Gasgemische - spezifisch für Ihre Anwendung - Messer Austria GmbH
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Begriffsbestimmungen<br />
<strong>Gasgemische</strong> sind homogene Mischungen<br />
unterschiedlicher Gase oder Dämpfe. Die Vielzahl<br />
der zur Verfügung stehenden Stoffe ergibt<br />
nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten.<br />
Die Herstellbarkeit eines <strong>Gasgemische</strong>s wird<br />
allerdings durch chemische, physikalische und<br />
sicherheitstechnische Aspekte eingeschränkt.<br />
Als Komponenten werden die Bestandteile<br />
(Gase, Dämpfe, Flüssigkeiten) eines Gemisches<br />
bezeichnet.<br />
Bei Prüfgasen bezeichnet man mit Beimengung<br />
die den <strong>Anwendung</strong>szweck bestimmende<br />
„Messkomponente“ im Gemisch.<br />
Als Trägergas oder Grundgas wird der<br />
Hauptbestandteil des Gemisches bezeichnet.<br />
Die Konzentration kann in verschiedenen<br />
Größeneinheiten angegeben werden. Oftmals<br />
wird der Stoffmengenanteil in ppm verwendet,<br />
da diese Einheit druck- und temperaturunabhängig<br />
ist. Weithin verbreitet sind auch der<br />
Volumenanteil sowie die Massenkonzentration.<br />
Für diese druck- und temperaturabhängigen<br />
Einheiten wird der Normzustand üblicherweise<br />
bei 0°C und 1013 mbar zugrunde gelegt.<br />
Der Ist-Wert einer Komponente kann nur mit<br />
einer gewissen Genauigkeit angegeben werden.<br />
Mathematisch wird die Unsicherheit nach der<br />
Formel U = k * s bestimmt, wobei s die<br />
Standardabweichung darstellt, k ist der Faktor <strong>für</strong><br />
die „erweiterte Unsicherheit“. <strong>Messer</strong> rechnet<br />
bei der Bestimmung der erweiterten<br />
Unsicherheit mit k = 2. Je nach Art und Gehalt<br />
einer Komponente wird das erforderliche<br />
Analysenverfahren gewählt. Die erreichbaren<br />
Genauigkeiten liegen verfahrensbedingt bei 1 –<br />
10% relativ. Bei entsprechend aufwändigen<br />
Herstellverfahren können Genauigkeitswerte bis<br />
unter 1% relativ (Topline) erreicht werden.<br />
Prüfgase werden zur Kalibrierung von<br />
Messgeräten eingesetzt. Oftmals reicht der<br />
Inhalt eines Druckgasbehälters viele Monate.<br />
Daher gibt die Stabilitätsdauer den Zeitraum ab<br />
Herstelldatum an, <strong>für</strong> den die Angabe des Ist-<br />
Wertes im Analysenzertifikat gilt. Üblicherweise<br />
liegt dieser Zeitraum bei 12 Monaten, längere<br />
Stabilitätszeiträume sind allerdings durchaus<br />
möglich (Longlife-Option). In diesem<br />
Zusammenhang spielt die Innenbehandlung<br />
Gehaltsangabe Stoffmengenanteianteikonzentratioanteil<br />
Volumen-<br />
Massen-<br />
Massen-<br />
als<br />
SI-Einheit mol/mol m³/m³ kg/m³ kg/kg<br />
Mol% Vol% g/m³ Gew%<br />
Übliche Angaben ppm vpm (ppmv) mg/m³ g/kg<br />
µ mol/mol (ppb) µ l/m³ (ppbv) µ g/m³ mg/kg (ppmw)<br />
n i V i m i m i<br />
Formel x i = ----------------- ϕ i = ----------------- β i = ----------------- w i = ----------------<br />
n G V G V G m G<br />
mit: n i , V i , m i Stoffmenge, Volumen, Masse der Komponente i<br />
n G , V G , m G<br />
Stoffmenge, Volumen, Masse des Gemisches<br />
Die Toleranz beschreibt die zulässige<br />
Abweichung der tatsächlichen Konzentration (Ist-<br />
Wert) einer Komponente von der geforderten<br />
Konzentration (Soll-Wert). Verfahrensbedingt liegt<br />
die Fertigungstoleranz üblicherweise bei 3% –<br />
10% relativ, je nach Gehalt, Art und Anzahl der<br />
Komponenten.<br />
der Druckgasbehälter eine entscheidende Rolle.<br />
Nur die aufwändige und konsequente<br />
Behältervorbehandlung mit umfangreichen Spülund<br />
Evakuierzyklen bei erhöhter Temperatur<br />
sowie geeignete Konditionierungsschritte<br />
ermöglichen die Herstellung stabiler Prüfgase.<br />
Sollwert (90 ppm)<br />
Toleranz +/- 5 %<br />
Istwert (88,5 ppm)<br />
Genauigkeit +/- 1 %<br />
Konzentration<br />
(ppm)<br />
Abbildung: Tolerzanz und Genauigkeit von<br />
<strong>Gasgemische</strong>n Beispiel: 90 ppm NO Topline (Toleranz<br />
+/- 5 %, Genauigkeit +/- 1 %)