie den dritten Platz,<br />

auch dank eines 3:1-Siegs über den FCK an Fastnacht. Die Mainzer etablierten sich fortan in <strong>der</strong> Oberliga, wo sie<br />

jedoch nie eine Hauptrolle spielten. Der Verein nahm zwar an je<strong>der</strong> Oberligasaison teil, stand aber auch nur vier Mal<br />

(1953, 1954, 1958 und 1961) in <strong>der</strong> oberen Tabellenhälfte und musste mehrmals lange um den Klassenerhalt<br />

fürchten.<br />

5.680<br />

5.533<br />

4.467<br />

5.067<br />

3.880<br />

4.033<br />

4.000<br />

2.800<br />

2.767<br />

3.333<br />

1.967


1. FSV Mainz 05 308<br />

Entscheidend für die weitere Entwicklung des Vereins war die Saison 1951/52. Unter <strong>der</strong> Führung von Walter<br />

Strutz, <strong>der</strong> als Nachfolger des tödlich verunglückten Charly Armbruster den Vereinsvorsitz übernommen hatte,<br />

konnte sich <strong>der</strong> Verein finanziell konsolidieren. Gleichzeitig wurde <strong>der</strong> im Krieg beschädigte Sportplatz am<br />

Bruchweg mo<strong>der</strong>nisiert und auf ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern <strong>aus</strong>gebaut – eine Zuschauerzahl, die<br />

gegen den 1. FC Kaiserslautern fünf Mal erreicht wurde, unter an<strong>der</strong>em beim größten sportlichen Erfolg in <strong>der</strong><br />

Oberliga, als die 05er am 15. November 1953 vor <strong>aus</strong>verkauftem H<strong>aus</strong> den FCK 5:2 besiegten. Werner Sommer,<br />

Walter Sonnenberger und dreimal Karl-Heinz Wettig trafen gegen den Pfälzer Serienmeister, <strong>der</strong> mit vier seiner fünf<br />

späteren Weltmeister angetreten war.<br />

Dennoch wären die 05er im Jubiläumsjahr 1955 beinahe abgestiegen: Am Saisonende mussten sie beim<br />

Vorjahresdritten TuS Neuendorf o<strong>der</strong> gegen den späteren Südwest-Vizemeister Wormatia Worms punkten. Trotz des<br />

frühen 0:2-Rückstands gewannen die Mainzer die entscheidenden Punkte durch ein 3:2 in Neuendorf, was trotz einer<br />

deftigen 3:8-Nie<strong>der</strong>lage gegen Worms im Anschluss für Platz 14 genügte. Kurz nach Saisonende trat <strong>der</strong> englische<br />

Pokalfinalist Manchester City mit dem deutschen Torhüter Bert Trautmann am Bruchweg zum Jubiläumsspiel an,<br />

das die Mainzer vor 10.000 Zuschauern mit 2:1 gewannen. Sogar rund 30.000 Zuschauer sahen am 6. November<br />

1955 den 2:1-Sieg beim SV Saar 05 Saarbrücken. Dieser Rekordbesuch hatte allerdings wenig mit dem Spiel <strong>der</strong><br />

05er zu tun – es war nur die „Ouvertüre“ zum Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FCK.<br />

Die folgenden Jahre verliefen für die 05er meist unspektakulär. Lediglich 1962 qualifizierten sie sich erstmals für<br />

den DFB-Pokal, wo sie in <strong>der</strong> ersten Runde dem 1. FC Köln 0:5 unterlagen.<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Otto Schedler – Josef Amadori, Alfred Höfer – Hermann Ronde, Erich Reith, Norbert Liebeck – Bernhard Christ,<br />

Lothar <strong>Buch</strong>mann, Horst Lebefromm, Josef Meinhardt, Karl-Heinz Wettig. Trainer: Heinz Baas.<br />

1963–1976: Regionalliga Südwest, 2. Bundesliga Süd<br />

Saison Platz<br />

(von)<br />

1963/64 4 (20) 82:57,<br />

1964/65 11<br />

(18)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

47–29<br />

55:64,<br />

28–40<br />

1965/66 3 (16) 66:39,<br />

38–22<br />

1966/67 4 (16) 50:35,<br />

39–21<br />

1967/68 4 (16) 57:32,<br />

1968/69 13<br />

(16)<br />

1969/70 12<br />

(16)<br />

38–22<br />

40:58,<br />

23–37<br />

37:58,<br />

25–35<br />

1970/71 7 (16) 57:49,<br />

35–25<br />

1971/72 4 (16) 57:41,<br />

37–23<br />

1972/73 1 (16) 80:41,<br />

44–16<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

2.632<br />

2.171<br />

2.687<br />

2.705<br />

3.787<br />

1.867<br />

1.667<br />

2.427<br />

4.067<br />

5.700


1. FSV Mainz 05 309<br />

1973/74 5 (16) 88:49,<br />

1974/75 11<br />

(20)<br />

1975/76 12<br />

(20)<br />

38–22<br />

63:60,<br />

38–38<br />

81:92,<br />

36–40<br />

Als 1963 die Bundesliga eingeführt wurde, war <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 nicht qualifiziert. In <strong>der</strong> neu gegründeten<br />

Regionalliga Südwest gehörte <strong>der</strong> Verein stattdessen meist zur Spitzengruppe: In den ersten fünf Jahren wurden die<br />

Mainzer ein Mal Dritter, drei Mal Vierter und 1966 fehlten nur drei Punkte zur Südwestmeisterschaft. Dem<br />

gegenüber stand im Jahr darauf das mit 79 Zuschauern am schlechtesten besuchte Ligaspiel <strong>der</strong> Nachkriegszeit, das<br />

gegen den FC 08 Homburg unter <strong>der</strong> Woche <strong>aus</strong>getragenen wurde, für den Ausgang <strong>der</strong> Meisterschaft bedeutungslos<br />

war und mit <strong>der</strong> Live-Übertragung des Län<strong>der</strong>spiels zwischen Deutschland und Jugoslawien zusammenfiel.<br />

Sportliche Höhepunkte waren speziell in <strong>der</strong> DFB-Pokalsaison 1964/65 zu finden, als die Mainzer den späteren<br />

Deutschen Meister Wer<strong>der</strong> Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München (2:2 n.V. in Mainz,<br />

2:1 in München) <strong>aus</strong> dem Wettbewerb warfen – erst im Viertelfinale schieden die Mainzer gegen den 1. FC<br />

Nürnberg (0:3) <strong>aus</strong>.<br />

In den späten 60ern verloren die 05er den Anschluss an die Spitzengruppe. Nachdem sie bereits in <strong>der</strong> Schlussphase<br />

<strong>der</strong> Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahe gekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im<br />

folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden<br />

Nachbarn SpVgg Weisenau Mainz nach, die von den SVW-Mitglie<strong>der</strong>n jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt<br />

wurde, dass das Votum <strong>der</strong> 05-Mitglie<strong>der</strong> gar nicht mehr stattfand. Dem FSV gelang am Saisonende den<br />

Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.<br />

1970 begann unter Trainer Erich Gebauer <strong>der</strong> Umbruch, <strong>der</strong> drei Jahre später zur Südwestmeisterschaft führte. Mit<br />

dem langjährigen Stammtorwart Kurt Planitzer, Verteidiger Heinz Wassermann, <strong>der</strong> zuvor in sechs Jahren nur vier<br />

Spiele verpasst hatte, den Läufern Carlo Storck und Richard Kl<strong>aus</strong>s sowie den Angreifern Gerhard Bopp (<strong>der</strong><br />

fünfeinhalb Jahre später zurückkam), Georg Tripp und Horst Klinkhammer waren in jener Sommerp<strong>aus</strong>e sieben<br />

Stammspieler unter den 15 Abgängen des damaligen Tabellenzwölften. Die deutlich verjüngte Mannschaft wurde in<br />

<strong>der</strong> Saison 1970/71 nach einem guten Start (am zweiten Spieltag ein 6:0-Sieg gegen den amtierenden<br />

Südwestmeister SV Alsenborn) Tabellensiebter und belebte das Interesse <strong>der</strong> Mainzer Fußballfreunde neu: Nach<br />

dem 4:0-Heimsieg gegen Eintracht Trier wurden laut <strong>der</strong> lokalen Presse „in <strong>der</strong> Stadt erstmals seit den Pokalspielen<br />

von 1965 wie<strong>der</strong> Jugendliche mit Fahnen in den Vereinsfarben gesehen“. [8]<br />

Obwohl Gebauer, mit dem mittelfristig <strong>der</strong> Aufstieg in die Bundesliga angegangen werden sollte, den Verein bereits<br />

1971 aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen als Beamter <strong>der</strong> Bundesbahndirektion wie<strong>der</strong> verließ, blieb die<br />

„Marschrichtung“ auch unter dessen Nachfolger Bernd Hoss gleich. Vorstopper Helmut Müllges, <strong>der</strong> letzte<br />

verbliebene Spieler <strong>aus</strong> Oberligazeiten, beendete seine Karriere, und unterstützt durch den Mainzer Konzern Werner<br />

und Mertz, <strong>der</strong> mit seiner Marke Blendax erster Großsponsor <strong>der</strong> Vereinsgeschichte wurde, waren die Mainzer in <strong>der</strong><br />

Lage, viele prominente Neuzugänge zu verpflichten, darunter den bundesligaerfahrenen Torjäger Gerd Klier vom<br />

Hamburger SV, <strong>der</strong> insgesamt vier Mal Torschützenkönig <strong>der</strong> Regionalliga Süd bzw. Südwest wurde, und 1972 den<br />

dänischen Nationalspieler Torben Nielsen von B 03 Kopenhagen. Das Konzept ging auf: Am 6. Mai 1973 wurde <strong>der</strong><br />

Verein durch ein 1:1 gegen den direkten Konkurrenten Röchling Völklingen vor 18.000 Zuschauern zum einzigen<br />

Mal Meister <strong>der</strong> Regionalliga Südwest. In <strong>der</strong> folgenden Aufstiegsrunde zur Bundesliga belegten die 05er hinter dem<br />

späteren Aufsteiger SC Fortuna Köln, mit dem sie sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, und dem FC<br />

St. Pauli, <strong>der</strong> erst am für den Aufstieg bedeutungslosen letzten Spieltag vorbei zog, den dritten Platz.<br />

Durch die Erfolge in <strong>der</strong> Regionalliga waren die Mainzer 1974 für die neu gegründete zweigleisige Zweite<br />

Bundesliga qualifiziert. Zwei Jahre lang hielt <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 gut mit und belegte die Plätze 11 und 12 (von<br />

insgesamt 20 Mannschaften) in <strong>der</strong> Südstaffel. Nach dem zweiten Jahr, das die Mainzer mit den meisten Toren und<br />

4.433<br />

4.553<br />

3.516


1. FSV Mainz 05 310<br />

den zweitmeisten Gegentoren <strong>der</strong> Liga abgeschlossen hatten, sorgten sie für ein Novum im deutschen Profifußball,<br />

indem sie als erster Verein <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gründen freiwillig auf die Zweitligalizenz verzichteten und sich in<br />

die Amateurliga Südwest zurückzogen. Diesem Beispiel folgten in den anschließenden Jahren mehrere Zweitligisten.<br />

Der sportlich abgestiegene SSV Jahn Regensburg blieb an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> Mainzer in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga.<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Kurt Planitzer – Carlo Storck – Herbert Scheller, Helmut Müllges, Heinz Wassermann – Horst Schuch, Hans-Jürgen<br />

Richter, Kurt Sauer – Herbert Renner, Gerd Klier, Charly Tripp. Trainer: Bernd Hoss.<br />

1976–1988: Amateurfußball<br />

Saison Platz<br />

1976/77 6<br />

1977/78 1<br />

1978/79 3<br />

1979/80 5<br />

1980/81 1<br />

1981/82 2<br />

1982/83 8<br />

1983/84 8<br />

1984/85 2<br />

1985/86 5<br />

1986/87 5<br />

1987/88 1<br />

(von)<br />

(19)<br />

(20)<br />

(18)<br />

(18)<br />

(18)<br />

(21)<br />

(20)<br />

(18)<br />

(18)<br />

(18)<br />

(18)<br />

(18)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

94:49, 46–26 834<br />

108:37,<br />

65–11<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

1.047<br />

82:41, 47–21 988<br />

68:49, 39–29 732<br />

86:45, 49–19 1.033<br />

88:37, 57–23 1.305<br />

82:70, 41–35 863<br />

60:61, 38–30 646<br />

69:29, 49–19 1.313<br />

66:36, 41–27 747<br />

57:31, 42–26 510<br />

62:19, 54–14 1.265<br />

In <strong>der</strong> Drittklassigkeit zählten die Mainzer meist zu den Südwest-Spitzenmannschaften, erlebten aber auch eine <strong>der</strong><br />

schwersten Krisen <strong>der</strong> Vereinsgeschichte, als im August 1982 die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller<br />

Ungereimtheiten gegen den Verein ermittelte und gleichzeitig <strong>der</strong> Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem<br />

Autounfall nahe Koblenz verstarb. Dabei stellte sich her<strong>aus</strong>, dass Jughard in großem Stil Gel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Deutschen<br />

Anlagen Leasing, <strong>der</strong>en Generalbevollmächtigter er war, für den Verein veruntreut hatte. Die 05er wurden so in<br />

einen <strong>der</strong> bis dato größten bundesdeutschen Wirtschaftsskandale verwickelt. Die genauen Umstände von Jughards<br />

Tod – Unfall o<strong>der</strong> Suizid – konnten nicht vollständig geklärt werden. [9]<br />

Nachdem die völlig neu zusammengestellte Mannschaft die erste Saison nach dem Rückzug nur auf dem sechsten<br />

Platz <strong>der</strong> sportlich schwachen Amateurliga Südwest beendet hatte, gelang 1978 die erste Südwestmeisterschaft. Die<br />

Mainzer eroberten kurz vor <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende nicht mehr her.


1. FSV Mainz 05 311<br />

In <strong>der</strong> kurz nach dem letzten Spieltag beginnenden Aufstiegsrunde gegen die Meister <strong>der</strong> Amateurligen Saarland<br />

(Borussia Neunkirchen) und Rheinland (TuS Neuendorf), die eine längere Regenerationszeit hatten, waren die<br />

Mainzer allerdings chancenlos. In <strong>der</strong> 1978 eingeführten Amateur-Oberliga, die die drei Südwest-Amateurligen<br />

vereinte, brauchten die 05er drei Jahre, um erstmals Meister zu werden. Trotzdem stiegen sie erneut nicht auf, weil<br />

gerade in jener Saison die Zweite Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und <strong>der</strong> Aufstieg in die<br />

Zweitklassigkeit deshalb <strong>aus</strong>gesetzt war. 1982 – im Jahr <strong>der</strong> „Jughard-Affäre“ – scheiterten die Mainzer knapp am<br />

FC 08 Homburg, worauf mit jeweils Rang 8 in den beiden folgenden Jahren die jeweils schlechteste Platzierung in<br />

<strong>der</strong> Oberliga folgte. Die Rückkehr in die Zweitklassigkeit gelang schließlich im Jahr 1988, nach einem 3:2-Sieg am<br />

letzten Spieltag gegen Eintracht Trier und dem Gewinn <strong>der</strong> dritten Meisterschaft.<br />

In die Amateurzeit zwischen 1976 und 1988 fielen die meisten Titel des 1. FSV Mainz 05, wozu vier<br />

Südwestpokal-Siege, drei Südwest-Meisterschaften und die Amateur-Meisterschaft 1982 (3:0 im Endspiel gegen die<br />

Amateure von Wer<strong>der</strong> Bremen) zählten. Dazu kamen die höchsten dokumentierten Ligaspiel-Siege in <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte: 10:0 gegen den SV Speicher (31. März 1979) und gegen die SG Ellingen-Bonefeld (18. Mai<br />

1980).<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Manfred Petz – Herwart Koppenhöfer – Michael Wocker, Werner Orf, Hans Keller – André Häuser, Gerhard Bopp,<br />

Michael Schuhmacher, Bernd Münch – Charly Mähn, Armin Maier. Trainer: Horst-Dieter Strich.<br />

1988–2001: Abstiegskampf in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga<br />

Saison Platz<br />

1988/89 18<br />

(von)<br />

(20)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

44:76,<br />

29–47<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

4.158<br />

1989/90 * 1 (18) 93:20, 62–6 2.899<br />

1990/91 8 (20) 45:52,<br />

41–35<br />

1991/92 9 (12) 39:38,<br />

1992/93 12<br />

(24)<br />

1993/94 13<br />

(20)<br />

1994/95 14<br />

(18)<br />

1995/96 11<br />

(18)<br />

30–34<br />

54:58,<br />

46–46<br />

46:51,<br />

37–39<br />

50:55,<br />

30–38<br />

5.008<br />

3.994<br />

3.907<br />

3.646<br />

3.958<br />

37:41, 44 4.271<br />

1996/97 4 (18) 50:34, 54 7.124<br />

1997/98 10<br />

(18)<br />

55:48, 44 7.959<br />

1998/99 7 (18) 48:44, 50 7.255<br />

1999/00 9 (18) 41:42, 45 7.515<br />

* in <strong>der</strong> Oberliga Südwest<br />

Eine einschneidende Bedeutung für die weitere Entwicklung des Vereins hatte die Jahreshauptversammlung am 19.<br />

September 1988, bei <strong>der</strong> sich eine Oppositionsgruppe deutlich gegen den Vorsitzenden Bodo Hertlein <strong>aus</strong>sprach. Es


1. FSV Mainz 05 312<br />

kam zu einer Kampfabstimmung zwischen Hertlein und dem Kandidaten dieser Gruppe, Harald Strutz. Zum neuen<br />

Vereinspräsidenten wurde <strong>der</strong> damals 37-jährige Anwalt Harald Strutz gewählt, dessen Vater Walter bereits von<br />

1951 bis 1956 dieses Amt innegehabt hatte. Der damals so entstandene Vereinsvorstand rund um Strutz ist heute<br />

noch fast unverän<strong>der</strong>t im Amt.<br />

Sportlich erlitten Mainzer in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga zunächst wie<strong>der</strong> einen Rückschlag und als 18. und<br />

Tabellendrittletzter stieg <strong>der</strong> Verein direkt wie<strong>der</strong> ab. Aber bereits im folgenden Jahr kamen sie mit einem<br />

„Husarenritt“ (so Trainer Robert Jung) zurück in den Profifußball. Die sehr offensiv <strong>aus</strong>gerichtete Mannschaft blieb<br />

33 Spiele lang ungeschlagen, errang vorzeitig die Meisterschaft und verlor erst am letzten Spieltag gegen den<br />

Vizemeister FSV Salmrohr. Mit vier Siegen in den ersten vier Spielen stand <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 schnell als Sieger<br />

<strong>der</strong> Aufstiegsrunde fest, worauf auch die beiden folgenden Nie<strong>der</strong>lagen keinen Einfluss mehr hatten.<br />

Im ersten Jahr nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg wurden die Mainzer als Tabellenachter bester Aufsteiger <strong>der</strong> Saison<br />

1990/91, hätten aber <strong>aus</strong> formalen Gründen beinahe dennoch den Weg zurück ins Amateurlager gehen müssen: Da<br />

nicht alle Sponsorenvereinbarungen schriftlich fixiert waren, verweigerte <strong>der</strong> DFB den 05ern zunächst die<br />

Zweitligalizenz für die Saison 91/92, wogegen die Mainzer jedoch erfolgreich Protest einlegten. Bis 1996 spielte die<br />

Mannschaft in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga meist gegen den Abstieg und speziell <strong>der</strong> Abstiegskampf in <strong>der</strong> Saison<br />

1995/96 verlief ungewöhnlich. Die Mainzer starten mit nur einem Punkt und 0:14 Toren <strong>aus</strong> acht Spielen in die<br />

Runde und nach einem Trainerwechsel zu Wolfgang Frank, <strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>em dafür sorgte, dass die 05er als einer<br />

<strong>der</strong> ersten Profiklubs in Deutschland fortan mit Viererkette und Raumdeckung agierten, sammelte in <strong>der</strong> Rückrunde<br />

kein Verein mehr Punkte als <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05. Am vorletzten Spieltag standen die Mainzer erstmals auf einem<br />

Nichtabstiegsplatz und platzieren sich am Ende noch auf dem elften Rang. Die entscheidenden Punkte brachte ein<br />

1:0 gegen den VfL Bochum, bei dem zum ersten Mal seit 23 Jahren mehr als 10.000 Mainzer am Bruchweg waren.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison hatten die Mainzer erstmals seit 1973 die Chance, in die Erstklassigkeit zurückzufinden. Erst<br />

am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 96/97 mussten sie ihre Aufstiegshoffnungen begraben: Beim direkten Konkurrenten<br />

VfL Wolfsburg unterlagen sie in einem spannenden „Aufstiegsendspiel“ mit 4:5.<br />

Bis 2001 war die Mannschaft aber wie<strong>der</strong> zumeist in unteren Tabellenregionen zu finden. Eine <strong>der</strong> wenigen<br />

sportlichen Höhepunkte war am 15. Mai 2000 ein überraschen<strong>der</strong> Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten VfL<br />

Bochum unter Interimstrainer Dirk Karkuth und mit einem sportlich gut aufgelegten Torsten Lieberknecht als<br />

„Manndecker“ gegen den Bochumer Spielmacher Yıldıray Baştürk.<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Stephan Kuhnert – Jürgen Klopp, Michael Müller, Peter Neustädter, Steffen Herzberger – Guido Schäfer, Jürgen<br />

Kramny, Fabrizio Hayer, Christian Hock – Ab<strong>der</strong>rahim Ouakili, Sven Demandt. Trainer: Wolfgang Frank.<br />

2001–2008: Die Ära Klopp<br />

Saison Platz<br />

(von)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

2000/01 14 (18) 37:45,<br />

40<br />

2001/02 4 (18) 66:38,<br />

64<br />

2002/03 4 (18) 64:39,<br />

62<br />

2003/04 3 (18) 49:34,<br />

54<br />

2004/05 11 (18) 50:55,<br />

43<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

6.042<br />

9.866<br />

12.977<br />

14.809<br />

20.159


1. FSV Mainz 05 313<br />

2005/06 11 (18) 46:47,<br />

38<br />

2006/07 16 (18) 34:57,<br />

34<br />

2007/08 4 (18) 62:36,<br />

58<br />

20.165<br />

20.212<br />

19.918<br />

bis 2004 und ab 2007: Zweite Bundesliga<br />

2004 bis 2007: Bundesliga<br />

An Fastnacht 2001 wurde eine <strong>der</strong> wichtigsten Entscheidungen <strong>der</strong> jüngeren Vereinsgeschichte getroffen. Wie<strong>der</strong><br />

war <strong>der</strong> Verein in akuter Abstiegsgefahr und entließ am Rosenmontag den Trainer Eckhard Krautzun. Nachfolger<br />

wurde <strong>der</strong> gerade verletzte Abwehrspieler Jürgen Klopp, <strong>der</strong> zwar nicht den nötigen Trainerschein für Profifußball,<br />

aber ein abgeschlossenes Sportstudium hatte und bereits zu Zeiten Wolfgang Franks als Trainer als dessen<br />

verlängerter Arm auf dem Spielfeld galt. Unter Klopps Leitung gewannen die 05er sechs <strong>der</strong> ersten sieben Spiele<br />

und erreichten so erneut den Klassenverbleib.<br />

Die folgenden drei Zweitliga-Spielzeiten bis 2004 brachten dem Klub<br />

unter dem jungen „Motivator Klopp“ Sympathien – und angesichts <strong>der</strong><br />

später knapp verpassten Chancen auch „Mitgefühl“ – über die<br />

Stadtgrenzen hinweg ein. Die Mannschaft stellte in <strong>der</strong> Saison 2001/02<br />

mehrere Startrekorde in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga auf, wurde<br />

Herbstmeister und rangierte noch vor dem letzten Spieltag zwei Punkte<br />

vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Durch die 1:3-Nie<strong>der</strong>lage beim 1.<br />

FC Union Berlin verpassten die Mainzer dennoch den Sprung in die<br />

Bundesliga. Mit 64 Punkten sind sie bis heute punktbester<br />

Zweitliga-Nichtaufsteiger seit Einführung <strong>der</strong> Drei-Punkte-Regel. Nur<br />

Mannschaftsfoto-Termin 2001<br />

ein Jahr später scheiterte <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 erneut unter äußerst unglücklichen Umständen. Zwar hatte die<br />

Mannschaft die Liga nicht mehr so dominiert wie im Vorjahr, dennoch stand sie nach einem 4:1 in Braunschweig<br />

Sekunden vor Saisonende auf einem Aufstiegsplatz. Erst als jene Partie schon abgepfiffen war, traf Alexan<strong>der</strong> Schur,<br />

ein Freund von Jürgen Klopp <strong>aus</strong> gemeinsamen Zeiten bei Rot-Weiß Frankfurt, zum 6:3 für Eintracht Frankfurt<br />

gegen den SSV Reutlingen 05, worauf die Frankfurter aufgrund <strong>der</strong> um ein einziges Tor besseren Tordifferenz die<br />

Mainzer auf den vierten Rang verdrängten. Mit 20 Treffern wurde Andrij Woronin erster<br />

Zweitliga-Torschützenkönig von Mainz 05. Im dritten Anlauf standen die Mainzer fast nie in <strong>der</strong> Spitzengruppe <strong>der</strong><br />

Liga, blieben durch eine Erfolgsserie in den letzten fünf Saisonspielen jedoch bis zum letzten Spieltag in Reichweite<br />

des dritten Platzes. Durch das 3:0 gegen Eintracht Trier am letzten Spieltag und die gleichzeitige 0:1-Nie<strong>der</strong>lage des<br />

Konkurrenten Alemannia Aachen beim Karlsruher SC gelang nun „nachträglich“ <strong>der</strong> viel umjubelte Aufstieg in die<br />

höchste deutsche Spielklasse – erneut mit einem Rekord; 54 Punkte hatten für einen Erstligaaufstieg in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> 2. Fußball-Bundesliga noch nie gereicht.


1. FSV Mainz 05 314<br />

Die in <strong>der</strong> Bundesliga unerfahrenen Mainzer galten sofort als<br />

Abstiegskandidat, aber dem misslungenen Auftakt gegen den VfB<br />

Stuttgart (2:4) folgte umgehend eine Serie, die am zweiten Spieltag mit<br />

einem Sieg den Hamburger SV (2:1 nach 0:1-Rückstand) und die sechs<br />

folgenden Partien anhielt; zu den „Besiegten“ zählten <strong>der</strong> Deutsche<br />

Meister Wer<strong>der</strong> Bremen (2:1), sowie Champions-League-Teilnehmer<br />

Bayer 04 Leverkusen (2:0). Beim Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg<br />

(3:4-Nie<strong>der</strong>lage nach 2:0-Führung) am 11. Spieltag standen die<br />

Mainzer sogar kurzzeitig an <strong>der</strong> Tabellenspitze und am Ende beendeten<br />

die Mainzer die Saison als bester <strong>der</strong> drei Aufsteiger auf dem 11.<br />

Tabellenplatz, nachdem <strong>der</strong> Klassenverbleib bereits am 32. Spieltag<br />

Ausschnitt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Choreografie zum 100.<br />

Vereinsjubiläum<br />

festgestanden hatte. Neben einem weiteren Jahr in <strong>der</strong> Bundesliga freute sich <strong>der</strong> Klub in <strong>der</strong> Saison 2005/06 über<br />

die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Als Gewinner <strong>der</strong> deutschen Fair-Play-Wertung wurde<br />

Mainz 05 im Sommer 2005 <strong>der</strong> dem DFB zugeloste Startplatz in <strong>der</strong> UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Dort<br />

scheiterte die Mannschaft nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands<br />

(ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) in <strong>der</strong> ersten Hauptrunde des UEFA-Cups am späteren Sieger FC Sevilla. Nach einem<br />

überraschenden 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimspiele in den<br />

Qualifikationsrunden in <strong>der</strong> Frankfurter Commerzbank-Arena <strong>aus</strong>getragen wurde, mit 2:0. In <strong>der</strong> Liga schafften die<br />

05er in <strong>der</strong> Saison 2005/06 trotz schwachem Start mit fünf Nie<strong>der</strong>lagen zu Saisonbeginn bereits am vorletzten<br />

Spieltag den Klassenverbleib und wurden am Ende erneut Elfter. Das letzte Jahr in <strong>der</strong> ersten Bundesligaphase des<br />

Klubs verlief weniger harmonisch. Bereits in <strong>der</strong> Vorbereitung sorgten Differenzen mit Torjäger Michael Thurk, <strong>der</strong><br />

die 05er im Streit zu Eintracht Frankfurt verließ, für Unmut im Klub, <strong>der</strong> zudem einige Leistungsträger verlor. So<br />

war das Team nicht in <strong>der</strong> Lage, die Abgänge <strong>der</strong> Offensivspieler Michael Thurk, Benjamin Auer, Mohamed Zidan<br />

und Antonio da Silva zu verkraften und wurde bis ans Tabellenende durchgereicht. Hoffnung keimte auf, als die<br />

Bremer Leihgabe Leon Andreasen und „Rückkehrer“ Zidan das Team sichtbar verstärkten – Zidan wurde mit 13<br />

Toren in 15 Einsätzen bester Mainzer Torschütze <strong>der</strong> gesamten Saison – und Anschluss ans untere<br />

Tabellenmittelfeld herstellten. Im letzten Viertel <strong>der</strong> Saison fielen die 05er jedoch wie<strong>der</strong> auf die Abstiegsplätze<br />

zurück und stiegen am Ende <strong>der</strong> Spielzeit 2006/07 nach drei Jahren zum ersten Mal <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga ab.<br />

Obwohl Mainz 05 in <strong>der</strong> Saison 2007/08 gleich zwanzig Mal auf einem Aufstiegsplatz stand, verpasste die<br />

Mannschaft – erneut als Vierter – die sofortige Rückkehr ins „Oberh<strong>aus</strong>“. Jürgen Klopp, <strong>der</strong> bereits heftig vom FC<br />

Bayern München, dem Hamburger SV und dem VfL Wolfsburg umworben worden war, 2006 gar ein Kandidat für<br />

Jürgen Klinsmanns Nachfolge als Bundestrainer gewesen war, verließ den Verein und nahm ein Angebot von<br />

Borussia Dortmund an. Zu seinem Abschied auf dem Gutenbergplatz kamen circa 15.000 Fans.<br />

Elf <strong>der</strong> Ära Kriterien<br />

Dimo Wache – Robert Nikolic, Manuel Friedrich, Nikolče Noveski, Marco Rose – Fabian Gerber, Christof Babatz,<br />

Antonio da Silva – Michael Thurk, Benjamin Auer, Andrij Woronin. Trainer: Jürgen Klopp.<br />

Ab 2008: Die Gegenwart


1. FSV Mainz 05 315<br />

Saison Platz<br />

2008/09 2<br />

2009/10 9<br />

2010/11<br />

(von)<br />

(18)<br />

(18)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

62:37,<br />

63<br />

36:42,<br />

47<br />

Zuschauer-<br />

schnitt<br />

19.404<br />

20.085<br />

bis 2009 : Zweite Bundesliga<br />

ab 2009: Bundesliga<br />

Zur Saison 2008/09 übernahm Jørn An<strong>der</strong>sen die Trainerstelle beim 1. FSV Mainz 05. Unter <strong>der</strong> Regie des<br />

Norwegers standen die 05er nur zweimal (am ersten und am vierten Spieltag) nicht auf einem <strong>der</strong> ersten drei Plätze.<br />

Nach dem Gewinn <strong>der</strong> Herbstmeisterschaft in <strong>der</strong> 2. Bundesliga gelang <strong>der</strong> Mannschaft trotz einer schwachen<br />

Heimbilanz (Platz 12 <strong>der</strong> Heimtabelle mit 27 Punkten) mit einem 2:0 beim direkten Konkurrenten und Angstgegner<br />

SpVgg Greuther Fürth am 33. Spieltag eine Vorentscheidung im Kampf um den Wie<strong>der</strong>aufstieg. Ausschlaggebend<br />

für die Rückkehr in die Bundesliga als Tabellenzweiter war die Auswärtsbilanz mit 36 Punkten und 30:15 Toren, die<br />

in <strong>der</strong> Geschichte des deutschen Profifußballs lediglich von Wer<strong>der</strong> Bremen (37 Punkte, 37:17 Tore in <strong>der</strong><br />

Meisterschaftssaison 2003/04) übertroffen wurde. Im DFB-Pokal erreichten die 05er durch Siege beim SV<br />

Babelsberg 03, gegen den 1. FC Köln, beim späteren Zweitligameister SC Freiburg und gegen den FC Schalke 04<br />

erstmals das Halbfinale. Dort glich <strong>der</strong> burkinische Torjäger Aristide Bancé, <strong>der</strong> bereits in allen Pokalspielen bis auf<br />

das Erstrundenspiel getroffen hatte, im Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen die Bayer-Führung <strong>aus</strong>; am Ende<br />

verloren die 05er in <strong>der</strong> Verlängerung mit 1:4. Ungeachtet <strong>der</strong> Erfolge hatte An<strong>der</strong>sen bereits seit Mitte <strong>der</strong><br />

Rückrunde 2008/09 in <strong>der</strong> Kritik gestanden und wenige Tage nach <strong>der</strong> Pokalnie<strong>der</strong>lage beim VfB Lübeck (1:2 n.V.)<br />

trennten sich die 05er von ihrem Chefcoach nebst Co-Trainer Jürgen Kramny.<br />

Neuer Trainer wurde Thomas Tuchel, <strong>der</strong> wenige Wochen vorher mit den A-Junioren <strong>der</strong> 05er die Deutsche<br />

Meisterschaft gewonnen hatte. Trotz <strong>der</strong> geringen Vorbereitungszeit gelang ein guter Start in die Bundesligasaison<br />

2009/10. Am dritten Spieltag besiegten die 05er den FC Bayern München mit 2:1 und sie kompensierten schwache<br />

Ergebnisse in fremden Stadien mit guten Heimspielen und blieben auf eigenem Platz bis zum 26. Spieltag (1:2 gegen<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen) ungeschlagen. Bereits am 30. Spieltag stand <strong>der</strong> Klassenerhalt rechnerisch fest und durch den<br />

folgenden 1:0-Sieg beim Hamburger SV übertrafen die 05er ihren bis dato gültigen Punkte-Vereinsrekord in <strong>der</strong><br />

Bundesliga. Am vierten Spieltag <strong>der</strong> Saison 2010/11 schafften die Mainzer mit einem 2:0-Sieg bei Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte den Sprung an die Tabellenspitze <strong>der</strong> Bundesliga, die sie auch an den beiden<br />

darauffolgenden Spieltagen verteidigen konnten, unter an<strong>der</strong>em mit einem 2:1-Sieg beim FC Bayern München,<br />

welcher den sechsten Sieg in Folge darstellt.<br />

Ligazugehörigkeit<br />

Eintrittskarte des FSV Mainz 05 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison<br />

1996/97


1. FSV Mainz 05 316<br />

• Bis 1914: diverse regionale Ligen • 1963–74: Regionalliga Südwest<br />

(zweitklassig)<br />

• 1914–19: kein Spielbetrieb • 1974–76: 2. Bundesliga Süd (zweitklassig)<br />

• 1919–23: Kreisliga Rhein / Hessen / Wiesbaden (jeweils erstklassig) • 1976–78: Amateurliga Südwest (drittklassig)<br />

• 1923–25: Kreisliga Rhein/Nahe (zweitklassig) • 1978–88: Oberliga Südwest (drittklassig)<br />

• 1925–33: Bezirksliga Hessen bzw. Rheinhessen-Saar (erstklassig) • 1988/89: 2. Bundesliga (zweitklassig)<br />

• 1933/34: Gauliga Südwest (erstklassig) • 1989/90: Oberliga Südwest (drittklassig)<br />

• 1934–44: diverse unterklassige Ligen • 1990–04: 2. Bundesliga (zweitklassig)<br />

• 1944/45: kein Spielbetrieb • 2004–07: 1. Bundesliga (erstklassig)<br />

• 1945–63: Oberliga Südwest (erstklassig) • 2007–09: 2. Bundesliga (zweitklassig)<br />

Mainz 05 im DFB-Pokal<br />

• seit 2009: 1. Bundesliga (erstklassig)<br />

Große Erfolge im DFB-Pokal blieben den 05ern bislang verwehrt. 1964/65, 1999/00 und 2005/06 erreichten sie<br />

jeweils das Viertelfinale. 1999 und 2006 schieden die 05er jeweils <strong>aus</strong>wärts beim hochfavorisierten FC Bayern<br />

München <strong>aus</strong>, den sie beim zweiten Mal immerhin in die Verlängerung zwangen. In <strong>der</strong> Saison 2008/09 gelang<br />

durch einen 1:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 erstmals <strong>der</strong> Einzug in das Halbfinale des Wettbewerbs.<br />

Bei <strong>der</strong> zweiten Teilnahme unterlagen die Mainzer 1965 zuh<strong>aus</strong>e dem 1. FC Nürnberg 0:3, stellten aber immerhin<br />

einen bis heute gültigen Zuschauerrekord im Stadion am Bruchweg auf: 24.000 Zuschauer sahen teilweise auf<br />

kurzfristig errichteten Zusatztribünen das Spiel gegen die Franken. In den vorherigen Runden hatten sich die 05er<br />

gegen den späteren Deutschen Meister Wer<strong>der</strong> Bremen (1:0 in Mainz) und den Titelverteidiger TSV 1860 München<br />

(2:2 n.V. in Mainz, 2:1 in München) durchgesetzt. Auf die nächste Teilnahme mussten die Mainzer acht Jahre<br />

warten. 1973 unterlagen sie ebenfalls den Nürnbergern 1:4.<br />

Von 1973 an bis zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, <strong>der</strong> für die Mainzer ab 1991 die Teilnahme am DFB-Pokal<br />

garantierte, spielten die 05er regelmäßig im Pokal mit, überstanden aber nie die zweite Runde. Die besten Ergebnisse<br />

des damaligen Drittligisten waren 1983 ein knappes 0:1 gegen den späteren Deutschen Meister VfB Stuttgart, im<br />

Jahr zuvor ein 3:6 n.V. gegen den Bundesligisten FC Schalke 04, gegen den die 05er einen 0:2-Rückstand<br />

<strong>aus</strong>geglichen und bis in die 106. Minute noch 3:2 geführt hatten, und schließlich die Revanche gegen Schalke, ein<br />

1:0 in <strong>der</strong> Saison 1986/87.<br />

Die erste einigermaßen erfolgreiche Pokalsaison seit 1965 begann 1994 mit einem knappen Sieg bei den Amateuren<br />

von Wer<strong>der</strong> Bremen. Anschließend setzten sich die 05er beim Bundesligisten MSV Duisburg 2:0 durch und lieferten<br />

im Achtelfinale nach 1:0-Führung und 2:5-Rückstand Borussia Mönchengladbach einen heißen Kampf: Christian<br />

Hock und „Schorsch“ Müller brachten den Zweitligisten innerhalb von 120 Sekunden auf 4:5 heran. Nach mehreren<br />

vergebenen Ausgleichschancen gelang Stefan Effenberg gegen die mit elf Mann stürmenden 05er erst in <strong>der</strong><br />

Nachspielzeit das 6:4 für den späteren Pokalsieger.<br />

Ähnlich spektakulär wie ihre Vorgänger in den 60ern traten die 05er in <strong>der</strong> Saison 1999/00 auf. Nach einem Freilos<br />

in <strong>der</strong> ersten Runde und einem 2:1 gegen den VfL Halle 96 in <strong>der</strong> zweiten Runde besiegten die Mainzer erst den<br />

Bundesliga-Dritten Hamburger SV (2:0) und dann in Unterzahl den Champions-League-Teilnehmer Hertha BSC<br />

(2:1 n.V.) <strong>aus</strong>: Kurz nach <strong>der</strong> Berliner Führung wurde Jürgen Klopp mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, in <strong>der</strong> 99.<br />

Minute direkt nach seinem Tor zum 2:1 auch <strong>der</strong> brasilianische Stürmer Marcio Rodrigues. Dennoch brachten neun<br />

Mainzer die Führung gegen elf Berliner über die Zeit. Im Viertelfinale hatten die 05er bei Bayern München keine<br />

Chance. Immerhin waren die 8000 Mainzer unter den 11.200 Zuschauern, die im Olympiastadion zwei Tage vor<br />

Heiligabend bei −15° das Spiel sahen, deutlich in <strong>der</strong> Überzahl.<br />

Zwei Jahre später gelang den 05ern in <strong>der</strong> zweiten Runde ein Sieg gegen Angstgegner SpVgg Greuther Fürth (3:2),<br />

ehe sie dem 1. FC Kaiserslautern im Achtelfinale 2:3 unterlagen, dabei in Unterzahl mehrere Möglichkeiten hatten,<br />

ein 0:3 <strong>aus</strong>zugleichen.


1. FSV Mainz 05 317<br />

2005 schafften die 05er es zum dritten Mal ins Viertelfinale. Dabei setzten sie sich jeweils im Elfmeterschießen –<br />

jahrelang die große Schwäche <strong>der</strong> 05er – beim VfL Osnabrück und beim 1. FC Kaiserslautern durch. Dem Sieg in<br />

Kaiserslautern folgte ein wochenlanger Streit. Der FCK versuchte, in zwei Instanzen beim DFB die Spielwertung<br />

anzufechten, da <strong>der</strong> Schuss des FCK-Spielers Ferydoon Zandi im Elfmeterschießen, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Querlatte hinter die<br />

Torlinie gesprungen war, als Tor hätte gewertet werden müssen. Umstritten blieb, ob <strong>der</strong> Ball dies mit vollem<br />

Umfang getan hatte. Der Einspruch wurde zweimal abgewiesen, da es sich laut Urteilsbegründung um eine<br />

Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handelte. Im Viertelfinale reisten die 05er erneut zu den Bayern. Diesmal<br />

gingen sie früh in Führung und mussten erst in <strong>der</strong> Schlussphase den Ausgleich hinnehmen. In <strong>der</strong> Verlängerung<br />

glichen die Mainzer die Bayern-Führung <strong>aus</strong>, verloren aber dennoch 2:3.<br />

2009 kamen die 05er nach einem 3:1-Auswärtssieg im Achtelfinale beim Ligakonkurrenten SC Freiburg zum vierten<br />

Mal ins Viertelfinale. Zuvor hatten sie den SV Babelsberg 03 und den 1. FC Köln besiegt. Am 3. März 2009 gewann<br />

Mainz zu H<strong>aus</strong>e im Viertelfinale gegen Schalke 04 mit 1:0 und erreichte so erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte das<br />

Halbfinale des Wettbewerbs. Im Halbfinale verlor Mainz jedoch bei Bayer Leverkusen mit 1:4 n.V. Dagegen schied<br />

man in <strong>der</strong> folgenden Saison bereits in <strong>der</strong> ersten Runde durch ein 1:2 n.V. beim VfB Lübeck <strong>aus</strong>.<br />

Erfolge<br />

Meisterschaften<br />

• Hessenmeister und Teilnehmer an <strong>der</strong> süddeutschen Meisterschafts-Endrunde: 1920, 1926, 1932, 1933.<br />

• Südwestmeister und Teilnehmer an <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur Bundesliga: 1973<br />

• Südwestmeister und Teilnehmer an <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga: 1978, 1988, 1990<br />

• Südwestmeister: 1981<br />

• Amateurmeister: 1982<br />

• Deutscher A-Jugend-Meister: 2009<br />

Aufstiege<br />

• Aufstieg in die Bezirksliga (damals erstklassig): 1925<br />

• Aufstieg in die Zweite Bundesliga: 1988, 1990<br />

• Aufstieg in die Bundesliga: 2004, 2009<br />

Pokal-Wettbewerbe<br />

• Südwestpokalsieg: 1962, 1965, 1974, 1979, 1980, 1982 und 1986<br />

• Erreichen des UEFA-Cups: 2005<br />

• Erreichen des DFB-Pokal-Halbfinales 2008/09<br />

Rivalitäten und Freundschaften<br />

Die ersten großen Rivalen <strong>der</strong> 05er waren die lokalen Konkurrenten. In <strong>der</strong> Vorkriegszeit gilt das vor allem für den<br />

SV Weisenau, aber auch den großen Nachbarn SV Wiesbaden, <strong>der</strong> in Mainz von 1925 bis 1934 jedes Jahr verlor,<br />

zuh<strong>aus</strong>e aber auch nur vier Punkte abgab.<br />

Die Rivalität mit Wormatia Worms entwickelte sich <strong>aus</strong> dem Kopf-an-Kopf-Rennen um die rheinhessische<br />

Bezirksligameisterschaft in <strong>der</strong> Saison 1926/27, das von einem Stellvertreterkampf in den Zeitungen (auf Wormser<br />

Seite: Richard Kirn, später hochrangiger Journalist im kicker-Vorgänger „Sportmagazin“) begleitet wurde. Die 05er<br />

gewannen den Titel 1926, die Wormser anschließend viermal hintereinan<strong>der</strong>. Eine Anekdote <strong>aus</strong> dem Frühjahr 1932<br />

verdeutlicht die Schärfe dieser Rivalität: Nachdem die Hessenmeisterschaft 1931/32 wie<strong>der</strong> nach Mainz gegangen<br />

war, die 05er aber im Gegensatz zu den Wormsern in <strong>der</strong> Süddeutschen Endrunde chancenlos waren, veröffentlichte<br />

<strong>der</strong> Mainzer Anzeiger den Leserbrief zweier Wormatia-Spieler, die her<strong>aus</strong>arbeiten wollten, dass die Mainzer<br />

Meisterschaft Zufall sei und die Wormatia wahrer Hessenmeister. Wochen später verpasste die Wormatia die<br />

gesamtdeutsche Meisterschaftsendrunde durch eine Nie<strong>der</strong>lage bei den 05ern, die so in den vier Saisonspielen gegen


1. FSV Mainz 05 318<br />

Worms ungeschlagen blieben. „Hessenmeister zu Recht!“ triumphierte darauf <strong>der</strong> Mainzer Anzeiger. Die Rivalität<br />

zur Wormatia setzt sich in den Oberligaspielen <strong>der</strong> Wormser gegen die zweite Mannschaft <strong>der</strong> Mainzer fort. Eine<br />

eher freundschaftliche Rivalität entwickelte sich in den 80ern zwischen dem Südwestverein Mainz 05 und <strong>der</strong><br />

hessischen FVgg. Kastel 06. Die jährlichen Vergleichsspiele zwischen dem links- und dem rechtsrheinischen<br />

Mainzer Oberligisten, die im Ligaspielbetrieb nicht aufeinan<strong>der</strong>treffen konnten, zogen regelmäßig viele Zuschauer<br />

an.<br />

Zu Zweitligazeiten etablierten sich Rivalitäten mit dem SV Darmstadt 98, SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC<br />

Saarbrücken, die aber mangels Berührungspunkten ebenfalls kaum noch wahrgenommen werden. Die aktuellen<br />

Rivalitäten zu Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern sind vergleichsweise jüngeren Datums.<br />

Seit dem 4:6 im DFB-Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach am 25. Oktober 1994 entwickelte sich eine<br />

Fanfreundschaft zwischen 05ern und Borussen, die aber schon nach wenigen Jahren brüchig wurde und heute nur<br />

noch von wenigen Fans gepflegt wird. Nie beson<strong>der</strong>s verbreitet, dafür umso dauerhafter ist die Freundschaft zur TuS<br />

Koblenz, die noch <strong>aus</strong> gemeinsamen Oberligazeiten stammt.<br />

Personalien<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Torwart<br />

Name Trikot Nationalität<br />

Martin Pieckenhagen 1<br />

Christian Wetklo 29<br />

Heinz Müller 33<br />

Abwehr<br />

Bo Svensson 2<br />

Malik Fathi 3<br />

Nikolče Noveski 4<br />

Eugen Gopko 5<br />

Radoslav Zabavník 8<br />

Jan Kirchhoff 15<br />

Christian Fuchs 22<br />

Zsolt Lőw 24<br />

Niko Bungert 26<br />

Mittelfeld<br />

Marco Caligiuri 6<br />

Eugen Polanski 7<br />

Jan Šimák 10<br />

Florian Heller 16<br />

Lewis Holtby 18<br />

Elkin Soto 19<br />

Miroslav Karhan 21


1. FSV Mainz 05 319<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Trainerstab 2010/11<br />

Abgänge<br />

Andreas Ivanschitz 25<br />

Marcel Risse 23<br />

Angriff<br />

Sami Allagui 9<br />

Morten Rasmussen 11<br />

André Schürrle 14<br />

Haruna Babangida 17<br />

Ádám Szalai 28<br />

Petar Sliskovic 35<br />

• Tim Hoogland (FC Schalke 04)<br />

• Chadli Amri (1. FC Kaiserslautern)<br />

• Dragan Bogavac (unbekannt)<br />

• Malik Fathi (Spartak Moskau), war <strong>aus</strong>geliehen<br />

• Dimo Wache (Karriereende)<br />

• Stefan Bell (verliehen an TSV 1860 München)<br />

• Filip Trojan (verliehen an MSV Duisburg)<br />

• Jahmir Hyka (Panionios Athen)<br />

• Aristide Bancé (Al-Ahli)<br />

Zugänge<br />

• Stefan Bell (eigene Junioren)<br />

• Marco Caligiuri (SpVgg Greuther Fürth)<br />

• Eugen Gopko (eigene Junioren)<br />

• Manuel Schnei<strong>der</strong> (eigene Junioren)<br />

• Petar Slišković (eigene Junioren)<br />

• Lewis Holtby (<strong>aus</strong>geliehen vom FC Schalke 04)<br />

• Haruna Babangida (vereinslos)<br />

• Dragan Georgiev (FK Turnovo)<br />

• Christian Fuchs (<strong>aus</strong>geliehen vom VfL Bochum)<br />

• Ádám Szalai (Real Madrid Castilla, war bereits <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Sami Allagui (SpVgg Greuther Fürth)<br />

• Martin Pieckenhagen (vereinslos, zuletzt Heracles Almelo)<br />

• Morten Rasmussen (<strong>aus</strong>geliehen von Celtic Glasgow)<br />

• Marcel Risse (<strong>aus</strong>geliehen von Bayer 04 Leverkusen)<br />

• Malik Fathi (Spartak Moskau, war bereits <strong>aus</strong>geliehen)


1. FSV Mainz 05 320<br />

Struktur<br />

Name Funktion Nationalität<br />

Thomas Tuchel Chef-Trainer<br />

Arno Michels Co-Trainer<br />

Stephan Kuhnert Torwart-Trainer<br />

Als einer von wenigen deutschen Profifußballvereinen ist <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 heute noch ein reiner eingetragener<br />

Verein.<br />

Vorstand<br />

Vereinspräsident ist seit 1988 Harald Strutz. Seine Vizepräsidenten sind Peter Arens, Jürgen Doetz und Karl-Heinz<br />

Elsäßer, die weiteren Vorstandsmitglie<strong>der</strong> Schatzmeister Friedhelm Andres, Jugendleiter Hubert Friedrich, Bernhard<br />

Geitel, Manfred Thöne und Manager Christian Heidel. Seit Strutz' Wahl zum Präsidenten wurde dieses Gremium nur<br />

geringfügig verän<strong>der</strong>t.<br />

Nationalspieler<br />

Manuel Friedrich ist <strong>der</strong> einzige Spieler von Mainz 05, <strong>der</strong> während seiner Zeit beim FSV auch das Trikot <strong>der</strong><br />

deutschen A-Nationalmannschaft tragen durfte.<br />

Deutsche Ex-Nationalspieler im 05-Trikot waren Kurt Diemer, Karl Scherm, Helmut Schnei<strong>der</strong>, Erich Bäumler und<br />

Hanno Balitsch, zudem ist Malik Fathi im aktuellen Ka<strong>der</strong> des FSV ein ehemaliger deutscher Nationalspieler. Der<br />

bei den Mainzer Junioren <strong>aus</strong>gebildete Franco Foda spielte zweimal für das DFB-Team.<br />

In deutschen Juniorennationalmannschaften spielten zuletzt André Schürrle (U21), <strong>der</strong> an Rot Weiss Ahlen<br />

<strong>aus</strong>geliehene Mario Vrančić (U20), Stefan Bell, Eugen Gopko, Christoph Sauter (alle U19), Benedikt Saller (U18)<br />

und Shawn Parker (U17).<br />

Ehemalige deutsche U21-Nationalspieler im aktuellen Ka<strong>der</strong> sind Niko Bungert (2008), Eugen Polanski (2005) und<br />

Malik Fathi (2004).<br />

Ausländische Nationalspieler im Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mainzer sind <strong>der</strong>zeit Jahmir Hyka (Albanien), Félix Borja (Ecuador),<br />

Elkin Soto (Kolumbien), Nikolče Noveski (Mazedonien), Andreas Ivanschitz und Christian Fuchs(beide Österreich),<br />

Miroslav Karhan, Radoslav Zabavník (beide Slowakei), Jan Simak (Tschechien), Zsolt Lőw und Ádám Szalai (beide<br />

Ungarn).<br />

Vorher spielten bereits die Nationalspieler Spasoje Bulajič (Slowenien), Igoris Morinas (Litauen), Blaise Nkufo<br />

(Schweiz), Tamás Bódog (Ungarn), Conor Casey (USA), Andrij Woronin (Ukraine), Cha Du-Ri (Südkorea), Otto<br />

Addo (Ghana), Imre Szabics (Ungarn), Mohamed Zidan (Ägypten), Leon Andreasen (Dänemark), Milorad Peković<br />

(Montenegro), Chadli Amri (Algerien) und Aristide Bancé (Elfenbeinküste) für die 05er.<br />

Trainer


1. FSV Mainz 05 321<br />

Name Amtszeit Name Amtszeit Name Amtszeit<br />

Tibor Hesser 1926/1927 Horst Zaro 1966–11/1966 Josip Kuže 1992–10/1994<br />

Atwood 1928/1929 Walter<br />

Sonnenberger<br />

12/1966–1967 Hermann Hummels 10/1994–4/1995<br />

Julius Etz 1929/1930 Erich Bäumler 1967/1968 Horst Franz 4/1995–9/1995<br />

Paul Oßwald 1933/1934 Karlheinz Wettig 1968/1969 Wolfgang Frank 9/1995–3/1997<br />

Clemens Weilbächer 1936/1937 Erich Gebauer 1969–1971 Reinhard Saftig 3/1997–8/1997<br />

Helmut Schnei<strong>der</strong> 1946–1948 Bernd Hoss 1971–1974 Didi Constantini 9/1997–4/1998<br />

Albert Heitz 1948–1950 Uwe Klimaschefski 1974–9/1974 Wolfgang Frank 4/1998–4/2000<br />

Dr. Berno Wischmann 1950–10/1950 Gerd Menne 10/1974–12/1975 Dirk Karkuth 4/2000–2000<br />

Hans Geiger 10/1950–1952 Horst Hülß 1/1976–1980 René<br />

Van<strong>der</strong>eycken<br />

2000–11/2000<br />

Georg Beyerer 1952/1953 Herbert Dörenberg 1980–3/1983 Eckhard Krautzun 11/2000–2/2001<br />

Emil Izsó 1953–12/1954 Lothar Emmerich 3/1983–1984 Jürgen Klopp 2/2001–2008<br />

Gerd Higi 1/1955–1957 Horst-Dieter Strich 1984–1988 Jørn An<strong>der</strong>sen 2008-8/2009<br />

Josef Kretschmann 1957–1959 Horst Hülß 1988–2/1989 Thomas Tuchel seit 8/2009<br />

Heinz Baas 1959–1966 Robert Jung 2/1989–1992<br />

Ehrenspielführer<br />

1. Konrad Weil: Ehrenmitglied, langjähriges Vorstandsmitglied, Vorsitzen<strong>der</strong> des Sport- und Spiel<strong>aus</strong>chusses,<br />

"Wie<strong>der</strong>begrün<strong>der</strong>" 1. FSV Mainz 05 im Jahre 1945<br />

2. Gerd Higi: Kapitän und Verteidiger in den 50er Jahren, später Trainer und Vorstandsmitglied<br />

3. Dimo Wache: langjähriger Kapitän und Torwart<br />

Zweite Mannschaft<br />

Saison Platz<br />

(von)<br />

Tore,<br />

Punkte<br />

1999/00 4 (19) 66:33, 63<br />

2000/01 7 (21) 71:43, 64<br />

2001/02 2 (18) 65:23, 69<br />

2002/03 1 (19) 70:23, 73<br />

2003/04* 14 (18) 40:48, 42<br />

2004/05* 16 (18) 29:46, 33<br />

2005/06 3 (17) 55:35, 56<br />

2006/07 2 (17) 62:26, 66<br />

2007/08 1 (18) 87:22, 76<br />

2008/09* 5 (18) 58:45, 52<br />

2009/10* 15 (18) 37:45, 40<br />

* in <strong>der</strong> Regionalliga Süd bzw. West


1. FSV Mainz 05 322<br />

In <strong>der</strong> Geschichte des 1. FSV Mainz 05 gab es zwei Zweite Mannschaften.<br />

Die erste dieser beiden Abteilungen stieg 1956 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> rheinhessischen A-Klasse, Gruppe Nord, in die II.<br />

Amateurliga (damals die dritthöchste Spielklasse) auf. Ein Jahr darauf gelang <strong>der</strong> erneute Aufstieg in die I.<br />

Amateurliga. Der Höhenflug hielt nicht lange an – zwei Jahre nach dem zweiten Aufstieg spielte das Team wie<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> A-Klasse, ab 1964 sogar in <strong>der</strong> B-Klasse, <strong>der</strong> fünfthöchsten Liga. Einige Jahre später wurde die Mannschaft<br />

aufgelöst.<br />

Wie<strong>der</strong> ins Leben gerufen wurde <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 (A) vom späteren Manager Christian Heidel. Die Mannschaft<br />

startete 1992 in <strong>der</strong> untersten Liga. Nach vier Meisterschaften in Folge (die erste ohne Punktverlust) erreichten die<br />

Amateure 1997 die Verbandsliga Südwest. Nach dem dritten Platz 1998 stiegen sie 1999 sogar in die Oberliga<br />

Südwest auf.<br />

Auch hier gehörten die Mainzer zu den Spitzenmannschaften. Nach dem vierten, siebten und zweiten Platz stiegen<br />

sie im vierten Jahr (2003) in die Regionalliga auf, in <strong>der</strong> sie im ersten Jahr den Ligaverbleib schafften. Durch den<br />

Aufstieg <strong>der</strong> Profimannschaft hatte <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 in <strong>der</strong> Jubiläumssaison 2004/05 erstmals alle Mannschaften<br />

von den Profis bis in die unteren Jugendmannschaften in <strong>der</strong> höchsten möglichen Liga, musste aber am Saisonende<br />

den Abstieg <strong>der</strong> Amateure und <strong>der</strong> A-Junioren hinnehmen.<br />

Der von Winter 2004/05 bis April 2010 von Ex-Profi Peter Neustädter trainierte und in <strong>der</strong> Saison 2007/08 in die<br />

Regionalliga West aufgestiegene 1. FSV Mainz 05 II wurde zudem von 2001 bis 2005 fünf Mal in Folge<br />

SWFV-Pokalsieger. In den dar<strong>aus</strong> resultierenden DFB-Pokalspielen erreichte die zweite Mannschaft zwei Mal das<br />

Elfmeterschießen (2001 2:4 gegen Borussia Mönchengladbach, 2003 3:4 gegen den Karlsruher SC), kam aber nie in<br />

die zweite Runde.<br />

Im Sommer 2010 wird die Mannschaft ins Mainzer Juniorenleistungszentrum eingeglie<strong>der</strong>t. Neuer Trainer wird <strong>der</strong><br />

Schweizer Martin Schmidt.<br />

Erfolge<br />

• Südwestmeisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga: 2003<br />

• Südwestpokalsieg: 2001, 2002, 2003, 2004 und 2005<br />

• Aufstieg in die Regionalliga West: 2008<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2009/10<br />

Torwart<br />

Name Nationalität<br />

Pierre Kleinhei<strong>der</strong><br />

Volkan Tekin<br />

Stefan Steigerwald<br />

Abwehr<br />

Fabian Götze<br />

Jan Kirchhoff<br />

Christian Telch<br />

Benjamin Kessel<br />

Marco Tautenhahn<br />

Jurij Kr<strong>aus</strong>e


1. FSV Mainz 05 323<br />

Junioren<br />

Sebastian<br />

Markowitz<br />

Hasan Ali Kaldirim<br />

Mittelfeld<br />

Steven Kröner<br />

Konstantin Fring<br />

Christian Grimm<br />

Viktor Riske<br />

Piero Adragna<br />

Alex Elliott<br />

Angriff<br />

Robin Mertinitz<br />

Khaibar Amani<br />

Adriano Grimaldi<br />

Aleksandar Petreski<br />

Marco di Maria<br />

Die Juniorenabteilung <strong>der</strong> 05er zählt im Südwesten zu den „großen Drei“ mit dem meist dominierenden 1. FC<br />

Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken. Größter Erfolg <strong>der</strong> Abteilung ist sportlich die Deutsche<br />

U19-Meisterschaft 2009, personell die Ausbildung <strong>der</strong> A-Nationalspieler Manuel Friedrich und Franco Foda.<br />

2003 war die U19-Mannschaft Gründungsmitglied <strong>der</strong> U-19-Bundesliga, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> sie nach zwei Jahren abstieg. 2006<br />

wurde Mainz 05 Meister <strong>der</strong> U19-Regionalliga Südwest und stieg im Playoff gegen den Hessenmeister Kickers<br />

Offenbach (5:0, 2:1) wie<strong>der</strong> in die Bundesliga auf, wo die Mannschaft 2006/07 <strong>der</strong> Spitzengruppe angehörte und erst<br />

am letzten Spieltag die Qualifikation zur Deutschen U19-Meisterschaft verpasste. 2008/09 wurde die Mannschaft<br />

unter Trainer Thomas Tuchel Vizemeister <strong>der</strong> Bundesliga Süd/Südwest (hinter dem SC Freiburg), wodurch sie sich<br />

für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierte und nach Erfolgen gegen Wer<strong>der</strong> Bremen und Borussia<br />

Dortmund den Titel errang.<br />

Die B-Junioren wurden unter den Trainern Willi Löhr und ab März 2005 Stefan Hofmann 2004 und 2005<br />

Südwestmeister vor dem FCK. Im Viertelfinale <strong>der</strong> Deutschen Jugendmeisterschaft schieden sie 2004 gegen den<br />

späteren Meister VfB Stuttgart (u. a. mit Sami Khedira) durch zwei Nie<strong>der</strong>lagen <strong>aus</strong>. 2005 erreichten sie gegen<br />

Borussia Dortmund (u. a. mit Nuri Şahin) trotz einer 0:3-Hinspielnie<strong>der</strong>lage im Rückspiel das Elfmeterschießen,<br />

unterlagen aber mit 7:8. Zur Spielzeit 2007/08 qualifizierte sie sich für die neu gegründete U-17-Bundesliga, <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

sie im zweiten Jahr abstiegen.<br />

Die Bundesligaspieler Mimoun Azaouagh, Axel Brummer, Christian Demirtas, Franco Foda, Manuel Friedrich,<br />

Fabrizio Hayer und Markus Kreuz, Damir Vrančić und Mario Vrančić wurden bei den 05-Junioren <strong>aus</strong>gebildet.<br />

Da <strong>der</strong> Verein neben dem Hauptspielfeld im Stadion, das von den beiden Seniorenmannschaften beansprucht wird,<br />

über keine tauglichen Rasenplätze verfügt und die Stadt Mainz keinen Ausweichplatz zur Verfügung stellen kann,<br />

finden ab 2007 die Bundesligaspiele <strong>der</strong> A-Junioren am Nie<strong>der</strong>-Olmer Engelborn, die <strong>der</strong> B-Junioren im Alzeyer<br />

Wartberg-Stadion statt.<br />

Vor den Erfolgen in den 2000ern war <strong>der</strong> Höhepunkt des Mainzer Jugendfußballs die Zeit von 1976 bis 1978. Nicht<br />

nur wurden die A-, B- und C-Jugend-Mannschaften regelmäßig Südwestmeister, A-Jugend und B-Jugend standen


1. FSV Mainz 05 324<br />

auch im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Dabei schied die A-Jugend 1977 gegen den MSV Duisburg nach<br />

einem 4:1-Sieg im Hinspiel und einem 0:4 im Wed<strong>aus</strong>tadion vor 22.000 Zuschauern 0:4 <strong>aus</strong>, die B-Jugend wurde<br />

1977 und 1978 jeweils Dritter <strong>der</strong> Deutschen B-Jugendmeisterschaft, musste sich in den Halbfinalspielen aber<br />

jeweils Schalke 04 mit 2:5 bzw. 1:2 geschlagen geben. In den Spielen um den dritten Platz konnte man sich gegen<br />

Hertha BSC und Eintracht Frankfurt durchsetzen. Trainer <strong>der</strong> A-Jugend war damals Heinz Hinkel, <strong>der</strong> 1979 als<br />

Jugendkoordinator zum 1. FC Kaiserslautern wechselte und viele gute Spieler mit nach Kaiserslautern nahm. Trainer<br />

<strong>der</strong> B-Jugend war Udo Hertlein. Spiele in <strong>der</strong> Südwestliga fanden in <strong>der</strong> Regel vor 1.000 und mehr Zuschauern auf<br />

dem Hartplatz hinter dem Stadion statt.<br />

05er-KidsClub<br />

Seit Juni 2006 führt <strong>der</strong> 1. FSV Mainz 05 das bundesweit einzigartige soziale Projekt „05er-KidsClub – Lernen und<br />

Erleben wie die Profis“ durch. Es handelt sich um eine Plattform für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche unabhängig von<br />

sozialer Herkunft o<strong>der</strong> sportlichen Talenten, bei <strong>der</strong> soziale Werte altersgerecht und erlebnispädagogisch vermittelt<br />

werden. Die Schirmherrschaft hat die Kin<strong>der</strong>buchautorin Ulla Klopp übernommen.<br />

Stadion<br />

Seit Oktober 1938 trägt <strong>der</strong> FSV seine Heimspiele im Stadion am<br />

Bruchweg <strong>aus</strong>. Das reine Fußballstadion am<br />

Dr.-Martin-Luther-King-Weg (früher Bretzenheimer Bruchweg) nahe<br />

<strong>der</strong> Mainzer Universität hat <strong>der</strong>zeit nach mehreren Umbauten 20.300<br />

größtenteils überdachte Plätze, darunter ca. 10.400 Sitzplätze. Zum<br />

Stadiongelände gehören zwei neu angelegte Kunstrasenplätze, ein<br />

weiterer Rasenplatz, <strong>der</strong> wie das Stadion über eine Rasenheizung<br />

verfügt, ein Rasen-Kleinfeld und ein Hartplatz.<br />

Nach eigenen Angaben ist <strong>der</strong> Verein <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Gründen auf<br />

ein größeres Stadion angewiesen, wobei ein Ausbau des jetzigen<br />

Stadions nicht möglich sei. Deshalb erfolgt <strong>der</strong>zeit durch die<br />

Stadion am Bruchweg<br />

Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) <strong>der</strong> Stadt Mainz ein <strong>der</strong> Stadionneubau südlich des Europakreisels rund<br />

zwei Kilometer westlich des jetzigen Standorts. Der endgültige Entwurf des Stadions wurde am 3. Juni 2009<br />

präsentiert [10] und sieht eine Zuschauerzahl von 33.500 vor. Vor<strong>aus</strong>sichtlich ab <strong>der</strong> Rückrunde <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

wird die Coface-Arena die Spielstätte <strong>der</strong> 05er sein. Die Kosten des Stadionb<strong>aus</strong> werden auf 45 Millionen Euro<br />

veranschlagt, dazu kommen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie<br />

für den Erwerb <strong>der</strong> Baufläche. [11]<br />

Vor dem Umzug spielten die 05er 500 Meter südlich des heutigen Stadions auf dem in Eigenarbeit angelegten<br />

Sportplatz am Fort Bingen, <strong>der</strong> 1920 mit einem Freundschaftsspiel gegen Vasas Budapest vor 5.000 Zuschauern<br />

eingeweiht wurde. Nach <strong>der</strong> Erweiterung zur Saison 1926/27 bot die mo<strong>der</strong>ne Kampfbahn mit Tribüne und<br />

<strong>aus</strong>gebauten Stehtraversen Platz für mehr als 10.000 Zuschauer. 1937 musste dieses erste vereinseigene Stadion<br />

einer Flak-Kaserne weichen, die heute den Haupteingang <strong>der</strong> Universität bildet. Als Entschädigung für den Verlust<br />

<strong>der</strong> Anlage mit drei Spielfel<strong>der</strong>n, Tribünen und Umkleidekabinen, in die mehrere hun<strong>der</strong>tt<strong>aus</strong>end Mark investiert<br />

worden waren, erhielt <strong>der</strong> Verein lediglich 3.000 Mark. Die 05er spielten zunächst an <strong>der</strong> Pariser Straße auf dem<br />

Platz des MTV 1817, ab 1938 in <strong>der</strong> Herbert-Norkus-Kampfbahn, wie das städtische Stadion am Bruchweg im<br />

Dritten Reich hieß.<br />

Vor <strong>der</strong> Errichtung des Sportplatzes am Fort Bingen musste <strong>der</strong> Verein unterschiedliche Sportplätze nutzen. Zu<br />

Hassia-Zeiten spielte man auf freien Flächen <strong>der</strong> Befestigung am Gautor, große Spiele wurden auf <strong>der</strong> 1897<br />

errichteten Radrennbahn am nahegelegenen Fichteplatz <strong>aus</strong>getragen. 1910 zog <strong>der</strong> Verein auf den Platz des Mainzer


1. FSV Mainz 05 325<br />

SV 08 an <strong>der</strong> Hattenbergstraße um. Nach dem Krieg und <strong>der</strong> Fusion mit den 08ern musste <strong>der</strong> Klub zunächst auf den<br />

ungeeigneten Schützenfestplatz oberhalb des Stadtparks <strong>aus</strong>weichen, bis die Kampfbahn am Fort Bingen<br />

fertiggestellt war.<br />

Bei den Heimspielen des 1. FSV Mainz 05 wird jedes Tor <strong>der</strong> eigenen Mannschaft mit den ersten Takten des<br />

Narrhallamarsch als Tusch gefeiert.<br />

Handballabteilung<br />

Die Handballabteilung <strong>der</strong> 05er entstand erst 1926, als unter an<strong>der</strong>em die Juniorenabteilung des Wartburgverein<br />

Mainz geschlossen zum FSV wechselte und sich zwei Herren-, ein Damen- und ein Junioren-Feldhandballteam<br />

formierten. Bereits 1927 wurde die Mainzer Herrenmannschaft Bezirks- und Rhein-Saar-Meister. Bis 1930 folgten<br />

zwei weitere Bezirksmeisterschaften. Überregional scheiterten die Mainzer regelmäßig am SV Darmstadt 98. Wie<br />

die Fußballabteilung brachen auch die Handballer nach dem Verlust des Vereinsgeländes ab 1938 zusammen.<br />

Nach dem Krieg konnten die neuformierten Handballer nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Erst 1972 gelang mit<br />

<strong>der</strong> Rheinhessenmeisterschaft <strong>der</strong> Junioren und dem anschließenden zweiten Platz bei <strong>der</strong> Südwestmeisterschaft<br />

wie<strong>der</strong> ein Titel.<br />

Die Herrenmannschaft erreichte 1977 die Oberliga, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> sie 1983 wie<strong>der</strong> abstieg. Bis 1985 und von 1988 bis 1993<br />

spielte das Team in <strong>der</strong> Verbandsliga.<br />

Eine Damenmannschaft gibt es erst seit 1978 wie<strong>der</strong>. Von 1992 bis 1996 traten die 05-Spielerinnen in <strong>der</strong><br />

Regionalliga an. Die Erweiterung <strong>der</strong> Regionalliga Südwest um Hessen und Thüringen schmälerte die<br />

Wie<strong>der</strong>aufstiegschancen. Trotz mehrerer Meisterschaften in <strong>der</strong> Oberliga scheiterte das Team regelmäßig im<br />

Aufstiegs-Play-off.<br />

Die bis Oktober 2006 vom „Magier“ Vlado Stenzel trainierten Damen stiegen 2008 in die Regionalliga Südwest auf.<br />

Im Jahr 2010 gelang <strong>der</strong> Aufstieg in die 2. Bundesliga. Die Herren spielen nur noch in <strong>der</strong> B-Klasse, zuletzt in einer<br />

Spielgemeinschaft mit dem Mombacher Turnverein.<br />

Tischtennisabteilung<br />

Die Tischtennisabteilung des 1. FSV Mainz 05 entstand 1949, als acht Jugendliche des Mainzer Ru<strong>der</strong>vereins, für<br />

die nach <strong>der</strong> Währungsreform die Mitgliedsbeiträge zu hoch wurden, zu den 05ern wechselten. Bereits im ersten Jahr<br />

nahmen drei Spieler an den Deutschen Einzelmeisterschaften teil.<br />

Der erste Star des 05-Tischtennis war <strong>der</strong> mehrfache indische Meister Cudhir Kakhar, <strong>der</strong> sich in den frühen 50ern<br />

dem FSV anschloss und den Topspin in Deutschland einführte.<br />

1954 schlossen sich mehrere Spieler des Landesmeisters Blau-Weiß Gonsenheim, <strong>der</strong> sich auflöste, dem Verein<br />

an. [12] Im gleichen Jahr waren die Mainzer Gründungsmitglied <strong>der</strong> Oberliga Südwest, <strong>der</strong> sie bis 1972 und erneut<br />

von 1976 bis 1978 angehörten. 1956 spielten sie um die Deutsche Meisterschaft mit. 1968 verpasste Mainz 05 als<br />

Oberligazweiter hinter <strong>der</strong> TGS Rödelheim nur knapp die Teilnahme an <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur<br />

Tischtennis-Bundesliga.<br />

Mit Dieter Köhler stellten die 05er 1956 den deutschen Jugendmeister im Einzel und Doppel sowie den<br />

internationalen Jugendmeister. Bei <strong>der</strong> Weltmeisterschaft 1959 bezwang Köhler den chinesischen Asienmeister<br />

Wang Chuan-Yao. Bis heute ist Köhler <strong>der</strong> erfolgreichste Tischtennisspieler des 1. FSV Mainz 05. Bis 1965 stellten<br />

die 05er jedes Jahr den Verbandsmeister Rheinhessens.<br />

Nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg 1980 waren die 05er auch Gründungsmitglied <strong>der</strong> 2. Bundesliga, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> sie im Zuge <strong>der</strong><br />

Staffelreduzierung 1988 wie<strong>der</strong> abstiegen. 1991 spielten die Mainzer nur noch viertklassig. Wayne Estwick,<br />

Nationalspieler von Trinidad und Tobago, sollte ein Schlüsselspieler beim Wie<strong>der</strong>aufstieg werden, kam aber noch<br />

vor seinem ersten Einsatz bei einem Raubüberfall auf den Mainzer Tischtennis-Abteilungsleiter ums Leben.


1. FSV Mainz 05 326<br />

Der bekannteste Mainzer Tischtennisspieler <strong>der</strong> letzten Jahre ist <strong>der</strong> Chinese Li Bing, <strong>der</strong> von 1994 bis 2004 acht<br />

Mal bester Einzelspieler <strong>der</strong> Liga wurde und den Verein wie<strong>der</strong> in die Regionalliga brachte. Seit seinem Wechsel<br />

nach Mainz verpasste er kein einziges Meisterschaftsspiel (Stand: 2005). 2001 brachten die 05er einen weiteren<br />

Spitzenspieler her<strong>aus</strong>. Der damals 15-jährige Patrick Baum wurde in seiner Altersklasse Deutscher und<br />

Europameister. Nach <strong>der</strong> Regionalligameisterschaft 2002 scheiterten die Mainzer in <strong>der</strong> Aufstiegsrunde zur 2.<br />

Bundesliga.<br />

Die Saison 2005/06 schlossen die Mainzer als Zweitplatzierter <strong>der</strong> drittklassigen Regionalliga Südwest ab.<br />

Literatur<br />

• Reinhard Rehberg, Jörg Schnei<strong>der</strong>, Christian Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05: Das <strong>Buch</strong> zum Jubiläum.<br />

Her<strong>aus</strong>geber: 1. FSV Mainz 05, Eigenverlag, Mainz 2005<br />

• Michael Bonewitz: Der Aufstieg. Mainz 05 – tolle Fans – packende Momente – aufregende Bil<strong>der</strong>. Bonewitz<br />

Communications, Mainz 2004, ISBN 3-00-014036-0<br />

• Norman Hänsler: Ermittlung zuschauerorientierter Leistungen im Fußball mittels adaptiver Conjoint Analyse –<br />

Eine sozioökonomische Untersuchung am Beispiel des Fußballzweitligisten Mainz 05. Magisterarbeit, Diplomica.<br />

2001, ISBN 3-8324-4510-2<br />

Fußnote<br />

Nominierungskriterien zur Elf <strong>der</strong> Ära:<br />

• Tor, Abwehr, Mittelfeld: die meisten Einsätze im jeweiligen Zeitraum<br />

• Angriff: die meisten Tore im jeweiligen Zeitraum<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Seite des Vereins [13]<br />

• Online-Archiv des 1. FSV Mainz 05 [14]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. mainz05. de/<br />

[2] Coface Arena (http:/ / www. coface-arena. de)<br />

[3] "Mainz zieht erst im Sommer 2011 um" (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ bundesliga/ startseite/ 541262/<br />

artikel_Mainz-05-zieht-erst-im-Sommer-2011-um. html) vom 18. August 2010 auf kicker.de<br />

[4] Mainzer Anzeiger vom 18. August 1905<br />

[5] Mainzer Anzeiger vom 23. November 1925<br />

[6] Werner Skrentny: Unendlich viel zu verdanken - Jüdische Traditionen im Fußball-Süden, in: Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Davidstern<br />

und Le<strong>der</strong>ball, Göttingen 2003, S. 102<br />

[7] Mainzer Anzeiger vom 20. Dezember 1945<br />

[8] Allgemeine Zeitung vom 7. Dezember 1970<br />

[9] Rehberg, Schnei<strong>der</strong>, Karn u. a.: 100 Jahre 1. FSV Mainz 05. Seite 147f.<br />

[10] mainz05.de: So wird die Coface Arena! (http:/ / www. mainz05. de/ news_zur_coface_arena. html) – News vom 3. Juni 2009<br />

[11] mainz05.de: Neuer Standort für die Coface Arena gefunden (http:/ / www. mainz05. de/ news. html) – News vom 19. Februar 2008<br />

[12] Zeitschrift DTS, 1954/16 S.4<br />

[13] http:/ / www. mainz05. de<br />

[14] http:/ / www. fsv05. de


TSG 1899 Hoffenheim 327<br />

TSG 1899 Hoffenheim<br />

1899 Hoffenheim<br />

Voller Name Turn- und<br />

Sportgemeinschaft<br />

1899 Hoffenheim e. V.<br />

Ort Sinsheim<br />

Gegründet 1. Juli 1899<br />

Vereinsfarben Blau-Weiß<br />

Stadion Rhein-Neckar-Arena<br />

Plätze 30.150<br />

Präsident Peter Hofmann<br />

Trainer Ralf Rangnick<br />

Homepage<br />

Liga Bundesliga<br />

2009/10 11. Platz<br />

www.achtzehn99.de [1]<br />

Die TSG 1899 Hoffenheim (offiziell: Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim e. V.) ist ein Sportverein <strong>aus</strong><br />

dem 3.300 Einwohner zählenden Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim. Bekannt ist <strong>der</strong> etwa 4500 Mitglie<strong>der</strong> (Stand: Juli<br />

2009) zählende Verein vor allem durch seine erste Fußball-Herrenmannschaft, die seit 2008 in <strong>der</strong> Bundesliga spielt.<br />

Neben den Herren spielen auch die A- und B-Junioren in <strong>der</strong> jeweils höchsten Spielklasse, 2008 konnten die<br />

B-Junioren erstmals die Deutsche U17-Meisterschaft gewinnen. Die Fußball-Frauen spielen in <strong>der</strong> 2. Bundesliga<br />

Süd. Neben Fußball gibt es die Abteilungen Leichtathletik und Turnen.<br />

Geför<strong>der</strong>t wird <strong>der</strong> Verein durch den SAP-Mitbegrün<strong>der</strong> Dietmar Hopp, <strong>der</strong> in seiner Jugend selbst für die TSG<br />

Hoffenheim spielte und dessen finanzielle Unterstützung dem Verein zwischen 1990 und 2008 den Aufstieg <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Kreisliga A bis in die Bundesliga ermöglichte. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk legt <strong>der</strong> Klub auf die Jugendarbeit.<br />

Die Heimspiele <strong>der</strong> ersten Mannschaft finden in <strong>der</strong> im Januar 2009 eröffneten Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim<br />

statt, zuvor waren das Dietmar-Hopp-Stadion und das Carl-Benz-Stadion genutzt worden.<br />

Geschichte<br />

1899 bis 1945 – Von den Anfängen bis zur Fusion<br />

Der Verein wurde am 1. Juli 1899 als Turnverein Hoffenheim gegründet. Zu Beginn hatte <strong>der</strong> zunächst<br />

<strong>aus</strong>schließlich Männern vorbehaltene Verein rund 35 Mitglie<strong>der</strong>, darunter 20 Aktive. Der Gründungsvorstand<br />

bestand <strong>aus</strong> dem Schnei<strong>der</strong>meister Jakob Wetzel als 1. Vorstand, sowie dem Schriftwart Wilhelm Gilbert, dem<br />

Beisitzer Friedrich Ludwig, dem Kassierer Heinrich Brecht und dem Turnwart Karl Epp. Der Verein trat zunächst<br />

sowohl dem Turngau Unterland Badenia als auch dem Gau Main-Neckar bei. [2]


TSG 1899 Hoffenheim 328<br />

Geprägt war die Vereinsarbeit anfangs <strong>aus</strong>schließlich vom Turnen, wozu in <strong>der</strong> damaligen Zeit auch die Gymnastik<br />

und leichtathletische Disziplinen gehörten. Die ersten Turngeräte wurden dem jungen Verein vom bereits 1861<br />

gegründeten TV Sinsheim leihweise überlassen, um den Hoffenheimern den Beginn des Turnbetriebes zu<br />

ermöglichen. Geturnt wurde auf den Grundstücken verschiedener Gaststätten. Das zehnjährige Jubiläum im Jahr<br />

1909 feierte man mit einem mehrtägigen Sportfest, an dem über 500 Turner <strong>aus</strong> 23 Vereinen teilnahmen. Auf <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung vom 3. April 1913 beschloss <strong>der</strong> Verein, eine eigene Fahne zu erwerben, die mittels<br />

Spenden und Sammlungen im Ort finanziert wurde. Am 10. August desselben Jahres wurde die Fahne im Rahmen<br />

des in Hoffenheim stattfindenden Gauturnfests des Elsenz-Turngaues geweiht.<br />

Während des Ersten Weltkriegs kam das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen, da die meisten Mitglie<strong>der</strong> zum<br />

Militär eingezogen wurden. Von 92 Mitglie<strong>der</strong>n, die am Krieg teilnehmen mussten, waren 28 gefallen o<strong>der</strong> blieben<br />

vermisst. Schon wenige Wochen nach Kriegsende fand am 25. Januar 1919 die erste Generalversammlung nach dem<br />

Krieg statt, an <strong>der</strong> noch 33 Personen teilnahmen. Die Vereinsarbeit im Turnverein wurde wie<strong>der</strong> aufgenommen, hatte<br />

jedoch zu Beginn <strong>der</strong> 1920er Jahre einige Krisen zu überstehen. Der Vorstand des Vereins bemängelte fehlende<br />

Disziplin. Versammlungen sowie die sportlichen Angebote wurden nur noch von einer Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong><br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong> wahrgenommen. [3] Die in <strong>der</strong> Weimarer Republik um sich greifende Inflation trieb zudem die<br />

Beitragssätze enorm in die Höhe und schwächte die Vereinskasse.<br />

Dem Fußball im Dorf widmete sich <strong>der</strong> 1920 gegründete Fußballverein Hoffenheim. Dieser versuchte schon bald<br />

nach seiner Gründung einen Zusammenschluss mit dem Turnverein zu erreichen. Auf <strong>der</strong> Versammlung des<br />

Turnvereins am 6. März 1920 wurde die Entscheidung über den Antrag des Hoffenheimer Fußballvereins zu einem<br />

Zusammenschluss <strong>der</strong> beiden Vereine vertagt und schließlich am 17. April 1920 abgelehnt, „da <strong>der</strong> Fußball-Verein<br />

schon wie<strong>der</strong> am Abnehmen sei“. [4] Im Sommer 1922 versuchte <strong>der</strong> örtliche Fußballverein erneut die Fusion zu<br />

beantragen. Da <strong>der</strong> Fußballverein keine <strong>der</strong> von den Turnern gestellten Bedingungen erfüllen konnte, erfolgte am 22.<br />

August 1922 eine erneute Absage durch den Turnverein.<br />

Nach den missglückten Fusionsversuchen mit dem Fußballverein Hoffenheim begann in <strong>der</strong> Folge im Turnverein die<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung nach Sportarten und damit in Abteilungen. Zunächst wurde bei <strong>der</strong> Sitzung am 30. Januar 1926 eine<br />

Spielabteilung, in <strong>der</strong> alles außer Fußball gespielt werden durfte, gegründet. Im Juli 1929 folgte eine Frauenabteilung<br />

im bis dahin <strong>aus</strong>schließlich Männern vorbehaltenen Verein. Kurze Zeit später wurde eine Handballabteilung ins<br />

Leben gerufen.<br />

Ebenfalls im Jahr 1929 wurde die Hoffenheimer Turn- und Gesangshalle eröffnet. Der Bau <strong>der</strong> neuen Halle ging auf<br />

einen gemeinsamen Beschluss des Turnvereins und des örtlichen Gesangsvereins vom Mai 1925 zurück. Die<br />

offizielle Einweihung erfolgte im Rahmen des aufgrund des 30-jährigen Vereinsjubiläums in Hoffenheim<br />

<strong>aus</strong>getragenen Gauturnfestes im Juni 1929.<br />

Mit Beginn des Nationalsozialismus schlossen sich auch die Hoffenheimer Vereine den neuen Machthabern an. Sie<br />

übernahmen die allen Vereinen verordnete Einheitssatzung und wurden „gleichgeschaltet“. Während des Zweiten<br />

Weltkriegs wurde die örtliche Turnhalle von einem Rüstungsbetrieb genutzt und brannte gegen Ende des Krieges<br />

<strong>aus</strong>. Erst in den 1950er-Jahren wurden die Schäden repariert und die Halle wie<strong>der</strong> für den Sportbetrieb genutzt. Nach<br />

Kriegsende erfolgte im Mai 1945 die Fusion des Turnvereins mit dem Fußballverein Hoffenheim; dar<strong>aus</strong> entstand als<br />

Nachfolgeverein die Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim.


TSG 1899 Hoffenheim 329<br />

Saisondaten seit 1986<br />

Spielzeit Liga Platz Ø Zuschauer<br />

1986/87 Kreisliga A 5.<br />

1987/88 Kreisliga A 1.<br />

1988/89 Bezirksliga 15.<br />

1989/90 Kreisliga A 13.<br />

1990/91 Kreisliga A 1.<br />

1991/92 Bezirksliga 1.<br />

1992/93<br />

Landesliga [5] 7.<br />

1993/94 Landesliga 5.<br />

1994/95 Landesliga 3.<br />

1995/96 Landesliga 1.<br />

1996/97 Verbandsliga 9.<br />

1997/98 Verbandsliga 3.<br />

1998/99 Verbandsliga 2.<br />

1999/00 Verbandsliga 1.<br />

2000/01 Oberliga 1. 1.457<br />

2001/02 Regionalliga 13. 2.061<br />

2002/03 Regionalliga 5. 1.649<br />

2003/04 Regionalliga 5. 1.878<br />

2004/05 Regionalliga 7. 1.926<br />

2005/06 Regionalliga 4. 2.301<br />

2006/07 Regionalliga 2. 3.022<br />

2007/08 2. Bundesliga 2. 5.978<br />

2008/09 1. Bundesliga 7.<br />

2009/10 1. Bundesliga 11.<br />

2010/11 1. Bundesliga<br />

grün unterlegt: Aufstieg<br />

orange unterlegt: Abstieg<br />

28.076 [6]<br />

29.688 [7]<br />

1945 bis 1990 – Unterklassiger Sport in <strong>der</strong> TSG Hoffenheim<br />

Nachdem erst 1957 eine neue Vereinssatzung von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung angenommen wurde, trat die TSG<br />

Hoffenheim dem Badischen Sportbund bei. Die Fußballer des neu gegründeten Vereins wurden <strong>der</strong> Kreisklasse<br />

zugeordnet, die auch in den folgenden Jahrzehnten überwiegend die sportliche Heimat <strong>der</strong> TSG Hoffenheim war.<br />

Die fußballerischen Erfolge zu jener Zeit waren bescheiden, aber dennoch vorhanden. Ende <strong>der</strong> 1950er und Anfang<br />

<strong>der</strong> 1960er Jahre klopfte die Mannschaft zweimal ans Tor zur 2. Amateurliga, musste jedoch beide Male an<strong>der</strong>e<br />

Teams aufgrund eines schwachen Saisonendspurts an sich vorbeiziehen lassen. 1965 stand man im Halbfinale des<br />

Kreispokals, unterlag dort jedoch <strong>der</strong> damals drittklassig spielenden SpVgg Ilvesheim.


TSG 1899 Hoffenheim 330<br />

Nach <strong>der</strong> mit Einführung <strong>der</strong> Fußball-Oberliga Baden-Württemberg stattfindenden Spielklassenstrukturreform im<br />

Jahr 1978 pendelte Hoffenheim zwischen Kreis- und Bezirksliga.<br />

1990 bis 2001 – Von <strong>der</strong> Kreisklasse in die Regionalliga<br />

Nach <strong>der</strong> 2:3-Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> TSG Hoffenheim im Relegationsspiel gegen den FC Stebbach und dem Abstieg <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Bezirksliga in die A-Klasse im Jahr 1989 beschloss SAP-Mitbegrün<strong>der</strong> und Milliardär Dietmar Hopp, seinen<br />

Heimatverein, bei dem er in <strong>der</strong> Jugend als Stürmer gespielt hatte, als Mäzen finanziell zu unterstützen. [8] Als kleine<br />

Sensation galt die Verpflichtung von Erwin Rupp. [9] Es folgten <strong>der</strong> Aufstieg in die Bezirksliga Sinsheim 1991 und<br />

im darauffolgenden Jahr in die Landesliga Rhein-Neckar. 1996 gelang <strong>der</strong> Aufstieg in die Verbandsliga Baden.<br />

Während die TSG Hoffenheim im ersten Verbandsligajahr noch einen Mittelfeldplatz belegte, griff sie im zweiten<br />

Jahr bereits in den Kampf um den Oberligaaufstieg ein und belegte am Ende <strong>der</strong> Saison den dritten Platz. In <strong>der</strong><br />

Saison 1998/99 wurde Hoffenheim Vizemeister und qualifizierte sich für die Aufstiegsspiele zur Oberliga<br />

Baden-Württemberg. Hier traf man auf den SV Linx, den Zweiten <strong>der</strong> Verbandsliga Südbaden. Nach einer<br />

0:2-Nie<strong>der</strong>lage im Hinspiel und einem 3:1 im Rückspiel unterlag die TSG Hoffenheim im Elfmeterschießen und<br />

verpasste somit erneut den Aufstieg.<br />

In <strong>der</strong> darauf folgenden Saison war das Ziel <strong>der</strong> TSG Hoffenheim, die seit 1999 in einem von Dietmar Hopp<br />

finanzierten neuen Stadion spielte, <strong>der</strong> Aufstieg in die Oberliga. Nach einer 1:2-Nie<strong>der</strong>lage gegen den SV 98<br />

Schwetzingen am 2. Spieltag wurde <strong>der</strong> erst seit März tätige Trainer Günter Hillenbrand durch Riko Weigang<br />

abgelöst. Nachdem auch dieser im März 2000 den Verein verlassen musste, gelang schließlich unter dem neuen<br />

Trainer Alfred Schön als Meister vor dem punktgleichen SV Waldhof Mannheim II <strong>der</strong> lang ersehnte Aufstieg in die<br />

Oberliga Baden-Württemberg.<br />

Mit Hans-Dieter Flick als Trainer startete die TSG Hoffenheim mit einem 3:0-Erfolg beim VfL Kirchheim/Teck in<br />

die Oberligasaison 2000/01. Bereits nach dem zweiten Spieltag übernahm man die Tabellenführung. Nachdem die<br />

TSG diese zwischenzeitlich wie<strong>der</strong> abgeben musste, lag man zur Winterp<strong>aus</strong>e mit fünf Punkten Vorsprung vor dem<br />

zweitplatzierten SV Sandh<strong>aus</strong>en an <strong>der</strong> Tabellenspitze. Am 21. Spieltag kam es in Sandh<strong>aus</strong>en zum direkten<br />

Aufeinan<strong>der</strong>treffen <strong>der</strong> beiden Konkurrenten, welches die TSG mit 0:5 verlor. Es folgte ein Endspurt mit 13 Spielen<br />

ohne Nie<strong>der</strong>lage. Am Ende wurde <strong>der</strong> Verein als Neuling auf Anhieb Oberligameister und spielte daraufhin in <strong>der</strong><br />

Regionalliga Süd.<br />

2001 bis 2005 – Etablierung in <strong>der</strong> Regionalliga<br />

Nachdem die TSG Hoffenheim nach <strong>der</strong> ersten Regionalligasaison noch den 13. Tabellenplatz belegt hatte, beendete<br />

<strong>der</strong> Verein die folgenden Spielzeiten im vor<strong>der</strong>en Tabellendrittel. Im Oktober 2002 kamen mit Christian Möckel und<br />

Norbert Hofmann zwei ehemalige Bundesligaprofis zur TSG, die bis dahin vorwiegend junge Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region<br />

verpflichtet hatte. Von 2002 bis 2005 wurde die TSG viermal in Folge badischer Pokalsieger und nahm hierdurch am<br />

DFB-Pokal teil. In <strong>der</strong> Saison 2003/04 erreichte die TSG das Viertelfinale in diesem Wettbewerb, wo sie sich dem<br />

VfB Lübeck geschlagen geben musste. Zuvor war unter an<strong>der</strong>em Bundesligist Bayer Leverkusen besiegt worden.<br />

Zwar hatte sich die TSG Hoffenheim in diesen Jahren in <strong>der</strong> Drittklassigkeit etablieren können, war jedoch zu keiner<br />

Zeit in <strong>der</strong> Lage, ernsthaft um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga mitzuspielen. Vor <strong>der</strong> Saison 2004/05 wurden<br />

Profibedingungen eingeführt, um mit den an<strong>der</strong>en Vereinen mithalten zu können. [10] Mit Platz sieben wurde <strong>der</strong><br />

Aufstieg jedoch erneut deutlich verfehlt.<br />

Mit <strong>der</strong> Auslagerung <strong>der</strong> Fußballabteilung in die TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH [11] im Jahr 2005<br />

erhöhte Mäzen Hopp den Einsatz für das Projekt „Profifußball in <strong>der</strong> Rhein-Neckar-Region“ deutlich. Er schlug vor,<br />

zur Bündelung <strong>der</strong> Kräfte in <strong>der</strong> Region die Vereine TSG Hoffenheim, FC-Astoria Walldorf und SV Sandh<strong>aus</strong>en zu<br />

einem FC Heidelberg 06 zu fusionieren. Für ein gemeinsames neues Stadion war dabei für ihn <strong>der</strong> Standort<br />

Heidelberg <strong>aus</strong> Namens- und Imagegründen erste Wahl; dort wollte er den Bau eines bundesligatauglichen Stadions<br />

finanzieren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> Vereine <strong>aus</strong> Walldorf und Sandh<strong>aus</strong>en sowie,


TSG 1899 Hoffenheim 331<br />

nach schwierigen Verhandlungen, an <strong>der</strong> Standortfrage des neuen Stadions in Heidelberg. Dort kollidierten die<br />

Stadionpläne mit <strong>der</strong> Absicht <strong>der</strong> Eppelheimer Wild-Werke, auf dem vorgesehenen Standort ihre Produktionsfläche<br />

zu erweitern, was für die betroffenen Städte zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten könnte. [12] Aus Kosten- und<br />

Zeitgründen wurden alternative Standorte in Heidelberg nicht weiter verfolgt und stattdessen ein verkehrsgünstiger<br />

Standort in einem Gewerbegebiet <strong>der</strong> Stadt Sinsheim, zu <strong>der</strong> Hoffenheim gehört, <strong>aus</strong>gewählt. [13]<br />

2005 bis 2008 – Großinvestitionen und Aufstieg in die Bundesliga<br />

Auch sportlich brachte die Saison 2005/06 einen spürbaren Umbruch mit sich. Um die Pläne des Vereins zum<br />

Aufstieg in die Zweite Bundesliga zu unterstützen, übernahm im August 2005 <strong>der</strong> frühere Nationalspieler Karlheinz<br />

Förster <strong>aus</strong> dem nahen Schwarzach das sportliche Management als Berater. Nach einer Heimnie<strong>der</strong>lage gegen die<br />

zweite Mannschaft des VfB Stuttgart im November 2005 geriet <strong>der</strong> angepeilte Aufstieg jedoch in Gefahr. Trainer<br />

Flick wurde trotz seines bis zum Jahr 2010 laufenden Vertrages entlassen und im Dezember 2005 durch<br />

Lorenz-Günther Köstner ersetzt. Dieser trat nach dem verpassten Aufstieg Ende <strong>der</strong> Saison 2005/06 ebenfalls<br />

zurück. Wenig später verließ auch Förster den Verein.<br />

Zur Spielzeit 2006/07 wurde Ralf Rangnick Trainer in Hoffenheim. Zudem<br />

wurden <strong>der</strong> ehemalige Hockey-Bundestrainer Bernhard Peters als Direktor für<br />

Sport- und Nachwuchsför<strong>der</strong>ung, Jan Schindelmeiser als Manager und<br />

Hans-Dieter Hermann, <strong>der</strong> auch für die deutsche Fußballnationalmannschaft tätig<br />

ist, als Mannschaftspsychologe verpflichtet. Ausgestattet mit langfristigen<br />

Verträgen sollten die vier die weitere Entwicklung des Vereins vorantreiben.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen sportlichen Leitung und namhaften Neuverpflichtungen wie<br />

Francisco Copado o<strong>der</strong> Jochen Seitz erreichte die TSG Hoffenheim bereits in<br />

Rangnicks erster Saison als Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Bundesliga.<br />

Zur neuen Saison firmierte <strong>der</strong> Club <strong>aus</strong> Marketinggründen als 1899 Hoffenheim,<br />

da Turn- und Sportgemeinschaft laut Verein „zu altbacken“ klinge. [14] Der<br />

offizielle Vereinsname blieb jedoch bestehen.<br />

Im Zusammenhang mit den sportlichen Erfolgen än<strong>der</strong>te sich das Bild des<br />

Ralf Rangnick, Cheftrainer bei <strong>der</strong><br />

TSG Hoffenheim<br />

Vereins. Wurde die Entwicklung <strong>der</strong> TSG wegen ihrer langfristig angelegten Jugendför<strong>der</strong>ung bis dahin eher<br />

wohlwollend verfolgt, beobachtete die Öffentlichkeit den Verein nun zunehmend kritisch. Sowohl seitens <strong>der</strong><br />

Presse [15] [16] als auch von manchen gegnerischen Fans [17] , vereinzelt aber auch von Offiziellen an<strong>der</strong>er Vereine wie<br />

dem Mainzer Manager Christian Heidel [18] wurde kritisiert, dass mit <strong>der</strong> TSG kein „Traditionsverein“ finanziell<br />

unterstützt werde, son<strong>der</strong>n ein „Dorfverein“ ohne gewachsene Fankultur und Zuschauerhintergrund. Zudem seien<br />

dem Verein sportliche Erfolge ermöglicht worden, die ohne die außergewöhnliche finanzielle Unterstützung des<br />

Mäzens undenkbar wären. Beispielsweise gab die TSG zur Saison 2007/08 mehr Geld für Neuverpflichtungen <strong>aus</strong><br />

als alle übrigen Zweitligisten zusammen. So wurden im Laufe <strong>der</strong> Zweitligasaison unter an<strong>der</strong>em die<br />

Juniorennationalspieler Carlos Eduardo <strong>aus</strong> Brasilien und <strong>der</strong> Nigerianer Obasi sowie <strong>der</strong> österreichische<br />

Nationalspieler Andreas Ibertsberger verpflichtet. [19] In den Medien wird <strong>der</strong> Verein wegen <strong>der</strong> finanziellen<br />

Zuwendungen durch Hopp als „Retortenklub“ [20] charakterisiert.<br />

Die Planungen <strong>der</strong> Vereinsführung ließen den Sportlern bis 2010 Zeit für den Aufstieg, doch <strong>der</strong> sportliche Erfolg<br />

stellte sich schneller ein. Nach einem mäßigen Start in <strong>der</strong> Saison 2007/08 startete die TSG zu Beginn <strong>der</strong> Rückrunde<br />

mit einer Serie von sieben Siegen in Folge auf einen Aufstiegsplatz durch. Zudem erreichte <strong>der</strong> Verein zum zweiten<br />

Mal in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte das Viertelfinale im DFB-Pokal, unterlag dort jedoch Borussia Dortmund <strong>aus</strong>wärts mit<br />

1:3. Trotz einer leichten Schwächeperiode gegen Mitte <strong>der</strong> Rückrunde erreichte die TSG zum Saisonende den<br />

zweiten Tabellenplatz und damit als Neuling den sofortigen Aufstieg in die Bundesliga. Dabei konnte vor allem die<br />

Hoffenheimer Offensive überzeugen: Die Neuzugänge Obasi und Ba erzielten jeweils zwölf Treffer, Copado steuerte<br />

zehn Tore bei.


TSG 1899 Hoffenheim 332<br />

Seit 2008 – Bundesliga<br />

Auch in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga setzte <strong>der</strong> Club zunächst seinen Höhenflug fort. Durch eine starke Offensive, an <strong>der</strong><br />

vor allem Vedad Ibišević mit 18 Toren einen großen Anteil hatte, wurde Hoffenheim nach einem Remis am 17.<br />

Spieltag gegen den FC Schalke 04 Herbstmeister. In <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e wurde die Mannschaft durch Torwart Timo<br />

Hildebrand ergänzt, <strong>der</strong> ablösefrei vom FC Valencia verpflichtet wurde; bis zum Saisonende lieh man darüber hin<strong>aus</strong><br />

den brasilianischen Verteidiger Fabrício von Flamengo Rio de Janeiro sowie Stürmer Boubacar Sanogo von Wer<strong>der</strong><br />

Bremen <strong>aus</strong>, Letztgenannten wegen einer Kreuzbandverletzung von Ibišević. In <strong>der</strong> Rückrunde konnte die<br />

Mannschaft jedoch nicht an die Leistungen <strong>der</strong> Hinrunde anknüpfen, konnte zwölf Spiele in Folge nicht gewinnen<br />

und belegte in <strong>der</strong> Abschlusstabelle den 7. Platz.<br />

Nach dem Aufstieg rückten einige Spieler schnell in das Blickfeld von Bundestrainer Löw. So war Marvin Compper<br />

am 19. November 2008 <strong>der</strong> erste Hoffenheimer, <strong>der</strong> für die deutsche Fußballnationalmannschaft spielte. Ihm folgte<br />

am 11. Februar 2009 Andreas Beck, <strong>der</strong> am 28. März erstmals ein Pflichtspiel bei <strong>der</strong> WM-Qualifikation absolvierte.<br />

Dritter deutscher Nationalspieler wurde <strong>Tobias</strong> Weis, <strong>der</strong> am 2. Juni 2009 sein Debüt feierte.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Verein seine zweite Bundesliga-Saison auf Tabellenplatz 11 abschloss, verließ Schindelmeiser den<br />

Verein zum Saisonende. [21] Ernst Tanner, bis dahin als Leiter des Nachwuchszentrums fungiert hatte, wurde sein<br />

Nachfolger.<br />

Namen und Zahlen<br />

Erfolge<br />

• Vize-Meister <strong>der</strong> 2. Bundesliga und Aufstieg in die 1. Bundesliga: 2008<br />

• Vize-Meister <strong>der</strong> Regionalliga Süd und Aufstieg in die 2. Bundesliga: 2007<br />

• Meister <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg und Aufstieg in die Regionalliga Süd: 2001<br />

• Meister <strong>der</strong> Verbandsliga Baden und Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg: 2000<br />

• Badischer Pokalsieger: 2002, 2003, 2004, 2005<br />

Funktionäre<br />

• Präsident: Peter Hofmann<br />

• Manager: Ernst Tanner<br />

• Geschäftsführer: Jochen A. Rotth<strong>aus</strong><br />

• Direktor für Sport- und Nachwuchsför<strong>der</strong>ung: Bernhard Peters<br />

Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> ersten Mannschaft in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

1 Daniel Haas<br />

27 Ramazan<br />

Özcan<br />

30 Jens Grahl<br />

33 Tom Starke<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff<br />

2 Andreas Beck<br />

3 Matthias Jaissle<br />

5 Marvin Compper<br />

8 Christian Eichner<br />

14 Josip Šimunić<br />

25 Isaac Vorsah<br />

26 Andreas Ibertsberger<br />

37 Manuel Gulde<br />

6 Sebastian Rudy<br />

7 Boris Vukčević<br />

11 Gylfi Sigurðsson<br />

17 <strong>Tobias</strong> Weis<br />

21 Gustavo<br />

23 Sejad Salihović<br />

9 Demba Ba<br />

15 Peniel Mlapa<br />

18 Prince Tagoe<br />

19 Vedad Ibišević<br />

20 Chinedu Obasi<br />

34 Denis Thomalla


TSG 1899 Hoffenheim 333<br />

Komplette Auflistung aller Spieler <strong>der</strong> TSG 1899 Hoffenheim seit <strong>der</strong>en Aufstieg in die Oberliga im Jahr 2000<br />

Neuzugang<br />

Tom Starke<br />

Andreas<br />

Beck<br />

Vedad Ibišević Neuzugang<br />

Transfers im Sommer 2010<br />

Zugänge<br />

• Tom Starke (vom MSV Duisburg)<br />

Sebastian Rudy<br />

• Peniel Mlapa (vom TSV 1860 München)<br />

• Ramazan Özcan (von Beşiktaş Istanbul, war verliehen)<br />

• Wellington (vom FC Twente Enschede, war verliehen)<br />

• Sebastian Rudy (vom VfB Stuttgart)<br />

• Gylfi Sigurðsson (von Reading FC)<br />

Trainer- und Betreuerstab in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Trainerstab<br />

Josip Šimunić Sejad Salihović<br />

Neuzugang Peniel Mlapa<br />

Abgänge<br />

• Timo Hildebrand (zu Sporting Lissabon)<br />

• Per Nilsson (zum 1. FC Nürnberg)<br />

• Wellington (<strong>aus</strong>geliehen an Fortuna Düsseldorf)<br />

• Maicosuel (zu Botafogo FR)<br />

• Franco Zuculini (<strong>aus</strong>geliehen an den CFC Genua)<br />

• Carlos Eduardo (zu Rubin Kasan)<br />

• Jukka Raitala (<strong>aus</strong>geliehen an den SC Pa<strong>der</strong>born 07)<br />

Name Funktion<br />

Ralf Rangnick Cheftrainer<br />

Peter Zeidler Co-Trainer<br />

Marco Pezzaiuoli Co-Trainer<br />

Christof Elser Athletiktrainer<br />

Yannick Obenauer Athletiktrainer<br />

César Thier Torwart-Trainer<br />

Zsolt Petry Torwart-Trainer<br />

Medizinische Abteilung


TSG 1899 Hoffenheim 334<br />

Rekordspieler und -torschütze<br />

Henning Ott Mannschaftsarzt<br />

Thomas Schuster Physiotherapeut<br />

Michael Grau-Stenzel Physiotherapeut<br />

Peter Geigle Physiotherapeut<br />

Der Spieler mit den meisten Einsätzen für Hoffenheim seit dem Oberliga-Aufstieg 2000 ist Marcel Throm mit 190<br />

Liga- und 8 Pokalspielen bis zu seinem Weggang 2007. Von den <strong>der</strong>zeit noch im Ka<strong>der</strong> stehenden Spielern ist Sejad<br />

Salihović mit 86 Ligaspielen am häufigsten für Hoffenheim aufgelaufen. Die meisten Tore für die TSG erzielte<br />

Thomas Ollhoff während den Jahren 2002 bis 2005 mit 39 Liga- und 3 Pokaltoren. Dahinter folgt Christoph Teinert<br />

mit 33 Liga- und 1 Pokaltor zwischen 2000 und 2003. Die ewige Torschützenliste des Vereins führt <strong>der</strong> heutige<br />

Betreuer Heinz Seyfert an, <strong>der</strong> in 28 Jahren über 200 Tore erzielte. [9]<br />

Amateurfußball<br />

Geschichte<br />

Saisondaten seit 2000<br />

Spielzeit Liga Platz<br />

2000/01 Landesliga 1.<br />

2001/02 Verbandsliga 2.<br />

2002/03 Verbandsliga 2.<br />

2003/04 Oberliga 10.<br />

2004/05 Oberliga 8.<br />

2005/06 Oberliga 6.<br />

2006/07 Oberliga 8.<br />

2007/08 Oberliga 5.<br />

2008/09 Oberliga 2.<br />

2009/10 Oberliga 1.<br />

2010/11 Regionalliga<br />

grün unterlegt: Aufstieg<br />

Die zweite Herrenmannschaft des Vereins wurde 1992 gegründet und spielte zunächst in <strong>der</strong> Kreisliga B. Zwischen<br />

1998 und 2001 gelangen <strong>der</strong> Mannschaft vier Aufstiege in Folge und damit <strong>der</strong> Sprung von <strong>der</strong> Kreisliga B in die<br />

Verbandsliga Baden. Bereits im ersten Verbandsligajahr wurde die Mannschaft Zweiter, scheiterte aber wie die erste<br />

Mannschaft einige Jahre zuvor in <strong>der</strong> Oberligarelegation am SV Linx. Im zweiten Jahr gelang schließlich <strong>der</strong><br />

Aufstieg in die Oberliga, als man erneut Vizemeister <strong>der</strong> Verbandsliga Baden wurde und sich in den<br />

Relegationsspielen gegen die Zweitplatzierten <strong>der</strong> Verbandsligen Südbaden und Württemberg – den FC<br />

Emmendingen bzw. den Heidenheimer SB – durchsetzen konnte.<br />

Seit dem Aufstieg 2003 spielte die TSG Hoffenheim II in <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg und belegte hier meist<br />

Plätze im Tabellenmittelfeld. In <strong>der</strong> Spielzeit 2007/08 wurde die Mannschaft Fünfter und verpasste den für die<br />

Qualifikation zur Regionalliga Süd notwendigen vierten Platz nur knapp. In <strong>der</strong> Saison 2008/09 reichte auch ein


TSG 1899 Hoffenheim 335<br />

zweiter Platz nicht zum Aufstieg, da nur <strong>der</strong> Meister, die SG Sonnenhof Großaspach, aufstiegsberechtigt war. In <strong>der</strong><br />

Spielzeit 2009/10 gelang <strong>der</strong> „Zweiten“ <strong>der</strong> TSG 1899 <strong>der</strong> Gewinn des Meistertitels in <strong>der</strong> Oberliga und damit <strong>der</strong><br />

Aufstieg in die Regionalliga.<br />

Von 2007 bis 2009 wurde die zweite Mannschaft, die auch als U23-Team bezeichnet wird, vom früheren<br />

Bundesligaprofi Rainer Scharinger trainiert. Seit Mai 2009 fungierte Guido Streichsbier als Interimstrainer bis zum<br />

Saisonende. Heimspielstätte ist das Dietmar-Hopp-Stadion, in dem bis zum Aufstieg in die 1. Bundesliga auch die<br />

Spiele <strong>der</strong> ersten Mannschaft <strong>aus</strong>getragen wurden.<br />

Größte Erfolge<br />

• Vize-Meister <strong>der</strong> Verbandsliga Baden und Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg: 2003<br />

• Vize-Meister <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg: 2009<br />

• Meister <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg und Aufstieg in die Regionalliga Süd: 2010<br />

Jugendfußball und Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

Geschichte<br />

Insgesamt verfügt die TSG 1899 Hoffenheim über 22 Jugendmannschaften, davon zwölf Jungen- und zehn<br />

Mädchenmannschaften. Die A- und B-Junioren des Vereins spielen in <strong>der</strong> jeweils höchsten Spielklasse, <strong>der</strong> U19-<br />

bzw. <strong>der</strong> U-17-Bundesliga.<br />

Die A-Junioren stiegen 2005 in die U19-Bundesliga auf und schlossen die bisherigen Spielzeiten auf Plätzen <strong>der</strong><br />

unteren Tabellenhälfte ab. 2006 und 2008 wurden die Hoffenheimer in <strong>der</strong> 14 Mannschaften umfassenden Liga<br />

jeweils Neunter. 2007 belegten sie den zehnten Platz in <strong>der</strong> Abschlusstabelle.<br />

Seit ihrem Aufstieg in die Regionalliga im Jahr 2005 spielen die B-Junioren unter ihrem Trainer Guido Streichsbier<br />

in <strong>der</strong> höchsten deutschen Juniorenspielklasse. 2007 qualifizierten sie sich für die neu gegründete U17-Bundesliga.<br />

In <strong>der</strong> Premierensaison wurde die B-Juniorenmannschaft Meister <strong>der</strong> Bundesliga-Staffel Süd/Südwest und erreichte<br />

damit die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Dort war sie im Finale im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion<br />

mit 6:4 gegen Borussia Dortmund erfolgreich, nachdem im Halbfinale bereits Hertha BSC besiegt worden war, und<br />

wurde Deutscher Meister <strong>der</strong> B-Jugend. Sieben Spieler <strong>der</strong> Meistermannschaft, darunter die beiden<br />

Jugendnationalspieler Manuel Gulde und Marcel Gruber, kamen zur Saison 2007/08 vom VfL Neckarau, dem im<br />

Gegenzug von <strong>der</strong> Dietmar-Hopp-Stiftung ein Kunstrasenplatz finanziert wurde.<br />

Basis <strong>der</strong> Hoffenheimer Jugendarbeit ist das seit 2001 existierende För<strong>der</strong>programm „Anpfiff ins Leben“, dessen<br />

Konzept vom früheren Nationaltrainer Jürgen Klinsmann als deutschlandweit einmalig und wegweisend bezeichnet<br />

wurde. Hierbei werden im Jugendför<strong>der</strong>zentrum im benachbarten Zuzenh<strong>aus</strong>en talentierte Jugendspieler und<br />

-spielerinnen fußballerisch an den Leistungsbereich herangeführt. Neben <strong>der</strong> Trainerarbeit und den sportlichen<br />

Einrichtungen bietet das Jugendför<strong>der</strong>konzept auch ein Coaching hinsichtlich <strong>der</strong> schulischen und beruflichen<br />

Entwicklung, sowie die Entwicklung <strong>der</strong> sozialen Kompetenz <strong>der</strong> Jugendlichen. So stehen dem Nachwuchs neben<br />

Privatschulen auch Mentoren des Softwareunternehmens SAP zur Verfügung, die Patenschaften für die Jugendlichen<br />

übernehmen. [22] Aufgrund des För<strong>der</strong>konzepts wurde dem mit <strong>der</strong> TSG zusammenarbeitenden Verbund <strong>aus</strong> fünf<br />

Schulen <strong>der</strong> Umgebung am 10. Juli 2008 das seit 2006 vom DFB vergebene Zertifikat Eliteschule des Fußballs<br />

verliehen. [23]


TSG 1899 Hoffenheim 336<br />

Größte Erfolge<br />

• Deutscher B-Juniorenmeister: 2007/08<br />

• DFB-Junioren-Vereinspokal: 2009/10<br />

Frauenfußball<br />

Geschichte<br />

Die Frauenfußballsparte <strong>der</strong> TSG 1899 Hoffenheim geht zurück auf die im Jahr 2000 gegründete<br />

Mädchenfußball-Spielgemeinschaft 1. FC Mühlh<strong>aus</strong>en/VfB St. Leon, die sich in <strong>der</strong> Folgezeit durch zahlreiche<br />

Meisterschaften und Pokalsiege schnell zur Nummer eins im badischen Mädchenfußball entwickelte und zur Saison<br />

2006/07 erstmals eine Frauenmannschaft an den Start schickte.<br />

Am 1. Juli 2007 übernahm die TSG 1899 Hoffenheim die Fußballerinnen <strong>der</strong> aufgelösten Spielgemeinschaft 1. FC<br />

Mühlh<strong>aus</strong>en/VfB St. Leon. Die erste Mannschaft startete in <strong>der</strong> Verbandsliga Baden, die zweite in <strong>der</strong> Landesliga.<br />

Ziel ist wie bei den Männern <strong>der</strong> Aufstieg in die Bundesliga. Bereits im ersten Spieljahr unter neuem Namen wurde<br />

die erste Mannschaft unter ihrem Trainer Jürgen Ehrmann 2008 überlegen Meister <strong>der</strong> Verbandsliga und schaffte den<br />

Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Zudem sorgte <strong>der</strong> Verein für ein Novum, da im Finale des badischen<br />

Landespokals die erste Mannschaft <strong>der</strong> TSG auf die zweite Mannschaft traf und dabei mit 8:2 gewann, ein<br />

Kunststück, das 2009 wie<strong>der</strong>holt werden konnte. [24] Auch in <strong>der</strong> Oberliga schaffte die TSG den Durchmarsch und<br />

wurde Meister. Dasselbe Kunststück gelang in <strong>der</strong> Saison 2009/10 in <strong>der</strong> Regionalliga Süd, womit die TSG in <strong>der</strong><br />

Saison 2010/11 in <strong>der</strong> 2. Bundesliga antreten kann.<br />

Die Heimspiele <strong>der</strong> Frauen werden auf dem Sportplatz des VfB St. Leon <strong>aus</strong>getragen.<br />

Größte Erfolge<br />

• Meister <strong>der</strong> Regionalliga Süd: 2010<br />

• Meister <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg: 2009<br />

• Meister <strong>der</strong> Verbandsliga Baden: 2008<br />

• Badischer Pokalsieger: 2008, 2009<br />

Stadion und Infrastruktur<br />

In den Anfangszeiten des Turnvereins trafen sich die Mitglie<strong>der</strong> zum Turnen auf den Grundstücken verschiedener<br />

Hoffenheimer Gaststätten. 1929 wurde die Turnhalle eingeweiht, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört<br />

wurde und erst in den 1950er Jahren wie<strong>der</strong> genutzt werden konnte.<br />

Die Fußballer hatten zunächst keinen eigenen festen Spielplatz. 1968 wurde <strong>der</strong> Sportplatz im Rot errichtet, auf dem<br />

die TSG Hoffenheim fortan ihre Heimspiele <strong>aus</strong>trug. Von 1968 bis 1971 erbaute <strong>der</strong> Verein in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Sportplatz sein eigenes Clubh<strong>aus</strong>. Die Einweihung erfolgte im Rahmen <strong>der</strong> Feierlichkeiten zum<br />

50-jährigen Bestehen <strong>der</strong> Fußballsparte <strong>der</strong> TSG. Dieses erste Clubh<strong>aus</strong> wurde bis zum Abriss 1999 genutzt.<br />

Zum 100. Geburtstag des Vereins im Jahr 1999<br />

wurde das Dietmar-Hopp-Stadion, das vollständig<br />

<strong>aus</strong> Hopps Privatvermögen finanziert wurde,<br />

eingeweiht und dem Verein geschenkt. Das<br />

zunächst 5.000 Zuschauer fassende Stadion wurde<br />

im Sommer 2007 nach dem Aufstieg in die 2.<br />

Fußball-Bundesliga umgebaut und auf ein<br />

Die Rhein-Neckar-Arena


TSG 1899 Hoffenheim 337<br />

Fassungsvermögen von 6.350 Zuschauern erweitert. Für die 1. Bundesliga genügte das Stadion jedoch nicht den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Deutschen Fußball Liga (DFL). Deshalb wich die Mannschaft in <strong>der</strong> Hinrunde <strong>der</strong><br />

Bundesliga-Saison 2008/09 vorübergehend in das Mannheimer Carl-Benz-Stadion <strong>aus</strong>. Um die Auflagen <strong>der</strong> DFL zu<br />

erfüllen, wurde in dem 27.000 Zuschauer fassenden Stadion eine 400.000 Euro teure Videowand installiert und<br />

weitere 600.000 Euro in die bauliche Ertüchtigung, Medienarbeitsplätze und Sicherheitseinrichtungen investiert. Die<br />

Kosten übernahm als Stadioneigentümerin die Stadt Mannheim im Vorgriff auf einen Sponsor-Vertrag mit <strong>der</strong><br />

Daimler AG. [25]<br />

Schloss Agnestal vor dem Umbau<br />

Parallel zum Umbau des mit dem Aufstieg des Vereins in die 1.<br />

Bundesliga nur noch für Spiele <strong>der</strong> zweiten Mannschaft und <strong>der</strong><br />

Junioren genutzten Dietmar-Hopp-Stadions wurde 2007 mit dem<br />

Neubau <strong>der</strong> Bundesliga-tauglichen Rhein-Neckar-Arena an <strong>der</strong> A 6 bei<br />

Sinsheim begonnen, welche am 24. Januar 2009 nach 22 Monaten<br />

Bauzeit mit dem Eröffnungsspiel <strong>der</strong> TSG Hoffenheim gegen eine<br />

Auswahl <strong>der</strong> Rhein-Neckar-Region festlich eröffnet wurde. Die Arena<br />

wird auch Schauplatz <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft <strong>der</strong> Frauen 2011<br />

sein.<br />

Im Nachbarort Zuzenh<strong>aus</strong>en wurde das Schloss Agnestal zu einem 15<br />

Millionen Euro teuren Trainings- und Klubzentrum samt Fußballinternat und Geschäftsstelle umgebaut, welches die<br />

TSG im Frühjahr 2010 bezogen hat. Eine Fläche von 7500 Quadratmetern wurde auf dem insgesamt 16 Hektar<br />

umfassenden Gelände für Trainingsplätze nutzbar gemacht, während die Repräsentations- und Funktionsstätten <strong>der</strong><br />

TSG Hoffenheim im Schloss sowie den ehemaligen Wirtschaftshäusern untergekommen sind. Der Verein verfügt<br />

damit über eines <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nsten Trainingszentren Deutschlands. [26]<br />

Zuschauer und Fans<br />

Mit dem zunehmenden Erfolg stieg auch das Interesse <strong>der</strong> Zuschauer an den Spielen <strong>der</strong> TSG Hoffenheim. Nachdem<br />

<strong>der</strong> Zuschauerschnitt in den ersten Regionalligajahren um die 2.000 Besucher pendelte, brachte es <strong>der</strong> Verein im<br />

Aufstiegsjahr 2006/07 auf 3.022 Zuschauer im Schnitt. In <strong>der</strong> Zweitligasaison 2007/08 war das<br />

Dietmar-Hopp-Stadion fast immer <strong>aus</strong>verkauft. Der Besucherschnitt wurde auf knapp 6.000 Zuschauer gesteigert,<br />

was aufgrund <strong>der</strong> geringen Stadionkapazität dennoch den letzten Platz in <strong>der</strong> Zuschauertabelle <strong>der</strong> 2. Bundesliga<br />

bedeutete. Vor <strong>der</strong> ersten Bundesligasaison konnte 1899 Hoffenheim bereits nach zwei Vorverkaufstagen über<br />

10.000 Dauerkarten absetzen. [27] Der Dauerkartenverkauf wurde nach kurzer Zeit vorzeitig gestoppt, um noch<br />

genügend Tageskarten anbieten zu können. Der Zuschauerschnitt in <strong>der</strong> Saison 2008/09 belief sich auf 28.076,<br />

womit die TSG auf Platz 12 <strong>der</strong> Bundesligisten lag.<br />

Seit <strong>der</strong> Saison 2001/02 gibt es eine organisierte Fanszene. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga wurde <strong>der</strong><br />

Zwinger-Club als erster Fanclub <strong>der</strong> TSG Hoffenheim gegründet. Mit den Bluedragons Hoffenheim und den<br />

TSG-Kellerfreunde Neckarbischofsheim kamen 2006 und 2007 zwei weitere hinzu. Der Verein hat inzwischen mehr<br />

als 100 offizielle Fanclubs [28] , unter an<strong>der</strong>em in Australien, Berlin und Hamburg. Im Dietmar-Hopp-Stadion war <strong>der</strong><br />

Kern <strong>der</strong> Hoffenheimer Fans im Block B auf <strong>der</strong> Osttribüne angesiedelt, in <strong>der</strong> Rhein-Neckar-Arena ist er es auf <strong>der</strong><br />

einzigen Stehplatztribüne, <strong>der</strong> Bitburger Südkurve.<br />

Das Maskottchen <strong>der</strong> TSG ist ein Elch namens „Hoffi“.


TSG 1899 Hoffenheim 338<br />

Sponsoren<br />

Haupt- und Trikotsponsor <strong>der</strong> TSG 1899 Hoffenheim ist TV DIGITAL, eine Programmzeitschrift <strong>der</strong> Axel Springer<br />

AG. Die am 1. Juli 2008 begonnene Kooperation ist zunächst auf zwei Jahre bis zum Ende <strong>der</strong> Saison 2009/10<br />

angelegt. Neben dem Trikotsponsoring beinhaltet die Partnerschaft unter an<strong>der</strong>em auch Nutzungsrechte für<br />

Werbeflächen im Stadion sowie Titelnutzungsrechte. Der Sponsorenvertrag ist mit rund 2,5 Millionen Euro jährlich<br />

sowie Extra-Prämien dotiert. [29] Vorherige Hauptsponsoren waren Südbest sowie die Mannheimer Versorgungs- und<br />

Verkehrsgesellschaft.<br />

Daneben wurde ein Sponsoren-Pool geschaffen, dessen Mitglie<strong>der</strong> sich als Offizieller Partner des Vereins<br />

bezeichnen dürfen. Die Partner sind in einer Sponsorenpyramide, in <strong>der</strong> Premium Partner über den normalen Team<br />

Partnern und den in <strong>der</strong> Pyramide noch weiter unten befindlichen Service- und Medienpartnern eingeordnet. Je nach<br />

Art Partnerschaft werden dem Sponsor bestimmte Rechte zugestanden. Neben vielen weiteren ist auch SAP, das<br />

ehemalige Unternehmen Hopps, ein Sponsor. [30]<br />

Nachdem die Partnerschaft mit Nike beendet wurde, ist Puma seit dem 1. Juli 2008 Ausrüster von 1899 Hoffenheim.<br />

Mit dem Unternehmen wurde ein bis 2014 datierter Ausrüstervertrag abgeschlossen, <strong>der</strong> neben <strong>der</strong><br />

Lizenzmannschaft auch das U23-Team sowie alle Jugend- und Frauenmannschaften umfasst. [31]<br />

Der reine Personaletat von Hoffenheim betrug in <strong>der</strong> ersten Bundesliga-Saison 23 Mio. Euro. Der Gesamtetat beläuft<br />

sich nach Angaben von Mäzen Dietmar Hopp auf rund 40 Mio. Euro. [32] Hopp hat in einem Interview erklärt, er<br />

habe zwischen 2000 und 2008 insgesamt rund 175 Mio. Euro in den Verein investiert, davon insgesamt rund 90 Mio.<br />

Euro in das Dietmar-Hopp-Stadion, die Rhein-Neckar-Arena und das neue Trainingszentrum in Zuzenh<strong>aus</strong>en, sowie<br />

25 Mio. Euro für Spielereinkäufe. [33]<br />

An<strong>der</strong>e Sportarten<br />

Wie viele an<strong>der</strong>e Vereine in Deutschland, entstand <strong>der</strong> heute vor allem für seine Fußballabteilung bekannte Verein<br />

<strong>aus</strong> einem Turnverein her<strong>aus</strong>. Das Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts weit verbreitete Turnen war<br />

zunächst Hauptstütze des Vereins. Neben Leichtathletik ist die Abteilung Turnen die einzige heute noch neben dem<br />

Fußball in <strong>der</strong> TSG Hoffenheim existierende Sportart.<br />

Ende <strong>der</strong> 1920er wurde im damaligen Turnverein eine Handballabteilung geschaffen. Gespielt wurde im Verein das<br />

damals populäre Feldhandball. Mit <strong>der</strong> Verdrängung des Feldhandball durch das Handballspiel in <strong>der</strong> Halle wurde<br />

die Abteilung Anfang <strong>der</strong> Siebziger Jahre aufgelöst, da keine geeignete Spielstätte zur Verfügung stand. Größere<br />

Erfolge konnte die Handballabteilung nicht aufweisen.<br />

Erfolgreicher waren die Rhythmischen Sportgymnastinnen des Vereins. Die 1978 gegründete Abteilung entwickelte<br />

sich schnell zu einer Talentschmiede. 1983 und 1985 nahm man sogar an den Deutschen Meisterschaften teil.<br />

Während man als Mannschaft nur hintere Plätze belegte, wurde Katharina Weber 1983 Dritte in <strong>der</strong> Einzelwertung.<br />

Mit dem aufkommenden Erfolg <strong>der</strong> Fußballer entwickelte sich die Rhythmische Sportgymnastik in <strong>der</strong> TSG hin zum<br />

Cheerleading. Im Jahr 2005 wurde die Abteilung aufgelöst.<br />

Weitere heute ebenfalls nicht mehr existierende Abteilungen innerhalb <strong>der</strong> TSG Hoffenheim waren Schach,<br />

Volleyball, Judo sowie Ju-Jutsu.


TSG 1899 Hoffenheim 339<br />

Film<br />

• 2009. Hoffenheim – Das Leben ist kein Heimspiel, Regie: Frank Marten Pfeiffer und Rouven Rech. Der Film<br />

begleitet den Aufstieg des Vereins in <strong>der</strong> Saison 2007/2008.<br />

Literatur<br />

• Theo Berberig: Festschrift <strong>der</strong> Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899 e. V. zum 100-jährigen Jubiläum:<br />

9. bis 11. Juli 1999. Sinsheim-Hoffenheim 1999, PPN 102754373.<br />

• Hardy Grüne: TSG Hoffenheim. In: Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7, AGON,<br />

Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9, S. 228.<br />

• Wolfgang Brück: Das Wun<strong>der</strong> von Hoffenheim: Von <strong>der</strong> Kreisklasse bis in die Bundesliga. Druckerei<br />

Odenwäl<strong>der</strong>, 2008, ISBN 3-936866-26-0.<br />

Weblinks<br />

• Website <strong>der</strong> TSG 1899 Hoffenheim [1]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. achtzehn99. de/<br />

[2] Vereinschronik 100 Jahre TSG Hoffenheim, 1999, S. 39.<br />

[3] Vereinschronik 100 Jahre TSG Hoffenheim, 1999, S. 39. Der Vorstand beanstandete am 8. Januar 1921 „Im Verein herrscht keine Zucht und<br />

Ordnung mehr“ und beschloss Strafen. Die Chronik berichtet zudem von weiteren Unstimmigkeiten, in <strong>der</strong>en Verlauf Turnstunden mangels<br />

Teilnehmern <strong>aus</strong>fielen, Veranstaltungen und Feste abgesagt wurden und Einladungen an<strong>der</strong>er Vereine abgesagt werden mussten, da es keine<br />

aktiven Turner mehr gab.<br />

[4] Vereinschronik 100 Jahre TSG Hoffenheim, 1999, S. 39.<br />

[5] Archiv deutscher Fußball-Ligen seit 1902 (http:/ / www. asc-neuenheim. de/ htm/ tabindex. htm) Auf: asc-neuenheim.de, 6. Juli 2008<br />

[6] Zuschauerzahlen <strong>der</strong> Saison 2008/09 (http:/ / www. weltfussball. de/ zuschauer/ bundesliga-2008-2009/ 1/ ). Auf: weltfussball.de, 14. Juni<br />

2009.<br />

[7] Zuschauerzahlen <strong>der</strong> Saison 2009/10 (http:/ / www. weltfussball. de/ zuschauer/ bundesliga-2009-2010/ 1/ ). Auf: weltfussball.de, 23. Mai<br />

2010.<br />

[8] Moritz Kielbassa: „Ich bin kein Abramowitsch“ (http:/ / www. sueddeutsche. de/ sport/ bundesliga/ artikel/ 54/ 175526). Auf:<br />

sueddeutsche.de, 20. Mai 2008.<br />

[9] Brück, Das Wun<strong>der</strong> von Hoffenheim, 2008, S. 95<br />

[10] Brück, Das Wun<strong>der</strong> von Hoffenheim, 2008, S. 100<br />

[11] Da GmbH und Verein eng miteinan<strong>der</strong> verzahnt sind, wird im Folgenden nicht zwischen beiden unterschieden.<br />

[12] WILD Standortsicherung – Expansionspläne für das Werk Eppelheim (http:/ / www. wild. de/ wild/ opencms/ de/ service/ press_room/<br />

news/ standortsicherung. html?print=true), Pressemitteilung <strong>der</strong> Wildwerke vom 4. Mai 2006<br />

[13] Dietmar Hopp Besitzgesellschaft, TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH: Pressemitteilung zum Standort des geplanten<br />

Fußballstadions (http:/ / www. mitaufsteigen. de/ e153/ e146/ e151/ pm_stadionstandort_. pdf). 20. September 2006.<br />

[14] TSG zu altbacken (http:/ / www. n-tv. de/ 818370. html). Auf: ntv.de, 24. Juni 2007.<br />

[15] Sebastian Christ: Millionäre im Dorfclub (http:/ / www. zeit. de/ 2007/ 20/ Millionaere_im_Dorfclub). In: Die Zeit, Nr. 20 vom 10. Mai<br />

2007, S. 62. Vgl. den Vergleich mit dem SV Wehen Wiesbaden: Robert Mühlbach: Durchmarsch <strong>der</strong> Dorfclubs (http:/ / www. zeit. de/<br />

online/ 2007/ 22/ hoffenheim-wehen?page=all). Auf: zeit.de, 30. Mai 2007.<br />

[16] Rüdiger Scheidges: Im Club des Milliardärs: Hopp, Hopp, hurra! (http:/ / www. handelsblatt. com/ News/ Sport/ <strong>Fussball</strong>/ _pv/ doc_page/<br />

1/ _p/ 300481/ _t/ ft/ _b/ 1430597/ default. aspx/ hopp,-hopp,-hurra!. html). In: Handelsblatt, Freitag, 16. Mai 2008.<br />

[17] Offener Brief <strong>der</strong> FCK-Fanszene an Dietmar Hopp (http:/ / www. <strong>der</strong>-betze-brennt. de/ aktuell/ pressespiegel. php?artikel=3170). Auf:<br />

<strong>der</strong>-betze-brennt.de, 25. Oktober 2007.<br />

[18] Offener Streit zwischen Heidel und Hopp (http:/ / www. swr. de/ sport/ -/ id=1208948/ nid=1208948/ did=2670136/ umwbit/ ). Auf: swr.de,<br />

4. Oktober 2007.<br />

[19] Sven Goldmann: Vom Neid zum Hass. Wie Aufsteiger Hoffenheim und sein Mäzen Dietmar Hopp in <strong>der</strong> Zweiten Liga die Gemüter bewegen<br />

(http:/ / www. tagesspiegel. de/ sport/ <strong>Fussball</strong>;art133,2408509). Auf: tagesspiegel.de, 28. Oktober 2007.<br />

[20] Christoph Ruf: Angeln im Aquarium: Fußball-Retortenclubs (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,481923,00. html) Auf:<br />

Spiegel Online, 10. Mai 2007.<br />

[21] http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ bundesliga/ startseite/ 524765/ artikel_Schindelmeiser_Zeit-fuer-Veraen<strong>der</strong>ung. html


TSG 1899 Hoffenheim 340<br />

[22] Uschi Götz: Hopp und Tor: Ein Milliardär setzt auf den Sport in <strong>der</strong> Provinz (http:/ / www. dradio. de/ dkultur/ sendungen/ laen<strong>der</strong>report/<br />

787317/ ) Aus: Deutschlandradio Kultur, Län<strong>der</strong>report, 20. Mai 2008<br />

[23] Sechs neue „Eliteschulen des Fußballs“ ernannt (http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=500014& no_cache=1&<br />

tx_dfbnews_pi1[showUid]=15109& tx_dfbnews_pi1[sword]=Eliteschule des fußballs& cHash=e1ea649005) Auf: dfb.de, 10. Juli 2008,<br />

abgerufen am 6. August 2008<br />

Hoffenheim zur „Eliteschule des Fußballs“ ernannt (http:/ / www. tsg-hoffenheim. de/ 4news. php?d[abteilung]=Der Verein& d[nr]=2429&<br />

d[volltextsuche]=& ueberschrift=Hoffenheim+ zur+ Eliteschule+ des+ Fu& szlig;balls + ernannt). Auf: tsg-hoffenheim.de, 13. Juli 2008,<br />

abgerufen am 4. August 2008.<br />

[24] Hoffenheimer Finale um den Hoepfner-Cup (http:/ / www. achtzehn99. de/ 4news. php?d[nr]=3136& d[abteilung]=Fußball) Auf:<br />

achtzehn99.de, 9. Juni 2009<br />

[25] Gemein<strong>der</strong>atsvorlage Stadt Mannheim Juni 2008 (http:/ / web. mannheim. de/ webkosima/ WkEdThema. ASP?fbgnr=28111)<br />

[26] Joachim Henn: Die meisten B<strong>aus</strong>tellen (http:/ / www. 11freunde. de/ bundesligen/ 103315). Auf: 11freunde.de, 14. August 2007<br />

[27] 1899 Hoffenheim verkauft 10 300 Dauerkarten (http:/ / www. fussball24. de/ fussball/ 1/ 7/ 38/<br />

63428-1899-hoffenheim-verkauft-10-300-dauerkarten) Auf: fussball24.de, 16. Juli 2008, abgerufen am 6. August 2008<br />

[28] Liste <strong>der</strong> Fanclubs auf www.tsg-hoffenheim.de (http:/ / www. tsg-hoffenheim. de/ fanclubs. php), abgerufen 13. Juli 2009<br />

[29] TV DIGITAL neuer Haupt- und Trikotsponsor von 1899 Hoffenheim (http:/ / www. tsg-hoffenheim. de/ 4news. php?d[abteilung]=&<br />

d[nr]=2407& d[volltextsuche]=& ueberschrift=TV+ DIGITAL+ neuer+ Haupt-+ und+ Trikotsponsor+ von+ 1899+ Hoffenheim) Auf:<br />

tsg-hoffenheim.de, 26. Juni 2008<br />

[30] Partner von 1899 Hoffenheim (http:/ / www. tsg-hoffenheim. de/ partner. php) Auf: tsg-hoffenheim.de, 22. Juni 2008<br />

[31] PUMA wird neuer Ausrüster von 1899 Hoffenheim (http:/ / www. tsg-hoffenheim. de/ 4news. php?d[nr]=2370& d[abteilung]=Der Verein)<br />

Auf: tsg-hoffenheim.de, 4. Juni 2008<br />

[32] Adrian Bauer: FC Hopp (http:/ / www. zeit. de/ online/ 2008/ 32/ hoffenheim-analyse) Auf: zeit.de, 1. August 2008, abgerufen am 6. August<br />

2008<br />

[33] Hopp nennt Zahlen (http:/ / www. sport1. de/ de/ fussball/ fussball_bundesliga/ newspage_53202. html) Auf: sport1.de, 9. Januar 2009,<br />

abgerufen am 10. Januar 2009<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Voller Name Eintracht Frankfurt e.V.<br />

Gegründet 8. März 1899<br />

Vereinsfarben Rot-Schwarz-Weiß<br />

Stadion Commerzbank-Arena<br />

(ehemaliges Waldstadion)<br />

Plätze 52.300<br />

Präsident Peter Fischer<br />

Trainer Michael Skibbe<br />

Homepage<br />

www.eintracht.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 10. Platz


Eintracht Frankfurt 341<br />

Eintracht Frankfurt ist <strong>der</strong> bekannteste Sportverein in Frankfurt am<br />

Main. Mit ihrer Fußballabteilung ist die Eintracht einer <strong>der</strong> großen<br />

Traditionsvereine im deutschen Fußball. Die letzte Erfolgsära <strong>der</strong><br />

Fußballabteilung, die in ihrer Geschichte einige Titel gewann, endete<br />

in den frühen 1990er Jahren. Seither hatte die Eintracht immer wie<strong>der</strong><br />

um ihre sportliche und wirtschaftliche Existenz zu kämpfen.<br />

Erstligapositionen <strong>der</strong> Eintracht am Saisonende<br />

Momentan zählt die Eintracht wie<strong>der</strong> zu den finanziell gesün<strong>der</strong>en Fußballvereinen <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Die Eintracht besitzt außerdem 15 weitere Abteilungen für verschiedene Sportarten. Die Vereinsfarben sind<br />

rot-schwarz-weiß, das Vereinswappen ist <strong>der</strong> Frankfurter Adler.<br />

Die Heimspiele <strong>der</strong> Fußballprofis werden in <strong>der</strong> Commerzbank-Arena (früher Waldstadion) in Sachsenh<strong>aus</strong>en-Süd<br />

<strong>aus</strong>getragen. Dort befindet sich in <strong>der</strong> Westtribüne auch die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Eintracht Frankfurt Fußball AG. Die<br />

Trainingseinheiten <strong>der</strong> ersten Mannschaft finden direkt auf einem Außenfeld vor dem Stadion statt und nicht mehr,<br />

wie früher, am Rie<strong>der</strong>wald. Der Verein selbst unterhält seine Geschäftsstelle am 1952 eingeweihten Sportplatz am<br />

Rie<strong>der</strong>wald im Frankfurter Stadtteil Seckbach, <strong>der</strong> zurzeit mo<strong>der</strong>nisiert wird.<br />

Vereinsstruktur<br />

Der Verein Eintracht Frankfurt e.V. besteht <strong>aus</strong> folgenden 16 Abteilungen:<br />

01 Turnen (seit 22. Januar 1861)<br />

02 Fußball (seit 8. März 1899)<br />

03 Leichtathletik (seit 1899)<br />

04 Hockey (seit 1906 als 1. Frankfurter<br />

Hockeyclub)<br />

05 Boxen (seit 1919)<br />

06 Tennis (seit Frühling 1920)<br />

07 Handball (seit 1921)<br />

08 Rugby (seit Sommer 1923)<br />

09 Tischtennis (seit November<br />

1924)<br />

10 Basketball (seit 4. Juni 1954)<br />

11 Eissport (seit 9. Dezember 1959)<br />

12 Volleyball (seit Juli 1961)<br />

13 Fan- & För<strong>der</strong>abteilung (seit 11. Dezember<br />

2000)<br />

14 Eishockey (1959-91 sowie seit 1. Juli 2002)<br />

15 Dart (seit 1. Juli 2006)<br />

16 Triathlon (seit Januar 2008)<br />

Im Fußball ist <strong>der</strong> Verein nur für die Jugend- und Amateurmannschaften sowie die Frauenmannschaft zuständig. Die<br />

mit großem Abstand bekannteste Eintracht-Mannschaft, die Fußball-Profis, unterstehen <strong>der</strong> Eintracht Frankfurt<br />

Fußball-AG, einem Tochterunternehmen des Vereins.<br />

Verein<br />

Das oberste Gremium des Vereins ist das Präsidium. Ihm gehören <strong>der</strong><br />

Präsident (Peter Fischer) sowie vier für bestimmte Bereiche zuständige<br />

Vizepräsidenten an (Fred Moske: Finanzen, Hans-Dieter Burkert:<br />

Amateurabteilungen ohne Fußball, Kl<strong>aus</strong> Lötzbeier: Amateurfußball,<br />

Axel Hellmann: Rechtliches).<br />

Weitere Führungsgremien sind <strong>der</strong> Verwaltungsrat, <strong>der</strong> Wahl<strong>aus</strong>schuss<br />

und <strong>der</strong> Ehrenrat. In einem weiteren Gremium, dem Beirat, sind die<br />

Leiter aller Abteilungen vertreten.<br />

Eintracht Frankfurt Fußball AG<br />

Die gewinnorientiert arbeitende Profifußball-Aktiengesellschaft wurde<br />

am 1. Juli 2000 gegründet. Sie wird von einem dreiköpfigen Vorstand<br />

Geschäftsstelle des Vereins (nicht <strong>der</strong> ersten<br />

Fußballmannschaft) auf dem Rie<strong>der</strong>waldgelände<br />

in Frankfurt-Seckbach<br />

geführt, dem Heribert Bruchhagen (Vorsitzen<strong>der</strong>), Thomas Pröckl und Kl<strong>aus</strong> Lötzbeier angehören.<br />

Den Vorstand überwacht <strong>der</strong> Aufsichtsrat, bestehend <strong>aus</strong> Wilhelm Ben<strong>der</strong> (Vorsitzen<strong>der</strong>), Achim Vandreike,<br />

Hans-Dieter Burkert, Bernd Ehinger, Peter Fischer (Präsident <strong>der</strong> Eintracht e.V.), Axel Hellmann, Andreas Mechler


Eintracht Frankfurt 342<br />

und Hans Hermann Reschke.<br />

Für die sportlichen Belange ist die sportliche Leitung verantwortlich; ihr gehören Cheftrainer, Assistenztrainer und<br />

Torwarttrainer sowie die zwei Talent-Scouts (Bernd Hölzenbein und Ralf Weber) an. Der Leiter <strong>der</strong><br />

Lizenzspielerabteilung ist Rainer Falkenhain.<br />

Geschichte des Vereins<br />

1899–1920: Die Vorgängervereine<br />

Am 8. März 1899 wurde <strong>der</strong> Frankfurter Fußball-Club Victoria von<br />

1899, eine frühe Abspaltung des ältesten Frankfurter Fußballclubs<br />

Germania 1894, als Vorgänger <strong>der</strong> heutigen Frankfurter Eintracht<br />

gegründet. Wahrscheinlich noch im gleichen Jahr entstand auch ein<br />

zweiter Stammverein <strong>der</strong> Eintracht, <strong>der</strong> „Frankfurter Fußball-Club<br />

Kickers von 1899“. Letzterer stellte einige Jahre später auch den ersten<br />

Frankfurter Nationalspieler: Im ersten Län<strong>der</strong>spiel einer deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft, einem Freundschaftsspiel gegen die<br />

Wappen des Frankfurter FV (von 1911), <strong>der</strong> TuS<br />

Eintracht Frankfurt (1920), <strong>der</strong> Sportgemeinde<br />

Eintracht Frankfurt (1967) und <strong>der</strong> weiße Adler<br />

auf schwarzem Grund (1980-1999)<br />

Schweiz 1908, erzielte <strong>der</strong> Kickers-Spieler Fritz Becker zwei Tore und trug damit zum Endstand von 3:5 bei.<br />

Ebenfalls 1908 schloss sich <strong>der</strong> 1. Frankfurter Hockeyclub den Kickers an.<br />

Am 13. Mai 1911 fusionierten die beiden Kontrahenten Victoria und Kickers zum „Frankfurter Fußballverein<br />

(Kickers-Victoria) von 1899“. Der FFV verlor in seiner ersten Saison nur zwei <strong>der</strong> 22 Spiele und sicherte sich vor<br />

Hanau 93 und dem FSV die Nordkreis-Meisterschaft. Damit stand 1912 zum ersten Mal ein Frankfurter Verein in<br />

<strong>der</strong> Endrunde um die Süddeutsche Meisterschaft, wo <strong>der</strong> FFV allerdings chancenlos war und in den sechs Spielen<br />

gegen die SpVgg Fürth, den Karlsruher FV und Phönix Mannheim lediglich auf zwei Unentschieden kam. Im<br />

Sommer 1912 wurde das neue Vereinsgelände an <strong>der</strong> Roseggerstraße bezogen und am 8. September mit einem Spiel<br />

gegen Quick Den Haag eingeweiht. Der FFV verfügte nun über eine mo<strong>der</strong>ne Sportanlage mit Aschenbahn, Tribüne,<br />

Reservefel<strong>der</strong>n und Vereinsheim. Sportlich konnte <strong>der</strong> Vorjahreserfolg, die Kreismeisterschaft, 1912/13 wie<strong>der</strong>holt<br />

werden und in <strong>der</strong> sich anschließenden süddeutschen Endrunde, die Gegner hießen in diesem Jahr Stuttgarter<br />

Kickers, VfR Mannheim und SpVgg Fürth, schnitt <strong>der</strong> FFV 1913 wesentlich besser ab. Im letzten Spiel gegen die<br />

Stuttgarter hätte ein Unentschieden zum ersten Meistertitel gereicht, doch die Begegnung ging mit 0:1 verloren.<br />

1913/14 war die Dominanz des FFV im Nordkreis noch größer, <strong>der</strong> Verbandstitel blieb <strong>der</strong> Mannschaft jedoch<br />

erneut versagt, sie landete wie schon im Vorjahr in <strong>der</strong> Endrunde nur auf Platz 2.<br />

In dieser Zeit zählte <strong>der</strong> Frankfurter FV bereits über 800 Mitglie<strong>der</strong> und stellte zwölf Fußballmannschaften,<br />

außerdem zwei Hockey- und eine Cricket-Mannschaft sowie eine Fechtriege. Zudem wurden im Verein verschiedene<br />

Leichtathletikdisziplinen <strong>aus</strong>geübt. Die Mitglie<strong>der</strong>schaft des FFV, <strong>der</strong> nicht wie die an<strong>der</strong>en großen Frankfurter<br />

Vereine in einem einzelnen Stadtteil verwurzelt war, stammte vor allem <strong>aus</strong> dem gehobenen Bürgertum, was sich<br />

auch in <strong>der</strong> Pflege von Prestigesportarten wie Hockey und Cricket äußerte.<br />

Die Spieler des FFV Kickers-Victoria blieben 1914 vom Ersten Weltkrieg nicht verschont und wurden eingezogen.<br />

Nach dem Ende des Krieges trafen sich die verbleibenden Spieler zu einer Neuordnung des Vereins und <strong>der</strong> durch<br />

den Krieg zerfallenen Strukturen.


Eintracht Frankfurt 343<br />

1920–1945: Die Eintracht auf dem Weg zur Spitzenmannschaft<br />

Fast neun Jahre (April 1920) nach dem ersten Zusammenschluss zum FFV Kickers-Victoria fusionierte <strong>der</strong> Verein<br />

erneut, diesmal mit <strong>der</strong> 1861 gegründeten Frankfurter Turngemeinde zur „Turn- und Sportgemeinde Eintracht<br />

Frankfurt von 1861“. Mit diesem Zusammenschluss trat zum ersten Mal die prägende Bezeichnung „Eintracht“ mit<br />

den Frankfurtern in Verbindung. 1927 kam es jedoch wie<strong>der</strong> zur Trennung auf Druck des Deutschen Turnverbandes:<br />

Die „Turngemeinde Eintracht Frankfurt von 1861“ und die „Sportgemeinde Eintracht Frankfurt (F.F.V) von 1899“<br />

entstanden neu.<br />

1945–1963: Oberliga Süd und Deutsche Meisterschaft<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die neuformierte SG Eintracht 1946 Hessenpokalsieger, im Zeichen <strong>der</strong><br />

zunehmenden Professionalisierung im Deutschen Fußball richtet die Eintracht 1948 eine Vertragsspieler-Abteilung<br />

ein. 1954 entsendet Eintracht Frankfurt den Nationalspieler Alfred Pfaff anlässlich <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft in<br />

<strong>der</strong> Schweiz in den Kreis <strong>der</strong> Nationalmannschaft, welche sich dort mit dem Gewinn des Weltmeistertitels krönt. Im<br />

Jahre 1959 erringt die Eintracht mit <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft den bis dato größten Erfolg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte<br />

und bezwingt den Lokalrivalen Kickers Offenbach im Finale von Berlin mit 5:3.<br />

In den Nachkriegsjahren bis 1959 gewinnt die Tischtennisabteilung <strong>der</strong> Damen zudem siebenmal den<br />

Mannschaftsmeistertitel und unterstreicht damit die Vielzahl von Sportrichtungen innerhalb des Vereines.<br />

Als erste deutsche Mannschaft erreichte Eintracht Frankfurt 1960 das Finale des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister,<br />

wird im Endspiel in Glasgow allerdings spektakulär von Real Madrid, dem damaligen Maß aller Dinge, mit 7:3<br />

geschlagen. Der Frankfurter Stürmer Erwin Stein, <strong>der</strong> im Finale einen doppelten Torerfolg zu verbuchen hatte,<br />

äußerte sich später: „Mein Gegenspieler José Emilio Santamaria hat mich auf dem Platz fast <strong>aus</strong>gezogen. Dagegen<br />

waren wir nur ein Haufen braver Hessen“. Trotz <strong>der</strong> sieben Gegentreffer kämpft die Eintracht tapfer und bestreitet<br />

ein gutes Finale. Das Spiel wird später mit seinen 10 Treffern zum besten Europapokalfinale aller Zeiten gekürt.


Eintracht Frankfurt 344<br />

1963–1978: Die Eintracht in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

1963 gehörte Eintracht Frankfurt zu den Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> anstelle <strong>der</strong><br />

Oberligen als neue höchste Spielklasse gegründeten Fußball-Bundesliga. In <strong>der</strong><br />

ersten Saison wird man Dritter und Vize-Pokalsieger nach einem 0:2 im<br />

Pokalendspiel gegen den TSV 1860 München in Stuttgart.<br />

Im Jahr <strong>der</strong> Weltmeisterschaft in England (1966) stellt die Eintracht mit Jürgen<br />

Grabowski und Friedel Lutz zwei Spieler <strong>der</strong> Nationalmannschaft ab, die<br />

Vize-Weltmeister wird.<br />

Nach <strong>der</strong> erzwungenen Spaltung des Jahres 1927 kommt es 1968 zur erneuten<br />

Vereinigung <strong>der</strong> Teilvereine „Sportgemeinde Eintracht Frankfurt (F. F. V.) von<br />

1899 e. V.“ und „Turn- und Fechtgemeinde Eintracht Frankfurt von 1861 e. V.“.<br />

Der Verein heißt nun „Eintracht Frankfurt e.V.“<br />

Wie bereits 1966 und 1970 nimmt Jürgen Grabowski, nun mit seinem<br />

Mannschaftskameraden Bernd Hölzenbein, auch an <strong>der</strong> 1974er WM im eigenen<br />

Lande teil. Bernd Hölzenbein spielt im Finale gegen die Nie<strong>der</strong>lande einen<br />

Elfmeter her<strong>aus</strong>, den Paul Breitner vom FC Bayern zum zwischenzeitlichen<br />

1:1-Ausgleichstreffer verwandelt. Deutschland siegt schließlich mit 2:1 und ist<br />

somit zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister.<br />

Im Weltmeisterjahr und in dem Jahr darauf (1975) wird die Eintracht zweimal<br />

DFB-Pokalsieger. 1974 im Finale gegen den Hamburger SV durch 3:1 n.V. und<br />

1975 durch ein 1:0 gegen den MSV Duisburg. In <strong>der</strong> Bundesliga reicht es<br />

dagegen nur zu Platz 3 (1975) und Platz 4 (1974 und 1977). Zwischen 20.<br />

November 1976 und August 1977 bleibt die Mannschaft 21 Bundesligaspiele in<br />

Folge unbesiegt.<br />

1978–1994: Internationale Erfolge<br />

Am 21. Mai 1980 erringt Eintracht Frankfurt unter Trainer Friedel<br />

R<strong>aus</strong>ch den UEFA-Pokal. Gegner im rein deutschen Finale ist Borussia<br />

Mönchengladbach, das zwar das Hinspiel mit 3:2 gewinnt, im<br />

Rückspiel jedoch nach dem 1:0 durch den kurz zuvor eingewechselten<br />

Fred Schaub den im Vorjahr noch gewonnenen Titel nicht verteidigen<br />

kann.<br />

Nach Siegen gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:1, 1981) und den VfL<br />

Bochum (1:0, 1988) kommt die Eintracht zum dritten und vierten<br />

Erfolg im DFB-Pokal.<br />

Wie bereits bei den 1954 und 1974 gewonnenen Weltmeisterschaften<br />

stellt die Eintracht auch beim Titelgewinn 1990 einen Nationalspieler:<br />

Uwe Bein. Ebenfalls im Aufgebot ist Andreas Möller, <strong>der</strong> zur Saison<br />

1990/91 zurück zur Eintracht wechselt. Neben dem 1. FC Köln und<br />

dem FC Bayern München ist die Frankfurter Eintracht damit die<br />

Zwischen 1980 und 1999 wurde dieses Adlerlogo<br />

verwendet.<br />

einzige Mannschaft, die bei allen drei errungenen Weltmeisterschaften mindestens einen Spieler zur<br />

Nationalmannschaft abgestellt hat. Ebenfalls 1990 wird <strong>der</strong> Frankfurter Jørn An<strong>der</strong>sen als erster <strong>aus</strong>ländischer<br />

Spieler Torschützenkönig <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.


Eintracht Frankfurt 345<br />

Das wohl tragischste Spiel <strong>der</strong> Vereinsgeschichte findet 1992 am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 1991/92 bei Hansa<br />

Rostock statt, das durch einen Sieg noch die theoretische Chance auf den Klassenerhalt besitzt. Die Eintracht verliert<br />

mit 1:2 im letzten Spiel <strong>der</strong> Saison im Ostseestadion, unter an<strong>der</strong>em, nachdem Schiedsrichter Alfons Berg <strong>der</strong><br />

Eintracht nach einem Foul im Strafraum an Ralf Weber den berechtigten Elfmeter verweigert. Berg gesteht zwar<br />

seinen Fehler später ein, Frankfurt verpasst jedoch die Deutsche Meisterschaft; Meister wird <strong>der</strong> VfB Stuttgart. Das<br />

Eintracht-Team <strong>der</strong> Saison 1991/92 gilt als die beste Frankfurter Mannschaft aller Zeiten.<br />

In den beiden nachfolgenden Jahren schafft es die Eintracht, bis ins Viertelfinale des UEFA-Cups vorzustoßen,<br />

zudem wird Anthony Yeboah als Spieler <strong>der</strong> Eintracht zweimaliger Bundesliga-Torschützenkönig (1993 und 1994).<br />

1994–1996: Ende einer Ära<br />

Nach den turbulenten Ereignissen <strong>der</strong> Saison 1994/1995, unter an<strong>der</strong>em mit <strong>der</strong> Suspendierung <strong>der</strong> Spieler Jay-Jay<br />

Okocha, Anthony Yeboah und Maurizio Gaudino durch Trainer Jupp Heynckes, wird die Saison 95/96 mit<br />

Karl-Heinz Körbel im Amt des Trainers begonnen, <strong>der</strong> Heynckes bereits im April 1995 abgelöst hatte. Die<br />

Erwartungen an die Mannschaft sind groß, da mit Markus Schupp, Johnny Ekström und dem wie<strong>der</strong><br />

aufgenommenen Maurizio Gaudino scheinbare Verstärkungen verpflichtet wurden. Aber schon vor Saisonbeginn<br />

unterliegt Eintracht Frankfurt im Viertelfinale des UI-Cups beim französischen Erstligisten Girondins Bordeaux<br />

(unter an<strong>der</strong>em mit Bixente Lizarazu und Zinedine Zidane) deutlich mit 0:3. Die erste Runde im DFB-Pokal<br />

übersteht die Eintracht mit viel Glück (2:1 n.V. in Saarbrücken), nach dem 5. Spieltag belegt sie in <strong>der</strong><br />

Bundesligatabelle den 5. Platz. Doch dann geht es bergab, obwohl schon im September nachgelegt wird und <strong>der</strong><br />

Stürmer Ivica Mornar von Hajduk Split kommt. Das Pokal<strong>aus</strong> kommt bereits in Runde Zwei gegen 1860 München<br />

(1:5), die nächsten fünf Ligaspiele bringen nur noch einen Punkt aufs Konto und ein Abrutschen auf den 16.<br />

Tabellenplatz. Mit einem 4:1-Sieg gegen Bayern München scheint die Krise überwunden. Bis zum Ende <strong>der</strong><br />

Hinrunde rappelt sich die in <strong>der</strong> Abwehr um den im Dezember von den Queens Park Rangers geholten Ned Zelić<br />

verstärkte Eintracht auf und belegt Rang 10. Doch <strong>der</strong> Schein trügt, sportlich läuft nicht mehr viel. Vom 18. bis zum<br />

29. Spieltag können die Adler gerade einmal einen Sieg verbuchen, die erhoffte Trendwende durch einen<br />

Trainerwechsel nach <strong>der</strong> 0:2-Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach – auf Charly Körbel folgt mit Dragoslav<br />

Stepanović ein alter Bekannter – bleibt <strong>aus</strong>. Am Ende <strong>der</strong> Saison stehen 32 Punkte und Tabellenplatz 17 zu <strong>Buch</strong>e –<br />

die Eintracht ist erstmals in ihrer Geschichte nicht mehr erstklassig. Der sportliche Nie<strong>der</strong>gang findet auf<br />

Führungsebene sein Äquivalent: Präsident Matthias Ohms wird das Vertrauen entzogen, Schatzmeister Erbs legt<br />

daraufhin ebenfalls sein Amt nie<strong>der</strong>. Ebenfalls 1996 nimmt <strong>der</strong> Frankfurter Torhüter Andreas Köpke an <strong>der</strong><br />

Europameisterschaft in England teil, bei <strong>der</strong> die deutsche Mannschaft den Titel holt.<br />

1996–2002: Drohen<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>gang und das Wun<strong>der</strong> vom Main<br />

Das erste Zweitligajahr verlief für die Eintracht enttäuschend. Zum<br />

Ende <strong>der</strong> Hinrunde war man auf dem Abstiegsrang 15, im Pokal gab es<br />

in <strong>der</strong> zweiten Runde eine deutliche 6:1-Nie<strong>der</strong>lage beim<br />

Ligakonkurrenten SV Meppen. Nach einem Trainerwechsel von<br />

Stepanović zu Horst Ehrmantraut und einer befriedigenden Rückrunde<br />

landete Frankfurt am Ende auf dem siebten Tabellenplatz. In <strong>der</strong><br />

Saison 97/98 stieg die Eintracht als Meister wie<strong>der</strong> in die erste<br />

Bundesliga auf. In <strong>der</strong> darauffolgenden Bundesliga-Saison hatte<br />

Eintracht Frankfurt insgesamt vier Trainer. Nach <strong>der</strong> Entlassung<br />

Ehrmantrauts im Dezember betreuten zunächst übergangsweise<br />

Co-Trainer Bernhard Lippert, danach Reinhold Fanz und schließlich<br />

Der 1999 wie<strong>der</strong> eingeführte „Traditionsadler“


Eintracht Frankfurt 346<br />

Jörg Berger die Mannschaft. In einem bis zur letzten Minute spannenden Abstiegskampf schafft es die Eintracht<br />

durch ein 5:1 am letzten Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern in <strong>der</strong> Liga zu verbleiben. Dank eines<br />

entscheidenden Tores in <strong>der</strong> 89. Minute durch den norwegischen Publikumsliebling Jan Åge Fjørtoft rutschen die<br />

Frankfurter noch auf den 15. Tabellenplatz, <strong>der</strong> sich zuvor schon gesichert wähnende 1. FC Nürnberg muss<br />

absteigen.<br />

Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Vereinsjubiläums im März 1999 gab sich <strong>der</strong> Verein ein neues<br />

Vereinswappen. So löste <strong>der</strong> leicht verän<strong>der</strong>te, bereits seit Vereinsgründung verwendete rote „Traditionsadler“ den<br />

stilisierten schwarz-weißen Adler ab, den die Eintracht seit 1980 benutzt hatte.<br />

Im Rahmen finanzieller Schwierigkeiten wird die Fußballabteilung <strong>der</strong> Eintracht <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t. Bernd Ehinger,<br />

damaliger Sprecher des Präsidiums, gründet die Aktiengesellschaft, die nun als „Eintracht Frankfurt Fußball AG“ am<br />

Spielbetrieb teilnimmt. Sie ist eine Tochtergesellschaft von „Eintracht Frankfurt e.V.“.<br />

In <strong>der</strong> Saison 99/00 muss die Eintracht, <strong>der</strong> zwei Punkte abgezogen wurden, trotz vieler neu eingekaufter Spieler auf<br />

dem letzten Platz überwintern. Nach einem Trainerwechsel von Jörg Berger zu Felix Magath wird die Eintracht<br />

überraschend zur drittstärksten Rückrundenmannschaft und sichert sich durch einen 2:1-Erfolg gegen den direkten<br />

Konkurrenten SSV Ulm 1846 erneut den Klassenerhalt.<br />

2001 hat die Eintracht weniger Glück als in den beiden Vorjahren, als jeweils an den letzten Spieltagen <strong>der</strong> Saison<br />

<strong>der</strong> Klassenerhalt gesichert wird, und steigt zum zweiten Mal in die Zweite Liga ab. In die Saison startete die<br />

Eintracht gut (Platz fünf am 13. Spieltag), danach folgen jedoch sechs Nie<strong>der</strong>lagen in Folge, die im Februar zur<br />

Entlassung von Trainer Felix Magath führten. Sportdirektor Rolf Dohmen trainierte die Mannschaft übergangsweise<br />

zehn Spieltage, bis Friedel R<strong>aus</strong>ch neuer Trainer wurde. Von diesem trennte man sich jedoch wie<strong>der</strong>, nachdem die<br />

Eintracht abgestiegen war.<br />

Im darauf folgenden Jahr steht die Zukunft <strong>der</strong> Fußballabteilung <strong>der</strong> Eintracht mehr als einmal einem ungewissen<br />

Schicksal gegenüber; nach dem Ausstieg des Investors Octagon und dem überraschenden Abspringen eines<br />

potentiellen Investors in letzter Minute klafft im Etat <strong>der</strong> neuen Saison ein 8-Millionen-Loch. Nur durch das<br />

Zustandekommen eines Sponsorenpools um Gesellschaften im städtischen (Teil-)Besitz (RMV, Fraport, Mainova,<br />

Messe Frankfurt) gelingt es unter dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates Volker Sparmann, die fehlenden Millionen<br />

aufzutreiben. Durch einen Fehler in den Lizenzunterlagen wird die Lizenz <strong>der</strong> Eintracht allerdings nicht fristgerecht<br />

erteilt. Die sportlich bereits abgestiegene SpVgg Unterhaching legt bei <strong>der</strong> DFL Beschwerde ein und versucht als 15.<br />

<strong>der</strong> abgelaufenen Zweitliga-Saison durch den <strong>aus</strong> dem Lizenzentzug resultierenden Zwangsabstieg <strong>der</strong> Eintracht auf<br />

den rettenden 14. Platz zu rutschen. Am 17. Juli 2002 wird die Klage abgewiesen und <strong>der</strong> Abstieg in die<br />

Amateurklassen vermieden. In <strong>der</strong> Liga verfehlt die Eintracht als Siebter den Wie<strong>der</strong>aufstieg in die erste Liga.<br />

Seit 2002: Neuaufbau und die Ära Bruchhagen<br />

Volker Sparmann wechselt <strong>aus</strong> dem Aufsichtsrat in den Vorstand und übernimmt den Vorsitz. Wegen <strong>der</strong> lange Zeit<br />

ungewissen Ligazugehörigkeit <strong>der</strong> Eintracht wurden zu Beginn <strong>der</strong> Saison 2002/03 erst kurzfristig neue Spieler<br />

verpflichtet. Trotz <strong>der</strong> vermeintlich schwächeren Spieler gelang mit dem neuen Trainer Willi Reimann zum zweiten<br />

Mal <strong>der</strong> Aufstieg in die Bundesliga. Lediglich an acht Spieltagen stand Frankfurt nicht auf einem Aufstiegsplatz; in<br />

<strong>der</strong> Hinrunde wurde man Zweiter. Zum Saisonende wurde <strong>der</strong> Aufstieg jedoch noch einmal gefährdet, als man am<br />

31. Spieltag in Mainz verlor und auf Platz 5 abrutschte. Am letzten Spieltag gelang es <strong>der</strong> Eintracht, durch zwei<br />

entscheidende Tore in <strong>der</strong> Nachspielzeit beim mittlerweile legendären 6:3 gegen den SSV Reutlingen 05 als Dritter<br />

vor dem punktgleichen 1. FSV Mainz 05 in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Im Pokal besiegte Frankfurt Rot-Weiß<br />

Erfurt (3:2 n. V.) und unterlag daraufhin Hansa Rostock 0:1.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison 2003/04 spielte Eintracht Frankfurt von Beginn an gegen den Abstieg. Im Pokal kam es zum<br />

ersten Pflichtspiel <strong>der</strong> SGE gegen Kickers Offenbach seit <strong>der</strong>en Bundesliga-Abstieg 1984. Frankfurt gewann am<br />

Bieberer Berg mit 4:3 nach Elfmeterschießen (1:1 n. V.); in <strong>der</strong> zweiten Runde war dann aber gegen den MSV<br />

Duisburg Schluss. In <strong>der</strong> Bundesliga-Hinrunde konnte die Eintracht nur dreimal gewinnen und wurde Letzter.


Eintracht Frankfurt 347<br />

Nachdem im August 2003 Dr. Peter Schuster als neuer Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> schon nach 6 Wochen <strong>aus</strong> dem Amt<br />

<strong>aus</strong>scheiden musste, agierte Heiko Beeck, <strong>der</strong> <strong>aus</strong> dem Aufsichtsrat in den Vorstand gewechselt war, interimistisch<br />

als Vorstandssprecher, bis am 1. Dezember 2003 Heribert Bruchhagen das Amt des Vorstandsvorsitzenden antrat;<br />

<strong>der</strong> neue Vorstand konnte jedoch die von seinen Vorgängern getroffenen Entscheidungen nur noch abmil<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong><br />

Winterp<strong>aus</strong>e kam es zu einigen sinnvollen Transfers, die jedoch nur kurzfristige Erfolge brachten (drei Siege und<br />

zwei Unentschieden zu Beginn <strong>der</strong> Rückrunde). Am 20. März 2004 kam es während des Spiels in Dortmund (0:2) zu<br />

einer Handgreiflichkeit von Trainer Willi Reimann gegen den Vierten Offiziellen Thorsten Schriever, die in eine<br />

Sperre von fünf Spielen und eine Geldstrafe von 25.000 € gegen Reimann endete. In <strong>der</strong> Rückrunde wurde die<br />

Eintracht Zwölfter, <strong>der</strong> 16. Tabellenplatz und somit <strong>der</strong> dritte Abstieg <strong>der</strong> Vereinsgeschichte konnte jedoch nicht<br />

mehr verhin<strong>der</strong>t werden. Dies führte zur Entlassung von Reimann als Trainer.<br />

2004 wurde Friedhelm Funkel neuer Trainer des Zweitligisten. Die Eintracht startete ohne spektakuläre Transfers<br />

und mit einem inzwischen wie<strong>der</strong> aufgegebenen Konzept (günstige und integrationsfähige Spieler, Ausleihgeschäfte<br />

junger Talente zum Teil <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Region) in die neue Saison. Nach einem schlechten Start (Platz 14 am 11. Spieltag)<br />

rückte <strong>der</strong> Verein zur Winterp<strong>aus</strong>e auf Platz 5 vor und schaffte als beste Rückrundenmannschaft am 34. Spieltag als<br />

Dritter den dritten Aufstieg in die erste Liga durch einen 3:0-Erfolg gegen Wacker Burgh<strong>aus</strong>en. Im Pokal erreichte<br />

die Eintracht nach Siegen gegen den FC Rot-Weiß Erfurt und die SpVgg Greuther Fürth das Achtelfinale und verlor<br />

dort gegen den späteren Finalisten FC Schalke 04 0:2.<br />

Im ersten Bundesliga-Jahr legte Frankfurt in <strong>der</strong> Saison 2005/06 mit<br />

jungen Spielern eine überraschend gute Hinrunde hin (Platz 10 und 21<br />

Punkte) und sicherte sich trotz <strong>der</strong> zweitschlechtesten Rückrunde (15<br />

Punkte) am 33. Spieltag den Klassenerhalt. Am Ende schloss sie die<br />

Saison mit 36 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz ab. Im DFB-Pokal<br />

zog die Eintracht nach Siegen gegen Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en (2:1), den<br />

Innenraum <strong>der</strong> Commerzbank-Arena<br />

FC Schalke 04 (6:0), den 1. FC Nürnberg (5:2 n. E.), den TSV 1860 München (3:1) und Arminia Bielefeld (1:0) ins<br />

Pokalfinale ein. Dort unterlag Frankfurt am 29. April 2006 in Berlin dem FC Bayern München 0:1. Da dieser als<br />

Deutscher Meister für die Champions League qualifiziert war, spielte die SGE erstmals seit 1994 wie<strong>der</strong> im<br />

UEFA-Pokal.<br />

Luftbild des 2005 eröffneten neuen Waldstadions<br />

(„Commerzbank-Arena“)<br />

In <strong>der</strong> Saison 2006/07 startete die Eintracht gut in die Saison. Im<br />

UEFA-Pokal konnte man zunächst souverän Brøndby IF besiegen. In<br />

<strong>der</strong> Gruppenphase schied die SGE mit drei Unentschieden und einer<br />

Nie<strong>der</strong>lage gegen Newcastle United, Celta Vigo, Fenerbahçe Istanbul<br />

und US Palermo <strong>aus</strong>. Im DFB-Pokal wurden Sportfreunde Siegen<br />

(2:0), Rot-Weiss Essen (2:1), <strong>der</strong> 1. FC Köln (3:1 n. V.) und <strong>der</strong><br />

Lokalrivale Kickers Offenbach (3:0) <strong>aus</strong>geschaltet, ehe ein 0:4 im<br />

Halbfinale beim 1. FC Nürnberg den erneuten Finaleinzug verhin<strong>der</strong>te.<br />

In <strong>der</strong> Bundesliga startete Frankfurt mit einem Sieg und sieben Remis<br />

in die neue Saison. Zum Ende <strong>der</strong> Hinrunde stand die Eintracht mit 20<br />

Punkten wie im letzten Jahr auf dem zehnten Tabellenplatz. Die<br />

Rückrunde, die von unnötigen Punktverlusten durch viele Gegentore in<br />

den letzten Minuten gekennzeichnet war, begann zunächst mit sechs sieglosen Spielen und dem Absturz auf die<br />

Abstiegsplätze. Eine Entlassung von Trainer Funkel, die unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> hessische FDP-Vorsitzende Jörg-Uwe<br />

Hahn for<strong>der</strong>te, [2] lehnte Vorstandschef Bruchhagen jedoch ab. Nach Siegen gegen Alemannia Aachen (4:0) und<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen (2:1) am 32. und 33. Spieltag konnte jedoch wie in <strong>der</strong> Vorsaison <strong>der</strong> Klassenerhalt frühzeitig<br />

gesichert werden. Am Ende stand die Eintracht mit 40 Punkten auf Platz 14. Zuh<strong>aus</strong>e und <strong>aus</strong>wärts konnten jeweils<br />

20 Punkte gesammelt werden.


Eintracht Frankfurt 348<br />

In <strong>der</strong> Saison 2007/08 besiegte die SGE im DFB-Pokal-Wettbewerb den 1. FC Union Berlin (4:1), schied aber in <strong>der</strong><br />

zweiten Runde beim späteren Finalisten Borussia Dortmund (1:2) <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> Liga begann die Eintracht stark (vier<br />

Siege und zwei Nie<strong>der</strong>lagen in den ersten neun Spielen), dann allerdings folgte eine deutliche 1:5-Nie<strong>der</strong>lage beim 1.<br />

FC Nürnberg und eine Serie von sieben sieglosen Spielen in Folge. Die Hinrunde wurde schließlich mit 23 Punkten<br />

auf dem neunten Rang beendet. In <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e verstärkte sich Frankfurt u. a. mit Caio (4 Mio. € Ablöse) und<br />

Martin Fenin (3,5 Mio. €), zwei <strong>der</strong> drei teuersten Einkäufe <strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Zu Beginn <strong>der</strong> Rückrunde holte<br />

Eintracht Frankfurt 19 Punkte <strong>aus</strong> den ersten neun Spielen. Die Frankfurter standen dadurch am 26. Spieltag auf dem<br />

siebten Platz, drei Punkte hinter den Champions-League-Plätzen. Aus den verbliebenen acht Spiele konnten jedoch<br />

nur noch vier Punkte geholt werden. Der Verein beendete die Saison auf dem neunten Rang, <strong>der</strong> besten Platzierung<br />

seit 1995, mit 46 Punkten, davon 28 im eigenen und 18 in fremden Stadien.<br />

In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison 2008/09 konnte das Saisonziel, mehr als die 46 Punkte des Vorjahres zu holen, nicht<br />

erreicht werden. Im Pokal schied die Eintracht in <strong>der</strong> zweiten Runde zu H<strong>aus</strong>e gegen Hansa Rostock (1:2 n. V.) <strong>aus</strong>.<br />

Die Liga begann mit sieben sieglosen Spielen in Folge, was zu erheblicher Kritik seitens <strong>der</strong> Fans an Trainer<br />

Friedhelm Funkel führte. Durch drei Siege in den nächsten vier Spielen erreichte die Eintracht jedoch wie<strong>der</strong> das<br />

Mittelfeld und schloss die Hinrunde mit 19 Punkten auf Rang 12 ab. In <strong>der</strong> Rückrunde enttäuschte Frankfurt oft und<br />

gewann nur 3 Spiele. Dies war die zweitschlechteste Rückrunde aller Bundesligavereine mit nur 14 Punkten. Die<br />

Folge war, dass die Eintracht und Funkel eine Trennung zum Saisonende vor dem letzten Spieltag bekanntgaben.<br />

Die Saison wurde letztlich mit 33 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz beendet. Trotz <strong>der</strong> enttäuschenden Leistung<br />

war dies die zweitbeste Platzierung seit 1995. Während <strong>der</strong> gesamten Saison gab es keinen einzigen Sieg gegen eine<br />

Mannschaft <strong>aus</strong> den beiden oberen Tabellendritteln.<br />

Am 5. Juni 2009 wurde Michael Skibbe als neuer Trainer vorgestellt [3] . Im DFB-Pokal schied Frankfurt nach<br />

Siegen gegen den Lokalrivalen Kickers Offenbach und Alemannia Aachen im Achtelfinale gegen den FC Bayern<br />

München mit 0:4 <strong>aus</strong>. In die Liga startete die SGE gut und blieb bis zum 7. Spieltag ungeschlagen, am Jahresende<br />

hatte die Eintracht 24 Punkte und belegte Rang 10. Nach Punkten bedeutetete dies die beste Hinrundenbilanz seit<br />

1993/94. Auch in <strong>der</strong> Rückrunde war die Mannschaft erfolgreich und lange im Kampf um die Europapokalplätze<br />

beteiligt. Durch eine Schwächephase vor Saisonende beendete die Eintracht die Saison jedoch wie zur Winterp<strong>aus</strong>e<br />

auf dem zehnten Tabellenplatz mit 46 Punkten.<br />

Ligazugehörigkeit<br />

• Bis 1914: diverse regionale Ligen • 1963-96: Bundesliga (erstklassig)<br />

• 1914-19: kein Spielbetrieb • 1996-98: Zweite Bundesliga<br />

(zweitklassig)<br />

• 1919-23: Kreisliga Nordmain (erstklassig) • 1998-01: Bundesliga (erstklassig)<br />

• 1923-33: Bezirksliga Main (erstklassig) • 2001-03: Zweite Bundesliga<br />

(zweitklassig)<br />

• 1933-44: Gauliga Südwest (erstklassig) • 2003/04: Bundesliga (erstklassig)<br />

• 1944/45: kein Spielbetrieb • 2004/05: Zweite Bundesliga (zweitklassig)<br />

• 1945-63: Oberliga Süd (erstklassig) • seit 2005: Bundesliga (erstklassig)<br />

Sämtliche Platzierungen ab <strong>der</strong> Saison 1920/21 finden sich unter Saisonbilanzen von Eintracht Frankfurt. In <strong>der</strong><br />

ewigen Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga belegt die Eintracht Platz 10.


Eintracht Frankfurt 349<br />

Profifußball (Eintracht Frankfurt Fußball AG)<br />

Erfolge<br />

• Deutscher Meister (1): 1959<br />

• Deutscher Pokalsieger (4): 1974, 1975, 1981, 1988<br />

• UEFA-Pokalsieger (1): 1980<br />

• Deutscher Vize-Meister (1): 1932<br />

• Europapokalfinale <strong>der</strong> Landesmeister (1): 1960<br />

• Deutscher Vize-Pokalsieger (2): 1964, 2006<br />

• Süddeutscher Meister (4): 1930, 1932, 1953, 1959<br />

• Süddeutscher Vizemeister (6): 1913+, 1914+, 1931, 1954, 1961,<br />

1962 (+ als Frankfurter FV)<br />

• Deutscher Flutlichtpokalsieger (1): 1957<br />

• Coppa delle Alpi (1): 1967<br />

• Rappan-Cup-Sieger (1): 1967<br />

• Gaumeister Südwest (1): 1938<br />

Nachbildungen <strong>der</strong> Vereins-trophäen im<br />

Eintracht-Museum<br />

• Meister des Frankfurter Associations-Bundes (3): 1902, 1903 (Victoria), 1904 (1899-Kickers)<br />

• Westmaingaumeister (2): 1905, 1906 (Victoria)<br />

• Südmaingaumeister (6): 1907, 1908 (Kickers), Herbst 1915, Frühjahr 1916, Herbst 1917, Herbst 1918 (FFV)<br />

• Nordkreismeister (3): 1912, 1913, 1914 (FFV)<br />

• Nordmainmeister (2): 1920 (FFV), 1921<br />

• Mainbezirksmeister (5): 1928, 1929, 1930, 1931, 1932<br />

• Fuji-Cup (1): 1992<br />

• Meister 2. Bundesliga (1): 1998<br />

• Hessenmeister (Amateure) (2): 1969, 2002<br />

• Hessenpokalsieger (1): 1946<br />

Rekorde<br />

• Der Verein stellt mit Karl-Heinz Körbel (602 Einsätze, 1972 bis 1991) den Rekordspieler <strong>der</strong><br />

Bundesliga-Geschichte. Er hat diese Spiele <strong>aus</strong>schließlich für Eintracht Frankfurt bestritten und „überlebte“ dabei<br />

15 Trainer. Später wurde er selber zweimal Bundesligatrainer bei Frankfurt und fiel dort am 30. März 1996 <strong>der</strong><br />

15. vorzeitigen Trainerentlassung Frankfurts zum Opfer.<br />

• Jürgen Friedl (* 23. Februar 1959) war mit 17 Jahren und 26 Tagen bis zum 6. August 2005 <strong>der</strong> jüngste<br />

Bundesligaspieler.<br />

• Richard Kress (* 6. März 1925) war beim Bundesligastart 1963/64 dabei und hält seit Beginn <strong>der</strong> Bundesliga den<br />

Rekord als ältester Ligadebütant aller Zeiten (38 Jahre, 171 Tage). Er ist zugleich <strong>der</strong> bei seinem ersten<br />

Bundesligator älteste Torschütze (38 Jahre, 248 Tage).<br />

• Vom 20. August 1985 bis 25. August 1987 stellte <strong>der</strong> Verein eine Negativrekordserie auf: 32 Auswärtsspiele in<br />

Folge ohne Sieg.<br />

• Der Verein hält den eher unrühmlichen Rekord <strong>der</strong> meisten vorzeitigen Trainerentlassungen in <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte: dieses Schicksal traf 20 Frankfurter Trainer.<br />

• Seit dem 29. November 2008 ist die Eintracht <strong>der</strong> Verein mit den meisten Nie<strong>der</strong>lagen in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

bei <strong>der</strong>zeit 517 Spielen ohne Punkt (Stand: 14. April 2009). Damit überholte Frankfurt den 1. FC Kaiserslautern.


Eintracht Frankfurt 350<br />

Beson<strong>der</strong>es<br />

• Die Eintracht betreibt seit 2002 eine Fußballschule, die von<br />

Karl-Heinz Körbel geleitet wird.<br />

• Seit 2005 hat die Eintracht ein lebendiges Maskottchen, den bei den<br />

Fans sehr beliebten Steinadler Attila <strong>aus</strong> dem Hanauer Wildpark.<br />

• Als Partner <strong>der</strong> Eintracht lackierte Aero Flight 2005 einen Airbus A<br />

320 in den Farben von Eintracht Frankfurt. Der „stählerne Adler“<br />

mit <strong>der</strong> Registrierung D-ARFE wurde nach <strong>der</strong> Insolvenz <strong>der</strong> Aero<br />

Flight von <strong>der</strong> Leasingfirma zurückgeholt und an<strong>der</strong>weitig verleast.<br />

Dabei wurden <strong>der</strong> Schriftzug und <strong>der</strong> Adler im Dezember 2005<br />

entfernt.<br />

Aero Flight A320 in den Farben von Eintracht<br />

Frankfurt.<br />

• Seit 2007 existiert im Inneren <strong>der</strong> Haupttribüne des Stadions ein Museum, in dem regelmäßig altgediente Spieler,<br />

Trainer und verdiente Persönlichkeiten Führungen durch die Vereinsgeschichte anleiten.<br />

Farben, Wappen und Spitznamen<br />

Der Vereinsadler basiert auf dem<br />

Stadtwappen.<br />

Die offiziellen Vereinsfarben sind Rot,<br />

Schwarz und Weiß und haben ihren<br />

Ursprung in den Vorgängerklubs<br />

Frankfurter FC Viktoria und<br />

Frankfurter FC Kickers, die Rot und<br />

Weiß beziehungsweise Schwarz und<br />

Weiß als Spielkleidung trugen. Dabei<br />

sind Rot und Weiß die Farben des<br />

Stadtwappens, während Schwarz und<br />

Das Vereinswappen leitet sich vom Wappen <strong>der</strong> Stadt Frankfurt am Main ab,<br />

welches wie<strong>der</strong>um auf dem einköpfigen Reichsadler des 13. Jahrhun<strong>der</strong>ts basiert.<br />

Das Wappen machte im Laufe <strong>der</strong> Jahre nur kleinere Verän<strong>der</strong>ungen durch, bis<br />

1980 ein stilisierter Adler in Schwarz und Weiß eingeführt wurde. Anlässlich <strong>der</strong><br />

100-Jahr-Feier 1999 entschied <strong>der</strong> Verein, wie<strong>der</strong> einen traditionelleren Adler<br />

einzuführen.<br />

Wappen des Frankfurter FV (von 1911), <strong>der</strong> TuS Eintracht Frankfurt (1920), <strong>der</strong><br />

Sportgemeinde Eintracht Frankfurt (1967) und <strong>der</strong> schwarze Adler (1980-1999)<br />

Weiß die Farben Preußens symbolisieren. Als die zwei Frankfurter Vereine fusionierten, entschieden die<br />

Verantwortlichen, die Farben bei<strong>der</strong> Mannschaften zu berücksichtigen. Da <strong>der</strong> Lokalrivale Kickers Offenbach jedoch<br />

in rot-weißen Trikots aufläuft, spielt die Eintracht bevorzugt in schwarz-roter o<strong>der</strong> schwarz-weißer Spielkleidung.<br />

Vom Vereinswappen leitet sich auch Die Adler, einer <strong>der</strong> Spitznamen des Vereins ab. Unter seinen Anhängen wird<br />

<strong>der</strong> Verein auch sehr oft SGE nach <strong>der</strong> traditionellen Vereinsbezeichnung Sportgemeinde Eintracht lautete. Aus <strong>der</strong><br />

Frühzeit des Vereins stammt die heute seltene Bezeichnung Schlappekicker. In <strong>der</strong> vorprofessionellen Zeit viele<br />

Spieler Angestellte <strong>der</strong> lokalen H<strong>aus</strong>schuhfabrik („Schlappe“ ist eine dialektale Bezeichnung für H<strong>aus</strong>schuhe) waren,<br />

<strong>der</strong>en Betreiber auch zu den Mäzenen des Vereins zählte.


Eintracht Frankfurt 351<br />

Bis in die erste Hälfte <strong>der</strong> 1990er Jahre wurde <strong>der</strong> Verein auch oft Launische Diva genannt, da Erfolge <strong>der</strong> Eintracht<br />

sich oft mit Nie<strong>der</strong>lagen abwechselten. Dieser Spitzname wurde ebenfalls im Hinblick auf dubiose Geschäfte <strong>der</strong><br />

damaligen Vorstände benutzt, etwa <strong>der</strong> unaufgeklärte Verbleib <strong>der</strong> Rekordablöse für den ungarischen<br />

Star-Spielermacher Lajos Détári [4] .<br />

Alle Bundesligatrainer<br />

• 1963/64 – Oßwald, Horvat • 1982/83 – Senekowitsch, Zebec • 1995/96 – Körbel, Stepanović<br />

• 1964/65 – Horvat • 1983/84 – Zebec, Weise • 1996/97 – Stepanović, Ehrmantraut<br />

• 1965/66 – Schwartz • 1984/85 – Weise • 1997/98 – Ehrmantraut<br />

• 1966/67 – Schwartz • 1985/86 – Weise • 1998/99 – Ehrmantraut, Lippert, Fanz, Berger<br />

• 1967/68 – Schwartz • 1986/87 – Weise, Zahnleiter • 1999/00 – Berger, Magath<br />

• 1968/69 – Ribbeck • 1987/88 – Feldkamp • 2000/01 – Magath, Dohmen, R<strong>aus</strong>ch<br />

• 1969/70 – Ribbeck • 1988/89 – Feldkamp, Csernai,<br />

Berger<br />

• 2001/02 – An<strong>der</strong>matt, Kraaz<br />

• 1970/71 – Ribbeck • 1989/90 – Berger • 2002/03 – Reimann<br />

• 1971/72 – Ribbeck • 1990/91 – Berger, Stepanović • 2003/04 – Reimann<br />

• 1972/73 – Ribbeck • 1991/92 – Stepanović • 2004/05 – Funkel<br />

• 1973/74 – Weise • 1992/93 – Stepanović, Heese • 2005/06 – Funkel<br />

• 1974/75 – Weise • 1993/94 – Toppmöller, Körbel • 2006/07 – Funkel<br />

• 1975/76 – Weise • 1994/95 – Heynckes, Körbel • 2007/08 – Funkel<br />

• 1976/77 – Roos, Lóránt • 2008/09 – Funkel<br />

• 1977/78 – Lóránt, Cramer • 2009/10 – Skibbe<br />

• 1978/79 – Knefler, R<strong>aus</strong>ch • 2010/11 – Skibbe<br />

• 1979/80 – R<strong>aus</strong>ch<br />

• 1980/81 – <strong>Buch</strong>mann<br />

• 1981/82 – <strong>Buch</strong>mann<br />

Bekannte ehemalige Spieler<br />

• Jørn An<strong>der</strong>sen • Jermaine Jones • Alfred Pfaff<br />

• Adolf Bechtold • Fahrudin Jusufi • Marko Rehmer<br />

• Fritz Becker • „Schädel-Harry“<br />

Karger<br />

• Peter Reichel<br />

• Uwe Bein • Jens Keller • Dietmar Roth<br />

• Thomas Berthold • Uwe Kliemann • Lothar Schämer<br />

• Uwe Bindewald • Andreas Köpke • Fred Schaub<br />

• Manfred Binz • Karl-Heinz Körbel • Bernd Schnei<strong>der</strong><br />

• Peter Blusch • Jupp Koitka • Franz Schütz<br />

• Jörg Böhme • Wolfgang Kr<strong>aus</strong> • Alexan<strong>der</strong> Schur<br />

• Rudi Bommer • Richard Kress • Ervin Skela<br />

• Ronald Borchers • Axel Kruse • Włodzimierz<br />

Smolarek<br />

• Ansgar Brinkmann • Peter Kunter • Wolfgang Solz<br />

• Bum-Kun Cha • Sotirios Kyrgiakos • Erwin Stein<br />

• Du-Ri Cha • Arie van Lent • Uli Stein<br />

• Lajos Détári • Nikos Liberopoulos • Dragoslav Stepanović<br />

• Thomas Doll • Dieter Lindner • Hans Stubb<br />

• Ralf Falkenmayer • Werner Lorant • Jan Svensson<br />

• „Ekko“ Feigenspan • Joachim Löw • István Sztani


Eintracht Frankfurt 352<br />

• Jan Åge Fjørtoft • Friedel Lutz • Naohiro Takahara<br />

• Maurizio Gaudino • August Möbs • Hans Tilkowski<br />

• Jürgen Grabowski • Andreas Möller • Willi Tiefel<br />

• Rudolf Gramlich • Norbert Nachtweih • Gert Trinklein<br />

• Hermann Höfer • Willi Neuberger • Ralf Weber<br />

• Bernd Hölzenbein • Bernd Nickel • Hans Weilbächer<br />

• Petar Hubtschew • Jay-Jay Okocha • Markus Weissenberger<br />

• Willi Huberts • Jürgen Pahl • Anthony Yeboah<br />

• Bruno Pezzey<br />

Sämtliche Profispieler seit Einführung <strong>der</strong> Bundesliga 1963/64 finden sich unter Liste <strong>der</strong> Spieler von Eintracht<br />

Frankfurt.<br />

Ehrenspielführer Fußball<br />

• Adolf Bechtold (1938 bis 1963)<br />

• Fritz Becker (1904 bis 1921)<br />

• Friedrich Cl<strong>aus</strong> (1906 bis 1914)<br />

• Karl Ehmer (1927 bis 1938)<br />

• Wilhelm Gmelin (1907 bis 1922)<br />

• Jürgen Grabowski (1965 bis 1980)<br />

• Rudolf Gramlich (1929 bis 1939 und 1943 bis 44)<br />

• Werner Heilig (1933 bis 1957)<br />

• Bernd Hölzenbein (1967 bis 1981)<br />

• Paul Imke (1919 bis 1925)<br />

• Karl Jockel (1907 bis 1921)<br />

• Karl-Heinz Körbel (1972 bis 1991)<br />

• Dieter Lindner (1956 bis 1971)<br />

• Alfred Pfaff (1936 bis 1961)<br />

• Willi Pfeiffer (1910 bis 1932)<br />

• Adam Schmitt (1935 bis 1949)<br />

• Emil Schnei<strong>der</strong> (1912 bis 1925)<br />

• Franz Schütz (1925 bis 1934)<br />

• Hans Stubb (1928 bis 1944)<br />

• Hans Weilbächer (1952 bis 1965)<br />

Statistik<br />

• 56-mal Spitzenreiter <strong>der</strong> 1. Bundesliga (Stand: Mai 2010)<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga (Stand: Mai 2010): Platz 10, 1946 Punkte<br />

Torschützenkönige<br />

• Jørn An<strong>der</strong>sen 1989/90 18 Tore<br />

• Anthony Yeboah 1992/93 20 Tore (zusammen mit Ulf Kirsten, Bayer Leverkusen)<br />

• Anthony Yeboah 1993/94 18 Tore (zusammen mit Stefan Kuntz, 1. FC Kaiserslautern)


Eintracht Frankfurt 353<br />

Teuerste Zugänge<br />

Teuerste Abgänge<br />

Ka<strong>der</strong> 2010/11<br />

* 07 /<br />

08<br />

* 99 /<br />

00<br />

* 07 /<br />

08<br />

* 08 /<br />

09<br />

* 99 /<br />

00<br />

* 08 /<br />

09<br />

* 88 /<br />

89<br />

* 96 /<br />

97<br />

* 94 /<br />

95<br />

* 07 /<br />

08<br />

* 02 /<br />

03<br />

Caio SE Palmeiras 4.000.000 €<br />

Bachirou Salou Borussia<br />

Dortmund<br />

3.579.000 €<br />

Martin Fenin FK Teplice 3.500.000 €<br />

Habib Bellaïd Racing Straßburg 2.500.000 €<br />

Rolf-Christel Guié-Mien Karlsruher SC 2.500.000 €<br />

Ümit Korkmaz SK Rapid Wien 2.300.000 €<br />

Lajos Détári Olympiakos Piräus 8.200.000 €<br />

Jay-Jay Okocha Fenerbahçe<br />

Istanbul<br />

3.500.000 €<br />

Anthony Yeboah Leeds United 3.400.000 €<br />

Albert Streit FC Schalke 04 2.500.000 €<br />

Christoph Preuß Bayer Leverkusen 2.200.000 €<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

# Spieler Nation im Verein seit letzter Verein BL-Spiele BL-Tore<br />

Torhüter<br />

1 Oka Nikolov / 07/1991 SV Darmstadt 98 203 0<br />

22 Ralf Fährmann 07/2009 FC Schalke 04 7 0<br />

26 Andreas Rössl 07/2009 TSV 1860 München 0 0<br />

Abwehr<br />

4 Maik Franz 07/2009 Karlsruher SC 165 12<br />

5 Aleksandar Vasoski 01/2005 Vardar Skopje 72 3<br />

23 Marco Russ 07/1996 VfB Großauheim 130 11<br />

24 Sebastian Jung 07/1998 1. FC Königstein 23 1<br />

29 Chris 01/2004 FC St. Pauli 119 7<br />

31 Georgios Tzavelas 07/2010 Panionios 2 0<br />

Mittelfeld


Eintracht Frankfurt 354<br />

2 Patrick Ochs 07/2004 FC Bayern<br />

München<br />

148 4<br />

7 Benjamin Köhler 07/2004 Rot-Weiss Essen 136 16<br />

8 Zlatan Bajramović 07/2008 FC Schalke 04 145 17<br />

11 Ümit Korkmaz 07/2008 SK Rapid Wien 36 3<br />

13 Ricardo Clark 01/2010 Houston Dynamo 4 0<br />

14 Alexan<strong>der</strong> Meier 07/2004 Hamburger SV 135 30<br />

20 Sebastian Rode 07/2010 Kickers Offenbach 0 0<br />

27 Pirmin Schwegler 07/2009 Bayer Leverkusen 74 3<br />

28 Sonny Kittel 07/2000 VfB Gießen 1 0<br />

30 Caio 01/2008 SE Palmeiras 55 7<br />

33 Markus Steinhöfer 07/2010 1. FC Kaiserslautern 37 3<br />

36 Marcel Titsch-Rivero 07/2005 Spvgg Neu-Isenburg 1 0<br />

Sturm<br />

10 Halil Altıntop 01/2010 FC Schalke 04 205 47<br />

17 Martin Fenin 01/2008 FK Teplice 65 13<br />

18 Ioannis Amanatidis 07/2005 1. FC Kaiserslautern 181 54<br />

21 Theofanis Gekas 07/2010 Hertha BSC 102 41<br />

25 Marcel Heller 07/2009 MSV Duisburg 24 2<br />

34 Cenk Tosun 07/1997 SV Raunheim 1 0<br />

35 Marcos Alvarez 07/2007 Kickers Offenbach 1 0<br />

Stand <strong>der</strong> Spielerstatistiken: 13. September 2010<br />

Der Kapitän <strong>der</strong> Mannschaft ist Chris; sein Stellvertreter ist Patrick Ochs. Weiterhin sind Ioannis Amanatidis,<br />

Alexan<strong>der</strong> Meier und Pirmin Schwegler Mitglie<strong>der</strong> des Mannschaftsrates.<br />

Transfers zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Habib Bellaïd (war an <strong>aus</strong>geliehen an US Boulogne)<br />

• Theofanis Gekas (Bayer Leverkusen, war an Hertha BSC <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Sonny Kittel (Eintracht Frankfurt U17)<br />

• Sebastian Rode (Kickers Offenbach)<br />

• Andreas Rössl (Eintracht Frankfurt U23)<br />

• Markus Steinhöfer (war <strong>aus</strong>geliehen an den 1. FC Kaiserslautern)<br />

• Giorgos Tzavelas (Panionios)<br />

Abgänge<br />

• Alexan<strong>der</strong> Krük (VfL Osnabrück, war bereits dorthin <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Nikos Liberopoulos (AEK)<br />

• Nikola Petković (verliehen an Tom Tomsk)<br />

• Markus Pröll (Ziel unbekannt)<br />

• Christoph Spycher (BSC Young Boys)<br />

• Selim Teber (Kayserispor)<br />

• Faton Toski (VfL Bochum)<br />

• Juvhel Tsoumou (Alemannia Aachen)<br />

• Jan Zimmermann (Ziel unbekannt)


Eintracht Frankfurt 355<br />

Sponsoren<br />

Überblick über alle Trikot- bzw. Hauptsponsoren von Eintracht Frankfurt:<br />

• 1974–1976 Remington (Rasierapparate)<br />

• 1977–1978 Samson (Tabak)<br />

• 1978–1981 Minolta (Foto)<br />

• 1981–1984 Infotec (Kopierer)<br />

• 1984–1986 Portas (Renovierung)<br />

• 1986–1991 Hoechst (Chemie)<br />

• 1991–1993 Samsung (Elektronik)<br />

• 1993–1996 Tetra Pak (Verpackungen)<br />

• 1996–1998 Mitsubishi (Automobile)<br />

• 1998–2001 VIAG Interkom (Telekommunikation)<br />

• seit 2001 Fraport (Flughafenbetreibergesellschaft)<br />

Abteilungen des Stammvereins (Eintracht Frankfurt e.V.)<br />

Abteilung 01: Turnen<br />

Die Turnabteilung <strong>der</strong> Eintracht wurde am 22. Januar 1861 gegründet und ist damit die älteste Abteilung des<br />

Vereins, in den sie nach dessen späterer Gründung eingeglie<strong>der</strong>t wurde. Mit ca. 1.700 Mitglie<strong>der</strong>n, davon rund 700<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, stellt die Abteilung zugleich den zweitstärksten Sportbereich des Vereins dar. Dabei ist die<br />

Abteilung sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport aktiv, angebotene Sportarten sind neben den klassischen<br />

Turnsportarten auch Sportarten wie Aerobic, rhythmische Sportgymnastik, Badminton, Volleyball o<strong>der</strong> Tanzen.<br />

Abteilung 02: Fußball<br />

Unter <strong>der</strong> Verantwortlichkeit des Eintracht Frankfurt e.V. ist die Fußball-Abteilung für die zweite Mannschaft <strong>der</strong><br />

Frankfurter Eintracht, die Jugendmannschaften, den Frauenfußball sowie für Futsal zuständig.<br />

Die zweite Mannschaft<br />

Die zweite Mannschaft <strong>der</strong> Frankfurter Eintracht, die U23, spielt <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Regionalliga Süd und besteht zum<br />

größten Teil <strong>aus</strong> jungen Spielern, die <strong>aus</strong> <strong>der</strong> eigenen Jugend aufrücken. Viele Spieler <strong>der</strong> U23 schafften schon den<br />

Sprung in den Profika<strong>der</strong>.<br />

Die zweite Mannschaft wird <strong>der</strong>zeit unter dem Namen Eintracht Frankfurt II geführt (ehemals Eintracht Frankfurt<br />

Amateure) spielt nach mehreren Jahren in <strong>der</strong> Fußball-Oberliga Hessen seit Sommer 2008 in <strong>der</strong> Regionalliga Süd. [5]<br />

Daneben nimmt die zweite Mannschaft für die SGE am Hessenpokal teil und hat diesen 1969 an den Main holen<br />

können. Zur U23 stoßen zeitweise Spieler <strong>aus</strong> dem Ka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesligamannschaft, insbeson<strong>der</strong>e, um Spielpraxis<br />

zu sammeln.<br />

Stand: 31. Juli 2010<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff


Eintracht Frankfurt 356<br />

Frauenfußball<br />

Ralf Fährmann<br />

Yan Heil<br />

Andreas Rössl<br />

Abassin<br />

Alikhil<br />

Sebastian Barth<br />

Mounir Chaftar<br />

Sven Hassler<br />

Christian Höfer<br />

Sebastian Jung<br />

Kevin Kr<strong>aus</strong><br />

Oscar<br />

Daniyel Cimen<br />

Abdessamad Fachat<br />

Daniel di Gregorio<br />

Maximilian Mehring<br />

Marius Müller<br />

Yannick Stark<br />

Marcel Titsch-Rivero<br />

Deniz Vural<br />

Trainer Co-Trainer<br />

Corrochano<br />

Uwe<br />

Bindewald<br />

Marco Alvarez<br />

Marius Bornwasser<br />

Marcel Heller<br />

Björn Schnitzer<br />

Cenk Tosun<br />

Sascha Wolfert<br />

Die Frauenmannschaft <strong>der</strong> Eintracht existiert seit <strong>der</strong> Spielzeit 2004/2005. Sie nahm in <strong>der</strong> Bezirksliga den<br />

Spielbetrieb auf und stieg gleich in ihrer ersten Saison in die Bezirksoberliga auf. Dort verpasste sie sowohl<br />

2005/2006 als auch 2006/2007 den Aufstieg in die Landesliga.<br />

Jugendmannschaften<br />

Neben <strong>der</strong> U 23 organisiert und verantwortet das Leistungszentrum YOUNGSTER unter <strong>der</strong> Leitung von Kl<strong>aus</strong><br />

Lötzbeier und Armin Kraaz in neun weiteren Altersgruppen den Jugend- und Nachwuchsbereich von Eintracht<br />

Frankfurt - von <strong>der</strong> F-Jugend ("Miniadler") bis zur U 19.<br />

Futsal<br />

Die Futsal-Sparte wurde 2006 und 2007 hessischer Meister 2006 sowie 2006 süddeutscher Meister.<br />

Abteilung 03: Leichtathletik<br />

Die Fußballabteilung ist zwar die bekannteste Sparte des Vereins, die Leichtathletik-Abteilung ist jedoch die<br />

erfolgreichste.


Eintracht Frankfurt 357<br />

Neben über 220 Deutschen Meistertiteln in nahezu allen<br />

leichtathletischen Disziplinen brachte Eintracht Frankfurt zahlreiche<br />

Titelträger und Medaillengewinner bei internationalen Meisterschaften<br />

hervor. So gewann z. B. Tilly Fleischer bei den Olympischen Spielen<br />

1936 in Berlin die Speerwurfkonkurrenz <strong>der</strong> Frauen, nachdem sie vier<br />

Jahre zuvor in Los Angeles die Bronzemedaille in dieser Disziplin<br />

gewonnen hatte. Eine solche Medaille gewann auch Heinz Ulzheimer<br />

über 800 Metern bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> vertraten Athleten von Eintracht Frankfurt die<br />

deutschen Farben bei Welt- und Europameisterschaften. Jüngste<br />

Medaillenträgerin ist die Hammerwerferin Kirsten Klose, die bei den<br />

Olympischen Spielen 2000 in Sydney die Bronzemedaille in ihrer<br />

Disziplin errang. Die deutsche Meisterin im Hammerwurf, Betty<br />

Heidler, konnte 2007 bei <strong>der</strong> WM in Ōsaka den ersten Platz und damit<br />

eine Goldmedaille erringen. Die Abteilung tritt als LG Eintracht<br />

Frankfurt zusammen mit fünf weiteren Vereinen auf.<br />

Abteilung 04: Hockey<br />

Bei <strong>der</strong> Hockeyabteilung <strong>der</strong> Eintracht steht die Damenmannschaft im<br />

Vor<strong>der</strong>grund. Diese spielt in <strong>der</strong> Halle und im Feld in <strong>der</strong> 1.<br />

Bundesliga, während die erste Herrenmannschaft 2005 in <strong>der</strong> 2.<br />

Regionalliga Süd den letzten Platz belegte und abstieg. Die größten<br />

Erfolge in <strong>der</strong> Abteilungsgeschichte erreichten auch die<br />

Damenmannschaft mit dem Gewinn <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft auf<br />

dem Feld 1991 und in <strong>der</strong> Halle 1997.<br />

Ehrenspielführer Hockey<br />

• Heide Ohlert<br />

• Harald Ulrich<br />

Abteilung 05: Boxen<br />

Betty Heidler bei <strong>der</strong> Siegerehrung in Ōsaka<br />

Spielszene TSV Mannheim - Eintracht Frankfurt<br />

Die 1919 gegründete Boxabteilung trainiert in <strong>der</strong> Frankfurter Klingerschule bzw. auf dem Trainingsgelände des<br />

Rie<strong>der</strong>waldstadions.<br />

Abteilung 06: Tennis


Eintracht Frankfurt 358<br />

Die Tennisabteilung <strong>der</strong> Frankfurter Eintracht wurde im Frühjahr 1920<br />

gegründet und spielt heute auf <strong>der</strong> Tennisanlage am Rie<strong>der</strong>wald auf elf<br />

Tennisplätzen sowie in einer drei Plätze umfassenden Tennishalle. Die<br />

erste Herrenmannschaft stieg 2006 erstmals in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte<br />

in die Hessenliga auf, die Damen treten in <strong>der</strong> Verbandsliga an. 1980<br />

und 1987 wurde die Abteilung Deutscher Meister <strong>der</strong> Senioren, zudem<br />

konnten verschiedene nationale Juniorenmeisterschaften gewonnen<br />

werden. Abteilungsleiter Tennis ist Ryszard Lempart.<br />

Ehrenspielführer Tennis<br />

• Günter Heilig<br />

• Alexan<strong>der</strong> Loulakis<br />

• Albert Bothner<br />

Abteilung 07: Handball<br />

Tennishalle auf dem Rie<strong>der</strong>waldgelände in<br />

Seckbach<br />

Die seit 1921 bestehende Handballabteilung unterliegt <strong>der</strong> Leitung von Markus Matthes und trainiert in den<br />

Sporthallen <strong>der</strong> Friedrich-Ebert- sowie <strong>der</strong> Konrad-Haenisch-Schule. Die erste Herrenmannschaft bildet eine<br />

Spielgemeinschaft mit dem Turnverein Seckbach 1875 und spielt aktuell in <strong>der</strong> Bezirksoberliga.<br />

Abteilung 08: Rugby<br />

Die Abteilung Rugby besteht seit Sommer 1923. Abteilungsleiter ist Marko Deichmann.<br />

Es gibt Mannschaften im Herren-, Damen- und Jugendbereich. Die Spielbetreuung liegt in den Händen von Günter<br />

„Doktor“ Fooßen. Kapitän <strong>der</strong> 1. Herrenmannschaft ist <strong>der</strong> Frankfurter Dirk Bangert. Der Stürmer spielt seit 10<br />

Jahren für die Eintracht. Die Herrenmannschaft spielt zurzeit in <strong>der</strong> Regionalliga Hessen/Rheinland-Pfalz. Trainer<br />

<strong>der</strong> Damenmannschaft ist Andreas Weidemann. Im Sommer wird auf dem Trainingsgelände <strong>der</strong> Eintracht in<br />

Frankfurt-Nie<strong>der</strong>rad trainiert, im Winter am Rie<strong>der</strong>wald.<br />

Ehrenspielführer Rugby<br />

• Fritz Luckas<br />

• Rudolf Senger<br />

Ultimate Frisbee<br />

Das Ultimate-Frisbee-Team <strong>der</strong> Eintracht Frankfurt ist seit Frühjahr 2007 ebenfalls in <strong>der</strong> Rugby-Abteilung<br />

organisiert.<br />

Eintracht Frankfurt ist in den Divisionen Mixed, Damen und Open vertreten. Das Mixed-Team gehört zu den<br />

führenden Teams in Deutschland und ist für die XEUCF [6] Club Europameisterschaft 2009 in London qualifiziert.<br />

Die Damen haben 2008 die Deutsche Meisterschaft Indoor gewonnen.


Eintracht Frankfurt 359<br />

Abteilung 09: Tischtennis<br />

Die Tischtennisabteilung <strong>der</strong> Eintracht ist eine <strong>der</strong> erfolgreichsten des Vereins. Die Damenmannschaft wurde<br />

siebenmal Deutscher Meister, die Herrenmannschaft spielte 15 Jahre in <strong>der</strong> Bundesliga. Obwohl sie heute nur noch<br />

in <strong>der</strong> Bezirksoberliga spielt, wird sie in <strong>der</strong> „Ewigen Tabelle“ <strong>der</strong> Bundesliga nach wie vor auf Platz 8 geführt.<br />

Die Anfänge in den zwanziger Jahren<br />

Im November 1924 gründeten Tennisspieler <strong>der</strong> Eintracht im Wirtschaftskolleg Jaé in <strong>der</strong> Berger Straße eine<br />

Tischtennisabteilung des Vereins, <strong>der</strong> von Otto Abel geleitet wurde. Tischtennis wurde zunächst als Hobby innerhalb<br />

des Vereins gespielt, erst 1927 nahm man erstmals (in Darmstadt) an einem Turnier teil. Trainingsstätte <strong>der</strong><br />

Eintracht-Spieler wurden Räume in <strong>der</strong> Helmholtzschule. 1930 richtete die Eintracht sogar ein internationales<br />

Turnier <strong>aus</strong>, das von den damals diesen Sport dominierenden Ungarn gewonnen wurde. Bei <strong>der</strong> Eintracht spielten<br />

erfolgreiche Spieler wie Karl Ziegler, Schimel und Karl-Heinz Eckardt (<strong>der</strong> spätere Präsident des Deutscher<br />

Tischtennis-Bunds). 1931 kam es aufgrund eines Zerwürfnisses innerhalb des Vereins zum Rücktritt des<br />

Abteilungsgrün<strong>der</strong>s Otto Abel, auch die Spieler kehrten dem Verein den Rücken.<br />

Die Damenmannschaft als Serienmeister<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde <strong>der</strong> Spielbetrieb wie<strong>der</strong>belebt. In <strong>der</strong> zerstörten Stadt fanden die diesmal<br />

<strong>aus</strong> den Hockey- und Handballabteilungen stammenden Initiatoren, u.a. Heinz Fuß (* 1914), schließlich eine<br />

geeignete Spielstätte, die Turnhalle <strong>der</strong> Comeniusschule. Damit war die Grundlage für einen erfolgreichen<br />

Neuanfang gelegt. Diesen Erfolg lieferten vor allem die Damenmannschaften <strong>der</strong> Eintracht. Das Team um Gustel<br />

Cranz wurde 1948 Deutscher Meister. 1952, 1953, 1956, 1957, 1958 und 1959 folgten sechs weitere nationale<br />

Meistertitel. Hanne Schlaf und Erna Brell errangen außerdem Deutsche Meistertitel im Einzel. 1957 wurden die<br />

Spielerinnen Hanne Schlaf, Hilde Bussmann, Ellen Hennemann, Marianne Blumenstein, Annemie Mann und<br />

Christel Bischof von Bundespräsident Theodor Heuss mit dem Silbernen Lorbeerblatt <strong>aus</strong>gezeichnet, <strong>der</strong> höchsten<br />

Auszeichnung für deutsche Sportler. Bis 1966 konnten sich die Damen in <strong>der</strong> Oberliga Südwest halten, dann wurden<br />

sie <strong>aus</strong> <strong>der</strong> damals höchsten Damen-Spielklasse wegen Aufstellungsschwierigkeiten zurückgezogen. 1975 wurde das<br />

Team sogar <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hessenliga zurückgezogen. [7]<br />

Die Herrenmannschaft in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Auch die Herrenmannschaft um Werner Haupt konnte Ende <strong>der</strong> 50er Jahre zu den Erfolgen ihrer<br />

Vereinskameradinnen aufschließen, 1957 scheiterte sie mit einem 8:8 nur durch das schlechtere Satzverhältnis am<br />

TTC Mörfelden und wurde nur Vizemeister. Hanne Schlaf und Wolf Berger wurden 1959 Deutsche Meister im<br />

Mixed.<br />

Als 1966 Tischtennis-Bundesliga <strong>der</strong> Herren gegründet wurde, war die Eintracht noch nicht dabei. Sie war zwar in<br />

<strong>der</strong> Oberliga Südwest Vierter geworden und durfte daher an <strong>der</strong> Bundesliga-Qualifikation teilnehmen, scheiterte dort<br />

in ihrer Gruppe aber an DJK TuSA 06 Düsseldorf. Ein Jahr später gelang <strong>der</strong> Eintracht <strong>der</strong> Aufstieg in diese höchste<br />

Spielklasse. Sie konnte sich schnell in <strong>der</strong> Bundesliga etablieren und schloss während <strong>der</strong> 70er Jahre drei Spielzeiten<br />

als Dritter ab. Spieler wie Heiner Lammers, Günter Köcher o<strong>der</strong> <strong>der</strong> spätere Bundestrainer Kl<strong>aus</strong> Schmittinger<br />

gehörten zu den Stützen des Teams.<br />

1980 hatte die Tischtennis-Eintracht, die immer größere Mühe hatte, den steigenden Finanzbedarf des<br />

Bundesligabetriebs zu finanzieren, Erfolg mit einer für die damaligen Zeit sehr ungewöhnlichen Anfrage: Der<br />

Chinesische Tischtennisverband stimmt einem Wechsel des chinesischen Einzelmeisters von 1975, Wang Jiang<br />

Quang, nach Frankfurt zu. Wang war damit <strong>der</strong> erste chinesische Spieler in <strong>der</strong> deutschen Bundesliga. Gleichzeitig<br />

gelang durch Vermittlung des südkoreanischen Eintracht-Fußballspielers Bum Kun Cha <strong>der</strong> Wechsel des damals<br />

besten Tischtennisspielers des Landes, Park Lee Hee, zur Eintracht.


Eintracht Frankfurt 360<br />

Die Saison 80/81 verlief sehr erfolgreich, zu Saisonende kürzte <strong>der</strong> Hauptverein <strong>der</strong> Abteilung jedoch 25 Prozent<br />

ihres Etats. Der Spielbetrieb in <strong>der</strong> Bundesliga konnte mit Mühe aufrechterhalten werden, am Ende <strong>der</strong> Folgesaison<br />

stand jedoch, nach 15 Jahren Bundesligazugehörigkeit, <strong>der</strong> Abstieg. Das Team blieb in <strong>der</strong> 2. Bundesliga, bis es<br />

1991 <strong>aus</strong> finanziellen Gründen in die 2. Bezirksliga zurückgezogen werden musste [8] .<br />

Weiterführende Tischtennis-Quellen<br />

• Harald Stenger: Eine Krise und kein Ende?, Zeitschrift DTS, 1981/22 S. 9+12<br />

Abteilung 10: Basketball<br />

Die Basketball-Abteilung wurde 1954 gegründet. Von 1967 bis 1969 und in <strong>der</strong> Saison 1979/1980 spielte man in <strong>der</strong><br />

Basketball-Bundesliga, 1975 war man Gründungsmitglied <strong>der</strong> 2. Basketball-Bundesliga. Die Herrenmannschaft<br />

spielt <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Regionalliga Südwest. Die Spiele werden in <strong>der</strong> Sporthalle <strong>der</strong> Wöhlerschule (250 Plätze)<br />

<strong>aus</strong>getragen. Die Damenmannschaft spielt ebenfalls in <strong>der</strong> Regionalliga. Die Basketball-Abteilung von Eintracht<br />

Frankfurt betreibt eine intensive Jugendarbeit. Die männliche U19-Mannschaft ist in <strong>der</strong><br />

Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) vertreten.<br />

Abteilung 11: Eissport<br />

Die Abteilung Eissport wurde am 9. Dezember 1959 gegründet, zwischen 2002 und 2006 widmete sich die<br />

Abteilung <strong>aus</strong>schließlich dem Eisstockschießen. Seit 2006 findet sich unter dem Dach <strong>der</strong> Eissport-Abteilung die<br />

Curling-Sparte von Eintracht Frankfurt.<br />

Die beiden Damenmannschaften <strong>der</strong> Eisstock-Sparte spielen in <strong>der</strong> Bundesliga, die Herren sind mit einer Mannschaft<br />

in <strong>der</strong> Bundesliga sowie mit zwei Mannschaften in <strong>der</strong> Oberliga vertreten. Die Mannschaften trainieren in <strong>der</strong><br />

Eissporthalle Frankfurt am Bornheimer Hang.<br />

Abteilung 12: Volleyball<br />

Die Volleyballabteilung <strong>der</strong> Eintracht besteht seit 1961. Nach großen Erfolgen <strong>der</strong> 80er Jahre, in denen<br />

Mannschaften <strong>der</strong> Eintracht in erster und zweiter Bundesliga aktiv waren, wurde es in den 90ern ein wenig ruhiger.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2006/ 2007 spielt ein Eintrachtdamenteam erstmals wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> dritthöchsten deutschen Spielklasse<br />

(Regionalliga-Südwest). Zurzeit sind bei den Adlerträgern vier Damen-, zwei Herren- und zwei Jugendteams aktiv.<br />

Ehrenspielführer Volleyball<br />

• Rudolf Schäfer<br />

Abteilung 13: Fan- und För<strong>der</strong>abteilung<br />

Die Fan- und För<strong>der</strong>abteilung (FuFA) von Eintracht Frankfurt wurde am 11. Dezember 2000 als 13. Abteilung von<br />

Eintracht Frankfurt gegründet. Mit 8.000 <strong>der</strong> insgesamt 14.600 Mitglie<strong>der</strong> (Stand: Juli 2009) ist sie die größte<br />

Abteilung des Vereins.<br />

Die FuFA organisiert unter an<strong>der</strong>em Auswärtsfahrten zu Bundesligaspielen <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga-Mannschaft <strong>der</strong><br />

Eintracht. Außerdem sammelte die FuFA Spenden, um Duplikate <strong>der</strong> von Eintracht Frankfurt errungenen Trophäen<br />

UEFA-Cup und DFB-Pokal sowie <strong>der</strong> 1959 gewonnenen Meisterschale anfertigen zu lassen.


Eintracht Frankfurt 361<br />

Abteilung 14: Eishockey<br />

Die erste Eishockeyabteilung<br />

Hauptartikel: Frankfurt Lions<br />

Die erste Eishockeyabteilung <strong>der</strong> Eintracht wurde 1959 durch Rudi<br />

Gramlich gegründet und trug am 14. Januar 1960 ihr erstes Spiel <strong>aus</strong>.<br />

Die Eishockey-Eintracht spielte vor oftmals geringer Kulisse in <strong>der</strong><br />

Oberliga. In <strong>der</strong> Saison 1968/69 gelang <strong>der</strong> erste Aufstieg in die<br />

Bundesliga, zunächst aber nur für ein Jahr.<br />

Nach langen Oberligajahren kehrten nach <strong>der</strong> Eröffnung und dem<br />

Umzug in die neue Eissporthalle am Ratsweg im Dezember 1981 <strong>der</strong><br />

Die Eissporthalle Frankfurt, 1982-91 Spielstätte<br />

<strong>der</strong> Eishockey-Eintracht<br />

sportliche Erfolg und das Interesse <strong>der</strong> Zuschauer zurück: 1982 gelang <strong>der</strong> Aufstieg in die 2. Bundesliga, 1986 sogar<br />

<strong>der</strong> (Wie<strong>der</strong>-)aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Zugehörigkeit zur Eishockey-Bundesliga waren geprägt von<br />

wechselndem sportlichen Erfolg und wachsenden Schulden. Nur mit Mühe konnte jeweils die Lizenz für die neue<br />

Saison erreicht werden. Unprofessionelles Management, eine teure Mannschaft und fehlende Handlungsfreiheiten<br />

<strong>der</strong> Eintracht Frankfurt Eishockeyabteilung ließen den Schuldenberg auf über 7 Millionen DM anwachsen. Um bei<br />

einem möglichen Konkurs <strong>der</strong> Eishockeyabteilung den Hauptverein nicht zu gefährden, beschloss deswegen <strong>der</strong><br />

Vorstand des Gesamtvereins im März 1991, die Eishockeyabteilung vom Hauptverein abzutrennen.<br />

Die bisherige Eishockey-Abteilung <strong>der</strong> Eintracht wurde daraufhin am 5. März 1991 als Frankfurter ESC „Die<br />

Löwen“ neu gegründet und zunächst in die Regionalliga zurückgestuft. Der Verein stieg aber sehr rasch wie<strong>der</strong> in die<br />

1. Bundesliga auf, spielt seit 1994 unter dem Namen Frankfurt Lions in <strong>der</strong> Deutschen Eishockey Liga (DEL) und<br />

gewann 2004 die deutsche Meisterschaft.<br />

Wie<strong>der</strong>gründung<br />

Am 1. Juli 2002 wurde wie<strong>der</strong> eine Eishockeyabteilung in <strong>der</strong> Eintracht gegründet, nachdem die Spieler des<br />

aufgelösten EHC Frankfurt 1988 e.V. zur Eintracht wechselten. Die erste Saison spielte man in <strong>der</strong> Landesliga<br />

Hessen. In <strong>der</strong> Saison 2003/04 erreichte man unter Spielertrainer Jay McNeill den 6. Platz in <strong>der</strong> Regionalliga, zog<br />

die Mannschaft aber nach <strong>der</strong> Saison in die Landesliga zurück. In <strong>der</strong> Saison 2004/05 wurde die Eintracht überlegen<br />

Meister <strong>der</strong> Landesliga und spielte in <strong>der</strong> Saison 2005/06 wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regionalliga, in <strong>der</strong> sie überraschend gut<br />

mithalten konnte und knapp den Klassenerhalt feiern konnte. In <strong>der</strong> Saison 2006/07 konnte man nach einem<br />

massiven personellen Umbruch die Klasse nicht mehr halten, in <strong>der</strong> folgenden Landesliga-Saison 2007/08 gelang<br />

aber nach einer unerwartet starken Spielzeit die Rückkehr in die Regionalliga.<br />

Abteilung 15: Dart<br />

Nach zweimonatiger Vorbereitungszeit wurde die Dartabteilung als 15. Abteilung in Abstimmung mit dem Beirat<br />

am 1. Juli 2006 gegründet. Der Verein will mit dieser Abteilung sein Angebot im Breiten- und Leistungssport weiter<br />

<strong>aus</strong>bauen.<br />

Abteilung 16: Triathlon<br />

Die Abteilung wurde 1992 unter dem Dach des PSV Blau-Gelb gegründet und wechselte im Januar 2008 zur<br />

Eintracht.<br />

Literatur<br />

• Jörg Heinisch: Der große Triumph. Eintracht Frankfurt im Europapokal 1980, Agon, 2005, ISBN 3-89784-267-X


Eintracht Frankfurt 362<br />

• Jörg Heinisch: Frankfurter Fußballwun<strong>der</strong>. Die Klassenkämpfe von Eintracht Frankfurt, Agon, 2005, ISBN<br />

3-89784-272-6<br />

• Jörg Heinisch: Das Jahrhun<strong>der</strong>tspiel. Eintracht Frankfurt und Real Madrid im Europapokal <strong>der</strong> Meister 1960,<br />

Agon, 2004, ISBN 3-89784-248-3<br />

• Ulrich Matheja: Schlappekicker und Himmelsstürmer – Die Geschichte von Eintracht Frankfurt, Die Werkstatt,<br />

2006, ISBN 3-89533-538-X<br />

• Frank Gotta und Othmar Hermann: Im Herzen von Europa...Eintracht Frankfurt. Die Geschichte eines <strong>der</strong><br />

bekanntesten Fußballvereine Europas (Bildband, auf 2000 Stück limitierte Auflage), Agon, 2006, ISBN<br />

3-89784-286-6<br />

• Jörg Heinisch und Matthias Thoma: Main-Derby in Berlin: Deutsche Meisterschaft 1959, Eintracht Frankfurt<br />

gegen Kickers Offenbach, Agon, 1999, ISBN 3-89784-122-3<br />

• Jörg Heinisch: Helden in Schwarz-Weiß. Eintracht Frankfurt im Vereinspokal, Agon, 2006, ISBN 3-89784-276-9<br />

• Jörg Heinisch: Würstchen, Bomber, Fußballzauber. Eintracht Frankfurt in aller Welt, Agon, 2006, ISBN<br />

3-89784-278-5<br />

• Matthias Thoma und Michael Gabriel: Das Rostock-Trauma: Geschichte einer <strong>Fussball</strong>katastrophe, Fuldaer<br />

Verlagsanstalt, 2002, ISBN 3-89152-496-X<br />

• Matthias Thoma: "Wir waren die Juddebube". Eintracht Frankfurt in <strong>der</strong> NS-Zeit. Die Werkstatt, 2007, ISBN<br />

978-3-89533-560-0<br />

• Die Eintracht: Von Titelträumen und Triumphen, von Abstiegsangst und Aufstiegslust, Heinrich & Hahn<br />

Verlagsgesellschaft, 2006, ISBN 3-86597-002-8<br />

• Ulrich Matheja: Eintracht Frankfurt, Schlappekicker und Himmelsstürmer, Die Werkstatt, 1998, ISBN<br />

3-89533-222-4<br />

• Herbert Neumann: Eintracht Frankfurt – Die Geschichte eines berühmten Sportvereins, 2. aktualisierte<br />

Neuauflage, Droste, Düsseldorf 1977<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Website von Eintracht Frankfurt [1]<br />

• Ausführliche Chronik rund um den Verein, seine Spieler und Trainer [9]<br />

• Ausführliche Statistikseite [10]<br />

• Literatur über Eintracht Frankfurt [11] in <strong>der</strong> Hessischen Bibliographie<br />

• Badminton-Abteilung [12]<br />

• Basketball-Abteilung [13]<br />

• Box-Abteilung [14]<br />

• Eishockey-Abteilung [15]<br />

• Rugby-Abteilung [16]<br />

• Tennis-Abteilung [17]<br />

• Tischtennis-Abteilung [18]<br />

• Triathlon-Abteilung [19]


Eintracht Frankfurt 363<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. eintracht. de/<br />

[2] http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,479059,00. html<br />

[3] http:/ / www. eintracht. de/ aktuell/ 27294/<br />

[4] http:/ / www. 11freunde. de/ ballkultur/ 109556?page=2<br />

[5] Eintracht Frankfurt U23 >> Bilanz (http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ fussball/ leistungszentrum/ u23/ bilanz. php)<br />

[6] http:/ / www. xeucf2009. org/ teams<br />

[7] Zeitschrift DTS, 1975/21 S. 29<br />

[8] Zeitschrift DTS, 1991/8 S. 19<br />

[9] http:/ / www. eintracht-archiv. de/<br />

[10] http:/ / www. eintracht-stats. de/<br />

[11] http:/ / cbsopac. rz. uni-frankfurt. de/ DB=2. 4/ REL?PPN=119008327<br />

[12] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ badminton/<br />

[13] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ basketball/<br />

[14] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ boxen/<br />

[15] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ eishockey<br />

[16] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ rugby/<br />

[17] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ tennis/<br />

[18] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ tischtennis/<br />

[19] http:/ / www. eintracht-frankfurt. de/ triathlon/<br />

1. FC Köln<br />

1. FC Köln<br />

Voller Name 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V.<br />

Gegründet 13. Februar 1948<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Stadion RheinEnergieStadion<br />

Plätze<br />

50.374 [1]<br />

Präsident Wolfgang Overath<br />

Trainer Zvonimir Soldo<br />

Homepage<br />

www.fc-koeln.de [2]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 13. Platz


1. FC Köln 364<br />

Der 1. FC Köln (vollständiger Name: 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V.) ist mit ca. 52.000 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> größte<br />

Sportverein in Köln.<br />

Der Klub entstand am 13. Februar 1948 <strong>aus</strong> dem Zusammenschluss <strong>der</strong> beiden Fußballvereine Kölner BC 01 und<br />

SpVgg Sülz 07. Ziel dieses Zusammenschlusses war es, für die Stadt Köln einen <strong>aus</strong> sportlicher sowie<br />

wirtschaftlicher Sicht attraktiven Verein zu schaffen. Das Gründungsmitglied <strong>der</strong> Bundesliga hielt sich bis zum<br />

Abstieg 1998 35 Jahre ununterbrochen in <strong>der</strong> höchsten deutschen Spielklasse und spielt seit <strong>der</strong> Saison 2008/09 nach<br />

insgesamt vier Abstiegen wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. Der 1. FC Köln bekleidet den 7. Platz in <strong>der</strong> ewigen<br />

Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Seit März 2002 ist <strong>der</strong> Profifußballbereich (Erste und Zweite Mannschaft) als 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA<br />

<strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Verein das alleinige Stimmrecht besitzt.<br />

Geschichte<br />

Die Vorläufervereine<br />

Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es in Köln mehrere etwa gleichstarke Fußballvereine, so<br />

den VfL Köln 1899, den VfR Köln 04 (<strong>aus</strong> dem später Viktoria Köln wurde), den SV<br />

Mülheim, die SpVgg Sülz 07 und den Kölner BC 01. Diese Vereine waren in erster Linie<br />

Stadtteilvereine, keiner war stark genug, sich gegen die Großvereine <strong>aus</strong> dem Ruhrgebiet<br />

o<strong>der</strong> Süddeutschland dauerhaft durchzusetzen. Zwischen 1903 und 1933 gewannen Kölner<br />

Vereine nur viermal die Westdeutsche Meisterschaft, davon 1912 <strong>der</strong> Kölner BC und 1928<br />

Sülz 07, und gelangten dann jeweils nur bis zum Viertelfinale <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft.<br />

Von 1933 bis 1944 war die Gauliga Mittelrhein die höchste Spielklasse. Dort war es zwar<br />

verhältnismäßig leicht möglich, sich gegen die Konkurrenz <strong>aus</strong> Aachen, Düren, Trier o<strong>der</strong><br />

Koblenz durchzusetzen, doch kam in <strong>der</strong> anschließenden Endrunde für die Kölner Klubs<br />

fast immer schon in <strong>der</strong> Vorrunde das Aus.<br />

Wappen des<br />

Vorgängervereins<br />

Kölner BC 01<br />

Da allen Beteiligten deutlich wurde, dass die vielen Kölner Vereine sich sportlich und finanziell gegenseitig<br />

blockierten, kam es in <strong>der</strong> Nachkriegszeit in Köln zu mehreren Fusionen namhafter Vereine, darunter 1948 auch die<br />

Fusion des Kölner BC mit Sülz 07 zum 1. FC Köln.<br />

Die Anfänge<br />

Treibende Kräfte <strong>der</strong> Fusion waren Franz Kremer und Franz Bolg.<br />

Kremer war bereits Präsident des KBC. Sein Ziel war <strong>der</strong> Aufbau eines<br />

auf nationaler Ebene konkurrenzfähigen Kölner Fußballclubs. Für die<br />

Fusion <strong>der</strong> bisher in starker Konkurrenz zueinan<strong>der</strong> stehenden Vereine<br />

warb er unter an<strong>der</strong>em mit dem Spruch „Wollen Sie mit mir Deutscher<br />

Meister werden?“ – durch<strong>aus</strong> gewagt, handelte es sich doch um ein<br />

Zusammengehen eines zweitklassigen mit einem drittklassigen Verein.<br />

Franz Kremer, <strong>der</strong> auch <strong>der</strong> erste Präsident des 1. FC Köln wurde und<br />

Trainingsgelände und Geschäftsstelle in Köln:<br />

Geißbockheim<br />

es bis zu seinem Tode 1967 blieb, genießt bis heute einen geradezu legendären Ruf im Umfeld des 1. FC Köln. Den<br />

sportlichen Aufstieg in <strong>der</strong> 50ern und 60ern verdankt <strong>der</strong> FC zu einem erheblichen Teil ihm, <strong>der</strong> dem Verein früh<br />

professionelle Strukturen verlieh und sich als über<strong>aus</strong> geschickter Gestalter und Organisator erwies.<br />

Der sportliche Erfolg stellte sich schnell ein. Bereits 1949 stieg <strong>der</strong> Verein in die Oberliga West auf (die regionalen<br />

Oberligen waren vor Gründung <strong>der</strong> Bundesliga 1963 die höchsten deutschen Spielklassen). Seit 1951 ist <strong>der</strong> 1. FC<br />

Köln <strong>der</strong> Platzierung im Ligaspielbetrieb nach ununterbrochen <strong>der</strong> beste Verein Kölns. Der 1. FC Köln war mit


1. FC Köln 365<br />

seiner Fußballabteilung in den 1950er- und Anfang <strong>der</strong> 1960er-Jahre insgesamt fünfmal Meister und dreimal<br />

Vizemeister in <strong>der</strong> damaligen Oberliga West und nahm dadurch achtmal an den Endrunden zur Deutschen<br />

Meisterschaft teil.<br />

Die 1960er<br />

In den Jahren 1960, 1962 und 1963 erreichte man jeweils das Finale <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft, konnte sich aber<br />

nur 1962 durchsetzen (4:0 gegen den 1. FC Nürnberg). Im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister scheiterte <strong>der</strong> FC bereits<br />

in <strong>der</strong> ersten Runde.<br />

Als 1963 die Fußball-Bundesliga gegründet wurde – FC-Präsident Franz Kremer hatte zu den energischsten<br />

Verfechtern <strong>der</strong> Einführung dieser neuen Spielklasse gehört –, wurde Köln 1964 erster Meister und erreichte in <strong>der</strong><br />

Folgesaison das Halbfinale des Landesmeistercups. Zu dieser Zeit galt <strong>der</strong> 1. FC Köln als <strong>der</strong> führende Fußballverein<br />

in Deutschland, auch aufgrund seiner für die damalige Zeit sehr mo<strong>der</strong>nen Organisationsstruktur und sportlichen<br />

Methodik. Zum Beispiel hatte <strong>der</strong> 1. FC Köln als erster deutscher Verein mit Rolf Herings einen eigenen<br />

Torwart-Trainer. In den folgenden Jahrzehnten zählten die Kölner Torhüter fast immer zu den besten ihrer Zunft in<br />

Deutschland. Die Jugendspieler Harald Schumacher und Bodo Illgner wurden schon in recht jungen Jahren zu<br />

Stammtorhütern <strong>der</strong> Nationalmannschaft. Viele Vertreter großer deutscher Vereine besuchten damals die als<br />

vorbildlich geltenden Vereinsanlagen rund um das Geißbockheim. Im Jahr 1967 verstarb Präsident Franz Kremer<br />

überraschend. 1968 gewann <strong>der</strong> FC zum ersten Mal den DFB-Pokal. In <strong>der</strong> Liga zählte <strong>der</strong> FC in den Jahren nach<br />

<strong>der</strong> Meisterschaft 1964 meist zur Verfolgergruppe, konnte aber nur selten direkt ins Meisterschaftsrennen eingreifen.<br />

1968/69 geriet <strong>der</strong> FC in akute Abstiegsgefahr und konnte sich erst am letzten Spieltag durch ein 3:0 gegen den<br />

amtierenden Meister 1. FC Nürnberg retten, <strong>der</strong> damit abstieg.<br />

Die 1970er<br />

In <strong>der</strong> Folgesaison 1969/70 spielte <strong>der</strong> FC wie<strong>der</strong> mit um die Meisterschaft. Am Ende zogen Borussia<br />

Mönchengladbach und Bayern München vorbei und blieben für die darauffolgenden Jahre die dominierenden<br />

Mannschaften, an denen <strong>der</strong> FC nicht vorbeikam. Der FC belegte in fast allen Saisons <strong>der</strong> Siebziger Jahre Plätze im<br />

oberen Tabellendrittel und nahm dadurch regelmäßig am UEFA-Pokal teil.<br />

Erst als Kölns erster Trainer Hennes Weisweiler 1976 ein drittes Mal das Traineramt übernahm, wurden wie<strong>der</strong> Titel<br />

errungen, zunächst 1977 <strong>der</strong> DFB-Pokal. 1978 wurde <strong>der</strong> Verein ein drittes Mal Deutscher Meister, wenige Wochen<br />

zuvor hatte <strong>der</strong> FC bereits das Pokalendspiel gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen. Abermals schafften es die Kölner<br />

ins Halbfinale des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister, hier war <strong>der</strong> englische Meister Nottingham Forest Endstation.<br />

Nach dem Gewinn des „Double“ beendeten einige Stammspieler ihre aktive Laufbahn (z. B. Hannes Löhr) o<strong>der</strong><br />

wechselten den Verein (z. B. Wolfgang Weber). Zu den Neuverpflichteten gehörten zwei Spieler, <strong>der</strong>en Karriere<br />

gerade begann: Pierre Littbarski und Bernd Schuster. Doch an die Titelverteidigung konnte man nicht mehr denken,<br />

die Saison 1978/79 beendete man nach enttäuschen<strong>der</strong> Hinrunde als Sechster. 79/80 wurde <strong>der</strong> FC Tabellenfünfter<br />

und DFB-Pokal-Finalist, doch zerstritt sich das Präsidium mit Hennes Weisweiler, dieser wechselte im April 1980 zu<br />

Cosmos New York, Karl-Heinz Hed<strong>der</strong>gott folgte.<br />

Die 1980er<br />

Das Pokalfinale 1980 verlor <strong>der</strong> FC 1:2 gegen Düsseldorf. Unter Rinus Michels („Der General“) hatte man in <strong>der</strong><br />

Liga wechselhaften Erfolg (80/81 nur Platz 8, 81/82 Vizemeister). An<strong>der</strong>s in den Pokalwettbewerben: Am 5.<br />

November 1980 gelang es dem FC, als erste deutsche Vereinsmannschaft im Stadion Camp Nou des FC Barcelona<br />

zu gewinnen und man erreichte schließlich das Halbfinale des UEFA-Pokals (0:1, 0:1 gegen Ipswich Town). 1983<br />

holte <strong>der</strong> FC den DFB-Pokal gegen Fortuna Köln. Die Sympathien des Publikums im Müngersdorfer Stadion, in dem<br />

dieses zum Stadt<strong>der</strong>by gewordene Finale <strong>aus</strong>getragen wurde, lagen aber auf Fortunas Seite: <strong>der</strong> Zweitligist war das<br />

bessere Team, <strong>der</strong> FC-Sieg glücklich. In den folgenden Jahren erlebten <strong>der</strong> Verein und auch die Spieler nicht nur


1. FC Köln 366<br />

sportlich gesehen ein Auf und Ab. Im November 1985 übte Pierre Littbarski scharfe Kritik am damaligen<br />

Präsidenten Peter Weiand und wechselte nach Frankreich.<br />

1986 wurde die Diskrepanz noch größer: In <strong>der</strong> Liga nur knapp dem Abstieg entronnen, erreichte Köln das<br />

UEFA-Pokalfinale, wo man an Real Madrid (1:5, 2:0) scheiterte. Das Heimspiel des FC im Finale musste wegen<br />

Zuschauer<strong>aus</strong>schreitungen beim Halbfinale im belgischen Waregem in Berlin stattfinden. Die folgende Saison<br />

begann sehr schwach, bei <strong>der</strong> bald nötigen Trainersuche setzte die Vereinsführung auf den jungen Co-Trainer<br />

Christoph Daum, <strong>der</strong> den FC sportlich wie<strong>der</strong> in sichereres Fahrwasser brachte. Außerhalb des Spielfelds rumorte es<br />

kräftig. Vorsitzen<strong>der</strong> Peter Weiand trat zurück und Harald „Toni“ Schumacher wurde wegen seines <strong>Buch</strong>es „Anpfiff“<br />

<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Mannschaft geworfen. Dietmar Artzinger-Bolten wurde neuer Präsident. In den folgenden Jahren spielte <strong>der</strong><br />

Verein unter Christoph Daum sehr erfolgreich und wurde zunächst Dritter, dann zweimal Vizemeister.<br />

Die 1990er<br />

Während <strong>der</strong> WM 1990 wurde Erfolgstrainer Daum für die Öffentlichkeit völlig überraschend und ohne nähere<br />

Begründung entlassen. Ebenfalls 1990 wechselte <strong>der</strong> Mittelfeldspieler Thomas Häßler für die Rekordsumme von 14<br />

Mio. DM zum italienischen Klub Juventus Turin. 1991 trat Präsident Artzinger-Bolten zurück und die Überraschung<br />

war groß, als unter Nachfolger Kl<strong>aus</strong> Hartmann eine kritische Finanzlage offenbar wurde, die die Lizenzerteilung<br />

gefährdete. 1991 stand man zum bisher letzten Mal im DFB-Pokal-Finale, das man im Elfmeterschießen gegen<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen verlor. In den folgenden Jahren kehrte <strong>der</strong> Verein wirtschaftlich in ruhigeres Fahrwasser zurück,<br />

sportlich begann 1990 hingegen ein langsamer, stetiger Abstieg. 1992 qualifizierte sich <strong>der</strong> FC zum bisher letzten<br />

Mal für den UEFA-Pokal. In <strong>der</strong> Saison 1992/93 geriet <strong>der</strong> Verein erstmals seit fast zehn Jahren wie<strong>der</strong> in<br />

Abstiegsgefahr. 1995 erreichte <strong>der</strong> FC nochmals das DFB-Pokal-Halbfinale und schied dabei zuh<strong>aus</strong>e gegen den<br />

damaligen Zweitligisten VfL Wolfsburg <strong>aus</strong>. Mitte <strong>der</strong> 1990er etablierte sich <strong>der</strong> FC in <strong>der</strong> unteren Tabellenhälfte,<br />

wobei erst 1995/96 wie<strong>der</strong> um den Klassenerhalt gezittert werden musste. Die Ansprüche orientierten sich jedoch<br />

weiterhin an höheren Tabellenregionen, häufige Trainerwechsel waren die Folge. International erreichte <strong>der</strong> FC<br />

zweimal das Halbfinale im UI-Cup, das Halbfinalrückspiel am 30. Juli 1997 beim SC Montpellier ist das bis dato<br />

letzte Pflichtspiel des FC auf internationaler Ebene.<br />

Ex-Trainer Peter Neururer<br />

Die Ära Hartmann endete 1997, und Albert Caspers, ehemaliger<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ford-Werke AG, wurde Präsident. Er trat<br />

vor allem an, um die wirtschaftliche Basis des 1. FC Köln zu stärken<br />

und ein professionelles Management einzuführen, um so auch wie<strong>der</strong><br />

sportliche Erfolge möglich zu machen. So fallen in seine Amtszeit die<br />

Umwandlung <strong>der</strong> Lizenzspielerabteilung in eine Kapitalgesellschaft<br />

und <strong>der</strong> Umbau des alten Müngersdorfer Stadions in eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Fußballarena, das RheinEnergieStadion. Zudem wurde die Bindung<br />

zwischen Stadt und Verein gestärkt. Die seit Anfang des Jahres 2000<br />

stark gestiegenen Mitglie<strong>der</strong>zahlen und Dauerkartenverkäufe zeugen<br />

von einer erfolgreichen Rückbesinnung auf die Wurzeln des Clubs. Die<br />

sportlichen Ziele konnten jedoch nicht erreicht werden. In <strong>der</strong><br />

Jubiläumssaison 1997/98 stieg <strong>der</strong> FC zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ab. Nach einer völlig<br />

enttäuschenden Zweitligasaison 1998/99 unter Trainer Bernd Schuster gelang in <strong>der</strong> Saison 1999/2000 mit Ewald<br />

Lienen ein souveräner Wie<strong>der</strong>aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse.


1. FC Köln 367<br />

Die 2000er<br />

Einem guten zehnten Platz in <strong>der</strong> Folgesaison folgte 2002 <strong>der</strong> erneute<br />

Abstieg. Aufstiegstrainer Ewald Lienen wurde im Januar 2002<br />

entlassen, nachdem <strong>der</strong> FC sich am Tabellenende festgesetzt hatte; sein<br />

Nachfolger wurde im Februar 2002 Friedhelm Funkel. In diese Saison<br />

fällt auch <strong>der</strong> Bundesliga-Negativrekord des FC, 1034 Spielminuten in<br />

Folge ohne Torerfolg zu bleiben. Auch wenn <strong>der</strong> FC bis ins<br />

DFB-Pokal-Halbfinale vordrang (1:3 n. V. in Leverkusen), blieb man<br />

bis zum Saisonende auf einem Abstiegsplatz. 2003 führte Friedhelm<br />

Funkel mit einer ergebnisorientierten Spielweise den FC wie<strong>der</strong> zurück<br />

in die erste Liga, doch danach folgte wie<strong>der</strong> ein sang- und klangloser<br />

Ex-Trainer Huub Stevens<br />

Abstieg. Funkel wurde bereits im Oktober 2003 entlassen. Der als „Abstiegstrainer“ ungeliebte Marcel Koller konnte<br />

das Blatt nicht mehr wenden, legte aber mit <strong>der</strong> Aufnahme <strong>der</strong> späteren Nationalspieler Lukas Podolski und Lukas<br />

Sinkiewicz <strong>aus</strong> <strong>der</strong> A-Jugend in den Profika<strong>der</strong> den Grundstein für den folgenden Wie<strong>der</strong>aufstieg. Anfang März<br />

2004 kam es in <strong>der</strong> Führungsetage zu einem Machtkampf, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Rücktrittsfor<strong>der</strong>ung von Wolfgang Overath an<br />

den Vereinspräsidenten Albert Caspers gipfelte. Am 4. März 2004 wurde von <strong>der</strong> Vereinsführung mitgeteilt, dass<br />

Overath „mit sofortiger Wirkung Partner des Vorstands“ werde. Der Verwaltungsrat erklärte darüber hin<strong>aus</strong>, dass er<br />

Overath nach Beendigung <strong>der</strong> Präsidentschaft von Albert Caspers als Präsidentschaftskandidaten vorschlagen werde.<br />

Im Juni 2004 wurde Wolfgang Overath auf einer außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung zum Präsidenten<br />

gewählt. Diese war nötig geworden, weil Overath darauf beharrte, sofort alle Macht im Verein übertragen zu<br />

bekommen, da „sofortiges Handeln notwendig“ sei, um „den Verein nicht vor die Hunde gehen zu lassen“ und<br />

Caspers nunmehr von seinem Amt zurücktrat. Overaths erste Amtshandlung war die Entlassung von Coach Marcel<br />

Koller und die Vorstellung des neuen Trainers Huub Stevens.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2004/05 stieg <strong>der</strong> FC als Zweitligameister spielerisch<br />

nicht glanzvoll, aber souverän wie<strong>der</strong> auf, außerdem wurde ein neuer<br />

Zuschauerrekord für die Zweite Liga aufgestellt. Zum Saisonende<br />

verließ Trainer Stevens Köln <strong>aus</strong> familiären Gründen, sein Nachfolger<br />

zur Hinrunde <strong>der</strong> Saison 2005/06 wurde Uwe Rapol<strong>der</strong>, <strong>der</strong> am 18.<br />

Dezember 2005 nach <strong>der</strong> bis dato schlechtesten Kölner<br />

Bundesliga-Hinrunde entlassen wurde. Am Vortag war mit Andreas<br />

Rettig auch <strong>der</strong> sportliche Geschäftsführer zurückgetreten. Sein<br />

Nachfolger wurde am 22. Dezember 2005 Michael Meier. Am 3.<br />

Januar 2006 wurde <strong>der</strong> Schweizer Hanspeter Latour Trainer des 1. FC<br />

Köln. Auch unter ihm konnten die Abstiegsplätze trotz soli<strong>der</strong><br />

Lukas Podolski nimmt von den Fans des 1. FC<br />

Köln Abschied.<br />

Rückrunde nicht verlassen werden, doch zeigte sich gegen Saisonende eine deutlich aufsteigende Tendenz, so dass<br />

Latour die Aufgabe übertragen wurde, 2006/07 eine neue Mannschaft für einen Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Bundesliga zu<br />

formen.


1. FC Köln 368<br />

Die Hinrunde <strong>der</strong> Saison 2006/07 verschaffte dem 1. FC Köln nach<br />

gutem Start zunächst nicht die erhoffte Ausgangsposition für einen<br />

sofortigen Wie<strong>der</strong>aufstieg, weshalb Trainer Hanspeter Latour am 9.<br />

November 2006 entlassen wurde. Sein Nachfolger wurde am 27.<br />

November 2006 Christoph Daum, <strong>der</strong> den Verein bereits von 1986 bis<br />

1990 erfolgreich trainiert hatte. Jedoch verlief die Rückrunde auch mit<br />

dem neuen Trainer enttäuschend (u. a. ein 0:5 bei Aufsteiger<br />

Rot-Weiss Essen), so dass <strong>der</strong> Aufstieg letztlich klar verfehlt wurde.<br />

Die Vereinsführung und <strong>der</strong> Trainer mussten bald einräumen, dass die<br />

gesteckten Ziele nicht mehr zu erreichen waren und kündigten an, die<br />

Planungen auf einen erneuten Anlauf auf den Wie<strong>der</strong>aufstieg in <strong>der</strong><br />

Saison 2007/08 <strong>aus</strong>zurichten. Trotz <strong>der</strong> unbefriedigenden sportlichen<br />

Situation kündigte Christoph Daum an, seinen Vertrag beim Verein bis<br />

1. FC Köln – Hansa Rostock, 29. Oktober 2006<br />

2010 zu erfüllen, jedoch mit <strong>der</strong> Einschränkung, dass er bei einem erneut verpassten Aufstieg 2007/08 den FC<br />

verlassen werde. Nach einer über weite Strecken durchwachsenen Saison gelang dem 1. FC Köln am vorletzten<br />

Spieltag <strong>der</strong> Saison 2007/08 <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 1. Bundesliga, wie<strong>der</strong>um mit neuem<br />

Zweitliga-Zuschauerrekord.<br />

Gegenwart<br />

In <strong>der</strong> Saison 2008/09 verzeichnete <strong>der</strong> FC zu Beginn einen neuen Rekord verkaufter Dauerkarten und konnte die<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl nochmals deutlich steigern. Mit einer soliden Hinrunde belegte man in <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e einen guten<br />

11. Platz und war nicht am Abstiegskampf beteiligt. In <strong>der</strong> Rückrunde ließ die Form <strong>der</strong> Mannschaft zwar etwas<br />

nach, jedoch bestand zu keiner Zeit eine unmittelbare Abstiegsgefahr. Am Saisonende erreichte die Mannschaft den<br />

12. Tabellenplatz, Trainer Daum gab jedoch zum Saisonende seinen Abschied <strong>aus</strong> Köln bekannt.<br />

Zur Saison 2009/10 kehrte Nationalspieler Lukas Podolski nach Köln zurück, Trainer wurde Zvonimir Soldo. Vor<br />

dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am 15. August 2009 ehrte <strong>der</strong> Verein einen Berliner Fan offiziell als sein<br />

50.000 Vereinsmitglied (aktuell ca. 52.000 Mitglie<strong>der</strong>, Stand März 2010). Zum Ende <strong>der</strong> Saison belegte <strong>der</strong> FC den<br />

13. Tabellenplatz.<br />

Stadion<br />

Das Heimstadion des 1. FC Köln ist <strong>der</strong>zeit das RheinEnergieStadion.<br />

Sein Vorläufer ist das 1923 an gleicher Stelle erbaute Müngersdorfer<br />

Stadion, welches zur WM 1974 neu errichtet werden sollte, aber erst<br />

1975 fertiggestellt wurde. Die heutige Fußballarena wurde am<br />

31. Januar 2004 fertiggestellt. Im Gegensatz zu seinen Vorläuferbauten<br />

weist es keine Leichtathletikanlagen mehr auf und ist damit ein reines<br />

Fußballstadion. Das 50.374 Zuschauer fassende Stadion war im Jahr<br />

2006 einer <strong>der</strong> zwölf Austragungsorte <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft in<br />

Deutschland, hieß während des Turniers jedoch FIFA WM Stadion<br />

Köln, da die FIFA Sponsorennamen bei Stadien während einer WM<br />

verbietet. International wurde die Sportstätte außerdem in <strong>der</strong> Saison<br />

2004/2005 für die Heimspiele im UEFA-Pokal durch Alemannia Aachen genutzt.<br />

Blick auf das RheinEnergieStadion Köln<br />

In <strong>der</strong> Nordtribüne des Stadions befindet sich das FC-Museum, in dem die Geschichte des 1. FC Köln vorgestellt<br />

wird.


1. FC Köln 369<br />

Das Maskottchen<br />

Der Geißbock „Hennes“ ist jener Ziegenbock, <strong>der</strong> im Wappen des 1.<br />

FC Köln abgebildet ist. Der Ur-Geißbock, Hennes I., wurde dem<br />

Fußballverein als Karnevalsscherz von <strong>der</strong> Zirkus-Prinzipalin Carola<br />

Williams geschenkt (benannt nach dem FC-Spieler <strong>der</strong> ersten Stunde<br />

und Spielertrainer Hennes Weisweiler). Aus <strong>der</strong> Karnevalslaune, die<br />

zuweilen charakteristisch für den weiteren Weg des Clubs war, wurde<br />

so ein Maskottchen mit einem nicht zu unterschätzenden Werbewert.<br />

Stirbt ein Geißbock, so heißt sein Nachfolger auch Hennes, wobei die<br />

dem Namen angefügte Ordnungszahl um eins erhöht wird. Seit dem<br />

24. Juli 2008 amtiert Hennes VIII. Das Logo mit dem Bock ziert<br />

Fan-Artikel, die Stadionzeitschrift „GeißbockEcho“ die erstmals im<br />

Hennes VII. in seinem Stall in Wid<strong>der</strong>sdorf 2005<br />

August 1957 erschien, das jetzt gründlich renovierte Geißbockheim und ist als solches ein unverkennbares<br />

Markenzeichen.<br />

Der Geißbock ist bei allen Heimspielen des FC vor Ort. Wenn Hennes zusammen mit Bauer Wilhelm Schäfer ins<br />

Stadion einlief, gab es immer einen Son<strong>der</strong>appl<strong>aus</strong> von den Zuschauern auf den Rängen. Schäfer, <strong>der</strong> den<br />

amtierenden Geißbock schon seit den Zeiten Hennes III. auf seinem Bauernhof in Köln-Wid<strong>der</strong>sdorf beherbergte,<br />

verstarb 69-jährig am 11. Juni 2006. Nach seinem Tod hat seine Frau die Unterbringung des Geißbocks<br />

übernommen.<br />

Geschichten und Anekdoten<br />

1962: Nach <strong>der</strong> deutschen Meisterschaft 1962 spielte <strong>der</strong> 1. FC Köln in <strong>der</strong> Vorrunde des Europapokals <strong>der</strong><br />

Landesmeister gegen den schottischen Meister FC Dundee. Das Hinspiel in Schottland verlor <strong>der</strong> FC mit 1:8. Der<br />

verzweifelte Trainer Tschik Zajkowski kommentierte das Ergebnis auf dem Rückflug mit: „Am besten Flugzeug<br />

stirzt ab!“ Damit war die Ausgangsposition für das Rückspiel denkbar ungünstig. Dennoch gewannen die Kölner mit<br />

4:0, was natürlich nicht mehr <strong>aus</strong>reichte, um die Hauptrunde zu erreichen.<br />

1964: Im Viertelfinale des Europapokals <strong>der</strong> Landesmeister kam es zu einem denkwürdigen Zusammentreffen<br />

zwischen dem 1. FC Köln und dem englischen Meister FC Liverpool. Das Hinspiel fand am 10. Februar 1965 in<br />

Köln statt und endete wie das Rückspiel in Liverpool 0:0. Es gab damals noch nicht die Regelung, dass Spiele nach<br />

Verlängerung per Elfmeterschießen entschieden werden. Deshalb traf man sich am 24. März 1965 zum<br />

Entscheidungsspiel in Rotterdam. Liverpool führte nach 37 Minuten mit 2:0, Köln konnte bis zur 49. Minute<br />

<strong>aus</strong>gleichen. Eine Viertelstunde vor Ablauf <strong>der</strong> normalen Spielzeit wurde den Kölnern ein Tor wegen angeblichen<br />

Abseits aberkannt. Die Verlängerung blieb torlos. Die Turnierregeln sahen nun eine Entscheidung per Münzwurf<br />

vor. Dieser misslang beim ersten Versuch. Die Münze des Schiedsrichters blieb senkrecht im morastigen Boden<br />

stecken und musste noch einmal geworfen werden. Erst dann war klar, dass <strong>der</strong> FC Liverpool durch Losentscheid ins<br />

Halbfinale einzog.<br />

1978: Der letzte Spieltag <strong>der</strong> Saison 1977/78, an dem Köln Meister wurde, geriet beinahe zum Skandalspieltag. Vor<br />

diesem Spieltag war <strong>der</strong> 1. FC Köln Tabellenführer mit einer um zehn Tore besseren Tordifferenz gegenüber dem<br />

punktgleichen Zweiten Borussia Mönchengladbach. Daher ging man davon <strong>aus</strong>, dass den Kölnern ein Sieg beim<br />

schon feststehenden Absteiger FC St. Pauli genügen würde, um sicher Meister zu werden. Doch es kam an<strong>der</strong>s:<br />

Gladbach führte bereits zur P<strong>aus</strong>e mit 6:0 gegen Borussia Dortmund. Als die Zwischenergebnisse in Hamburg<br />

einliefen, begann das dortige Publikum, die Gäste <strong>aus</strong> Köln anzufeuern. Am Ende hieß es beim Spiel <strong>der</strong> Gladbacher<br />

12:0, das höchste Ergebnis <strong>der</strong> Bundesligageschichte, doch Köln war Meister, <strong>der</strong> FC hatte mit 5:0 gewonnen – ein<br />

2:0 hätte nicht gereicht. Seit diesem Tag besteht eine Fanfreundschaft zwischen den Anhängern des 1. FC Köln und<br />

denen des FC St. Pauli.


1. FC Köln 370<br />

1991: Am 2. Mai 1991 sah <strong>der</strong> Kölner Stürmer Frank Ordenewitz im DFB-Pokal-Halbfinalspiel gegen den MSV<br />

Duisburg (Endstand 3:0) die Gelbe Karte, welche eine Sperre für das Pokalendspiel nach sich gezogen hätte. Im<br />

Verlauf des Spiels sah er nach einer weiteren Aktion die Rote Karte. Nach dem Spiel bekannte Trainer Erich<br />

Rutemöller freimütig, er habe Ordenewitz zur Halbzeit mit den inzwischen legendären Worten „Mach et, Otze!“ zu<br />

diesem Verhalten geraten, da eine Rot-Sperre in <strong>der</strong> Bundesliga abgesessen werden konnte und Ordenewitz so im<br />

Pokalfinale wie<strong>der</strong> einsatzfähig gewesen wäre. Der DFB reagierte umgehend und sperrte Ordenewitz für das Finale.<br />

Weiterhin verfügte <strong>der</strong> DFB, dass Sperren <strong>aus</strong> Platzverweisen im Pokal nur noch im Pokal „abgesessen“ werden<br />

können. Genau diese Regelung kam dem FC im Jahre 2004 in <strong>der</strong> ersten Runde des DFB-Pokals zugute, als ein 0:3<br />

<strong>der</strong> Amateurmannschaft gegen den VfL Wolfsburg am grünen Tisch in ein 2:0 umgewandelt wurde, weil <strong>der</strong> auf<br />

Wolfsburger Seite eingesetzte Spieler Marian Christow noch eine „Altsperre“ <strong>aus</strong> einem Platzverweis in einem<br />

früheren Wettbewerb hatte.<br />

Am 17. November 1991 starb <strong>der</strong> Stürmer Maurice Banach bei einem Autounfall im Alter von 24 Jahren. Er galt als<br />

hoffnungsvolles Stürmertalent. Maurice Banach erzielte in 49 Spielen für den 1. FC Köln 24 Tore.<br />

2001/02: Die längste Zeit ohne erzieltes Tor in <strong>der</strong> Bundesligageschichte absolvierte <strong>der</strong> 1. FC in <strong>der</strong> Saison<br />

2001/2002, als es in 1.034 aufeinan<strong>der</strong>folgenden Minuten nicht gelang, ein Tor zu erzielen, bis Thomas Cichon im<br />

Spiel gegen Hertha BSC zum 1:1 traf.<br />

2005: Im Mai 2005 verkündete <strong>der</strong> 1. FC Köln den Abschluss eines neuen Trikotsponsorvertrags mit <strong>der</strong> Insel<br />

Zypern, vertreten durch eine zypriotische Firma namens „Satena Holding Ltd.“. Beworben werden sollte die Insel<br />

Zypern als Tourismusziel. Wenige Wochen später fand <strong>der</strong> WDR durch Recherchen her<strong>aus</strong>, dass diese Firma<br />

inexistent war und auch kein <strong>der</strong>artiger Auftrag des zypriotischen Tourismusverbandes je bestanden hatte. Das von<br />

einem persönlichen Freund des Clubpräsidenten Wolfgang Overath arrangierte Geschäft platzte somit, <strong>der</strong> FC<br />

musste sich kurzfristig einen neuen Hauptsponsor suchen. [3]<br />

2006: Nachdem <strong>der</strong> 1. FC Köln am 9. November 2006 seinen Cheftrainer Hanspeter Latour entlassen hatte, nahm<br />

<strong>der</strong> Verein Kontakt zum zu dieser Zeit vereinslosen, bereits in den 80er Jahren als FC-Trainer sehr erfolgreichen<br />

Christoph Daum auf, <strong>der</strong> sich in einem Kölner Krankenh<strong>aus</strong> gerade von einer Halsoperation erholte. Dieser kündigte<br />

für Samstag, den 11.11., welcher in Köln als Karnevalsauftakt ein beson<strong>der</strong>er Tag ist, eine Pressekonferenz an, die<br />

im Foyer des Krankenh<strong>aus</strong>es stattfand – nach späteren Äußerungen Daums auf Bitte des Krankenh<strong>aus</strong>es wegen sehr<br />

starken Pressedrucks. [4] Dort erklärte er, „vorläufig“ nicht für den FC zur Verfügung zu stehen. [5] Nach weiteren<br />

intensiven Verhandlungen erteilte er dem FC am 14. November 2006 eine „endgültige“ Absage. Nach<br />

Presseberichten meldete sich Daum jedoch einige Tage später beim FC mit den Worten: „Ich glaube, ich habe die<br />

falsche Entscheidung getroffen.“. Am 19. November gab <strong>der</strong> Verein den Abschluss eines Vierjahresvertrags mit<br />

Daum für den Posten des Cheftrainers bekannt.<br />

Profika<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Vollbesetzter FC-Fanblock und Choreographie


1. FC Köln 371<br />

Spieler<br />

Nr. Nationalität Name im Ka<strong>der</strong> seit<br />

Torwart<br />

1 Faryd Mondragón 2007<br />

34 Miro Varvodić 2008<br />

Abwehr<br />

2 Mišo Brečko 2008<br />

3 Youssef Mohamad 2007<br />

12 Andrézinho 2010<br />

16 Christopher Schorch 2009<br />

18 Konstantinos Giannoulis 2010<br />

21 Pedro Geromel 2008<br />

23 Kevin McKenna 2007<br />

28 Carsten Cullmann 1998<br />

31 Alexan<strong>der</strong> Vaaßen 2009<br />

32 Stephan Salger 2009<br />

36 Bienvenue<br />

Mittelfeld<br />

Basala-Mazana<br />

2010<br />

5 Martin Lanig 2010<br />

6 Taner Yalçın 2008<br />

8 Petit 2008<br />

13 Daniel Brosinski 2008<br />

17 Kevin Pezzoni 2008<br />

19 Mato Jajalo 2010<br />

22 Fabrice Ehret 2006<br />

25 Adam Matuschyk 2009<br />

27 Christian Clemens 2009<br />

29 Christopher <strong>Buch</strong>tmann 2010<br />

33 Michael Niedrig 2008<br />

37 Reinhold Yabo 2010<br />

Angriff<br />

7 Sebastian Freis 2009<br />

9 Manasseh Ishiaku 2008<br />

10 Lukas Podolski 2009<br />

11 Milivoje Novakovič 2006<br />

14 Alexandru Ioniță 2010<br />

20 Adil Chihi 2004


1. FC Köln 372<br />

Trainerstab in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

49 José Pierre Vunguidica 2009<br />

Nationalität Name Funktion im Verein seit<br />

Zvonimir Soldo Chef-Trainer 2009<br />

Michael Henke Co-Trainer 2009<br />

Marcus Rauert Teambetreuer 2008<br />

Cem Bagci Konditions-Trainer 2006<br />

Alexan<strong>der</strong><br />

Bade<br />

Personen <strong>der</strong> Vereinsgeschichte<br />

Präsidenten<br />

Der ehemalige Präsident<br />

Kl<strong>aus</strong> Hartmann (1996)<br />

Torwart-Trainer 2009<br />

Rolf Herings Individual-Trainer 2008<br />

Nationalität Name Amtszeit<br />

Franz Kremer 1948–1967<br />

Werner Müller 1967–1968<br />

Oskar Maass 1968–1973<br />

Peter Weiand 1973–1987<br />

Dietmar Artzinger-Bolten 1987–1991<br />

Kl<strong>aus</strong> Hartmann 1991–1997<br />

Albert Caspers 1997–2004<br />

Wolfgang Overath seit 2004


1. FC Köln 373<br />

Trainer<br />

Nationalität Name Bemerkung Amtszeit<br />

Karl Flink 13.03.48 –<br />

30.06.48<br />

Hennes Weisweiler Spielertrainer 01.07.48 –<br />

30.06.52<br />

Helmut Schnei<strong>der</strong> 01.07.52 –<br />

17.05.53<br />

Karl Winkler 18.05.53 –<br />

30.06.54<br />

Kurt Baluses 01.07.54 –<br />

30.06.55<br />

Hennes Weisweiler 01.07.55 –<br />

30.06.58<br />

Péter Szabó 01.07.58 –<br />

30.06.59<br />

Oswald Pfau 01.07.59 –<br />

30.06.61<br />

Zlatko Čajkovski 01.07.61 –<br />

30.06.63<br />

Georg Knöpfle 01.07.63 –<br />

30.06.66<br />

Willi Multhaup 01.07.66 –<br />

30.06.68<br />

Hans Merkle 01.07.68 –<br />

30.06.70<br />

Ernst Ocwirk 01.07.70 –<br />

30.06.71<br />

Gyula Lóránt 01.07.71 –<br />

04.04.72<br />

Rolf Herings 05.04.72 –<br />

30.06.72<br />

Rudolf Schlott 01.07.72 –<br />

16.09.73<br />

Volker Kottmann Interimstrainer 04.12.72 –<br />

11.12.72<br />

Zlatko Čajkovski 17.09.73 –<br />

12.12.75<br />

Georg Stollenwerk 01.01.76 –<br />

30.06.76<br />

Hennes Weisweiler 01.07.76 –<br />

15.04.80<br />

Karl-Heinz Hed<strong>der</strong>gott 16.04.80 –<br />

13.10.80


1. FC Köln 374<br />

Rolf Herings Interimstrainer 14.10.80 –<br />

16.10.80<br />

Rinus Michels 17.10.80 –<br />

23.08.83<br />

Nationalität Name Bemerkung Amtszeit<br />

Hannes Löhr 24.08.83 –<br />

06.02.86<br />

Georg Keßler 07.02.86 –<br />

22.09.86<br />

Christoph Daum 23.09.86 –<br />

28.06.90<br />

Erich Rutemöller 29.06.90 –<br />

23.08.91<br />

Udo Lattek Interimstrainer 24.08.91 –<br />

03.09.91<br />

Hannes Linssen Interimstrainer 04.09.91 –<br />

09.09.91<br />

Jörg Berger 10.09.91 –<br />

27.02.93<br />

Wolfgang Jerat 28.02.93 –<br />

28.04.93<br />

Morten Olsen 29.04.93 –<br />

26.08.95<br />

Stephan Engels 27.08.95 –<br />

31.03.96<br />

Peter Neururer 01.04.96 –<br />

Lorenz-Günther<br />

Köstner<br />

30.09.97<br />

01.10.97 –<br />

30.06.98<br />

Bernd Schuster 01.07.98 –<br />

30.06.99<br />

Ewald Lienen 01.07.99 –<br />

27.01.02<br />

Christoph John Interimstrainer 28.01.02 –<br />

13.02.02<br />

Friedhelm Funkel 14.02.02 –<br />

30.10.03<br />

Jos Luhukay Interimstrainer 31.10.03 –<br />

01.11.03<br />

Marcel Koller 02.11.03 –<br />

14.06.04<br />

Huub Stevens 15.06.04 –<br />

30.06.05<br />

Uwe Rapol<strong>der</strong> 01.07.05 –<br />

18.12.05


1. FC Köln 375<br />

Bekannte ehemalige Spieler<br />

• Kl<strong>aus</strong> Allofs 07/1981 – 06/1987<br />

• Frank „Otze“ Ordenewitz 07/1989 – 06/1993<br />

• Jimmy Hartwig 07/1984 – 12/1985<br />

Hanspeter Latour 03.01.06 –<br />

09.11.06<br />

Holger Gehrke Interimstrainer 09.11.06 –<br />

26.11.06<br />

Christoph Daum 27.11.06 - 30.06.09<br />

Zvonimir Soldo ab 01.07.09<br />

• Maurice „Mucki“ Banach 07/1990 – 11/1991 († 17. November<br />

1991)<br />

• Bernd Cullmann 07/1970 – 06/1984<br />

• Stephan Engels 1978 – 06/1989<br />

• Kl<strong>aus</strong> Fischer 1981–1984<br />

• Heinz „Flocke“ Flohe 07/1966 – 06/1979<br />

• Thomas „Icke“ Häßler 07/1984 – 06/1990<br />

• Horst Heldt 1987–1995<br />

• Heinz Hornig 07/1962 – 06/1970<br />

• Bodo Illgner 07/1985 – 08/1996<br />

• Jürgen Kohler 1987–1989<br />

• Harald Konopka 07/1971 – 11/1983<br />

• Bruno Labbadia 07/1994 – 12/1995<br />

• Pierre „Litti“ Littbarski 07/1978 – 06/1986 und 07/1987 – 06/1993<br />

• Johannes „Hannes“ Löhr 07/1964 – 06/1978 (Trainer 08/1983 –<br />

02/1986)<br />

• Dirk „Lotte“ Lottner 1998–2004<br />

• Dorinel Munteanu 1995–1999<br />

• Manfred Manglitz 07/1969 – 06/1971<br />

• Dieter Müller 07/1973 – 06/1981<br />

• Herbert Neumann 07/1972 – 06/1980 und 07/1982 – 06/1983<br />

• Yasuhiko Oku<strong>der</strong>a 07/1977 – 06/1980<br />

• Morten Olsen 07/1986 – 06/1989 (Trainer 04/1993 – 08/1995)<br />

• Wolfgang Overath 07/1963 – 06/1977 (Präsident 2004–heute)<br />

• Anton „Toni“ Polster 07/1993 – 06/1998<br />

• Hans „De Knoll“ Schäfer 07/1948 – 06/1965<br />

• Matthias Scherz 07/1999 - 06/2009<br />

• Karl-Heinz Schnellinger 07/1961 – 06/1963<br />

• Harald „Toni“ Schumacher 07/1972 – 06/1987<br />

• Bernd Schuster 07/1978 – 06/1980 (Trainer 07/1998 – 06/1999)<br />

• Rigobert Song 11/2001 – 07/2002<br />

• Paul Steiner 07/1982 - 06/1991<br />

• Georg Stollenwerk 07/1953 – 06/1964 (Trainer 01/1976 – 06/1976)<br />

• Roger Van Gool 07/1976 – 03/1980<br />

Nationaltorhüter Bodo Illgner<br />

Stürmer Toni Polster im Trikot vom FC 1996/97


1. FC Köln 376<br />

• Wolfgang Weber 07/1962 – 06/1978<br />

• Gerhard Welz 07/1971 – 06/1975<br />

• Anthony „Tony“ Woodcock 07/1979 – 06/1982 und 07/1986 – 06/1988<br />

Sportliche Erfolge<br />

Titel<br />

Profimannschaft<br />

• UEFA-Pokal-Finalist: (1) 1986.<br />

• Deutscher Meister: (3) 1962, 1964, 1978.<br />

• Deutscher Vizemeister: (7) 1960, 1963, 1965, 1973, 1982, 1989, 1990.<br />

• DFB-Pokal-Sieger: (4) 1968, 1977, 1978, 1983.*<br />

• DFB-Pokal-Finalist: (6) 1954, 1970, 1971, 1973, 1980, 1991.*<br />

• Westdeutscher Meister: (5) 1954, 1960, 1961, 1962, 1963.<br />

• Westdeutscher Pokalsieger: (3) 1953, 1963, 1964.<br />

• Deutscher Hallenmeister: (1) 1993.<br />

• Meister 2. Liga: (2) 2000, 2005<br />

• Gewinner <strong>der</strong> Trofeo Gamper: (2) 1978, 1981.<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga, Stand nach <strong>der</strong> Saison 2008/09: Platz 7, 2027 Punkte.<br />

(* Unter den Jahreszahlen verlinkt sind die Artikel über die Pokalwettbewerbe des jeweiligen Jahres)<br />

Zweite bzw. Amateurmannschaft<br />

• Deutscher Amateurmeister: (1) 1981.<br />

• Mittelrheinpokalsieger (3) 1995, 2004, 2005.<br />

Bilanz <strong>der</strong> Jahre 2000–2010<br />

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal Sonstiges<br />

2000/01 1. Bundesliga 10. 12 10 12 59:52 46 1. Runde<br />

2001/02 1. Bundesliga 17. 7 8 19 26:61 29 Halbfinale Abstieg<br />

2002/03 2. Bundesliga 2. 18 11 5 63:45 65 Viertelfinale Aufstieg<br />

2003/04 1. Bundesliga 18. 6 5 23 32:57 23 Achtelfinale Abstieg<br />

2004/05 2. Bundesliga 1. 20 7 7 62:33 67 2. Runde Aufstieg<br />

2005/06 1. Bundesliga 17. 7 9 18 49:71 30 1. Runde Abstieg<br />

2006/07 2. Bundesliga 9. 12 10 12 49:50 46 Achtelfinale<br />

2007/08 2. Bundesliga 3. 17 9 8 62:44 60 1. Runde Aufstieg<br />

2008/09 1. Bundesliga 12. 11 6 17 35:50 39 2. Runde<br />

2009/10 1. Bundesliga 13. 9 11 14 33:42 38 Viertelfinale<br />

Vorangegangene Jahre siehe unter 1. FC Köln/Statistik


1. FC Köln 377<br />

Mitglie<strong>der</strong>, Fans und Sponsoren<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl: ca. 52.000 (Stand: März 2010)<br />

Fans<br />

Anzahl Fanclubs: 1100 (Stand: Sommer 2008)<br />

Fan-Projekt<br />

'Offizielles' Bindeglied zwischen Verein und Fans ist das 1991 als Fanclub gegründete Fan-Projekt 1.FC Köln 1991<br />

e.V.. Mit 5.400 Mitglie<strong>der</strong>n ist es eines <strong>der</strong> größten seiner Art in Deutschland. Es versteht sich einerseits selbst als<br />

Fanclub, an<strong>der</strong>erseits als Dienstleister für alle FC-Fans und an<strong>der</strong>e FC-Fanclubs, wobei das Fan-Projekt in engem,<br />

wechselseitigem Kontakt zum 1. FC Köln steht. Das Fan-Projekt dient als Kommunikationsweg von <strong>der</strong><br />

Fangemeinde zum Verein und umgekehrt; außerdem hat es für den FC einige Aufgaben übernommen, so z.B. die<br />

Abwicklung des Auswärtskartenverkaufs an FC-Fans, die Betreuung behin<strong>der</strong>ter Fans im Stadion und einige<br />

Angebote für junge FC-Fans. Das Fan-Projekt hat ca. 60 Mitarbeiter, die fast alle rein ehrenamtlich arbeiten.<br />

Stadion-Lie<strong>der</strong><br />

Das Absingen diverser Lie<strong>der</strong>, meist mehr o<strong>der</strong> weniger im lokalen Dialekt, ist wichtiger Bestandteil <strong>der</strong><br />

Stadionkultur. Gesungen werden sowohl reine FC-Lie<strong>der</strong>, als auch ein größeres Repertoire von klassischen<br />

Karnevalslie<strong>der</strong>n.<br />

FC-Lie<strong>der</strong>:<br />

• Mer stonn zo Dir, FC Kölle (Höhner, 1998): Dieses Lied erreichte einige Jahre nach seiner Veröffentlichung den<br />

Status einer „FC-Hymne“ und wird vor jedem Spiel vom Publikum gesungen. Das Original ist das schottische<br />

Volkslied Loch Lomond, welches von <strong>der</strong> Gruppe Runrig international bekannt gemacht wurde und ähnlich<br />

leidenschaftlich den Loch Lomond besingt.<br />

• Unser Hätz schlät för dr FC Kölle (Höhner, 1986): Textlich an den Höhner-Hit „Echte Fründe“ angelehnt, die<br />

Originalmelodie entstammt dem britischen Marschlied It’s a Long Way to Tipperary.<br />

• FC, jeff Jas! (BAP, 1998): Umdichtung des BAP-Bandjubiläumsliedes „Für ne Moment‟ anlässlich des<br />

50-jährigen Vereinsjubiläums 1998; im Original gesungen von Wolfgang Niedecken, Guildo Horn und Stefan<br />

Raab.<br />

Daneben gibt es noch eine Reihe an<strong>der</strong>er Lie<strong>der</strong> verschiedener Kölner Musiker und Gruppen auf den FC.<br />

Gebräuchliche Karnevalslie<strong>der</strong>:<br />

• Wenn et Trömmelche jeiht (De Räuber)<br />

• Mir sin kölsche Mädche/Jonge (Et fussich Julchen)<br />

• En unserm Veedel (Bläck Fööss)<br />

sowie<br />

• Viva Colonia (Höhner)<br />

• Hey Kölle, Du bess e Jeföhl (Höhner)<br />

• Jetzt geht’s los (Höhner)<br />

• Superjeilezick (Brings)<br />

• Du bes die Stadt (Bläck Fööss)


1. FC Köln 378<br />

Hauptsponsoren (Trikot) seit 1979<br />

• Pioneer (Elektrogeräte) (1979–1982)<br />

• Doppeldusch (Hautpflege) (1982–1985)<br />

• Daimon (Batterien) (1985–1987)<br />

• Samsung (Elektronik) (1987–1991)<br />

• Citibank (Kreditinstitut) (1991–1993)<br />

• Pepsi (Erfrischungsgetränke) (1993–1994)<br />

• Ford (Automobile) (1994–1999)<br />

• VPV (Versicherungen) (1999–2003)<br />

• Funny frisch (Salzgebäck) (2003–2005)<br />

• Gerling (Versicherungen) (2005–2007)<br />

• REWE Group (Handel/Touristik) (seit 2007)<br />

Ausrüster (Trikot/Hosen)<br />

• Le Coq Sportif (1974–1977)<br />

• adidas (1977–1978)<br />

• Erima (1978–1979)<br />

• adidas (1979–1985)<br />

• Puma (1985–2002)<br />

• Sport-Saller (2002–2005)<br />

• adidas (2005–2008)<br />

• Reebok (seit 2008)<br />

Finanzen<br />

Der 1. FC Köln gibt seit dem 1. August 2005 eine Anleihe mit <strong>der</strong> ISIN-Kennnummer DE000A0E86V7 <strong>aus</strong>. Das<br />

Volumen dieser Anleihe beläuft sich auf 5 Millionen Euro. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 6 Jahren und läuft am<br />

1. August 2011 <strong>aus</strong>. Die Anleihe wird jährlich zum 1. August mit fünf Prozent verzinst und hat eine Stückelung von<br />

100 €. Die Zeichnungsfrist lief vom 27. Juli 2005 bis zum 30. September 2005. Ein Börsenhandel <strong>der</strong> Anleihe ist<br />

nicht geplant. Zur Anleihe erhält je<strong>der</strong> Anleger auf Wunsch eine individuell angefertigte Urkunde, ansonsten ist<br />

Depotverwahrung (als Girosammelverwahrung) möglich.<br />

Amateure und weitere Sparten<br />

1. FC Köln II<br />

Der 1. FC Köln II (auch U23/Amateure) ist die 2. Mannschaft des 1. FC Köln. Die Mannschaft ist ein Team<br />

zwischen Profifußball und Jugend: Sie setzt sich zusammen <strong>aus</strong> Nachwuchsspielern, die <strong>der</strong> A-Jugend entwachsen<br />

sind, punktuell ergänzt um Nicht-Stammspieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Profimannschaft. Viele Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> U23 haben bereits<br />

den Sprung in die Profimannschaft geschafft, zuletzt Benjamin Finke, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Saison 06/07 zweiter Torwart war.<br />

Die Spiele werden öfter im 15.000 Zuschauer fassenden Südstadion (eigentlich Stadion von Fortuna Köln, 2005/06<br />

auch Yurdumspor), als im eigentlich für die „Zweite“ vorgesehenen Franz-Kremer-Stadion <strong>aus</strong>getragen. 2008<br />

schaffte <strong>der</strong> 1. FC Köln II in Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. Da jedoch zwischen <strong>der</strong> bisherigen Regionalliga<br />

und <strong>der</strong> 2. Bundesliga die neue 3. Liga zur Saison 2008/09 eingeführt wurde, bleibt es aber praktisch bei <strong>der</strong><br />

Teilnahme an <strong>der</strong> vierthöchsten deutschen Spielklasse.<br />

Im Jahre 2006 wurde das Ausgleichstor zum 1:1 gegen die SSVg. Velbert von Dieter Paucken, dem Torwart des 1.<br />

FC Köln II, in <strong>der</strong> ARD-Sportschau zum „Tor des Monats“ September gewählt.


1. FC Köln 379<br />

Ka<strong>der</strong> U-23<br />

Stand: 16. August 2010 [6]<br />

Torhüter<br />

• Sven Bacher<br />

• Timo Horn<br />

Frauenfußball<br />

• Daniel Schwabke<br />

Abwehr<br />

• Andreas Akbari<br />

• Carsten Cullmann<br />

• Andreas Dick<br />

• Dennis Schulte<br />

• Stefan<br />

Schwellenbach<br />

• Alexan<strong>der</strong> Vaaßen<br />

→ Hauptartikel: 1. FC Köln (Frauenfußball)<br />

Mittelfeld<br />

• Dino Bisanovic<br />

• Rachid Bouallal<br />

• Jonas Hector<br />

• Michael Niedrig<br />

• Bastian Wernscheid<br />

Sturm<br />

• Thiemo-Jerome Kialka<br />

• Simon Terodde<br />

• Marc Uth<br />

• José Pierre Vunguidica<br />

Zum Juli 2009 fand ein Zusammenschluss mit dem FFC Brauweiler Pulheim 2000 statt. Somit startet die<br />

neugegründete Frauenmannschaft des 1. FC Köln in <strong>der</strong> Saison 2009/10 in <strong>der</strong> 2. Bundesliga Süd. Als namhafteste<br />

Neuverpflichtung wurde die Nationalspielerin Sonja Fuss unter Vertrag genommen. Langfristig ist <strong>der</strong> Aufstieg in<br />

die erste Fußball-Bundesliga geplant.<br />

Handball<br />

Die Handballabteilung spielt mit zwei Frauen-, einer Männer- und fünf Jugendmannschaften, wobei in <strong>der</strong> Saison<br />

07/08 die erste Frauenmannschaft als Tabellenvierte <strong>der</strong> Regionalliga West am erfolgreichsten war. Ab <strong>der</strong> Saison<br />

2010/11 spielt die Mannschaft in <strong>der</strong> neugegründeten 3. Liga.<br />

Tischtennis<br />

Die Tischtennisabteilung spielt mit neun Herren-, drei Jugend- und fünf Schülermannschaften, die erste<br />

Herrenmannschaft spielt seit <strong>der</strong> Saison 2008/2009 in <strong>der</strong> Herren-Regionalliga.<br />

Beachvolleyball<br />

Seit dem 29. August 2007 startet das deutsche Beachvolleyball-Nationalteam Jonas Reckermann und Mischa<br />

Urbatzka für den 1. Fußball-Club Köln 01/07 e. V.<br />

Siehe auch<br />

• 1. FC Köln/Statistik<br />

• 1. FC Köln (Frauenfußball)<br />

• Liste <strong>der</strong> Pflichtspiele zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln<br />

Literatur<br />

• Andrack, Manuel: Meine Saison mit dem FC. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2005, ISBN 3-462-03584-3<br />

• Annas, Max (Her<strong>aus</strong>geber)/ Wigand, Elmar (Her<strong>aus</strong>geber) / Christoph, Ralph / Grosshans, Götz-Tillmann /<br />

Imgrund, Bernd: Die Geißböcke. Glanz und Elend des 1. FC Köln.. Papyrossa, Köln 1998, ISBN 3-89438-158-2<br />

• Hardt, Thomas; Hohndorf, Thomas; Morbitzer, Bruno: Hennes & Co, die Geschichte des 1. FC Köln. Verlag Die<br />

Werkstatt, November 2004, ISBN 3-89533-470-7<br />

• Jansen, Olaf (Hrsg.): Die Helden des 1. FC Köln. Emons, Köln 2000, ISBN 3-89705-180-X.<br />

• Jürgens, Tim, Jens Kirschneck, Erik Eggers: Renaissance des Klüngels, in: 11Freunde. Magazin für<br />

Fußball-Kultur, Nr. 54, Mai 2006, S. 32–48. (Titelthema: Kein Bock mehr. Der Nie<strong>der</strong>gang des 1. FC Köln)


1. FC Köln 380<br />

• Klein, Martin: „Köln – Wo Fußball gelebt wird“. Emons, Köln 2006, ISBN 3-89705-430-2<br />

• König, Hans-Gerhard: 1. FC Köln-Vom Vorstadtverein zum Weltclub, Droste-Verlag 1975, ISBN 3-7700-0400-0<br />

• Sabel, Rolf D.: Titel, Träume, Turbulenzen – Eine Insi<strong>der</strong>-Chronik des 1. FC Köln. Papyrossa, Köln 2000, ISBN<br />

3-89438-203-1<br />

• Steffan, Frank: So ein Tag…: Die komplette Dokumentation des 1. FC Köln von 1963 bis 2003. Oktober 2003,<br />

ISBN 3-923838-39-5<br />

• Unschuld, Dirk; Hardt, Thomas: Im Zeichen des Geißbocks – Die Geschichte des 1. FC Köln. Verlag Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2008, 512 S. ISBN 3-89533-582-7<br />

• So ein Tag: 1. FC Köln 2003 bis 2005. Edition Steffan, Juli 2005, ISBN 3-923838-51-4<br />

• Die Geissbox. DVD-Video, CD-ROM, CD. Das grosse FC-Lexikon. Edition Steffan, Februar 2004<br />

• 1. FC Köln – Der Film, Januar 2005<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Homepage [2]<br />

• Spezial <strong>der</strong> Stadt Köln zum Fußballverein [7]<br />

• Netzseite des Fanprojekts des 1. FC Köln [8]<br />

Referenzen<br />

[1] Kölner Sportstätten GmbH über die Stadionkapazität (http:/ / web. archive. org/ web/ 20080712235529/ http:/ / www. stadion-koeln. de/ kss/<br />

index. php?fol<strong>der</strong>=die_sportstaetten& u_fol<strong>der</strong>=rheinenergiestadion& site=daten_und_fakten). stadion-koeln.de. Archiviert vom Original<br />

(http:/ / www. stadion-koeln. de/ kss/ index. php?fol<strong>der</strong>=die_sportstaetten& u_fol<strong>der</strong>=rheinenergiestadion& site=daten_und_fakten) am<br />

12. Juli 2008. Abgerufen am 19. Juni 2010.<br />

[2] http:/ / www. fc-koeln. de/<br />

[3] Ksta.De (http:/ / www. ksta. de/ servlet/ OriginalContentServer?pagename=ksta/ ksArtikel/ Druckfassung& aid=1117221521914)<br />

[4] Kölner Stadt-Anzeiger - http:/ / www. ksta. de. & #32;'' „Medien haben mich erpresst“ (http:/ / www. ksta. de/ html/ artikel/ 1220565671895.<br />

shtml). Ksta.de. Abgerufen am 19. Juni 2010.<br />

[5] SPK in <strong>der</strong> Klinik: Kranker Daum gibt Köln einen Korb (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,447857,00. html). Spiegel.de<br />

(11. November 2006). Abgerufen am 19. Juni 2010.<br />

[6] U23 Ka<strong>der</strong> 2010/2011 (http:/ / www. fc-koeln. de/ index. php?id=230). http:/ / www. fc-koeln. de/ ''. & #32;Abgerufen am 16. August 2010.<br />

[7] http:/ / www. koeln. de/ sport/ fc/<br />

[8] http:/ / www. fan-projekt. de/


Borussia Mönchengladbach 381<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Borussia Mönchengladbach<br />

Voller Name Borussia VfL 1900<br />

Mönchengladbach e. V.<br />

Ort Mönchengladbach<br />

Gegründet 1. August 1900<br />

Vereinsfarben Schwarz, Weiß, Grün<br />

Stadion Stadion im Borussia-Park<br />

Grenzlandstadion (II.)<br />

Plätze 54.067<br />

10.000 (II.)<br />

Präsident Rolf Königs<br />

Vorstand Siegfried Söllner,<br />

Rainer Bonhof,<br />

Stephan A.C. Schippers<br />

Trainer Michael Frontzeck<br />

(Chef-Trainer)<br />

Sven Demandt (II.)<br />

Homepage<br />

www.borussia.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

Regionalliga West (II.)<br />

2009/10 12. Platz<br />

16. Platz (II.)<br />

Borussia Mönchengladbach (vollständiger Name: Borussia Verein für Leibesübungen 1900 Mönchengladbach<br />

e. V.) ist ein in Mönchengladbach am Nie<strong>der</strong>rhein beheimateter Sportverein.<br />

Der Verein mit den Clubfarben Schwarz, Weiß und Grün ist mit 43.023 Mitglie<strong>der</strong>n (Stand: 14. Juli 2010) <strong>der</strong><br />

sechstgrößte Verein in Deutschland. Borussia Mönchengladbach unterhält neben <strong>der</strong> Herrenfußball-Abteilung, die<br />

sich in einen Profi- und Amateurka<strong>der</strong> und mehrere Jugendmannschaften unterteilt, eine Frauenfußballmannschaft,<br />

eine Handball- und eine Tischtennisabteilung. Die erste Mannschaft stieg 1965 in die Fußball-Bundesliga auf und<br />

errang bis heute insgesamt fünf Meistertitel, drei DFB-Pokalsiege und zwei UEFA-Pokalsiege. In <strong>der</strong> Ewigen<br />

Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga belegt <strong>der</strong> Verein nach <strong>der</strong> Bundesliga-Saison 2009/10 den sechsten Platz. Die<br />

temporeiche und offensive Spielweise, mit <strong>der</strong> die Mannschaft in den 1970er Jahren die Bundesliga mit vorwiegend<br />

jungen Spielern dominierte, brachte <strong>der</strong> Mannschaft den Spitznamen Fohlenelf ein.<br />

Eine Kapitalgesellschaft namens Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH betreibt die Profi-Fußballabteilung,<br />

um das Haftungsrisiko des Vereins zu minimieren und steuerliche Vorteile <strong>aus</strong>zunutzen. Der alleinige<br />

GmbH-Gesellschafter ist <strong>der</strong> Verein; die Vereinsspitze bilden sich Präsident Rolf Königs, die Vize-Präsidenten


Borussia Mönchengladbach 382<br />

Siegfried Söllner und Rainer Bonhof sowie Geschäftsführer Stephan A.C. Schippers und Sportdirektor Max Eberl.<br />

Geschichte des Vereins<br />

Grün<strong>der</strong>jahre und frühe Vereinsgeschichte bis 1933<br />

Borussia Mönchengladbach im Jahr 1900<br />

Als Vorläufer des Vereins Borussia Mönchengladbach<br />

gilt eine Gruppe von Spielern, die am 17. November<br />

1899 nach dem Austritt <strong>aus</strong> dem Sportverein Germania<br />

in <strong>der</strong> Gaststätte „Anton Schmitz“ auf <strong>der</strong> Alsstraße [2]<br />

im Mönchengladbacher Stadtteil Eicken eine<br />

Spielgemeinschaft mit dem Namen FC Borussia<br />

gründeten. [3] Borussia ist dabei <strong>der</strong> lateinische Name<br />

von Preußen, zu dem Mönchengladbach damals<br />

gehörte.<br />

Diese Spielgemeinschaft trat zu Beginn des Jahres<br />

1900 in die katholische Marianische<br />

Jünglings-Congregation im Stadtteil Eicken ein, die<br />

bereits über einen Fußballplatz verfügte. Am 1. August 1900 gründet die Spielgemeinschaft den Fußballklub<br />

Borussia 1900. Nach ersten sportlichen Erfolgen gegen Nachbarvereine entschied sich <strong>der</strong> Verein im Februar des<br />

Jahres 1903, zu einem regelmäßigeren Spielbetrieb zu gelangen und beantragte die Aufnahme in den 1898<br />

gegründeten Rheinisch-Westfälischen Spielverband. Dies führte zu internen Unstimmigkeiten und im Mai 1903<br />

beschloss <strong>der</strong> Verein den Schritt in die Selbstständigkeit und den Austritt <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Congregation. Am 23. März 1910<br />

registrierte das Amtsgericht Mönchengladbach, das zu dieser Zeit offiziell München Gladbach o<strong>der</strong> kurz M.gladbach<br />

hieß, die Borussia als Nummer 30 im Vereinsregister unter dem Namen Borussia 1900 M.gladbach.<br />

Der Westdeutsche Spiel-Verband, wie <strong>der</strong> Rheinisch-Westfälische Spielverband nach einer Umbenennung seit 1907<br />

hieß, wies Borussia <strong>der</strong> dritten Klasse des 2. Verbandsbezirks zu. [4] Dort gelangen dem Verein schnell sportliche<br />

Erfolge. Schon 1906 stieg die Mannschaft in die zweite Klasse auf, und am Ende <strong>der</strong> Saison stand die Mannschaft<br />

auf dem ersten Platz, <strong>der</strong> unter regulären Umständen den Aufstieg in die erste Klasse bedeutet hätte. Auf Grund<br />

organisatorischer Än<strong>der</strong>ungen ordnete <strong>der</strong> Verband die Borussia jedoch in die neu geschaffene B-Klasse ein.<br />

Der Mannschaft mit Hermann Ditgens, dem Vater des späteren Borussen-Spielers Heinz Ditgens, gelang im Jahr<br />

1909 <strong>der</strong> Aufstieg in die A-Klasse, <strong>der</strong> zum damaligen Zeitpunkt höchsten Spielklasse. Da <strong>der</strong> Westdeutsche<br />

Spiel-Verband in diesem Jahr die Verbandsliga als oberste Klasse einführte, blieb die Borussia in <strong>der</strong> A-Klasse und<br />

damit zweitklassig. Die Mannschaft verpasste im darauffolgenden Jahr den direkten Aufstieg. In <strong>der</strong> Spielzeit<br />

1911/12 gewann Borussia die Meisterschaft in <strong>der</strong> A-Klasse (Rheinischer Südkreis, Gruppe Nord), stieg in die<br />

Verbandsliga und damit zum ersten Mal in ihrer Geschichte in die oberste Klasse auf. Mit einem Sieg gegen den<br />

Essener SpV99 in <strong>der</strong> Kreismeisterschaft schaffte die Mannschaft den Einzug in die Endrunde <strong>der</strong> Westdeutschen<br />

Meisterschaft. Das Endspiel verlor die Mannschaft gegen den Verbandsligameister Kölner BC 01, <strong>aus</strong> dem später<br />

<strong>der</strong> 1. FC Köln hervorging. Die Endrundenteilnahme sorgte für eine steigende Bekanntheit des Vereins.<br />

Im März 1914 erwarb <strong>der</strong> Verein die Sportanlage De Kull, eine <strong>aus</strong>gebaute Kiesgrube, auf <strong>der</strong>en Gelände das spätere<br />

Bökelbergstadion entstand. Da die vereinseigenen Mittel nicht <strong>aus</strong>reichten, finanzierte <strong>der</strong> Verein den Kauf durch<br />

die Ausgabe von Anteilsscheinen. In die Phase des Stadion<strong>aus</strong>b<strong>aus</strong> fiel <strong>der</strong> Beginn des Ersten Weltkriegs.


Borussia Mönchengladbach 383<br />

Das Westdeutsche Stadion im Jahre 1921<br />

Der Verein hielt trotz widriger Umstände den Spielbetrieb bis 1916<br />

aufrecht. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

einberufen. Schon Ende des Jahres 1917 nahm <strong>der</strong> Verein den<br />

Spielbetrieb wie<strong>der</strong> auf. Nach dem Krieg setzte <strong>der</strong> Verein den Ausbau<br />

des Stadions fort. Es entstand durch die Mithilfe <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

ein mo<strong>der</strong>nes Stadion mit Einzäunung, Kassenhäuschen und Drainage.<br />

Der Verein eröffnete am 20. September 1919 die Spielstätte unter dem<br />

Namen Westdeutsches Stadion.<br />

Im gleichen Jahr fusionierte <strong>der</strong> Verein 1919 kurzzeitig mit dem Turnverein Germania 1889 zum VfTuR 1889<br />

M.Gladbach. Mit <strong>der</strong> Westdeutschen Meisterschaft 1920 erlebte <strong>der</strong> fusionierte Verein seinen ersten großen Erfolg.<br />

Wie<strong>der</strong> standen Borussia und <strong>der</strong> Kölner BC im Endspiel, diesmal siegte Borussia in <strong>der</strong> Verlängerung durch ein<br />

Elfmetertor des Mittelstürmers Paul Pohl [5] mit 3:1. [6]<br />

Durch den Sieg in <strong>der</strong> Westdeutschen Meisterschaft nahm VfTuR an <strong>der</strong> Endrunde um die deutsche Meisterschaft<br />

1920 teil. Nach einer 0:7-Nie<strong>der</strong>lage gegen die SpVgg Fürth im Viertelfinale schied die Mannschaft <strong>aus</strong>. Mit einem<br />

1:0-Sieg über den amtierenden Westdeutschen Meister SVg Köln-Sülz 07 feierte Borussia als nächsten sportlichen<br />

Erfolg die Rheinbezirksmeisterschaft 1929. In <strong>der</strong> Westdeutschen Meisterschaft unterlag die Mannschaft dem FC<br />

Schalke 04 um den damaligen Star Ernst Kuzorra.<br />

1933 bis 1945 – Gau- und Bezirksliga<br />

Nach <strong>der</strong> Machtübernahme ernannten die Nationalsozialisten das SA-Mitglied Hans von Tschammer und Osten 1933<br />

zum Reichkommissar für Turnen und Sport und kurz darauf zum Reichssportführer. Im Zuge <strong>der</strong> Gleichschaltung<br />

löste dieser im Mai 1933 den Deutschen Reichs<strong>aus</strong>schuss für Leibesübungen auf und richtete 15 Fachressorts ein,<br />

darunter ein Fachamt Fußball. Alle Vereine mussten sich gleichzeitig eine Einheits-Satzung geben, das<br />

Führerprinzip einführen und jüdische Mitglie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>schließen. Die neuen Machthaber än<strong>der</strong>ten das Ligasystem im<br />

deutschen Fußball und führten 16 Gauligen ein, welche die höchste deutsche Spielklasse darstellten. Borussia wurde<br />

zu einer Fusion mit dem Sport-Club 1894 e. V., dem späteren 1. FC Mönchengladbach gezwungen. Den<br />

zwangsfusionierten Club stufte <strong>der</strong> Deutsche Reichsbund für Leibesübungen in die Gauliga Nie<strong>der</strong>rhein ein. Der<br />

Verein engagierte in diesem Jahr die ersten Trainer. Die Fusionierung wurde im nächsten Jahr rückgängig gemacht<br />

und Borussia stieg nach drei Spielzeiten – 1933/34 bis 1935/36 – in die Bezirksliga ab. Der Reichstrainer Otto Nerz<br />

nominierte den Borussen-Abwehrspieler Heinz Ditgens trotz des Abstiegs bei den Olympischen Spielen in Berlin für<br />

die deutsche Fußballnationalmannschaft. Ditgens avancierte damit zum ersten Nationalspieler von Borussia<br />

Mönchengladbach. Borussia siegte zwar in den folgenden Spielzeiten 1939 und 1940 in <strong>der</strong> Bezirksliga, scheiterte<br />

jedoch in diesen Jahren bereits in den Aufstiegsrunden. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges versuchte <strong>der</strong><br />

Verein den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, musste ihn jedoch zur Saison 1944/45 einstellen.<br />

Nachkriegszeit bis 1959<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete <strong>der</strong> Verein mit Hilfe <strong>der</strong> britischen Besatzungstruppen das zwischenzeitlich<br />

zur Panzerwerkstatt umgerüstete Bökelbergstadion wie<strong>der</strong> für den Spielbetrieb her. Das erste Spiel nach dem Krieg<br />

trug die Mannschaft 1946 gegen den Rheydter Spielverein <strong>aus</strong>. Nach zwei Runden – 1947/48 und 1948/49 in <strong>der</strong><br />

Landesliga Nie<strong>der</strong>rhein – wurde Edmund Pulheim Vereinsvorsitzen<strong>der</strong>. Der Verein verpflichtete mit Paul Pohl und<br />

Heinz Ditgens 1949/50 zwei ehemalige Spieler zur ersten Runde <strong>der</strong> 2. Liga West als Trainer. Durch den Beitritt des<br />

Vereins in die neu geschaffene Gemeinschaft <strong>der</strong> Vertragsspieler-Clubs am 24. Juli 1949 erhielten die Spieler den<br />

Status von bezahlten Vertragsspielern. Borussia stieg trotz Nie<strong>der</strong>lagen im direkten Vergleich gegen den<br />

Konkurrenten und späteren Amateurmeister FV Hombruch 09 als Vizemeister <strong>der</strong> 2. Liga West am 14. Mai 1950 in<br />

die damals höchste Spielklasse, die Oberliga West, auf. Gleichzeitig gelang dies dem lokalen Konkurrenten Rheydter<br />

Spielverein, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppe 1 den Oberligaaufstieg bewerkstelligte. Die erste Saison 1950/51 schloss die Borussia


Borussia Mönchengladbach 384<br />

in <strong>der</strong> 16 Vereine zählenden Oberliga West auf dem unter regulären Bedingungen klassenerhaltenden 14. Platz ab.<br />

Nach dem damals geltenden Regelwerk erkannte <strong>der</strong> Westdeutsche Fußballverband einen am grünen Tisch<br />

errungenen Sieg gegen Borussia Dortmund nicht an. Die Mannschaft stieg dadurch nach einem verlorenen<br />

Entscheidungsspiel gegen Alemannia Aachen in die 2. Liga West ab.<br />

Bedingt durch den sportlichen Rückschritt verließen viele Spieler den Verein. Für den Neuanfang und den<br />

Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Oberliga, <strong>der</strong> auf Anhieb – Borussia wurde 1951/52 Meister in <strong>der</strong> 2. Liga West – gelang,<br />

engagierte Borussia Fritz Pliska als spielenden Trainer. Die Oberligasaison 1952/53 verlief sportlich ähnlich <strong>der</strong><br />

ersten. Borussia erreichte Platz 14, <strong>der</strong> diesmal zum Klassenerhalt <strong>aus</strong>reichte. Für die Folgesaison tätigte <strong>der</strong> neue<br />

Vorstand um den Unternehmer Theo Grams umfangreiche Neueinkäufe. Vor allem <strong>der</strong> Sturm war mit Heinz Janssen<br />

(12 Tore), Ewald Nienh<strong>aus</strong> (15 Tore) und Heinz Reh (15 Tore) in <strong>der</strong> Saison 1953/54 erfolgreich, und die<br />

Mannschaft gelangte auf den zwölften Rang in <strong>der</strong> Abschlusstabelle. Im Jahr 1954 musste <strong>der</strong> Verein das<br />

Bökelbergstadion auf Grund von Schulden an die Stadt München-Gladbach verkaufen und war fortan Mieter des<br />

Stadions. [7] Bis zur Saison 1955/56 blieb die Mannschaft im hinteren Mittelfeld <strong>der</strong> Oberliga. Am 30. Januar 1955<br />

gab es mit einem 6:6 gegen Borussia Dortmund das höchste Unentschieden <strong>der</strong> Vereinsgeschichte.<br />

Für die Saison 1956/57 verpflichtete Borussia Toni Turek als Torwart, einen <strong>der</strong> Weltmeister von 1954, <strong>der</strong> nur zu<br />

vier Einsätzen kam. Mit Albert Brülls hatte <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Saison 1955/56 einen jungen Spieler verpflichtet, <strong>der</strong><br />

den Verein 1960 zum Gewinn des DFB-Pokals führen sollte. Trotz dieser Spieler beendete Borussia 1957 die Saison<br />

mit 112 Gegentoren auf dem letzten Tabellenplatz und stieg erneut ab. Insgesamt 27 verschiedene Spieler setzte <strong>der</strong><br />

Trainer ein, [8] was bei den Fans Zweifel an einer klaren sportlichen Linie aufkommen ließ und sich in den<br />

Zuschauerzahlen zeigte. Das Saisoneröffnungsspiel <strong>der</strong> Saison 1956/57 besuchten noch 25.000 Zuschauer, beim<br />

letzten Spiel <strong>der</strong> darauffolgenden Saison kamen nur 1000. Wie zuvor stieg die Borussia nach nur einer Spielzeit als<br />

Zweiter <strong>der</strong> 2. Liga West wie<strong>der</strong> auf. In den folgenden Jahren festigte die Borussia ihre Stellung im unteren<br />

Mittelfeld <strong>der</strong> Tabelle. Bei Bundestrainer Sepp Herberger debütierte Brülls im Oktober 1959 in <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft. Mit Friedhelm Frontzeck verpflichtete die Borussia zur Saison 1959/60 den Vater des späteren<br />

Spielers und Trainers Michael Frontzeck. Bei den Heimspielen verzeichnete Borussia einen neuen Rekord von<br />

durchschnittlich 15.125 Zuschauern pro Spiel.<br />

1960 bis 1965 – DFB-Pokal-Sieger und Aufstieg in die Bundesliga<br />

Im Jahr 1960 spielte <strong>der</strong> Verein im Mittelfeld <strong>der</strong> Oberliga West und wies bis dahin keine nennenswerten Ergebnisse<br />

in <strong>der</strong> Hauptrunde des DFB-Pokals auf. Nach dem Beschluss <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Landesregierung vom 11.<br />

Oktober 1960, die Stadt München-Gladbach in Mönchengladbach umzubenennen, heißt <strong>der</strong> Verein seitdem offiziell<br />

Borussia Mönchengladbach. [9] In den ersten Runden des Pokalwettbewerbs 1960 auf <strong>der</strong> Ebene des Westdeutschen<br />

Fußballverbandes erzielte Borussia Erfolge gegen den FC Geistenbeck (Amateure) und Viktoria Köln, das<br />

Halbfinale des WFV-Pokals erreichte die Mannschaft durch Losentscheid. Bedingt durch mehrere<br />

Wie<strong>der</strong>holungsspiele dauerte die Pokalrunde länger als die Saison und mehrere Spieler sowie <strong>der</strong> Trainer verließen<br />

den Verein nach dem Viertelfinale. Borussia trat zum Halbfinale unter dem neuen Trainer Bernd Oles und mit einer<br />

neu geformten Mannschaft gegen Borussia Dortmund an. Nach dem Sieg gegen Dortmund feierte Borussia<br />

schließlich im Düsseldorfer Rheinstadion gegen den 1. FC Köln den Finalsieg im WFV-Pokal. Dieser Sieg bedeutete<br />

gleichzeitig die Qualifikation für das Halbfinale des DFB-Pokals, in dem die Mannschaft den amtierenden deutschen<br />

Meister Hamburger SV mit so bekannten Spielern wie Uwe Seeler, Kl<strong>aus</strong> Stürmer und Gert Dörfel mit 2:0 besiegte.<br />

Im Finale, das wie<strong>der</strong> im Rheinstadion stattfand, schlug Borussia am 5. Oktober 1960 den Karlsruher SC mit 3:2 und<br />

gewann dadurch zum ersten Mal den DFB-Pokal (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1960). Als erste<br />

deutsche Fußballmannschaft konnte die Borussia am Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger teilnehmen. Gegen die Glasgow<br />

Rangers verlor die Mannschaft das Heimspiel mit 0:3 und das Auswärtsspiel im Ibrox Park mit 0:8.<br />

Die Folgesaison 1961/62 in <strong>der</strong> Oberliga endete wie<strong>der</strong> auf dem 13. Tabellenplatz. In <strong>der</strong> Oberliga-Saison 1962/63<br />

hoffte <strong>der</strong> Verein vergeblich, in den Kreis <strong>der</strong> vom DFB festgelegten Vereine zu gehören, die im nächsten Jahr in die


Borussia Mönchengladbach 385<br />

neugegründete Bundesliga starten würden. Helmut Beyer, <strong>der</strong> für 30 Jahre im Amt blieb, übernahm in dieser Saison<br />

die Verantwortung als Präsident und Helmut Grashoff trat das Amt als zweiter Vorsitzen<strong>der</strong> an. Im Juli 1962<br />

verpflichtete Borussia Fritz Langner als neuen Trainer, <strong>der</strong> im Jahr 1959 mit Westfalia Herne die Westdeutsche<br />

Meisterschaft errungen hatte. Die neue Führung verkaufte zunächst zum Leidwesen des neuen Trainers den Spieler<br />

Albert Brülls für eine Rekordsumme von 250.000 DM nach Italien an den AS Modena und sanierte den Verein damit<br />

finanziell. Helmut Grashoff, <strong>der</strong> die Summe in italienischer Lira in bar in einem Koffer übernahm, sagte später, er<br />

habe nach <strong>der</strong> Geldübergabe Angst gehabt, “für einen Bankräuber gehalten zu werden“. [10] Der Erlös <strong>aus</strong> dem<br />

Transfer setzte Langner ein, um den Ka<strong>der</strong> umzubauen und verpflichtete Spieler wie Heinz Lowin, Heinz Crawatzo<br />

und Siegfried Burkhardt. In diesem Jahr gewann die A-Jugend mit den späteren Profispielern Jupp Heynckes und<br />

Herbert Laumen die Westdeutsche Meisterschaft. Die Saison schloss Borussia nach einer schwachen Hinrunde durch<br />

die Verdienste des Torwarts Manfred Orzessek auf dem elften Tabellenplatz ab.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1963/64 strukturierte <strong>der</strong> DFB das Fußball-Ligasystem um. Der DFB führte die Bundesliga ein und<br />

gruppierte Borussia Mönchengladbach in die neu geschaffene Regionalliga West ein. Langner verließ Borussia im<br />

April 1964, um das Bundesliga Gründungsmitglied Schalke 04 zu trainieren. Als Neuzugang verpflichtete <strong>der</strong> Verein<br />

mit Günter Netzer einen Spieler, dessen Name bis heute mit den sportlichen Erfolgen <strong>der</strong> Borussia verknüpft wird.<br />

Als Ersatz für Langner empfahl Sepp Herberger seinen Assistenten <strong>der</strong> Saison 1954/55, Hennes Weisweiler. Zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Verpflichtung hatte Weisweiler bereits den 1. FC Köln, Viktoria Köln und den Rheydter Spielverein<br />

trainiert. Mit dem Rheydter Spielverein stieg er in die Oberliga West auf, im Jahr darauf wie<strong>der</strong> in die 2. Division<br />

ab. [11] In <strong>der</strong> Oberliga-Saison 1962/63 kam Weisweiler mit Viktoria auf den achten Rang und erzielte mit seiner<br />

Mannschaft mit 81 Toren die meisten Treffer <strong>der</strong> Liga, konnte zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Verpflichtung keine großen<br />

sportlichen Erfolge vorweisen. Weisweiler übernahm die Mannschaft gegen Ende <strong>der</strong> ersten Regionalliga-Saison<br />

1963/64, die mit einem achten Tabellenplatz einen erfolgreicheren Verlauf nahm als die vorherigen Spielzeiten in<br />

<strong>der</strong> Oberliga.<br />

In <strong>der</strong> nächsten Spielzeit 1964/65 verpflichtete <strong>der</strong> Verein mit Jupp Heynckes und Bernd Rupp wie<strong>der</strong> junge Spieler,<br />

die zum Teil <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Jugendmannschaft in den Profika<strong>der</strong> berufen wurden. Das Durchschnittsalter war das geringste<br />

aller Regionalliga-Mannschaften. Der Spitzname Fohlenelf entstand zum einen durch das geringe Durchschnittsalter<br />

<strong>der</strong> Mannschaft als auch durch die unbekümmerte und erfolgreiche Spielweise. [12] . Bereits im April 1965 stand die<br />

Mannschaft als Staffelsieger in <strong>der</strong> Regionalliga West fest und sicherte sich damit die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

Bundesliga-Aufstiegsrunde in <strong>der</strong> Gruppe 1. Diese trug die Mannschaft gegen die Konkurrenten von Wormatia<br />

Worms (Zweiter in <strong>der</strong> Regionalliga Südwest), SSV Reutlingen (Zweiter in <strong>der</strong> Regionalliga Süd) und Holstein Kiel<br />

(Meister in <strong>der</strong> Regionalliga Nord) in Hin- und Rückspielen <strong>aus</strong>. Von den sechs Spielen gewann Borussia drei (5:1 in<br />

Worms, 1:0 gegen Kiel und 7:0 gegen Reutlingen) und musste nur beim Auswärtsspiel in Kiel eine 2:4-Nie<strong>der</strong>lage<br />

hinnehmen. [13] Der Aufstieg in die Bundesliga wurde durch den ersten Platz sichergestellt. Zusammen mit <strong>der</strong><br />

Borussia stieg <strong>der</strong> FC Bayern München durch den Sieg in <strong>der</strong> Gruppe 2 auf. (→ Ausführliche Darstellung <strong>der</strong><br />

Aufstiegsrunde Gruppe 1 mit den Spielen <strong>der</strong> Borussia)<br />

1965 bis 1969 – Die ersten Jahre in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Die Verpflichtung von Weisweiler als Trainer sollte wegweisend für den sportlichen Erfolg des Vereins in <strong>der</strong><br />

Bundesliga werden. Die wirtschaftliche Situation des Vereins erlaubte es nicht, eine Mannschaft von Stars zu<br />

finanzieren. Weisweiler entsprach mit seiner Einstellung, die Ausbildung und Entwicklung von jungen Talenten zu<br />

för<strong>der</strong>n, den Notwendigkeiten des Vereins. [14] Die Spieler wurden nicht in ein festes Spielsystem gepresst, son<strong>der</strong>n<br />

er för<strong>der</strong>te den Individualismus und ließ ihnen weitgehende Freiheiten auf dem Spielfeld. Dar<strong>aus</strong> resultierte eine<br />

unbekümmerte und offensive Spielweise, die das Markenzeichen <strong>der</strong> Fohlenelf wurde.<br />

Der Verein verpflichtete mit Berti <strong>Vogt</strong>s und Heinz Wittmann wie<strong>der</strong>um Spieler, <strong>der</strong>en Namen mit den sportlichen<br />

Erfolgen <strong>der</strong> Borussia eng verknüpft sein sollten. Das erste Bundesligaspiel in <strong>der</strong> Saison 1965/66 fand <strong>aus</strong>wärts<br />

gegen Borussia Neunkirchen statt und endete mit einem 1:1, <strong>der</strong> erste Bundesligatorschütze war Gerhard Elfert. Das


Borussia Mönchengladbach 386<br />

erste Heimspiel gegen SC Tasmania 1900 Berlin gewann Borussia mit 5:0. Weisweiler verstand es, <strong>der</strong> Mannschaft<br />

taktische Freiheiten zu lassen und die individuelle Spielfreude <strong>der</strong> Spieler zu för<strong>der</strong>n. Diese Freiheiten bezahlte die<br />

noch un<strong>aus</strong>gereifte Mannschaft in <strong>der</strong> ersten Bundesliga-Saison mit einer Reihe zum Teil hoher Nie<strong>der</strong>lagen. Mit<br />

einem 0:7 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen musste die Mannschaft die bis heute höchste Heimnie<strong>der</strong>lage hinnehmen. Beim<br />

Auswärtsspiel gegen Tasmania Berlin am 15. Januar 1966 wurde mit 827 Zuschauern ein bis heute gültiger<br />

Zuschauer-Negativrekord in <strong>der</strong> Bundesliga aufgestellt. Die Borussia beendete die erste Saison in <strong>der</strong> Bundesliga auf<br />

dem 13. Tabellenplatz.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison 1966/67 zeigte sich die Torgefährlichkeit <strong>der</strong> Mönchengladbacher Mannschaft, die<br />

zusammen 70 Tore schoss. Davon erzielten die Stürmer Herbert Laumen 18, Bernd Rupp 16 und Jupp Heynckes 14<br />

Tore. Aufgrund <strong>der</strong> guten Tordifferenz konnte die Mannschaft die Saison auf dem achten Tabellenplatz abschließen.<br />

Mit einem 11:0-Heimsieg über den FC Schalke 04 am 18. Spieltag feierte die Mannschaft den bis dahin höchsten<br />

Sieg <strong>der</strong> Bundesligageschichte. [15]<br />

Die Erfolge hatten die Nebenwirkung, dass die Gehälter <strong>der</strong> Spieler nach oben schnellten und somit gute Spieler<br />

nicht zu halten waren. Jupp Heynckes wechselte für die damalige Rekordablösesumme von 275.000 DM zu<br />

Hannover 96, Bernd Rupp wechselte zu Wer<strong>der</strong> Bremen, Eintracht Braunschweig warb Gerhard Elfert ab. Der<br />

Verein verpflichtete Peter Meyer und Peter Dietrich und kompensierte damit den Weggang routinierter Spieler. Mit<br />

einem 10:0 am zwölften Spieltag <strong>der</strong> Saison 1967/68 über Borussia Neunkirchen zeigte die Mannschaft wie<strong>der</strong> ihre<br />

Torgefährlichkeit. Die Mannschaft erreichte in dieser und <strong>der</strong> nächsten Saison jeweils den dritten Tabellenplatz. Der<br />

Verein verpflichtete in <strong>der</strong> Saison 1968/69 den späteren Trainer Horst Köppel, <strong>der</strong> bereits erste Erfahrungen in <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft aufweisen konnte, und als bis dahin unbekannter Amateur vom VfL Schwerte den später<br />

langjährigen Torwart Wolfgang Kleff sowie Hartwig Bleidick, Gerd Zimmermann und Winfried Schäfer, <strong>der</strong> zehn<br />

Spielzeiten bei Borussia spielte.<br />

1970 bis 1980 – Dominanz in <strong>der</strong> Liga und in Europa<br />

Das klassische Vereinswappen bis<br />

zum Jahr 2000<br />

Die 1970er-Jahre gingen als die erfolgreichsten in die Vereinsgeschichte ein. Die<br />

Borussia konnte fünf Mal die Meisterschaft gewinnen, so oft wie keine an<strong>der</strong>e<br />

Mannschaft in dieser Zeit. Zugleich entwickelte sich ein Duell mit dem FC<br />

Bayern München, mit dem Borussia gemeinsam 1965 in die Bundesliga<br />

aufgestiegen war. Nachdem <strong>der</strong> Verein in den Vorjahren zweimal den dritten<br />

Tabellenplatz belegt hatte, stabilisierte Trainer Hennes Weisweiler in <strong>der</strong> Saison<br />

1969/70 beson<strong>der</strong>s die Abwehr. Abweichend vom „Fohlen“-Konzept kaufte<br />

Borussia zum ersten Mal erfahrene Abwehr-Spieler wie Luggi Müller und<br />

Kl<strong>aus</strong>-Dieter Sieloff ein. Mit Ulrik le Fevre verpflichtete <strong>der</strong> Verein den ersten<br />

dänischen Spieler, dem später weitere wie Henning Jensen und Allan Simonsen<br />

folgten. In dieser Saison gelang <strong>der</strong> erste Bundesliga-Sieg über den FC Bayern.<br />

Nach einem 5:1-Sieg über Alemannia Aachen übernahm Borussia am<br />

31. Oktober 1969 zum ersten Mal die Tabellenführung in <strong>der</strong> Bundesliga. Bis<br />

heute ist Borussia <strong>der</strong> Verein, <strong>der</strong> am zweithäufigsten die Tabelle anführte.<br />

Auf Initiative des israelischen Nationaltrainers Emanuel Schaffer, <strong>der</strong> seine<br />

Ausbildung in <strong>der</strong> Sporthochschule Köln bei Hennes Weisweiler absolviert hatte, wurde Borussia als erste deutsche<br />

Mannschaft im Februar 1970 zu Freundschaftsspielen nach Israel eingeladen. Im Bloomfield-Stadion gewann die<br />

Borussia mit 6:0 gegen die israelische Nationalmannschaft, was zu Diskussionen im israelischen Parlament<br />

führte. [16]<br />

Mit einem Heimsieg gegen den Hamburger SV stand am 30. April 1970, dem 33. Spieltag <strong>der</strong> Saison, Borussia<br />

vorzeitig als Meister fest.


Borussia Mönchengladbach 387<br />

Die Hinrunde <strong>der</strong> darauffolgenden Saison 1970/71 schloss <strong>der</strong> Verein mit lediglich einer Nie<strong>der</strong>lage ab. In <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga einmalig ist ein Zwischenfall im Heimspiel des 27. Spieltages gegen Wer<strong>der</strong> Bremen,<br />

bekannt als <strong>der</strong> Pfostenbruch. Beim Spiel am 3. April 1971 knickte nach einer Strafraumszene in <strong>der</strong> 88.<br />

Spielminute, bei <strong>der</strong> Stürmer Herbert Laumen nach einer Kopfballaktion zusammen mit dem Bremer Torwart Günter<br />

Bernard ins Netz stürzte, <strong>der</strong> linke Torpfosten um. Nach erfolglosen Reparaturversuchen brach <strong>der</strong> Schiedsrichter<br />

das Spiel beim Stand von 1:1 ab, da kein Ersatztor aufgestellt werden konnte. Das DFB-Sportgericht in Frankfurt<br />

wertete das Spiel als 2:0-Sieg für Bremen. Eine Konsequenz war eine Verpflichtung des DFB, nach <strong>der</strong> die Vereine<br />

für beide Tore einen Ersatz bereitzustellen hätten. Die Meisterschaft entschied sich erst am letzten Spieltag als<br />

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayern München. Neun Wochen nach dem Pfostenbruchspiel, am 5. Juni 1971,<br />

verteidigte Borussia als erste Mannschaft in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga erfolgreich ihren Meistertitel mit einem<br />

Sieg bei Eintracht Frankfurt.<br />

Am 20. Oktober 1971 fand im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister das als Büchsenwurfspiel in die Fußballgeschichte<br />

eingegangene Spiel gegen Inter Mailand statt. Die Borussia gewann das Spiel im Bökelbergstadion mit 7:1, die<br />

UEFA annullierte das Spiel jedoch, da <strong>der</strong> italienische Stürmer Roberto Boninsegna von einer leeren Büchse<br />

getroffen wurde und sich ärztlich behandeln ließ. [17] Matt Busby, ein UEFA-Beobachter, beschrieb das Spiel <strong>der</strong><br />

Fohlen: [18]<br />

„Gegen diese Mannschaft hätte heute niemand auf <strong>der</strong> Welt gewonnen. Das war Fußball in höchster<br />

Perfektion.“<br />

Nach einer 4:2-Auswärtsnie<strong>der</strong>lage in Mailand und einem torlosen Unentschieden im Wie<strong>der</strong>holungsspiel im<br />

Berliner Olympiastadion schied die Borussia <strong>aus</strong> dem Pokal <strong>der</strong> Landesmeister <strong>aus</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1972/73 gewann am 23. Juni 1973 Borussia zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Die Borussia besiegte<br />

im Rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln durch ein Tor von Günter Netzer, <strong>der</strong> sich in diesem Spiel, ohne<br />

Rücksprache mit Trainer Weisweiler zu halten, nach <strong>der</strong> regulären Spielzeit selbst einwechselte (→ Spieldaten des<br />

Endspiels um den DFB-Pokal 1973). [19] Für Netzer war dieses das letzte Spiel für die Borussia, er verließ den Verein<br />

und wechselte zu Real Madrid. [20] Abgesehen von <strong>der</strong> spielentscheidenden Szene in <strong>der</strong> 93. Minute durch das Tor<br />

von Netzer gab es zahlreiche weitere Highlights im 30. Pokalendspiel <strong>der</strong> Geschichte, das als eines <strong>der</strong> besten,<br />

spielerisch hoch stehenswerten und spannendsten in <strong>der</strong> Geschichte dieses Wettbewerbs in die Annalen einging und<br />

von dem man nur in höchsten Tönen schwärmen konnte (Kicker). [21] In <strong>der</strong> Saison 1972/73 wurde mit dem Israeli<br />

Schmuel Rosenthal zum ersten Mal ein Spieler jüdischen Glaubens bei einem Bundesliga-Verein verpflichtet. Die<br />

Verpflichtung und Freundschaftsspiele gegen israelische Vereine zogen eine über die nächsten Jahrzehnte<br />

andauernde Freundschaft zum Israelischen Fußballverband nach sich, die bis in die Gegenwart Bestand hat. [22]<br />

Die erste internationale Endspielteilnahme fand am 9. Mai 1973 statt. Der FC Liverpool gewann das Hinspiel im<br />

UEFA-Pokal mit 3:0 im zweiten Anlauf, nachdem das Spiel am Vortag wegen Regens abgebrochen wurde. Das<br />

Rückspiel am 23. Mai 1973 gewann Borussia Mönchengladbach mit 2:0, <strong>der</strong> Pokal ging durch den Sieg im Hinspiel<br />

nach Liverpool (→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Pokal 1973). [23]<br />

Die nachfolgenden Spielzeiten waren geprägt vom Weggang bekannter Spieler, die Torgefährlichkeit <strong>der</strong><br />

Mönchengladbacher Stürmer blieb jedoch bestehen. Jupp Heynckes errang in <strong>der</strong> Saison 1973/74 mit 30 Toren den<br />

Titel als erster Torschützenkönig in <strong>der</strong> Bundesliga für Borussia Mönchengladbach, als es den Borussen im ersten<br />

Jahr nach dem Weggang von Günter Netzer gelang, mit einem Punkt Rückstand zu Meister Bayern München die<br />

Vizemeisterschaft zu erringen. Mit insgesamt 93 geschossenen Toren stellte Borussia einen neuen Vereinsrekord auf.<br />

Borussia schloss in den nachfolgenden Jahren 1972 bis 1974 die Meisterschaft auf dem dritten und fünften Platz<br />

sowie als Vizemeister ab.<br />

Borussia legte in <strong>der</strong> Saison 1974/75 den Grundstein für eine bis dahin in <strong>der</strong> Bundesliga nicht gekannte<br />

Erfolgsserie. Am 17. Spieltag eroberten die „Fohlen“ die Tabellenspitze <strong>der</strong> Liga und gaben die Tabellenführung bis<br />

zum Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft am 14. Juni 1975 nicht mehr ab. Die Freude über den Titel trübte <strong>der</strong> Weggang von<br />

Trainer Hennes Weisweiler, <strong>der</strong> den Verein nach elf Jahren in Richtung FC Barcelona verließ. [24] Das nächste


Borussia Mönchengladbach 388<br />

internationale Endspiel mit Mönchengladbacher Beteiligung fand am 7. Mai 1975 statt. Das Hinspiel um den<br />

UEFA-Pokal in Düsseldorf zwischen <strong>der</strong> Borussia und Twente Enschede endete torlos. Das Rückspiel am 21. Mai<br />

1975 gewann <strong>der</strong> VfL mit 5:1 (→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Pokal 1975). Mit dem bis heute (Stand:<br />

Juli 2010) höchsten Auswärtssieg in einem Finale des UEFA-Pokals gewann die Borussia ihren ersten<br />

internationalen Titel [25]<br />

Udo Lattek, <strong>der</strong> vom Rivalen Bayern München kam, obwohl er schon bei Rot-Weiss Essen unterschrieben hatte,<br />

übernahm in <strong>der</strong> Saison 1975/76 den Verein. Im Gegensatz zu Weisweiler vertrat Lattek eher eine<br />

Sicherheitsphilosophie. Die Mannschaft übernahm am zwölften Spieltag <strong>der</strong> Saison mit einem Sieg über Wer<strong>der</strong><br />

Bremen von Eintracht Braunschweig die Tabellenführung und blieb bis zum Saisonende Spitzenreiter. Am 12. Juni<br />

1976 gewann Mönchengladbach den vierten Meistertitel. Am 3. März 1976 (Aschermittwoch) kam es zum nächsten<br />

internationalen Auftritt Borussias. Im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister spielte Borussia Mönchengladbach gegen Real<br />

Madrid, wo mittlerweile Günter Netzer und Paul Breitner unter Vertrag standen, 2:2. Beim Rückspiel (17. März<br />

1976), das 1:1 endete, erkannte <strong>der</strong> Schiedsrichter Leonardus van <strong>der</strong> Kroft zwei Mönchengladbacher Tore nicht an:<br />

In <strong>der</strong> 68. Minute einen Treffer von Henning Jensen und in <strong>der</strong> 83. Minute von Hans-Jürgen Wittkamp. Einmal soll<br />

ein Foul dem Tor vor<strong>aus</strong>gegangen sein, einmal entschied <strong>der</strong> Schiedsrichter auf Abseits, obwohl es <strong>der</strong> Linienrichter<br />

nicht angezeigt hatte. Das Unentschieden reichte den Madrilenen zum Weiterkommen. [26]<br />

In <strong>der</strong> Saison 1976/77 ging Lattek mit einer fast unverän<strong>der</strong>ten Mannschaft an den Start. Da sich Wolfgang Kleff<br />

verletzte, verpflichtete <strong>der</strong> Verein einen neuen Torwart. Mit Wolfgang Kneib, <strong>der</strong> vom SV Wiesbaden kam, fand<br />

Lattek einen sicheren Ersatzmann. Am letzten Spieltag brauchte Borussia noch einen Punkt zur erneuten<br />

Titelverteidigung. Das Spiel fand <strong>aus</strong>wärts gegen den FC Bayern München statt, den damaligen Sechsten <strong>der</strong><br />

Tabellen und endete mit dem benötigten 2:2 durch ein Eigentor in <strong>der</strong> 90. Minute durch Hans-Jürgen Wittkamp.<br />

Borussia machten den Titel-Hattrick perfekt und gewann am 21. Mai 1977 zum dritten Mal hintereinan<strong>der</strong> und zum<br />

fünften Mal insgesamt den Deutschen Meistertitel.<br />

Die Mannschaft verpasste in <strong>der</strong> Folgesaison 1977/78 den vierten Meistertitel hintereinan<strong>der</strong> nur knapp. Punktgleich<br />

mit dem 1. FC Köln musste sich Mönchengladbach lediglich aufgrund <strong>der</strong> schlechteren Tordifferenz geschlagen<br />

geben. Die Borussia gewann am letzten Spieltag zwar mit 12:0 gegen Borussia Dortmund, was bis heute den<br />

höchsten Sieg in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga darstellt; da die Domstädter ihrerseits das letzte Spiel beim<br />

FC St. Pauli mit 5:0 gewannen, rettete ihnen eine um drei Tore bessere Tordifferenz die Meisterschaft. Erstmalig in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga waren Erster und Zweiter nach Saisonende punktgleich. Die Borussia hätte durch einen Sieg im<br />

direkten Vergleich gegen den 1. FC Köln einige Wochen zuvor die Meisterschaft zu ihren Gunsten entscheiden<br />

können. Das Spiel endete jedoch unentschieden, dem Kölner Spieler Heinz Flohe gelang in <strong>der</strong> 83. Minute <strong>der</strong><br />

Ausgleich. Das Endspiel im Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister in Rom (25. Mai 1977) gegen den FC Liverpool ging<br />

1:3 verloren (→ Spieldaten des Endspiels um den Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1977).<br />

Durch einen Verzicht des FC Liverpool konnte Borussia am Weltpokal teilnehmen, <strong>der</strong> zu dieser Zeit noch<br />

Interkontinental-Pokal hieß. Am 21. März 1978 fand im Stadion La Bombonera in Buenos Aires das Hinspiel gegen<br />

die Boca Juniors statt, welches unentschieden endete. Das Rückspiel am 1. August 1978 im Karlsruher<br />

Wildparkstadion verlor Borussia, <strong>der</strong> Weltpokal ging nach Argentinien. [27] Im erstmalig <strong>aus</strong>getragenen Kirin-Cup<br />

spielte die Borussia am 28. Mai 1978 im Finale gegen SE Palmeras <strong>aus</strong> Brasilien 1:1, woraufhin beide Mannschaften<br />

zum Sieger erklärt wurden.<br />

Die darauffolgende Saison 1978/79 war die letzte von Udo Lattek bei <strong>der</strong> Borussia. Viele Stammspieler wie <strong>der</strong><br />

spätere Vize-Präsident Rainer Bonhof verließen den Verein o<strong>der</strong> verkündeten ihr Karriereende, etwa Jupp Heynckes<br />

und Berti <strong>Vogt</strong>s. Lattek gelang es nicht, diese Abgänge durch geeignete Neuverpflichtungen zu kompensieren. Am<br />

30. Spieltag lag die Mannschaft auf Platz 15 mit einer Torbilanz von 38:47 Toren, verbesserte sich allerdings mit<br />

drei Siegen <strong>aus</strong> den letzten vier Spielen noch auf den zehnten Tabellenplatz. Es war die erste Saison seit langer Zeit,<br />

die <strong>der</strong> Verein mit einer negativen Torbilanz abschloss. Borussia verpflichtete Jupp Heynckes in dieser Saison als<br />

Assistenztrainer von Lattek. Der zweite internationale Titel bahnte sich am 9. Mai 1979 an. Das Hinspiel im


Borussia Mönchengladbach 389<br />

UEFA-Pokal gegen Roter Stern Belgrad endete unentschieden. Im Rückspiel am 23. Mai 1979 reichte Borussia zu<br />

H<strong>aus</strong>e ein 1:0 Sieg, um zum zweiten Mal den UEFA-Pokal zu gewinnen (→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den<br />

UEFA-Pokal 1979).<br />

Nach dem Weggang von Lattek in <strong>der</strong> Saison Saison 1979/80 ernannte <strong>der</strong> Verein Jupp Heynckes zum Cheftrainer.<br />

Die Saison war geprägt durch zwei Neuzugänge. Der Verein verpflichtete Harald Nickel von Eintracht<br />

Braunschweig und war <strong>der</strong> bis dahin teuerste Neueinkauf (1,15 Millionen DM) und <strong>aus</strong> Herzogenaurach kam Lothar<br />

Matthäus. Borussia beendete die Saison auf dem siebten Tabellenplatz, mit einem knapp positiven Torverhältnis. Am<br />

7. Mai 1980 stand Borussia Mönchengladbach erneut in einem Endspiel um den UEFA-Cup. Zu H<strong>aus</strong>e gewann die<br />

Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt mit 3:2. Im Rückspiel am 21. Mai 1980 gewann Eintracht Frankfurt gegen<br />

Borussia Mönchengladbach mit 1:0 und sicherte sich den Pokal aufgrund <strong>der</strong> größeren Anzahl an geschossenen<br />

Auswärtstoren (→ Spieldaten <strong>der</strong> Endspiele um den UEFA-Pokal 1980).<br />

1980 bis 1996 – Spitzenmannschaft, Abstiegskampf und DFB-Pokalsieg<br />

In den 1980ern konnte Borussia nicht mehr an Titelreigen des vergangenen Jahrzehnts anknüpfen und verlor den<br />

Anschluss an den einstmaligen Rivalen <strong>aus</strong> München. Bedingt durch die fehlenden Zuschauereinnahmen <strong>aus</strong> dem<br />

kleinen Bökelbergstadion musste <strong>der</strong> Verein immer wie<strong>der</strong> Leistungsträger verkaufen. Trotzdem gelang es, sich<br />

häufig im oberen Tabellendrittel <strong>der</strong> Bundesliga festzusetzen und im Meisterschaftskampf mitzuspielen. In <strong>der</strong><br />

Saison 1980/81 verließen viele langjährige Spieler und Leistungsträger den Verein, darunter Karl Del’Haye <strong>der</strong> als<br />

erster Spieler gilt, <strong>der</strong> durch den FC Bayern München in feindlicher Absicht verpflichtet wurde. [28] Borussia<br />

verpflichtete mit Wolfram Wuttke nur einen auffallenden Spieler. Im Tor wurde Wolfgang Kleff durch Uli Sude<br />

ersetzt. Die Mannschaft erreichte in dieser Saison den sechsten Tabellenplatz. Die sportliche Bilanz verbesserte sich<br />

in den folgenden zwei Spielzeiten nicht. Mit einem siebten Platz 1982 verpasste Borussia die Teilnahme an den<br />

internationalen Wettbewerben. Im darauffolgenden Jahr hütete Uwe Kamps erstmals das Tor, <strong>der</strong> lange Zeit<br />

Stammtorwart blieb.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1983/84 spielte Borussia lange um den Titel mit. Mit Bernd Kr<strong>aus</strong>s, Michael Frontzeck und Uli<br />

Borowka verpflichtete die Borussia Spieler, die lange Zeit erfolgreich für den Verein spielten. Am Ende landete sie<br />

punktgleich hinter dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV auf dem dritten Platz. Es war das erste Mal in <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Bundesliga, dass drei Vereine punktgleich die Tabelle am letzten Spieltag anführten. In dieser Saison<br />

erreichte Borussia das DFB-Pokal-Finale. Im Spiel gegen den FC Bayern München kam es zum Elfmeterschießen,<br />

das Bayern München gewann (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1984). Einen <strong>der</strong> Elfmeter verschoss<br />

Lothar Matthäus, <strong>der</strong> ab <strong>der</strong> darauffolgenden Saison für eine neue Rekordablösesumme von 2,25 Millionen DM<br />

beim FC Bayern München spielte. Die enttäuschten Mönchengladbacher Fans vermuteten, dass Matthäus den<br />

Elfmeter absichtlich verschoss. Noch etliche Jahre später beschimpften Borussias Anhänger Matthäus mit<br />

„Judas“-Rufen, wenn die Bayern zu Gast waren. [29]<br />

In <strong>der</strong> Saison 1984/85 gelang Borussia mit einem 10:0 am achten Spieltag über Eintracht Braunschweig <strong>der</strong> bislang<br />

letzte zweistellige Sieg <strong>der</strong> Bundesligageschichte. [30] Im Halbfinale des DFB-Pokals traf <strong>der</strong> VfL abermals auf den<br />

FC Bayern München. Nachdem in <strong>der</strong> regulären Spielzeit im Münchener Olympiastadion keine Tore gefallen waren,<br />

verwandelte Søren Lerby in <strong>der</strong> 101. Minute einen Foulelfmeter gegen Borussias Torhüter Ulrich Sude. Dieses blieb<br />

das einzige Tor des Abends, so dass Borussia den Einzug ins Finale verpasste.<br />

Die Spielzeit 1985/86 brachte in <strong>der</strong> Bundesliga sportlich keine Höhepunkte. Einen 5:1-Sieg vom 27. November<br />

1985 in Düsseldorf gegen Real Madrid verschenkte Borussia Mönchengladbach im Rückspiel (11. Dezember 1985),<br />

als <strong>der</strong> Verein in Madrid mit 0:4 verlor und <strong>aus</strong> dem UEFA-Pokal <strong>aus</strong>schied.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1986/87 stand erneut ein Trainerwechsel an. Jupp Heynckes verkündete seinen Wechsel zum FC<br />

Bayern München. Der Verein nominierte Wolf Werner zum neuen Trainer. Zu Saisonende stand Borussia mit dem<br />

dritten Tabellenplatz letztmalig in dieser Dekade auf einem UEFA-Cup-Platz. Der Verband Deutscher<br />

Sportjournalisten wählte Uwe Rahn zum Spieler des Jahres. Wie<strong>der</strong> erreichte Borussia das Halbfinale des


Borussia Mönchengladbach 390<br />

DFB-Pokals. Aber auch dieses Mal schied Borussia gegen den späteren DFB-Pokalsieger Hamburger SV <strong>aus</strong>. Am<br />

22. April 1987 schied Borussia gegen den schottischen Vertreter Dundee United durch eine Nie<strong>der</strong>lage auf dem<br />

heimischen Bökelberg im Halbfinale des UEFA-Pokals <strong>aus</strong>. Es war gleichzeitig die erste Nie<strong>der</strong>lage in einem<br />

Europapokal-Spiel auf dem Bökelberg. Nach dem Weggang von Jupp Heynckes endete auch die Ära <strong>der</strong><br />

langjährigen Engagements von Cheftrainern. In den ersten 23 Jahren von 1964 bis 1987 hatte die Borussia lediglich<br />

drei Übungsleiter; seit dem Weggang von Heynckes verpflichtete die Borussia bis einschließlich 2008 16 neue<br />

Trainer, Interimslösungen <strong>aus</strong>genommen. Dabei war Werners Freistellung am 21. November 1989 die erste<br />

vorzeitige Entlassung eines Trainers bei <strong>der</strong> Borussia überhaupt. Nur zwei späteren Trainern gelang es, länger als<br />

drei Jahre in Mönchengladbach erfolgreich zu sein, Bernd Kr<strong>aus</strong>s (1992 bis 1996) und Hans Meyer (1999 bis 2003).<br />

Uwe Kamps<br />

In <strong>der</strong> nächsten Saison verpflichtete Borussia mit Stefan Effenberg einen Spieler,<br />

<strong>der</strong> für den Verein lange und erfolgreich tätig war. Die Borussia beendete die<br />

Spielzeit auf den siebten Platz und verpasste damit die Teilnahme an<br />

internationalen Wettbewerben. In den frühen 1990ern Jahren folgte ein deutlicher<br />

Abwärtstrend. In Folge des sportlichen Nie<strong>der</strong>gangs waren erstmals die<br />

Zuschauerzahlen am Bökelberg rückläufig. Bereits in <strong>der</strong> Saison 1989/90 spielte<br />

<strong>der</strong> Verein gegen den Abstieg. In den folgenden Jahren platzierte sich Borussia<br />

im Mittelfeld <strong>der</strong> Liga. In <strong>der</strong> Saison 1991/92 spielte Borussia wie<strong>der</strong> eine gute<br />

Pokalsaison. Im Pokal-Halbfinale hielt Torhüter Uwe Kamps im<br />

Elfmeterschießen alle vier Elfmeter <strong>der</strong> Spieler von Bayer 04 Leverkusen.<br />

Borussia erreichte damit das Finale. Das Finale am 23. Mai 1992 verloren die<br />

Mönchengladbacher gegen den damaligen Zweitligisten Hannover 96 mit 3:4 im<br />

Elfmeterschießen (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1992).<br />

Im Jahr 1993 verpflichtete <strong>der</strong> Verein die Spieler Heiko Herrlich und Patrik An<strong>der</strong>sson; 1994 kam Stefan Effenberg<br />

zurück, <strong>der</strong> bereits von 1987 bis 1990 für Borussia Mönchengladbach spielte. Unter Trainer Bernd Kr<strong>aus</strong>s gelang ein<br />

erneuter Anschluss an die Bundesliga-Spitze. In <strong>der</strong> Saison 1994/95 folgte <strong>der</strong> erste Titel für Borussia seit 1979. Am<br />

24. Juni 1995 gewann Mönchengladbach durch einen 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg zum dritten Mal den<br />

DFB-Pokal. Das am 5. August 1995 im Düsseldorfer Rheinstadion <strong>aus</strong>getragene Spiel um den Supercup gewann <strong>der</strong><br />

Deutsche Meister Borussia Dortmund mit 1:0 (→ Spieldaten des Endspiels um den DFB-Pokal 1995).<br />

1996 bis 2004 – Nie<strong>der</strong>gang, Abstieg, Wie<strong>der</strong>aufstieg<br />

Nach <strong>der</strong> Hinrunde <strong>der</strong> Saison 1996/97 belegte die Borussia den 17. Tabellenplatz. Der Verein entließ Trainer<br />

Kr<strong>aus</strong>s aufgrund des sportlichen Misserfolgs. Am Saisonende standen die Mönchengladbacher auf Platz 11. Keiner<br />

<strong>der</strong> weiteren vier Trainer nach Kr<strong>aus</strong>s blieb länger als ein Jahr im Amt. Unter Friedel R<strong>aus</strong>ch konnte die Borussia<br />

nach einem dramatischen Saisonfinale 1998 die Klasse halten. Vor dem letzten Spieltag standen die Borussen mit<br />

drei Punkten Rückstand auf einem Abstiegsplatz. Im letzten Spiel <strong>der</strong> Saison gelang ein 2:0-Auswärtssieg beim VfL<br />

Wolfsburg; <strong>der</strong> Karlsruher SC verlor bei Hansa Rostock und stieg aufgrund des schlechteren Torverhältnisses ab.


Borussia Mönchengladbach 391<br />

Fans in <strong>der</strong> Nordkurve des Bökelbergstadions<br />

Auf dem internationalen Parkett enttäuschte die Saison trotz zweier<br />

Siege in <strong>der</strong> ersten Runde des UEFA-Cups gegen den FC Arsenal.<br />

Borussia verlor in <strong>der</strong> zweiten Runde das Hinspiel mit 2:4 gegen den<br />

AS Monaco, den bislang letzten Sieg erreichte Borussia mit einem 1:0<br />

in Monaco, schied jedoch <strong>aus</strong> dem Wettbewerb <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> Saison<br />

1998/99 siegte die Borussia am ersten Spieltag mit 3:0 gegen den FC<br />

Schalke 04 und stand damit das bislang letzte Mal für eine Woche an<br />

<strong>der</strong> Tabellenspitze. In <strong>der</strong> Folge verlor die Mannschaft sechs<br />

Begegnungen und holte zwei Unentschieden, so dass sie am neunten<br />

Spieltag am Tabellenende stand. Am zehnten und elften Spieltag<br />

folgten mit einem 2:8 gegen Bayer 04 Leverkusen und einem 1:7 beim<br />

Vfl Wolfsburg zwei hohe Nie<strong>der</strong>lagen in Folge. Die Mannschaft verblieb bis zum Saisonende auf Tabellenplatz 18.<br />

Nach insgesamt 21 verlorenen Spielen war die Konsequenz <strong>der</strong> erstmalige Abstieg <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga. Als<br />

personelle Konsequenz des Abstiegs verließen mehrere Leistungsträger, darunter Torwart Robert Enke, Verteidiger<br />

Patrik An<strong>der</strong>sson sowie die Mittelfeldspieler Karlheinz Pflipsen und Sebastian Deisler den Verein.<br />

Die erste Saison in <strong>der</strong> 2. Bundesliga begann ähnlich, wie die vorherige beendet wurde. Im DFB-Pokal schied die<br />

Mannschaft frühzeitig nach einem verlorenen Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten SC Verl <strong>aus</strong>. Die<br />

Zweitligasaison 1999/2000 beendete die Borussia trotz schlechter Hinrunde noch auf dem fünften Tabellenplatz.<br />

Zum direkten Wie<strong>der</strong>aufstieg fehlten vier Punkte. Am 1. August 2000 feierte Borussia Mönchengladbach das<br />

100-jährige Vereinsjubiläum. Im Rahmen <strong>der</strong> Feierlichkeiten wurden neben Trainer Hennes Weisweiler die<br />

folgenden Spieler von Borussia-Anhängern in die sogenannte Jahrhun<strong>der</strong>telf gewählt: Als Torwart Wolfgang Kleff,<br />

in <strong>der</strong> Abwehr Berti <strong>Vogt</strong>s, Hans-Günter Bruns, Wilfried Hannes und Patrik An<strong>der</strong>sson, im Mittelfeld Rainer<br />

Bonhof, Stefan Effenberg, Herbert Wimmer und Günter Netzer sowie im Angriff Jupp Heynckes und Allan<br />

Simonsen. Großformatige Plakate mit Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Spieler wurden an <strong>der</strong> Nord- und Ostseite an <strong>der</strong> stählernen<br />

Außenkonstruktion des Stadions im Borussia-Park angebracht.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2000/01 konnte die Mannschaft als Zweitplatzierter <strong>der</strong> 2. Bundesliga den Wie<strong>der</strong>aufstieg in die<br />

Fußball-Bundesliga feiern und erreichte das Halbfinale des DFB-Pokals, schied jedoch wie im Vorjahr gegen einen<br />

Regionalligisten (1. FC Union Berlin) nach Elfmeterschießen <strong>aus</strong>. Als erstplatzierter <strong>der</strong> nationalen<br />

Fair-Play-Wertung stand die Borussia im Jahr 2002 in <strong>der</strong> Verlosung um einen Platz im UEFA-Cup, das Los wurde<br />

jedoch nicht gezogen. [31] Auch in <strong>der</strong> Saison 2003/04 verpasste die Borussia die Teilnahme am UEFA-Cub. Am<br />

17. März 2004 schied die Borussia durch eine 0:1-Nie<strong>der</strong>lage gegen den damaligen Zweitligisten Alemannia Aachen<br />

im Halbfinale des DFB-Pokals <strong>aus</strong>. Ein Sieg gegen die Alemannia hätte <strong>aus</strong>gereicht, da <strong>der</strong> Endspielgegner Wer<strong>der</strong><br />

Bremen aufgrund <strong>der</strong> Tabellenposition bereits für die Champions League qualifiziert war. Am Die Saison stand<br />

unter dem Motto Bye Bye Bökelberg, denn am 22. Mai 2004 fand das letzte Bundesligaspiel im Bökelbergstadion<br />

statt. Die Borussia besiegte dabei den TSV 1860 München mit 3:1; das letzte Tor auf dem Bökelberg köpfte Arie van<br />

Lent. Uwe Kamps wurde in <strong>der</strong> 82. Spielminute eingewechselt und kam zu seinem 457. Spiel in <strong>der</strong> Bundesliga.


Borussia Mönchengladbach 392<br />

2004 bis 2010 – Das neue Stadion<br />

Dick Advocaat<br />

Fünf Wochen später, am 30. Juli 2004, eröffnete Borussia feierlich das neue<br />

Stadion im Borussia Park. Das 54.067 Zuschauer fassende, neu errichtete Stadion<br />

entspricht den UEFA-Richtlinien, so dass bereits Län<strong>der</strong>spiele <strong>der</strong> deutschen<br />

Fußballnationalmannschaft <strong>aus</strong>getragen wurden; Spiele gegen an<strong>der</strong>e<br />

europäische Fußballvereine in internationalen Vereinswettbewerben können<br />

stattfinden. Durch den Umzug entwickelten sich die Zuschauerzahlen bei den<br />

Ligaspielen positiv. Im Bökelbergstadion bewegte sich <strong>der</strong> Zuschauerschnitt in<br />

den 1990er Jahren im Bereich von 26.000 bis 32.000 Zuschauern. In <strong>der</strong> ersten<br />

Saison schnellte <strong>der</strong> Zuschauerschnitt auf 49.168 Zuschauer hoch und war im<br />

Jahr 2004 <strong>der</strong> vierthöchste <strong>der</strong> Bundesliga. Seitdem sank <strong>der</strong> Schnitt ein wenig<br />

und betrug in <strong>der</strong> Saison 2008/09 um die 47.500 Zuschauer. [32]<br />

Am 27. Oktober 2004 entließ <strong>der</strong> Verein Holger Fach wegen sportlichen<br />

Misserfolgs nach etwas mehr als einem Jahr als Cheftrainer. Als Interimstrainer verpflichtete <strong>der</strong> Verein Borussias<br />

U-23-Trainer Horst Köppel, dem nach einem Spieltag <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> Dick Advocaat folgte. Borussia wollte mit<br />

dem neuen Stadion und dem renommierten Trainer ihre internationalen Ambitionen unterstreichen. Doch die<br />

Erwartungen erfüllten sich nicht. Am 18. April 2005 trat Dick Advocaat als Cheftrainer zurück. Kurz darauf stellte<br />

Borussia Sportdirektor Christian Hochstätter, <strong>der</strong> 23 Jahre als Spieler und Funktionär im Verein tätig war, von seinen<br />

Aufgaben frei. Er hatte in sechs Jahren als Sportdirektor vier Trainer engagiert. Peter Pan<strong>der</strong>, <strong>der</strong> vorher beim VfL<br />

Wolfsburg tätig war, übernahm das Amt und unterzeichnete einen Vertrag über drei Jahre.<br />

Einen Monat nach Advocaats Entlassung unterzeichnete Horst Köppel einen Zweijahresvertrag als Cheftrainer.<br />

Unter seiner Regie schaffte Borussia den vorzeitigen Klassenerhalt, verpasste aufgrund einer mäßigen Rückrunde<br />

jedoch einen einstelligen Tabellenplatz. Am 14. Mai 2006 trennte sich <strong>der</strong> Verein aufgrund <strong>der</strong> schlechten<br />

Rückrundenbilanz von Horst Köppel. Als Nachfolger stellte Borussia am 23. Mai 2006 Jupp Heynckes vor, <strong>der</strong> die<br />

Mannschaft bereits von 1979 bis 1987 trainiert hatte. Unter Heynckes gewann Borussia ihre ersten vier Heimspiele,<br />

verlor jedoch alle vier Auswärtsspiele. Zudem verlor Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal beim<br />

Regionalligisten VfL Osnabrück und schied dadurch bereits in <strong>der</strong> zweiten Runde <strong>aus</strong> dem Wettbewerb <strong>aus</strong>. Ohne<br />

weiteren Sieg fand sich die Mannschaft nach einer enttäuschenden Hinrunde mit nur 15 Punkten auf einem<br />

Abstiegsplatz wie<strong>der</strong>. Heynckes trat am 31. Januar 2007 wegen sportlichen Misserfolges und Morddrohungen [33]<br />

zurück. Als Nachfolger verpflichtete <strong>der</strong> Verein den Co-Trainer Jos Luhukay. Mit nur zwei Siegen und vier<br />

Unentschieden <strong>aus</strong> den verbliebenen 15 Spielen stieg die Borussia als Tabellenletzter ab.<br />

Zuvor hatte sich <strong>der</strong> Verein am 8. März 2007 nach knapp zwei Jahren Amtszeit von Sportdirektor Peter Pan<strong>der</strong><br />

getrennt, dem eine verfehlte Personalpolitik vorgeworfen worden war. Als sein Nachfolger unterzeichnete<br />

Ex-Fußballprofi Christian Ziege einen Vertrag bis Sommer 2009. Im Sommer 2007 verän<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Verein den Ka<strong>der</strong><br />

grundlegend. Dreizehn Spieler verließen den Verein, darunter mit Marcell Jansen <strong>der</strong> Publikumsliebling und<br />

WM-Teilnehmer. Im Gegenzug verpflichtete Borussia elf neue, vornehmlich offensive Spieler. Nach einem mäßigen<br />

Zweitligastart (zwei Punkte <strong>aus</strong> den ersten drei Spielen) startete die Borussia eine Siegesserie und eroberte am<br />

neunten Spieltag den ersten Tabellenplatz, von dem sie bis zum letzten Spieltag nicht mehr verdrängt wurde. Durch<br />

insgesamt 33 Tore des Sturm-Duos Oliver Neuville und Rob Friend konnte die Borussia am 7. Mai 2008 durch ein<br />

3:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden am 32. Spieltag vorzeitig den sofortigen Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Bundesliga<br />

sicherstellen. [34]


Borussia Mönchengladbach 393<br />

Stadion im Borussia-Park, Nordkurve<br />

Das neue Trikot zur Aufstiegssaison 2008/09 gestaltete <strong>der</strong> Verein im<br />

Stil <strong>der</strong> erfolgreichen 1970er Jahre, sportlich jedoch missglückte <strong>der</strong><br />

Borussia zunächst ein erfolgreiches Comeback. Im DFB-Pokal schied<br />

die Mannschaft in <strong>der</strong> zweiten Runde <strong>aus</strong>. Einen Tag nach dem<br />

verlorenen Rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln am siebten<br />

Spieltag entließ <strong>der</strong> Verein aufgrund des sportlichen Misserfolgs Jos<br />

Luhukay und Co-Trainer Markus Gellh<strong>aus</strong>. Hans Meyer trat die<br />

Nachfolge an und unterschrieb einen Kontrakt bis Juni 2010. Für<br />

Meyer war es bereits das zweite Engagement in Mönchengladbach.<br />

Neben Jürgen Raab übernahm Christian Ziege kurzzeitig den Posten<br />

des Co-Trainers, Max Eberl den Posten des Sportdirektors. [35] Mit elf<br />

Punkten belegte Borussia nach <strong>der</strong> Hinrunde <strong>der</strong> Saison 2008/09 den letzten Tabellenplatz. In <strong>der</strong> Winterp<strong>aus</strong>e<br />

verpflichtete <strong>der</strong> Verein in Logan Bailly, Dante, Tomáš Galásek und Paul Stalteri <strong>aus</strong>schließlich Spieler für die<br />

Defensive. Die Borussia konnte in <strong>der</strong> Rückrunde 20 Punkte sammeln und zum Saisonende den 15. Tabellenplatz<br />

erreichen und somit den Abstieg verhin<strong>der</strong>n. Die 31 Punkte stellen dabei einen Rekord dar, denn es ist die niedrigste<br />

Punktzahl, mit <strong>der</strong> ein Verein seit Einführung <strong>der</strong> Dreipunkteregelung nicht abgestiegen ist. Trainer Hans Meyer trat<br />

nach Sicherung des Klassenerhalts am 28. Mai 2009 <strong>aus</strong> persönlichen Gründen zurück. Als neuen Trainer<br />

verpflichtete <strong>der</strong> Verein Michael Frontzeck, <strong>der</strong> einen Zweijahresvertrag erhielt. Mit dem Venezolaner Juan Arango<br />

und dem Argentinier Raúl Bobadilla wurden unter an<strong>der</strong>em zwei Spieler verpflichtet, die dem Offensivspiel <strong>der</strong><br />

Borussia neue Impulse geben sollten. Für den zu Wer<strong>der</strong> Bremen gewechselten Marko Marin wurde <strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Spielweise ähnliche Marco Reus verpflichtet, <strong>der</strong> bis dahin für Rot Weiss Ahlen in <strong>der</strong> 2. Bundesliga spielte. Das<br />

Spiel am 10. Spieltag gegen den 1. FC Köln in <strong>der</strong> Saison 2009/10 sorgte für ein Novum in <strong>der</strong><br />

Bundesligageschichte. Nach den Übergriffen von rivalisierenden Fangruppen im Vorfeld <strong>der</strong> Begegnung zwischen<br />

<strong>der</strong> Borussia und dem FC am siebten Spieltag in <strong>der</strong> Saison 2008/09 sorgten ein massives Polizeiaufgebot mit 1200<br />

Kräften und zwischen 9 und 15:30 Uhr ein Alkohol- bzw. Ausschankverbot in weiten Teilen <strong>der</strong><br />

Mönchengladbacher Innenstadt sowie in den Son<strong>der</strong>zügen, um den Rheydter Hauptbahnhof und um das Stadion<br />

herum für Sicherheit. Nach Aussage <strong>der</strong> Polizei hielt sich die Sachbeschädigung und erneute Übergriffe in<br />

Grenzen. [36] [37] Nach dem 17. Spieltag <strong>der</strong> Saison 2009/10 stand die Borussia mit 21 Punkten auf dem elften<br />

Tabellenplatz. Hervorzuheben als Kuriosum ist das Spiel gegen Hannover 96 am 16. Spieltag: Beim 5:3 im<br />

Borussia-Park schossen die Gäste <strong>aus</strong> Hannover drei Eigentore, ein Rekord in einem Bundesligaspiel. Im DFB-Pokal<br />

scheiterte die Borussia im fünften Jahr hintereinan<strong>der</strong> in <strong>der</strong> zweiten Hauptrunde, in diesem Jahr nach einem 0:1<br />

gegen den Zweitligisten MSV Duisburg. In <strong>der</strong> Bundesliga konnte sich die Borussia im Vergleich zur Vorsaison<br />

verbessern. Der Verein belegte abschließend den zwölften Tabellenplatz und geriet nur im ersten Drittel <strong>der</strong> Saison<br />

in den direkten Abstiegskampf. Trainer Frontzeck wurde von <strong>der</strong> Vereinsführung gestützt, auch nach fünf<br />

Nie<strong>der</strong>lagen in Folge vom fünften bis zum neunten Spieltag. Bereits am 32. Spieltag sicherte sich die Mannschaft<br />

durch ein 1:1 gegen den späteren Deutschen Meister FC Bayern München den Klassenerhalt. Marco Reus wurde für<br />

ein vor <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft 2010 <strong>aus</strong>getragenes Testspiel <strong>der</strong> Deutschen Fußballnationalmannschaft von<br />

Bundestrainer Joachim Löw als Perspektivspieler in den erweiterten Ka<strong>der</strong> berufen; zu einem Einsatz im Spiel gegen<br />

Malta kam es aufgrund einer im letzten Bundesligaspiel <strong>der</strong> Saison 2009/10 gegen Bayer 04 Leverkusen<br />

zugezogenen Oberschenkelverletzung nicht. [38]


Borussia Mönchengladbach 394<br />

Seit 2010 – Gegenwart<br />

Seit 19. Oktober 2008 Sportdirektor<br />

<strong>der</strong> Borussia: Max Eberl [35]<br />

Zum 110-jährigen Jubiläum brachte <strong>der</strong> Verein eine DVD her<strong>aus</strong>, auf <strong>der</strong> in<br />

einem 110-minütigen Film die Vereinsgeschichte erzählt wird. Am 28. Juli 2010<br />

wurde er in einem Mönchengladbacher Kino uraufgeführt. [39] In <strong>der</strong> ersten<br />

Hauptrunde des DFB-Pokals bezwang die Borussia am 14. August 2010 in einem<br />

Auswärtsspiel den FC Erzgebirge Aue mit 3:1. Am 2. Spieltag <strong>der</strong> Bundesliga<br />

gewann Mönchengladbach in Leverkusen beeindruckend mit 6:3. Es war nach 16<br />

Jahren <strong>der</strong> erste Sieg <strong>der</strong> Borussia gegen Bayer 04 Leverkusen. Ein 0:7 beim VfB<br />

Stuttgart am 4. Spieltag war die höchste Bundesliga-Auswärtsnie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong><br />

Borussia aller Zeiten.<br />

Präsidium und Management<br />

Seit 1948 wird das Amt eines Präsidenten besetzt. Erster Präsident wurde <strong>der</strong><br />

ehemalige Spieler Edmund Pulheim, unter dessen Führung <strong>der</strong> Verein im Jahr<br />

1949 <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Vertragsspieler-Klubs beitrat. [40] Erfolgreichster<br />

Präsident war Helmut Beyer, <strong>der</strong> ab 1962 30 Jahre lang den Verein führte. Er ist<br />

heute Ehrenpräsident des Vereins. Zusammen mit Manager Helmut Grashoff und Alfred Gerhards lenkte das Trio<br />

über viele Jahre die Geschicke des Vereins. Während dieser Zeit konnte die Borussia unter an<strong>der</strong>em fünf Meistertitel<br />

erringen. Im Jahr 1990 trat Rolf Rüssmann die Nachfolge von Grashoff als Manager an, 1992 nahm <strong>der</strong> ehemalige<br />

Konditionstrainer Karl-Heinz Drygalsky das Präsidentenamt an. In diesen Jahren entstanden die Pläne zum Bau<br />

eines neuen Stadions, die sich jedoch erst nach <strong>der</strong> Jahrt<strong>aus</strong>endwende konkretisierten. Drygalski trat nach mehreren<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit Rüssmann 1997 zurück. Rüssmann selbst trat am 10. November 1998 nach den sich<br />

mehrenden sportlichen Misserfolgen zurück.<br />

Der nächste Präsident war Wilfried Jakobs, <strong>der</strong> für zwei Jahre im Amt blieb. [41] Sein Nachfolger Adalbert Jordan<br />

brachte das Projekt Stadionneubau endgültig auf den Weg. [42] Er verstarb jedoch noch vor <strong>der</strong> Fertigstellung des<br />

Stadions am 27. März 2004 nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren. Jordan hatte das Präsidentenamt bei<br />

Borussia von September 1999 an inne. Er war zusammen mit Nachfolger Rolf Königs und dem damaligen<br />

Sportdirektor Christian Hochstätter wesentlich für die finanzielle Sanierung des Vereins verantwortlich. Königs ist<br />

seit 2004 Präsident des Vereins, die beiden Vize-Präsidenten sind Siegfried Söllner sowie seit 2009 Rainer Bonhof.<br />

Bonhof war in seiner aktiven Zeit als Spieler lange für Borussia Mönchengladbach aktiv, ebenso Max Eberl, <strong>der</strong> seit<br />

2008 als Nachfolger von Christian Ziege die Funktion des Sportdirektors <strong>aus</strong>führt.<br />

Borussia Mönchengladbach II (U23)<br />

Die U23-Mannschaft dient vor allem <strong>der</strong> Ausbildung junger Spieler, die später in den Profika<strong>der</strong> berufen werden<br />

können und im gewissen Umfang als Plattform für die Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung für Bundesliga-Profis mit<br />

Trainingsrückstand. Die U23 trainiert an vier Tagen <strong>der</strong> Woche im Borussia Park.<br />

Nach dem Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 1965 übernahm Gerd Schommen die Funktion des Chef-Trainers <strong>der</strong><br />

gesamten Amateur-Abteilung. Bis 1978 hatte er diesen Job inne und führte die Amateure von <strong>der</strong> 1. Kreisklasse<br />

kontinuierlich in höhere Klassen. Ein weiterer bekannter Trainer war Horst Köppel, <strong>der</strong> die Mannschaft ab 2004 bis<br />

zu seinem Wechsel zur ersten Mannschaft trainierte. Die Amateure, die ihre Heimspiele im Grenzlandstadion<br />

<strong>aus</strong>tragen, werden <strong>der</strong>zeit von Sven Demandt trainiert.<br />

Die Mannschaft spielte lange Jahre in <strong>der</strong> oberen Tabellenhälfte <strong>der</strong> Oberliga Nordrhein. Das bislang einzige<br />

DFB-Pokal-Spiel <strong>der</strong> Mannschaft wurde in <strong>der</strong> Saison 1997/98 im Bökelbergstadion <strong>aus</strong>getragen. Gegen den VfB<br />

Stuttgart verlor man in <strong>der</strong> ersten Hauptrunde mit 0:1. Nach zwei 2. und einem 3. Platz in den vorhergehenden


Borussia Mönchengladbach 395<br />

Spielzeiten gelang <strong>der</strong> U23 am 27. Mai 2006 zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte <strong>der</strong> Aufstieg in die<br />

Fußball-Regionalliga. Ein Jahr später folgte trotz einer guten Rückrunde <strong>der</strong> direkte Abstieg in die Fußball-Oberliga.<br />

Im April 2008 gelang <strong>der</strong> Aufstieg als Meister <strong>der</strong> Oberliga Nordrhein, weshalb die Nachwuchsmannschaft in <strong>der</strong><br />

Saison 2008/09 wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> neu gegründeten Regionalliga West spielt. Dort belegte die U23 am Ende den sechsten<br />

Platz. In <strong>der</strong> Folgesaison belegte die U23 nach <strong>der</strong> Hinrunde ebenfalls den sechsten Platz, rutschte jedoch in <strong>der</strong><br />

Rückrunde bis auf Platz 16 ab, wodurch man sportlich in die fünftklassige NRW-Liga abstieg. Da Rot-Weiss Essen,<br />

Waldhof Mannheim und <strong>der</strong> Bonner SC jedoch keine Regionalliga-Lizenz für die Saison 2010/11 erhielten, verbleibt<br />

die U23 in <strong>der</strong> Regionalliga West.<br />

Die U23 nahm seit 2006 regelmäßig an <strong>der</strong> Internationalen Nachwuchsrunde teil, in <strong>der</strong> belgische, französische,<br />

deutsche Jugend-Mannschaften sowie die U21-Nationalmannschaft Luxemburgs aufeinan<strong>der</strong> treffen. 2006 gewann<br />

die U23 <strong>der</strong> Pokal, 2007 die Punktspielrunde und 2008 sowohl die Punktspielrunde als auch den Pokal. [43]<br />

Junioren<br />

Der Juniorenbereich von Borussia Mönchengladbach umfasst im Basisbereich die Mannschaften von U9 bis U14<br />

und im Leistungsbereich die Mannschaften von U15 bis U19. Die DFL zertifizierte das Jugendleistungszentrum mit<br />

drei Sternen, dem höchsten Gütesiegel, dass die Deutsche Fußball-Liga vergibt. [44] Insbeson<strong>der</strong>e das Jugendinternat,<br />

das direkt im Stadion im Borussia-Park untergebracht ist, ist für den Verein ein Erfolg in seinen Bemühungen,<br />

talentierte Nachwuchsspieler für Borussia zu gewinnen. So ist es möglich, Spieler <strong>aus</strong> ganz Deutschland und dem<br />

Ausland nach Mönchengladbach zu holen. Das Internat verfügt über insgesamt zwölf Einzelzimmer. Neben den<br />

Trainingseinheiten gehen die Internats-Bewohner in Mönchengladbach zur Schule. Internatsleiter und<br />

Jugendsportdirektor Roland Virkus, das H<strong>aus</strong>meisterehepaar Lintjens sowie Nachhilfelehrer und Son<strong>der</strong>pädagogen<br />

haben dabei immer ein Auge auf das schulische Vorankommen <strong>der</strong> jungen Talente. [45]<br />

Weiterhin vereinbarte Borussia mit den Vereinen SC Kapellen, FC Germania Dürwiß, FC Wegberg-Beeck, SuS 09<br />

Dinslaken und SC Union Nettetal eine gemeinsame Jugendarbeit. Borussia unterstützt die Vereine und bildet die<br />

Trainer <strong>aus</strong>. Damit erhalten junge Spieler die Chance zur optimalen Ausbildung im Heimatclub ohne den Verein<br />

wechseln zu müssen. [46]<br />

U19<br />

Die Mannschaft spielt in <strong>der</strong> Bundesliga West, <strong>der</strong> höchsten Liga in dieser Altersgruppe und wird von Horst Steffen<br />

trainiert. 2008 erreichte sie das Finale des DFB-Pokals. In den letzten Jahren spielte die Mannschaft in den mittleren<br />

Rängen <strong>der</strong> Liga. Ihre Heimspiele bestreitet die U19 im Grenzlandstadion im Mönchengladbacher Stadtteil<br />

Rheydt. [47] Im Jahr 2009 erreichte die Mannschaft den dritten Platz <strong>der</strong> A-Jugend Bundesliga-West. [48]<br />

U17<br />

Auch die U17 spielt in <strong>der</strong> höchsten Liga <strong>der</strong> Altersklasse, <strong>der</strong> Bundesliga West. In <strong>der</strong> Spielzeit 2006/07 gewann die<br />

Mannschaft den Westdeutschen Pokal, im Folgejahr die Vizemeisterschaft sowie den Nie<strong>der</strong>rheinpokal. In <strong>der</strong><br />

Saison 2008/09 gewann die U17 schon drei Spieltage vor Saisonende den Titel des Westdeutschen Meisters. In den<br />

nachfolgenden Halbfinalbegegnungen <strong>der</strong> Deutschen U17-Meisterschaft unterlag die Mannschaft dem späteren<br />

Meister VfB Stuttgart. [49] Trainiert wird <strong>der</strong> Nachwuchs seit dem 1. Juli 2010 von Thomas Flath. [50]


Borussia Mönchengladbach 396<br />

Spielstätten<br />

In <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>zeit gab es verschiedene Spielplätze in<br />

Mönchengladbach. Der Marianischen Jünglings-Congregation gehörte<br />

ein Fußballplatz im Stadtteil Alsbroich. Nach dem Austritt <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Congregation spielte Borussia auf einem Platz an <strong>der</strong> Quirinstraße, auf<br />

<strong>der</strong> Wimmerschen Wiese und auf den Krallschen Wiesen am<br />

Volksgarten. Ein gemietetes Gelände an <strong>der</strong> Reyerhütter Straße gab <strong>der</strong><br />

Verein nach kurzer Zeit wie<strong>der</strong> auf. Ab 1907 nutzte <strong>der</strong> Verein das<br />

Gelände des Turnvereins TV 1848 an <strong>der</strong> Bökelstraße. Im Jahre 1914<br />

kaufte <strong>der</strong> Verein eine Kiesgrube an <strong>der</strong> Eickener Höhe, auf dem später<br />

das Bökelbergstadion, im Volksmund dä Kull (Kuhle) genannt,<br />

entstand. Der Bau des Stadions verzögerte sich durch den Ausbruch<br />

des Ersten Weltkriegs. Erst nach Kriegsende baute <strong>der</strong> Verein die<br />

Kiesgrube zu einem Stadion <strong>aus</strong>. Das erste Spiel fand am<br />

21. September 1919 gegen den FC Eintracht Mönchengladbach in <strong>der</strong><br />

Kreisliga Rheinland statt. [7]<br />

Bis in die 1960er Jahre hatte das Stadion keine befestigten<br />

Zuschauerränge. Erst 1962 baute <strong>der</strong> Verein das Stadion mit<br />

befestigten Stehplätzen <strong>aus</strong>. Mit einem Spiel gegen die Glasgow<br />

Rangers weihte die Borussia das umgebaute Stadion im Juli 1962 ein.<br />

Das Stadion erwies sich jedoch bereits in <strong>der</strong> erfolgreichen Zeit <strong>der</strong><br />

siebziger Jahre als zu klein. So trug die Borussia viele<br />

Europapokal-Heimspiele nicht am Bökelberg, son<strong>der</strong>n in den<br />

wesentlich größeren benachbarten Stadien in Düsseldorf<br />

(Rheinstadion) und Köln (Müngersdorfer Stadion) <strong>aus</strong>. Am 22. Mai<br />

2004 fand das letzte Bundesligaspiel im Bökelbergstadion gegen den<br />

TSV 1860 München statt. [51]<br />

Nach <strong>der</strong> Jahrt<strong>aus</strong>endwende fiel <strong>der</strong> Startschuss für den Neubau eines<br />

Eintrittskarte vom letzten DFB-Pokalspiel auf<br />

dem Bökelberg am 3. Februar 2004<br />

Stadion im Borussia-Park<br />

Stadions im Nordpark, einem ehemalig von <strong>der</strong> Rheinarmee genutzten Areals bei Rheindahlen, im Westen<br />

Mönchengladbachs. Am 30. Juli 2004 weihte Borussia das Stadion im Borussia Park mit einem Kurzturnier gegen<br />

den FC Bayern München und den AS Monaco ein. Das Stadion ist seitdem die Spielstätte <strong>der</strong> Borussia. Neben den<br />

Spielen <strong>der</strong> Borussia wird in den Stadien bereits seit 1962 im zweijährigem Rhythmus das Nato Musik Festival<br />

veranstaltet. [52]<br />

Fankultur<br />

Neben prominenten Fans wie Theo Zwanziger, Wolfgang Thierse, Sven Ottke, Kai Ebel, Mickie Kr<strong>aus</strong>e und Peer<br />

Steinbrück gibt es in vielen Län<strong>der</strong>n Borussia Mönchengladbach Fan-Clubs bis nach Kalifornien, Südafrika und<br />

Neuseeland. [53] Ein bekannter Fan des Vereins war Manolo, <strong>der</strong> seit 1977 fast 25 Jahre in <strong>der</strong> Nordkurve des<br />

Bökelbergstadions die Trommel schlug.<br />

Freundschaften und Rivalitäten<br />

Nach dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am 25. Oktober 1994, welches mit 6:4 für Mönchengladbach<br />

sehr torreich <strong>aus</strong>fiel, entwickelte sich eine Fanfreundschaft zwischen Mainzern und Borussen, die inzwischen nur<br />

noch von wenigen Anhängern gepflegt wird.


Borussia Mönchengladbach 397<br />

Dagegen hat die lange Freundschaft zum FC Liverpool nach wie vor Bestand, die <strong>aus</strong> gemeinsamen Zeiten stammt,<br />

als beide Mannschaften regelmäßig in internationalen Spielen aufeinan<strong>der</strong> trafen. So reisen Anhänger Borussias in<br />

zeitlichen Abständen nach Liverpool, um sich Spiele <strong>der</strong> „Reds“ vor Ort anzuschauen. Umgekehrt nutzen heute noch<br />

Anhänger <strong>aus</strong> Liverpool einen Besuch in Mönchengladbach, um die gemeinsame Fanfreundschaft bei<strong>der</strong> Vereine zu<br />

symbolisieren. [54] Zum 110-jährigen Vereinsjubiläum von Borussia Mönchengladbach reiste am 1. August 2010 <strong>der</strong><br />

FC Liverpool zu einem Freundschaftsspiel an. Die Partie vor 51.515 Zuschauern im Borussia-Park konnte<br />

Mönchengladbach mit 1:0 für sich entscheiden. [55] Eine starke sportliche Rivalität besteht dagegen zwischen<br />

Mönchengladbach und dem rheinischen Rivalen 1. FC Köln. Das „Rheinische Derby“ zwischen den „Fohlen“ und<br />

den „Geißböcken“ ist ein Klassiker in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.<br />

Fanprojekt<br />

Im Jahre 1983 schlossen sich verschiedene Fanclubs von Borussia Mönchengladbach zu einer<br />

Interessengemeinschaft zusammen. Das Projekt entwickelte verschiedene Aktivitäten, wie eine „Deutsche<br />

Meisterschaft <strong>der</strong> Borussia Mönchengladbach Fanclubs“, sowie seit 1986 die Ausgabe des eines Fanzines Nordkurve.<br />

Das Fanprojekt organisierte den Fan-Umzug vom Bökelberg zum Borussia-Park im Jahr 2004. Im Jahre 2006<br />

eröffnete das Projekt das Fan-H<strong>aus</strong> in <strong>der</strong> Nähe des neuen Stadions. [56] Seit 1997 ist das Fanprojekt<br />

Mönchengladbach ein eingetragener Verein und wird als gemeinnützig im Sinne <strong>der</strong> Jugendhilfe und Jugendpflege<br />

anerkannt. Die Zahl <strong>der</strong> Mitgliedsclubs stieg von 105 Clubs 1984 auf 348 Clubs im Jahre 1999, die Zahl <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> von Anfangs 75 nahm auf über 2700 zu.<br />

Lie<strong>der</strong><br />

Als offizielle Vereinshymne gilt das Lied Die Elf von Nie<strong>der</strong>rhein [57] , die vor jedem Heimspiel gesungen wird. Das<br />

Lied nahm die Gruppe B.O. auf, <strong>der</strong> Gruppe des Fanprojekts. [58] Daneben haben die Lie<strong>der</strong> Wir sind Borussia und<br />

Die Seele brennt einen festen Platz bei den Fangesängen. Auch die ursprüngliche Liverpool-Hymne von Gerry &<br />

The Pacemakers, You’ll Never Walk Alone wird öfters angestimmt.<br />

Die Torhymne, die nach jedem Heimspieltor <strong>der</strong> Borussia erklingt, ist <strong>der</strong> Refrain des Liedes Maria I Like it loud <strong>der</strong><br />

Gruppe Scooter. Begleitet wird sie von <strong>der</strong> sonoren Ansage „Tor für die Borussia“, die von Rolf Göttel stammt, <strong>der</strong><br />

jahrzehntelang als ehrenamtlicher Stadionsprecher <strong>der</strong> Borussia im Bökelbergstadion arbeitete.<br />

Maskottchen<br />

Das offizielle Maskottchen des Vereins ist das Fohlen Jünter, dessen<br />

Name sich an den <strong>aus</strong> Mönchengladbach stammenden und<br />

langjährigen Borussen-Spieler Günter Netzer anlehnt. Das<br />

Maskottchen trägt das Trikot des Vereins mit <strong>der</strong> Nummer 10. In <strong>der</strong><br />

seit dem Jahre 1965 zu jedem Heimspiel erscheinenden Stadionzeitung<br />

FohlenEcho, ursprünglich von Günter Netzer her<strong>aus</strong>gegeben, hat<br />

Jünter eine eigene Kolumne, in <strong>der</strong> er zu aktuellen Themen im Umfeld<br />

des Vereins humoristisch Stellung nimmt. Darüber hin<strong>aus</strong> erscheint<br />

zweimal im Jahr Jünters Welt – Das Magazin, welches an alle<br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong> unter elf Jahren versendet wird. In kindgerechten<br />

Fotostories trifft sich Jünter mit Spielern Borussias und berichtet über<br />

ihren Alltag. Das Magazin bietet Einblicke in den Verein und enthält<br />

Oliver Neuville und Maskottchen Jünter<br />

Bastelanleitungen und Malvorlagen. Außerdem gibt es einen Jünter-Tag, zu dem jüngere Mitglie<strong>der</strong> im Sommer zu<br />

einem Heimspiel am Borussia-Park eingeladen werden. An diesem Tag organisiert <strong>der</strong> Verein Mitmachaktionen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Spieler und Vorstandsmitglie<strong>der</strong> des Vereins stellen sich vor. Abschließend führt das Maskottchen die<br />

Kin<strong>der</strong> zu Besuch eines Heimspiels.


Borussia Mönchengladbach 398<br />

Sponsoren und Ausrüster<br />

→ siehe auch: Trikotsponsoren und Ausrüster seit 1976<br />

In <strong>der</strong> Saison 1976/77 wurde <strong>der</strong> Energieversorger Ruhrgas erster<br />

Sponsor des Vereins. Der Schriftzug Erdgas erschien für vier<br />

Spielzeiten bis 1980 und einem Betrag von einer Million DM pro<br />

Saison auf den Trikots <strong>der</strong> Spieler. Es folgte 1980/81 <strong>der</strong> Einstieg von<br />

Datsun, die für drei Jahre Sponsor blieben. Danach stieg wie<strong>der</strong><br />

Ruhrgas ein, die bis 1990 Hauptsponsor blieben. Mit Tuborg wurde<br />

danach für zwei Jahre die erste Brauerei Sponsor. Mit Trigema folgte<br />

ein Vertreter <strong>der</strong> Textilbranche. Im Jahr 1994 sponserte mit Diebels<br />

eine weitere Brauerei den Verein. Ab 1997 folgten zwei Vertreter <strong>der</strong><br />

Computerbranche, Belinea und Maxdata, denen mit Jever wie<strong>der</strong> eine<br />

Flaggen von Borussia und dem ehemaligen<br />

Sponsor Kyocera<br />

Brauerei folgte. Jever ist heute noch Co-Sponsor und liefert das im Borussia-Park <strong>aus</strong>geschenkte Bier. Von 2005 bis<br />

2009 war Kyocera, ein Hersteller von Druckern, Kopierern und Multifunktionsgeräten, <strong>der</strong> Hauptsponsor. Das<br />

Unternehmen zahlte rund 5 Millionen Euro pro Saison. Am 10. Juni 2009 gab die Vereinsführung mit <strong>der</strong> Postbank<br />

den Hauptsponsor für die nächsten zwei Jahre, mit einer Option bis 2013 bekannt. [59] Die Co-Sponsoren sind die<br />

Unternehmen Credit Life International, Santan<strong>der</strong> Consumer Bank, Lotto und <strong>der</strong> vorherige Hauptsponsor<br />

Kyocera. [60]<br />

Neben den Hauptsponsoren arbeitet Borussia seit 1976 mit festen Ausrüstern. Der erste langjährige Vertragspartner<br />

war bis 1992 die Firma Puma. Es folgten für drei Jahre die Firma Asics, dann für einen Zeitraum von acht Jahren<br />

Reebok. Der <strong>der</strong>zeit aktuelle Ausrüster ist seit 2003 Lotto.<br />

Fohlen.TV<br />

Seit dem 1. Juli 2008 betreibt Borussia Mönchengladbach einen eigenen Fernsehsen<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Fohlen.TV genannt wird<br />

und <strong>aus</strong>schließlich über das Internet zu empfangen ist. Das Programm umfasst tagesaktuelle Nachrichten <strong>aus</strong> dem<br />

Verein und <strong>der</strong> Welt des Fußballs, Vorstellung von Neuzugängen, Freundschaftsspielen, Reportagen und Porträts <strong>der</strong><br />

Spieler. Die Beiträge werden zum Teil von <strong>der</strong> Vereinseigenen Presseabteilung selbst als auch von einer externen<br />

Produktionsfirma hergestellt. Die Spiele <strong>der</strong> Bundesliga-Mannschaft werden eine Stunde nach Spielende in voller<br />

Länge übertragen. [61]<br />

An<strong>der</strong>e Abteilungen<br />

Neben <strong>der</strong> Herren-Fußballabteilung gibt es im Verein an<strong>der</strong>e und sportlich nicht so erfolgreiche Abteilungen. Dazu<br />

zählen eine Handballabteilung, eine Tischtennis- und eine Frauenfußballabteilung.<br />

Abteilung Frauen- und Mädchenfußball<br />

Die Frauenfußball-Abteilung wurde 1995 mit Unterstützung des Managers Rolf Rüssmann gegründet. In <strong>der</strong> Saison<br />

1995/96 meldete <strong>der</strong> Verein erstmals eine U16 7er- und eine Frauenfußballmannschaft für den Start in <strong>der</strong><br />

Kreisklasse. Der Mannschaft gelang 1999 <strong>der</strong> Aufstieg in die Nie<strong>der</strong>rheinliga und in <strong>der</strong> Saison 1999/00 <strong>der</strong> Aufstieg<br />

in die Verbandsliga.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2008/09 stieg die Mannschaft als Erster <strong>der</strong> Verbandsliga mit einem Torverhältnis von 132:14 in die<br />

Regionalliga auf. [62] Der Verein verpflichtete für die nachfolgende Saison Friedel Baumann, <strong>der</strong> bereits als Mitglied<br />

des Trainerteams des FCR 2001 Duisburg mit <strong>der</strong> dortigen Frauenmannschaft den UEFA- und den DFB-Pokal<br />

gewann. Ziel des Trainers ist es, die Frauenmannschaft in <strong>der</strong> Regionalliga zu etablieren. Als Co-Trainerin wurde die<br />

ehemalige Regionalligaspielerin Regina Weitz verpflichtet, die als Trainerin bereits mit dem DJK/VFL


Borussia Mönchengladbach 399<br />

Giesenkirchen in die Landesliga aufgestiegen ist. [63] Die Spiele <strong>der</strong> Frauen- und Mädchenfußballabteilung werden in<br />

<strong>der</strong> Sportanlage Am H<strong>aus</strong> Lütz im Mönchengladbacher Stadtteil Bettrath <strong>aus</strong>getragen. [64]<br />

Handballabteilung<br />

Die Handballabteilung wurde 1924 gegründet, eine Neugründung erfolgte 1944. Die Spiele werden in <strong>der</strong> Jahnhalle<br />

im Mönchengladbacher Stadtteil Hardterbroich <strong>aus</strong>getragen. Im Jahr 2009 spielt die Handballabteilung in <strong>der</strong><br />

Oberliga Nie<strong>der</strong>rhein. [65]<br />

Tischtennisabteilung<br />

Die Tischtennis-Abteilung wurde am 10. Juli 1956 durch eine Übernahme des TTC Rot-Weiß Mönchengladbach<br />

gegründet und in den Westdeutschen Tischtennis-Verband aufgenommen. Nach vielen sportlichen Rückschlägen<br />

fusionierte die Abteilung mit <strong>der</strong> Tischtennisabteilung des Post SV Mönchengladbach. Die erste Mannschaft stieg<br />

1973 in die Bezirksklasse auf und gewann den Kreispokal und sowie den Bezirkspokal <strong>der</strong> Kreispokalsieger. Im Jahr<br />

1995 fusionierte die Abteilung mit <strong>der</strong> Mannschaft des Post SV Mönchengladbach. Seit 1999 richtet die Abteilung<br />

die Tischtennis-Stadtmeisterschaften in Mönchengladbach <strong>aus</strong>. [66] Am 6. Juli 2006 feierte die Abteilung ihr<br />

50-jähriges Bestehen. Für die Saison 2009/2010 hat die Abteilung insgesamt 18 Mannschaften in verschiedenen<br />

Spielklassen gemeldet. Die Abteilung besteht <strong>aus</strong> Herren,- und Damen-, sowie Jugend,- und Schülermannschaften,<br />

die in unterschiedlichen Staffeln spielberechtigt sind.<br />

Erfolge und Statistiken<br />

Meisterschaft<br />

• Deutscher Meister: 1970, 1971, 1975, 1976, 1977<br />

• Deutscher Vize-Meister: 1974, 1978<br />

• 1. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga: 2008<br />

• Staffelmeister <strong>der</strong> Regionalliga West: 1965<br />

• Westdeutscher Meister: 1920<br />

DFB-Pokal<br />

• DFB-Pokalsieger: 1960, 1973 und 1995<br />

• Vize-Pokalsieger: 1984 und 1992<br />

Internationale Pokalspiele<br />

• UEFA-Pokalsieger: 1975, 1979<br />

• Weltpokal-Finalist: 1977, 2:2 und 0:3 gegen die Boca Juniors<br />

• Europapokalfinale <strong>der</strong> Landesmeister: 1977, 1:3 gegen den FC Liverpool in Rom<br />

• UEFA-Pokal-Finalist: 1973, 1980


Borussia Mönchengladbach 400<br />

Deutscher Meister<br />

1970, 1971, 1975, 1976, 1977<br />

Spieler und Trainer<br />

Bundesligaka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Stand 30. August 2010 [67]<br />

1 Christofer Heimeroth<br />

21 Marc-André ter Stegen<br />

30 Logan Bailly<br />

Transfers zur Saison 2010/11<br />

Stand 22. Juni 2010 [68]<br />

DFB-Pokal-Sieger<br />

1960, 1973, 1995<br />

UEFA-Pokal-Sieger<br />

1975, 1979<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff<br />

2 Sebastian Schachten<br />

3 Filip Daems<br />

4 Roel Brouwers<br />

5 Bamba An<strong>der</strong>son<br />

17 Bernhard Janeczek<br />

20 Jean-Sébastien Jaurès<br />

22 <strong>Tobias</strong> Levels<br />

23 Christian Dorda<br />

27 Jens Wissing<br />

31 Dante<br />

8 Marcel Meeuwis<br />

11 Marco Reus<br />

13 Roman<br />

Neustädter<br />

14 Thorben Marx<br />

15 Patrick Herrmann<br />

18 Juan Arango<br />

24 Tony Jantschke<br />

26 Michael Bradley<br />

Zugänge Abgänge<br />

9 Raúl Bobadilla<br />

10 Igor de Camargo<br />

25 Mohamadou Idrissou<br />

29 Fabian Bäcker<br />

40 Karim Matmour


Borussia Mönchengladbach 401<br />

Bamba An<strong>der</strong>son von Fortuna Düsseldorf<br />

Igor de Camargo von Standard Lüttich<br />

Mohamadou Idrissou vom SC Freiburg<br />

Sebastian Schachten vom SC Pa<strong>der</strong>born<br />

(war <strong>aus</strong>geliehen)<br />

Jens Wissing von Preußen Münster<br />

Bernhard Janeczek eigene Jugend<br />

Patrick Herrmann eigene Jugend<br />

Marc-André ter Stegen eigene Jugend<br />

Trainer- und Betreuerstab <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Literatur<br />

Roberto Colautti Maccabi Tel Aviv<br />

Thomas Kleine Greuther Fürth<br />

Moses Lamidi Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en<br />

Gal Alberman Maccabi Tel Aviv<br />

Fre<strong>der</strong>ic Löhe SV Sandh<strong>aus</strong>en<br />

(<strong>aus</strong>geliehen)<br />

Oliver Neuville Arminia Bielefeld<br />

Rob Friend Hertha BSC<br />

Trainerstab Medizinische Abteilung<br />

Michael Frontzeck Chef-Trainer<br />

Frank Geideck Co-Trainer<br />

Manfred Stefes Co-Trainer<br />

Uwe Kamps Torwart-Trainer<br />

Christian Weigl Athletiktrainer<br />

Dr. Jens-Felix<br />

Kühlmorgen<br />

Mannschaftsarzt<br />

Dr. Heribert Ditzel Mannschaftsarzt<br />

Dr. Stephan Hertl Mannschaftsarzt<br />

Andreas Bluhm Physiotherapeut<br />

Dirk Müller Physiotherapeut<br />

Adam Szordykowski Physiotherapeut<br />

• Holger Jenrich: Das Borussia Mönchengladbach Lexikon. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN<br />

3-89533-585-1.<br />

• Holger Jenrich, Markus Aretz: Die Elf vom Nie<strong>der</strong>rhein. 40 Jahre Borussia Mönchengladbach in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-503-7.<br />

• Werner Jakobs, Rainer Kalb, Markus Aretz: 100 Jahre Borussia Mönchengladbach – Die Borussen-Chronik.<br />

Verlag Rheinsport networking, Düsseldorf 1999, ISBN 3-93470-200-7.<br />

• Helmut Grashoff, Susanne Grashoff: Meine launische Diva: 30 Jahre mit Borussia Mönchengladbach. Radtke &<br />

Bahr GbR, Nor<strong>der</strong>stedt 2005, ISBN 3-00016-918-0.<br />

• Markus Aretz, Ingo Rütten: Akte Aufstieg: Borussias Tagebuch <strong>der</strong> Saison 2007/08. Verlag Die Werkstatt,<br />

Göttingen 2008, ISBN 3-89533-626-2.<br />

• Frank Lemke: Fußballmythen in Medien und Literatur am Beispiel Borussia Mönchengladbach. (Volltext [69] in<br />

<strong>der</strong> Google <strong>Buch</strong>suche).


Borussia Mönchengladbach 402<br />

Weblinks<br />

• Borussia Mönchengladbach [70] . Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH. Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

• Borussia Mönchengladbach – Handballabteilung [71] . Borussia VfL 1900 e.V. Mönchengladbach –<br />

Handballabteilung. Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

• Borussia Mönchengladbach – Tischtennisabteilung [72] . Borussia VfL 1900 e.V. Mönchengladbach –<br />

Tischtennisabteilung. Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. borussia. de/<br />

[2] 110 Jahre Borussia. Die Geburt <strong>der</strong> Borussia. In: Rheinische Post. Mönchengladbach 20. Juni 2010, S. D3.<br />

[3] O. E. Schütz (6. Dezember 2006). Die versetzte Raute (http:/ / www. rp-online. de/ nie<strong>der</strong>rheinsued/ moenchengladbach/ sport/ borussia/<br />

aktuell/ Die-versetzte-Raute_aid_383817. html). RP Online. Abgerufen am 17. Februar 2010.<br />

[4] Frank Lemke: Fußballmythen in Medien und Literatur am Beispiel von Borussia. Grin Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3640271030. (<br />

online (http:/ / books. google. de/ books?id=tbl_5nX-N6EC& pg=PA37) in <strong>der</strong> Google <strong>Buch</strong>suche)<br />

[5] 110 Jahre Borussia. Borussias erster großer Erfolg. In: Rheinische Post. Mönchengladbach 21. Juni 2010, S. D3.<br />

[6] Björn Goldmann: Gladbacher Groundhopper (http:/ / www. <strong>der</strong>westen. de/ nachrichten/ sport/ sportgeschichte/ 2008/ 8/ 1/ news-66110557/<br />

detail. html). In: DerWesten. 1. August 2008, abgerufen am 15. März 2009.<br />

[7] Die Geschichte des Bökelbergs (http:/ / www. borussia. de/ de/ boekelberg,117050,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH,<br />

abgerufen am 26. März 2009.<br />

[8] Matthias Kropp: Deutschlands große Fußballmannschaften. Band 5: Borussia Mönchengladbach, Agon Sportverlag, Fuldabrück 1994, S. 97.<br />

[9] Von Gladebach bis Mönchengladbach (http:/ / www. moenchengladbach. de/ index. php?id=stadtname). Stadt Mönchengladbach. Abgerufen<br />

am 17. Februar 2010.<br />

[10] Helmut Grashoff und Susanne Grashoff: Meine launische Diva: 30 Jahre mit Borussia Mönchengladbach. Radtke & Bahr GbR, Nor<strong>der</strong>stedt<br />

2005, ISBN 3-00016-918-0, S. 27.<br />

[11] Chronik des Rheydter Spielvereins (http:/ / www. rsv-fussball. de/ html/ chronik. htm). Rheydter Spielverein e.V. Fußballabteilung.<br />

Abgerufen am 5. Juli 2009.<br />

[12] Die Fohlen-Elf und <strong>der</strong> Mythos Borussia Mönchengladbach (http:/ / alt. ebn24. com/ pdf/ dr. _adalbert_jordan_678. pdf). European<br />

Business Network. Abgerufen am 11. Juli 2009.<br />

[13] Sport-Dienst-Agentur Merk. Die Aufstiegsrunde in die Bundesliga 1964/1965 (http:/ / www. fussballdaten. de/ regionalliga/ aufstiegsrunde/<br />

1965/ ). Fußballdaten – Die Fußball-Datenbank. Abgerufen am 27. April 2009.<br />

[14] Jürgen Bitter: Deutschlands <strong>Fussball</strong>, Das Lexikon. Sportverlag, 2000, ISBN 3-328-00857-8, S. 186.<br />

[15] 18. Spieltag, Borussia Mönchengladbach – Schalke 04, 7. Januar 1967 (http:/ / www. dfb. de/ index. php?id=96807). In: Deutscher<br />

Fußball-Bund. 31. Oktober 2009, abgerufen am 16. März 2009.<br />

[16] Erich Gottgetreu (24. April 1970). Aus den Hauptstädten <strong>der</strong> Welt - Die neue Habimah in Tel Aviv (http:/ / www. zeit. de/ 1970/ 17/<br />

Die-neue-Habimah-in-Tel-Aviv?page=1). ZEIT ONLINE. ZEIT ONLINE. Abgerufen am 5. Juli 2009.<br />

[17] Stefan Hermanns: Jahrhun<strong>der</strong>tteams: Fohlen im R<strong>aus</strong>ch (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,368130,00. html). In: Spiegel<br />

Online. 5. August 2005, abgerufen am 22. März 2009.<br />

[18] Champions League, 40 Jahre Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister. Sportverlag, Berlin 1995, ISBN 3-328-00648-6, S. 151.<br />

[19] Jahrhun<strong>der</strong>tteams: Fohlen im R<strong>aus</strong>ch (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,368130,00. html). In: Spiegel Online. Abgerufen am<br />

22. März 2009.<br />

[20] Real Madrid und die Deutschen – Eine ganz beson<strong>der</strong>e Beziehung (http:/ / de. fifa. com/ worldfootball/ clubfootball/ news/ newsid=555952.<br />

html). In: Offizielle Website <strong>der</strong> FIFA. 19. Juli 2007, abgerufen am 16. März 2009.<br />

[21] Matthias Weinrich, Hardy Grüne: Deutsche Pokalgeschichte seit 1935. Agon Sportverlag, 2000, ISBN 978-3-89784-146-8, S. 272.<br />

[22] Gastspielreise nach Israel (http:/ / www. borussia. de/ de/ borussia_news_detail,185,0,newsid-166845. html). Borussia VfL 1900<br />

Mönchengladbach GmbH (10. Dezember 2008). Abgerufen am 19. Dezember 2009.<br />

[23] UEFA-Pokal-Finale 1973, Nach großem Regen unter die Rä<strong>der</strong> (http:/ / www. borussia. de/ de/ uefa-pokal-finale_1973,115266,0. html).<br />

Abgerufen am 10. März 2009.<br />

[24] Gespräch mit Hennes Weisweiler - Praktiker ohne Probleme? (http:/ / www. zeit. de/ 1975/ 25/ Praktiker-ohne-Probleme). In: ZEIT<br />

ONLINE. ZEIT ONLINE GmbH, 13. Juni 1975, abgerufen am 30. Juni 2009.<br />

[25] Titelträger des UEFA-Pokals (http:/ / www. kicker. de/ news/ fussball/ uefa/ titeltraeger/ artikel/ 350325). In: kicker online.<br />

Kicker-Sportmagazin, 14. Mai 2008, abgerufen am 12. Februar 2009.<br />

[26] Harry Walstra: Drama in Madrid, Gladbachs gestohlenes Wun<strong>der</strong> (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,375603,00. html). In:<br />

Spiegel Online. 29. September 2005, abgerufen am 12. Februar 2009.<br />

[27] Interkontinental-Pokal 1977 (http:/ / de. fifa. com/ classicfootball/ clubs/ matchreport/ newsid=510895. html). In: Offizielle Website <strong>der</strong><br />

FIFA. Abgerufen am 16.März 2009.


Borussia Mönchengladbach 403<br />

[28] Markus Lotter (17. Februar 2007). Sterne des Südens – Auch Schlaudraff wird sitzen statt flitzen (http:/ / www. welt. de/ sport/ fussball/<br />

article720501/ Auch_Schlaudraff_wird_sitzen_statt_flitzen. html). WELT ONLINE. WELT ONLINE. Abgerufen am 8. Juli 2007.<br />

[29] 1984/85: Ein Wechsel sorgt für Wirbel (http:/ / www. bundesliga. de/ de/ historie/ 1980/ meldung_archiv. php?f=116417. php). In: Offizielle<br />

Website <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, abgerufen am 12. Februar 2009.<br />

[30] Spielstatistik Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Braunschweig (http:/ / www. fussballdaten. de/ bundesliga/ 1985/ 8/<br />

mgladbach-braunschweig/ ). Sport-Dienst-Agentur Merk. Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

[31] Kein Glück bei <strong>der</strong> Auslosung, Borussia: Kein Platz im Uefa-Cup (http:/ / www. rp-online. de/ sport/ fussball/<br />

Borussia-Kein-Platz-im-Uefa-Cup_aid_316683. html). RP ONLINE GmbH (28. Mai 2002). Abgerufen am 13. Mai 2010.<br />

[32] Bundesliga 2008/2009 - Zuschauer (http:/ / www. weltfussball. de/ zuschauer/ bundesliga-2008-2009/ 1/ ). HEIM:SPIEL Medien GmbH &<br />

Co. KG. Abgerufen am 26. Mai 2009.<br />

[33] Markus Tischler: Mönchengladbach: Morddrohungen trieben Heynckes zum Rücktritt (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/<br />

0,1518,463715,00. html). In: Spiegel Online. 1. Februar 2007, abgerufen am 24. März 2009.<br />

[34] Mönchengladbach kehrt in die Bundesliga zurück (http:/ / de. fifa. com/ worldfootball/ clubfootball/ news/ newsid=762642. html). In:<br />

Offizielle Website <strong>der</strong> FIFA. 7. Mai 2008, abgerufen am 16. März 2009.<br />

[35] Ziege wird Co-Trainer, Eberl Sportdirektor (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,585043,00. html). SPIEGEL ONLINE GmbH<br />

(19. Oktober 2008). Abgerufen am 20. März 2010.<br />

[36] Polizei: "Unser Konzept ist aufgegangen" (http:/ / www. rp-online. de/ public/ article/ moenchengladbach/ 774096/<br />

Polizei-Unser-Konzept-ist-aufgegangen. html). RP Online. RP ONLINE GmbH (25. Oktober 2009). Abgerufen am 25. Oktober 2009.<br />

[37] Gute Nacht! (http:/ / www. rp-online. de/ public/ article/ moenchengladbach/ 774098/ Gute-Nacht. html). RP Online. RP ONLINE GmbH<br />

(25. Oktober 2009). Abgerufen am 25. Oktober 2009.<br />

[38] Deutsche Nationalelf, Reus sagt für Malta-Spiel ab (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,694298,00. html). SPIEGEL ONLINE<br />

GmbH (11. Mai 2010). Abgerufen am 13. Mai 2010.<br />

[39] Andreas Plum, Marc Schöne, Katharina Schöne (29. Juli 2010). Jubiläumsfilm <strong>der</strong> Borussia feierte Premiere (http:/ / fohlen-hautnah. de/<br />

news/ jubilaeumsfilm-<strong>der</strong>-borussia-feierte-premiere/ ). Online-Magazin Fohlen-hautnah.de. Abgerufen am 30. Juli 2010.<br />

[40] Nachkriegszeit (http:/ / www. borussia. de/ de/ nachkriegszeit,120952,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH. Abgerufen am<br />

7. Juli 2009.<br />

[41] Jakobs als Gladbach-Präsident zurückgetreten (http:/ / www. spiegel. de/ sport/ fussball/ 0,1518,40675,00. html). In: Spiegel Online. 8.<br />

September 1999, abgerufen am 22. März 2009.<br />

[42] Dr. Adalbert Jordan: Die Fohlen-Elf und <strong>der</strong> Mythos Borussia Mönchengladbach (http:/ / alt. ebn24. com/ ?page=3& id=678&<br />

sprach_id=1& projekt=10& land=1& st_id=22& seite=1). European Business Network, abgerufen am 10. April 2009.<br />

[43] Internationale Nachwuchsrunde (http:/ / www. borussia. de/ de/ nachwuchsrunde,144974,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach<br />

GmbH, abgerufen am 18. März 2009.<br />

[44] Lob von <strong>der</strong> DFL, Drei Sterne für die Fohlen-Talentschmiede (http:/ / www. express. de/ nachrichten?pagename=express/ index&<br />

pageid=1150843002656& unterrubrikid=453& rubrikid=214& ressortid=103& articleid=1208170933908). In: Express. 23. April 2008,<br />

abgerufen am 16. März 2009.<br />

[45] Jugendinternat (http:/ / www. borussia. de/ de/ internat,145893,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH, abgerufen am 10.<br />

März 2009.<br />

[46] Partnervereine (http:/ / www. borussia. de/ de/ partnervereine,127432,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH, abgerufen am<br />

28. März 2009.<br />

[47] Borussia - U19 (http:/ / www. borussia. de/ de/ u19,114980,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH, abgerufen am 2. März<br />

2009.<br />

[48] Fußball A-Jgd. BL West - Abschlusstabelle 2008/09 (http:/ / ergebnisdienst. fussball. de/ tabelle/ staffel-west/ deutschland-mit-regionen/<br />

a-junioren-bundesligen/ a-junioren/ spieljahr0809/ deutscher-fussball-bund/ M89S0809W890026Atabelle). Deutscher <strong>Fussball</strong> Bund<br />

(26. Januar 2010). Abgerufen am 2. Februar 2010.<br />

[49] Jochen Schmitz (21. Juni 2009). Borussia-Fußball / U 17: Aus <strong>der</strong> Traum vom Finale (http:/ / www. wz-newsline. de/ ?redid=555287).<br />

Verlag W. Girardet KG. Abgerufen am 30. Juni 2009.<br />

[50] Thomas Flath trainiert den Borussen-Nachwuchs (http:/ / www. wz-newsline. de/ ?redid=876375). Verlag W. Girardet KG (1. Juli 2010).<br />

Abgerufen am 3. August 2010.<br />

[51] Stefanie Bolzen: Bye-bye, Bökelberg (http:/ / www. welt. de/ print-welt/ article314903/ Bye_bye_Boekelberg. html). In: Die Welt. 21. Mai<br />

2004, abgerufen am 15. März 2009.<br />

[52] Geschichte des Nato-Musikfestes (http:/ / www. natomusikfest. de/ index. php?kat=15). Marketing Gesellschaft Mönchengladbach mbH,<br />

abgerufen am 15. März 2009.<br />

[53] Borussia-Fanclubs (http:/ / www. fanclubliste. de/ ?region=i). www.fanclubliste.de. Abgerufen am 5. Juli 2009.<br />

[54] The Liverpool & Gladbach Friendship Site (http:/ / www. liverpool-gladbach. de. gg/ ). Abgerufen am 16. März 2009.<br />

[55] Borussia besiegt Liverpool 1:0 (http:/ / www. borussia. de/ de/ aktuelles-termine/ news/ borussia-news/ news-detailansicht. html?tx_ttnews&<br />

#91;tt_news& #93;=137& tx_ttnews& #91;year& #93;=2010& tx_ttnews& #91;month& #93;=08& tx_ttnews& #91;day& #93;=01&<br />

no_cache=1). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH (1. August 2010). Abgerufen am 17. September 2010.<br />

[56] FPMG Supporters Club (http:/ / www. fanprojekt. de/ ). Fanprojekt Mönchengladbach e.V., abgerufen am 16. März 2009.<br />

[57] B.O. II – Die Elf vom Nie<strong>der</strong>rhein (http:/ / www. bo-mg. de/ nie<strong>der</strong>rhein. htm). Thomas Polcher, abgerufen am 28. März 2009.


Borussia Mönchengladbach 404<br />

[58] Gladbacher Lie<strong>der</strong> <strong>aus</strong> berufenem Mund (http:/ / www. bo-mg. de/ start. htm). Thomas Polcher, abgerufen am 16. März 2009.<br />

[59] Postbank wird neuer Hauptsponsor Borussias (http:/ / www. borussia. de/ de/ borussia_news_detail,185,0,newsid-171514. html). Borussia<br />

VfL 1900 Mönchengladbach GmbH (10. Juni 2009). Abgerufen am 11. Juni 2009.<br />

[60] O. E. Schütz: Trotz Finanzkrise: neuer Hauptsponsor in Sicht (http:/ / www. rp-online. de/ public/ article/ moenchengladbach/ 644088/<br />

Trotz-Finanzkrise-neuer-Hauptsponsor-in-Sicht. html). In: Rheinische Post. 29. November 2009, abgerufen am 16. März 2009.<br />

[61] Uwe Gajowski: Digital TV: Mönchengladbacher Borussia startet „FohlenTV“ (http:/ / www. digitalfernsehen. de/ news/ news_349767.<br />

html). In: DIGITALFERNSEHEN.de. Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, 28. Juni 2008, abgerufen am 20. März 2009.<br />

[62] FUSSBALL.DE - Fußballverband Nie<strong>der</strong>rhein e.V. - Frauen- Verbandsliga (http:/ / ergebnisdienst. fussball. de/ landesverband/ nie<strong>der</strong>rhein/<br />

0809/ 020/ 031/ 220/ 220524/ tabelle/ ). ergebnisdienst.fussball.de. Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

[63] Neuer Cheftrainer von Borussias Frauenteam (http:/ / www. borussia. de/ de/ borussia_news_detail,185,0,newsid-171375. html). Borussia<br />

VfL 1900 Mönchengladbach GmbH. Abgerufen am 30. Juni 2009.<br />

[64] Borussia.de - Abteilungen (http:/ / www. borussia. de/ de/ abteilungen,115058,0. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH<br />

(10. August 2009). Abgerufen am 12. Oktober 2009.<br />

[65] Borussia Mönchengladbach - Handballabteilung - Chronik <strong>der</strong> Handballabteilung des VfL 1900 Borussia Mönchengladbach e.V. (http:/ /<br />

www. borussia-handball. de/ Joomla/ index. php?option=com_content& task=view& id=239& Itemid=191). www.borussia-handball.de.<br />

Abgerufen am 9. Juli 2009.<br />

[66] Jürgen Driesen: Der Spaß ging nie verloren – Borussia Mönchengladbach feiert 50–jähriges Bestehen <strong>der</strong> TT-Abteilung. In:<br />

West-Panorama. Nr. 4, 2006, S. Online= Seite Online (http:/ / www. borussiatt. de/ images/ stories/ presse/ 2006_04_tt-west. jpg) JPG; 226<br />

KB.<br />

[67] Die neuen Nummern (http:/ / borussia. de/ de/ borussia_news_detail,185,0,newsid-180597. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach<br />

GmbH (21. Juni 2010). Abgerufen am 2. Juli 2010.<br />

[68] Alte und neue Gesichter (http:/ / borussia. de/ de/ borussia_news_detail,185,0,newsid-180612. html). Borussia VfL 1900 Mönchengladbach<br />

GmbH (21. Juni 2010). Abgerufen am 2. Juli 2010.<br />

[69] http:/ / books. google. de/ books?id=tbl_5nX-N6EC<br />

[70] http:/ / www. borussia. de<br />

[71] http:/ / www. borussia-handball. de/<br />

[72] http:/ / www. borussiatt. de/<br />

Hannover 96<br />

Hannover 96<br />

Voller Name Hannoverscher<br />

Sportverein<br />

von 1896 e. V.<br />

Ort Hannover<br />

Gegründet 12. April 1896<br />

Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Grün<br />

Stadion AWD-Arena<br />

Plätze 49.000<br />

Präsident Martin Kind<br />

Trainer Mirko Slomka<br />

Homepage<br />

www.hannover96.de [1]<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 15. Platz


Hannover 96 405<br />

Der Hannoversche Sportverein (HSV) von 1896 e. V. ist ein Sportverein in Hannover. Sein Sportangebot umfasst<br />

die Sparten Fußball, Leichtathletik, Gymnastik, Badminton, Tennis, Tischtennis, Billard und Triathlon. Der Verein<br />

hat <strong>der</strong>zeit ca. 10.000 Mitglie<strong>der</strong>: Etwa 2.200 sind aktive o<strong>der</strong> passive Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> einzelnen Sportarten, die<br />

übrigen Mitglie<strong>der</strong> wurden in den vergangenen Jahren <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Fanszene <strong>der</strong> Profifußballmannschaft durch eine neu<br />

geschaffene För<strong>der</strong>mitgliedschaft angeworben.<br />

Obwohl Hannover 96 die Vereinsfarben schwarz-weiß-grün hat, werden die Spieler <strong>der</strong> Fußballmannschaften von<br />

den Fans auf Grund <strong>der</strong> traditionell roten Heimtrikots „Die Roten“ genannt. Der historische Hintergrund dieser<br />

abweichenden Trikotwahl ist nicht geklärt. Spätestens seit 1930 wurden die 96er in Zeitungen "Rothemden" genannt.<br />

Die Profifußballmannschaft ist seit Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre als Kommanditgesellschaft auf Aktien <strong>aus</strong> dem<br />

Hauptverein <strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t. Der Verein kontrolliert die KGaA. Die Vereinshymne ist 96 – Alte Liebe.<br />

Heimatstadion des Fußballteams ist die AWD-Arena (ehemals Nie<strong>der</strong>sachsenstadion), die nach einem Umbau am<br />

23. Januar 2005 offiziell eingeweiht wurde. Die Amateur-Fußballer von Hannover 96 trugen bis 2008 ihre<br />

Heimspiele im vereinseigenen Eilenriedestadion <strong>aus</strong>, seitdem spielen sie ebenfalls in <strong>der</strong> AWD-Arena.<br />

Erfolge<br />

• Deutscher Meister: 1938, 1954<br />

• DFB-Pokalsieger: 1992<br />

• Norddeutscher Meister: 1954<br />

• Deutscher Amateurmeister: 1960, 1964, 1965<br />

• Nie<strong>der</strong>sachsen-Meister: 1935, 1938, 1941<br />

• UEFA Intertoto Cup: 1967, 1972, 1973<br />

Die Profifußballmannschaft von Hannover 96 spielte mit Ausnahme <strong>der</strong> Saison 1996/97 und 1997/98 immer in <strong>der</strong><br />

jeweils höchsten o<strong>der</strong> zweithöchsten Spielklasse in Deutschland und wurde zweimal Deutscher Meister: 1938 und<br />

1954. Insgesamt dreimal wurde Hannover Deutscher Amateurmeister: 1960, 1964 und 1965. 1992 gewannen die<br />

96er als erster echter Zweitligist den DFB-Pokal. International war Hannover 96 letztmalig in <strong>der</strong> Saison 1992/93,<br />

ebenfalls als Zweitligist, im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger vertreten. Insgesamt war Hannover 96 bisher in acht<br />

Saisons im Europapokalwettbewerb vertreten und absolvierte 23 Spiele.<br />

Seit 2002 spielt Hannover 96 durchgängig in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga.<br />

Geschichte<br />

1896–1938: Von <strong>der</strong> Vereinsgründung bis zur ersten Meisterschaft<br />

Am 12. April 1896 wurde Hannover 96 als Hannoverscher<br />

Fußball-Club von 1896 gegründet. Trotz <strong>der</strong> Namensgebung des<br />

Vereins wurde zunächst Rugby gespielt, ehe <strong>der</strong> Verein sich 1899 [2]<br />

dem in Deutschland populärer werdenden mo<strong>der</strong>nen Fußballspiel<br />

widmete. 1913 entstand <strong>der</strong> Hannoversche Sportverein von 1896 durch<br />

eine Fusion des Hannoverschen FC von 1896 mit dem BV Hannovera<br />

1898. Letzterer entstand 1905 durch die Fusion des FV Hannovera<br />

1898 Hannover und des 1902 vom HFC 1896 abgespaltenen<br />

Rugby-Mannschaft im Jahre 1897<br />

Hannoverschen BV. 1902 hatten sich dem HFC 1896 bereits die Spieler von FV Germania 1902 Hannover<br />

angeschlossen. Von Anbeginn bis weit in die 50er Jahre des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts trug <strong>der</strong> Verein seine Spiele auf <strong>der</strong><br />

hannoverschen Radrennbahn <strong>aus</strong>.


Hannover 96 406<br />

1905 wurde <strong>der</strong> Hannoversche FC, <strong>der</strong> trotz <strong>der</strong> schwarz-weiß-grünen<br />

Vereinsfarben in roten Trikots antrat, erstmals Stadtmeister.<br />

Anschließend scheitererte er jedoch in <strong>der</strong> Endrunde um die<br />

Norddeutsche Meisterschaft am späteren Erzrivalen Eintracht<br />

Braunschweig, was sich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges noch<br />

sechs Mal wie<strong>der</strong>holte. Innerhalb Hannovers spielte die Mannschaft<br />

zwar stets eine führende Rolle, ins überregionale Blickfeld traten die<br />

96er aber erst in den 1930er Jahren. 1932 wurde mit Robert Fuchs<br />

erstmals ein hauptberuflicher Trainer für die Fußballspieler bei<br />

Stammbaum von Hannover 96<br />

Hannover 96 beschäftigt. Robert Fuchs war insgesamt 16 Jahre (allerdings mit Unterbrechung) als Trainer bei 96<br />

angestellt. Im August 1935 wurden mit Edmund Malecki und Fritz Deike erstmals zwei Spieler von Hannover 96 in<br />

die Nationalmannschaft berufen.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1937/1938 wurde Hannover 96 zum ersten Mal Deutscher Meister im Fußball. Die Mannschaft<br />

erreichte das Endspiel durch ein 3:2 nach Verlängerung im Halbfinale in Dresden gegen den Hamburger SV. Das<br />

Finale wurde am 26. Juni 1938 in Berlin <strong>aus</strong>getragen. Gegner war die in den 1930er Jahren dominierende<br />

Mannschaft des FC Schalke 04, die als hoher Favorit galt. Vor mehr als 90.000 Zuschauern lautete das Ergebnis 3:3<br />

nach Verlängerung. In <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Endspiels, am 3. Juli 1938 erneut in Berlin vor diesmal über 94.000<br />

Zuschauern <strong>aus</strong>getragen, stand es nach <strong>der</strong> regulären Spielzeit erneut 3:3. Hannover 96 gelang in <strong>der</strong> Verlängerung<br />

<strong>der</strong> Siegtreffer zum 4:3 n.V. und damit eine kaum für möglich gehaltene Sensation: Hannover 96 war deutscher<br />

Fußballmeister 1938.<br />

Folgende Spieler bestritten sowohl das erste Finale als auch das Wie<strong>der</strong>holungsspiel für die Roten [3] : Ludwig Pritzer<br />

– Helmut Sievert, Willi Petzold – Johannes Jakobs, Ernst Deike, Ludwig Männer – Edmund Malecki, Ludwig<br />

Pöhler, Erich Meng, Peter Lay – Richard Meng. Auch Schalke 04 spielte beide Spiele in unverän<strong>der</strong>ter Besetzung.<br />

1938–1963: Von <strong>der</strong> ersten Meisterschaft bis zur Gründung <strong>der</strong> Bundesliga<br />

Während <strong>der</strong> Besetzung Hannovers durch die Alliierten als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde Hannover 96 im<br />

Jahr 1945 wie alle Vereine in Deutschland aufgelöst. 1946 erfolgte die Wie<strong>der</strong>gründung des Vereins. 1947 erreichte<br />

96 am grünen Tisch die Aufnahme in die als höchste Spielklasse neu gegründete Fußball-Oberliga. Gleich in <strong>der</strong><br />

ersten Saison in <strong>der</strong> Oberliga-Nord musste die Mannschaft zunächst absteigen und begann damit 1949 erstmals in<br />

<strong>der</strong> Fußball-Zweitklassigkeit. Nachdem Holstein Kiel jedoch nachträglich <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Oberliga <strong>aus</strong>geschlossen wurde<br />

und Hannover 96 einen garantierten Startplatz in <strong>der</strong> Oberliga für die Saison 1949/1950 zugesprochen bekam,<br />

meldete <strong>der</strong> Verein die Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb ab und bestritt den Rest <strong>der</strong> Saison <strong>aus</strong>schließlich<br />

mit Freundschaftsspielen.<br />

Ab 1949/50 war Hannover 96 wie<strong>der</strong> dauerhaft in <strong>der</strong> höchsten Spielklasse vertreten. 1952 wurde Helmut Kronsbein<br />

als neuer Trainer verpflichtet. 1953/54 gelang ihm mit einer namenlosen Elf, in <strong>der</strong> kein einziger Nationalspieler <strong>der</strong><br />

späteren Weltmeistermannschaft <strong>aus</strong> Deutschland stand, nach einem Startrekord mit 22:0 Punkten in <strong>der</strong> Oberliga<br />

Nord <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> Norddeutschen Meisterschaft und <strong>der</strong> Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft.<br />

96 schaffte in <strong>der</strong> Endrunde gegen den Berliner SV 92 und den VfB Stuttgart den Einzug ins Endspiel gegen den 1.<br />

FC Kaiserslautern. Das Finale wurde im Hamburger Volksparkstadion vor 80.000 Zuschauern <strong>aus</strong>getragen.<br />

Kaiserslautern war klarer Favorit, da die Mannschaft viele Nationalspieler aufwies, die später in Bern zudem noch<br />

überraschend Fußball-Weltmeister 1954 werden sollten. In Hamburg gab es am 23. Mai 1954 ebenfalls ein Wun<strong>der</strong><br />

– <strong>der</strong> Außenseiter Hannover 96 besiegte Kaiserslautern nach einem 1:1 zur Halbzeit mit 5:1 und wurde zum zweiten<br />

Mal deutscher Fußballmeister.


Hannover 96 407<br />

Die Aufstellung <strong>der</strong> Roten im Finale lautete: Hans Krämer – Helmut<br />

Geruschke, Hannes Kirk – Werner Müller, Heinz Bothe, Rolf Gehrcke<br />

– Heinz Wewetzer, Rolf Paetz, Hannes Tkotz, Clemens Zielinski,<br />

Helmut Kruhl. Gehrcke vertrat den verletzten Willi Hun<strong>der</strong>tmark, <strong>der</strong><br />

sonst in <strong>der</strong> Mannschaft gestanden hätte.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Saison belegte 96 Platz 5 in <strong>der</strong> Oberliga-Nord. 1956<br />

schaffte die Mannschaft es erneut in die Endrunde zur deutschen<br />

Meisterschaft, schied jedoch gegen Kaiserslautern, Schalke 04 und den<br />

Karlsruher SC <strong>aus</strong>. Es sollte die letzte Teilnahme an einer Endrunde<br />

zur Deutschen Meisterschaft gewesen sein. Spitzenspiele trug <strong>der</strong><br />

Verein oft nicht in <strong>der</strong> heimischen Radrennbahn, son<strong>der</strong>n im<br />

Eilenriedestadion <strong>aus</strong>. Der zunehmende Wechsel zwischen beiden<br />

Spielstätten hatte mit dem Abriss <strong>der</strong> Radrennbahn 1959 ein Ende,<br />

wobei mit Gründung <strong>der</strong> Bundesliga dann dauerhaft das Nie<strong>der</strong>sachsenstadion bezogen wurde.<br />

Altes Vereinslogo<br />

Am 29. Juni 1960 wurden die Amateure von Hannover 96 unter dem Trainer Hannes Kirk das erste Mal deutscher<br />

Amateurmeister. Im Hinspiel in Herford am 26. Juni spielte 96 gegen den BV Osterfeld 1:1 nach Verlängerung. Rolf<br />

Hartmann schoß das Tor für die Roten. Im Rückspiel ebenfalls in Herford gewann Hannover durch zwei Tore von<br />

Victor Schmidtke und ein Tor von Horst Patzke 3:0. [4] Hannover spielte mit Helmut Isendahl - Peter Flegel, Rolf<br />

Wimmers - Hannes Baldauf, Manfred Fahrtmann, Horst Patzke - Rolf Hartmann, Ernst-August Künnecke, Victor<br />

Schmidtke, Kurt Driesselmann, Kl<strong>aus</strong> Bohnsack [5]<br />

1963 wurde Hannovers Antrag auf Einglie<strong>der</strong>ung in die neu gegründete erste Fußball-Bundesliga abgelehnt. Neben<br />

<strong>der</strong> direkten, sportlichen Qualifikation galten die sportlichen Leistungen <strong>der</strong> vergangenen Jahre sowie die<br />

wirtschaftliche Situation des Vereins als Kriterien für die Teilnahme an <strong>der</strong> Bundesliga. Hierbei zog Hannover 96,<br />

wenn auch knapp und in <strong>der</strong> formalen Wertung äußerst umstritten, den Kürzeren gegenüber Eintracht Braunschweig.<br />

Diese „Nie<strong>der</strong>lage“ am grünen Tisch gegen den nie<strong>der</strong>sächsischen Nachbarn <strong>aus</strong> Braunschweig wurde zum Anstoß<br />

einer bis heute bestehenden Feindschaft zwischen den Fans dieser beiden Vereine.<br />

1964–1974: Bundesliga<br />

Hannover 96 qualifizierte sich anschließend in <strong>der</strong> Saison 1963/1964 auf Anhieb durch sportlichen Erfolg für den<br />

Aufstieg in die Fußball-Bundesliga und spielte dort die nächsten zehn Jahre. Als Trainer war 1963 erneut Helmut<br />

Kronsbein verpflichtet worden <strong>der</strong> am 28. Juni 1964 den Aufstieg in die Bundesliga mit einem 3:1 gegen Hessen<br />

Kassel erreichte. In <strong>der</strong> Aufstellung Horst Podlasly - Heinz Steinwedel, Kl<strong>aus</strong> Bohnsack - Winfried Mittrowski, Otto<br />

Laszig, Bodo Fuchs - Fred Heiser, Werner Gräber, Walter Rodekamp, Udo Nix, Georg Kellermann wurde <strong>der</strong><br />

Aufstieg perfekt gemacht. [6] 1965 gelang Hannover als Aufsteiger mit 35 Punkten <strong>der</strong> 5. Platz in <strong>der</strong> Bundesliga. Als<br />

Verstärkung erwies sich <strong>der</strong> von Borussia Mönchengladbach geholte Karl-Heinz Mühlh<strong>aus</strong>en. Ebenfalls wurde von<br />

Westfalia Herne Jürgen Bandura verpflichtet. Für die Saison 1965/1966 verstärkte sich Hannover durch Hans<br />

Siemensmeyer von Rot-Weiss Oberh<strong>aus</strong>en und Stefan Bena von dem TSV 1860 München. Gleichwohl wurde nur<br />

<strong>der</strong> 12 Platz mit 30 Punkten erreicht, obwohl kein Stammspieler den Verein verließ.<br />

Am 23. April 1966 wurde "Fiffi" Kronsbein wie<strong>der</strong> entlassen, weil er angeblich ein Geschenk von einem<br />

Spielervermittler angenommen hatte [7] . Sein Nachfolger wurde Hannes Kirk. Dieser hatte mit den Amateuren von<br />

Hannover 96 1964 und 1965 erneut die deutsche Amateurmeisterschaft gewonnen. Hannover erreichte mit 34<br />

Punkten den Platz 9 <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Zu den Leistungsträgern <strong>der</strong> Mannschaft von Hannover 96 in den 1960er Jahren zählte Torhüter Horst Podlasly, <strong>der</strong><br />

in dieser Zeit 187 Bundesligaspiele für die Roten absolvierte.


Hannover 96 408<br />

Am 1. Juli 1966 übernahm Horst Buhtz das Training von Hannover 96. Ebenfalls wurden unter an<strong>der</strong>em Christian<br />

Breuer von Alemannia Aachen und Horst Straschitz von Borussia Dortmund sowie <strong>der</strong> Däne Kaj Poulsen von Velje<br />

BK verpflichtet. 1967 holte Hannover u.a. Hans-Josef Hellingrath von Fortuna Düsseldorf, den Jugoslawen Josip<br />

Skoblar von Olympique Marseille und Jupp Heynckes von Borussia Mönchengladbach. Buhtz erreichte mit<br />

Hannover 1967 den neunten Platz und 1968 den zehnten Platz. Sein Vertrag wurde danach nicht verlängert.<br />

Für die Saison 1968/1969 konnte Hannover Zlatko "Čik" Čajkovski verpflichten. Es kamen als Neuzugänge nur<br />

Amateurspieler von denen <strong>der</strong> <strong>aus</strong> Uelzen geholte Rainer Zobel später am erfolgsreichsten war. Neben Poulsen,<br />

Gräber, Grunenberg und Straschitz verließ <strong>der</strong> Nationalspieler Walter Rodekamp die Roten durch einen Wechsel zu<br />

Standard Lüttich, was eine Schwächung bedeutete. Hannover wurde mit 32 Punkten dennoch 11. <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

1969 verstärkte Hannover sich durch den Meisterspieler des <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga abgestiegenen 1. FC Nürnberg<br />

Zvezdan Čebinac. Es wurde mit 30 Punkten jedoch nur <strong>der</strong> 13. Rang erreicht. Čajkovski hatte bereits angekündigt<br />

seinen Vertrag nicht zu verlängern. Aufgrund <strong>der</strong> schlechten Leistungen Hannovers und weil er angeblich bereits<br />

während <strong>der</strong> Saison mit den Münchener Löwen verhandelte, wurde nach einigem hin und her Čik am 8. Dezember<br />

1989 entlassen. Vorübergehend übernahm Amateurtrainer und Meisterspieler Rolf Paetz das Training bis am 2.<br />

Januar 1970 Hans Pilz als neuer Trainer bis zum Saisonende verpflichtet wurde.<br />

Zur Saison 1970/1971 wurde als neuer Trainer Helmuth Johannsen geholt <strong>der</strong> 1967 mit Eintracht Braunschweig die<br />

Meisterschale holte. Mit Breuer, Heynckes, Skoblar und Zobel hatten wichtige Spieler Hannover verlassen für die<br />

Horst Berg und Ferdinand Keller vom TSV 1860 München, Willi Reimann und Horst Bertl von Bremerhaven 93,<br />

sowie <strong>der</strong> ehemalige Bayernspieler Rudolf Nafziger vom FC St. Gallen und Hans-Jochim Weller von Göttingen 05<br />

geholt wurden. Dank "Ferdi" Keller waren die Roten niemals in Abstiegsgefahr und standen am Ende <strong>der</strong> Saison mit<br />

33 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz. Bereits zwei Spieltage vor Saisonende war <strong>der</strong> Klassenerhalt gesichert. Für die<br />

Saison 1971/1972 holte Hannover <strong>aus</strong> Braunschweig als Nachfolger Podlaslys <strong>der</strong> seine Fußballaufbahn beendete<br />

und dem nach München wechselnden Bernd Helmschrot Burkhardt Oeller sowie <strong>aus</strong> Cochem Franz-Josef Pauly.<br />

Ebenfalls <strong>aus</strong> Braunschweig kam Michael Polywka. Hinzu kam <strong>aus</strong> Offenbach Georg Beichle sowie <strong>der</strong> Amateur<br />

Rolf Blau <strong>aus</strong> Neuwied. Obwohl als wesentliche Abgänge sonst nur Bohnsack, Čebinac und <strong>der</strong> 1968 von den Spfr.<br />

Ricklingen geholte Cl<strong>aus</strong> Brune zu vermelden waren, kam Hannover nicht in Tritt und befand sich ständig in<br />

Abstiegsgefahr. Am 11. November 1971 wurde Johannsen entlassen. Seinem Nachfolger Hans Hipp <strong>der</strong> <strong>aus</strong> Berlin<br />

geholt wurde gelang noch <strong>der</strong> Klassenerhalt. Am Ende <strong>der</strong> Saison hatte Hannover mit 23 Punkten noch den 16. Platz<br />

erreicht.<br />

Auch im Folgejahr spielte Hannover gegen den Abstieg zumal mit Keller, Weller, Oeller, Berg, Polywka und<br />

Nafziger wichtige Spieler den Verein verlassen haben die nicht adäquat ersetzt werden konnten. Der vom 1. FC<br />

Nürnberg geholte Karl-Heinz Mrosko sowie <strong>der</strong> von Rot-Weiss Oberh<strong>aus</strong>en geholte Ludwig Denz waren noch die<br />

wichtigsten Neuzugänge. Als Verstärkungen erwiesen sich <strong>der</strong> <strong>aus</strong> Bremerhaven geholte Rolf Kaemmer und <strong>der</strong> von<br />

Olympia Wilhelmshaven kommende Eckard Deterding. Während <strong>der</strong> Saison wurde noch Roland Stegmayer von<br />

Arminia Bielefeld geholt, <strong>der</strong> noch sechzehnmal zum Einsatz für die Roten in dieser Saison kam. Am 1. März 1973<br />

wurde Hipp nach einer 0:2 Nie<strong>der</strong>lage gegen den Hamburger SV entlassen und durch Hannes Baldauf ersetzt. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Saison erreichte Hannover mit 26 Punkten erneut den 16. Rang nur einen Punkt besser als <strong>der</strong> Vorletzte.<br />

Erst durch einen 4:0 Auswärtssieg gegen den Wuppertaler SV konnte am letzten Spieltag noch <strong>der</strong> Klassenerhalt<br />

geschafft werden.<br />

Nachdem zu Beginn <strong>der</strong> Saison 1973/1974 auch Blau, Hellingrath und Mrosko und während <strong>der</strong> Saison Deterding<br />

Hannover verließen, war die Mannschaft für die Bundesliga zu schwach. Mit Georg Damjanoff und Gerd Kasperski<br />

von Arminia Bielefeld, sowie Karlheinz Höfer, Roland Peitsch, Bernd Wehmeyer und Peter Dahl wurden gute<br />

Spieler verpflichtet. Am Anfang spielte Hannover noch wechselhaft mit torreichen Nie<strong>der</strong>lagen aber auch Siegen.<br />

Nach einem 1:3 gegen Schalke rutschte Hannover am 13. Spieltag erstmalig in dieser Saison auf einen Abstiegsplatz.<br />

Nach einem 1:5 gegen Bayern München trat Baldauf am 12. März 1974 als Trainer zurück, worauf Hannover "Fiffi"<br />

Kronsbein zurückholte. Als Tabellenletzter stieg Hannover am Ende <strong>der</strong> Saison mit 22 Punkten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga


Hannover 96 409<br />

ab. Bandura und Siemensmeyer beendeten danach ihre Profikarrieren. Willi Reimann hatte bereits vor dem Abstieg<br />

einen Vertrag beim Hamburger SV unterschrieben.<br />

1974-1989: Auf und Ab zwischen 1. und 2. Bundesliga<br />

1974 war 96 erstmals unter Trainer Kronsbein in die 2. Bundesliga abgestiegen. Wolfang Lex vom TSV 1860<br />

München und Herbert Meyer von Kickers Offenbach waren die einzigen Verstärkungen, während <strong>der</strong> Österreicher<br />

Gustav Thaler kaum zum Einsatz kam. 1975 gelang Kronsbein mit 96 sofort wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 1.<br />

Liga , ehe nach dem erneuten Abstieg 1976 einige Jahre in <strong>der</strong> Zweitklassigkeit folgten. Kronsbein war Anfang 1976<br />

wie<strong>der</strong> entlassen und ein Jahr später zum vierten Mal bis 1978 eingestellt worden. In den Folgejahren verfehlte die<br />

Mannschaft meist knapp o<strong>der</strong> in etwas größerem Abstand die Aufstiegsränge zur Bundesliga. Unter den Trainern<br />

dieser Zeit blieb Diethelm Ferner (1979-82) am ehesten in Erinnerung. Bekanntester Fußballer dieser Zeit war Dieter<br />

Schatzschnei<strong>der</strong>, <strong>der</strong> erfolgreichste Zweitliga-Torschütze aller Zeiten. Daneben konnten Torwart Jürgen Rynio und<br />

Mittelfeldspieler Bernd Dierßen einige identitätsstiftende Glanzlichter dieser eher tristen Episode setzen.<br />

Erst unter Trainer Werner Biskup gelang in <strong>der</strong> Saison 1984/85 <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufstieg in die erste Liga mit einer jungen<br />

Mannschaft. Die Ernüchterung folgte mit dem letzten Tabellenplatz in <strong>der</strong> Bundesliga in <strong>der</strong> Folgesaison. 1986/87<br />

hieß das Ziel folglich erneut Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Bundesliga – und die Mannschaft startete unter Trainer Jürgen<br />

Wähling furios. Nach drei Siegen zum Saisonauftakt kamen sogar zum Zweitliga-Heimspiel gegen den SSV Ulm<br />

1846 40.000 Zuschauer – außergewöhnlich viel für die von Zuschauerschwund geplagten 80er Jahre. In Hannover<br />

grassierte das Fußballfieber. Die Roten schafften den Aufstieg und in <strong>der</strong> darauffolgenden Saison 1987/88 als<br />

Tabellenzehnter souverän den Klassenerhalt. Sie schlugen in <strong>der</strong> Rückrunde sogar Bayern München und trugen<br />

damit wesentlich zur Meisterschaft des Nachbarn Wer<strong>der</strong> Bremen bei. In <strong>der</strong> Folgesaison musste Hannover 96<br />

jedoch erneut absteigen. In Erinnerung blieb vor allem das 2:2 am 30. Spieltag gegen den 1. FC Köln, <strong>der</strong> vor dem<br />

Spiel nur einen Punkt hinter Bayern München auf Platz 2 <strong>der</strong> Tabelle lag; eine Woche später wurde <strong>der</strong> FC Bayern<br />

München durch ein 3:1 in Köln vorzeitig Deutscher Meister.<br />

Einer <strong>der</strong> beständigsten 96-Spieler <strong>der</strong> 80er Jahre und aller Zeiten war Karsten Surmann, <strong>der</strong> von 1980 bis 1992 bei<br />

96 im Mittelfeld spielte und über mehrere Jahre Mannschaftskapitän war.<br />

1989 - 1996 Nie<strong>der</strong>gang, Absturz und ein einsames Glanzlicht im Pokal<br />

Von 1989 bis 1996 gehörte Hannover 96 <strong>der</strong> zweiten Liga an. 1992 gelang es dem Verein unter Trainer Michael<br />

Lorkowski als erstem Zweitligisten, den DFB-Pokal zu gewinnen. Die Mannschaft, die in dieser Saison in <strong>der</strong> Staffel<br />

Nord <strong>der</strong> zweiten Bundesliga nur im oberen Mittelfeld spielte, besiegte mit dem VfL Bochum, Borussia Dortmund,<br />

dem Karlsruher SC, Wer<strong>der</strong> Bremen sowie im Finale Borussia Mönchengladbach dabei gleich fünf Bundesligisten.<br />

Torwart Jörg Sievers avancierte zum Pokal-Helden, indem er sowohl im Halbfinale gegen Bremen (7:6 n.E.) als<br />

auch im Finale (4:3 n.E.) mehrere Elfmeter parieren konnte. Im Halbfinale hatte er den entscheidenden Elfmeter für<br />

Hannover zudem selbst sicher verwandelt.<br />

Die Spieler, die das DFB-Pokal-Finale für Hannover gewannen, waren: Jörg Sievers – Roman Wójcicki, Jörg-Uwe<br />

Klütz, Axel Sun<strong>der</strong>mann – Michael Schjønberg, Oliver Freund, Jörg Kretzschmar, Karsten Surmann, Bernd<br />

Heemsoth (119. Mathias Kuhlmey) – Miloš Đelmaš, Michael Koch (68. Uwe Jursch).<br />

Nach dem Gewinn des DFB-Pokals durfte Hannover 96 1992/93 als Zweitligist im Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger<br />

starten. Als eine <strong>der</strong> größten Ironien <strong>der</strong> Vereinsgeschichte gilt das Los in <strong>der</strong> ersten Runde des Wettbewerbs: Statt<br />

einer internationalen Mannschaft wurde <strong>aus</strong>gerechnet <strong>der</strong> Europacup-Sieger des Vorjahres, Wer<strong>der</strong> Bremen, zugelost<br />

– in einem Wettbewerb, in dem abgesehen vom Titelverteidiger nur eine Mannschaft pro Land startete. Nach einem<br />

1:3 in Bremen reichte es im Rückspiel in Hannover nur zu einem 2:1-Sieg, so dass die Mannschaft den Einzug in die<br />

zweite Runde verpasste.<br />

In <strong>der</strong> zweiten Liga spielte Hannover 96 bis Mitte <strong>der</strong> 1990er insgesamt nur mäßig erfolgreich. 1996 spielte die<br />

Mannschaft eine so schlechte Rückrunde, dass <strong>der</strong> Absturz in die Regionalliga die Folge war. Zuvor waren in <strong>der</strong>


Hannover 96 410<br />

Saison 1994/95 große finanzielle Anstrengungen unternommen worden, um zum Vereinsjubiläum wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Bundesliga zu spielen. Unter an<strong>der</strong>em wurden Günter Hermann als Libero, Uwe Harttgen im defensiven Mittelfeld<br />

und Stefan Stu<strong>der</strong> als Linksaußen verpflichtet, die gemeinsam mit dem Sturmduo Torsten Gütschow und Andrzej<br />

Kobylański Garanten für den Aufstieg werden sollten. Doch mit Trainer Rolf Schafstall geriet man in den<br />

Abstiegsstrudel. Schon Mitte <strong>der</strong> Saison verpflichtete man Peter Neururer, <strong>der</strong> die Mannschaft auf einem<br />

Abstiegsplatz übernahm und an die Spitze <strong>der</strong> zweiten Bundesliga führte. Sogar ein Aufstieg schien zum Ende <strong>der</strong><br />

Saison noch möglich zu sein, ehe sich Neururer mit dem Vorstand des Vereins überwarf. Noch vor dem Ende <strong>der</strong><br />

Saison wurde er entlassen und durch Interimstrainer Milos Djelmas ersetzt. Der Aufstieg misslang.<br />

Egon Coordes als Trainer sollte im nächsten Jahr den Aufstieg perfekt machen, doch alle Leistungsträger waren<br />

gegangen. Die Mannschaft konnte zu keiner Zeit <strong>der</strong> Saison an die Leistungen <strong>der</strong> Vorsaison anknüpfen. Coordes<br />

wurde später entlassen und das „Urgestein“ Jürgen Stoffregen übernahm die Mannschaft, ohne eine Än<strong>der</strong>ung<br />

herbeiführen zu können. Im Jubiläumsjahr stieg 96 in die Regionalliga ab.<br />

1996–2002: Der Neuaufbau<br />

Dem Abstieg in die Regionalliga folgte ein personeller A<strong>der</strong>lass. Am Anfang <strong>der</strong> Saison 1996/1997 waren vom alten<br />

Ka<strong>der</strong> lediglich Torwart Jörg Sievers, Libero Carsten Linke und Kreso Kovacec übrig. Doch <strong>der</strong> Neuaufbau gelang:<br />

Reinhold Fanz als Trainer und Franz Gerber als Manager stellten eine junge Mannschaft zusammen. 1997 wurde<br />

Hannover 96 überlegen Regionalligameister. Zur Mannschaft gehörten u.a. Otto Addo, Vladan Milovanovic, Fabian<br />

Ernst, Kreso Kovacec und Dieter Hecking. Hannover scheiterte jedoch in <strong>der</strong> Relegation an Energie Cottbus, in<br />

einem denkwürdigem Spiel, als das Flutlicht des Stadions <strong>aus</strong>fiel und Cottbuser Fans Otto Addo und Gerald<br />

Asamoah bespuckten und mit Bananen bewarfen.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> zweiten Regionalligasaison 1997/98 kam es zu einer offenen Rebellion gegen die „Kahlschlagpolitik“<br />

des Vereinspräsidenten Utz Claassen, an dem sich auch die Mannschaft und verschiedene Mitarbeiter und an<strong>der</strong>e<br />

Funktionsträger des Vereins beteiligten. Die Mannschaft rief unter an<strong>der</strong>em den damaligen nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Ministerpräsidenten Gerhard Schrö<strong>der</strong> zu Hilfe, um den Verein vor seinem eigenen Präsidenten zu schützen. Im<br />

weiteren Verlauf <strong>der</strong> Turbulenzen kam es zu Masseneintritten <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Fanszene mit dem einzigen Zweck, Claassen<br />

auf einer außerordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung abzuwählen. Dieser versuchte erfolglos, die neuen Mitglie<strong>der</strong><br />

für nicht stimmberechtigt zu erklären und wich einer Abstimmung anschließend durch plötzlichen Rücktritt <strong>aus</strong>. Zu<br />

Claassens Nachfolger wurde <strong>der</strong> Hörgeräte-Unternehmer Martin Kind gewählt, <strong>der</strong> die Strukturen des Vereins<br />

grundlegend professionalisierte und viel eigenes Geld investierte.<br />

1998 stieg 96 als erneuter Regionalligameister unter Trainer Reinhold Fanz wie<strong>der</strong> in die zweite Liga auf, die<br />

Rückkehr in den Profifußball war geschafft. Zahlreiche junge Spieler, die knapp zehn Jahre später in <strong>der</strong> Bundesliga<br />

und <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft spielen (Gerald Asamoah, Fabian Ernst, Sebastian Kehl, Otto Addo u. a.),<br />

waren beteiligt. Der spätere 96-Trainer Dieter Hecking gehörte ebenso zur Aufstiegsmannschaft. Langjährig treue<br />

Spieler und Idole <strong>der</strong> 90er Jahre waren vor allem Torwart Jörg Sievers und Abwehrspieler Carsten Linke. Sievers ist<br />

heute Torwarttrainer des Vereins.<br />

Der direkte Durchmarsch in die Bundesliga wurde 1999 mit dem 4. Platz knapp verfehlt. Auch in <strong>der</strong> Saison 2000<br />

(Platz 10) und 2001 (Platz 9) hatte 96 lange Kontakt zu den Aufstiegsrängen, fiel aber jeweils im Verlauf <strong>der</strong><br />

Rückserie zurück.<br />

Nach mehreren Trainerwechseln (Reinhold Fanz – Franz Gerber – Branko Ivanković – Horst Ehrmantraut)<br />

übernahm Ralf Rangnick den Verein am 1. Juli 2001 und führte ihn in <strong>der</strong> Saison 2001/02 unmittelbar in die<br />

Bundesliga. Rangnick erfreute sich bereits nach kurzer Zeit großer Beliebtheit bei den Fans, da er die Mannschaft<br />

erfrischenden Offensivfußball spielen ließ. Die Mannschaft spielte nicht nur ansehnlich, son<strong>der</strong>n auch erfolgreich, so<br />

dass <strong>der</strong> Aufstieg verhältnismäßig früh feststand.


Hannover 96 411<br />

2002-2004: Wie<strong>der</strong>aufstieg und zwei Jahre Abstiegskampf<br />

Die erste Bundesligasaison <strong>der</strong> 96er nach 13 Jahren Abstinenz war durch eine weiter offensive, aber nur noch<br />

bedingt erfolgreiche Spielweise geprägt. Typische Rangnick-Ergebnisse waren torreich auf beiden Seiten – ein<br />

Umstand, <strong>der</strong> teilweise auf die fehlende Bundesliga-Erfahrung <strong>der</strong> Spieler zurückgeführt werden musste. Der<br />

Klassenerhalt wurde am vorletzten Spieltag durch ein spätes Tor von Jiri Stajner gesichert und Hannover beendete<br />

die Saison als Elfter, mit fünf Punkten Abstand auf die Abstiegsränge.<br />

In <strong>der</strong> Folgesaison wurde Rangnick im März 2004 entlassen. Als Nachfolger wurde Ewald Lienen verpflichtet.<br />

Lienen führte Hannover 96 in <strong>der</strong> Schlussphase <strong>der</strong> Saison 2003/04 von einem Abstiegsplatz zum Klassenerhalt. 96<br />

stand am Ende <strong>der</strong> Saison auf Platz 14, wie in <strong>der</strong> Vorsaison mit fünf Punkten vor den Abstiegsplätzen.<br />

2004-2009: Etablierung im Bundesliga-Mittelfeld<br />

In den folgenden fünf Saisonen erreichte Hannover stets Platzierungen im gesicherten Mittelfeld <strong>der</strong> Tabelle,<br />

scheiterte aber mehrfach knapp an <strong>der</strong> Qualifikation für den europäischen Wettbewerb.<br />

Im Unterschied zum offensiven Stil seines Vorgängers legte Lienen verstärkt Wert auf Sicherheit in <strong>der</strong> Defensive.<br />

Dieses System war nicht immer attraktiv, aber erfolgreich: In <strong>der</strong> Saison 2004/05 hatte Hannover 96 erstmals seit<br />

dem Wie<strong>der</strong>aufstieg nichts mit dem Abstiegskampf zu tun und scheiterte mit 45 Punkten knapp an einem<br />

UI-Cup-Platz. Mit den wenigsten gelben und roten Karten erreichte Hannover 96 in <strong>der</strong> inoffiziellen<br />

Fairnesswertung in <strong>der</strong> Saison 2004/05 den ersten Platz. Aufgrund zusätzlicher Kriterien in den UEFA-Regularien<br />

wurde jedoch dem 1. FSV Mainz 05 ein Platz in <strong>der</strong> Qualifikation zum UEFA-Cup zugesprochen.<br />

Präsident Martin Kind gab sein Amt 2005 überraschend ab. In <strong>der</strong> Folge gab es Unklarheiten über Neuverteilung <strong>der</strong><br />

Kompetenzen zwischen Präsident Götz von Fromberg, Geschäftsführer Karl-Heinz Vehling und Manager Ilja<br />

Kaenzig sowie den Vereinsgremien – zuvor war quasi alles über Martin Kind gelaufen. Im November 2005 wurde<br />

Ewald Lienen entlassen, weil er den gestiegenen Ansprüchen <strong>der</strong> Vereinsführung nicht gerecht werden konnte. Er<br />

wurde durch Peter Neururer ersetzt. Neururer führte die Mannschaft zwischenzeitig bis auf Platz 5, bevor 96 nach<br />

einer längeren Schwächephase in <strong>der</strong> Rückrunde <strong>aus</strong> den einstelligen Tabellenrängen her<strong>aus</strong>fiel und schließlich am<br />

Ende <strong>der</strong> Saison nur auf Platz 12 landete. Hannover 96 hatte das Saisonziel einstelliger Tabellenplatz verfehlt, war<br />

aber in <strong>der</strong> zweiten Saison in Folge nicht im Abstiegskampf und zudem am Ende <strong>der</strong> Saison 2005/06 erstmals seit<br />

1993 in <strong>der</strong> Tabelle wie<strong>der</strong> bestplatzierter Verein <strong>aus</strong> Nie<strong>der</strong>sachsen, dies war zuvor stets <strong>der</strong> VfL Wolfsburg<br />

gewesen.<br />

Nach <strong>der</strong> WM 2006 gab es erneut Turbulenzen in <strong>der</strong> Vereinsführung von Hannover 96, <strong>der</strong>en Ergebnis die<br />

Rücktritte von Götz von Fromberg und Karl-Heinz Vehling waren. Martin Kind übernahm knapp ein Jahr nach<br />

seinem Rückzug wie<strong>der</strong> das Ru<strong>der</strong> und wurde erneut zum Präsidenten gewählt.<br />

In die Saison 2006/07 startete Hannover 96 mit acht neuen Spielern, von denen sich zunächst allerdings nur zwei als<br />

Stammspieler etablieren konnten: <strong>der</strong> ungarische Mittelfeldspieler Szabolcs Huszti vom französischen Club FC Metz<br />

und <strong>der</strong> 28-jährige offensive Mittelfeldspieler Arnold Jan Bruggink vom SC Heerenveen. Der nach dem Wechsel<br />

von Per Mertesacker zu Wer<strong>der</strong> Bremen im Gegenzug als Ersatz verpflichtete Frank Fahrenhorst spielte sich erst zu<br />

Beginn <strong>der</strong> Rückrunde durch gute Trainingsleistungen in die Stammelf.<br />

Bereits nach drei Spieltagen und ohne Punktgewinn wurde Peter Neururer als Trainer am 30. August 2006 entlassen.<br />

Am 7. September wurde <strong>der</strong> Ex-96-Spieler Dieter Hecking als neuer Cheftrainer verpflichtet, nachdem sich<br />

Hannover 96 mit dem von Hecking bisher trainierten Verein, dem Ligakonkurrenten Alemannia Aachen, auf einen<br />

Wechsel einigen konnte. Hannover 96 war Heckings vierte Station als Cheftrainer. Als Co-Trainer wurde Dirk<br />

Bremser verpflichtet, mit dem Hecking schon in Aachen und davor in Lübeck zusammenarbeitete.<br />

Hecking führte die Mannschaft zunächst zu eher bescheidenen ersten Saisonerfolgen und 96 blieb bis zum 8.<br />

November in <strong>der</strong> Abstiegszone. An diesem Tag gewann 96 erstmals seit 1988 wie<strong>der</strong> in einem Punktspiel gegen den<br />

Rekordmeister FC Bayern München mit 1:0 – es war gleichzeitig <strong>der</strong> erste Auswärtssieg für Hannover in München.


Hannover 96 412<br />

Dieser Sieg wirkte wie ein Befreiungsschlag, wenngleich bereits im nächsten Spiel gegen eine weitere<br />

Spitzenmannschaft (VfB Stuttgart) erneut eine verdiente Führung in <strong>der</strong> zweiten Halbzeit verspielt wurde (1:2 nach<br />

1:0). Nach einigen Siegen im November, darunter dem ersten Heimsieg seit acht Monaten, war <strong>der</strong> Bann schließlich<br />

endgültig gebrochen und Hannover endlich auf dem Weg zu seiner eigentlichen Stärke. 96 beendete die Hinserie mit<br />

20 Punkten auf Platz 11 als zweitbester Nordclub, vor dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV.<br />

Mitte November hatte sich Hannover 96 auch von Manager Ilja Kaenzig getrennt. Sein Nachfolger wurde zum 1.<br />

Januar 2007 Sportdirektor Christian Hochstätter, <strong>der</strong> zuletzt bei Borussia Mönchengladbach in gleicher Funktion<br />

tätig war. Am 31. Januar 2007 gewann die Mannschaft um Dieter Hecking mit 5:0 gegen Hertha BSC und schaffte<br />

damit den höchsten Sieg seit dem Wie<strong>der</strong>aufstieg 2002 und den zweithöchsten Sieg in <strong>der</strong> 1. Bundesliga überhaupt.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> darauffolgenden Erfolgsserie erreichte <strong>der</strong> Verein vom 22. bis zum 28. Spieltag den UI-Cup-Rang bzw.<br />

Punktgleichheit. Ende März trennte sich Hannover 96 von seinem Sportmanager Carsten Linke, da sich sein<br />

Aufgabenfeld mit dem des Sportdirektors Christian Hochstätter überschnitt. Am letzten Spieltag scheiterte Hannover<br />

96 im entscheidenden heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an <strong>der</strong> Qualifikation für den UEFA-Pokal. Und 96 fiel<br />

im engen Mittelfeld bis auf Platz elf zurück. Die dritte Saison in Folge ohne Abstiegskampf wurde vor dem<br />

Hintergrund des über<strong>aus</strong> unglücklichen Saisonstarts dennoch in Hannover überwiegend als Erfolg gewertet.<br />

Die Planung des Ka<strong>der</strong>s für die Saison 2007/08 begann Hannover 96 bereits frühzeitig: Neben den<br />

Vertragsverlängerungen <strong>der</strong> Leistungsträger Enke, Tarnat, Lala und Yankov wurden als Zugänge Sérgio Pinto von<br />

Alemannia Aachen, Thomas Kleine von <strong>der</strong> SpVgg Greuther Fürth, Gaëtan Krebs von Racing Straßburg, Mike<br />

Hanke vom VfL Wolfsburg, Benjamin Lauth vom Hamburger SV und Christian Schulz von Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

verpflichtet. Mit Hanke wechselt dabei erstmals ein aktueller deutscher Nationalspieler nach Hannover. Dies war vor<br />

einigen Jahren, z. B. im Fall Brdaric, noch umgekehrt gewesen. Auch Fredi Bobic und Per Mertesacker, die über ihre<br />

Entwicklung bei Hannover 96 in die Nationalelf kamen, waren anschließend zu finanzstärkeren Vereinen<br />

gewechselt.<br />

Die erste Halbserie <strong>der</strong> Bundesliga-Saison 2007/08 beendete Hannover 96 mit 27 Punkten auf einem in etwa den<br />

Erwartungen entsprechenden siebten Platz. Die Saison beendete Hannover 96 mit 49 Punkten auf Platz acht und<br />

erreichte damit die beste Platzierung in <strong>der</strong> Bundesliga seit 1965, scheiterte jedoch erneut an <strong>der</strong><br />

UEFA-Cup-Qualifikation.<br />

Zur Saison 2008/09 verstärkte sich Hannover 96 mit Mario Eggimann vom Karlsruher SC, Florian Fromlowitz vom<br />

1. FC Kaiserslautern, Leon Balogun vom BFC Türkiyemspor 1978, Jan Schlaudraff vom FC Bayern München und<br />

Mikael Forssell von Birmingham City. Der Saisonbeginn verlief unbefriedigend: Nach drei Ligaspielen fand sich<br />

Hannover 96 mit 0:5 Toren und nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz wie<strong>der</strong>. In weiteren Verlauf <strong>der</strong><br />

Hinrunde stand eine positive Heimbilanz mit 16 Punkten und Siegen gegen Bayern München und den Hamburger<br />

SV einer katastrophalen Auswärtsbilanz mit nur einem Punkt gegenüber. 96 stand zum Jahreswechsel mit 17<br />

Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. In <strong>der</strong> Rückserie standen anfangs gute Heimspielergebnissen erneut<br />

<strong>aus</strong>schließlich Nie<strong>der</strong>lagen <strong>aus</strong>wärts gegenüber, ehe Hannover 96 acht Punkte <strong>aus</strong> den letzten vier Auswärtsspielen<br />

holte und in <strong>der</strong> gesamten Rückrundenbilanz mit 23 Zählern deutlich verbessert abschloss. Mit Platz 11 am Ende <strong>der</strong><br />

Saison war das Umfeld eher unzufrieden - <strong>der</strong> Aufwärtstrend war nach zwei Jahren Abstiegskampf, drei Jahren im<br />

unterem Mittelfeld, einem hoffnungsvollen achten Platz in <strong>der</strong> Vorsaison und den teuersten Spielereinkäufen <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte, um dieses Ziel zu erreichen, auf unerfreuliche Art zum ersten Mal gebrochen. Die Hauptschuld<br />

wurde Trainer Hecking angekreidet, dem in den Medien nachgesagt wurde, er könne die Mannschaft mit seinen<br />

Anweisungen nicht mehr erreichen.


Hannover 96 413<br />

Die Saison 2009/10: Entsetzen, Lähmung und Rettung<br />

Die Saison 2009/10 begann mit einem kleinen Fehlstart, nur einem Punkt in zwei Spielen und dem blamablen<br />

DFB-Pokal-Aus gegen den Viertligisten Eintracht Trier. Dem Fehlstart folgte die von Fans und Umfeld schon seit<br />

einigen Monaten gefor<strong>der</strong>te Entlassung von Trainer Hecking. Sein Nachfolger Andreas Bergmann lieferte zunächst<br />

eine positive Bilanz ab: Unter ihm holte die Mannschaft 15 Punkte <strong>aus</strong> den folgenden zehn Spielen und stand im<br />

Mittelfeld <strong>der</strong> Tabelle. Nach dem Tod von Nationaltorwart Robert Enke am 10. November 2009 erreichte die<br />

Mannschaft in den folgenden sechs Spielen nur einen Punkt und geriet erstmals seit 2004 wie<strong>der</strong> in Abstiegsgefahr.<br />

Trainer Bergmann wurde nach einer 0:3-Heimnie<strong>der</strong>lage gegen den Tabellenletzten Hertha BSC am ersten Spieltag<br />

<strong>der</strong> Rückrunde beurlaubt und wenige Stunden später durch Mirko Slomka ersetzt. Unter Slomka verlor 96 zunächst<br />

sechs weitere Bundesligaspiele, ehe die für den Verein beispiellose Negativserie mit nur einem Punkt <strong>aus</strong> nunmehr<br />

zwölf Spielen am 6. März 2010 mit einem 2:1-Sieg beim SC Freiburg endete. In <strong>der</strong> Folge fing 96 sich wie<strong>der</strong> und<br />

holte an den letzten zehn Spieltagen <strong>der</strong> Saison 16 Punkte, so dass <strong>der</strong> Klassenerhalt gesichert werden konnte. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Saison 2009/10 war 96 mit 33 Punkten auf Platz 15.<br />

Die Prägung <strong>der</strong> Saison durch den Tod Robert Enkes spiegelt sich am Ende in den erreichten Punkten überdeutlich<br />

wie<strong>der</strong>: 16 Punkte <strong>aus</strong> den ersten zwölf Spielen mit Enke, nur ein Punkt <strong>aus</strong> den folgenden zwölf Spielen nach<br />

seinem Tod und <strong>aus</strong> den letzten zehn Spielen wie<strong>der</strong>um 16 Punkte. Neben <strong>der</strong> Anstellung von Sportpsychologen<br />

hatte sich auch eine Solidaritätskampagne von Verein und verschiedenen Institutionen um Unterstützung für die<br />

verunsicherte Mannschaft bemüht.<br />

Mit einem 4:2 gegen Meisterschaftkandidat Schalke 04 am 30. Spieltag, einem 6:1 in letzten Heimspiel gegen<br />

Mönchengladbach und einem 3:0 am letzten Spieltag beim direkten Abstiegskonkurrenten VfL Bochum, für das die<br />

96-Fans trotz einer Kartenverkaufssperre für Gästefans über 40 Prozent <strong>der</strong> Tickets erwerben konnten und fast<br />

durchweg in rot gekleidet in Bochum erschienen waren, war 96 schließlich doch noch die sportliche Rettung<br />

gelungen.<br />

Ab 2010<br />

Nach dem Einstieg in die Saison 2010/11 mit dem Pokal<strong>aus</strong> im Elfmeterschießen gegen die Sportvereinigung 07<br />

Elversberg hatte Hannover 96 eine schwierige Woche. Sowohl <strong>der</strong> Trainer Mirko Slomka als auch <strong>der</strong> Manager Jörg<br />

Schmadtke standen unter Druck. Tatsächlich präsentierte sich Hannover 96 an<strong>der</strong>s, gewann die ersten beiden<br />

Bundesligaspiele gegen Eintracht Frankfurt und den FC Schalke 04 und hatte somit den besten Saisonstart seit über<br />

40 Jahren.


Hannover 96 414<br />

Die Profimannschaft<br />

Aktueller Spielerka<strong>der</strong><br />

Enke-Nachfolger Florian Fromlowitz<br />

Der Ivorer Didier Ya Konan kam <strong>aus</strong><br />

Hannovers Stürmer Mohammed<br />

Abdellaoue kam <strong>aus</strong> Oslo<br />

Trondheim Defensiv-Allroun<strong>der</strong> Christian Schulz<br />

Nummer Spieler Nationalität Im Verein seit Letzter Verein<br />

Tor<br />

1 Florian Fromlowitz 2008 1. FC Kaiserslautern<br />

14 Markus Miller 2010 Karlsruher SC<br />

20 Ron-Robert Zieler 2010 Manchester United


Hannover 96 415<br />

Abwehr<br />

4 Emanuel Pogatetz 2010 FC Middlesbrough<br />

5 Mario Eggimann 2008 Karlsruher SC<br />

6 Steven Cherundolo 1999 University of Portland<br />

15 Constant Djakpa 2009 Bayer 04 Leverkusen<br />

19 Christian Schulz 2007 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

21 Karim Haggui 2009 Bayer 04 Leverkusen<br />

23 Sofian Chahed 2009 Hertha BSC<br />

31 Tim Hofmann 2008 Eigene Jugend<br />

34 Konstantin R<strong>aus</strong>ch 2008 Eigene Jugend<br />

35 Christopher Avevor 2010 Eigene Jugend<br />

37 Felix Burmeister 2010 Eigene Jugend<br />

Mittelfeld<br />

3 Leon Andreasen 2009 FC Fulham<br />

7 Sérgio Pinto 2007 Alemannia Aachen<br />

8 Altin Lala 1998 Borussia Fulda<br />

16 DaMarcus Beasley 2010 Glasgow Rangers<br />

22 Valdet Rama 2009 FC Ingolstadt 04<br />

28 Lars Stindl 2010 Karlsruher SC<br />

30 Carlitos 2010 FC Basel<br />

33 Manuel Schmiedebach 2008 Hertha BSC<br />

36 Willi Evseev 2010 Eigene Jugend<br />

Angriff<br />

9 Mike Hanke 2007 VfL Wolfsburg<br />

11 Didier Ya Konan 2009 Rosenborg Trondheim<br />

13 Jan Schlaudraff 2008 FC Bayern München<br />

17 Moritz Stoppelkamp 2010 Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en<br />

25 Mohammed Abdellaoue 2010 Vålerenga Oslo<br />

32 Mikael Forssell 2008 Birmingham City


Hannover 96 416<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Nationalspieler<br />

(Stand: 17. August 2010):<br />

Abgänge<br />

• Arnold Bruggink (unbekannt)<br />

• Jacek Krzynówek (Karriereende)<br />

• Salvatore Zizzo (CD Chivas USA)<br />

• Uwe Gospodarek (Karriereende)<br />

• Vinicius (unbekannt)<br />

• Morten Jensen (KSV Hessen Kassel)<br />

• Jiří Štajner (Slovan Liberec)<br />

• Hanno Balitsch (Bayer 04 Leverkusen)<br />

• Jan Rosenthal (SC Freiburg)<br />

• Sofien Chahed (Holstein Kiel)<br />

• Ján Ďurica (war von Lokomotive Moskau <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Arouna Koné (war von FC Sevilla <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Hendrik Hahne (SV Babelsberg 03)<br />

• Élson Falcão da Silva (war vom VfB Stuttgart <strong>aus</strong>geliehen)<br />

Zugänge<br />

• Lars Stindl (Karlsruher SC)<br />

• Markus Miller (Karlsruher SC)<br />

• Emanuel Pogatetz (FC Middlesbrough)<br />

• Ron-Robert Zieler (Manchester United Reserves)<br />

• Moritz Stoppelkamp (Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en)<br />

• Felix Burmeister (Hannover 96 II)<br />

• Willi Evseev (eigene Jugend)<br />

• Christopher Avevor (eigene Jugend)<br />

• Carlitos (FC Basel)<br />

• Altin Lala (Albanien): 71 Spiele, 3 Tore<br />

• Karim Haggui (Tunesien: 66 Spiele, 5 Tore<br />

• Mikael Forssell (Finnland): 65 Spiele, 19 Tore<br />

• Steven Cherundolo (USA): 54 Spiele, 2 Tore<br />

• Mohammed Abdellaoue (Vålerenga Oslo)<br />

• DaMarcus Beasley (Glasgow Rangers)<br />

• Emanuel Pogatetz (Österreich): 37 Spiele, 2 Tore<br />

• Constant Djakpa (Elfenbeinküste): 21 Spiele<br />

• Leon Andreasen (Dänemark): 15 Spiele, 2 Tor<br />

• Mike Hanke (Deutschland): 12 Spiele, 1 Tor<br />

• Mario Eggimann (Schweiz): 9 Spiele<br />

• Jan Schlaudraff (Deutschland): 3 Spiele<br />

• Christian Schulz (Deutschland): 3 Spiele<br />

• Didier Ya Konan (Elfenbeinküste): 3 Spiele<br />

• Sofian Chahed (Tunesien): 2 Spiele<br />

• Mohammed Abdellaoue (Norwegen): 6 Spiele<br />

• DaMarcus Beasley (USA): 93 Spiele, 17 Tore<br />

Zwischen 1969 und 2003 hatte kein Spieler von Hannover 96 mehr ein Län<strong>der</strong>spiel für die deutsche<br />

Nationalmannschaft bestritten. Nach dem Aufstieg 2002 konnte zunächst im Jahr 2003 <strong>der</strong> bei an<strong>der</strong>en Vereinen<br />

gescheiterte Fredi Bobic bei 96 ein spektakuläres Bundesliga-Comeback feiern und anschließend in die<br />

Nationalmannschaft zurückkehren. Gleiches gelang 2004 auch Thomas Brdaric, <strong>der</strong> ebenfalls über eine


Hannover 96 417<br />

Leistungssteigerung als 96-Spieler wie<strong>der</strong> für Deutschland spielen durfte und an <strong>der</strong> EM 2004 teilnahm. Mit Per<br />

Mertesacker gelang einem Spieler <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 96-Jugend <strong>der</strong> Durchmarsch in die Bundesligamannschaft und 2005 in die<br />

deutsche Nationalelf. Das Debüt von Torwart Robert Enke in <strong>der</strong> DFB-Elf im März 2007 unter Joachim Löw gelang<br />

ihm nach drei starken Saisons bei Hannover 96 fast acht Jahre nach seiner ersten Nominierung für die<br />

Nationalmannschaft im Jahr 1999 unter Erich Ribbeck zum Confed Cup in Mexiko. Enke nahm als zweiter von drei<br />

Torwarten an <strong>der</strong> Europameisterschaft 2008 teil und stand nach dem Rücktritt von Jens Lehmann 2008 bei den<br />

meisten Län<strong>der</strong>spielen im Tor.<br />

Statistische Daten<br />

Fußball-Bundesliga (Stand: August 2010)<br />

Hannover 96 Ligazugehörigkeit und Platzierung seit 1963<br />

• Bundesliga-Zugehörigkeit: 23 Jahre (inkl. Saison 2010/11).<br />

• Bundesliga-Tabellenführer: viermal<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga: Platz 20<br />

• Eingesetzte Bundesliga-Spieler: 229<br />

• Meiste Bundesliga-Spiele: Jürgen Bandura (298)<br />

• Anzahl Bundesliga-Torschützen: 136<br />

• Meiste Bundesliga-Tore: Hans Siemensmeier (72)<br />

Zweite Fußball-Bundesliga: (Stand: August 2010)<br />

• Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga: 22 Jahre.<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> 2. Fußball-Bundesliga: Platz 4<br />

• Meiste Zweitliga-Spiele: Jörg Sievers (367)<br />

• Meiste Zweitliga-Tore: Dieter Schatzschnei<strong>der</strong> (131)<br />

Fußball-Europapokal<br />

• Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger: 1 Teilnahme, 2 Spiele (1 S, 1 N)<br />

• 1992/93<br />

• 1. Runde: SV Wer<strong>der</strong> Bremen - Hannover 96 3:1, 1:2<br />

• Messepokal: 7 Teilnahmen, 21 Spiele (6 S, 4 U, 11 N)<br />

• 1958/60<br />

• Gruppenspiele: Hannover 96 - AS Rom 1:3, 1:1<br />

• 1960/61<br />

• Gruppenspiele: Inter Mailand - Hannover 96 8:2, 6:1<br />

• 1961/62<br />

• Gruppenspiele: Hannover 96 - Espanyol Barcelona 0:1, 0:2<br />

• 1965/66<br />

• 2. Runde: Hannover 96 - FC Porto 5:0, 1:1<br />

• Achtelfinale: Hannover 96 - FC Barcelona 2:1, 0:1, 1:1 n.V. (Los für den FC Barcelona)<br />

• 1967/69


Hannover 96 418<br />

• 1. Runde: SSC Neapel - Hannover 96 4:0, 1:1<br />

• 1968/69<br />

• 1. Runde: Hannover 96 - Odense BK 3:2, 1:0<br />

• 2: Runde: AIK Stockholm - Hannover 96 4:2, 2:5<br />

• Achtelfinale: Leeds United - Hannover 96 5:1, 2:1<br />

• 1969/70<br />

• 1. Runde Hannover 96 - Ajax Amsterdam 2:1, 0:3<br />

Deutsche Fußball-Nationalmannschaft (Stand: August 2010)<br />

• Anzahl Nationalspieler: 14<br />

• Fritz Deike 25. August 1935 gegen Rumänien (1)<br />

• Edmund Malecki 25. August 1935 bis 26. März 1939 (5)<br />

• Helmut Sievert 27. September 1936 gegen Luxemburg (1)<br />

• Ludwig Männer 25. Juni 1937 bis 26. März 1939 (5)<br />

• Ludwig Pöhler 26. März 1939 gegen Luxemburg (1)<br />

• Johannes Jakobs 29. Juni 1939 gegen Estland (1)<br />

• Walter Rodekamp 12. Mai 1965 bis 6. Juni 1965 (3)<br />

• Hans Siemensmeyer 27. September 1967 bis 22. November 1967 (3)<br />

• Josef (Jupp) Heynckes 10. Mai 1969 gegen Österreich (1)<br />

• Fredi Bobic 20. November 2002 bis 11. Juni 2003 (7)<br />

• Thomas Brdaric 2. Juni 2004 bis 19. Juni 2004 (3)<br />

• Per Mertesacker 9. Oktober 2004 bis 4. Juli 2006 (29)<br />

• Robert Enke 28. März 2007 bis 10. November 2009 (8)<br />

• Mike Hanke seit 17. November 2007 (bisher 1)<br />

• Christian Schulz seit 11. August 2010 (bisher 1)<br />

• Anzahl Nationalmannschaftseinsätze: 70<br />

• Anzahl Nationalspieler in <strong>der</strong> deutschen Olympiamannschaft: 1<br />

• Dieter Schatzschnei<strong>der</strong> 16. November 1982 gegen Holland<br />

Trikotsponsoren<br />

• 1976–1977: Epon<br />

• 1977–1980: Frucade, Erfrischungsgetränkeindustrie<br />

• 1980–1984: Hanomag, Maschinenbau<br />

• 1984–1988: Feldschlößchen, Bier, Feldschlößchen Getränke AG, Braunschweig<br />

• 1988–1992: Nashua, Kopierer, Bürokommunikation<br />

• 1992–1995: Toto-Lotto, Lotterieanbieter<br />

• 1995–1996: Einbecker, Bier, Einbecker Brauh<strong>aus</strong> AG, zur Brau + Brunnen AG gehörig<br />

• 1996–1998: Gilde Pilsener, Bier, Gilde Brauerei AG<br />

• 1998–2000: Baan, Hersteller von Standardsoftware<br />

• 2000–2002: Gilde Ratskeller, Bier, Gilde Brauerei AG<br />

• 2002–2007: TUI, Touristikkonzern<br />

• 2007–2008: TUIfly, deutsche Fluggesellschaft (Tochterkonzern <strong>der</strong> TUI)<br />

• ab 2008/09: TUI, Touristikkonzern


Hannover 96 419<br />

96 – Alte Liebe<br />

96 – Alte Liebe ist die Vereinshymne von Hannover 96. Es wird vor und nach jedem Spiel von Hannover 96 von<br />

seinen Fans in <strong>der</strong> Kurve gesungen, ist allerdings neben dem Nie<strong>der</strong>sachsenlied auch ein gerne gespieltes Lied in den<br />

Festzelten auf dem Frühlingsfest Hannover, dem Schützenfest Hannover o<strong>der</strong> dem Oktoberfest Hannover.<br />

Entstanden ist die Hymne 1998 für die Benefizaktion <strong>der</strong> Fußballamateurabteilung von Hannover 96 „Saniert das<br />

Eilenriedestadion“. Komponiert und getextet haben die Hymne Martin Hylla und Kai Hoffmann. „96 – Alte Liebe“<br />

sollte ursprünglich „96 – alte Dame“ heißen, die Idee wurde jedoch in Hinblick auf an<strong>der</strong>e „alte Damen“ und die<br />

traditionell als „alte Dame des Fußballs“ bekannte Mannschaft von Hertha BSC schnell verworfen. Im Jahr 2002<br />

wurde „96 – Alte Liebe“ in einer Bearbeitung von Dete Kuhlmann neu aufgenommen und wird seitdem in dieser<br />

Version im Stadion gespielt.<br />

Trivia<br />

• Beim Einlaufen von Hannover 96 in <strong>der</strong> AWD-Arena wird "Rock You Like a Hurricane" von <strong>der</strong> hannoverschen<br />

Hard-Rock-Band Scorpions gespielt. Bei Einlaufen bei<strong>der</strong> Mannschaften wird "What You're Proposing" von<br />

Status Quo gespielt. Bei Toren wurde bis November 2009 "Nellie the Elephant" von <strong>der</strong> britischen Punkband Toy<br />

Dolls gespielt, seit Dezember 2009 wird auch hierbei auf "Rock you like a Hurricane" von den Scorpions zurück<br />

gegriffen, allerdings in einer Orchesterversion. [8]<br />

• Ein bekanntes Original des Vereins war <strong>der</strong> langjährige „Tafelmann“ Peter Neubauer.<br />

• In <strong>der</strong> Nachkriegszeit und bis in die 1980er Jahre war „Admiral Theo“, Theo Teller, ein Fanartikelverkäufer in<br />

einer Art Marineuniform, <strong>der</strong> während <strong>der</strong> Spiele mit seinen Fanartikeln das Stadion durchstreifte, eine Art<br />

Maskottchen von Hannover 96.<br />

• Fernsehmo<strong>der</strong>ator und Comedian Oliver Pocher bekennt in seinen Auftritten sehr häufig seine Anhängerschaft zu<br />

Hannover 96 und bekam dafür im Jahr 2005 die Ehrenmitgliedschaft des Vereins.<br />

• Tennisspieler Nicolas Kiefer ist ebenfalls bekennen<strong>der</strong> Fan von Hannover 96. Er bestritt 2006 einige<br />

Tennisturniere im 96-Trikot mit <strong>der</strong> Rückennummer 69.<br />

• Als erster Verein in <strong>der</strong> Bundesliga schoss Hannover 96 drei Eigentore in einem Spiel. In <strong>der</strong> Partie bei Borussia<br />

Mönchengladbach am 12. Dezember 2009 erzielte Karim Haggui zwei dieser Tore (15./90.+3), eines schoss<br />

Constant Djakpa (58.). [9] Das Spiel selbst endete 5:3 für Mönchengladbach.<br />

Fanfreundschaften und Rivalitäten<br />

Es besteht eine langjährige Fanfreundschaft mit dem Hamburger SV, diese wird inzwischen (2010) von großen<br />

Teilen <strong>der</strong> Fanszene bei<strong>der</strong> Vereine getragen. Freundschaftliche Verbindungen bestehen weiterhin zu Teilen <strong>der</strong><br />

Fanszene von Arminia Bielefeld und Odense BK <strong>aus</strong> Dänemark.<br />

Als Erzrivale seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bundesliga gilt Eintracht Braunschweig. Die Rivalität gründet sich auf eine<br />

schon seit langem bestehende Rivalität <strong>aus</strong> den 1960er und 1970er Jahren, als beide Vereine in <strong>der</strong> ersten o<strong>der</strong><br />

zweiten Liga spielten; sie flammte 1996-1998 noch einmal auf, als Hannover 96 zu Braunschweig in die<br />

Drittklasskeit abgestiegen war. Seit zwischen den Vereinen meist ein 2-Klassen-Abstand besteht (seit 2002 ist<br />

Hannover wie<strong>der</strong> erstklassig und Braunschweig in <strong>der</strong> Regel drittklassig), wird sie vor allem von Braunschweiger<br />

Seite gepflegt.<br />

Eine weit verbreitete Antipathie wurde seit 1997 außerdem gegenüber Energie Cottbus gepflegt; sie geht auf<br />

rassistische Übergriffe gegen Spieler von Hannover 96 und eine von Cottbusser Seite später eingestandene<br />

Flutlichtmanipulation in <strong>der</strong> Aufstiegsrelegation zur zweiten Bundesliga im Jahr 1997 zurück. Nachdem sich die<br />

Cottbusser Ende <strong>der</strong> 2000er Jahre mehrfach in den Spielen in Hannover hoch besiegen ließen und die Cottbusser<br />

Fans anschließend im Stadion mit Hannover mitfeierten, ebbte die Antipathie jedoch ab. Gegenüber Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

als einem <strong>der</strong> geographisch nächstgelegenem Bundesligavereine wird häufig ebenfalls eine Rivalität gepflegt.


Hannover 96 420<br />

Der VfL Wolfsburg wird von den meisten 96-Fans aufgrund <strong>der</strong> geringen Tradition und des kleinen und einseitig auf<br />

dem VW-Konzern aufbauenden Umfelds als nicht rivalitätsfähig angesehen und eher ignoriert.<br />

Kooperation mit TSV Hannover-Burgdorf<br />

Hannover 96 ist Kooperationspartner des Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf [10]<br />

Badminton<br />

Hannover 96 gehört im Badminton zu den Vereinen <strong>der</strong> ersten Stunde. 1958 gelang dem Verein mit dem Gewinn des<br />

Vizemeistertitels <strong>der</strong> größte Erfolg in dieser Sportart.<br />

Erfolge<br />

Saison Veranstaltung Disziplin Gold<br />

1980/1981 Deutsche Mannschaftsmeisterschaft<br />

U14<br />

Mannschaft Hannover 96<br />

1999/2000 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Dameneinzel Anne Laube (Hannover 96)<br />

2003/2004 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Damendoppel Anne Laube / Margarete Billian (Hannover 96 / TSG Augsburg)<br />

Saison Veranstaltung Disziplin Silber<br />

1957/1958 Deutsche Mannschaftsmeisterschaft Mannschaft Hannover 96<br />

1995/1996 Deutsche Einzelmeisterschaft O65 Damendoppel Anne Laube (Hannover 96) / Charlotte Huismann (Comet Braunschweig)<br />

1995/1996 Deutsche Einzelmeisterschaft U14 Herrendoppel Matthias Krawietz / Timo Teulings (Hannover 96)<br />

1996/1997 Deutsche Einzelmeisterschaft O50 Herreneinzel Walter Strootmann (Hannover 96)<br />

1998/1999 Deutsche Einzelmeisterschaft O65 Damendoppel Anne Laube (Hannover 96) / Margarete Billian (TSG Augsburg)<br />

1998/1999 Deutsche Einzelmeisterschaft O65 Mixed Philipp Siebenhaar (TV Mainz-Zahlbach) / Anne Laube (Hannover 96)<br />

1999/2000 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Mixed Herbert Heideck / Anne Laube (SV Wilhelmshaven / Hannover 96)<br />

2002/2003 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Mixed Herbert Heideck / Anne Laube (SV Wilhelmshaven / Hannover 96)<br />

Saison Veranstaltung Disziplin Bronze<br />

2000/2001 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Dameneinzel Anne Laube (Hannover 96)<br />

2001/2002 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Mixed Herbert Heideck / Anne Laube (SV Wilhelmshaven / Hannover 96)<br />

2003/2004 Deutsche Einzelmeisterschaft O70 Mixed Herbert Heideck / Anne Laube (SV Wilhelmshaven / Hannover 96)<br />

2006/2007 Deutsche Einzelmeisterschaft O60 Herreneinzel Walter Strootmann (Hannover 96)<br />

Weitere Mannschaften und Sparten von Hannover 96<br />

Stand: Saison 2006/2007<br />

• Fußball:<br />

• U23-Amateurmannschaft (Oberliga Nord)<br />

• Frauen<br />

• Altliga<br />

• Jugendmannschaften: U19 (A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost), U17 (B-Junioren Regionalliga Nord), U16<br />

• Billard<br />

(B-Junioren Nie<strong>der</strong>sachsenliga), U15 (C-Junioren Regionalliga Nord) sowie U14 bis U7<br />

• Gymnastik


Hannover 96 421<br />

• Leichtathletik<br />

• Tennis<br />

• Tischtennis<br />

• Triathlon<br />

Literatur<br />

• Danyel Reiche: Verrückt nach den Roten. Aus dem Leben eines Hannover 96 Fans. Verlag Die Werkstatt,<br />

Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-601-0<br />

• Hardy Grüne: Notbremse: Die Roten. Die Geschichte von Hannover 96. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2006,<br />

ISBN 3-89533-537-1<br />

• Katja Lembke: Kicker Edition: Kult um den Ball. Auf den Spuren des Fußballs. Katalog zur Ausstellung im<br />

Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, 2006, Seite 94-100, ISSN 1613-2297<br />

• Hardy Grüne: Legendäre Fußballvereine. Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven.<br />

Agon-Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8<br />

• Lorenz Peiffer, Gunter A. Pilz: Das Wun<strong>der</strong> <strong>aus</strong> Hannover. Hannover 96 – 50 Jahre Deutscher Fußballmeister.<br />

Dokumentation <strong>der</strong> gleichnamigen Ausstellung im Neuen Rath<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Stadt Hannover vom 16.-27. Juni 2004.<br />

Verlag NORDmedia, GmbH Hannover<br />

• Ralf Hansen: FAN Eine Stadt fiebert mit. Eine Saison in Bil<strong>der</strong>n. Britta Schmidt – CXC connexconsult, Hannover<br />

2003, ISBN 3-937424-00-8<br />

• Hardy Grüne: Notbremse: Festtage an <strong>der</strong> Leine. Die Geschichte von Hannover 96. Verlag Die Werkstatt,<br />

Göttingen 2002, ISBN 3-89533-373-5<br />

• Lorenz Peiffer, Gunter A. Pilz: Hannover 96. 100 Jahre – Macht an <strong>der</strong> Leine. Schlütersche, Hannover 1996,<br />

ISBN 3-87706-475-2<br />

• Hardy Grüne: Der Ball. Der Rasen. Die Roten. Agon Sportverlag, Kassel 1995, ISBN 3-928562-77-0<br />

• Kl<strong>aus</strong> Dansbach, Bernhard Heck: Die Triumphe <strong>der</strong> Roten. Deutscher Meister 1938, 1954; DFB-Pokalsieger<br />

1992. press line Verlag GmbH, Essen 1993, ISBN 3-926983-23-X<br />

• Hardy Grüne, Thorsten Schmidt, Frank Willig: Rote Liebe. Die Geschichte von Hannover 96. Verlag Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-676-8<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Homepage des Vereins [1]<br />

• Webseite <strong>der</strong> Badminton-Abteilung [11]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. hannover96. de/<br />

[2] Chronik von Hannover 96 (http:/ / www. hannover96. de/ CDA/ ueber-96/ historie/ chronik2. html), aufgerufen am 12. August 2009<br />

[3] Bericht ber die deutsche Meisterschaft 1938 (http:/ / www. hannover96. de/ CDA/ ueber-96/ historie/ erfolge/ deutscher-meister-1938. html),<br />

aufgerufen am 12. August 2009<br />

[4] NFV Nie<strong>der</strong>sachsen <strong>Fussball</strong> Journal, 08/2010, Seite 9 sowie Lorenz Peiffer/Gunter A. Pilz, Hannover 96, 100 Jahre Macht an <strong>der</strong> Leine,<br />

Hannover 1996, Seite 152<br />

[5] ebd.<br />

[6] Ulrich Homann(Hg.), Höllenglut an Himmelfahrt, Die Geschichte <strong>der</strong> Aufstiegsrunden zur Fußballbundesliga 1963-1974, Essen 1990, Seite<br />

130. Vornamen <strong>aus</strong> Rote Liebe, Die Geschichte von Hannover 96, Göttingen 2009<br />

[7] hardy Grüne/Thorsten Schmidt/Frank Willig, Rote Liebe, Die Geschichte von Hannover 96, Göttingen 2009, Seite 169<br />

[8] Infos zur NDR 2-Fanshow (http:/ / www. hannover96. de/ CDA/ aktuelles/ news/ detailansicht. html?tx_ttnews[tt_news]=47965&<br />

cHash=ca3a761df1), aufgerufen am 9. Mai 2010<br />

[9] Hannover schreibt Geschichte (http:/ / www. n-tv. de/ sport/ fussball/ Hannover-schreibt-Geschichte-article637344. html), ntv.de abgerufen<br />

am 13. Dezember 2009<br />

[10] Kooperation mit TSV Hannover-Burgdorf (http:/ / www. handball-hannover. de/ aktuelles/ kooperationsvertrag-mit-hannover-96. html)


Hannover 96 422<br />

[11] http:/ / www. hannover96-badminton. de/<br />

1. FC Kaiserslautern<br />

1. FC Kaiserslautern<br />

Voller Name 1. Fußball-Club Kaiserslautern (1.FCK) e.V.<br />

Ort Kaiserslautern, Deutschland<br />

Gegründet 2. Juni 1900<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Stadion Fritz-Walter-Stadion<br />

Plätze<br />

49.780 [1]<br />

Vorstand Stefan Kuntz (Vorsitzen<strong>der</strong>)<br />

Fritz Grünewalt<br />

Johannes Ohlinger<br />

Trainer Marco Kurz<br />

Homepage<br />

www.fck.de [2]<br />

Liga 1. Bundesliga<br />

2009/10 1. Platz (2. Bundesliga)<br />

Der 1. FC Kaiserslautern (kurz: 1. FCK o<strong>der</strong> FCK; Spitzname: Die „Roten Teufel“) ist ein Sportverein <strong>aus</strong><br />

Kaiserslautern, <strong>der</strong> vor allem durch seine Fußballabteilung deutschlandweit bekannt ist. Die Profi-Fußballer des FCK<br />

spielen in <strong>der</strong> Saison 2010/11 in <strong>der</strong> 1. Bundesliga und gehören mit vier Deutschen Meisterschaften und zwei<br />

DFB-Pokalsiegen zu den erfolgreichsten Mannschaften des Landes. Aktuell belegt <strong>der</strong> FCK den achten Platz in <strong>der</strong><br />

Ewigen Tabelle <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Der Verein hat mehr als 15.000 Mitglie<strong>der</strong> (Stand Juli 2010). [3] Neben <strong>der</strong> Fußballabteilung unterhält <strong>der</strong> 1. FC<br />

Kaiserslautern auch Sportarten wie Basketball, Boxen, Handball, Hockey, Leichtathletik, Running und Triathlon.<br />

Internationale Erfolge des Vereins waren unter an<strong>der</strong>em das Erreichen des Champions-League-Viertelfinals 1999<br />

und die zweimaligen Teilnahme am UEFA-Pokal-Halbfinale. Einmalig ist, dass <strong>der</strong> FCK in <strong>der</strong> Saison 1997/98 als<br />

Aufsteiger die Meisterschaft gewann. Heimstätte <strong>der</strong> Fußballer ist das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern,<br />

benannt nach dem Kapitän <strong>der</strong> DFB-Nationalelf, die 1954 den Weltmeistertitel gewann.


1. FC Kaiserslautern 423<br />

Stammbaum<br />

„Stammbaum“ <strong>der</strong> Vorgängervereine des 1. FC Kaiserslautern<br />

Historische Entwicklung <strong>der</strong> Logos<br />

des Vereins. FC Palatia um 1901, FV<br />

Kaiserslautern (2) um 1909–1929,<br />

SV Phönix um 1910–1929, FV<br />

Phönix um 1929–1931;,und 1. FC<br />

1932–1955, 1955–1969 bzw. 2010-,<br />

und 1969–2010<br />

• Der FV 1900 war 1919 Gründungsmitglied <strong>der</strong> Bezirksliga, jedoch stieg er 1923 ab.<br />

Geschichte<br />

Gauliga (1933−1945)<br />

Der 1. FC Kaiserslautern (bis 1932 FV<br />

Phönix Kaiserslautern) entstand am<br />

28. Mai 1929 durch Fusion <strong>der</strong><br />

Kaiserslautrer Vereine SV Phönix 1910<br />

und FV 1900. Letzterer war wie<strong>der</strong>um<br />

das Produkt des Zusammenschlusses<br />

<strong>der</strong> drei Vereine FC 1900, FC Palatia<br />

1901 und FC Bavaria 1902 am 1.<br />

März 1909. Der FC 1900 schließlich<br />

entstand am 2. Juni 1900 durch Fusion<br />

des Fußballclubs Germania 1896 und<br />

<strong>der</strong> Fußballgesellschaft 1899.<br />

Erfolge <strong>der</strong> Vorgängervereine<br />

• Der FC 1900 erreichte 1909 mit<br />

dem Gewinn <strong>der</strong> Meisterschaft des<br />

Westkreises des Süddeutschen<br />

Fußball-Verbands den ersten Erfolg<br />

<strong>der</strong> Vereinsgeschichte. Bis 1914<br />

gehörte <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong><br />

Westkreisliga an.<br />

Zwei Jahre nach dem Wie<strong>der</strong>aufstieg in die Bezirksliga qualifizierte sich <strong>der</strong> FCK 1933 als Zweitplatzierter für die<br />

neu gegründete Gauliga. Zwei Jahre später stieg <strong>der</strong> FCK wie<strong>der</strong> in die Bezirksliga ab, bevor er 1937 in die Gauliga<br />

zurückkehrte. Doch bereits ein Jahr später stiegen sie wie<strong>der</strong> ab, um im folgenden Jahr den Wie<strong>der</strong>aufstieg zu<br />

schaffen. Bis 1944, als <strong>der</strong> Spielbetrieb <strong>der</strong> Gauliga kriegsbedingt beendet werden musste, spielte <strong>der</strong> FCK weiter in<br />

dieser Liga. 1942 gewannen die Pfälzer die Meisterschaft im Gau Westmark. Damit waren sie erstmals für die<br />

Endrunde um die deutsche Meisterschaft qualifiziert, schieden aber mit einem 3:9 gegen den FC Schalke 04 bereits<br />

in <strong>der</strong> Vorrunde <strong>aus</strong>. Im letzten Kriegsjahr bildete <strong>der</strong> FCK eine Kriegsspielgemeinschaft mit dem VfR<br />

Kaiserslautern, die aber kein Pflichtspiel mehr <strong>aus</strong>tragen konnte.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1938/39 war Fritz Walter erstmals für den FCK aktiv. Am 14. Juli 1940 debütierte <strong>der</strong> damals<br />

19-jährige Walter auch beim 9:3 <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft gegen Rumänien. In diesem Spiel gelangen ihm<br />

drei Tore. Walter wurde damit erster Nationalspieler des FCK.


1. FC Kaiserslautern 424<br />

Oberliga (1945−1963)<br />

In <strong>der</strong> Oberliga Südwest war <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern lange das Maß<br />

aller Dinge. In den ersten 13 Jahren wurden die Pfälzer zehnmal<br />

Meister und zweimal Vizemeister und mit <strong>der</strong> Meisterschaft 1947 und<br />

1948 gleichzeitig Französischer Zonenmeister. Erst ab 1958 verlor <strong>der</strong><br />

FCK den Kontakt zur Tabellenspitze, wurde Dritter, Fünfter und<br />

zweimal Vierter, ehe 1963 im letzten Oberligajahr eine weitere<br />

Südwestmeisterschaft gelang.<br />

Auch überregional war <strong>der</strong> FCK in dieser Phase erfolgreich. Nach<br />

Siegen in <strong>der</strong> Endrunde <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft gegen den TSV<br />

1860 München und den TuS Neuendorf erreichten die Pfälzer 1948<br />

erstmals das Finale, in welchem sie gegen den 1. FC Nürnberg mit 1:2<br />

unterlagen. Im darauffolgenden Jahr wurden die Roten Teufel nach<br />

einem 2:1 gegen Kickers Offenbach Dritter in <strong>der</strong> deutschen<br />

Meisterschaft.<br />

Am 30. Juni 1951 wurde <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern nach einem 2:1 über<br />

Preußen Münster erstmals Deutscher Fußballmeister. Die zweite<br />

Meisterschaft konnte <strong>der</strong> FCK am 21. Juni 1953 nach einem 4:1 im<br />

Finale gegen den VfB Stuttgart feiern. Das Finale um die Deutsche<br />

Meisterschaft 1954 verloren die Pfälzer völlig überraschend mit 1:5<br />

gegen Hannover 96.<br />

Trotz erheblicher Proteste seitens <strong>der</strong> Medien ignorierte <strong>der</strong><br />

Bundestrainer Sepp Herberger diese peinliche Nie<strong>der</strong>lage und baute<br />

das deutsche Team für die Weltmeisterschaft 1954 trotzdem um das<br />

FCK-Gerüst Fritz Walter, Ottmar Walter, Werner Liebrich, Horst<br />

Die fünf Kaiserslautrer WM-Helden von Bern. In<br />

Bronze vor dem Fritz-Walter-Stadion in<br />

Kaiserslautern. Von links nach rechts: Werner<br />

Liebrich, Fritz Walter, Werner Kohlmeyer, Horst<br />

Eckel, Ottmar Walter.<br />

Plastik „Elf-Freunde-Kreisel“<br />

Eckel und Werner Kohlmeyer auf. Herbergers Mut wurde belohnt: Am 4. Juli 1954 wurde Deutschland mit den fünf<br />

Pfälzern erstmals Fußball-Weltmeister.<br />

Am 26. Juni 1955 nahm <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern zum letzten Mal am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft teil.<br />

Er unterlag gegen Rot-Weiss Essen mit 3:4. In den späten Fünfzigern und frühen Sechzigern, nachdem die<br />

WM-Helden und an<strong>der</strong>e wichtige Spieler ihre Karriere beendet hatten, war <strong>der</strong> FCK nicht mehr die dominierende<br />

Mannschaft in <strong>der</strong> Oberliga Südwest. Rechtzeitig zur Einführung <strong>der</strong> Bundesliga gelang aber 1962/63 noch einmal<br />

die Südwestmeisterschaft.<br />

Am 13. September 1961 standen die Roten Teufel erstmals im Finale um den DFB-Pokal, zogen allerdings mit 0:2<br />

gegen Wer<strong>der</strong> Bremen den Kürzeren.


1. FC Kaiserslautern 425<br />

Durchgehend Bundesligist (1963−1996)<br />

In <strong>der</strong> Saison 1963/64 war <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern eines von 16<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bundesliga. Die erste Saison beendeten die Pfälzer<br />

auf dem zwölften Tabellenplatz. In den Folgejahren hatte <strong>der</strong> FCK selten<br />

Kontakt zur Tabellenspitze und spielte oft gegen den Abstieg. Am 1. Juli 1972<br />

erreichte <strong>der</strong> FCK zum zweiten Mal das DFB-Pokalfinale, unterlag aber erneut,<br />

diesmal mit 0:5 gegen den FC Schalke 04.<br />

Am 13. September 1972 bestritt <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern sein erstes<br />

Europapokalspiel. Beim englischen Vertreter Stoke City gab es eine<br />

1:3-Nie<strong>der</strong>lage. Nach einem 4:0 im Rückspiel drang <strong>der</strong> FCK bis ins<br />

Viertelfinale vor, wo Borussia Mönchengladbach Endstation war. 1976 verloren<br />

die Roten Teufel auch ihr drittes DFB-Pokalfinale, diesmal mit 0:2 gegen den<br />

Hamburger SV. Auch im Jahre 1981 konnten die Pfälzer mit einem 1:3 gegen<br />

Eintracht Frankfurt das Endspiel nicht gewinnen.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1981/82 konnte <strong>der</strong> 1. FCK seinen bis dahin größten<br />

internationalen Erfolg feiern. Im UEFA-Pokal drang man bis ins Halbfinale vor<br />

und unterlag dort dem IFK Göteborg, nachdem man im Viertelfinale Real<br />

Madrid mit einem 5:0 im Rückspiel – das Hinspiel ging noch 1:3 verloren –<br />

Logo des 1. FCK, Logo zur FIFA<br />

WM 2006 und <strong>der</strong> Teufel vom<br />

Betzenberg am Fritz-Walter-Stadion<br />

Vereinslogo von 1969 bis 2010<br />

<strong>aus</strong>geschaltet hatte. 1987/88 war die Mannschaft dem Abstieg nahe, mit dem im November 1987 verpflichteten Sepp<br />

Stabel gelang aber noch die Rettung. Nach einer soliden Spielzeit 1988/89 geriet <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> Folgesaison unter<br />

Trainer Gerd Roggensack erneut in Abstiegsgefahr, doch die Rückkehr von Trainer Karl-Heinz Feldkamp führte<br />

dazu, dass doch noch <strong>der</strong> Klassenerhalt gelang. Am 19. Mai 1990 konnten die Lautrer im fünften Anlauf den<br />

DFB-Pokal endlich in den Händen halten. Im Finale gab es ein 3:2 gegen Wer<strong>der</strong> Bremen. Im darauffolgenden Jahr<br />

gelang dem FCK mit dem Gewinn <strong>der</strong> dritten deutschen Meisterschaft eine riesige Überraschung. Zudem wurde<br />

Stefan Kuntz in dieser Saison, als bisher einziger Spieler des FCK, zum Fußballer des Jahres gekürt, die Mannschaft<br />

wurde zur Mannschaft des Jahres 1991 gewählt.<br />

Zum Ende <strong>der</strong> Saison 1991/92 (5. Platz) beendete „Kalli“ Feldkamp sein Engagement beim FCK. Sein Nachfolger<br />

wurde Rainer Zobel, <strong>der</strong> zuvor bei den Stuttgarter Kickers tätig war. Zobel trat in <strong>der</strong> Pfalz ein schweres Erbe an –<br />

und scheiterte. Lautern verpasste 1992/93 mit einem achten Platz die Qualifikation für den UEFA-Pokal, Zobels<br />

Zweijahresvertrag wurde nach Saisonende vorzeitig aufgelöst. [4]<br />

Unter Zobel-Nachfolger Friedel R<strong>aus</strong>ch konnte sich <strong>der</strong> FCK wie<strong>der</strong> im Spitzenfeld <strong>der</strong> Tabelle etablieren, 1994<br />

errang <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern Platz zwei hinter dem FC Bayern; gegen Ende <strong>der</strong> Saison war dem Verein eine<br />

Siegesserie gelungen, die den Abstand zum Rekordmeister auf einen Punkt verkürzt hatte.<br />

Der A<strong>der</strong>lass nach Ende <strong>der</strong> Saison 1994/1995 (4. Tabellenplatz), als Ciriaco Sforza und Stefan Kuntz den Verein<br />

verließen, konnte nicht kompensiert werden. So stieg <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern in <strong>der</strong> Bundesligasaison 95/96<br />

erstmals <strong>aus</strong> <strong>der</strong> ersten Bundesliga ab; im letzten Spiel hätten die Roten Teufel einen Sieg gegen den unmittelbaren


1. FC Kaiserslautern 426<br />

Konkurrenten im Abstiegskampf Bayer 04 Leverkusen gebraucht. Nachdem Pavel Kuka die Lautrer in Führung<br />

gebracht hatte, erzielte die „Werkself“ in <strong>der</strong> 82. Minute den Ausgleich. Nur eine Woche später gewann <strong>der</strong> Verein<br />

zum zweiten Mal in <strong>der</strong> Vereinsgeschichte den DFB-Pokal (im Finale 1:0 gegen den Karlsruher SC durch ein<br />

Freistoßtor von Martin Wagner).<br />

Vom Bundesliga-Absteiger zur Meisterschaft (1996−2001)<br />

Trotz des Abstiegs blieb die Mannschaft im Kern zusammen. Das<br />

Präsidium um Norbert Thines trat allerdings zurück und <strong>der</strong> FCK<br />

bekam einen neuen Aufsichtsrat, u.a. mit Jürgen Friedrich, <strong>der</strong> bereits<br />

zweimal Präsident des Vereins war, Robert Wieschemann und<br />

Ex-Trainer Karl-Heinz Feldkamp. Als neuer Präsident wurde später<br />

Hubert Keßler bestimmt. Sportlicher Leiter wurde Hans-Peter Briegel,<br />

<strong>der</strong> auf Reiner Geye folgte. Zwei Wochen vor Saisonstart wurde<br />

schließlich Trainer Eckhard Krautzun von Otto Rehhagel abgelöst. Im<br />

Europapokal <strong>der</strong> Pokalsieger erfolgte bereits in <strong>der</strong> ersten Runde gegen<br />

Roter Stern Belgrad das Aus. Nach einem 1:0 im Hinspiel gewann <strong>der</strong><br />

jugoslawische Vertreter das Rückspiel mit 4:0 nach Verlängerung.<br />

Auch im DFB-Pokal schied man in <strong>der</strong> ersten Runde <strong>aus</strong>.<br />

Regionalligist Greuther Fürth besiegte die Pfälzer mit 1:0 Toren. In <strong>der</strong><br />

Liga gelang jedoch mit nur vier Saisonnie<strong>der</strong>lagen letztlich souverän<br />

Briefmarke von 1998 zur Fußballmeisterschaft<br />

<strong>der</strong> sofortige Wie<strong>der</strong>aufstieg als Zweitligameister; das 7:6 gegen den SV Meppen am letzten Spieltag stellt das bis<br />

heute torreichste Spiel <strong>der</strong> zweiten Bundesliga dar.<br />

Ein Jahr später folgte <strong>der</strong> sensationelle Gewinn <strong>der</strong> vierten Deutschen Meisterschaft. Der Titelgewinn als Aufsteiger<br />

1998 stellte ein Novum in <strong>der</strong> Geschichte des deutschen Fußballs dar, was mit <strong>der</strong> zweiten Wahl zur Mannschaft des<br />

Jahres nach 1991 belohnt wurde. Bereits am ersten Spieltag wurde <strong>der</strong> FC Bayern München <strong>aus</strong>wärts besiegt, <strong>der</strong><br />

den gesamten Saisonverlauf über den Lauterern im Meisterschaftskampf „hinterherhinken“ sollte. Ab dem vierten<br />

Spieltag wurde die Tabellenführung nicht mehr <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hand gegeben. Genau wie in <strong>der</strong> Vorsaison wurden nur vier<br />

Spiele verloren.<br />

1998/99 erreichte <strong>der</strong> FCK in <strong>der</strong> Champions League das Viertelfinale und<br />

belegte in <strong>der</strong> Bundesliga den fünften Platz, nachdem man eine Teilnahme an<br />

<strong>der</strong> Qualifikation zur Champions League durch eine 1:5-Nie<strong>der</strong>lage im letzten<br />

Spiel gegen Eintracht Frankfurt verspielt hatte. Mit namhaften Neuzugängen<br />

wie Youri Djorkaeff und Mario Basler erreichte <strong>der</strong> FCK am Ende <strong>der</strong> Saison<br />

1999/2000 das vorgegebene Ziel, auch in <strong>der</strong> nächsten Saison international zu<br />

spielen, mit einem erneuten fünften Platz, auch wenn sechs Heimnie<strong>der</strong>lagen<br />

einen bitteren Beigeschmack hinterließen. Im UEFA-Pokal schied man in <strong>der</strong><br />

dritten Runde <strong>aus</strong>. In <strong>der</strong> Spielzeit 2000/01 trat Otto Rehhagel nach einem<br />

misslungenen Saisonstart mit nur sechs Punkten <strong>aus</strong> sechs Spielen zurück.<br />

Absturz in die untere Tabellenhälfte und erneuter Abstieg<br />

(2001−2006)<br />

Am Ende <strong>der</strong> Ära Rehhagel und danach geriet <strong>der</strong> FCK sowohl sportlich als<br />

auch finanziell in Schwierigkeiten. Letztere rührten daher, dass in den<br />

Eintrittskarte <strong>der</strong> Saison 2000/2001


1. FC Kaiserslautern 427<br />

Folgejahren Spieler mit internationaler Erfahrung wie Taribo West, Steffen Freund, Christian Nerlinger, Carsten<br />

Jancker und Stefan Malz geholt wurden, die sich jedoch alle als Fehleinkäufe erwiesen.<br />

Unter Rehhagel-Nachfolger Andreas Brehme war <strong>der</strong> sportliche Erfolg noch kurzfristig wie<strong>der</strong> vorhanden. So stand<br />

<strong>der</strong> FCK Ende März 2001 im UEFA-Cup-Halbfinale gegen Deportivo Alavés, sowie auf Platz 3 <strong>der</strong><br />

Bundesligatabelle. Von diesem Zeitpunkt an erfolgte ein totaler sportlicher Einbruch, <strong>der</strong> wenig später durch den<br />

bekannt gewordenen Finanzskandal um die Führungsriege <strong>der</strong> FCK-Verantwortlichen flankiert wurde. Der FCK<br />

schied chancenlos <strong>aus</strong> dem UEFA-Pokal-Wettbewerb <strong>aus</strong>, schloss nach einem katastrophalen Saisonfinale die<br />

Spielrunde lediglich auf Platz 8 ab und verpasste den Einzug in den UEFA-Pokal-Wettbewerb. Zum Auftakt <strong>der</strong><br />

Saison 2001/02 gewann <strong>der</strong> FCK die ersten sieben Spiele hintereinan<strong>der</strong> und stellte damit den Rekord des FC Bayern<br />

München ein, belegte jedoch am Saisonende nur einen enttäuschenden 7. Platz.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2002/03 schien <strong>der</strong> Verein praktisch abgestiegen und kurz vor <strong>der</strong> Insolvenz, doch <strong>der</strong><br />

Brehme-Nachfolger Eric Gerets brachte den Verein sportlich wie<strong>der</strong> in die Spur und sicherte mit einer sensationellen<br />

Rückrunde den Klassenerhalt. Einen weiteren Erfolg gab es noch im Jahre 2003, als <strong>der</strong> FCK erneut das<br />

DFB-Pokalfinale erreichte, in dem er allerdings gegen den FC Bayern München mit 1:3 unterlag. In finanzieller<br />

Hinsicht konnte <strong>der</strong> Verein mit Hilfe des Vorstandsvorsitzenden René C. Jäggi weitgehend saniert werden, jedoch<br />

mit starker Beteiligung des Landes Rheinland-Pfalz sowie dem Verkauf des vereinseigenen Stadions. In <strong>der</strong> Saison<br />

2003/04 geriet <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern erneut in Abstiegsnöte.<br />

Gerets musste seinen Stuhl für Kurt Jara räumen, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um den Klassenerhalt schaffte. Nach einer soliden<br />

Saison 2004/05, die jedoch mit <strong>der</strong> Entlassung des bei den Fans ungeliebten Kurt Jara mit dem 12. Tabellenplatz zu<br />

Ende ging, setzte <strong>der</strong> FCK für die Saison 2005/06 mit Michael Henke zunächst auf einen jungen Trainer. Bereits<br />

wenig später musste dieser wegen mangelnden Erfolges dem ehemaligen FCK-Spieler Wolfgang Wolf als Trainer<br />

weichen. Doch auch Wolf konnte den Abstieg nicht verhin<strong>der</strong>n, sodass <strong>der</strong> FCK in <strong>der</strong> Saison 2005/06 zum zweiten<br />

Mal in seiner Vereinsgeschichte nach 1996 <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 1. Bundesliga abstieg. Am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 2005/2006<br />

am 13. Mai 2006 reichte ein 2:2-Remis gegen den direkten Konkurrenten VfL Wolfsburg nicht, um die Klasse zu<br />

erhalten.<br />

Vier Jahre Zweitklassigkeit (2006–2010)<br />

Trotz Abstieg meldeten sich innerhalb von zwei Monaten über 1.000<br />

neue Mitglie<strong>der</strong> beim FCK an und hoben die Mitglie<strong>der</strong>anzahl auf rund<br />

11.100 an, die bis Ende November 2006 auf rund 11.500 weiter<br />

zunahm.<br />

Die Saison 2006/07 verlief für die Pfälzer dennoch enttäuschend. Trotz<br />

eines vierten Rangs zur Winterp<strong>aus</strong>e und nur zwei Punkten Rückstand<br />

auf einen Aufstiegsplatz wurde <strong>der</strong> Verein mit nur 23 Zählern in <strong>der</strong><br />

Rückrunde Sechster, weshalb Wolfgang Wolf noch während <strong>der</strong><br />

Saison entlassen wurde. Der bisherige Co-Trainer Wolfgang Funkel<br />

übernahm den Posten des Cheftrainers bis Saisonende.<br />

Fritz-Walter-Stadion<br />

Der Verein schickte unter dem neuverpflichteten Coach Kjetil Rekdal in <strong>der</strong> Saison 2007/08 eine junge Mannschaft<br />

mit <strong>der</strong> Zielsetzung „oberes Tabellendrittel“ auf den Platz, die jedoch nach <strong>der</strong> Hinrunde einen Abstiegsplatz belegte.<br />

Nach <strong>der</strong> 1:2-Nie<strong>der</strong>lage im Heimspiel gegen 1860 München am 19. Spieltag zog <strong>der</strong> Vorstand die Konsequenzen<br />

<strong>aus</strong> dem sportlichen Misserfolg und stellte Rekdal frei. Bis zur Verpflichtung von Milan Šašić als Cheftrainer war<br />

Alois Schwartz Interimstrainer. Unter Šašić gelang eine gewisse Aufholjagd, wenngleich sich <strong>der</strong> Verein bis zum<br />

vorletzten Spieltag auf einem Abstiegsplatz befand. Der letzte Spieltag brachte ein Fernduell des 1. FC<br />

Kaiserslautern mit dem VfL Osnabrück, dem FC Augsburg und den Kickers Offenbach mit sich, die den vierten und


1. FC Kaiserslautern 428<br />

letzten Absteiger in die zur Folgesaison neu gegründete 3. Liga unter sich <strong>aus</strong>machten. Der FCK schaffte schließlich<br />

mit einem 3:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln den Klassenerhalt, während Offenbach mit einer 0:3-Nie<strong>der</strong>lage<br />

gegen Osnabrück den kürzeren zog und absteigen musste.<br />

In <strong>der</strong> darauffolgenden Saison wurde Milan Šašić nach schlechten Leistungen des Teams in <strong>der</strong> Rückrunde und<br />

internen Querelen am 4. Mai, drei Tage nach einer 1:5-Nie<strong>der</strong>lage bei Hansa Rostock, entlassen. So belegte <strong>der</strong> FCK<br />

zum Ende <strong>der</strong> Hinrunde noch den zweiten Tabellenplatz, zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Trennung lagen die Roten Teufel<br />

nurmehr auf Platz sechs. Als Interimstrainer wurde erneut Alois Schwartz eingestellt <strong>der</strong> die Mannschaft in den<br />

letzten Spielen <strong>der</strong> Saison leitete. Der Verein belegte letztlich den 7. Platz.<br />

Im Sommer 2009 wurde Marco Kurz, <strong>der</strong> in seiner bisherigen Trainerlaufbahn<br />

keine großen Erfolge feiern konnte, als neuer Cheftrainer verpflichtet. Die<br />

Mannschaft startete mit dem Weiterkommen im DFB-Pokal und zwei Siegen in<br />

<strong>der</strong> Bundesliga gut in die Saison. Am 7. Spieltag stand man schließlich zum<br />

ersten Mal auf Platz eins <strong>der</strong> Tabelle. Die guten Leistungen bestätigte <strong>der</strong> FCK<br />

im Verlauf <strong>der</strong> Hinrunde und wurde so souverän mit 39 Punkten Herbstmeister.<br />

In <strong>der</strong> Rückrunde gab man den ersten Tabellenplatz nicht mehr her und hatte am<br />

32. Spieltag erstmals die Chance, sich den vorzeitigen Aufstieg zu sichern. Der<br />

benötigte Heimsieg gegen Hansa Rostock wurde jedoch nicht eingefahren (0:1).<br />

Zwei Tage später, am 25. April 2010, stiegen die Roten Teufel in Abwesenheit<br />

auf, da <strong>der</strong> Tabellendritte FC Augsburg im Spiel beim FSV Frankfurt nicht über<br />

ein 1:1 hin<strong>aus</strong>kam und somit den FCK rechnerisch nicht mehr einholen konnte.<br />

Hun<strong>der</strong>te FCK-Fans wohnten dem Spiel im Stadion am Bornheimer Hang bei,<br />

um den FSV zu unterstützen und den Aufstieg zu feiern. Zudem wurde am<br />

Georges Mandjeck mit <strong>der</strong><br />

Meisterschale <strong>der</strong> 2. Liga<br />

letzten Spieltag gegen den FC Augsburg vor 50.300 Zuschauern die Zweitliga-Meisterschaft perfekt gemacht.<br />

Beson<strong>der</strong>e Spiele<br />

Statistikdaten zu den einzelnen Spielen befinden sich bei 1. FC Kaiserslautern/Namen und Zahlen, erreichbar durch<br />

Verlinkung <strong>der</strong> Spielpaarungen.<br />

Endspiele<br />

1. FC Kaiserslautern – Preußen Münster 2:1<br />

Am 30. Juni 1951 trat <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern im Finale <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft gegen Preußen Münster<br />

an. 107.000 Zuschauer verfolgten das Spiel im Berliner Olympiastadion, bei dem Preußen Münster durch<br />

Gerritzen (47.) mit 1:0 in Führung ging. Doch Ottmar Walter machte den 2:1 Sieg für die Pfälzer durch seine<br />

Treffer in <strong>der</strong> 61. und 74. Minute perfekt, was die erste Deutsche Meisterschaft in <strong>der</strong> Geschichte des 1. FC<br />

Kaiserslautern bedeutete.<br />

1. FC Kaiserslautern – VfB Stuttgart 4:1<br />

Am 21. Juni 1953 erspielte sich <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern seine 2. Deutsche Meisterschaft im Berliner<br />

Olympiastadion vor 80.000 Zuschauern. Im Endspiel besiegte man den VfB Stuttgart mit 4:1 durch Treffer<br />

von Fritz Walter (37.), Karl Wanger (57.), Erwin Scheffler (78.) und Willi Wenzel (83.). Die beiden<br />

Meisterschaften <strong>aus</strong> den Jahren 1951 und 1953 gelten als die größten Momente <strong>der</strong> sog. „Goldenen Jahre“ <strong>der</strong><br />

„Walter-Elf“.<br />

1. FC Kaiserslautern – SV Wer<strong>der</strong> Bremen 3:2<br />

Am 19. Mai 1990 bestritt <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern bereits sein 5. DFB-Pokalfinale. Bisher konnte man den<br />

Titel nicht gewinnen, doch an diesem Tage gelang den Roten Teufeln <strong>der</strong> erste Sieg im Endspiel. Vor 76.000<br />

Zuschauern im Berliner Olympiastadion führte man gegen Wer<strong>der</strong> Bremen durch Treffer von Bruno Labbadia


1. FC Kaiserslautern 429<br />

(19., 26.) und Stefan Kuntz (30.) zur Halbzeit bereits mit 3:0. In <strong>der</strong> 2. Halbzeit konnten die Bremer durch<br />

Treffer von Neubarth (54.) und Burgsmüller (72.) nur auf 3:2 verkürzen.<br />

1. FC Kaiserslautern – Karlsruher SC 1:0<br />

25. Mai 1996: Nur eine Woche nach dem bitteren Abstieg in die 2. Bundesliga traf <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern im<br />

Berliner Olympiastadion vor 75.800 Zuschauern auf den Südwest-Rivalen Karlsruher SC zum<br />

DFB-Pokalfinale. Martin Wagner traf an diesem Tag durch einen Freistoß in <strong>der</strong> 42. Minute zum 1:0 für den<br />

FCK und machte damit den 2. DFB-Pokalsieg perfekt.<br />

An<strong>der</strong>e Spiele<br />

1. FC Kaiserslautern – FC Bayern München 7:4<br />

Am 20. Oktober 1973 führte nach 57 Spielminuten <strong>der</strong> FC Bayern München durch jeweils zwei Tore von<br />

Bernd Gersdorff und Gerd Müller und dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Josef Pirrung bereits mit<br />

1:4. Der 1. FC Kaiserslautern konnte das Spiel innerhalb <strong>der</strong> letzten 30 Minuten noch drehen und gewann mit<br />

7:4. Die weiteren Tore erzielten Josef Pirrung, Herbert Laumen (je 2), Kl<strong>aus</strong> Toppmöller und Ernst Diehl. Der<br />

FC Bayern unterbreitete daraufhin direkt nach Spielende Josef Pirrung ein Vertragsangebot, was dieser<br />

ablehnte.<br />

1. FC Kaiserslautern – Real Madrid 5:0<br />

Im Viertelfinal-Hinspiel um den UEFA-Pokal 1981/82 verlor <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern bei <strong>der</strong> deutlich<br />

favorisierten Mannschaft von Real Madrid (Estadio Santiago Bernabéu) mit 1:3. Den Anschlusstreffer erzielte<br />

Norbert Eilenfeldt mit einem verwandelten Elfmeter in <strong>der</strong> 80. Minute. Zwei Treffer von Friedhelm Funkel im<br />

Rückspiel am 17. März 1982 egalisierten diese Nie<strong>der</strong>lage. Hans Bongartz (50.), Norbert Eilenfeldt (56.) und<br />

Reiner Geye (73.) schossen drei weitere Tore gegen die durch die Platzverweise gegen San Jose (34.),<br />

Cunningham (40.) und Pineda (67.) dezimierten Spanier. Damit zog <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern erstmals ins<br />

Halbfinale des UEFA-Cups ein.<br />

1. FC Köln – 1. FC Kaiserslautern 2:6<br />

15. Juni 1991: Die Roten Teufel reisten am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 1990/91 ins Müngersdorfer Stadion<br />

zum 1. FC Köln, wo ihnen <strong>der</strong> erste Deutsche Meistertitel in <strong>der</strong> Bundesliga gelingen sollte. Außergewöhnlich<br />

waren hierbei die Unterstützung von ca. 40.000 Gästefans sowie das Ergebnis von 6:2 für den FCK, bei dem<br />

Haber (2), Winkler (2), Dooley und Schupp trafen. Durch den Auswärtssieg wurde das Ergebnis des zeitgleich<br />

spielenden FC Bayern München (2:2 gegen den KFC Uerdingen 05), <strong>der</strong> in dieser Saison nur den 2. Platz<br />

belegte, irrelevant.<br />

1. FC Kaiserslautern – FC Barcelona 3:1<br />

In <strong>der</strong> Saison 1991/92 hatte <strong>der</strong> Überraschungs-Meister gegen den FC Barcelona die Möglichkeit, sich für die<br />

erstmals <strong>aus</strong>gespielte Gruppenphase <strong>der</strong> Champions League zu qualifizieren. Die erste Runde meisterten die<br />

Pfälzer gegen den bulgarischen Vertreter Etar Veliko Tarnovo ohne Probleme. Das Hinspiel <strong>der</strong> zweiten<br />

Runde gewann <strong>der</strong> FC Barcelona überlegen mit 2:0; das so wichtige Auswärtstor hatte Guido Hoffmann auf<br />

dem Fuß, <strong>der</strong> freistehend das leere Tor verfehlte. Im Rückspiel führte Kaiserslautern nach zwei Toren von<br />

Demir Hotic und einem Treffer von Bjarne Goldbæk nach 76 Minuten 3:0. Das hätte gereicht. In <strong>der</strong><br />

90. Minute traf José Mari Bakero nach einem Freistoß von Ronald Koeman per Kopf zum 3:1, was aufgrund<br />

<strong>der</strong> Auswärtstorregel das Ausscheiden für den 1. FC Kaiserslautern bedeutete und dem FC Barcelona den<br />

späteren Gewinn des Europapokals ermöglichte.<br />

Bayer 04 Leverkusen – 1. FC Kaiserslautern 1:1<br />

Am 18. Mai 1996 fand das „Endspiel“ um den Klassenerhalt zwischen Bayer 04 Leverkusen und<br />

Kaiserslautern statt. Leverkusen reichte ein Remis zum Verbleib in <strong>der</strong> 1. Bundesliga, während <strong>der</strong> FCK das<br />

Spiel gewinnen musste um die Klasse zu halten. Bis zur 81. Minute führte <strong>der</strong> 1. FCK durch ein Tor von Pavel


1. FC Kaiserslautern 430<br />

Kuka mit 1:0. Nachdem die Lautrer den Ball ins Aus spielten, da ein Spieler verletzt auf dem Platz lag, führte<br />

Paulo Sérgio den darauf folgenden Einwurf <strong>aus</strong>. Statt den Ball zum Gegner zu werfen, wie es ein<br />

ungeschriebenes Gesetz des Fair Play ist, warf Sergio den Ball zu einem Mitspieler. Den folgenden Konter<br />

schloss Markus Münch mit einem Schuss ab, den Torwart Andreas Reinke nicht festhalten konnte und<br />

besiegelte damit den ersten Abstieg <strong>der</strong> Pfälzer nach 34 Jahren ununterbrochener Bundesligazugehörigkeit.<br />

1. FC Kaiserslautern – VfL Wolfsburg 4:0<br />

Am 2. Mai 1998, dem vorletzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 1997/98, gelang Kaiserslautern als Tabellenführer <strong>der</strong><br />

Bundesliga ein 4:0 gegen den Mitaufsteiger vom VfL Wolfsburg, was aufgrund des gleichzeitigen<br />

Unentschiedens (0:0) des FC Bayern München beim MSV Duisburg bedeutete, dass <strong>der</strong> FCK als erster<br />

Aufsteiger <strong>der</strong> Bundesligageschichte Deutscher Meister wurde. Gefeierter Held war Olaf Marschall, <strong>der</strong><br />

zweimal traf. Die beiden weiteren Treffer steuerten Martin Wagner und Jürgen Rische bei.<br />

VfL Wolfsburg – 1. FC Kaiserslautern 2:2<br />

Am letzten Spieltag <strong>der</strong> Saison 2005/06 musste Kaiserslautern beim direkten Konkurrent des FCK im Kampf<br />

um den Klassenerhalt beim VfL Wolfsburg antreten. Ähnlich wie zehn Jahre zuvor brauchte <strong>der</strong> FCK einen<br />

Sieg, dem Gegner reichte ein Unentschieden zum Klassenverbleib. Nach <strong>der</strong> frühen Führung <strong>der</strong> Gäste durch<br />

Halil Altıntop brachte die Nie<strong>der</strong>sachsen ein Doppelschlag Mitte <strong>der</strong> zweiten Halbzeit mit 2:1 in Führung.<br />

Zwar konnte Kaiserslautern in <strong>der</strong> Schlussphase noch zum 2:2 <strong>aus</strong>gleichen, zum Auswärtssieg reichte es<br />

jedoch nicht mehr.<br />

1. FC Kaiserslautern – 1. FC Köln 3:0<br />

In <strong>der</strong> Saison 2007/08 stand <strong>der</strong> 1. FC Kaiserslautern zum ersten Mal seit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Bundesliga kurz<br />

vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit. Am 18. Mai 2008 gastierte <strong>der</strong> bereits als Aufsteiger feststehende 1.<br />

FC Köln auf dem Betzenberg. An diesem letzten Spieltag benötigte <strong>der</strong> FCK einen Sieg, um noch in <strong>der</strong> 2.<br />

Bundesliga zu bleiben. 48.500 Zuschauer verfolgten das Spiel im <strong>aus</strong>verkauften Fritz-Walter-Stadion. Erst in<br />

<strong>der</strong> 70. Spielminute gelang Josh Simpson <strong>der</strong> Treffer zum 1:0, ehe Marcel Ziemer den Sieg mit seinen beiden<br />

Treffern (75., 81.) perfekt machen konnte. Erstmals gelang es einer Mannschaft den Klassenerhalt noch zu<br />

schaffen, nachdem sie fünf Spieltage vor Saisonende acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz<br />

hatte. Dieses Spiel wurde in Anlehnung an die Kampagne „Lautrer Herzblut“ als „Herzblutfinale“ auf DVD<br />

veröffentlicht. Nach dem Spiel kam es inmitten <strong>der</strong> jubelnden Fans im Innenraum des Stadions zu<br />

Ausschreitungen zwischen Anhängern des 1. FC Köln und des 1. FC Kaiserslautern.<br />

Zuschauer und Fankultur<br />

Die Fans des FCK<br />

Die FCK-Fans sind in rund 400 Fanclubs weltweit organisiert. Der<br />

erste und heute noch bestehende Fan-Club Nomborn wurde am 9. Juni<br />

1969 gegründet. [5] Das bekannteste Online-Fanzine des Vereins ist<br />

<strong>der</strong>-betze-brennt.de.<br />

Die fanatischsten Anhänger stehen in <strong>der</strong> Westkurve, die durch jene<br />

lautstarken Fans bundesweit Bekanntheit erlangte. Nachdem <strong>der</strong><br />

Zuschauerschnitt seit dem Rekord <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Saison 1998/99 mit<br />

durchschnittlich 41.010 Besuchern rückläufig war, kommen seit 2008<br />

wie<strong>der</strong> mehr Menschen ins Fritz-Walter-Stadion. So erreichte <strong>der</strong> FCK<br />

in <strong>der</strong> Saison 2008/09 mit 34.411 Besuchern pro Spiel den höchsten<br />

Zuschauerschnitt aller europäischen Zweitligisten. [6]<br />

Westkurve im April 2000


1. FC Kaiserslautern 431<br />

Zudem stellten die FCK-Fans in <strong>der</strong> Saison 1990/91 einen weiteren Zuschauerrekord auf: Im entscheidenden Spiel<br />

um die Deutsche Meisterschaft am letzten Spieltag waren etwa 40.000 Gästefans im Müngersdorfer Stadion zugegen<br />

– die Roten Teufel gewannen mit 6:2. [7]<br />

Fan-Freundschaften<br />

Die verschiedenen Fangruppen des 1. FC Kaiserslautern pflegen mehrere Freundschaften. Eine langjährige<br />

Freundschaft bestand zu den Fans von Wer<strong>der</strong> Bremen, welche jedoch in den letzten Jahren so gut wie gar nicht<br />

mehr gepflegt wurde. Die Freundschaft mit den Fans des TSV 1860 München war in den 90er Jahren sehr aktuell,<br />

doch auch die Intensität dieser Fanfreundschaft nahm dem allgemeinen Trend folgend in den letzten Jahren ab. Ein<br />

Teil <strong>der</strong> FCK-Fans und Anhänger <strong>der</strong> Münchner Löwen versuchen diese Fanfreundschaft zur Zeit wie<strong>der</strong> aufleben<br />

zu lassen. So wurde 2007 beim Zweitligaspiel gegen 1860 eine Freundschafts-Choreographie unter dem Titel<br />

"Tradition verbindet" in <strong>der</strong> Westkurve gezeigt. Die Fans <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Ultraszene pflegen vor allem eine Freundschaft zu<br />

den Ultras des französischen FC Metz.<br />

Fan-Rivalitäten<br />

Die Fans des FCK haben viele Rivalitäten zu den Fans von Vereinen, welche sich meistens ebenfalls im Südwesten<br />

Deutschlands befinden. Langjährige Rivalitäten bestehen vor allem zum SV Waldhof Mannheim, dem Karlsruher<br />

SC, dem 1. FC Saarbrücken und zu Eintracht Frankfurt, aufgrund vieler vergangener Derbys. Es ist auch<br />

festzustellen, dass <strong>der</strong> FC Bayern München unter den FCK-Fans aufgrund <strong>der</strong> großen Gegensätze zum 1. FC<br />

Kaiserslautern sehr unbeliebt ist. Rivalitäten zu Eintracht Trier und TuS Koblenz bestehen aufgrund <strong>der</strong> regionalen<br />

Nähe, sind jedoch durch seltenes Aufeinan<strong>der</strong>treffen jüngeren Datums. In den letzten Jahren hat sich eine große<br />

Rivalität zu den Fans des 1. FSV Mainz 05 entwickelt, da die Mainzer Fanszene bis 2001 sehr klein und nur gering<br />

präsent war, jedoch danach immer mehr Zuwachs bekam, unter an<strong>der</strong>em durch die Erfolge in <strong>der</strong> 2. Bundesliga 2002<br />

und 2003 sowie den folgenden Aufstieg 2004. Dies wird als Gegensatz zur Fankultur in <strong>der</strong> Pfalz angesehen, die sich<br />

über einen weit längeren Zeitraum entwickelt hat. Die Mainzer Anhänger werden von Kaiserslautern-Fans daher oft<br />

auch als „Modefans“ bezeichnet.<br />

Erfolge<br />

Meisterschaften<br />

• Deutscher Meister (4): 1951, 1953, 1991, 1998<br />

• Deutscher Vizemeister (4): 1948, 1954, 1955, 1994<br />

• Deutscher Zweitligameister (2): 1997, 2010<br />

• Südwestdeutscher Meister (11): 1947, 1948, 1949, 1950, 1951, 1953, 1954, 1955, 1956, 1957, 1963<br />

• Französischer Zonenmeister (2): 1947, 1948<br />

• Westkreismeister (1): 1909<br />

• Westmarkmeister (1): 1942<br />

• Meister <strong>der</strong> DFB-Nachwuchsrunde: 1979, 1980<br />

• Ewige Tabelle <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga: Platz 8, 2025 Punkte


1. FC Kaiserslautern 432<br />

Pokalwettbewerbe<br />

• Deutscher Pokalsieger (2): 1990, 1996<br />

• Deutscher Pokalfinalist (5): 1961, 1972, 1976, 1981, 2003<br />

• DFB-Supercupsieger (1): 1991<br />

• Deutscher Hallenpokalsieger (1): 1997<br />

Internationale Erfolge<br />

• UEFA-Pokal-Halbfinale (2): 1982, 2001<br />

• Champions-League-Viertelfinale (1): 1999<br />

• Intertoto-Cup-Sieger (3): 1975, 1988, 1989,<br />

Sonstige Auszeichnungen<br />

• Deutschlands Mannschaft des Jahres (2): 1991, 1998<br />

Insgesamt war <strong>der</strong> FCK 89-mal Spitzenreiter in <strong>der</strong> 1. Bundesliga (Stand: 07/2010) und stellte 1994 mit Stefan<br />

Kuntz (18 Tore gemeinsam mit Anthony Yeboah) einmal den Torschützenkönig.<br />

Personal<br />

Vereinsführung<br />

1. FC Kaiserslautern/Namen und Zahlen<br />

Vorstand<br />

Für die Führung des Vereins ist <strong>der</strong> mit dem ehemaligen Profi Stefan<br />

Kuntz als hauptamtlichem Vorstandsvorsitzenden (seit dem 8. April<br />

2008), Johannes Ohlinger als ehrenamtlichem Finanzvorstand<br />

(Vorstandsmitglied seit dem 22. November 2007) und ab 1. August<br />

2010 zusätzlich mit Fritz Grünewalt [8] besetzte Vorstand zuständig.<br />

Ohlinger scheidet Ende 2010 <strong>aus</strong> seinem Amt <strong>aus</strong>. [8]<br />

Chronologische Übersicht<br />

Seit dem 1. Januar 1999 wird <strong>der</strong> Verein von einem durch den<br />

Aufsichtsrat bestellten Vorstand geführt. Zuvor stand ein<br />

ehrenamtlicher Präsident an <strong>der</strong> Spitze des Vereins. Die folgende<br />

Tabelle bietet eine Übersicht über alle Präsidenten bzw.<br />

[9] [10] [11] [12]<br />

Vorstandsvorsitzenden seit dem 2. Weltkrieg.<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Stefan Kuntz


1. FC Kaiserslautern 433<br />

1 kommissarisch<br />

Aufsichtsrat<br />

Name Nat. Zeit beim FCK<br />

Von Bis<br />

Paul Karch 1946 1949<br />

Dr. Ludwig Müller 1. Januar 1950 1955<br />

Werner Krabler 1955 1957<br />

1<br />

Ernst Wüstenhagen<br />

1957 1957<br />

Hans Adolff 1957 1960<br />

Dr. Karl-Heinz<br />

Brinkop<br />

1960 1965<br />

Hans Adolff 1965 März 1970<br />

Willi Müller März 1970 7. März 1977<br />

Jürgen Friedrich 7. März 1977 31. August 1981<br />

Udo Sopp 31. August 1981 23. April 1985<br />

Jürgen Friedrich 23. April 1985 21. Mai 1988<br />

Norbert Thines 6. Juni 1988 9. Juli 1996<br />

Hubert Keßler 9. Juli 1996 1998<br />

Jürgen Friedrich 1. Januar 1999 September 2002<br />

René C. Jäggi 7. November<br />

2002<br />

31. Juli 2006<br />

Erwin Göbel 1. August 2006 7. April 2008<br />

Stefan Kuntz 8. April 2008<br />

Oberstes Kontrollorgan des Vereins ist <strong>der</strong> Aufsichtsrat, <strong>der</strong> <strong>aus</strong> bis zu neun Mitglie<strong>der</strong>n besteht. Durch die<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Vereins werden fünf Mitglie<strong>der</strong> gewählt. Der Oberbürgermeister von Kaiserslautern<br />

sowie <strong>der</strong> Minister des Inneren und für Sport sind kraft ihres Amtes geborene Mitglie<strong>der</strong>; beide nahmen in jüngster<br />

Vergangenheit ihr Amt jedoch nicht wahr. Zusätzlich kann das Gremium zwei weitere Mitglie<strong>der</strong> in den Aufsichtsrat<br />

berufen.<br />

Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 3. Dezember 2008 wurden folgende Personen in den Aufsichtsrat gewählt:<br />

1. Dieter Rombach – 782 Stimmen<br />

2. Martin Sester – 513 Stimmen<br />

3. Ottmar Frenger – 468 Stimmen<br />

4. Gerhard Theis – 463 Stimmen<br />

5. Gerhard Steinebach – 406 Stimmen [13]<br />

Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde in <strong>der</strong> konstituierenden Sitzung Dieter Rombach gewählt, zum<br />

stellvertretenden Vorsitzenden Gerhard Theis. [14]


1. FC Kaiserslautern 434<br />

Profika<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Spieler<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

# Spieler Nation im Verein seit letzter Verein BL-Spiele BL-Tore<br />

Torhüter<br />

1 <strong>Tobias</strong> Sippel 07/1998 SV 1911 Bad<br />

Dürkheim<br />

2 0<br />

27 Marco Knaller 07/2009 FC Lustenau 07 0 0<br />

29 Kevin Trapp 07/2005 SV Mettlach 0 0<br />

Abwehr<br />

2 Jan Šimůnek 07/2010 VfL Wolfsburg 52 0<br />

3 Leon Jessen 07/2010 FC Midtjylland 2 0<br />

5 Martin Amedick 07/2008 Borussia Dortmund 36 2<br />

6 Mathias Abel 07/2008 FC Schalke 04 52 3<br />

13 Athanasios Petsos 08/2010 Bayer 04 Leverkusen 1 0<br />

17 Alexan<strong>der</strong> Bugera 07/2007 MSV Duisburg 59 3<br />

20 Rodnei 07/2009 Hertha BSC 11 0<br />

23 Florian Dick 07/2008 Karlsruher SC 5 0<br />

28 Marcel Correia 07/1995 — 0 0<br />

Mittelfeld<br />

4 Bastian Schulz 07/2009 Hannover 96 24 1<br />

7 Oliver Kirch 07/2010 Arminia Bielefeld 75 3<br />

8 Christian Tiffert 07/2010 MSV Duisburg 163 9<br />

10 Chadli Amri 07/2010 1. FSV Mainz 05 34 2<br />

15 Clemens Walch 08/2010 VfB Stuttgart 3 0<br />

16 Jan Morávek 07/2010 FC Schalke 04 8 2<br />

18 Danny Fuchs 01/2009 VfL Bochum 18 1<br />

19 Jiří Bílek 01/2009 Slovan Liberec 2 0<br />

21 Pierre de Wit 01/2010 Bayer 04 Leverkusen 4 0<br />

22 Ivo Iličević 07/2009 SpVgg Greuther Fürth 27 4<br />

25 Stiven Rivić 07/2010 Energie Cottbus 50 3<br />

38 Alan Stulin 07/2004 SV Edenkoben 0 0<br />

Sturm<br />

9 Srđan Lakić 07/2008 Heracles Almelo 14 3<br />

11 Ilijan Mizanski 07/2010 Zagłębie Lubin 0 0<br />

32 Adam Nemec 07/2009 KRC Genk 2 0<br />

33 Erwin Hoffer 07/2010 SSC Neapel 2 0<br />

Stand <strong>der</strong> Spielerstatistiken: 28. August 2010 (2. Spieltag)


1. FC Kaiserslautern 435<br />

Trainer- und Betreuerstab – Profika<strong>der</strong><br />

Cheftrainer Marco Kurz, hier noch als Trainer des<br />

TSV 1860 München<br />

Name Funktion seit<br />

Trainerstab<br />

Marco Kurz Chef-Trainer 2009<br />

Roger Lutz Co-Trainer 2007<br />

Gerald Ehrmann Torwarttrainer 1996<br />

Oliver Schäfer Fitnesstrainer 2009<br />

Betreuer<br />

Ulrich Schmieden Vereinsarzt 2008<br />

Dirk Pagenstecher Physiotherapeut 2008<br />

Erik Schön Physiotherapeut<br />

Heinz Bossert Masseur 1989<br />

Wolfgang Wittich Zeugwart 1999


1. FC Kaiserslautern 436<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Chadli Amri (1. FSV Mainz 05)<br />

• Oliver Kirch (Arminia Bielefeld)<br />

• Ilijan Mizanski (Zagłębie Lubin)<br />

• Alan Stulin (1. FC Kaiserslautern II)<br />

• Christian Tiffert (MSV Duisburg)<br />

• Ivo Iličević (VfL Bochum, war bereits <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Rodnei (Hertha BSC, war bereits <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Leon Jessen (FC Midtjylland)<br />

• Jan Šimůnek (VfL Wolfsburg)<br />

• Jan Morávek (FC Schalke 04, Leihe ohne Kaufoption)<br />

• Stiven Rivić (Energie Cottbus)<br />

• Erwin Hoffer (SSC Neapel, Leihe)<br />

• Athanasios Petsos (Bayer 04 Leverkusen, Leihe)<br />

• Clemens Walch (VfB Stuttgart)<br />

Nationalspieler<br />

Abgänge<br />

• Erik Jendrišek (FC Schalke 04)<br />

• Mario Klinger (Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en)<br />

• Fabian Müller (FC Erzgebirge Aue)<br />

• Sidney Sam (Bayer 04 Leverkusen, war vom Hamburger SV <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Daniel Pavlovic (Grasshopper-Club Zürich, war vom FC Schaffh<strong>aus</strong>en <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Christoph <strong>Buch</strong>ner (1. FC Saarbrücken)<br />

• Georges Mandjeck (Stade Rennes, war vom VfB Stuttgart <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Moussa Ouattara (Ziel unbekannt)<br />

• Sascha Kotysch (VV St. Truiden)<br />

• Luis Robles (Karlsruher SC)<br />

• Markus Steinhöfer (Eintracht Frankfurt, war <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Alper Akçam (Gaziantepspor)<br />

• Dragan Paljic (Wisla Krakau)<br />

• Dario Damjanović (1. FC Kaiserslautern II)<br />

• Anel Džaka (1. FC Kaiserslautern II, war an die TuS Koblenz <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Ricky Pinheiro (1. FC Kaiserslautern II, war an den VfL Osnabrück <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Manuel Hornig (TuS Koblenz)<br />

Folgende Spieler trugen während ihrer Zeit beim FCK das Trikot <strong>der</strong> deutschen Nationalmannschaft:<br />

Name Zeit beim<br />

FCK<br />

Län<strong>der</strong>spiele FCK Beson<strong>der</strong>e Leistungen und Titel mit dem FCK<br />

Spiele Tore Spiele Tore<br />

Thomas Allofs 1982–1986 1 0 128 61<br />

Michael Ballack 1997–1999 1 0 46 4 Deutscher Meister 1998<br />

Andreas Brehme 1981–1986,<br />

Hans-Peter<br />

Briegel<br />

1993–1998<br />

40 3 274 43 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996<br />

1975–1984 53 2 240 47 Europameister 1980, Vizeweltmeister 1982 und 1986<br />

Horst Eckel 1949–1960 32 0 238 66 Deutscher Meister 1951 und 1953, Weltmeister 1954<br />

Marco<br />

Engelhardt<br />

Franco Foda 1983–1984,<br />

2004–2006 3 0 62 3<br />

1987–1990<br />

Jürgen Groh 1976–1980,<br />

1986–1989<br />

2 0 90 5 DFB-Pokalsieger 1990<br />

1 0 197 3<br />

Miroslav Klose 1999–2004 38 16 120 44 begann seine Profilaufbahn beim FCK, Vizeweltmeister 2002<br />

Werner<br />

Kohlmeyer<br />

1941–1957 22 0 180 18 Deutscher Meister 1951 und 1953, Weltmeister 1954<br />

Stefan Kuntz 1989–1995 11 2 170 75 Deutscher Meister 1991, Deutscher Pokalsieger 1990,<br />

Bundesliga-Torschützenkönig 1994<br />

Olaf Marschall 1994–2002 13 3 160 59 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996<br />

Werner Liebrich 1945–1962 16 0 273 25 Deutscher Meister 1951 und 1953, Weltmeister 1954<br />

Josef Pirrung 1967–1981 2 0 304 61<br />

Marco Reich 1995–2001 1 0 117 9 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996


1. FC Kaiserslautern 437<br />

Thomas Ritter 1992–1996 1 0 87 2 Deutscher Pokalsieger 1996<br />

Karl Schmidt 1955–1962 9 0 127 6<br />

Kl<strong>aus</strong><br />

Toppmöller<br />

1972–1980 3 1 204 108 erfolgreichster Bundesligatorschütze des FCK<br />

Martin Wagner 1992–2000 6 0 200 30 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996<br />

Fritz Walter 1938–1959 61 33 248 144 Deutscher Meister 1951 und 1953, Weltmeister 1954, Ehrenspielführer <strong>der</strong><br />

Nationalmannschaft<br />

Ottmar Walter 1941–1959 21 10 210 156 Deutscher Meister 1951 und 1953, Weltmeister 1954<br />

Wolfram Wuttke 1985–1990 4 1 112 32 Deutscher Pokalsieger 1990; olympischer Bronzemedaillen-Gewinner 1988<br />

Aufgeführt sind nur die Län<strong>der</strong>spiele, die <strong>der</strong> Spieler während seiner Zeit beim FCK absolvierte. Die Zahl <strong>der</strong> Spiele<br />

und Tore für den FCK bezieht sich auf die Bundesligaspiele, bei Spielern die vor 1963 aktiv waren auf<br />

Oberligaspiele und die Endrundenspiele um die Deutsche Meisterschaft.<br />

Weitere bedeutende ehemalige Spieler<br />

Für eine Auflistung aller Spieler seit 1946, siehe Liste <strong>der</strong> Spieler des 1. FC Kaiserslautern.<br />

Name Zeit<br />

beim FCK<br />

Mario Basler 1987–1989,<br />

Ernst Diehl 1967–1978<br />

Tom Dooley 1988–1993<br />

Michael Dusek 1979–1988<br />

Gerald Ehrmann 1986–1997<br />

Reiner Geye 1977–1986<br />

Ronnie Hellström 1974–1984<br />

Miroslav Kadlec 1990–1998<br />

Harry Koch 1995–2003<br />

Pavel Kuka 1993–1998<br />

Werner Melzer 1974–1986<br />

Jacobus Prins 1963–1965<br />

Ratinho (eigentlich<br />

Everson Rodrigues)<br />

1999–2003 Deutschland<br />

1997–2003<br />

Nationalität Spiele<br />

Deutschland<br />

Deutschland/USA<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Schweden<br />

Tschechien<br />

Deutschland<br />

Tschechien<br />

Deutschland<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Brasilien<br />

beim<br />

FCK<br />

Tore<br />

beim<br />

FCK<br />

beson<strong>der</strong>e Leistungen und Titel mit dem FCK<br />

92 8 bestritt sein erstes Bundesligaspiel beim FCK<br />

314 18<br />

107 13 Deutscher Meister 1991, A-Nationalspieler für die USA<br />

210 10<br />

292 0 Deutscher Pokalsieger 1990 und 1996, Deutscher Meister 1991<br />

290 47<br />

266 0 ein Jahrzehnt Stammtorhüter, A-Nationalspieler<br />

210 16 Deutscher Meister 1991 und 1998, Deutscher Pokalsieger 1996,<br />

Vizeeuropameister 1996<br />

220 23 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996<br />

121 53 Deutscher Meister 1998, Deutscher Pokalsieger 1996,<br />

Vizeeuropameister 1996<br />

374 31 hat die meisten Bundesligaeinsätze für den FCK bestritten<br />

36 9 Prins war einer von vier Auslän<strong>der</strong>n, die am ersten<br />

Bundesligaspieltag am 24. August 1963 auf dem Platz standen<br />

140 9 Deutscher Meister 1998


1. FC Kaiserslautern 438<br />

Johannes Riedl 1974–1981<br />

Axel Roos 1984–2001<br />

Roland Sandberg 1973–1977<br />

Dietmar Schwager 1964–1976<br />

Ciriaco Sforza 1993–1995,<br />

Deutschland<br />

Deutschland<br />

Schweden<br />

Deutschland<br />

1997–2000,<br />

2002–2006 Schweiz<br />

215 31<br />

328 18 Deutscher Meister 1991 und 1998, Deutscher Pokalsieger 1990<br />

und 1996<br />

118 60 A-Nationalspieler<br />

320 2<br />

199 20 Deutscher Meister 1998, A-Nationalspieler<br />

Wolfgang Wolf 1978–1988 Deutschland 248 11 kehrte in <strong>der</strong> Saison 2005/06 als Trainer zurück<br />

Trainer<br />

Name Nationalität Zeit beim FCK Vertragsende<br />

Von Bis<br />

Kuno Krügel Deutschland 1950 30. Juni 1950 ?<br />

Richard Schnei<strong>der</strong> Deutschland 1. Juli 1950 30. Juni 1961 Vertrag beendet<br />

Günther Brocker Deutschland 1. Juli 1961 27. Februar 1965 entlassen<br />

Werner Liebrich Deutschland 28. Februar 1965 30. Juni 1965 Vertrag beendet<br />

Gyula Lóránt Ungarn 1. Juli 1965 30. Juni 1967 Vertrag beendet<br />

Otto Knefler Deutschland 1. Juli 1967 4. März 1968 entlassen<br />

Egon Piechaczek Polen 5. März 1968 6. Mai 1969 entlassen<br />

Dietrich Weise Deutschland 7. Mai 1969 30. Juni 1969 Vertrag beendet<br />

Gyula Lóránt Ungarn 1. Juli 1969 9. März 1971 entlassen<br />

Dietrich Weise Deutschland 11. März 1971 30. Juni 1973 Vertrag beendet<br />

Erich Ribbeck Deutschland 1. Juli 1973 30. Juni 1978 Vertrag beendet<br />

Karl-Heinz<br />

Feldkamp<br />

Deutschland 1. Juli 1978 30. Juni 1982 Vertrag beendet<br />

Rudolf Kröner Deutschland 1. Juli 1982 21. März 1983 entlassen<br />

Ernst Diehl Deutschland 22. März 1983 30. Juni 1983 Interimstrainer<br />

Dietrich Weise Deutschland 1. Juli 1983 26. Oktober 1983 entlassen<br />

Ernst Diehl Deutschland 27. Oktober 1983 1. November 1983 Interimstrainer<br />

Manfred Krafft Deutschland 2. November 1983 30. Juni 1985 Vertrag beendet<br />

Hannes Bongartz Deutschland 1. Juli 1985 11. November<br />

1987<br />

entlassen<br />

Josef Stabel Deutschland 1987 30. Juni 1989 Vertrag beendet<br />

Gerd Roggensack Deutschland 1. Juli 1989 25. Februar 1990 entlassen<br />

Karl-Heinz<br />

Feldkamp<br />

Deutschland 28. Februar 1990 30. Juni 1992 Vertrag beendet<br />

Rainer Zobel Deutschland 1. Juli 1992 7. Juni 1993 entlassen<br />

Friedel R<strong>aus</strong>ch Deutschland 1. Juli 1993 23. März 1996 entlassen


1. FC Kaiserslautern 439<br />

Sponsoren<br />

Hauptsponsoren<br />

• 1970–1976 Opel (Automarke)<br />

• 1976–1979 Campari (Getränke)<br />

• 1979–1981 Streif (Fertighäuser)<br />

Eckhard Krautzun Deutschland 27. März 1996 19. Juli 1996 entlassen<br />

Otto Rehhagel Deutschland 19. Juli 1996 1. Oktober 2000 Rücktritt<br />

Andreas Brehme Deutschland 2. Oktober 2000 25. August 2002 entlassen<br />

Karl-Heinz Emig Deutschland 26. August 2002 3. September 2002 Interimstrainer<br />

Eric Gerets Belgien 4. September 2002 2. Februar 2004 entlassen<br />

Kurt Jara Österreich 3. Februar 2004 6. April 2005 entlassen<br />

Hans Werner Moser Deutschland 7. April 2005 30. Juni 2005 Interimstrainer<br />

Michael Henke Deutschland 1. Juli 2005 19. November<br />

Wolfgang Wolf Deutschland 21. November<br />

2005<br />

2005<br />

entlassen<br />

11. April 2007 entlassen<br />

Wolfgang Funkel Deutschland 11. April 2007 27. Juni 2007 Interimstrainer<br />

Kjetil Rekdal Norwegen 28. Juni 2007 9. Februar 2008 entlassen<br />

Alois Schwartz Deutschland 9. Februar 2008 12. Februar 2008 Interimstrainer<br />

Milan Šašić Kroatien 13. Februar 2008 4. Mai 2009 entlassen<br />

Alois Schwartz Deutschland 4. Mai 2009 17. Juni 2009 Interimstrainer<br />

Marco Kurz Deutschland 18. Juni 2009<br />

• 1981–1984 Portas (Küchen- und Türen-Renovierung)<br />

• 1984–1987 Karlsberg (Brauerei)<br />

• 1987–1989 Trigema (Textilien)<br />

• 1989–1996 OKI (Farbkopierer)<br />

• 1996–1998 Crunchips (Lebensmittel)<br />

• 1998–2010 Deutsche Vermögensberatung (Finanzdienstleister)<br />

• seit 2010 Allgäuer Latschenkiefer (Naturheilmittel -und Pflegeprodukte)<br />

Ausrüster<br />

• 1987–1991 Erima<br />

• 1991–1994 Uhlsport<br />

• 1994–1999 adidas<br />

• 1999–2004 Nike<br />

• 2004–2009 Kappa<br />

• seit 2009 Do you football


1. FC Kaiserslautern 440<br />

1. FC Kaiserslautern II (U23)<br />

Die Amateure des 1. FC Kaiserslautern (seit 2005 offiziell „1. FC Kaiserslautern II“) spielten von 1957 bis 1992 mit<br />

einem Jahr Unterbrechung (1982/83) in <strong>der</strong> jeweils höchsten Amateurspielklasse (bis 1978 1. Amateurliga Südwest,<br />

1978 bis 1994 Oberliga Südwest). Nach dem Abstieg 1992 in die Verbandsliga Südwest und dem Aufstieg 1994 in<br />

die inzwischen nur noch viertklassige Oberliga Südwest pendeln die „Kleinen Teufel“ seitdem zwischen <strong>der</strong> 1994<br />

eingeführten Regionalliga und <strong>der</strong> Oberliga.<br />

2010/11 treten sie in <strong>der</strong> Regionalliga West an. Geleitet wird das Team von Alois Schwartz, <strong>der</strong> im Januar 2007 das<br />

Amt des Trainers übernahm. Als Co-Trainer fungiert Marco Grimm.<br />

Ka<strong>der</strong><br />

Erfolge<br />

Torhüter<br />

Bastian Becker<br />

Emilio<br />

Fioranelli<br />

Abwehr<br />

• Südwestpokalsieger (3): 1979, 1997, 2008<br />

Boris Becker<br />

Marcel Correia<br />

Dario Damjanovic<br />

Marco Gietzen<br />

Fabian Herchenhan<br />

Denis Linsmayer<br />

Giuliano Modica<br />

Torsten Reuter<br />

Mathias Tillschnei<strong>der</strong><br />

• Meister Oberliga Südwest (3): 1995, 1997, 2001<br />

Stadion<br />

Trainer<br />

Mittelfeld<br />

Alois Schwartz<br />

Co-Trainer<br />

Marco Grimm<br />

Torwarttrainer<br />

<strong>Tobias</strong> Lenk<br />

Anel Dzaka<br />

Nico Hammann<br />

Thomas Hartmann<br />

Benjamin Himmel<br />

Philipp Klement<br />

Jonas Marz<br />

Ricky Pinheiro<br />

Michael Reith<br />

Enis Saiti<br />

Hendrik Zuck<br />

Angriff<br />

Banser<br />

Fait-Florian<br />

Patrick Freyer<br />

Andrew Wooten<br />

Steven Zellner<br />

Die „Kleinen Teufel“ trugen bis 2008 ihre Heimspiele auf dem neben dem Fritz-Walter-Stadion gelegenen<br />

Betzenberg Platz 4 <strong>aus</strong>. Er bietet Platz für 3.000 Zuschauer. Seit <strong>der</strong> Saison 2008/09 trägt die Mannschaft aufgrund<br />

von DFB-Richtlinien ihre Heimspiele in <strong>der</strong> Regel im Fritz-Walter-Stadion <strong>aus</strong>.


1. FC Kaiserslautern 441<br />

Trainer<br />

Die Trainer des 1. FC Kaiserslautern II seit 1997<br />

Name Nat. Zeit beim FCK Anmerkung<br />

Von Bis<br />

Stefan Majewski Juli 1997 Mai 1999<br />

Michael Dusek Juli 1999 September 2001<br />

Uwe Stöver September 2001 September 2003<br />

Hans-Werner Moser September 2003 April 2005 Interimstrainer <strong>der</strong> Profis April bis Juni 2005<br />

Uwe Stöver April 2005 Juni 2005 Interimstrainer<br />

Hans-Werner Moser Juli 2005 August 2006<br />

Weitere Sportarten<br />

Kosta Runjaic August 2006 August 2006 Interimstrainer<br />

Alois Reinhardt August 2006 Oktober 2006<br />

Olaf Marschall Oktober 2006 Dezember 2006 Interimstrainer<br />

Alois Schwartz Januar 2007 Mai 2009 Interimstrainer <strong>der</strong> Profis Mai bis Juni 2009<br />

Frank Lelle Mai 2009 Juni 2009 Interimstrainer<br />

Alois Schwartz Juli 2009<br />

Neben dem Fußball gibt es im Verein noch die Abteilungen Basketball, Boxen, Handball, Hockey, Leichtathletik,<br />

Triathlon und Running.<br />

Die früher einmal existierende Frauenfußballmannschaft [15] besteht nicht mehr. Ihr größter Erfolg war in <strong>der</strong> Saison<br />

1983/1984 das Erreichen des Viertelfinales des DFB-Pokals.<br />

Basketball<br />

Die Basketball-Abteilung des Vereins spielte in <strong>der</strong> zweiten Bundesliga, bis sie 2007 als Kaiserslautern Braves<br />

<strong>aus</strong>geglie<strong>der</strong>t wurde. Die verbleibenden Basketballer des 1. FC Kaiserslautern, die Kaiserslautern Baskets spielen<br />

seit <strong>der</strong> Saison 2007/08 in <strong>der</strong> Landesliga Rheinhessen-Pfalz.<br />

Hockey<br />

Die Hockeyabteilung entstand durch den Übertritt <strong>der</strong> Hockeyspieler des Sportvereins 1910 am 19. September 1913.<br />

Zurzeit gibt es keine am Spielbetrieb gemeldeten Erwachsenenmannschaften, aber das Bestreben <strong>aus</strong> den<br />

bestehenden Jugendmannschaften her<strong>aus</strong> solche wie<strong>der</strong> aufzubauen.<br />

Triathlon, Leichtathletik, Running<br />

In diesen drei Abteilungen kann <strong>der</strong> Verein große Erfolge für sich verbuchen. So ist <strong>der</strong> Triathlet Georg Anstett<br />

amtieren<strong>der</strong> Europameister <strong>der</strong> Altersklasse M35 im Ironman und startete auch beim Ironman Hawaii. In <strong>der</strong><br />

Leichtathletik/Running stellt <strong>der</strong> 1. FCK ebenfalls Europameister (Staffel Sprint Senioren) und Deutsche Meister<br />

(Mittelstrecke Junioren, Seniorinnen Langstrecke), zahlreiche Landesmeister sowie Weltmeistertitel bei den<br />

Medigames.


1. FC Kaiserslautern 442<br />

Boxen<br />

Aus den Reihen <strong>der</strong> Boxabteilung des 1. FCK gewann Emil Schulz bei den Olympischen Spielen von Tokyo eine<br />

Silbermdedaille, Reiner Gies bei den Olympischen Spielen in Seoul eine Bronzemedaille.<br />

Vor seinem Wechsel ins Profi-Lager boxte auch Karl Mildenberger, <strong>der</strong> 1966 als Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>er von<br />

Schwergewichts-Weltmeister Muhammad Ali antrat, für die Boxabteilung des 1. FCK.<br />

Rollstuhlbasketball<br />

Am 18. Februar 2010 wurden die FCK Rolling Devils gegründet, die erste Rollstuhlbasketballmannschaft in<br />

[16] [17]<br />

Kaiserslautern. In <strong>der</strong> Spielzeit 2010/2011 startet die Mannschaft in <strong>der</strong> Regionalliga Mitte.<br />

Literatur<br />

• Dirk Leibfried, Wolfgang Kreilinger, Peter Lenk: Bastion Betzenberg; Taunusstein: Dasbach Verlag, 1994; ISBN<br />

3-928231-15-4<br />

• Dirk Leibfried, Gerd Rauland: 100 Jahre 1. FC Kaiserslautern. Tradition hat Zukunft; Gudensberg: Wartberg,<br />

2000; ISBN 3-86134-719-9<br />

• Markwart Herzog: Der „Betze“ unterm Hakenkreuz. Der 1. FC Kaiserslautern in <strong>der</strong> Zeit des<br />

Nationalsozialismus; Göttingen: Die Werkstatt, 2006; ISBN 3-89533-541-X, ISBN 978-3-89533-541-9<br />

• Michael Becker: Die Simple Minds vom Betzenberg. Der Nie<strong>der</strong>gang eines Traditionsclubs. Eine (fast)<br />

unglaubliche Geschichte; Saarbrücken: Lehnert, C, 2004; ISBN 978-3-926320-62-9<br />

• Björn Schmidt: Das Leben ist ein Fußballspiel. Dem 1. FC Kaiserslautern verfallen; Göttingen: Die Werkstatt,<br />

2008; ISBN 978-3-89533-602-7<br />

• Jürgen Kind: Unterwegs im Namen <strong>der</strong> roten Teufel; Kassel: Agon Sportverlag, 2009; ISBN 978-3-89784-358-5<br />

Weblinks<br />

• Offizielle Webseite des 1. FC Kaiserslautern [2]<br />

• Hockey-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern [18]<br />

• Handball-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern [19]<br />

• Online-Fanzine „Der Betze brennt“ mit aktuellen Artikeln und umfassenden Informationen zum FCK [20]<br />

Referenzen<br />

[1] <strong>der</strong>-betze-brennt.de: Neue Zuschauerkapazität: 49.780 (http:/ / www. <strong>der</strong>-betze-brennt. de/ aktuell/ pressespiegel. php?artikel=5473)<br />

[2] http:/ / www. fck. de/<br />

[3] welt.de: Aufsteiger Kaiserslautern setzt auf Volksnähe: "Wir sind kein Porscheklub" (http:/ / www. welt. de/ die-welt/ sport/ article8514803/<br />

Aufsteiger-Kaiserslautern-setzt-auf-Volksnaehe-Wir-sind-kein-Porscheklub. html)<br />

[4] „Bastion Betzenberg“, S. 186f<br />

[5] fck.de: Nomborn - Der erste Fanclub (http:/ / www. fck. de/ de/ mythos/ fck-momente/ treue-fans/ 1969/ tabs/ 1969. html)<br />

[6] <strong>der</strong>-betze-brennt.de: "Zweite Ligen: FCK ist Europas Zuschauerkrösus" (http:/ / www. <strong>der</strong>-betze-brennt. de/ aktuell/ reportagen.<br />

php?id=1026)<br />

[7] fck.de: Gewinn <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft in Köln (http:/ / www. fck. de/ de/ mythos/ fck-momente/ treue-fans/ 1991/ tabs/ 1991. html)<br />

[8] http:/ / www. fck. de/ de/ aktuell/ news/ details/ article/ 3593-mit-neuem-vorstand-in-die-bundesliga-1. html<br />

[9] „100 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Tradition hat Zukunft“<br />

[10] Leibfried/Kreilinger/Lenk: „Bastion Betzenberg“, S. 92ff<br />

[11] Markwart Herzog: Der »Betze« unterm Hakenkreuz. Der 1. FC Kaiserslautern in <strong>der</strong> Zeit des Nationalsozialismus. 2. Auflage. Verlag Die<br />

Werkstatt, Göttingen 2009, ISBN 978-3-89533-541-9. S. 81, 260.<br />

[12] Günter Rohrbacher-List: Im Herzen <strong>der</strong> Pfalz. Die Geschichte des 1. FC Kaiserslautern. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN<br />

978-3-89533-583-9. S. 439.<br />

[13] Fanforum: Neuer Aufsichtsrat gewählt (http:/ / www. <strong>der</strong>-betze-brennt. de/ aktuell/ pressespiegel. php?artikel=4006)<br />

[14] Prof. Dr. Dieter Rombach neuer Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong> (http:/ / www. fck. de/ content/ aktuell/ news/ 16061_scrolltext. html)<br />

[15] Kicker-Son<strong>der</strong>heft 83/84, S. 91


1. FC Kaiserslautern 443<br />

[16] Rolling Devils Favorit im Regionspokal (http:/ / www. fck. de/ de/ aktuell/ news/ details/ article/<br />

4021-rolling-devils-favorit-im-regionspokal/ news-browse/ 3/ nocache. html?cHash=fb99a02f9c& sword_list[0]=rolling&<br />

sword_list[1]=devils/ )<br />

[17] Spielplan auf <strong>der</strong> Homepage (http:/ / www. rollingdevils. de/ rollingdevils/ SAISON. html)<br />

[18] http:/ / www. fck-hockey. de/<br />

[19] http:/ / www. fck-handball. de/<br />

[20] http:/ / www. <strong>der</strong>-betze-brennt. de/<br />

FC St. Pauli<br />

FC St. Pauli<br />

Voller Name FC St. Pauli von 1910 e.V.<br />

Vereinsfarben Braun-Weiß<br />

Gegründet 15. Mai 1910<br />

Mitglie<strong>der</strong> ca. 10.000<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Stefan Orth (kommissarisch)<br />

Homepage<br />

www.fcstpauli.com [1]<br />

Der FC St. Pauli von 1910 ist ein Sportverein in Hamburg, <strong>der</strong> mit<br />

dreizehn Abteilungen in unterschiedlichen Disziplinen des Leistungs-<br />

und Breitensports aktiv ist. Die bei weitem bekannteste und zugleich<br />

mitglie<strong>der</strong>stärkste, aktive Vereinsabteilung ist die<br />

Männer-Fußballabteilung, <strong>der</strong>en erste Mannschaft in <strong>der</strong> Saison<br />

2010/11 in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga spielt. Die Spielstätte <strong>der</strong> ersten<br />

Fußball-Herrenmannschaft, das Millerntor-Stadion, befindet sich auf<br />

dem Heiligengeistfeld in Hamburg-Sankt Pauli in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Reeperbahn.<br />

Abteilungen des Vereins<br />

• Abteilung För<strong>der</strong>nde Mitglie<strong>der</strong> (AFM) (siehe unten)<br />

• American Football (St. Pauli Buccaneers)<br />

• Blindenfußball bzw. Torball<br />

• Bowling<br />

• Boxsport<br />

Südlicher Eingangsbereich des<br />

Millerntor-Stadions mit steinernem<br />

Vereinswappen vor dem Umbau 2007/08.<br />

• Männer-/Frauen-Fußball (mit rund 1.100 Mitglie<strong>der</strong>n die zahlenmäßig größte Aktivenabteilung)<br />

• Handball<br />

• Kegeln<br />

• Radsport (Fahrrad-Club St. Pauli)


FC St. Pauli 444<br />

• Rugby (erfolgreichste Abteilung des FC St. Pauli)<br />

• Schach<br />

• Schiedsrichter<br />

• Tischfußball<br />

• Tischtennis<br />

• Triathlon<br />

Außerdem wird <strong>der</strong> Verein seit 2009 durch den Beachvolleyballer Mischa Urbatzka mit seinem Partner (2009<br />

Florian Huth, ab 2010 Markus Bökermann) repräsentiert; diese Sportart bildet allerdings keine eigene Abteilung,<br />

son<strong>der</strong>n ist direkt dem Präsidium unterstellt. Die Abteilungen mit Ausnahme <strong>der</strong> Profifußballer und <strong>der</strong> AFM (nur<br />

passive Mitglie<strong>der</strong>) besitzen als gemeinsames satzungsmäßiges Organ den Amateurvorstand, <strong>der</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

innerhalb des Vereins den Interessen <strong>der</strong> aktiven Amateure aller Altersgruppen Gehör verschaffen soll. Insgesamt<br />

verfügt <strong>der</strong> FC St. Pauli aktuell (Stand: September 2010) über gut 12.000 Vereinsmitglie<strong>der</strong>.<br />

Fußball<br />

Geschichte<br />

FC St. Pauli Fußball<br />

Stadion Millerntor-Stadion<br />

Plätze 24.487 (seit August 2010)<br />

Trainer Holger Stanislawski<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 2. Platz (2. Bundesliga)<br />

Der FC St. Pauli war bis ins Jahr 1924 die Fußballabteilung (Spiel- und Sportabteilung) des „Hamburg-St. Pauli<br />

Turnverein 1862“ (gegründet am 1. Mai 1862 durch eine Fusion des MTV in Hamburg – Gründungsdatum 7.<br />

September 1852 – mit dem TV in St. Pauli und vor dem Dammthore – Gründungsdatum 7. September 1860).<br />

Offiziell gegründet wurde <strong>der</strong> FC St. Pauli am 15. Mai 1910, aber erst 1924 im Zuge <strong>der</strong> reinlichen Scheidung<br />

zwischen Turn- und Fußballvereinen als selbstständiger Club in das Vereinsregister eingetragen. Seine<br />

Vereinsfarben sind Braun-Weiß. Die Mitglie<strong>der</strong>zahl liegt bei über 12.000, davon sind mehr als 7.500 Mitglied in <strong>der</strong><br />

größten Vereinsabteilung, <strong>der</strong> Abteilung För<strong>der</strong>nde Mitglie<strong>der</strong> (AFM). [2]<br />

Lange vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Spiel-Abteilung des Hamburg-St. Pauli TV wurde in St. Pauli bereits Fußball gespielt.<br />

Schon ab <strong>der</strong> ersten Saison 1895/96 wurden auf dem Heiligengeistfeld regelmäßig Punktspiele des<br />

Hamburg-Altonaer Fußball-Bundes <strong>aus</strong>getragen, da <strong>der</strong> einzige an<strong>der</strong>e zur Verfügung stehende Platz auf <strong>der</strong> kleinen<br />

Exerzierweide in Altona meist nicht <strong>aus</strong>reichte. 1900 trug <strong>der</strong> FC Victoria 1895 dort seine Heimspiele <strong>aus</strong>. Auch <strong>der</strong><br />

FC Alemannia 1896 spielte auf dem Heiligengeistfeld und nahm für einige Jahre den Zusatz „St. Pauli“ in seinen<br />

Vereinsnamen auf. Durch den Bau eigener Plätze wurde das Heiligengeistfeld Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts nicht<br />

mehr für Punktspiele benötigt.<br />

Im Jahre 1900 wurde <strong>der</strong> nur wenige Jahre bestehende FC St. Pauli 1900 gegründet, <strong>der</strong> einem unabhängigen<br />

Verband angehörte.<br />

Im November 1906 wurden die Mitglie<strong>der</strong> des Hamburg St. Pauli TV 1862 zur Gründung einer Spielabteilung, in<br />

<strong>der</strong> auch insbeson<strong>der</strong>e das Fußballspiel betrieben werden sollte, aufgerufen. Erst im Frühjahr 1907 meldeten sich<br />

genug Mitglie<strong>der</strong>, um auch eine Mannschaft bilden zu können. Bis zum Sommer des Jahres wurden, soweit bekannt,<br />

nur zwei Freundschaftsspiele <strong>aus</strong>getragen.


FC St. Pauli 445<br />

In <strong>der</strong> Saison 1907/08 fanden bereits elf Freundschaftsspiele statt, überwiegend gegen Nichtverbandsvereine o<strong>der</strong><br />

Reservemannschaften innerhalb <strong>der</strong> Hamburger Stadtgrenzen. Von den elf Treffen konnten sieben gewonnen<br />

werden. Die folgende Saison 1908/09 sah die Bildung einer zweiten Mannschaft, aber auch die Reservemannschaft<br />

bestritt wie die erste Mannschaft nur Freundschaftsspiele. Insgesamt sollen beide Mannschaften rund ein Dutzend<br />

Begegnungen <strong>aus</strong>getragen haben, wobei die Bilanz <strong>aus</strong>geglichener <strong>aus</strong>fällt.<br />

Die Saison 1909/10 begann mit Gesellschaftsspielen, aber im Herbst 1909 wurde die Spiel-Abteilung des<br />

Hamburg-St. Pauli TV in den Norddeutschen Fußball-Verband aufgenommen. Die erste Mannschaft wurde für die<br />

Rückrunde <strong>der</strong> 3a-Klasse im Bezirk III (Hamburg/Altona) zugeteilt, in <strong>der</strong> sich fast <strong>aus</strong>schließlich die dritten Teams<br />

<strong>der</strong> Clubs <strong>aus</strong> <strong>der</strong> höchsten Spielklasse befanden. Die Teilnahme erfolgte außer Konkurrenz, so wie es für später<br />

gemeldete Mannschaften <strong>der</strong>zeit üblich war. Der Punktspielauftakt am 30. Januar 1910 gegen die dritte Mannschaft<br />

des SC Germania 1887 endete mit einem 2:0-Sieg für den TV, obwohl er nur mit zehn Spielern antrat. Weniger<br />

glücklich verlief die Punktspielpremiere für die zweite Mannschaft, die <strong>der</strong> 3b-Klasse zugeteilt war; das erste<br />

Punktspiel bei <strong>der</strong> IV. Mannschaft des Eimsbütteler TV am 6. Februar 1910 endete mit einer kräftigen<br />

1:12-Nie<strong>der</strong>lage.<br />

Erstmals verließ <strong>der</strong> TV in dieser Saison auch die Hamburger Stadtgrenzen und trug dabei Freundschaftsspiele in<br />

Cuxhaven und in Dänemark <strong>aus</strong>, die allesamt mit kräftigen Nie<strong>der</strong>lagen endeten. Am 22. April 1910, also nach<br />

dreijährigem Bestehen <strong>der</strong> Abteilung und 18 Tage vor dem offiziellen Gründungsdatum, verfügte <strong>der</strong> Hamburg-St.<br />

Pauli TV bereits über vier Mannschaften und die fünfte wurde gebildet. Insgesamt wurden 28 Spiele <strong>aus</strong>getragen,<br />

wobei sechs Siegen 20 Nie<strong>der</strong>lagen gegenüberstanden.<br />

Für die Saison 1910/11 wurde die erste Mannschaft <strong>der</strong> 1c-Klasse zugeteilt, die <strong>aus</strong> zwei Staffeln bestand und in <strong>der</strong><br />

sich keine Reservemannschaften befanden. Neben <strong>der</strong> zweiten Mannschaft nahmen auch erstmals die dritte und<br />

vierte Garnitur an den Meisterschaftsspielen teil. Das angestrebte Ziel, <strong>der</strong> Aufstieg in die höchste Spielklasse,<br />

gelang nicht. Im Gegenteil, die Leistungen stagnierten und ein Abwärtstrend setzte ein. Gute Spieler begannen den<br />

Verein zu verlassen und schlossen sich an<strong>der</strong>en Clubs an. Extrem groß war <strong>der</strong> A<strong>der</strong>lass Ende Dezember 1912, als<br />

von den knapp 230 gemeldeten Spielern 57 den Verein am selben Tag verließen. Vor dem Ersten Weltkrieg entstand<br />

mit <strong>der</strong> St. Pauli SpVgg. eine lokale Konkurrenz, die ungefähr zum gleichen Zeitpunkt ihren Spielbetrieb wie <strong>der</strong><br />

Hamburg-St. Pauli TV aufnahm.<br />

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhalf dem TV zu dem Sprung in die zweite Spielklasse. Da an<strong>der</strong>e Clubs<br />

wegen Spielermangel sich von Meisterschaftsspielen zurückziehen mussten, konnten die Turner Dank <strong>der</strong><br />

Vizemeisterschaft in <strong>der</strong> 1c-Klasse aufrücken. 1915/16 wurde <strong>der</strong> Hamburg-St. Pauli TV Meister seiner Staffel. Für<br />

die Teilnahme an <strong>der</strong> Relegationsrunde wurde für den 7. Mai 1916 ein Entscheidungsspiel auf dem<br />

Victoria-Sportplatz an <strong>der</strong> Hoheluft gegen den SC Concordia 1907 angesetzt. Die Concorden hatten die<br />

Meisterschaft ihrer Staffel in überlegener Manier gewonnen. Alle 20 Punktspiele wurden siegreich mit einem<br />

Torsaldo von letztlich 155:13 beendet. Zur P<strong>aus</strong>e führte <strong>der</strong> TV überraschend mit 1:0, musste sich am Ende aber mit<br />

1:4 beugen.<br />

1919 gelang <strong>der</strong> angestrebte Aufstieg in die höchste Spielklasse, die inzwischen in Norddeutsche Liga<br />

Hamburg/Altona umbenannte ehemalige 1a-Klasse. In einer einfachen Runde endeten die Turner auf dem<br />

Dreizehnten und damit letzten Platz. Nur <strong>der</strong> Vorletzte, die SpVgg. 1903 Blankenese, konnte mit 2:1 geschlagen<br />

werden. Die restlichen elf Begegnungen gingen alle verloren. Die größte Schlappe von 0:9 wurde gegen den SC<br />

Victoria registriert, im allerersten Punktspiel in dem die beiden Clubs aufeinan<strong>der</strong>trafen. Nach Beendigung <strong>der</strong><br />

Einfachrunde wurde die Tabelle geteilt. Der TV spielte in <strong>der</strong> Abstiegsrunde, belegte bei sieben teilnehmenden<br />

Mannschaften den sechsten Platz und stieg somit gleich wie<strong>der</strong> ab. An lokaler Konkurrenz erstarkte <strong>der</strong> St. Pauli SV<br />

1901, im Volksmund St. Pauli Sport genannt. Gegründet wurde <strong>der</strong> Verein als FC Britannia, nach Ausbruch des<br />

Ersten Weltkrieges erst in FC Blücher, später dann in St. Pauli SV umbenannt und für Jahre erfolgreicher als <strong>der</strong> FC.<br />

In den Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 entwickelte sich <strong>der</strong> FC St. Pauli zu einer so genannten<br />

„Fahrstuhlmannschaft“, die ständig zwischen <strong>der</strong> ersten und zweiten Spielklasse hin- und her pendelte. Da kein


FC St. Pauli 446<br />

Trainer eingestellt wurde, konnte auch das oft vorhandene spielerische Potential nicht weiterentwickelt werden.<br />

Erfolge und bemerkenswerte Ereignisse<br />

• 1947: Hamburger Meister<br />

• 1948: Norddeutscher Vizemeister, Vizemeister <strong>der</strong> Britischen Besatzungszone und Teilnahme am Halbfinale um<br />

die deutsche Meisterschaft<br />

• 1949: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Viertelfinale)<br />

• 1950: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Viertelfinale)<br />

• 1951: Norddeutscher Vizemeister und Endrundenteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft (Gruppenspiele)<br />

• 1952: Nie<strong>der</strong>lage im ersten Fußballspiel, das im Fernsehen übertragen wurde, dem DFB-Pokal (Heim)Spiel gegen<br />

Hamborn 07 (3:4)<br />

• 1954: Norddeutscher Vizemeister<br />

• 1964: 1. Platz in <strong>der</strong> Regionalliga Nord<br />

• 1966: 1. Platz in <strong>der</strong> Regionalliga Nord<br />

• 1972: 1. Platz in <strong>der</strong> Regionalliga Nord<br />

• 1973: 1. Platz in <strong>der</strong> Regionalliga Nord<br />

• 1977: 1. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga Nord und erster Aufstieg in die Fußball-Bundesliga<br />

• 1981: 1. Platz in <strong>der</strong> Amateur-Oberliga Nord, Deutscher Amateurvizemeister nach 0:2-Finalnie<strong>der</strong>lage bei den<br />

Amateuren des 1. FC Köln<br />

• 1983: 1. Platz in <strong>der</strong> Amateur-Oberliga Nord<br />

• 1984: 2. Platz in <strong>der</strong> Amateur-Oberliga Nord und Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga<br />

• 1986: 1. Platz in <strong>der</strong> Amateur-Oberliga Nord und Wie<strong>der</strong>aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga<br />

• 1988: 2. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga und zweiter Aufstieg in die Fußball-Bundesliga<br />

• 1995: 2. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga und dritter Aufstieg in die Fußball-Bundesliga<br />

• 1995: Nach dem 1. Spieltag <strong>der</strong> neuen Saison Tabellenführer in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga durch 4:2-Heimsieg<br />

gegen TSV 1860 München.<br />

• 2001: 3. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga und vierter Aufstieg in die Fußball-Bundesliga<br />

• 2002: 2:1-Heimsieg des Tabellenletzten FC St. Pauli gegen den FC Bayern München. Der Begriff des<br />

Weltpokalsiegerbesiegers wird geprägt.<br />

• 2006: Einzug als Regionalligist in das Halbfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München, welches mit<br />

0:3 verloren wurde<br />

• 2007: Meister <strong>der</strong> Regionalliga Nord und Aufstieg in die 2. Bundesliga<br />

• 2010: 2. Platz in <strong>der</strong> 2. Bundesliga und fünfter Aufstieg in die Fußball-Bundesliga<br />

Ligazugehörigkeit<br />

Ab Ende Januar 1910 wurden die ersten Punktspiele <strong>aus</strong>getragen, und <strong>der</strong> Verein pendelte zunächst innerhalb <strong>der</strong><br />

Hamburger Ligen, da es bis 1933 (mit Ausnahme <strong>der</strong> Saison 1913/14, in <strong>der</strong> die NFV-Verbandsliga eingeführt<br />

wurde) keine überregionalen Ligen gab. 1919 gelang <strong>der</strong> Aufstieg in die Hamburger A-Klasse, die höchste<br />

Hamburger Liga – somit war <strong>der</strong> Verein damals zum ersten Mal „erstklassig“.<br />

1934/35, 1936–40 sowie 1942–45 spielte <strong>der</strong> FC St. Pauli in <strong>der</strong> neu gegründeten erstklassigen Gauliga Nordmark<br />

und von 1942 bis Kriegsende in <strong>der</strong> Gauliga Hamburg. Nach dem Krieg trat <strong>der</strong> FC zunächst in <strong>der</strong> (erstklassigen)<br />

Stadtliga Hamburg an und gehörte von ihrer Gründung 1947 bis zu ihrer Auflösung 1963 zur Oberliga Nord, die<br />

ebenfalls die höchste Spielklasse war.<br />

Als 1963 die Bundesliga ihren Spielbetrieb aufnahm, spielte St. Pauli in <strong>der</strong> zweitklassigen Regionalliga Nord, und<br />

zwar bis zu <strong>der</strong>en Auflösung 1974. Seitdem spielte <strong>der</strong> Verein überwiegend in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga, sieben Jahre<br />

in <strong>der</strong> Bundesliga und auch einige Jahre drittklassig.


FC St. Pauli 447<br />

Seit 1922 spielte <strong>der</strong> FC St. Pauli in<br />

folgenden Ligen (I = höchste Spielklasse, II<br />

= zweithöchste Spielklasse, III =<br />

dritthöchste Spielklasse):<br />

• 1922/23–1925/26 Norddeutsche Liga (I)<br />

• 1926/27 A-Klasse Hamburg (II)<br />

• 1927/28 Norddeutsche Liga (I)<br />

• 1928/29 Runde <strong>der</strong> Zehn (I)<br />

• 1929/30 Bezirksliga Hamburg (II)<br />

• 1930/31–1932/33 Norddeutsche Oberliga<br />

(I)<br />

• 1933/34 Bezirksklasse Hamburg (II)<br />

• 1934/35 Gauliga Nordmark (I)<br />

• 1935/36 Bezirksklasse Hamburg (II)<br />

• 1936/37–1939/40 Gauliga Nordmark (I)<br />

• 1940/41–1941/42 1. Klasse Hamburg (II)<br />

• 1942/43–1944/45 Gauliga Hamburg (I)<br />

• 1945/46–1946/47 Stadtliga Hamburg (I)<br />

• 1947/48–1962/63 Oberliga Nord (I)<br />

• 1963/64–1973/74 Regionalliga Nord (II)<br />

• 1974/75–1976/77 2. Bundesliga Nord (II)<br />

• 1977/78 1. Bundesliga (I)<br />

• 1978/79 2. Bundesliga Nord (II)<br />

• 1979/80–1983/84 Amateuroberliga Nord (III)<br />

• 1984/85 2. Bundesliga (II)<br />

• 1985/86 Amateuroberliga Nord (III)<br />

• 1986/87–1987/88 2. Bundesliga (II)<br />

• 1988/89–1990/91 1. Bundesliga (I)<br />

• 1991/92 2. Bundesliga Nord (II)<br />

• 1992/93–1994/95 2. Bundesliga (II)<br />

• 1995/96–1996/97 1. Bundesliga (I)<br />

• 1997/98–2000/01 2. Bundesliga (II)<br />

• 2001/02 1. Bundesliga (I)<br />

• 2002/03 2. Bundesliga (II)<br />

• 2003/04–2006/07 Regionalliga Nord (III)<br />

• 2007/08-2009/10 2. Bundesliga (II)<br />

• seit 2010/11 1. Bundesliga (I)<br />

„Weltpokalsiegerbesieger“<br />

Abschlussplatzierungen von 1965 bis 2010<br />

Am 6. Februar 2002 gewann <strong>der</strong> FC St. Pauli überraschend als Tabellenletzter mit 2:1 gegen den FC Bayern<br />

München im Millerntor-Stadion, woraufhin vom FC St. Pauli T-Shirts mit dem Aufdruck „Weltpokalsiegerbesieger“<br />

angefertigt wurden, was darauf anspielte, dass <strong>der</strong> FC Bayern wenige Wochen zuvor den Weltpokal gewonnen hatte.<br />

Die Torschützen für St. Pauli waren Nico Patschinski und Thomas Meggle. Erst in <strong>der</strong> 87. Minute konnte Willy<br />

Sagnol für Bayern auf 2:1 verkürzen.


FC St. Pauli 448<br />

Her<strong>aus</strong>ragende ehemalige Spieler<br />

Deutsche A-Nationalspieler<br />

• Alfred „Coppi“ Beck (1925–1994),<br />

schoss in seinem einzigen<br />

A-Län<strong>der</strong>spiel, dem 1:3 gegen<br />

England am 1. Dezember 1954, den<br />

Ehrentreffer für Deutschland<br />

• Karl Miller, 12 A-Län<strong>der</strong>spiele<br />

1941/42, diese allerdings als<br />

„Gastspieler“ für zwei an<strong>der</strong>e Klubs<br />

• Ingo Porges, 1 A-Län<strong>der</strong>spiel gegen<br />

Irland 1960<br />

• Christian Rahn, 2 A-Län<strong>der</strong>spiele<br />

2002<br />

Ausländische Nationalspieler<br />

• Zlatan Bajramović stammt <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />

Jugend des FC St. Pauli; spielt<br />

aktuell für Eintracht Frankfurt in<br />

<strong>der</strong> 1. Bundesliga und ist Kapitän<br />

<strong>der</strong> bosnischen Nationalmannschaft.<br />

Ehemalige Spieler als Teil <strong>der</strong> Traditionself des FC St. Pauli anlässlich des<br />

hun<strong>der</strong>tjährigen Jubiläums im Mai 2010 (3:3 gegen den FC United of<br />

Manchester)Stehend v.l.n.r.: Demuth, Box, Thomforde, Adrion, Dammann, Driller, Sturz,<br />

Gronau, Dahms?, Springer, Rahn, Kocian, Trulsen, SchulteHockend v.l.n.r.: Ippig, Golke,<br />

Bargfrede, Ottens, Zan<strong>der</strong>, Hollerbach, Knäbel, Stanislawski, Klasnić, Mazingu-Dinzey,<br />

Sievers, Gunesch<br />

• Deniz Barış, machte den Aufstieg 2000/2001 durch einen Kopfball gegen den 1. FC Nürnberg klar, <strong>der</strong>zeit<br />

türkischer Nationalspieler.<br />

• Cory Gibbs, Abwehrspieler, von 2001 bis 2003 am Millerntor. Nach dem Abstieg in die Regionalliga sah <strong>der</strong><br />

US-Amerikaner seine Nationalmannschaftskarriere gefährdet und wechselte zum Dallas Burn.<br />

• Ari Hjelm, Finnischer Nationalspieler. Der „Finjet“ blieb beim FC 1993/94 etwas hinter seinen Möglichkeiten.<br />

Nach seiner Zeit in Hamburg als Spieler und Trainer in Finnland bei Tampere United aktiv.<br />

• Ivan Klasnić, Torjäger für St. Pauli vom Jugend- bis in den Profibereich. Spielte anschließend bei Wer<strong>der</strong><br />

Bremen, FC Nantes und (seit 2009) Bolton Wan<strong>der</strong>ers. (kroatischer Nationalspieler (WM-Teilnehmer 2006,<br />

EM-Teilnehmer 2008).<br />

• Ivo Knoflíček, genannt „Knofi“. Tschechischer Teilnehmer <strong>der</strong> Fußball-Weltmeisterschaft 1990.<br />

• Ján Kocian, Tschechoslowakischer WM-Teilnehmer 1990, Libero<br />

• Michél Mazingu-Dinzey, Demokratische Republik Kongo, Mittelfeldspieler.<br />

• Tore Pe<strong>der</strong>sen, Norwegischer Nationalspieler, <strong>der</strong> in den Erstliga-Saisons 1995/96 und 1996/97 in <strong>der</strong> Abwehr<br />

von St. Pauli spielte. Nach dem Abstieg wechselte er 1997 zu den Blackburn Rovers.<br />

• Juri Sawitschew, Russischer Stürmer. War zwischen 1994 und 1999 am Millerntor aktiv, ehe er seine Karriere als<br />

Sportinvalide beendete.<br />

• Richmar Siberie, Nationalspieler <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>ländischen Antillen. Nach einem erfolglosen Jahr auf dem Kiez mit<br />

nur einem erzielten Tor zog es ihn nach Maribor, zum FC Valletta und spielt nun beim SV Straelen.<br />

• Ive Sulentic, Kanadischer Nationalspieler, verzichtete zugunsten <strong>der</strong> Saisonvorbereitung zur Saison 2005/2006<br />

auf die Teilnahme am CONCACAF Gold Cup 2005<br />

• Niels Tune Hansen, dänischer Nationalspieler, belebte nicht nur die Defensive im Spiel des FC. 1977 schoss er<br />

mit seinem Treffer in Herford den FC St. Pauli zum ersten Mal in die Bundesliga.


FC St. Pauli 449<br />

Weitere bekannte Spieler<br />

Weitere bekannte Spieler, die entwe<strong>der</strong> lange für den FC St. Pauli spielten o<strong>der</strong> aufgrund persönlicher Leistung<br />

erwähnenswert sind:<br />

• Guy Acolatse kam vor <strong>der</strong> Saison 1963/64 <strong>aus</strong> Togo ans Millerntor. Acolatse war <strong>der</strong> erste schwarzafrikanische<br />

Spieler im bezahlten deutschen Fußball.<br />

• Dirk Dammann – die Zuverlässigkeit in Person. Wirkte aufgrund seiner Größe immer etwas staksig, machte dies<br />

jedoch durch unbändige Einsatzkraft wett.<br />

• Martin Driller, bei den Fans umstrittener Stürmer und Ex-Freund von Regina Halmich. Hatte seinen wohl besten<br />

Auftritt im St. Pauli-Dress beim 4:4 gegen Schalke 04.<br />

• Walter Dzur, deutscher A-Nationalspieler und Angehöriger <strong>der</strong> Meistermannschaft des Dresdner SC 1943 und<br />

1944.<br />

• Josef Famula, Mitglied <strong>der</strong> „Wun<strong>der</strong>elf“ und bis 1959 für St. Pauli in <strong>der</strong> Oberliga Nord aktiv.<br />

• Walter Frosch, B-Nationalspieler, ein rauhbeiniger Abwehrspieler, heute Wirt des Vereinsheims des SC Victoria<br />

Hamburg.<br />

• Franz Gerber, „Schlangen-Franz“, bester St. Pauli-Torschütze seit Gründung <strong>der</strong> Bundesliga, Vater von Fabian<br />

Gerber. Mit 115 Treffern an achter Position in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Zweitliga-Rekordtorjäger.<br />

• André Golke, bis heute Bundesliga-Rekordtorschütze des FC St. Pauli.<br />

• Jürgen Gronau spielte nie für einen an<strong>der</strong>en Verein als den FC und ist heute in <strong>der</strong> Jugendabteilung tätig, in <strong>der</strong><br />

auch sein Sohn aktiv ist.<br />

• Horst Haecks gehörte Ende <strong>der</strong> 1950er und Anfang <strong>der</strong> 1960ern zu den ganz großen Torjägern des FC St. Pauli.<br />

In <strong>der</strong> Saison 1963/64 traf er in 34 Spielen gleich 36 Mal das gegnerische Tor. 1966 musste Haecks seine Karriere<br />

verletzungsbedingt beenden.<br />

• Bernd Hollerbach, ehemaliger Metzger <strong>aus</strong> Franken, war ein Publikumsliebling, bis er durch den Wechsel zum<br />

Hamburger SV seinen Kredit bei den Fans <strong>der</strong> Millerntor-Elf gänzlich verspielte: <strong>aus</strong> <strong>der</strong>en Schlachtruf<br />

„Ho-ho-Hollerbach“ wurde „Ho-ho-Hochverrat“.<br />

• Volker Ippig, Torwart und Torwarttrainer, Ikone <strong>der</strong> '87er-Fanbewegung, die, getragen von <strong>der</strong> Hamburger<br />

Hafenstraße, das heutige, alternative Image des FC begründete.<br />

• Helmuth Johannsen, späterer Meistertrainer von Eintracht Braunschweig, stammte <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Jugend des FC<br />

St.Pauli.<br />

• Leonardo Manzi, rettete St. Pauli in <strong>der</strong> Saison 1992/93 durch ein Kopfballtor in <strong>der</strong> 72. Minute gegen Hannover<br />

96 vor dem Abstieg in die dritte Liga. Wirkte immer fröhlich, wenn auch nicht immer glücklich in seinen<br />

Aktionen auf dem Platz – aber das machte ihn zum Publikumsliebling. Nach einer mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

erfolgreichen Zeit beim brasilianischen Verein Juventude, zog es ihn zum Ende <strong>der</strong> Hinrunde <strong>der</strong> Saison 2005/06<br />

zum Nord-Oberligisten SV Wilhelmshaven, wo er mittlerweile als Co-Trainer fungiert.<br />

• Marcus Marin: sein „Last-minute-Tor“ im Mai 2000 gegen Rot-Weiß Oberh<strong>aus</strong>en rettete den FC vor dem Abstieg.<br />

• Thomas Meggle, Mittelfeldspieler, wechselte zur Saison 2005/06 zum dritten Mal ans Millerntor. Torschütze<br />

beim legendären 2:1 gegen Bayern München.<br />

• Bernhard Olck, wechselte zur Saison 1987/88 von Alemannia Aachen zum FC St. Pauli und war wichtiger<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Aufstiegsmannschaft, die 1988/89 den 10. Platz in <strong>der</strong> Bundesliga erreichte. Der bullige<br />

Abwehrspieler, erhielt bei <strong>der</strong> Wahl zum „Fußballer des Jahres 1988/89“ zwei Stimmen und beendete seine<br />

Profilaufbahn 1993, im Alter von 30 Jahren.<br />

• Peter Osterhoff, genannt „Oschi“ o<strong>der</strong> „schwarzer Peter“, war ein schneller Stoßstürmer in Oberliga und<br />

Regionalliga Nord (1958–1970) mit 171 Ligatoren für den FC.<br />

• Kl<strong>aus</strong> Ottens, genannt „Otti“, von den St. Pauli-Fans erkorener „Erfin<strong>der</strong> des Übersteigers“.<br />

• Carsten Pröpper, Spielmacher mit Licht und Schatten. Leitet heute ein Fußballcenter in Hamburg und ist seit<br />

März 2007 als Vizepräsident für den sportlichen Bereich zuständig.


FC St. Pauli 450<br />

• Dieter Schlindwein, genannt „Eisen-Dieter“, Vorstopper, <strong>der</strong> seine Karriere beim SV Waldhof Mannheim 07<br />

begann und Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre Abwehrspieler bei St. Pauli war – allerdings ob einer verbalen Entgleisung<br />

gegenüber Leo Manzi bei den Fans alles an<strong>der</strong>e als unumstritten.<br />

• Helmut Schön, 16 A-Län<strong>der</strong>spiele (1937–41), 17 Treffer. Absolvierte seine Län<strong>der</strong>spiele zu einer Zeit, als er<br />

Vereinsspieler des Dresdner SC war. In <strong>der</strong> Spielzeit 1949/50 bestritt <strong>der</strong> spätere Bundestrainer, <strong>der</strong> 1972 Europa-<br />

und 1974 als Nationaltrainer Weltmeister wurde, einige Pflichtspiele im Dress des FC St. Pauli.<br />

• Ralf Sievers spielte zwar nur 68 Mal für den FC doch machte „Colt“ sich am Millerntor durch seinen Treffer („das<br />

Tor“) beim 1:0-Auswärtssieg des FC St. Pauli beim FC Bayern München unsterblich.<br />

• Otmar Sommerfeld, Rekordspieler <strong>der</strong> alten Oberliga Nord mit 362 Spielen, davon 227 zwischen 1951 und 1959<br />

für St. Pauli, meist als Mittelläufer.<br />

• Holger Stanislawski, bis Mitte März 2004 einziger noch aktiver St. Pauli-Stammspieler <strong>aus</strong><br />

Bundesliga-Aufstiegszeiten. Beendete März 2004 seine aktive Karriere. Er wurde danach Vizepräsident des<br />

Vereins und später Manager für den sportlichen Bereich. Nach <strong>der</strong> Beurlaubung Andreas Bergmanns war er als<br />

Manager und Trainer in Personalunion tätig, bis er die Position des Managers an Helmut Schulte abgab. Seither<br />

übt Holger Stanislawski <strong>aus</strong>schließlich das Traineramt <strong>aus</strong>.<br />

• Harald Sten<strong>der</strong> – einmal St. Paulianer, immer St. Paulianer; <strong>der</strong> Außenläufer war von 1945 bis 1960 aktiv und ist<br />

<strong>der</strong> Spieler mit den meisten Einsätzen für den FC in <strong>der</strong> erstklassigen Oberliga.<br />

• Kl<strong>aus</strong> Thomforde, das „Tier im Tor“. Letzter Einsatz am 6. Oktober 2001 (Abschiedsspiel „Kl<strong>aus</strong>' letzte Parade“<br />

als Sportinvalide). Anschließend wirkte <strong>der</strong> gelernte Steuerfachangestellte noch als Torwarttrainer sowie in <strong>der</strong><br />

Vermarktung des Vereins mit (in <strong>der</strong> Saison 2006/07 für kurze Zeit Interimstrainer bei Holstein Kiel).<br />

• André Trulsen, Abwehr, spielte in den Jahren 1986–1991 sowie zwischen 1994 und 2002 für den Verein.<br />

Dazwischen Stationen beim 1. FC Köln und vor <strong>der</strong> Zeit bei St. Pauli in <strong>der</strong> Oberliga beim SV Lurup (Hamburg).<br />

Zurzeit als Co-Trainer tätig. Wurde in <strong>der</strong> Regionalliga-Saison 2004/2005 als Spieler für einige Einsätze in Liga-<br />

und Pokalspielen reaktiviert. Mit 177 Einsätzen Rekordspieler des FC St. Pauli in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga<br />

• Rüdiger Wenzel, Stürmer, <strong>der</strong> im Jahre 1989 ein Tor des Monats per Hackentrick <strong>aus</strong> 15 Meter Entfernung im<br />

„Derby“ gegen den Hamburger SV in <strong>der</strong> ersten Spielminute für die Braun-Weißen erzielte. „Sonny“ Wenzel<br />

betreibt heute einen Schreibwarenhandel in Bad Segeberg.<br />

• Horst Wohlers absolvierte 189 Punktspiele für den FC. „Fussel“, etatmäßiger Libero, wechselte 1975 nach<br />

Mönchengladbach, kehrte 1991 allerdings als Trainer zurück ans Millerntor.<br />

• Otto Wolff; Rechtsaußen in den Jahren 1925 bis 1935; kommiss. NSDAP-Gauwirtschaftsberater von Hamburg<br />

und Träger <strong>der</strong> "Goldenen Ehrennadel" des Vereins.<br />

• Dirk Zan<strong>der</strong> kam <strong>aus</strong> Wilhelmsburg und ist <strong>der</strong> schnellste Doppeltorschütze <strong>der</strong> Bundesligageschichte. Er erzielte<br />

am 12. April 1991 innerhalb <strong>der</strong> ersten vier Minuten zwei Tore zum 2:0 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC<br />

und hielt auch lange Zeit den Rekord für das schnellste Bundesligator (12 Sekunden). Beide Bestmarken hält er<br />

weiterhin in <strong>der</strong> internen St. Pauli-Wertung. 1988 bescherte sein Siegtreffer beim SSV Ulm in <strong>der</strong> zweiten Liga<br />

dem FC den Bundesliga-Aufstieg und Zan<strong>der</strong> in Anlehnung an einen AC/DC-Song den Spitznamen<br />

„Zan<strong>der</strong>struck“.


FC St. Pauli 451<br />

Die „Jahrhun<strong>der</strong>t-Elf“<br />

Anlässlich des hun<strong>der</strong>tjährigen Vereinsjubiläums wählten die Fans 2010 per Onlineabstimmung folgende Spieler: [3]<br />

• Tor: Kl<strong>aus</strong> Thomforde<br />

• Abwehr: André Trulsen, Walter Frosch, Karl Miller, Dirk Dammann<br />

• Mittelfeld: Michél Mazingu-Dinzey, Thomas Meggle, Jürgen Gronau, Harald Sten<strong>der</strong><br />

• Angriff: Peter Osterhoff, Franz Gerber<br />

Vereinsoffizielle über die Jahre<br />

Die Präsidenten<br />

• 1924–1931 Henry Reh<strong>der</strong><br />

• 1931–1945 Wilhelm Koch<br />

• 1945–1947 Hans Friedrichsen<br />

• 1947–1969 Wilhelm Koch<br />

• 1970–1979 Ernst Schacht<br />

• 1979–1982 Wolfgang Kreikenbohm<br />

• 1982–1990 Otto Paulick<br />

• 1990–2000 Heinz Weisener<br />

• 2000–2002 Reenald Koch<br />

• 2002–2010 Corny Littmann<br />

• 05/2010- Stefan Orth (kommissarisch)<br />

Die Trainer<br />

• 1945–47 (Dez.) Hans Sauerwein • 1972–1974 Karl-Heinz<br />

Mülh<strong>aus</strong>en<br />

Kartencenter und Fanshop am Millerntor vor dem Umbau 2007/08<br />

• 1994–1997 Uli Maslo<br />

• 1948 (Frühj.) Woldemar Gerschler • 1974–1976 Kurt Kr<strong>aus</strong>e • 1997–1997 Kl<strong>aus</strong>-Peter Nemet<br />

• 1948–1950 Fred Harth<strong>aus</strong> • 1976–1978 Diethelm Ferner • 1997–1997 Eckhard Krautzun<br />

• 1950–1952 Walter Risse • 1978–1979 Josef Piontek • 1997–1998 Gerhard Kleppinger<br />

• 1952 (Herbst) „Henner“ Appel • 1979–1979 Werner Pokropp • 1999–1999 Dietmar Demuth<br />

• 1952–1963 Heinz Hempel • 1979–1982 Kuno Böge • 1999–2000 Willi Reimann<br />

• 1963–1964 Otto Westphal • 1982–1986 Michael Lorkowski • 2000–2002 Dietmar Demuth<br />

• 1964–1965 Otto Coors • 1986–1987 Willi Reimann • 2002–2002 Joachim Philipkowski<br />

• 1965–1967 Kurt Kr<strong>aus</strong>e • 1987–1991 Helmut Schulte • 2002–2004 Franz Gerber<br />

• 1967–1968 Heinz Hempel • 1991–1992 Horst Wohlers • 2004–2006 Andreas Bergmann<br />

• 1968–1971 Erwin Türk • 1992–1993 Michael Lorkowski • 2006–2007 Holger Stanislawski<br />

• 1971–1972 „Edu“ Preuß • 1993–1994 Josef Eichkorn • 2007-2008 André Trulsen<br />

• seit 2008 Holger Stanislawski


FC St. Pauli 452<br />

Aktueller Ka<strong>der</strong> (2010/11)<br />

Nr. Spieler Geburtsdatum im Verein seit letzter Verein<br />

Torhüter<br />

1 Benedikt Pliquett 20.12.1984 2004 VfB Lübeck<br />

25 Mathias Hain 31.12.1972 2008 Arminia Bielefeld<br />

26 Thomas Kessler 20.01.1986 2010 1. FC Köln<br />

34 Arvid Schenk 28.07.1989 2009 Hansa Rostock<br />

Abwehr<br />

2 Florian Lechner 03.03.1981 2004 VfB Stuttgart<br />

4 Fabio Morena 19.03.1980 2003 Alicante CF<br />

5 Carlos Zambrano 10.07.1989 2010 FC Schalke 04<br />

6 Bastian Oczipka 12.01.1989 2010 Hansa Rostock<br />

11 Ralph Gunesch 02.09.1983 2007 1. FSV Mainz 05<br />

14 Marcel Eger 23.03.1983 2004 1. SC Feucht<br />

16 Markus Thorandt 01.04.1981 2009 TSV 1860 München<br />

24 Carsten Rothenbach 03.09.1980 2006 Karlsruher SC<br />

27 Jan-Philipp Kalla 06.08.1986 2003 Hamburger SV<br />

28 Moritz Volz 21.01.1983 2010 Ipswich Town<br />

32 Davidson Drobo-Ampem 26.03.1988 2006 SC Vorwärts-Wacker 04<br />

Mittelfeld<br />

8 Florian Bruns 21.08.1979 2006 Alemannia Aachen<br />

10 Charles Takyi 12.11.1984 2009 SpVgg Greuther Fürth<br />

12 Timo Schultz 26.08.1977 2005 Holstein Kiel<br />

17 Fabian Boll 16.06.1979 2002 1. SC Nor<strong>der</strong>stedt<br />

18 Max Kruse 19.03.1988 2009 Wer<strong>der</strong> Bremen<br />

20 Matthias Lehmann 28.05.1983 2009 Alemannia Aachen<br />

22 Fin Bartels 07.02.1987 2010 Hansa Rostock<br />

23 Deniz Naki 09.07.1989 2009 Rot Weiss Ahlen<br />

30 Dennis Daube 11.07.1989 2005 SV Nettelnburg-Allermöhe<br />

Angriff<br />

7 Rouwen Hennings 28.08.1987 2009 Hamburger SV<br />

9 Marius Ebbers 04.01.1978 2008 Alemannia Aachen<br />

13 Gerald Asamoah 03.10.1978 2010 FC Schalke 04<br />

19 Richard Sukuta-Pasu 24.06.1990 2010 Bayer 04 Leverkusen<br />

29 Nils Pichinot 29.08.1989 2009 SV<br />

Curslack-Neuengamme


FC St. Pauli 453<br />

Aktueller Trainerstab<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

Holger<br />

• Gerald Asamoah (FC Schalke 04)<br />

• Fin Bartels (Hansa Rostock)<br />

Stanislawski<br />

• Thomas Kessler (1. FC Köln, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

• Moritz Volz (vereinslos)<br />

Name Funktion<br />

Trainer<br />

André Trulsen Co-Trainer<br />

Thomas Meggle Co-Trainer<br />

• Carlos Zambrano (FC Schalke 04, <strong>aus</strong>geliehen)<br />

Entwicklungen in jüngerer Zeit<br />

Kl<strong>aus</strong>-Peter Nemet Torwarttrainer<br />

Pedro Gonzalez Konditionstrainer<br />

Abgänge<br />

• Morike Sako (Arminia Bielefeld)<br />

• Marc Gouiffe à Goufan (unbekannt)<br />

• Jonathan Beaulieu-Bourgault (Preußen Münster)<br />

• Patrik Borger (unbekannt)<br />

• Andreas Biermann (unbekannt)<br />

• Thomas Meggle (Karriereende)<br />

Nach <strong>der</strong> Saison 2002/03 stieg St. Pauli <strong>aus</strong> <strong>der</strong> 2. Bundesliga in die Regionalliga Nord ab und wäre beinahe noch<br />

direkt eine weitere Liga tiefer bis in die Oberliga Nord abgestiegen, da sich zum Saisonende eine Liquiditätslücke in<br />

Höhe von rund 1,95 Millionen Euro abzeichnete, <strong>der</strong>en Deckung gleichzeitig die entscheidende<br />

Lizenzierungsauflage des DFB im Zulassungsverfahren zur Regionalliga darstellte. Am 28. März 2004 wurde <strong>der</strong><br />

Trainer Franz Gerber wegen anhalten<strong>der</strong> Erfolglosigkeit beurlaubt und <strong>der</strong> bisherige Leiter des<br />

Nachwuchsleistungszentrums und Trainer <strong>der</strong> Zweiten Fußballmannschaft Andreas Bergmann zu seinem Nachfolger<br />

bestimmt. Ihm stand ab Sommer 2004 André Trulsen als Co-Trainer zur Seite. Am 20. November 2006 wurde<br />

Andreas Bergmann beurlaubt. Das Traineramt übernahm Holger Stanislawski. Trotz Querelen im Umfeld und <strong>der</strong><br />

vorübergehenden Absetzung von Präsident Corny Littmann durch den Aufsichtsrat gelang dem Club unter seiner<br />

Ägide <strong>der</strong> Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Juli 2007 gab die DFL jedoch bekannt, dass Stanislawski St. Pauli<br />

aufgrund <strong>der</strong> fehlenden Fußballlehrerlizenz nicht in <strong>der</strong> 2. Liga betreuen darf. Der bisherige Co-Trainer André<br />

Trulsen wurde daher zum Cheftrainer ernannt.<br />

Erster großer Erfolg in <strong>der</strong> Spielzeit 2007/08 war <strong>der</strong> 1:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen in <strong>der</strong> ersten Pokalrunde, <strong>der</strong><br />

gemeinsam mit den nach fünf Spieltagen erzielten neun Punkten einen guten Saisonstart bedeutete.<br />

Die Saison 2009/2010 beendete <strong>der</strong> FC St.Pauli als Tabellenzweiter in <strong>der</strong> 2. Bundesliga und Aufsteiger in die<br />

oberste Spielklasse. Diesen sportlichen Erfolg nahm <strong>der</strong> seit 2003 amtierende Präsident Littmann zum Anlass, um<br />

mitten während <strong>der</strong> Feierlichkeiten des 100-jährigen Vereinsjubiläums seinen Rücktritt zu erklären, nachdem <strong>der</strong><br />

Verein auch wirtschaftlich wie<strong>der</strong> auf einem soliden Fundament steht und die Stadionmo<strong>der</strong>nisierung in vollem<br />

Gange ist.


FC St. Pauli 454<br />

Die Retterkampagne<br />

Durch mehrere, bundesweit Aufsehen erregende, Spendenaktionen gelang es Anhängern und Verein im Jahr 2003<br />

innerhalb von nur drei Monaten gemeinsam weit mehr als die benötigten 1,95 Millionen Euro aufzutreiben und so<br />

den doppelten Abstieg innerhalb einer Saison in die Oberliga abzuwenden.<br />

Einige Beispiele <strong>der</strong> durchgeführten Aktionen, welche allesamt unter dem Motto „Rettet den FC St. Pauli“ standen:<br />

• Der Verkauf von über 140.000 „Retter“-T-Shirts (Nettoerlös: rund 900.000 EUR) u. a. auf dem Hamburger<br />

Fischmarkt und <strong>der</strong> Reeperbahn sowie bei <strong>der</strong> Kieler Woche und diversen Konzerten<br />

• Der Verkauf des Jugendleistungszentrums am Brummerskamp an die Stadt Hamburg für 720.000 EUR<br />

• ein Benefizspiel unter dem Motto „Weltpokalsiegerbesieger gegen Weltpokalsieger“ gegen den FC Bayern<br />

München, <strong>der</strong> auf Gage und Kostenerstattung verzichtete, im Millerntorstadion (270.000 EUR)<br />

• Bargeldspenden von über 200.000 EUR<br />

• Bieraktionen „Astra trinken – St. Pauli retten“ (1 Euro pro Astrakasten, über 120.000 EUR) sowie die Aktion<br />

„Saufen für St. Pauli“ (die Kiez-Kneipen kassierten je <strong>aus</strong>geschenktem Bier 50 Cent Soliaufschlag) brachte<br />

weitere 20.000 EUR ein<br />

• Im Millerntorstadion durchgeführte Kulturveranstaltungen: Jazzfestival, DJ–Soundclash, drei Freiluftkinoabende,<br />

„Finales Retterkonzert“<br />

• Dauerkartenverkauf: Während <strong>der</strong> Retterkampagne, als die Ligazugehörigkeit noch ungeklärt war, wurden 11.700<br />

Dauerkarten verkauft.<br />

Das Hilfsprojekt Viva con agua de Sankt Pauli<br />

Politisches und soziales Engagement ist nicht nur innerhalb <strong>der</strong> Fan-Szene zu beobachten: seit dem Frühjahr 2005<br />

engagiert sich <strong>der</strong> Spieler Benjamin Adrion in einem gemeinsam vom Verein und <strong>der</strong> deutschen Welthungerhilfe<br />

getragenen Hilfsprojekt namens Viva con Agua de Sankt Pauli zur Sicherung <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung an etwa<br />

100 Kin<strong>der</strong>gärten in Havanna (Kuba).<br />

Bekanntheit des Vereins<br />

Eine Studie des Sportvermarkters UFA Sports, <strong>der</strong> auch den FC St. Pauli betreut, hat deutschlandweit elf Millionen<br />

St. Pauli-Sympathisanten ermittelt. Auch im Ausland besitzt <strong>der</strong> FC St. Pauli einen <strong>aus</strong>gezeichneten Ruf, etwa in<br />

Frankreich. [4]<br />

Dieses Interesse äußert sich auch im Zuschauerzuspruch bei den Heim- und Auswärtsspielen: St. Pauli hatte in <strong>der</strong><br />

Saison 2003/04 als Regionalligist mit 17.374 Zuschauern einen höheren Schnitt als je<strong>der</strong> Zweitligaverein und<br />

übertraf bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> verkauften Dauerkarten mehrere Erstligisten.


FC St. Pauli 455<br />

Strukturen in <strong>der</strong> Fanszene<br />

Ein nennenswerter Teil <strong>der</strong> Fanszene am Millerntor versteht sich im<br />

Vergleich zu den Fanstrukturen an<strong>der</strong>er Fußballvereine <strong>aus</strong>drücklich<br />

als politisch. Schon in den 1990ern setzten Fangruppen sich für eigene<br />

und die Interessen <strong>der</strong> direkten Stadionanwohner ein, als ein<br />

Stadionneubauprojekt mit angeschlossener Randbebauung<br />

(Sport-Dome) des Präsidenten Heinz Weisener – bzw. von dessen<br />

Architekturbüros – in Angriff genommen werden sollte. Durch<br />

mehrere Demonstrationen sowie einen mehrminütigen Schweigeprotest<br />

bei einem Heimspiel wurde dieses Projekt schließlich gekippt. Fortan<br />

wurden immer wie<strong>der</strong> neue Stadion-Neubaupläne vorgelegt und nun<br />

steht seit Juli 2006 fest, dass bis 2014 ein neues Stadion fertiggestellt<br />

sein soll.<br />

Totenkopffahne<br />

Auch in <strong>der</strong> Arbeit gegen Stadionverbote zeigt sich die Fangruppierung Pro Fans recht aktiv im St. Pauli-Umfeld.<br />

Einen weiteren politischen Schwerpunkt bildet das aktive Einschreiten gegen sexistische o<strong>der</strong> rassistische<br />

Äußerungen im Stadion: St. Pauli war <strong>der</strong> erste Verein, welcher entsprechende Verbote in seine Stadionordnung<br />

einfügte – heute ist es eher die Regel, dass sich entsprechende Passagen in den Stadionordnungen <strong>der</strong><br />

Bundesligavereine finden. So musste beispielsweise ein Sponsor, <strong>der</strong> Her<strong>aus</strong>geber <strong>der</strong> Männerzeitschrift Maxim,<br />

nach heftigen Protesten seine Stadionreklame überarbeiten, da diese von Fanseite als zu sexistisch bzw.<br />

frauenfeindlich eingestuft wurde.<br />

Der Verein hat rund 360 offiziell registrierte Fanklubs (Stand: Sommer 2010), [5] die sich mit dem<br />

Fanclub-Sprecherrat ein eigenes Vertretungsgremium geschaffen haben, das inzwischen bei grundsätzlichen Fragen<br />

auch vom Vereinspräsidium angehört wird. Zentrale Einrichtung für organisierte wie einzelne Fans ist <strong>der</strong> <strong>aus</strong> einer<br />

Faninitiative hervorgegangene Fanladen St. Pauli. Eine beson<strong>der</strong>s enge Zusammenarbeit besteht mit Fanclubs des<br />

schottischen Premier-League-Vereins Celtic Glasgow.<br />

Rugbyabteilung<br />

Die 1933 gegründete Rugby-Abteilung ist heute unterglie<strong>der</strong>t in 1. und 2. Herren, Frauen sowie Jugend/Schüler. Ihre<br />

größte Aufmerksamkeit erzielte diese Abteilung durch die mehrfach erlangte Deutsche Meisterschaft im<br />

Frauenrugby: Bereits zum achten Mal nach 1995, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006 und 2007 holten die Frauen 2008,<br />

diesmal im Endspiel gegen den SC Neuenheim, die Deutsche Rugby-Meisterschaft. In diesen Jahren stellten sie auch<br />

etliche Nationalspielerinnen. Damit haben sie die Rugbyabteilung zur erfolgreichsten innerhalb des FC St. Pauli<br />

gemacht.<br />

Die Rugby-Männer standen 1964 im Finale um die deutsche Meisterschaft und waren 1971 Gründungsmitglied <strong>der</strong><br />

Bundesliga. 1991 und 2002 gewannen sie den deutschen Liga-Pokal, 1993 und 1994 nahmen sie am Finale dieses<br />

Wettbewerbs teil. Derzeit treten sie in <strong>der</strong> Zweiten Bundesliga an.<br />

American Football<br />

Seit dem Jahr 2002 verfügt <strong>der</strong> FC St. Pauli mit den St. Pauli Buccaneers über ein American-Football-Team im<br />

Jugendbereich. Unter <strong>der</strong> Leitung von Coach Campino Milligan, <strong>der</strong> zu seiner aktiven Zeit als Spieler sowohl den<br />

German Bowl als auch den Eurobowl gewinnen konnte, treten die Buccaneers in <strong>der</strong> Jugendleistungsliga-Nord an.<br />

Die Footballer haben das Problem, mangels geeigneten Sportplatzes ihre Heimspiele häufig in Neumünster,<br />

Braunschweig u.ä. <strong>aus</strong>tragen zu müssen. Ab <strong>der</strong> Saison 2011 wollen die St. Pauli Buccaneers auch ein Herrenteam<br />

etablieren.


FC St. Pauli 456<br />

Radsport<br />

Die Radsportler gibt es seit Sommer 2004 unter dem Namen „Fahrrad-Club St. Pauli“ im Verein; vier Jahre später<br />

umfasst die Abteilung bereits rund 130 Mitglie<strong>der</strong>, von denen gut 20 BDR-Lizenzinhaber (Elite A bis C) sind. Im<br />

Frühjahr 2007 gewann ein Rennfahrer des Fahrrad-Clubs die Hamburger Straßenmeisterschaft, belegte beim<br />

Einzelzeitfahren Rang Drei und war für die Deutsche Straßenmeisterschaft <strong>der</strong> Amateure qualifiziert. Daneben<br />

betreibt eine größere Anzahl Mitglie<strong>der</strong> „ambitionierten Freizeitsport“ (Teilnahme an BDR-Super Cup und<br />

Radmarathons, Radtourenfahrten u. ä.).<br />

Triathlon<br />

Seit Januar 2009 hat <strong>der</strong> FC St. Pauli eine Triathlonabteilung, die nach einem Jahr bereits mehr als 140 Mitglie<strong>der</strong><br />

aufwies. Die Ausrichtung ist breitensportlich; einige Triathleten bestreiten aber auch Wettkämpfe außerhalb<br />

Deutschlands. Bereits im Gründungsjahr nahm ein gemischtes Team im Rahmen <strong>der</strong> Sport Augath Tour an den<br />

Wettkämpfen <strong>der</strong> Landesliga Nie<strong>der</strong>sachsen teil und schloss diese auf dem 26. Platz ab. 2010 startet <strong>der</strong> FC St. Pauli<br />

Triathlon in <strong>der</strong> neu gegründeten Landesliga Hamburg.<br />

Abteilung För<strong>der</strong>nde Mitglie<strong>der</strong><br />

Die Abteilung För<strong>der</strong>nde Mitglie<strong>der</strong> (AFM) ist eine nicht sporttreibende Abteilung, <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jugendabteilungen (mit Schwerpunkt auf dem Fußball-Jugendleistungsbereich) des Vereins<br />

verpflichtet sehen. Mit ihren zurzeit mehr als 7.500 Mitglie<strong>der</strong>n ist sie zudem die mitgliedsstärkste Abteilung<br />

innerhalb des Vereins.<br />

Gemeinsam mit dem Präsidium und <strong>der</strong> sportlichen Leitung werden Konzepte entwickelt, die für den FC St. Pauli<br />

eine Chance darstellen können, auf Dauer mit den finanzstarken Spitzenclubs zu konkurrieren. Die Finanzierung<br />

dieser Konzepte erfolgt anteilig durch die AFM und die Profiabteilung.<br />

Aktuelle Projekte <strong>der</strong> AFM sind neben dem „AFM-Radio“, welches ursprünglich <strong>aus</strong> einer Spielbeschreibung für<br />

Sehgeschädigte am Millerntor entstanden ist und mittlerweile kostenlos Live-Reportagen aller Spiele <strong>der</strong> ersten<br />

Mannschaft per Internet-Stream bietet, die AFM-Ausbildungsbörse „You'll never work alone“, welche in<br />

Zusammenarbeit mit Unternehmen und <strong>der</strong> Agentur für Arbeit Ausbildungsplätze an Nachwuchsspieler vermittelt,<br />

um diese an den Verein zu binden. Des Weiteren unterhält die AFM das Jugendtalenth<strong>aus</strong>, in welchem bis zu sechs<br />

Nachwuchsspieler betreut in einer Wohngemeinschaft leben.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> haben AFM-Mitglie<strong>der</strong> noch einige ganz konkrete Vorteile. So gibt es neben den Ermäßigungen und<br />

Rabatten auf Fanartikel, die auch für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Abteilungen gelten, für vom St. Pauli Fanladen<br />

organisierte Auswärtsfahrten einen speziellen AFM-Rabatt. Auch bei Heimspielen <strong>der</strong> U23-Mannschaft ist <strong>der</strong><br />

Eintritt für AFM-Mitglie<strong>der</strong> ermäßigt.<br />

Literatur<br />

• 75 Jahre FC St. Pauli. Verantwortlich für den Inhalt: Werner Bartels u. a. Hamburg 1985.<br />

• Bernd Carstensen: Hun<strong>der</strong>t Jahre Fahrstuhlfahrt. Die Chronik des FC St. Pauli … alle Spiele aller Toren.<br />

Octopus, Münster 2006 ISBN 3-86582-382-3<br />

• Uwe Dulias, Michael Schickel: 1 : 0 am Millerntor. Der FC St. Pauli: Die Fans und ihre Mannschaft. 1989 ISBN<br />

3-92-538754-4<br />

• Fanclubsprecherrat des FC St. Pauli (Hg.): Wir sind Sankt Pauli – Das Fanclubbuch. Selbstverlag, Hamburg 2010<br />

• Fanladen St. Pauli (Hrsg.): 15 Jahre Fanladen St. Pauli. 20 Jahre Politik im Stadion. Hamburg 2005 2 ISBN<br />

3-00-016101-5<br />

• Ronny Galczynski/Bernd Carstensen: FC St. Pauli Vereinsenzyklopädie. Die Werkstatt, Göttingen 2009 ISBN<br />

978-3-89533-613-3


FC St. Pauli 457<br />

• Werner Langmaack: FC St. Pauli – Glaube, Liebe, Hoffnung. Georg Sima<strong>der</strong>, Frankfurt/M. 1992, ISBN<br />

3-927515-29-9<br />

• René Martens: Wun<strong>der</strong> gibt es immer wie<strong>der</strong>. Die Werkstatt, Göttingen 2002 ISBN 3-89533-375-1<br />

• Christoph Nagel/Michael Pahl: FC St. Pauli. Das <strong>Buch</strong>. Der Verein und sein Viertel. Unter Mitarbeit von Jörn<br />

Kreuzer und Janine Schemmer. Her<strong>aus</strong>gegeben vom FC St. Pauli von 1910 e.V., Hoffmann und Campe, Hamburg<br />

2009 ISBN 3-45550-098-6<br />

• Christoph Ruf: Die Untoten vom Millerntor. Der Selbstmord des FC St. Pauli und dessen lebendige Fans.<br />

PapyRossa, Köln 2005 3 ISBN 3-89438-310-0<br />

• Brigitta Schmidt-Lauber (Hrsg.): FC St. Pauli. Zur Ethnographie eines Vereins. Lit, Münster 2003 ISBN<br />

3-8258-7006-5<br />

• Mike Glindmeier/Folke Havekost/Sven Klein: St. Pauli ist die einzige Möglichkeit , Papyrossa Verlag, Köln 2009<br />

ISBN 978-3-89438-417-3<br />

Weblinks<br />

• Seite des FC St. Pauli [1]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. fcstpauli. com<br />

[2] Homepage <strong>der</strong> AFM (http:/ / www. fcstpauli-afm. de/ c/ afm/ )<br />

[3] siehe Vereinsseite (http:/ / www. fcstpauli. com/ magazin/ artikel. php?artikel=6249& type=& menuid=57& topmenu=112)<br />

[4] Alexis Menuge: Le drapeau noir flotte sur la Bundesliga („Die schwarze Fahne weht über <strong>der</strong> Bundesliga“), Artikel <strong>aus</strong> L’Équipe vom 4. Mai<br />

2010, S. 8<br />

[5] Fanclubsprecherrat (ohne Seitennummerierung), Kapitel „Fanclubsprecherrat“, 1. Seite<br />

SC Freiburg<br />

SC Freiburg<br />

Voller Name Sport-Club Freiburg<br />

Vereinsfarben Rot-Weiß<br />

Gegründet 30. Mai 1904<br />

Mitglie<strong>der</strong> ca. 2900<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> Fritz Keller (kommissarisch)<br />

Homepage<br />

www.scfreiburg.com [1]<br />

Der Sport-Club Freiburg (SC Freiburg) wurde am 30. Mai 1904 gegründet und ist ein Fußballverein <strong>aus</strong> Freiburg<br />

im Breisgau. Die Herrenmannschaft des SC spielt in <strong>der</strong> ersten Bundesliga, <strong>der</strong> höchsten Spielklasse Deutschlands.


SC Freiburg 458<br />

Die Frauenmannschaft musste 2010 nach neun Jahren <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bundesliga absteigen und spielt nun in <strong>der</strong> 2.<br />

Bundesliga.<br />

Vereinsgeschichte<br />

Die ältesten Vorgängervereine des SC waren <strong>der</strong> im März 1904 gegründete Freiburger FV 04 sowie <strong>der</strong> zwei<br />

Monate jüngere FC Schwalbe Freiburg. 1912 fusionierten <strong>der</strong> mittlerweile zu SV 04 umbenannte FV 04 und <strong>der</strong> erst<br />

zu FC Mars, dann zu FC Union umbenannte FC Schwalbe erstmals zum SC Freiburg.<br />

Am 13. Dezember 1919 schloss sich <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong> Freiburger Turnerschaft 1844 (früher: Freiburger TV 1844) an.<br />

Im Zuge des Streits zwischen Turn- und Sportverbänden traten die Fußballer 1924 wie<strong>der</strong> <strong>aus</strong>, um wie<strong>der</strong> den SC<br />

Freiburg zu bilden. In <strong>der</strong> reichsweiten Neuordnung des organisierten Sports wurden die beiden Vereine erneut<br />

zusammengeschlossen.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg entstand als erster Nachfolgeverein <strong>der</strong> Turnerschaft <strong>der</strong> VfL Freiburg, <strong>der</strong> 1949 den<br />

alten Namen zurückbekam. 1952 traten die Fußballer erneut <strong>aus</strong> und bildeten den heute bestehenden SC Freiburg.<br />

Wichtigster Präsident des SC Freiburg war Achim Stocker, den von 1972 an bis zu seinem Tod am 1. November<br />

2009 <strong>der</strong> Führungsriege des Vereins angehörte. Er war dafür bekannt, sich die Spiele seines Teams nie live<br />

anzusehen, um seinen Kreislauf nicht zu belasten.<br />

Im Jahre 2005 hatte <strong>der</strong> Verein 2700 Mitglie<strong>der</strong>. Die Vereinsfarben sind rot und weiß. Das Wappen beinhaltet auf<br />

<strong>der</strong> linken Seite einen Greif und auf <strong>der</strong> rechten Hälfte das Kürzel SCF.<br />

Profimannschaft<br />

Die Profimannschaft des SC Freiburg spielt in <strong>der</strong> Fußball-Bundesliga. Die 2. Mannschaft spielt in <strong>der</strong> Regionalliga<br />

Süd. Daneben gibt es Nachwuchsteams von <strong>der</strong> U12 bis zur U19. Zentrum <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit ist die Freiburger<br />

Fußballschule.<br />

Geschichte<br />

SC Freiburg<br />

Stadion Badenova-Stadion<br />

Plätze 25.000<br />

Trainer Robin Dutt<br />

Liga Fußball-Bundesliga<br />

2009/10 14. Platz<br />

Der SC Freiburg stand lange im Schatten des Spitzenvereins Freiburger<br />

FC. Vor <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Gauligen spielte <strong>der</strong> SC überregional keine<br />

Rolle. Zur Saison 1933/34 qualifizierte sich <strong>der</strong> SC für die neue<br />

Gauliga Baden, stieg aber als abgeschlagener Tabellenletzter<br />

umgehend ab. Vier Meisterschaften in <strong>der</strong> Bezirksklasse Oberbaden<br />

von 1934 bis 1937 brachten den SC vier Mal in die Aufstiegsrunde, in<br />

<strong>der</strong> sie den Aufstieg jedes Mal verpassten. Erst während des Zweiten<br />

Weltkriegs schafften die Freiburger mehrmals den Sprung in die immer<br />

weiter zersplitternde Gauliga, ohne jedoch bleibenden Eindruck zu hinterlassen.<br />

SC Freiburg-Spieler feiern Unentschieden gegen<br />

Dortmund in <strong>der</strong> Bundesliga


SC Freiburg 459<br />

Nach dem Krieg war <strong>der</strong> Verein fünf Jahre lang in <strong>der</strong> obersten Spielklasse, <strong>der</strong> Oberliga Südwest-Süd vertreten.<br />

Von 1950 bis 1978 spielten sie in <strong>der</strong> drittklassigen Amateurliga Südbaden. 1965 und 1968 hatte <strong>der</strong> SC die<br />

Möglichkeit, in die Regionalliga Süd aufzusteigen, scheiterte aber in <strong>der</strong> Aufstiegsrunde.<br />

Der Aufstieg des SC und <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>gang des FFC begannen mit einer Fehleinschätzung, die 1972 dem FC-Vorstand<br />

unterlief: Der Leiter <strong>der</strong> Freiburger Oberfinanzdirektion, Achim Stocker, bot dem FFC dank seiner guten<br />

Beziehungen zu potenten Geldgebern finanzielle Unterstützung an, die <strong>der</strong> Vorstand jedoch <strong>aus</strong>schlug. Stocker ging<br />

stattdessen zum SC Freiburg, wo er bis zu seinem Tod am 1. November 2009 Präsident war.<br />

1974 stieg <strong>der</strong> FC in die Amateurliga ab. Bereits im ersten gemeinsamen Jahr landete <strong>der</strong> Vizemeister SC vor dem<br />

großen Nachbarn, <strong>der</strong> die Liga jedoch 1977 wie<strong>der</strong> nach oben verließ. 1978 stieg auch <strong>der</strong> SC in die Zweite<br />

Bundesliga auf, wo er durchgehend höhere Tabellenplätze erreichte als <strong>der</strong> FFC. Jener stieg 1982 ab, <strong>der</strong> SC blieb im<br />

Mittelfeld <strong>der</strong> Zweitligatabelle und ist seither <strong>der</strong> tonangebende Freiburger Fußballverein.<br />

Im Januar 2001 löste <strong>der</strong> SC auch bezüglich des Stadions den FFC ab, indem er das Möslestadion erwarb, um dort<br />

die Freiburger Fußballschule zur Nachwuchsför<strong>der</strong>ung einzurichten.<br />

Die Ära Finke (1991−2007)<br />

1991 wurde Volker Finke als Trainer verpflichtet, <strong>der</strong> vom 1. SC Nor<strong>der</strong>stedt kam, nachdem er zuvor 1990 den TSV<br />

Havelse bis in die 2. Bundesliga geführt hatte. Mit Stefan Beneking, Jens Todt und Thomas Vogel brachte dieser<br />

noch drei Spieler <strong>aus</strong> Havelse mit. Unter Finke sollte <strong>der</strong> SC Freiburg seine bislang erfolgreichste Zeit <strong>der</strong><br />

Vereinsgeschichte haben. Zur ersten gesamtdeutschen Saison wurde die Zweite Bundesliga in die Staffeln Nord und<br />

Süd mit je zwölf Mannschaften aufgeteilt, <strong>der</strong>en Tabellenerste in die Bundesliga aufstiegen. Nachdem <strong>der</strong> SC<br />

Freiburg zunächst Platz eins belegt hatte, zog im Laufe <strong>der</strong> Aufstiegsrunde <strong>der</strong> 1. FC Saarbrücken an ihm vorbei,<br />

womit <strong>der</strong> Aufstieg zunächst knapp verpasst wurde. Ein Jahr später belegte <strong>der</strong> Verein in <strong>der</strong> „Mammutsaison“ mit<br />

insgesamt 24 Mannschaften und 46 Spieltagen Platz eins, womit er erstmals in die Bundesliga aufstieg. Ab dem<br />

siebten Spieltag war die Tabellenführung nicht mehr <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Hand gegeben worden. Die erste Bundesligasaison war<br />

vom Kampf gegen den Abstieg geprägt. Ab dem drittletzten Spieltag folgte eine Aufholjagd mit drei Siegen<br />

hintereinan<strong>der</strong>, womit <strong>der</strong> am Saisonende punktgleiche 1. FC Nürnberg eingeholt werden konnte, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong><br />

schlechteren Tordifferenz absteigen musste.<br />

Dem sehr knappen Klassenverbleib im ersten Jahr folgte 1995 <strong>der</strong><br />

dritte Platz und damit die Qualifikation für den UEFA-Pokal 1995/96,<br />

<strong>aus</strong> dem die Freiburger in <strong>der</strong> ersten Runde gegen Slavia Prag<br />

<strong>aus</strong>schieden. In <strong>der</strong> Spitzengruppe <strong>der</strong> Liga konnte <strong>der</strong> SC sich nicht<br />

halten. Vor allem <strong>der</strong> Weggang des Spielmachers Rodolfo Cardoso<br />

konnte nicht kompensiert werden. 1997 stiegen die Freiburger erstmals<br />

ab, kamen aber nach einem Jahr wie<strong>der</strong> in die Bundesliga zurück und<br />

erreichten 2001 wie<strong>der</strong> den UEFA-Cup, <strong>aus</strong> dem sie erst in <strong>der</strong> dritten<br />

Runde <strong>aus</strong>schieden: Nach Erfolgen gegen den slowakischen Vertreter<br />

Matador Púchov und den FC St. Gallen unterlagen sie im Dezember<br />

2001 knapp dem späteren UEFA-Cup-Sieger Feyenoord Rotterdam.<br />

In <strong>der</strong> Liga rutschten die Freiburger <strong>der</strong>weil in die untere<br />

Tabellenhälfte. Am Ende <strong>der</strong> Saison stiegen sie ab, erholten sich aber<br />

Volker Finke, Trainer des SC Freiburg von 1991<br />

bis 2007<br />

wie<strong>der</strong> schnell - 2003 waren sie wie<strong>der</strong> oben. Die Saison 2004/2005 markierte den dritten Abstieg und die vorerst<br />

letzte Bundesligasaison. Nur drei Siege und 18 Punkte konnten während <strong>der</strong> Saison geholt werden, womit <strong>der</strong> Verein<br />

abgeschlagen auf dem letzten Platz landete. Gleichzeitig war dies die schlechteste Saisonbilanz eines Bundesligisten<br />

seit Einführung <strong>der</strong> Dreipunkteregel. 2006 schaffte <strong>der</strong> SC den direkten Wie<strong>der</strong>aufstieg erstmals nicht. 2007 wurden<br />

sie zum zweiten Mal in Folge nur Vierter.


SC Freiburg 460<br />

Entwicklung unter Robin Dutt (seit 2007)<br />

Nach <strong>der</strong> insgesamt sechzehnjährigen<br />

Amtszeit von Trainer Volker Finke - <strong>der</strong><br />

bislang längsten im deutschen Profifußball -<br />

wurde in bei<strong>der</strong>seitigem Einvernehmen ein<br />

Trainerwechsel zum Saisonende von 2007<br />

beschlossen. Nachfolger wurde Robin Dutt.<br />

Auch in <strong>der</strong> ersten Saison unter dem neuen<br />

Trainer spielte <strong>der</strong> Verein um den Aufstieg<br />

mit, erreichte jedoch aufgrund einer<br />

Schwächephase zu Beginn <strong>der</strong> Rückrunde<br />

nur den fünften Platz.<br />

2008 erlebte <strong>der</strong> SC Freiburg einen relativ<br />

guten Saisonstart; <strong>aus</strong> dem ersten sieben<br />

Spielen konnten fünf Siege und nur eine<br />

Ligaplatzierungen des SC Freiburg seit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga (ab<br />

Saison 1978/79)<br />

Nie<strong>der</strong>lage verzeichnet werden, sodass am Ende <strong>der</strong> Hinrunde Platz drei belegt werden konnte. Nachdem die<br />

Mannschaft zum Rückrundenauftakt sechs Siege in Serie verzeichnen konnte, übernahm <strong>der</strong> SC Freiburg die<br />

Tabellenspitze. Am 31. Spieltag wurde <strong>der</strong> vierte Aufstieg in die Bundesliga und zugleich auch die<br />

Zweitliga-Meisterschaft durch einen 5:2-Auswärtssieg bei <strong>der</strong> TuS Koblenz perfekt gemacht. Der SC Freiburg war<br />

damit die erste Mannschaft, welche die neu eingeführte Meisterschale <strong>der</strong> 2. Bundesliga in Empfang nehmen durfte.<br />

In <strong>der</strong> Saison 2009/2010 konnte sich <strong>der</strong> SC Freiburg durch ein 2:2 beim 1. FC Köln am 33. Spieltag vorzeitig den<br />

Klassenerhalt sichern und verbleibt somit mindestens ein weiteres Jahr in <strong>der</strong> Bundesliga.<br />

Stadion<br />

Das Heimstadion des SC ist seit 1953 das badenova-Stadion (bis 2004<br />

Dreisamstadion) mit 25.000 Plätzen. Lediglich in <strong>der</strong> ersten<br />

Zweitligasaison wichen die Freiburger ins Möslestadion des Freiburger<br />

FC <strong>aus</strong>. Das Dreisamstadion liegt im östlichen Freiburger Stadtteil<br />

Waldsee an <strong>der</strong> Schwarzwaldstraße.<br />

Als Stadionzeitung gab es bis zur Saison 1995/96 den kostenlos<br />

verteilten „SC-Report“, seitdem existiert das Stadionmagazin<br />

„Heimspiel“. Seit dem ersten Aufstieg in die 1. Bundesliga 1993 hat es<br />

Freiburger Fankurve im Norden<br />

eine Vielzahl von Fanzines <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Freiburger Fanszene gegeben. Zu den auch über die Grenzen Freiburgs hin<strong>aus</strong><br />

bekannteren Fanzines zählte <strong>der</strong> „Fanman“ und das „Charly“.<br />

Die erste eigene Spielstätte des SC war das 1928 eingeweihte Winterer-Stadion, das <strong>der</strong> Verein 1935 verlassen<br />

musste, weil es einem Flugplatz weichen sollte. Bis 1954 nutzte <strong>der</strong> Verein zumeist die Anlage <strong>der</strong> Turnerschaft.<br />

Bundesligaka<strong>der</strong> <strong>der</strong> Saison 2010/11<br />

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff


SC Freiburg 461<br />

1 Simon Pouplin<br />

26 Manuel Salz<br />

37 Oliver<br />

Baumann<br />

Ehemalige Spieler (Auswahl)<br />

2 Pavel Krmaš<br />

3 Felix Bastians<br />

5 Heiko Butscher<br />

15 Oliver Barth<br />

24 Mensur Mujdža<br />

58 Ömer Toprak<br />

6 Yacine<br />

Abdessadki<br />

8 Jan Rosenthal<br />

10 Maximilian Nicu<br />

14 Zvonko Pamić<br />

18 Johannes Flum<br />

20 Ivica Banović<br />

21 Anton Puzila<br />

23 Julian Schuster<br />

28 Daniel Williams<br />

31 Nicolas Höfler<br />

40 Daniel Caligiuri<br />

Für eine komplette Auflistung aller Spieler des SC Freiburg seit dem<br />

Zweitligaaufstieg 1978, siehe Liste <strong>der</strong> Spieler des SC Freiburg.<br />

• Zoubaier Baya • Ralf Kohl • Axel Sun<strong>der</strong>mann<br />

• Mehdi Ben Slimane • Joachim Löw • Alain Sutter<br />

• Martin Braun • Stefan Müller • Jens Todt<br />

• Zlatan Bajramovic • Sascha Riether • Uwe Wassmer<br />

• Rodolfo Esteban Cardoso • Altin Rraklli • Marco Weißhaupt<br />

• Harry Decheiver • Souleyman Sané • Günther<br />

Wienhold<br />

• Michael Frontzeck • Jörg Schmadtke • <strong>Tobias</strong> Willi<br />

• Richard Golz • Charly Schulz • Andreas Zeyer<br />

• Jörg Heinrich • Adel Sellimi<br />

• Sebastian Kehl • Martin Spanring<br />

• Lewan Kobiaschwili • Uwe Spies<br />

7 Cedric Makiadi<br />

9 Papiss Demba<br />

Cissé<br />

11 Jonathan Jäger<br />

13 Tommy Bechmann<br />

22 Kishō Yano<br />

27 Stefan Reisinger<br />

Innenansicht des Badenova-Stadions


SC Freiburg 462<br />

Trainer<br />

Robin Dutt<br />

Name von/bis Trainer<br />

Robin Dutt seit 1. Juli 2007<br />

Volker Finke 1. Juli 1991 bis 30. Juni 2007<br />

Eckhard Krautzun 1. Juli 1990 bis 30. Juni 1991<br />

Bernd Hoss 1. Dezember 1989 bis 30. Juni 1990<br />

Uwe Ehret 27. August 1989 bis 26. November 1989<br />

Lorenz-Günther<br />

Köstner<br />

1. Juli 1989 bis 26. August 1989<br />

Uwe Ehret 9. April 1989 bis 30. Juni 1989<br />

Fritz Fuchs 1. Januar 1989 bis 8. April 1989<br />

Jörg Berger 1. Juli 1986 bis 17. Dezember 1988<br />

Horst Zick 23. März 1986 bis 30. Juni 1986<br />

Jupp Becker 25. Januar 1986 bis 22. März 1986<br />

Anton Rudinski 1. Juli 1984 bis 1. Januar 1986<br />

Fritz Fuchs 1. Juli 1983 bis 30. Juni 1984<br />

Werner Olk 1. Juli 1982 bis 30. Juni 1983<br />

Lutz Hangartner 1. Juli 1981 bis 30. Juni 1982<br />

Horst Zick 25. Januar 1981 bis 30. Juni 1981<br />

Norbert Wagner 1. Juli 1980 bis 24. Januar 1981<br />

Jupp Becker 1. Juli 1979 bis 30. Juni 1980<br />

Heinz Baas 30. September 1978 bis 30. Juni 1979<br />

Manfred Brief 1. Juli 1972 bis 30. September 1978<br />

Edgar Heilbrunner 69/70–71/72<br />

Hans Diehl 64/65–68/69<br />

Hanns Faber 63/64–63/64<br />

Hans Roggow 60/61–62/63<br />

Kurt Mannschott 56/57–57/58<br />

Willi Hornung 53/54–54/55<br />

Andreas Munkert 50/51–52/53


SC Freiburg 463<br />

Arthur Mattes 49/50–49/50<br />

Andreas Munkert 46/47–48/49<br />

Zuvor übernahmen meist altgediente Spieler das Training.<br />

Frauenfußball<br />

Frauenfußball<br />

Stadion Möslestadion<br />

Plätze 18.000<br />

Trainer Milorad Pilipović<br />

Liga 2. Bundesliga<br />

2009/10 11. Platz (Bundesliga)<br />

Die erste Frauenfußballmannschaft des SC Freiburg spielt in <strong>der</strong> Bundesliga. Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es noch eine 2.<br />

Mannschaft (Oberliga Baden-Württemberg) und eine B-Juniorinnen-Mannschaft (U 17). Zur Saison 2007/08 wurde<br />

auch eine C-Juniorinnen-Mannschaft (U15) gegründet.<br />

Geschichte<br />

Die Frauenfußball-Abteilung wurde 1975 gegründet, als die komplette Mannschaft <strong>der</strong> SpVgg Freiburg-Wiehre zum<br />

SC wechselte. In den folgenden Jahren wurde man fünfmal südbadischer Meister. In <strong>der</strong> Endrunde um die deutsche<br />

Meisterschaft kam man allerdings nie über das Viertelfinale hin<strong>aus</strong>. 1985 wechselte ein Teil <strong>der</strong> Mannschaft zur<br />

SpVgg Freiburg-Wiehre zurück. Sechs Jahre später erreichte die SpVgg die Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Der<br />

Vorstand machte jedoch vor Beginn <strong>der</strong> Aufstiegsrunde deutlich, dass man auf einen Aufstieg verzichten würde.<br />

Daraufhin wechselte die Mannschaft endgültig zurück zum SC, <strong>der</strong> am 1. Juli 1991 seine Frauenfußball-Abteilung<br />

neu gründete. Nach mehreren vergeblichen Anläufen schaffte man schließlich 1998 den Sprung in die Bundesliga.<br />

Nach einem Jahr musste man allerdings wie<strong>der</strong> absteigen. Zwei Jahre später schaffte man den Wie<strong>der</strong>aufstieg.<br />

Seitdem konnten sich die SC-Frauen in <strong>der</strong> Bundesliga etablieren und belegten in <strong>der</strong> Regel sichere Mittelfeldplätze.<br />

2002 wurde die U-19-Nationalmannschaft mit <strong>der</strong> Freiburgerin Alexandra Stegmann Europameisterin, 2004 mit <strong>der</strong><br />

Freiburgerin Melanie Behringer Weltmeisterin, 2006 mit <strong>der</strong> Freiburgerin Juliane Maier und 2007 mit Susanne<br />

Hartel wie<strong>der</strong> Europameisterin. 2007 wurde Melanie Behringer mit <strong>der</strong> A-Nationalmannschaft Weltmeisterin.<br />

Stadion<br />

Von <strong>der</strong> Saison 2000/01 an spielte die Mannschaft im Stadion am Bergmattenhof in Sexau, seit <strong>der</strong> Saison 2006/07<br />

zwei Jahre im Freiburger Weststadion. Zur Saison 2008/09 zog man dann in das vereinseigene Möslestadion um und<br />

hat momentan eines <strong>der</strong> größten Stadien in <strong>der</strong> Frauenbundesliga.<br />

Ka<strong>der</strong> Saison 2010/11


SC Freiburg 464<br />

Nr. Name Geburtsdatum im Verein seit letzter Verein Län<strong>der</strong>spiele<br />

Tor<br />

1<br />

Marisa Brunner<br />

28.05.1982 2006 SC LUwin.ch Luzern 56<br />

23 Laura Benkarth 14.10.1992 2008 FC Wolfenweiler-Schallstadt U19<br />

12 Lisa Schnei<strong>der</strong> 01.04.1990 2004 JSG Simonswald<br />

Abwehr<br />

3 Kerstin Boschert 20.08.1983 2001 SC Sand<br />

2 Stéphanie Wendlinger 13.08.1980 2008 FC Vendenheim<br />

25 Selina Nowak 23.06.1990 2009 VfL Sindelfingen<br />

14 Alisa Schmidt 17.05.1994 eigene Jugend<br />

Mittelfeld<br />

11 Sinah Amann 08.04.1991 2007 SF Schliengen<br />

17 Jeanne Haag 26.10.1983 2005 FC Vendenheim<br />

24 Anja Maike Hegenauer 09.12.1992 2009 VfL Mun<strong>der</strong>kingen<br />

26 Larissa Hummel 06.02.1989 2006 VfL Mun<strong>der</strong>kingen<br />

20 Myriam Krüger 26.08.1989 2006 SV Musbach<br />

8 Juliane Maier 09.04.1987 2006 SV Titisee U23<br />

5 Isabella Schmid 06.03.1993 2009 TSV Tettnang<br />

9 Melanie Leupolz 14.04.1994 2010 TSV Tettnang<br />

19 Essi Sainio 09.09.1986 2010 AIK Solna<br />

10<br />

Angriff<br />

Isabelle Meyer<br />

05.09.1987 2010 Grasshopper Club Zürich<br />

27 Annika Eberhardt 23.04.1992 2009 TSV Crailsheim<br />

21 Tatjana Hummel 05.07.1990 2009 VfL Mun<strong>der</strong>kingen<br />

13 Romina Kuffner 15.07.1992 2009 TSV Crailsheim<br />

18 Julia Zirnstein 13.01.1990 2006 FV Brühl<br />

15 Mona Lohmann 22.02.1992 eigene Jugend<br />

7 Julia Mantei 10.10.1992 eigene Jugend<br />

Trainer<br />

Milorad Pilipovic 03.06.1958 2010 Bahlinger SC


SC Freiburg 465<br />

Wechsel zur Saison 2010/11<br />

Zugänge<br />

• Alisa Schmidt (eigene Jugend)<br />

• Melanie Leupolz (TSV Tettnang)<br />

• Essi Sainio (AIK Solna)<br />

• Isabelle Meyer (Grasshopper Club<br />

Zürich)<br />

• Mona Lohmann (eigene Jugend)<br />

• Julia Mantei (eigene Jugend)<br />

Ehemalige Spielerinnen (Auswahl)<br />

Trainer<br />

Statistik und Erfolge<br />

Ligaplatzierungen<br />

Abgänge<br />

• Verena Faißt (VfL Wolfsburg)<br />

• Valeria Kleiner (1. FFC Frankfurt)<br />

• Jana Linke (Ziel unbekannt)<br />

• Danique Stein (SC 07 Bad<br />

Neuenahr)<br />

• Martina Moser (VfL Wolfsburg)<br />

• Kelly Parker (Ziel unbekannt)<br />

• Mele French (Ziel unbekannt)<br />

• Melanie Behringer • Ashley McGhee<br />

• Katja Bornschein • Ines Österle<br />

• Susanne Hartel (TSG Hoffenheim)<br />

• Merza Julevic (VfL Sindelfingen)<br />

• Rahel Graf • Alexandra Schwald<br />

• Christine<br />

Kaltenbach<br />

• Alexandra Stegmann<br />

• Havva Kutal • Alena Michelle Thom<br />

• Karine Levy • Nicole Sö<strong>der</strong><br />

• Valerie Maillard • Kristina Kober<br />

• Nadine Enoch<br />

von/bis Name<br />

1. Juli 1999 - 30. Juni 2003 Michael Bellert<br />

1. Juli 2003 - 30. Juni 2005 Thomas Reger<br />

1. Juli 2005 - 31. Oktober 2007 Dietmar Sehrig<br />

1. November 2007 - 31. Dezember 2007 Thomas Schweizer<br />

1. Januar 2008 - 5. September 2008 Alexan<strong>der</strong> Fischinger<br />

6. September 2008 - 21. September 2008 Michael Haas<br />

22. September 2008 - 17. November 2009 Günter Rommel<br />

18. November 2009 - 30. Juni 2010 Edgar Beck<br />

seit 1. Juli 2010 Milorad Pilipovic


SC Freiburg 466<br />

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal Erfolgreichste Torschützin Zuschauerschnitt<br />

1990/91 Verbandsliga Südbaden 1. 39:13 29:7 nicht<br />

qualifiziert<br />

1991/92 Bezirksliga 1. 20 0 0 151:1 40:0 nicht<br />

qualifiziert<br />

1992/93 Verbandsliga Südbaden 1. 58:7 33:3 nicht<br />

qualifiziert<br />

1993/94 Verbandsliga Südbaden 1. 17 1 0 95:7 35:1 nicht<br />

qualifiziert<br />

1994/95 Verbandsliga Südbaden 1. 61:18 28:4 nicht<br />

qualifiziert<br />

1995/96 Verbandsliga Südbaden 2. 63:34 37 nicht<br />

1996/97 Oberliga<br />

Baden-Württemberg<br />

1997/98 Oberliga<br />

Baden-Württemberg<br />

qualifiziert<br />

1. 57:11 43 1. Runde<br />

1. 20 3 1 84:25 63 2. Runde<br />

1998/99 Bundesliga 11. 2 5 15 18:58 11 nicht<br />

1999/00 Oberliga<br />

Baden-Württemberg<br />

qualifiziert<br />

1. 18 4 0 81:23 60 1. Runde<br />

2000/01 Regionalliga Süd 1. 15 2 1 67:11 47 Achtelfinale<br />

Sylvie Klopfenstein, Alexandra<br />

Kury (je 5)<br />

2001/02 Bundesliga 6. 11 2 9 30:34 35 Viertelfinale Isabell Jansen (5) 377<br />

2002/03 Bundesliga 8. 6 6 10 33:43 24 Viertelfinale Katja Bornschein (7) 302<br />

2003/04 Bundesliga 10. 5 5 12 34:51 20 Viertelfinale Karine Levy, Valerie Maillard (je<br />

2004/05 Bundesliga 8. 7 2 13 30:56 23 Halbfinale Melanie Behringer, Katja<br />

9)<br />

Bornschein (je 7)<br />

2005/06 Bundesliga 7. 9 5 8 45:48 29 2. Runde Havva Kutal (7) 447<br />

2006/07 Bundesliga 10. 8 1 13 36:57 25 Achtelfinale Juliane Maier, Sandra Schmidt,<br />

Julia Zirnstein (je 7)<br />

2007/08 Bundesliga 8. 6 3 13 30:63 21 Achtelfinale Melanie Behringer (7) 521<br />

2008/09 Bundesliga 7. 9 2 11 36:56 29 Viertelfinale Susanne Hartel (11) 733<br />

2009/10 Bundesliga 11. 4 1 17 14:53 13 Achtelfinale Juliane Meier (3) 714<br />

Wichtigste Erfolge<br />

Anmerkung: Grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.<br />

• Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga 1998, 2001<br />

• Meister <strong>der</strong> Regionalliga Süd 2001<br />

• Meister <strong>der</strong> Oberliga Baden-Württemberg 1997, 1998, 2000<br />

• Südbadischer Meister 1977, 1978, 1979, 1982, 1984, 1993, 1994, 1995 (8)<br />

• Südbadischer Pokalsieger 1985, 1995, 1998, 2000, 2001 (5)<br />

190<br />

279<br />

290<br />

595


SC Freiburg 467<br />

Siehe auch<br />

• SC Freiburg/Namen und Zahlen<br />

Weiterführende Informationen<br />

Literatur<br />

• Gilles Mebes: Der SC Freiburg und <strong>der</strong> Ernst des Lebens, Freiburg 1999 (ISBN 3-933483-18-2).<br />

• Toni Nachbar und Otto Schnekenburger: SC Freiburg - Der lange Weg zum kurzen Pass, Göttingen 2002 (ISBN<br />

3-89533-335-2).<br />

• Sport-Club Freiburg (Hrsg.): Hun<strong>der</strong>t Jahre 90 Minuten: Die Geschichte des SC Freiburg von 1904-2004,<br />

Dokumentation: Peter Martin, Freiburg 2004.<br />

• Sport-Club Freiburg (Hrsg.): 25 Jahre Sport-Club Freiburg 1904–29, Festschrift, Freiburg 1929.<br />

• Robert Kauer (Hrsg.): Phänomen Freiburg 1 - Der Aufstieg, Freiburg 1993; Phänomen Freiburg 2 - Eine<br />

unendliche Geschichte, Freiburg 1994; Phänomen Freiburg 3 - Mitten in Europa, Freiburg 1995.<br />

DVD<br />

• Mit langem Anlauf – 100 Jahre SC Freiburg; 37 min., hrsg. vom SC Freiburg<br />

Weblinks<br />

• Homepage des SC Freiburg [1]<br />

Referenzen<br />

[1] http:/ / www. scfreiburg. com


Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 468<br />

Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s)<br />

Fußball-Bundesliga Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79573102 Bearbeiter: -Lemmy-, -enzyklop-, 217, 3ecken1elfer, 46er, 7107delicious, A.Rhein, AF666, ALMundy,<br />

APPER, Abe Lincoln, Abena, About:blank, Abtrix, Ahoerstemeier, Aka, AlMa77, Albtalkourtaki, Ali5000, Alkab, AllesMeins, AmishThrasher, Anaxagoras13, Andibrunt, Andirator, Andreas 06,<br />

Anton-Josef, Apfelbirne, Arndtmc1, Arty, Atomiccocktail, Auron2009, Avoided, AwOc, Axl42, BA123, BLueFiSH.as, BaMaBeMe2008, Baird's Tapir, Balû, Baschti23, Bastic,<br />

Baumfreund-FFM, Bekar, Bernd Reichelt, Berntie, Beudke, Beyer, Bierlie, Blaue Orchidee, Blaufisch, Boemmels, Bush84, Buxul, CKA, Carbidfischer, Cardhu, Carlomayer, Cash11, Catilina 21,<br />

Cepheiden, Chaddy, Checka14, Chesk, Chiananda, Chillmasterkessel, Christian2003, Christoph Radtke, Color, Comm. makatau, Commons, Crissov, Cyve, D, Daaavid, Dainem, Damei81, Daniel<br />

FR, Daniel Waterhouse, Darkking3, Dcmaster, Definitiv, Delian, Denkfabrikant, Denny, DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Derbrauni, Derjunges, Devil m25, Diba, Dick Tracy, Die Maschine,<br />

Die Stämmefreek, Dillos, Dirkburk, Dk77, Dr. Antisport, Dragan, Dragao, Droehne2, DuMonde, ERZ, Eandree, Edroeh, Eibel, Eike sauer, Eintracht4ever, El Fino, ElTres, Elvaube, Emkaer,<br />

Engie, Enslin, Ephraim33, Eresthor, Erfurter63, Eryakaas, Etagenklo, Etmot, Eurocop, ExIP, Exil, Eynre, FAFA, FCN Sebi, FEXX, Falense, Feinschreiber, Felix Stember, Felix1411, Fikua,<br />

Finkiwilli, Flaschenhals4, Fleckvieh, Florean Fortescue, Florian Adler, Florian K, FotoFux, Fragwürdig, Freddy0, Fre<strong>der</strong>icII, Fre<strong>der</strong>ik21, Frildo, Fritz, FritzG, Fronti, G-Man, G.kunter,<br />

GaMMeLHaNsy, Gandi96, Gast32, Geisslr, Ghoraidh, Gnu1742, Goki, Grimstad, Guety, Gönner, Günter Ludolf, H0tte, Hacman, Halbarath, Hansbaer, Hanseat, Hardenacke, Harro von Wuff,<br />

Haut, He3nry, HeBB, Hedavid, Heihei, Heinte, Helenopel, Hendrich, HerrMay, Hewa, Hey Teacher, Highpriority, Hitch, Holger1974, HolgerH, Holthus, Hoo man, Hoss, Hotcha2, Howwi, HsT,<br />

Hubertl, Hx87, Hydro, Hypo, Hæggis, Ibelin, Ibuwan, Inkowik, Ischgucke, Itzelberger, J'adoube, Jaellee, Jarlhelm, JeLuF, Jed, Jeff<strong>aus</strong>bw, Jensre, Jeremiah21, Jivee Blau, Johnny Controletti,<br />

JuTa, JuergenL, Jukkabrother, Julien1530, JustinCase, Jörg frei, KV 28, Kabejota, Kaisersoft, Kantor.JH, Karge, Karl Gruber, Keichwa, Kh80, Kihosa, King Robert, Kira Nerys, Knergy, Kolja21,<br />

Konso, Korny78, Kov93, Kovalchuk, Kuebi, Kuemmjen, Kurt Jansson, Köhl1, Königsgambit, Körperkl<strong>aus</strong>, Küfi, Langec, Leflic, Leipnizkeks, Lencer, Liesel, Lipstar, Lung, M(e)ister Eiskalt,<br />

MKI, Ma-Lik, Mamu, Manecke, Manu, Marc-fitzek, Marcie, Marcl1984, Marco Kaiser, Marcschulz, Marcus Cyron, Markus Mueller, Marsupilami, Martin Bahmann, Martin Herbst,<br />

Martin-vogel, Martin19000, Martinvoll, Marvin Nash, Matt314, Matthes, Matthias, Mawima, MaximusMeridius, Media lib, Meinert, Mghamburg, Mi-wolf, MiJoMi, Michail, Mick149,<br />

MightyEagleGER, Mikano, Mili99, Millbart, Milomayr, Misterboom, Mogelzahn, MonsieurRoi, Morgenstund, Mostpatiently, Mr. Xocca, Mr.Clever, MrBurns, Muns, Mycroft Holmes,<br />

Mþ.Ærëb¤ş, N23.4, N3MO, Nagy+, Ne discere cessa!, NiTeChiLLeR, Nicolas17, Nobody.de, Noebse, Nogideck, Nokiafan!, Norri, Nothere, Npsalomon, O. Michael, O4o4, OHVChris75,<br />

Oalexan<strong>der</strong>, Odiekaiser, Okrumnow, OmiTs, Omnidom 999, Onkelkoeln, Osiris2000, Ot, P. Birken, P170, PDD, Paki, PatriceNeff, Perelly, Pessottino, Peter Eisenburger, Peterwuttke, Philipp<br />

Wetzlar, Philipp1984, Phtr88, Piefke, Pippo321, Pit, Pittimann, Platte, Plumpaquatsch, Poimer, Popie, Prissantenbär, Produnis, Professor Einstein, PsY.cHo, Pumbaa80, Pwjg, Pöt, R0xor,<br />

RSPlaul, Rainer Lippert, RainerB., Ralf Roletschek, Ranofuchs, Rautenfreund, Rayreardon, RedPiranha, Redman04, Regi51, Reiga, Reinher Zufall, Renekaemmerer, Renol, Retroman, Reviczky,<br />

Robert Weemeyer, Rochie, Rominator, Roosterfan, Rosch2610, RoterRabe, Rotewoelfin, Rusti, Rybak, S1, SJuergen, STBR, Sailorlove, Salzgraf, Sansculotte, Sargoth, Sascha Brück, Scheppi80,<br />

Scherben, SchirmerPower, Schlaubi08, Schreibkraft, Schreibmo, Schumir, Sciurus, Scooter, SeL, Sean97, Seewolf, Senbei314, Seppalot13, Sharkxtrem, Sheskar, SiSimon, Sicherlich,<br />

Siku-Sammler, Sinn, Sir, Sir James, Sith-Lord, Skho, Skriptor, Smial, Snipermatze, Snorre1971, SoWhy, Soccerates, Soccerfreak, Socrates, Sol1, Spargelschuft, Spazzo, Spiegelleserwissenmehr,<br />

Sportschuh, Spuk968, Spurzem, Srbauer, Stahlkocher, Starcalc, SteMicha, Stefan Kühn, Stefan040780, Stefan2, Stefanbw, SteffenKa, Stephanbim, Stilzchen, Str1977, StreunerOH, Subaerman,<br />

Sumoooooo, Supermartl, Syntrax, TRS, TSchm, TUBS, Tanz, Tau Lambda, Tbachner, Teletabi, Tengai, Tennisarm, Tgif.nl, Thanh2005, The weird, TheK, TheRunnerUp, TheWolf, Thomas<br />

Dancker, Thommy, Thorbjoern, Thorismund, Ticketautomat, Tim Pritlove, Times, Tinz, Tobi72, <strong>Tobias</strong>1983, Toffel, Togro, Tom Nowak, TomK32, Tomcomwiki, Tommy137, Topinambur,<br />

Traitor, Triebtäter, Tröte, Turnbeutel, Udq8, UliR, Ulkomaalainen, Unsterblicher, Unyxos, Ureinwohner, Urr Burr Urr Kurr Hurr Gurr, Usien, Uwe Gille, Va<strong>der</strong>, Varina, Vertigo Man-iac,<br />

VolvoS60, Vond, Voyager, W!B:, W. Boning, WIR, Wahrerwattwurm, Wallnerm, WerWil, Wer<strong>der</strong>fan10b, WernerPopken, Wiegels, Wikifreund, Wikiner, Wikinger86, Wikkipäde, Wilske,<br />

Wolfgang1018, XOS, Xembel, Xeroxx, Xhiron, Xxedcxx, Yasavul, Yoda1893, Yodokus, Zaibatsu, Zakysant, Zaphiro, Zellre<strong>der</strong>, Zico, Zipferlak, Zollernalb, 648 anonyme Bearbeitungen<br />

Deutsche Fußballmeisterschaft Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=76485246 Bearbeiter: -dw-, -enzyklop-, 217, 4tilden, Aka, AlMa77, Allmightyjonny, Andi777, Andreas 06,<br />

Andromenikus, Anton-Josef, Ashri Mataji, BSI, Balû, Baschti23, Bernhard55, Betzerl, Boenj, Buffty, Carlos-X, Crosslight, Curi, Damei81, Danyell, Dbenzhuser, Delian, DerHexer, Dragao,<br />

EBB, Emmeff, Ephraim33, FEXX, Felix1411, Florian K, Fristu, Geisslr, Ghoraidh, Gnu1742, Graaf, Greifen, Harro von Wuff, Hedavid, Heihei, Heinte, Heinz Van Eugen, HenHei, Honge,<br />

Hoschi72, Hullu poro, IgorPodolskiy, Ingo1968, Intimidator, JanoschLE, Jarlhelm, Jensre, Johanna R., JustinCase, Karl-Henner, King Robert, Kookaburra, Krautrose, Körperkl<strong>aus</strong>, L<strong>aus</strong>itzer,<br />

Libelle63, MFM, Magadan, Marcu, Marcus Cyron, Markus Mueller, Mawima, Mirer, Mogelzahn, Monsterxxl, Mps, Muck31, Muns, Nanouk, Oalexan<strong>der</strong>, Ondundozonananandana, Paki, Peet51,<br />

Rainer Lippert, Ralf5000, Ranger 1, Ranofuchs, RedPiranha, Ri st, Robb, RonaldH, Roterraecher, SWAT, Schachtelsatz, Scherben, Scherenschleifer, Scooter, Seppalot13, Sic!, Simeon Kienzle,<br />

Snitch, Soccerates, Stadtm<strong>aus</strong>0815, Stephanbim, Stilzchen, Subaerman, Succu, TSchm, Terabyte, TobiWanKenobi, Triebtäter, Ureinwohner, W like wiki, Wahrerwattwurm, Waltersh<strong>aus</strong>en,<br />

Wiegels, Xantener, Yodokus, Zaibatsu, Zakysant, Zehzett, Zellre<strong>der</strong>, 111 anonyme Bearbeitungen<br />

FC Bayern München Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79189020 Bearbeiter: -cuber-, .x, 217, 24-online, 4tilden, 59th teegee, 92Bonzo92, A.Heidemann, ABF, AF666, AHZ,<br />

ALMundy, APPER, Ablaubaer, Acerperi, Acmfcb, Aconcagua, Adrian Bunk, Agent 0815, Aglarech, Aglo93, Aiju, Ajezz, Aka, Alexan<strong>der</strong> Grüner, Alexleeser, Alia 2005, Alter Sockemann,<br />

Amberg, Anaconda666, Andreas 06, Andreas56, AndreasB, Andrschu, Andruil, Anton-Josef, Antrios, Aprilsunshi, Aristeides, Armin P., Arnomane, Arved, Ashri Mataji, Atlantis, Atomic4,<br />

Auron2009, Autofan, Avarim, Avoided, BA123, BCDMeier, BK, BLueFiSH.as, BSI, Bachmai, Badehaubendealer, Bahnmoeller, Bahuwrihi, Baird's Tapir, Balû, Bambusbärchen, Baschti23,<br />

Baumi, Bayernfreak2009, Bc4040, Bdk, Ben Ben, Benj, BenjiMantey, Bennsenson, Bensch18, Berntie, Berserc, Bestmusic, Betzerl, Biersepp, Björn Bornhöft, Bjørn, BlackyT, Blah, Blaubahn,<br />

Bneidror, Boardmarker, Bobbl, Bodo Ballermann, Bodo666, Bradypus, Braveheart, Bre<strong>der</strong>ode, BreilD, Bronco, BuSchu, Bush84, Bustan, Buxul, C-Alex, C-C-Baxter, CHR!S, COD4MW,<br />

Cab84, Caijiao, Campino Vom Kuddel, Capriccio, Carolus Ludovicus, Cartman2007, Cash11, Cat1105, Cecil, Chaddy, Checker AFM, Chotaire, Chris 26011977, Chrissie, ChristianBier,<br />

Cimbom1991, Claaser, Cloakmaster, Cmo<strong>der</strong>, Coke97, College 1, Color, Concept1, Conny, Conspiration, Coolmaster, Cornelius.Fillmore, Crasgard, Curi, Cyve, D, DaB., Dababafa, Dachris,<br />

Dalliiii, Damei1981, Damei81, Dangelo91, Dante hd, Dapete, Darealclub, Darkone, Dave81, Daydreamer90, Dean83, Definitiv, Degreen, Deninho, Deprifry, Der pate, Der-Gille, DerHexer,<br />

Desperado1893, Dick Tracy, Diddus, Dietrich, Dinsdagskind, Dirkburk, Doc Sigi, Doktorscholl, Domschge, Don Quichote, Don Vincenzo, DonLeone, Dotdeguy, Dr. Colossus, Dr. bremen,<br />

Dragan, Dresdner90, Druffeler, Duki, Dundak, Dust0r, Eaaumi, Eck, Ede1, Edwinvan<strong>der</strong>sar, Ehrhardt, Einemnet, Eintracht4ever, El Fino, ElRaki, ElTres, Elasto, Elephant1989, Engelbaet, Engie,<br />

Ephraim33, Equalaizor, Ercas, EricS, Etmot, Etzge, Eugen22, Euku, FAFA, FEXX, Falense, FanatikGS, Fcbff, Feba, Feetwork, Feinschreiber, Felix Stember, Filzstift, Finn-Pauls, Fischkopp,<br />

Fishmann, FlapWings, Flaschenhals4, Flo255, FloSch, Flominator, Floppinger, Florian Adler, Florian K, Florian Pechstein, Florian.Keßler, Forrester, Fortuna007, Frantisek, Franz Brandtwein,<br />

Franz Halac, Frau Tuna, Freak44, Fre<strong>der</strong>icII, Fristu, Fullhouse, Furza, FutureCrash, Fußballmeister, GDK, GEN3RAL, Gandi96, Gans Möhre, Gavin1234, Geisslr, Geo1860, Geschichtsfan,<br />

Ghoraidh, Gluggy, Gnu1742, Googlesu, Governor gb, Greidie, Grobbelflopp, Guandalug, Guenther1977, Günter Ludolf, H0m3r, H0tte, HALsixsixsix, HDGuy1979, Hacklberry, HaeB, Hallo333,<br />

Hans-AC, Hansbaer, Hansele, Hansi91, Happolati, HardDisk, HaukeZuehl, HdEATH, He3nry, Hegeba, Helenopel, Helfmann, HelgeRie<strong>der</strong>, Hen1234, HenHei, Henry91, Herr chagall,<br />

Herr-Schl<strong>aus</strong>chlau, HerrMay, Hey Teacher, High Contrast, Highpriority, Highwind, Hildegund, Hind, Hinterhofketcher, Hinterwäldler18, Hixteilchen, Hofres, Holthus, Honk0, Horatio Caine,<br />

Hoschi72, Hsv freak, Hsv-ole, Hullu poro, Hx87, Iceboy1000, Igelball, Illwill, Imzadi, Infofreak94, Informatik, Ingo1968, Interwiki de, Ireas, Ixitixel, JLubo, JULFCB, JWBE, Jacktd,<br />

Jacobokilli, Jakob3991, Jakobburkhardt, Jamell, Jan.O.G., Janis Papewalis, Jarlhelm, JaynFM, Je-99kiel, Jeanyfan, Jed, Jenseits <strong>der</strong> Wohlfühlrhetorik, Jensflorian, Jensre, Jergen, Jesper Jenkins,<br />

Jivee Blau, Jlinde, Jlukasw, Jmsanta, Jodo, Johannes Ries, John08, Johnny789, JohnnyB, Jonas123, Jonathan Hornung, Jpp, JuTa, Juesch, Jukkabrother, Julez A., Juligruebl, Julius1990, Jörg frei,<br />

K-Traxxxz, KV 28, Kaisehr74, KaitoKid1412, Kam Solusar, Karl-Henner, Karloff lugosi, KaterBegemot, Kdow, Keek31, Kelp23, Kev3000, Kh80, Kihosa, Kiker99, King Robert, Kingofears,<br />

Kitanoyama, Kl<strong>aus</strong> Jesper, Kl<strong>aus</strong>mach, Klever, Kochel86, Kolja21, Konrad Lackerbeck, Konstantin Zwirlein, Kopfhörer, Krschblüte88, Krusie, Kuemmjen, Kurt seebauer, Kölsche Jung,<br />

Körperkl<strong>aus</strong>, Kühlschrank87, Label5, Langenberger, Lars91, Lateiner ffm, Leithian, Lemidi, Lencer, Lennert B, Lexas, Lieblj, LiquidSnake, Littl, Lofor, Lokomotive74, Lost Arrow, Lou.gruber,<br />

Louis Bafrance, Luc91, LuckyStrikeRed, Luxusfrosch, Lyzzy, M(e)ister Eiskalt, MADDIN, MAK, MB-one, MCPs, MFM, MH891, MTimann, Mac-man.yc, Macmac, Madden, Magnummandel,<br />

Mainz78, Mamerto puebla, Manager1977, Marcosvsb, Marcus Cyron, Mario1992, Markus Mueller, Markus88, Martin Herbst, Martin-vogel, Mastermanue, Matsch-Klon, Matt1971, Matt314,<br />

MatthiasN, Matze12, Matzematik, M<strong>aus</strong>781, Maxx96, Mcfat, Mdangers, Memorino, Menandros, Menelaos, MetalMachine, Metallicum, Meurkel, Mghamburg, MiJoMi, Michael.poplawski,<br />

Michaelt1964, Michail, Midey, Miguel Rom Goldhaim, Mihály, Mijozi, Mikano, Min<strong>der</strong>bin<strong>der</strong>, Minister für musik, Mipani, Misterboom, Mitsch35, Mkaep, MlaWU, Modjo1987, MsChaos,<br />

Muellerf, Muvon53, Mvb, Möp411, NWA, Napa, Napto, Nar wik, Nepenthes, Nere, Nervasdadara, Nessenjel, Nexusstar, NiTeChiLLeR, Nikcro32, Niki.L, Nimer, Nobart, Nocturne, Noebse,<br />

Northside, Nucturne, OKra, Oalexan<strong>der</strong>, Oberpepe, Ocrho, Odechinga, Okatjerute, Onihattrick, Onold, Oschoett, Osiris2000, Ostsog96, Owltom, P. Birken, PB Doubleya, PDD, Paddy, Pahu,<br />

Paki, Panther27, Peacemaker, Pedda1989, Peet51, Perrak, Pessottino, Peter Ludolf, Peterlustig, Peterwuttke, Phan Ba, Phil41, PhilTaylor07, Philipendula, Phtr88, Pikka85, Pinkerton, Pionic,<br />

Pischdi, Pit, Pixelfire, PlayboyPlaya, Plk, Polarlys, Polentario, Popie, Poppai, Probek, Professor Einstein, Proffi, PsY.cHo, Psievers, PälzerBu, QualiStattQuanti, R0xor, RFisk, RM93,<br />

Ragingpogo, Raiden87, Rainer E., Rainer Lippert, Rainer Mergarten, Ranofuchs, Ratzer, Rautenfreund, Raymond, Rayreardon, Rdb, Redman04, Reinhard Kraasch, Renol, Renton68, Reti,<br />

Reviczky, Revvar, Rheingauner1965, Ridler, Rita2008, Riverrats, Robb, Rokwe, Roo1812, Rosch2610, Rudolfox, Rusti, Rybak, S1, SEK 25, SaarOBI, Saibo, Sallynase, Sarahlove, Sascha Brück,<br />

Sc 2964, Schaengel89, Scheppi80, Scherben, SchirmerPower, Schleischer, Schneids54, Schumir, Scooter, Seewolf, Sefo, Seidl, Sergeysk, Sessman, Shadak, Sich, Sinn, Sippel2707, Sir,<br />

Sitacuisses, Skywalker78, Slyfox1972, Smarc231, Smial, Smogman, SmokezShining, Snasnasnas, SoWhy, Sonnenwind, Soronk, Southpark, Spartanischer Esel, Spiros, Sportfan, Sportfreak66,<br />

Spuk968, Srbauer, Stadtm<strong>aus</strong>0815, Stahlfresser, StarKeeper, SteMicha, Stefan64, Stefanbw, Steffen, Steffen2, Stegosaurus Rex, Steigi1900, Stephan 3001, Stern, Steve.gloeckner, Stilzchen,<br />

Stoffel0976, Strandbalu, Strohmi1991, StuHansen, Student4, Suede, Sulfolobus, Sumoooooo, Superabe, Sven3816, Swat 05, Syntrax, Syrcro, Südkreuz, T.a.k., TAFKAS, TSchm, Taumi,<br />

Taxiarchos228, Tbp386, Tebas, Tebdi, Terabyte, The Hawk, The Transporter, TheKingKeller83, Thommyk-ms, Thorbjoern, Timbor, Timcassomoda, Timeseggs, Timojk, Tmid, Tobi B., Tobi72,<br />

TobiWanKenobi, <strong>Tobias</strong>1983, Tom Nowak, Tom md, Tomavatar, Trainspotter, Triebtäter, Tröte, Tsor, Tuorinho, Turnbeutel, Tyra, Udgard, Uhr, Ultras ge, Umherirren<strong>der</strong>, Umweltschützen,<br />

Unscheinbar, UrLunkwill, Ureinwohner, User132, User69, Uwe Gille, Uwinho, V.rossi85, Venezianer, Vierzwei, Vince2004, Vostei, Vuxi, W. Boning, W.pitschy, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>,<br />

Wahrerwattwurm, Waltersh<strong>aus</strong>en, Walther224, Wareb, Wayne stoertz, Weissi, Wfstb, Wiegels, Wiki-Hypo, WikiPimpi, Wikijunkie, <strong>Wikipedia</strong>ner 0815, Wirama, Wolf-Dieter, Wolfgang Götz,<br />

Wolfgang Schreiner, WolfgangRieger, Yes93, Yoda1893, Yots, Zaibatsu, Zaphiro, Zaungast, Zazou, Zellre<strong>der</strong>, Zenit, ZettOre, Zor2112, Århus, Ĝù, 796 anonyme Bearbeitungen<br />

Wer<strong>der</strong> Bremen Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79560940 Bearbeiter: 217, 8miles, 9mal Kluger, AF666, AHZ, ALE!, Achim Raschka, Actaion, Adex, Ahellwig, Aka,<br />

AlexdG, Alkab, Allesmüller, Amigofish, An-d, Anakin04, Anaxagoras13, Andreas 06, Andreas <strong>aus</strong> Hamburg in Berlin, AndreasE, Asthma, Auron2009, Autheuil, B thoms, BA123, Baddabing,<br />

Balû, Bambam144, Baumfreund-FFM, Berntie, Bjoern klipp, Blackturret, Blaine, Blutgretchen, Bobo92b, Bouncer, Broca, Btr, BuSchu, Bängg, C.Cornehl, CKA, Cab84, Capriccio, Cash11,


Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 469<br />

Cassalette, CatoCensorius, ChKa, Chaddy, Chlorobium, Chrisken, Christian2003, ChristianBier, Christoph Buhlheller, Ckohl, Cloakmaster, Complex, Conny, Conspiration, Cosy den, Cpl23.de,<br />

CyRoXX, D, Da*vinci, DaB., DaChief, DaQuirin, Dababafa, Damei81, Daniel FR, Dante hd, Dave81, Dealerofsalvation, DeltaLimaCharlie, Denkfabrikant, Der Baum, Der.Traeumer, DerGrobi,<br />

DerHans04, DerHexer, Desixtor, Diba, Dick Tracy, Die Maschine, Django1111, Dkbs, Doc Sigi, Dogmartin, Don Vincenzo, Droeni, Edwinvan<strong>der</strong>sar, Eike sauer, El Fino, Elbarto2323,<br />

Elephant1989, Elvaube, Emmanuel Goldstein, Engie, Entlinkt, Ephraim33, Epix, Erell, Erfurter63, EricS, Ervog, Eur lex, FCWeBFan, Faircamion, Feinschreiber, Filzstift, Flaschenhals4, Florean<br />

Fortescue, Florian Adler, Florian K, Franke2008, Fransker, Franz Brandtwein, Franzwalsch, Fre<strong>der</strong>ikRamm, FreeMO, FritzG, FußballinNordbaden, GNosis, Gandi96, Geisslr, Geo1860, Geos,<br />

Gereon K., Geschichtsfan, Ghoraidh, Gnu1742, Godewind, GreenThun<strong>der</strong>, Grimstad, Grotej, GrößterZwergDerWelt, Gyldur, H0tte, HRoestTypo, HaeB, Hans50, Hansele, Happolati,<br />

HardcoreJan, He3nry, HeJä, HerrMay, Hey Teacher, Hgulf, Hixteilchen, Hoheit, Holger1974, Hoschi72, Hotti4, Hubertl, Hullu poro, Humphrey20020, Hunter2308, Hunter88, IP-Los,<br />

IgorPodolskiy, Iiigel, Imde, Ireas, Itti, JCS, JHuRrIcAnE, Jck, Jeanyfan, Jed, Jensflorian, Jensre, Jergen, JoWa, Joachim Weckermann, Jochim Schiller, Johnny Controletti, Johnny.beton,<br />

JohnnyB, Jonathan Hornung, Jordan1976, Jr28357, JuTa, JuergenL, Juesch, Jón, Jörg frei, JürnC, KV 28, KaitoKid1412, Kanei<strong>der</strong>daniel, Karl Admiral, Ketchuphotdog, King Robert, Kira Nerys,<br />

Kitanoyama, Kochel86, Kreischwurst, Krokodil, Kryston, Kuemmjen, Kuli, Kyselak, Körperkl<strong>aus</strong>, LKD, Langec, Lateiner ffm, Laulhaen, Leipnizkeks, Lenny222, Liesbeth, Lyzzy, M(e)ister<br />

Eiskalt, M-sch, MB-one, MFM, MH891, Ma-Lik, Malcolmo, Manu200, MarcMarcMarcMarc, Marcl1984, Maschmeier, Matzematik, Max Armerding, MaximusMeridius, Maxx96, Mcdanilo,<br />

Mghamburg, MiJoMi, MichaelDie<strong>der</strong>ich, Mihály, Millfire, Mk-sl, MlaWU, Mogelzahn, Moimel, Monarch, Moros, Mr.Clever, MrWer<strong>der</strong>, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Möp411, N, Nanouk, Nathan79,<br />

Nikcro32, Noebse, Odonkor, Onkel74, Osiris2000, Ot, Otium, Overdose, OxKing, P A, P. Birken, Papanugue, Patrick Kiene, Patrick Wendler, PaulchenPanther, Peerolix, Peter-Sanctus,<br />

Peterwuttke, Peymanpi, Philipp Wetzlar, Pippovic, Pitichinaccio, Pixelfire, Planetspace.de, Platte, Plk, Polarlys, Polyhedron, Portram, Postmo<strong>der</strong>norange, Poupou l'quourouce, Psychopaul, Pta,<br />

Quarz, Rabagasch, Rainer Lippert, Rautenfreund, Rauwauwi, RaverFL, Rayreardon, Real Life Loser, RedPiranha, Redman04, Renol, Reti, Rettetast, Revolus, RitterUllrich, RoBri, Robby.is.on,<br />

Rodnox, Roland Kutzki, RonaldH, Roschmit, Royalhelge, Rr2000, Rusti, Rybak, Röstigraben, Rübenblatt, SEK 25, SVET05, Sailorlove, Salmi, Salzgraf, Sascha Brück, Sauce03, Scherben,<br />

SchirmerPower, Schmidti 1977, Schnargel, Schubbay, Schumir, Schwalbe, Schötty, Scooter, Sebiq30081991, Seefahrt, Seimoon, Senthi, Sepia, Seppalot13, Shaoqiang, Shego123, Shmuel<br />

haBalshan, Sinn, Sir, Smurftrooper, Sol1, Soloturn, Southpark, Spitshine, Sprachpfleger, Sputnik, Stardado, SteMicha, Stechlin, Stefan, Stefan R, StefanW, Stefanbw, Stephanbim, Steven Pick,<br />

StreunerOH, StuHansen, Suricata, Svcds, Svolaf, Sypholux, Syrcro, TSchm, Tafkas, Testpilot, The Red, The weaver, TheFishnr1, Thgoiter, ThobiasDo, Thopas, Thorstenbm, Ticketautomat, Til<br />

Lydis, Timbo1985, Tinz, Tobehb, Toerbchen, Tolanor, Tom Nowak, Tommy Kellas, Toxxl, Triebtäter, Trionas, Trublu, Tschäfer, Tsor, Tsui, Ulfkirsten182, Ultras ge, Umaluagr, Unscheinbar,<br />

Upim, Ureinwohner, Usw., Uwca, Va<strong>der</strong>, Valori, Vammpi, Vandango, Varina, VerfassungsSchützer, Vermeer, Vic Fontaine, Voyager, Vully, WAH, WIKImaniac, WackenOpenAir, Wael<strong>der</strong>,<br />

Wahrerwattwurm, Waltersh<strong>aus</strong>en, WeißNix, Wer<strong>der</strong>fan 2, Wer<strong>der</strong>fan10b, Wer<strong>der</strong>wiki, Westberlin, Wiegels, Wiki-Oetsche, WikiJourney, Wikiroe, Wildau-Studi, Wimpernschlag, Woches,<br />

Wolfsburger, Wortsportler, Wulfgang, Wuschelkopf9, Wynyard, Xantener, XenonX3, Xul, Yannic Peper, Yoda1893, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zaungast, Zellre<strong>der</strong>, Zerialienguru, Zicera,<br />

Zipferlak, Zollernalb, Zwullf, 415 anonyme Bearbeitungen<br />

Hamburger SV Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79375165 Bearbeiter: 217, 24-online, Abubiju, Ahwie, Aka, Alex.bbln, AlexLA6, Anaxagoras13, AndarGraz,<br />

AndreasPraefcke, Antonius Proximo, Antrios, Arcy, Armin P., Arnomane, Arup, Asakura Akira, Auron2009, Autofan, Azim, B thoms, BA123, Bahnmoeller, Bambusbärchen, Baschti23, Batles,<br />

Bbommel, Ben gb, Ben44225, Bennsenson, Bernard Ladenthin, Berni53, Bierdimpfl, Bjørn, Blane, BlueCücü, Bneidror, Bonsaihh, Buxul, Carol.Christiansen, Cash11, CdaMVvWgS, Cefaclor,<br />

Chaddy, Chigliak, Chippolino, Christian Steinfeldt, Christian140, Christian2513, ChristianBier, ChristianErtl, Chtrede, Clemensfranz, Cognac torr<strong>aus</strong>ch, CommonsDelinker, Concept1, Corsair bs,<br />

Coyets, Crazy Com, CrixRMV, Cruccone, Cujo, Cyve, D, DaChief, Dassler, Der kleine grüne Kaktus, DerGrobi, DerHans04, Dick Tracy, Django1111, Doc Sigi, Don Vincenzo, Dragan,<br />

Dreamshipper, Drummstick1, Duki, Dundak, Eintracht4ever, ElTres, Elbrocker, Elephant1989, Elvaube, Elwe, Em<strong>der</strong> Muschelschubser, Emes, Enantiodromie, Ephraim33, Erfurter63, Erixson,<br />

Eschenmoser, Etix, FAFA, FAThomssen, FXC, Falense, Feathil, Feinschreiber, Felix Stember, Firewoks, Fischkopp, Flaschenhals4, Flo12, Florentyna, Florian Adler, Florian K, FlorianHSV,<br />

Foun<strong>der</strong>t, Frank Schulenburg, Frank.jarmer, Fransker, Franz Brandtwein, Franz Halac, Freedom Wizard, Friedemann Lindenthal, Frisia Orientalis, FritzG, Fullhouse, FußballinNordbaden,<br />

Fußballmeister, GNosis, Gandi96, Gdm, Geiserich77, Gewetz, Ghoraidh, Gilliamjf, Gluggy, Gnu1742, GogetaGE, Goodgirl, Gorge, GrößterZwergDerWelt, Guffi, Gunnarspandau, HRoestTypo,<br />

HaeB, Hahncc97, Hamburger 1983, Hamburger-Wiki-Styler, Hamburgerjunge87, Hanno <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sachse, Hansbaer, Hanseat, Hanshubert, Harro von Wuff, He3nry, Hedd, Heidas, Heinte,<br />

Helenopel, Henning mo, Hixteilchen, Hm<strong>aus</strong>olf, Hohenholtener, Holger1974, Horgner, Hsvfan1994, Hullu poro, Icesoccer, Iiigel, Illnazz, Inchwoofer, Inkowik, Ireas, Issi, Iwoelbern, J.<br />

Schwerdtfeger, Jakob S., Jan-Henner Wurmbach, Janni93, Jay-Jay Calli, Jbergner, Jed, Jensflorian, Jensre, Jergen, Jerossbach, Jesper Jenkins, Jmsanta, Jo Atmon, Joaum, Johannes.mangei,<br />

Johnny Controletti, Johnny789, JohnnyB, Jordan1976, JuergenL, Juesch, JustBlaze1984, JustinCase, Jörg frei, K. Nagel, KGF, KV 28, Kalumet, Kam Solusar, Karsten Behrens, Katty, Kent,<br />

Ketchuphotdog, KevinKwxwx, Kickof, King Milka, King Robert, Kitanoyama, Kjetil r, Koerpertraining, Kopfballungeheuer, Korelstar, Korny78, Kubrick, Kuemmjen, Körperkl<strong>aus</strong>, LKD,<br />

LaBumm, Leppus, LetsGetLauth, Lipstar, Lirum Larum, Lukas96, Lukashero, Lung, Lupo Curtius, Lutzweiser, Luxusfrosch, M.Claudius, MADDIN, MH891, Macjena, Maddinh, Malte Oellers,<br />

ManRabe, Manecke, Marcl1984, Marcus Cyron, Martin-vogel, Mathi16, Matthias Blazek, Matzematik, Max666, MaximusMeridius, Medocs, Mghamburg, MiJoMi, Micha LNH HSV, Michail,<br />

Mick149, Mikano, Mk-sl, Mo4jolo, Mogelzahn, Mondaychild, Moonwalker74, Mr.Clever, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Muh-Q, Mvb, Namby-namby, Nar wik, Nassauer27, Naui01, Nero17, Nic, Norri,<br />

NurDerHSV, Odonkor, Oschel, Osiris2000, Otm Shank, Oxymoron83, Pad<strong>der</strong>ie, Paddy, Pakeha, Parakletes, Parttaker, Patrick*B, Pedwiki, PeeCee, Pelz, Pessottino, Peter200, Philipp Wetzlar,<br />

Phtr88, Platte, Plk, Polyhedron, Popcorn1981, Poppai, Pruter, Pwjg, R-han, Randbauer, Ratsschüler, Rautenfreund, Rave, Rdb, Redhair23, Richie1887, Rmw73, Rosch2610, Rotaxktm,<br />

Roterraecher, Rudolfox, Rybak, S04-Sebi, S2cchst, SEK 25, SK Sturm Fan, STBR, Sascha Brück, Scheppi80, Scherben, Schmidti 1977, Schumir, Schwimmmeister, Scooter, Seemu1983, Sepia,<br />

Seppalot13, Serbodeutscher, Sessman, Shaoqiang, Sich, Silberchen, Simon Krahnke, Simplicius, Simply, Sinn, Sippel2707, Sir, Sixton, Sleepyhead, Smettbo50000, Smial, SniC, Snorky,<br />

Southpark, Spreckelshorst, Srbauer, SteMicha, Steevie, Stefanbw, Steigi1900, Stemmerter, Steschke, Stoffel-p, StreunerOH, StuHansen, Stöpsel2000de, Succu, Superbass, Supercoach, THHH,<br />

Taadma, TammoSeppelt, Tarantelle, Tekko, The bulli, Thomasius, Tilla, Tilman Berger, Tim Pritlove, Tmv23, Tobi B., <strong>Tobias</strong>Gr, Tolentino, Tom Nowak, Triebtäter, Trierer93, Trinsath,<br />

Tripudium, Triq, Tsor, Tuorinho, Turnbeutel, Tönjes, Ulfkirsten182, Ulkomaalainen, Ulsimitsuki, Umherirren<strong>der</strong>, UncleOwen, Ureinwohner, Vernito, Vicente2782, Vince2004, WAH,<br />

WIKIdesigner, WIKImaniac, WOBE3333, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, White NigGger, Wieesauchsei, Wiegels, Wikijunkie, Wo st 01, Wolf-Dieter, Wolfgang Götz, Wun<strong>der</strong>kind, Wuschelkopf9,<br />

Xantener, XelaRewind, Xerenos Phalanx, Xschakalx, Yoda1893, Zaibatsu, Zellre<strong>der</strong>, Zoph, Äbäläfuchs, 363 anonyme Bearbeitungen<br />

Borussia Dortmund Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79452774 Bearbeiter: -kiesel-, 24seven, 3ecken1elfer, 4tilden, A.Heidemann, A1886L, ABF, AF666, ALMundy, Achim<br />

Raschka, Adomnan, Affe1, Ahellwig, Ahoerstemeier, Aineias, Aka, Aleks SRB, Alelex, Alexan<strong>der</strong> Sommer, Alexscho, Alter Sockemann, Androl, Andy king50, Anneke Wolf, Armin313, Arne<br />

mueseler, Atamari, Auron2009, Autofan, B. Bierhoff, BA123, BLiZz@rD, BSTU, BVBwarlord, Badehaubendealer, Bahnmoeller, Baldhur, Balloo950, Bambusbärchen, Baschti23, Batles,<br />

BeeJay2005, Beeviz, Ben Ben, Bennsenson, Benny27, Berntie, Bneidror, Bodhi-Baum, Boenj, Breeze, Brunobo, Btr, Bubo bubo, Bärski, Callimachos, Carina Privatfilmhauptdarsteller in ONE<br />

MORE t8 N8 in ME, Cash11, Cepheiden, Chaddy, Chef, Chpfeiffer, Chrisfrenzel, Chrislb, Christacka, Christian Messner, ChristianBier, Chrkl, Cleverboy, Codeispoetry, CommonsDelinker,<br />

Conny, Cr4nK, Curi, Curtis Newton, Cyve, D, D-Generated, D-click, D0c, DJ Alesso, Dadre, Daino, Daniel Endres, Daniel FR, Der-wuppertaler, Der.Traeumer, DerRalf, Deutschland1949, Diba,<br />

Dick Tracy, Dishayloo, Doc Sigi, Dojo02, Dominik333, Don Magnifico, Don Vincenzo, Don-corleone, Dueand, Dundak, Dunkeltrinker, Dutch damager, Dutchwine69, EBB, Eastfrisian, Ede1,<br />

EdgarvonSchleck, Edroeh, Ein Werler, EisDealer, El Fino, ElRaki, Elephant1989, Elihochdrei, Ellobo123, Elvaube, EnemyOfTheState, Ephraim33, Erfurter63, ErikDunsing, Erlando, Euku,<br />

FEXX, Fab, Fabiolous, Falcon3, Fehlerteufel, Feinschreiber, Felix Stember, Feuerkopf, Filzstift, Flaschenhals4, FloRiNiho10, Floerido, Florian Adler, Florian K, Florrischu, Foglio,<br />

Fortuna-Lüdenscheid, Foxxi59, Franconia, Franz Brandtwein, Fred-DO, Furfur, FußballinNordbaden, Gandi96, Gast32, Geher, Geisslr, Gerbil, Geschichtsfan, Ghoraidh, Giga-cooperation,<br />

Gladdenfield 2.0, Gluggy, GreatGuido, Guenther1977, H0tte, HC, HaeB, Hallobitte, Hannes Röst, Hansele, Happolati, He3nry, Head, Heihei, Heinte, HenrikM94, Highpriority, Hitchxx,<br />

Hixteilchen, Holger1974, Holthus, Honk0, Hoseache, Hudi, Hullu poro, Hx87, Hystrix, Igge, Iiigel, Interwiki de, Ireas, Ixitixel, Jamiri, Jeanyfan, Jed, JensUhlenbrock, Jensflorian, Jensre, Jergen,<br />

Jhs8168, Jo Atmon, JoernK, JohnnyB, Johodefo, Jonaslange, Joschkajaeger, JuTa, Juesch, Jörg frei, KV 28, Kai3k, Kaiser Mao, Kakadü, Kam Solusar, Katta, Kejcam, Ketchuphotdog, King<br />

Robert, Kitanoyama, Klingelingeling, Kliojünger, Klugschnacker, Knoerz, Knolli1989, Konso, Kookaburra sits in the old gum tree, Korre, Kovalchuk, Kreatiefflieger, Krje, Kroos huth75,<br />

Kubrick, Kuebi, Kuemmjen, Kuhlmac, Kurt Jansson, L4ur1tz, Laba84, Lakersfan, Lars214, Laxodonta, Leit, LewisHamiltonTR, Leyo, Lh1809, Libertär-Links, Liesel, Linksfuss, Linum,<br />

LocalTra<strong>der</strong>, LordReliance, Lyzzy, MFM, MH891, MValerius, Mabizela, Macador, Maerchengestalter, Magnus, Malde91, ManuelP, Marcl1984, Marcus Cyron, Masche66, Mastko, Matt91,<br />

Matze2201, Matzematik, Max T-Rex, MaximilianBrand, Mbdortmund, Megaprolet, Melkooor, Melly42, Metaxa, Mg22, Michael82, Mick149, MightyEagleGER, Mijobe, Mino, Minzurion,<br />

Mistmano, Mnh, Mo4jolo, Mogelzahn, Moguntiner, Mow-Cow, Mr.Clever, Mtthshe, Nachbarslumpi, Nar wik, Nescio*, NiTeChiLLeR, Nicolas G., Nicowa, Nils Simon, Nixred, Nocturne,<br />

Noebse, Northwood09, Np0xyz, Odonkor, OffsBlink, Otets, P170, PDD, PH82, Papphase, Paulfeldhuegel, P<strong>aus</strong>anias, Peacemaker, Peating, Pessottino, Philipendula, Pischdi, Platte, Plattenbal,<br />

Plk, Pm, Polo1968, Pott-sau, Prissantenbär, Pro2, Profumo, Pyrdracon, Quirin, RHeimann, Rainer Lippert, Rautenfreund, Rauwauwi, Raven, Rayreardon, Rdb, Reaperman, RedPiranha, Redf0x,<br />

Redman04, Rende, Renol, Reviczky, Rhapsody, Rheingauner1965, Ri st, Robb, RobbyBer, Robertmoennich, Roger Dorman, Roger Zenner, RonaldH, Roterraecher, Rsteinkampf, Rusti, Rybak,<br />

Röhren<strong>der</strong> Elch, Rüffken, S.moeller, S1, STBR, Sallynase, Sascha Brück, Scaramangado, Schelle, Scherben, SchirmerPower, Schleck, Schumir, Schützenbru<strong>der</strong>, Scooter, Sean97, Sechmet,<br />

Seewolf, Sentosent, Seppalot13, Sergio Delinquente, Sich, Siego, Simoli, Sir, Sir James, Skriptor, Sliwers, Soccerates, Southpark, Spacekid, Srbauer, Stadtm<strong>aus</strong>0815, StanEricPhiling, Starcalc,<br />

SteMicha, Stefan Kühn, Stefan h, Stephan Schwarzbold, StephanWe, Stephanbim, Steve Tarango, Stobs, Strahlemän, Stravincere, Streifengrasm<strong>aus</strong>, Stöpsel2000de, Succu, Superbass, Susu the<br />

Puschel, Sven2512, T.a.k., TM, TMg, Taichi007, Tbachner, Teletobsen, Terabyte, Thalan, The Next One, TheSosch93, Thijs!, ThomasPusch, Thorbjoern, Thuin, Tilla, <strong>Tobias</strong>1983, <strong>Tobias</strong>2001,<br />

TobmanLXXI, Tom Nowak, Tom md, Tovomer, Triebtäter, Triebtäter (MMX), Trublu, TruebadiX, Tschäfer, Tsor, Tsui, Tullius, UCD-Media, Uhr, Ulfkirsten182, UliR, Ultras ge,<br />

Umherirren<strong>der</strong>, Undisputed, Ureinwohner, Vammpi, Vernito, Victor Eremita, Vince2004, Vivalahives, Vuk, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Wassily, WeißNix, WerWil,<br />

Weyoune, Wiegels, Wiesel, WikiMurrrph, Wikijunkie, Wikiroe, Wolf-Dieter, Woraba, XPac, Yoda1893, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zaungast, Zbik, Zellre<strong>der</strong>, Zollernalb, Zotteli,<br />

Zwangsumbenennung384, 634 anonyme Bearbeitungen<br />

FC Schalke 04 Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79200141 Bearbeiter: 090167, 100 Pro, 20percent, 210597, 217, 4tilden, 6onzo, ABrocke, AF666, AFBorchert, ASK, Achim<br />

Raschka, AdamSmith, Afromme, Ahellwig, Ahoerstemeier, Aka, Albtalkourtaki, Anakin04, Anaqonda, Andibrunt, Andreas 06, Androl, Anka Friedrich, Antaios, Anton-Josef, Aristeides,<br />

Atamari, Ati87, Auron2009, Auto1234, BA123, BLueFiSH.as, BVBwarlord, Balû, Bambusbärchen, Baschti23, Basti80, Bdk, Begede, Belloqué, Ben-k86, Bene16, Bernard Ladenthin,<br />

BerndGehrmann, Berufskolleg, Blaubahn, Bneidror, Bolingbroke, Brunobo, Bärski, Campino Vom Kuddel, Carlomayer, Cash11, CeGe, Chaddy, Chrisfrenzel, Christian Scherm, Christian Vogel,<br />

Christian2003, ChristianBier, Chrkl, Chuck 13, Ciciban, Cinematograph, CommonsDelinker, Copper04, Cyve, DJLoC, Daidalus, Daydreamer90, DerHans04, Derjoerch8, Dichoteur, Dirk009m,<br />

Doc Sigi, Dominik, Don Vincenzo, DonLeone, Dr. Angelika Rosenberger, Druffeler, Duki, EUBürger, Ecki, Ede1, Edwinvan<strong>der</strong>sar, El Fino, Elephant1989, Ellobo123, Elya, Erfurter63, Euku,<br />

Exa, FCSchalke04MJL, FEXX, Flaschenhals4, Flingeflung, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler, FlorianHSV, Franconia, Fransker, Fred-DO, Friese213, Fränzken, Fspiess, Gaius Marius,<br />

Gandi96, Gast32, Geisslr, Gemaho, Geo1860, GeorgeIvan, Ghoraidh, Gk63, GogetaGE, Goodgirl, Goran777, Greekstyle, Guandalug, Guety, Gum'Mib'Aer, H0tte, Hallodri, Hanshubert,


Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 470<br />

Happolati, Harro von Wuff, He3nry, Head, Heinzbreding, Helenopel, Heuminator, Hhe, Hixteilchen, Hoggel1904, Holger I., Holger1974, Holly70, Hoschi72, Hoyzer, Hrrrda, Hsvfan1994, Hullu<br />

poro, HurwiczRocks, Iiigel, James Bond 007, Janneman, Jarlhelm, Javatava, Jawbone, Jeanfrance, Jeanyfan, Jed, Jeilmann, Jens1973, Jensflorian, Jensre, Jesper Jenkins, Jlinde, Jo Atmon, Joh.ter,<br />

Jonathan Groß, Jorge B, Jpkoester1, Jrielaecher, JudasIskariot, Jukkabrother, Julian-hag, Julica, Jörg frei, KV 28, Karl-Henner, Kelp23, Ketchuphotdog, King Milka, Kitanoyama, Kju, Kladson,<br />

Knochen, Kochel86, Koerpertraining, Kubrick, Kuemmjen, Kuhlmac, Körperkl<strong>aus</strong>, Küfi, LKD, Larf, Leyo, Licfr01, Lichtspielh<strong>aus</strong>, Linho, Lofor, Logograph, Luddytob, Lutheraner, Luxusfrosch,<br />

Lütke, MFM, MH891, MSchnitzler2000, Mac-man.yc, Malteser.de, Manu25, Marcus Cyron, Martin-vogel, Martinvoll, Mathias Schindler, Matzematik, Media lib, Memorino, Mhartmann,<br />

MiJoMi, Micha135, Michail, MightyEagleGER, Mikenolte, Mo4jolo, Mocky04, Mogelzahn, Mortimer8701, Mr.Cash87, MrBurns, Muckelman, Mvb, Nanouk, Nescio*, NiTeChiLLeR, Nick<br />

Riviera, NicoHaase, Nikai, Ninso4, NoCultureIcons, Nobody.de, Norri, Numbo3, Oalexan<strong>der</strong>, Odin, Odonkor, Oskar1904, Ot, Otm Shank, Owltom, Pa<strong>der</strong>b, Panther27, Parkuhr, Paulfeldhuegel,<br />

Peewit, Pelz, Pessottino, Peterwuttke, Peymanpi, Philipendula, Philippumque, Phönix12, Pit, Platte, Plessing, Plk, Produnis, Proemarc, Professor A., Q'Alex, Rainer Bielefeld, Ratzer,<br />

Rautenfreund, Rdb, Redf0x, Redman04, Renol, ReqEngineer, Reviczky, Roadam5, Rosenzweig, Roterraecher, Rupert Pupkin, Rusti, Rybak, Rüffken, S.tschersich, S04-Sebi, SEK 25, STBR,<br />

Sargoth, Sascha Brück, Schalke1992, SchalkerDU, Scherben, Schlurcher, Schumir, Scooter, Seewolf, Seidl, Seppalot13, Sich, Silberchen, Simsch, Sindajin, Sir, SirChampion, SkyRunner,<br />

Slowfood, Snassni, Southpark, Srbauer, Stadtm<strong>aus</strong>0815, Starwash, Stefan Kühn, Stefanbw, Steffen, Stephanbim, Steschke, Steven Pick, Stfn, Suede, Sundance Kid, Supercoach, Svens Welt,<br />

Syrcro, TFCforever, TanjaMB, Tbachner, TeamO3887, Terasus, Terranic, The Exschperte, The Red, ThoMus, Thomas280784, ThomasPusch, Thornard, Tom Nowak, TomK32, Tomrudnick,<br />

Took, Triebtäter, Tsor, Tuorinho, Tämä, Ulfkirsten182, Ultras ge, Unscheinbar, Unterrather, Ureinwohner, Vertigo Man-iac, Verwüstung, VolvoS60, WAH, WIKImaniac, WSVBorussia,<br />

Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Warp, Weissbart, Wiegels, Willicher, Wo st 01, Wolf-Dieter, Wolfgang H., Won<strong>der</strong>walt, Wtal54, Wuschelkopf9, XXX, Yoda1893, Yossipfr, Zahlendreher, Zaibatsu,<br />

Zakysant, Zellre<strong>der</strong>, Zenit, Zina37, Zivko, Zollernalb, Zombie433, Zwölf, °, 320 anonyme Bearbeitungen<br />

Bayer 04 Leverkusen Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79329298 Bearbeiter: 217, 2sadbuttrue, 32X, 3ecken1elfer, 790, ADwarf, AF666, APPER, About:blank, Abulafia23,<br />

AdamSmith, Adhenkel, Ahoerstemeier, Aka, Andim, Andreas 06, Andres, Aremberger, Armin P., Arup, Ashri Mataji, Atamari, Autofan, BA123, Bacci, Balonmano, Baschti23,<br />

Baumfreund-FFM, BeHcEtSaLgIn, Bigzbaer, Bjoernreusch, Bneidror, Bolingbroke, Bremse, BuddhaStgt, C.F.K., CKA, Capriccio, CarstenDit, Cash11, CdaMVvWgS, Chaddy, Chaquotay,<br />

Checker AFM, ChristianBier, Christoph 1992, Codeispoetry, Complex, Crux, Cyve, César, D, DJ Alesso, Dangelo91, Daniel FR, DarkZippy, Dave81, Demented, Denkfabrikant, Der.Traeumer,<br />

DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Diba, Dick Tracy, Die uhr, Dietrich, Doc Sigi, DomeNick, Don Vincenzo, Downtown, EK Drops, EUBürger, El Fino, Elephant1989, Elvaube, Elya, Eraserhead,<br />

Erbar, Etmot, FAFA, Fabze, Feinschreiber, Filosof, FlapWings, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler, Franconia, Franz Brandtwein, Frenos, FußballinNordbaden, GNosis, Gamsbart, Gandi96,<br />

Geher, Geo1860, Germane-223, Geschichtsfan, Ghoraidh, Gluggy, Gnu1742, Gonzo.castro, Gunnarspandau, H0tte, Hansele, Happolati, Hatschepsut13, HaukeZuehl, He3nry, Hedavid, Heiko,<br />

Herford-Fan, Hewa, Hixteilchen, Hoerniball, Holger1974, Honk0, Hoschi72, Hubertl, Hullu poro, Humilein, HurwiczRocks, IceThun<strong>der</strong>, Iiigel, Ilion, InDubioProReo, JaYkaY, Jack7,<br />

JannemannDD, Jarlhelm, Jed, Jensflorian, Jensre, Jesper Jenkins, Jo Atmon, JuTa, JuergenL, Jörg frei, KGF, KV 28, Kaeule, KaitoKid1412, Kam Solusar, Kent, King Robert, Kira Nerys,<br />

Kiwiwiki, Kladson, Koerpertraining, Kolja21, Kraftprotz, Kricki, Kuebi, Kuemmjen, Käptn Weltall, Körperkl<strong>aus</strong>, LKD, Littl, Lokomotive74, LungFalang, Luxusfrosch, MH891,<br />

MSchnitzler2000, Mahqz, Maniacintosh, Manu25, Marc-André Aßbrock, Marcl1984, Marcus Cyron, Martin hartmann, MartinBuechel, Marwe, Matzematik, Maxx96, Meteokoebes, Mg22,<br />

Mghamburg, MichaelFrey, Milchi, Mink95, Mogelzahn, MsChaos, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Mycroft Holmes, Napstärhead, Netnet, Nocturne, Noebse, Nordzone, Ocean90000, Ocrho, Odonkor,<br />

Odysseus-SN, Olipenz, P. Birken, PB Doubleya, Pakxé, Pessottino, Peterwuttke, Pfalzfrank, Philipendula, Philosoph mit dem Hammer, Pill, Pischdi, Platte, Plk, Polarlys, Popey900, RM93,<br />

Rautenfreund, Rdb, Redf0x, Redman04, Reissdorf, Renol, Resulo, Ri st, Riverrats, Rocastelo, Roterraecher, Rr2000, Runghold, Rusti, Rybak, S1, SEK 25, STBR, Sascha Brück, Schaengel89,<br />

Sch<strong>aus</strong>chau, Scherben, Schmidti 1977, Schmile, Schnix, Schumir, Scooter, Seewolf, Seppalot13, Sepro, Sessman, Shiyaki, SiSimon, Sinn, Sir, Smuenchow, Soccerates, SpiegelLeser, Srbauer,<br />

Starloop, Stefankiesfan, Stöpsel2000de, Supercoach, Syrcro, TSchm, TammoSeppelt, Taschenrechner, Taube Nuss, TecDax, Thomas Gebhardt, Tim.landscheidt, Tola69, Tom Nowak, Tomsday,<br />

Triebtäter, Tsor, Tullius, Tuorinho, Turnbeutel, Ulfkirsten182, Ultras ge, Ureinwohner, Vikipediafreak, Vvg, WIKImaniac, WOBE3333, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, WerWil, WikiJan,<br />

WikiPimpi, Wildtierreservat, Wilske, Wolf-Dieter, Wolfswissen, Www-leverkusen-com, XPac, Yoda1893, Zaibatsu, Zellre<strong>der</strong>, Zinky, Århus, 466 anonyme Bearbeitungen<br />

VfB Stuttgart Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79235617 Bearbeiter: -Patrick92-, -jha-, 11000edits, 1893, 3ecken1elfer, ABF, AF666, AHZ, Ablahmed, Accipiter gentilis,<br />

Adriano 7, Affentaler, Afromme, Aircatcher, Aka, Alfons2, Andim, Andreas 06, Anton-Josef, Atomiccocktail, Auratus, Auric007, Auron2009, BA123, Badanedwa, Bambusbärchen,<br />

Bandscheibenexpress, Baschti23, Bjørn, Blackmore, Blane, Blanko, Bouncer1982, Br4ti, Brian, BuddhaStgt, Bärlauch, Bärski, C-M, CC 2, CKA, Cannstatter, Capriccio, Cartinal, Cash11,<br />

Chaddy, Chianti, Chilloutmo, Chipsi 91, ChristianBier, Crux, D, Daiichi, Damei81, Daniel Brendan Carroll, Daniel FR, Darkstar17, Dealerofsalvation, Dem Zwickelbert sei Frau, Denkfabrikant,<br />

Denny, DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Desperado1893, Diamond, Diba, Dionysos1988, Doc Sigi, Dolores4711, Dominik72, Don Magnifico, Don Quichote, Dschuetze, EMatt, Eastfrisian,<br />

Eazy262, Efjreitter, Ehrhardt, El Fino, Elendur, Elephant1989, EnemyOfTheState, Engelbaet, Englandfan, Enslin, Ephraim33, Erfurter63, Exa, Feathil, Feinschreiber, Felici, Felix Stember,<br />

Fireday4680, Flaschenhals4, Flisim, Florian Adler, Florian K, Flow2, Fox 3000, Franconia, Frank Murmann, Franz Brandtwein, Fre<strong>der</strong>icII, FritzG, GNosis, Gaius Marius, Gandi96,<br />

Garnichtsoeinfach, Geher, Geisslr, Geo1860, Geschichtsfan, Ghoraidh, Gladdenfield 2.0, Gnu1742, GoGy, Godlike86, Godofgad, Gogge Z 31, GregorO, GrîleGarîle, Gulp, H0tte, HS13, HaSee,<br />

HaeB, Hans50, Hansele, Happolati, Hara1603, Hardtoexplain, Harro von Wuff, Haut, He3nry, Heinte, Heinz Van Eugen, HerrMay, Hey Teacher, Hitz 11, Hixteilchen, Holger1974, Hubertl,<br />

Hullu poro, Igelball, IgorPodolskiy, Iiigel, Ireas, Ixitixel, JACP, JWBE, Jacktd, Janneman, Jarlhelm, JaySef, Jed, Jensflorian, Jeollo, Jergen, Jml22und1, Jo Atmon, John Eff, Johnnie77, Johnny<br />

Franck, Johnny789, JuTa, JuergenL, Jörg frei, KV 28, KaPe, Kaiser Mao, Kev01, King Milka, King Robert, Kitanoyama, Kladson, Kolja21, Konsti, Kuemmjen, Körperkl<strong>aus</strong>, Küfi, LKD, Laza,<br />

Lehmen, Lempire, Leon, Lexi Schöchle, Lirum Larum, Lisachen, LittleJoe, Littleowl, Longthongue, Lung, MH891, Manu, Maradona01, Marco bartoli, Marcus Cyron, MarkGGN,<br />

Markus.markus, Marlo Probst, Martin Bahmann, Mathias Schindler, Matsche, Max-78, Mg22, MiJoMi, MichaelDie<strong>der</strong>ich, Miholz, Mikameister, Mini im Einsatz, Mintleaf, Mnh, Mogelzahn,<br />

Moggosaurier, Moguntiner, Mortimer8701, Mpathy, Mps, Mr.Clever, Muck31, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Mycroft Holmes, Mþ.Ærëb¤ş, Nero17, Nicor, Northside, Onkel74, PA Martin Steinmetz, PDD,<br />

Percy86, Pessottino, Peter PanDa, Peter-Philipp, Peterlustig, Pill, Pilli2611, Platte, Pm, Polarlys, Q-Paso, Quirin, Raf, Rautenfreund, Redf0x, Rengel, Renol, Rev0815, Ri st, RonaldH, Rosch2610,<br />

Rosenzweig, Rotewoelfin, Rusti, Rybak, S1, SEK 25, SPS, STBR, Safrazap, Sallynase, Salmi, Sascha Brück, Schaengel89, Scherben, Schumi86, Schumir, Scooter, Sebtra, Selim1, Sepia,<br />

Seppalot13, Seth2402, Simsenetti, Sir, Skriptor, Soccerates, Solid State, Spookyverse, Sportfan, Stahlkocher, StarKeeper, SteMicha, Stefan.hoyer, Stephanbim, Steppej, Steschke,<br />

Streifengrasm<strong>aus</strong>, Sven Stgt., Svolks, Swyft, Syrcro, TSchm, Taschenrechner, Temporäres Interesse, The Red, The weaver, TheK, Thun<strong>der</strong>arrow, Ticketautomat, Tiroinmundam, Tobi B.,<br />

<strong>Tobias</strong>1983, <strong>Tobias</strong>Frei, Tom Nowak, Towbee, Traitor, Triebtäter, Tschäfer, Tsor, Turnbeutel, Uhreinwohner xIx, UliR, Ulkomaalainen, Ulsimitsuki, Umherirren<strong>der</strong>, Umnœglich, Undeviginti,<br />

Ureinwohner, VerfassungsSchützer, Vfbflo, Vfbinsi<strong>der</strong>, Vileda, Vince2004, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Waeller08, Wahrerwattwurm, Walter Koch, Wiegand, Wiegels, Wikiroe, Windharp,<br />

Wobber, Wolf-Dieter, WortUmBruch, X-Weinzar, Xls, Xocolatl, Yoda1893, Zaibatsu, Zaungast, Zollernalb, 519 anonyme Bearbeitungen<br />

VfL Wolfsburg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79329222 Bearbeiter: 24-online, 3ecken1elfer, 4tilden, ABF, AF666, ALE!, APPER, Acky69, Acmfcb, Afromme, Ahellwig,<br />

Aka, Andreas 06, Armin P., Arup, Avatar, AxelHH, Baschti23, Baumfreund-FFM, Bdk, Benzen, Bertschillert, Björn Bornhöft, Blaufisch, Bluewave1999, Blösöf, Bneidror, Breitenrain,<br />

C.Cornehl, CKA, Cash11, Catweaze, Chaddy, Checker AFM, Chillmasterkessel, ChrisHamburg, ChristianBier, CommonsDelinker, Concertino, D, Daniel FR, DasBee, Der.Traeumer, DerGrobi,<br />

DerHans04, DerHexer, Derjoerch8, Dick Tracy, Djmirko, Doc Sigi, DrakeBellFanatiker, Dremmler, Dundak, Edwinvan<strong>der</strong>sar, El Fino, Elephant1989, Elmrunner, Elmschrat, Elvaube, Engie,<br />

Entlinkt, Ephraim33, Ervog, Euku, Euphoriceyes, Feathil, Feinschreiber, Felix Stember, Flo 1, Flo-<strong>aus</strong>-wgt, Florentyna, Florian Adler, Florian K, FocusSTFan, Franconia, Frank Murmann, Franz<br />

Brandtwein, Froztbyte, GFJ, GNosis, Gast32, Geo1860, Geos, Ghoraidh, Gönner, H0tte, Hanshubert, Hardenacke, Havelbaude, He3nry, Heiko, Hereticus, Hewa, Highpriority, Hillary Clinton,<br />

Hixteilchen, Hofres, Holger1974, Holly70, Homer J. Simpsons, Honk0, Hozro, Hubertl, Hullu poro, Hydro, INtrA.kz, Iiigel, Informatik, Ingo2802, Inkowik, Ipmuz, Itti, Jarlhelm, Jensflorian,<br />

Jensre, Jivee Blau, Jlinde, Jo Atmon, Johnny789, JohnnyB, JonBs, Josue007, Juhan, Juliabackh<strong>aus</strong>en, JustinCase, Jörg frei, KV 28, Kaisersoft, Kapteeni, Kihosa, King Milka, King Robert, Kira<br />

Nerys, Kitanoyama, Klugschnacker, Knorck, Kochel86, Koraxx, Korny78, Kuemmjen, Kölsche Jung, Körperkl<strong>aus</strong>, LAPIS, Lemidi, Lirum Larum, Litexfan, Logograph, Lokomotive74, Lothaeus,<br />

Louis Bafrance, Luxusfrosch, MH891, Malle, MannM<strong>aus</strong>, Marcl1984, Martin Bahmann, Maschmeier, Matthäus Wan<strong>der</strong>, Matzematik, M<strong>aus</strong>781, Maxauer, Maxehaxe, Maxx96, Menandros,<br />

Mghamburg, Mi-wolf, Micha135, Michael32710, Mick149, Mnh, Mocky04, Mogelzahn, Mpreuss, Mps, Mr.Bratwurst, Mr.Snips, Mucus, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Muns, NYCB, Necros<strong>aus</strong>age, Nerdi,<br />

Neu1, Neuroca, Nick Riviera, Nicowa, NidaL, Noebse, Ocean90000, Odonkor, Ole, Ole148, Onee, Oschoett, Ot, Ozoili, Paddy, Paul230190, Pelz, Pessottino, Peter200, Pfalzfrank, Pflastertreter,<br />

Plantek, Portram, Prof. Dr. Jürgen Wasem, Professor Einstein, Pumbaa80, Qoo, Rautenfreund, Rauwauwi, Raymond, Rdb, Redf0x, Reibold, Renol, Rick Latimer, Ronnie O., Rybak, S1, SPS,<br />

STBR, Salzgraf, Sascha Brück, Scherben, Schnehage, Schumir, Schwimmmeister, Scooter, Sechmet, SeeBee, Sich, Sinn, Sir, Small Axe, Soccer4life, Spiros, Spuk968, StG1990, StarKeeper,<br />

SteMicha, Stefan Kohler, StefanW, Succu, Sybille Schnehage, TRS, Tafkas, Thalan, Thomas Dresler, Tobi B., Tom Nowak, Tommy Kellas, Tomreplay, Topinambur, Triebtäter, Tönjes,<br />

Ulfkirsten182, Ultras ge, Umherirren<strong>der</strong>, Un<strong>der</strong>gaveragent, Ureinwohner, User132, Vanellus, VerfassungsSchützer, Vermeer, VfL Wolfsburg Admin, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm,<br />

Wiegels, Wildau-Studi, Wilske, Wobber, Wolf-Dieter, Wolfsburger, X2, Yoakimo, Yoda1893, Zaibatsu, Zaphiro, Zaunreiter, Zoph, °, 482 anonyme Bearbeitungen<br />

1. FC Nürnberg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=78910447 Bearbeiter: 217, 32X, 34er, Ablaubaer, Achates, Afromme, Aka, Akamai, Alexscho, Alter Sockemann,<br />

Andrew-k, Antrios, Armin P., Assassin, Augsburg, Austriaboss, Avarim, BK-Master, BKSlink, BLueFiSH.as, Baddabing, Baschti23, Basfrank, Beek100, Berlin69er, Berliner Schildkröte,<br />

Berntie, Bettercom, Bierdimpfl, Bilbobeutlin, Bildungsbürger, Bitzer, Boardmarker, Brisbard, Bruno1965, Bth, Buffty, Bwag, CKA, Cash11, Chaddy, Christian0911, Christian2003,<br />

ChristianBier, Cliffhanger, ClubChris, Cluberer69, Cmuench, Conny, Coronium, Crux, Curi, Cvk, Cyve, Cäsium137, Damifoe, Daniel 1992, Daniel FR, DasBee, Daydreamer90, Der Wolf im<br />

Wald, Der.Traeumer, DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Diba, Dickbauch, Doc Sigi, DocHobbit, Dolos, Don Bühl, Doppelbock, Dr.kl<strong>aus</strong>i, Duki, Eastfrisian, Eisbaer2401, El Fino, ElTres,<br />

Elephant1989, Eloquant, Emmeli, Engie, Entejens, Ephraim33, Erla1982, FCN Sebi, Fabchief, Feinschreiber, FelixReimann, Filzstift, Fischbuerger, Flips 92, Florian Adler, Florian K,<br />

Florian.Keßler, Flubber, Franconia, Frantisek, Franz Brandtwein, Friedemann Lindenthal, Fristu, FritzG, G-Man, Gamma9, Gandi96, Gdbirkmann, Geher, Geisslr, Geo1860, Ghoraidh, Glubberer,<br />

Gluggy, Gluon, Gnu1742, Govannon, Grimmi59 rade, Gunnarspandau, Günter Rehorst, H0tte, HAL Neunt<strong>aus</strong>end, HaSee, Hacklberry, Happolati, Hardenacke, He3nry, Head, Hebbecker,<br />

HenHei, HerrMay, Hildegund, Hillary Clinton, Hixteilchen, Holger1974, Hoschi72, Hosse, Howwi, Hsvfan1994, Hubertl, Hutschachtelmacher, Hx87, Iiigel, Illnazz, Inter Regioverbindung, Ireas,<br />

IronEagle, JWBE, Jaellee, Jan06, Jarlhelm, Jed, Jenseits von Kreben, Jensflorian, Jensre, Jergen, Jeses, Jesi, Jinxo, Jirjen, Jivee Blau, JoergW<strong>aus</strong>W, Johnny Controletti, Johnny789, Jpp, JuTa,<br />

Jörg frei, KV 28, Kailijan, Kaisehr74, Karim, Karloff lugosi, Kevarion, KevinHofacker, Kh555, King Milka, King Robert, KingRodriguez, Kniekel, Knueller, Kobra74, Kolja21, Korny78, Krawi,<br />

Krethiplethi, Kuebi, Kuemmjen, Körperkl<strong>aus</strong>, Küfi, LAPIS, Leithian, Leppus, Lienhard Schulz, Linksfuss, Littleblueman, Lord Wort, Louis Bafrance, Lucy van Pelt, Lung, Lurchi52,<br />

Luxusfrosch, Lysathor, Lyzzy, M.beat, MH891, Maddoxx, Marcus Cyron, Marseille84, Martin-vogel, Martinkr<strong>aus</strong>e, Matrixianer, Maxx82, Maxx96, Memorino, Mghamburg, Mhohner,<br />

Michi-fcn, Michi19801, Mnh, Mo4jolo, Mogelzahn, Moggosaurier, MonFrontieres, Mr.Clever, MrOcin, Mucus, Mwimmer, Nachtnebel99, Nahkampfsöckchen, Nescio*, NessaTelemmaite,<br />

Neu1, No13, Nobikles, Noebse, Nyls, Nürnberg, Oalexan<strong>der</strong>, Odonkor, P. Birken, PDD, PaulchenPanther, Pelz, Pessottino, Peter200, Pfalzfrank, Phd, Philipp.Walther, Pikapikahen, Pilawa,


Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 471<br />

Pischdi, Pixelfire, Popiesch, Qhx, QualiStattQuanti, RaSchl, Raucherabteil, Rautenfreund, Rauwauwi, Rbf90, Regi51, Regloh, Renol, Reti, Rick Latimer, Rockschtar, RolandS, RonaldH,<br />

Rosenzweig, Rowland, Rudolph <strong>Buch</strong>, Runfire91, Rybak, S1, STBR, Saint Etienne, Saksalainen, Sascha Brück, Scherben, SchirmerPower, Schmidti 1977, Schubbay, Schumir, Schwallex,<br />

Scoovie, Sebastianhaffner, Sechmet, Seewolf, Seppalot13, Septembermorgen, Sich, Sicherlich, Simpsonsfan2, Sinn, Sinnlosalex, Sir, Skywalker2011, Smeik, Soccer4life, Soccerates, Sozi,<br />

Spuk968, SteMicha, Stefan Birkner, Stefan Kühn, Stefan Volk, Stefan64, Stefanraab, Steffen Heinrich, SteffenKa, Steigi1900, Steschke, StyleMasterX, Syrcro, Sörensen, THWZ, TSchm,<br />

TUFKAUP, The Red, Ticketautomat, Tio, Tippse, Tobi B., Tobnu, Told, Tommy Kellas, Tomstark, Torsten Schleese, Tox, Triebtäter, Tscherpownik, Tsor, Tuxman, Twinbe, Tyron, Tzzzpfff,<br />

Ulfkirsten182, Umweltschützen, Ureinwohner, Uwe Gille, VSturm, Van Peter, Van<strong>der</strong>deuer, W. Boning, WAH, WIKImaniac, WJM, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Wasseralm, Wehrteddy,<br />

Werner1973, Wiegels, Wiki-Hypo, Wikiroe, Wo st 01, Wolf-Dieter, XPac, XRay, Xtyvw, Yoda1893, YourEyesOnly, Zaibatsu, Zakysant, Zaphiro, Zaphod Beeblebrox1900, Zicera,<br />

Zielpublikum, Århus, 627 anonyme Bearbeitungen<br />

1. FSV Mainz 05 Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79554476 Bearbeiter: -Lemmy-, 05Fan, 20percent, 4tilden, AF666, About:blank, Aeskulap87, Aka, Alexmagnus,<br />

Ambross07, Amie42, Anaxagoras13, Andreas 06, Andy1982, Arup, BA123, BK-Master, Baschti23, Bennsenson, Bhuck, Blaubahn, Blunt., CKA, Cash11, ChristianBier, Cirdan, Cosimamz,<br />

Cougar117, Crux, Curtis Newton, Cyve, D, Dancer, Daniel FR, Datenschutz2007, DerHexer, Diba, Dick Tracy, Dietrich, Dipok, Dirk Podolak, Doc Sigi, Don Magnifico, Don Vincenzo,<br />

DonMaddin, Duki, Eastfrisian, Einer <strong>aus</strong> Finthen, ElRaki, Elephant1989, Ellenmz, EnemyOfTheState, Ephraim33, Fallobst07, Feinschreiber, Fiveop, Flavia67, Florian Adler, Florian.Keßler,<br />

FlorianHSV, Forever05, FrAgor, Fragwürdig, Franconia, Franz Brandtwein, Frisia Orientalis, Frosch013, Fu-Lank, Fucher, FußballinNordbaden, Gaius Marius, Galis, Gast32, Geo1860, Gerbil,<br />

Gerd Taddicken, Gerhard51, Gluggy, Graphit, Gruenschuh, Gönner, H0tte, HaeB, Haleakala, Hanni10001, Hans50, Happolati, He3nry, Heihei, Helfelinho, Hhohberg, Hixteilchen, Holger1974,<br />

Hoschi72, Howwi, Hubertl, Iiigel, Iogos82, Ireas, Ixitixel, J heisenberg, J.-H. Janßen, JCS, JPense, Jacktd, Jarlhelm, Jed, Jensflorian, Jergen, Jivee Blau, Jlinde, Jmb1982, JohnnyB, JuTa, Juesch,<br />

Jörg frei, KV 28, Kaisersoft, Kandschwar, Kihosa, Kladson, Klapper, Klugschnacker, Knergy, Knoerz, Kragenfaultier, Kubrick, Kuebi, Kuemmjen, Laibwächter, Lautern87, Leyo, LiQuidator,<br />

Liberal Freemason, Losdedos, Lucy van Pelt, Lumenor, MH891, Magadan, Magnummandel, Manecke, Manuel1911, Marcl1984, Marcus Cyron, Martin Bahmann, Martin-vogel, Matzematik,<br />

Mghamburg, Michael Sch., MightyEagleGER, Millbart, Mnh, Mogelzahn, Mow-Cow, Mucus, Mueller-hanau.de, Muns, Myrph, NEXT903125, Natala, Nick156, Nicolas G., Noddy93,<br />

Nothere, OecherAlemanne, Omnidom 999, Pandreas, Paramecium, Pehaa, Pelz, Peter200, Peterwuttke, Philipendula, Pilzmann1, Pixelfire, Polarlys, Popie, Punkpoet, Qaswa, Ralf Roletschek,<br />

RandMcNally, Rautenfreund, Rechtsaußen23, Regi51, Renol, RoBri, RonaldH, Roosterfan, Rosa Schlagfertig, Rybak, S1, SEK 25, SPS, STBR, Saethwr, Salzgraf, Sascha Brück, Scherben,<br />

Schmidti 1977, Schumir, Scooter, SeeBee, Senator06, Shikeishu, Sinn, Sir, Smogman, Solid State, Sommerskifahrer, SoulProvi<strong>der</strong>, Southpark, Spacebear, Stefanbw, Steschke, Struppi, Subbuteo,<br />

Symposiarch, TSchm, Terabyte, Thorsten1983, Timekiller001, Times, Tobiffm, Tommy Kellas, Trg, Triebtäter, Tsor, Tulpenwahn, Tweback, Umweltschützen, Ureinwohner, Vernher,<br />

Vince2004, WAH, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, WeißNix, Wiegels, Wiki Gh!, Wiki-Hypo, Wildau-Studi, Wolf-Dieter, Wolfgang Watte, Won<strong>der</strong>Blood, Wö-ma, Xantener, Yoda1893, Zaibatsu,<br />

Zellre<strong>der</strong>, Zicera, 543 anonyme Bearbeitungen<br />

TSG 1899 Hoffenheim Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79387525 Bearbeiter: -Lemmy-, 10027a, 1893, A1886L, AF666, Achim Raschka, Adex, Aka, Alexmagnus,<br />

AlterVista, Andibrunt, Apofantom, Armin P., Arup, Australienfreak1, BA123, BFCD, Baumfreund-FFM, Bayernparteiler, Beika, Bjb, Björn Bornhöft, Blutgretchen, Bneidror, Bolingbroke,<br />

Boonekamp, Borschtel1206, Brian, Buljubasic, BuzzWoof, Cash11, Chaddy, ChrisiPK, ChristianBier, Church of emacs, Ciciban, Co<strong>der</strong>boyPB, College 1, Commons, Complex, Concept80,<br />

Coradoline, Cpt.Z, DaB., DanielHerzberg, Darkstar17, DasBee, Der pate, Der.Traeumer, DerHans04, Diba, Dick Tracy, Dietrich, Dionysos85, Djape40, Doc Sigi, Dragan, Eastfrisian,<br />

Edwinvan<strong>der</strong>sar, Ehrhardt, El Che, Elephant1989, Elvaube, Emkaer, Engie, Erbrechtler1, Erdbeerquetscher, Erdnuzz, Erfurter63, Eryakaas, Euphoriceyes, Fazhos, Feinschreiber, Ferrit.Agnesen,<br />

Fifa 1001, Florian.Keßler, Fossa, Frank-m, FrankJortzik, Franz Halac, Friedemann Lindenthal, Frildo, Frommbold, Frosty79, FußballinNordbaden, Gandi96, Gast32, Geisslr, Gemaho, Geos,<br />

Gereon K., Gerhard51, Gluggy, Graphikus, HOPflaume, Hanshubert, HeinzKetchup2, Herr Th., Hildegund, Hixteilchen, Hoffi1899, Holger1974, Hullu poro, Hydro, Imzadi, Inf<strong>aus</strong>tos,<br />

Ionenweaper, Janni93, Jarlhelm, Jean.sans.peur, Jed, Jens1973, Jergen, Jesi, Jesper Jenkins, Jfwagener, Jlinde, Jlukasw, JogyB, Johnny Controletti, Johnny789, JohnnyB, Jom Kippur, Juergen<br />

vom berg, JuergenL, Jörg frei, KAMiKAZOW, KaPe, Kaarlho, Kaisersoft, Kandschwar, Kihosa, King Robert, Kitanoyama, Knickel, Kodiak666, KommX, Korny78, Kossatsch, Krawi, Kuebi,<br />

Kuemmjen, Körperkl<strong>aus</strong>, LA-Rogge, LaBumm, Letdemsay, Libertär-Links, Lipice, Lukass90, M(e)ister Eiskalt, MH891, Mal, Man77, Mannerheim, Mannheimmann, Mardil, Marlo Probst,<br />

Martin67, Matthias, Matthiasb, M<strong>aus</strong>781, McFly83, Memorino, Merops, Mfb, Mghamburg, Mick149, Mistmano, Mocky04, Mr.Clever, Muns, Mvb, NiTeChiLLeR, Nicor, NilsKruse,<br />

Nolispanmo, Nordelch, Nordzone, Odonkor, OmiTs, Oom3389, Ot, PanchoS, Pessottino, Peter200, Pfalzfrank, Pitz, Precog, Prinz Chuzpe, Prof.Dr.HaPe, PälzerBu, Querverplänkler, RB 95, Rat,<br />

Rautenfreund, Rax, Regi51, Reiga, Reinhard Kraasch, Rengel, Renol, Reti, Rheingauner1965, Robby.is.on, Rodina, S.Didam, S1, STBR, Sallynase, Sator, Scheppi80, Scherben, Schmelzle,<br />

Schumir, Scooter, Seewolf, Serbodeutscher, SimSala, Sinn, Sir James, SkywalkerBln, Snipermatze, Soccerates, Soccerfreak, Southpark, Spuk968, SteMicha, Stefanbw, Steffen, Steffen Löwe<br />

Gera, Sundance Kid, Supercoach, Superflo1980, TSchm, Tatjamax, Technolust, Thomas Schultz, Thomas280784, Tinz, Tkotw12, Tom Nowak, Tommy Kellas, Triebtäter, Ulfkirsten182,<br />

Ureinwohner, Vammpi, Vexillum, Vince2004, Vinnivince, Wahrerwattwurm, Warek77, Werner Rehm, Wiegels, Wikijunkie, Wolfgang1018, Wolle Petterson, Wualex, Wuschelkopf9, Wö-ma,<br />

XanonymusX, Xantener, Yoda1893, Zenit, Zollernalb, Zombie433, 252 anonyme Bearbeitungen<br />

Eintracht Frankfurt Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79194127 Bearbeiter: $traight-$hoota, -Lemmy-, 217, ABF, AHZ, Agathoclea, Aka, Aki92, Aldoa1, Alter Sockemann,<br />

Anaxagoras13, Andreas 06, Andreas.Hofmann, Antonhuebler, Aramäer, ArcCan, Auron2009, BA123, BK-Master, Badehaubendealer, Bambusbärchen, Barni143, Baumfreund-FFM, Blak,<br />

Bneidror, Bodo Ballermann, Breeze, Bylokk, CKA, Caius, Carstor, Cash11, CedricBLN, Chaddy, Chivista, Chrisfrenzel, ChristianBier, Commons, CommonsDelinker, Conny, Crusher, Cyper,<br />

Cyve, D, Dababafa, Dangelo91, DasBee, Der Frankfurter, Der Lange, Der Wolf im Wald, DerHexer, Diba, Dick Tracy, Dish, Dkbs, Doc Sigi, Don Magnifico, Don Vincenzo, Dontworry, Dr.<br />

scrubby-brush, Dragao, Dufo, EagleSGE, Ebayer, Ebbelwoi un Grie Soß, Ehrhardt, Eintracht4ever, Eintrachtfan27, Eisbaerxx, El Schlack, ElRaki, ElTres, Elephant1989, Emil17, Entlinkt,<br />

ErikDunsing, Ervog, Euku, Feathil, Feinschreiber, Flaschenhals4, Flibbertigibbet, Flominator, Florian.Keßler, Flups, FordPrefect42, FrAgor, Franconia, Franz Brandtwein, Freak 1.5, Frohni,<br />

G.kunter, GNosis, Galis, Gandi96, Geher, Geos, Gereon K., Ghoraidh, Greekstyle, Gschireis, Guandalug, H0tte, HaeB, Haha, Hank van Helvete, Hannebambel, Hanshubert, Hansi91, Happolati,<br />

Harro von Wuff, Harry sge, He3nry, Heidas, Heihei, Heiko Beeck, Helenopel, Henning Ihmels, Herr chagall, Hewa, Hexemer, Higgivolkmann, Highdy, Highpriority, Hixteilchen, Holger1974,<br />

Holywood, Honk0, Hoppy, Hotcha2, Hydro, IGEL, Ig-ffm, Illnazz, Ing, Iuliosol, JaNik, Jed, Jensre, Jochensge, Jonas90de, Jonathan Hornung, Jpp, JuTa, Jörg frei, KV 28, Kam Solusar,<br />

Karsten11, Ketchuphotdog, KevinHofacker, Kihosa, Kiker99, King Robert, Kolja21, Koronenland, Kuemmjen, Körperkl<strong>aus</strong>, L.Willms, Landkurier, Landroval, Lateiner ffm, LetsGetLauth, Lirum<br />

Larum, Lupo Curtius, Lyzzy, M schnei, M.L, MFM, MH891, Magadan, ManRabe, Marcl1984, Marcus Cyron, Martin Bahmann, Massi, Mathias Schindler, Matt314, Matthead, Matzematik,<br />

Max666, Mayem, Meberz, Melkom, Michael Wältermann, Mnh, Mo4jolo, Mogelzahn, Moguntiner, Mojoey, MommeW, Monk Monk, Moros, Mr. Xocca, MsChaos, Muhleman, Muns,<br />

Müllermilchmann, Nar wik, Niddy, Nobody.de, OHVChris75, Oeb4ever, Olliuf97, Oxymoron83, PascalEF, Peating, Pendulin, Pfalzfrank, Philipp Wetzlar, Pitichinaccio, Pixelfire, Platte,<br />

Polarlys, PuDDing2k9, Querido, Rabensteiner, Radical, Rautenfreund, Rax, Reddy, Renol, Revvar, Ri st, Robbatt, Ronald M. F., Roosterfan, Rybak, S1, STBR, SaarOBI, Samfisher20041,<br />

Samuel Lissner, Sascha Brück, Sascha-Wagner, Schaengel89, Scherben, Schreibvieh, Schreihals, Schumir, Scooter, Seppalot13, Sfu4.20, SgeHardrocker93, Sicherlich, Sinn, Sir, Skriptor,<br />

Skyblade, Snipermatze, Sol1, Southpark, Sozi, Srittau, Sschuste, StYxXx, Stauba, SteMicha, Stefan64, StefanW, Stefanbw, Stern, Steschke, Str1977, Stse, StuHansen, Sulimma, Sumirati,<br />

Sundance Kid, Surfingpete, Svenskan, T.a.k., ThePerser, TheWolf, Thomas S., Thomas280784, Thuresson, Tim Pritlove, Tintenbube, Tipptopp, <strong>Tobias</strong>Herp, Tommy Kellas, Topinambur,<br />

Trickstar, Triebtäter, Triggerhappy, Tsor, Tw86, Ulfkirsten182, UliR, Umherirren<strong>der</strong>, Ureinwohner, Urmelbeauftragter, UserLK, Uwinho, V0d4n, Video2005, Vince2004, Vorr<strong>aus</strong>löscher,<br />

Voyager, Vrumfondel, Vvg, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Weissbart, WiesbAdler, Wiki-Hypo, Willy Tanner, Wolfgang Götz, Wolfgang Watte, Wurgl,<br />

Www.eintracht-archiv.de, XL311, Xtus, YMS, Yoda1893, Zaibatsu, Zaungast, Zellre<strong>der</strong>, Zico, Ziegelbrenner, 753 anonyme Bearbeitungen<br />

1. FC Köln Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79379813 Bearbeiter: 217, 32X, 3ecken1elfer, ADwarf, AF666, ANKAWÜ, Adbo2009, Aesser, Aka, Alauda, Alexscho,<br />

Andaloca1, Andre G, Andreas 06, Anghy, Ardalafci, Artiphax, As<strong>der</strong>t, Avt, BA123, Balû, BangertNo, Barry Armada, Baschti23, Basti-berlin, Basti80, Bbommel, BertCamem, Biller24, Björn<br />

Bornhöft, Blaubahn, Blaufisch, Boca Grande, Bubo bubo, Bärski, CCAA2007, CHR!S, Capriccio, Captaingrog, Casamagier, Cash11, Cassandro, Centic, Chaddy, Chemiewikibm, Chivista,<br />

Christian Specht, Christian2003, ChristianBier, Christoph Kühn, CommonsDelinker, Complex, Crux, Cyve, D, Darkone, DasBee, Deadhead, Deelkar, Deirdre, Deryoman, Diba, Die uhr,<br />

Dissmores, Doc Sigi, Dojan, Dolos, Don Magnifico, Dr. Antisport, Dr. Maze, Dunkler Herr, EUBürger, Eastfrisian, Edelweiß, Eftimin, Elephant1989, Elvaube, Elwein, Erfurter63, Euphoriceyes,<br />

Experte01, Ezrimerchant, FC-4-Ever, Factumquintus, Fcfan1991, Feinschreiber, Fester franz, Flaschenhals4, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler, Floskulus, Forrester, Fre<strong>der</strong>icII, Friedhelm<br />

Thelen Hockeyweb, Fullhouse, G-Michel-Hürth, Gagygag, Gandi96, Gardien, Gaspard, Geisslr, Geist, <strong>der</strong> stets verneint, GeorgHH, Gereon K., Germ01, Ghoraidh, Gladdenfield 2.0, Gluggy,<br />

Gnu1742, GordonKlimm, Gr-ha, Grimmi59 rade, Gruyere, H0tte, HOWI, HaSee, Hans Schäfer, Happolati, He3nry, Head, Hegoats, HeinrichReissdorf, Helenopel, Henning2202, Hey Teacher,<br />

Hixteilchen, Holger1974, Honk0, Hoschi72, Hotte07, Hullu poro, Hydro, IGEL, IWorld, Ichmichi, JJRamone, Jarlhelm, Jay-Jay Calli, JayPP, Jckrob, Jeanyfan, Jed, Jensre, Jesper Jenkins, Jlinde,<br />

Jmsanta, Jo Atmon, Joharumi, John N., John Tuttle, Johnny Yen, JotodaL, Jón, Jörg frei, K-Traxxxz, K.Pazun<strong>der</strong>, KGF, KV 28, KaPe, Kaiser Mao, Kalusi, Kam Solusar, Kampfkater666,<br />

Karl-Henner, Kassan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Minoer, Kihosa, King Robert, Kingofears, Kixotea, Knollebuur, Koalabaerchen, Koerpertraining, Krawi, Krokodil, Kuemmjen, Kyselak, Körperkl<strong>aus</strong>,<br />

Kühlschrank87, LKD, Leipnizkeks, Leiwen, Leppus, Leyo, Longhill, Lord Flashheart, Lysathor, MFM, MH891, MU, Mad2000, Madden, Maddin3000, MajorRoadworks, Manecke, Marcfunny,<br />

Marcio83, Marcl1984, MarkusHagenlocher, Martin Rasmussen, Martin67, Matthiasb, MaverickZ, Max666, MeneniusAgrippa, Merlin G., Mghamburg, Michail, Mikano, Mikenolte, MlaWU,<br />

Mnh, Mo Cuishle, Moemoe, Mogelzahn, Mr. Xocca, Mr.CMBurns, Musik-chris, Mvb, Nachtschule, Nar wik, Nicfisch, Nick Riviera, Nicor, Nobikles, Nobody.de, Nornen3, NyrupRasmussen,<br />

OSFKirsche, Ocrho, Odonkor, Oktopus3, OliverDing, Ondori, Papa1234, Pappalardi, Pelz, Pfalzfrank, Philipp Lensing, Philipp Wetzlar, Pill, Platte, Plazenta, Plk, Pm, PälzerBu, Q'Alex, Raijin,<br />

Raimus, Rainer Lippert, Ralf Roletschek, Rautenfreund, Raven, RavezZ, Raymond, Rayreardon, Redf0x, Reenpier, Regi51, Reinher Zufall, Renol, Reviczky, Rhapsody, Robertmoennich, Roland<br />

Arhelger, Rolf 558, Rybak, S1, SEK 25, SEQ, STBR, Sallynase, Sascha Brück, Sauce03, Scf2008, Schaengel89, Schally, Scheppi80, Scherben, Schumir, Schäng, Scooter, SeeBee, Seewolf,<br />

Semper, Separator, Seppalot13, Sevela.p, Sharkxtrem, Sich, Sikakavrez, Siku-Sammler, Sinn, Sir, Skriptor, Slökmann, Smial, Smogman, Snipermatze, Snowie, Sobbi1000, Spuk968, Srbauer,<br />

Starmaker77, Starwash, SteMicha, Stefan040780, Stefan64, Steschke, Strandbalu, Svencb, Syrcro, TSchm, TSchnitzler, Tegernbach, Terabyte, TerrenceChill, Thanil, The Crusher, TheK,<br />

Theblacksteel, Thomas Gebhardt, Thun<strong>der</strong>arrow, Tilman Berger, Tinz, To old, Tobi B., <strong>Tobias</strong>2001, Tonimontana1991, Torschti, Traitor, Trexer, Triebtäter, Trollfix, TruebadiX, Tsor, Tämä,<br />

UW, Ulfkirsten182, UliR, Ureinwohner, Vahittinokutan, Vince2004, Wahrerwattwurm, Wantuh, Weezerle, WernerE, Wickerman80, Widescreen, WikiPimpi, Wikijan, Wikipartikel, Wilhans,<br />

Wolf-Dieter, Wooffie, Xantener, Xprohacker, Zaibatsu, Zaister, Zamboo, Zango6969, Zaungast, Zickzack, °, Århus, Ĝù, 602 anonyme Bearbeitungen<br />

Borussia Mönchengladbach Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79508752 Bearbeiter: 1fcmg, 217, A.apel, AF666, AHZ, APPER, About:blank, Achim Marx, Ahellwig,<br />

Ahoerstemeier, Aka, Alexan<strong>der</strong> Z., Alkab, Allesmüller, Alpbik08, Alter Fritz, Anakin Skywalker, Anneke Wolf, Armin P., Arnomane, Auron2009, BA123, Balû, Baschti23, Baumanns,


Quelle(n) und Bearbeiter des/<strong>der</strong> Artikel(s) 472<br />

BeatePaland, Bekar, Bierdimpfl, Borusse86, Br, Buxul, Bücherwurm, C-M, Capaci34, Carolus Ludovicus, Caschew, Cash11, Chaddy, ChristianBier, Color, Conny, Cookiez, Cougar117,<br />

CuoreAlVanadio, Cyberolm, Cyve, Cäsium137, Danares, Daniel Endres, Daniel FR, Darkone, Dein Deutschlehrer, Deixler, Der stephan, DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Dgs2000, Dick Tracy,<br />

Die Maschine, Die Stämmefreek, Diebu, Dietrich, Dk77, Doc Sigi, DocMario, Dohmian, Dr.Bakterius, Droeni, Duschi, EPAW Timber, Eike sauer, Elephant1989, Ellobo123, Elvaube, Engie,<br />

Erfurter63, Erik Warmelink, Euku, Exil, Falense, Feinschreiber, Flaschenhals4, Florean Fortescue, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler, FlorianHSV, Fourtimesu, Frank-m, Freddyballo,<br />

Fretinho, Fullhouse, Gandi96, Gardien, Geher, Gemeinnützig, General-MG, Geschichtsfan, Ghoraidh, Giant2, Gk4ewa, Gulan77, H0tte, HaeB, Halbarath, Hans50, Hanshubert, Happolati,<br />

Hardcoreraveman, He3nry, Hendrik Leonhardt, HerrJ, Hixteilchen, Holger1974, Honk0, Hoschi72, Hotte123, HsT, Hullu poro, Hydro, Inkowik, Interpretix, Ireas, J budissin, JD, Jamben,<br />

Jarlhelm, Jed, Jenseits <strong>der</strong> Wohlfühlrhetorik, Jensflorian, Jensre, Jergen, Jesper Jenkins, Jivee Blau, Jlinde, Jo Atmon, Johnny Franck, Jón, Jörg frei, K-Traxxxz, KAMiKAZOW, KV 28, Kam<br />

Solusar, Karl-Henner, Kauk0r, Kejcam, Kh80, Kickof, King Milka, King Robert, Kitanoyama, Krd, Kuemmjen, L.m.k, LKD, LLN, Lei<strong>der</strong>, Leyo, Linksfuss, Lokomotive74, LolleMG, Lyzzy,<br />

MADDIN, MEWRS, MG - PK - 778, MG ULTRA 2006, MGKiel, MH891, Ma-Lik, Mac, Magnummandel, Malte Oellers, MannM<strong>aus</strong>, Mannerheim, Manuel Heinemann, Marbod Egerius,<br />

Martin Dahlin, Martini171, Mathes22, Mathias2, Matzdab, Matzematik, Maxx96, Mg22, Mghamburg, Michail <strong>der</strong> Trunkene, Mikano, Mirer, Mize1975, Mm aa ii kk, Mogelzahn, Moppi2207,<br />

Moros, Mritz, Muns, NiTeChiLLeR, Nicolas G., Nobart, Oalexan<strong>der</strong>, Odonkor, Okel, P170, PDD, Packs, Pascal1900, PaterMcFly, Paulganz, Perrak, Pessottino, Peterwuttke, Pfir, Philipendula,<br />

Philipp Gruber, Piet1991, Pill, Platte, Pta, Pyrdracon, RM93, Radh, Rautenfreund, Rax, RedPiranha, Regi51, Renol, Reviczky, Ri st, Ricky59, Robert Weemeyer, Roland Kutzki, Rolf H.,<br />

Roo1812, Rr2000, Rudihaase, Runmatze, Rusti, Rybak, SRJ, Sa-se, Saksalainen, Sankyo, Sascha Brück, Scheppi80, Scherben, Schnatz, Schumir, Scooter, Seewolf, Seppalot13, Sich, Sicherlich,<br />

Sir, Sisal13, Slimcase, Small Axe, Smogman, Spacekid, Spuk968, Stadtm<strong>aus</strong>0815, SteMicha, Stefan Kühn, Stefanbw, Steffi5132526, Stephan Klage, Stephan Schwarzbold, Streifengrasm<strong>aus</strong>,<br />

Succu, Sundance Kid, Supercoach, T.R., TSchm, Taratonga, Tebdi, Teletabi, Terabyte, ThZocher, Tinz, Tom Nowak, Trainspotter, Triebtäter, Tsor, Tubbiekiller, Tweback, Ultras ge,<br />

Umnœglich, Ureinwohner, Vith-gilles, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Wiegels, Wiki-Hypo, Wikiolli1990, Wikiroe, Wolf-Dieter, Xantener, XenonX3, Yoda1893, Zaibatsu,<br />

Zellre<strong>der</strong>, Ziko, Zombie433, ¡0-8-15!, º the Bench º, 606 anonyme Bearbeitungen<br />

Hannover 96 Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79458971 Bearbeiter: 217, 3ecken1elfer, A.bit, AF666, Ablaubaer, Aka, Alex vogel, Amberg, Amurtiger, Andreas 06,<br />

Andro96, Anonymer1989, Aps, Arup, BA123, BK-Master, Bastindh, Baumfreund-FFM, BerlinDresden, Bessawissa94, Birger Fricke, Blaubahn, BlueCücü, Blunt., Bolingbroke, Brunswyk, Bujo,<br />

Burak07, CBP, CKA, Cash11, Cassius1999, Chaddy, Che666, ChristianBier, Cimbom1991, Cirdan, Commando-Peine, Common Senser, Concept1, Cyve, Cäsium137, D Zempel, Damei81,<br />

Daniel FR, Danny 30, David Schupp, Dawyg, Denniss, Dennosius, Der Kolonist, DerHans04, DerHexer, Diba, Dick Tracy, Dirkinho, Dj5uNnY, Doc Sigi, Dolfan96, Don Vincenzo, E-qual, Ecki,<br />

Edi Eduardo, Edwinvan<strong>der</strong>sar, Eisberg1, El Fino, ElTres, Elephant1989, Elvaube, Emtec, Ephraim33, Eynre, Fcbayern guru, Feinschreiber, Felix1411, Florentyna, Florian Adler, Forevermore,<br />

Franconia, Franz Brandtwein, Fräggel, Furocumarine, Gamsbart, Gandi96, Geher, Geo1860, Geschichtsfan, Ghoraidh, Giftmischer, Gilliamjf, Gluggy, Gnu1742, Grobi-Wan Kenobi, Grombo,<br />

Guffi, Gulp, HaeB, Hallobitte, Happolati, Harro von Wuff, He3nry, Hedavid, Heihei, Hennomania, Henry MC, Highpriority, Hixteilchen, Hombre, Hoschi72, Hotti4, Hsvfan1994, Hubertl, Hullu<br />

poro, Hun<strong>der</strong>96, Hvn0413, Hydro, Ina96, Ireas, Jacktd, JamesP, JanST, Jansens87, Jared Preston, Jarlhelm, Jed, Jensflorian, Jensre, Jesi, Jlinde, Jmb1982, Jo Atmon, Johnny789, JohnnyB,<br />

JuergenL, JustinCase, Jörg frei, K-Traxxxz, KGF, KV 28, Kaisehr74, Kaisersoft, Kalumet, Kane1896, Karlik, King Robert, KingLion, Klo, Knergy, Knoerz, Knopfkind, Knorri, Korny78, Kpk,<br />

Kraftprotz, Kubrick, Kuemmjen, Köhl1, Körperkl<strong>aus</strong>, LKD, Ladyof96, Lena1, Lindberg, Lyingprior, M(e)ister Eiskalt, M. Kirchherr, MH891, MIF, Madcynic, Magnummandel, Mahoney1,<br />

Manecke, Marc4, Markus Mueller, MarkusHagenlocher, Matzematik, MaxHannover96fan, Maxx96, McChester, Mcdanilo, Mediocrity, Mela-B, Mghamburg, Michail, Mick149, Milchi,<br />

Mintleaf, Mo4jolo, Moepeloepi, Mogelzahn, Mud<strong>der</strong>s Sohn, Nagy+, Nepenthes, Nichi911, Nikkis, Nils1896, NilsKruse, Nordzone, Nothere, Ot, Paddy, Patrick Platek, Patrick.strakeljahn,<br />

PeeCee, Pendulin, Pessottino, Peter200, Philipendula, Platte, Portram, Quaser, Quirin, Rautenfreund, Rdb, Rechtsaußen23, Reissdorf, Renol, Revolus, Revonnah, Rissa, Robert Weemeyer,<br />

Robert96, RockDJ04, RonaldH, Rudy, Rufus46, Ruhestörer, Rybak, S.Didam, S1, STBR, Saethwr, Said98, Sascha Brück, Saxnvalley, Scherben, SchirmerPower, Schumir, Scooter, Sebastian<br />

Knabe, Sinn, Sir, Smogman, Solid State, Southpark, Spaladin, Stadtm<strong>aus</strong>0815, SteMicha, Stefan Kühn, Steffen, Steffsen, Stephan Schwarzbold, Stephan535, Stephanbim, Stfn, Superhighfly,<br />

Svolks, SwakoP, Sypholux, TRS, Teletabi, Tennant2000, The Transporter, TheWolf, Tobi B., <strong>Tobias</strong>1983, Tobiso, Tobnu, Togro93, Toller96, Tom Nowak, Triebtäter, Twxxx1, Tönjes,<br />

Ubuntu1958, UliR, Umherirren<strong>der</strong>, Umweltschützen, Ureinwohner, Van Peter, Video2005, Vigilius, Vito1988, WAH, WIKImaniac, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, WeißNix, Wernstedt, Wholetter,<br />

Wiegels, Wilco96, Witobias, Wolf-Dieter, Wotan, Wuschelkopf9, Yoda1893, Zaibatsu, Zeuke, Zicera, ZonaNord1896, 652 anonyme Bearbeitungen<br />

1. FC Kaiserslautern Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79514311 Bearbeiter: 217, 35724SB77, 3ecken1elfer, AF666, About:blank, Aeskulap87, Ahellwig, Aka, Akl, Albinfo,<br />

Alex vogel, Aloiswuest, Alter Sockemann, Andreas 06, Androl, Anghy, Armin P., ArtWorker, Arup, Atamari, BLueFiSH.as, Bahnmoeller, Baschti23, BenjiMantey, Bernard Ladenthin, Bill<br />

Cospy, Blauebirke, Blaufisch, Btr, Bugfix, CKA, Carpantus, Cash11, Catweaze, CdaMVvWgS, Chaddy, Chleo, Codeispoetry, CommonsDelinker, Complex, Cosal, CrazyForce, Creet, Cyve,<br />

Cäsium137, D, DAANGO, Dangelo91, Danny Skrobic, Dapete, DasBee, Dennis Meihöfer, Der Geo-Graf, DerGrobi, DerHans04, DerHexer, Det <strong>der</strong> Mainzelmann, DeyanFCK, Dick Tracy, Die<br />

Stämmefreek, Die uhr, Dieter Bl, Dietrich, Dipok, Doc Sigi, Drassanes, Drugfan 113, EPei, EUBürger, EdgarvonSchleck, Edwinvan<strong>der</strong>sar, El Che, ElRaki, Elbers, Elendur, Elephant1989, Engie,<br />

Etwyn, Faber-Castell, Fck500, Feathil, Feinschreiber, Filzstift, Flight, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler, FotoFux, Fristu, Fuba 14, Fuck Rules, Gandi96, Garnichtsoeinfach, GattoVerde,<br />

Gereon K., Geuil, Ghoraidh, Gladdenfield 2.0, Gluggy, Gnu1742, Greifen, Grimmi59 rade, Gunnarspandau, H0tte, H2SO4, Halfar, Hanseat666, Hanshubert, Harro von Wuff, He3nry,<br />

Helmutvan, HerrMay, Hessenteufel, Hewa, Hinterhofketcher, Holger1974, Horst69, Hubertl, Hullu poro, Humphrey20020, Hydro, Iiigel, Interpretix, J.Sieber, JGalt, Jackalope, Jakob Gottfried,<br />

Jakob S., Jansens87, Jared Preston, Jarlhelm, JaynFM, Jed, Jensflorian, Jergen, Jesper Jenkins, Johnny789, Jolantha, Jonathan Hornung, JonathanWinarske, Jumbo12, Junkermike, Jörg frei,<br />

K-Traxxxz, KLHS, KLinformer, KV 28, Kaisehr74, Kaisersoft, Kakside, Kallistratos, Kandschwar, Kh80, Kihosa, King Robert, Knarfzlafp, Knergy, Koxxer, Kuemmjen, Kusma, Körperkl<strong>aus</strong>,<br />

LKD, Lautern87, Legalides, Leipnizkeks, Leki, Lettres, Logopin, Lokomotive74, Louis Bafrance, Lowy, MADDIN, MIH2, Mac, Magnummandel, Markus88, MattesKoeln, Maxauer, Maxx96,<br />

Mdiet, Memorino, Mgading, Michail, Mihály, Mogelzahn, Mr.Snips, Mrknowitall, Mumie99, My name, Nar wik, Neonmh, Nicofck, Nitefly85, NoCultureIcons, Nobikles, Nokiafan!, Norro,<br />

Odin, Odonkor, Onoxegy, Ot, Otm Shank, P170, P4t, Palatinius, Panirom10, Patrick Kiene, PaulMuaddib, Perrak, Pessottino, Peter200, Pfalzfrank, Pflastertreter, Playbock, PogoEngel, Poupou<br />

l'quourouce, PälzerBu, RM93, Rabagasch, Rainer Wasserfuhr, RandMcNally, Rautenfreund, Rdx, RedPiranha, Redhair23, Regi51, Reviczky, Rhaegar Targaryen, Ri st, RoBri, RonaldH,<br />

Roo1812, Rotkaeppchen68, Rybak, S1, SJuergen, STBR, SaarOBI, SadPa, Saguamundi, Sanogo24, Sansculotte, Sascha Brück, Sasha2781, Sawascwoolf, Schally, Scherben, Schleischer,<br />

Schlesinger, Schorr, Schumir, Schwabenpower, Scooter, Sebs, Seewolf, Semper, Simon B., Sinn, Sir, Small Axe, Smejkal, Smogman, Snahlemmuh, Sozi, Spartanischer Esel, Squarerigger,<br />

StarDevil, SteMicha, Stefan040780, Stefan64, StefanW, Steigi1900, Stern, SteveLadjabi, Steven Pick, Stfn, Streifengrasm<strong>aus</strong>, Suhadi Sadono, Sunbird, TRS, TSchm, Te wiki, Terwilliger, The<br />

Red, The Wiki, Thodi68, Thogo, Timer, Tobnu, Tom Nowak, Tommy Kellas, Trickstar, Triebtäter, Tsor, Tönjes, UW, Ulfkirsten182, UliR, Urbanus, Ureinwohner, Uzruf Uroglen, Varulv,<br />

VerfassungsSchützer, Vfbflo, Vicente2782, Vince2004, Voks, Voyager, WAH, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Webkid, Wed<strong>der</strong>kop, WeißNix, Wfbyankee, Wiegels, WiesbAdler, Wilhans,<br />

Wollentier, Wombi99, Wörterbuch, Xavax, XenonX3, Yannic Peper, Yoda1893, Yülli, ZVS33, Zaibatsu, Zaungast, Zellre<strong>der</strong>, Zephox, Zollernalb, 620 anonyme Bearbeitungen<br />

FC St. Pauli Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79570254 Bearbeiter: 4tilden, AF666, AHZ, ALE!, About:blank, Achates, Ahoerstemeier, Aka, An-d, Andreas 06, André Klein,<br />

AndySchnei<strong>der</strong>71, Armin P., Arved, Avatar, Avoided, BG Göttingen, Balû, Baschti23, Bjørn, Blake, Blaubahn, Blaufisch, Bobbit64, Braunbaer, CCAA2007, Cash11, Chd, Chigliak,<br />

ChrisHamburg, Ciciban, Codeispoetry, Complex, Controlling, CosmoKramer09, CroMagnon, Crocidura, Cyve, D, DAE, Daniel 1992, Daniel FR, Daris, Darkking3, Das muß zwischen, David<br />

Sallaberger, DeKaCe, Degt, Dem Zwickelbert sei Frau, Denkfabrikant, Dennis, Der Wolf im Wald, Der.Traeumer, DerHexer, DerPaulianer, Ditschi, Doc Sigi, Dombo, EPsi, Eastfrisian, ElRaki,<br />

Elb-Sohn, Elephant1989, Elya, Engie, Ephraim33, Erfurter63, ErikDunsing, Eschenmoser, Euphoriceyes, FC-4-Ever, Falense, FelixSegebrecht, Flo 1, Flor!an, Florian Adler, Frank Schulenburg,<br />

Fransker, Friesede, Fristu, Fu-Lank, Fullhouse, Fundriver, Gancho, Gandi96, GeorgHH, Gereon K., Geschichtsfan, Gesus, Gluggy, Graphit, Gulp, Gustavf, H0tte, Hafenmeister, Hans J. Castorp,<br />

Hanshubert, Harro von Wuff, Hellfreak, Herr Th., Hewa, Hhe, Hixteilchen, Hoiroix, Holger1974, Horst bei Wiki, Howwi, IFC-StPauli.de, Iiigel, Inkowik, Innenwelt, Ireas, Itu, JCS, JEnnoE,<br />

Jamiri, Jan B, Jared Preston, Jean Roche, Jeanyfan, Jed, Jesper Jenkins, Jfwagener, Jivee Blau, Jlinde, Jo Atmon, JohnnyB, JuergenL, Juesch, JustinCase, Jörg frei, KV 28, Kaare, Kaisehr74,<br />

Katty, Katzenhai, Kickerkiez, Kiezkicker, King Milka, King Robert, KingDocy, Korelstar, Korny78, Kuemmjen, Kurt Jansson, Körperkl<strong>aus</strong>, LKD, LaBumm, Laudrin, Louis Bafrance, Lung,<br />

M.L, Mandalore, Marcl1984, Martin-vogel, Martina Nolte, Matrixplay, McLar, Mghamburg, Michail, Milez, Mmmkay, Mnh, Mogelzahn, Muzzi, Nick Riviera, Nike86, Noddy93, Nolispanmo,<br />

Northside, Notenough, Olei, Ollo, Orci, Ot, Ottoerich, Ottomanisch, Paki, Pedrogonzalez, Pelz, Pessottino, Peter200, Pfalzfrank, Phantom, Philipp Sauermann, Pill, Platte, Polyhedron,<br />

Punktional, Pöt, R0xor, RHock, Rautenfreund, Rdb, Regi51, Reinhard Kraasch, Rengel, Renol, Revvar, Ricky59, RobbyBer, Roo1812, Rufus46, Rybak, S1, Saehrimnir, Salzgraf, San Andreas,<br />

Scherben, Schreihals, Schubi-uetersen, Schumir, Scooter, Sd5, Sebastian Wallroth, Seewolf, Septembermorgen, Shiyaki, SibFreak, Silberchen, Sinn, Sir, Sixton, Skriptor, Small Axe,<br />

Smashingpumpkin, SmokezShining, Solid State, Southpark, Spuk968, Star Flyer, Staro1, Stefan Kühn, Stefan R, Stephanbim, Steven Pick, Swo73, TJS149, TRS, Tafkas, Telefon76, Thalan, The<br />

kore99, TheBo, TheVi, ThoR, Thomas Springer, Tina Filz, Tinz, Tobi B., Tommy Molotow, Trekki 200, Triebtäter, Ubahh, UlrSchimke, Undeviginti, Ureinwohner, Uwe Gille, UxPx,<br />

Vince2004, Vorstadtleipziger, Voyager, WAH, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Walter Gibson, Wenckman, WerWil, Wiegels, WikiJourney, Wikidienst, Wimox, Wolf32at, WortUmBruch, Xantener,<br />

Ynprehm, YourEyesOnly, Zeno Gantner, Zocktan, Zollernalb, Zwölf, 567 anonyme Bearbeitungen<br />

SC Freiburg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=79204962 Bearbeiter: 217, 24-online, ABF, AF666, AHZ, About:blank, Aka, Alpbik08, Arnomane, Arup, Auratus, AwOc,<br />

BA123, Baschti23, BeatePaland, Benni-C, Bneidror, Brozzino, Burgerle92, CKA, CalcioMike, Cash11, Cassandro, Chleo, Christian333, Cmo<strong>der</strong>, Crux, Cyve, Darkstar17, Der Wolf im Wald,<br />

Dick Tracy, Die uhr, Doc Sigi, Dr. med. Ieval, Elephant1989, Emhauck, Enslin, Ervog, Eynre, Fairplay4u, Feinschreiber, Finkiwilli, Flominator, Florian Adler, Florian K, Florian.Keßler,<br />

FunkelFeuer, Gandi96, Gf1961, Ghoraidh, Gluggy, Gnurpsnewoel, GoldenHawk82, Guffi, H0tte, Haaees, HaeB, Hakunah, Halbarath, Hblaschka, He3nry, Heinte, Hhdw, Hixteilchen,<br />

Holger1974, Holly70, Hoschi72, Hullu poro, IgorPodolskiy, Inkowik, Ireas, Itti, Jarlhelm, Jed, Jensflorian, Jesper Jenkins, Johnny Franck, JohnnyB, Juesch, Juhan, JustinCase, Jörg frei, KV 28,<br />

Kai11, King Robert, Kira Nerys, Korny78, Kpjas, Kuemmjen, Köhl1, Körperkl<strong>aus</strong>, Laubfrosch *hüpf*, L<strong>aus</strong>itzer, MH891, Mad2000, Mamu, Marcus Cyron, MarianSigler, Martin Bahmann,<br />

Maxx96, Mghamburg, Mino, Mo4jolo, MockingBird, Mr.Clever, Nick Riviera, NicoHaase, Ninety Mile Beach, Nokiafan!, Nolispanmo, Numbo3, Omnidom 999, Ot, Ottomanisch, P170, Paddy,<br />

Peter200, Pischdi, Poppai, Primus von Quack, Professor <strong>Fussball</strong>, Rabiz, Rautenfreund, Rechtsaußen23, Refizul, Reinhard Kraasch, Renol, Ri st, RoBri, Robb, RobbyBer, Rombrennt, RonaldH,<br />

Roterraecher, Rybak, Sascha Brück, Scherben, SchirmerPower, Schmidti 1977, Schumir, Scooter, Seewolf, Serhat58, Sinn, Sir, Smogman, Soccerates, Starwash, Steffen, Steffen Löwe Gera,<br />

Stegosaurus Rex, Stzer, Sundance Kid, Svenhaegi, TSchm, Tam, TekkenTec, Tertullian, The bulli, The-Digit, Theblacksteel, Tobi B., Tobnu, Tofana, Triebtäter, Ttog, Tönjes, Uka,<br />

Umherirren<strong>der</strong>, Umweltschützen, Ureinwohner, Van Peter, Voyager, W-j-s, WAH, Wael<strong>der</strong>, Wahrerwattwurm, Wiegels, WiesbAdler, Wiki-Hypo, Wikijunkie, Wildau-Studi, Yoda1893,<br />

Zaibatsu, Zellre<strong>der</strong>, Zicera, °, 289 anonyme Bearbeitungen


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 473<br />

Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes<br />

Datei:Bundesliga-Logo-2010.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesliga-Logo-2010.png Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Leyo<br />

Datei:Bundesliga-Logo alt.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesliga-Logo_alt.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Xavax<br />

Datei:SC Freiburg ringt BVB Unendschieden ab.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:SC_Freiburg_ringt_BVB_Unendschieden_ab.JPG Lizenz: GNU Free<br />

Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Bundesliga-Logo 3D.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesliga-Logo_3D.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Pumbaa80<br />

Datei:1. <strong>Fussball</strong>-Bundesliga 2010-11.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:1._<strong>Fussball</strong>-Bundesliga_2010-11.png Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:Lencer<br />

Datei:Deutsche Meisterschale.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Deutsche_Meisterschale.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Burts, Florian<br />

K, Fred J, LimoWreck, Lumijaguaari, Morio, Pepito, Pymouss, Roomba, Siebrand, THUGCHILDz, Wst, 5 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Allianz Arena Pahu.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Allianz_Arena_Pahu.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Patrick Huebgen<br />

Datei:Suedtribuene.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Suedtribuene.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: BLueFiSH.as, Boscorelli,<br />

Dancer, Denniss, Glasnost, LSDSL, Marku1988, Mbdortmund, Pascal, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Silvio-meissner.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Silvio-meissner.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was The weaver<br />

at de.wikipedia<br />

Datei:Buli Fernsehgel<strong>der</strong>.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Buli_Fernsehgel<strong>der</strong>.png Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Germany Bearbeiter:<br />

Benutzer:Soccerates<br />

Datei:Kanone3.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kanone3.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Kicker Sportmagazin. Original uploa<strong>der</strong> was<br />

RedPiranha at de.wikipedia<br />

Datei:koerbel.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Koerbel.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Magadan, T.h., 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:BOMBERGERDMUELLER.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:BOMBERGERDMUELLER.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

Original uploa<strong>der</strong> was Promifotos.de at de.wikipedia (Original text : Alexan<strong>der</strong> Hauk / www.alexan<strong>der</strong>-hauk.de)<br />

Datei:Karte-Deutsche-<strong>Fussball</strong>meister.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Karte-Deutsche-<strong>Fussball</strong>meister.png Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:Muns<br />

Datei:Karte Deutsche-<strong>Fussball</strong>meisterinnen.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Karte_Deutsche-<strong>Fussball</strong>meisterinnen.png Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0<br />

Bearbeiter: User:Muns<br />

Datei:FC Bayern München Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FC_Bayern_München_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Marsupilami<br />

Datei:Gründungsurkunde FCB.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gründungsurkunde_FCB.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Lokomotive74<br />

Datei:fcn-fcb1901.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fcn-fcb1901.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Manuelt15, Responsible?, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Viktoria-Pokal.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Viktoria-Pokal.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

w:de:Benutzer:Mini-Me-WorldMini-Me-World<br />

Datei:DFB-Pokal 2007 Nürnberg.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DFB-Pokal_2007_Nürnberg.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Jarlhelm<br />

Datei:Cupvinnercupen.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Cupvinnercupen.JPG Lizenz: Public Domain Bearbeiter: my own picture<br />

Datei:Ligue des champions NB.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ligue_des_champions_NB.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution 2.5 Bearbeiter: Bidgee,<br />

Fred J, Jamen Somasu, LimoWreck, Nilfanion, Sebcaen, Thugchildz, Zaqarbal, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Copa Intercontinental (MAG).JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Copa_Intercontinental_(MAG).JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

User:Rastrojo<br />

Datei:Copa de la UEFA.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Copa_de_la_UEFA.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: Leonudio<br />

Datei:FCB vs Real.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FCB_vs_Real.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Fcb1900 2002.gif Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fcb1900_2002.gif Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Btr, Chaddy, ChristianBier, Commons, Felix Stember, Hanis,<br />

Henry91, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Bayern München Saisonresultate.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayern_München_Saisonresultate.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Andreas<br />

06<br />

Datei:Flag of Germany.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Germany.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Pumbaa80<br />

Datei:Flag of Brazil.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Brazil.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Brazilian Government<br />

Datei:Flag of the Netherlands.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Netherlands.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Zscout370<br />

Datei:Flag of Belgium.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Belgium.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Aaker, Anime Addict AA, Artem Karimov, Avala,<br />

Bean49, Calandrella, Cristan, David Descamps, Denelson83, Docu, Drieskamp, Fry1989, Homo lupus, Klemen Kocjancic, Lennart, Mattes, Megaman en m, Ms2ger, Neq00, Oreo Priest, Reisio,<br />

Rinkio, Rocket000, SKopp, Sir Iain, Sojah, TeunSpaans, ThomasPusch, Warddr, Zscout370, 8 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Argentina.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Argentina.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:Flag of France.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_France.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp, User:SKopp, User:SKopp, User:SKopp,<br />

User:SKopp, User:SKopp<br />

Datei:Flag of Turkey.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Turkey.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:Captain sports.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Captain_sports.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: ChristianBier, FvS, Quadell, Qwghlm, ViperSnake151,<br />

4 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Croatia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Croatia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AnyFile, Argo Navis, Denelson83, Denniss, Dijxtra,<br />

Klemen Kocjancic, Kseferovic, Minestrone, Multichill, Neoneo13, Nightstallion, O, PatríciaR, Platonides, R-41, Rainman, Reisio, Rocket000, Suradnik13, Zicera, Zscout370, 5 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Austria.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Austria.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Ukraine.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Ukraine.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Jon Harald Søby, User:Zscout370<br />

Datei:Mark van Bommel 2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mark_van_Bommel_2.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Bearbeiter: User:Kochel86<br />

Datei:Franck Ribéry Bayern 2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Franck_Ribéry_Bayern_2.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Bearbeiter: Alexan<strong>der</strong><br />

Hüsing<br />

Datei:Arjen-robben.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Arjen-robben.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Paulblank<br />

Datei:Thomas Müller Bayern.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Thomas_Müller_Bayern.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Bearbeiter: Alexan<strong>der</strong><br />

Hüsing<br />

Datei:Louis-van-gaal2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Louis-van-gaal2.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.5 Bearbeiter: Paul blank<br />

Datei:Franz Beckenbauer 2006 06 17.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Franz_Beckenbauer_2006_06_17.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Immanuel Giel,<br />

cropped by afrank99<br />

Datei: Lothar Matthaeus 2002.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Lothar_Matthaeus_2002.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Matzeachmann<br />

Datei:Gerland, Hermann.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gerland,_Hermann.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter:<br />

User:Eastfrisian<br />

Datei:Flag of Sweden.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Sweden.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Hejsa, Herbythyme, J budissin, Jon Harald Søby,<br />

Klemen Kocjancic, Lefna, Mattes, Meno25, Mormegil, Od<strong>der</strong>, Peeperman, Pl2241, Quilbert, Reisio, Sir Iain, Str4nd, Tabasco, Tene, Thomas Blomberg, Thuresson, Wiklas, Zscout370, 31<br />

anonyme Bearbeitungen


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 474<br />

Datei:Flag of Ghana.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Ghana.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Fry1989, Henswick, Homo lupus, Indolences, Jarekt,<br />

Klemen Kocjancic, Neq00, SKopp, ThomasPusch, Threecharlie, Torstein, Zscout370, 4 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of the Netherlands Antilles.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Netherlands_Antilles.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Denelson83,<br />

Duduziq, Fry1989, Homo lupus, Mattes, Nightstallion, Pumbaa80, TFCforever, Zscout370, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Italy.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Italy.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: see below<br />

Datei:Flag of Bosnia and Herzegovina.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Bosnia_and_Herzegovina.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Anime Addict<br />

AA, Dead-pain, Denelson83, DzWiki, Editor at Large, Fry1989, George McFinnigan, Himasaram, Klemen Kocjancic, Kseferovic, MKay, Madden, Mattes, Myself488, Neq00, Nightstallion,<br />

Quahadi, SKopp, Smooth O, Sojah, Torstein, Zscout370, 21 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Belgium (civil).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Belgium_(civil).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Bean49, David Descamps,<br />

Dbenbenn, Denelson83, Fry1989, Howcome, Ms2ger, Nightstallion, Oreo Priest, Rocket000, Sir Iain, ThomasPusch, Warddr, Zscout370, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Grünwal<strong>der</strong> Stadion.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Grünwal<strong>der</strong>_Stadion.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Dancer,<br />

Lady Whistler, Lokomotive74, Responsible?<br />

Datei:Olympiastadion Muenchen.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Olympiastadion_Muenchen.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Arad<br />

Datei:Neubau service center.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Neubau_service_center.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Lokomotive74<br />

Datei:Stimmkarte.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stimmkarte.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Lokomotive74<br />

Datei:SV-Wer<strong>der</strong>-Bremen-Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:SV-Wer<strong>der</strong>-Bremen-Logo.svg Lizenz: Trademarked Bearbeiter: unknown<br />

Datei:Svwer<strong>der</strong>-tabellenpositioen.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Svwer<strong>der</strong>-tabellenpositioen.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Chaddy, HardcoreJan,<br />

Peter-Sanctus, Umweltschützen, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:FV Wer<strong>der</strong> Bremen logo 1899.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_logo_1899.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Chaddy, MiJoMi, Rengel<br />

Datei:Weserstadion (ATBS-Kampfbahn) in Bremen 1928.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Weserstadion_(ATBS-Kampfbahn)_in_Bremen_1928.jpg Lizenz:<br />

Public Domain Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Otium at de.wikipedia (Original text : Wilhelm Richter, gestorben 1930)<br />

Datei:424px-Rudi Völler 06-2004.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:424px-Rudi_Völler_06-2004.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

JohnnyB, Obersachse<br />

Datei:Thomas Schaaf - SV Wer<strong>der</strong> Bremen (1).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Thomas_Schaaf_-_SV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_(1).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Steindy<br />

Datei:Kl<strong>aus</strong> Allofs - SV Wer<strong>der</strong> Bremen (3).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kl<strong>aus</strong>_Allofs_-_SV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_(3).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Steindy<br />

Datei:Frank baumann tdf.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Frank_baumann_tdf.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Matthias K. /<br />

www.snapfactory.de<br />

Datei:Torsten Frings - SV Wer<strong>der</strong> Bremen (1).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Torsten_Frings_-_SV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_(1).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Steindy<br />

Datei:Diego ribas.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Diego_ribas.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Shaoqiang at<br />

de.wikipedia (Original text : Ute J.)<br />

Datei:Oezil.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Oezil.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Laura Ohrndorf<br />

Datei:Flag of Poland.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Poland.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Mareklug, User:Wanted<br />

Datei:Flag of Finland (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Finland_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Barklund, Denelson83,<br />

MPorciusCato, Pixeltoo<br />

Datei:Flag of Denmark.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Denmark.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Madden<br />

Datei:Flag of Portugal.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Portugal.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AFBorchert, ALE!, Afonso Silva, Anime Addict<br />

AA, Bluedenim, Boicote, Conscious, Denniss, Die<strong>Buch</strong>e, Eddo, Er Komandante, Flad, FoeNyx, Fry1989, Herbythyme, Jelte, Kam Solusar, Klemen Kocjancic, Kookaburra, Mattes, Nick,<br />

Nightstallion, Reisio, Rkt2312, Skatefreak, Stunteltje, Thomas Gun, Thomas81, Tuvalkin, Zscout370, 29 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Peru.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Peru.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:Thomas Schaaf - SV Wer<strong>der</strong> Bremen (2).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Thomas_Schaaf_-_SV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_(2).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Steindy<br />

Datei:Wolfgang Rolff - SV Wer<strong>der</strong> Bremen (1).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Wolfgang_Rolff_-_SV_Wer<strong>der</strong>_Bremen_(1).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Steindy<br />

Datei:Michael Kraft Gesicht.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Michael_Kraft_Gesicht.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: MiJoMi, Túrelio<br />

Datei:Flag of Nigeria.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Nigeria.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Jhs<br />

Datei:Flag of Cameroon.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Cameroon.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: (of code)<br />

Datei:Weserstadion-von-suedwesten.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Weserstadion-von-suedwesten.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Daniel FR<br />

Datei:Weserstadion Nordseite.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Weserstadion_Nordseite.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Weserstadion(2).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Weserstadion(2).jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: Henning Ihmels (<br />

Benutzer:Hens)<br />

Datei:Ostweser.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ostweser.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Schlixn at de.wikipedia<br />

Datei:Targobank logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Targobank_logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Marsupilami<br />

Datei:Bwin.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bwin.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Kanei<strong>der</strong>daniel<br />

Datei:HSV-Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSV-Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Nic<br />

Datei:Hsvgründung.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hsvgründung.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Sixton, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Hamburg.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Hamburg.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: David Kernow, Denelson83, Ditschi,<br />

Gepardenforellenfischer, Greentubing, Joey-das-WBF, Ludger1961, Madden, Mattes, Mogelzahn, Phlegmatic, Rtc, Sir Iain, Slomox, Urhixidur, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Papa flag.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Papa_flag.svg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: FCartegnie, Stunteltje<br />

Datei:Viktoria Pokal.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Viktoria_Pokal.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Lokomotive74<br />

Datei:MartinWilke1986tyF39.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:MartinWilke1986tyF39.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:DrTorstenHenning<br />

Datei:Uwe Seeler.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Uwe_Seeler.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K.<br />

Datei:UwesFuß.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:UwesFuß.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:Frisia Orientalis<br />

Datei:Noglypeter.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Noglypeter.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Andre Matz<br />

Datei:Hamburger SV - Bayern München 1981-renew.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hamburger_SV_-_Bayern_München_1981-renew.jpg Lizenz: Creative<br />

Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Marco Kahlund, modified by Flor!an<br />

Datei:Bundesarchiv Bild 183-1982-0915-037, Europapokal, BFC Dynamo-Hamburger SV 1-1.jpg Quelle:<br />

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesarchiv_Bild_183-1982-0915-037,_Europapokal,_BFC_Dynamo-Hamburger_SV_1-1.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Mittelstädt,<br />

Rainer<br />

Datei:Champions League trophy.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Champions_League_trophy.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Bearbeiter: Ed g2s,<br />

Nilfanion, Responsible?<br />

Datei:Uwe Bein.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Uwe_Bein.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Smalltown Boy at<br />

de.wikipedia (Original text : )


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 475<br />

Datei:Hamburg AOL-Areana HSV-SGE.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hamburg_AOL-Areana_HSV-SGE.jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: User:Muns<br />

Datei:Nigel de Jong.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Nigel_de_Jong.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Paul Blank<br />

Datei:Ivica Olic Training.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ivica_Olic_Training.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter:<br />

Sorodorin. Original uploa<strong>der</strong> was Sorodorin at de.wikipedia<br />

Bild:Flag of Germany.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Germany.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Pumbaa80<br />

Bild:Flag of the Czech Republic.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Czech_Republic.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: special commission (of<br />

code): SVG version by cs:-xfi-. Colors according to Appendix No. 3 of czech legal Act 3/1993. cs:Zirland.<br />

Bild:Captain sports.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Captain_sports.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: ChristianBier, FvS, Quadell, Qwghlm, ViperSnake151,<br />

4 anonyme Bearbeitungen<br />

Bild:Flag of the Netherlands.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Netherlands.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Zscout370<br />

Bild:Flag of Cote d'Ivoire.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Cote_d'Ivoire.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Jon Harald Søby<br />

Bild:Flag of Namibia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Namibia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Vzb83<br />

Bild:Flag of Brazil.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Brazil.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Brazilian Government<br />

Bild:Flag of Burkina Faso.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Burkina_Faso.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Gabbe, User:SKopp<br />

Bild:Flag of Venezuela.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Venezuela.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Bastique, Denelson83, George McFinnigan,<br />

Herbythyme, Homo lupus, Huhsunqu, Infrogmation, Klemen Kocjancic, Ludger1961, Neq00, Nightstallion, Reisio, ThomasPusch, Vzb83, Wikisole, Zscout370, 11 anonyme Bearbeitungen<br />

Bild:Flag of Turkey.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Turkey.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Bild:Flag of Serbia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Serbia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: ABF, Avala, B1mbo, Denelson83, EDUCA33E,<br />

Herbythyme, Imbris, Nightstallion, Nikola Smolenski, Nuno Gabriel Cabral, R-41, Rainman, Rokerismoravee, Sasa Stefanovic, Siebrand, ThomasPusch, Túrelio, Zscout370, 7 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Bild:Flag of Peru (state).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Peru_(state).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Huhsunqu<br />

Bild:Flag of Croatia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Croatia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AnyFile, Argo Navis, Denelson83, Denniss, Dijxtra,<br />

Klemen Kocjancic, Kseferovic, Minestrone, Multichill, Neoneo13, Nightstallion, O, PatríciaR, Platonides, R-41, Rainman, Reisio, Rocket000, Suradnik13, Zicera, Zscout370, 5 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Bild:Flag of Cameroon.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Cameroon.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: (of code)<br />

Bild:Flag of South Korea.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_South_Korea.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Various<br />

Datei:DavidJarolim.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DavidJarolim.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Sorodorin<br />

Datei:Zerobertohsv.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zerobertohsv.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Sorodorin<br />

Datei:Trochowski-Piotr.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Trochowski-Piotr.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Rautenfreund<br />

Datei:Ruud-van-Nistelrooy.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ruud-van-Nistelrooy.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Paul Blank<br />

Datei:Guerrero-Paolo.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Guerrero-Paolo.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Rautenfreund<br />

Datei:Pitroipa-Jonathan.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pitroipa-Jonathan.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Rautenfreund<br />

Datei:HSV ELJERO ELIA.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSV_ELJERO_ELIA.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Sorodorin<br />

Datei:Mladen Petric.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mladen_Petric.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Rautenfreund<br />

Datei:Aogo-dennis.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Aogo-dennis.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Rautenfreund<br />

Datei:Europapokal <strong>der</strong> Landesmeister 1983 (Hamburger SV).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Europapokal_<strong>der</strong>_Landesmeister_1983_(Hamburger_SV).jpg<br />

Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Germany Bearbeiter: Mk-sl<br />

Datei:Das Volksparkstadion 1983.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Das_Volksparkstadion_1983.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0<br />

Bearbeiter: User Mk-sl on de.wikipedia<br />

Datei:AOL-Arena.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:AOL-Arena.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: B1mbo, GeorgHH, JohnnyB, MB-one,<br />

Mogelzahn, Schlendrian, Ulrich Roth<br />

Datei:Die Raute im Herzen.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Die_Raute_im_Herzen.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Bearbeiter: Michael Krämer<br />

Datei:HSVLotto.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSVLotto.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Frisia Orientalis<br />

Datei:HSVNordtribüne.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSVNordtribüne.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Frisia<br />

Orientalis<br />

Datei:HSVLottoHamburgMeinePerle.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSVLottoHamburgMeinePerle.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License<br />

Bearbeiter: User:Frisia Orientalis<br />

Datei:HSVFriedhof1.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSVFriedhof1.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:Frisia Orientalis<br />

Datei:HSVFriedhof2.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:HSVFriedhof2.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:Frisia Orientalis<br />

Datei:Flag of the Czech Republic.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Czech_Republic.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: special commission (of<br />

code): SVG version by cs:-xfi-. Colors according to Appendix No. 3 of czech legal Act 3/1993. cs:Zirland.<br />

Datei:Flag of Guinea.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Guinea.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Hungary.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Hungary.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Kim Kulig 01.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kim_Kulig_01.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Frank-m<br />

Datei:Borussia Dortmund Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Borussia_Dortmund_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Marsupilami<br />

Datei:IMG 1326-Dreifaltigkeitskirche.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:IMG_1326-Dreifaltigkeitskirche.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike<br />

3.0 Bearbeiter: User:Mbdortmund<br />

Datei:Borussia Dortmund 09 Logo alt.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Borussia_Dortmund_09_Logo_alt.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Chris828<br />

Datei:Michael Zorc 2009 Dortmund.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Michael_Zorc_2009_Dortmund.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:S1<br />

Datei:Michael Meier.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Michael_Meier.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Kapitän Nemo, Northwood09, Túrelio<br />

Datei:Stuttgart-vfb-1954-dfb-pokal 01.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stuttgart-vfb-1954-dfb-pokal_01.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:Sir James<br />

Datei:Weltpokal.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Weltpokal.JPG Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Christacka<br />

Datei:Flag of Australia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Australia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Ian Fieggen<br />

Datei:Flag of Serbia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Serbia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: ABF, Avala, B1mbo, Denelson83, EDUCA33E,<br />

Herbythyme, Imbris, Nightstallion, Nikola Smolenski, Nuno Gabriel Cabral, R-41, Rainman, Rokerismoravee, Sasa Stefanovic, Siebrand, ThomasPusch, Túrelio, Zscout370, 7 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Japan.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Japan.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Various<br />

Datei:Flag of Egypt.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Egypt.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: 16@r, Alnokta, Anime Addict AA, ArséniureDeGallium,<br />

BomBom, Denelson83, Dinsdagskind, Duduziq, Duesentrieb, F l a n k e r, Flad, Foroa, Fry1989, Herbythyme, Homo lupus, Iamunknown, Klemen Kocjancic, Kookaburra, Ludger1961,<br />

Lumijaguaari, Mattes, Moroboshi, Neq00, Nightstallion, OsamaK, Permjak, Reisio, Rimshot, Str4nd, ThomasPusch, Thyes, Vonvon, Wikiborg, Wikimedia is Communism, Überraschungsbil<strong>der</strong>,<br />

27 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Paraguay.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Paraguay.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Republica del Paraguay


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 476<br />

Datei:Roman Weidenfeller.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Roman_Weidenfeller.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Northwood09 Original uploa<strong>der</strong> was<br />

Northwood09 at de.wikipedia<br />

Datei:Dede.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dede.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Northwood09, Svencb, Túrelio<br />

Datei:Sebastian Kehl.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sebastian_Kehl.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Helmut S. Otto<br />

Datei:Jürgen Klopp Saisonstart 01.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jürgen_Klopp_Saisonstart_01.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was<br />

Christopher Neundorf<br />

Datei:Flag of Macedonia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Macedonia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Gabbe, User:SKopp<br />

Datei:Civil Ensign of Croatia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Civil_Ensign_of_Croatia.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Bugoslav, Denelson83, Fry1989, Homo<br />

lupus, Minestrone, Neoneo13, PatríciaR, R-41, Rainman, Rocket000, Samulili, Suradnik13, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Alfred schmidt fussballer.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Alfred_schmidt_fussballer.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: user:Arne mueseler<br />

Datei:Siggi Held.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Siggi_Held.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Northwood09. Original uploa<strong>der</strong> was Northwood09 at de.wikipedia.<br />

Later version(s) were uploaded by NiTeChiLLeR at de.wikipedia.<br />

Datei:Dickel WM 2006 cut.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dickel_WM_2006_cut.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:KV 28, User:NiTeChiLLeR<br />

Datei:Stefan Reuter.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stefan_Reuter.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: mt7<br />

Datei:Metzel<strong>der</strong> Christoph.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Metzel<strong>der</strong>_Christoph.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Angr, JohnnyB, NiTeChiLLeR, Sir James<br />

Datei:Kampfbahn rote erde.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kampfbahn_rote_erde.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Denniss, Marku1988, Mbdortmund, Sir<br />

James, Tbachner, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Westfalenstadion von oben.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Westfalenstadion_von_oben.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

Druffeler, EugeneZelenko, Fuzzy510, Mbdortmund, Odin statt Jesus, RHunscher, STBR<br />

Datei:Südtribüne Dortmund.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Südtribüne_Dortmund.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Ahellwig, Christacka<br />

Datei:AuftaktPanoramaGroß.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:AuftaktPanoramaGroß.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Christacka<br />

Datei:Fußballfans.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fußballfans.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:BVB Deutscher Meister 2002.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:BVB_Deutscher_Meister_2002.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

Tullius, Vuk, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Celtic fc.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Celtic_fc.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Schalke 04 Fans 664.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schalke_04_Fans_664.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Orchi<br />

Datei:FC Schalke 04 Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FC_Schalke_04_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Yellowcard, User:Ireas/Bewertung,<br />

User:ireas<br />

Datei:2010-06-04 Schalke 04-Geschäftsstelle 01.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:2010-06-04_Schalke_04-Geschäftsstelle_01.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

Wo st 01<br />

Datei:Schalke GlueckaufKampfbahn0.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schalke_GlueckaufKampfbahn0.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

User:Thebrise<br />

Datei:Fans auf Schalke.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fans_auf_Schalke.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter: Kilian<br />

Kissling<br />

Datei:Schalkestadion.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schalkestadion.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Denniss, JohnnyB, Oeclan, Schaengel89, 1 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Datei:080110 schalke arena germany.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:080110_schalke_arena_germany.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Germany Bearbeiter: User:Friedrich Petersdorff<br />

Datei:Schalke Parkstadion.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schalke_Parkstadion.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Produnis, Responsible?<br />

Datei:Schalke GlueckaufKampfbahn1.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Schalke_GlueckaufKampfbahn1.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

User:Thebrise<br />

Datei:Captain_sports.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Captain_sports.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: ChristianBier, FvS, Quadell, Qwghlm,<br />

ViperSnake151, 4 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Spain.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Spain.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Pedro A. Gracia Fajardo, escudo de Manual de Imagen<br />

Institucional de la Administración General del Estado<br />

Datei:Flag of Greece.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Greece.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: (of code) (talk)<br />

Datei:Flag of Japan (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Japan_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Bangin<br />

Datei:Flag of the People's Republic of China.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_People's_Republic_of_China.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter:<br />

User:Denelson83, User:SKopp, User:Shizhao, User:Zscout370<br />

Datei:Flag of Switzerland.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Switzerland.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:-xfi-, User:Marc Mongenet,<br />

User:Zscout370<br />

Datei:Flag of United States.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_United_States.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: -<br />

Datei:Flag of Romania.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Romania.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AdiJapan<br />

Datei:Flag of Georgia (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Georgia_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Alex Spade, Conscious,<br />

Gaeser, Oxhop, Pixeltoo, Smooth O, Valentinian<br />

Datei:Flag of Peru (state).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Peru_(state).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Huhsunqu<br />

Datei:Flag of Slovakia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Slovakia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Canada.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Canada.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:E Pluribus Anthony, User:Mzajac<br />

Datei:Grossplastik Schalke Koepfe 2001.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Grossplastik_Schalke_Koepfe_2001.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0<br />

Bearbeiter: Jacques Tilly<br />

Datei:Bayer Leverkusen Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayer_Leverkusen_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Yellowcard,<br />

User:Ireas/Bewertung, User:ireas<br />

Datei:Bayer bis 84.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayer_bis_84.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Bayer 1984 bis 1996.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayer_1984_bis_1996.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:LTU-Logojet - Bayer Leverkusen.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:LTU-Logojet_-_Bayer_Leverkusen.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike<br />

2.0 Bearbeiter: User:Hedavid<br />

Datei:Bayer vs Tiflis.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayer_vs_Tiflis.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:GERRSAwiki1.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:GERRSAwiki1.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter: Jrielaecher.<br />

Original uploa<strong>der</strong> was Jrielaecher at de.wikipedia<br />

Datei:Bayer Leverkusen-Fans.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bayer_Leverkusen-Fans.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K,<br />

Lumijaguaari, Pepito<br />

Bild:Flag of Norway.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Norway.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:Flag_of_Poland.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Poland.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Mareklug, User:Wanted<br />

Bild:Flag of Bulgaria.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Bulgaria.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Avala, Denelson83, Fry1989, Homo lupus, Ikonact,<br />

Kallerna, Klemen Kocjancic, Martyr, Mattes, Neq00, Pumbaa80, SKopp, Scroch, Serjio-pt, Spacebirdy, Srtxg, Ultratomio, Vonvon, Zscout370, 9 anonyme Bearbeitungen<br />

Bild:Flag of Ukraine.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Ukraine.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Jon Harald Søby, User:Zscout370


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 477<br />

Bild:Flag_of_Greece.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Greece.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: (of code) (talk)<br />

Datei:Flag of Finland.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Finland.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Chile.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Chile.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Slovenia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Slovenia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp, User:Vzb83, User:Zscout370<br />

Bild:Flag of SFR Yugoslavia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_SFR_Yugoslavia.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Zscout370 at en.wikipedia<br />

Bild:Flag of Denmark.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Denmark.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Madden<br />

Datei:Soccer Field Transparant.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Soccer_Field_Transparant.svg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Inkwina,<br />

Rocket000, Twice25, Wknight94, 9 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:VfB Stuttgart Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VfB_Stuttgart_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Daniel FR, Benutzer:Jeanyfan<br />

Datei:VfBStuttgartTabellenpositionen.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VfBStuttgartTabellenpositionen.png Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Auron2009<br />

Datei:Rugby team of FV Stuttgart in 1894.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Rugby_team_of_FV_Stuttgart_in_1894.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Man<br />

vyi, Yoda1893<br />

Datei:FV Stuttgart.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FV_Stuttgart.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Frank Murmann<br />

Datei:Football team of Kronen-Club Cannstatt in 1898.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Football_team_of_Kronen-Club_Cannstatt_in_1898.jpg Lizenz: Public<br />

Domain Bearbeiter: Infrogmation, Man vyi, TFCforever, Yoda1893<br />

Datei:Kronen-Club Cannstatt.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kronen-Club_Cannstatt.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Rengel, Yoda1893<br />

Datei:VfB_Stuttgart_1912-1949.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VfB_Stuttgart_1912-1949.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Soccerates<br />

Datei:Football team of VfB Stuttgart in 1912.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Football_team_of_VfB_Stuttgart_in_1912.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter:<br />

Man vyi, TFCforever, Yoda1893<br />

Datei:Honour monument VfB Stuttgart First World War .jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Honour_monument_VfB_Stuttgart_First_World_War_.jpg Lizenz:<br />

Public Domain Bearbeiter: Yoda1893<br />

Datei:Vfb stuttgart (alt).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vfb_stuttgart_(alt).svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Stuttgart-vfb-1954-dfb-pokal.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stuttgart-vfb-1954-dfb-pokal.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5<br />

Bearbeiter: Burts, Enslin, Lumijaguaari, Madmedea, Morio, Pepito, Responsible?, Stefan-Xp, THUGCHILDz, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Jürgen Klinsmann 2005.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jürgen_Klinsmann_2005.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Lumijaguaari,<br />

Martin H., Pepito, Ureinwohner<br />

Datei:Christoph Daum.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Christoph_Daum.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Magnus<br />

Gertkemper<br />

Datei:Joachim Löw.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Joachim_Löw.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Soldo oproštaljka.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Soldo_oproštaljka.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Ex13, JohnnyB, The Dark Master, Yoda1893<br />

Datei:Armin Veh Meisterfeier.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Armin_Veh_Meisterfeier.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter:<br />

Stefan Baudy from Stuttgart, Germany http://bast-photo.com/<br />

Datei:Ulrich Ruf and Erwin Staudt.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ulrich_Ruf_and_Erwin_Staudt.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0<br />

Bearbeiter: Stefan Baudy from Stuttgart, Germany http://bast-photo.com/<br />

Datei:Flag of Cote d'Ivoire.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Cote_d'Ivoire.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Jon Harald Søby<br />

Datei:Flag of Russia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Russia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AVRS, AndriusG, Artem Karimov, Davepape, Dmitry<br />

Strotsev, Drieskamp, Enbéká, Fred J, Gleb Borisov, Herbythyme, Homo lupus, Kiensvay, Klemen Kocjancic, Kwj2772, Mattes, Maximaximax, Miyokan, Nightstallion, Ondřej Žváček, Pianist,<br />

Pumbaa80, Putnik, R-41, Radziun, Rainman, Reisio, Rfc1394, Rkt2312, Rocket000, Sasa Stefanovic, SeNeKa, Srtxg, Stianbh, Wikiborg, Winterheart, Zscout370, Zyido, ОйЛ, 34 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Datei:Sven Ulreich U-21.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sven_Ulreich_U-21.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter:<br />

Mathias Sichting (FluestererMD). Original uploa<strong>der</strong> was FluestererMD at de.wikipedia. Later version(s) were uploaded by Professor Einstein at de.wikipedia.<br />

Datei:Matthieu Delpierre Meisterfeier.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Matthieu_Delpierre_Meisterfeier.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0<br />

Bearbeiter: Stefan Baudy from Stuttgart, Germany http://bast-photo.com/<br />

Datei:Serdar Tasci.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Serdar_Tasci.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Stefan Baudy from<br />

Stuttgart, Germany http://bast-photo.com/<br />

Datei:Zdravko Kuzmanovic.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zdravko_Kuzmanovic.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Roberto<br />

Vicario<br />

Datei:Christian Gentner.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Christian_Gentner.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: JuliaHa at de.wikipedia<br />

Datei:Cacau Training.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Cacau_Training.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: JohnnyB, MarkGGN,<br />

YarikUkraine, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Pogrebniak.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pogrebniak.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: Alexei Yakovlev (Yakin)<br />

Datei:Hleb At Un<strong>der</strong>hill Stadium.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hleb_At_Un<strong>der</strong>hill_Stadium.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: own work of Gjt6<br />

Datei:Andreas Hinkel 2005.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Andreas_Hinkel_2005.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Lumijaguaari,<br />

Pepito, Ureinwohner<br />

Datei:Gustav Schumm 1906.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gustav_Schumm_1906.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Diwas, TFCforever, Yoda1893<br />

Datei:Timo Hildebrand.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Timo_Hildebrand.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter: Frank-m,<br />

JohnnyB, Kjetil r, Sir James, THOMAS<br />

Datei:Organigramm VfB Stuttgart.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Organigramm_VfB_Stuttgart.png Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Flisim<br />

Datei:Gottlieb-daimler-stadion.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gottlieb-daimler-stadion.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:B1mbo<br />

Datei:Stuttgarter Kickers Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stuttgarter_Kickers_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Afrank99, Doc Sigi, Enslin,<br />

Rosenzweig, Spuk968, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Grosses Landeswappen Baden-Wuerttemberg.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Grosses_Landeswappen_Baden-Wuerttemberg.png Lizenz: Public Domain<br />

Bearbeiter: Wappenentwurf: <strong>der</strong> Grafiker Fritz Meinhard für das Land Baden-Württemberg<br />

Datei:Logo Energie Cottbus.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Logo_Energie_Cottbus.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Andreas 06, Chaddy, Shorshi2211,<br />

Ureinwohner, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Naisten 400 m aidat.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Naisten_400_m_aidat.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: user:Lumijaguaari<br />

Datei:VfL Wolfsburg Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VfL_Wolfsburg_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Leyo, User:Ireas/Bewertung,<br />

User:ireas<br />

Datei:EK Wolfsburg.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:EK_Wolfsburg.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:VfL Wolfsburg old.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VfL_Wolfsburg_old.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Frank Murmann<br />

Datei:VW Arena alt.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:VW_Arena_alt.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: Beyrich -<br />

http://www.thai-fussball.de<br />

Datei:Wolfsburg4.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Wolfsburg4.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Benutzer:Ingo2802<br />

Datei:Vflwolfsburg tabellenspitze.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vflwolfsburg_tabellenspitze.jpg Lizenz: Attribution Bearbeiter: Bertschillert, Schekinov Alexey<br />

Victorovich<br />

Datei:Flag of Slovakia (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Slovakia_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: User Palffy on en.wikipedia


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 478<br />

Datei:Flag of Algeria (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Algeria_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Knutux, Oxhop, Pumbaa80,<br />

Shyam, The Evil IP address, Wikiborg, 3 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of England.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_England.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Nickshanks<br />

Datei:Flag of the United States.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_United_States.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn,<br />

User:Indolences, User:Jacobolus, User:Technion, User:Zscout370<br />

Datei:Flag of New Zealand.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_New_Zealand.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Adambro, Arria Belli, Bawolff,<br />

Bjankuloski06en, ButterStick, Denelson83, Donk, Duduziq, EugeneZelenko, Fred J, Fry1989, Hugh Jass, Ibagli, Jusjih, Klemen Kocjancic, Mamndassan, Mattes, Nightstallion, O, Peeperman,<br />

Poromiami, Reisio, Rfc1394, Shizhao, Tabasco, Transparent Blue, Väsk, Xufanc, Zscout370, 35 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Norway.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Norway.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:1 FC Nuernberg Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:1_FC_Nuernberg_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Yellowcard,<br />

User:Ireas/Bewertung, User:ireas<br />

Datei:fcn1902.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fcn1902.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Martin H., Responsible?<br />

Datei:FCN Fahne 5.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FCN_Fahne_5.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Germany Bearbeiter:<br />

Benutzer:Jarlhelm<br />

Datei:Bundesarchiv Bild 102-00461, Deutsche Fusballmeisterschaft Nürnberg - Hamburg.jpg Quelle:<br />

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesarchiv_Bild_102-00461,_Deutsche_Fusballmeisterschaft_Nürnberg_-_Hamburg.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Jarlhelm,<br />

Seppalot13<br />

Datei:Wun<strong>der</strong>.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Wun<strong>der</strong>.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Andrea Acker<br />

Datei:Hans Tilkowski.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hans_Tilkowski.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Helmut S. (Die Kirsche Redaktion). Original uploa<strong>der</strong><br />

was Northwood09 at de.wikipedia<br />

Datei:Andreas Köpke 2006.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Andreas_Köpke_2006.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Tomukas<br />

Datei:Magath2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Magath2.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Dierk Andresen<br />

Datei:Marek Mintal 2006.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Marek_Mintal_2006.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter:<br />

User:Jarlhelm<br />

Datei:Hans Meyer (2).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hans_Meyer_(2).jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Sebastian Ritter, Original<br />

uploa<strong>der</strong> was Baschti23 at de.wikipedia.<br />

Datei:Michael Oenning 2008.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Michael_Oenning_2008.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Jarlhelm<br />

Datei:Positionen FCN am Saisonende.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Positionen_FCN_am_Saisonende.png Lizenz: GNU Free Documentation License<br />

Bearbeiter: Jeses<br />

Datei:FCN Fahnen 1–7.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FCN_Fahnen_1–7.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Germany Bearbeiter:<br />

Benutzer:Jarlhelm<br />

Datei:FCN Fahnen 8–13.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FCN_Fahnen_8–13.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Germany Bearbeiter:<br />

Benutzer:Jarlhelm<br />

Datei:Raphael Schäfer.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Raphael_Schäfer.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was<br />

Northside at de.wikipedia<br />

Datei:Andreas Wolf 2009.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Andreas_Wolf_2009.png Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:Franconia<br />

Datei:Javier Pinola 2008.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Javier_Pinola_2008.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Jarlhelm<br />

Datei:Albert Bunjaku 2010.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Albert_Bunjaku_2010.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Jarlhelm<br />

Datei:Dieter Hecking 2010.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dieter_Hecking_2010.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Jarlhelm<br />

Datei:Flag of Israel.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Israel.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AnonMoos, Bastique, Bobika, Brown spite, Captain<br />

Zizi, Cerveaugenie, Drork, Etams, Fred J, Fry1989, Himasaram, Homo lupus, Humus sapiens, Klemen Kocjancic, Kookaburra, Madden, Neq00, NielsF, Nightstallion, Oren neu dag, Patstuart,<br />

PeeJay2K3, Pumbaa80, Ramiy, Reisio, SKopp, Technion, Typhix, Valentinian, Yellow up, Zscout370, 31 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Kosovo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Kosovo.svg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:Cradel, User:Ningyou<br />

Datei:Spielstätten des 1. FC Nürnberg.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Spielstätten_des_1._FC_Nürnberg.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:HerrMay<br />

Datei:Frankenstadion2006.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Frankenstadion2006.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter:<br />

User:Mghamburg<br />

Datei:Frankenstadion.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Frankenstadion.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Magnus Gertkemper<br />

Datei:Pokalfinale 2007 Fanblock Nuernberg1.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Pokalfinale_2007_Fanblock_Nuernberg1.JPG Lizenz: GNU Free Documentation<br />

License Bearbeiter: User:Lienhard Schulz<br />

Datei:Frankenstadion2006 2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Frankenstadion2006_2.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter:<br />

User:Mghamburg<br />

Datei:FSV Mainz 05 Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FSV_Mainz_05_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Leyo, User:ireas<br />

Datei:05-vasas.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:05-vasas.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: CKA, Lychee, Sa-se<br />

Datei:Mainz05-2001.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mainz05-2001.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: CKA. Original uploa<strong>der</strong> was CKA at de.wikipedia<br />

Datei:05jubilaeumschoreo.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:05jubilaeumschoreo.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was<br />

CKA at de.wikipedia<br />

Datei:Eintrittskarte_mainz-leipzig.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Eintrittskarte_mainz-leipzig.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Thorsten1983<br />

Datei:Flag of Colombia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Colombia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Tunisia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Tunisia.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: AnonMoos, Avala, Ben<strong>der</strong>235, Duduziq, Elina2308,<br />

Emmanuel.boutet, Flad, Fry1989, Gabbe, Juiced lemon, Klemen Kocjancic, Mattes, Meno25, Myself488, Neq00, Nightstallion, Reisio, Str4nd, 7 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Bruchwegstadion mainz germany outside.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bruchwegstadion_mainz_germany_outside.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

User:Fragwürdig<br />

Datei:Logo TSG Hoffenheim.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Logo_TSG_Hoffenheim.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Rengel<br />

Datei:Ralf rangnick foto-ingo-stoeldt2.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ralf_rangnick_foto-ingo-stoeldt2.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License<br />

Bearbeiter: Ingo Stoeldt<br />

Datei:Flag of Iceland.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Iceland.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Ævar Arnfjörð Bjarmason<br />

Datei:Flag of Senegal.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Senegal.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: user:Nightstallion<br />

Datei:Starke, Tom.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Starke,_Tom.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter: Northside.<br />

Original uploa<strong>der</strong> was Northside at de.wikipedia<br />

Datei:Andreas Beck cropped.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Andreas_Beck_cropped.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter:<br />

User:Memorino<br />

Datei:josip_simunic_hoffenheim.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Josip_simunic_hoffenheim.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Tom Nowak


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 479<br />

Datei:Sejad_Salihovic_23.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sejad_Salihovic_23.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:TSG-dan<br />

Datei:Vedad_Ibisevic_19.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Vedad_Ibisevic_19.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter: User:TSG-dan<br />

Datei:Sebastian Rudy.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sebastian_Rudy.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter: Mathias<br />

Sichting. Original uploa<strong>der</strong> was FluestererMD at de.wikipedia<br />

Datei:Peniel Mlapa 1860 2009.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Peniel_Mlapa_1860_2009.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Ampfinger<br />

Datei:20090524-Rhein-Neckar-Arena.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:20090524-Rhein-Neckar-Arena.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dwi Secundus<br />

Datei:Zuzenh<strong>aus</strong>en-schloss.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Zuzenh<strong>aus</strong>en-schloss.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: peter<br />

schmelzle<br />

Datei:Eintracht Frankfurt Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Eintracht_Frankfurt_Logo.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Te wiki<br />

at de.wikipedia<br />

Datei:EintrachtFrankfurtTabellenpositionen.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:EintrachtFrankfurtTabellenpositionen.png Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

Benutzer:Auron2009<br />

Datei:Eintracht frankfurt geschaeftsstelle.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Eintracht_frankfurt_geschaeftsstelle.JPG Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: User:Southgeist<br />

Datei:Alte Logos (1 - 4) Eintracht Frankfurt.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Alte_Logos_(1_-_4)_Eintracht_Frankfurt.png Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

Cash11, Rengel<br />

Datei:Eintracht Frankfurt Logo 80 99.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Eintracht_Frankfurt_Logo_80_99.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Rengel<br />

Datei:Comm.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Comm.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Schlixn at de.wikipedia<br />

Datei:Commerzbank-Arena-Luftbild.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Commerzbank-Arena-Luftbild.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

User:Heidas<br />

Datei:Cupsinthemuseum.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Cupsinthemuseum.JPG Lizenz: Attribution Bearbeiter: Matthias Thoma<br />

Datei:Aero Flight A320 D-ARFE STR.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Aero_Flight_A320_D-ARFE_STR.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike<br />

2.5 Bearbeiter: Denniss, Gomera-b, JuergenL, MB-one, Wo st 01<br />

Bild:Wappen-frankfurt.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Wappen-frankfurt.png Lizenz: Public Domain Bearbeiter: EvaK, Flow2, Kookaburra, Magadan, Melkom,<br />

Michael König, Rauenstein, Rosenzweig, Rüdiger Wölk, Steschke, T.h., Umherirren<strong>der</strong>, Warburg<br />

Datei:Flag of SFR Yugoslavia.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_SFR_Yugoslavia.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Zscout370 at en.wikipedia<br />

Datei:Flag of Albania.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Albania.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Anime Addict AA, Consta, David Kernow,<br />

Dbenbenn, Denelson83, Esc, Frumpy, Fry1989, Happenstance, Homo lupus, Klemen Kocjancic, MGA73, Mnmazur, Neq00, Nightstallion, Nikola Smolenski, Radu Gherasim, Ratatosk, Reisio,<br />

Sgt bilko, Sir Iain, Slomox, ThomasPusch, TigerTjä<strong>der</strong>, Torstein, Zscout370, 2 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Poland (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Poland_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: 555, Barklund, Madden,<br />

Waldir, WarX<br />

Datei:Flag of South Korea (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_South_Korea_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5<br />

Bearbeiter: User:Ed g2s<br />

Datei:Flag of Bulgaria (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Bulgaria_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Oxhop, Pixeltoo, Sasa<br />

Stefanovic, Shyam<br />

Datei:Flag_of_the_United_States.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_United_States.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn,<br />

User:Indolences, User:Jacobolus, User:Technion, User:Zscout370<br />

Datei:Flag_of_Turkey.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Turkey.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Dbenbenn<br />

Datei:Flag of Luxembourg.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Luxembourg.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Flag of Afghanistan.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Afghanistan.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: 5ko, Ahmad2099, Avala, Bastique,<br />

Dancingwombatsrule, Dbenbenn, Denelson83, Domhnall, Duduziq, F l a n k e r, Gast32, Happenstance, Herbythyme, Homo lupus, Klemen Kocjancic, Kookaburra, Lokal Profil, Ludger1961,<br />

MPF, Mattes, Myself488, Neq00, Nersy, Nightstallion, Orange Tuesday, Rainforest tropicana, Reisio, Rocket000, Sojah, Tabasco, Zscout370, 26 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Morocco.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Morocco.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Denelson83, User:Zscout370<br />

Datei:Osaka07 D6A Betty Heidler Medal1.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Osaka07_D6A_Betty_Heidler_Medal1.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.5<br />

Bearbeiter: User:Arcimboldo<br />

Datei:Hockey-Damen-TSVM-SGEF .jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hockey-Damen-TSVM-SGEF_.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

Original uploa<strong>der</strong> was Feathil at de.wikipedia (Original text : Feathil)<br />

Datei:Eintracht frankfurt tennishalle.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Eintracht_frankfurt_tennishalle.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0<br />

Bearbeiter: User:Southgeist<br />

Datei:EissporthalleFrankfurt.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:EissporthalleFrankfurt.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Factumquintus,<br />

Magadan, T.h., Xgeorg<br />

Datei:1. FC Köln.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:1._FC_Köln.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Yellowcard, User:Ireas/Bewertung, User:ireas<br />

Datei:Th koeln-bc-01.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Th_koeln-bc-01.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: User:Feudiable<br />

Datei:Geißbockheim.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Geißbockheim.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K, Lumijaguaari, Pepito<br />

Datei:Peter Neururer.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Peter_Neururer.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Dancer, Florian K, JohnnyB, Lady<br />

Whistler<br />

Datei:Huub Stevens.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Huub_Stevens.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Oeclan, Pepito, Thuresson<br />

Datei:Abschied Podolski.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Abschied_Podolski.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution 2.5 Bearbeiter: User:Roland Arhelger<br />

Datei:Köln-Hansa 291006 Flickr 282395271.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Köln-Hansa_291006_Flickr_282395271.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution<br />

2.0 Bearbeiter: Flickr user Jesus Presley<br />

Datei:RheinEnergieStadion Köln 002.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:RheinEnergieStadion_Köln_002.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter:<br />

User:Sascha Brück<br />

Datei:fc hennes.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fc_hennes.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Crux, Svencb, The Crusher<br />

Datei:Choreo1.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Choreo1.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Baschti23, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Slovenia (bor<strong>der</strong>ed).svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Slovenia_(bor<strong>der</strong>ed).svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Palffy<br />

Datei:Flag of Lebanon.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Lebanon.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Traced based on the CIA World Factbook with<br />

some modification done to the colours based on information at Vexilla mundi.<br />

Datei:Flag of Angola.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Angola.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Kl<strong>aus</strong> Hartmann.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kl<strong>aus</strong>_Hartmann.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K, Lumijaguaari,<br />

Pepito<br />

Datei:Bodo Illgner.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bodo_Illgner.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K.<br />

Datei:Toni Polster.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Toni_Polster.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Borussia Moenchengladbach Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Borussia_Moenchengladbach_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

Benutzer:Yellowcard, User:Ireas/Bewertung, User:ireas


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 480<br />

File:Borussia Mönchengladbach 1900 ad018d2313.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Borussia_Mönchengladbach_1900_ad018d2313.jpg Lizenz: Public Domain<br />

Bearbeiter: CuoreAlVanadio, Túrelio, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Bokelbergstadion 1921.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bokelbergstadion_1921.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Franz2008, Linksfuss, MB-one,<br />

Nachcommonsverschieber, TFCforever<br />

Datei:Gladbach gruen.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gladbach_gruen.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Kamps 6.4..JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kamps_6.4..JPG Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Borusse86<br />

Datei:Gladbach Fans.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gladbach_Fans.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K, Lumijaguaari,<br />

Pepito, Responsible?<br />

Datei:DickAdvocaat.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DickAdvocaat.JPG Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Photo of press-service of Russian President<br />

Datei:Gladbach Fans in Kurve.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gladbach_Fans_in_Kurve.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K,<br />

Il Fantasma, Lumijaguaari, OHVChris75, Pepito, Responsible?<br />

Datei:Max-Eberl.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Max-Eberl.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Benutzer:VierscheJong<br />

Datei:Dfbpokal viertelfinale2004.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dfbpokal_viertelfinale2004.png Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Bearbeiter:<br />

User:Elvaube<br />

Datei:Stadion im Borussia-Park by night.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stadion_im_Borussia-Park_by_night.jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 2.0 Bearbeiter: Marcel Meier<br />

Datei:Jünter and Oliver Neuville.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Jünter_and_Oliver_Neuville.JPG Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:Linksfuss<br />

Datei:Borussia and Kyocera flags.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Borussia_and_Kyocera_flags.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.0<br />

Bearbeiter: Marcel Meier<br />

Datei:Dfb pokal.gif Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dfb_pokal.gif Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Cash11, ChristianBier, Rengel<br />

Datei:Flag of Venezuela.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Venezuela.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Bastique, Denelson83, George McFinnigan,<br />

Herbythyme, Homo lupus, Huhsunqu, Infrogmation, Klemen Kocjancic, Ludger1961, Neq00, Nightstallion, Reisio, ThomasPusch, Vzb83, Wikisole, Zscout370, 11 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of Algeria.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Algeria.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User:SKopp<br />

Datei:Hannover 96 Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hannover_96_Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Leyo, User:Ireas/Bewertung, User:ireas<br />

Datei:Mannschaft von Hannover 96 im Jahre 1897.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mannschaft_von_Hannover_96_im_Jahre_1897.JPG Lizenz: unbekannt<br />

Bearbeiter: M. Kirchherr<br />

Datei:Stammbaum Hannover 96.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stammbaum_Hannover_96.JPG Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:M. Kirchherr<br />

Datei:Hannover 96 old.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hannover_96_old.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Denniss, Frank Murmann, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Fromlowitz96.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fromlowitz96.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Ina96<br />

Datei:Mohammed_Abdellaoue_01.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Mohammed_Abdellaoue_01.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:Kjetil r<br />

Datei:YaKonan96.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:YaKonan96.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Ina96<br />

Datei:Christian SchulzP1000145.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Christian_SchulzP1000145.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: User:Ina96<br />

Datei:Hannover 96 Liga und Platzierung seit 1963.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hannover_96_Liga_und_Platzierung_seit_1963.jpg Lizenz: unbekannt<br />

Bearbeiter: Benutzer:Gandi96<br />

Datei:1FC Kaiserslautern Wappen 2010.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:1FC_Kaiserslautern_Wappen_2010.svg Lizenz: Trademarked Bearbeiter: PälzerBu<br />

Datei:Stammbaum des 1. FC Kaiserslautern.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stammbaum_des_1._FC_Kaiserslautern.png Lizenz: unbekannt Bearbeiter:<br />

Benutzer:Jakob Gottfried<br />

Datei:Logos des 1.FCK.gif Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Logos_des_1.FCK.gif Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Thalan<br />

Datei:DielautrerheldenvonBern.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:DielautrerheldenvonBern.JPG Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5 Bearbeiter:<br />

User:Kandschwar<br />

Datei:Kaiserslautern 12.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kaiserslautern_12.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: EPei. Original uploa<strong>der</strong><br />

was EPei at de.wikipedia<br />

Datei:Fritz-Walter-Stadion-Teufel.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fritz-Walter-Stadion-Teufel.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 2.5<br />

Bearbeiter: User:Kandschwar<br />

Datei:FCK-Logo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FCK-Logo.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: P170, Xavax, 1 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Stamp Germany 1998 MiNr2010 Fußballmeister Kaiserslautern.jpg Quelle:<br />

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stamp_Germany_1998_MiNr2010_Fußballmeister_Kaiserslautern.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Lutz Menze für das Bundesministerium <strong>der</strong><br />

Finanzen und die Deutsche Post AG<br />

Datei:EK Lautern.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:EK_Lautern.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Lokomotive74<br />

Datei:Kaiserslautern 18.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kaiserslautern_18.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Benutzer:EPei<br />

Datei:Meisterschale Zweite Liga.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Meisterschale_Zweite_Liga.png Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0<br />

Bearbeiter: Daniel Ziegler<br />

Datei:Fritz-walter-stadion westkurve 15-04-2000.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fritz-walter-stadion_westkurve_15-04-2000.jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:P170<br />

Datei:Hauptartikel.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hauptartikel.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Stefan-Xp at de.wikipedia<br />

Datei:Stefan Kuntz.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stefan_Kuntz.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Original uploa<strong>der</strong> was Smalltown Boy<br />

at de.wikipedia (Original text : Smalltown Boy)<br />

Datei:Flag of Bulgaria.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Bulgaria.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Avala, Denelson83, Fry1989, Homo lupus,<br />

Ikonact, Kallerna, Klemen Kocjancic, Martyr, Mattes, Neq00, Pumbaa80, SKopp, Scroch, Serjio-pt, Spacebirdy, Srtxg, Ultratomio, Vonvon, Zscout370, 9 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Marco-Kurz.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Marco-Kurz.jpg Lizenz: Free Art License Bearbeiter: User:Mt7<br />

Datei:Flag_of_Brazil.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Brazil.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Brazilian Government<br />

Datei:Logo FC St Pauli.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Logo_FC_St_Pauli.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Rengel<br />

Datei:Fc st pauli.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Fc_st_pauli.jpg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: User Flor!an on de.wikipedia<br />

Datei:Ligazugehoerigkeit FC St Pauli.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Ligazugehoerigkeit_FC_St_Pauli.png Lizenz: Public Domain Bearbeiter: user:San Andreas<br />

Datei:FC St.Pauli Traditionsmannschaft 2010 (2).jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FC_St.Pauli_Traditionsmannschaft_2010_(2).jpg Lizenz: Creative Commons<br />

Attribution-Sharealike 3.0 Germany Bearbeiter: Benutzer:BUH und Benutzer:Wahrerwattwurm. Original uploa<strong>der</strong> was Wahrerwattwurm at de.wikipedia<br />

Datei:FC Sankt-Pauli-Kartencenter.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:FC_Sankt-Pauli-Kartencenter.jpg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Hanno H. Endres<br />

Datei:Stpauli.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Stpauli.jpg Lizenz: Creative Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:An-d<br />

Datei:Logo-SC_Freiburg.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Logo-SC_Freiburg.svg Lizenz: unbekannt Bearbeiter: Benutzer:Leyo, User:Ireas/Bewertung, User:ireas<br />

Datei:SC_Freiburg_ringt_BVB_Unendschieden_ab.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:SC_Freiburg_ringt_BVB_Unendschieden_ab.JPG Lizenz: GNU Free<br />

Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Volker Finke.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Volker_Finke.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: User:Florian K<br />

Datei:Bundesligaplatzierungen SC Freiburg Herren.png Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesligaplatzierungen_SC_Freiburg_Herren.png Lizenz: Creative<br />

Commons Attribution-Sharealike 3.0 Bearbeiter: User:Mamu


Quelle(n), Lizenz(en) und Autor(en) des Bildes 481<br />

Datei:Badenova-Stadion.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Badenova-Stadion.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Florian K<br />

Datei:Flag of Belarus.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_Belarus.svg Lizenz: Public Domain Bearbeiter: Andrew c, Ben<strong>der</strong>235, Denelson83, Gmaxwell,<br />

Homo lupus, Joey-das-WBF, Klemen Kocjancic, Liftarn, Neq00, Nightstallion, Permjak, Pianist, Pumbaa80, Sir Iain, SndrAndrss, Str4nd, Takadraka, Vzb83, Zscout370, ОйЛ, 12 anonyme<br />

Bearbeitungen<br />

Datei:Flag of the Democratic Republic of the Congo.svg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Flag_of_the_Democratic_Republic_of_the_Congo.svg Lizenz: Public<br />

Domain Bearbeiter: Anime Addict AA, AnonMoos, ChongDae, Denelson83, Drieskamp, Ed veg, Fry1989, Homo lupus, Klemen Kocjancic, LA2, Mattes, Moyogo, Nagy, Neq00, Nightstallion,<br />

ThomasPusch, Urhixidur, Vzb83, Zscout370, 5 anonyme Bearbeitungen<br />

Datei:Badenova-Stadion Nord-Westen.JPG Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Badenova-Stadion_Nord-Westen.JPG Lizenz: GNU Free Documentation License<br />

Bearbeiter: Benutzer:Florian K<br />

Datei:Robin_dutt.jpg Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Robin_dutt.jpg Lizenz: GNU Free Documentation License Bearbeiter: Ingo Stöldt Original uploa<strong>der</strong> was Dappes<br />

at de.wikipedia


Lizenz 482<br />

Lizenz<br />

Wichtiger Hinweis zu den Lizenzen<br />

Die nachfolgenden Lizenzen bezieht sich auf den Artikeltext. Im Artikel gezeigte Bil<strong>der</strong> und Grafiken können unter einer an<strong>der</strong>en Lizenz stehen sowie von Autoren erstellt worden sein, die nicht in <strong>der</strong> Autorenliste<br />

erscheinen. Durch eine noch vorhandene technische Einschränkung werden die Lizenzinformationen für Bil<strong>der</strong> und Grafiken daher nicht angezeigt. An <strong>der</strong> Behebung dieser Einschränkung wird gearbeitet.<br />

Das PDF ist daher nur für den privaten Gebrauch bestimmt. Eine Weiterverbreitung kann eine Urheberrechtsverletzung bedeuten.<br />

Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported - Deed<br />

Diese "Commons Deed" ist lediglich eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages (http:/ / de. wikipedia. org/ wiki/ <strong>Wikipedia</strong>:Lizenzbestimmungen_Commons_Attribution-ShareAlike_3. 0_Unported)<br />

in allgemeinverständlicher Sprache.<br />

Sie dürfen:<br />

• das Werk bzw. den Inhalt vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen<br />

• Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes bzw. Inhaltes anfertigen<br />

Zu den folgenden Bedingungen:<br />

• Namensnennung — Sie müssen den Namen des Autors/Rechteinhabers in <strong>der</strong> von ihm festgelegten Weise nennen.<br />

• Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das lizenzierte Werk bzw. den lizenzierten Inhalt bearbeiten, abwandeln o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>er Weise erkennbar als Grundlage für eigenes Schaffen verwenden, dürfen Sie die<br />

daraufhin neu entstandenen Werke bzw. Inhalte nur unter Verwendung von Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen dieses Lizenzvertrages identisch, vergleichbar o<strong>der</strong> kompatibel sind.<br />

Wobei gilt:<br />

• Verzichtserklärung — Jede <strong>der</strong> vorgenannten Bedingungen kann aufgehoben werden, sofern Sie die <strong>aus</strong>drückliche Einwilligung des Rechteinhabers dazu erhalten.<br />

• Sonstige Rechte — Die Lizenz hat keinerlei Einfluss auf die folgenden Rechte:<br />

• Die gesetzlichen Schranken des Urheberrechts und sonstigen Befugnisse zur privaten Nutzung;<br />

• Das Urheberpersönlichkeitsrecht des Rechteinhabers;<br />

• Rechte an<strong>der</strong>er Personen, entwe<strong>der</strong> am Lizenzgegenstand selber o<strong>der</strong> bezüglich seiner Verwendung, zum Beispiel Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen.<br />

• Hinweis — Im Falle einer Verbreitung müssen Sie an<strong>der</strong>en alle Lizenzbedingungen mitteilen, die für dieses Werk gelten. Am einfachsten ist es, an entsprechen<strong>der</strong> Stelle einen Link auf http:/ / creativecommons. org/ licenses/<br />

by-sa/ 3. 0/ deed. de einzubinden.<br />

Haftungsbeschränkung<br />

Die „Commons Deed“ ist kein Lizenzvertrag. Sie ist lediglich ein Referenztext, <strong>der</strong> den zugrundeliegenden Lizenzvertrag übersichtlich und in allgemeinverständlicher Sprache, aber auch stark vereinfacht wie<strong>der</strong>gibt. Die Deed selbst<br />

entfaltet keine juristische Wirkung und erscheint im eigentlichen Lizenzvertrag nicht.<br />

GNU Free Documentation License<br />

Version 1.2, November 2002<br />

Copyright (C) 2000,2001,2002 Free Software Foundation, Inc.<br />

51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301 USA<br />

Everyone is permitted to copy and distribute verbatim copies<br />

of this license document, but changing it is not allowed.<br />

0. PREAMBLE<br />

The purpose of this License is to make a manual, textbook, or other functional and useful document "free" in the sense of freedom: to assure everyone the effective freedom to copy and redistribute it, with or without modifying it,<br />

either commercially or noncommercially. Secondarily, this License preserves for the author and publisher a way to get credit for their work, while not being consi<strong>der</strong>ed responsible for modifications made by others.<br />

This License is a kind of "copyleft", which means that <strong>der</strong>ivative works of the document must themselves be free in the same sense. It complements the GNU General Public License, which is a copyleft license designed for free<br />

software.<br />

We have designed this License in or<strong>der</strong> to use it for manuals for free software, bec<strong>aus</strong>e free software needs free documentation: a free program should come with manuals providing the same freedoms that the software does. But this<br />

License is not limited to software manuals; it can be used for any textual work, regardless of subject matter or whether it is published as a printed book. We recommend this License principally for works whose purpose is instruction or<br />

reference.<br />

1. APPLICABILITY AND DEFINITIONS<br />

This License applies to any manual or other work, in any medium, that contains a notice placed by the copyright hol<strong>der</strong> saying it can be distributed un<strong>der</strong> the terms of this License. Such a notice grants a world-wide, royalty-free<br />

license, unlimited in duration, to use that work un<strong>der</strong> the conditions stated herein. The "Document", below, refers to any such manual or work. Any member of the public is a licensee, and is addressed as "you". You accept the license<br />

if you copy, modify or distribute the work in a way requiring permission un<strong>der</strong> copyright law.<br />

A "Modified Version" of the Document means any work containing the Document or a portion of it, either copied verbatim, or with modifications and/or translated into another language.<br />

A "Secondary Section" is a named appendix or a front-matter section of the Document that deals exclusively with the relationship of the publishers or authors of the Document to the Document's overall subject (or to related matters)<br />

and contains nothing that could fall directly within that overall subject. (Thus, if the Document is in part a textbook of mathematics, a Secondary Section may not explain any mathematics.) The relationship could be a matter of<br />

historical connection with the subject or with related matters, or of legal, commercial, philosophical, ethical or political position regarding them.<br />

The "Invariant Sections" are certain Secondary Sections whose titles are designated, as being those of Invariant Sections, in the notice that says that the Document is released un<strong>der</strong> this License. If a section does not fit the above<br />

definition of Secondary then it is not allowed to be designated as Invariant. The Document may contain zero Invariant Sections. If the Document does not identify any Invariant Sections then there are none.<br />

The "Cover Texts" are certain short passages of text that are listed, as Front-Cover Texts or Back-Cover Texts, in the notice that says that the Document is released un<strong>der</strong> this License. A Front-Cover Text may be at most 5 words, and a<br />

Back-Cover Text may be at most 25 words.<br />

A "Transparent" copy of the Document means a machine-readable copy, represented in a format whose specification is available to the general public, that is suitable for revising the document straightforwardly with generic text editors<br />

or (for images composed of pixels) generic paint programs or (for drawings) some widely available drawing editor, and that is suitable for input to text formatters or for automatic translation to a variety of formats suitable for input to<br />

text formatters. A copy made in an otherwise Transparent file format whose markup, or absence of markup, has been arranged to thwart or discourage subsequent modification by rea<strong>der</strong>s is not Transparent. An image format is not<br />

Transparent if used for any substantial amount of text. A copy that is not "Transparent" is called "Opaque".<br />

Examples of suitable formats for Transparent copies include plain ASCII without markup, Texinfo input format, LaTeX input format, SGML or XML using a publicly available DTD, and standard-conforming simple HTML,<br />

PostScript or PDF designed for human modification. Examples of transparent image formats include PNG, XCF and JPG. Opaque formats include proprietary formats that can be read and edited only by proprietary word processors,<br />

SGML or XML for which the DTD and/or processing tools are not generally available, and the machine-generated HTML, PostScript or PDF produced by some word processors for output purposes only.<br />

The "Title Page" means, for a printed book, the title page itself, plus such following pages as are needed to hold, legibly, the material this License requires to appear in the title page. For works in formats which do not have any title<br />

page as such, "Title Page" means the text near the most prominent appearance of the work's title, preceding the beginning of the body of the text.<br />

A section "Entitled XYZ" means a named subunit of the Document whose title either is precisely XYZ or contains XYZ in parentheses following text that translates XYZ in another language. (Here XYZ stands for a specific section<br />

name mentioned below, such as "Acknowledgements", "Dedications", "Endorsements", or "History".) To "Preserve the Title" of such a section when you modify the Document means that it remains a section "Entitled XYZ" according<br />

to this definition.<br />

The Document may include Warranty Disclaimers next to the notice which states that this License applies to the Document. These Warranty Disclaimers are consi<strong>der</strong>ed to be included by reference in this License, but only as regards<br />

disclaiming warranties: any other implication that these Warranty Disclaimers may have is void and has no effect on the meaning of this License.<br />

2. VERBATIM COPYING<br />

You may copy and distribute the Document in any medium, either commercially or noncommercially, provided that this License, the copyright notices, and the license notice saying this License applies to the Document are reproduced<br />

in all copies, and that you add no other conditions whatsoever to those of this License. You may not use technical measures to obstruct or control the reading or further copying of the copies you make or distribute. However, you may<br />

accept compensation in exchange for copies. If you distribute a large enough number of copies you must also follow the conditions in section 3.<br />

You may also lend copies, un<strong>der</strong> the same conditions stated above, and you may publicly display copies.<br />

3. COPYING IN QUANTITY<br />

If you publish printed copies (or copies in media that commonly have printed covers) of the Document, numbering more than 100, and the Document's license notice requires Cover Texts, you must enclose the copies in covers that<br />

carry, clearly and legibly, all these Cover Texts: Front-Cover Texts on the front cover, and Back-Cover Texts on the back cover. Both covers must also clearly and legibly identify you as the publisher of these copies. The front cover<br />

must present the full title with all words of the title equally prominent and visible. You may add other material on the covers in addition. Copying with changes limited to the covers, as long as they preserve the title of the Document<br />

and satisfy these conditions, can be treated as verbatim copying in other respects.<br />

If the required texts for either cover are too voluminous to fit legibly, you should put the first ones listed (as many as fit reasonably) on the actual cover, and continue the rest onto adjacent pages.<br />

If you publish or distribute Opaque copies of the Document numbering more than 100, you must either include a machine-readable Transparent copy along with each Opaque copy, or state in or with each Opaque copy a<br />

computer-network location from which the general network-using public has access to download using public-standard network protocols a complete Transparent copy of the Document, free of added material. If you use the latter<br />

option, you must take reasonably prudent steps, when you begin distribution of Opaque copies in quantity, to ensure that this Transparent copy will remain thus accessible at the stated location until at least one year after the last time<br />

you distribute an Opaque copy (directly or through your agents or retailers) of that edition to the public.<br />

It is requested, but not required, that you contact the authors of the Document well before redistributing any large number of copies, to give them a chance to provide you with an updated version of the Document.<br />

4. MODIFICATIONS<br />

You may copy and distribute a Modified Version of the Document un<strong>der</strong> the conditions of sections 2 and 3 above, provided that you release the Modified Version un<strong>der</strong> precisely this License, with the Modified Version filling the role<br />

of the Document, thus licensing distribution and modification of the Modified Version to whoever possesses a copy of it. In addition, you must do these things in the Modified Version:<br />

• A. Use in the Title Page (and on the covers, if any) a title distinct from that of the Document, and from those of previous versions (which should, if there were any, be listed in the History section of the Document). You may use<br />

the same title as a previous version if the original publisher of that version gives permission.<br />

• B. List on the Title Page, as authors, one or more persons or entities responsible for authorship of the modifications in the Modified Version, together with at least five of the principal authors of the Document (all of its principal<br />

authors, if it has fewer than five), unless they release you from this requirement.<br />

• C. State on the Title page the name of the publisher of the Modified Version, as the publisher.<br />

• D. Preserve all the copyright notices of the Document.<br />

• E. Add an appropriate copyright notice for your modifications adjacent to the other copyright notices.<br />

• F. Include, immediately after the copyright notices, a license notice giving the public permission to use the Modified Version un<strong>der</strong> the terms of this License, in the form shown in the Addendum below.<br />

• G. Preserve in that license notice the full lists of Invariant Sections and required Cover Texts given in the Document's license notice.<br />

• H. Include an unaltered copy of this License.<br />

• I. Preserve the section Entitled "History", Preserve its Title, and add to it an item stating at least the title, year, new authors, and publisher of the Modified Version as given on the Title Page. If there is no section Entitled<br />

"History" in the Document, create one stating the title, year, authors, and publisher of the Document as given on its Title Page, then add an item describing the Modified Version as stated in the previous sentence.<br />

• J. Preserve the network location, if any, given in the Document for public access to a Transparent copy of the Document, and likewise the network locations given in the Document for previous versions it was based on. These<br />

may be placed in the "History" section. You may omit a network location for a work that was published at least four years before the Document itself, or if the original publisher of the version it refers to gives permission.<br />

• K. For any section Entitled "Acknowledgements" or "Dedications", Preserve the Title of the section, and preserve in the section all the substance and tone of each of the contributor acknowledgements and/or dedications given<br />

therein.<br />

• L. Preserve all the Invariant Sections of the Document, unaltered in their text and in their titles. Section numbers or the equivalent are not consi<strong>der</strong>ed part of the section titles.<br />

• M. Delete any section Entitled "Endorsements". Such a section may not be included in the Modified Version.<br />

• N. Do not retitle any existing section to be Entitled "Endorsements" or to conflict in title with any Invariant Section.<br />

• O. Preserve any Warranty Disclaimers.<br />

If the Modified Version includes new front-matter sections or appendices that qualify as Secondary Sections and contain no material copied from the Document, you may at your option designate some or all of these sections as<br />

invariant. To do this, add their titles to the list of Invariant Sections in the Modified Version's license notice. These titles must be distinct from any other section titles.<br />

You may add a section Entitled "Endorsements", provided it contains nothing but endorsements of your Modified Version by various parties--for example, statements of peer review or that the text has been approved by an organization<br />

as the authoritative definition of a standard.<br />

You may add a passage of up to five words as a Front-Cover Text, and a passage of up to 25 words as a Back-Cover Text, to the end of the list of Cover Texts in the Modified Version. Only one passage of Front-Cover Text and one of<br />

Back-Cover Text may be added by (or through arrangements made by) any one entity. If the Document already includes a cover text for the same cover, previously added by you or by arrangement made by the same entity you are<br />

acting on behalf of, you may not add another; but you may replace the old one, on explicit permission from the previous publisher that added the old one.<br />

The author(s) and publisher(s) of the Document do not by this License give permission to use their names for publicity for or to assert or imply endorsement of any Modified Version.<br />

5. COMBINING DOCUMENTS<br />

You may combine the Document with other documents released un<strong>der</strong> this License, un<strong>der</strong> the terms defined in section 4 above for modified versions, provided that you include in the combination all of the Invariant Sections of all of<br />

the original documents, unmodified, and list them all as Invariant Sections of your combined work in its license notice, and that you preserve all their Warranty Disclaimers.<br />

The combined work need only contain one copy of this License, and multiple identical Invariant Sections may be replaced with a single copy. If there are multiple Invariant Sections with the same name but different contents, make the<br />

title of each such section unique by adding at the end of it, in parentheses, the name of the original author or publisher of that section if known, or else a unique number. Make the same adjustment to the section titles in the list of<br />

Invariant Sections in the license notice of the combined work.


Lizenz 483<br />

In the combination, you must combine any sections Entitled "History" in the various original documents, forming one section Entitled "History"; likewise combine any sections Entitled "Acknowledgements", and any sections Entitled<br />

"Dedications". You must delete all sections Entitled "Endorsements".<br />

6. COLLECTIONS OF DOCUMENTS<br />

You may make a collection consisting of the Document and other documents released un<strong>der</strong> this License, and replace the individual copies of this License in the various documents with a single copy that is included in the collection,<br />

provided that you follow the rules of this License for verbatim copying of each of the documents in all other respects.<br />

You may extract a single document from such a collection, and distribute it individually un<strong>der</strong> this License, provided you insert a copy of this License into the extracted document, and follow this License in all other respects regarding<br />

verbatim copying of that document.<br />

7. AGGREGATION WITH INDEPENDENT WORKS<br />

A compilation of the Document or its <strong>der</strong>ivatives with other separate and independent documents or works, in or on a volume of a storage or distribution medium, is called an "aggregate" if the copyright resulting from the compilation<br />

is not used to limit the legal rights of the compilation's users beyond what the individual works permit. When the Document is included in an aggregate, this License does not apply to the other works in the aggregate which are not<br />

themselves <strong>der</strong>ivative works of the Document.<br />

If the Cover Text requirement of section 3 is applicable to these copies of the Document, then if the Document is less than one half of the entire aggregate, the Document's Cover Texts may be placed on covers that bracket the<br />

Document within the aggregate, or the electronic equivalent of covers if the Document is in electronic form. Otherwise they must appear on printed covers that bracket the whole aggregate.<br />

8. TRANSLATION<br />

Translation is consi<strong>der</strong>ed a kind of modification, so you may distribute translations of the Document un<strong>der</strong> the terms of section 4. Replacing Invariant Sections with translations requires special permission from their copyright hol<strong>der</strong>s,<br />

but you may include translations of some or all Invariant Sections in addition to the original versions of these Invariant Sections. You may include a translation of this License, and all the license notices in the Document, and any<br />

Warranty Disclaimers, provided that you also include the original English version of this License and the original versions of those notices and disclaimers. In case of a disagreement between the translation and the original version of<br />

this License or a notice or disclaimer, the original version will prevail.<br />

If a section in the Document is Entitled "Acknowledgements", "Dedications", or "History", the requirement (section 4) to Preserve its Title (section 1) will typically require changing the actual title.<br />

9. TERMINATION<br />

You may not copy, modify, sublicense, or distribute the Document except as expressly provided for un<strong>der</strong> this License. Any other attempt to copy, modify, sublicense or distribute the Document is void, and will automatically terminate<br />

your rights un<strong>der</strong> this License. However, parties who have received copies, or rights, from you un<strong>der</strong> this License will not have their licenses terminated so long as such parties remain in full compliance.<br />

10. FUTURE REVISIONS OF THIS LICENSE<br />

The Free Software Foundation may publish new, revised versions of the GNU Free Documentation License from time to time. Such new versions will be similar in spirit to the present version, but may differ in detail to address new<br />

problems or concerns. See http:/ / www. gnu. org/ copyleft/ .<br />

Each version of the License is given a distinguishing version number. If the Document specifies that a particular numbered version of this License "or any later version" applies to it, you have the option of following the terms and<br />

conditions either of that specified version or of any later version that has been published (not as a draft) by the Free Software Foundation. If the Document does not specify a version number of this License, you may choose any version<br />

ever published (not as a draft) by the Free Software Foundation.<br />

ADDENDUM: How to use this License for your documents<br />

To use this License in a document you have written, include a copy of the License in the document and put the following copyright and license notices just after the title page:<br />

Copyright (c) YEAR YOUR NAME.<br />

Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document<br />

un<strong>der</strong> the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.2<br />

or any later version published by the Free Software Foundation;<br />

with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts.<br />

A copy of the license is included in the section entitled<br />

"GNU Free Documentation License".<br />

If you have Invariant Sections, Front-Cover Texts and Back-Cover Texts, replace the "with...Texts." line with this:<br />

with the Invariant Sections being LIST THEIR TITLES, with the<br />

Front-Cover Texts being LIST, and with the Back-Cover Texts being LIST.<br />

If you have Invariant Sections without Cover Texts, or some other combination of the three, merge those two alternatives to suit the situation.<br />

If your document contains nontrivial examples of program code, we recommend releasing these examples in parallel un<strong>der</strong> your choice of free software license, such as the GNU General Public License, to permit their use in free<br />

software.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!