OPERATIONELLES PROGRAMM - Raumordnung und Regionalpolitik
OPERATIONELLES PROGRAMM - Raumordnung und Regionalpolitik
OPERATIONELLES PROGRAMM - Raumordnung und Regionalpolitik
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EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />
ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
<strong>OPERATIONELLES</strong> <strong>PROGRAMM</strong><br />
Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich – Tschechische Republik 2007–2013<br />
CCI Nr. 2007CB163PO002<br />
übersetzte Arbeitsversion –<br />
rechtlich bindend ist die englische Fassung des Dokuments<br />
Europäischer Fonds für<br />
Regionale Entwicklung<br />
(EFRE)
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />
ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
<strong>OPERATIONELLES</strong> <strong>PROGRAMM</strong><br />
Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich – Tschechische Republik 2007–2013<br />
Europäischer Fonds für<br />
Regionale Entwicklung<br />
(EFRE)
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Impressum:<br />
Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />
Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung <strong>Raumordnung</strong> <strong>und</strong> <strong>Regionalpolitik</strong>-Geschäftsstelle für EU-<strong>Regionalpolitik</strong>, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1<br />
Amt der OÖ Landesregierung, Abteilung <strong>Raumordnung</strong>, 4021 Linz, Bahnhofplatz 1<br />
Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 27, 1080 Wien, Schlesingerplatz 2<br />
Für den Inhalt verwantwortlich:<br />
Programmierungsgruppe: Verwaltungsbehörde in Zusammenarbeit mit den B<strong>und</strong>esländern Niederösterreich, Oberösterreich <strong>und</strong> Wien, dem B<strong>und</strong>eskanzleramt,<br />
den Tschechischen Kreisen Südböhmen, Vysocina <strong>und</strong> Südmahren sowie dem Tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung<br />
Übersetzung aus der genehmigten englischen Version:<br />
DI Klaus Diendorfer, 4153 Peilstein<br />
Karten <strong>und</strong> Tabellen:<br />
laut genehmigter Fassung<br />
Coverbild:<br />
©<br />
Markus Berger<br />
Konzeption, Layout, Ausarbeitung <strong>und</strong> Produktion:<br />
©<br />
atelier4 Pichlmayer, www.a4grafik.com<br />
Hinweis:<br />
Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt (gr<strong>und</strong>sätzlich) die gewählte Form für beide Geschlechter.<br />
St. Pölten, März 2008<br />
Diese Version des Operationellen Programms in deutscher Sprache ist ein inoffizielles Arbeitsdokument. Das offizielle <strong>und</strong> verbindliche<br />
Programmdokument ist die von der Europäischen Kommission am 20.12.2007 genehmigte Fassung in englischer Sprache<br />
(Referenznummer: CCI 2007 CB 163 PO 002)<br />
http://www.at-cz.eu/<br />
DIESE BROSCHÜRE WURDE VOM EUROPÄISCHEN FONDS<br />
FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG (EFRE) KOFINANZIERT.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Inhalt<br />
1 EINLEITUNG 8<br />
1.1 Territoriale Zusammenarbeit 8<br />
1.2 Programmgebiet 10<br />
1.3 Vorbereitung des Programms 10<br />
1.4 Erfahrungen 11<br />
1.5 Ex-Ante Bewertung <strong>und</strong> Strategische Umweltprüfung 11<br />
1.5.1 Ex-Ante Bewertung 11<br />
1.5.2 Strategische Umweltprüfung 13<br />
1.5.2.1 Zusammenfassung des SUP-Prozesses 13<br />
1.5.2.2 Umweltbericht - Inhalt <strong>und</strong> die wichtigsten Ergebnisse 14<br />
2 DAS ÖSTERREICHISCH-TSCHECHISCHE GRENZGEBIET 16<br />
REGIONALE ANALYSE<br />
2.1 Allgemeine Merkmale 16<br />
2.2 Sozio-ökonomische Entwicklung - 18<br />
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Arbeitskräfte<br />
2.2.1 Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung 18<br />
2.2.2 Wirtschaftsstruktur 19<br />
2.2.3 Arbeitsmarkt 23<br />
2.2.4 Regionales Innovationssystem - Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 25<br />
2.3 Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung 31<br />
2.3.1 Mobilität <strong>und</strong> Verkehrssystem 31<br />
2.3.2 Natürliches <strong>und</strong> soziales Umfeld 33<br />
2.4 Grenzüberschreitende Kooperationsstrukturen - Regional Governance 36<br />
3 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN (SWOT ANALYSE) 38<br />
4 ÜBEREINSTIMMUNG MIT ANDEREN TRENDS/TENDENZEN, 42<br />
STRATEGIEN UND <strong>PROGRAMM</strong>EN DER EU, ÖSTERREICHS<br />
UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
4.1 Neue globale Rahmenbedingungen, Herausforderungen 42<br />
<strong>und</strong> Möglichkeiten der Entwicklung<br />
4.2 Koordinierung mit anderen Politiken <strong>und</strong> Programmen<br />
der Europäischen Union, Österreichs <strong>und</strong> der Tschechischen Republik 42<br />
4.2.1 Übereinstimmung mit den Gemeinschaftspolitiken 42<br />
4.2.2 Übereinstimmung mit Nationalen Strategien 46
Inhalt<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
5 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG UND ENTWICKLUNGSZIELE 50<br />
5.1 Strategische Ausrichtung 50<br />
5.1.1 Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze 50<br />
5.1.2 Programmstrategie für die Entwicklung der grenzüberschreitenden Region 50<br />
5.2 Entwicklungsziele 54<br />
6 PRIORITÄTSACHSEN 56<br />
6.1 Priorität 1: Sozio-ökonomische Entwicklung, Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer 56<br />
6.1.1 Auf Unternehmen <strong>und</strong> Innovation ausgerichtetes Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen 57<br />
6.1.2 Tourismus, Kultur <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft 58<br />
6.1.3 Entwicklung der Humanressourcen, Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung 59<br />
6.1.4 Soziale Integration, Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Risiken 59<br />
6.2 Priorität 2: Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung 60<br />
6.2.1 Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit 61<br />
6.2.2 Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention 61<br />
6.2.3 Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong> Institutionelle Kooperationsstrukturen 63<br />
6.3 Priorität 3: Technische Hilfe 64<br />
6.4 Mögliche Antragssteller 64<br />
7 PUBLIZITÄT 65<br />
8 INDIKATORENSYSTEM 66<br />
8.1 Indikatoren auf OP-Ebene - Kontextindikatoren 66<br />
8.2 Indikatoren auf Prioritätsebene 66<br />
9 INDIKATIVER FINANZPLAN 68<br />
10 GEMEINSAME STRUKTUREN FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT 72<br />
UND DIE FINANZIELLE ABWICKLUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />
DER GRENZÜBERSCHREITENDEN TERRITORIALEN ZUSAMMENARBEIT<br />
ÖSTERREICH - TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
10.1 Organisatorische Strukturen für die Durchführung des Programms 72<br />
(funktionale Organisation)<br />
10.1.1 Administrative Strukturen 72<br />
10.1.2 Gremien zur Unterstützung der Umsetzung <strong>und</strong> zur Auswahl der Vorhaben 77
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Inhalt<br />
10.2 Verfahrensrechtliche Vorschriften für die Programmabwicklung 78<br />
(Ablauforganisation)<br />
10.2.1 Koordination auf der Programmebene 78<br />
10.2.2 Federführender Begünstigter (Lead-Partner Prinzip) 79<br />
10.2.3 Verwaltung des Programms auf der Ebene von Vorhaben - Projektzyklus 80<br />
ANHÄNGE<br />
11 ANHANG 1 84<br />
ERGÄNZENDE INFORMATION ZUR REGIONALANALYSE<br />
12 ANHANG 2 94<br />
ZUSAMMENFASSUNG STRATEGISCHE UMWELTPRÜFUNG (SUP)<br />
13 ANHANG 3 96<br />
UMWELTBERICHT<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013
1. Einleitung<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
1.1<br />
TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist in<br />
der Europäischen Union ein anerkanntes Thema,<br />
welches darauf abzielt, einen Beitrag zum<br />
Abbau der nationalen Grenzen <strong>und</strong> ihrer Auswirkungen<br />
zu leisten, da diese sehr häufig<br />
Hindernisse für eine ausgewogene sozioökonomische<br />
Entwicklung der betroffenen Regionen<br />
darstellen.<br />
Nach dem Beitritt der neuen Mitgliedstaaten –<br />
zu denen auch die Tschechischen Republik gehört<br />
– nehmen im Planungszeitraum 2007-2013<br />
nunmehr 25 Mitgliedsstaaten an den Ziel-3 Programmen<br />
für die territoriale Zusammenarbeit<br />
teil. Eines dieser Programme wird in der Grenzregion<br />
zwischen Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />
Republik umgesetzt. Dieses soll, nachdem<br />
bereits praktische Erfahrungen aus zwei vorangegangenen<br />
Programmplanungszeiträumen<br />
vorhanden sind, neue Impulse für die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit in der Region<br />
bringen. Die abgeschlossene Erweiterung hat<br />
auch viele Auswirkungen auf diese Grenzregion,<br />
daher soll dieses grenzüberschreitende Kooperationsprogramm<br />
den internen Zusammenhalt<br />
der Grenzregion <strong>und</strong> der Europäischen<br />
Union insgesamt, unterstützen <strong>und</strong> vertiefen.<br />
Österreich <strong>und</strong> die Tschechische Republik haben<br />
bereits eine lange Tradition in der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit. Positive<br />
Erfahrungen aus den letzten Programmplanungszeiträumen<br />
existieren bereits. Seit dem<br />
Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen<br />
Union im Jahr 2004 basiert die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit auf einem gemeinsamen<br />
Instrument, was die tatsächlich gemeinsame<br />
Umsetzung der Strategien <strong>und</strong> vorgesehen<br />
Aktivitäten ermöglicht. Dies trägt zur<br />
weiteren Verringerung der Barriere-Effekte<br />
<strong>und</strong> Beschränkungen bei <strong>und</strong> sollte Institutionen<br />
<strong>und</strong> Partner im Programmgebiet zusätzlich<br />
motivieren <strong>und</strong> aktivieren ihre grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten zu intensivieren, sowie<br />
einen transparenten Umsetzungsprozess zu<br />
gewährleisten.<br />
Das vorliegende gemeinsame Programm ist<br />
das Ergebnis eines intensiven <strong>und</strong> gemeinsamen<br />
Arbeitsprozesses, welcher zu einer höheren Qualität<br />
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,<br />
Diskussion <strong>und</strong> Kommunikation führte. Dieses<br />
Programm bildet die Gr<strong>und</strong>lage für eine intensive<br />
Zusammenarbeit in dieser grenzüberschreitenden<br />
Region. Mit der Umsetzung dieses<br />
Programms besteht eine neue Chance für eine<br />
engere Zusammenarbeit <strong>und</strong> den Aufbau von<br />
wirklich nachhaltigen grenzüberschreitenden<br />
Strukturen zum Wohle der Menschen, Organisationen<br />
<strong>und</strong> Regionen auf beiden Seiten der<br />
Grenze.<br />
Den rechtlichen Rahmen für die Ausarbeitung<br />
dieses Programms bildet die Verordnung<br />
1083/2006 des Rates mit den allgemeinen<br />
Bestimmungen über den Europäischen Fonds für<br />
regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds<br />
<strong>und</strong> den Kohäsionsfonds <strong>und</strong> die Verordnung<br />
(EG) Nr. 1080/2006 des Europäischen<br />
Parlaments <strong>und</strong> des Rates über den Europäischen<br />
Fonds für Regionale Entwicklung.<br />
Das Programm „Territoriale Grenzüberschreitende<br />
Kooperation Österreich – Tschechische Republik<br />
2007-2013“ enthält Prioritäten, die<br />
durch den Europäischen Fonds für Regionale<br />
Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden.<br />
Das Programm zielt auf die aktiven <strong>und</strong> offensiven<br />
Fortsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ab,<br />
welche bereits eine Tradition von mehr als zehn<br />
Jahren hat. Auf diese Weise sollen für die Regionen<br />
auf beiden Seiten der Grenze wirksame<br />
Impulse für eine dynamische <strong>und</strong> nachhaltige<br />
grenzüberschreitende Entwicklung gesetzt werden.<br />
Dies sollte allen Partnern in der grenzüberschreitenden<br />
Region die Möglichkeit geben<br />
Synergien zu nutzen, um so als Modell für einen<br />
hohen sozio-ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Austrian-Czech border region<br />
Lebensstandard im Herzen von Europa wahrgenommen<br />
zu werden.<br />
Dieses Programm soll zur Stärkung der Grenzregionen<br />
beitragen, um deren Entwicklungsstandard<br />
anzugleichen <strong>und</strong> diese in der Lage zu<br />
versetzen, die Herausforderungen <strong>und</strong> Anpassungen,<br />
die durch die Erweiterung der Europäischen<br />
Union entstehen, zu bewältigen. Die<br />
österreichisch-tschechische Grenzregion sollte<br />
auch ein kompetenter Partner für die benachbarten<br />
Regionen in den jeweiligen Bezirken sein.<br />
Die Zusammenarbeit basiert auf <strong>und</strong> wird begleitet<br />
durch ein so genanntes „Memorandum<br />
of Understanding“ (Verwaltungsübereinkommen),<br />
welches durch die Programmierungsgruppe<br />
diskutiert <strong>und</strong> entwickelt wird.<br />
9
1. Einleitung<br />
1.2<br />
<strong>PROGRAMM</strong>GEBIET<br />
1.3<br />
VORBEREITUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
In Übereinstimmung mit dem Planungszeitraum<br />
2000-2006, umfasst die österreichisch-tschechische<br />
Grenze Region die folgenden NUTS-III-<br />
Regionen: Auf der tschechischen Seite Jihočeský<br />
kraj, Jihomoravský kraj Vysočina; <strong>und</strong> auf<br />
österreichischer Seite die NUTS III-Regionen<br />
Waldviertel, Weinviertel, Wiener Umland Nordteil,<br />
Mühlviertel, Wien <strong>und</strong> nach Art. 21 (1) der<br />
EFRE-Verordnung die NUTS III-Regionen Mostviertel-Eisenwurzen<br />
<strong>und</strong> St.Pölten in Niederösterreich,<br />
sowie die NUTS III-Regionen Linz-<br />
Wels, Innviertel <strong>und</strong> Steyr-Kirchdorf in Oberösterreich.<br />
Das förderfähige Programmgebiet<br />
wurde ähnlich wie unter INTERREG IIIA festgelegt.<br />
In der Tschechischen Republik, Niederösterreich<br />
<strong>und</strong> Wien wird die gleiche Definition<br />
des förderfähigen Gebiets verwendet, wie sie<br />
im Rahmen von INTERREG IIIA bestand. Nur die<br />
NUTS-III-Region Steyr-Kirchdorf in Oberösterreich<br />
wurde in Übereinstimmung mit Art. 21 ergänzt,<br />
da sich dort wichtige strategische Projektpartner,<br />
wie die Fachhochschule (College)<br />
<strong>und</strong> das Forschungszentrum Profactor in Steyr<br />
als potenzielle Kooperationspartner für die<br />
Universität České Budějovice, befinden. Ein<br />
zweiter Aspekt ist die Entwicklung von wichtigen<br />
Projekten des Fremdenverkehrs, wie z.B. die<br />
Zusammenarbeit der Nationalparks Šumava<br />
(Jihočeský kraj), Kalkalpen (OÖ) <strong>und</strong> Thayatal<br />
(NÖ). Die Erweiterung des förderfähigen Gebiets<br />
trägt auch dazu bei, die untschiedlichen Charakteristika<br />
des tschechisch <strong>und</strong> österreichischen<br />
Gebiets dieses Programms, im Hinblick<br />
auf die Fläche <strong>und</strong> die Bevölkerungsanzahl anzugleichen.<br />
Die Definition <strong>und</strong> Erweiterung eines<br />
Gebiets dieser Größe vereinfacht es, den<br />
Schwerpunkt des Operationellen Programms auf<br />
die Ziele der europäischen Kohäsionspolitik <strong>und</strong><br />
die Umsetzung der Lissabon- <strong>und</strong> Göteborg-<br />
Strategien zu legen. Daher trägt die Erweiterung<br />
aus Sicht der Programmpartner zu einem erheblichen<br />
Mehrwert für die Effizienz des Operationellen<br />
Programms <strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />
Zukunft des Programmgebiets bei.<br />
Mit 16. Juni 2005 wurde durch Beschluss des<br />
Gemeinsamen Begleitausschuss des INTER-<br />
REG-IIIA Programms eine bilaterale Programmierungsgruppe<br />
eingerichtet <strong>und</strong> mit der Ausarbeitung<br />
dieses Operationellen Programms<br />
„Territoriale Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
Österreich-Tschechische Republik<br />
2007-2013“ im Rahmen des Ziels Europäische<br />
Territoriale Zusammenarbeit beauftragt. Die Mitglieder<br />
dieser Gruppe bilden, für die Programmierung<br />
zuständige Institutionen auf nationaler<br />
<strong>und</strong> regionaler Ebene aus den beiden am Programm<br />
beteiligten Mitgliedstaaten. Informationen<br />
für die angeführten Themen wurden von<br />
allen beteiligten Partnern gesammelt <strong>und</strong> in das<br />
Programm integriert. Die Sozialpartner <strong>und</strong><br />
die zuständigen Behörden für Umwelt- <strong>und</strong><br />
Gleichbehandlungsfragen waren im Prozess<br />
der Programmerstellung eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Am 17. Oktober 2005 startete die Programmierung<br />
mit einer multinationalen grenzüberschreitenden<br />
Auftaktveranstaltung zur Programmierung<br />
(Ö-CR, SK-Ö, Ö-HU, Ö-SI) in Wien,<br />
im Anschluss fanden elf bilaterale Treffen der<br />
Programmierungsgruppe an verschiedenen Orten<br />
in der gemeinsamen Grenzregion statt.<br />
Ab März 2006 unterstützten drei externe Experten-Teams<br />
die Programmierungsgruppe bei<br />
der Ausarbeitung:<br />
• der einzelnen Kapitel des Operationellen<br />
Programms (OP)<br />
• der Ex-Ante Bewertung <strong>und</strong><br />
• der Strategischen Umweltprüfung (SUP)<br />
Um eine breite regionale <strong>und</strong> sektorale Akzeptanz,<br />
sowie die Beteiligung der Sozialpartner<br />
<strong>und</strong> der NROs sicher zu stellen, wurde der<br />
bilaterale Programmierungsprozess von verschiedenen<br />
internen Rückkopplungen auf regionaler<br />
<strong>und</strong> nationaler Ebene auf beiden Seiten<br />
der Grenze begleitet. Die Ergebnisse der<br />
SUP- <strong>und</strong> Ex-Ante Bewertung wurden kontinuierlich<br />
bei der Erstellung des Programmdokuments<br />
eingearbeitet.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
1.4<br />
ERFAHRUNGEN<br />
In der aktualisierten Halbzeitbewertung wurden<br />
Empfehlungen für die verbesserte Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Umsetzung vorgeschlagen. Diese Vorschläge<br />
betreffen den Geist der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit, die ordnungsgemäße<br />
Umsetzung der Maßnahmen, die effiziente<br />
Programmverwaltung <strong>und</strong> die Projektentwicklung.<br />
Es ist das Ziel dieses OPs <strong>und</strong> der<br />
beteiligten Partner diese Empfehlungen zu<br />
respektieren, soweit sie in diesem grenzüberschreitenden<br />
Kooperationsprogramm noch gültig<br />
sind. Im Detail sind z.B. folgende Hinweise<br />
für die Verbesserung zu erwähnen:<br />
• Institutionen in den Grenzregionen zur Aufnahme<br />
<strong>und</strong> Intensivierung grenzübergreifender<br />
Aktivitäten motivieren/aktivieren<br />
• Barrieren <strong>und</strong> Einschränkungen reduzieren<br />
• transparente Umsetzungsprozesse sicherstellen<br />
• den laufenden grenzüberschreitenden Informationsfluss/-austausch<br />
verbessern<br />
• Projektantragsteller in der Projektentwicklung<br />
unterstützen, die Einführung eines Projektcoaches<br />
• Reduzierung <strong>und</strong> Begrenzung der zeitlichen<br />
Fristen für die administrativen Verfahren<br />
• Organisation von gemeinsamen <strong>und</strong> effizienten<br />
Verfahren zur Projektbewertung<br />
• Pflege regelmäßiger Kontakte mit den Partnern<br />
• Organisieren gemeinsamer Schulungen für<br />
Projektträger<br />
• Vorbereitung gemeinsamer Mustervorlagen für<br />
die Verwaltung der Projekte (Anträge, Verträge,<br />
Begleitung, Berichtswesen etc.)<br />
• Einführung grenzüberschreitender Kleinprojektefonds<br />
(KPF) auf regionaler Ebene: während<br />
der letzten paar Jahrzehnte entstanden,<br />
durch die unterbrochenen wirtschaftlichen,<br />
kulturellen <strong>und</strong> sozialen Beziehungen, „geistige<br />
Grenzen“ in den Köpfen der Einwohner<br />
der Grenzregion. Eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die Intensivierung der Kommunikation bildeten<br />
die regelmäßigen Kontakte in Form von<br />
kleinen – häufig regionalen <strong>und</strong>/oder fachspezifischen<br />
– Projekten. Die Erfahrungen<br />
aus der Umsetzung der grenzüberschreitenden<br />
Programme (CBC) Small Projekt F<strong>und</strong><br />
/ INTERREG IIIA Disposition Fonds haben gezeigt,<br />
dass integrierte (non-Profit orientierte)<br />
„kleine Projekte“ sehr hilfreich für die verschiedenen<br />
Zielgruppen waren. Der KPF ist ein<br />
flexibles Werkzeug für die Umsetzung von<br />
Kleinstvorhaben im Rahmen des Programms<br />
• Projekte lokaler Natur mit grenzüberschreitenden<br />
Auswirkungen. Die Fortführung<br />
solcher Aktivitäten in der Form des KPF,<br />
welcher auch kleinere Projekte ermöglicht,<br />
wird in der Regel in allen grenzüberschreitenden<br />
Regionen unterstützt, <strong>und</strong> wird auch<br />
für die künftige Programmierung durch die<br />
Halbzeitbewertung des CIP (Programms zur<br />
Gemeinschaftsinitiative) INTERREG IIIA Österreich-Tschechische<br />
Republik empfohlen.<br />
1.5<br />
EX-ANTE BEWERTUNG UND<br />
STRATEGISCHE UMWELTPRÜFUNG<br />
1.5.1<br />
Ex-Ante Bewertung<br />
Die Ex-Ante Bewertung 1 wurde zeitgleich <strong>und</strong><br />
in Abstimmung mit dem OP erstellt. Das Evaluierungsteam<br />
wurde kontinuierlich über die aktualisierten<br />
Ergebnisse der einzelnen Teile des<br />
OPs informiert. Die Beteiligten haben in Sitzungen<br />
<strong>und</strong> via E-Mail regelmäßig kommuniziert.<br />
Der Auftraggeber stellte eine aktualisierte Version<br />
des Dokuments dem Team der Ex-Ante (ET)<br />
Bewertung für die Prüfung zur Verfügung.<br />
Während der Arbeit an der Evaluierung, stellten<br />
die Ex-Ante Evaluatoren kontinuierliche Auswertungen<br />
des Arbeitsstandes, sowohl für das<br />
OP-Team als auch den Auftraggeber in schriftlicher<br />
<strong>und</strong> mündlicher Form zur Verfügung.<br />
1<br />
Aktualisierung der Halbzeitbewertung für die Gemeinschaftsinitiative<br />
INTERREG-IIIA Programm Österreich-Tschechische<br />
Republik, Wien / Prag, Oktober 2005<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
11
1. Einleitung<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Das ET berücksichtigte zudem die Beziehung des<br />
OP zu den weiterführenden Dokumenten der<br />
beiden Staaten, vor allem den Nationalen Strategischen<br />
Rahmenprogrammen (NSR), da das<br />
Thema der regionalen Zusammenarbeit einen<br />
verpflichtenden Bestandteil dieser Dokumente<br />
bildet.<br />
Das ET stellt fest, dass der Prozess der Ausarbeitung<br />
des OPs <strong>und</strong> die Einarbeitung der Ex-<br />
Ante Ergebnisse durch die Programmierungsgruppe,<br />
mit Vertretern der tschechischen Gebietskörperschaften<br />
(kraj), der österreichischen<br />
Länder, der Euroregionen <strong>und</strong> des ET als Beobachter,<br />
realisiert wurde. Das Prinzip der gleichen<br />
Vertretung von Männern <strong>und</strong> Frauen wurde respektiert<br />
werden.<br />
1. Soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />
Analyse <strong>und</strong> SWOT-Analyse<br />
Diese beiden Kapitel wurden während der Arbeit<br />
am OP wesentlich geändert, <strong>und</strong> erfüllen<br />
nun die wichtigsten vom ET berührten Fragen.<br />
Das ET wies auf folgende Fragen hin: 1) die Notwendigkeit<br />
das Gebiet als eine Gesamtregion<br />
zu betrachten; 2) die Konzentration auf jene Bereiche<br />
die subventioniert werden dürfen; 3) die<br />
Beschreibung der sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Bedürfnisse sollte prägnant <strong>und</strong> sachlich<br />
sein. In Übereinstimmung mit der empfohlenen<br />
Methode hat das ET wiederholt empfohlen, den<br />
analytischen Teil <strong>und</strong> die SWOT-Analyse auf 15-<br />
20 Seiten zu reduzieren, unter Berücksichtigung<br />
der erheblichen internen Unterschiede des<br />
Programmgebietes.<br />
Das ET empfahl, die Chancen <strong>und</strong> Gefahren in<br />
der SWOT-Analyse in den einzelnen Themen der<br />
gewählten Strategie – die sich zu einem großen<br />
Teil auf die Chancen bezieht – weiter zu entwickeln.<br />
Das ET wies darauf hin, die Verbindungen<br />
zwischen den Aussagen der SWOT-Analyse<br />
besser zu belegen.<br />
Das ET empfahl auch, die Analyse mit den Erfahrungen<br />
der aktuellen oder früheren (vor dem<br />
Beitritt) Programmlaufzeit zu vervollständigen,<br />
<strong>und</strong> die Erfahrungen auch in der Strategie <strong>und</strong><br />
der OP-Umsetzung zu berücksichtigen.<br />
Das ET stellte folgende Fragen: Ist die Analyse<br />
realistisch in Bezug auf die gr<strong>und</strong>legenden Eigenschaften<br />
des Programmgebiets Reagieren<br />
die Analyse <strong>und</strong> die SWOT-Analyse auf die Bedürfnisse<br />
des OPs Berücksichtigen die Aussagen<br />
der SWOT-Analyse, die Bedeutung des<br />
Problems im Zusammenhang mit der territorialen<br />
Entwicklung Handelt es sich bei dem betrachteten<br />
Gebiet um eine Region mit gemeinsamen<br />
Probleme, hervorgerufen durch die anhaltende<br />
Existenz von Barrieren <strong>und</strong> ist diese Region auch<br />
in der Lage bisher vernachlässigte Potenziale <strong>und</strong><br />
Chancen zu nutzen die aus der europäischen Integration,<br />
der Entwicklung der wissensbasierten<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> der Informationsgesellschaft<br />
resultieren All diese Fragen wurden auf zufriedenstellende<br />
Weise beantwortet.<br />
2. Strategischer Teil<br />
Die wichtigsten Empfehlungen betrafen dieses<br />
Kapitel. Von Beginn an gab es unterschiedliche<br />
Vorstellungen über die Anzahl der Prioritäten<br />
<strong>und</strong> deren Inhalt. Das ET dachte, drei sachliche<br />
Prioritäten wären angebracht: zum einen die<br />
Konzentration auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
<strong>und</strong> das Innovationspotenzial, zum Zweiten<br />
die Entwicklung der Qualität der physischen<br />
Umwelt (Erreichbarkeit <strong>und</strong> der Naturraum), sowie<br />
des menschlichen Potenzials, der Entwicklung<br />
<strong>und</strong> der Zusammenarbeit der Gemeinden<br />
<strong>und</strong> als Drittes die Technische Hilfe. Während<br />
des Erarbeitungsprozesses konnten die Partner<br />
eine Einigung erzielen <strong>und</strong> beschlossen, die Zahl<br />
der Prioritäten auf zwei inhaltliche Prioritäten<br />
zu reduzieren. Das ET bestätigte diese Einigung<br />
unter der Annahme, dass daraus eine gute Beschreibung<br />
der Beziehung <strong>und</strong> gegenseitigen<br />
Verbindungen (gelegentliche <strong>und</strong> langfristige)<br />
zwischen den einer Priorität zugeordneten<br />
Förderbereichen <strong>und</strong> zwischen den Prioritäten<br />
folgt.<br />
Das ET empfahl, die Beziehung des OP <strong>und</strong> der<br />
entsprechenden europäischen, nationalen oder
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
regionalen Dokumente verstärkt werden sollte.<br />
Dies beinhaltet vor allem die Verbindung zwischen<br />
den strategischen Leitlinien der Gemeinschaft<br />
(CSG), den NSR in den beiden Ländern,<br />
sowie die Beziehungen zwischen OP <strong>und</strong><br />
dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die<br />
Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Die<br />
Verbindung zu anderen Interventionen der Kohäsionspolitik<br />
<strong>und</strong> daraus resultierenden Durchführungsdokumenten<br />
(z.B. regionale Operationelle<br />
Programme (ROPs) <strong>und</strong> anderen CBC-<br />
OPs) muss auch gestärkt werden.<br />
Das ET stellte folgende Fragen: Existiert ein direkter<br />
Zusammenhang zwischen den Ergebnissen<br />
der Analyse, der SWOT-Analyse <strong>und</strong><br />
den Erfahrungen während der laufenden Programmperiode<br />
auf der einen Seite <strong>und</strong> den Zielen<br />
<strong>und</strong> Prioritäten auf der anderen Seite Reagiert<br />
der Entwurf der Strategie auf neue Ansatzpunkte<br />
<strong>und</strong> Ziele der wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
sozialen Kohäsionspolitik für den Zeitraum<br />
2007-2013 Hilft der Entwurf der Strategie die<br />
Integration des Programmgebietes voranzutreiben,<br />
die Integration eines Gebietes, dass<br />
durch die Staatsgrenze geteilt ist aber mit gemeinsamen<br />
Problemen konfrontiert ist, wo gemeinsame<br />
Lösungen gefordert sind Ist die Strategie,<br />
auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Grenzregionen ausgerichtet<br />
All diese Fragen wurden beantwortet <strong>und</strong> die<br />
Strategie entsprechend schrittweise neu ausgerichtet.<br />
3. OP Umsetzung<br />
Das ET empfiehlt eine begrenzte Anzahl von Indikatoren<br />
im OP anzuführen – vorausgesetzt,<br />
dass der Indikator in der Lage ist die Ergebnisse<br />
der OP Umsetzung abzubilden. Das Nationale<br />
Register der Indikatoren, welches in Zusammenarbeit<br />
mit dem Tschechischen Statistischen<br />
Amt vorbereitet wurde, könnte zu diesem<br />
Zweck verwendet werden.<br />
Was die OP Durchführung <strong>und</strong> die Genehmigungsverfahren<br />
zur Umsetzung des OPs betrifft,<br />
ist es wichtig die anzuwendenden Prozesse zu<br />
beschreiben <strong>und</strong> die Aufgaben <strong>und</strong> Kompetenzen<br />
der Beteiligten – insbesondere der regionalen<br />
Stellen – festzulegen.<br />
Das ET stellte die folgenden Fragen: Wie erfolgt<br />
die Auswahl <strong>und</strong> Genehmigung von Projekten<br />
Wie wird die Unterstützung aus dem Dispositionsfonds<br />
bereitgestellt Welche Unterstützung<br />
ist für die Vorbereitung von Projekten vorgesehen<br />
(Verbesserung der Mittelverwendung)<br />
Welche Struktur ist für das Antragsformular vorgesehen<br />
<strong>und</strong> in welcher Sprache wird es vorliegen<br />
Das ET ist der Meinung, dass die endgültige Version<br />
des vorliegenden Dokuments zur Programmplanung<br />
für das Ziel Europäische Territoriale<br />
Zusammenarbeit – Grenzüberschreitende<br />
Kooperation zwischen der Tschechischen<br />
Republik <strong>und</strong> Österreich eine vitale Strategie für<br />
die Entwicklung der Grenzregion darstellen<br />
wird.<br />
1.5.2<br />
Strategische Umweltprüfung 2<br />
1.5.2.1<br />
Zusammenfassung des SUP-Prozesses<br />
Das Hauptziel der SUP, welche für das Ziel Programm<br />
„Europäische territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich – Tschechische Republik“ durchgeführt<br />
wurde, war die Integration von Umweltbelangen<br />
in das Programm zu einem frühen<br />
Zeitpunkt, um ein hohes Maß an Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung zu<br />
fördern. Zusätzlich gab der Prozess den interessierten<br />
Parteien die Möglichkeit, ihre Meinung<br />
zum Ausdruck zu bringen <strong>und</strong> Informationen zu<br />
erhalten über Entscheidungen, welche möglicherweise<br />
erhebliche Umweltauswirkungen<br />
haben.<br />
2<br />
Die gesamte zusammenfassende Erklärung, ist wie von der EK<br />
verlangt, in der Anlage beigefügt.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
13
1. Einleitung<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die<br />
wichtigsten Phasen des SUP-Prozesses in Analogie<br />
zum gesamten Prozess <strong>und</strong> den Programmierungsschritten.<br />
1.5.2.2<br />
Umweltbericht –<br />
Inhalt <strong>und</strong> die wichtigsten Ergebnisse<br />
Die SUP bewertete die voraussichtlichen positiven<br />
<strong>und</strong>/oder negativen Auswirkungen, welche<br />
aus der Umsetzung der Aktivitätsfelder des<br />
Programms im Hinblick auf die relevanten Umweltthemen<br />
3 <strong>und</strong> grenzüberschreitenden umweltpolitischen<br />
Ziele zu erwarten sind. Für jedes<br />
Umweltproblem wurden Leitfragen/Indikatoren<br />
ausgewählt, entlang derer die Analyse<br />
im weiteren SUP-Prozess erfolgte. Zunächst wird<br />
im Umweltbericht beschreiben, welche voraussichtlichen<br />
Entwicklungen hierzu, für den<br />
Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird,<br />
zu erwarten sind. Dieses „Null-Option“ stellt die<br />
„Baseline“ für die Gesamtbeurteilung innerhalb<br />
der SUP dar. Anschließend wurde die Relevanz<br />
der genannten Umweltthemen im Hinblick auf<br />
die Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder des Programms<br />
beurteilt. Wo keine Relevanz angenommen<br />
wurde, erfolgte auch keine eingehendere<br />
Beurteilung. Schließlich bildet die SUP<br />
ab, inwiefern es mit der Umsetzung der spezifischen<br />
Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder, zu positiven<br />
oder negativen Umweltauswirkungen in<br />
den relevanten Umweltthemen kommen könnte.<br />
3<br />
Bevölkerung: Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden,<br />
Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> natürliche Lebensräume,<br />
Boden <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser,<br />
Luft, Klimaschutz; Landschaft <strong>und</strong> das kulturelle Erbe <strong>und</strong> das archäologische<br />
<strong>und</strong> architektonische Erbe; funktionale Nutzungen<br />
(Freizeit-Nutzung, Wohnung usw.), Schutz vor Naturgefahren, umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Verkehrsmittel/nachhaltige Mobilität; die Energieeffizienz<br />
<strong>und</strong> die erneuerbaren Energien; Ressourceneffizienz<br />
<strong>und</strong> Erhaltung / nachhaltiges Ressourcenmanagement.<br />
Als zentrales Ergebnis der SUP kann festgestellt<br />
werden, dass aus der Umsetzung des Programms<br />
keine erheblichen negativen Auswirkungen<br />
zu erwarten sind. Mögliche negative Auswirkungen<br />
werden auf der einen Seite durch die<br />
vorhandenen rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
sowie den politischen Strategien auf nationaler<br />
oder regionaler Ebene für die Erhaltung<br />
der Natur <strong>und</strong> Umwelt, eingeschränkt. Auf der<br />
anderen Seite werden die Auswirkungen durch<br />
die im Programm angenommenen SUP Vorschläge<br />
<strong>und</strong> Bedingungen zur Umsetzung <strong>und</strong><br />
die Durchführung des Programms selbst, minimiert.<br />
In den meisten Fällen hat das Programm durch<br />
die Einführung der neuen Technologien, der<br />
Kommunikations-Netzwerke <strong>und</strong> der Förderung<br />
einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft,<br />
eine positive oder neutrale Auswirkung auf die<br />
Umwelt. Es könnten erhebliche Synergien zwischen<br />
Umwelt-Technologie-Transfer, der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> dem wachsenden<br />
Tourismus entstehen. Technologie-Transfer-<br />
Netze könnten die Einführung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der Energieeffizienz in Unternehmen oder bei<br />
Entscheidungen öffentlicher Investitionen unterstützen<br />
<strong>und</strong> so zu positiven Auswirkungen auf<br />
die Luftqualität, den Klimawandel <strong>und</strong> die<br />
nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung beitragen.<br />
Negative Auswirkungen sind vor allem<br />
in jenen Aktivitätsfeldern zu erwarten, welche<br />
eine räumliche Dimension aufweisen <strong>und</strong> zu einem<br />
Verbrauch oder einer Ausbeutung des Raumes<br />
führen (z.B. Tourismus, Verkehr usw.). Allerdings<br />
wurden die meisten der zu erwartenden<br />
negativen Auswirkungen durch den iterativen<br />
Prozess zwischen der Programmierungsgruppe<br />
<strong>und</strong> dem SUP-Team eliminiert.<br />
Aktivitäten zur Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />
Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> des<br />
Tourismus werden die Anforderungen an das<br />
regionale Straßennetz, einschließlich der wichtigsten<br />
Autobahnen <strong>und</strong> Ortsumfahrungen, erhöhen.<br />
Somit kann es zu möglichen negativen,<br />
kumulativen Auswirkungen kommen. Langfristig<br />
wird der motorisierte Individualverkehr <strong>und</strong><br />
Transport mit den negativen Auswirkungen<br />
auf die Luftqualität, den Lärm <strong>und</strong> den Klimawandel<br />
zunehmen.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />
erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />
Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />
eingereicht werden. Es ist also<br />
von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />
für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />
schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />
eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />
vorgeschlagen. Die indikativen Kriterien für die<br />
Projektauswahl konzentrieren sich auf die Einführung<br />
neuer Technologien <strong>und</strong> den „Stand der<br />
Technik“ vor allem zur Verringerung umweltschädlicher<br />
Aktivitäten, die Förderung des Umweltbewusstseins<br />
<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus,<br />
die Einführung der ISO 14.000/EMAS, die<br />
Verringerung der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung<br />
der Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
den Ausbau von Kapazitäten<br />
für das Umweltmanagement <strong>und</strong> die<br />
Förderung der partizipativen <strong>und</strong> kooperativen<br />
Entscheidungs-/Umsetzungsprozesse. Der Umweltbericht<br />
schließt mit Empfehlungen zur Begleitung<br />
<strong>und</strong> Überwachung von erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt während der Durchführung<br />
des Programms, welche zu entscheiden<br />
sind.<br />
Die Bewertung über die Aktivitätsfelder führte<br />
zu Vorschlägen für alternative Formulierungen,<br />
Vorschlägen für neue Aktivitäten <strong>und</strong> die<br />
allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen für die Projektauswahl.<br />
Diese Maßnahmen, zur Verhinderung, Verringerung<br />
<strong>und</strong> zum Ausgleich <strong>und</strong> die Vorschläge<br />
für Verbesserungen werden als vernünftige<br />
Alternativen betrachtet, wie gemäß der SUP-<br />
Richtlinie vorgesehen.<br />
Die vorgeschlagenen Neuformulierungen <strong>und</strong><br />
Änderungen wurden mit dem Programmierungs<br />
Team diskutiert <strong>und</strong> in einem iterativen<br />
Prozess teilweise bereits in die verschiedenen<br />
Entwürfe des Programms integriert.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
15
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die folgende regionale Analyse konzentriert<br />
sich auf die grenzüberschreitende Region<br />
im Sinne von Kapitel 1.2. Die Analyse<br />
dient als Möglichkeit, ein gemeinsames Bild<br />
der Programmregion zu finden, zum einen im<br />
Hinblick auf dessen Struktur, Entwicklungsprozess,<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> Risiken <strong>und</strong> auf der<br />
anderen Seite als Gr<strong>und</strong>lage für die Formulierung<br />
der Strategie <strong>und</strong> der Ziele der künftigen<br />
Entwicklung. Soweit verfügbar wurden vollständige<br />
<strong>und</strong> harmonisierte Eurostat-Daten<br />
verwendet, ansonsten dienten nationale Daten<br />
als Gr<strong>und</strong>lage für die Analyse verwendet. Aufgr<strong>und</strong><br />
der unterschiedlichen nationalen Erhebungsmethoden<br />
war für einige Indikatoren<br />
eine gemeinsame Sicht auf die gesamte Region<br />
nicht möglich.<br />
2.1<br />
ALLGEMEINE MERKMALE<br />
Landschafts- <strong>und</strong> Siedlungsstruktur<br />
Die österreichisch – tschechische Grenzregion<br />
umfasst eine Fläche von 49.738 km 2 <strong>und</strong> beinhaltet<br />
eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen<br />
Landschaften. Der westliche Teil der Grenzregion<br />
(Jihočeský kraj, Mühlviertel, Teile des<br />
Waldviertels) zeichnet sich durch die niedrige<br />
Bergkette einer der ältesten geologischen Formationen<br />
in Europa Český les, Böhmerwald, Českomoravská<br />
vrchovina <strong>und</strong> Novohradské hory<br />
aus. Das Tal der Donau bildet die südliche<br />
Grenze dieses Teils. In östlicher Richtung (Waldviertel,<br />
Weinviertel, Kraj Vysočina, Jihomoravský<br />
kraj) verändert sich die Landschaft von<br />
den Hügeln des Granit <strong>und</strong> Gneis Hochlands zu<br />
Tälern <strong>und</strong> Niederungen.<br />
Die Karpaten-Region bildet die Grenze im Südosten.<br />
Moravský kras eines der bedeutendsten<br />
Karstgebiete im zentralen Europa <strong>und</strong> das<br />
nördliche Wiener Becken (bestehend aus den<br />
Bereichen des Marchfelds <strong>und</strong> des Weinviertels),<br />
eine Depression zwischen den Alpen sind spezielle<br />
Landschaft Formationen. Für die Grenzregion<br />
beinhalten auch die Flüsse sehr wichtige<br />
Landschaftsfunktionen. Die wichtigsten<br />
Fluss-Systeme sind die Donau, die Thaya/Dyje<br />
<strong>und</strong> die March/Morava.<br />
R<strong>und</strong> 6 Millionen Menschen lebten im Mai<br />
2004 in der gesamten Grenzregion. Der ländliche<br />
Charakter der Grenzregion manifestiert sich<br />
in den Siedlungsstrukturen <strong>und</strong> in der Bedeutung<br />
der Landwirtschaft für die regionale oder<br />
lokale Wirtschaft. Die Grenzregion ist geprägt<br />
von Dörfern <strong>und</strong> kleinen <strong>und</strong> mittleren Städten.<br />
Mehr als 60% der Siedlungen sind Dörfer mit einer<br />
Bevölkerungsanzahl von unter 2,000 Einwohnern.<br />
Diese zahlreichen mittleren <strong>und</strong> kleinen<br />
Städte in der Region fungieren als regionale<br />
Zentren <strong>und</strong> sind, aufgr<strong>und</strong> ihrer traditionellen<br />
wirtschaftlichen Strukturen <strong>und</strong> der neuen Impulse<br />
aus dem Dienstleistungssektor, die treibenden<br />
Kräfte hinter der regionalen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Die regionale Struktur<br />
<strong>und</strong> Entwicklung unterscheidet sich wesentlich<br />
in den ländlichen Teilen der Grenzregion:<br />
Die Regionen nahe der städtischen Zentren<br />
sind meist dynamisch in ihrer demographischen<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Entwicklung,<br />
während die peripheren, weit entfernten <strong>und</strong><br />
schlecht an die wirtschaftlichen Zentren angeb<strong>und</strong>enen<br />
Teile, Bevölkerung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />
verlieren.<br />
Die größten Städte sind Wien (1,6 Mio.), Linz<br />
(184,000), St. Pölten (50,000), Brno (380,000),<br />
České Budějovice (100.000) <strong>und</strong> Jíhlava<br />
(50,000). Diese Städte sind die administrativen,<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Zentren der Region.<br />
In Bezug auf die Größe (demographisch,<br />
wirtschaftlich), institutionelle Position (Hauptstadt<br />
von Österreich, der Status eines B<strong>und</strong>eslandes),<br />
städtische Probleme <strong>und</strong> die Herausforderungen,<br />
nimmt Wien eine besondere Stellung<br />
in der Region ein 4 .<br />
4<br />
Bezugnehmend auf diese spezifische Situation ist der größte Teil<br />
der Daten für die gesamte Grenzregion <strong>und</strong> für die Grenzregion<br />
ohne Wien dargestellt. Wie die Indikatoren zeigen, verfälscht die<br />
Integration von Wien als der dominierende Ballungsraum die tatsächliche<br />
Situation in dieser Grenzregion.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Regionale Einheit Fläche Einwohner 2005 (Ö)/2004 (CR) Bevölkerungsdichte<br />
Nuts III Region in km 2 Gesamt Frauen (Ew./km 2 )<br />
Grenzregion – Ö 24.216 3.811.106 1.965.026 157,4<br />
Grenzregion – CR 24.048 2.266.066 1.158.371 94,2<br />
Grenzregion – gesamt 48.264 6.077.172 3.123.397 125,9<br />
Grenzregion ohne Wien 47.849 4.450.732 2.271.540 93,0<br />
Österreich (gesamt) 83.871 8.206.524 4.220.228 97,8<br />
Tschechische Republik (gesamt) 78.868 10.220.577 5.239.664 129,6<br />
Tabelle 1: Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />
Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />
Die bestehenden Siedlungsstrukturen <strong>und</strong> die<br />
wirtschaftliche Entwicklung in der Region beeinflusst<br />
die Stadt-Land Beziehungen.<br />
In allen Ballungszentren ist die Suburbanisierung<br />
ein sichtbarer Trend, begleitet von zunehmendem<br />
Verkehr, Flächenverbrauch <strong>und</strong> Aufwand<br />
für den (Wieder-)aufbau oder die Verbesserung<br />
der technischen <strong>und</strong> sozialen Infrastruktur.<br />
Auf der anderen Seite unterliegen die (dicht besiedelten)<br />
Städte gr<strong>und</strong>legenden sozio-ökonomischen<br />
Veränderungen. Die städtischen Gebieten<br />
sind am Stärksten durch die ökologischen,<br />
wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Dimensionen betroffen<br />
<strong>und</strong> die Herausforderungen denen Städte<br />
gegenüber stehen, haben erhebliche Konsequenzen<br />
für die Struktur der Bevölkerung (z.B.<br />
Migrationsströme usw.), die Lebensqualität der<br />
Stadtbevölkerung (z.B. Verkehr, Wohnungswesen,<br />
soziale Dienste usw. ), die menschliche Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />
der Städte.<br />
Demographie<br />
Bis auf einige Ausnahmen ist die Bevölkerung<br />
seit Jahrzehnten in der österreichischen <strong>und</strong> der<br />
tschechischen Grenzregion deutlich zurückgegangen.<br />
Dieser Rückgang betraf vor allem die<br />
Bevölkerung in den ländlichen Teilen der Region<br />
in der unmittelbaren Nähe zur Grenze. Erst<br />
seit den frühen 1990er Jahren ist eine Umkehr<br />
dieses Trends in vielen Gemeinden spürbar.<br />
Die wichtigsten demografischen Trends in der<br />
Grenzregion sind:<br />
• Alternde Bevölkerung<br />
• Erhöhung der Bevölkerung<br />
durch Zuwanderung<br />
• Sinkende Geburtenraten<br />
• Suburbanisierungsprozesse<br />
Die demographische Entwicklung in der tschechischen<br />
Grenzregion ist von verschiedenen Faktoren<br />
beeinflusst <strong>und</strong> ähnlich wie die der gesamten<br />
Bevölkerung in der Tschechischen Republik.<br />
Langfristig gesehen weisen die tschechischen<br />
Grenzregionen gr<strong>und</strong>sätzlich eine<br />
rückläufige Entwicklung der Bevölkerungszahl<br />
auf. Doch in den letzten Jahren ist aufgr<strong>und</strong> der<br />
Zuwanderung die Zahl der Bevölkerung in einigen<br />
Teilen (z.B. Jihočeský kraj) gestiegen.<br />
Die demografische Entwicklung in Österreich<br />
verläuft ebenso inhomogen. Während die zentralen<br />
Regionen sich sehr dynamisch entwickeln,<br />
ist der Anstieg in den Randgebieten nur schwach<br />
oder sogar negativ. Einem langfristigen Trend folgend<br />
zählen jene Regionen zu den dynamischsten,<br />
welche in der Nähe der städtischen<br />
Zentren gelegen sind oder ein sehr positives<br />
Wanderungssaldo aufweisen. Problematische<br />
Trends können in den ländlichen Teilen der Region<br />
in unmittelbarer Nähe der Grenze beobachtet<br />
werden. Aufgr<strong>und</strong> der Zuwanderung erhöhte<br />
sich die Zahl der Bürger in Wien.<br />
Die Suburbanisierungstendenzen verstärkten<br />
sich r<strong>und</strong> um städtische Ballungsräume wie<br />
Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz. Auf der anderen Seite ist<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
17
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
ein Großteil der Innenstädte mit abnehmender<br />
Bevölkerung oder einer wenig dynamischen Entwicklung<br />
konfrontiert, die umliegenden Gebiete<br />
weisen dagegen sehr hohe Wachstumsraten auf.<br />
Vor allem Regionen, in denen die Anbindung an<br />
die öffentlichen Verkehrsmittel verbessert wurde<br />
oder ein intensiver funktionaler Arbeitsmarkt<br />
vorhanden ist, waren vom außergewöhnlichen<br />
Anstieg der Bevölkerung betroffen.<br />
Was die Altersstruktur betrifft, so erscheint die<br />
Situation etwas günstiger auf der tschechischen<br />
Seite der Grenze. Der Anteil der unter 15-Jährigen<br />
beträgt 14,7% bis 20,3% in den österreichischen<br />
Regionen <strong>und</strong> 14,8% bis 16,0% in<br />
den tschechischen Grenzregionen. Der Anteil der<br />
über 65-ig Jährigen ist in den tschechischen Teilen<br />
der Grenzregion niedriger. Die höchsten Anteile<br />
werden für die nördlichen Randgebiete von<br />
Niederösterreich <strong>und</strong> Wien errechnet.<br />
2.2<br />
SOZIO-ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG –<br />
WIRTSCHAFTLICHE LEISTUNGS-<br />
FÄHIGKEIT UND ARBEITSKRÄFTE<br />
2.2.1<br />
Niveau der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung<br />
Die wirtschaftliche Struktur <strong>und</strong> Trends in der<br />
österreichisch-tschechischen Grenzregion sind<br />
gekennzeichnet durch<br />
• markante regionale Disparitäten im Wohlstandsniveau<br />
<strong>und</strong><br />
• dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />
Die Unterschiede sind offensichtlich, auf der einen<br />
Seite bestehen die Unterschiede zwischen<br />
den städtischen <strong>und</strong> den ländlichen Gebieten<br />
<strong>und</strong> auf der anderen Seite die Wohlstandsunterschiede<br />
zwischen den österreichischen <strong>und</strong><br />
den tschechischen Grenzregionen.<br />
Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />
ergibt sich aus<br />
• der Restrukturierung von Industrieunternehmen<br />
<strong>und</strong> ausländischen Investitionen vor<br />
allem in den tschechischen Grenzregionen<br />
• der Entwicklung einer neuen Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die KMU <strong>und</strong><br />
• dem wachsenden Dienstleistungssektor mit<br />
neuen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
Regionale Disparitäten<br />
Das Brutto-Regional Produkt je Einwohner in der<br />
österreichischen Grenzregion liegt bei r<strong>und</strong><br />
132% des EU-25-Durchschnitts, in der tschechischen<br />
Grenzregion beläuft es sich auf ca.<br />
62%.<br />
Während die tschechischen Grenzregionen,<br />
den nationalen Durchschnitt nicht erreichen, ist<br />
in Österreich zwischen den städtischen Ballungsgebieten<br />
<strong>und</strong> den ländlichen peripheren<br />
Regionen zu unterscheiden. Die stärkste tschechische<br />
Grenzregion ist Jihomoravský kraj mit<br />
der Stadt Brno mit einem Pro-Kopf-BIP im Jahr<br />
2003 von r<strong>und</strong> 94% des nationalen Durchschnitts.<br />
In Bezug auf das wirtschaftliche Potenzial<br />
ist der Jihomoravský kraj eine der 3 dynamischsten<br />
Regionen in der Tschechischen Republik.<br />
Einige der österreichischen Grenze Regionen gehören<br />
im nationalen Vergleich zu den schwächsten<br />
Regionen, sie erreichen nicht mehr als 70%<br />
des österreichischen Durchschnitts. Nur Wien<br />
– eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in<br />
Europa, seine umliegenden Bezirke <strong>und</strong> die<br />
Stadtregion Linz-Wels liegen deutlich über<br />
diesem Niveau.<br />
Ein Blick auf die Entwicklung des Pro-Kopf-BIP<br />
zeigt, dass die tschechischen Regionen, ausgehend<br />
von einem sehr niedrigen Niveau, die dynamischsten<br />
in der Grenzregion sind. In den Jahren<br />
2001 – 2003 betrug die Veränderungsrate<br />
10,9% in der tschechischen Grenzregion, angeführt<br />
durch den Jihomoravský kraj <strong>und</strong> 3,0%<br />
für die österreichischen Regionen mit einer besseren<br />
Entwicklung in den zentral gelegenen <strong>und</strong><br />
städtischen Regionen als in den ländlichen<br />
Gebieten.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
BIP (PPS) je Einwohner 2001-2003<br />
(Veränderung in% )<br />
2.2.2<br />
Wirtschaftsstruktur<br />
Die wirtschaftliche Struktur der österreichischtschechischen<br />
Grenzregion ist gekennzeichnet<br />
durch:<br />
• Eine stärkere Ausrichtung auf die Landwirtschaft<br />
als im jeweiligen nationalen Durchschnitt<br />
(in den ländlichen Gebieten).<br />
• Hohe Anteile des sek<strong>und</strong>ären Sektors:<br />
traditionelle Sektoren <strong>und</strong> eine dynamische<br />
industrielle Entwicklung in der Technologie<br />
<strong>und</strong> Innovationsorientierten Branchen in<br />
BIP (PPS) je Einwohner 2003<br />
(Index EU25=100)<br />
einigen Regionen (insbesondere im tschechischen<br />
Teil der Grenzregion, ausgelöst<br />
durch ausländische Direktinvestitionen)<br />
• Einige (Sektorale) Kooperationsaktivitäten<br />
zur Unterstützung von neuen Produkten <strong>und</strong><br />
neuen Verfahren <strong>und</strong> um neue Märkte zu eröffnen<br />
(z.B. sektorale Cluster, gemeinsame<br />
Marketing-Aktivitäten etc.)<br />
• Der tertiäre Sektor expandiert, ist aber - mit<br />
Ausnahme der städtischen Regionen – immer<br />
noch deutlich unterentwickelt auf beiden<br />
Seiten.<br />
Regionale Einheit Wertschöpfung Anteil an der Bruttowertschöpfung in%<br />
Bruttowertschöpfung<br />
Produktion von<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
Landwirtschafleistungen<br />
Dienst-<br />
2003 gesamt<br />
physischen Gütern<br />
Nuts III Region In Mio. EUR Gesamt Bauwesen Gesamt Tourismus<br />
Grenzregion – Ö 102.939 1,7 26,4 – 71,9 –<br />
Grenzregion – CR 14.874 5,2 39,9 – 55,0 –<br />
Grenzregion – gesamt 117.813 2,1 28,1 – 69,8 –<br />
Grenzregion ohne Wien 61.237 3,9 38,6 – 57,5 –<br />
Österreich (gesamt) 204.285 1,9 30,1 7,7 68,0 4,5<br />
Tschechische Republik (gesamt) 73.764 3,0 37,3 7,0 59,6 2,0<br />
Tabelle 2: Wirtschaftsstruktur<br />
Quelle: Eurostat<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
19
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors<br />
in der gesamten Grenzregion liegt bei 2%, mit<br />
deutlichen Unterschieden zwischen dem tschechischen<br />
(5,2%) <strong>und</strong> österreichischen Teil<br />
(1,7%). Dennoch spielt die Landwirtschaft eine<br />
wichtige Rolle, auf beiden Seiten der Grenze. Die<br />
höchsten Anteile an der Bruttowertschöpfung<br />
in diesem Sektor werden für Jihočeský kraj, Kraj<br />
Vysočina <strong>und</strong> Weinviertel, Waldviertel <strong>und</strong><br />
Mühlviertel verzeichnet.<br />
Die regionale Wirtschaftsstruktur der Grenzregion<br />
ist gemessen am Anteil der Brutto-Wertschöpfung<br />
zu einem großen Teil durch den sek<strong>und</strong>ären<br />
Sektor geprägt. Für die Grenzregion<br />
als Ganzes liegt der Anteil der Bruttowertschöpfung<br />
bei r<strong>und</strong> 28%, während die Dominanz<br />
des Produktions-Sektors im tschechischen Teil<br />
sehr viel höher ist als im österreichischen Teil.<br />
Die Struktur des Produktions-Sektor zeigt vor allem<br />
in den ländlichen Gebieten eine hohe<br />
Konzentration im Bereich der traditionellen<br />
Leichtproduktion wie der Nahrungsmittelindustrie<br />
<strong>und</strong> die Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie,<br />
sowie der Leder-, Glas-, Stein- <strong>und</strong> Holzverarbeitung.<br />
Hier bleibt die industrielle Produktion<br />
auf nur wenige Standorte beschränkt, die in der<br />
Regel relativ weit von den jeweiligen nationalen<br />
wirtschaftlichen Zentren gelegen sind. Die<br />
stärker auf Technologie <strong>und</strong> Innovation ausgerichteten<br />
Branchen, zum Beispiel in der Herstellung<br />
von Maschinen, die Biotechnologie, die<br />
Fahrzeugindustrie, die Elektronikbranche, Umwelttechnologien,<br />
Steuerungs- <strong>und</strong> Automatisierungssysteme,<br />
Informationstechnologien <strong>und</strong><br />
Mikroelektronik in High-Tech-Produkten, Elektromechanik<br />
<strong>und</strong> -technik liegen in den städtischen<br />
Gebieten <strong>und</strong>/oder in einigen der traditionellen<br />
industriellen Zentren.<br />
Der industrielle Sektor in der gesamten Region<br />
hat bemerkenswerte strukturelle Veränderungen<br />
in den letzten Jahren durchlaufen. Im Zuge<br />
der aktiven Standortpolitik <strong>und</strong> einer umfassenden<br />
Innovations- <strong>und</strong> Technologie-Kampagne,<br />
wurden nicht nur die bestehenden Strukturen<br />
modernisiert <strong>und</strong> gestärkt, aber auch neue<br />
Aktivitätsbereiche entwickelt <strong>und</strong> finanziert.<br />
Die Struktur der Unternehmen des sek<strong>und</strong>ären<br />
Sektors in der Grenzregion ist sehr unterschiedlich<br />
<strong>und</strong> hängt in der Regel von der industriellen<br />
Tradition der Region <strong>und</strong>/oder der<br />
vorrangigen sektroalen Ausrichtung ab. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
ist die Größe der Unternehmen in den<br />
tschechischen Regionen größer als auf der<br />
österreichischen Seite. Unternehmen mit mehr<br />
als 500 Mitarbeitern dominieren in Branchen wie<br />
der Eisen- <strong>und</strong> Stahlindustrie, Chemie / Öl / Gas,<br />
teilweise im Fahrzeug- <strong>und</strong> Automobil-Sektor,<br />
der Textil- <strong>und</strong> Leder- <strong>und</strong> Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie.<br />
Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen mit unterdurchschnittlicher<br />
Produktivität (mit wenigen<br />
Ausnahmen) <strong>und</strong> einem eher niedrigen Niveau<br />
der Technik dominieren. Branchen wie die<br />
Holzverarbeitung, die Metallverarbeitung, die<br />
Elektronik oder teilweise hoch spezialisierte Unternehmen<br />
oder solche, die als Subunternehmer<br />
arbeiten werden von KMUs dominiert.<br />
In einigen Teilen der Regionen spielt der Energiesektor<br />
eine wichtige Rolle für die regionale<br />
Wirtschaft. Doch die Struktur der Energieerzeugung<br />
unterscheidet sich auf beiden Seiten<br />
der Grenze. Österreich ist reich an Wasser-Ressourcen,<br />
daher wird Strom in einem hohen Maße<br />
aus Wasserkraft erzeugt. In der Tschechischen<br />
Republik ist auch die Kernkraft wichtig. In der<br />
letzten Zeit sind auf beiden Seiten die Aktivitäten<br />
im Bereich der erneuerbaren (ökologischen)<br />
Energie deutlich gestiegen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
natürlichen Ressourcen (z.B. Holz, Brennstoff-<br />
Holz <strong>und</strong> Holzabfällen, Getreide, Stroh, Stroh von<br />
Ölpflanzen, Wind usw.) ist die Region prädestiniert<br />
für die Produktion von erneuerbaren<br />
Energien. Es gibt auch sehr gute Bedingungen<br />
für die Nutzung der Sonnenenergie. Auf beiden<br />
Seiten gibt es Bestrebungen zur Verstärkung der<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten im Hinblick<br />
auf die Erhöhung des Anteils der Produzenten<br />
erneuerbarer Energie, in den nächsten<br />
Jahren – um die Standards der EU zu erreichen.<br />
Biomasse-Energie wird derzeit nur wenig genutzt,<br />
obwohl es das größte Potenzial in der Re-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
gion hat. Die umfassendere Nutzung von Biomasse<br />
in der Energieerzeugung bietet auch für<br />
die Landwirtschaft wichtige Perspektiven im<br />
Hinblick auf die regionale Entwicklung <strong>und</strong> die<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen; <strong>und</strong> wenn F&E ist<br />
ausreichend unterstützt werden, kann dies<br />
auch Impulse für die Entwicklung neuer <strong>und</strong> innovativer<br />
Technologien auslösen.<br />
In Bezug auf die Bruttowertschöpfung ist der<br />
Dienstleistungssektor nicht nur in einigen Teilen<br />
der Grenzregion sehr wichtig, sondern<br />
auch der sich am dynamischsten entwickelnde<br />
Sektor. Insgesamt beträgt der Anteil des tertiären<br />
Sektors ca. 70% der gesamten Brutto-Wertschöpfung,<br />
wobei deutliche Unterschiede zwischen<br />
dem tschechischen Teil (55%) <strong>und</strong> österreichischen<br />
Teil (72%) der Grenzregion bestehen,<br />
obwohl in den letzten Jahren ein intensiver<br />
Aufholprozess in der Tschechischen Republik<br />
stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />
Der Dienstleistungssektor konzentriert sich<br />
sehr stark in den städtischen Gebieten <strong>und</strong> ist<br />
in den ländlichen Teil der Region eher unterrepräsentiert.<br />
Vor allem im tschechischen Teil gibt<br />
es immer noch erhebliche Mängel auf der Ebene<br />
der kleinen Städte <strong>und</strong> Dörfer. In der gesamten<br />
Region entwickelte sich dieser Sektor<br />
in der Vergangenheit am Besten, die Zahl der<br />
Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft <strong>und</strong> im öffentlichen<br />
Sektor stieg in allen Teilen der Region.<br />
In den tschechischen Regionen wurden durch<br />
die Ansiedlung von Unternehmen durch die Initiative<br />
von privaten Investoren <strong>und</strong> Gründern<br />
(Catering, Friseure, Gewerbebetriebe <strong>und</strong> ähnliche<br />
Aktivitäten) neue Arbeitsplätze geschaffen<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung gefördert.<br />
In Österreich kann im Bereich der sozialen<br />
Dienstleistungen, des Tourismus, des Handels<br />
<strong>und</strong> der unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />
eine dynamische Entwicklung beobachtet<br />
werden.<br />
Mit Ausnahme von einigen sozialen <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Diensten (z.B. Ges<strong>und</strong>heitswesen, Verwaltung<br />
usw.) wird der tertiäre Sektor von KMU<br />
dominiert. In den meisten Fällen übersteigt die<br />
durchschnittliche Größe eines Unternehmens<br />
nicht mehr als 20 Mitarbeiter. Speziell für diese<br />
Unternehmen ist der Zugang zu neuen<br />
Technologien <strong>und</strong> zu den Ergebnissen von Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung nicht sehr einfach. Aber<br />
auch die Kooperationsaktivitäten <strong>und</strong> -intensitäten<br />
sind auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />
Um die genannten Aktivitäten zu intensivieren,<br />
könnte die Schaffung von entsprechenden<br />
(grenzüberschreitenden) Unterstützungsstrukturen<br />
eine nützliche Plattform bieten.<br />
Insbesondere der Tourismus beinhaltet ein erhebliches<br />
Potenzial für die Entwicklung auf beiden<br />
Seiten der Grenze <strong>und</strong> wird zu einem neuen<br />
wirtschaftlichen Kernbereich für einige<br />
ländliche Regionen mit dem größten Zuwachs<br />
an regionalwirtschaftlichen Aktivitäten. Die<br />
touristische Infrastruktur <strong>und</strong> die angebotenen<br />
Dienstleistungen sind in den verschiedenen Teilen<br />
der Region in einem sehr unterschiedlichen<br />
Ausmaß entwickelt.<br />
Folgende herausragende strukturelle Unterschiede<br />
sind festzustellen:<br />
• Hohe regionale <strong>und</strong>/oder regionale Konzentration<br />
des Tourismus (Städte, Kurorte, der<br />
Sommersaison)<br />
• Unterschiede in der Quantität <strong>und</strong> Qualität des<br />
touristischen Angebots (städtisch-ländliche<br />
Gebiete, Regionen mit hoher Tourismus<br />
Intensität – weniger entwickelte Regionen)<br />
• Fehlendes grenzüberschreitendes Destinationsmarketing<br />
<strong>und</strong> -management<br />
Es gibt zwei sichtbare Trends in der Entwicklung<br />
der Tourismussektors in der Region, die sich im<br />
Laufe der Jahre abzeichneten. Der allgemeine<br />
Trend orientiert sich am Tourismus in den<br />
„städtischen“ Gebieten mit einem hohen Anteil<br />
an ausländischen Touristen. Auf der anderen Seite<br />
gibt es Destinationen mit einem starken Fokus<br />
auf Erholungs-, Ausflugs-, Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />
<strong>und</strong> Kultur, dieser spielt im Bereich<br />
des heimischen Tourismus in den ländlichen Regionen<br />
eine wichtige Rolle.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
21
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Im Berichtszeitraum 2004/2005 wurden r<strong>und</strong><br />
23 Mio. Übernachtungen in der gesamten Region<br />
registriert, über 70% für den österreichischen<br />
Teil – angeführt durch Wien – <strong>und</strong> 30%<br />
für die tschechische Grenzregion. Auf österreichischer<br />
Seite entspricht der Anteil der<br />
Übernachtungen etwa 15% des nationalen<br />
Anteils, auf tschechischer Seite etwa 17%. Generell<br />
dominiert der Sommertourismus, wobei<br />
in einigen (Berg-)Regionen in Österreich die Wintersaison<br />
viel bedeutender ist als im tschechischen<br />
Teil der Grenzregion. Eine hohe Konzentration<br />
der Übernachtungen kann in den<br />
Städten beobachtet werden, welche sich auf<br />
Kultur- <strong>und</strong> Konferenztourismus mit einem<br />
hohen Anteil an ausländischen Gästen konzentriert.<br />
Die ländlichen Regionen sind auf Erholungs-,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wellnesstourismus,<br />
Tagesausflüge, Kultur <strong>und</strong> Natur, sowie<br />
Sport spezialisiert. In diesen Bereichen ist die<br />
saisonale Abhängigkeit ist sehr hoch.<br />
Die Qualität der Unterkünfte <strong>und</strong> des touristischen<br />
Angebots ist in den Städten sehr viel höher.<br />
In den ländlichen Regionen entspricht die<br />
Anzahl <strong>und</strong> die Qualität der Unterkunft <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen nicht den internationalen<br />
Standards.<br />
Auf beiden Seiten der Grenze sind lokale, regionale<br />
<strong>und</strong> nationale Institutionen für die Bewertung<br />
<strong>und</strong> Vermarktung des touristischen Angebots<br />
verantwortlich. Marketingstrategien<br />
konzentrieren sich auf zwei unterschiedliche Bereiche.<br />
Eine Strategie stützt sich auf die spezialisierten<br />
Angebotsthemen (z.B. Kulturerbe,<br />
Wellness, Kultur, Konferenzwesen, Freizeit, Natur<br />
usw.) <strong>und</strong> die lokalen Sehenswürdigkeiten<br />
<strong>und</strong> die sog. „Unique Selling Position - USP“ (Nationalpark,<br />
UNESCO Kultur- <strong>und</strong>/oder Naturerbe<br />
usw.). Die andere Strategie ist auf eine überregionale<br />
Ebene ausgerichtet um überregionale<br />
Angebotspakete zu entwickeln <strong>und</strong> so den<br />
Marktradius zu erweitern <strong>und</strong> mehr/neue (nationale<br />
<strong>und</strong> internationale) Gäste zu erreichen.<br />
Für die Grenzregion liegen die identifizierten<br />
Potenziale des Tourismus in den Bereichen<br />
• Entwicklung von innovativen touristischen<br />
Aktivitätsfeldern <strong>und</strong> die strategische Zusammenarbeit<br />
im Tourismus<br />
• Weiterführung der erfolgreichen Aktivitäten<br />
• Optimierung der touristischen Infrastruktur<br />
• Bereitstellung von innovativen <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen<br />
Produkten im Einklang mit<br />
dem Markt<br />
• Produkte <strong>und</strong> Programme auf neue K<strong>und</strong>en<br />
abstimmen<br />
Bedeutung der KMUs<br />
Es gibt in einigen Teilen der Region viele große<br />
internationale Unternehmen, dennoch spielen<br />
die (nationalen <strong>und</strong> regionalen) KMUs nach<br />
wie vor eine zentrale Rolle in allen Branchen, sowohl<br />
in Bezug auf die Beschäftigung als auch in<br />
Bezug auf die Stabilität <strong>und</strong> die weitere Entwicklung<br />
der regionalen Wirtschaft. Die strukturellen<br />
Veränderungen waren in den letzten<br />
Jahren von einer wachsenden Zahl von kleinen<br />
<strong>und</strong> mittleren Unternehmen begleitet. In der<br />
tschechischen Grenzregion bilden diese Un-<br />
Regionale Einheit<br />
Anzahl der Nächtigungen<br />
Nuts III Region<br />
Berichtszeitraum 2004/05 (Ö)/2004 (CR)<br />
Grenzregion – Ö 15.856.598<br />
Grenzregion – CR 7.100.798<br />
Grenzregion – gesamt 22.957.396<br />
Grenzregion ohne Wien 14.281.955<br />
Österreich (gesamt) 118.773.422<br />
Tschechische Republik (gesamt) 40.781.000<br />
Tabelle 3: Übernachtungen (keine harmonisierten Daten verfügbar)<br />
Quelle: Nationale Statistiken
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
ternehmen, sowie Gründungen welche hauptsächlich<br />
durch ausländische Investoren erfolgten,<br />
nicht nur die Gr<strong>und</strong>lage für wirtschaftliches<br />
Wachstum in vielen Regionen, sondern tragen<br />
auch zu Veränderungen in den Arbeitsbedingungen<br />
<strong>und</strong> Einkommen <strong>und</strong> damit zum Trend<br />
der Segmentierung der Regionalen Arbeitsmärkte<br />
bei.<br />
Basierend auf einer breiten produktionsorientierten<br />
Dienstleistungsindustrie, haben die Behörden<br />
auf beiden Seiten der Grenze versucht,<br />
die Errichtung <strong>und</strong> den Ausbau der gewerblichen<br />
<strong>und</strong> industriellen Zentren, sowie Innovations<strong>und</strong><br />
Technologiezentren an einer Reihe von<br />
Standorten zu fördern. Diese Initiativen zielen<br />
auf die Steigerung der Attraktivität der Region<br />
als Handels- <strong>und</strong> Industriestandort ab. Außerdem<br />
unterstützen sie die Erweiterung der bestehenden<br />
Unternehmen, sowie die Gründung<br />
von neuen Unternehmen in den jeweiligen<br />
Bereichen.<br />
2.2.3<br />
Arbeitsmarkt<br />
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der<br />
Grenzregion ist durch die strukturellen Veränderungen<br />
der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> die<br />
quantitative <strong>und</strong> qualitative Versorgung der Arbeitskräfte<br />
<strong>und</strong> Arbeitsplätze gekennzeichnet<br />
<strong>und</strong> kann wie folgt charakterisiert werden:<br />
• Hohe Konzentration von Arbeitsplätzen in den<br />
städtischen Gebieten <strong>und</strong> fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in den ländlichen<br />
Regionen<br />
• Intensive intraregionale <strong>und</strong> zunehmende<br />
grenzüberschreitende Pendlerverflechtungen<br />
• Ausgeprägte Unterschiede in der Lohnhöhe<br />
• Zunehmende Arbeitslosigkeit, hoher Anteil der<br />
arbeitslosen Personen mit problematischen<br />
Hintergr<strong>und</strong> (z.B. Langzeitarbeitslose, geringe<br />
Qualifikation etc.)<br />
Im Einklang mit der wirtschaftlichen Struktur<br />
<strong>und</strong> Entwicklung, ist der Arbeitsmarkte, durch<br />
laufende Veränderungen gekennzeichnet. Diese<br />
Veränderungen führten zu einem deutlichen<br />
Rückgang der Beschäftigung im sek<strong>und</strong>ären Sektor<br />
<strong>und</strong> in der Landwirtschaft, während die Beschäftigung<br />
im tertiären Sektor erheblich angestiegen<br />
ist. In der gesamten Grenzregion arbeiten<br />
ca. 3,0 Mio. Beschäftigte.<br />
Im Zeitraum 1999-2003 ist die Zahl der (unselbständig)<br />
erwerbstätigen Personen in etwa<br />
gleich geblieben, wobei leicht positiven Veränderungen<br />
in Österreich <strong>und</strong> die leicht negative<br />
Raten im tschechischen Teil des Programmgebiets<br />
ausgeglichen haben.<br />
In Bezug auf die Beschäftigung ist der Dienstleistungssektor<br />
der dynamischste Sektor <strong>und</strong> in<br />
den meisten Teilen der Region beeinflusst die<br />
Zunahme der Arbeitsplätze im tertiären Sektor<br />
die Anzahl der Beschäftigten (quantitativ) <strong>und</strong><br />
die Struktur der Beschäftigten (Qualität) in einem<br />
sehr hohen Ausmaß. Wichtige zu erwähnende<br />
Faktoren sind z.B. die steigende Zahl der<br />
erwerbstätigen Frauen, der zunehmende Anteil<br />
der Teilzeitbeschäftigten, der Ausbau der Arbeitsplätze<br />
mit niedriger Qualifikation auf der<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Regionale Einheit<br />
unselbständig Beschäftigte<br />
Nuts III Region Absolut (2003) Veränderung in % 1999-2003<br />
Grenzregion – Ö 1.961.200 1,6<br />
Grenzregion – CR 1.052.500 -0,4<br />
Grenzregion – gesamt 3.013.700 0,8<br />
Grenzregion ohne Wien 2.127.000 0,9<br />
Österreich (gesamt) 4.145.500 1,5<br />
Tschechische Republik (gesamt) 4.845.030 0,1<br />
Tabelle 4: Beschäftigung in der Grenzregion<br />
Quelle: Eurostat<br />
23
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
einen Seite <strong>und</strong> die steigenden Qualifikationen<br />
auf der anderen Seite, die problematischen Entwicklungen<br />
in einigen Branchen im sek<strong>und</strong>ären<br />
Sektor welche die älteren Arbeitnehmer, Arbeitnehmer<br />
mit einem geringen Maß an Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Mobilität, unzureichende Qualifikationen,<br />
usw. betreffen.<br />
Die städtischen Agglomerationen sind die Arbeitsmarktzentren<br />
in der Region, in Österreich<br />
sind dies Wien <strong>und</strong> die Region Linz-Wels, in der<br />
tschechischen Grenzregion Brünn <strong>und</strong> die anderen<br />
mittelgroßen Städte. Für die Menschen<br />
in den ländlichen Gebieten liegen diese Zentren<br />
in den bevorzugten Pendeleinzugsbereichen. Ein<br />
breites Angebot an Arbeitsplätzen <strong>und</strong> gut<br />
ausgestattete Verkehrsinfrastruktur sind die<br />
gr<strong>und</strong>legenden Faktoren für die Intensivierung<br />
der Pendlerströme.<br />
Grenzüberschreitende<br />
wirtschaftliche Verflechtungen<br />
In den letzten Jahren intensivierten sich nicht<br />
nur die inner-regionalen Pendlerbeziehungen,<br />
auch die grenzüberschreitenden Beziehungen<br />
wurden verstärkt. In den Grenzregionen folgt die<br />
Entwicklung des grenzübergreifenden Arbeitsmarktes<br />
bestimmten Regeln. Die Ausrichtung der<br />
Pendelbewegungen <strong>und</strong> der Arbeitsmigration<br />
wird durch Faktoren wie<br />
• Regionale wirtschaftliche Strukturen auf beiden<br />
Seiten der Grenze<br />
• Quantitative <strong>und</strong> qualitative Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> die Arbeitslosensituation<br />
• Höhe der Löhne <strong>und</strong> Preise<br />
• Verkehrseinrichtungen, Infrastruktur <strong>und</strong><br />
Erreichbarkeit<br />
• Sprachkenntnisse bestimmt.<br />
Während der letzten 10 Jahre gewannen die<br />
grenzüberschreitenden Arbeitsmarktbeziehungen<br />
in der Grenzregion eine völlig neue Qualität.<br />
Seit 1990 bestehen wieder österreichisch-tschechische<br />
Beziehungen im Bereich des<br />
Arbeitsmarktes, <strong>und</strong> zwar vor allem aus den<br />
tschechischen Regionen nach Österreich entweder<br />
in Form von grenzüberschreitender Arbeitsmigration<br />
oder grenzüberschreitenden<br />
Pendelbewegungen. Das typische Kennzeichen<br />
des regionalen Arbeitsmarktes ist eine einseitig<br />
ausgerichtete Wirtschaftsmigration <strong>und</strong><br />
Pendelbewegung. Arbeitnehmer aus der Tschechischen<br />
Republik nützen die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in den nahe gelegenen österreichischen<br />
Regionen, in Branchen wie dem Bau,<br />
dem Tourismus, den sozialen <strong>und</strong> privaten<br />
Dienstleistungen, sowie der Landwirtschaft<br />
<strong>und</strong> der Forstwirtschaft.<br />
Obwohl es der EU-Beitritt im Mai 2004 den Bürgern<br />
der Tschechischen Republik erlaubte in<br />
Westeuropäischen Arbeitsmarkt ohne gesonderte<br />
Arbeitserlaubnis einzutreten, wurden in<br />
Österreich <strong>und</strong> anderen EU-15 Mitgliedsstaaten<br />
Übergangsbestimmungen zur Freizügigkeit der<br />
Arbeitnehmer von bis zu 7 Jahren (2 +3 + 2 Jahre)<br />
eingeführt, welche vor allem den bilateralen<br />
Arbeitsmarkt betreffen.<br />
Qualifikation der Arbeitskräfte<br />
Die Arbeitskräfte der Grenzregion sind gut<br />
ausgebildet. Der Anteil der erwerbstätigen<br />
Personen mit weiterführendem oder berufsbildendem<br />
Schulabschluss beträgt in der Tschechischen<br />
Republik über 80% <strong>und</strong> in Österreich<br />
64%. In Bezug auf Personen mit Hochschulabschluss<br />
liegt der Anteil in Österreich bei 19% <strong>und</strong><br />
in der Tschechischen Republik bei 14%. Große<br />
Unterschiede lassen sich in den verschiedenen<br />
Altersgruppen, zwischen männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />
Arbeitskräften auf der einen Seite <strong>und</strong> deren<br />
regionale Verteilung auf der anderen Seite<br />
feststellen.<br />
• In der Regel sind junge Arbeitnehmer besser<br />
ausgebildet <strong>und</strong> zeigen eine hohe Mobilität im<br />
Hinblick auf die Qualifikation <strong>und</strong> ihren Arbeitsort,<br />
ältere Arbeitnehmer mit spezifischen<br />
(z.B. technischen) Fähigkeiten weisen<br />
diese Merkmale oft nicht auf<br />
• Vor allem in Österreich ist das Niveau der Ausbildung<br />
der weiblichen Beschäftigten deutlich<br />
niedriger als das Niveau der Ausbildung der<br />
männlichen Beschäftigten.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
• Obwohl insgesamt das Qualifikationsniveau<br />
steigt, gibt es deutliche regionale Unterschiede.<br />
Das Niveau der Qualifikation (z.B. gemessen<br />
an der Zahl der Universitätsabsolventen)<br />
ist in den städtischen Gebieten deutlich<br />
höher als in den ländlichen Gebieten. Der<br />
Anteil von qualifizierten Spezialisten mit (höheren)<br />
sek<strong>und</strong>ärer Bildung liegt in den industrialisierten<br />
Regionen über dem Durchschnitt.<br />
Das niedrigste Ausbildungsniveau<br />
besteht in den Regionen mit einem sehr hohen<br />
Anteil der Landwirtschaft.<br />
Lohnniveau<br />
Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />
weist erhebliche Unterschiede im Lohn- <strong>und</strong> Produktivitätsniveau<br />
im nationalen <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />
Kontext auf. Während in<br />
Österreich die unmittelbare Grenzregion durch<br />
niedrige Löhne charakterisiert ist, gilt dies auf<br />
tschechischer Seite jedoch nur für einige Teile<br />
der Grenzregion. Arbeitsplätze mit im Vergleich<br />
zum nationalen Durchschnitt höheren<br />
Löhnen sind vor allem in den tschechischen<br />
Städten zu finden. Zwischen Österreich <strong>und</strong> der<br />
Tschechischen Republik besteht im grenzüberschreitenden<br />
Vergleich ein Lohngefälle von<br />
4:1.<br />
Arbeitslosigkeit<br />
Innerhalb der Grenzregion wird der Unterschied<br />
in der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Dynamik<br />
zwischen den Regionen, sowie den demographischen<br />
Zahlen durch das Niveau der Arbeitslosigkeit<br />
abgebildet.<br />
Je höher der Anteil der Sektoren mit strukturellen<br />
Problemen, desto geringer ist das Qualifikationsniveau<br />
der Bevölkerung <strong>und</strong> desto<br />
höher sind die Arbeitslosenquoten. Die Situation<br />
auf dem Arbeitsmarkt ist im westlichen<br />
Teil der Grenzregion viel besser als im östlichen<br />
Teil.<br />
Im Jahr 2005 betrug die Zahl der arbeitslosen<br />
Personen in der österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion 200.600 Personen. Im Zeitraum<br />
2001-2005 wuchs die Zahl der Arbeitslosen vor<br />
allem als Folge der zunehmenden Zahl der arbeitslos<br />
gemeldeten Personen auf der österreichischen<br />
Seite. Auf der tschechischen Seite<br />
ist die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gesunken.<br />
Generell ist die Struktur der Arbeitslosigkeit eher<br />
ungünstig, ein hoher Anteil der Arbeitslosen ist<br />
über 50 Jahre alt, oder wenig qualifiziert <strong>und</strong><br />
sind Arbeitskräfte des verarbeitenden Gewerbes<br />
oder aus dem primären Sektor. Sie sind Langzeitarbeitslose,<br />
viele von ihnen gehören zu<br />
den Problemgruppen am Arbeitsmarkt mit sozial<br />
<strong>und</strong> geographisch begrenzter Mobilität.<br />
2.2.4<br />
Regionales Innovationssystem –<br />
Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Bildung<br />
Die Systeme der schulischen Bildung unterscheiden<br />
sich kaum. Im Gr<strong>und</strong>e haben beide<br />
Länder allgemein bildende höhere Schulen,<br />
technische <strong>und</strong> wirtschaftliche höheren Schulen,<br />
sowie Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten.<br />
Für das Programmgebiet bestehen die wichtigsten<br />
Herausforderungen im Bereich der Bildung<br />
in:<br />
• Der Anpassung an die Anforderungen der regionalen/internationalen<br />
Wirtschaft (mehr<br />
Interesse für die technische Ausbildung <strong>und</strong><br />
Hochschulstudien – v.a. Frauen)<br />
• Den demographischen Trends – Rückgang<br />
der Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in den<br />
ländlichen/peripheren Regionen mit Auswirkungen<br />
auf die Infrastruktur <strong>und</strong> die Qualität<br />
der Bildung<br />
• Der Integration der Bevölkerung in lebenslange<br />
Lernprozesse<br />
• Der Vertiefung der Kenntnisse über die Unterschiede<br />
im Bildungssystem <strong>und</strong> Ausgangspunkte<br />
der Harmonisierung zu finden<br />
• Der Stärkung <strong>und</strong> dem Ausbau des Systems<br />
der Anerkennung von Ausbildungszertifikaten,<br />
Lehrlings-, Fachhochschul- <strong>und</strong> Universitätsabschlüssen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
25
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Allgemein ist das Niveau der Bildung in den österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregionen hoch,<br />
während es aber gr<strong>und</strong>sätzliche Unterschiede<br />
zwischen den Städten <strong>und</strong> den ländlichen Gebieten<br />
gibt. Die höchsten Anteile der Bevölkerung<br />
mit tertiärem Bildungsabschluss wird für<br />
die städtischen Agglomerationen verzeichnet<br />
<strong>und</strong> der niedrigste für die Gebiete mit einer hohen<br />
Konzentration des Agrarsektors. Besonders<br />
die stark industrialisierten Regionen weisen höhere<br />
Anteile – das bedeutet über dem nationalen<br />
Durchschnitt – von Personen mit einem Abschluss<br />
einer höheren Schule (Facharbeiter) auf.<br />
Das Bildungsniveau der Frauen ist deutlich<br />
niedriger als das Niveau der Männer, aber in den<br />
letzten Jahrzehnten hat ein intensiver Aufholprozess<br />
stattgef<strong>und</strong>en.<br />
Das Bildungsniveau der Frauen erhöhte sich<br />
nachweislich, die steigenden Besucherzahlen<br />
<strong>und</strong> Hochschulabsolventen in den höheren<br />
Schulen <strong>und</strong> Universitäten sind eindeutige Indikatoren<br />
dafür. Trotz dieser Entwicklung folgt<br />
die Konzentration auf spezifische Bereiche der<br />
Bildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen oder<br />
Studienzweige einer traditionell männlich/weiblichen<br />
Orientierung. Während Frauen stärker auf<br />
Sozial- <strong>und</strong> Kommunikationsthemen ausgerichtet<br />
sind, entscheiden die Männer sich eher<br />
für technische Kurse <strong>und</strong> Arbeitsplätze.<br />
Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />
gut mit Bildungsinfrastruktur ausgestattet. Die<br />
Universitäten in Wien, Linz, Krems <strong>und</strong> in Brno<br />
<strong>und</strong> Česke Budejovice bieten eine breite Palette<br />
von Studien in den Sozial-, Geistes-, Natur- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftswissenschaften sowie technischen<br />
<strong>und</strong> medizinischen Bereichen an; eine Fakultät<br />
für Betriebswirtschaft wurde im Jindřichuv<br />
Hradec gegründet. Höhere berufliche Bildungseinrichtungen<br />
(Hochschulen, Fachhochschulen)<br />
sind vor allem in den großen Städten<br />
zu finden. Auf Ebene der sek<strong>und</strong>ären Bildung<br />
(Maturaniveau) bieten beide Systeme eine Reihe<br />
von technischen <strong>und</strong> kaufmännischen Schulen<br />
<strong>und</strong> Schulen für soziale Angelegenheiten.<br />
Sprache <strong>und</strong> kulturelle Erfahrung –<br />
ein entscheidender Faktor für die<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
Abgesehen von den technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Fähigkeiten, sind das Lernen der<br />
Sprache <strong>und</strong> damit der Einblick in eine andere<br />
Kultur eines der wichtigsten Themen für die weitere<br />
Entwicklung der Grenzregion <strong>und</strong> der Entwicklung<br />
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />
In den letzten Jahren haben verschiedene<br />
Institutionen (Schulen, private Organisationen)<br />
spezielle Sprachkurse für Kinder,<br />
Schüler, Erwachsene, für die KMU, usw. angeboten.<br />
Die Zahl der Sek<strong>und</strong>ar- <strong>und</strong> höheren<br />
Schulen <strong>und</strong> Hochschulen, in denen die tschechische<br />
oder deutsche Sprache Teil des offiziellen<br />
Lehrplans ist, wächst auf beiden Seiten<br />
der Grenze. Weitere Aktivitäten in diesem Zusammenhang<br />
sind die Sommerschulen <strong>und</strong> -kurse,<br />
die Ausweitung der Sprachkurse in den darauf<br />
spezialisierten Fakultäten, die Produktion<br />
von Lernmaterial (Wörterbücher, CDs usw.), usw.<br />
Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung<br />
Die Forschungskapazitäten sind in allen Regionen,<br />
aufgr<strong>und</strong> der Existenz von verschiedenen<br />
Universitäten <strong>und</strong> der Größe der regionalen Akteure<br />
in den Bereichen Innovation, Forschung<br />
<strong>und</strong> Entwicklung (Unternehmen, Forschungs<strong>und</strong><br />
Innovationszentren, Institutionen, Organisationen,<br />
usw.) unterschiedlich ausgeprägt. In<br />
der Regel ist die Region gut ausgestattet mit Einrichtungen<br />
vor allem in den städtischen Gebieten,<br />
zudem hat die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
hier eine lange Tradition. Die Herausforderung<br />
besteht nun in der Übertragung<br />
des vorhandenen Know-hows zu den regionalen<br />
Akteuren, Unternehmen <strong>und</strong> in der Erleichterung<br />
von Spin-offs (Ausgründungen) aus<br />
Hochschulen <strong>und</strong> von technologiebasierten<br />
Unternehmensgründungen in der grenzüberschreitenden<br />
Region.<br />
In beiden Ländern wurde die Entwicklung der<br />
Kapazitäten im Bereich der Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung als hohe (Wirtschafts-)politische
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Priorität ausgewiesen. Zukunftsstrategien wurden<br />
im Bereich der Technologie- <strong>und</strong> Innovationsprogramme<br />
<strong>und</strong> in den Nationalen Rahmenplänen<br />
definiert.<br />
Die großen Städte Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz sind die<br />
wichtigsten Standorte für die Forschung Einrichtungen<br />
innerhalb der gesamten österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion. Während<br />
das Wissen im Bereich der nicht-unternehmensbezogenen<br />
Forschung weitgehend in den<br />
städtischen Gebieten konzentriert ist <strong>und</strong> dort<br />
hauptsächlich angewendet wird oder sogar<br />
zwingend damit verb<strong>und</strong>en ist, passt sich die private<br />
industriell ausgerichtete Forschung (Unternehmen,<br />
private Institutionen) stärker an die<br />
geografische Lage <strong>und</strong> den wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
strukturellen Hintergr<strong>und</strong> (Konzentration von<br />
Zweigniederlassungen, die Größe der angesiedelten<br />
Unternehmen usw.) an. In den ländlichen<br />
<strong>und</strong> peripheren Regionen ist eines der Hauptprobleme<br />
der Zugang zu den (nationalen) Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> Forschungsergebnissen.<br />
Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />
Gründerzentren <strong>und</strong> ähnliche Einrichtungen dienen<br />
hier als Anlaufstelle für Technologie- <strong>und</strong><br />
Know-how-Transfer. In Österreich sind auch den<br />
(spezialisierten) „Fachhochschulen“ sehr wichtige<br />
Anbieter von Forschung für die regionalen<br />
KMUs.<br />
Wirtschaftsbezogene<br />
Infrastruktur<br />
Obwohl in den letzten zehn Jahren ein breites<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerk in einigen<br />
Teilen der Region <strong>und</strong> in einigen Branchen<br />
geschaffen werden konnte, sind weder die<br />
peripheren Teile der Grenzregion noch die dominierenden<br />
KMUs ausreichend in diese Netze<br />
integriert.<br />
Zur Stärkung der wichtigsten Standorte <strong>und</strong> um<br />
den Schwächen der peripheren Regionen <strong>und</strong><br />
der KMUs entgegenzusteuern, sind die Aktivitäten<br />
welche von Wirtschaftsagenturen, der Industrie-<br />
<strong>und</strong> der Handelskammer, den Innovations-<br />
<strong>und</strong> Technologiezentren, den Technopols<br />
etc. initiiert <strong>und</strong> betrieben werden, erste Schritte<br />
zur Intensivierung der grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten in den Bereichen Innovation <strong>und</strong><br />
Know-how-Transfer.<br />
Innovationspotenzial<br />
<strong>und</strong> Innovationspolitik<br />
In Bezug auf die Innovationsindikatoren liegt die<br />
Tschechische Republik im Mittelfeld beim Anteil<br />
der Beschäftigten in der Med-/High-Tech Produktion<br />
(als natürliche Folge von Auslandsdirektinvestitionen<br />
im Bereich der mittleren bis<br />
höheren Technologieherstellung oder den<br />
Dienstleistungen).<br />
Die Tschechische Republik liegt mehr oder weniger<br />
im EU-25-Durchschnitt in Bezug auf folgende<br />
Indikatoren: Anteil der Jugendlichen,<br />
höchster erreichter Schulabschluss, Anteil der<br />
Medium-High/High-Tech F&E, KMU basierte Innovation,<br />
Ausgaben für IKT, KMU im Bereich des<br />
nicht-technologischen Wandels <strong>und</strong> den Verkaufsanteilen<br />
von „new-to-firm“ <strong>und</strong> „not newto-market“<br />
Produkten.<br />
Am anderen Ende der Skala zeigt die Tschechische<br />
Republik eine äußerst geringe Leistung<br />
bei Indikatoren im Zusammenhang mit dem<br />
geistigen Eigentum auch wenn eine positive Entwicklung<br />
(insbesondere im Hinblick auf neue gemeinschaftliche<br />
Markten) festzustellen ist. Andere<br />
Indikatoren, wo die Tschechische Republik<br />
schlecht abschneidet sind die Aufschließung<br />
durch Breitbandnetzwerke, öffentliche Unternehmensfinanzierung,<br />
privatwirtschaftlich finanzierte<br />
universitäre F&E <strong>und</strong> Risikokapital für<br />
frühzeitige Entwicklungsphasen (was ein schon<br />
länger andauernder Mangel ist, mit einem weiterhin<br />
negativen Trend).<br />
Vor dem allgemeinen Hintergr<strong>und</strong> verbessert<br />
sich die Position der Tschechischen Republik im<br />
Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit langsam.<br />
Nach dem „Summary Innovation Index (SII)“ des<br />
European Innovation Scoreboards (EIS) aus<br />
dem Jahr 2005, befindet sich die Tschechische<br />
Republik in der Kategorie „Aufholprozess“, was<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
27
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung<br />
darstellt, als das Land als „abfallend“ eingestuft<br />
wurde. Die NUTS-II-Region Jihovýchod rangiert<br />
an Position 100 der NUTS-II-Regionen, Jihozápad<br />
an Position 138.<br />
Die erste nationale Innovationspolitikstrategie<br />
(2005-2010) wurde von der tschechischen<br />
Regierung im Juli 2005 angenommen. Die<br />
strategischen Ziele sind:<br />
• Stärkung der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung als<br />
Quelle von Innovation<br />
• Arbeitskooperationen zwischen dem öffentlichen<br />
<strong>und</strong> dem privaten Sektor<br />
• Ausreichende Humanressourcen für die<br />
Innovation<br />
• Eine bessere Leistung der Regierung <strong>und</strong><br />
des öffentlichen Dienstes in den Bereichen<br />
Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Innovation.<br />
Drei Herausforderungen wurden als repräsentative<br />
Vertreter aus einer Reihe von Herausforderungen<br />
der Tschechischen Republik im Besonderen<br />
erwähnt:<br />
• Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten<br />
<strong>und</strong> der Wirtschaft<br />
• Die Finanzierung von innovativen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Start-ups<br />
• Die geringen Patentierungsaktivitäten /<br />
schlechte Vermarktung von Forschungsergebnissen<br />
Alle drei Herausforderungen stehen im Zusammenhang<br />
mit der größten allgemeinen Herausforderung,<br />
der Tschechischen Republik:<br />
der schwachen Umsetzung von Forschungsergebnissen<br />
in den Markt (d.h. deren kommerzielle<br />
Anwendungen).<br />
Auf regionaler Ebene sind die Regionen verantwortlich<br />
für die Analyse <strong>und</strong> Bewertung ihres<br />
Entwicklungsniveaus, sie genehmigen ihre<br />
eigenen regionalen Entwicklungsprogramme,<br />
entscheiden über die Finanzierung der regionalen<br />
Entwicklungsprogramme aus ihrem eigenen<br />
Haushalt, <strong>und</strong> kooperieren mit anderen<br />
Regionen <strong>und</strong> der Zentralregierung in Gremien,<br />
die den Bereich der regionalen Entwicklung<br />
betreffen. Für Südmähren wurde eine<br />
Regionale Innovationsstrategie entwickelt. Diese<br />
Regionale Innovationsstrategie (RIS) beinhaltet<br />
eine Reihe von Maßnahmen <strong>und</strong> Submaßnahmen.<br />
Die neun Maßnahmen sind: finanzielle<br />
Mittel für die kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen,<br />
Räumlichkeiten für KMU, der Schutz<br />
des geistigen Eigentums, die Vernetzung von Akteuren,<br />
Know-how-Transfer zwischen den Hochschulen<br />
<strong>und</strong> die Bereiche des Handels-, der Beratung-,<br />
der RIS-Umsetzung, des RIS-Monitorings<br />
<strong>und</strong> der Kommunikation.<br />
Im Zuge der EU-Beitrittsperspektive, begann<br />
Österreich in Bezug auf F&E-Aktivitäten bedeutende<br />
Schritte in Richtung EU-Niveau. Ausgehend<br />
von wenigen F&E-intensiven Industrien<br />
<strong>und</strong> einer strukturellen Ausrichtung der österreichischen<br />
Wirtschaft auf KMU, liegt die F&E-<br />
Intensität seit kurzem über dem EU-Durchschnitt.<br />
Was die Verteilung der verschiedenen<br />
Finanzierungsquellen für F&E-Aktivitäten betrifft,<br />
kann im Laufe der Zeit eine relative Abnahme<br />
des Anteils der öffentlichen Quellen<br />
(B<strong>und</strong>/Regional) beobachtet werden. Die wirtschaftsnahen<br />
Bereiche konnten im Gegenzug ihren<br />
Anteil beträchtlich erhöhen, zudem ist die<br />
starke Zunahme der ausländischen Investitionen<br />
hier von besonderem Interesse. Auch wenn<br />
der Anteil der F&E-Finanzierung durch die<br />
Wirtschaft gewachsen ist, liegt dieser immer<br />
noch auf einem niedrigen Niveau im Vergleich<br />
zu den meisten F&E-intensiven europäischen<br />
Mitgliedsstaaten.<br />
Der „Community Innovation Survey (CIS)“ bestätigt<br />
nachdrücklich, dass der österreichische<br />
öffentliche Sektor durch die Bereitstellung finanzieller<br />
Unterstützung <strong>und</strong>/oder die Förderung<br />
der Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Innovation leistet. Die größten Auswirkungen<br />
auf die Innovation treten dort auf,<br />
wo F&E-Kooperationen <strong>und</strong> öffentliche Mittel<br />
gleichzeitig eingesetzt werden. Gemäß (European<br />
Competitiveness Report 2004) gehörte<br />
Österreich zu den Ländern unter dem EU-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Durchschnitt <strong>und</strong> mit einer schwachen Dynamik<br />
im Jahr 2003. Derzeit liegt es knapp über dem<br />
Durchschnitt <strong>und</strong> ist in einem schnellen Aufholprozess.<br />
Österreich weist in Bezug auf die folgenden<br />
EIS-Indikatoren sehr gute Werte auf:<br />
KMU basierte Innovation, die öffentliche Finanzierung<br />
von Innovation, gemeinschaftliche<br />
Marken. Dies spiegelt die traditionellen Stärken<br />
des österreichischen Innovationssystems wider,<br />
vor allem die starke Basis der innovativen<br />
KMUs, die über einen guten Zugang zu öffentlich<br />
finanzierter Infrastruktur haben. Zudem verzeichnet<br />
Österreich gute Fortschritte bei der<br />
Verbesserung der kooperativen Kultur innerhalb<br />
der Unternehmen, sowie auch zwischen der Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> der Industrie. Österreich gehört<br />
zu den dynamischsten Ländern in Bezug auf zwei<br />
Indikatoren: öffentliche Ausgaben für F&E <strong>und</strong><br />
der Beschäftigung in den High-Tech Dienstleistungen.<br />
Wie der „Science and Technology Report<br />
2006“ bestätigt, gewinnt der Dienstleistungssektor<br />
immer mehr an Bedeutung in der<br />
österreichischen Innovationslandschaft. Indikatoren<br />
bei denen Österreich im Innovationsmaßstab<br />
am deutlichsten punktet, sind die Zahl<br />
der Hochschulabsolventen in den Natur- <strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften,<br />
unternehmensfinanzierte<br />
universitäre F&E <strong>und</strong> Anteil des frühzeitigen<br />
Risikokapitals am BIP. Auf der anderen Seite<br />
weisen die Indikatoren auf einige Mängel im<br />
nationalen Innovationssystems hin, im besonderen<br />
die vergleichsweise schwache wissenschaftliche<br />
Basis, die geringe Neigung des inländischen<br />
privaten Sektors zu Investitionen in<br />
F&D <strong>und</strong>, ganz allgemein, eine unterentwickelte<br />
Kultur des Unternehmertums in der Wirtschaft.<br />
Allerdings sind diese Defizite im Kontext der<br />
wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> der technologischen<br />
Spezialisierungsmuster zu sehen.<br />
Österreichs Wirtschaft ist durch kleine Unternehmen<br />
geprägt, welche stark in Branchenden<br />
niedriger <strong>und</strong> mittlerer Technologie verankert<br />
sind. Die schwache Positionierung in High-<br />
Tech-Branchen (z.B. Biotechnologie <strong>und</strong> IKT) sowie<br />
der Mangel an großen F&E-intensiven Unternehmen<br />
erklärt das bescheidene Abschneiden<br />
Österreichs. Die meisten Defizite der F&E-<br />
Investitionen von inländischen Unternehmen<br />
werden durch multinationale Unternehmen, welche<br />
in Österreich forschen ausgeglichen. Dies<br />
spiegelt sich auch in dem hohen Anteil der F&E-<br />
Ausgaben, welche von Quellen außerhalb Österreichs<br />
finanziert werden.<br />
Die wichtigsten nationalen Ziel in der Innovation<br />
in den letzten Jahren waren die Erreichung<br />
eines F&E-Ausgabenanteils von 2,5% des BIP bis<br />
zum Jahr 2006. Dieses Ziel wurde von der Regierung<br />
im Jahr 2000 festgelegt <strong>und</strong> mit einem<br />
F&E-Ausgabenanteil von (geschätzten) 2,43%<br />
im Jahr 2006 wurde dieses Ziel auch beinahe<br />
erreicht. Die Einzelheiten der nationalen Innovationsstrategie<br />
sind im Nationalen Forschungs<strong>und</strong><br />
Innovationsplan <strong>und</strong> der „Strategie 2010“<br />
festgelegt. Zur Stärkung der Qualität des Innovationssystems<br />
konzentrieren sich die meisten<br />
Maßnahmen der österreichischen Innovationspolitik<br />
auf die folgenden Bereiche:<br />
• Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft<br />
• Investitionen in hoch qualifiziertes Personal<br />
• Erstellung eines Investitionsfre<strong>und</strong>lichen<br />
Umfeldes<br />
• Erhöhung der finanziellen Anreize für F&E<br />
In Österreich ist die regionale Innovationspolitik<br />
vor allem durch die Landesregierungen bestimmt.<br />
In Oberösterreich <strong>und</strong> Niederösterreich<br />
gibt es strategische Konzepte für die Innovationspolitik<br />
welche auf die erwähnten nationalen<br />
Ziele ausgerichtet sind. In Übereinstimmung<br />
mit den nationalen <strong>und</strong> europäischen<br />
Innovationsstrategien besteht der Inhalt des<br />
oberösterreichischen Programms aus fünf Themenbereichen<br />
der F&E, der beruflichen Qualifikationen,<br />
den Netzwerken, der Wirtschafts<strong>und</strong><br />
Technologie Standort <strong>und</strong> EU-Vernetzung.<br />
Das niederösterreichische Programm konzentriert<br />
sich auf mehr Ausrichtungen wie, Innovations-<br />
<strong>und</strong> Technologietransfer durch die intensive<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Bildung, die Unterstützung von<br />
KMUs durch die Vernetzung, Kompetenz-, Tech-<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
29
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
nologie- <strong>und</strong> Innovationszentren, die Verringerung<br />
der regionalen Disparitäten in Bezug auf<br />
die Telekommunikations- <strong>und</strong> Informationsinfrastruktur,<br />
die internationale Vernetzung <strong>und</strong><br />
Zusammenarbeit .<br />
In Bezug auf die F&E Leistung sind Oberösterreich,<br />
Niederösterreich <strong>und</strong> Wien die höchsten<br />
entwickelten Länder in Österreich. Im Jahr<br />
2004 waren mehr als 60% der Mitarbeiter in der<br />
Forschung <strong>und</strong> experimentellen Entwicklung beschäftigt<br />
<strong>und</strong> mehr als 61% der Ausgaben<br />
wird diesen Regionen angerechnet. Im European<br />
Innovation Scoreboard 2006 befinden sich die<br />
österreichischen NUTS-II Regionen auf den Positionen<br />
24 Wien, , 92 Oberösterreich <strong>und</strong> 128<br />
Niederösterreich.<br />
Institutionelles System<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Die Forschungskapazitäten sind in allen Regionen<br />
wegen der Existenz von verschiedenen Universitäten<br />
<strong>und</strong> der Größe der regionalen Akteure<br />
in den Bereichen Innovation, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
(Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />
Institutionen, Organisationen,<br />
usw.) unterschiedlich. In der Regel ist das Programmgebiet<br />
gut ausgestattet mit Einrichtungen<br />
vor allem in den städtischen Gebieten, zudem<br />
hat die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung eine<br />
lange Tradition. Die Herausforderung besteht<br />
nun in der Übertragung des vorhandenen<br />
Know-hows zu den regionalen Akteuren, Unternehmen<br />
<strong>und</strong> in der Erleichterung von Spinoffs<br />
(Ausgründungen) aus Hochschulen <strong>und</strong> von<br />
technologiebasierten Unternehmensgründungen<br />
in der grenzüberschreitenden Region.<br />
In beiden Ländern wurde die Entwicklung der<br />
Kapazitäten im Bereich der Forschung <strong>und</strong><br />
Entwicklung als hohe (Wirtschafts-)politische<br />
Priorität ausgewiesen. Zukunftsstrategien wurden<br />
im Bereich der Technologie- <strong>und</strong> Innovationsprogramme<br />
<strong>und</strong> in den Nationalen Rahmenplänen<br />
definiert.<br />
Die großen Städte Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz sind die<br />
wichtigsten Standorte für die Forschung Einrichtungen<br />
innerhalb der gesamten österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion. Während<br />
das Wissen im Bereich der nicht-unternehmensbezogenen<br />
Forschung weitgehend in den<br />
städtischen Gebieten konzentriert ist <strong>und</strong> dort<br />
hauptsächlich angewendet wird oder sogar<br />
zwingend damit verb<strong>und</strong>en ist, passt sich die private<br />
industriell ausgerichtete Forschung (Unternehmen,<br />
private Institutionen) stärker an die<br />
geografische Lage <strong>und</strong> den wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
strukturellen Hintergr<strong>und</strong> (Konzentration von<br />
Zweigniederlassungen, die Größe der angesiedelten<br />
Unternehmen usw.) an.<br />
In den ländlichen <strong>und</strong> peripheren Regionen ist<br />
eines der Hauptprobleme der Zugang zu den (nationalen)<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Forschungsergebnissen.<br />
Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />
Gründerzentren <strong>und</strong> ähnliche<br />
Einrichtungen dienen hier als Anlaufstelle für<br />
Technologie- <strong>und</strong> Know-how-Transfer. In Österreich<br />
sind auch den (spezialisierten) „Fachhochschulen“<br />
sehr wichtige Anbieter von Forschung<br />
für die regionalen KMUs.<br />
Wirtschaftsbezogene Infrastruktur<br />
Obwohl in den letzten zehn Jahren ein breites<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerk in einigen<br />
Teilen der Region <strong>und</strong> in einigen Branchen<br />
geschaffen werden konnte, sind weder die<br />
peripheren Teile der Grenzregion noch die dominierenden<br />
KMUs ausreichend in diese Netze<br />
integriert.<br />
Zur Stärkung der wichtigsten Standorte <strong>und</strong> um<br />
den Schwächen der peripheren Regionen <strong>und</strong><br />
der KMUs entgegen zu steuern, sind die Aktivitäten<br />
welche von Wirtschaftsentwicklungsagenturen,<br />
der Industrie- <strong>und</strong> der Handelskammer,<br />
den Innovations- <strong>und</strong> Technologiezentren,<br />
den Technopols etc. initiert <strong>und</strong> betrieben<br />
werden, erste Schritte zur Intensivierung<br />
der grenzüberschreitenden Aktivitäten in den<br />
Bereichen Innovation <strong>und</strong> Know-how Transfer.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
2.3<br />
REGIONALE ERREICHBARKEIT UND<br />
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />
2.3.1<br />
Mobilität <strong>und</strong> Verkehrssystem<br />
In der grenzüberschreitenden Region existiert<br />
eine unausgewogene Situation im Hinblick auf<br />
die Verkehrsanbindung. Gute Erreichbarkeit<br />
gibt es nur r<strong>und</strong> um die Wirtschafts- <strong>und</strong> Ballungszentren.<br />
Die peripheren Regionen sind<br />
schwach an die Zentren <strong>und</strong> zueinander angeb<strong>und</strong>en.<br />
Dies bezieht sich auf die Straße <strong>und</strong><br />
noch mehr auf das Schienennetz der Grenzregion.<br />
Die Analyse der Situation des Verkehrs in<br />
der Grenzregion bedarf einer sehr differenzierten<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Herangehensweise.<br />
Die Folgen der beiden unterschiedlichen wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> politischen Systeme <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />
nationalen Leitlinien insbesondere<br />
im Hinblick auf die regionalen Entwicklungsstrategien<br />
bestehen dabei weiterhin als wesentliche<br />
Gr<strong>und</strong>lagen.<br />
Auf der tschechischen Seite erfolgte eine Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> der Bau der Verkehrsinfrastruktur<br />
entlang der Achse Praha-Brno-Bratislava, so dass<br />
die südmährische Region (okres Brno-město) zu<br />
den am besten erreichbaren Regionen in der<br />
Tschechischen Republik (CR) gehört. Die Stadt<br />
Brünn ist der zweit wichtigste Knoten in der<br />
Tschechischen Republik. Auf der anderen<br />
Seite wurde den Aufbau von Nord-Süd-<br />
Verbindungen relativ stark vernachlässigt. Die<br />
negativen Folgen sind bis heute spürbar.<br />
Bei den österreichischen Regionen war die Situation<br />
sehr ähnlich. Das Autobahnnetz erschließt<br />
nach wie vor nicht große Teile auf der<br />
österreichischen Seite. Das Ergebnis sind peripher<br />
gelegene Gebiete mit nur schwer erreichbaren<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Arbeitsmarktzentren.<br />
Nur Wien, Linz <strong>und</strong> Krems sowie die<br />
Städte <strong>und</strong> Gemeinden entlang der Ost-West-<br />
Verbindung verfügen über eine hohe Kapazität<br />
an Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahninfrastruktur.<br />
Aber es sind nicht nur die nationalen, internationalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen Verbindungen<br />
welche fehlen, auch die grenzüberschreitende<br />
interregionale Infrastruktur unzureichend ausgebaut.<br />
Daher rückt die neu entwickelte grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Intensivierung<br />
der wirtschaftlichen Beziehungen<br />
den geografischen Fokus auf beiden Seiten<br />
der Grenze, in Richtung der Stärkung der überregionalen<br />
Verkehrskorridore <strong>und</strong> der Verbesserung<br />
des regionalen, interregionalen <strong>und</strong><br />
grenzüberschreitenden Verkehrssystems. Als<br />
Folge dieser Neuausrichtung werden Aktivitäten<br />
wie der Bau der neuen Autobahnen (D3 in<br />
der Tschechischen Republik, A5 in Österreich),<br />
die Ausweitung der bestehenden <strong>und</strong> neuen regionalen<br />
Grenzübergänge, die Verbesserung <strong>und</strong><br />
Optimierung des bestehenden regionalen Straßennetzes<br />
geplant oder im Einklang mit den nationalen<br />
<strong>und</strong> regionalen Entwicklungsstrategien<br />
realisiert.<br />
Der öffentliche Verkehr ist ein wichtiges Anliegen<br />
im Bereich des grenzüberschreitenden<br />
Verkehrs. Auch wenn der private Verkehr ständig<br />
zu nimmt ist eine nachhaltige regionale Entwicklung<br />
eng mit der Entwicklung des öffentlichen<br />
Verkehrssystems <strong>und</strong> vor allem dem Eisenbahnnetz<br />
verb<strong>und</strong>en. Die Ausgangsposition<br />
kann für die Grenzregion in einer ähnlichen Art<br />
<strong>und</strong> Weise beschrieben werden, wie für das Straßennetz,<br />
wobei die grenzüberschreitenden<br />
Verbindungen hier noch ungünstiger waren als<br />
im Straßenverkehr.<br />
In den letzten 20 Jahren wurde das Angebot vor<br />
allem in den regionalen grenzüberschreitenden<br />
Beziehungen nach <strong>und</strong> nach erweitert, so dass<br />
es heute mehr als weniger angemessene Verbindungen<br />
zwischen den wichtigsten Standorten<br />
in der Region gibt. Die wichtigsten Herausforderungen<br />
für den Schienenverkehr sind:<br />
• die Modernisierung der Ausrüstung (z.B. Fahrzeuge),<br />
des Service <strong>und</strong> der technischen Systeme<br />
zur Beschleunigung des Verkehrs, um die<br />
Attraktivität für die Passagiere zu steigern <strong>und</strong><br />
die Umwelt zu erhalten<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
31
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
• die Beschleunigung des Verkehrs durch Elektrifizierung,<br />
die Erhöhung der Effizienz des<br />
Controllings <strong>und</strong> der Fahrgastleitsysteme<br />
• die Erhöhung der Sicherheit<br />
• der Aufbau von Infrastruktur zum Übergang<br />
zwischen Bahn / Bus / Pkw (P+R, Pendlerparkplätze)<br />
• die Entwicklung von multimodalen Logistik-<br />
Zentren<br />
Die internationale Erreichbarkeit wird auch<br />
durch die Integration der Region in den europäischen/internationalen<br />
Luftverkehr beschrieben.<br />
In Bezug auf die internationale Kategorisierung<br />
gibt es einen internationalen<br />
Flughafen in der Region, Vienna International<br />
Airport. Brünn <strong>und</strong> Linz sind Flughäfen von regionaler<br />
Bedeutung. Für einige westliche Teile<br />
der Grenzregion gibt es keinen günstigen Zugang<br />
zu den erwähnten Flughäfen. Dies kann als<br />
ein Nachteil in Bezug auf die Attraktivität einer<br />
Region für internationale Investoren gesehen<br />
werden.<br />
Die Donau als europäischer Binnenschiffahrtsweg<br />
ist im multimodalen Kontext auch für die<br />
Grenzregion wichtig. Es gibt in der Region 4 Binnenhäfen<br />
(Linz, Ennshafen, Krems <strong>und</strong> Wien) mit<br />
hoher Kapazität <strong>und</strong> multimodalen Anlagen.<br />
Die zunehmende Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität des<br />
ökonomischen Systems führt zu neuen Anforderungen<br />
an das Verkehrssystem. In diesem Sinne<br />
ist der Grenzregion mit den folgenden Problemen<br />
in Bezug auf die Mobilität <strong>und</strong> die Verkehrsinfrastruktur<br />
konfrontiert:<br />
• Erhöhung der Transportkapazitäten (Waren<br />
<strong>und</strong> Personen) entlang der (internationalen)<br />
Transportwege <strong>und</strong> in den städtischen Agglomerationen<br />
aufgr<strong>und</strong> des zunehmenden Straßenverkehrs<br />
• Die Gefahr einer abnehmenden Bedeutung<br />
des öffentlichen Verkehrs <strong>und</strong> des Rückzugs<br />
aus den weniger dicht besiedelten ländlichen<br />
Gebieten als Folge der eingeschränkten öffentlichen<br />
Haushalte<br />
• Druck auf die Umwelt <strong>und</strong> die Lebensbedingungen<br />
(z.B. Luftqualität, Lärm, Verschmutzung,<br />
Flächennutzung) aufgr<strong>und</strong> des zunehmenden<br />
Verkehrs<br />
Aufgr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> der zu erwartenden Entwicklungsprozesse<br />
<strong>und</strong> der Bedürfnisse der Bevölkerung,<br />
welche in der Grenzregion lebt <strong>und</strong> arbeitet<br />
können die folgenden Bemerkungen abgeleitet<br />
werden.<br />
Eine wachsende (regional) exportorientierte<br />
Wirtschaft impliziert mehr Verkehrsaufkommen<br />
<strong>und</strong> strukturelle Veränderungen im Verkehrssektor.<br />
Die wachsenden internationalen Transport-<br />
<strong>und</strong> Verkehrsflüsse sind die wichtigsten Indikatoren<br />
für diese Entwicklung. Aber nicht nur<br />
die internationalen Beziehungen steigen an,<br />
auch der regionale <strong>und</strong> grenzüberschreitende<br />
Austausch von Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen, sowie<br />
auch der Pendler ist steigend. Die wachsen<br />
Pendelströme resultieren, aus der zunehmenden<br />
Konzentration von Arbeitsplätzen auf der<br />
einen Seite <strong>und</strong> dem laufenden Prozess der Suburbanisierung<br />
auf der anderen Seite.<br />
Für den Weg von zu Hause zur Arbeitsstätte wird<br />
das private Auto oder das öffentliche Verkehrsmittel<br />
verwendet. In der Regel nutzen ältere<br />
Menschen, Kinder <strong>und</strong> Frauen den ÖPNV<br />
in einem hohen Ausmaß. Je intensiver die<br />
grenzüberschreitenden Beziehungen <strong>und</strong> der<br />
Austausch von Waren, Dienstleistungen <strong>und</strong> Personen<br />
sind, desto höher sind die Anforderungen<br />
für neue Lösungen im Hinblick auf die Entwicklung<br />
der grenzübergreifenden Verkehrsinfrastruktur<br />
<strong>und</strong> -systeme.<br />
Die Veränderungen im Verbraucherverhalten<br />
<strong>und</strong> den Freizeitaktivitäten führen zu veränderter<br />
Mobilität. Das Programmgebiet kann<br />
als eine Region mit einer hohen Attraktivität für<br />
Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten der lokalen<br />
Bevölkerung <strong>und</strong> der Touristen charakterisiert<br />
werden. Die Besonderheiten des durch touristische<br />
Aktivitäten verursachten Verkehrs sind<br />
hohe saisonale <strong>und</strong> regionale Konzentrationen.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
2.3.2<br />
Natürliches <strong>und</strong> soziales Umfeld<br />
Die österreichisch-tschechische Grenzregion gilt<br />
als eine Region mit einer hohen Attraktivität <strong>und</strong><br />
Lebensqualität. Dies betrifft viele Bereiche der<br />
regionalen Entwicklung <strong>und</strong> kann an folgenden<br />
Punkten gemessen werden,<br />
• der Verfügbarkeit <strong>und</strong> dem Zugang zu Arbeit,<br />
Einkommen, Wohnen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Einrichtungen <strong>und</strong> den Natur- <strong>und</strong> Erholungsgebieten<br />
• der sozialen Sicherheit, der politischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Integration <strong>und</strong> der Möglichkeit zur Teilnahme<br />
an öffentlichen Entscheidungsprozesses<br />
für alle Teile der Bevölkerung <strong>und</strong><br />
• der ökologischen <strong>und</strong> sozialen Verträglichkeit<br />
<strong>und</strong> dem Schutz der natürlichen Ressourcen<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden in den folgenden<br />
Kapiteln einige Themen analysiert,<br />
welche wichtig für künftige grenzüberschreitende<br />
Aktivitäten sein könnten.<br />
Ökologische Fragen sind eng mit der Vielfalt der<br />
Landschaftsformen <strong>und</strong> den sich verändernden<br />
Lebensstilen verb<strong>und</strong>en (z.B. wachsende Abhängigkeit<br />
vom Privat-Pkw, zunehmende Mobilität,<br />
Zunahme der Ein- Personen-Haushalte,<br />
steigender Ressourcenverbrauch pro Kopf).<br />
Unter Berücksichtigung der Landschaftselemente,<br />
der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Entwicklung,<br />
der Siedlungsstruktur <strong>und</strong> der Bevölkerungsdichte,<br />
können die wichtigsten Umweltprobleme<br />
<strong>und</strong> Herausforderungen wie folgt<br />
zusammengefasst werden:<br />
• Intensive landwirtschaftliche Nutzung<br />
• Verunreinigungen durch Verkehr <strong>und</strong> Industrie<br />
• Städtische Umweltprobleme<br />
• Wasserqualität <strong>und</strong> Überschwemmungen<br />
Im Umweltbericht wurde die aktuelle Situation<br />
in Bezug auf diese ökologischen Themen detailiert<br />
analysiert, daher heben die folgenden<br />
Kapitel nur einige spezifische Aspekte hervor.<br />
Schutzgebiete<br />
Im nördlichen Teil der österreichischen Grenzregion<br />
beinhalten die weiten Waldgebiete eine<br />
Reihe von nahezu naturnahen Lebensräumen.<br />
Die unbewaldeten, meist landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen enthalten eine Vielzahl von<br />
wertvollen Hecken <strong>und</strong> Sträuchern. Darüber hinaus<br />
gibt es auch Feuchtgebiete <strong>und</strong> trockene<br />
Gebiete, die wertvolle Bereiche des Rückzugs<br />
für viele seltene Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten <strong>und</strong> ihrer<br />
Ökosysteme sind. In der Vergangenheit<br />
wurde diese Landschaft durch Monokulturen<br />
(Fichten) <strong>und</strong> der Entwässerung von weiten Teilen<br />
des Landes ökologisch geschädigt.<br />
Der östliche Teil der Landschaft ist durch die intensive<br />
landwirtschaftliche Nutzung geprägt <strong>und</strong><br />
beeinflusst. Diese veränderte die natürliche Umwelt<br />
beinahe vollständig; Austrocknung <strong>und</strong><br />
übermäßige Düngung der Böden <strong>und</strong> zahlreiche<br />
bedrohte Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten sind die Folge.<br />
Es wurden eine Reihe von Schutzgebieten (Nationalparks,<br />
Naturparks, natürliche Landschaftsreserven)<br />
gegründet, um die Natur- <strong>und</strong><br />
Kulturlandschaft zu schützen <strong>und</strong> sie für künftige<br />
Generationen zu erhalten. Die wichtigsten sind<br />
die Nationalparks Thayatal, Donau-March-<br />
Thaya-Auen <strong>und</strong> der Šumava-Böhmerwald Nationalpark,<br />
Nationalpark Podyji. Im Jahr 2003<br />
richteten die Länder Niederösterreich <strong>und</strong><br />
Wien das Management des Wienerwalds ein, mit<br />
dem Ziel die internationale Anerkennung als<br />
UNESCO-Biosphärenreservat zu beantragen.<br />
Trotz der Tatsache, dass die Region bekannt für<br />
seine stabile <strong>und</strong> hohe landschaftliche Vielfalt<br />
ist, wird die fortschreitende Vergrasung von<br />
Ackerflächen zu einem ökologischen Problem,<br />
d.h. die langsame Umwandlung in dauerhafte<br />
Wiesenflächen, an jeden Orten, wo der Boden<br />
durch Erosion gefährdet ist. Ein weiteres anhaltendes<br />
Problem ist auch der Druck, Kunstbauten<br />
in der freien Landschaft zu platzieren<br />
(zum Beispiel Masten für Mobilfunknetze, Einkaufszentren,<br />
Wohnbauprojekte <strong>und</strong> die Errichtung<br />
von Erholungsanlagen).<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
33
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die rechtliche Gr<strong>und</strong>lage für den Naturschutz<br />
in der Europäischen Union ist die Vogelschutzrichtline<br />
<strong>und</strong> die Habitatrichtlinie. Das wichtigste<br />
Ziel der Habitat-Richtlinie ist es, einen Beitrag<br />
zur Gewährleistung der biologischen Vielfalt<br />
durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume,<br />
sowie der wild lebenden Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />
zu leisten. Ein kohärentes europäisches ökologisches<br />
Netz von besonderen Schutzgebieten<br />
ist unter der Bezeichnung Natura 2000 entstanden.<br />
Die geschützten Gebiete nach der<br />
Vogelschutzrichtlinie sind in die Natura-2000<br />
Netz integriert. (Details siehe Umwelt-Bericht)<br />
Städtische Umwelt<br />
Die meisten Städte in der Grenzregion sind mit<br />
ähnlichen Kernproblemen der Umwelt, wie<br />
• Verschmutzung (Luftqualität, hohes Maß an<br />
Lärm, Emissionen), verursacht durch ein hohes<br />
Verkehrsaufkommen <strong>und</strong> Staus, Hausbrand,<br />
industrielle Verschmutzung<br />
• Schlechte Qualität der gebauten Umwelt<br />
• Brachflächen<br />
• Treibhausgas-Emissionen<br />
• Zersiedelung <strong>und</strong><br />
• Erzeugung von Abfall <strong>und</strong> Abwasser konfrontiert.<br />
Zu den Ursachen der Probleme gehören Änderungen<br />
des Lebensstils (wachsende Abhängigkeit<br />
vom Privatwagen, Zunahme der Ein-Personen-Haushalte,<br />
steigender Ressourcenverbrauch<br />
pro Kopf) <strong>und</strong> demographische Veränderungen.<br />
Probleme im Zusammenhang mit der<br />
schlechten Qualität der bebauten Umgebung<br />
stehen häufig im Zusammenhang mit zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden sozio-ökonomischen Problemen.<br />
Der städtische Nahverkehr hat direkte Auswirkungen<br />
auf Luftverschmutzung, Lärm, Staus <strong>und</strong><br />
die CO 2 -Emissionen, <strong>und</strong> ist von gr<strong>und</strong>legender<br />
Bedeutung für die Bewohner <strong>und</strong> die Wirtschaft.<br />
Verschmutzung<br />
Obwohl die Umweltverschmutzung in der Region<br />
von rückläufiger Bedeutung ist, gibt es immer<br />
noch Orte, wo erhebliche Verschmutzungen auftreten.<br />
Insbesondere an Orten mit einer höheren<br />
Konzentration von Einwohnern <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
werden die Zunahme von mobilen<br />
Schadstoffquellen sowohl im Individual- <strong>und</strong> Güterverkehr<br />
<strong>und</strong> die synergetischen Effekte dieser<br />
Aktivitäten in folgenden Fällen sogar noch<br />
verstärkt:<br />
• Energieintensive Produktionsanlagen, vor<br />
allem industrielle Anlagen (Zementwerke,<br />
Metall- <strong>und</strong> Maschinenerzeugung usw.)<br />
• Straßenzüge verlaufen durch Städte an den<br />
Grenzübergängen zu Österreich, der Slowakei<br />
<strong>und</strong> Deutschland<br />
• Inversions Situationen, vor allem im Winter<br />
wenn die verschmutzte Luft sich nicht verflüchtigt,<br />
bodennahes Ozon <strong>und</strong> NOx-Konzentrationen<br />
in den Städten<br />
Wasser<br />
Der Zugang zu sauberem Wasser <strong>und</strong> die Erhaltung<br />
von Gr<strong>und</strong>wasserquellen ist ein Faktor<br />
der Lebensqualität <strong>und</strong> der regionalen Wettbewerbsfähigkeit.<br />
In diesem Zusammenhang ist<br />
die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) eine<br />
der wichtigsten rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen. Die<br />
Wasserverschmutzung ist das größte Problem<br />
im Umweltschutz in der tschechischen Grenzregion.<br />
Es gibt eine große Anzahl von kleinen Gemeinden<br />
<strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen ohne, oder<br />
mit unzureichender Abwasserentsorgung. In<br />
Österreich sind die Probleme mit den Oberflächengewässern<br />
weitgehend gelöst, sowohl im<br />
Hinblick auf fließende als auch auf stehende Gewässer.<br />
Natur- <strong>und</strong> Hochwassergefahren<br />
Für die Grenzregion beinhalten die Flüsse z.B.<br />
die Donau, die Thaya <strong>und</strong> die March/Morava<br />
auch sehr wichtige Landschaftsfunktionen. In<br />
den letzten 6 Jahren war die Region mit zwei<br />
großen <strong>und</strong> einigen kleineren katastrophalen<br />
Überschwemmungen konfrontiert. Expansive<br />
Siedlungstätigkeit <strong>und</strong> die Regulierung von<br />
Bach- <strong>und</strong> Flussläufen führte zu unzureichenden<br />
Rückhalte- <strong>und</strong> Abflussräumen. Als Reaktion<br />
auf diese Überschwemmungen wurde mit<br />
der Erarbeitung spezifischer Programme zum<br />
Hochwasser-Risikomanagement <strong>und</strong> Hoch-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
wassser-Schutz begonnen, welche auf den bestehenden<br />
gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen auf beiden<br />
Seiten der Grenze basieren.<br />
Kulturelles Erbe<br />
Das kulturelle Erbe ist definiert als die Gesamtheit<br />
des materiellen <strong>und</strong> immateriellen kulturellen<br />
Reichtums wie Bibliotheken, Archive<br />
<strong>und</strong> Museen, Gebäude (Kirchen, Schlösser,<br />
Klöster), sowie die Manifestation <strong>und</strong> der Ausdruck<br />
der volkstümlichen Kultur, der wissenschaftlichen<br />
Wahrnehmung usw. Der immaterielle<br />
kulturelle Reichtum wird von einer Generation<br />
an die andere weiter gegeben. Dieser<br />
wird von Gemeinden <strong>und</strong> Gruppen in Abhängigkeit<br />
von den jeweiligen Milieus, ihren Wechselwirkungen<br />
mit der Natur <strong>und</strong> ihrer Geschichte<br />
geformt, <strong>und</strong> ist ein Teil ihrer Identität<br />
<strong>und</strong> Kontinuität.<br />
Kulturelles Erbe trägt zur kulturellen Vielfalt <strong>und</strong><br />
Kreativität bei <strong>und</strong> ist Teil einer regionalen Identität.<br />
Die Vielfalt des kulturellen Erbes <strong>und</strong> der<br />
Aktivitäten in der österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion bietet Anknüpfungspunkte für<br />
spezifische Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen zum<br />
Schutz der kulturellen Traditionen, welche von<br />
den rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B.<br />
UNESCO-Konvention, die nationalen Vorschriften<br />
zum Denkmalschutz, die Kulturpolitik usw. ) bis<br />
zu Brauchtum <strong>und</strong> traditionellem Handwerk reichen<br />
können. Die Bewahrung, Erhaltung <strong>und</strong><br />
Entwicklung des kulturellen Erbes ist auch für<br />
den Tourismus sehr wichtig. Im Programmgebiet<br />
bestehen umfassende Maßnahmen zum Schutz<br />
des kulturellen Erbes (historischer städtischer<br />
Gebiete, Denkmäler <strong>und</strong> historische Ensembles,<br />
Kulturlandschaften usw.). 5<br />
5<br />
Als Beispiele dieser großen Vielfalt des kulturellen Erbes seien<br />
hier die Schutzgüter, welche in der Liste des UNESCO Weltkulturerbes<br />
aufscheinen erwähnt. (Österreichische Grenzregion: historisches<br />
Zentrum von Wien, Schloss- <strong>und</strong> Schlossgarten von<br />
Schönbrunn, Kulturlandschaft Wachau; Tschechische Grenzregion:<br />
historisches Zentrum von Český Krumlov, historisches Zentrum<br />
von Telč, historische Erneuerung des Zentrums von Holašovice,<br />
Jüdisches Viertel <strong>und</strong> St Procopius' Basilica in Třebíč, Kulturlandschaft<br />
Lednice-Valtice, Villa Tugendhat in Brno)<br />
Soziale Aspekte<br />
Die Verfügbarkeit, Zugänglichkeit <strong>und</strong> Qualität<br />
in Bezug auf Wohnen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> soziale<br />
Fürsorge (Kinder, ältere Menschen), soziale Sicherheit,<br />
soziale <strong>und</strong> kulturelle Integration,<br />
Partizipationsind sehr wichtige Faktoren für die<br />
Attraktivität einer Region. Aufgr<strong>und</strong> von Trends<br />
<strong>und</strong> Prognosen für die österreichisch-tschechische<br />
Grenzregion sind gr<strong>und</strong>legende Änderungen<br />
im Hinblick auf die demographische<br />
Struktur zu erwarten. Die ganze Region ist mit<br />
der Alterung der Bevölkerung konfrontiert <strong>und</strong><br />
vor allem die Städte werden mit zunehmenden<br />
Migrationsströmen konfrontiert sein. Generationskonflikte,<br />
Segregation <strong>und</strong> soziale Spannungen<br />
könnten die Folge sein. Zudem erschwert<br />
die ungünstige finanzielle Situation der<br />
öffentlichen Haushalte die Reaktion auf diesen<br />
Prozess. In einigen Bereichen sind daher neue<br />
innovative Ideen notwendig, um den (neuen) Bedürfnissen<br />
aller Teile der Bevölkerung Rechnung<br />
tragen zu können. In Zukunft kann auch die<br />
grenzüberschreitende Perspektive helfen, einige<br />
dieser Probleme zu lösen.<br />
Die Entwicklung der sozialen Dienstleistungen<br />
(Ges<strong>und</strong>heit, Pflege älterer Menschen) kann als<br />
ein Beispiel gesehen werden. Verschiedene<br />
Dimensionen der grenzüberschreitenden sozialen<br />
Dienste <strong>und</strong> der sozialen Arbeit werden<br />
in der Zukunft an Bedeutung gewinnen: die Sicherung<br />
der Qualität des Angebots, die Finanzierung<br />
des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegebereichs,<br />
die Sozialrechte <strong>und</strong> sozialpolitischen Rahmenbedingungen<br />
auf EU-Ebene <strong>und</strong> in den Mitgliedstaaten.<br />
Im Allgemeinen ist die österreichisch-tschechische<br />
Grenzregion gut mit Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdiensten<br />
ausgestattet. Die Zahl der<br />
Ärzte je 1,000 Einwohner beträgt etwa 3,5 auf<br />
der tschechischen Seite <strong>und</strong> zwischen über 4 in<br />
den ländlichen Regionen Österreichs bis zu 6,9<br />
in Wien. In der Tschechischen Republik führt die<br />
Veränderung des Ges<strong>und</strong>heitswesens zu einer<br />
ständigen Zunahme der Zahl der Ärzte. Durch<br />
die Übertragung der Zuständigkeit an die Re-<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
35
2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />
regionale Analyse<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
gionen, was vor allem Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen<br />
des Staates betraf, hat der Anteil der Ärzte<br />
in nicht-staatlichen Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen<br />
zugenommen. Während die Zahl der Ärzte<br />
steigt, sinkt die Zahl der Krankenhausbetten,<br />
da die Regierung den Druck auf die Krankenhäuser<br />
erhöht finanzielle Mittel einzusparen.<br />
Ähnliche Entwicklungsprozesse werden in<br />
Österreich beobachtet.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind es Probleme wie<br />
das gemeinsame Angebot an qualitativ hochwertiger<br />
medizinischer Versorgung, die gemeinsame<br />
Nutzung der vorhandenen Kapazitäten,<br />
die Kooperationsstrukturen <strong>und</strong> möglichen<br />
gemeinsamen grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />
von öffentlichen <strong>und</strong> privaten Institutionen,<br />
die Mobilität von Patienten <strong>und</strong> Fachkräften<br />
des Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> die Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildung für die Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />
wert, in Zukunft diskutiert zu werden.<br />
2.4<br />
GRENZÜBERSCHREITENDE<br />
KOOPERATIONSSTRUKTUREN –<br />
REGIONAL GOVERNANCE<br />
Die bestehenden Strukturen der Zusammenarbeit,<br />
die Kontakte <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />
Projekte zum Austausch auf persönlicher, ökonomischer<br />
<strong>und</strong> politischer Ebene, bieten eine<br />
hervorragende Ausgangsposition für die Intensivierung<br />
der Beziehungen in der österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion.<br />
In der laufenden Periode kann die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit entlang der folgenden<br />
Struktur beschrieben werden:<br />
• Kooperation auf institutioneller Ebene<br />
(EuRegio in Zusammenarbeit mit den<br />
Gemeinden, den Regionen <strong>und</strong> den<br />
Strukturen für Regionalmanagement)<br />
• Kooperation auf der politischen <strong>und</strong><br />
administrativen Ebene <strong>und</strong><br />
• Projektbasierte Initiativen<br />
Die EUREGIO ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit<br />
auf institutioneller Ebene. In der<br />
Grenzregion sind drei EUREGIOS tätig, die EU-<br />
REGIO-Region Weinviertel- Jihomoravský kraj –<br />
Westslowakei im Osten <strong>und</strong> die EUREGIO – Bayrischer<br />
Wald – Böhmerwald/Šumava im Westen<br />
<strong>und</strong> die Euregio Silva Nortica dazwischen. Die<br />
meisten von ihnen wurden in der zweiten<br />
Hälfte der 1990er Jahre gegründet. Die thematischen<br />
Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich<br />
der Standortpolitik <strong>und</strong> der Wirtschafts<strong>und</strong><br />
Unternehmensentwicklung, dem Arbeitsmarkt,<br />
der Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung, der Umwelt,<br />
der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, dem Tourismus,<br />
der regionalen <strong>und</strong> lokalen Partnerschaft,<br />
dem Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, der Energie-<strong>und</strong><br />
Abfallwirtschaft, der Innovation <strong>und</strong><br />
Technologie, der Kommunikation, sowie dem<br />
Rettungswesen <strong>und</strong> Notfall-Management.<br />
Die EUREGIOS sind sehr wichtige Partner für die<br />
Umsetzung des Programms, die Entwicklung <strong>und</strong><br />
Umsetzung von Projekten, sowie der Weiterverbreitung<br />
des Programm- <strong>und</strong> der Projekte.<br />
Zudem sind die EUREGIOs Kommunikations<strong>und</strong><br />
Informationsplattformen. Die EUREGIO<br />
fungiert als Plattform für den Informations<strong>und</strong><br />
Know-how Transfer, als Unterstützer für die<br />
wirtschaftliche Entwicklung <strong>und</strong> die sozio-kulturellen<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> als Lobbyist für die spezifischen<br />
regionalen Anliegen. Weitere wichtige<br />
Funktionen sind die Koordinierung der<br />
grenzüberschreitenden Aktivitäten auf der lokalen<br />
Ebene, die Umwandlung der Idee des<br />
grenzüberschreitenden Wachstums <strong>und</strong> die<br />
Teilnahme am Programm. Aufgr<strong>und</strong> ihrer sehr<br />
wesentlichen Funktion für die grenzüberschreitende<br />
Entwicklung <strong>und</strong> die restriktiven<br />
Haushalte der Kommunen ist eine institutionelle<br />
(finanzielle) Unterstützung für die folgenden<br />
Jahre unverzichtbar.<br />
Neben den politischen <strong>und</strong> institutionellen<br />
Plattformen gibt es eine große Zahl von Projekten,<br />
die auf die Schaffung von nachhaltigen
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Strukturen der Zusammenarbeit in den Bereichen<br />
Regional- <strong>und</strong> Stadtplanung, Verkehr, Arbeitsmarkt,<br />
erneuerbare Energien, Bildung usw.<br />
ausgerichtet sind. In Abhängigkeit von den jeweiligen<br />
Aufgaben der beteiligten Akteure variiert<br />
die Intensität der grenzübergreifenden Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> deckt ein breites Spektrum<br />
von sehr unterschiedlichen Projekten wie z.B.<br />
Gründerzentren, thematischen Informationszentren,<br />
Internet- <strong>und</strong> Informationsplattformen,<br />
Cluster, thematische Netzwerke <strong>und</strong> Kooperationsvereinbarungen<br />
ab.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
37
3. Stärken <strong>und</strong> Schwächen (SWOT-Analyse)<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Der sozio-ökonomische Hintergr<strong>und</strong> der<br />
Grenzregion ist eine wichtige Voraussetzung<br />
für die Umsetzung der SWOT-<br />
Analyse. Neben der regionalen Analyse wurden<br />
auch regionale strategische Dokumente <strong>und</strong> die<br />
Ergebnisse der Diskussion aus der Programmierungsgruppe<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> im Zuge der<br />
Aktualisierung der SWOT-Analyse mit einbezogen.<br />
Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />
keine homogene Region – weder im Hinblick auf<br />
ihr wirtschaftliches <strong>und</strong> strukturelles Umfeld,<br />
Allgemeine Merkmale (Demographie, Siedlungsstrukturen)<br />
Stärken<br />
• Günstige geographische Lage im Zentrum Europas<br />
• hohe Standortattraktivität<br />
• Entwickeltes polyzentrisches System<br />
Chancen<br />
• Starke Verbindungen zu den angrenzenden Regionen<br />
• städtisch-ländliche Integration<br />
• Positiver demographischer Entwicklungstrend<br />
noch in Bezug auf die Dynamik ihrer Entwicklung.<br />
Das Programmgebiet ist zudem in hohem Maße<br />
von den städtischen Regionen Wien, Brünn <strong>und</strong><br />
Linz beeinflusst, die ihren Gegenpol in einer Reihe<br />
von äußerst peripheren Regionen haben.<br />
Trotz dieser besonderen Bedingungen, konzentriert<br />
sich die folgende SWOT-Analyse auf die<br />
gemeinsamen Stärken <strong>und</strong> Schwächen sowie<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>und</strong> macht die Vielfalt des<br />
wirtschaftlichen Niveaus, der Struktur <strong>und</strong> der<br />
Entwicklungsprozesse, sowie auch des institutionellen<br />
Rahmens bewusst.<br />
Schwächen<br />
• Im Hinblick auf die internationale <strong>und</strong> intraregionale<br />
Erreichbarkeit sind große Teile der<br />
Grenzregion Randregionen<br />
• Große Anzahl kleiner Dörfer<br />
Risiken<br />
• Unterschiede innerhalb der Region<br />
(ländlich-städtisch, Generationen)<br />
• Verschwendung von Natur <strong>und</strong> Landschaft durch<br />
unkoordinierte städtische Entwicklung <strong>und</strong> Hausbau<br />
• anhaltende natürliche Abnahme der Bevölkerung<br />
in einigen Teilen<br />
• Alterung der Bevölkerung in einigen Bereichen,<br />
vor allem in den peripheren ländlichen Standorten<br />
Sozio-ökonomische Entwicklung – wirtschaftliche Leistung <strong>und</strong> Humanressourcen<br />
Wirtschaftliche Struktur <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Stärken<br />
• Langes stabiles wirtschaftliches Wachstum in den<br />
meisten Regionen,<br />
• Breit diversifizierte Industriestruktur in den<br />
traditionellen industriellen Zentren<br />
• Neue industrielle Produktion spezialisiert auf höhere<br />
Wertschöpfungsbranchen<br />
• Städtische Regionen mit dynamischen Entwicklungstendenzen<br />
speziell im tertiären Sektor<br />
• Attraktives touristisches Potenzial <strong>und</strong> günstige<br />
Entwicklung<br />
• Reichtum an natürlichen Ressourcen für die<br />
Produktion von erneuerbaren Energien<br />
Schwächen<br />
• anhaltend hoher Anteil an Landwirtschaft mit<br />
strukturellen Problemen in einigen Regionen<br />
• Hoher Anteil an strukturschwachen Branchen in den<br />
peripheren ländlichen Regionen<br />
• Geringe Wettbewerbsfähigkeit aufgr<strong>und</strong> der niedrigen<br />
Arbeitsproduktivität <strong>und</strong> des niedrigen Grades an Innovation<br />
• Strukturelle Schwächen der Tourismus-Branche<br />
• Fehlen von grenzüberschreitenden touristischen<br />
Organisationsstrukturen<br />
• Unterentwickelter (produktionsbezogener) Dienstleistungssektor<br />
speziel in den ländlichen Regionen<br />
• Schwache Beteiligung von Universitäten,<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen<br />
in der Entwicklung<br />
internationaler Netzwerke <strong>und</strong> Innovationen<br />
• Unzureichende Verbindungen zwischen wirtschaftlichen<br />
Akteuren auf beiden Seiten der Grenze
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Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Chancen<br />
• (Schnelle) Entwicklung von KMUs, vor allem in größeren<br />
Städten <strong>und</strong> städtischen Gebieten<br />
• Tertiärer Sektor, aus dem sich in den ländlichen<br />
Regionen Spielraum ergibt (z.B. touristische, ges<strong>und</strong>heitliche<br />
<strong>und</strong> produktionsnahe Dienstleistungen)<br />
• hohes Potential für den Erholungs-, Wellness- <strong>und</strong><br />
Kulturtourismus<br />
• Nutzung der regionalen Ressourcen für die Produktion<br />
erneuerbarer Energien<br />
• Rad-Tourismus ist einer der wichtigsten Teile der<br />
gemeinsamen tschechisch – österreichischen Region<br />
<strong>und</strong> schafft harmonisierte Bedingungen für die<br />
weitere Entwicklung des gesamten Gebietes<br />
Humanressourcen <strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik<br />
Stärken<br />
• breites Angebot an qualifizierten Arbeitskräften<br />
• hohe Mobilitätsbereitschaft der Erwerbspersonen<br />
(z.B. Pendler)<br />
Chancen<br />
• Zunehmendes Qualifikationsniveau<br />
• Sprachkenntnisse<br />
Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Stärken<br />
• Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen – breite Palette von<br />
angebotenen Studien<br />
• ausreichende Kapazitäten <strong>und</strong> eine hohe Qualität der<br />
vorschulischen <strong>und</strong> schulischen Einrichtungen<br />
• breites Angebot an Studienzweigen an den Schulen<br />
Breites Angebot <strong>und</strong> guter Zugang zu Bildungseinrichtungen<br />
• Städtische Regionen sind gut ausgestattet mit<br />
Forschungs-<strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen<br />
• Tradition in Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />
Risiken<br />
• Hohe regionale Unterschiede in der wirtschaftlichen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
• Unzureichende Entwicklung des grenzüberschreitenden<br />
Tourismus (z.B. Destinations-<br />
Management, transnationale Vernetzung der<br />
angebotenen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen,…)<br />
• Anpassung von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen der<br />
Tourismuswirtschaft <strong>und</strong> der erforderlichen Infrastruktur<br />
an die gegenwärtigen Nachfrageprofile ist noch weitgehend<br />
offen<br />
Schwächen<br />
• Hohe Abhängigkeit der ländlichen Region von<br />
städtischen Arbeitsmärkten – fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in den ländlichen Teilen der Region<br />
• begrenzte Verfügbarkeit von flexiblen Arbeitskräften<br />
(quantitativ <strong>und</strong> qualitativ)<br />
• Ungünstige Struktur der Arbeitslosigkeit<br />
• Unzureichende private <strong>und</strong> öffentlichen Ausgaben für<br />
Bildung, Forschung schränkt die Nutzung des<br />
Arbeitskräftepotentials ein<br />
• Rechtliche Beschränkungen bei grenzüberschreitenden<br />
Arbeitsmärkten<br />
Risiken<br />
• Große regionale Unterschiede beim Einkommen <strong>und</strong> den<br />
sozialen Standards<br />
• Fehlende vorbereitende Arbeiten für den grenzüberschreitenden<br />
Arbeitsmarktaustausch<br />
• Druck auf die städtischen Arbeitsmärkte durch<br />
Zuwanderung <strong>und</strong> Pendeln<br />
• Erhöhung der Zahl an arbeitslos gemeldeten Personen<br />
Schwächen<br />
• geringe Innovations- <strong>und</strong> Technologie-Orientierung der<br />
regionalen Unternehmen<br />
• Unterschiede in Bezug auf den Zugang zu F&E<br />
• unzureichende Miteinbeziehung der KMUs an der<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> unzureichender<br />
Technologie-Transfer<br />
• bemerkenswerte Zentralisierung der Bildungseinrichtungen<br />
speziell in der Tschechischen Republik<br />
• Mangel an wirtschaftsnaher Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
vor allem außerhalb von städtischen Gebieten<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Chancen<br />
• Wachstum der Kapazitäten in Hochschulen<br />
• bestehende Kooperationsstrukturen <strong>und</strong> Netzwerke<br />
• Innovationspotenzial in der Industrie <strong>und</strong> im Dienstleistungssektor<br />
(z.B. Energie, Tourismus, Biotech, Medizin,<br />
Maschienenbau, Landwirtschaft, Verkehr, usw.)<br />
Risiken<br />
• Sinkendes Qualifikationsniveau, einschließlich Kenntnis<br />
der Sprache der Partner<br />
• Brain-Drain – Abwanderung von gut ausgebildeten<br />
Personen<br />
39
3. Stärken <strong>und</strong> Schwächen (SWOT-Analyse)<br />
Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung<br />
Natürliche <strong>und</strong> soziale Umwelt<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Stärken<br />
• gut erhaltener Zustand der Umwelt, Stabilität <strong>und</strong><br />
hochwertige landschaftliche Vielfalt<br />
• überregionale Bedeutung der Wasservorkommen <strong>und</strong><br />
Wasserressourcen, Oberlaufregion verschiedener<br />
Flüsse<br />
• hohe Lebensqualität<br />
• ausreichend Erholungsgebiete <strong>und</strong> Ausgleichsraum für<br />
die Städte<br />
• hohes Niveau der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialdienste<br />
Chancen<br />
• Integrierte Projekte für den Umweltschutz <strong>und</strong> die<br />
gemeinsame Umweltplanung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
(z.B. im Bereich der Bekämpfung von Hochwasserschutzmaßnahmen)<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Nutzung erneuerbarer Energien,<br />
umweltfre<strong>und</strong>licher Wärmeversorgung <strong>und</strong> Aktivitäten<br />
zur Energieeinsparung<br />
• In-Wertsetzung der natürlichen Ressourcen<br />
• Umwelttechnologien<br />
• grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der<br />
sozialen Dienste als Antwort auf die beschränkten<br />
Budgets <strong>und</strong> fehlenden Nachfragen <strong>und</strong> Angebote<br />
• Schutz <strong>und</strong> Nutzung der natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> des<br />
kulturellen Erbes des Gebietes, welche eine Chance für<br />
die Entwicklung des Tourismus <strong>und</strong> das Lebens der Einwohner<br />
bringen<br />
Mobilität <strong>und</strong> Verkehrsinfrastruktur<br />
Stärken<br />
• strategisch günstige Lage im Hinblick auf die großen<br />
europäischen Verkehrs- <strong>und</strong> Transportwege;<br />
• sehr dichtes Verkehrs- <strong>und</strong> Transportwesen<br />
(beide Straßen-<strong>und</strong> Schienenverkehr)<br />
• Flughäfen mit internationaler (Wien) <strong>und</strong> regionaler<br />
(Brno <strong>und</strong> Linz) Bedeutung<br />
• gut entwickelte kurzstreckenbezogene Personenbeförderung<br />
im Linienverkehr <strong>und</strong> in städtischen<br />
Agglomerationen<br />
Chancen<br />
• Verbesserung des Verkehrssystems <strong>und</strong> der<br />
Infrastruktur<br />
• Koordinierung der Planung von Aktivitäten<br />
• Zusammenarbeit <strong>und</strong> Koordinierung zwischen den<br />
verschiedenen Transportmitteln (z.B. Logistik-Zentren)<br />
Schwächen<br />
• unzureichende Abwasserreinigung in ländlichen Gebieten<br />
(CR)<br />
• verschmutzte Flüsse <strong>und</strong> hohe Eutrofisation von<br />
Wasserläufen <strong>und</strong> Seen (Landwirtschaft, Industrie,<br />
Haushalte)<br />
• unzureichende Wärme- <strong>und</strong> Energieeinsparungen,<br />
geringe Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen<br />
• unzureichendes Engagement der Bevölkerung für<br />
Umweltfragen, niedriges ökologische Bewusstsein<br />
der Bevölkerung (CR)<br />
Bedrohungen<br />
• Steigende negative ökologische Auswirkungen (Lärm,<br />
Abgase) aufgr<strong>und</strong> des steigenden Verkehrsaufkommens<br />
• langsame Sanierungsprozesse von alten ökologischen<br />
Belastung<br />
• Zerstörung von Kulturlandschaften durch intensive<br />
Bodennutzung (Landwirtschaft, Verstädterung,<br />
Wohnen, ..)<br />
• steigendes Volumen an Abfällen<br />
• langsamer Anstieg in der Nutzung erneuerbarer<br />
Energien trotz Fördermaßnahmen<br />
• soziale Spannungen aufgr<strong>und</strong> der Alterung der<br />
Bevölkerung <strong>und</strong>/oder Migration<br />
• Segregation (Wohnen, Beschäftigung, Zugang zu<br />
sozialen Dienstleistungen usw.)<br />
Schwächen<br />
• unterschiedliche Niveaus der Infrastrukturentwicklung<br />
• noch schwach entwickelte grenzüberschreitende<br />
Straßen-<strong>und</strong> Eisenbahninfrastruktur<br />
• niedrige Kapazität der Straßen-Zoll-Stationen <strong>und</strong><br />
verstopfte Zufahrtsstraßen<br />
• vernachlässigte Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong><br />
unzureichende technische Infrastruktur- <strong>und</strong><br />
Erhaltungsmaßnahmen in einigen ländlichen Gebieten<br />
• unzureichende intra-regionale öffentliche Verkehrsmittel<br />
in den peripheren Regionen<br />
Bedrohungen<br />
• Verschlechterung der Qualität des öffentlichen Verkehrs<br />
<strong>und</strong> der Erreichbarkeit der ländlichen Gebiete<br />
• das zunehmende Verkehrsaufkommen
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Grenzüberschreitende Kooperation<br />
Stärken<br />
• Bestehende Strukturen der Zusammenarbeit auf<br />
persönlicher, rechtlicher, institutioneller <strong>und</strong><br />
politischer Ebene<br />
• Erfahrungen in der Zusammenarbeit stützt sich auf<br />
Projekte Euregios<br />
Chancen<br />
• Verbesserung <strong>und</strong> Entwicklung der bestehenden<br />
Strukturen oder neuer Strukturen<br />
• partizipative Modelle <strong>und</strong> Prozesse<br />
Schwächen<br />
• Diskrepanzen zwischen Rechtsordnungen, Sozial<strong>und</strong><br />
Umweltstandards<br />
• Unterschiede der institutionellen Ebenen <strong>und</strong><br />
Kompetenzen<br />
• Schwache räumliche, institutionelle <strong>und</strong> strukturelle<br />
Zusammenarbeit<br />
Bedrohungen<br />
• Instabilität der Kooperationsstrukturen<br />
• finanzielle Beschränkungen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
41
4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />
Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />
der Tschechischen Republik<br />
4.1<br />
NEUE GLOBALE RAHMENBEDINGUNGEN,<br />
HERAUSFORDERUNGEN UND<br />
MÖGLICHKEITEN DER ENTWICKLUNG<br />
Entwicklungen außerhalb der Europäischen<br />
Union haben auch Einflüsse auf die grenzüberschreitende<br />
Region. Diese erhöhen den<br />
Wettbewerb zwischen den Unternehmen, Wirtschaftsstandorten<br />
<strong>und</strong> Regionen. Der Integrationsprozess<br />
in Europa, die Deregulierung <strong>und</strong><br />
Liberalisierung als Reaktion auf die Globalisierung<br />
der Wirtschaft <strong>und</strong> der Gesellschaft, der<br />
Mangel <strong>und</strong> die Erhöhung der Preise von Ressourcen<br />
(fossile Brennstoffe) sowie der technologische<br />
Fortschritt prägen die Intensität<br />
<strong>und</strong> Richtung der Mobilität von Arbeit <strong>und</strong> Kapital.<br />
Neue Standards für die Standorte <strong>und</strong> in<br />
der Konkurrenz der Regionen werden geschaffen,<br />
sowie neue Herausforderungen für die<br />
regionalen Arbeitsmärkte <strong>und</strong> Bildungs-/<br />
Lernsysteme entstehen. Die Folgen sind Flexibilität<br />
der Arbeitsmärkte, die steigenden Anforderungen<br />
an die Mobilität, aber auch Tendenzen<br />
der Segmentierung. Institutionen <strong>und</strong><br />
soziale Absicherungssysteme müssen sich anpassen<br />
<strong>und</strong> erneuern, um diese Änderungen zu<br />
bewältigen.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die österreichisch – tschechischen Grenzregionen<br />
haben, an der Kreuzung zwischen den<br />
alten <strong>und</strong> den neuen Mitgliedsstaaten im Herzen<br />
Europas, wie viele andere europäische Regionen<br />
an den ehemaligen EU-Außengrenzen,<br />
während der letzten Jahre historische Veränderungen<br />
vollzogen. Die sich daraus ergebenden<br />
Herausforderungen für die <strong>Regionalpolitik</strong><br />
in der EU sind, das Gleichgewicht zwischen dem<br />
notwendigen Zusammenhalt auf der einen Seite<br />
<strong>und</strong> der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Regionen auf der anderen Seite<br />
zu halten. Dies führt zu einer Ausweitung der<br />
Handlungsfelder, in welchem alle Akteure dazu<br />
aufgerufen sind, sich auf die Vernetzung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />
in den grenzüberschreitenden,<br />
aber auch benachbarten internationalen Bereichen<br />
zu konzentrieren. Der öffentliche Sektor<br />
hat seine Politik neu ausgerichtet, um ein<br />
Standort-/Wirtschafts-/Aktivitätsumfeld zu ermöglichen,<br />
welches den Akteuren hilft erfolgreich<br />
im Wettbewerb der Regionen zu sein.<br />
Die demographische Entwicklung in der Region<br />
steht im Widerspruch zu den Bedürfnissen<br />
nach Innovation <strong>und</strong> Anpassung. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
steigenden Lebenserwartung <strong>und</strong> sinkender Geburtenraten<br />
gibt es die Tendenz zur Alterung der<br />
Gesellschaft. Dies führt zu Veränderungen im<br />
Konsumverhalten, in den Anforderungen an den<br />
öffentlichen Dienst <strong>und</strong> im Verhalten der Arbeitskräfte<br />
(Mobilität, Innovation usw.). Wissen<br />
über die effiziente Nutzung von Informationen<br />
<strong>und</strong> die Kommunikation <strong>und</strong> die betreffenden<br />
Technologien, sind heute wichtige Ressourcen<br />
für die wirtschaftliche Entwicklung sowie auch<br />
für die Beteiligung des einzelnen Individuums<br />
an der Gesellschaft.<br />
Viele Menschen, die Bildungssysteme <strong>und</strong> -organisationen<br />
sowie die öffentliche Verwaltung<br />
sind sehr oft unzureichend an diese Anforderungen<br />
angepasst. Daher müssen die Rahmenbedingungen<br />
für Regionen <strong>und</strong> ihre Einwohner<br />
für die soziale <strong>und</strong> regionale Abdeckung dieser<br />
Veränderungsprozesse initiiert werden. Diese<br />
Veränderungen ermöglichen auch die Integration<br />
neuer Dynamik <strong>und</strong> gesellschaftlicher Entwicklungen<br />
(z.B. Potenzial der Frauen) in der regionalen<br />
<strong>und</strong> sozio-ökonomischen Entwicklung.<br />
4.2<br />
KOORDINIERUNG MIT ANDEREN<br />
POLITIKEN UND <strong>PROGRAMM</strong>EN DER<br />
EUROPÄISCHEN UNION, ÖSTERREICHS<br />
UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />
4.2.1<br />
Übereinstimmung mit den<br />
Gemeinschaftspolitiken<br />
Das Operationelle Programm zur österreichisch<br />
• tschechischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
für die Jahre 2007-2013 trägt,
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
zur Erreichung der in den aktualisierten Strategien<br />
von Lissabon <strong>und</strong> Göteborg, <strong>und</strong> in den<br />
strategischen Leitlinien der Gemeinschaft<br />
festgelegten Prioritäten, bei.<br />
Die Kohäsionspolitik muss einen Beitrag zur Umsetzung<br />
der Lissabon-Ziele leisten. Im Entwurfsdokument<br />
mit dem Titel „Kohäsionspolitik<br />
zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums<br />
<strong>und</strong> der Beschäftigung; in den Strategischen<br />
Leitlinien der Gemeinschaft für den Zeitraum<br />
von 2007-2013“ wurden die folgenden Prioritäten<br />
der Gemeinschaft definiert:<br />
• Europa <strong>und</strong> seine Regionen als attraktiver Ort<br />
für Investitionen <strong>und</strong> Arbeit<br />
• Entwicklung von Wissen <strong>und</strong> Innovationen für<br />
Wirtschaftswachstum<br />
• Höhere Zahl von hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />
Die in Lissabon im Jahr 2000 getroffene Entscheidung<br />
(Lissabon-Strategie), definiert strategische<br />
Ziele in Bezug auf die Beschäftigung,<br />
die Wirtschaftsentwicklung <strong>und</strong> den sozialen Zusammenhalt<br />
für die kommenden zehn Jahre, mit<br />
dem Ziel die Union zum wettbewerbsfähigsten<br />
<strong>und</strong> dynamischsten, von der Wissenschaft getriebenen,<br />
Wirtschaftsraum in der Welt zu entwickeln,<br />
um die derzeitige Situation eines<br />
nachhaltigen Wachstums zu erhalten, Arbeitsplätze<br />
zu schaffen <strong>und</strong> einen stärkeren sozialen<br />
Zusammenhalt zu erreichen. Im Jahr 2005<br />
wurde die Lissabon-Strategie in Richtung<br />
Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung abgeändert.<br />
Die Entscheidung von Göteborg (Göteborg-<br />
Strategie) lenkt den Lissabon-Prozess in eine<br />
umweltbezogene Richtung mit nachhaltiger<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Zielen <strong>und</strong> Aktivitäten, welche<br />
gegen die Gefahren einer nachhaltigen Entwicklung<br />
(Alterung der Bevölkerung, Klimaveränderungen,<br />
Verkehr, Armut usw.) steuern.<br />
Das OP ist an die europäische sozialpolitische<br />
Agenda 6 geb<strong>und</strong>en, welche die im Rahmen der<br />
Sozialpolitik durchgeführten Maßnahmen bestimmt<br />
– <strong>und</strong> auch zur Verwirklichung der Lissabon-Strategie<br />
beiträgt. Die in Nizza formulierten<br />
Ziele sind wie folgt definiert:<br />
• Sicherstellung der Verfügbarkeit von Arbeit,<br />
Ressourcen, Rechten, Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
für alle<br />
• Prävention von Risiken der sozialen Ausgrenzung<br />
• Hilfe für die am meisten Gefährdeten, die<br />
Mobilisierung aller Akteure/Organisationen in<br />
den Bereichen der Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik.<br />
Das Positionspapier spiegelt die Allgemeinen<br />
Leitlinien der Wirtschaftspolitik, sowie die<br />
Leitlinien zur Europäischen Beschäftigungsstrategie<br />
7 wider, welche mikroökonomische<br />
<strong>und</strong> makroökonomische Strategien, sowie die<br />
Beschäftigung, als Mittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
<strong>und</strong> wirtschaftlichen Wachstums,<br />
einschließt.<br />
Das Programm „i2010 - die Europäische Informationsgesellschaft<br />
im Jahr 2010“ 8 soll auch zur<br />
Schaffung der Informationsgesellschaft beitragen.<br />
Es wird in erster Linie Aktivitäten zur Erreichung<br />
bestimmter Ziele der Initiative betreffen,<br />
welche in der Erhöhung der Verfügbarkeit<br />
der Informationstechnologien bestehen.<br />
Im Rahmen der österreichisch-tschechischen<br />
grenzüberschreitenden Kooperation 2007-<br />
2013 umgesetzte Projekte, werden zum Aufbau<br />
der Informationsgesellschaft beitragen.<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 11 des Vorschlags<br />
für die EFRE-Verordnung wird das<br />
grenzüberschreitende Operationelle Programm<br />
im Bereich kleiner <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen,<br />
zur Umsetzung der Europäischen Charta für<br />
6<br />
Angenommen im Jahr 2000 in Nizza<br />
7<br />
Integrierte Leitlinien: allgemeine Leitlinien zur Wirtschaftspolitik,<br />
Brüssel, 28. Juni 2005, 10667/05; Entscheidung des Rates<br />
über Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten.<br />
Brüssel, 5. Juli 2005.<br />
8<br />
Die e-Europäische Informationsgesellschaft für Wachstum <strong>und</strong><br />
Beschäftigung. Der Bericht der Kommission an den Rat, das Europäische<br />
Parlament, den Europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss<br />
<strong>und</strong> den Ausschuss der Regionen. Brüssel 1. Juni 2005,<br />
COM (2005)229, Endversion.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
43
4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />
Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />
der Tschechischen Republik<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Kleinunternehmen beitragen. Diese wurde vom<br />
Europäischen Rat im Juni 2000 in Santa Maria<br />
de Feira, für den Bereich der gesteigerten<br />
technologischen Kapazitäten von kleinen Unternehmen<br />
beschlossen.<br />
Im Rahmen des OPs wird die Gleichberechtigung<br />
von Männern <strong>und</strong> Frauen beachtet <strong>und</strong> werden<br />
Personen im Hinblick auf Geschlecht, Rasse <strong>und</strong><br />
Herkunft 9 nicht diskriminiert. Die Einhaltung des<br />
Prinzips der Chancengleichheit soll, während der<br />
verschiedenen Phasen der Umsetzung des Programms,<br />
sowie auch der Realisierung der finanziellen<br />
Unterstützung aus dem Fonds <strong>und</strong> der<br />
Bewertung ihrer Auswirkungen, gewährleistet<br />
werden. Das Prinzip wird auch bei der Festlegung<br />
der Auswahlkriterien für Projekte beachtet.<br />
Im Hinblick auf die Tatsache, dass in – durch<br />
das Programm geförderten Subregionen – Probleme<br />
auf dem Arbeitsmarkt bestehen, werden<br />
Anstrengungen zur Förderung der Beschäftigung<br />
von Frauen <strong>und</strong> zur Schaffung von neuen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für sie unternommen,<br />
sowie Maßnahmen für einen gleichberechtigten<br />
Zugang im Bereich der beruflichen<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung getroffen.<br />
9<br />
Artikel 16 der Verordnung des Rates 1083/2006<br />
10<br />
Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über die Strategischen<br />
Leitlinien der Gemeinschaft für die Ländliche Entwicklung<br />
(Programmperiode 2007-2013), Brüssel, 5. Juli 2005,<br />
COM(2005)304 endgültig.<br />
11<br />
Verordnung des Rates (EG) Nr. 1698/2005 vom 20. September<br />
2005 über die finanzielle Unterstützung für die Ländliche Entwicklung<br />
durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die<br />
Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Der EG Gesetzescode<br />
L 277/1 vom 21. Oktober 2005.<br />
12<br />
Bericht der Kommission an den Rat <strong>und</strong> das Europäische Parlament<br />
in Bezug auf die zusammenfassende Strategie für nachhaltige<br />
Entwicklung: operationelle Plattform. Brüssel 13. Dezember<br />
2005, COM (2005) 658 endgültig.<br />
Im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik ist<br />
eine Komplementarität zwischen den finanziellen<br />
Interventionen der Europäischen Kommission<br />
(EK) durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />
für die Entwicklung des ländlichen<br />
Raums 10 11 <strong>und</strong> den durch die EFRE-Mittel<br />
ko-finanzierten Aktivitäten, im Zusammenhang<br />
mit der territorialen Zusammenarbeit, vorgesehen.<br />
Eine Koordination der aus verschiedenen<br />
Fonds stammenden Subventionen wird<br />
sichergestellt.<br />
Der Gr<strong>und</strong>satz der Komplementarität, welcher<br />
im Vorschlag der Verordnung des Rates über die<br />
allgemeinen Bestimmungen für den Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE),<br />
des Europäischen Sozialfonds (ESF) <strong>und</strong> den Kohäsionsfonds<br />
(KF) (Artikel 9) enthalten ist,<br />
wird beachtet. Im Einklang mit diesem Gr<strong>und</strong>satz<br />
werden die Strukturfonds keine öffentlichen<br />
oder gleichgestellten Ausgaben von den Mitgliedstaaten<br />
ersetzen.<br />
Prinzipien der Gemeinschaftspolitiken in Bezug<br />
auf den Schutz <strong>und</strong> die Verbesserung der Umwelt,<br />
sowie die entsprechenden Änderungsanträge<br />
einschließlich der EU-Richtlinie werden<br />
ebenfalls beachtet. Und zwar betrifft dies die Erfüllung<br />
von Verpflichtungen der Richtlinie<br />
92/43/EWG (Habitat-Richtlinie), der Richtlinie<br />
79/409/EWG über die Vögel <strong>und</strong> der Leitlinien<br />
zum ökologischen System NATURA-2000.<br />
Da es erforderlich ist, dass die Mitgliedstaaten<br />
ihre Anstrengungen auf die Förderung der<br />
zentralen Themen im Bereich des Klimawandels,<br />
der Energie, der öffentlichen Ges<strong>und</strong>heit, der<br />
sozialen Ausgrenzung, der Demografie <strong>und</strong> der<br />
Migration, des Managements von natürlichen Beständen<br />
<strong>und</strong> des ausgewogenen Verkehrs konzentrieren,<br />
werden Projekte, welche zur Verwirklichung<br />
der in der EU-Strategie 12 für nachhaltige<br />
Entwicklung angeführten Prioritäten<br />
beitragen im operationellen Programm unterstützt.<br />
Mit dem Europäischen Raumentwicklungskonzept<br />
(EUREK, 1999) wurde ein wichtiger Schritt<br />
auf dem Weg zu einer koordinierten Regional<strong>und</strong><br />
Raumentwicklungspolitik getan. Es gibt drei<br />
gr<strong>und</strong>legende Ziele, die zu einer nachhaltigen<br />
<strong>und</strong> ausgewogenen Entwicklung auf dem Gebiet<br />
der Europäischen Union führen sollten:<br />
• Wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt<br />
• Bewahrung <strong>und</strong> Bewirtschaftung der natürlichen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Ressourcen sowie
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
• ausgewogenere Wettbewerbsfähigkeit des<br />
europäischen Raumes<br />
Die europäische Integration ist Teil des EUREKs.<br />
Lokale <strong>und</strong> regionale Behörden müssen bei der<br />
regionalen Entwicklung über die Grenzen hinweg<br />
kooperieren.<br />
Die grenzüberschreitenden Programme sollten<br />
keine Aktivitäten unterstützten, welche durch<br />
andere etablierte europäische Programme finanziert<br />
werden können, sofern sie keine klare<br />
Ausrichtung auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />
aufweisen. Die Koordination<br />
mit anderen operationellen Programmen wird<br />
in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />
durch die Vertretung des Ministeriums für<br />
Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />
in Österreich <strong>und</strong> des Ministeriums<br />
für Landwirtschaft in der Tschechischen Republik<br />
im Begleitausschuss sichergestellt. Zudem<br />
wird dies durch die regionalen <strong>und</strong> nationalen<br />
Koordinierungsausschüsse gewährleistet <strong>und</strong> es<br />
kann aufgr<strong>und</strong> der täglichen direkten Kontakte<br />
der an der Umsetzung der verschiedenen Programmaktivitäten<br />
beteiligten Stellen eine Doppelfinanzierung<br />
aus zwei oder mehreren Gemeinschaftsfonds<br />
vermieden werden. Deshalb<br />
ist es wichtig die Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede<br />
zu anderen EU-Programmen <strong>und</strong> den<br />
benötigten Koordinationsbedarf mit dem vorliegenden<br />
Programm aufzuzeigen:<br />
• Österreichisches Programm zur ländlichen<br />
Entwicklung (ELER), in strat.at wurde eine<br />
detaillierte Trennung von Vorhaben welche in<br />
Österreich von ELER <strong>und</strong> EFRE unterstützt<br />
werden, ausgearbeitet<br />
• Tschechische Republik Strategischer Plan zur<br />
ländlichen Entwicklung (2007-2013)<br />
• EFRE: Ziel 1 - Kohäsion <strong>und</strong> Ziel-2 - regionale<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
• ESF - Beschäftigung<br />
• TEP (territoriale Beschäftigungspakte)<br />
• TEN (Transeuropäische Netze)<br />
• Natura 2000<br />
• In der Tschechischen Republik <strong>und</strong> in Öster<br />
reich, kann der Europäische Fischereifonds<br />
(EFF), im Bereich der Aquakultur <strong>und</strong> anderer<br />
Maßnahmen von gemeinsamem Interesse<br />
verwendet werden. Es werden Begünstigte<br />
unterstützt, welche an den oben genannten<br />
Bereichen beteiligt sind. Aufgr<strong>und</strong> des unterschiedlichen<br />
Schwerpunkts der FFF finanzierten<br />
Programme <strong>und</strong> des grenzüberschreitenden<br />
OPs Österreich-Tschechien,<br />
wird keine echte Überschneidung bei der Bereitstellung<br />
von Unterstützungen auftreten.<br />
• Horizontale Themen, z.B. Nachhaltigkeit sowie<br />
Chancengleichheit für Männer <strong>und</strong> Frauen –<br />
„Gender Mainstreaming“, werden im Programmierungsprozess<br />
als sektorübergreifendes<br />
Faktum soweit möglich mit einer geschlechterspezifischen<br />
Sicht betrachtet.<br />
Mit dem Vertrag von Amsterdam aus dem Jahr<br />
1999 wurde „Gender Mainstreaming“ als eine<br />
der wichtigsten Aufgaben der Gemeinschaft angenommen<br />
– Ungleichgewichte sollten abgeschafft<br />
<strong>und</strong> die Chancengleichheit von Männern<br />
<strong>und</strong> Frauen unterstützt werden. In Artikel 11 der<br />
allgemeinen Bestimmungen über die Strukturfonds<br />
ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten <strong>und</strong><br />
die Kommission bei der Umsetzung der Strukturfonds<br />
auf die Chancengleichheit von Männern<br />
<strong>und</strong> Frauen achten müssen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die<br />
Dienstleistungen des INTERACT-II-Programms gelegt<br />
werden. Dieses EU-weite Programm konzentriert<br />
sich auf eine gute Steuerung der territorialen<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> bietet bedarfsorientierte<br />
Unterstützung für mit der<br />
Durchführung der Programme des europäischen<br />
Ziels „territoriale Zusammenarbeit“ betraute<br />
Verantwortliche an. Die Zielgruppen für<br />
INTERACT sind in erster Linie jene Behörden,<br />
welche entsprechend den Verordnungen<br />
1083/2006 <strong>und</strong> 1080/2006 einzurichten sind,<br />
sowie andere Stellen, die an der Durchführung<br />
des Programms beteiligt sind. Um für die umsetzenden<br />
Stellen dieses Programms den größtmöglichen<br />
Nutzen aus dem INTERACT-Programm<br />
zu gewährleisten, wird die Verwendung<br />
von INTERACT Dienstleistungen <strong>und</strong> Doku-<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
45
4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />
Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />
der Tschechischen Republik<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
mentation sowie die Teilnahme an INTERACT Seminaren<br />
gefördert. Diesbezügliche Kosten sind<br />
im Rahmen der Technischen Hilfe förderfähig.<br />
4.2.2<br />
Übereinstimmung mit<br />
Nationalen Strategien<br />
Die Ziele <strong>und</strong> Prioritäten des strategischen Dokuments,<br />
der tschechisch-österreichischen<br />
grenzüberschreitenden Kooperation sind kohärente<br />
mit den strategischen entwicklungspolitischen<br />
Programmen. Es geht in erster Linie<br />
folgende Unterlagen:<br />
• Nationaler Entwicklungsplan für den Zeitraum<br />
von 2007-2013 (Entwurf)13,<br />
• Nationaler Strategischer Rahmenplan 2007-<br />
2013 zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums<br />
<strong>und</strong> der Beschäftigung (Vorentwurf)<br />
14 die Ziele des grenzüberschreitenden<br />
Programms tragen zur Erreichung der strategischen<br />
Ziele sowie der angeführten horizontalen<br />
Detailziele bei,<br />
• Regionale Operationelle Programme (Entwürfe)<br />
für die Regionen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esländer,<br />
welche das im Rahmen des grenzüberschreitenden<br />
Programms 2007-2013 unterstützte<br />
Gebiet betreffen.<br />
Projekte die im Rahmen des Programms unterstützt<br />
werden, stimmen mit den tschechischen,<br />
österreichischen <strong>und</strong> europäischen<br />
Gesetzen überein <strong>und</strong> respektieren insbesondere<br />
die folgenden Bedingungen:<br />
• Übereinstimmung von investiven Projekten mit<br />
den gesetzlichen Regeln im Bereich des Umweltschutzes<br />
unter Berücksichtigung der Wirkungen<br />
der geplanten Projekte auf NATURA<br />
2000 Gebiete;<br />
13<br />
Nationaler Entwicklungsplan 2007-2013, Prag, Februar 2006;<br />
Nationales Strategisches Rahmenprogramm für Österreich 2007-<br />
2013, Wien, April 2007<br />
14<br />
Entwurf des Nationalen Strategischen Rahmenprogramms der<br />
CR 2007-2013, Prag, März 2006; Nationaler Strategischer Rahmenplan<br />
2007-2013 zur Unterstützung von Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />
Vorläufiger Entwurf, das Dokument wurde durch die<br />
Regierung der CR am 14. Februar 2006 angenommen.<br />
• positiv oder neutrale Umweltauswirkungen<br />
des Projekts;<br />
• Verbot der Doppelfinanzierung von Projekten<br />
aus den Gemeinschaftsmitteln;<br />
• Beachtung der Gesetze über die öffentliche<br />
Beschaffungen;<br />
• Beachtung der Vorschriften zu öffentlichen<br />
Beihilfen; Aktivitäten, welche die Wettbewerbsregeln<br />
verletzen <strong>und</strong> kommerzielle Projekte<br />
können nicht im Rahmen des Programms<br />
umgesetzt werden.<br />
Im Rahmen des Beratungsprozesses zu Projektideen,<br />
werden die möglichen Begünstigten<br />
über das Verbot von Doppelfinanzierungen aus<br />
Gemeinschaftsmitteln informiert. Darüber hinaus<br />
erfolgt die formelle Überprüfung, im Hinblick<br />
auf das Risiko einer möglichen Doppelfinanzierung,<br />
im Rahmen der Bewertung der einzelnen<br />
Projektanträge <strong>und</strong> Inhalte von Projektvorschlägen.<br />
Österreich<br />
Die Beschlüsse des Europäischen Rates sowie<br />
des EUREKs bilden den strategischen Rahmen<br />
für die räumliche Entwicklung der österreichischen<br />
Politik, welche im Österreichischen<br />
Raumentwicklungskonzept (ÖREK 2001) festgehalten<br />
wurden. Die formulierten Ziele stellen<br />
den sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Zusammenhalt,<br />
die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen<br />
in den Regionen <strong>und</strong> die soziale Integration<br />
sicher.<br />
In der „Strategie 2010 – Perspektiven für Forschung,<br />
Technologie <strong>und</strong> Innovation in Österreich“<br />
wurden die Gr<strong>und</strong>sätze für die nationale<br />
Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik,<br />
bis 2010 <strong>und</strong> darüber hinaus formuliert.<br />
Das Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> der Dynamik der Volkswirtschaft für<br />
ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die<br />
aktive Entwicklung der Beschäftigung:<br />
• Verbesserung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen,<br />
Organisationen <strong>und</strong> Institutionen<br />
• Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
• Effiziente Koordinierung der regionalen <strong>und</strong><br />
nationalen F & E-Aktivitäten<br />
Ein konkreter Schritt für die Vorbereitung der<br />
neuen Programmperiode der Strukturfonds<br />
(EFRE <strong>und</strong> ESF) 2007-2013 in Österreich ist der<br />
Nationale Strategische Rahmenplan – strat.at,<br />
welcher das gemeinsame Dach für die operationellen<br />
Programme der regionalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> Beschäftigung (8 B<strong>und</strong>esländer),<br />
Konvergenz – Phasing-Out <strong>und</strong> Europäische<br />
Territoriale Zusammenarbeit bildet.<br />
Darin ist festgehalten, dass die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit bedeutend für<br />
Österreich ist, dies bezieht sich auf den hohen<br />
Anteil der Grenzregionen am gesamten Staatsgebiet<br />
<strong>und</strong> die in den letzten zwei Strukturfondsperioden<br />
gemachten Erfahrungen in der<br />
Zusammenarbeit. Ziel der grenzübergreifenden<br />
Zusammenarbeit sollte die Erleichterung <strong>und</strong> Intensivierung<br />
der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
von integrierten grenzüberschreitenden Projekten<br />
im Vergleich zum laufenden Zeitraum<br />
sein. Zudem sollte dies zu einer neuen Qualität<br />
in der Entwicklung von Projekten <strong>und</strong> der sich<br />
ändernden funktionalen Strukturen in den<br />
Grenzregionen führen.<br />
Neben diesen nationalen strategischen Dokumenten<br />
bilden, die Konzepte der Raumplanung<br />
<strong>und</strong> der regionalen Entwicklung, die sektoralen<br />
<strong>und</strong> thematischen Konzepte <strong>und</strong> Modelle der<br />
B<strong>und</strong>esländer Niederösterreich (Landesentwicklungskonzept),<br />
Oberösterreich (Strategie-<br />
Programm Oberösterreich 2000 +) <strong>und</strong> Wien<br />
(Stadtentwicklungsplan STEP 05) die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die Ausarbeitung des Programms für die<br />
Europäische Territoriale Zusammenarbeit.<br />
Gr<strong>und</strong>legende Elemente, welche gemäß strat.at<br />
gefordert sind, wurden im Nationalen Reform<br />
Plan (NRP 2006-2008) wiedergegeben. Die<br />
Entwicklungsstrategie des strat.at orientiert sich<br />
am Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft. Ein gr<strong>und</strong>legendes Element<br />
ist die weit gefasste Definition von Innovation<br />
unter Einbeziehung von nicht-technologischen<br />
Aspekten (z.B. organisatorische usw.).<br />
Die Nachhaltigkeitsstrategie Österreichs zielt auf<br />
die Etablierung einer dauerhaften Strategie ab,<br />
welche alle unterschiedlich ausgerichteten Politikbereiche<br />
für eine umweltfre<strong>und</strong>liche, nachhaltige<br />
wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
einbindet. Seine Schwerpunkte sind die Steigerung<br />
der Lebensqualität in Österreich, die Unterstützung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs<br />
durch die Schaffung innovativer Strukturen,<br />
erhöhte Vielfalt <strong>und</strong> Qualität von Wohnraum<br />
in Österreich <strong>und</strong> gesteigerte Verantwortung<br />
für Europa <strong>und</strong> die Welt.<br />
Unterstützt wird die wirtschaftliche Entwicklungsstrategie<br />
in den ländlichen Gebieten auch<br />
durch das „Programm für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums“, welches parallel erarbeitet<br />
wurde <strong>und</strong> durch den ELER kofinanziert wird. Vor<br />
allem die Aktivitäten in Priorität 3 <strong>und</strong> die Projekte<br />
<strong>und</strong> Initiativen im Rahmen des LEADER-<br />
Ansatzes tragen zur Entwicklung des ländlichen<br />
Raums mit dem Ziel einer breiten <strong>und</strong> diversifizierten<br />
Wirtschaftsstruktur bei. Getrennt Förderbedingungen<br />
des ELER <strong>und</strong> EFRE stellen die<br />
Durchführung von Aktivitäten sicher, so dass es<br />
zu keinen Überschneidungen <strong>und</strong> Doppelfinanzierungen<br />
kommt.<br />
Im allgemeinen muss festgestellt werden, dass<br />
eine enge Abstimmung der Strukturen zur Unterstützung<br />
der Regionalmanagements, der<br />
territorialen Beschäftigungspakte <strong>und</strong> des LEA-<br />
DER-Managements über die täglichen Kontakte<br />
der verantwortlichen Führungskräfte auf regionaler<br />
Ebene sichergestellt wird, um die Effizienz<br />
der finanziellen Unterstützung zu erhöhen<br />
<strong>und</strong> in der Lage sein, die korrekten regionalen<br />
Akteure auf regionaler Ebene anzusprechen<br />
(„Regionale Governance“).<br />
Tschechische Republik<br />
Auch in der Tschechischen Republik bildet das<br />
Nationale Strategische Rahmenprogramm, als<br />
wichtigstes Dokument den Rahmen für die<br />
Verwendung der EU-Mittel für den Zeitraum<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
47
4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />
Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />
der Tschechischen Republik<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
2007-2013. Als Gr<strong>und</strong>lage für die Ausarbeitung<br />
des Vorschlags des NSRs wurde der Nationale<br />
Entwicklungsplan der Tschechischen Republik<br />
berücksichtigt, welcher durch die Entscheidung<br />
der Regierung der Tschechischen Republik Nr.<br />
175/2006 angenommen wurde. Der analytische<br />
Teil des NSR konzentriert sich auf die Identifizierung<br />
der wesentlichen Stärken der Tschechischen<br />
Republik bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> auf die problematische<br />
Punkte <strong>und</strong> Schwächen, die einem nachhaltigen<br />
Wachstum von Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft im<br />
Wege stehen. Das NSR definiert das Gerüst der<br />
operationellen Programme der wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Kohäsionspolitik für 2007 bis<br />
2013, durch welche die einzelnen Schwerpunktachsen<br />
umgesetzt werden. Das NSR ist<br />
noch Gegenstand von Verhandlungen mit der<br />
Europäischen Kommission über die endgültige<br />
Form der Interventionen der Kohäsionspolitik in<br />
der Tschechischen Republik.<br />
Das übergeordnete Ziel des NSRs für den Zeitraum<br />
2007 bis 2013 ist die Veränderung des sozio-ökonomischen<br />
Umfelds der Tschechischen<br />
Republik in Übereinstimmung mit den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der nachhaltigen Entwicklung, um die<br />
Tschechische Republik zu einem attraktiven Ort<br />
für Investitionen, Arbeit <strong>und</strong> das Leben von Menschen<br />
zu machen. Durch die kontinuierliche Stärkung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit wird eine nachhaltige<br />
Entwicklung erreicht, deren Tempo<br />
über dem durchschnittlichen Wachstum der EU-<br />
25 liegt.<br />
Die Tschechische Republik strebt Beschäftigungswachstum<br />
<strong>und</strong> eine ausgewogene <strong>und</strong><br />
harmonische Entwicklung der Regionen an,<br />
dies soll zu einer Verbesserung der Lebensqualität<br />
der Menschen führen. Dem globalen Ziel<br />
wird durch die Umsetzung strategischer Ziele<br />
entsprochen:<br />
• Strategisches Ziel I – wettbewerbsfähige<br />
tschechische Wirtschaft (Schwerpunkte: wettbewerbsfähige<br />
Wirtschaft; die Unterstützung<br />
der F&E-Kapazität für Innovation; die Entwicklung<br />
des nachhaltigen Tourismus)<br />
• Strategisches Ziel II – offene flexible <strong>und</strong> kohäsive<br />
Gesellschaft (Schwerpunkte: Bildung;<br />
Wachstum der Beschäftigung <strong>und</strong> der Beschäftigungsfähigkeit;<br />
Stärkung des sozialen<br />
Zusammenhalts; Entwicklung der Informationsgesellschaft;<br />
effiziente öffentliche Verwaltung)<br />
• Strategisches Ziel III – Attraktive Umwelt<br />
(Schwerpunkte: Schutz <strong>und</strong> Verbesserung<br />
der Umweltqualität; Verbesserung der Erreichbarkeit<br />
durch Verkehr) <strong>und</strong><br />
• Strategisches Ziel IV – Ausgewogene Räumliche<br />
Entwicklung (Schwerpunkte: Ausgewogene<br />
Entwicklung der Regionen; Entwicklung<br />
städtischer Gebiete; die Entwicklung der<br />
ländlichen Gebiete)<br />
Die Strategie basiert auf dem zentralen strategischen<br />
Dokument der europäischen Ebene (Vorschlag<br />
für allgemeine strategische Gr<strong>und</strong>sätze<br />
der Gemeinschaft) <strong>und</strong> Dokumenten der nationalen<br />
Ebene (Strategie für die nachhaltige<br />
Entwicklung, Strategie für wirtschaftliches<br />
Wachstum, Strategien der regionalen Entwicklung<br />
<strong>und</strong> andere gültig sektorale, sowie regionalen<br />
Strategien – Regionalentwicklungsprogramme<br />
des Jihočeský kraj, Jihomoravský kraj<br />
<strong>und</strong> des Kraj Vysočina).
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Wechselbeziehung der Prioritäten des grenzüberschreitenden Programms<br />
mit den Gr<strong>und</strong>sätzen von anderen EU- <strong>und</strong> nationalen Strategien<br />
Prioritätsachse 1 – sozio-ökonomische Prioritätsachse 2 – regionale Horizontale Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Entwicklung, Tourismus- <strong>und</strong> Know-how Transfer Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />
nachhaltige Entwicklung<br />
Unter- Tourismus, HR- Soziale Verkehr <strong>und</strong> Umwelt- Nachhaltige Nachhaltige Gleich- Konehmens<br />
<strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> Entwicklung, Integration, regionale <strong>und</strong> Risiko Netzwerke Entwicklung berechtigung operation<br />
innovations- Freizeit- Arbeitsmarkt, Ges<strong>und</strong>heit Erreich- prävention <strong>und</strong> instituorientiertes<br />
Wirtschaft Bildung, <strong>und</strong> soziale barkeit tionelle<br />
Umfeld <strong>und</strong> Qualifizierung Risiko- Strukturen<br />
Dienst- prävention für die Zusamleistungen<br />
menarbeit<br />
Strat. Leitlinien<br />
der Gemeinschaft x x x x<br />
Strat.at x x x x<br />
STRAT CR x x x x x x x x x x<br />
NRP Ö x x x x<br />
NRP CR x x x x<br />
Strat. für Nachhaltige<br />
Entw. Ö x x x<br />
Strat. für Nachhaltige<br />
Entw. CR x x x<br />
WIN x x x x x x x x<br />
STEP x x x x x x x x<br />
Strat. Progr. OÖ x x x x x x x x<br />
JC Reg. DP x x x x x x<br />
JM Reg. DP x x x x x x<br />
Vy Reg. DP x x x x x x<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
49
5. Strategische Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
5.1<br />
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG<br />
5.1.1<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze<br />
Entwicklung findet in dieser Region in sehr sensiblen<br />
Bereichen statt. Als horizontales Prinzip<br />
muss die Nachhaltigkeit ein Teil aller Prioritäten<br />
sein. Besonders berücksichtigt wird, dass die<br />
Aktivitäten, mit unterschiedlichen Anforderungen<br />
der Benutzer konfrontiert sind. Konzepte<br />
der Nachhaltigkeit werden vor allem im Bereich<br />
der regionalen <strong>und</strong> ökologischen Entwicklung,<br />
der Weiterentwicklung der National- <strong>und</strong> Naturparks,<br />
aber auch bei Aktivitäten im Bereich,<br />
z.B. des Tourismus, der Freizeitwirtschaft,<br />
der technischen Infrastruktur (Energie)<br />
nachgefragt <strong>und</strong> umgesetzt. Das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit zielt darauf ab die notwendigen<br />
Bedingungen für die Entwicklung der lebenden<br />
Generation bereit zu stellen, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für die künftigen Generationen<br />
einzuschränken. Um diesem Ansatz<br />
gerecht zu werden, sind drei Dimensionen der<br />
Nachhaltigkeit zu berücksichtigen: die ökologische,<br />
die wirtschaftliche <strong>und</strong> die soziale<br />
Nachhaltigkeit.<br />
• Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet, die<br />
umweltfre<strong>und</strong>liche Nutzung der natürlichen<br />
Ressourcen, die Verbesserung der Qualität der<br />
Umwelt, der Schutz der biologischen Vielfalt<br />
<strong>und</strong> die Verhütung von Gefahren für Mensch<br />
<strong>und</strong> Umwelt.<br />
• Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet die<br />
Schaffung eines zukunftsorientierten wirtschaftlichen<br />
Systems <strong>und</strong> die Steigerung der<br />
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der<br />
Kompetenz für Innovation.<br />
• Soziale Nachhaltigkeit bedeutet soziale Ausgewogenheit,<br />
das Recht menschlichen Lebens<br />
<strong>und</strong> die Beteiligung der Bevölkerung in Politik<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft.<br />
Die Umsetzung der Maßnahmen hat im Einklang<br />
mit den europäischen <strong>und</strong> nationalen Politiken<br />
für die Chancengleichheit zu erfolgen. Die Beendigung<br />
der Diskriminierung <strong>und</strong> die Verwirklichung<br />
der Chancengleichheit zwischen den<br />
Geschlechtern ist eine politische Aufgabe – Gender-Mainstreaming<br />
ist die zugeordnete Strategie.<br />
Chancengleichheit von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />
ist kein separates Thema, es ist das Gr<strong>und</strong>prinzip<br />
für jede einzelne Aktivität. Durch die Einbeziehung<br />
der Chancengleichheit in sämtliche Konzepte<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen, sollte ein Beitrag zu Ausgewogenheit<br />
<strong>und</strong> Fairness in der Gesellschaft<br />
geleistet werden.<br />
Die Beteiligung der Bürger <strong>und</strong> die Nutzung des<br />
gesamten, endogenen <strong>und</strong> kreativen Potenzials<br />
in der Verbesserung der repräsentativen Demokratie,<br />
sind die wichtigsten Ziele der politischen<br />
Partizipation. Die Partizipation besteht aus<br />
einer intensiven Zusammenarbeit der verschiedenen<br />
Akteure <strong>und</strong> der Bevölkerung in der<br />
Region <strong>und</strong> ist ein Instrument zur Erreichung eines<br />
Gleichgewichts der Interessen <strong>und</strong> des<br />
Konsenses in Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprozessen.<br />
5.1.2<br />
Programmstrategie für die Entwicklung<br />
der grenzüberschreitenden Region<br />
In den beiden letzten Programmplanungszeiträumen<br />
bildeten die Entwicklung von grenzüberschreitenden<br />
Kontakten, sowie ihre Intensivierung<br />
<strong>und</strong> die Umsetzung von gemeinsamen<br />
Projekten, den Schwerpunkt der grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten.<br />
Das neue Programm baut auf diesen Erfahrungen<br />
auf <strong>und</strong> formuliert – auf Basis der Ergebnisse<br />
der Analyse – entsprechende Strategien <strong>und</strong> Aktivitätsfelder<br />
für die weitere Entwicklung der<br />
österreichisch-tschechischen grenzüberschreitenden<br />
Region.<br />
Die gemeinsame Strategie <strong>und</strong> das Operationelle<br />
Programm orientieren sich an der Weiterentwicklung<br />
des gemeinsamen Raums, im Hinblick<br />
auf
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
• einen zukunftsorientierten Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraum<br />
• die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong><br />
• die Verbesserung der Lebensbedingungen in<br />
diesem Bereich<br />
• die Unterstützung der europäischen Integration<br />
auf der grenzüberschreitenden,<br />
regionalen <strong>und</strong> lokalen Ebene<br />
Alle Aktivitäten sind in Übereinstimmung mit<br />
den folgenden Gr<strong>und</strong>sätzen:<br />
1. Anpassung der wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Lösung der Probleme<br />
in dieser grenzüberschreitenden Region, welche<br />
durch die Peripherie dieser Grenzregionen<br />
entstehen, <strong>und</strong> damit die Schaffung eines integrierten,<br />
regionalen, sozioökonomischen Gebietes:<br />
• Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur, die<br />
Beschleunigung der strukturellen Veränderungen,<br />
die Verbesserung der Standortbedingungen,<br />
die Entwicklung von Technologie<br />
<strong>und</strong> Innovation<br />
• Verbesserung der Verkehrs-, technischen <strong>und</strong><br />
sonstigen Infrastruktur, Reduzierung von<br />
grenzbedingten Barrieren<br />
• Stärkung der nachhaltigen Raumentwicklung<br />
• Verringerung der Umweltbelastungen, Beseitigung<br />
von Umweltschäden, Verbesserung<br />
der Lebens-, Arbeits- <strong>und</strong> Umweltbedingungen<br />
für die Bevölkerung<br />
• Verbesserungen in den Bereichen Bildung,<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
• Entwicklung der Humanressourcen<br />
• Entwicklung der Gleichstellungsaspekte, die<br />
Förderung der Chancengleichheit <strong>und</strong> Anti-<br />
Diskriminierung<br />
• Die Stärkung der endogenen Potenziale des<br />
grenzüberschreitenden Gebietes.<br />
2. Die Stärkung der grenzüberschreitenden<br />
Beziehungen zwischen Bevölkerung, Organisationen<br />
<strong>und</strong> Institutionen in allen Bereichen:<br />
• Verbesserung des grenzüberschreitenden<br />
wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />
• Reduzierung von Barrieren <strong>und</strong> verbesserte<br />
Verbindung im grenzüberschreitenden Verkehr<br />
• Grenzüberschreitende Koordinierung des<br />
Umweltschutzes <strong>und</strong> die Nutzung von grenzüberschreitenden<br />
regionalen Ressourcen<br />
• Verbesserung des grenzüberschreitenden,<br />
gesellschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Austausches<br />
zur Steigerung der Attraktivität der<br />
Lebens-, Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />
• Schaffung von grenzüberschreitenden Kooperations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsnetzwerken<br />
zur Steigerung der regionalen Identität auf<br />
beiden Seiten der Grenze.<br />
Die Strategien des operationellen Programms<br />
konzentrieren sich auf die Schaffung von geeigneten<br />
Rahmenbedingungen für eine nachhaltige<br />
Entwicklung in der österreichisch-tschechischen<br />
Grenzregion im Hinblick auf die Wirtschafts-,<br />
Sozial- <strong>und</strong> Bildungspolitik. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />
muss durch ausreichende finanzielle<br />
Ressourcen unterstützt werden, mit<br />
dem Ergebnis, dass diese Mittel eine positive<br />
Wirkung auf das Wirtschaftswachstum haben<br />
<strong>und</strong> in der Folge einen Beitrag zur nachhaltigen<br />
Entwicklung des vorhandenen Potentials der<br />
österreichisch-tschechischen Grenzregion leisten.<br />
Die Erweiterung <strong>und</strong> Verbesserung der Qualität<br />
der bestehenden inneren Beziehungen in der<br />
österreichisch-tschechischen Grenzregion ist ein<br />
entscheidender Faktor für die langfristige Entwicklung.<br />
Zudem gilt es die Qualität der wirtschaftlichen<br />
Struktur, der wissenschaftlichen <strong>und</strong><br />
akademischen Kontakte – welche auf der Verbindung<br />
von Netzwerken basieren – zu verbessern,<br />
alles mit dem Ziel, zur Verbesserung des<br />
Informationsflusses <strong>und</strong> des Informationsaustausch,<br />
der Fähigkeiten <strong>und</strong> des Wissens bei zu<br />
tragen.<br />
Eine ausgeprägte Qualitätsverbesserung oder genauer<br />
gesagt die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
im Kontext des europäischen<br />
Raumes, schafft die Voraussetzung für dauerhaftes<br />
wirtschaftliches <strong>und</strong> soziales Wachstum<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
51
5. Strategische Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
in der österreichisch-tschechischen Grenzregion.<br />
Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit selbst<br />
kann nur nachhaltiges Wachstum bewirken, welches<br />
die Voraussetzung für die Verringerung der<br />
regionalen Unterschiede innerhalb der EU ist.<br />
Alle Aktivitäten innerhalb des ETZ Programms<br />
sind relevant, um sowohl den Lissabon- als auch<br />
die Göteborgprozess zu fördern. Obwohl Aspekte<br />
des Zusammenhalts <strong>und</strong> der Wettbewerbsfähigkeit<br />
in der grenzüberschreitenden Region auf<br />
beiden Seiten der Grenze, hauptsächlich durch<br />
die Ziel 1 <strong>und</strong> 2 Programme abgedeckt werden,<br />
wird dieses Programms neben seiner wichtigsten<br />
Herausforderung zusätzlich so weit wie möglich<br />
zu diesen europäischen Prozessen beitragen.<br />
Beispielsweise ist Innovation nicht nur im einschlägigen<br />
Tätigkeitsfeld 1 enthalten, welche alle<br />
wirtschaftlichen Aspekte der Innovation im<br />
Zusammenhang mit der wirtschaftlichen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />
Entwicklung abdeckt, sondern<br />
auch in anderen Aktivitätsfeldern wie<br />
• der Umwelt durch die Schaffung <strong>und</strong> Erprobung<br />
neuer Technologien im Bereich der<br />
erneuerbaren Energiesysteme…<br />
• dem Tourismus durch die Schaffung gemeinsamer<br />
Produkte, welche, auf grenzüberschreitenden<br />
Bedürfnissen basierenden, der<br />
Veranstaltung der ersten gemeinsamen grenzüberschreitenden<br />
Ausstellung im Jahr 2009,<br />
mit neuen <strong>und</strong> innovativen Techniken (internetbasierte<br />
Reservierung von Hotels, GPS-<br />
Navigations-Systeme im Radsport…) <strong>und</strong><br />
• den sozialen Aspekten (neue Formen der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf<br />
dem Arbeitsmarkt, neue Ansätze für Gender-<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> soziale Risiko Minimierung…).<br />
Folgende qualitative Aspekte wurden zur Entwicklung<br />
der Strategien des operationellen<br />
Programms ausgewählt:<br />
• Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds<br />
in Verbindung mit der Wissenschaft, Forschung<br />
<strong>und</strong> Innovation, sowie die Entwicklung der Humanressourcen<br />
im Hinblick auf den grenzüberschreitenden<br />
Status der Zusammenarbeit<br />
(Lissabon-Prozess). Faktoren für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung sind:<br />
• ein offenes unternehmerisches Umfeld mit<br />
dem Schwerpunkt auf nachhaltiger Tourismusentwicklung<br />
• ein weiterführendes System der Forschung,<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Innovationen,<br />
die Einführung neuer Fertigungstechnologien<br />
• interne Verbindungen zwischen universitären<br />
<strong>und</strong> unternehmerischen Bereichen<br />
• ein flexibler Arbeitsmarkt mit qualifizierten<br />
Arbeitskräften<br />
• eine moderne Gesellschaft, die gezielt<br />
<strong>und</strong> methodisch ihren Bildungsniveau<br />
verbessert (Wissensgesellschaft mit all<br />
seinen Aspekten)<br />
• die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
der lokalen Gemeinden, die<br />
Wiederbelebung der gemeinsamen<br />
Tradition <strong>und</strong> des Kulturlebens, vor<br />
allem auch in Verbindung mit dem<br />
Tourismusangebot<br />
Radwege<br />
In der grenzüberschreitenden Region gibt es ein<br />
Radwegenetz, dieses ist jedoch in den meisten<br />
Fällen nicht ausreichend miteinander verb<strong>und</strong>en,<br />
aber dennoch immer bedeutender für die<br />
Entwicklung des Radtourismus. Diese Art von<br />
Netzwerk existiert im Böhmerwald, Vysočina <strong>und</strong><br />
in der Nähe der Donau. Die Radwege in den<br />
Wein Gebieten in Südmähren <strong>und</strong> Niederösterreich<br />
sind allgemein bekannt.<br />
Um das Angebot zu verbessern, sollte die weitere<br />
Verbesserung der grenzüberschreitenden<br />
Vernetzung unterstützt werden, um ein breiteres<br />
<strong>und</strong> vielfältigeres Angebot für touristische Besucher<br />
zu gewährleisten. Die Verknüpfung<br />
meint sowohl die Physische als auch jene der<br />
Vermarktung. Radwege werden natürlich auch<br />
durch die lokale Bevölkerung für Grenzübergänge<br />
<strong>und</strong> für die Entwicklung der Partnerschaft<br />
<strong>und</strong> der Entwicklung der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit genutzt.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Tourismuswirtschaft<br />
Die grenzüberschreitenden Regionen verfügen<br />
nicht, über hohe Besucher- <strong>und</strong> Nächtigungszahlen,<br />
wie große Städte, z.B. Prag oder<br />
Wien es tun. In den Großstädten bleiben Touristen<br />
für eine Woche oder noch länger, <strong>und</strong> sie<br />
besuchen die peripheren Regionen nur für<br />
Ein-Tages-Ausflüge oder sind einfach nur auf der<br />
Durchreise. Das Ziel der grenzüberschreitenden<br />
OP-Unterstützung ist, die Ermöglichung eines innovativen,<br />
touristischen Angebots im Sinne<br />
der Schaffung eines größeren <strong>und</strong> diversifizierteren<br />
gemeinsamen Angebots, gemeinsam<br />
mit den angrenzenden Regionen auf der anderen<br />
Seite der Grenze.<br />
Mit dem gemeinsamen Anbieten einer höheren<br />
Zahl von „Attraktionen“, ist es möglich, synergetische<br />
Effekte aus verschiedenen Angeboten<br />
der einzelnen Regionen (Berge, Seen, etc.) zu<br />
nutzen.<br />
Ein gemeinsames Angebot mit einheitlichem<br />
Marketing hat größere Chancen, mehr Touristen<br />
anzusprechen <strong>und</strong> ihnen Möglichkeiten<br />
für einen längerfristigen Aufenthalt zu bieten.<br />
Die Entwicklung des gemeinsamen touristischen<br />
Angebots wird auch durch die grenzüberschreitende<br />
Infrastruktur, die völlig unzureichend<br />
ist, beeinflusst. Um zu gewährleisten, dass die<br />
Besucher/Touristen das gesamte Angebot der<br />
Grenzregion annehmen, ist es erforderlich,<br />
dass Touristen keine Probleme haben sich zu bewegen<br />
<strong>und</strong> sie durch fehlende oder niedrige<br />
Qualität von Grenzübergängen nicht eingeschränkt<br />
sind.<br />
• Attraktive Umwelt, in all seinen Dimensionen<br />
(Göteborgprozess). Faktoren für die attraktive<br />
Umgebung sind:<br />
– der Schutz <strong>und</strong> die Verbesserung der Umwelt,<br />
die Pflege der natürlichen Landschaft<br />
<strong>und</strong> Vermeidung ihrer Ausbeutung, die Verhütung<br />
von Risiken<br />
– die Entwicklung der Umweltinfrastruktur<br />
– die Erreichbarkeit der Grenzregion<br />
Infrastrukturprojekte<br />
Nach den durchgeführten Analysen <strong>und</strong> in der<br />
Region erarbeiteten Studien, wurde der Zustand<br />
der Infrastruktur (Verkehr) als eines der gravierendsten<br />
Probleme im Hinblick auf die<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Entwicklung identifiziert.<br />
Verschiedene Themen (öffentliche <strong>und</strong> private)<br />
bedürfen der Schaffung von entsprechenden Bedingungen,<br />
im Besonderen der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Im Rahmen der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit soll die Verbesserung<br />
der Grenzübergangsstellen unterstützt werden,<br />
sowie die Verbesserung der zur Grenze hinführenden<br />
Verbindungen.<br />
Diese grenzüberschreitende Relevanz <strong>und</strong> der<br />
Lage in der Nähe der Grenze sind die wichtigsten<br />
Unterschiede der Ziel 3 Projekte im Gegensatz<br />
zu den Ziel-1 bzw. 2 Vorhaben. Ohne Erfüllung<br />
dieser Voraussetzungen ist es nicht möglich, Projekte<br />
erfolgreich umzusetzen – wie beispielsweise<br />
ein gemeinsames Ges<strong>und</strong>heitsversorgungssystem,<br />
in welchem die Möglichkeit besteht<br />
eine spezialisierte medizinische Einheit<br />
auch auf der anderen Seite der Grenze zu nutzen.<br />
Zudem ist es nicht möglich z.B. gemeinsame<br />
Technologieparks mit Potenzial <strong>und</strong> mit günstiger<br />
Lage beider benachbarter Länder zu errichten.<br />
Ausreichende grenzüberschreitende<br />
Infrastruktur ist eine unvermeidbare Bedingung<br />
für die Entwicklung der Tourismusindustrie.<br />
Aus den, für dieses Tätigkeitsfeld/diese Ausgabenkategorie,<br />
budgetierten Mitteln werden<br />
r<strong>und</strong> 11,8 Mio. € für die regionalen/lokalen Straßen<br />
aufgewendet <strong>und</strong> 5 Mio. € für Radwege (siehe<br />
9.3 Indikative Aufteilung nach Kategorien).<br />
Die Aufteilung auf Kategorien ist allerdings nur<br />
eine Prognose <strong>und</strong> daher sind während der Umsetzung<br />
weitere Änderungen möglich.<br />
Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />
ein Gebiet mit einem ausreichenden Wachs-<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
53
5. Strategische Ausrichtung<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
tumspotenzial im Hinblick auf wirtschaftliche,<br />
soziale <strong>und</strong> kulturelle Gesichtspunkte. Diese<br />
Wachstumsvoraussetzungen werden eine allmähliche<br />
Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
der Bevölkerung ermöglichen.<br />
5.2<br />
ENTWICKLUNGSZIELE<br />
Das globale Ziel des Programms ist die Verbesserung<br />
<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
in dieser grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong> die<br />
Unterstützung eines nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Wachstums durch Beseitigung der bestehenden<br />
Hemmnisse <strong>und</strong> der Aufwertung des gesamten<br />
Entwicklungspotentials des Gebietes.<br />
Das OP enthält ein breites Spektrum an Themen,<br />
die miteinander verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> Auswirkungen<br />
auf mehrere Tätigkeitsfelder haben. Zu<br />
nennen sind in erster Linie:<br />
• die Minimierung der Auswirkungen der<br />
bestehenden Barrieren<br />
• die Verringerung der regionalen sowie der<br />
grenzüberschreitenden sozio-ökonomischen<br />
Disparitäten<br />
• die Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
• die In-Wert-Setzung des natürlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Erbes<br />
• „Regional Governance“ <strong>und</strong> die Stärkung der<br />
Netzwerks- <strong>und</strong> Kooperationsstrukturen<br />
Diese allgemeinen Entwicklungsziele können in<br />
eine Zielhierarchie übertragen werden, mit<br />
Zielen auf Prioritätsebene <strong>und</strong> weiterführenden<br />
spezifischen Zielen. Diese Ziele spiegeln sich in<br />
der Struktur <strong>und</strong> den Inhalten des OPs.<br />
Prioritätsachse 1<br />
„Sozio-ökonomischen Entwicklung, Tourismus<br />
<strong>und</strong> Know-how Transfer“ <strong>und</strong><br />
Prioritätsachse 2<br />
„Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />
nachhaltige Entwicklung“.<br />
zusätzlich gibt es<br />
Prioritätsachse 3<br />
„Technische Hilfe“.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Steigerung <strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die Unterstützung eines nachhaltigen,<br />
sozio-ökonomischen Wachstums dieser grenzüberschreitenden<br />
Region, durch die Beseitigung von<br />
existierenden Barrieren <strong>und</strong> die Verbesserung des<br />
gesamten Entwicklungspotentials des Gebietes<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Attraktivität des Gebietes <strong>und</strong> Schaffung<br />
von Bedingungen für den Know-how Transfer<br />
<strong>und</strong> die Förderung des Tourismus<br />
Intensivierung<br />
des Unternehmens- <strong>und</strong> Dienstbezogenen<br />
Förderumfeldes<br />
Intensivierung <strong>und</strong> Schaffung von<br />
touristischem Angebot, Verbesserung <strong>und</strong><br />
Verwaltung des kulturellen Erbes<br />
Entwicklung<br />
von<br />
Humanressourcen<br />
Verbesserung<br />
der Lebensbedingungen,<br />
Soziale Integration<br />
Zuverlässige<br />
Umsetzung<br />
des OP<br />
Verbesserung<br />
der Zugänglichkeit<br />
der Grenzregion <strong>und</strong> Verbesserung<br />
der Umweltbedingungen<br />
Verbesserung<br />
der Zugänglichkeit<br />
der Region<br />
Verbesserung der Umwelt <strong>und</strong> Verhütung<br />
von Gefahren, Aufwertung/Verwaltung von Natur<br />
<strong>und</strong> natürlichem Erbe, alternative Energienutzung<br />
Verbesserung<br />
der institutionellen Struktur<br />
für die Zusammenarbeit<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Ziele des Operationellen Programms Ziel 3 Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik<br />
55
6. Prioritätsachsen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die Struktur des Programms besteht aus<br />
drei Prioritäten mit insgesamt sieben Aktivitätsfeldern.<br />
Die Prioritäten 1 <strong>und</strong> 2<br />
sind auf die Lissabon- sowie Göteborg Gr<strong>und</strong>sätze<br />
ausgerichtet <strong>und</strong> berücksichtigen die<br />
Querschnittsthemen Chancengleichheit, Regional<br />
Governance, grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />
Prioritätsachse 1 „sozioökonomische Entwicklung,<br />
Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer“ umfasst<br />
vier Aktivitätsfelder: unternehmensbezogene<br />
Infrastruktur (indirekte Unterstützung<br />
von Unternehmen), Tourismus, die Entwicklung<br />
von Humanressourcen sowie Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Risiken. Die Priorität<br />
beinhaltet eine Reihe von auf die Lissabon-<br />
Strategie ausgerichteten Elementen, berücksichtigt<br />
aber zugleich Aspekte der Nachhaltigkeit,<br />
welche sich eindeutig auf die Gr<strong>und</strong>sätze<br />
von Göteborg beziehen.<br />
Prioritätsachse 2 „regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />
nachhaltige Entwicklung“ umfasst drei Aktivitätsfelder:<br />
Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit,<br />
Umweltthemen sowie nachhaltige Netzwerke<br />
<strong>und</strong> institutionalisierte Kooperationsstrukturen.<br />
Die Priorität bezieht sich sowohl auf die Gr<strong>und</strong>sätze<br />
von Lissabon als auch die Prinzipien von<br />
Göteborg.<br />
Zusätzlich werden unter Prioritätsachse 3 Aktivitäten<br />
der „Technische Hilfe“ umgesetzt.<br />
Prioritätsachse 1 – sozio-ökonomische Entwicklung,<br />
Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer<br />
Die Aktivitätsfelder unterhalb der Ebene der<br />
Prioritäten sind in sich kohärente thematische<br />
Interventionsbereiche. Die Programmverwaltung<br />
stellt die Koordination zwischen diesen Tätigkeitsbereichen<br />
sicher. Die in den Tätigkeitsfeldern<br />
inkludierten konkreten Aktivitäten, bilden<br />
ein breites Spektrum an Optionen für die<br />
Durchführung des Programms im Zeitraum<br />
2007-2013.<br />
Dennoch können, da es sich hierbei um eine offen<br />
formulierte Liste der möglichen Aktivitäten<br />
handelt, weitere förderfähige Aktivitäten unterstützt<br />
<strong>und</strong> kofinanziert werden, soweit sie im<br />
Einklang mit den Zielen des Programms stehen<br />
<strong>und</strong> sich auf den Programmdurchführungszeitraum<br />
beziehen. Das Programm übernimmt bewährte<br />
<strong>und</strong> etablierte Teile <strong>und</strong> Verfahren des<br />
letzten Programms <strong>und</strong> fügt einige neue Prinzipien<br />
(z.B. federführender Begünstigter), sowie<br />
zusätzliche Themen (Ges<strong>und</strong>heit, die Risikoprävention<br />
etc.) hinzu. Die durch den Programmrahmen<br />
vorgegebenen neuen Strukturen,<br />
sollten optimierte Umsetzungsmöglichkeiten<br />
bieten.<br />
6.1<br />
PRIORITÄT 1: SOZIO-ÖKONOMISCHE<br />
ENTWICKLUNG, TOURISMUS<br />
UND KNOW-HOW TRANSFER<br />
Ziel<br />
Stärkung der wirtschaftlichen Attraktivität des<br />
Gebietes, die Schaffung der Voraussetzungen für<br />
Prioritätsachse 2 – regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />
nachhaltige Entwicklung<br />
Aktivitätsfelder:<br />
Aktivitätsfelder:<br />
AF 1 – auf Unternehmen <strong>und</strong> Innovation ausgerichtetes AF 5 – Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit<br />
Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
AF 2 – Tourismus, Kultur <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft<br />
AF 6 – Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention<br />
AF 3 – Entwicklung der Humanressourcen, Arbeitsmarkt, AF 7 – Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong> Institutionelle<br />
Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
Kooperationsstrukturen<br />
AF 4 – soziale Integration, Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Risiken<br />
Prioritätsachse 3 – Technische Hilfe<br />
Struktur des Operationellen Programms für Ziel 3<br />
Territoriale Zusammenarbeit Österreich - Tschechien
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Know-how-Transfer <strong>und</strong> die Förderung des<br />
Tourismus<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die österreichisch-tschechische, grenzüberschreitende<br />
Region zeichnet sich durch eine heterogene<br />
wirtschaftliche Struktur aus, in den<br />
ländlichen <strong>und</strong> peripheren Gebieten bestehen<br />
vor allem ein hoher Anteil an KMUs <strong>und</strong> ein niedriger<br />
Innovationsanteil. Die Region unterliegt<br />
nach wie vor einem strukturellen Wandel.<br />
Durch die grenzüberschreitende Unterstützung<br />
von unternehmensbezogenen Aktivitäten,<br />
soll die Region in seiner Position gestärkt <strong>und</strong><br />
zu einer integrierten Region weiterentwickelt<br />
werden. All dies wird insbesondere durch kooperative<br />
Strukturen <strong>und</strong> Netzwerke erreicht,<br />
welche die Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> die Anstöße liefern<br />
sollten, um die Herausforderungen zu bewältigen,<br />
die meisten Chancen zu nutzen <strong>und</strong> konkrete<br />
Aktivitäten zu setzen. Dies kann, entweder<br />
im Rahmen der territorialen Kooperationsprogramme<br />
oder anderer nationaler <strong>und</strong> europäischer<br />
Initiativen umgesetzt werden. Im Einklang<br />
mit der Strategie stehend, wird dies erreicht<br />
durch:<br />
• die Intensivierung des auf Unternehmen <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen bezogenen unterstützenden<br />
Umfeldes<br />
• die Intensivierung des Tourismus <strong>und</strong> die Aufwertung<br />
<strong>und</strong> die Verwaltung des kulturellen<br />
Erbes<br />
• die Entwicklung der menschlichen Ressourcen<br />
sowie<br />
• die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
<strong>und</strong> der sozialen Integration<br />
6.1.1<br />
Auf Unternehmen <strong>und</strong><br />
Innovation ausgerichtetes Umfeld<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die Region hat langfristig seine Position als innovativer<br />
<strong>und</strong> hochrangiger Standort im Vergleich<br />
zu anderen Regionen zu sichern. Die Bedingungen<br />
müssen auf innovative <strong>und</strong> bedarfsorientierte<br />
Weise weiter entwickelt werden,<br />
um den Zugang zu entsprechenden Standorten,<br />
zu modernen Know-how <strong>und</strong> unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen zu ermöglichen.<br />
Der Rahmen für die regionalen Akteure<br />
sollte verbessert werden, indem die Intensivierung<br />
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
von unternehmensbezogenen Dienstleistungen,<br />
innovativer Zentren sowie die Verbesserung<br />
des innovativen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />
Umfeldes (Kooperationen <strong>und</strong> Projekte<br />
zur Internationalisierung, Innovation, Forschung,<br />
Netzwerkaktivitäten, sowie unterstützende<br />
Strukturen).<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Erreichbarkeit <strong>und</strong> Verfügbarkeit von unternehmensbezoger<br />
Infrastruktur<br />
• Stärkung von Innovation <strong>und</strong> F&E<br />
• Vorbereitung der regionalen Akteure, Organisationen<br />
<strong>und</strong> Institutionen auf den Wettbewerb<br />
• Verbesserung, Bündelung <strong>und</strong> Koordinierung<br />
des Zugangs zu spezialisierten öffentlichen<br />
Dienstleistungen (Zentren, Netzwerke etc.)<br />
<strong>und</strong> der bestehenden unternehmens- <strong>und</strong><br />
forschungsbezogenen Infrastruktur, um Lücken<br />
zu schließen <strong>und</strong> zur Verbesserung der<br />
Situation der bestehenden peripheren Regionen<br />
beizutragen<br />
• Fokkusierung der Aktivitäten <strong>und</strong> Ressourcen<br />
in bestimmten Stärke-/Aktivitätsfeldern, Cluster<br />
<strong>und</strong> Netzwerke<br />
• Verbesserung von Know-how-, Wissens- <strong>und</strong><br />
Technologie-Transfer zwischen Wirtschaft,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Verwaltung<br />
• Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung der (spez.) wirtschaftlichen<br />
Situation in der Grenzregion<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Konzentration des vorhandenen<br />
unternehmensbezogenen Potentials<br />
• Entwicklung von gemeinsamen Kernkompetenzen<br />
<strong>und</strong> Marken für die Region<br />
• Verbesserte Erreichbarkeit, Nutzung <strong>und</strong> Ausbau<br />
der bestehenden Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerke,<br />
auch im Hinblick auf die<br />
Chancengleichheit<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
57
6. Prioritätsachsen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
• Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />
der regionalen Wirtschaft (v.a. KMU), Universitäten,<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> anderen<br />
Organisationen<br />
• Intensivierung der auf Integration <strong>und</strong> Innovation<br />
ausgerichteten regionalen Strukturen<br />
– um Innovationen in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
zu generieren, anzunehmen <strong>und</strong><br />
erfolgreich zu nutzen<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Intensivierung des Technologie-<br />
<strong>und</strong> Know-how Transfers <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />
zwischen Hochschulen, Wissenschafts-<br />
<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />
• Grenzüberschreitende Verbindung von Wirtschaft,<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> öffentlicher Verwaltung<br />
• Unterstützung der regionalen Zulieferketten<br />
<strong>und</strong> des Managements der Zulieferbeziehungen<br />
• Steigerung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
von unternehmensbezogenen<br />
Dienstleistungen, von Innovationszentren,<br />
sowie innovations- <strong>und</strong> unternehmensbezogener<br />
Infrastruktur<br />
6.1.2<br />
Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong><br />
Freizeitwirtschaft<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Ein sehr wichtiger Bereich in der Region ist der<br />
Tourismus. Die natürlichen Ressourcen <strong>und</strong><br />
das kulturelle Erbe sind die gemeinsamen Potenziale.<br />
Das grenzüberschreitende Gebiet bietet<br />
unmittelbare Anknüpfungspunkte für die effektive<br />
touristische Nutzung, sowie Potential für<br />
die Erholung. Durch die mit dem Tourismus verb<strong>und</strong>enen<br />
Branchen können neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
geschaffen werden, zudem<br />
bieten sie eine Möglichkeit zur Steigerung der<br />
Dynamik der Entwicklung der gesamten Region.<br />
Dennoch ist wichtig, dass die touristische Entwicklung<br />
in ausgewogener Weise erfolgt <strong>und</strong> die<br />
Werte der Grenzregion fördert. Genauso ist der<br />
Schutz der Umwelt <strong>und</strong> des kulturellen Erbes<br />
wichtig, sowie der Schutz aller Quellen, die den<br />
gr<strong>und</strong>legenden Reichtum der Grenzregion bilden.<br />
Zusammen mit einem verbesserten Service<br />
soll eine solide Gr<strong>und</strong>lage für die künftige Entwicklung<br />
des Fremdenverkehrs in der Region zur<br />
Verfügung stehen. Die Unterstützung der territorialen<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> der nicht-investiven<br />
Aktivitäten wird auch durch die Entwicklung<br />
des Tourismus <strong>und</strong> der Freizeitwirtschaft<br />
in ländlichen <strong>und</strong> abgelegenen Gebieten<br />
gewährleistet. Eine erhebliche Querbeziehung<br />
des genannten Aktivitätsfeldes besteht auch im<br />
Hinblick auf benachbarte Aktivitäten (z. B. Kultur)<br />
<strong>und</strong> Aktivitäten außerhalb des Programms,<br />
vor allem im Bereich der Beschäftigung <strong>und</strong> der<br />
Anpassung der Qualifikation, da es in einer innovationsorientierten<br />
Wirtschaft immer qualifizierter<br />
<strong>und</strong> flexibler Arbeitskräfte bedarf.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Erhöhung der Qualität der touristischen<br />
Dienstleistungen <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Vermarktung<br />
von touristischen Produkten <strong>und</strong> des<br />
kulturellen Erbes in einer optimierten Art <strong>und</strong><br />
Weise<br />
• Erstellung von Werbematerialien <strong>und</strong> Marketing-Strategien<br />
zur Entwicklung von touristischen<br />
Leitbildern <strong>und</strong> der vollkommenen Öffnung<br />
der (sozial geänderten) Märkte<br />
• Anziehung neuer Touristen aus Gebieten,<br />
außerhalb der Grenzregion<br />
• bessere Nutzung des vorhandenen Potentials<br />
für die wirtschaftliche Aktivierung der Region<br />
• Schaffung von Möglichkeiten für einen nachhaltigen<br />
Tourismus<br />
• Herstellung von grenzüberschreitender touristischer<br />
Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung des<br />
grenzüberschreitenden Angebotes<br />
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> der<br />
Kapazitäten im Bereich des touristischen<br />
Angebots in Übereinstimmung mit den ökologischen<br />
<strong>und</strong> sozialen Grenzen<br />
• Prüfung von Gleichbehandlungsaspekten im
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Bereich der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> des<br />
touristischen Angebotes, die Integration<br />
von Gender <strong>und</strong> Zielgruppen bezogenen<br />
Sichtweisen in die Produktentwicklung<br />
• Verbesserung der Qualität der grenzüberschreitenden<br />
touristischen Infrastruktur<br />
• Nachhaltige Formen <strong>und</strong> Produkte der Tourismus-,<br />
Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft<br />
• Verbesserung der Qualitätsstandards für die<br />
Besucher von historischen <strong>und</strong> kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />
• Ausweitung von angepassten, touristischen<br />
Aktivitäten in <strong>und</strong> um die Naturschutzgebiete<br />
• Spezialisierung in Bezug auf neue, grenzüberschreitende,<br />
umfangreiche <strong>und</strong> attraktive<br />
Ansätze des Natur- <strong>und</strong> Landschaftstourismus<br />
• Verknüpfung/Verbindung von Erholungstourismus,<br />
Naturtourismus <strong>und</strong> Seminartourismus<br />
• entsprechende Organisationsstrukturen<br />
6.1.3<br />
Entwicklung der Humanressourcen,<br />
Arbeitsmarkt,<br />
Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die grenzüberschreitende Region ist noch immer,<br />
auch nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit<br />
an der vormals geschlossenen Grenze,<br />
betroffen. Neue Beziehungen wurden, als ein<br />
Ergebnis dieser grenzübergreifenden Zusammenarbeit<br />
in den letzten Programmplanungszeiträumen<br />
geschaffen <strong>und</strong> durch den Beitritt<br />
der Tschechischen Republik zur Europäischen<br />
Union verstärkt. Heute finden neue Austauschprozesse<br />
<strong>und</strong> neue Beziehungen auf<br />
dem Arbeitsmarkt statt. Dennoch müssen auch<br />
die Anforderungen der künftig regionalen/urbanen<br />
<strong>und</strong> grenzübergreifenden Arbeitsmärkte<br />
gestaltet, <strong>und</strong> durch dieses Programm die<br />
Weichen dafür gestellt werden. Die bereits geänderte<br />
Situation auf dem Arbeitsmarkt führt<br />
zu erhöhten Anforderungen der Bevölkerung, sowie<br />
auch der Anbieter von allgemeiner <strong>und</strong> beruflicher<br />
Bildung, Qualifizierung, Forschung<br />
<strong>und</strong> Innovation.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Entwicklung von Bildung, Qualifizierung <strong>und</strong><br />
Humanressourcen (an die Bedürfnisse der<br />
Wirtschaft angepasste Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
usw.)<br />
• Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte,<br />
sollte in Zusammenarbeit mit den<br />
relevanten Akteuren in den Bereichen Arbeitsmarkt,<br />
Bildung <strong>und</strong> Integration unterstützt<br />
<strong>und</strong> vorbereitet werden<br />
• Verbesserte Integration von Frauen <strong>und</strong> anderer<br />
benachteiligter Gruppen<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit im regionalen<br />
<strong>und</strong> grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt<br />
<strong>und</strong> der Beschäftigung<br />
• Verminderung von Beschränkungen in den Bereichen<br />
Bildung, Qualifizierung <strong>und</strong> sozialer<br />
Systeme als auch im Bereich der Entwicklung<br />
der Humanressourcen<br />
• Erhöhung von <strong>und</strong> Zugänglichkeit zu Knowhow<br />
<strong>und</strong> Wissen<br />
• Stärkung der Mobilität der Arbeitskräfte <strong>und</strong><br />
Studenten<br />
• Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der<br />
Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung, insbesondere gemeinsame<br />
Qualifizierung im Rahmen von<br />
Clustern <strong>und</strong> Unternehmenskooperationen<br />
• Verbesserung der Qualität der grenzüberschreitenden<br />
Infrastruktur in den Bereichen<br />
Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
6.1.4<br />
Soziale Integration, Prävention von<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Risiken<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Aufgr<strong>und</strong> der Alterung der Gesellschaft, der Veränderung<br />
der Lebensweisen <strong>und</strong> der Lebensstandards<br />
<strong>und</strong> der Veränderung der Struktur der<br />
Bevölkerung durch eine Veränderung der Migration,<br />
ist es notwendig diese geänderte Situation<br />
im Rahmen dieses Aktivitätsfeldes zu beachten<br />
<strong>und</strong> bestehende regionalen <strong>und</strong> nationalen<br />
Systeme zu erfassen, zu bewerten <strong>und</strong> anzupassen.<br />
Diese Tatsachen stehen in einem sehr<br />
engen Zusammenhang mit den Veränderungen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
59
6. Prioritätsachsen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
auf den Arbeitsmärkten <strong>und</strong> der Wirtschaft. Im<br />
Allgemeinen sind mehrere Aspekte, wie die<br />
soziale Integration von benachteiligten Bevölkerungsgruppen,<br />
Migranten, die Lebenserwartung,<br />
die verschiedenen Sozial-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Versicherungssysteme zu berücksichtigen.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Einbeziehung von Randgruppen <strong>und</strong> benachteiligten<br />
Gruppen (Jugendliche, Frauen, Migranten,<br />
jede Art von Minderheiten usw.) mit<br />
erheblichem Know-how, Potenzial in den<br />
sozialen Strukturen <strong>und</strong> Dynamik im Entwicklungsprozess<br />
• Verbesserung des Soziallebens in der Grenzregion<br />
• Verbesserung der Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
als Mittel zur Erhöhung des sozialen<br />
Kapitals<br />
• Verbesserung der Lebensbedingungen <strong>und</strong> des<br />
sozialen Zusammenhalts in den städtischen<br />
<strong>und</strong> ländlichen Gebieten<br />
• Verringerung der sozialen Ungleichheiten<br />
• Verstärkte Aktivitäten <strong>und</strong> Effizienz der sozialen<br />
Systeme zur Vorbeugung von Risiken<br />
<strong>und</strong> der sozialen Infrastruktur<br />
• Fortführung <strong>und</strong> Verbesserung von Kooperationen,<br />
Kompetenzen <strong>und</strong> Kapazitäten von Organisationen,<br />
Institutionen <strong>und</strong> Gemeinden die<br />
in diesem Bereich arbeiten<br />
• Ausarbeitung eines grenzüberschreitenden<br />
Aktionsprogramms zur Vorbeugung von sozialen<br />
Risiken <strong>und</strong> der gesellschaftlichen Integration<br />
von verschiedensten Zielgruppen<br />
(benachteiligte Gruppen <strong>und</strong> Personen, Minderheiten,<br />
Jugendliche)<br />
• Berücksichtigung der Vielfalt der Kulturen, Religionen<br />
<strong>und</strong> Lebensweisen bei der Planung<br />
<strong>und</strong> der Ebene der Umsetzung<br />
• der Bereich der sozialen Integration, der Vorbeugung<br />
von ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
Risiken mit grenzüberschreitender Bedeutung<br />
(öffentliche Krankenhäuser, Jugendorganisationen)<br />
• Bereitstellung von sozialen Diensten für benachteiligten<br />
Bevölkerungsgruppen<br />
• Integrierte Rettungs- <strong>und</strong> Notdienste für die<br />
grenzübergreifende Region<br />
6.2<br />
REGIONALE ERREICHBARKEIT<br />
UND NACHHALTIGE<br />
ENTWICKLUNG<br />
Ziel<br />
Verbesserung der Erreichbarkeit der Grenzregion<br />
<strong>und</strong> die Verbesserung der Umweltqualität<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Die weitere Entwicklung der grenzüberschreitenden<br />
Region <strong>und</strong> die Möglichkeit zur Nutzung<br />
der Chancen, die sich aus ihrer geographischen<br />
Lage in der Mitte Europas ergeben, wird durch<br />
die Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit<br />
dieses Gebietes bestimmt.<br />
Dies bezieht sich auf die Entwicklung <strong>und</strong> den<br />
Ausbau der vorhandenen Infrastruktur, welche<br />
von grenzüberschreitender Bedeutung ist, sowie<br />
auf die Verkehrsinfrastruktur im Allgemeinen.<br />
Der Reichtum der Natur <strong>und</strong> Landschaft trägt<br />
unbestreitbar zur Attraktivität der grenzüberschreitenden<br />
Region bei. Der Zustand der Umwelt<br />
(Natur <strong>und</strong> Landschaft) ist Voraussetzung<br />
für die Realisierung wirtschaftlicher Aktivitäten,<br />
die Investitionsentscheidungen <strong>und</strong> trägt auch<br />
zur weiteren Entwicklung des Tourismus bei.<br />
Institutionelle Kooperation, obwohl bereits<br />
entwickelt, bedarf der laufenden Harmonisierung<br />
<strong>und</strong> weiteren Anbahnung. Dies wird beabsichtigt<br />
durch<br />
• die Verbesserung der Erreichbarkeit der<br />
Region<br />
• die Verbesserung der Umwelt <strong>und</strong> der<br />
Gefahrenverhütung, die Aufwertung/ das<br />
Management der Natur <strong>und</strong> des Naturerbes<br />
<strong>und</strong> die alternative Nutzung von Energie<br />
sowie<br />
• die Verbesserung der institutionellen Strukturen<br />
für die Zusammenarbeit
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
6.2.1<br />
Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Eine Voraussetzung für grenzüberschreitende sozio-ökonomische<br />
Aktivitäten, den Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die Entstehung „wirklich einer Region“<br />
sind die Verbesserung der Verkehrssituation<br />
<strong>und</strong> der Erreichbarkeit in der grenzüberschreitenden<br />
Region. Die Verbesserung<br />
des innerregionalen Transportsystems ist vor allem<br />
in den peripheren Gebieten eine sehr<br />
wichtige Voraussetzung für die Mobilität von<br />
Personen <strong>und</strong> Gütern.<br />
Probleme <strong>und</strong> Nachteile ergeben sich aufgr<strong>und</strong><br />
unzureichender Verbindungen zwischen<br />
den Regionen <strong>und</strong> Anbindungen der Region an<br />
hochrangige Verkehrsinfrastruktur. Dies gilt<br />
auch für das Niveau, die Qualität <strong>und</strong> die Verfügbarkeit<br />
der Telekommunikationsinfrastruktur.<br />
Die, unter Berücksichtigung der Umwelt- <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeitsaspekte, angestrebten Verbesserungen<br />
sollten dazu führen, die Erreichbarkeit<br />
in den Bereichen der Verkehrs- <strong>und</strong> Telekommunikationsinfrastruktur<br />
zu optimieren, sie<br />
sollten die verkehrliche Erreichbarkeit in der<br />
Grenzregion <strong>und</strong> die Mobilität der Einwohner erhöhen.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Errichtung <strong>und</strong> Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur,<br />
wobei der Schwerpunkt auf<br />
die Verbesserung der Qualität der Verbindungen<br />
in der grenzüberschreitenden Region<br />
(lokale <strong>und</strong> regionale Netze) liegt<br />
• die Modernisierung der Kommunikations<strong>und</strong><br />
Telekommunikationsinfrastruktur, Verbindungen<br />
zwischen den Grenzregionen<br />
• Verbesserung der überregionalen, grenzüberschreitenden/regionalen/lokalen<br />
Erreichbarkeit<br />
mit grenzüberschreitender Wirkung<br />
• Optimierte Nutzung öffentlicher <strong>und</strong> alternativer<br />
Verkehrsträger<br />
• Verbesserter IT-Zugang, auch für die peripheren<br />
Gebiete, die Schaffung gleicher Entwicklungschancen<br />
• Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit<br />
zu kulturellen Sehenswürdigkeiten in der<br />
Grenzregion<br />
• Erreichbarkeit der Region durch die Einführung<br />
<strong>und</strong> Umsetzung von integrierten<br />
Verkehrssystemen<br />
• Verlagerung des Verkehrs auf umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />
Systeme – Optimierung der<br />
Kombination mit alternativen Transportmitteln<br />
(z.B. öffentliche Verkehrsmittel)<br />
• Förderung der verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse<br />
entsprechend der Aspekte der<br />
Chancengleichheit<br />
• Erzielen von Synergien durch die Koordinierung<br />
der Pläne <strong>und</strong> Programme <strong>und</strong> damit<br />
bessere Voraussetzungen für die Informations<strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnologien, ein<br />
echtes grenzüberschreitendes Instrument zu<br />
werden<br />
• die Schaffung eines gleichen Standards der<br />
Versorgung mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikations-Technologien<br />
(IKT) für die Erhöhung<br />
der lokalen Entwicklungsmöglichkeiten<br />
in der Region nutzen<br />
• Verwendung von Telematik-Anwendungen<br />
im Verkehr für die effiziente Nutzung der vorhandenen<br />
Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> das bestehende<br />
Netzwerk an Logistik-Zentren<br />
• Entwicklung von auf die Logistik bezogenen<br />
Projekten – Multi-Modal Split zur Verringerung<br />
des Straßenverkehrs<br />
• Grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) / SUP für Infrastrukturvorhaben<br />
6.2.2<br />
Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Es besteht ein Bedarf für die Koordination der<br />
verschiedenen Arten von Raumausnutzung<br />
(Siedlungen, Bevölkerung, sozio-ökonomische<br />
Bedingungen, räumliche Entwicklung, Schutz der<br />
Natur, Bodenbewirtschaftung, etc.) zugunsten<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
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6. Prioritätsachsen<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
der Vielfalt <strong>und</strong> der Sensibilität der Natur in der<br />
grenzübergreifenden Region, welche auf die<br />
Nachhaltigkeit hin ausgerichtet sein muss. Die<br />
Entwicklung <strong>und</strong> der Einsatz umweltfre<strong>und</strong>licher<br />
Technologien, die erneuerbaren Energien <strong>und</strong><br />
nachwachsenden Rohstoffen tragen auch zu dieser<br />
Notwendigkeit bei.<br />
Dies kann durch eine Erhöhung der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit im Hinblick<br />
auf die nachhaltige Entwicklung des Raumes, der<br />
Umwelt <strong>und</strong> der Wirtschaft, sowie der Nutzung<br />
von regionalen Ressourcen, vor allem der erneuerbaren<br />
Primärrohstoffe <strong>und</strong> der Energie, erreicht<br />
werden. Koordinierte Aktivitäten von aktiven<br />
<strong>und</strong> passiven Maßnahmen, sowie verbesserte<br />
Warnsysteme sollten die Wahrscheinlichkeit<br />
von Naturkatastrophen minimieren.<br />
Die Koordination mit anderen operationellen<br />
Programmen in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />
Republik, insbesondere den Programmen<br />
für die ländliche Entwicklung, wird für<br />
diesen Interventionsbereich, durch die Vertretung<br />
der zuständigen Ministerien im Begleitausschuss<br />
(Ministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />
Umwelt- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft in<br />
Österreich <strong>und</strong> des Ministeriums für Landwirtschaft<br />
in der Tschechischen Republik) sichergestellt.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
• Verbesserung der Qualität der Umwelt –<br />
Schutz der natürlichen Arten, der Hochwasserschutz<br />
<strong>und</strong> die Modernisierung umweltbezogener<br />
Infrastruktur (z.B. Abfallwirtschaft).<br />
• Verwendung von umweltfre<strong>und</strong>lichen Technologien<br />
(z.B. Verkehr, Energie)<br />
• Vermeidung von umweltbezogenen- <strong>und</strong><br />
technologischen Risiken (Prävention <strong>und</strong> Aufklärung)<br />
• Beachtung des Gr<strong>und</strong>satze der Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
• Effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />
<strong>und</strong> der erneuerbaren Energien zu erreichen,<br />
regionaler Wertschöpfung (z.B. Lieferung<br />
von Brennstoffen, Substitution von fossilen<br />
Energien, erhöhen die Unabhängigkeit<br />
von importierten fossilen Energien) <strong>und</strong> die<br />
Erreichung der Ziele zum Schutz von Klima <strong>und</strong><br />
Umwelt<br />
• Renaturierung von Flüssen <strong>und</strong> verbesserte<br />
Rettungssysteme sollten zu verbesserter<br />
Risikoprävention (Naturgefahren, Hochwasser<br />
etc.) führen<br />
• Erhaltung der hohen Qualität der Landschafts-<br />
<strong>und</strong> Naturraumbewirtschaftung<br />
• Schutz vor Naturkatastrophen <strong>und</strong> die Beseitigung<br />
von Umweltschäden<br />
• Verbesserte Koordination („bottom-up“, Erfahrungsaustausch)<br />
in der räumlichen Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Umweltplanung<br />
• Stärkung der Lebens- <strong>und</strong> Umweltqualität<br />
durch den Ausbau der technischen Infrastruktur<br />
wie auch der Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Koordination der zuständigen Institutionen<br />
<strong>und</strong> Organisationen<br />
• Verringerung der Umweltverschmutzung<br />
• Unterstützung der Einführung von Umwelt-Management-Systemen<br />
(z.B. ISO, EMAS,<br />
Eco-Labels) sowie Zertifizierungssystemen<br />
• Grenzübergreifende Abfallwirtschaftsstrategien<br />
• Management im Bereich des „Artenschutzes“<br />
<strong>und</strong> des Schutzes von Lebensraumtypen /<br />
Habitaten (Biotope)<br />
• Realisierung <strong>und</strong> koordinierte Umsetzung<br />
des NATURA-2000 Ansatzes<br />
• Harmonisierung der Vorschriften zur SUP<br />
• Maßnahmen zur Hochwasserprognose <strong>und</strong><br />
zum Hochwasserschutz, sowie gemeinsame<br />
Koordinierungsaktivitäten<br />
• nachhaltige Nutzung der regionalen Wasserressourcen<br />
• sozio-ökonomische Ansätze des Risikomanagements<br />
• gemeinsame Aktivitäten im Bereich des<br />
Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzes (z.B. Bewirtschaftungspläne<br />
für erhaltenswerte Standorte<br />
im Sinne von natürlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />
oder landschaftlichen Komplexen)<br />
• Erhöhung des Bewusstseins für Umwelts-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
tandards, welche zu höherer Attraktivität<br />
<strong>und</strong> verbesserten Vermarktungsmöglichkeiten<br />
führen<br />
• Verbesserung des Schutzes von Ökosystemen<br />
• Entwicklungen <strong>und</strong> Verbesserungen im Zusammenhang<br />
mit alternativen Energien<br />
• Förderung von Technologie-Transfer-<br />
Aktivitäten im Einklang mit innovativen Prozessen<br />
zur Erreichung des „Standes der Technik“<br />
• Stärkung der umweltbezogenen Bildungs<strong>und</strong><br />
Ausbildungssysteme<br />
6.2.3<br />
Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong><br />
Institutionelle Kooperationsstrukturen<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
In den letzten zehn Jahren wurden Organisationen<br />
<strong>und</strong> Institutionen mit grenzüberschreitendem<br />
Charakter, Netzwerke für den Austausch<br />
von Erfahrungen <strong>und</strong> den Know-how-Transfer<br />
eingerichtet, sowie gemeinsame Strategien<br />
<strong>und</strong> Projekte initiiert.<br />
Obwohl die Kontakte seit dem Wechsel der politischen<br />
Systeme <strong>und</strong> während der Durchführung<br />
der grenzüberschreitenden Kooperationsprogramme<br />
in den letzten zwei Programmplanungszeiträumen<br />
intensiviert wurden, gibt<br />
es immer noch Raum für Verbesserungen im Bereich<br />
der informellen <strong>und</strong> offiziellen grenzüberschreitenden<br />
Kontakte auf allen Ebenen.<br />
Die Regional- <strong>und</strong> Raumplanung als ein Querschnittsthema,<br />
welches sektorale-, horizontale-<br />
<strong>und</strong> bottom-up Aspekte berührt, verwendete<br />
nationale, regionale <strong>und</strong> lokale Netzwerk oder<br />
entwickelte eigene Netze für die Zusammenarbeit,<br />
die Koordinierung <strong>und</strong> Harmonisierung<br />
der Entwicklung der Region im Hinblick auf vielfältige<br />
Aspekte. Diese Strukturen erzielten in den<br />
letzten Programmplanungszeiträumen bereits<br />
eine angemessene Wirkung <strong>und</strong> sollten fortgeführt<br />
oder für die anstehenden Aufgaben sogar<br />
noch verstärkt werden (z.B. Verkehrsprobleme,<br />
die gemeinsame Nutzung <strong>und</strong> die Erhaltung<br />
der natürlichen Ressourcen, das Ende<br />
der Übergangsfrist am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> bei den<br />
Dienstleistungen, die Vorbeugung von Überschwemmungen).<br />
Der Schwerpunkt liegt auf nicht-investiven<br />
Aktivitäten, welche den Erfolg von regionalen<br />
Maßnahmen unterstützen sollen z.B. Informations-<br />
<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung<br />
im Aufbau von Kontakten, innerregionale Abstimmung<br />
<strong>und</strong> Kooperation (Gemeinden, Organisationen,<br />
regionale Akteure etc.). Im Einklang<br />
mit der EG-Richtlinie 1082/2006 EVTZ sind<br />
die nationalen Strukturen für die Umsetzung in<br />
Vorbereitung. Konkrete Organisationsstrukturen<br />
(z.B. Euregios, Europaregionen…) werden<br />
entsprechend umgesetzt.<br />
In diesem Bereich des Programms wird auch der<br />
Kleinprojektefonds (KPF) unterstützt, welcher<br />
als bewährtes Instrument in allen grenzüberschreitenden<br />
Regionen eingerichtet <strong>und</strong> genutzt<br />
wurde. Die hohe Nachfrage von lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Organisationen <strong>und</strong> Interessengruppen<br />
für die Unterstützung von kleinen Projekten<br />
führte zur erneuten Berücksichtigung des KPF<br />
im Rahmen dieses Programms, die Dotierung von<br />
rd. 9,5 Mio. Euro, zeigt deutlich, wie wichtig dieses<br />
Instrument für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
ist. Die genauen Bedingungen für<br />
Umsetzung des KPF werden separat, im Umsetzungshandbuch<br />
beschrieben.<br />
Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />
Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />
Dieses Aktivitätsfeld sollte durch die Schaffung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung von Strukturen der<br />
Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen<br />
(Verwaltung, Gemeinden, Fachleute etc.) unterstützt<br />
werden, z.B.:<br />
• Stärkung der institutionellen Netzwerke<br />
• Schaffung regionaler Steuerungsstrukturen zur<br />
Verbesserung der regionalen <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />
kooperativen Organisationsstrukturen<br />
(einschließlich der Gemeinden, der<br />
regionalen / lokalen / grenzüberschreitenden<br />
Initiativen sowie Organisationen <strong>und</strong> regio-<br />
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6. Prioritätsachsen<br />
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nalen Akteure) für eine koordinierte <strong>und</strong><br />
nachhaltige Regional- <strong>und</strong> Raumentwicklung<br />
• Aktivieren von People-to people Kooperationen<br />
für die Belebung der kleinteiligen,<br />
direkten Integration <strong>und</strong> von Aktivitäten des<br />
Zusammenhaltes<br />
• Entwicklung <strong>und</strong> Verbesserung der Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Kooperations- (Infra)struktur<br />
• Stärkung des Bottom-up Prinzips <strong>und</strong> des Partnerschafts-Prinzips,<br />
grenzüberschreitende<br />
Integration, Erhöhung des endogenen Potenzials<br />
• Verbesserter Zusammenarbeit von innovativen<br />
<strong>und</strong> regionalen Akteuren durch eine<br />
bessere regionale Steuerung der einschlägigen<br />
Politiken<br />
• Erhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der regionalen<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Koordinationsnetzwerke<br />
• Integrierte Planungs- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(falls gewünscht) für strategische<br />
Projekte <strong>und</strong> Prozesse, die nachhaltige<br />
Raumentwicklung<br />
• Einrichtung partizipativen Strukturen (z.B.<br />
AGENDA 21)<br />
• Austausch, Unterstützung, Planung <strong>und</strong> Überwachung<br />
der grenzüberschreitenden Regional-<br />
<strong>und</strong> Raumplanungssysteme, -aspekte<br />
<strong>und</strong> -perspektiven<br />
• Förderung der gemeinsamen grenzüberschreitenden<br />
Raumplanungsperspektive, um<br />
die Integration von Städten, Regionen <strong>und</strong> der<br />
funktionalen städtischen Regionen über die<br />
Grenzen hinweg, sowie eine bessere Anbindung<br />
der städtischen Zentren mit peripheren<br />
Gebieten zu ermöglichen.<br />
• Kooperation zwischen den Städten ähnlicher<br />
Größe, Stadt- <strong>und</strong> Stadtumland Kooperation<br />
• Kooperationsnetzwerke (Vernetzung von<br />
Städten <strong>und</strong> in der Kultur, Jugend etc.)<br />
• Entwicklung von „Europaregionen“, Stärkung<br />
der grenzüberschreitenden Kooperation<br />
zwischen den Euregios <strong>und</strong> zu den „Europaregionen“<br />
• Kleinprojektefonds<br />
• Kooperationsprojekte zur Verringerung der<br />
sozialen Disparitäten zwischen städtischen <strong>und</strong><br />
ländlichen Gebieten<br />
6.3<br />
PRIORITÄT 3: TECHNISCHE HILFE<br />
Dieser Schwerpunkt umfasst Maßnahmen für die<br />
Durchführung, Überwachung, Bewertung <strong>und</strong><br />
Kontrolle des Programms, sowie der Informations-<br />
<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit zur Unterstützung<br />
der aktiven Beteiligung aller Partner <strong>und</strong> Regionen.<br />
Dies soll die Voraussetzungen (materiellen<br />
<strong>und</strong> personellen Ressourcen) für die<br />
Durchführung des Programms gewährleisten <strong>und</strong><br />
die effiziente <strong>und</strong> effektive Überwachung, einschließlich<br />
der Kontrolle, Begleitung, Bewertung,<br />
Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit sicherstellen.<br />
6.4<br />
MÖGLICHE ANTRAGSSTELLER<br />
Die Antragssteller, welche um Unterstützung im<br />
Rahmen dieses Operationellen Programms ansuchen,<br />
haben die Finanzierungsmöglichkeiten<br />
des Ziel 3 „Territoriale Zusammenarbeit“ zu beachten.<br />
Es werden keine Beihilfen für Unternehmen gewährt.<br />
Private Unternehmen <strong>und</strong> natürliche<br />
Personen sind nicht berechtigt eine finanzielle<br />
Unterstützung zu beantragen. Zudem werden<br />
im Rahmen dieses Programms keinerlei Aktivitäten<br />
finanziert, welche bereits aus dem EFRE<br />
unterstützt werden <strong>und</strong> durch andere europäische<br />
Programme (z.B. Ziel 1 <strong>und</strong> 2) <strong>und</strong> Initiativen<br />
(z.B. Transeuropäische Netze) abgedeckt<br />
sind.<br />
Als Antragsteller gelten, entsprechend ihrer Relevanz<br />
in Bezug auf die Aktivitäten der verschiedenen<br />
Prioritäten des Programms, in der<br />
Regel vor allem öffentliche oder gleichwertige<br />
Institutionen, welche die Aktivitäten auf der Basis<br />
von Echtkosten (non-Profit) umsetzen.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
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7. Publizität<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage von Art. 69 der allgemeinen<br />
Verordnung Nr. 1083/2006 informiert<br />
der jeweilige Mitgliedstaat <strong>und</strong><br />
die Verwaltungsbehörde des OP über die Kofinanzierung<br />
des Programms <strong>und</strong> garantiert seine<br />
Öffentlichkeit. Das Hauptziel ist die Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger, sowie die Begünstigten<br />
transparent über die grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die Rolle der Europäischen<br />
Union bei der Entwicklung der österreichischtschechischen<br />
Grenzregion zu informieren.<br />
Bei der Information der breiten Öffentlichkeit<br />
sowie der potenziellen Begünstigten wird die<br />
Verwaltungs- <strong>und</strong> Nationale Behörde eng mit<br />
dem Gemeinsamen Technischen Sekretariat, den<br />
Regionalen Stellen <strong>und</strong> Euroregionen kooperieren.<br />
Information <strong>und</strong> Publizität für das gesamte Programm<br />
wird bereitgestellt durch:<br />
• die Veröffentlichung der vollständigen Informationen<br />
über das Programm auf einer spezifischen<br />
Website<br />
• die Veröffentlichung von kurzen Informationen<br />
über das Programm in Broschüren <strong>und</strong> Folder<br />
• das Schreiben der Jahres- <strong>und</strong> Abschlussberichte<br />
für die Kommission<br />
• die Durchführung von Informationsaktivitäten<br />
im Zusammenhang mit der Verwaltung, der<br />
Begleitung <strong>und</strong> der Beurteilung des Programms.<br />
Informationen werden den verschiedenen potenziellen<br />
Bewerbern auf lokaler oder regionaler<br />
Ebene zur Verfügung gestellt.<br />
Relevante Informationen über das OP (wie Informationen<br />
über die wichtigsten OP-Dokumente,<br />
Kontakte zu allen Institutionen im Zusammenhang<br />
mit der Programmdurchführung,<br />
aktualisierte Informationen über das OP, die Liste<br />
der unterstützten Projekte einschließlich der<br />
Höhe der Finanzhilfe, ein Kalender der geplanten<br />
Veranstaltungen inklusive der Daten der Sitzungen<br />
des Gemeinsamen Begleitausschusses,<br />
Verweise auf andere Websites mit Bezug zur EU<br />
<strong>und</strong> ihren Tätigkeiten, Antwort auf häufig gestellte<br />
Fragen r<strong>und</strong> um das OP usw.) werden auf<br />
den Websites der – für die Publizität des OPs zuständigen<br />
Institutionen zur Verfügung gestellt.<br />
Die Medien, Informationsfolder, Broschüren,<br />
Plakate, Fahnen <strong>und</strong> anderen EU-Publizitätsprodukte<br />
werden das OP auch unterstützen.<br />
Die Begünstigten werden richtig <strong>und</strong> vollständig<br />
über die rechtlichen Anforderungen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
informiert. Bei der Begleitung<br />
der Projektdurchführung liegt das Augenmerk<br />
dabei auf den Regeln zur Sichtbarkeit von Vorhaben.<br />
Der Kommunikationsplan wird, in Übereinstimmung<br />
mit Art. 2 der Durchführungsverordnung<br />
ausgearbeitet. Das Ziel dieses Plans<br />
wird die Information aller Antragsteller über das<br />
OP, sowie über die EU-Strukturfonds sein. Der<br />
Plan soll auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit<br />
im Hinblick auf die EU <strong>und</strong> ihre Rolle bei<br />
der Umsetzung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> der Förderung der Transparenz<br />
von gemeinsamen Aktivitäten erhöhen.<br />
Darüber hinaus soll der Plan eine „Programmidentität“<br />
(coporate identity) zu allen für<br />
das OP relevanten Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />
definieren.<br />
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65
8. Indikatorensystem<br />
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Indikatoren sind relevant, um die Auswirkungen<br />
des grenzüberschreitenden Programms<br />
zu messen, <strong>und</strong> zu kontrollieren, ob<br />
die Ziele erreicht wurden. Die Wahl von geeigneten<br />
Indikatoren ist wichtig für das Programm<br />
<strong>und</strong> die Genehmigung seiner Vorhaben<br />
durch den gemeinsamen Begleitausschuss (BA).<br />
Das Ziel von Indikatoren ist die Messung des erreichten<br />
Fortschritts im Vergleich zur Ausgangssituation<br />
<strong>und</strong> die Messung der Wirksamkeit<br />
der gewählten Intervention. Deshalb wird<br />
die Verwirklichung der spezifischen Ziele des<br />
Programms durch die spezifischen Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> Resultate gemessen werden – einschließlich<br />
der Indikatoren zur Zusammenarbeit. Durch<br />
die Konzentration auf eine Reihe von Basisindikatoren,<br />
sollte eine Gr<strong>und</strong>lage für die qualitative<br />
Bewertung der Projekte <strong>und</strong> des gesamten<br />
Programms möglich sein.<br />
Es sind hierbei Indikatoren auf verschiedenen<br />
Ebenen zu unterschieden: das Programm (Kontextindikatoren),<br />
die Priorität <strong>und</strong> das Vorhaben.<br />
Der Indikatorensatz auf Ebene der Vorhaben<br />
wird im Zentralen Monitoringsystem definiert<br />
<strong>und</strong> erhoben. Die Indikatoren auf Ebene des Programms<br />
<strong>und</strong> der Prioritäten werden aus diesen<br />
aggregiert. Dieser einheitliche Indikatorensatz<br />
ist die Gr<strong>und</strong>lage für die Bewertung der Ergebnisse<br />
des gesamten Programms, sowie auch<br />
der einzelnen Vorhaben. Die im Monitoringsystem<br />
gesammelten Informationen bilden die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Bewertung.<br />
8.1<br />
INDIKATOREN AUF OP-EBENE -<br />
KONTEXTINDIKATOREN<br />
Die unten aufgeführten Kontextindikatoren<br />
sollten die sozioökonomischen Rahmenbedingungen<br />
für dieses unter dem Ziel „Europäische<br />
Territoriale Zusammenarbeit“ eingereichte Programm<br />
abbilden <strong>und</strong> Veränderungen dieses Umfeldes<br />
während der Programmumsetzung aufzeigen.<br />
Die Kontextindikatoren werden entsprechend<br />
ihrer jährlichen Verfügbarkeit auf NUTS III-<br />
Ebene <strong>und</strong> ihrer Vergleichbarkeit im Programmgebiet,<br />
vorgeschlagen.<br />
Die folgenden Indikatoren werden als Kontextindikatoren<br />
im Rahmen der jährlichen Berichte<br />
einbezogen:<br />
• Bruttoregionalprodukt (BRP) pro Einwohner in<br />
Kaufkraftparität (PPP)<br />
• Veränderung des BRP je Einwohner in % im<br />
Verhältnis zum Ausgangsjahr 2006<br />
• Arbeitslosenquote nach Geschlecht<br />
• Beschäftigungsquote nach Geschlecht<br />
• Veränderung der Bevölkerung nach Geschlecht<br />
in % zum Ausgangsjahr 2006<br />
8.2<br />
INDIKATOREN AUF PRIORITÄTSEBENE<br />
Für beide Prioritäten sind die Indikatoren zur Zusammenarbeit<br />
(Kooperationsindikatoren) relevant:<br />
• Anzahl der Projekte, welche zwei der folgenden<br />
Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />
gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />
Personal, gemeinsame Finanzierung<br />
(42 – diese Nummer entspricht der Indikatorennummer<br />
gemäß Arbeitspapier 2<br />
der EK über die Indikatoren für die Begleitung<br />
<strong>und</strong> Bewertung)<br />
• Anzahl der Projekte, welche drei der folgenden<br />
Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />
gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />
Personal, gemeinsame Finanzierung<br />
(43)<br />
• Anzahl der Projekte, welche drei der folgenden<br />
Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />
gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />
Personal, gemeinsame Finanzierung<br />
(44)<br />
Gemäß Art. 12 (4) EU-Reg. 1080/2006 werden<br />
die in Kapitel 5 definierten Prioritätsziele durch<br />
die nachfolgend angeführte Anzahl an Indikatoren<br />
quantifiziert. Die quantifizierten Indikatoren<br />
basieren auf dem System der EU zur Klassifizierung<br />
<strong>und</strong> Begleitung <strong>und</strong> wurden aus der<br />
Liste der (Kern-)Indikatoren, welche im me-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
thodischen Arbeitspapier „Indikatoren für die Begleitung<br />
<strong>und</strong> Bewertung“ enthalten sind, abgeleitet.<br />
Die Daten werden auf der Ebene von<br />
Vorhaben im Zentralen Monitoring System<br />
(ZMS) erhoben.<br />
Im Einklang mit den Entwicklungszielen konnte,<br />
unter Berücksichtigung des verfügbaren<br />
Quantifizierte Ziele 2007-2015<br />
Beitrags der Strukturfonds <strong>und</strong> der passenden<br />
durchschnittlichen Projektgröße, die vorläufige<br />
Anzahl der Vorhaben/ Aktivitäten, welche<br />
voraussichtlich bis zum Ende des OP umgesetzt<br />
werden, wie folgt geschätzt werden. Eine<br />
adäquate Aufschlüsselung nach Geschlecht<br />
erfolgt.<br />
quantifizierte Zielvorgabe<br />
Ausgangsbasis<br />
2007-2015: Indikative<br />
Anzahl der geplanten<br />
Vorhaben/Aktivitäten<br />
Prioritätsachse 1 255<br />
Anzahl der Projekte, zur Unterstützung der Stärkefelder, Cluster,<br />
0 40<br />
andere Netzwerke, Kooperationsplattformen (5)<br />
Anzahl der Projekte mit innovativen, technologieorientierten Ansatz 0 40<br />
Anzahl der Projekte, welche das gemeinsame Management der<br />
0 80<br />
regionalen Ressourcen <strong>und</strong> die Vermarktung der Region – Tourismus<br />
beinhalten (34, 40)<br />
Anzahl der Projekte im Bereich der Bildung <strong>und</strong> Qualifikation (36) 0 50<br />
Anzahl der Projekte mit einem Gleichstellungsaspekt 0 30<br />
Anzahl der Projekte im Bereich der ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />
0 15<br />
Integration (38)<br />
Prioritätsachse 2 152<br />
Anzahl der Projekte zur Verbesserung des Zugangs zu <strong>und</strong> der<br />
0 50<br />
Nutzung von gemeinsamer Infrastruktur (46, 48)<br />
Anzahl der Projekte, die zu ökologischer Nachhaltigkeit<br />
0 60<br />
führen (gemeinsamer Schutz der Natur/Umwelt, Energieeffizienz,<br />
erneuerbare Energien, Umwelt, etc. – 23, 49)<br />
Anzahl der Projekte im Bereich der Verhütung von Gefahren (31) 0 9<br />
Anzahl der Projekte zur Entwicklung der Zusammenarbeit<br />
0 18<br />
im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen (47)<br />
Anzahl von Projekten mit dem Ziel der Erreichung von<br />
9<br />
gemeinsamen Standards <strong>und</strong> des Austausches von Informationen –<br />
gemeinsame anerkannte Instrumente<br />
Anzahl der People-to-People Aktivitäten 0 6<br />
Prioritätsachse 3 1 8<br />
Anzahl von Informationsveranstaltungen / -tage 0 9<br />
Anzahl der unterstützenden Studien, Expertisen 0 9<br />
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67
9. Indikativer Finanzplan<br />
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1 2<br />
Jahr<br />
EFRE<br />
2007 14.284.367<br />
2008 14.596.974<br />
2009 14.943.831<br />
2010 15.326.729<br />
2011 15.718.967<br />
2012 16.091.624<br />
2013 16.472.901<br />
Summe 2007-2013 107.435.393<br />
Die folgende Tabelle zeigt einen vorläufigen<br />
Überblick über die geplanten finanziellen<br />
Verpflichtungen jedes Partners für<br />
dieses Ziel-3-Programm Tschechische Republik<br />
- Österreich.<br />
Allgemeines Ziel ist, eine ausgewogene Verteilung<br />
der Mittel entsprechend der Ergebnisse<br />
der Analysen <strong>und</strong> der identifizierten wichtigsten<br />
Aspekte. Der maximale Beitrag aus<br />
dem EFRE darf nicht höher sein als 85% der gesamten<br />
öffentlichen Mittel auf der Ebene des<br />
OPs.<br />
1. Jährlicher Finanzplan in Übereinstimmung mit den Artikeln 52, 53, 54<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006<br />
zur Information<br />
Gemein-<br />
Nationale Nationale<br />
Finanzmittel Kofinanzierungssatz<br />
Beteili- Finanz-<br />
EIB<br />
Andere<br />
schafts-<br />
beteiligung Mittel Mittel<br />
öffentliche Private<br />
insgesamt<br />
gung mittel 15<br />
A B C D=A+B+C E=A/D F G<br />
Prioritätsachse<br />
1<br />
47.476.084 8.378.132 0 55.854.216 85,00% 0 0<br />
Prioritätsachse<br />
2<br />
53.513.186 9.443.504 0 62.956.690 85,00% 0 0<br />
Prioritätsachse<br />
3<br />
6.446.123 1.137.551 0 7.583.674 85,00% 0 0<br />
Summe 107.435.393 18.959.187 0 126.394.580 85,00% 0 0<br />
2. Gesamtfinanzplan in Übereinstimmung mit Artikel 53 (1b)<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 in Euro<br />
15<br />
Andere Mittel werden in Übereinstimmung mit Art. 16(1) der EU Verordnung 1080/2006 beachtet.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
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Vorrangige Themen<br />
Code* Inhalt Betrag**<br />
01 FTE-Tätigkeiten in Forschungszentren 915.858<br />
02 FTE-Infrastrukturen (einschließlich Betriebsanlagen, Instrumentenausstattung<br />
622.080<br />
<strong>und</strong> Hochgeschwindigkeits-Computernetzen zwischen Forschungszentren) <strong>und</strong><br />
technologiespezifische Kompetenzzentren<br />
03 Technologietransfer <strong>und</strong> Verbesserung der Kooperationsnetze zwischen kleinen <strong>und</strong> 3.315.576<br />
mittleren Unternehmen (KMU) sowie zwischen diesen <strong>und</strong> anderen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Hochschulen, postsek<strong>und</strong>ären Bildungseinrichtungen jeder Art, regionalen Behörden,<br />
Forschungszentren sowie Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologieparks usw.<br />
05 Fortgeschrittene Unterstützungsdienste für Unternehmen oder Unternehmenszusammenschlüsse<br />
2.860.910<br />
09 Andere Maßnahmen zur Förderung von Forschung, Innovation <strong>und</strong> Unternehmergeist 3.554.170<br />
in KMU<br />
11 Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien (Zugang, Sicherheit, Interoperabilität,<br />
1.048.822<br />
Risikoverhütung, Forschung, Innovation, digitale Inhalte usw.)<br />
13 Dienste <strong>und</strong> Anwendungen für die Bürger (Online-Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Behördendienste,<br />
1.425.385<br />
Lernen mit elektronischen Hilfsmitteln, Eingliederung in die Informationsge-<br />
sellschaft usw.)<br />
14 Dienste <strong>und</strong> Anwendungen für KMU (elektronischer Geschäftsverkehr, allgemeine <strong>und</strong> 828.816<br />
berufliche Bildung, Vernetzung usw.)<br />
16 Schienenverkehr 1.509.784<br />
23 Landes- <strong>und</strong> Gemeindestrassen 12.682.779<br />
24 Radwege 6.010.529<br />
25 Städtischer Verkehr 1.111.167<br />
26 Kombinierter Verkehr 1.111.167<br />
28 Intelligente Beförderungssysteme 844.970<br />
31 (Regionale <strong>und</strong> lokale) Binnenwasserstraßen 89.024<br />
39 Erneuerbare Energien: Wind 545.600<br />
41 Erneuerbare Energien: Biomasse 899.135<br />
43 Energieeffizienz, Kraft-Wärme-Kopplung, Energiemanagement 400.606<br />
44 Bewirtschaftung von Hausmüll <strong>und</strong> Industrieabfällen 1.044.735<br />
45 Wasserbewirtschaftung <strong>und</strong> -verteilung (Trinkwasser) 345.600<br />
46 Abwasserbehandlung (Abwässer) 345.600<br />
48 Integrierte Vorbeugung <strong>und</strong> Kontrolle von Umweltverschmutzung 333.535<br />
49 Anpassung an den Klimawandel <strong>und</strong> Milderung seiner Auswirkungen 1.693.535<br />
50 Sanierung von verschmutzten Industriegeländen <strong>und</strong> Flächen 345.600<br />
51 Förderung der Bioversität <strong>und</strong> des Naturschutzes (einschließlich NATURA 2000) 1.966.955<br />
53 Risikoverhütung (einschließlich der Ausarbeitung <strong>und</strong> Durchführung von Plänen 2.813.135<br />
<strong>und</strong> Maßnahmen zur Verhütung <strong>und</strong> Bewältigung von natürlichen <strong>und</strong> technologischen<br />
Risken<br />
54 Sonstige Umweltschutz- <strong>und</strong> Risikoverhüttungsmaßnahmen 1.477.252<br />
55 Förderung des natürlichen Erbes 1.880.326<br />
56 Schutz <strong>und</strong> Aufwertung des natürlichen Erbes 1.912.968<br />
57 Verbesserung der touristischen Dienstleistungen 10.168.668<br />
58 Schutz <strong>und</strong> Erhaltung des Kulturerbes 1.880.326<br />
59 Entwicklung kulturelle Infrastruktur 1.880.326<br />
60 Verbesserung der kulturellen Dienstleistungen 2.094.336<br />
61 Integrierte Projekte zur Wiederbelebung städtischer <strong>und</strong> ländlicher Gebiete 1.220.089<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
3. Vorläufige Aufteilung nach Kategorien, in Übereinstimmung mit Artikel 12<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006<br />
69
9. Indikativer Finanzplan<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Vorrangige Themen<br />
Code* Inhalt Betrag**<br />
62 Entwicklung von betrieblichen Systemen <strong>und</strong> Strategien für lebenslanges Lernen; 541.452<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Dienste für Arbeitnehmer zur Steigerung ihrer Fähigkeit zur Anpassung<br />
an den Wandel; Förderung von Unternehmergeist <strong>und</strong> Innovation<br />
64 Entwicklung von spezifischen Beschäftigungs-, Berufsbildungs- <strong>und</strong> Unterstützungsdiensten<br />
368.652<br />
im Zusammenhang mit der Umstrukturierung von Wirtschaftszweigen<br />
<strong>und</strong> Unternehmen <strong>und</strong> Entwicklung von Systemen zur Antizipation wirtschaftlicher<br />
Veränderungen <strong>und</strong> künftiger Anforderungen in Bezug auf Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />
Qualifikationen<br />
65 Modernisierung <strong>und</strong> Stärkung der Arbeitsmarktinstitutionen 430.568<br />
66 Durchführung aktiver <strong>und</strong> präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt 941.139<br />
69 Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von Frauen zur Beschäftigung, zur Erhöhung<br />
542.539<br />
der dauerhaften Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />
ihres beruflichen Fortkommens, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation<br />
auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeits- <strong>und</strong><br />
Privatleben, z.B. Erleichterung des Zugangs zu Kinderbetreuung <strong>und</strong> zu Betreuungsmaßnahmen<br />
für abhängige Personen<br />
70 Spezifische Maßnahmen zur Förderung der Teilnahme von Migranten am Erwerbsleben<br />
390.413<br />
<strong>und</strong> dadurch zur Förderung ihrer sozialen Eingliederung<br />
71 Konzepte für die Eingliederung oder Wiedereingliederung von benachteiligten Personen 624.973<br />
in das Erwerbsleben, Bekämpfung von Diskriminierung beim Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
<strong>und</strong> beim Vorankommen auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> Förderung der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit<br />
am Arbeitsplatz<br />
72 Konzipierung, Einführung <strong>und</strong> Umsetzung von Reformen in den Systemen der allgemeinen 1.036.800<br />
<strong>und</strong> beruflichen Bildung mit dem Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit <strong>und</strong> die Arbeitsmarktrelevanz<br />
von allgemeiner <strong>und</strong> beruflicher Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zu verbessern<br />
<strong>und</strong> die Fähigkeiten der Lehrkräfte im Hinblick auf Innovation <strong>und</strong> eine wissensbasierte<br />
Wirtschaft zu aktualisieren<br />
73 Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen 1.513.159<br />
Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich Maßnahmen zur Verringerung<br />
der Zahl der Schulabbrecher, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation bei<br />
den Fächern <strong>und</strong> zur Verbesserung des Zugangs zu <strong>und</strong> der Qualität von allgemeiner,<br />
beruflicher <strong>und</strong> tertiärer Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
74 Entwicklung des Humanpotenzials in den Bereichen Forschung <strong>und</strong> Innovation, insbesondere<br />
853.420<br />
durch Postgraduiertenstudiengänge <strong>und</strong> Weiterbildung von Forschern <strong>und</strong><br />
Vernetzung der Tätigkeiten von Hochschulen, Forschungszentren <strong>und</strong> Unternehmen<br />
75 Bildungsinfrastruktur 906.782<br />
76 Ges<strong>und</strong>heitsinfrastruktur 1.268.589<br />
79 Sonstige soziale Infrastrukturen 2.988.031<br />
80 Förderung des Aufbaus von Partnerschaften, Bündnissen <strong>und</strong> Initiativen über die Vernetzung<br />
10.086.510<br />
der maßgeblichen Akteure<br />
81 Mechanismen zur Verbesserung der Konzeption von Politiken <strong>und</strong> Programmen, Begleitung<br />
7.316.880<br />
<strong>und</strong> Evaluierung auf nationale, regionaler <strong>und</strong> lokaler Ebene, Förderung des<br />
Aufbaus von Kapazitäten für die Durchführung der Politiken <strong>und</strong> Programme<br />
85 Vorbereitung, Durchführung, Begleitung <strong>und</strong> Kontrolle 4.434.307<br />
86 Evaluierung <strong>und</strong> Studien, Information <strong>und</strong> Kommunikation 2.011.815<br />
Gesamt 107.435.393<br />
* Die Kategorien sollten für jede Dimension mittels Standard-Klassifizierung kodiert<br />
werden.<br />
** Geschätzter Betrag des Gemeinschaftsbeitrags für jede Kategorie.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
71
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Gemäß Artikel 70 der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 sind die Mitgliedstaaten für<br />
die Einrichtung von Verwaltungs- <strong>und</strong><br />
Kontrollsystemen zuständig, wie sie für die Programme<br />
der territorialen Zusammenarbeit in Artikel<br />
13 bis 17 der Verordnung Nr. 1080/2006<br />
angeführt sind. Zudem haben die Mitgliedsstaaten<br />
deren effektive Funktionsfähigkeit sicher<br />
zu stellen.<br />
Die Mitgliedsstaaten bestimmen Regeln für<br />
ihre Beziehungen mit den Behörden auf ihrem<br />
Gebiet, welche an der Umsetzung des Programms<br />
beteiligt sind.<br />
Für das grenzüberschreitende Programm Österreich<br />
– Tschechien 2007-2013 werden die<br />
Mitgliedsstaaten von folgenden Behörden vertreten:<br />
• Österreich: B<strong>und</strong>eskanzleramt<br />
Abteilung IV / 4, Ballhausplatz 2, A 1014 Wien<br />
• Tschechische Republik:<br />
Ministerium für regionale Entwicklung<br />
Staroměstské náměstí 6, CR-110 05 Praha 1<br />
Die Mitgliedstaaten tragen dafür Sorge, dass die<br />
unten genannten Behörden Zugriff haben auf<br />
alle benötigten Informationen, um ihrer Verantwortung<br />
gerecht werden.<br />
10.1<br />
ORGANISATORISCHE STRUKTUREN FÜR<br />
DIE DURCHFÜHRUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />
(FUNKTIONALE ORGANISATION)<br />
10.1.1<br />
Administrative<br />
Strukturen<br />
Die Mitgliedstaaten benennen – basierend auf<br />
einer partnerschaftlichen Vereinbarung zwischen<br />
den beteiligten Behörden in Österreich <strong>und</strong> in<br />
der Tschechischen Republik – die folgenden Behörden<br />
für die Durchführung des Programms gemäß<br />
Artikel 59 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
<strong>und</strong> Artikel 14 der Verordnung Nr. 1080 /<br />
2006:<br />
Verwaltungsbehörde (VB)<br />
Die tschechischen <strong>und</strong> österreichischen Programmpartner<br />
stimmen darin überein, dass<br />
die Verantwortung der Verwaltungsbehörde (VB)<br />
im Sinne von Artikel 12 (8) der Verordnung Nr.<br />
1080/2006 <strong>und</strong> gemäß Artikel 59 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 an das<br />
• Amt der Niederösterreichischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung für Raumplanung <strong>und</strong><br />
<strong>Regionalpolitik</strong><br />
Landhausplatz 1-3109 St. Pölten<br />
übertragen wird.<br />
Gemäß Artikel 60 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
<strong>und</strong> Artikel 15 der Verordnungen Nr. 1080/2006<br />
ist die Verwaltungsbehörde für die Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Durchführung des operationellen Programms<br />
im Einklang mit dem Gr<strong>und</strong>satz der<br />
Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung zuständig,<br />
insbesondere:<br />
• stellt Sie sicher, dass Vorhaben in Übereinstimmung<br />
mit den Kriterien des operationellen<br />
Programms für eine Förderung ausgewählt<br />
werden <strong>und</strong> dass diese während des gesamten<br />
Umsetzungszeitraums im Einklang mit den<br />
anwendbaren gemeinschaftlichen <strong>und</strong> einzelstaatlichen<br />
Vorschriften sind<br />
• stellt Sie sicher, dass es ein System zur Aufzeichnung<br />
<strong>und</strong> Speicherung der EDV-gestützten<br />
Buchführungsdaten für jedes Vorhaben<br />
gibt <strong>und</strong> dass die notwendigen Daten<br />
zur finanziellen Verwaltung, Begleitung, Überprüfung,<br />
Prüfung <strong>und</strong> Evaluierung gesammelt<br />
werden<br />
• stellt Sie sicher, dass die Begünstigten <strong>und</strong> anderen<br />
Stellen, die an der Durchführung von<br />
Vorhaben beteiligt sind, entweder gesondert<br />
Buch führen oder einen angemessenen<br />
Buchführungscode für alle Finanzvorgänge in<br />
Verbindung mit dem Vorhaben unbeschadet<br />
der einzelstaatlichen Buchführungsvorschriften<br />
verwenden<br />
• stellt Sie sicher, dass die Evaluierungen der<br />
operationellen Programme gemäß Artikel 48<br />
(3) der Verordnung Nr. 1083/2006, im Einklang
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
mit Artikel 47 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
durchgeführt werden<br />
• führt Sie Verfahren ein, die gewährleisten, dass<br />
alle für einen hinreichenden Prüfpfad erforderlichen<br />
Ausgabenbelege <strong>und</strong> Kontrollunterlagen<br />
gemäß Artikel 90 aufbewahrt werden<br />
• sicherzustellen, dass die Bescheinigungsbehörde<br />
in Bezug auf die Ausgaben alle für die<br />
Bescheinigung notwendigen Auskünfte über<br />
angewandte Verfahren <strong>und</strong> durchgeführte<br />
Überprüfungen erhält;<br />
• den Begleitausschuss bei seiner Arbeit zu beraten<br />
<strong>und</strong> ihm die Unterlagen zu übermitteln,<br />
die für eine Begleitung erforderlich sind, bei<br />
der die Qualität der Durchführung des operationellen<br />
Programms an der Verwirklichung<br />
der spezifischen Programmziele gemessen<br />
wird<br />
• die Erstellung <strong>und</strong> Übermittlung der jährlichen<br />
<strong>und</strong> abschließenden Berichte über die Durchführung<br />
an die Kommission<br />
• die Information über das Programm <strong>und</strong> die<br />
Gewährleistung der Einhaltung der Informations-<br />
<strong>und</strong> Publizitätsverpflichtungen, wie in<br />
Artikel 69 der Verordnung Nr. 1083/2006 angeführt<br />
Weitere Aufgaben sind:<br />
• die Anleitung der Arbeit des Gemeinsamen<br />
Technischen Sekretariats (JTS)<br />
• die Bestätigung von ausgewählten Vorhaben,<br />
welche in Übereinstimmung mit Artikel 21 der<br />
Verordnung Nr. 1080/2006 außerhalb des Programms<br />
liegen<br />
• die Ausstellung des EFRE-Vertrags mit dem<br />
federführenden Begünstigten auf Basis eines<br />
standardisierten Rahmenvertrags<br />
• die Einholung der Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussberichte<br />
von den federführenden Begünstigten<br />
mit den Bestätigungen der Ausgaben <strong>und</strong><br />
Vorlage der Ausgabenerklärung an die Bescheinigungsbehörde<br />
Gemeinsames Technisches Sekretariat<br />
Gemäß Artikel 14 (1) der Verordnung Nr.<br />
1080/2006 richtet die Verwaltungsbehörde<br />
ein Gemeinsames Technisches Sekretariat ein,<br />
welches im Auftrag der Verwaltungsbehörde arbeitet.<br />
Das Gemeinsame Technische Sekretariat<br />
unterstützt die Verwaltungsbehörde, den Begleitausschuss<br />
(welcher Vertreter der Nationalen<br />
Behörde, der Regionalen Stellen etc. umfasst)<br />
<strong>und</strong>, soweit angebracht, die Prüfbehörde.<br />
Das GTS ist insbesondere für die folgenden gemeinsamen<br />
Aufgaben zuständig:<br />
• Sekretariatsfunktion des Begleitausschusses<br />
einschließlich der Erstellung <strong>und</strong> dem Versand<br />
der Unterlagen <strong>und</strong> der Sitzungsprotokolle [bei<br />
Bedarf in zwei oder mehr Sprachen]<br />
• Erarbeitung von Berichten über die Umsetzung<br />
des Programms (in Englisch)<br />
• Öffentlichkeits- <strong>und</strong> Informationsarbeit (einschließlich<br />
der Erstellung, Pflege <strong>und</strong> Aktualisierung<br />
einer Programmwebsite) in enger Zusammenarbeit<br />
mit der VB, den nationalen Behörden<br />
(NB) <strong>und</strong> regionalen Stellen.<br />
• Verwaltung des Zentralen Monitoring Systems,<br />
die Wartung <strong>und</strong> Aktualisierung der Daten im<br />
ZMS<br />
• Erfassung der eingereichten Vorhaben <strong>und</strong><br />
deren Übertragung in das zentrale Monitoring<br />
System<br />
• Bewertung der Projektanträge mit der Unterstützung<br />
der regionalen Stellen<br />
• Vorbereitung der Dokumentation der Ergebnisse<br />
der Bewertung <strong>und</strong> eines Vorschlags für<br />
den Beschluss des Begleitausschusses<br />
• Vorbereitung der Sitzungen des Begleitausschusses<br />
• Information des federführenden Begünstigten<br />
über die Ergebnisse des Begleitausschusses,<br />
inklusive der formulierten Auflagen,<br />
• Vorbereitung der EFRE-Verträge, die Begleitung<br />
des Projektfortschritts <strong>und</strong> Überprüfung<br />
der Fortschrittsberichte des Projekts (in Bezug<br />
auf Inhalt <strong>und</strong> finanzielle Übereinstimmung<br />
mit EFRE-Vertrag)<br />
• Entgegennahme von Informationen über Änderungen<br />
von Vorhaben <strong>und</strong> Vorbereitung von<br />
Änderungen der EFRE-Verträge<br />
• Unterstützung <strong>und</strong> Beratung von potenziellen<br />
Antragstellern <strong>und</strong> laufenden Projekten<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
73
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Bescheinigungsbehörde (BB)<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 61 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 <strong>und</strong> Artikel 14 (1)<br />
<strong>und</strong> Artikel 17 (2) der Verordnung Nr.<br />
1080/2006 wird die Funktion der Bescheinigungsbehörde<br />
durch das<br />
• B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />
Abteilung IV / 4, Ballhausplatz 2, A-1014 Wien<br />
wahrgenommen.<br />
Im Auftrag der Bescheinigungsbehörde übernimmt<br />
die operativen Aufgaben gemäß Artikel<br />
61 der Verordnungen Nr. 1083/2006 der<br />
• European Recoverage Programme (ERP) F<strong>und</strong><br />
Ungargasse 37, A-1031 Wien<br />
Gemäß Artikel. 14 (1) der Verordnung Nr.<br />
1080/2006 sollte die Bescheinigungsbehörde<br />
die Zahlungen der Kommission entgegen nehmen<br />
<strong>und</strong> die Auszahlung an den federführenden<br />
Begünstigten vornehmen. Im Auftrag des<br />
österreichischen B<strong>und</strong>eskanzleramtes werden<br />
diese Aufgaben durch den ERP-Fonds durchgeführt,<br />
welcher als Zwischengeschaltete Stelle<br />
unter der Verantwortung der Bescheinigungsbehörde<br />
steht.<br />
Zu diesem Zweck wurde ein EFRE-Programm-<br />
Konto eingerichtet <strong>und</strong> wird durch den ERP-<br />
Fonds verwaltet.<br />
Gegenüber der Europäischen Kommission ist das<br />
B<strong>und</strong>eskanzleramt voll verantwortlich <strong>und</strong><br />
vertritt die Bescheinigungsbehörde, unter anderem<br />
durch die Unterzeichnung der bescheinigten<br />
Ausgabenerklärungen <strong>und</strong> Zahlungsanträge.<br />
Prüfbehörde (PB)<br />
Im Sinne von Artikel 62 der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 des Rates <strong>und</strong> nach Artikel 14 (2)<br />
der Verordnung Nr. 1080/2006 wird die Funktion<br />
der Prüfbehörde, welche für die Überprüfung<br />
der wirksamen Funktionsweise des Verwaltungs-<br />
<strong>und</strong> Kontrollsystems zuständig ist,<br />
durch das<br />
• B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />
Abteilung IV / 3, Ballhausplatz 2, A-1014 Wien<br />
Im Sinne von Artikel 14 (2) der Verordnung Nr.<br />
1080/2006 wird die Prüfbehörde des Operationellen<br />
Programms, durch eine Gruppe von<br />
Prüfern mit einem Vertreter jedes Mitgliedstaats<br />
des Operationellen Programms, unterstützt<br />
<strong>und</strong> führt die Aufgaben nach Artikel 62 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 durch. Die Prüfgruppe<br />
wird spätestens drei Monaten nach der Entscheidung<br />
über die Genehmigung des Operationellen<br />
Programms eingerichtet. Sie gibt sich<br />
seine eigene Geschäftsordnung. Die Prüfbehörde<br />
des Operationellen Programms führt den Vorsitz.<br />
Die Prüfbehörde sorgt dafür, dass die Prüfaufgaben<br />
nach international anerkannten Prüfstandards<br />
erfüllt werden. Die Prüfbehörde ist<br />
eine funktionell unabhängige Behörde gegenüber<br />
der Abteilung IV / 4 des B<strong>und</strong>eskanzleramtes,<br />
welche als Bescheinigungsbehörde fungiert.<br />
Zudem ist die Prüfbehörde weder in der<br />
Programmverwaltung involviert noch an der<br />
Durchführung von jeglichen Vorhaben beteiligt.<br />
Nationale Behörde (NB)<br />
Die Nationale Behörde unterstützt die Verwaltungsbehörde<br />
bei der Koordinierung der Aktivitäten<br />
in der Tschechischen Republik. Die VB<br />
wird durch das<br />
• Ministerium für regionale Entwicklung der<br />
Tschechischen Republik<br />
Staroměstské náměstí 6, CR-110 05 Praha 1<br />
unterstützt.<br />
Regionale Koordinierungsstellen (RK)<br />
Regionale Koordinierungsstellen tragen zum Programm<br />
bei, indem:<br />
• Aufgaben der Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />
sowie der Beratung potenzieller<br />
Antragsteller<br />
• die Beratung über die Verfahren der Antragstellung<br />
zusammen mit JTS<br />
übernommen werden.<br />
Nach der Erfassung der Anträge im Zentralen<br />
Monitoring System durch das GTS, unterstützen<br />
die Regionalen Stellen das GTS in Bezug auf
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
• die Einhaltung der regionalen Strategien <strong>und</strong><br />
die Erfüllung der organisatorischen, rechtlichen,<br />
technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> die zu erwartenden Ergebnisse<br />
der Vorhaben<br />
• die Qualität, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />
Auswirkungen<br />
Benachbarte Regionale Koordinierungsstellen<br />
werden diese Kommentare gemeinsam erarbeiten.<br />
Regionale Koordinierungsstellen (RK) des Programms<br />
sind:<br />
ÖSTERREICH<br />
• Amt der Niederösterreichischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung für <strong>Raumordnung</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Regionalpolitik</strong>, Referat für<br />
EU-<strong>Regionalpolitik</strong><br />
Landhausplatz 1, A-3109 St. Pölten<br />
• Amt der Oberösterreichischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung <strong>Raumordnung</strong><br />
Fachbereich für die Koordinierung<br />
der EU-<strong>Regionalpolitik</strong>,<br />
Bahnhofplatz 1, A-4021 Linz<br />
• Wiener Landesregierung<br />
Abteilung für EU-Strategie<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />
Referat für EU-Finanzierung<br />
Schlesingerplatz 2, A-1080 Wien<br />
TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />
• Die Behörde der Region Südmähren<br />
Abteilung für regionale Entwicklung<br />
Zerotinovo Nam. 3 / 5, CR - 601 82 Brno<br />
• Die Behörde der Region Vysočina<br />
Abteilung für regionale Entwicklung<br />
Žižkova 57, CR - 587 33 Jíhlava<br />
Office: Žižkova 16, Jíhlava<br />
• Die Behörde der Südböhmischen Region<br />
Abteilung für Förderwesen <strong>und</strong><br />
die Europäische Integration<br />
Zimního U stadionu 1952 / 2,<br />
CR - 370 76 České Budějovice<br />
Zentrales Monitoring System (ZMS)<br />
Gemäß Artikel 60 lit. C der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 stellt die Verwaltungsbehörde sicher,<br />
dass es ein System zur Aufzeichnung <strong>und</strong> Speicherung<br />
EDV-gestützter Buchführungsdaten<br />
für jedes Vorhaben gibt. Für die Erhebung von<br />
Daten wurde ein zentrales Monitoring System<br />
durch den<br />
• ERP-Fonds<br />
Ungargasse 37, A-1030 Wien<br />
entwickelt.<br />
Jedes einzelne Vorhaben wird durch das IT-System<br />
in einem bestimmten Datensatz erfasst. Die<br />
auf der Ebene der einzelnen Vorhaben zu erhebenden<br />
Datensätze, werden zwischen Programmpartnern<br />
vor dem Beginn der Umsetzung<br />
des Programms festgelegt. Neben den obligatorischen<br />
Angaben gemäß der Verordnung (EG)<br />
Nr. 1828/2006 (welche die Durchführungsbestimmungen<br />
festlegt), werden zusätzliche Informationen<br />
zur Verfügung stehen. Diese dienen<br />
zur Unterstützung einer optimalen Umsetzung<br />
des Operationellen Programms <strong>und</strong> für<br />
die Evaluierungszwecke.<br />
Die Daten werden unter der Verantwortung der<br />
VB durch das GTS an das ZMS gemeldet.<br />
Daten die durch das GTS an das ZMS übermittelt<br />
wurden gelten als offizielle Daten, <strong>und</strong> werden<br />
für die Bescheinigung von Ausgabenerklärungen,<br />
Zahlungsanträge, jährliche Durchführungsberichte,<br />
Projektprüfungen, usw. verwendet.<br />
Monitoringdaten werden durch das ZMS an die<br />
VB, NB, BB, PB, RKs, Prüfer <strong>und</strong> die Europäische<br />
Kommission zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe des<br />
ZMS werden die notwendigen Informationen für<br />
den elektronische Datenaustausch generiert.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
75
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Kontrollsystem<br />
Entsprechend Artikel 16 der Verordnung<br />
1080/2006 wird jeder Mitgliedsstaat des Programms<br />
ein System zur Überprüfung der Erbringung<br />
der kofinanzierten Wirtschaftsgüter<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen einrichten. Jeder Mitgliedstaat<br />
benennt dazu Prüfer, welche dafür verantwortlich<br />
sind, die Rechtmäßigkeit <strong>und</strong> Ordnungsmäßigkeit<br />
der Ausgaben zu überprüfen,<br />
die von jedem Empfänger eines Vorhabens erklärt<br />
werden.<br />
Die Verantwortung dafür liegt bei:<br />
• Tschechische Republik:<br />
Zentrum für regionale Entwicklung<br />
der Tschechischen Republik<br />
Vinohradská 46, 120 00 Praha 2<br />
• Österreich:<br />
In der Regel wird die Verantwortung für die<br />
Kontrolle gemäß Artikel 16 (1) der Verordnung<br />
(EG) 1080/2006 – nach einem B<strong>und</strong>esverfassungsgesetz,<br />
basierend auf Art. 15a B-VG<br />
– durch die folgenden Behörden in den B<strong>und</strong>esländern<br />
(für die Projektpartner aus dem jeweiligen<br />
Land) übernommen:<br />
• Amt der Niederösterreichischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung für Raumplanung,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Verkehr<br />
Landhausplatz 1, A-3109 St. Pölten<br />
• Amt der Oberösterreichischen<br />
Landesregierung<br />
Abteilung <strong>Raumordnung</strong><br />
Technischer Prüfdienst<br />
Bahnhofplatz 1, A-4021 Linz<br />
• Wiener Landesregierung<br />
Abteilung für EU-Strategie<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />
Referat für Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />
Schlesingerplatz 2, A-1080 Wien<br />
In Ausnahmefällen, kann die Kontrolle nach Artikel<br />
16 (1) der Verordnung (EG) 1080/2006, zu<br />
einer anderen erfahrenen Behörde – auf der<br />
Gr<strong>und</strong>lage der Bestimmungen des B<strong>und</strong>esverfassungsgesetzes<br />
gem. Art. 15a B-VG – delegiert<br />
werden. Die für jeden Projektpartner verantwortlichen<br />
Prüfer werden, im EFRE-Vertrag<br />
festgehalten.<br />
Diese Stellen gewährleisten die Überprüfung der<br />
Ausgaben im Hinblick auf die Erbringung von kofinanzierten<br />
Wirtschaftsgütern <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />
die Korrektheit der geltend gemachten<br />
Ausgaben, die Vereinbarkeit dieser Ausgaben mit<br />
den gemeinschaftlichen <strong>und</strong> einzelstaatlichen<br />
Vorschriften, wie sie in Artikel 16 (1) der Verordnung<br />
Nr. 1080/2006 angeführt sind. Die Prüfer<br />
sorgen, unter anderem dafür, dass für jeden<br />
Zwischen- oder Abschlussbericht eines Vorhabens,<br />
detaillierte <strong>und</strong> konsistente Berichte zur<br />
Verfügung gestellt werden, welche eine eindeutige<br />
Zuordnung zu <strong>und</strong> Konsistenz mit den<br />
entsprechenden Bestätigungen der Ausgaben erlauben.<br />
Die Verwaltungsbehörde legt schriftliche Standards<br />
<strong>und</strong> Verfahren für die Prüfer fest, um der<br />
Einhaltung der Anforderungen, wie sie in Artikel<br />
16 (1) der Verordnung Nr. 1080/2006 angeführt<br />
sind, zu entsprechen.<br />
Durch diese Standards <strong>und</strong> Verfahren sollte sichergestellt<br />
werden, dass das Kontrollsystem des<br />
Programms überprüfen kann, ob<br />
• die deklarierten Ausgaben real sind<br />
• die kofinanzierten Wirtschaftsgüter <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen in Übereinstimmung mit<br />
dem EFRE-Vertrag erbracht wurden<br />
• Erstattungsanträge der Empfänger korrekt sind<br />
• Vorhaben <strong>und</strong> Ausgaben im Einklang mit<br />
den gemeinschaftlichen <strong>und</strong> den nationalen<br />
Vorschriften stehen (z.B. öffentliches Beschaffungswesen,<br />
staatliche Beihilfen)<br />
• Dopperlfinanzierungen der Ausgaben durch<br />
andere gemeinschaftliche oder nationale<br />
Programme <strong>und</strong> in einer anderen Programmplanungszeitraum<br />
vermieden werden<br />
• Überprüfungen den Verfahren der Artikel<br />
der Durchführungsvorschriften folgen
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Eine detaillierte Beschreibung des Kontrollsystems<br />
wird durch die Beschreibung der Verwaltungs-<br />
<strong>und</strong> Kontrollsysteme, nach Artikel 71 der<br />
Verordnung Nr. 1083/2006 zur Verfügung gestellt.<br />
In Fällen, in denen als Regionalen Stellen<br />
bezeichnete Institutionen damit betraut werden<br />
Aufgaben der Finanzkontrolle gemäß Artikel 16<br />
der Verordnung 1080/2006 zu übernehmen,<br />
wird eine klare Trennung der Zuständigkeiten<br />
zwischen den Regionalen Stellen <strong>und</strong> den Prüfern<br />
gewährleistet.<br />
Mit Verweis auf Artikel 3 (1) der Verordnung<br />
(EG) 2035/2005 werden alle relevanten programmverantwortlichen<br />
Stellen, vierteljährliche<br />
Berichte über aufgetretene Unregelmäßigkeiten,<br />
der Prüfbehörde vorlegen, welche einen Bericht<br />
an die Europäische Kommission übermittelt.<br />
Die Mitgliedsstaaten werden ein formalisiertes<br />
Verfahren zur Behandlung von Unregelmäßigkeiten<br />
in Übereinstimmung mit den Bestimmungen<br />
der Verordnung (EG) 2035/2005 einrichten.<br />
Dieses Verfahren wird – unter anderem<br />
– detaillierte Regeln <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />
für die Berichtspflichten, die gemeinsame Kontrollsstandards,<br />
die Widereinziehung der zu<br />
Unrecht gezahlten Mittel, die Haftungen <strong>und</strong> die<br />
Beziehungen zwischen den zuständigen Behörden<br />
auf beiden Seiten festlegen.<br />
10.1.2<br />
Gremien zur Unterstützung<br />
der Umsetzung <strong>und</strong> zur Auswahl<br />
der Vorhaben<br />
Die Konstituierung der erwähnten Gremien <strong>und</strong><br />
die Verteilung der Stimmrechte erfolgt einvernehmlich<br />
<strong>und</strong> konsensual durch die österreichischen<br />
<strong>und</strong> tschechischen Programmpartner.<br />
Begleitausschuss (BA)<br />
Die Aufgaben des Begleitausschusses sind in Artikel<br />
65 der Verordnung Nr. 1083/2006 festgelegt.<br />
Entsprechend vergewissert sich der<br />
Begleitausschuss, dass das operationelle Programm<br />
effektiv <strong>und</strong> ordnungsgemäß durchgeführt<br />
wird, zu diesem Zweck:<br />
a) prüft <strong>und</strong> billigt er binnen sechs Monaten nach<br />
der Genehmigung des Operationellen Programms<br />
die Kriterien für die Auswahl der kofinanzierten<br />
Vorhaben <strong>und</strong> billigt bei Bedarf<br />
Überarbeitungen dieser Kriterien im Zuge der<br />
Programmplanung;<br />
b) bewertet er anhand der von der Verwaltungsbehörde<br />
vorgelegten Unterlagen regelmäßig,<br />
welche Fortschritte bei der Verwirklichung<br />
der spezifischen Ziele des Operationellen<br />
Programms erzielt wurden;<br />
c) prüft er die Ergebnisse der Durchführung <strong>und</strong><br />
dabei besonders, inwieweit die für jede Prioritätsachse<br />
festgelegten Ziele verwirklicht werden,<br />
sowie die Bewertungen gemäß Artikel 46<br />
Absatz 3;<br />
d) prüft <strong>und</strong> billigt er den jährlichen <strong>und</strong> den abschließenden<br />
Durchführungsbericht nach Artikel<br />
66;<br />
e) wird er über den jährlichen Kontrollbericht<br />
bzw. den Teil des Berichts, der das betreffende<br />
Operationelle Programm behandelt, <strong>und</strong> etwaige<br />
einschlägige Bemerkungen der Kommission zu<br />
diesem Bericht bzw. zu dem entsprechenden Teil<br />
des Berichts unterrichtet;<br />
f) kann er der Verwaltungsbehörde Überarbeitungen<br />
oder Überprüfungen des Operationellen<br />
Programms vorschlagen, die geeignet sind, zur<br />
Verwirklichung der Fondsziele gemäß Artikel 3<br />
beizutragen oder die Verwaltung, insbesondere<br />
die finanzielle Abwicklung des Programms, zu<br />
verbessern;<br />
g) prüft <strong>und</strong> billigt er jeden Vorschlag für eine<br />
inhaltliche Änderung der Entscheidung der<br />
Kommission über die Fondsbeteiligung.<br />
Der Begleitausschuss ist die einzige Stelle innerhalb<br />
des Programms, welche für die endgültige<br />
Auswahl der zu unterstützenden Vorhaben<br />
verantwortlich ist. Im Sinne von Artikel<br />
11 der Verordnung Nr. 1083/2006 des Rates, erfolgt<br />
die Begleitung des OP in einer Partnerschaft<br />
mit zuständigen regionalen Behörden, den<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpartnern <strong>und</strong> anderen geeigneten<br />
Stellen. Die Zusammensetzung des Be-<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
77
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
gleitausschusses wird in Übereinstimmung mit<br />
den Bestimmungen von Artikel 64 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 festgelegt. Der Begleitausschuss<br />
gibt sich im Einvernehmen mit der<br />
Verwaltungsbehörde eine eigene Geschäftsordnung<br />
zur Wahrnehmung seiner Aufgaben in<br />
Übereinstimmung mit den geltenden Regulativen.<br />
10.2<br />
VERFAHRENSRECHTLICHE<br />
VORSCHRIFTEN FÜR DIE<br />
<strong>PROGRAMM</strong>ABWICKLUNG<br />
(ABLAUFORGANISATION)<br />
<strong>PROGRAMM</strong>BEWERTUNG<br />
Zur Unterstützung der Begleitung eines operationellen<br />
Programms wurde vereinbart, dass eine<br />
Bewertung des Programms gemäß Artikel 47 der<br />
Verordnung Nr. 1083/2006 während des Programmumsetzungszeitraumes<br />
erfolgt.<br />
Bewertungen werden die Auswirkungen einschätzen,<br />
nehmen qualitative Untersuchungen<br />
vor <strong>und</strong> konzentrieren sich auf die Kapitalisierung<br />
der Ergebnisse der Programme sowie<br />
die Optimierung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Programms.<br />
Um dies zu erreichen, können die Gutachter<br />
durch ergänzende Methoden (z.B. Interviews,<br />
Forschung, Studien Feld) weitere<br />
Daten sammeln, die nicht durch das Monitoringsystem<br />
abgebildet werden.<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 47 <strong>und</strong> im Einklang<br />
mit Artikel 59 lit. b <strong>und</strong> c der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 werden die Bewertungen von Experten<br />
durchgeführt, welche funktional unabhängig<br />
von der Bescheinigungs- <strong>und</strong> der Prüfbehörde<br />
sind.<br />
Gemäß Artikel 48 (3) der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 werden die Ergebnisse an den Begleitausschuss<br />
des Operationellen Programms<br />
<strong>und</strong> die Kommission übermittelt <strong>und</strong> nach den<br />
geltenden Vorschriften über die Zugänglichkeit<br />
von Dokumenten veröffentlicht.<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 47 (4) der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 werden Bewertungen<br />
aus dem Budget der technischen Hilfe finanziert.<br />
10.2.1<br />
Koordination auf der Programmebene<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 60 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 ist die VB oder – wenn<br />
von ihr beauftragt, das GTS – für die Koordination<br />
der Behörden, die in Abschnitt 10.1 genannt<br />
wurden, verantwortlich <strong>und</strong> beteiligt sich<br />
an der Umsetzung des Programms über Territoriale<br />
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />
Österreich – Tschechische Republik.<br />
Zusätzlich zu den Bestimmungen der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 des Rates in Bezug auf die Aufgaben<br />
der VB, der PB <strong>und</strong> der BB, werden die<br />
folgenden Koordinationsverfahren vereinbart:<br />
a) Die VB sollte im Hinblick auf die folgenden<br />
Themen, welche von strategischer Bedeutung<br />
für das Programm sind, im Einvernehmen mit<br />
dem NB aktiv werden, sowie auch bei Fragen der<br />
Programmfinanzierung:<br />
• Ausarbeitung von Vorschlägen über Änderungen<br />
des OP zur Entscheidung durch den BA<br />
• Vorbereitung der jährlichen Treffen mit der<br />
Europäischen Kommission gemäß Artikel 68<br />
der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
• Die Bereitstellung von Mitteln für die Durchführung<br />
von Bewertungen gemäß Artikel<br />
47 (3) der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
c) RKs, BB, NB <strong>und</strong> VB unterrichten einander umgehend<br />
im Falle von Verzögerungen, Umsetzungsproblemen<br />
oder im Falle von Unregelmäßigkeiten<br />
bei der finanziellen Abwicklung des<br />
Programms, <strong>und</strong> koordinieren Maßnahmen zur<br />
Beseitigung dieser Probleme <strong>und</strong> überwachen<br />
deren erfolgreiche Umsetzung.<br />
d) bis Ende April eines jeden Jahres übermittelt<br />
die BB an die Kommission eine vorläufige Vorausschätzung<br />
ihrer voraussichtlichen Zahlungsanträge<br />
für das laufende <strong>und</strong> das folgende<br />
Kalenderjahr. Diese Schätzung bezieht sich<br />
auf die zuschussfähigen Gesamtausgaben, sowie<br />
auch die EFRE-Mittel
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
e) Gemäß Artikel 73 (1) der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 treffen sich die Kommission <strong>und</strong> die<br />
Prüfbehörden regelmäßig, zumindest einmal im<br />
Jahr, sofern nicht anders zwischen ihnen vereinbart,<br />
um gemeinsam den jährlichen Kontrollbericht<br />
<strong>und</strong> die vorgelegte Stellungnahme<br />
gemäß Artikel 62 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />
des Rates zu prüfen, <strong>und</strong> Meinungen über andere<br />
Fragen mit Bezug auf die Verbesserung der<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Kontrolle der operationellen<br />
Programme auszutauschen<br />
10.2.2<br />
Federführender Begünstigter<br />
(Lead-Partner Prinzip)<br />
Im Sinne von Artikel 2 der Verordnung Nr.<br />
1083/2006 <strong>und</strong> in Übereinstimmung mit Artikel<br />
20 der Verordnung Nr. 1080/2006 sind der<br />
federführende Begünstigte <strong>und</strong> die weiteren Begünstigten<br />
verantwortlich für:<br />
Für jedes Vorhaben, benennen die Begünstigten<br />
aus ihrer Mitte einen federführenden Begünstigten.<br />
Der federführende Begünstigte<br />
(Lead Partner, LP) übernimmt die folgenden Aufgaben:<br />
• der LP legt die Modalitäten für die Beziehungen<br />
zwischen ihm <strong>und</strong> den an dem Vorhaben<br />
beteiligten Begünstigten in einer Vereinbarung<br />
fest, die insbesondere Bestimmungen<br />
zur Verwendung der für das Vorhaben<br />
bereitgestellten Mittel nach den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der wirtschaftlichen Haushaltsführung<br />
gewährleistet, sowie auch Modalitäten<br />
für die Widereinziehung von ohne rechtlichen<br />
Gr<strong>und</strong> gezahlten Beträgen enthält<br />
• der LP ist für die Sicherstellung der Durchführung<br />
des gesamten Vorhabens verantwortlich<br />
• der LP vergewissert sich, dass die Ausgaben,<br />
die von den an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />
gemeldet werden, zur Durchführung<br />
des Vorhabens getätigt wurden <strong>und</strong> sich<br />
auf die Tätigkeiten beziehen, die zwischen den<br />
an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />
vereinbart wurden<br />
• der LP vergewissert sich, dass die Ausgaben,<br />
die von den an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />
gemeldet werden, von den Prüfern<br />
bestätigt worden sind<br />
Weitere Zuständigkeiten des LPs:<br />
• Verantwortung für die Vorlage des ausgefüllten<br />
Antragsformulars bei der zuständigen<br />
RK oder dem GTS, zusammen mit der Partnerschaftsvereinbarung<br />
• Unterfertigung des EFRE-Vertrags <strong>und</strong> nach<br />
seiner Annahme die sofortige Information der<br />
anderen Partner<br />
• Vorlage eines zusammenfassenden Berichts<br />
in deutscher oder tschechischer Sprache,<br />
welcher auf vorgelegten Fortschrittsberichten<br />
der Projektpartner basiert, <strong>und</strong> dessen Weiterleitung<br />
zusammen mit den gesammelten<br />
Bestätigungen der Ausgaben an das GTS <strong>und</strong><br />
in Kopie an den Prüfer des LPs<br />
• Information seines Prüfers über Änderungen<br />
im Vorhaben, dieser meldet diese Veränderungen<br />
an das GTS<br />
Jeder an einem Vorhaben beteiligte Begünstigte<br />
(Projektpartner):<br />
• trägt die Verantwortung im Fall von Unregelmäßigkeiten<br />
der von ihm gemeldeten<br />
Ausgaben;<br />
• informiert den Mitgliedstaat, in dem er seinen<br />
Sitz hat, über seine Beteiligung an einem Vorhaben,<br />
falls dieser Mitgliedstaat gemäß Artikel<br />
21 der Verordnung Nr. 1080/2006 selbst<br />
nicht an dem operationellen Programm beteiligt<br />
ist<br />
Weitere Verantwortung:<br />
• Vorlage von standardisierten Fortschrittsberichten<br />
<strong>und</strong> Belegsaufstellungen an die zuständigen<br />
Prüfer, zusammen mit den original<br />
Rechnungen zur Prüfung in deutscher oder<br />
tschechischer Sprache<br />
• Übermittlung des genehmigten Fortschrittsberichts<br />
<strong>und</strong> Bestätigungen der Ausgaben an<br />
den federführenden Begünstigten (Lead-<br />
Partner) für einen zusammenfassenden Bericht<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
79
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
10.2.3<br />
Verwaltung des Programms auf der<br />
Ebene von Vorhaben – Projektzyklus<br />
können über alle Anwendungen detaillierte Informationen<br />
durch das GTS bereitgestellt werden.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die administrative Arbeit, welche aus den Verfahren<br />
zur Gewährung von Beiträgen für die einzelnen<br />
Vorhaben im Rahmen des grenzüberschreitenden<br />
Programms Österreich-Tschechische<br />
Republik resultiert, wird nach den folgenden<br />
Regeln, die ergänzt werden können<br />
durch weitere Abkommen zwischen der VB, NB,<br />
den RKs <strong>und</strong> dem GTS, durchgeführt:<br />
a) Information <strong>und</strong> Beratung<br />
Die RK <strong>und</strong>/oder das GTS informieren potenziellen<br />
Begünstigten angemessen über die Ziele<br />
des Programms, die Voraussetzungen für den<br />
Erhalt der EFRE-Mittel <strong>und</strong> die einzelnen zu beachtenden<br />
Verfahren. Die Antragsteller von<br />
Vorhaben werden über die Entscheidung des Begleitausschusses<br />
durch das GTS informiert.<br />
Maßnahmen zur Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
werden, durch das GTS <strong>und</strong> die RKs<br />
im Einvernehmen mit der VB <strong>und</strong> NB durchgeführt.<br />
Soweit sinnvoll sind bestehende regionale<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Projektmanagement Institutionen,<br />
Regionale Entwicklungsagenturen <strong>und</strong><br />
kofinanzierenden nationalen Behörden einzubeziehen.<br />
In Übereinstimmung mit den Artikeln<br />
2 bis 10 der Durchführungsverordnung sollte ein<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Informationsplan erstellt<br />
werden.<br />
b) Einreichung <strong>und</strong> Erfassungen der Anträge<br />
für eine EFRE-Kofinanzierung<br />
Der Antrag ist in digitaler (elektronischer) <strong>und</strong><br />
analoger unterzeichneter Formular zusammen<br />
mit der Partnerschaftsvereinbarung <strong>und</strong> den Kofinanzierungszusagen<br />
der nationalen Mittel bei<br />
der RK des federführenden begünstigten (LP)<br />
oder dem GTS einzureichen.<br />
Jeder vollständige Antrag, welcher die Akzeptabilität<br />
<strong>und</strong> formalen Anforderungen erfüllt,<br />
wird im ZMS durch das GTS registriert. Damit<br />
sind die vorgelegten Informationen über das ZMS<br />
für alle Programmpartner zugänglich. Zudem<br />
Wird ein Antrag bei der RK gestellt, so leitet ihn<br />
diese zur Registrierung an das GTS weiter.<br />
c) Bewertung von Anträgen<br />
Das GTS ist mit Unterstützung durch die RKs für<br />
das Bewertungsverfahren der Vorhaben verantwortlich<br />
<strong>und</strong> bereitet Vorschläge für das Monitoring<br />
Committee vor.<br />
Die Beurteilung erfolgt vor allem anhand folgender<br />
Kategorien:<br />
• wirtschaftliche <strong>und</strong> organisatorische Leistungsfähigkeit<br />
des Begünstigten<br />
• Definition der Zielgruppe des Vorhabens <strong>und</strong><br />
der Beitrag der Aktivitäten zur Verbesserung<br />
ihrer Situation<br />
• Höhe <strong>und</strong> Angemessenheit der Kosten des<br />
Vorhabens<br />
• Gesicherte Finanzierung, Angemessenheit<br />
des Verhältnisses zwischen Eigenmitteln <strong>und</strong><br />
öffentlicher Förderung (unter Berücksichtigung<br />
der möglichen Kofinanzierung des Programms<br />
mit EFRE-Mitteln, sowie anderer beantragter,<br />
bereits gewährter oder versprochener<br />
nationaler öffentlicher Mittel)<br />
• Vereinbarkeit mit den regionalen Programme<br />
<strong>und</strong> sektoralen politischen Zielsetzungen<br />
(falls erforderlich, auch Aussagen von anderen<br />
betroffenen Verwaltungsorganen)<br />
• Vereinbarkeit mit den spezifischen Förderbedingungen<br />
der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
entsprechend dem OP<br />
• Übereinstimmung mit Artikel 19 der Verordnung<br />
Nr. 1080/2006 des Rates in Bezug auf<br />
die Erfüllung von mindestens zwei der vier aufgezählten<br />
Arten der Zusammenarbeit: gemeinsame<br />
Ausarbeitung, gemeinsame Durchführung,<br />
gemeinsames Personal, gemeinsame<br />
Finanzierung<br />
• Vereinbarkeit mit anderen einschlägigen Bestimmungen<br />
des nationalen Vergaberechts<br />
<strong>und</strong> des EU-Rechts (Rechtsvorschriften zu<br />
staatlichen Beihilfen, Regeln des öffentli-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
chen Beschaffungswesens, Umweltrecht etc.)<br />
• Einhaltung von Bestimmungen zur Gleichstellung<br />
von Frauen <strong>und</strong> Männern <strong>und</strong> der Integration<br />
der Gender-Perspektive sowie zur<br />
Zugänglichkeit für behinderte Menschen<br />
• Komplementarität mit anderen regionalen<br />
oder nationalen Strukturfondsprogrammen<br />
• Externe Experten können gegebenenfalls<br />
während der Beurteilung auch verwendet werden<br />
Die Prüfung erfolgt nach den folgenden drei zusammenfassten<br />
Kategorien:<br />
• Qualität des Vorhabens<br />
• Inhalt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong><br />
• die grenzüberschreitende Wirkung des Vorhabens<br />
Die vorgeschlagene Maßnahme wird dem Begleitausschuss<br />
zur Entscheidung vorgelegt. Im<br />
Falle von Streitigkeiten, kann der BA externe<br />
Stellungnahmen einholen (z.B. Gutachten, Beurteilungen<br />
durch die betroffenen Gemeinden,<br />
Euregios).<br />
d) der EFRE-Kofinanzierungsentscheidungen<br />
Der BA wird über jedes beantragte Vorhaben informiert.<br />
Der BA wählt die Vorhaben aus <strong>und</strong> entscheidet<br />
auf Basis einer vom GTS ausgestellten Förderempfehlung<br />
über die EFRE-Mittel.<br />
Die Kofinanzierung eines Vorhabens mit EFRE-<br />
Mittel in einer bestimmten Höher wird (je nach<br />
Verfügbarkeit) nur dann gewährt, wenn das Ergebnis<br />
der Prüfung ist wie folgt:<br />
• die Förderbedingungen sind entsprechend, der<br />
minimal Kriterien des grenzüberschreitenden<br />
Programms, der vom BA definierten <strong>und</strong> genehmigten<br />
Auswahlkriterien, der einschlägigen<br />
Förderrichtlinien <strong>und</strong> anderen einschlägigen<br />
nationalen <strong>und</strong> gemeinschaftlichen<br />
Rechtsvorschriften, erfüllt<br />
• die zu gewährende Kofinanzierungshöhe entspricht,<br />
unter Berücksichtigung des Gesamtbetrags<br />
der Förderung, dem Inhalt des Vorhabens<br />
<strong>und</strong> der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong>/oder den Bedürfnissen des für das<br />
Vorhaben Verantwortlichen <strong>und</strong> steht – falls<br />
zutreffend – im Einklang mit den Bestimmungen<br />
der EU-Rechtsvorschriften für staatliche<br />
Beihilfen (Förderobergrenzen, Akkumulationsregeln,<br />
Notifizierungspflicht)<br />
Der BA kann beschließen, eines Fonds für kleine<br />
Projekte (KPF) in der Form regulären Vorhabens<br />
zu finanzieren.<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage der vom BA ausgewählten<br />
Vorhaben, schließen die RKs <strong>und</strong> die NB Verträge<br />
über die Kofinanzierung, entsprechend ihrer spezifischen<br />
gesetzlichen Bestimmungen.<br />
e) der EFRE-Fördervertrag<br />
Die rechtsverbindliche schriftliche Genehmigung<br />
für die Gesamtheit der für ein Vorhaben bewilligten<br />
EFRE-Mittel wird durch die betroffene<br />
VB in der Form eines Fördervertrags vereinbart<br />
<strong>und</strong> an den federführenden Begünstigten<br />
übergeben. Mit seiner Annahme ist der EFRE-<br />
Fördervertrag gültig.<br />
Neben den gewährten EFRE-Mitteln, sollte der<br />
Fördervertrag enthalten:<br />
• das eingereichte Antragsformular, mit einer<br />
Liste an Änderungsvorschlägen, welche möglicherweise<br />
während des Bewertungs- <strong>und</strong><br />
Auswahlverfahrens eingefordert wurden (z.B.<br />
erforderliche Änderungen aufgr<strong>und</strong> der Entscheidung<br />
des BA)<br />
• Bedingungen des Programms „Europäische<br />
territoriale Zusammenarbeit Österreich –<br />
Tschechien“ ebenso wie andere EU- <strong>und</strong> nationalen<br />
Vorschriften, die für die Umsetzung<br />
der Vorhaben relevant sind<br />
• Definition der förderfähigen Kosten (im Hinblick<br />
auf die territoriale Wirkung, Umsetzungzungszeitraum<br />
<strong>und</strong> Inhalt) oder Hinweis, wo<br />
diese Informationen zur Verfügung stehen<br />
• Information über die verantwortlichen Prüfer<br />
nach Artikel 16 der Verordnung 1080/2006.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
81
10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Der federführende Begünstigte ist, zur Koordinierung<br />
aller im Vertrag angeführten beteiligten<br />
Partner verpflichtet <strong>und</strong> muss die Bedingungen<br />
<strong>und</strong> Anforderungen im Hinblick auf die<br />
Berichterstattung, Rechnungsprüfung <strong>und</strong> Rückzahlung<br />
einhalten.<br />
Die nationalen Förderstellen erstellen die Verträge<br />
für die nationale Kofinanzierung für den<br />
Projektpartner auf der Gr<strong>und</strong>lage der jeweiligen<br />
nationalen gesetzlichen Bestimmungen.<br />
Der Abschluss des EFRE-Fördervertrags wird zusammen<br />
mit den benötigten Informationen<br />
durch das GTS im ZMS erfasst.<br />
In Übereinstimmung mit Artikel 81 der Verordnung<br />
Nr. 1083/2006 werden EFRE-Förderverträge<br />
ausgestellt sein in <strong>und</strong> lauten auf Euro.<br />
EFRE-Förderverträge, im Rahmen des KPF werden<br />
erst nach der (Zwischen-)Abrechnung <strong>und</strong><br />
der Zahlung von Geldern (lit. g) im ZMS erfasst.<br />
f) Prüfsystem nach Art. 16 der Verordnung<br />
(EG) Nr. 1080/2006<br />
Nur tatsächlich getätigte <strong>und</strong> förderfähige Ausgaben<br />
(oder als nach EU-Recht gleichwertig anerkannten<br />
Aufwendungen) können aus Mitteln<br />
des EFRE-Fonds kofinanziert werden. EFRE-Mittel<br />
können daher nur auf der Gr<strong>und</strong>lage quittierter<br />
Rechnungen (oder gleichwertiger Buchungsbelege),<br />
welche sich eindeutig auf den<br />
Förderempfänger, das geförderte Vorhaben<br />
<strong>und</strong> den definierten Umsetzungszeitraum beziehen,<br />
ausbezahlt werden.<br />
Um dies zu gewährleisten, übermittelt der Begünstigte<br />
dem verantwortlichen Prüfer einen<br />
Fortschrittsbericht, eine Ausgabenerklärung<br />
mit quittierten Rechnungen zu den förderfähigen<br />
Kosten <strong>und</strong> über die Finanzierung des kofinanzierten<br />
Vorhabens, einschließlich einer<br />
Liste aller tatsächlich gezahlten Rechnungen <strong>und</strong><br />
Zahlungsbestätigungen. Der Fortschrittsbericht<br />
umfasst Beschreibungen zu grenzüberschreitenden<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> den wichtigsten Fortschritten<br />
im Hinblick auf die für die Berichtsperiode<br />
vereinbarten Meilensteine.<br />
Der Prüfer kontrolliert die kofinanzierten Wirtschaftsgüter<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen <strong>und</strong> versichert<br />
sich der Realität der Ausgaben, durch Prüfung<br />
der Rechnungen <strong>und</strong> – je nach Art des Vorhabens<br />
– gegebenenfalls auch durch Vor Ort-Kontrollen<br />
stellt er die Einhaltung der im EFRE-Fördervertrag<br />
vereinbarten Förderbedingungen<br />
sicher. Nach der Kontrolle bestätigt der Prüfer<br />
die förderfähigen Ausgaben des Partners (bestätigte<br />
Ausgabenerklärung) innerhalb von drei<br />
Monaten nach der Einreichung <strong>und</strong> retourniert<br />
diese an den Einreicher der ursprünglichen Ausgabenerklärung<br />
(Begünstigter <strong>und</strong>/oder federführender<br />
Begünstigter). Die Partner leiten die<br />
Bestätigung an den federführenden Begünstigten<br />
weiter, dieser ist für das Zusammenstellen<br />
der Informationen für den Gesamtbericht<br />
verantwortlich.<br />
In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet<br />
werden, dass die ordnungsgemäße Trennung<br />
(<strong>und</strong> ggf. auch die organisatorische <strong>und</strong> funktionelle<br />
Trennung) von Personal, welches für die<br />
Durchführung der finanziellen Kontrolle verantwortlich<br />
ist <strong>und</strong> von Personal welches für die<br />
Beratung von Vorhaben bei den Aktivitäten <strong>und</strong><br />
insbesondere beim Projektmanagement verantwortlich<br />
ist, sicher gestellt wird, um Interessenskonflikte<br />
zu Vermeiden <strong>und</strong> zur Senkung<br />
des Risikos von Unregelmäßigkeiten beizutragen.<br />
Nach Prüfung der Umsetzung eines Vorhabens<br />
<strong>und</strong> der Bestätigung der Ausgaben gem. 16 der<br />
Verordnungen des Rates Nr. 1080/2006, übermitteln<br />
die Begünstigten ihre Fortschrittsberichte<br />
<strong>und</strong> bestätigten Ausgabenerklärungen an<br />
den federführenden Begünstigten.<br />
Der federführende Begünstigte übermittelt einen<br />
standardisierten Fortschrittsbericht (bestehend<br />
aus einem zusammenfassenden finanziellen<br />
<strong>und</strong> inhaltlichen Bericht für das gesamte<br />
Projekt, sowie den bestätigten Ausgabenerklärungen<br />
für jeden Partner) in zweisprachiger<br />
Form zusammen mit dem Erstattungsantrag<br />
an die Verwaltungsbehörde.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
g) Auszahlung von EU-Geldern<br />
Die Verwaltungsbehörde prüft die Vollständigkeit<br />
<strong>und</strong> Konsistenz des Berichts <strong>und</strong> der Beilagen,<br />
vergewissert sich, dass die Kontrollanforderungen<br />
gem. 15 (1) der Verordnung (EG)<br />
1080/2006 erfüllt sind, erstellt eine Zahlungsanweisung<br />
<strong>und</strong> übermittelt diese an die Bescheinigungsbehörde.<br />
Die Bescheinigungsbehörde führt die erforderlichen<br />
Kontrollen durch, welche aufgr<strong>und</strong> Bescheinigungsaufgaben<br />
nach Art. 61 der Verordnung<br />
(EG) 1083/2006 anfallen. Gegebenenfalls<br />
kann die Bescheinigungsbehörde im<br />
Wege der Verwaltungsbehörde weiterführende<br />
Informationen vom federführenden Begünstigten<br />
anfordern oder selbständig weitere Kontrollen<br />
durchführen.<br />
Die Bescheinigungsbehörde zahlt die EFRE-<br />
Mittel an den federführenden Begünstigten nach<br />
Artikel 14 (1) der Verordnung Nr. 1080/2006<br />
aus.<br />
Die Informationen über die Vorhaben, welche<br />
in den (vorläufigen oder endgültigen) Finanzberichten<br />
enthalten sind, sowie die durchgeführten<br />
Zahlungen werden durch die BB im ZMS<br />
erfasst.<br />
Die von den Strukturfonds zur Verfügung gestellten<br />
finanziellen Mittel werden in Übereinstimmung<br />
mit allen einschlägigen Vorschriften<br />
über staatliche Beihilfen, die davon betroffen<br />
sind, verwaltet.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Informations- <strong>und</strong> Finanzmittelfluss<br />
83
11. Anhang 1<br />
ANHANG 1<br />
ERGÄNZENDE<br />
INFORMATION ZUR REGIONALANALYSE<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Regionale Einheit Einwohner 2005 (Ö)/2004 (CR) Einwohnerdichte<br />
Nuts III Region Fläche in km 2 Gesamt Frauen (Ew./km 2 )<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 3.357 239.225 121.073 71,3<br />
Waldviertel 4.615 222.255 113.183 48,2<br />
Weinviertel 2.412 123.366 62.699 51,1<br />
Wiener Umland-Nordteil 2.722 286.489 146.326 105,2<br />
Sankt Pölten 1.230 145.315 74.340 118,1<br />
Niederösterreich 19.174 1.569.596 802.120 81,9<br />
Wien 415 1.626.440 851.857 3.919,1<br />
Innviertel 2.823 274.123 139.348 97,1<br />
Linz-Wels 1.744 537.164 276.462 308,0<br />
Mühlviertel 2.660 203.571 101.643 76,5<br />
Steyr-Kirchdorf 2.238 153.158 78.095 68,4<br />
Oberösterreich 11.980 1.396.228 712.608 116,5<br />
Österreich (gesamt) 83.871 8.206.524 4.220.228 97,8<br />
Südböhmen 10.057 625.712 318.485 62,2<br />
Südmähren 7.066 1.123.201 578.323 159,0<br />
Vysočina 6.925 517.153 261.563 74,7<br />
Tschechische Republik (gesamt) 78.868 10.220.577 5.239.664 129,6<br />
Grenzregion – Österreich 24.216 3.811.106 1.965.026 157,4<br />
Grenzregion –<br />
24.048 2.266.066 1.158.371 94,2<br />
Tschechische Republik<br />
Grenzregion – gesamt 48.264 6.077.172 3.123.397 125,9<br />
Tabelle 1: Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />
Einwohnerdichte (Ew./km 2 )<br />
Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Regionale Einheit<br />
1991-2001 (Ö)<br />
1995-2004 (CR)<br />
Einwohnerentwicklung (Veränd. in %)<br />
2001-2005 (Ö)<br />
2003-2004 (CR)<br />
Nuts III Region Gesamt Frauen Gesamt Frauen<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 3,1 2,6 0,7 0,6<br />
Waldviertel 0,2 -0,8 -1,0 -1,1<br />
Weinviertel 1,5 0,4 -0,3 -0,6<br />
Wiener Umland-Nordteil 11,0 10,5 3,0 3,0<br />
Sankt Pölten 3,6 2,8 2,0 1,8<br />
Niederösterreich 4,9 4,3 1,5 1,4<br />
Wien 0,7 -0,8 4,9 4,0<br />
Innviertel 3,5 2,9 0,7 0,5<br />
Linz-Wels 1,4 1,7 2,4 2,2<br />
Mühlviertel 5,5 4,7 0,8 0,7<br />
Steyr-Kirchdorf 4,5 4,4 0,7 0,4<br />
Oberösterreich 3,2 3,1 1,4 1,2<br />
Österreich (gesamt) 3,0 2,5 2,2 1,8<br />
Südböhmen -0,2 -0,3 0,0 0,1<br />
Südmähren -1,6 -1,8 0,1 0,0<br />
Vysočina -1,1 -1,3 -0,1 -0,1<br />
Tschechische Republik (gesamt) -1,0 -1,2 0,1 0,1<br />
Tabelle 2: Demographische Trends<br />
Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Einwohnerveränderungen 2001-2005<br />
(CR: 2003-2004) (in %)<br />
Einwohnerveränderungen 1991-2001<br />
(CR: 1995-2004) (in %)<br />
Quellen: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />
85
11. Anhang 1<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Regionale Einheit Anteil der unter 15-Jährigen in %<br />
2001 (Ö)/2004 (CR)<br />
Anteil der über 65-Jährigen in %<br />
2001 (Ö)/2004 (CR)<br />
Nuts III Region Gesamt Frauen Gesamt Frauen<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 18,9 18,2 15,3 18,3<br />
Waldviertel 16,8 16,0 18,0 21,7<br />
Weinviertel 16,3 15,6 18,1 22,1<br />
Wiener Umland-Nordteil 17,1 16,3 14,9 17,7<br />
Sankt Pölten 17,1 16,2 16,0 19,0<br />
Niederösterreich 17,1 16,2 16,1 19,2<br />
Wien 14,7 13,6 16,0 19,7<br />
Innviertel 19,0 18,1 15,0 18,1<br />
Linz-Wels 16,8 15,8 15,1 18,1<br />
Mühlviertel 20,3 19,8 13,2 16,2<br />
Steyr-Kirchdorf 18,5 17,8 15,6 18,9<br />
Oberösterreich 18,2 17,3 14,8 17,9<br />
Österreich (gesamt) 16,8 15,9 15,5 18,6<br />
Südböhmen 15,4 14,5 13,9 16,5<br />
Südmähren 14,8 13,9 14,5 17,5<br />
Vysočina 16,0 15,2 14,2 16,9<br />
Tschechische Republik (gesamt) 15,1 14,2 14,0 16,7<br />
Grenzregion – Österreich 16,5 15,5 15,7 19,1<br />
Grenzregion –<br />
15,1 14,4 14,3 17,1<br />
Tschechische Republik<br />
Grenzregion – gesamt 16,0 15,1 15,2 18,3<br />
Anteil der über 65-Jährigen 2001<br />
(CR: 2004) (in %)<br />
Tabelle 3: Einwohnerstruktur<br />
Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />
Quellen: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />
Anteil der unter 15-Jährigen 2001<br />
(CR: 2004) (in %)
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Regionale Einheit BIP (PPS) pro Kopf 2003<br />
Nuts III Region Index National = 100 Index EU25 = 100<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 69,0 83,4<br />
Waldviertel 72,6 87,7<br />
Weinviertel 54,7 66,1<br />
Wiener Umland-Nordteil 69,7 84,2<br />
Sankt Pölten 101,2 122,4<br />
Niederösterreich 80,1 96,8<br />
Wien 141,4 170,9<br />
Innviertel 67,9 82,0<br />
Linz-Wels 127,3 153,9<br />
Mühlviertel 53,1 64,1<br />
Steyr-Kirchdorf 91,7 110,9<br />
Oberösterreich 93,3 112,8<br />
Österreich (gesamt) 100,0 120,9<br />
Südböhmen 89,7 60,9<br />
Südmähren 93,6 63,5<br />
Vysočina 86,2 58,5<br />
Tschechische Republik (gesamt) 100.0 67,8<br />
EU25 - 100,0<br />
Tabelle 4: Wirtschaftliches Niveau<br />
Quelle: Eurostat<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
BIP (PPS) je Einwohner 2001-2003<br />
(Veränderung in %)<br />
BIP (PPS) je Einwohner 2003<br />
(Index EU25=100)<br />
Quelle: Eurostat<br />
87
11. Anhang 1<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Regionale Einheit<br />
Gesamt in<br />
Mio. Euro<br />
I Sektor<br />
Gesamt<br />
BIP nach Sektoren 2003 (Anteil in %)<br />
II Sektor<br />
Gesamt<br />
davon:<br />
Bauwesen<br />
III Sektor<br />
Gesamt<br />
davon:<br />
Tourismus<br />
Nuts III Region<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 4.128 5,5 44,3 - 50,3 -<br />
Waldviertel 4.064 6,7 34,0 - 59,3 -<br />
Weinviertel 1.692 11,2 24,6 - 64,2 -<br />
Wiener Umland-Nordteil 4.926 4,2 37,6 - 58,2 -<br />
Sankt Pölten 3.653 2,4 31,1 - 66,5 -<br />
Niederösterreich 31.279 3,8 35,8 8,8 60,3 3,0<br />
Wien 56.576 0,2 16,7 5,2 83,1 2,7<br />
Innviertel 4.662 5,6 43,6 - 50,9 -<br />
Linz-Wels 17.012 0,7 36,5 - 62,8 -<br />
Mühlviertel 2.705 6,0 36,6 - 57,4 -<br />
Steyr-Kirchdorf 3.521 3,0 53,0 - 44,0 -<br />
Oberösterreich 32.554 2,3 41,2 9,4 56,4 2,7<br />
Österreich (gesamt) 204.285 1,9 30,1 7,7 68,0 4,5<br />
Südböhmen 4.056 5,5 40,8 - 53,7 -<br />
Südmähren 7.594 3,5 36,5 - 60,0 -<br />
Vysočina 3.224 8,6 46,6 - 44,8 -<br />
Tschechische Republik (gesamt) 73.764 3,0 37,3 7,0 59,6 2,0<br />
Grenzregion – Österreich 102.939 1,7 26,4 - 71,9 -<br />
Grenzregion –<br />
14.874 5,2 39,9 - 55,0 -<br />
Tschechische Republik<br />
Grenzregion – gesamt 117.813 2,1 28,1 - 69,8 -<br />
Tabelle 5: Wirtschaftsstruktur<br />
Quelle: Eurostat<br />
Anzahl der Übernachtungen<br />
Regionale Einheit 2004/2005<br />
Nuts III Region Berichtsjahr Winter Sommer<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 854.359 319.300 535.059<br />
Waldviertel 1.373.805 386.403 987.402<br />
Weinviertel 143.985 43.653 100.332<br />
Wiener Umland-Nordteil 655.109 212.711 442.398<br />
Sankt Pölten 253.968 93.560 160.408<br />
Niederösterreich 5.818.911 2.101.971 3.716.940<br />
Wien 8.675.441 3.491.844 5.183.597<br />
Innviertel 866.932 329.988 536.944<br />
Linz-Wels 1.225.561 503.050 722.511<br />
Mühlviertel 743.034 240.108 502.926<br />
Steyr-Kirchdorf 1.064.404 478.916 585.488<br />
Oberösterreich 6.509.057 2.271.905 4.237.152<br />
Österreich – (Grenzregion) 15.856.598 6.099.533 9.757.065<br />
Österreich – gesamt 118.773.422 59.194.925 59.578.497<br />
Tabelle 6: Nächtigungen (keine vergleichbaren Daten verfügbar)<br />
Quelle: Statistik Österreich
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Übernachtungen 2004<br />
Südböhmen 3.658.198<br />
Südmähren 2.213.052<br />
Vysočina 1.229.548<br />
Tschechische Republik (Grenzregion) 7.100.798<br />
Tschechische Republik (gesamt) 40.781.000<br />
Regionale Einheit<br />
Tabelle 6: Nächtigungen (keine vergleichbaren Daten verfügbar)<br />
Quelle: Tschechisches Statistisches Amt<br />
beschäftigte Personen Veränderung in %<br />
absolut<br />
2003<br />
1995-1999<br />
Gesamt<br />
1999-2003<br />
Gesamt<br />
Nuts III Region<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 109.000 6,0 0,5<br />
Waldviertel 111.800 2,4 0,1<br />
Weinviertel 47.300 -0,2 -1,5<br />
Wiener Umland-Nordteil 103.400 3,2 2,8<br />
Sankt Pölten 85.200 6,1 -1,8<br />
Niederösterreich 707.000 4,6 0,3<br />
Wien 886.700 4,2 0,6<br />
Innviertel 124.400 2,9 1,7<br />
Linz-Wels 337.700 4,6 6,8<br />
Mühlviertel 82.800 6,0 -0,1<br />
Steyr-Kirchdorf 72.900 8,2 0,0<br />
Oberösterreich 722.100 4,6 3,4<br />
Österreich (gesamt) 4.145.500 4,2 1,5<br />
Südböhmen 295.890 -5,7 -0,8<br />
Südmähren 529.790 -5,3 -1,7<br />
Vysočina 226.820 -7,2 3,0<br />
Tschechische Republik (gesamt) 4.845.030 -6,4 0,1<br />
Grenzregion – Österreich 1.961.200 4,3 1,6<br />
Grenzregion –<br />
1.052.500 -5,8 -0,4<br />
Tschechische Republik<br />
Grenzregion – gesamt 3.013.700 0,5 0,8<br />
Tabelle 7: Beschäftigung in der Grenzregion<br />
Quelle: Eurostat<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
89
11. Anhang 1<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Beschäftigte 2004 nach Sektoren<br />
(Anteil in %), Beschäftigte 1999-2004<br />
(Veränderung in %)<br />
Quelle: HVSV<br />
Beschäftigte 2003 nach Sektoren<br />
(Anteil in %), Beschäftigte 1999-2003<br />
(Veränderung in %)<br />
Quelle: Eurostat<br />
Arbeitslosenrate 2005<br />
(CR: 2004)<br />
(nationale Berechnung)<br />
Quelle: nationale Statistik<br />
Arbeitslosenrate 2005<br />
Quelle: Eurostat
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Anzahl der<br />
Arbeitslosen 2005<br />
Tabelle 8: Arbeitsmarktstruktur<br />
Quelle: Eurostat<br />
Arbeitslosigkeit – neuer Text basiert auf harmonisiertem<br />
Datensatz (EUROSTAT – neue Daten<br />
verfügbar, aber derzeit bestehen Abweichungen<br />
im Datensatz auf NUTS III Ebene)<br />
Arbeitslosenrate<br />
2005 in %<br />
Anzahl der Arbeitslosen<br />
Veränderung in % 2001-2005<br />
Regionale Einheit Gesamt Frauen Gesamt Frauen Gesamt Frauen Männer<br />
Nuts III Region<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 3.800 - 3,3 - 26,7 - -<br />
Waldviertel 4.900 - 4,7 - 19,5 - -<br />
Weinviertel 2.700 - 4,6 - 42,1 - -<br />
Wiener Umland-Nordteil 5.200 - 3,7 - 40,5 - -<br />
Sankt Pölten 3.300 - 4,7 - 22,2 - -<br />
Niederösterreich 32.600 16.600 4,3 4,8 42,4 61,2 27,0<br />
Wien 72.400 29.400 9,1 7,9 52,7 56,4 49,7<br />
Innviertel 5.500 - 4,1 - 61,8 - -<br />
Linz-Wels 11.100 5.700 4,1 4,6 48,0 42,5 51,4<br />
Mühlviertel 3.100 - 3,1 - 34,8 - -<br />
Steyr-Kirchdorf 3.600 - 4,8 - 56,5 - -<br />
Oberösterreich 27.500 14.800 4,0 4,8 48,6 46,5 51,2<br />
Österreich (gesamt) 207.700 100.000 5,2 5,5 49,4 53,6 45,5<br />
Südböhmen 15.900 8.400 5,0 6,1 -5,4 -6,7 -5,1<br />
Südmähren 45.200 24.200 8,1 9,9 -1,7 1,7 -5,8<br />
Vysočina 17.200 8.700 6,8 8,0 4,9 1,2 9,0<br />
Tschechische Republik 410.200 223.500 7,9 9,8 -1,5 -0,4 -2,8<br />
(gesamt)<br />
Grenzregion – Österreich 115.600 - 6,2 - 47,6 - -<br />
Grenzregion –<br />
78.300 - 6,9 8,4 -1,1 -0,2 -2,6<br />
Tschechische Republik<br />
Grenzregion – gesamt 193.900 - 6,5 - 23,1 - -<br />
Ö<br />
EUR<br />
Industrie, Bauwesen, Dienstleistungen pro Jahr 40.047<br />
pro Monat 3.337<br />
pro St<strong>und</strong>e 22,87<br />
Industrie (ohne Bauwesen) pro Jahr 42.866<br />
pro Monat 3.572<br />
pro St<strong>und</strong>e 24,54<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Tabelle 9: Arbeitskosten<br />
Quelle: Statistik Österreich<br />
CR<br />
EUR<br />
Gesamt pro Monat 538,00<br />
Verarbeitendes Gewerbe pro Monat 520,00<br />
Dienstleistungen pro Monat 406,00 – 958,00<br />
Tabelle 9: Arbeitskosten<br />
Quelle: Tschechisches Statistisches Amt<br />
91
11. Anhang 1<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Regionale Einheit<br />
Brutto Monatseinkommen (Euro)<br />
Nuts III Region 2004<br />
Mostviertel-Eisenwurzen 1.906<br />
Waldviertel 1.817<br />
Weinviertel 1.728<br />
Wiener Umland-Nordteil 1.825<br />
Sankt Pölten 1.968<br />
Niederösterreich 1.911<br />
Wien 2.044<br />
Innviertel 1.917<br />
Linz-Wels 2.032<br />
Mühlviertel 1.812<br />
Steyr-Kirchdorf 2.083<br />
Oberösterreich 2.010<br />
Österreich (gesamt) 1.972<br />
Südböhmen 535<br />
Südmähren 550<br />
Vysočina 527<br />
Tschechische Republik (gesamt) 574<br />
Tabelle 10: Innerregionale Lohnunterschiede<br />
Quellen: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger; SLDB 1991, 2001
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
93
12. Anhang 2<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
ANHANG 2<br />
ZUSAMMENFASSUNG STRATEGISCHE<br />
UMWELTPRÜFUNG (SUP)<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die Programmierungsgruppe des „Ziel 3<br />
Programms Territoriale Grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit Österreich<br />
- Tschechien 2007-2013“ erstellte einen Entwurf<br />
des operationellen Programms über die<br />
grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen<br />
Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik.<br />
Dieser Bericht ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
dieses Programmentwurfs, gemäß<br />
der EU-Richtlinie 2001/42/EG über die Prüfung<br />
der Auswirkungen bestimmter Pläne <strong>und</strong><br />
Programme auf der Umwelt.<br />
Beschreibung des Operationellen Programms:<br />
Allgemeines Ziel des Programms ist die Verbesserung<br />
<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
in dieser grenzüberschreitenden Region<br />
<strong>und</strong> die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der Region durch die<br />
Beseitigung der bestehenden Hemmnisse <strong>und</strong><br />
die Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten<br />
des Gebietes.<br />
Zwei Schwerpunkte sind definiert:<br />
Priorität 1<br />
„Sozio-ökonomische Entwicklung, Tourismus<br />
<strong>und</strong> Know-how Transfer“ umfasst vier Aktivitätsfelder<br />
nämlich, Unternehmen <strong>und</strong> Innovation<br />
im Zusammenhang mit Umwelt <strong>und</strong> Dienstleistungen;<br />
Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft;<br />
Entwicklung der Humanressourcen,<br />
Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> soziale Risiko-Prävention,<br />
soziale Integration.<br />
Priorität 2<br />
„Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung“<br />
umfasst drei Bereiche, nämlich Verkehr<br />
<strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit, Umwelt <strong>und</strong><br />
Risikoprävention <strong>und</strong> nachhaltige Netzwerke, institutionelle<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> räumlichen<br />
Planung.<br />
Auch eine Priorität 3<br />
„Technische Hilfe“ ist für die Unterstützung der<br />
Verwaltung <strong>und</strong> Durchführung des Programms<br />
vorgesehen.<br />
Zusammenarbeit Programmierungsgruppe,<br />
Ex-ante <strong>und</strong> SUP<br />
Die Vorbereitung des Entwurfs des operationellen<br />
Programms erfolgte in einer breiten<br />
Programmierungsgruppe mit Vertretern der<br />
nationalen Behörden in Österreich <strong>und</strong> der<br />
Tschechischen Republik, der regionalen Behörden,<br />
der Umwelt-Behörden, sowie von externen<br />
Experten, welche die technische Hilfe zur<br />
Programmerstellung, der Exante Bewertung<br />
des Programms <strong>und</strong> das Team der Strategischen<br />
Umweltprüfung (SUP) einbrachten.<br />
Alle Mitglieder kooperierten eng im Rahmen eines<br />
konsensualen, iterativen Prozesses. Entsprechend<br />
wurden die meisten Bemerkungen<br />
<strong>und</strong> Kommentare des SUP-Teams bereits im Entwurf<br />
des Operationellen Programms eingearbeitet.<br />
Übersicht <strong>und</strong> Nachschlagewerk über die Anforderungen<br />
der Richtlinie <strong>und</strong> den Inhalt des<br />
vorliegenden Umweltberichtes<br />
Inhalt des Umweltberichtes<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Prioritäten der Umwelt variieren<br />
in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />
aufgr<strong>und</strong> von technologischen <strong>und</strong> sozio-ökonomischen<br />
Unterschieden erheblich. Mehrere<br />
Umweltprobleme wie die biologische Vielfalt,<br />
die Bevölkerung, die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen,<br />
Fauna, Flora, Boden, Wasser, Luft, klimatische<br />
Faktoren, Sachwerte, das kulturelle<br />
Erbe einschließlich der architektonischen <strong>und</strong><br />
archäologischen Erbes, Landschaft, etc, werden<br />
berücksichtigt.<br />
Die SUP beschreibt zunächst die voraussichtlichen<br />
Entwicklungen in diesen Fragen für den<br />
Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird<br />
<strong>und</strong> bewertet in der Folge die Relevanz der genannten<br />
Umweltthemen im Hinblick auf die Prio-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
ritäten <strong>und</strong> Arbeitsfelder des Programms. Wo<br />
keine Bedeutung angenommen wird, wurde keine<br />
weitere Bewertung durchgeführt. Schließlich<br />
schätzt die SUP die voraussichtlichen positiven<br />
<strong>und</strong> negativen ökologischen Auswirkungen der<br />
spezifischen Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder im<br />
Hinblick auf die relevanten Umweltthemen ab.<br />
Das Programm hat, durch die Einführung von<br />
neuen Technologien, Kommunikations-Netzwerken<br />
<strong>und</strong> die Förderung einer dienstleistungsorientierten<br />
Wirtschaft, in den meisten Fällen<br />
eine positive oder neutrale Auswirkung auf<br />
die Umwelt.<br />
Wahrscheinlich negative Auswirkungen treten<br />
in jenen Aktivitätsfeldern auf, welche eine<br />
räumliche Dimension haben <strong>und</strong> Raum verbrauchen<br />
oder nutzen (z.B. Tourismus, Verkehr<br />
usw.). Die meisten negativen Aspekte wurden<br />
jedoch durch den iterativen Prozess zwischen<br />
der Programmierungsgruppe <strong>und</strong> dem SUP-Team<br />
eliminiert.<br />
Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />
erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />
Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />
eingereicht werden. Es ist also<br />
von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />
für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />
schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />
eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />
vorgeschlagen.<br />
Die indikativen Kriterien für die Projektauswahl<br />
konzentrieren sich auf die Einführung neuer<br />
Technologien <strong>und</strong> den „Stand der Technik“ vor<br />
allem zur Verringerung umweltschädlicher Aktivitäten,<br />
die Förderung des Umweltbewusstseins<br />
<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus, die Einführung<br />
der ISO 14.000/EMAS, die Verringerung<br />
der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung der<br />
Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
den Ausbau von Kapazitäten für<br />
das Umweltmanagement <strong>und</strong> die Förderung der<br />
partizipativen <strong>und</strong> kooperativen Entscheidungs-<br />
/Umsetzungsprozesse.<br />
Dieser Prozess wird durch Monitoringmaßnahmen<br />
begleitet, welcher zur Erleichterung der<br />
Messung von während der Durchführung des<br />
Programms auftretenden Umweltauswirkungen<br />
dient.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
95
13. Anhang 3<br />
ANHANG 3<br />
UMWELTBERICHT<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Strategische Umweltprüfung des Ziel 3 Programms<br />
Österreich – Tschechische republik 2007-2013<br />
SUP Stellungnahme gem. Artikel 9 sup-Richtlinie inkl. Monitoring Maßnahmen<br />
Februar, 2007<br />
Inhalt<br />
1 HINTERGRUND UND EINFÜHRUNG 97<br />
1.1 Hintergr<strong>und</strong> 97<br />
1.2 Zweck der Erklärung 97<br />
2 ZUSAMMENFASSUNG DES SUP-PROZESSES 97<br />
3 UMWELTBERICHT – INHALT UND WICHTIGSTE ERGEBNISSE 99<br />
4 BERÜCKSICHTIGUNG ÖKOLOGISCHER ASPEKTE IM <strong>PROGRAMM</strong> 101<br />
4.1 Einfluss des SUP-Prozesses bei der Programmierung 101<br />
<strong>und</strong> der Einfluss des Umweltberichts<br />
4.2 Identifikation <strong>und</strong> Bewertung von vernünftigen Alternativen zum Programm 103<br />
5 KONSULTATIONEN 103<br />
5.1 Einführung 103<br />
5.2 Konsultation – Scoping 103<br />
5.3 Konsultation – Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf des Operationellen Programms 104<br />
5.4 Zusammenfassung der öffentlichen Anhörung 104<br />
5.4.1 Berücksichtigung von während der Anhörung 104<br />
gestellten Fragen im Umweltbericht<br />
5.4.2 Berücksichtigung von während der Anhörung gestellten Fragen im Programm 111<br />
6 GRÜNDE FÜR DIE WAHL DES <strong>PROGRAMM</strong>S 112<br />
7 MONITORING DER UMWELTWIRKUNGEN DES <strong>PROGRAMM</strong>S 113<br />
7.1 Einführung 113<br />
7.2 SUP Empfehlungen 113<br />
7.2.1 Überprüfung des aktuellen Monitoring-Systems 113<br />
7.2.2 Vorschläge für die Verbesserung des Monitoring-Systems 113<br />
7.3 Entscheidungen über das Monitoring-System 114<br />
8 INFORMATION DER ÖFFENTLICHKEIT 115<br />
ANHANG ZUM UMWELTBERICHT – STELLUNGNAHMEN 116<br />
IN ÖSTERREICH UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
1<br />
HINTERGRUND UND EINFÜHRUNG<br />
1.1<br />
Hintergr<strong>und</strong><br />
Während der Vorbereitung der Ziel-3-<br />
Programms „Territoriale Grenzüberschreitende<br />
Kooperation Österreich - Tschechische Republik<br />
2007-2013“ wurde eine Strategische Umweltprüfung<br />
(SUP) des Programms, in Übereinstimmung<br />
mit der EU-Richtlinie 2001/42/EG<br />
über die Bewertung der Auswirkungen bestimmter<br />
Pläne <strong>und</strong> Programme auf die Umwelt<br />
(SUP-Richtlinie), durchgeführt. Allgemeines<br />
Ziel des betrachteten Programms ist, die Erhöhung<br />
<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
in dieser grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong> die<br />
Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums<br />
in der Region durch die Beseitigung<br />
der bestehenden Hemmnisse <strong>und</strong> die Verbesserung<br />
des Entwicklungspotentials des Gebietes.<br />
Im Rahmen des Programms werden zwei thematische<br />
Prioritäten festgelegt:<br />
Priorität 1 „Sozio-ökonomische Entwicklung,<br />
Tourismus <strong>und</strong> Know-how-Transfer“ umfasst vier<br />
Aktivitätsfelder nämlich, Unternehmen <strong>und</strong> Innovation<br />
im Zusammenhang mit Umwelt <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen; Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft;<br />
Entwicklung der Humanressourcen,<br />
Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> soziale Risiko-Prävention,<br />
soziale Integration.<br />
Priorität 2 „Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung“ umfasst drei Bereiche,<br />
nämlich Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention <strong>und</strong> nachhaltige<br />
Netzwerke, institutionelle Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> räumlichen Planung.<br />
1.2<br />
Zweck der Erklärung<br />
Diese Erklärung ist Teil der Strategischen Umweltprüfung<br />
des Programms gemäß Artikel 9 der<br />
SUP-Richtlinie. Der Hauptzweck dieses Dokuments<br />
ist die Information der Öffentlichkeit über<br />
die Entscheidung <strong>und</strong> die Entscheidungsprozesse<br />
nach der Genehmigung des Programms. Es<br />
fasst zusammen, inwiefern Umwelterwägungen<br />
in das Programm integriert wurden <strong>und</strong> wie der<br />
Umweltbericht <strong>und</strong> die Rückmeldungen zur Konsultation<br />
berücksichtigt wurden. Weiters erläutert<br />
es die Gründe für die Wahl des Plans oder<br />
Programms im Hinblick auf die anderen behandelten<br />
vernünftigen Alternativen. Schließlich<br />
beschreibt es Maßnahmen, die während der<br />
Durchführung des Programms unternommen<br />
werden, um die erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt zu überwachen.<br />
2<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
DES SUP-PROZESSES<br />
Das Hauptziel der SUP, welche für das Ziel-3-<br />
Programm „Europäische territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik“<br />
durchgeführt wurde, war die Integration<br />
von Umweltbelangen in das Programm zu einem<br />
frühen Zeitpunkt, um ein hohes Maß an Umweltschutz<br />
<strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung zu<br />
fördern. Zusätzlich gab der Prozess den interessierten<br />
Parteien die Möglichkeit, ihre Meinung<br />
zum Ausdruck zu bringen <strong>und</strong> Informationen zu<br />
erhalten über Entscheidungen, welche möglicherweise<br />
erhebliche Umweltauswirkungen<br />
haben.<br />
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die<br />
wichtigsten Phasen des SUP-Prozesses in<br />
Analogie zum gesamten Prozess <strong>und</strong> den Programmierungsschritten.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Auch eine Priorität 3 „Technische Hilfe“ ist für<br />
die Unterstützung der Verwaltung <strong>und</strong> Durchführung<br />
des Programms vorgesehen.<br />
97
13. Anhang 3<br />
Programmierungsschritte Zeitplan zugehörige SUP-Schritte<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Festlegung der allgemeinen Ziele des Programmdokuments<br />
<strong>und</strong> der wichtigsten Themen<br />
welche enthalten sein sollten<br />
Analyse des Entwicklungshintergr<strong>und</strong>es<br />
Vorschläge zu Entwicklungszielen <strong>und</strong> Prioritäten<br />
Vorschlag an Aktivitätsfeldern<br />
Vorschlag zu Bewertungskriterien <strong>und</strong> dem<br />
Monitoring System<br />
Erstellung des vorgeschlagenen Programmdokuments<br />
<strong>und</strong> Durchführung des Konsultationsverfahrens<br />
mit Behörden <strong>und</strong> Interessensgruppen<br />
Formelle Entscheidung über das Programmdokument<br />
<strong>und</strong> Information der Öffentlichkeit<br />
über die Entscheidung<br />
März – Mai<br />
2006<br />
Mai – Juni<br />
2006<br />
Juni – Juli<br />
2006<br />
Juli – Sept.<br />
2006<br />
Oktober<br />
2006<br />
Nov.- Dez.<br />
2006<br />
Dez.-Jänner<br />
2006<br />
Abbildung 1: Verfahrensschritte <strong>und</strong> Zeitplan<br />
Festlegung der Umweltthemen, Ziele <strong>und</strong> Indikatoren,<br />
welche im Rahmen des SUP-Prozesses<br />
beachtet werden sollten<br />
Bewertung der aktuellen Situation <strong>und</strong> Trends<br />
<strong>und</strong> deren mögliche Entwicklung falls das<br />
Programmdokument nicht umgesetzt wird<br />
Bewertung der vorgeschlagenen Entwicklungszielen<br />
<strong>und</strong> Prioritäten<br />
Bewertung der vorgeschlagenen Aktivitätsfelder<br />
Bewertung von kumulativen Effekten des gesamten<br />
Programmdokuments<br />
Bewertung der vorgeschlagenen Bewertungskriterien<br />
Bewertung des vorgeschlagenen Monitoring<br />
Systems<br />
Erstellung des Umweltberichtes <strong>und</strong> Durchführung<br />
des Konsultationsverfahrens mit Umweltbehörden<br />
<strong>und</strong> der Öffentlichkeit<br />
Berücksichtigung des Umweltberichtes <strong>und</strong><br />
der Ergebnisse der Konsultation <strong>und</strong> Entscheidung<br />
Information der Umweltbehörden <strong>und</strong> der Öffentlichkeit<br />
über die Berücksichtigung der Ergebnisse<br />
der SUP
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
3<br />
UMWELTBERICHT<br />
INHALT UND WICHTIGSTE ERGEBNISSE<br />
Die SUP bewertete die voraussichtlichen<br />
positiven <strong>und</strong>/oder negativen Auswirkungen,<br />
welche aus der Umsetzung der Aktivitätsfelder<br />
des Programms im Hinblick auf die relevanten<br />
Umweltthemen 16 <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />
umweltpolitischen Ziele zu erwarten sind. Für<br />
jedes Umweltproblem wurden Leitfragen/Indikatoren<br />
ausgewählt, entlang derer die Analyse<br />
im weiteren SUP-Prozess erfolgte. Zunächst wird<br />
im Umweltbericht beschreiben, welche voraussichtlichen<br />
Entwicklungen hierzu, für den<br />
Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird,<br />
zu erwarten sind. Dieses „Null-Option“ stellt die<br />
„Baseline“ für die Gesamtbeurteilung innerhalb<br />
der SUP dar. Anschließend wurde die Relevanz<br />
der genannten Umweltthemen im Hinblick auf<br />
die Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder des Programms<br />
beurteilt.<br />
Wo keine Relevanz angenommen wurde, erfolgte<br />
auch keine eingehendere Beurteilung. Schließlich<br />
bildet die SUP ab, inwiefern es mit der Umsetzung<br />
der spezifischen Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder,<br />
zu positiven oder negativen Umweltauswirkungen<br />
in den relevanten Umweltthemen<br />
kommen könnte.<br />
16<br />
Bevölkerung: Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden,<br />
Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> natürliche<br />
Lebensräume, Boden <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser,<br />
Luft, Klimaschutz; Landschaft <strong>und</strong> das kulturelle Erbe<br />
<strong>und</strong> das archäologische <strong>und</strong> architektonische Erbe; funktionale<br />
Nutzungen (Freizeit-Nutzung, Wohnung usw.), Schutz vor Naturgefahren,<br />
umweltfre<strong>und</strong>liche Verkehrsmittel/nachhaltige<br />
Mobilität; die Energieeffizienz <strong>und</strong> die erneuerbaren Energien;<br />
Ressourceneffizienz <strong>und</strong> Erhaltung / nachhaltiges Ressourcenmanagement.<br />
Inhalt des Umweltberichtes gem. Artikel 5 <strong>und</strong> Anhang I der SUP-Richtlinie<br />
Bestimmung der Richtlinie<br />
Lit. a) Kurzdarstellung des Inhalts <strong>und</strong> der<br />
wichtigsten Ziele des Plans oder Programms sowie<br />
der Beziehung zu anderen relevanten Plänen<br />
<strong>und</strong> Programmen<br />
Lit. b) die relevanten Aspekte des derzeitigen<br />
Zustands der Umwelt <strong>und</strong> die voraussichtliche<br />
Entwicklung bei Nichtdurchführung<br />
Lit. c) die Umweltmerkmale der Gebiete, welche<br />
voraussichtlich erheblich betroffen sind<br />
Lit. d.) die bestehenden ökologischen Probleme,<br />
die relevant sind für den Plan oder das Programm,<br />
einschließlich, insbesondere jene welche<br />
von einer besonderen ökologischen Bedeutung<br />
sind, wie die Gebiete gemäß den Richtlinien<br />
79/409/EWG <strong>und</strong> 92/43/EWG;<br />
Lit. e) die auf internationaler, gemeinschaftlicher-<br />
oder mitgliedstaatlicher Ebene etablierten<br />
Ziele des Umweltschutzes, welche relevant<br />
sind für den Plan oder das Programm <strong>und</strong> die<br />
Art, wie diese Ziele <strong>und</strong> sonstige Umwelterwägungen<br />
während der Vorbereitung berücksichtigt<br />
wurden;<br />
Kapitel<br />
im Umweltbericht<br />
Kapitel 2<br />
Kapitel 4<br />
Kapitel 4<br />
Kapitel 4<br />
Kapitel 4<br />
Kommentar<br />
Der endgültige Entwurf des Programms <strong>und</strong> die<br />
hierin dargelegten Aktivitäten <strong>und</strong> Prioritäten<br />
sind das Ergebnis der kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />
zwischen dem SUP-Team <strong>und</strong> die Programmierungsgruppe.<br />
Bewertung der aktuellen Situation <strong>und</strong> Trends<br />
<strong>und</strong> deren mögliche Entwicklung falls das Programmdokument<br />
nicht umgesetzt wird<br />
Die meisten Umweltdaten sind auf nationaler<br />
oder regionaler Basis verfügbar. Grenzüberschreitende<br />
Programme stellen per Definition<br />
eine grenzüberschreitende Herausforderung<br />
für eine kohärente <strong>und</strong> dennoch differenzierte<br />
Beschreibung dar.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
99
13. Anhang 3<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Bestimmung der Richtlinie<br />
Lit. f) (f) die voraussichtlichen erheblichen<br />
Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich<br />
von Themen wie biologische Vielfalt, die Bevölkerung,<br />
die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen, Fauna,<br />
Flora, Boden, Wasser, Luft, klimatische<br />
Faktoren, Sachwerte, das kulturelle Erbe inklusive<br />
des architektonischen <strong>und</strong> archäologischen<br />
Erbes, die Landschaft <strong>und</strong> die Wechselbeziehung<br />
zwischen den genannten Faktoren;<br />
Lit. g) die geplanten Maßnahmen, zur Verhinderung,<br />
Reduktion <strong>und</strong> zum möglichst umfassenden<br />
Ausgleich von, bei der Durchführung des<br />
Plans oder Programms, wesentlichen negativen<br />
Auswirkungen auf die Umwelt;<br />
Lit. h) ein Überblick über die Gründe für die<br />
Auswahl der behandelten Alternativen, <strong>und</strong> eine<br />
Beschreibung, wie die Prüfung durchgeführt<br />
wurde, einschließlich etwaiger Schwierigkeiten<br />
(wie z.B. technische Mängel oder fehlendes<br />
Know-how), im Zuge der Erstellung<br />
Kapitel<br />
im Umweltbericht<br />
Kapitel 6<br />
Kapitel 8<br />
Kapitel 8<br />
Lit. i) eine Beschreibung der geplanten Maßnahmen<br />
zur Überwachung gemäß Artikel 10 Kapitel 9<br />
Lit. j) eine Zusammenfassung der Informationen<br />
der oben genannten Punkte Kapitel 1<br />
Die Bewertung auf der Ebene der Aktivitätsfelder<br />
führte zu alternativen Formulierungsvorschlägen<br />
für Aktivitätsfelder, Vorschlägen für neue Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> die allgemeinen Kriterien für die<br />
Projektauswahl. Diese Maßnahmen, zur Verhinderung,<br />
Verringerung <strong>und</strong> zum Ausgleich von<br />
negativen Auswirkungen <strong>und</strong> die Vorschläge für<br />
Verbesserungen werden als vernünftige erforderliche<br />
Alternativen gemäß der SUP-Richtlinie<br />
gesehen. Die vorgeschlagenen Neuformulierungen<br />
<strong>und</strong> Änderungen wurden dem Programmierungsteam<br />
vorgelegt <strong>und</strong> in einem iterativen<br />
Prozess diskutiert <strong>und</strong> teilweise in den<br />
verschiedenen Entwürfen des Programms eingearbeitet.<br />
Als zentrales Ergebnis der SUP kann<br />
festgestellt werden, dass aus der Umsetzung des<br />
Kommentar<br />
Die Definition der durch die Programmprioritäten<br />
zu erwartenden erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt, wurde detailliert <strong>und</strong> umfassend,<br />
durch das Einbringen von Kommentaren<br />
<strong>und</strong> Vorschläge zur Neuformulierung im<br />
Rahmen der Programmierungsgruppe, behandelt.<br />
Das wichtigste Anliegen des SUP-Teams war die<br />
Einbeziehung ihrer Bemerkungen <strong>und</strong> Kommentare<br />
in der Formulierung der Programmprioritäten<br />
<strong>und</strong> Aktivitätsfelder. Damit sind<br />
die vorgeschlagenen "Maßnahmen" bereits<br />
Teil des Programms.<br />
Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />
erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />
Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />
eingereicht werden. Es ist also<br />
von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />
für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />
schützen, zu definieren.<br />
Programms keine erheblichen negativen Auswirkungen<br />
zu erwarten sind.<br />
Mögliche negative Auswirkungen werden auf der<br />
einen Seite durch die vorhandenen rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen, sowie den politischen<br />
Strategien auf nationaler oder regionaler Ebene<br />
für die Erhaltung der Natur <strong>und</strong> Umwelt, eingeschränkt.<br />
Auf der anderen Seite werden die<br />
Auswirkungen durch die im Programm angenommenen<br />
SUP Vorschläge <strong>und</strong> Bedingungen<br />
zur Umsetzung <strong>und</strong> die Durchführung des Programms<br />
selbst, minimiert.<br />
In den meisten Fällen hat das Programm durch<br />
die Einführung der neuen Technologien, der
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Kommunikations-Netzwerke <strong>und</strong> der Förderung<br />
einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft,<br />
eine positive oder neutrale Auswirkung auf die<br />
Umwelt. Es könnten erhebliche Synergien zwischen<br />
Umwelt-Technologie-Transfer, der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> dem wachsenden<br />
Tourismus entstehen. Technologie-Transfer-<br />
Netze könnten die Einführung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
der Energieeffizienz in Unternehmen oder bei<br />
Entscheidungen öffentlicher Investitionen unterstützen<br />
<strong>und</strong> so zu positiven Auswirkungen auf<br />
die Luftqualität, den Klimawandel <strong>und</strong> die<br />
nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung beitragen.<br />
Negative Auswirkungen sind vor allem<br />
in jenen Aktivitätsfeldern zu erwarten, welche<br />
eine räumliche Dimension aufweisen <strong>und</strong> zu einem<br />
Verbrauch oder einer Ausbeutung des Raumes<br />
führen (z.B. Tourismus, Verkehr usw.). Aktivitäten<br />
zur Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />
Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> des<br />
Tourismus werden die Anforderungen an das<br />
regionale Straßennetz, einschließlich der wichtigsten<br />
Autobahnen <strong>und</strong> Ortsumfahrungen, erhöhen.<br />
Somit kann es zu möglichen negativen,<br />
kumulativen Auswirkungen kommen. Langfristig<br />
wird der motorisierte Individualverkehr <strong>und</strong><br />
Transport mit den negativen Auswirkungen<br />
auf die Luftqualität, den Lärm <strong>und</strong> den Klimawandel<br />
zunehmen. Allerdings wurden die meisten<br />
der zu erwartenden negativen Auswirkungen<br />
durch den iterativen Prozess zwischen der<br />
Programmierungsgruppe <strong>und</strong> dem SUP-Team eliminiert.<br />
Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />
erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />
Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />
eingereicht werden. Es ist also<br />
von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />
für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />
schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />
eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />
vorgeschlagen. Die indikativen Kriterien für die<br />
Projektauswahl konzentrieren sich auf die Einführung<br />
neuer Technologien <strong>und</strong> den „Stand der<br />
Technik“ vor allem zur Verringerung umweltschädlicher<br />
Aktivitäten, die Förderung des Umweltbewusstseins<br />
<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus,<br />
die Einführung der ISO 14.000/EMAS, die<br />
Verringerung der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung<br />
der Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />
den Ausbau von Kapazitäten<br />
für das Umweltmanagement <strong>und</strong> die<br />
Förderung der partizipativen <strong>und</strong> kooperativen<br />
Entscheidungs-/Umsetzungsprozesse. Der Umweltbericht<br />
schließt mit Empfehlungen zur Begleitung<br />
<strong>und</strong> Überwachung von erheblichen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt während der Durchführung<br />
des Programms, welche zu entscheiden<br />
sind.<br />
4<br />
BERÜCKSICHTIGUNG ÖKOLOGISCHER<br />
ASPEKTE IM <strong>PROGRAMM</strong><br />
4.1<br />
Einfluss des SUP-Prozesses bei<br />
der Programmierung <strong>und</strong> der Einfluss<br />
des Umweltberichts<br />
Die Vorbereitung des Operationellen Programms<br />
erfolgte in einer breiten Programmierungsgruppe<br />
mit Vertretern der nationalen Behörden<br />
in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik,<br />
der regionalen Behörden, der Umwelt-Behörden,<br />
sowie von externen Experten, welche die technische<br />
Hilfe zur Programmerstellung, der Ex-ante<br />
Bewertung des Programms <strong>und</strong> das Team der<br />
Strategischen Umweltprüfung (SUP) einbrachten.<br />
Der von März bis Dezember 2006 dauernde Prozess,<br />
beinhaltete eine Reihe von Workshops <strong>und</strong><br />
Meetings in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />
Republik, sowie Diskussionen mit laufenden<br />
Rückkopplungen zwischen den SUP-Experten<br />
<strong>und</strong> den Programmerstellern. Alle Experten<br />
kooperierten eng im Rahmen eines konsensualen,<br />
iterativen Prozesses. Die Beteiligung der<br />
Umweltbehörden <strong>und</strong> der SUP-Experten in der<br />
Programmierung <strong>und</strong> der eng damit verb<strong>und</strong>ene<br />
SUP-Prozess stellten sicher, dass ökologische Aspekte<br />
in einem frühen Stadium angemessen berücksichtigt<br />
<strong>und</strong> adäquat integriert wurden.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
101
13. Anhang 3<br />
Beginn des<br />
Programmierungsprozesses<br />
Konsultation<br />
mit den Umweltbehörden<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Scoping +<br />
Bewertungsmethode<br />
1. Entwurf des OP<br />
(Strukturen, SWOT, Ziele)<br />
Analyse<br />
der Programmziele<br />
Analyse<br />
der Umweltsituation <strong>und</strong> Trends<br />
Umweltziele<br />
(International, national, regional)<br />
2. Entwurf des OP<br />
(Prioritäten, Aktivitäten, Budget)<br />
Bewertung: positive <strong>und</strong> negative<br />
Auswirkungen der Prioritäten <strong>und</strong><br />
Aktivitäten des OP<br />
Bewertung von<br />
sinnvollen Alternativen<br />
Vorschläge für Maßnahmen zur Verhinderung,<br />
zur Verringerung <strong>und</strong> zum Ausgleich<br />
von negativen Auswirkungen<br />
3.<br />
Entwurf des OP<br />
Maßnahmen zum Monitoring<br />
<strong>und</strong> Zusammenfassung<br />
Bewertungsmethode,<br />
inklusive Schwierigkeiten<br />
Finaler Entwurf<br />
des OP<br />
Entscheidung<br />
des OP<br />
UMWELTBERICH (1. TEIL)<br />
UMWELTBERICH (2. TEIL)<br />
Finaler Entwurf des Umweltberichtes<br />
Öffentliche Konsultation <strong>und</strong><br />
Stellungsnahmen der Umweltbehörden<br />
Publikation der Entscheidung<br />
Abbildung 2: Verb<strong>und</strong>ene Struktur der Programmierung <strong>und</strong> SUP
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
4.2<br />
Identifikation <strong>und</strong> Bewertung<br />
von vernünftigen Alternativen<br />
zum Programm<br />
Die SUP-Richtlinie fordert die Identifizierung von<br />
vernünftigen Alternativen zum Programm. In einem<br />
mehrstufigen Prozess wurden durch die<br />
SUP, Empfehlungen zur Optimierung des Programms<br />
eingebracht. Zunächst definierte das<br />
SUP-Team die umweltbezogenen Ausgangsbedingungen<br />
(Base-line), welche unter der Berücksichtigung<br />
von Umweltaspekten, als brauchbare<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Entscheidungsfindung in<br />
der Planung diente. Da der Umweltbericht, <strong>und</strong><br />
im besonderen der Bereich der Aktivitätsfelder,<br />
parallel mit dem Operationellen Programm erstellt<br />
wurde, erfolgte die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />
(positive, neutrale <strong>und</strong> negative<br />
Auswirkungen auf die Umwelt) entlang<br />
der verschiedenen Entwurfsversionen des Operationellen<br />
Programms durch die SUP während<br />
der Programmierung. Das SUP-Team hat den Programmerstellern<br />
geänderte Formulierungen<br />
<strong>und</strong> neue Aktivitäten vorgeschlagen, diese<br />
wurden in den folgenden Entwurfsversionen des<br />
Programms großteils eingearbeitet.<br />
Diese Vorschläge <strong>und</strong> Empfehlungen für die Anpassung<br />
der Prioritäten <strong>und</strong> Förderbereiche werden<br />
als mögliche Alternativen zum Operationellen<br />
Programm gesehen. Dies entspricht den<br />
Anforderungen der SUP-Richtlinie im Hinblick<br />
auf die Identifikation, die Beschreibung <strong>und</strong> die<br />
Bewertung von vernünftigen Alternativen<br />
(SUP-Richtlinie, Art. 5). Mit Hilfe dieses iterativen,<br />
adaptiven Prozesses wurde das Programm<br />
in Bezug auf die Belange der Umwelt <strong>und</strong> der<br />
Nachhaltigkeit optimiert. Mögliche negative<br />
Auswirkungen wurden verringert <strong>und</strong> positive<br />
Umweltauswirkungen verstärkt.<br />
Die wesentlichen erreichten Verbesserungen,<br />
der erwartenden Auswirkungen des Programms<br />
auf die Umwelt, sind im Umweltbericht<br />
ausführlich dokumentiert.<br />
5<br />
KONSULTATIONEN<br />
5.1<br />
Einführung<br />
Im Einklang mit der SUP-Richtlinie Art. 5 <strong>und</strong> 6<br />
hatten die Umweltbehörden <strong>und</strong> die Öffentlichkeit<br />
hatte die Möglichkeit Stellungnahmen<br />
zum Entwurf des Operationellen Programms <strong>und</strong><br />
dem Umweltbericht abzugeben.<br />
Es gab zwei wichtige Phasen der Anhörung innerhalb<br />
des SUP-Prozesses:<br />
STUFE 1:<br />
Scoping - Konsultationen mit den Umweltbehörden<br />
zum Umfang <strong>und</strong> Detaillierungsgrad des<br />
Umweltberichtes<br />
STUFE 2:<br />
Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf eines Operationellen<br />
Programms – Konsultation mit der Öffentlichkeit<br />
<strong>und</strong> den Umweltbehörden über den<br />
Umweltbericht <strong>und</strong> den Entwurf des Programms<br />
Beide Phasen der Anhörung wurden gleichzeitig<br />
in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />
durchgeführt. Vor Beginn der öffentlichen<br />
Anhörung des Umweltberichtes <strong>und</strong> des Entwurfs<br />
des Operationellen Programms gab es weitere<br />
Konsultationen mit den Umweltbehörden<br />
zu den Ergebnissen der SUP.<br />
Informationen für die Öffentlichkeit über die laufenden<br />
Planungsprozesse wurden auf der Website<br />
www.oegut.at ab März 2006 bis zum Ende<br />
des Prozesses zur Verfügung gestellt.<br />
5.2<br />
Konsultation – Scoping<br />
Hinsichtlich des Scoping-Prozesses wurde ein<br />
Scoping-Dokument zur Verfügung gestellt <strong>und</strong><br />
mit den folgenden Behörden beraten:<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
103
13. Anhang 3<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
• Harald Rossmann, Umweltanwalt von<br />
Niederösterreich (als Vertreter von „Umweltangelegenheiten<br />
des Ziel-3-Programms<br />
Ö-CR“ für die Landesregierungen von Oberösterreich,<br />
Niederösterreich <strong>und</strong> Wien)<br />
• Gottfried Lamers, B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />
/ BMLFUW (Österreich)<br />
• Jaroslava Honova, Ministerium für Umwelt<br />
(Tschechische Republik)<br />
Die Umweltbehörden <strong>und</strong> das SUP-Team einigten<br />
sich insbesondere auf den geografischen<br />
<strong>und</strong> zeitlichen Umfang <strong>und</strong> den Grad der Detailliertheit<br />
der Beurteilung, die Methodik sowie<br />
die relevanten Umweltthemen <strong>und</strong> Indikatoren.<br />
5.3<br />
Konsultation –<br />
Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf des<br />
Operationellen Programms<br />
In Übereinstimmung mit den Anforderungen der<br />
SUP-Richtlinie waren der Umweltbericht (Stand:<br />
19. Oktober 2006) <strong>und</strong> der Entwurf des Operationellen<br />
Programms (Version 2.1, Oktober<br />
2006) vom 13. November 2006 bis zum 14. Dezember<br />
2006 in Österreich sowie in der Tschechischen<br />
Republik zur Begutachtung verfügbar.<br />
Die beiden Dokumente wurden mit einem Hinweis<br />
über den Zeitraum der öffentlichen Anhörung<br />
beworben. Informationen über die Details<br />
der Programmierung <strong>und</strong> der Konsultation<br />
der Öffentlichkeit, sowie eine Einladung zu<br />
schriftlichen Stellungnahmen wurden auf den<br />
folgenden Websites publiziert:<br />
• www.at-cz.net/<br />
• www.ceu.cz / EIA / SUP / Koncepce /<br />
Default.aspx<br />
(Tschechische SUP Information System)<br />
• www.oegut.at<br />
• www.integranet.cz<br />
Das tschechische Ministerium für Regionalentwicklung<br />
stellte die Information über den<br />
Konsultationsprozess <strong>und</strong> einen Link zu den<br />
oben erwähnten Webseiten auf ihre offizielle<br />
Website.<br />
Zu Beginn der Anhörungsperiode ergingen in der<br />
Tschechischen Republik offizielle Briefe mit<br />
der Aufforderung zur Stellungnahme an die relevanten<br />
öffentlichen Behörden.<br />
In Österreich wurden der Umweltbericht <strong>und</strong> der<br />
Entwurf des Operationellen Programms, an die<br />
Umweltbehörden mit der Bitte um Weiterleitung<br />
an die zuständigen Fachabteilungen <strong>und</strong> Behörden<br />
der betroffenen Landesregierungen<br />
bzw. das Ministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />
Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, übermittelt.<br />
Darüber hinaus wurde die Aufforderung zu<br />
schriftlichen Kommentaren an die Umweltanwaltschaft<br />
für Niederösterreich, Oberösterreich<br />
<strong>und</strong> Wien <strong>und</strong> die Dachorganisation für UmweltNGO's<br />
– das Ökobüro – gesendet.<br />
Die Konsultation wurde zudem, durch einen<br />
Newsletter der OeGUT, welcher sich an eine Vielzahl<br />
von NGO's aus dem Umweltbereich, Vertreter<br />
der öffentlichen Verwaltung <strong>und</strong> der Wirtschaft<br />
richtet, angekündigt.<br />
5.4<br />
Zusammenfassung der<br />
öffentlichen Anhörung<br />
5.4.1<br />
Berücksichtigung von während<br />
der Anhörung gestellten Fragen im<br />
Umweltbericht<br />
Die wichtigsten, während der öffentlichen<br />
Konsultation in Österreich <strong>und</strong> in der Tschechischen<br />
Republik gestellten Fragen <strong>und</strong> deren<br />
Behandlung sind in den folgenden Tabellen dargestellt:
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Kommentare in Österreich:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />
Der Umweltbericht enthält keine Angaben über die Auswahl<br />
der Umweltschutzziele. Diese betreffen nur bestimmte<br />
Teilaspekte. Diese thematische Einschränkung<br />
führt zu einer begrenzten Beschreibung der Umweltbedingungen.<br />
Die Bewertung der potentiellen Auswirkungen der Maßnahmen<br />
des Programms auf die umweltpolitischen Ziele<br />
enthält Kommentare über positive oder negative Auswirkungen<br />
auf die ausgewählten umweltpolitischen<br />
Ziele, ohne die tatsächlichen Auswirkungen auf die genannten<br />
Umweltthemen anzuführen.<br />
Die Relevanz-Matrix zeigt die Verbindungen zwischen Aktivitäten<br />
<strong>und</strong> Leitfragen/Indikatoren. Es enthält keine Erklärung,<br />
warum einzelne Aktivitäten irrelevant sind.<br />
Hier wird die Begrenzung der ausgewählten Umweltthemen<br />
auf die relevanten umweltpolitischen Ziele offensichtlich.<br />
Anhang I lit. e) der Richtlinie legt fest, dass der UB, die<br />
auf internationaler, EU oder nationaler Ebene definierten<br />
ökologischen Ziele enthält, die von Bedeutung für das<br />
Programm sind. Die Relevanz für das Programm wurde<br />
auf der Gr<strong>und</strong>lage der Bestimmungen des Art. 6 der EFRE-<br />
Verordnung (1080/2006) vorgenommen. Die EFRE-Verordnung<br />
stellt die Gr<strong>und</strong>lage für die Programmierung dar,<br />
<strong>und</strong> weist damit auf die mögliche thematische Relevanz<br />
hin.<br />
Die Beschreibung der Umweltziele <strong>und</strong> der ökologischen<br />
Situation wurden, gemäß dem Anhang I lit. f) der Richtlinie<br />
definiert. Die Aufgabe der SUP ist einzig, die Darstellung<br />
der für das Programm relevanten Informationen.<br />
Die Strukturierung der Auswirkungen nach den Prioritäten/Aktivitätsfeldern<br />
ist zweckmäßig <strong>und</strong> bildet die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für eine systematische Evaluierung des OP. Dabei<br />
können die Ergebnisse optimal in die weitere Ausarbeitung<br />
<strong>und</strong> Verbesserung des Programms, unter Berücksichtigung<br />
seiner Auswirkungen auf die Umwelt, integriert<br />
werden.<br />
Kumulative Effekte (d.h. die Beurteilung von gemäß Richtlinie<br />
sich potenziell gegenseitig verstärkenden Auswirkungen),<br />
wie sie in Kapitel 7 beschrieben wurden, kann<br />
als zusammenfassende Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen<br />
zu jedem Umweltthema gesehen werden.<br />
In der Abgrenzung der "möglichen relevanten Auswirkungen"<br />
wurden direkte <strong>und</strong> indirekte Auswirkungen der<br />
einzelnen "Aktivitätsfelder" geprüft. Die Relevanz wurde<br />
aus der Beschreibung des Hintergr<strong>und</strong>s der "Aktivitätsfelder"<br />
<strong>und</strong> der Auflistung von "Förderbereichen" (als<br />
indikative nicht erschöpfende Liste möglicher Projekte)<br />
abgeleitet.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass durch den strategischen<br />
Charakter des OPs, über einzelne konkrete Maßnahmen<br />
– die durchgeführt werden, keine detaillierten Informationen<br />
verfügbar sind. Folglich agieren die Gutachter, bei<br />
der möglichst realistischen Beurteilung <strong>und</strong> Bewertung<br />
der erwarteten Auswirkungen der beabsichtigten Maßnahmen<br />
in einem "Raum der Möglichkeiten". Dennoch<br />
wurde der Umfang des Programms <strong>und</strong> der einzelnen Aktivitätsfelder<br />
intensiv mit der Programmierungsgruppe<br />
diskutiert, um eine realistische Einschätzung der voraussichtlich<br />
umgesetzten Maßnahmen zu erhalten.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Beispielsweise wurden in Tätigkeitsfeld 1.3, die direkten<br />
<strong>und</strong> indirekten Auswirkungen der Mobilität durch die<br />
Transformation des Arbeitsmarktes geprüft.<br />
105
13. Anhang 3<br />
Kommentare in Österreich:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die Umweltbericht merkt an, dass die präventiven, reduktiven<br />
<strong>und</strong> kompensatorischen Maßnahmen (kurz: Maßnahmen)<br />
als Alternativen durchgeführt werden. Wir<br />
müssen dies zurückweisen. Die Richtlinie sieht die Beurteilung<br />
des Entwurfs des Plans <strong>und</strong> von vernünftigen<br />
Alternativen vor. Maßnahmen zur Vermeidung können<br />
nicht als Alternativen im Sinne der Richtlinie anerkannt<br />
werden. Zudem fordert die SUP-Richtlinie auch die Beurteilung<br />
von vernünftigen Alternativen. Dies wurde im<br />
Umweltbericht nicht durchgeführt.<br />
Die positiven Einschätzungen sind nicht immer nachvollziehbar.<br />
Es hat den Anschein, dass nur die bestmöglichen<br />
Annahmen getroffen wurden um diese Einschätzungen<br />
zu bestätigen. Es gibt jedoch keine Garantie dafür,<br />
dass die getroffenen Annahmen auch tatsächlich realisiert<br />
werden. Beispielsweise wird davon ausgegangen,<br />
dass keine physische Entwicklung von Gewerbeflächen<br />
oder zu keiner Errichtung von technischer Infrastruktur<br />
im Aktivitätsfeld 1.1 kommen wird. Im Programm werden<br />
bauliche Maßnahmen nicht explizit ausgeschlossen.<br />
Der Programmierungsprozess beinhaltet ein mehrstufiges<br />
Verfahren bis zur Finalen Fassung des OPs. Die frühen<br />
Entwürfe wurden für die Beurteilung der relevanten<br />
Umweltauswirkungen herangezogen. In diesem Stadium,<br />
wurden Empfehlungen des SUP-Teams übernommen<br />
(z.B. durch "Umformulierung von Aktivitätsfeldern",<br />
"neue Aktivitäten", "Auswahlkriterien" oder andere<br />
"Bedingungen für die Umsetzung").<br />
In diesem Sinne wurde eine optimierte Programmalternative<br />
erstellt. Der finale Entwurf war Gegenstand einer<br />
abschließenden Beurteilung des UBs in der letztgültigen<br />
Fassung. Zusätzliche Anmerkungen, welche auf die weitere<br />
Verbesserung des OPs <strong>und</strong> die Beseitigung von verbliebenen<br />
negativen Aspekten abzielt (siehe Kapitel 8 des<br />
Umweltberichts), wurden formuliert. Diese Kommentare<br />
berücksichtigen die Anforderung von Anhang I lit. g der<br />
Richtlinie. Dennoch sind auf der Gr<strong>und</strong>lage der verfügbaren<br />
Informationen keine ernsthaften negativen Auswirkungen<br />
zu erwarten.<br />
Abzielend auf eine Optimierung des OPs, wurden zahlreiche<br />
Möglichkeiten dargestellt, wie Umweltauswirkungen<br />
durch den Einsatz von Auswahlkriterien <strong>und</strong> weiteren<br />
Änderungen optimiert werden könnten.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Vorgaben des Artikels 6 der EFRE-Verordnung<br />
kann die "Null-Option" nicht als "hinreichend sichere<br />
Alternative" im Lichte der Richtlinie gesehen werden. Dennoch<br />
werden die Umweltauswirkungen der "Null-Option"<br />
in Kapitel 4 entsprechend dem Anhang I lit. b der<br />
Richtlinie erläutert.<br />
Die Beurteilung der potenziell relevanten Wirkungen (Kapitel<br />
6.2) beinhaltet direkte <strong>und</strong> indirekte Auswirkungen<br />
der Aktivitäten auf die Umwelt. Diese wurden aus der Beschreibung<br />
des Hintergr<strong>und</strong>s der "Aktivitätsfelder" <strong>und</strong><br />
der Auflistung von "Förderbereichen" (als indikative nicht<br />
erschöpfende Liste möglicher Projekte) abgeleitet.<br />
Ein wichtiger Ausgangspunkt für die Beurteilung der Auswirkungen<br />
sind - abgesehen von der detaillierten Beschreibung<br />
der Aktivitätsfelder - die Kapitel "Allgemeine<br />
Gr<strong>und</strong>sätze" <strong>und</strong> "Programmstrategie" des OPs, welche<br />
zusammen mit dem EFRE Regulativ den Orientierungsrahmen<br />
für das Programm bildet. Zusätzlich wurden<br />
die Themen intensiv mit der Programmierungsgruppe<br />
diskutiert. Die finanzielle Ausstattung des Programms <strong>und</strong><br />
der Aktivitätsfelder <strong>und</strong> die während der letzten Programmdurchführungsperiode<br />
gemachten Erfahrungen,<br />
wurden berücksichtigt.<br />
Es wird darauf hingewiesen, dass durch den strategischen<br />
Charakter des OPs, über einzelne konkrete Maßnahmen<br />
– die durchgeführt werden, keine detaillierten Informationen<br />
verfügbar sind. Folglich agieren die Gutachter, bei
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Kommentare in Österreich:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />
Auswahlkriterien <strong>und</strong> Umsetzungsbedingungen dienen<br />
zur Absicherung der für die Beurteilung von Auswirkungen<br />
getroffenen Annahmen. Es ist jedoch nicht garantiert, dass<br />
die Auswahlkriterien obligatorisch angewendet werden.<br />
Es wäre ratsam, die Auswirkungen unter ungünstigeren<br />
Annahmen einer alternativen Bewertung zu unterziehen.<br />
Die getroffenen Annahmen, werden aufgr<strong>und</strong> bisheriger<br />
Erfahrungen als unrealistisch betrachtet.<br />
der möglichst realistischen Beurteilung <strong>und</strong> Bewertung<br />
der erwarteten Auswirkungen der beabsichtigten Maßnahmen<br />
in einem "Raum der Möglichkeiten".<br />
Man kann sicherlich davon ausgehen, dass der Schwerpunkt<br />
des Aktivitätsfeldes 1 "Unternehens <strong>und</strong> innovationsorientiertes<br />
Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen" in "nichtinvestiven"<br />
Projekten wie der Entwicklung von kooperativen<br />
Netzwerken liegt <strong>und</strong> definitiv nicht in der physischen<br />
Schaffung von Gewerbeparks oder dem Bau von<br />
umfangreicher technischer Infrastruktur. Eine solche<br />
Maßnahme wäre im Widerspruch zu den formulierten Zielen<br />
des Programms <strong>und</strong> nur diese können als relevante<br />
Kriterien für die SUP herangezogen werden.<br />
Intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit von unternehmerischen<br />
Akteuren wird unterstützt. Eine konsequente<br />
räumliche Zuordnung der einzelnen Einheiten<br />
kann nicht vorhergesehen werden. Die Auswirkungen auf<br />
die Landschaft wurden in Kapitel 6.2 behandelt. Der Umfang<br />
dieser Wirkungen kann in diesem Stadium nicht beurteilt<br />
werden. Selbst sehr detaillierte Kriterien für die<br />
Projektauswahl können dies nicht garantieren. Dennoch<br />
haben die entsprechenden Umweltbestimmungen auf der<br />
Ebene der Projekte nach wie vor Gültigkeit (z.B. UVP etc.).<br />
Der Geltungsbereich der SUP bezieht sich auf ein OP zur<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit entsprechenden<br />
Bestimmungen, Zielen <strong>und</strong> Prioritäten.<br />
Die Annahmen zur Bewertung <strong>und</strong> Evaluierung sind in Bezug<br />
auf die Aktivitäten, die innerhalb des vorangegangenen<br />
INTERREG-IIIA Programms umgesetzt wurden,<br />
realistisch. "Erhebliche negative Auswirkungen als direkte<br />
oder indirekte Folge der Durchführung des Programms"<br />
sind, aufgr<strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Dimension der potenziellen<br />
förderfähigen Aktivitäten nicht zu erwarten. Zusätzlich<br />
wurden die Themen intensiv, mit der Programmierungsgruppe<br />
diskutiert. Die finanzielle Ausstattung des<br />
Programms <strong>und</strong> der Aktivitätsfelder <strong>und</strong> die Erfahrungen<br />
der letzten Programmperiode wurden in Betracht gezogen.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Wenn die Umweltbehörde erhebliche negative Auswirkungen<br />
als direkte oder indirekte Folge der Durchführung<br />
des Programms erwartet, ist eine verständliche <strong>und</strong> kohärente<br />
Argumentation notwendig.<br />
Eine integrierte Gesamtbewertung des OP fehlt. Nur teilweise<br />
Beurteilungen der einzelnen Prioritäten sind verfügbar.<br />
Die Zusammenfassung <strong>und</strong> die Bewertung der kumulativen<br />
Auswirkungen bieten, die notwendige gesamthafte<br />
Beurteilung. Abgesehen davon, sind keine gesamthaften<br />
Kommentare von der Richtlinie gefordert.<br />
107
13. Anhang 3<br />
Kommentare in Österreich:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Der Monitoring-Prozess sollte in jedem Fall für durchgeführte<br />
Projekte angewendet werden. Aspekte der ökologischen<br />
Relevanz (basierend auf dem Status quo der Umwelt,<br />
<strong>und</strong> der Umsetzung des Programms, d.h. Projekte)<br />
sollten überwacht werden. Der Umweltbericht bietet die<br />
Gr<strong>und</strong>lage dafür. Das Monitoringsystem sollte sich auf die<br />
bestehenden Problembereiche konzentrieren.<br />
Das Monitoring könnte auch eine Überprüfung beinhalten,<br />
um zu sehen, ob die Auswahlkriterien / Gr<strong>und</strong>sätze<br />
eingehalten werden. Vor allem, wenn diese nicht zwingend<br />
erforderlich sind, da die Einhaltung der Kriterien <strong>und</strong><br />
Prinzipien die Voraussetzung für die Einschätzung der Auswirkungen<br />
auf die Umwelt sind. Wenn diese nicht eingehalten<br />
oder nicht benutzt werden, sind andere Umweltauswirkungen<br />
zu erwarten. Dies sollte im Rahmen des<br />
Monitorings berichtet werden.<br />
Seite 27:<br />
Die Aussage, dass "… In der zweiten Hälfte der 1990er<br />
Jahre die getrennte Sammlung der Abfallströme keinen<br />
Rückgang von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />
bewirken konnte…", ist falsch. Die Höhe des<br />
Restmülls <strong>und</strong> Sperrmülls wurde durch die getrennte<br />
Sammlung von organischem Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong><br />
Verpackungsmaterialien aus Papier, Glas, Metall <strong>und</strong><br />
Kunststoffen reduziert. Per Definition beinhalten Abfälle<br />
aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen alle getrennt<br />
gesammelten Wertstoffe <strong>und</strong> diese haben in der<br />
Vergangenheit zugenommen, entsprechend zeigte die Abfallmenge<br />
aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />
eine steigende Tendenz. Von 1989 bis 1995 wurde die<br />
Höhe des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls reduziert. Diese Aussage<br />
sollte geändert werden.<br />
Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />
Aktivitätsfeld 2.2 Umwelt- <strong>und</strong> Risikoprävention: Was die<br />
Tätigkeit der "Vorbereitung einer grenzüberschreitenden<br />
Abfallstrategie" betrifft, sollte darauf hingewiesen werden,<br />
dass die einschlägigen EU-Vorschriften in jedem Fall<br />
beachtet werden müssen.<br />
Seite 58:<br />
Nicht die Verringerung der Abfallmenge sollte das<br />
Hauptziel sein, sondern die Verringerung der Abfallmenge,<br />
die entsorgt werden muss.<br />
Solange Abfälle durch Recyclingprozesse ein Teil des Wirtschaftskreislaufes<br />
bleiben, kann dies als nachhaltige Entwicklung<br />
betrachtet werden. Daher sollte (sowohl im Hinblick<br />
auf Quantität <strong>und</strong> Qualität) nicht die Verringerung<br />
von Abfällen Hauptziel sein, sondern auch Recyclingmaßnahmen<br />
forciert werden, <strong>und</strong> somit der Vorrang bei<br />
der Reduktion von zu entsorgenden Abfällen liegen.<br />
Das Kapitel zum Monitoringsystem des OP befindet sich<br />
noch in Ausarbeitung. Die Kommentare werden durch die<br />
Programmierungsgruppe berücksichtigt.<br />
Das Kapitel zum Monitoringsystem des OP befindet sich<br />
noch in Ausarbeitung. Die Kommentare werden durch die<br />
Programmierungsgruppe berücksichtigt.<br />
Seite 27:<br />
Bemerkung angenommen <strong>und</strong> Absatz geändert:<br />
"1989 bis 1995 wurde der Umfang des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls<br />
durch die getrennte Sammlung von organischem<br />
Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong> Verpackungsmaterialien aus<br />
Papier, Glas, Metall <strong>und</strong> Kunststoffen reduziert. Die Beträge<br />
von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />
zeigten eine steigende Tendenz."<br />
Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />
Die Verwendung des Wortes "richtig", weist darauf hin,<br />
dass die einschlägigen EU-Verordnungen zu beachten sind.<br />
Seite 58:<br />
Bemerkung wie folgt angenommen<br />
"... Hauptziele (geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />
effiziente Nutzung der Energieressourcen, die Verringerung<br />
der Abfallmenge, .."<br />
Geändert in:<br />
"... Hauptziele (geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />
effiziente Nutzung der Energieressourcen, die Verringerung<br />
der entsorgten Abfallmenge, .."
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Kommentare in der Tschechischen Republik:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Ministerium für Landwirtschaft, Abteilung der staatlichen Verwaltung, Waldregulierung <strong>und</strong> Schutz<br />
Empfehlung zur Vereinheitlichung der österreichischen<br />
<strong>und</strong> tschechischen Umwelt-Themen. Auf tschechischer<br />
Seite sind die Umweltprobleme zu spezifisch mit unrealistischen<br />
Zielen.<br />
Auf Seite 12, Tabelle 2 "Relevante Umweltthemen <strong>und</strong><br />
Ziele - Ö <strong>und</strong> CR: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden" - Tschechisches<br />
Thema: "Die Teilnahme eines breiten Spektrums<br />
an Partnern im Umweltschutz <strong>und</strong> Umsetzung einer Partnerschaft<br />
zwischen den Behörden, NGOs, dem privaten<br />
<strong>und</strong> öffentlichen Sektor " ist langwierig <strong>und</strong> vage.<br />
Wir empfehlen die Kürzung <strong>und</strong> Neuformulierung des<br />
Textes.<br />
Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> der natürlichen<br />
Lebensräume: Antrag auf Neuformulierung der<br />
tschechischen Übersetzung "Schützenswerte Bereiche der<br />
Artenvielfalt" <strong>und</strong> "Wiederverwendung von Brachflächen".<br />
Auf Seite 13: Landschaft <strong>und</strong> kulturelles Erbe <strong>und</strong> archäologisches<br />
<strong>und</strong> architektonisches Erbe – Verwendung<br />
der österreichischen Formulierung, die kürzer <strong>und</strong> besser<br />
geeignet ist.<br />
Ministerium für die öffentliche Ges<strong>und</strong>heit<br />
Wir stimmen mit der OP Bestimmungen zur Realisierung<br />
von Verfahren zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz vor allem in Bezug<br />
auf den Lärmschutz überein.<br />
Ministerium für Umwelt, Abteilung Gewässerschutz<br />
Wenn alle Bedingungen des Gewässerschutzes erfüllt werden,<br />
gibt es keine ernsten Anmerkungen. Wir empfehlen<br />
Maßnahmen oder Projekte der Grenzgewässer im Rahmen<br />
der tschechisch-österreichischen Kommission für die<br />
Grenzgewässer zu diskutieren.<br />
Umweltthemen auf tschechischer Seite wurden aus<br />
den nationalen <strong>und</strong> internationalen strategischen Dokumenten<br />
ausgewählt. Die Ziele werden auch in den nationalen<br />
<strong>und</strong> internationalen strategischen Dokumenten<br />
genannt.<br />
Im Vergleich mit österreichischen Umweltproblemen sind<br />
die Tschechischen besondere aber im Hinblick auf die zahlreichen<br />
tschechischen Themen sind beide Kataloge der<br />
Umweltthemen konsistent.<br />
Das erwähnte Umweltthema wurde aus der Aarhus-Konvention<br />
zitiert.<br />
Unserer Meinung nach ist diese Formulierung klar <strong>und</strong> real<br />
<strong>und</strong> steht im Einklang mit den Anforderungen zur Entwicklung<br />
des Prinzips der Partnerschaft. Das Partnerschaftsprinzip,<br />
welches den Kern dieses Themas ausmacht,<br />
ist eines der gr<strong>und</strong>legenden Prinzipien welches durch im<br />
Zusammenhang mit den Strukturfonds verstärkt wird.<br />
Bemerkung angenommen (Übersetzungsfehler).<br />
Bemerkung angenommen.<br />
Bemerkung angenommen.<br />
Bemerkung angenommen.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Ministerium für Umwelt, Abteilung Human- <strong>und</strong> Siedlungs-Ökologie<br />
Focus auf die Landschaftsschutz, Management, Planung,<br />
Typologie.<br />
Bemerkung angenommen. Landschaftsschutz sollte in allen<br />
Aspekten des Landschaftsschutzes realisiert werden,<br />
aber das Programm konnte aufgr<strong>und</strong> seines Charakters<br />
nicht, für alle Arten von Aktivitäten des Landschaftsschutzes<br />
Maßnahmen vorschlagen.<br />
Dennoch hat das Programm Landschaftsschutz in den Umweltthemen<br />
integriert. Die SUP konzentrierte sich auf bestimmten<br />
Landschaftsschutz.<br />
109
13. Anhang 3<br />
Kommentare in der Tschechischen Republik:<br />
aufgetretene Themen<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Agentur für Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz der Tschechischen Republik<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Konzentrieren Sie sich auf ökologische Systeme, grenzüberschreitende<br />
Verbindung <strong>und</strong> die Auswirkungen von<br />
baulichen Anlagen auf das Landschaftsbild. .<br />
Militärbehörde für den Bereich Boletice<br />
Vermeiden Sie negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild,<br />
zur Verbesserung des Landschaftsschutzes.<br />
Projekte mit möglichen negativen Auswirkungen auf Biotope<br />
<strong>und</strong> geschützte Arten werden nicht unterstützt, auch<br />
Tätigkeiten, welche die Entwicklung <strong>und</strong> Revitalisierung<br />
von Biotopen verringern können. 3<br />
Anmerkungen zu Natura 2000:<br />
aufgetretene Themen<br />
Nationalpark Thayatal<br />
Evaluierung der Auswirkungen des Programms auf Natura-2000<br />
nicht ausgeführt.<br />
Lokale Folgenabschätzung von Themen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
sind sehr wichtig. Auswirkungen auf Natura-2000 hängen<br />
von der Auswahl <strong>und</strong> der Realisierung der Projekte<br />
ab. Wir schlagen vor, dass die Planung von Projekten mit<br />
möglichen Auswirkungen auf die Natura-2000-<br />
Gebiete Podyjí, Popice-fara, Podmolí-strouha, Vranov nad<br />
Dyjí - základní škola im Einklang mit den Management-<br />
Plänen der Natura-2000-Gebiete sein sollte. Wir schlagen,<br />
die Beteiligung der Nationalpark Podyjí Verwaltung<br />
in der Projektplanung vor.<br />
Bemerkung angenommen. Die Beseitigung von ökologischen<br />
Systemen ist im OP teilweise durch die Art des Programms<br />
begrenzt. Dennoch schlägt das Programm einige<br />
Maßnahmen zu den genannten Problemen vor. Die Bewertung<br />
von baulichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />
wird durch begleitende Entscheidungsprozesse<br />
gelöst.<br />
Bemerkung angenommen. Dies sollte auf der Ebene der<br />
Projektauswahl gelöst werden.<br />
Dies wird zum Teil durch die, von der SUP vorgeschlagen<br />
Kriterien zur Projektauswahl angesprochen. Beispielsweise:<br />
"Vermeidet es negative Nebenwirkungen, vor allem<br />
auf die biologische Vielfalt oder andere natürliche<br />
Ressourcen" Oder "Leistet es einen Beitrag zu positiven<br />
Umweltauswirkungen, wie der biologischen Vielfalt,<br />
dem Klima, dem Klimaschutz, der Energie-Effizienz oder<br />
der langfristigen Vorbeugung von Naturkatastrophen“<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Der SUP-Prozess verlief entsprechend der österreichischen<br />
Gesetzgebung für die Umweltverträglichkeitsprüfung.<br />
In der Tschechischen Republik wurden nur Konsultationen<br />
des OP <strong>und</strong> der SUP abgehalten. Das Tschechische<br />
Umweltministerium verlangte keine Bewertung<br />
der Auswirkungen des Programms auf Natura-2000 in der<br />
Tschechischen Republik <strong>und</strong> die Naturschutzbehörden bekamen<br />
keinen Antrag nach § 45i des Gesetzes. N.<br />
114/1992 Coll.<br />
Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />
der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />
Bemerkung angenommen. Diese Forderung wurde im<br />
Standpunkt des Umweltministeriums integriert.<br />
Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />
der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Anmerkungen zu Natura 2000:<br />
aufgetretene Themen<br />
Militärbehörde für den Bereich Boletice<br />
Sicherstellung eines besseren Schutzes der Natura-<br />
2000-Gebiete im Allgemeinen <strong>und</strong> im Bereich des Militärgebietes<br />
Boletice im Einklang mit dem Gesetz. N.<br />
222/1999 Sb., über die Verteidigung der Tschechischen<br />
Republik<br />
Vorschläge für regulative Kriterien für Tourismus in Natura<br />
2000 Gebieten.<br />
Während verwenden des Vorsorgeprinzips während der<br />
Bewertung, um allgemeine Bedingungen für die Landschaftsplanung,<br />
Vorbereitung <strong>und</strong> Realisierung von Projekten<br />
festzulegen.<br />
Jedes Projekt wird im Einklang mit den Anforderungen<br />
des Natura 2000-Schutzes <strong>und</strong> diesbezüglicher Integrität<br />
realisiert.<br />
5.4.2<br />
Berücksichtigung von während der Anhörung<br />
gestellten Fragen im Programm<br />
Wie in Abbildung 1 (Seite 4) <strong>und</strong> in Kapitel 4 dargestellt,<br />
wurden die Empfehlungen durch die<br />
SUP-Experten während des gesamten Prozesses<br />
die Programmierung berücksichtigt <strong>und</strong> wurden<br />
zum Teil in das OP eingearbeitet. Der Prozess<br />
der Ausarbeitung des Programms fand zwischen<br />
Oktober 2006 <strong>und</strong> Februar 2007 statt <strong>und</strong><br />
wurde entlang von elf Sitzungen der Programmierungsgruppe<br />
mit dazwischen liegenden<br />
Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />
Bemerkung angenommen. Der Schutz der Natura 2000-<br />
Gebiete ist genereller Bestandteil des Programms.<br />
Die SUP beinhaltet den Schutz der Natura-2000-<br />
Gebiete als "Entwicklung von günstigen Bedingungen des<br />
Natura-2000-Netzwerks (inkl. Status der Bio-Korridore)"<br />
in Umweltthemen "Schutz <strong>und</strong> Wiederherstellung der Lebensräume<br />
<strong>und</strong> natürlichen Systemen <strong>und</strong> Eindämmung<br />
des Verlustes der biologischen Vielfalt bis zum Jahr<br />
2010 <strong>und</strong> darüber hinaus ".<br />
Innerhalb des OPs - einschließlich der SUP ist die Einrichtung<br />
von detaillierten Regulativen für den Tourismus<br />
in Natura-2000-Gebieten nicht möglich.<br />
Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />
der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />
Die SUP schlägt Bedingungen für die Projektierung <strong>und</strong><br />
Realisierung vor. Allgemeine Bedingungen werden im Auswahlverfahren<br />
vorgeschlagen.<br />
Bemerkung angenommen. Wird bei den Auswahlkriterien<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> entspricht dem Standpunkt des Umweltministeriums.<br />
Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />
der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage der angeführten Aussagen, erstellte das Umweltministerium eine<br />
abschließende Erklärung, welche sich im Anhang dieses Dokuments befindet.<br />
schriftlichen Feed-back Schleifen organisiert.<br />
Diese Programmierungsgruppe bestand aus<br />
Vertretern des tschechischen Ministeriums für<br />
regionale Entwicklung, des österreichischen<br />
B<strong>und</strong>eskanzleramtes, der 6 beteiligten Regionen<br />
(Südböhmen, Vysocina, Südmähren, Oberösterreich,<br />
Niederösterreich, Wien) <strong>und</strong> Vertretern<br />
der Euregios. Externe Experten unterstützten<br />
die Ausarbeitung des Programms.<br />
Schriftliche Kommentare von anderen nationalen<br />
Institutionen (z. B. Ministerien), welche<br />
nicht in die Programmierung Gruppe vertreten<br />
waren, wurden ebenfalls berücksichtigt.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
111
13. Anhang 3<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
6<br />
GRÜNDE FÜR DIE WAHL<br />
DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />
Die Prüfung der Umweltauswirkungen des Programms<br />
war integraler Bestandteil des Prozesses<br />
der Programmerstellung. Die Bewertung hat<br />
gezeigt, dass aus der Umsetzung des Programms<br />
keine nennenswerten negativen Auswirkungen<br />
erwartet werden. Die SUP unterstützt<br />
diese Ausrichtung, indem Empfehlungen für die<br />
SUP Kommentare<br />
Empfehlung für eine enge Verbindung von Technologie-<br />
Transfer-Aktivitäten mit Innovationsprozessen, welche auf<br />
erhöhte Energie- <strong>und</strong> Ressourcen-Effizienz ausgerichtet<br />
sind.<br />
Einführung der (grenzüberschreitenden) Auszeichnungssysteme<br />
zur Förderung "sauberer <strong>und</strong> ressourceneffizienter<br />
Technologien", nachhaltige Formen des<br />
Tourismus usw. vorgeschlagen.<br />
Positive Auswirkungen könnten weiter verbessert werden,<br />
indem z.B. das regionale Kapital, Öko-Technologien<br />
oder das Umweltmanagement als Feld für die Entwicklung<br />
von Humanressourcen, den Arbeitsmarkt, die Bildung<br />
<strong>und</strong> Qualifikation mobilisiert werden.<br />
Unterstützung für die Akzeptanz für Umweltmanagement<strong>und</strong><br />
Audit-Systemen wird empfohlen. Unterstützung<br />
für die Akzeptanz für Umweltmanagement- <strong>und</strong> Audit-<br />
Systemen wird empfohlen.<br />
Zusätzliche Maßnahmen zur Förderung des umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Verkehrs / nachhaltiger Mobilitätssysteme<br />
empfohlen.<br />
Stärkung der grenzüberschreitenden Produkte <strong>und</strong> Aktivitäten<br />
(gemeinsame Planung von Straßen-Korridoren,<br />
SUP/UVP, öffentlicher Verkehr, Wirtschaftsförderung<br />
etc.).<br />
Flächenverbrauch, Zersiedelung <strong>und</strong> der Bodenverlust<br />
durch Versiegelung kann auf Ebene des Programms nicht<br />
ausgeschlossen werden. Als Prinzip, sollten neue Terminals<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen, wann immer möglich, auf Brachflächen<br />
errichtet werden.<br />
Für alle durch das Programm berührte Aktivitätsfelder,<br />
werden Hauptkriterien zum Schutz der Umwelt für die<br />
Projektauswahl empfohlen.<br />
Verbesserung des operationellen Programms aus<br />
ökologischen Gesichtspunkten einbracht wurden.<br />
Diese Vorschläge für neue Aktivitäten, geänderte<br />
Formulierungen von Kriterien für die<br />
Projektauswahl, zielten darauf ab, die auf die positiven<br />
Auswirkungen auf die Umwelt zu unterstützen<br />
<strong>und</strong> die negativen Auswirkungen zu<br />
verringern. Die folgende Tabelle gibt einen<br />
Überblick über die wichtigsten SUP Anregungen<br />
<strong>und</strong> wie diese in das Programm aufgenommen<br />
wurden.<br />
Berücksichtigung im OP<br />
Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Integriert im OP in 6.2.1 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Integriert im OP in 6.2.1 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />
Wird im "PC light" in den Kriterien für die Projektauswahl<br />
integriert <strong>und</strong> berücksichtigt werden<br />
Wird im "PC light" in den Kriterien für die Projektauswahl<br />
integriert <strong>und</strong> berücksichtigt werden
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
7<br />
MONITORING DER UMWELTWIRKUNGEN<br />
DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />
7.1<br />
Einführung<br />
Die SUP-Richtlinie schreibt vor, dass die erheblichen<br />
Umweltauswirkungen der Durchführung<br />
des Programms überwacht werden, um<br />
unter anderem, in einem frühen Stadium unvorhergesehene<br />
schädliche Auswirkungen zu<br />
identifizieren, <strong>und</strong> in der Lage zu sein geeignete<br />
Abhilfemaßnahmen vor zusehen.<br />
7.2<br />
SUP Empfehlungen<br />
Die SUP empfiehlt, dass die Überwachung der<br />
erheblichen Umweltauswirkungen ein integrierter<br />
Bestandteil der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post<br />
Bewertung des Programms sein sollte. Bei der<br />
Vorbereitung der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post Bewertungen<br />
wird wichtig sein, eine ausdrückliche<br />
Verpflichtung zur Bewertung der erheblichen<br />
Auswirkungen von Aktivitäten <strong>und</strong> Projekten,<br />
im Hinblick auf die weiter unten ausgearbeiteten<br />
relevanten ökologischen Hauptziele,<br />
vorzusehen. Es sollte eine ausdrückliche<br />
Forderung einbezogen werden, um im Zuge der<br />
Halbzeitbewertung korrigierende Maßnahmen<br />
vorschlagen zu können, falls die Bewertung unerwartet<br />
nachteilige Auswirkungen auf die<br />
Umwelt zeigt.<br />
7.2.1<br />
Überprüfung des aktuellen<br />
Monitoring-Systems<br />
Das durch die ÖROK 17 in Österreich auf der Projekt-Ebene<br />
vorgeschlagene Monitoring-Modell<br />
zur Bewertung der Umweltauswirkungen der<br />
Strukturfonds Programme bietet eine solide Ausgangsbasis.<br />
Unter Berücksichtigung der Art der möglichen<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> um herauszufinden, ob <strong>und</strong> in<br />
welchem Umfang das Programm positive Auswirkungen<br />
auf die Umwelt hat, ist jedes Projekt<br />
auf die vier Hauptumweltziele hin zu untersuchen<br />
(geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />
die effiziente Nutzung von Energie-Ressourcen,<br />
Verringerung der Menge an entsorgtem Abfall,<br />
Artenvielfalt <strong>und</strong> Landschaftsschutz).<br />
Der Kern der Umweltverträglichkeitsprüfung von<br />
Projekten im Zeitraum 2000-2006 war auf drei<br />
hauptsächlich nominale Kategorien für jedes<br />
Projekt beschränkt, nämlich:<br />
• „ökologisch neutral“<br />
• „positive Auswirkungen auf die Umwelt“ <strong>und</strong><br />
• „sehr positive Auswirkungen auf die Umwelt“<br />
oder als Alternative Formulierung „ökologisch<br />
ausgerichtet“<br />
Der derzeit angewandte Ansatz konzentriert sich<br />
ausschließlich auf positive Effekte. Dies gilt als<br />
nicht zufrieden stellend für die SUP-Zwecke <strong>und</strong><br />
dieser Ansatz kann optimiert werden.<br />
7.2.2<br />
Vorschläge für die Verbesserung<br />
des Monitoring-Systems<br />
Option A:<br />
Kleinere Anpassungen des vorgeschlagenen<br />
Monitoring-Systems<br />
Die systematische SUP identifizierte eine Reihe<br />
von relevanten umweltpolitischen Zielen für<br />
das Programmdokument, welches in vollem Umfang<br />
die relevanten umweltpolitischen Ziele auf<br />
EU-Ebene <strong>und</strong> in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />
Republik widerspiegelt.<br />
Wenn ein solches Set von relevanten umweltpolitischen<br />
Zielen ein zu komplexer Rahmen für<br />
die Beurteilung der tatsächlichen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt sein sollte, könnte das Umwelt-<br />
Monitoring-System auf zwei Prinzipien basieren:<br />
17<br />
Umweltdimensionen <strong>und</strong> Bewertungsskala zur Evaluierung von<br />
Umweltwirkungen der Strukturfondprogramme (2002); ÖROK.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
113
13. Anhang 3<br />
PROJEKT …..<br />
Auswirkungen des Vorhabens auf die<br />
relevanten Umwelt-Ziele des Programmdokuments<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Vereinfachtes Set an Umweltzielen des<br />
Programmdokuments<br />
Geringe Emissionen<br />
in Luft, Wasser <strong>und</strong> Boden<br />
Effiziente Nutzung<br />
von materiellen Ressourcen<br />
Effiziente Nutzung<br />
der Energie-Ressourcen<br />
Schutz der Biodiversität<br />
<strong>und</strong> Landschaft<br />
positiv<br />
• das Umweltmonitoring konzentriert sich auf<br />
die Gruppe der vier Umwelthauptziele (geringe<br />
Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser, die<br />
effiziente Nutzung von Energie-Ressourcen,<br />
Verringerung der Menge an entsorgtem<br />
Abfall, Artenvielfalt <strong>und</strong> Landschaftsschutz),<br />
• Daten über die tatsächlichen Auswirkungen<br />
der durchgeführten Projekte werden durch<br />
eine im Folgenden erläuterte systematische<br />
Analyse generiert.<br />
Option B:<br />
Optimale Anpassungen des vorgeschlagenen<br />
Monitoring-Systems<br />
Dieser Vorschlag stützt sich auf die Annahme,<br />
dass die Prüfung der tatsächlichen Umweltauswirkungen<br />
der Durchführung des Programms,<br />
eine Abschätzung der Auswirkungen<br />
der vorgeschlagenen Aktivitäten, anhand einer<br />
größeren Anzahl an relevanten umweltpolitischen<br />
Zielen, welche für dieses Programmdokument<br />
bei der Erstellung der SUP identifiziert<br />
wurden, treffen sollte.<br />
Wäre eine solche Einrichtung möglich, dann<br />
könnte ein optimales Umwelt-Monitoring-<br />
System auf zwei Prinzipien basieren:<br />
• das Umweltmonitoring konzentriert sich auf<br />
das – für das Programmdokument im Verlauf<br />
der SUP identifizierte – Set an relevanten<br />
umweltpolitischen Zielen<br />
nicht<br />
anwendbar<br />
negativ<br />
Kurze Erläuterung der Art<br />
<strong>und</strong> des Umfangs der Auswirkungen<br />
Tabelle 1: Monitoring beschränkt auf die vier Hauptumweltziele<br />
• Daten über die tatsächlichen Auswirkungen<br />
der durchgeführten Projekte werden wie im<br />
Umweltbericht beschrieben, durch eine<br />
systematische Analyse gesammelt.<br />
7.3<br />
Entscheidungen über<br />
das Monitoring-System<br />
Die Empfehlung der SUP, dass die Überwachung<br />
der erheblichen Umweltauswirkungen ein integrierter<br />
Bestandteil der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post<br />
Bewertung des Programms sein sollte, wurde berücksichtigt.<br />
Da die Programmpartner noch keine Entscheidung<br />
getroffen haben, in welcher Weise der Bewertungsprozess<br />
des OPs im Detail organisiert<br />
wird (fortlaufende Evaluierung <strong>und</strong>/oder Halbzeit-Evaluierung),<br />
ist es in diesem Stadium unmöglich,<br />
den Zeitplan für das SUP-Monitoring<br />
zu definieren. Es ist jedoch nahe liegend, dass<br />
im Zusammenhang mit der Bewertung des<br />
OPs auch das SUP-Monitoring durchgeführt<br />
wird. Um die Bewertung der Auswirkungen des<br />
OPs auf die Umwelt zu vereinfachen, ist vorgesehen,<br />
entsprechende Daten kontinuierlich<br />
auf Projekt-Ebene für diesen Zweck zu erfassen.<br />
Option A des Vorschlags der SUP scheint daher<br />
ein möglicher Weg zur Verbesserung des Systems,<br />
welches in der Zeit von 2000 bis 2006 ver-
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
wendet wurde. Dennoch könnten die Programmpartner<br />
im Zuge der weiteren Diskussionen<br />
über die auf Projekt-Ebene verwendeten<br />
Indikatoren, noch Anpassungsbedarf haben.<br />
Beispielsweise könnte es hilfreich sein zwischen<br />
einem Indikator für Projekte, welche ausdrücklich<br />
auf eine Verbesserung der ökologischen<br />
Situation ausgerichtet sind, <strong>und</strong> anderen<br />
Projekten, welche einen Beitrag zur Verbesserung<br />
leisten aber nicht ausdrücklich auf Umweltthemen<br />
ausgerichtet sind, zu unterscheiden.<br />
Jedenfalls müssen detaillierte Verfahren zur<br />
Identifizierung unvorhergesehener schädlicher<br />
Auswirkungen <strong>und</strong> Abhilfemaßnahmen durch die<br />
Programmpartner bis zum Beginn der Umsetzung<br />
des OPs erarbeitet werden.<br />
8<br />
INFORMATION<br />
DER ÖFFENTLICHKEIT<br />
Es ist dafür zu sorgen, dass nach der Phase der<br />
Entscheidungsfindung über die Verabschiedung<br />
des Programms, die Umweltbehörden<br />
<strong>und</strong> die Öffentlichkeit darüber informiert werden,<br />
dass das Programm angenommen wurde<br />
<strong>und</strong>, dass die SUP-Erklärung <strong>und</strong> eine Beschreibung<br />
der beschlossen Maßnahmen zur<br />
Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Entsprechend diesen Vorschriften sind diese Elemente<br />
auf den folgenden Websites zugänglich:<br />
• www.at-cz.net<br />
• www.oegut.at.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
115
13. Anhang 3<br />
ANHANG ZUM UMWELTBERICHT –<br />
STELLUNGNAHMEN IN ÖSTERREICH UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Frau<br />
Ilse Göll<br />
B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />
Division VI / 4<br />
Ballhausplatz 2<br />
1014 Wien<br />
Re: SUP - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Ö-CR 2007-2013<br />
Sehr geehrte Frau Göll,<br />
Wien, 13.12.2006<br />
BMLFUW-LE.1.4.2/0049-II/3/2006<br />
Nach einer gründlichen Analyse des vorgelegten Umweltberichts von allen betroffenen Dienststellen,<br />
übermitteln wir hiermit die zusammengefasste Stellungnahme unserer Abteilung wie<br />
folgt:<br />
Allgemeine Punkte:<br />
Wir begrüßen die übersichtliche, klar strukturierte Präsentation des Umweltberichts. Allerdings<br />
müssen wir, die folgenden inhaltlichen Mängel kritisieren:<br />
Gemäß Anhang IZ b) bis d) der SUP-Richtlinie müssen der aktuelle Stand, die Merkmale <strong>und</strong><br />
die einschlägigen Probleme der Umwelt dargestellt werden. Diese sind im Großen <strong>und</strong> Ganzen<br />
in Kapitel 4 enthalten, wobei sowohl die Beschreibung <strong>und</strong> in der Folge auch die Bewertung<br />
sich an den in Kapitel 3.3 angeführten Umweltschutzzielen, orientieren. Zwar muss man die<br />
Tatsache begrüßen, dass Umweltschutzziele festgelegt wurden, diese berücksichtigen nur<br />
bestimmte Teilaspekte. Der Umweltbericht enthält keine Angaben über die Auswahl der Umweltschutzziele.<br />
Die thematische Einschränkung ergibt somit eine begrenzte Beschreibung<br />
der Umweltbedingungen. Ebenso problematisch ist die Beurteilung der Auswirkungen der<br />
Aktivitäten auf diese umweltpolitischen Ziele. Diese Beurteilung enthält Aussagen über positive<br />
oder negative Auswirkungen auf die ausgewählten umweltpolitischen Ziele; dennoch<br />
enthält die Bewertung keine Angaben über die tatsächlichen Effekte auf die Schutzgüter als<br />
Ganzes.<br />
Die Relevanz-Matrix zeigt, ob die "Beziehungen" zwischen den Aktivitäten <strong>und</strong> den Leitfragen/-<br />
indikatoren bestehen. Diese Tabelle liefert keine Begründung dafür, warum zum Beispiel bestimmte<br />
Tätigkeiten keinen Ansprechpartner haben. Wobei wiederum die Begrenzung der<br />
Umweltprobleme auf abzudeckende umweltpolitische Ziele ein Problem darstellt - wie zum<br />
Beispiel, während die Aktivität 1.3 der Priorität 1 sicherlich einen Einfluss hat auf die Bevölkerung,<br />
die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden, hat die Aktivität eher etwas<br />
mehr Einfluss auf andere Aspekte als die genannten.
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft,<br />
A-1010 Wien, Stubenbastei 5<br />
Telefon (+43 1) 515 22-0, Telefax (+43 1) 515 22-7605,<br />
e-mail: office@lebensministerium.at, www.lebensministerium.at<br />
DVR 0000183, Bank: PSK 5060904, BLZ 60000,<br />
BIC OPSKATWW, IBAN AT 77 6000 0000 0506 0904, UID ATU 37979906<br />
-2 -<br />
Der Umweltbericht führt aus, dass präventive, reduktive <strong>und</strong> kompensatorische Maßnahmen<br />
(kurz: Maßnahmen) als Alternativen durchgeführt werden. Wir müssen dies mit Nachdruck<br />
ablehnen. Die SUP-Richtlinie sieht die Beurteilung des Entwurfs des Plans <strong>und</strong> vernünftiger<br />
Alternativen vor. Maßnahmen, welche beabsichtigen negative Auswirkungen zu verhindern<br />
oder zu kompensieren, sind keine Alternativen im Sinne der SUP-Richtlinie. Außerdem ist<br />
in der SUP-Richtlinie auch die Beurteilung von vernünftigen Alternativen gefordert. Dies wurde<br />
im vorliegenden Fall nicht durchgeführt.<br />
Im Hinblick auf die Bewertung muss zusätzlich zu den oben genannten Punkten gesagt werden,<br />
dass die positiven Einschätzungen nicht immer nachvollziehbar sind. Es hat den Anschein,<br />
dass nur die bestmöglichen Annahmen getroffen wurden, um die Einschätzungen zu erreichen.<br />
Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass die getroffenen Annahmen auch tatsächlich realistisch<br />
sind. So wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass keine physische Entwicklung von<br />
Betriebsflächen oder den Bau von technischer Infrastruktur im Rahmen der Aktivität 1.1. der<br />
Priorität 1 vorgenommen wird, obwohl das Programm ganz klar wirtschaftsnahe Infrastruktur<br />
(s. Programm, Wegbeschreibung 6.1.1 Unterstützung) als förderwürdige Maßnahmen anführt.<br />
Im Programm sind bauliche Maßnahmen nicht dezidiert ausgeschlossen. Es ist zwar<br />
richtig, dass auf der Gr<strong>und</strong>lage von so genannten "Auswahlkriterien" oder "Bedingungen für<br />
die Umsetzung" – welche ausdrücklich begrüßt werden – ein Versuch unternommen wird<br />
die Annahmen <strong>und</strong> deren Auswirkungen sicherzustellen, es gibt jedoch keine Garantie dafür,<br />
dass die Anwendung der Auswahlkriterien auch tatsächlich verpflichtend sein wird.<br />
Hier wäre es sinnvoll, im Rahmen einer Prüfung von Alternativen, die Auswirkungen unter<br />
weniger positiven Annahmen aufzuzeigen. Im Lichte der Erfahrungen, müssen die hier getroffenen<br />
Annahmen <strong>und</strong> Beurteilungen als unrealistisch eingestuft werden.<br />
Darüber hinaus muss festgehalten werden, dass es keine integrierte Gesamtbeurteilung des<br />
Programms gibt: Der Bericht enthält Bewertungen der unterschiedlichen Prioritäten.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Die Monitoring-Prozess sollte auf jeden Fall im Falle der durchgeführten Projekte angewendet<br />
werden, insbesondere jene Aspekte, die offenbar von besonderer ökologischer Relevanz sind<br />
(sowohl aufgr<strong>und</strong> der derzeitigen Umweltsituation, als auch der Auswirkungen der Durchführung<br />
des Plans, oder der Projekte). Der Umweltbericht dient als Gr<strong>und</strong>lage dafür. Die Überwachung,<br />
in welcher Form auch immer, sollte sich daher auf das eigentliche Problem beschränken.<br />
Ergänzend dazu, könnte das Monitoring auch eine Kontrolle beinhalten, um zu<br />
sehen, ob die Auswahlkriterien/Gr<strong>und</strong>sätze eingehalten werden, vor allem, wenn diese nicht<br />
117
13. Anhang 3<br />
zwingend erforderlich sind, da die Einhaltung der Kriterien <strong>und</strong> Prinzipien die Voraussetzung<br />
für die Einschätzung der Auswirkungen auf die Umwelt ist. Für den Fall, dass diese nicht eingehalten<br />
werden, oder nicht verwendet werden, sind andere Auswirkungen auf die Umwelt<br />
zu erwarten. Dies sollte, die im Rahmen des Monitorings dargestellt werden.<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
Aus der Sicht der Abfallwirtschaft, wird folgendes zum Umweltbericht angemerkt:<br />
Seite 27:<br />
Die Aussage, dass "… In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die getrennte Sammlung der<br />
Abfallströme keinen Rückgang von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen bewirken<br />
konnte…", ist falsch. Die Höhe des Restmülls <strong>und</strong> Sperrmülls wurde durch die getrennte<br />
Sammlung von organischem Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong> Verpackungsmaterialien aus Papier,<br />
Glas, Metall <strong>und</strong> Kunststoffen reduziert. Per Definition beinhalten Abfälle aus Haushalten <strong>und</strong><br />
ähnlichen Einrichtungen alle getrennt gesammelten Wertstoffe <strong>und</strong> diese<br />
-3 -<br />
haben in der Vergangenheit zugenommen, entsprechend zeigte die Abfallmenge aus Haushalten<br />
<strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen eine steigende Tendenz. Von 1989 bis 1995 wurde die<br />
Höhe des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls reduziert. Diese Aussage sollte geändert werden.<br />
Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />
Aktivitätsfeld 2.2 Umwelt- <strong>und</strong> Risikoprävention: Was die Tätigkeit der "Vorbereitung einer<br />
grenzüberschreitenden Abfallstrategie" betrifft, sollte darauf hingewiesen werden, dass die<br />
einschlägigen EU-Vorschriften in jedem Fall beachtet werden müssen.<br />
Seite 58:<br />
Nicht die Verringerung der Abfallmenge sollte das Hauptziel sein, sondern die Verringerung<br />
der Abfallmenge, die entsorgt werden muss. Solange Abfälle durch Recyclingprozesse ein Teil<br />
des Wirtschaftskreislaufes bleiben, kann dies als nachhaltige Entwicklung betrachtet werden.<br />
Daher sollte (sowohl im Hinblick auf Quantität <strong>und</strong> Qualität) nicht die Verringerung von<br />
Abfällen Hauptziel sein, sondern auch Recyclingmaßnahmen forciert werden, <strong>und</strong> somit der<br />
Vorrang bei der Reduktion von zu entsorgenden Abfällen liegen.<br />
Entsprechend, wurden daher die steigende Nutzung von Abfällen <strong>und</strong> die Schwerpunktsetzung<br />
im Bereich der Abfallverwertung bis 2012, als eines der relevanten umweltpolitischen<br />
Ziele der Tschechischen Republik auf Seite 14 genannt.<br />
Im Auftrag des B<strong>und</strong>esministers:<br />
Dipl.Ing. Gottfried Lamers
Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />
Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />
Kurze Erklärung des tschechischen Ministeriums für Umwelt, zum Ziel-3-Programm<br />
Österreich-Tschechische Republik 2007-2013 nach öffentlicher Anhörung<br />
Am 7.11.2006 erhielt das Umweltministerium den Entwurf von "Ziel-3-Programms<br />
Österreich-Tschechische Republik 2007-2013", einschließlich SUP Bericht, der am 13.11.2006<br />
im SUP-Informationssystem <strong>und</strong> auch auf Web-Seiten des Ministeriums veröffentlicht wurde.<br />
In der öffentlichen Konsultation gingen 8 Stellungnahmen ein.<br />
Entsprechend dieser Stellungnahmen erstellt das Ministerium für Umwelt diese abschließende<br />
Stellungnahme (mit diesen Bedingungen) wie folgt:<br />
1. Individuelle Projekte, die von diesem Programm unterstütz werden, müssen den territorialen<br />
Schutz <strong>und</strong> die Vereinbarkeit mit Europäischen Schutzbereichen <strong>und</strong> Natura-2000<br />
Vogelgebieten beachten <strong>und</strong> dürfen nicht zu Schäden oder Wertminderungen dieser Gebiete<br />
führen.<br />
2. Es ist notwendig, die gültigen Rechtsvorschriften im Bereich des Schutzes der Umwelt <strong>und</strong><br />
der Landschaft zu respektieren <strong>und</strong> beständig auf den Schutz der Landschaft zu achten.<br />
3. Es ist notwendig, die Schutzgebiete, deren Schutzbedingungen <strong>und</strong> Pflegepläne zu schützen.<br />
Bei der Auswahl der Projekte ist es notwendig, Habitate, geschützte Pflanzen <strong>und</strong> Tiere<br />
zu beachten. Und es ist auch notwendig, die zuständigen Behörden im Bereich des Schutzes<br />
der Natur <strong>und</strong> Landschaft in die Projektauswahlverfahren einzubeziehen.<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Ing. Jaroslava Honová<br />
Direktor<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung <strong>und</strong> IVU<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />
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EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013
Europäischer Fonds für<br />
Regionale Entwicklung<br />
(EFRE)<br />
EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />
ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013