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OPERATIONELLES PROGRAMM - Raumordnung und Regionalpolitik

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EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />

ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

<strong>OPERATIONELLES</strong> <strong>PROGRAMM</strong><br />

Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich – Tschechische Republik 2007–2013<br />

CCI Nr. 2007CB163PO002<br />

übersetzte Arbeitsversion –<br />

rechtlich bindend ist die englische Fassung des Dokuments<br />

Europäischer Fonds für<br />

Regionale Entwicklung<br />

(EFRE)


EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />

ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

<strong>OPERATIONELLES</strong> <strong>PROGRAMM</strong><br />

Ziel Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich – Tschechische Republik 2007–2013<br />

Europäischer Fonds für<br />

Regionale Entwicklung<br />

(EFRE)


EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Impressum:<br />

Medieninhaber <strong>und</strong> Herausgeber:<br />

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung <strong>Raumordnung</strong> <strong>und</strong> <strong>Regionalpolitik</strong>-Geschäftsstelle für EU-<strong>Regionalpolitik</strong>, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1<br />

Amt der OÖ Landesregierung, Abteilung <strong>Raumordnung</strong>, 4021 Linz, Bahnhofplatz 1<br />

Magistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 27, 1080 Wien, Schlesingerplatz 2<br />

Für den Inhalt verwantwortlich:<br />

Programmierungsgruppe: Verwaltungsbehörde in Zusammenarbeit mit den B<strong>und</strong>esländern Niederösterreich, Oberösterreich <strong>und</strong> Wien, dem B<strong>und</strong>eskanzleramt,<br />

den Tschechischen Kreisen Südböhmen, Vysocina <strong>und</strong> Südmahren sowie dem Tschechischen Ministerium für Regionalentwicklung<br />

Übersetzung aus der genehmigten englischen Version:<br />

DI Klaus Diendorfer, 4153 Peilstein<br />

Karten <strong>und</strong> Tabellen:<br />

laut genehmigter Fassung<br />

Coverbild:<br />

©<br />

Markus Berger<br />

Konzeption, Layout, Ausarbeitung <strong>und</strong> Produktion:<br />

©<br />

atelier4 Pichlmayer, www.a4grafik.com<br />

Hinweis:<br />

Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt (gr<strong>und</strong>sätzlich) die gewählte Form für beide Geschlechter.<br />

St. Pölten, März 2008<br />

Diese Version des Operationellen Programms in deutscher Sprache ist ein inoffizielles Arbeitsdokument. Das offizielle <strong>und</strong> verbindliche<br />

Programmdokument ist die von der Europäischen Kommission am 20.12.2007 genehmigte Fassung in englischer Sprache<br />

(Referenznummer: CCI 2007 CB 163 PO 002)<br />

http://www.at-cz.eu/<br />

DIESE BROSCHÜRE WURDE VOM EUROPÄISCHEN FONDS<br />

FÜR REGIONALE ENTWICKLUNG (EFRE) KOFINANZIERT.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Inhalt<br />

1 EINLEITUNG 8<br />

1.1 Territoriale Zusammenarbeit 8<br />

1.2 Programmgebiet 10<br />

1.3 Vorbereitung des Programms 10<br />

1.4 Erfahrungen 11<br />

1.5 Ex-Ante Bewertung <strong>und</strong> Strategische Umweltprüfung 11<br />

1.5.1 Ex-Ante Bewertung 11<br />

1.5.2 Strategische Umweltprüfung 13<br />

1.5.2.1 Zusammenfassung des SUP-Prozesses 13<br />

1.5.2.2 Umweltbericht - Inhalt <strong>und</strong> die wichtigsten Ergebnisse 14<br />

2 DAS ÖSTERREICHISCH-TSCHECHISCHE GRENZGEBIET 16<br />

REGIONALE ANALYSE<br />

2.1 Allgemeine Merkmale 16<br />

2.2 Sozio-ökonomische Entwicklung - 18<br />

wirtschaftliche Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Arbeitskräfte<br />

2.2.1 Niveau der wirtschaftlichen Entwicklung 18<br />

2.2.2 Wirtschaftsstruktur 19<br />

2.2.3 Arbeitsmarkt 23<br />

2.2.4 Regionales Innovationssystem - Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung 25<br />

2.3 Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung 31<br />

2.3.1 Mobilität <strong>und</strong> Verkehrssystem 31<br />

2.3.2 Natürliches <strong>und</strong> soziales Umfeld 33<br />

2.4 Grenzüberschreitende Kooperationsstrukturen - Regional Governance 36<br />

3 STÄRKEN UND SCHWÄCHEN (SWOT ANALYSE) 38<br />

4 ÜBEREINSTIMMUNG MIT ANDEREN TRENDS/TENDENZEN, 42<br />

STRATEGIEN UND <strong>PROGRAMM</strong>EN DER EU, ÖSTERREICHS<br />

UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

4.1 Neue globale Rahmenbedingungen, Herausforderungen 42<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten der Entwicklung<br />

4.2 Koordinierung mit anderen Politiken <strong>und</strong> Programmen<br />

der Europäischen Union, Österreichs <strong>und</strong> der Tschechischen Republik 42<br />

4.2.1 Übereinstimmung mit den Gemeinschaftspolitiken 42<br />

4.2.2 Übereinstimmung mit Nationalen Strategien 46


Inhalt<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

5 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG UND ENTWICKLUNGSZIELE 50<br />

5.1 Strategische Ausrichtung 50<br />

5.1.1 Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze 50<br />

5.1.2 Programmstrategie für die Entwicklung der grenzüberschreitenden Region 50<br />

5.2 Entwicklungsziele 54<br />

6 PRIORITÄTSACHSEN 56<br />

6.1 Priorität 1: Sozio-ökonomische Entwicklung, Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer 56<br />

6.1.1 Auf Unternehmen <strong>und</strong> Innovation ausgerichtetes Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen 57<br />

6.1.2 Tourismus, Kultur <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft 58<br />

6.1.3 Entwicklung der Humanressourcen, Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung 59<br />

6.1.4 Soziale Integration, Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Risiken 59<br />

6.2 Priorität 2: Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung 60<br />

6.2.1 Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit 61<br />

6.2.2 Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention 61<br />

6.2.3 Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong> Institutionelle Kooperationsstrukturen 63<br />

6.3 Priorität 3: Technische Hilfe 64<br />

6.4 Mögliche Antragssteller 64<br />

7 PUBLIZITÄT 65<br />

8 INDIKATORENSYSTEM 66<br />

8.1 Indikatoren auf OP-Ebene - Kontextindikatoren 66<br />

8.2 Indikatoren auf Prioritätsebene 66<br />

9 INDIKATIVER FINANZPLAN 68<br />

10 GEMEINSAME STRUKTUREN FÜR DIE ZUSAMMENARBEIT 72<br />

UND DIE FINANZIELLE ABWICKLUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />

DER GRENZÜBERSCHREITENDEN TERRITORIALEN ZUSAMMENARBEIT<br />

ÖSTERREICH - TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

10.1 Organisatorische Strukturen für die Durchführung des Programms 72<br />

(funktionale Organisation)<br />

10.1.1 Administrative Strukturen 72<br />

10.1.2 Gremien zur Unterstützung der Umsetzung <strong>und</strong> zur Auswahl der Vorhaben 77


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Inhalt<br />

10.2 Verfahrensrechtliche Vorschriften für die Programmabwicklung 78<br />

(Ablauforganisation)<br />

10.2.1 Koordination auf der Programmebene 78<br />

10.2.2 Federführender Begünstigter (Lead-Partner Prinzip) 79<br />

10.2.3 Verwaltung des Programms auf der Ebene von Vorhaben - Projektzyklus 80<br />

ANHÄNGE<br />

11 ANHANG 1 84<br />

ERGÄNZENDE INFORMATION ZUR REGIONALANALYSE<br />

12 ANHANG 2 94<br />

ZUSAMMENFASSUNG STRATEGISCHE UMWELTPRÜFUNG (SUP)<br />

13 ANHANG 3 96<br />

UMWELTBERICHT<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013


1. Einleitung<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

1.1<br />

TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist in<br />

der Europäischen Union ein anerkanntes Thema,<br />

welches darauf abzielt, einen Beitrag zum<br />

Abbau der nationalen Grenzen <strong>und</strong> ihrer Auswirkungen<br />

zu leisten, da diese sehr häufig<br />

Hindernisse für eine ausgewogene sozioökonomische<br />

Entwicklung der betroffenen Regionen<br />

darstellen.<br />

Nach dem Beitritt der neuen Mitgliedstaaten –<br />

zu denen auch die Tschechischen Republik gehört<br />

– nehmen im Planungszeitraum 2007-2013<br />

nunmehr 25 Mitgliedsstaaten an den Ziel-3 Programmen<br />

für die territoriale Zusammenarbeit<br />

teil. Eines dieser Programme wird in der Grenzregion<br />

zwischen Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik umgesetzt. Dieses soll, nachdem<br />

bereits praktische Erfahrungen aus zwei vorangegangenen<br />

Programmplanungszeiträumen<br />

vorhanden sind, neue Impulse für die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit in der Region<br />

bringen. Die abgeschlossene Erweiterung hat<br />

auch viele Auswirkungen auf diese Grenzregion,<br />

daher soll dieses grenzüberschreitende Kooperationsprogramm<br />

den internen Zusammenhalt<br />

der Grenzregion <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Union insgesamt, unterstützen <strong>und</strong> vertiefen.<br />

Österreich <strong>und</strong> die Tschechische Republik haben<br />

bereits eine lange Tradition in der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit. Positive<br />

Erfahrungen aus den letzten Programmplanungszeiträumen<br />

existieren bereits. Seit dem<br />

Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen<br />

Union im Jahr 2004 basiert die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit auf einem gemeinsamen<br />

Instrument, was die tatsächlich gemeinsame<br />

Umsetzung der Strategien <strong>und</strong> vorgesehen<br />

Aktivitäten ermöglicht. Dies trägt zur<br />

weiteren Verringerung der Barriere-Effekte<br />

<strong>und</strong> Beschränkungen bei <strong>und</strong> sollte Institutionen<br />

<strong>und</strong> Partner im Programmgebiet zusätzlich<br />

motivieren <strong>und</strong> aktivieren ihre grenzüberschreitenden<br />

Aktivitäten zu intensivieren, sowie<br />

einen transparenten Umsetzungsprozess zu<br />

gewährleisten.<br />

Das vorliegende gemeinsame Programm ist<br />

das Ergebnis eines intensiven <strong>und</strong> gemeinsamen<br />

Arbeitsprozesses, welcher zu einer höheren Qualität<br />

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit,<br />

Diskussion <strong>und</strong> Kommunikation führte. Dieses<br />

Programm bildet die Gr<strong>und</strong>lage für eine intensive<br />

Zusammenarbeit in dieser grenzüberschreitenden<br />

Region. Mit der Umsetzung dieses<br />

Programms besteht eine neue Chance für eine<br />

engere Zusammenarbeit <strong>und</strong> den Aufbau von<br />

wirklich nachhaltigen grenzüberschreitenden<br />

Strukturen zum Wohle der Menschen, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Regionen auf beiden Seiten der<br />

Grenze.<br />

Den rechtlichen Rahmen für die Ausarbeitung<br />

dieses Programms bildet die Verordnung<br />

1083/2006 des Rates mit den allgemeinen<br />

Bestimmungen über den Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung, den Europäischen Sozialfonds<br />

<strong>und</strong> den Kohäsionsfonds <strong>und</strong> die Verordnung<br />

(EG) Nr. 1080/2006 des Europäischen<br />

Parlaments <strong>und</strong> des Rates über den Europäischen<br />

Fonds für Regionale Entwicklung.<br />

Das Programm „Territoriale Grenzüberschreitende<br />

Kooperation Österreich – Tschechische Republik<br />

2007-2013“ enthält Prioritäten, die<br />

durch den Europäischen Fonds für Regionale<br />

Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden.<br />

Das Programm zielt auf die aktiven <strong>und</strong> offensiven<br />

Fortsetzung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ab,<br />

welche bereits eine Tradition von mehr als zehn<br />

Jahren hat. Auf diese Weise sollen für die Regionen<br />

auf beiden Seiten der Grenze wirksame<br />

Impulse für eine dynamische <strong>und</strong> nachhaltige<br />

grenzüberschreitende Entwicklung gesetzt werden.<br />

Dies sollte allen Partnern in der grenzüberschreitenden<br />

Region die Möglichkeit geben<br />

Synergien zu nutzen, um so als Modell für einen<br />

hohen sozio-ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Austrian-Czech border region<br />

Lebensstandard im Herzen von Europa wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

Dieses Programm soll zur Stärkung der Grenzregionen<br />

beitragen, um deren Entwicklungsstandard<br />

anzugleichen <strong>und</strong> diese in der Lage zu<br />

versetzen, die Herausforderungen <strong>und</strong> Anpassungen,<br />

die durch die Erweiterung der Europäischen<br />

Union entstehen, zu bewältigen. Die<br />

österreichisch-tschechische Grenzregion sollte<br />

auch ein kompetenter Partner für die benachbarten<br />

Regionen in den jeweiligen Bezirken sein.<br />

Die Zusammenarbeit basiert auf <strong>und</strong> wird begleitet<br />

durch ein so genanntes „Memorandum<br />

of Understanding“ (Verwaltungsübereinkommen),<br />

welches durch die Programmierungsgruppe<br />

diskutiert <strong>und</strong> entwickelt wird.<br />

9


1. Einleitung<br />

1.2<br />

<strong>PROGRAMM</strong>GEBIET<br />

1.3<br />

VORBEREITUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

In Übereinstimmung mit dem Planungszeitraum<br />

2000-2006, umfasst die österreichisch-tschechische<br />

Grenze Region die folgenden NUTS-III-<br />

Regionen: Auf der tschechischen Seite Jihočeský<br />

kraj, Jihomoravský kraj Vysočina; <strong>und</strong> auf<br />

österreichischer Seite die NUTS III-Regionen<br />

Waldviertel, Weinviertel, Wiener Umland Nordteil,<br />

Mühlviertel, Wien <strong>und</strong> nach Art. 21 (1) der<br />

EFRE-Verordnung die NUTS III-Regionen Mostviertel-Eisenwurzen<br />

<strong>und</strong> St.Pölten in Niederösterreich,<br />

sowie die NUTS III-Regionen Linz-<br />

Wels, Innviertel <strong>und</strong> Steyr-Kirchdorf in Oberösterreich.<br />

Das förderfähige Programmgebiet<br />

wurde ähnlich wie unter INTERREG IIIA festgelegt.<br />

In der Tschechischen Republik, Niederösterreich<br />

<strong>und</strong> Wien wird die gleiche Definition<br />

des förderfähigen Gebiets verwendet, wie sie<br />

im Rahmen von INTERREG IIIA bestand. Nur die<br />

NUTS-III-Region Steyr-Kirchdorf in Oberösterreich<br />

wurde in Übereinstimmung mit Art. 21 ergänzt,<br />

da sich dort wichtige strategische Projektpartner,<br />

wie die Fachhochschule (College)<br />

<strong>und</strong> das Forschungszentrum Profactor in Steyr<br />

als potenzielle Kooperationspartner für die<br />

Universität České Budějovice, befinden. Ein<br />

zweiter Aspekt ist die Entwicklung von wichtigen<br />

Projekten des Fremdenverkehrs, wie z.B. die<br />

Zusammenarbeit der Nationalparks Šumava<br />

(Jihočeský kraj), Kalkalpen (OÖ) <strong>und</strong> Thayatal<br />

(NÖ). Die Erweiterung des förderfähigen Gebiets<br />

trägt auch dazu bei, die untschiedlichen Charakteristika<br />

des tschechisch <strong>und</strong> österreichischen<br />

Gebiets dieses Programms, im Hinblick<br />

auf die Fläche <strong>und</strong> die Bevölkerungsanzahl anzugleichen.<br />

Die Definition <strong>und</strong> Erweiterung eines<br />

Gebiets dieser Größe vereinfacht es, den<br />

Schwerpunkt des Operationellen Programms auf<br />

die Ziele der europäischen Kohäsionspolitik <strong>und</strong><br />

die Umsetzung der Lissabon- <strong>und</strong> Göteborg-<br />

Strategien zu legen. Daher trägt die Erweiterung<br />

aus Sicht der Programmpartner zu einem erheblichen<br />

Mehrwert für die Effizienz des Operationellen<br />

Programms <strong>und</strong> der wirtschaftlichen<br />

Zukunft des Programmgebiets bei.<br />

Mit 16. Juni 2005 wurde durch Beschluss des<br />

Gemeinsamen Begleitausschuss des INTER-<br />

REG-IIIA Programms eine bilaterale Programmierungsgruppe<br />

eingerichtet <strong>und</strong> mit der Ausarbeitung<br />

dieses Operationellen Programms<br />

„Territoriale Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

Österreich-Tschechische Republik<br />

2007-2013“ im Rahmen des Ziels Europäische<br />

Territoriale Zusammenarbeit beauftragt. Die Mitglieder<br />

dieser Gruppe bilden, für die Programmierung<br />

zuständige Institutionen auf nationaler<br />

<strong>und</strong> regionaler Ebene aus den beiden am Programm<br />

beteiligten Mitgliedstaaten. Informationen<br />

für die angeführten Themen wurden von<br />

allen beteiligten Partnern gesammelt <strong>und</strong> in das<br />

Programm integriert. Die Sozialpartner <strong>und</strong><br />

die zuständigen Behörden für Umwelt- <strong>und</strong><br />

Gleichbehandlungsfragen waren im Prozess<br />

der Programmerstellung eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Am 17. Oktober 2005 startete die Programmierung<br />

mit einer multinationalen grenzüberschreitenden<br />

Auftaktveranstaltung zur Programmierung<br />

(Ö-CR, SK-Ö, Ö-HU, Ö-SI) in Wien,<br />

im Anschluss fanden elf bilaterale Treffen der<br />

Programmierungsgruppe an verschiedenen Orten<br />

in der gemeinsamen Grenzregion statt.<br />

Ab März 2006 unterstützten drei externe Experten-Teams<br />

die Programmierungsgruppe bei<br />

der Ausarbeitung:<br />

• der einzelnen Kapitel des Operationellen<br />

Programms (OP)<br />

• der Ex-Ante Bewertung <strong>und</strong><br />

• der Strategischen Umweltprüfung (SUP)<br />

Um eine breite regionale <strong>und</strong> sektorale Akzeptanz,<br />

sowie die Beteiligung der Sozialpartner<br />

<strong>und</strong> der NROs sicher zu stellen, wurde der<br />

bilaterale Programmierungsprozess von verschiedenen<br />

internen Rückkopplungen auf regionaler<br />

<strong>und</strong> nationaler Ebene auf beiden Seiten<br />

der Grenze begleitet. Die Ergebnisse der<br />

SUP- <strong>und</strong> Ex-Ante Bewertung wurden kontinuierlich<br />

bei der Erstellung des Programmdokuments<br />

eingearbeitet.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

1.4<br />

ERFAHRUNGEN<br />

In der aktualisierten Halbzeitbewertung wurden<br />

Empfehlungen für die verbesserte Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Umsetzung vorgeschlagen. Diese Vorschläge<br />

betreffen den Geist der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit, die ordnungsgemäße<br />

Umsetzung der Maßnahmen, die effiziente<br />

Programmverwaltung <strong>und</strong> die Projektentwicklung.<br />

Es ist das Ziel dieses OPs <strong>und</strong> der<br />

beteiligten Partner diese Empfehlungen zu<br />

respektieren, soweit sie in diesem grenzüberschreitenden<br />

Kooperationsprogramm noch gültig<br />

sind. Im Detail sind z.B. folgende Hinweise<br />

für die Verbesserung zu erwähnen:<br />

• Institutionen in den Grenzregionen zur Aufnahme<br />

<strong>und</strong> Intensivierung grenzübergreifender<br />

Aktivitäten motivieren/aktivieren<br />

• Barrieren <strong>und</strong> Einschränkungen reduzieren<br />

• transparente Umsetzungsprozesse sicherstellen<br />

• den laufenden grenzüberschreitenden Informationsfluss/-austausch<br />

verbessern<br />

• Projektantragsteller in der Projektentwicklung<br />

unterstützen, die Einführung eines Projektcoaches<br />

• Reduzierung <strong>und</strong> Begrenzung der zeitlichen<br />

Fristen für die administrativen Verfahren<br />

• Organisation von gemeinsamen <strong>und</strong> effizienten<br />

Verfahren zur Projektbewertung<br />

• Pflege regelmäßiger Kontakte mit den Partnern<br />

• Organisieren gemeinsamer Schulungen für<br />

Projektträger<br />

• Vorbereitung gemeinsamer Mustervorlagen für<br />

die Verwaltung der Projekte (Anträge, Verträge,<br />

Begleitung, Berichtswesen etc.)<br />

• Einführung grenzüberschreitender Kleinprojektefonds<br />

(KPF) auf regionaler Ebene: während<br />

der letzten paar Jahrzehnte entstanden,<br />

durch die unterbrochenen wirtschaftlichen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> sozialen Beziehungen, „geistige<br />

Grenzen“ in den Köpfen der Einwohner<br />

der Grenzregion. Eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die Intensivierung der Kommunikation bildeten<br />

die regelmäßigen Kontakte in Form von<br />

kleinen – häufig regionalen <strong>und</strong>/oder fachspezifischen<br />

– Projekten. Die Erfahrungen<br />

aus der Umsetzung der grenzüberschreitenden<br />

Programme (CBC) Small Projekt F<strong>und</strong><br />

/ INTERREG IIIA Disposition Fonds haben gezeigt,<br />

dass integrierte (non-Profit orientierte)<br />

„kleine Projekte“ sehr hilfreich für die verschiedenen<br />

Zielgruppen waren. Der KPF ist ein<br />

flexibles Werkzeug für die Umsetzung von<br />

Kleinstvorhaben im Rahmen des Programms<br />

• Projekte lokaler Natur mit grenzüberschreitenden<br />

Auswirkungen. Die Fortführung<br />

solcher Aktivitäten in der Form des KPF,<br />

welcher auch kleinere Projekte ermöglicht,<br />

wird in der Regel in allen grenzüberschreitenden<br />

Regionen unterstützt, <strong>und</strong> wird auch<br />

für die künftige Programmierung durch die<br />

Halbzeitbewertung des CIP (Programms zur<br />

Gemeinschaftsinitiative) INTERREG IIIA Österreich-Tschechische<br />

Republik empfohlen.<br />

1.5<br />

EX-ANTE BEWERTUNG UND<br />

STRATEGISCHE UMWELTPRÜFUNG<br />

1.5.1<br />

Ex-Ante Bewertung<br />

Die Ex-Ante Bewertung 1 wurde zeitgleich <strong>und</strong><br />

in Abstimmung mit dem OP erstellt. Das Evaluierungsteam<br />

wurde kontinuierlich über die aktualisierten<br />

Ergebnisse der einzelnen Teile des<br />

OPs informiert. Die Beteiligten haben in Sitzungen<br />

<strong>und</strong> via E-Mail regelmäßig kommuniziert.<br />

Der Auftraggeber stellte eine aktualisierte Version<br />

des Dokuments dem Team der Ex-Ante (ET)<br />

Bewertung für die Prüfung zur Verfügung.<br />

Während der Arbeit an der Evaluierung, stellten<br />

die Ex-Ante Evaluatoren kontinuierliche Auswertungen<br />

des Arbeitsstandes, sowohl für das<br />

OP-Team als auch den Auftraggeber in schriftlicher<br />

<strong>und</strong> mündlicher Form zur Verfügung.<br />

1<br />

Aktualisierung der Halbzeitbewertung für die Gemeinschaftsinitiative<br />

INTERREG-IIIA Programm Österreich-Tschechische<br />

Republik, Wien / Prag, Oktober 2005<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

11


1. Einleitung<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Das ET berücksichtigte zudem die Beziehung des<br />

OP zu den weiterführenden Dokumenten der<br />

beiden Staaten, vor allem den Nationalen Strategischen<br />

Rahmenprogrammen (NSR), da das<br />

Thema der regionalen Zusammenarbeit einen<br />

verpflichtenden Bestandteil dieser Dokumente<br />

bildet.<br />

Das ET stellt fest, dass der Prozess der Ausarbeitung<br />

des OPs <strong>und</strong> die Einarbeitung der Ex-<br />

Ante Ergebnisse durch die Programmierungsgruppe,<br />

mit Vertretern der tschechischen Gebietskörperschaften<br />

(kraj), der österreichischen<br />

Länder, der Euroregionen <strong>und</strong> des ET als Beobachter,<br />

realisiert wurde. Das Prinzip der gleichen<br />

Vertretung von Männern <strong>und</strong> Frauen wurde respektiert<br />

werden.<br />

1. Soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Analyse <strong>und</strong> SWOT-Analyse<br />

Diese beiden Kapitel wurden während der Arbeit<br />

am OP wesentlich geändert, <strong>und</strong> erfüllen<br />

nun die wichtigsten vom ET berührten Fragen.<br />

Das ET wies auf folgende Fragen hin: 1) die Notwendigkeit<br />

das Gebiet als eine Gesamtregion<br />

zu betrachten; 2) die Konzentration auf jene Bereiche<br />

die subventioniert werden dürfen; 3) die<br />

Beschreibung der sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Bedürfnisse sollte prägnant <strong>und</strong> sachlich<br />

sein. In Übereinstimmung mit der empfohlenen<br />

Methode hat das ET wiederholt empfohlen, den<br />

analytischen Teil <strong>und</strong> die SWOT-Analyse auf 15-<br />

20 Seiten zu reduzieren, unter Berücksichtigung<br />

der erheblichen internen Unterschiede des<br />

Programmgebietes.<br />

Das ET empfahl, die Chancen <strong>und</strong> Gefahren in<br />

der SWOT-Analyse in den einzelnen Themen der<br />

gewählten Strategie – die sich zu einem großen<br />

Teil auf die Chancen bezieht – weiter zu entwickeln.<br />

Das ET wies darauf hin, die Verbindungen<br />

zwischen den Aussagen der SWOT-Analyse<br />

besser zu belegen.<br />

Das ET empfahl auch, die Analyse mit den Erfahrungen<br />

der aktuellen oder früheren (vor dem<br />

Beitritt) Programmlaufzeit zu vervollständigen,<br />

<strong>und</strong> die Erfahrungen auch in der Strategie <strong>und</strong><br />

der OP-Umsetzung zu berücksichtigen.<br />

Das ET stellte folgende Fragen: Ist die Analyse<br />

realistisch in Bezug auf die gr<strong>und</strong>legenden Eigenschaften<br />

des Programmgebiets Reagieren<br />

die Analyse <strong>und</strong> die SWOT-Analyse auf die Bedürfnisse<br />

des OPs Berücksichtigen die Aussagen<br />

der SWOT-Analyse, die Bedeutung des<br />

Problems im Zusammenhang mit der territorialen<br />

Entwicklung Handelt es sich bei dem betrachteten<br />

Gebiet um eine Region mit gemeinsamen<br />

Probleme, hervorgerufen durch die anhaltende<br />

Existenz von Barrieren <strong>und</strong> ist diese Region auch<br />

in der Lage bisher vernachlässigte Potenziale <strong>und</strong><br />

Chancen zu nutzen die aus der europäischen Integration,<br />

der Entwicklung der wissensbasierten<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> der Informationsgesellschaft<br />

resultieren All diese Fragen wurden auf zufriedenstellende<br />

Weise beantwortet.<br />

2. Strategischer Teil<br />

Die wichtigsten Empfehlungen betrafen dieses<br />

Kapitel. Von Beginn an gab es unterschiedliche<br />

Vorstellungen über die Anzahl der Prioritäten<br />

<strong>und</strong> deren Inhalt. Das ET dachte, drei sachliche<br />

Prioritäten wären angebracht: zum einen die<br />

Konzentration auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

<strong>und</strong> das Innovationspotenzial, zum Zweiten<br />

die Entwicklung der Qualität der physischen<br />

Umwelt (Erreichbarkeit <strong>und</strong> der Naturraum), sowie<br />

des menschlichen Potenzials, der Entwicklung<br />

<strong>und</strong> der Zusammenarbeit der Gemeinden<br />

<strong>und</strong> als Drittes die Technische Hilfe. Während<br />

des Erarbeitungsprozesses konnten die Partner<br />

eine Einigung erzielen <strong>und</strong> beschlossen, die Zahl<br />

der Prioritäten auf zwei inhaltliche Prioritäten<br />

zu reduzieren. Das ET bestätigte diese Einigung<br />

unter der Annahme, dass daraus eine gute Beschreibung<br />

der Beziehung <strong>und</strong> gegenseitigen<br />

Verbindungen (gelegentliche <strong>und</strong> langfristige)<br />

zwischen den einer Priorität zugeordneten<br />

Förderbereichen <strong>und</strong> zwischen den Prioritäten<br />

folgt.<br />

Das ET empfahl, die Beziehung des OP <strong>und</strong> der<br />

entsprechenden europäischen, nationalen oder


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

regionalen Dokumente verstärkt werden sollte.<br />

Dies beinhaltet vor allem die Verbindung zwischen<br />

den strategischen Leitlinien der Gemeinschaft<br />

(CSG), den NSR in den beiden Ländern,<br />

sowie die Beziehungen zwischen OP <strong>und</strong><br />

dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Die<br />

Verbindung zu anderen Interventionen der Kohäsionspolitik<br />

<strong>und</strong> daraus resultierenden Durchführungsdokumenten<br />

(z.B. regionale Operationelle<br />

Programme (ROPs) <strong>und</strong> anderen CBC-<br />

OPs) muss auch gestärkt werden.<br />

Das ET stellte folgende Fragen: Existiert ein direkter<br />

Zusammenhang zwischen den Ergebnissen<br />

der Analyse, der SWOT-Analyse <strong>und</strong><br />

den Erfahrungen während der laufenden Programmperiode<br />

auf der einen Seite <strong>und</strong> den Zielen<br />

<strong>und</strong> Prioritäten auf der anderen Seite Reagiert<br />

der Entwurf der Strategie auf neue Ansatzpunkte<br />

<strong>und</strong> Ziele der wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

sozialen Kohäsionspolitik für den Zeitraum<br />

2007-2013 Hilft der Entwurf der Strategie die<br />

Integration des Programmgebietes voranzutreiben,<br />

die Integration eines Gebietes, dass<br />

durch die Staatsgrenze geteilt ist aber mit gemeinsamen<br />

Problemen konfrontiert ist, wo gemeinsame<br />

Lösungen gefordert sind Ist die Strategie,<br />

auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Grenzregionen ausgerichtet<br />

All diese Fragen wurden beantwortet <strong>und</strong> die<br />

Strategie entsprechend schrittweise neu ausgerichtet.<br />

3. OP Umsetzung<br />

Das ET empfiehlt eine begrenzte Anzahl von Indikatoren<br />

im OP anzuführen – vorausgesetzt,<br />

dass der Indikator in der Lage ist die Ergebnisse<br />

der OP Umsetzung abzubilden. Das Nationale<br />

Register der Indikatoren, welches in Zusammenarbeit<br />

mit dem Tschechischen Statistischen<br />

Amt vorbereitet wurde, könnte zu diesem<br />

Zweck verwendet werden.<br />

Was die OP Durchführung <strong>und</strong> die Genehmigungsverfahren<br />

zur Umsetzung des OPs betrifft,<br />

ist es wichtig die anzuwendenden Prozesse zu<br />

beschreiben <strong>und</strong> die Aufgaben <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

der Beteiligten – insbesondere der regionalen<br />

Stellen – festzulegen.<br />

Das ET stellte die folgenden Fragen: Wie erfolgt<br />

die Auswahl <strong>und</strong> Genehmigung von Projekten<br />

Wie wird die Unterstützung aus dem Dispositionsfonds<br />

bereitgestellt Welche Unterstützung<br />

ist für die Vorbereitung von Projekten vorgesehen<br />

(Verbesserung der Mittelverwendung)<br />

Welche Struktur ist für das Antragsformular vorgesehen<br />

<strong>und</strong> in welcher Sprache wird es vorliegen<br />

Das ET ist der Meinung, dass die endgültige Version<br />

des vorliegenden Dokuments zur Programmplanung<br />

für das Ziel Europäische Territoriale<br />

Zusammenarbeit – Grenzüberschreitende<br />

Kooperation zwischen der Tschechischen<br />

Republik <strong>und</strong> Österreich eine vitale Strategie für<br />

die Entwicklung der Grenzregion darstellen<br />

wird.<br />

1.5.2<br />

Strategische Umweltprüfung 2<br />

1.5.2.1<br />

Zusammenfassung des SUP-Prozesses<br />

Das Hauptziel der SUP, welche für das Ziel Programm<br />

„Europäische territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich – Tschechische Republik“ durchgeführt<br />

wurde, war die Integration von Umweltbelangen<br />

in das Programm zu einem frühen<br />

Zeitpunkt, um ein hohes Maß an Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung zu<br />

fördern. Zusätzlich gab der Prozess den interessierten<br />

Parteien die Möglichkeit, ihre Meinung<br />

zum Ausdruck zu bringen <strong>und</strong> Informationen zu<br />

erhalten über Entscheidungen, welche möglicherweise<br />

erhebliche Umweltauswirkungen<br />

haben.<br />

2<br />

Die gesamte zusammenfassende Erklärung, ist wie von der EK<br />

verlangt, in der Anlage beigefügt.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

13


1. Einleitung<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die<br />

wichtigsten Phasen des SUP-Prozesses in Analogie<br />

zum gesamten Prozess <strong>und</strong> den Programmierungsschritten.<br />

1.5.2.2<br />

Umweltbericht –<br />

Inhalt <strong>und</strong> die wichtigsten Ergebnisse<br />

Die SUP bewertete die voraussichtlichen positiven<br />

<strong>und</strong>/oder negativen Auswirkungen, welche<br />

aus der Umsetzung der Aktivitätsfelder des<br />

Programms im Hinblick auf die relevanten Umweltthemen<br />

3 <strong>und</strong> grenzüberschreitenden umweltpolitischen<br />

Ziele zu erwarten sind. Für jedes<br />

Umweltproblem wurden Leitfragen/Indikatoren<br />

ausgewählt, entlang derer die Analyse<br />

im weiteren SUP-Prozess erfolgte. Zunächst wird<br />

im Umweltbericht beschreiben, welche voraussichtlichen<br />

Entwicklungen hierzu, für den<br />

Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird,<br />

zu erwarten sind. Dieses „Null-Option“ stellt die<br />

„Baseline“ für die Gesamtbeurteilung innerhalb<br />

der SUP dar. Anschließend wurde die Relevanz<br />

der genannten Umweltthemen im Hinblick auf<br />

die Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder des Programms<br />

beurteilt. Wo keine Relevanz angenommen<br />

wurde, erfolgte auch keine eingehendere<br />

Beurteilung. Schließlich bildet die SUP<br />

ab, inwiefern es mit der Umsetzung der spezifischen<br />

Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder, zu positiven<br />

oder negativen Umweltauswirkungen in<br />

den relevanten Umweltthemen kommen könnte.<br />

3<br />

Bevölkerung: Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden,<br />

Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> natürliche Lebensräume,<br />

Boden <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser,<br />

Luft, Klimaschutz; Landschaft <strong>und</strong> das kulturelle Erbe <strong>und</strong> das archäologische<br />

<strong>und</strong> architektonische Erbe; funktionale Nutzungen<br />

(Freizeit-Nutzung, Wohnung usw.), Schutz vor Naturgefahren, umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Verkehrsmittel/nachhaltige Mobilität; die Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> die erneuerbaren Energien; Ressourceneffizienz<br />

<strong>und</strong> Erhaltung / nachhaltiges Ressourcenmanagement.<br />

Als zentrales Ergebnis der SUP kann festgestellt<br />

werden, dass aus der Umsetzung des Programms<br />

keine erheblichen negativen Auswirkungen<br />

zu erwarten sind. Mögliche negative Auswirkungen<br />

werden auf der einen Seite durch die<br />

vorhandenen rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

sowie den politischen Strategien auf nationaler<br />

oder regionaler Ebene für die Erhaltung<br />

der Natur <strong>und</strong> Umwelt, eingeschränkt. Auf der<br />

anderen Seite werden die Auswirkungen durch<br />

die im Programm angenommenen SUP Vorschläge<br />

<strong>und</strong> Bedingungen zur Umsetzung <strong>und</strong><br />

die Durchführung des Programms selbst, minimiert.<br />

In den meisten Fällen hat das Programm durch<br />

die Einführung der neuen Technologien, der<br />

Kommunikations-Netzwerke <strong>und</strong> der Förderung<br />

einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft,<br />

eine positive oder neutrale Auswirkung auf die<br />

Umwelt. Es könnten erhebliche Synergien zwischen<br />

Umwelt-Technologie-Transfer, der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> dem wachsenden<br />

Tourismus entstehen. Technologie-Transfer-<br />

Netze könnten die Einführung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der Energieeffizienz in Unternehmen oder bei<br />

Entscheidungen öffentlicher Investitionen unterstützen<br />

<strong>und</strong> so zu positiven Auswirkungen auf<br />

die Luftqualität, den Klimawandel <strong>und</strong> die<br />

nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung beitragen.<br />

Negative Auswirkungen sind vor allem<br />

in jenen Aktivitätsfeldern zu erwarten, welche<br />

eine räumliche Dimension aufweisen <strong>und</strong> zu einem<br />

Verbrauch oder einer Ausbeutung des Raumes<br />

führen (z.B. Tourismus, Verkehr usw.). Allerdings<br />

wurden die meisten der zu erwartenden<br />

negativen Auswirkungen durch den iterativen<br />

Prozess zwischen der Programmierungsgruppe<br />

<strong>und</strong> dem SUP-Team eliminiert.<br />

Aktivitäten zur Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />

Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> des<br />

Tourismus werden die Anforderungen an das<br />

regionale Straßennetz, einschließlich der wichtigsten<br />

Autobahnen <strong>und</strong> Ortsumfahrungen, erhöhen.<br />

Somit kann es zu möglichen negativen,<br />

kumulativen Auswirkungen kommen. Langfristig<br />

wird der motorisierte Individualverkehr <strong>und</strong><br />

Transport mit den negativen Auswirkungen<br />

auf die Luftqualität, den Lärm <strong>und</strong> den Klimawandel<br />

zunehmen.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />

erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />

Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />

eingereicht werden. Es ist also<br />

von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />

für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />

schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />

eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />

vorgeschlagen. Die indikativen Kriterien für die<br />

Projektauswahl konzentrieren sich auf die Einführung<br />

neuer Technologien <strong>und</strong> den „Stand der<br />

Technik“ vor allem zur Verringerung umweltschädlicher<br />

Aktivitäten, die Förderung des Umweltbewusstseins<br />

<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus,<br />

die Einführung der ISO 14.000/EMAS, die<br />

Verringerung der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung<br />

der Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

den Ausbau von Kapazitäten<br />

für das Umweltmanagement <strong>und</strong> die<br />

Förderung der partizipativen <strong>und</strong> kooperativen<br />

Entscheidungs-/Umsetzungsprozesse. Der Umweltbericht<br />

schließt mit Empfehlungen zur Begleitung<br />

<strong>und</strong> Überwachung von erheblichen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt während der Durchführung<br />

des Programms, welche zu entscheiden<br />

sind.<br />

Die Bewertung über die Aktivitätsfelder führte<br />

zu Vorschlägen für alternative Formulierungen,<br />

Vorschlägen für neue Aktivitäten <strong>und</strong> die<br />

allgemeinen Gr<strong>und</strong>sätzen für die Projektauswahl.<br />

Diese Maßnahmen, zur Verhinderung, Verringerung<br />

<strong>und</strong> zum Ausgleich <strong>und</strong> die Vorschläge<br />

für Verbesserungen werden als vernünftige<br />

Alternativen betrachtet, wie gemäß der SUP-<br />

Richtlinie vorgesehen.<br />

Die vorgeschlagenen Neuformulierungen <strong>und</strong><br />

Änderungen wurden mit dem Programmierungs<br />

Team diskutiert <strong>und</strong> in einem iterativen<br />

Prozess teilweise bereits in die verschiedenen<br />

Entwürfe des Programms integriert.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

15


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die folgende regionale Analyse konzentriert<br />

sich auf die grenzüberschreitende Region<br />

im Sinne von Kapitel 1.2. Die Analyse<br />

dient als Möglichkeit, ein gemeinsames Bild<br />

der Programmregion zu finden, zum einen im<br />

Hinblick auf dessen Struktur, Entwicklungsprozess,<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Risiken <strong>und</strong> auf der<br />

anderen Seite als Gr<strong>und</strong>lage für die Formulierung<br />

der Strategie <strong>und</strong> der Ziele der künftigen<br />

Entwicklung. Soweit verfügbar wurden vollständige<br />

<strong>und</strong> harmonisierte Eurostat-Daten<br />

verwendet, ansonsten dienten nationale Daten<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für die Analyse verwendet. Aufgr<strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen nationalen Erhebungsmethoden<br />

war für einige Indikatoren<br />

eine gemeinsame Sicht auf die gesamte Region<br />

nicht möglich.<br />

2.1<br />

ALLGEMEINE MERKMALE<br />

Landschafts- <strong>und</strong> Siedlungsstruktur<br />

Die österreichisch – tschechische Grenzregion<br />

umfasst eine Fläche von 49.738 km 2 <strong>und</strong> beinhaltet<br />

eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen<br />

Landschaften. Der westliche Teil der Grenzregion<br />

(Jihočeský kraj, Mühlviertel, Teile des<br />

Waldviertels) zeichnet sich durch die niedrige<br />

Bergkette einer der ältesten geologischen Formationen<br />

in Europa Český les, Böhmerwald, Českomoravská<br />

vrchovina <strong>und</strong> Novohradské hory<br />

aus. Das Tal der Donau bildet die südliche<br />

Grenze dieses Teils. In östlicher Richtung (Waldviertel,<br />

Weinviertel, Kraj Vysočina, Jihomoravský<br />

kraj) verändert sich die Landschaft von<br />

den Hügeln des Granit <strong>und</strong> Gneis Hochlands zu<br />

Tälern <strong>und</strong> Niederungen.<br />

Die Karpaten-Region bildet die Grenze im Südosten.<br />

Moravský kras eines der bedeutendsten<br />

Karstgebiete im zentralen Europa <strong>und</strong> das<br />

nördliche Wiener Becken (bestehend aus den<br />

Bereichen des Marchfelds <strong>und</strong> des Weinviertels),<br />

eine Depression zwischen den Alpen sind spezielle<br />

Landschaft Formationen. Für die Grenzregion<br />

beinhalten auch die Flüsse sehr wichtige<br />

Landschaftsfunktionen. Die wichtigsten<br />

Fluss-Systeme sind die Donau, die Thaya/Dyje<br />

<strong>und</strong> die March/Morava.<br />

R<strong>und</strong> 6 Millionen Menschen lebten im Mai<br />

2004 in der gesamten Grenzregion. Der ländliche<br />

Charakter der Grenzregion manifestiert sich<br />

in den Siedlungsstrukturen <strong>und</strong> in der Bedeutung<br />

der Landwirtschaft für die regionale oder<br />

lokale Wirtschaft. Die Grenzregion ist geprägt<br />

von Dörfern <strong>und</strong> kleinen <strong>und</strong> mittleren Städten.<br />

Mehr als 60% der Siedlungen sind Dörfer mit einer<br />

Bevölkerungsanzahl von unter 2,000 Einwohnern.<br />

Diese zahlreichen mittleren <strong>und</strong> kleinen<br />

Städte in der Region fungieren als regionale<br />

Zentren <strong>und</strong> sind, aufgr<strong>und</strong> ihrer traditionellen<br />

wirtschaftlichen Strukturen <strong>und</strong> der neuen Impulse<br />

aus dem Dienstleistungssektor, die treibenden<br />

Kräfte hinter der regionalen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Die regionale Struktur<br />

<strong>und</strong> Entwicklung unterscheidet sich wesentlich<br />

in den ländlichen Teilen der Grenzregion:<br />

Die Regionen nahe der städtischen Zentren<br />

sind meist dynamisch in ihrer demographischen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Entwicklung,<br />

während die peripheren, weit entfernten <strong>und</strong><br />

schlecht an die wirtschaftlichen Zentren angeb<strong>und</strong>enen<br />

Teile, Bevölkerung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

verlieren.<br />

Die größten Städte sind Wien (1,6 Mio.), Linz<br />

(184,000), St. Pölten (50,000), Brno (380,000),<br />

České Budějovice (100.000) <strong>und</strong> Jíhlava<br />

(50,000). Diese Städte sind die administrativen,<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Zentren der Region.<br />

In Bezug auf die Größe (demographisch,<br />

wirtschaftlich), institutionelle Position (Hauptstadt<br />

von Österreich, der Status eines B<strong>und</strong>eslandes),<br />

städtische Probleme <strong>und</strong> die Herausforderungen,<br />

nimmt Wien eine besondere Stellung<br />

in der Region ein 4 .<br />

4<br />

Bezugnehmend auf diese spezifische Situation ist der größte Teil<br />

der Daten für die gesamte Grenzregion <strong>und</strong> für die Grenzregion<br />

ohne Wien dargestellt. Wie die Indikatoren zeigen, verfälscht die<br />

Integration von Wien als der dominierende Ballungsraum die tatsächliche<br />

Situation in dieser Grenzregion.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Regionale Einheit Fläche Einwohner 2005 (Ö)/2004 (CR) Bevölkerungsdichte<br />

Nuts III Region in km 2 Gesamt Frauen (Ew./km 2 )<br />

Grenzregion – Ö 24.216 3.811.106 1.965.026 157,4<br />

Grenzregion – CR 24.048 2.266.066 1.158.371 94,2<br />

Grenzregion – gesamt 48.264 6.077.172 3.123.397 125,9<br />

Grenzregion ohne Wien 47.849 4.450.732 2.271.540 93,0<br />

Österreich (gesamt) 83.871 8.206.524 4.220.228 97,8<br />

Tschechische Republik (gesamt) 78.868 10.220.577 5.239.664 129,6<br />

Tabelle 1: Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />

Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />

Die bestehenden Siedlungsstrukturen <strong>und</strong> die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in der Region beeinflusst<br />

die Stadt-Land Beziehungen.<br />

In allen Ballungszentren ist die Suburbanisierung<br />

ein sichtbarer Trend, begleitet von zunehmendem<br />

Verkehr, Flächenverbrauch <strong>und</strong> Aufwand<br />

für den (Wieder-)aufbau oder die Verbesserung<br />

der technischen <strong>und</strong> sozialen Infrastruktur.<br />

Auf der anderen Seite unterliegen die (dicht besiedelten)<br />

Städte gr<strong>und</strong>legenden sozio-ökonomischen<br />

Veränderungen. Die städtischen Gebieten<br />

sind am Stärksten durch die ökologischen,<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Dimensionen betroffen<br />

<strong>und</strong> die Herausforderungen denen Städte<br />

gegenüber stehen, haben erhebliche Konsequenzen<br />

für die Struktur der Bevölkerung (z.B.<br />

Migrationsströme usw.), die Lebensqualität der<br />

Stadtbevölkerung (z.B. Verkehr, Wohnungswesen,<br />

soziale Dienste usw. ), die menschliche Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit<br />

der Städte.<br />

Demographie<br />

Bis auf einige Ausnahmen ist die Bevölkerung<br />

seit Jahrzehnten in der österreichischen <strong>und</strong> der<br />

tschechischen Grenzregion deutlich zurückgegangen.<br />

Dieser Rückgang betraf vor allem die<br />

Bevölkerung in den ländlichen Teilen der Region<br />

in der unmittelbaren Nähe zur Grenze. Erst<br />

seit den frühen 1990er Jahren ist eine Umkehr<br />

dieses Trends in vielen Gemeinden spürbar.<br />

Die wichtigsten demografischen Trends in der<br />

Grenzregion sind:<br />

• Alternde Bevölkerung<br />

• Erhöhung der Bevölkerung<br />

durch Zuwanderung<br />

• Sinkende Geburtenraten<br />

• Suburbanisierungsprozesse<br />

Die demographische Entwicklung in der tschechischen<br />

Grenzregion ist von verschiedenen Faktoren<br />

beeinflusst <strong>und</strong> ähnlich wie die der gesamten<br />

Bevölkerung in der Tschechischen Republik.<br />

Langfristig gesehen weisen die tschechischen<br />

Grenzregionen gr<strong>und</strong>sätzlich eine<br />

rückläufige Entwicklung der Bevölkerungszahl<br />

auf. Doch in den letzten Jahren ist aufgr<strong>und</strong> der<br />

Zuwanderung die Zahl der Bevölkerung in einigen<br />

Teilen (z.B. Jihočeský kraj) gestiegen.<br />

Die demografische Entwicklung in Österreich<br />

verläuft ebenso inhomogen. Während die zentralen<br />

Regionen sich sehr dynamisch entwickeln,<br />

ist der Anstieg in den Randgebieten nur schwach<br />

oder sogar negativ. Einem langfristigen Trend folgend<br />

zählen jene Regionen zu den dynamischsten,<br />

welche in der Nähe der städtischen<br />

Zentren gelegen sind oder ein sehr positives<br />

Wanderungssaldo aufweisen. Problematische<br />

Trends können in den ländlichen Teilen der Region<br />

in unmittelbarer Nähe der Grenze beobachtet<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> der Zuwanderung erhöhte<br />

sich die Zahl der Bürger in Wien.<br />

Die Suburbanisierungstendenzen verstärkten<br />

sich r<strong>und</strong> um städtische Ballungsräume wie<br />

Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz. Auf der anderen Seite ist<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

17


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

ein Großteil der Innenstädte mit abnehmender<br />

Bevölkerung oder einer wenig dynamischen Entwicklung<br />

konfrontiert, die umliegenden Gebiete<br />

weisen dagegen sehr hohe Wachstumsraten auf.<br />

Vor allem Regionen, in denen die Anbindung an<br />

die öffentlichen Verkehrsmittel verbessert wurde<br />

oder ein intensiver funktionaler Arbeitsmarkt<br />

vorhanden ist, waren vom außergewöhnlichen<br />

Anstieg der Bevölkerung betroffen.<br />

Was die Altersstruktur betrifft, so erscheint die<br />

Situation etwas günstiger auf der tschechischen<br />

Seite der Grenze. Der Anteil der unter 15-Jährigen<br />

beträgt 14,7% bis 20,3% in den österreichischen<br />

Regionen <strong>und</strong> 14,8% bis 16,0% in<br />

den tschechischen Grenzregionen. Der Anteil der<br />

über 65-ig Jährigen ist in den tschechischen Teilen<br />

der Grenzregion niedriger. Die höchsten Anteile<br />

werden für die nördlichen Randgebiete von<br />

Niederösterreich <strong>und</strong> Wien errechnet.<br />

2.2<br />

SOZIO-ÖKONOMISCHE ENTWICKLUNG –<br />

WIRTSCHAFTLICHE LEISTUNGS-<br />

FÄHIGKEIT UND ARBEITSKRÄFTE<br />

2.2.1<br />

Niveau der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung<br />

Die wirtschaftliche Struktur <strong>und</strong> Trends in der<br />

österreichisch-tschechischen Grenzregion sind<br />

gekennzeichnet durch<br />

• markante regionale Disparitäten im Wohlstandsniveau<br />

<strong>und</strong><br />

• dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />

Die Unterschiede sind offensichtlich, auf der einen<br />

Seite bestehen die Unterschiede zwischen<br />

den städtischen <strong>und</strong> den ländlichen Gebieten<br />

<strong>und</strong> auf der anderen Seite die Wohlstandsunterschiede<br />

zwischen den österreichischen <strong>und</strong><br />

den tschechischen Grenzregionen.<br />

Die dynamische wirtschaftliche Entwicklung<br />

ergibt sich aus<br />

• der Restrukturierung von Industrieunternehmen<br />

<strong>und</strong> ausländischen Investitionen vor<br />

allem in den tschechischen Grenzregionen<br />

• der Entwicklung einer neuen Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die KMU <strong>und</strong><br />

• dem wachsenden Dienstleistungssektor mit<br />

neuen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

Regionale Disparitäten<br />

Das Brutto-Regional Produkt je Einwohner in der<br />

österreichischen Grenzregion liegt bei r<strong>und</strong><br />

132% des EU-25-Durchschnitts, in der tschechischen<br />

Grenzregion beläuft es sich auf ca.<br />

62%.<br />

Während die tschechischen Grenzregionen,<br />

den nationalen Durchschnitt nicht erreichen, ist<br />

in Österreich zwischen den städtischen Ballungsgebieten<br />

<strong>und</strong> den ländlichen peripheren<br />

Regionen zu unterscheiden. Die stärkste tschechische<br />

Grenzregion ist Jihomoravský kraj mit<br />

der Stadt Brno mit einem Pro-Kopf-BIP im Jahr<br />

2003 von r<strong>und</strong> 94% des nationalen Durchschnitts.<br />

In Bezug auf das wirtschaftliche Potenzial<br />

ist der Jihomoravský kraj eine der 3 dynamischsten<br />

Regionen in der Tschechischen Republik.<br />

Einige der österreichischen Grenze Regionen gehören<br />

im nationalen Vergleich zu den schwächsten<br />

Regionen, sie erreichen nicht mehr als 70%<br />

des österreichischen Durchschnitts. Nur Wien<br />

– eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in<br />

Europa, seine umliegenden Bezirke <strong>und</strong> die<br />

Stadtregion Linz-Wels liegen deutlich über<br />

diesem Niveau.<br />

Ein Blick auf die Entwicklung des Pro-Kopf-BIP<br />

zeigt, dass die tschechischen Regionen, ausgehend<br />

von einem sehr niedrigen Niveau, die dynamischsten<br />

in der Grenzregion sind. In den Jahren<br />

2001 – 2003 betrug die Veränderungsrate<br />

10,9% in der tschechischen Grenzregion, angeführt<br />

durch den Jihomoravský kraj <strong>und</strong> 3,0%<br />

für die österreichischen Regionen mit einer besseren<br />

Entwicklung in den zentral gelegenen <strong>und</strong><br />

städtischen Regionen als in den ländlichen<br />

Gebieten.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

BIP (PPS) je Einwohner 2001-2003<br />

(Veränderung in% )<br />

2.2.2<br />

Wirtschaftsstruktur<br />

Die wirtschaftliche Struktur der österreichischtschechischen<br />

Grenzregion ist gekennzeichnet<br />

durch:<br />

• Eine stärkere Ausrichtung auf die Landwirtschaft<br />

als im jeweiligen nationalen Durchschnitt<br />

(in den ländlichen Gebieten).<br />

• Hohe Anteile des sek<strong>und</strong>ären Sektors:<br />

traditionelle Sektoren <strong>und</strong> eine dynamische<br />

industrielle Entwicklung in der Technologie<br />

<strong>und</strong> Innovationsorientierten Branchen in<br />

BIP (PPS) je Einwohner 2003<br />

(Index EU25=100)<br />

einigen Regionen (insbesondere im tschechischen<br />

Teil der Grenzregion, ausgelöst<br />

durch ausländische Direktinvestitionen)<br />

• Einige (Sektorale) Kooperationsaktivitäten<br />

zur Unterstützung von neuen Produkten <strong>und</strong><br />

neuen Verfahren <strong>und</strong> um neue Märkte zu eröffnen<br />

(z.B. sektorale Cluster, gemeinsame<br />

Marketing-Aktivitäten etc.)<br />

• Der tertiäre Sektor expandiert, ist aber - mit<br />

Ausnahme der städtischen Regionen – immer<br />

noch deutlich unterentwickelt auf beiden<br />

Seiten.<br />

Regionale Einheit Wertschöpfung Anteil an der Bruttowertschöpfung in%<br />

Bruttowertschöpfung<br />

Produktion von<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Landwirtschafleistungen<br />

Dienst-<br />

2003 gesamt<br />

physischen Gütern<br />

Nuts III Region In Mio. EUR Gesamt Bauwesen Gesamt Tourismus<br />

Grenzregion – Ö 102.939 1,7 26,4 – 71,9 –<br />

Grenzregion – CR 14.874 5,2 39,9 – 55,0 –<br />

Grenzregion – gesamt 117.813 2,1 28,1 – 69,8 –<br />

Grenzregion ohne Wien 61.237 3,9 38,6 – 57,5 –<br />

Österreich (gesamt) 204.285 1,9 30,1 7,7 68,0 4,5<br />

Tschechische Republik (gesamt) 73.764 3,0 37,3 7,0 59,6 2,0<br />

Tabelle 2: Wirtschaftsstruktur<br />

Quelle: Eurostat<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

19


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die Brutto-Wertschöpfung des primären Sektors<br />

in der gesamten Grenzregion liegt bei 2%, mit<br />

deutlichen Unterschieden zwischen dem tschechischen<br />

(5,2%) <strong>und</strong> österreichischen Teil<br />

(1,7%). Dennoch spielt die Landwirtschaft eine<br />

wichtige Rolle, auf beiden Seiten der Grenze. Die<br />

höchsten Anteile an der Bruttowertschöpfung<br />

in diesem Sektor werden für Jihočeský kraj, Kraj<br />

Vysočina <strong>und</strong> Weinviertel, Waldviertel <strong>und</strong><br />

Mühlviertel verzeichnet.<br />

Die regionale Wirtschaftsstruktur der Grenzregion<br />

ist gemessen am Anteil der Brutto-Wertschöpfung<br />

zu einem großen Teil durch den sek<strong>und</strong>ären<br />

Sektor geprägt. Für die Grenzregion<br />

als Ganzes liegt der Anteil der Bruttowertschöpfung<br />

bei r<strong>und</strong> 28%, während die Dominanz<br />

des Produktions-Sektors im tschechischen Teil<br />

sehr viel höher ist als im österreichischen Teil.<br />

Die Struktur des Produktions-Sektor zeigt vor allem<br />

in den ländlichen Gebieten eine hohe<br />

Konzentration im Bereich der traditionellen<br />

Leichtproduktion wie der Nahrungsmittelindustrie<br />

<strong>und</strong> die Textil- <strong>und</strong> Bekleidungsindustrie,<br />

sowie der Leder-, Glas-, Stein- <strong>und</strong> Holzverarbeitung.<br />

Hier bleibt die industrielle Produktion<br />

auf nur wenige Standorte beschränkt, die in der<br />

Regel relativ weit von den jeweiligen nationalen<br />

wirtschaftlichen Zentren gelegen sind. Die<br />

stärker auf Technologie <strong>und</strong> Innovation ausgerichteten<br />

Branchen, zum Beispiel in der Herstellung<br />

von Maschinen, die Biotechnologie, die<br />

Fahrzeugindustrie, die Elektronikbranche, Umwelttechnologien,<br />

Steuerungs- <strong>und</strong> Automatisierungssysteme,<br />

Informationstechnologien <strong>und</strong><br />

Mikroelektronik in High-Tech-Produkten, Elektromechanik<br />

<strong>und</strong> -technik liegen in den städtischen<br />

Gebieten <strong>und</strong>/oder in einigen der traditionellen<br />

industriellen Zentren.<br />

Der industrielle Sektor in der gesamten Region<br />

hat bemerkenswerte strukturelle Veränderungen<br />

in den letzten Jahren durchlaufen. Im Zuge<br />

der aktiven Standortpolitik <strong>und</strong> einer umfassenden<br />

Innovations- <strong>und</strong> Technologie-Kampagne,<br />

wurden nicht nur die bestehenden Strukturen<br />

modernisiert <strong>und</strong> gestärkt, aber auch neue<br />

Aktivitätsbereiche entwickelt <strong>und</strong> finanziert.<br />

Die Struktur der Unternehmen des sek<strong>und</strong>ären<br />

Sektors in der Grenzregion ist sehr unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> hängt in der Regel von der industriellen<br />

Tradition der Region <strong>und</strong>/oder der<br />

vorrangigen sektroalen Ausrichtung ab. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ist die Größe der Unternehmen in den<br />

tschechischen Regionen größer als auf der<br />

österreichischen Seite. Unternehmen mit mehr<br />

als 500 Mitarbeitern dominieren in Branchen wie<br />

der Eisen- <strong>und</strong> Stahlindustrie, Chemie / Öl / Gas,<br />

teilweise im Fahrzeug- <strong>und</strong> Automobil-Sektor,<br />

der Textil- <strong>und</strong> Leder- <strong>und</strong> Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie.<br />

Kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen mit unterdurchschnittlicher<br />

Produktivität (mit wenigen<br />

Ausnahmen) <strong>und</strong> einem eher niedrigen Niveau<br />

der Technik dominieren. Branchen wie die<br />

Holzverarbeitung, die Metallverarbeitung, die<br />

Elektronik oder teilweise hoch spezialisierte Unternehmen<br />

oder solche, die als Subunternehmer<br />

arbeiten werden von KMUs dominiert.<br />

In einigen Teilen der Regionen spielt der Energiesektor<br />

eine wichtige Rolle für die regionale<br />

Wirtschaft. Doch die Struktur der Energieerzeugung<br />

unterscheidet sich auf beiden Seiten<br />

der Grenze. Österreich ist reich an Wasser-Ressourcen,<br />

daher wird Strom in einem hohen Maße<br />

aus Wasserkraft erzeugt. In der Tschechischen<br />

Republik ist auch die Kernkraft wichtig. In der<br />

letzten Zeit sind auf beiden Seiten die Aktivitäten<br />

im Bereich der erneuerbaren (ökologischen)<br />

Energie deutlich gestiegen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

natürlichen Ressourcen (z.B. Holz, Brennstoff-<br />

Holz <strong>und</strong> Holzabfällen, Getreide, Stroh, Stroh von<br />

Ölpflanzen, Wind usw.) ist die Region prädestiniert<br />

für die Produktion von erneuerbaren<br />

Energien. Es gibt auch sehr gute Bedingungen<br />

für die Nutzung der Sonnenenergie. Auf beiden<br />

Seiten gibt es Bestrebungen zur Verstärkung der<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungstätigkeiten im Hinblick<br />

auf die Erhöhung des Anteils der Produzenten<br />

erneuerbarer Energie, in den nächsten<br />

Jahren – um die Standards der EU zu erreichen.<br />

Biomasse-Energie wird derzeit nur wenig genutzt,<br />

obwohl es das größte Potenzial in der Re-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

gion hat. Die umfassendere Nutzung von Biomasse<br />

in der Energieerzeugung bietet auch für<br />

die Landwirtschaft wichtige Perspektiven im<br />

Hinblick auf die regionale Entwicklung <strong>und</strong> die<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen; <strong>und</strong> wenn F&E ist<br />

ausreichend unterstützt werden, kann dies<br />

auch Impulse für die Entwicklung neuer <strong>und</strong> innovativer<br />

Technologien auslösen.<br />

In Bezug auf die Bruttowertschöpfung ist der<br />

Dienstleistungssektor nicht nur in einigen Teilen<br />

der Grenzregion sehr wichtig, sondern<br />

auch der sich am dynamischsten entwickelnde<br />

Sektor. Insgesamt beträgt der Anteil des tertiären<br />

Sektors ca. 70% der gesamten Brutto-Wertschöpfung,<br />

wobei deutliche Unterschiede zwischen<br />

dem tschechischen Teil (55%) <strong>und</strong> österreichischen<br />

Teil (72%) der Grenzregion bestehen,<br />

obwohl in den letzten Jahren ein intensiver<br />

Aufholprozess in der Tschechischen Republik<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat.<br />

Der Dienstleistungssektor konzentriert sich<br />

sehr stark in den städtischen Gebieten <strong>und</strong> ist<br />

in den ländlichen Teil der Region eher unterrepräsentiert.<br />

Vor allem im tschechischen Teil gibt<br />

es immer noch erhebliche Mängel auf der Ebene<br />

der kleinen Städte <strong>und</strong> Dörfer. In der gesamten<br />

Region entwickelte sich dieser Sektor<br />

in der Vergangenheit am Besten, die Zahl der<br />

Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft <strong>und</strong> im öffentlichen<br />

Sektor stieg in allen Teilen der Region.<br />

In den tschechischen Regionen wurden durch<br />

die Ansiedlung von Unternehmen durch die Initiative<br />

von privaten Investoren <strong>und</strong> Gründern<br />

(Catering, Friseure, Gewerbebetriebe <strong>und</strong> ähnliche<br />

Aktivitäten) neue Arbeitsplätze geschaffen<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung gefördert.<br />

In Österreich kann im Bereich der sozialen<br />

Dienstleistungen, des Tourismus, des Handels<br />

<strong>und</strong> der unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />

eine dynamische Entwicklung beobachtet<br />

werden.<br />

Mit Ausnahme von einigen sozialen <strong>und</strong> öffentlichen<br />

Diensten (z.B. Ges<strong>und</strong>heitswesen, Verwaltung<br />

usw.) wird der tertiäre Sektor von KMU<br />

dominiert. In den meisten Fällen übersteigt die<br />

durchschnittliche Größe eines Unternehmens<br />

nicht mehr als 20 Mitarbeiter. Speziell für diese<br />

Unternehmen ist der Zugang zu neuen<br />

Technologien <strong>und</strong> zu den Ergebnissen von Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung nicht sehr einfach. Aber<br />

auch die Kooperationsaktivitäten <strong>und</strong> -intensitäten<br />

sind auf einem sehr niedrigen Niveau.<br />

Um die genannten Aktivitäten zu intensivieren,<br />

könnte die Schaffung von entsprechenden<br />

(grenzüberschreitenden) Unterstützungsstrukturen<br />

eine nützliche Plattform bieten.<br />

Insbesondere der Tourismus beinhaltet ein erhebliches<br />

Potenzial für die Entwicklung auf beiden<br />

Seiten der Grenze <strong>und</strong> wird zu einem neuen<br />

wirtschaftlichen Kernbereich für einige<br />

ländliche Regionen mit dem größten Zuwachs<br />

an regionalwirtschaftlichen Aktivitäten. Die<br />

touristische Infrastruktur <strong>und</strong> die angebotenen<br />

Dienstleistungen sind in den verschiedenen Teilen<br />

der Region in einem sehr unterschiedlichen<br />

Ausmaß entwickelt.<br />

Folgende herausragende strukturelle Unterschiede<br />

sind festzustellen:<br />

• Hohe regionale <strong>und</strong>/oder regionale Konzentration<br />

des Tourismus (Städte, Kurorte, der<br />

Sommersaison)<br />

• Unterschiede in der Quantität <strong>und</strong> Qualität des<br />

touristischen Angebots (städtisch-ländliche<br />

Gebiete, Regionen mit hoher Tourismus<br />

Intensität – weniger entwickelte Regionen)<br />

• Fehlendes grenzüberschreitendes Destinationsmarketing<br />

<strong>und</strong> -management<br />

Es gibt zwei sichtbare Trends in der Entwicklung<br />

der Tourismussektors in der Region, die sich im<br />

Laufe der Jahre abzeichneten. Der allgemeine<br />

Trend orientiert sich am Tourismus in den<br />

„städtischen“ Gebieten mit einem hohen Anteil<br />

an ausländischen Touristen. Auf der anderen Seite<br />

gibt es Destinationen mit einem starken Fokus<br />

auf Erholungs-, Ausflugs-, Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />

<strong>und</strong> Kultur, dieser spielt im Bereich<br />

des heimischen Tourismus in den ländlichen Regionen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

21


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Im Berichtszeitraum 2004/2005 wurden r<strong>und</strong><br />

23 Mio. Übernachtungen in der gesamten Region<br />

registriert, über 70% für den österreichischen<br />

Teil – angeführt durch Wien – <strong>und</strong> 30%<br />

für die tschechische Grenzregion. Auf österreichischer<br />

Seite entspricht der Anteil der<br />

Übernachtungen etwa 15% des nationalen<br />

Anteils, auf tschechischer Seite etwa 17%. Generell<br />

dominiert der Sommertourismus, wobei<br />

in einigen (Berg-)Regionen in Österreich die Wintersaison<br />

viel bedeutender ist als im tschechischen<br />

Teil der Grenzregion. Eine hohe Konzentration<br />

der Übernachtungen kann in den<br />

Städten beobachtet werden, welche sich auf<br />

Kultur- <strong>und</strong> Konferenztourismus mit einem<br />

hohen Anteil an ausländischen Gästen konzentriert.<br />

Die ländlichen Regionen sind auf Erholungs-,<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Wellnesstourismus,<br />

Tagesausflüge, Kultur <strong>und</strong> Natur, sowie<br />

Sport spezialisiert. In diesen Bereichen ist die<br />

saisonale Abhängigkeit ist sehr hoch.<br />

Die Qualität der Unterkünfte <strong>und</strong> des touristischen<br />

Angebots ist in den Städten sehr viel höher.<br />

In den ländlichen Regionen entspricht die<br />

Anzahl <strong>und</strong> die Qualität der Unterkunft <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen nicht den internationalen<br />

Standards.<br />

Auf beiden Seiten der Grenze sind lokale, regionale<br />

<strong>und</strong> nationale Institutionen für die Bewertung<br />

<strong>und</strong> Vermarktung des touristischen Angebots<br />

verantwortlich. Marketingstrategien<br />

konzentrieren sich auf zwei unterschiedliche Bereiche.<br />

Eine Strategie stützt sich auf die spezialisierten<br />

Angebotsthemen (z.B. Kulturerbe,<br />

Wellness, Kultur, Konferenzwesen, Freizeit, Natur<br />

usw.) <strong>und</strong> die lokalen Sehenswürdigkeiten<br />

<strong>und</strong> die sog. „Unique Selling Position - USP“ (Nationalpark,<br />

UNESCO Kultur- <strong>und</strong>/oder Naturerbe<br />

usw.). Die andere Strategie ist auf eine überregionale<br />

Ebene ausgerichtet um überregionale<br />

Angebotspakete zu entwickeln <strong>und</strong> so den<br />

Marktradius zu erweitern <strong>und</strong> mehr/neue (nationale<br />

<strong>und</strong> internationale) Gäste zu erreichen.<br />

Für die Grenzregion liegen die identifizierten<br />

Potenziale des Tourismus in den Bereichen<br />

• Entwicklung von innovativen touristischen<br />

Aktivitätsfeldern <strong>und</strong> die strategische Zusammenarbeit<br />

im Tourismus<br />

• Weiterführung der erfolgreichen Aktivitäten<br />

• Optimierung der touristischen Infrastruktur<br />

• Bereitstellung von innovativen <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen<br />

Produkten im Einklang mit<br />

dem Markt<br />

• Produkte <strong>und</strong> Programme auf neue K<strong>und</strong>en<br />

abstimmen<br />

Bedeutung der KMUs<br />

Es gibt in einigen Teilen der Region viele große<br />

internationale Unternehmen, dennoch spielen<br />

die (nationalen <strong>und</strong> regionalen) KMUs nach<br />

wie vor eine zentrale Rolle in allen Branchen, sowohl<br />

in Bezug auf die Beschäftigung als auch in<br />

Bezug auf die Stabilität <strong>und</strong> die weitere Entwicklung<br />

der regionalen Wirtschaft. Die strukturellen<br />

Veränderungen waren in den letzten<br />

Jahren von einer wachsenden Zahl von kleinen<br />

<strong>und</strong> mittleren Unternehmen begleitet. In der<br />

tschechischen Grenzregion bilden diese Un-<br />

Regionale Einheit<br />

Anzahl der Nächtigungen<br />

Nuts III Region<br />

Berichtszeitraum 2004/05 (Ö)/2004 (CR)<br />

Grenzregion – Ö 15.856.598<br />

Grenzregion – CR 7.100.798<br />

Grenzregion – gesamt 22.957.396<br />

Grenzregion ohne Wien 14.281.955<br />

Österreich (gesamt) 118.773.422<br />

Tschechische Republik (gesamt) 40.781.000<br />

Tabelle 3: Übernachtungen (keine harmonisierten Daten verfügbar)<br />

Quelle: Nationale Statistiken


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

ternehmen, sowie Gründungen welche hauptsächlich<br />

durch ausländische Investoren erfolgten,<br />

nicht nur die Gr<strong>und</strong>lage für wirtschaftliches<br />

Wachstum in vielen Regionen, sondern tragen<br />

auch zu Veränderungen in den Arbeitsbedingungen<br />

<strong>und</strong> Einkommen <strong>und</strong> damit zum Trend<br />

der Segmentierung der Regionalen Arbeitsmärkte<br />

bei.<br />

Basierend auf einer breiten produktionsorientierten<br />

Dienstleistungsindustrie, haben die Behörden<br />

auf beiden Seiten der Grenze versucht,<br />

die Errichtung <strong>und</strong> den Ausbau der gewerblichen<br />

<strong>und</strong> industriellen Zentren, sowie Innovations<strong>und</strong><br />

Technologiezentren an einer Reihe von<br />

Standorten zu fördern. Diese Initiativen zielen<br />

auf die Steigerung der Attraktivität der Region<br />

als Handels- <strong>und</strong> Industriestandort ab. Außerdem<br />

unterstützen sie die Erweiterung der bestehenden<br />

Unternehmen, sowie die Gründung<br />

von neuen Unternehmen in den jeweiligen<br />

Bereichen.<br />

2.2.3<br />

Arbeitsmarkt<br />

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der<br />

Grenzregion ist durch die strukturellen Veränderungen<br />

der regionalen Wirtschaft <strong>und</strong> die<br />

quantitative <strong>und</strong> qualitative Versorgung der Arbeitskräfte<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplätze gekennzeichnet<br />

<strong>und</strong> kann wie folgt charakterisiert werden:<br />

• Hohe Konzentration von Arbeitsplätzen in den<br />

städtischen Gebieten <strong>und</strong> fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in den ländlichen<br />

Regionen<br />

• Intensive intraregionale <strong>und</strong> zunehmende<br />

grenzüberschreitende Pendlerverflechtungen<br />

• Ausgeprägte Unterschiede in der Lohnhöhe<br />

• Zunehmende Arbeitslosigkeit, hoher Anteil der<br />

arbeitslosen Personen mit problematischen<br />

Hintergr<strong>und</strong> (z.B. Langzeitarbeitslose, geringe<br />

Qualifikation etc.)<br />

Im Einklang mit der wirtschaftlichen Struktur<br />

<strong>und</strong> Entwicklung, ist der Arbeitsmarkte, durch<br />

laufende Veränderungen gekennzeichnet. Diese<br />

Veränderungen führten zu einem deutlichen<br />

Rückgang der Beschäftigung im sek<strong>und</strong>ären Sektor<br />

<strong>und</strong> in der Landwirtschaft, während die Beschäftigung<br />

im tertiären Sektor erheblich angestiegen<br />

ist. In der gesamten Grenzregion arbeiten<br />

ca. 3,0 Mio. Beschäftigte.<br />

Im Zeitraum 1999-2003 ist die Zahl der (unselbständig)<br />

erwerbstätigen Personen in etwa<br />

gleich geblieben, wobei leicht positiven Veränderungen<br />

in Österreich <strong>und</strong> die leicht negative<br />

Raten im tschechischen Teil des Programmgebiets<br />

ausgeglichen haben.<br />

In Bezug auf die Beschäftigung ist der Dienstleistungssektor<br />

der dynamischste Sektor <strong>und</strong> in<br />

den meisten Teilen der Region beeinflusst die<br />

Zunahme der Arbeitsplätze im tertiären Sektor<br />

die Anzahl der Beschäftigten (quantitativ) <strong>und</strong><br />

die Struktur der Beschäftigten (Qualität) in einem<br />

sehr hohen Ausmaß. Wichtige zu erwähnende<br />

Faktoren sind z.B. die steigende Zahl der<br />

erwerbstätigen Frauen, der zunehmende Anteil<br />

der Teilzeitbeschäftigten, der Ausbau der Arbeitsplätze<br />

mit niedriger Qualifikation auf der<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Regionale Einheit<br />

unselbständig Beschäftigte<br />

Nuts III Region Absolut (2003) Veränderung in % 1999-2003<br />

Grenzregion – Ö 1.961.200 1,6<br />

Grenzregion – CR 1.052.500 -0,4<br />

Grenzregion – gesamt 3.013.700 0,8<br />

Grenzregion ohne Wien 2.127.000 0,9<br />

Österreich (gesamt) 4.145.500 1,5<br />

Tschechische Republik (gesamt) 4.845.030 0,1<br />

Tabelle 4: Beschäftigung in der Grenzregion<br />

Quelle: Eurostat<br />

23


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

einen Seite <strong>und</strong> die steigenden Qualifikationen<br />

auf der anderen Seite, die problematischen Entwicklungen<br />

in einigen Branchen im sek<strong>und</strong>ären<br />

Sektor welche die älteren Arbeitnehmer, Arbeitnehmer<br />

mit einem geringen Maß an Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Mobilität, unzureichende Qualifikationen,<br />

usw. betreffen.<br />

Die städtischen Agglomerationen sind die Arbeitsmarktzentren<br />

in der Region, in Österreich<br />

sind dies Wien <strong>und</strong> die Region Linz-Wels, in der<br />

tschechischen Grenzregion Brünn <strong>und</strong> die anderen<br />

mittelgroßen Städte. Für die Menschen<br />

in den ländlichen Gebieten liegen diese Zentren<br />

in den bevorzugten Pendeleinzugsbereichen. Ein<br />

breites Angebot an Arbeitsplätzen <strong>und</strong> gut<br />

ausgestattete Verkehrsinfrastruktur sind die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Faktoren für die Intensivierung<br />

der Pendlerströme.<br />

Grenzüberschreitende<br />

wirtschaftliche Verflechtungen<br />

In den letzten Jahren intensivierten sich nicht<br />

nur die inner-regionalen Pendlerbeziehungen,<br />

auch die grenzüberschreitenden Beziehungen<br />

wurden verstärkt. In den Grenzregionen folgt die<br />

Entwicklung des grenzübergreifenden Arbeitsmarktes<br />

bestimmten Regeln. Die Ausrichtung der<br />

Pendelbewegungen <strong>und</strong> der Arbeitsmigration<br />

wird durch Faktoren wie<br />

• Regionale wirtschaftliche Strukturen auf beiden<br />

Seiten der Grenze<br />

• Quantitative <strong>und</strong> qualitative Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> die Arbeitslosensituation<br />

• Höhe der Löhne <strong>und</strong> Preise<br />

• Verkehrseinrichtungen, Infrastruktur <strong>und</strong><br />

Erreichbarkeit<br />

• Sprachkenntnisse bestimmt.<br />

Während der letzten 10 Jahre gewannen die<br />

grenzüberschreitenden Arbeitsmarktbeziehungen<br />

in der Grenzregion eine völlig neue Qualität.<br />

Seit 1990 bestehen wieder österreichisch-tschechische<br />

Beziehungen im Bereich des<br />

Arbeitsmarktes, <strong>und</strong> zwar vor allem aus den<br />

tschechischen Regionen nach Österreich entweder<br />

in Form von grenzüberschreitender Arbeitsmigration<br />

oder grenzüberschreitenden<br />

Pendelbewegungen. Das typische Kennzeichen<br />

des regionalen Arbeitsmarktes ist eine einseitig<br />

ausgerichtete Wirtschaftsmigration <strong>und</strong><br />

Pendelbewegung. Arbeitnehmer aus der Tschechischen<br />

Republik nützen die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in den nahe gelegenen österreichischen<br />

Regionen, in Branchen wie dem Bau,<br />

dem Tourismus, den sozialen <strong>und</strong> privaten<br />

Dienstleistungen, sowie der Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> der Forstwirtschaft.<br />

Obwohl es der EU-Beitritt im Mai 2004 den Bürgern<br />

der Tschechischen Republik erlaubte in<br />

Westeuropäischen Arbeitsmarkt ohne gesonderte<br />

Arbeitserlaubnis einzutreten, wurden in<br />

Österreich <strong>und</strong> anderen EU-15 Mitgliedsstaaten<br />

Übergangsbestimmungen zur Freizügigkeit der<br />

Arbeitnehmer von bis zu 7 Jahren (2 +3 + 2 Jahre)<br />

eingeführt, welche vor allem den bilateralen<br />

Arbeitsmarkt betreffen.<br />

Qualifikation der Arbeitskräfte<br />

Die Arbeitskräfte der Grenzregion sind gut<br />

ausgebildet. Der Anteil der erwerbstätigen<br />

Personen mit weiterführendem oder berufsbildendem<br />

Schulabschluss beträgt in der Tschechischen<br />

Republik über 80% <strong>und</strong> in Österreich<br />

64%. In Bezug auf Personen mit Hochschulabschluss<br />

liegt der Anteil in Österreich bei 19% <strong>und</strong><br />

in der Tschechischen Republik bei 14%. Große<br />

Unterschiede lassen sich in den verschiedenen<br />

Altersgruppen, zwischen männlichen <strong>und</strong> weiblichen<br />

Arbeitskräften auf der einen Seite <strong>und</strong> deren<br />

regionale Verteilung auf der anderen Seite<br />

feststellen.<br />

• In der Regel sind junge Arbeitnehmer besser<br />

ausgebildet <strong>und</strong> zeigen eine hohe Mobilität im<br />

Hinblick auf die Qualifikation <strong>und</strong> ihren Arbeitsort,<br />

ältere Arbeitnehmer mit spezifischen<br />

(z.B. technischen) Fähigkeiten weisen<br />

diese Merkmale oft nicht auf<br />

• Vor allem in Österreich ist das Niveau der Ausbildung<br />

der weiblichen Beschäftigten deutlich<br />

niedriger als das Niveau der Ausbildung der<br />

männlichen Beschäftigten.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

• Obwohl insgesamt das Qualifikationsniveau<br />

steigt, gibt es deutliche regionale Unterschiede.<br />

Das Niveau der Qualifikation (z.B. gemessen<br />

an der Zahl der Universitätsabsolventen)<br />

ist in den städtischen Gebieten deutlich<br />

höher als in den ländlichen Gebieten. Der<br />

Anteil von qualifizierten Spezialisten mit (höheren)<br />

sek<strong>und</strong>ärer Bildung liegt in den industrialisierten<br />

Regionen über dem Durchschnitt.<br />

Das niedrigste Ausbildungsniveau<br />

besteht in den Regionen mit einem sehr hohen<br />

Anteil der Landwirtschaft.<br />

Lohnniveau<br />

Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />

weist erhebliche Unterschiede im Lohn- <strong>und</strong> Produktivitätsniveau<br />

im nationalen <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />

Kontext auf. Während in<br />

Österreich die unmittelbare Grenzregion durch<br />

niedrige Löhne charakterisiert ist, gilt dies auf<br />

tschechischer Seite jedoch nur für einige Teile<br />

der Grenzregion. Arbeitsplätze mit im Vergleich<br />

zum nationalen Durchschnitt höheren<br />

Löhnen sind vor allem in den tschechischen<br />

Städten zu finden. Zwischen Österreich <strong>und</strong> der<br />

Tschechischen Republik besteht im grenzüberschreitenden<br />

Vergleich ein Lohngefälle von<br />

4:1.<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Innerhalb der Grenzregion wird der Unterschied<br />

in der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Dynamik<br />

zwischen den Regionen, sowie den demographischen<br />

Zahlen durch das Niveau der Arbeitslosigkeit<br />

abgebildet.<br />

Je höher der Anteil der Sektoren mit strukturellen<br />

Problemen, desto geringer ist das Qualifikationsniveau<br />

der Bevölkerung <strong>und</strong> desto<br />

höher sind die Arbeitslosenquoten. Die Situation<br />

auf dem Arbeitsmarkt ist im westlichen<br />

Teil der Grenzregion viel besser als im östlichen<br />

Teil.<br />

Im Jahr 2005 betrug die Zahl der arbeitslosen<br />

Personen in der österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion 200.600 Personen. Im Zeitraum<br />

2001-2005 wuchs die Zahl der Arbeitslosen vor<br />

allem als Folge der zunehmenden Zahl der arbeitslos<br />

gemeldeten Personen auf der österreichischen<br />

Seite. Auf der tschechischen Seite<br />

ist die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gesunken.<br />

Generell ist die Struktur der Arbeitslosigkeit eher<br />

ungünstig, ein hoher Anteil der Arbeitslosen ist<br />

über 50 Jahre alt, oder wenig qualifiziert <strong>und</strong><br />

sind Arbeitskräfte des verarbeitenden Gewerbes<br />

oder aus dem primären Sektor. Sie sind Langzeitarbeitslose,<br />

viele von ihnen gehören zu<br />

den Problemgruppen am Arbeitsmarkt mit sozial<br />

<strong>und</strong> geographisch begrenzter Mobilität.<br />

2.2.4<br />

Regionales Innovationssystem –<br />

Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Bildung<br />

Die Systeme der schulischen Bildung unterscheiden<br />

sich kaum. Im Gr<strong>und</strong>e haben beide<br />

Länder allgemein bildende höhere Schulen,<br />

technische <strong>und</strong> wirtschaftliche höheren Schulen,<br />

sowie Fachhochschulen <strong>und</strong> Universitäten.<br />

Für das Programmgebiet bestehen die wichtigsten<br />

Herausforderungen im Bereich der Bildung<br />

in:<br />

• Der Anpassung an die Anforderungen der regionalen/internationalen<br />

Wirtschaft (mehr<br />

Interesse für die technische Ausbildung <strong>und</strong><br />

Hochschulstudien – v.a. Frauen)<br />

• Den demographischen Trends – Rückgang<br />

der Zahl der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in den<br />

ländlichen/peripheren Regionen mit Auswirkungen<br />

auf die Infrastruktur <strong>und</strong> die Qualität<br />

der Bildung<br />

• Der Integration der Bevölkerung in lebenslange<br />

Lernprozesse<br />

• Der Vertiefung der Kenntnisse über die Unterschiede<br />

im Bildungssystem <strong>und</strong> Ausgangspunkte<br />

der Harmonisierung zu finden<br />

• Der Stärkung <strong>und</strong> dem Ausbau des Systems<br />

der Anerkennung von Ausbildungszertifikaten,<br />

Lehrlings-, Fachhochschul- <strong>und</strong> Universitätsabschlüssen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

25


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Allgemein ist das Niveau der Bildung in den österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregionen hoch,<br />

während es aber gr<strong>und</strong>sätzliche Unterschiede<br />

zwischen den Städten <strong>und</strong> den ländlichen Gebieten<br />

gibt. Die höchsten Anteile der Bevölkerung<br />

mit tertiärem Bildungsabschluss wird für<br />

die städtischen Agglomerationen verzeichnet<br />

<strong>und</strong> der niedrigste für die Gebiete mit einer hohen<br />

Konzentration des Agrarsektors. Besonders<br />

die stark industrialisierten Regionen weisen höhere<br />

Anteile – das bedeutet über dem nationalen<br />

Durchschnitt – von Personen mit einem Abschluss<br />

einer höheren Schule (Facharbeiter) auf.<br />

Das Bildungsniveau der Frauen ist deutlich<br />

niedriger als das Niveau der Männer, aber in den<br />

letzten Jahrzehnten hat ein intensiver Aufholprozess<br />

stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Das Bildungsniveau der Frauen erhöhte sich<br />

nachweislich, die steigenden Besucherzahlen<br />

<strong>und</strong> Hochschulabsolventen in den höheren<br />

Schulen <strong>und</strong> Universitäten sind eindeutige Indikatoren<br />

dafür. Trotz dieser Entwicklung folgt<br />

die Konzentration auf spezifische Bereiche der<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsmaßnahmen oder<br />

Studienzweige einer traditionell männlich/weiblichen<br />

Orientierung. Während Frauen stärker auf<br />

Sozial- <strong>und</strong> Kommunikationsthemen ausgerichtet<br />

sind, entscheiden die Männer sich eher<br />

für technische Kurse <strong>und</strong> Arbeitsplätze.<br />

Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />

gut mit Bildungsinfrastruktur ausgestattet. Die<br />

Universitäten in Wien, Linz, Krems <strong>und</strong> in Brno<br />

<strong>und</strong> Česke Budejovice bieten eine breite Palette<br />

von Studien in den Sozial-, Geistes-, Natur- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftswissenschaften sowie technischen<br />

<strong>und</strong> medizinischen Bereichen an; eine Fakultät<br />

für Betriebswirtschaft wurde im Jindřichuv<br />

Hradec gegründet. Höhere berufliche Bildungseinrichtungen<br />

(Hochschulen, Fachhochschulen)<br />

sind vor allem in den großen Städten<br />

zu finden. Auf Ebene der sek<strong>und</strong>ären Bildung<br />

(Maturaniveau) bieten beide Systeme eine Reihe<br />

von technischen <strong>und</strong> kaufmännischen Schulen<br />

<strong>und</strong> Schulen für soziale Angelegenheiten.<br />

Sprache <strong>und</strong> kulturelle Erfahrung –<br />

ein entscheidender Faktor für die<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

Abgesehen von den technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Fähigkeiten, sind das Lernen der<br />

Sprache <strong>und</strong> damit der Einblick in eine andere<br />

Kultur eines der wichtigsten Themen für die weitere<br />

Entwicklung der Grenzregion <strong>und</strong> der Entwicklung<br />

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.<br />

In den letzten Jahren haben verschiedene<br />

Institutionen (Schulen, private Organisationen)<br />

spezielle Sprachkurse für Kinder,<br />

Schüler, Erwachsene, für die KMU, usw. angeboten.<br />

Die Zahl der Sek<strong>und</strong>ar- <strong>und</strong> höheren<br />

Schulen <strong>und</strong> Hochschulen, in denen die tschechische<br />

oder deutsche Sprache Teil des offiziellen<br />

Lehrplans ist, wächst auf beiden Seiten<br />

der Grenze. Weitere Aktivitäten in diesem Zusammenhang<br />

sind die Sommerschulen <strong>und</strong> -kurse,<br />

die Ausweitung der Sprachkurse in den darauf<br />

spezialisierten Fakultäten, die Produktion<br />

von Lernmaterial (Wörterbücher, CDs usw.), usw.<br />

Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung<br />

Die Forschungskapazitäten sind in allen Regionen,<br />

aufgr<strong>und</strong> der Existenz von verschiedenen<br />

Universitäten <strong>und</strong> der Größe der regionalen Akteure<br />

in den Bereichen Innovation, Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung (Unternehmen, Forschungs<strong>und</strong><br />

Innovationszentren, Institutionen, Organisationen,<br />

usw.) unterschiedlich ausgeprägt. In<br />

der Regel ist die Region gut ausgestattet mit Einrichtungen<br />

vor allem in den städtischen Gebieten,<br />

zudem hat die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

hier eine lange Tradition. Die Herausforderung<br />

besteht nun in der Übertragung<br />

des vorhandenen Know-hows zu den regionalen<br />

Akteuren, Unternehmen <strong>und</strong> in der Erleichterung<br />

von Spin-offs (Ausgründungen) aus<br />

Hochschulen <strong>und</strong> von technologiebasierten<br />

Unternehmensgründungen in der grenzüberschreitenden<br />

Region.<br />

In beiden Ländern wurde die Entwicklung der<br />

Kapazitäten im Bereich der Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung als hohe (Wirtschafts-)politische


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Priorität ausgewiesen. Zukunftsstrategien wurden<br />

im Bereich der Technologie- <strong>und</strong> Innovationsprogramme<br />

<strong>und</strong> in den Nationalen Rahmenplänen<br />

definiert.<br />

Die großen Städte Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz sind die<br />

wichtigsten Standorte für die Forschung Einrichtungen<br />

innerhalb der gesamten österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion. Während<br />

das Wissen im Bereich der nicht-unternehmensbezogenen<br />

Forschung weitgehend in den<br />

städtischen Gebieten konzentriert ist <strong>und</strong> dort<br />

hauptsächlich angewendet wird oder sogar<br />

zwingend damit verb<strong>und</strong>en ist, passt sich die private<br />

industriell ausgerichtete Forschung (Unternehmen,<br />

private Institutionen) stärker an die<br />

geografische Lage <strong>und</strong> den wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

strukturellen Hintergr<strong>und</strong> (Konzentration von<br />

Zweigniederlassungen, die Größe der angesiedelten<br />

Unternehmen usw.) an. In den ländlichen<br />

<strong>und</strong> peripheren Regionen ist eines der Hauptprobleme<br />

der Zugang zu den (nationalen) Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Forschungsergebnissen.<br />

Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />

Gründerzentren <strong>und</strong> ähnliche Einrichtungen dienen<br />

hier als Anlaufstelle für Technologie- <strong>und</strong><br />

Know-how-Transfer. In Österreich sind auch den<br />

(spezialisierten) „Fachhochschulen“ sehr wichtige<br />

Anbieter von Forschung für die regionalen<br />

KMUs.<br />

Wirtschaftsbezogene<br />

Infrastruktur<br />

Obwohl in den letzten zehn Jahren ein breites<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerk in einigen<br />

Teilen der Region <strong>und</strong> in einigen Branchen<br />

geschaffen werden konnte, sind weder die<br />

peripheren Teile der Grenzregion noch die dominierenden<br />

KMUs ausreichend in diese Netze<br />

integriert.<br />

Zur Stärkung der wichtigsten Standorte <strong>und</strong> um<br />

den Schwächen der peripheren Regionen <strong>und</strong><br />

der KMUs entgegenzusteuern, sind die Aktivitäten<br />

welche von Wirtschaftsagenturen, der Industrie-<br />

<strong>und</strong> der Handelskammer, den Innovations-<br />

<strong>und</strong> Technologiezentren, den Technopols<br />

etc. initiiert <strong>und</strong> betrieben werden, erste Schritte<br />

zur Intensivierung der grenzüberschreitenden<br />

Aktivitäten in den Bereichen Innovation <strong>und</strong><br />

Know-how-Transfer.<br />

Innovationspotenzial<br />

<strong>und</strong> Innovationspolitik<br />

In Bezug auf die Innovationsindikatoren liegt die<br />

Tschechische Republik im Mittelfeld beim Anteil<br />

der Beschäftigten in der Med-/High-Tech Produktion<br />

(als natürliche Folge von Auslandsdirektinvestitionen<br />

im Bereich der mittleren bis<br />

höheren Technologieherstellung oder den<br />

Dienstleistungen).<br />

Die Tschechische Republik liegt mehr oder weniger<br />

im EU-25-Durchschnitt in Bezug auf folgende<br />

Indikatoren: Anteil der Jugendlichen,<br />

höchster erreichter Schulabschluss, Anteil der<br />

Medium-High/High-Tech F&E, KMU basierte Innovation,<br />

Ausgaben für IKT, KMU im Bereich des<br />

nicht-technologischen Wandels <strong>und</strong> den Verkaufsanteilen<br />

von „new-to-firm“ <strong>und</strong> „not newto-market“<br />

Produkten.<br />

Am anderen Ende der Skala zeigt die Tschechische<br />

Republik eine äußerst geringe Leistung<br />

bei Indikatoren im Zusammenhang mit dem<br />

geistigen Eigentum auch wenn eine positive Entwicklung<br />

(insbesondere im Hinblick auf neue gemeinschaftliche<br />

Markten) festzustellen ist. Andere<br />

Indikatoren, wo die Tschechische Republik<br />

schlecht abschneidet sind die Aufschließung<br />

durch Breitbandnetzwerke, öffentliche Unternehmensfinanzierung,<br />

privatwirtschaftlich finanzierte<br />

universitäre F&E <strong>und</strong> Risikokapital für<br />

frühzeitige Entwicklungsphasen (was ein schon<br />

länger andauernder Mangel ist, mit einem weiterhin<br />

negativen Trend).<br />

Vor dem allgemeinen Hintergr<strong>und</strong> verbessert<br />

sich die Position der Tschechischen Republik im<br />

Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit langsam.<br />

Nach dem „Summary Innovation Index (SII)“ des<br />

European Innovation Scoreboards (EIS) aus<br />

dem Jahr 2005, befindet sich die Tschechische<br />

Republik in der Kategorie „Aufholprozess“, was<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

27


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung<br />

darstellt, als das Land als „abfallend“ eingestuft<br />

wurde. Die NUTS-II-Region Jihovýchod rangiert<br />

an Position 100 der NUTS-II-Regionen, Jihozápad<br />

an Position 138.<br />

Die erste nationale Innovationspolitikstrategie<br />

(2005-2010) wurde von der tschechischen<br />

Regierung im Juli 2005 angenommen. Die<br />

strategischen Ziele sind:<br />

• Stärkung der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung als<br />

Quelle von Innovation<br />

• Arbeitskooperationen zwischen dem öffentlichen<br />

<strong>und</strong> dem privaten Sektor<br />

• Ausreichende Humanressourcen für die<br />

Innovation<br />

• Eine bessere Leistung der Regierung <strong>und</strong><br />

des öffentlichen Dienstes in den Bereichen<br />

Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Innovation.<br />

Drei Herausforderungen wurden als repräsentative<br />

Vertreter aus einer Reihe von Herausforderungen<br />

der Tschechischen Republik im Besonderen<br />

erwähnt:<br />

• Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten<br />

<strong>und</strong> der Wirtschaft<br />

• Die Finanzierung von innovativen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Start-ups<br />

• Die geringen Patentierungsaktivitäten /<br />

schlechte Vermarktung von Forschungsergebnissen<br />

Alle drei Herausforderungen stehen im Zusammenhang<br />

mit der größten allgemeinen Herausforderung,<br />

der Tschechischen Republik:<br />

der schwachen Umsetzung von Forschungsergebnissen<br />

in den Markt (d.h. deren kommerzielle<br />

Anwendungen).<br />

Auf regionaler Ebene sind die Regionen verantwortlich<br />

für die Analyse <strong>und</strong> Bewertung ihres<br />

Entwicklungsniveaus, sie genehmigen ihre<br />

eigenen regionalen Entwicklungsprogramme,<br />

entscheiden über die Finanzierung der regionalen<br />

Entwicklungsprogramme aus ihrem eigenen<br />

Haushalt, <strong>und</strong> kooperieren mit anderen<br />

Regionen <strong>und</strong> der Zentralregierung in Gremien,<br />

die den Bereich der regionalen Entwicklung<br />

betreffen. Für Südmähren wurde eine<br />

Regionale Innovationsstrategie entwickelt. Diese<br />

Regionale Innovationsstrategie (RIS) beinhaltet<br />

eine Reihe von Maßnahmen <strong>und</strong> Submaßnahmen.<br />

Die neun Maßnahmen sind: finanzielle<br />

Mittel für die kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen,<br />

Räumlichkeiten für KMU, der Schutz<br />

des geistigen Eigentums, die Vernetzung von Akteuren,<br />

Know-how-Transfer zwischen den Hochschulen<br />

<strong>und</strong> die Bereiche des Handels-, der Beratung-,<br />

der RIS-Umsetzung, des RIS-Monitorings<br />

<strong>und</strong> der Kommunikation.<br />

Im Zuge der EU-Beitrittsperspektive, begann<br />

Österreich in Bezug auf F&E-Aktivitäten bedeutende<br />

Schritte in Richtung EU-Niveau. Ausgehend<br />

von wenigen F&E-intensiven Industrien<br />

<strong>und</strong> einer strukturellen Ausrichtung der österreichischen<br />

Wirtschaft auf KMU, liegt die F&E-<br />

Intensität seit kurzem über dem EU-Durchschnitt.<br />

Was die Verteilung der verschiedenen<br />

Finanzierungsquellen für F&E-Aktivitäten betrifft,<br />

kann im Laufe der Zeit eine relative Abnahme<br />

des Anteils der öffentlichen Quellen<br />

(B<strong>und</strong>/Regional) beobachtet werden. Die wirtschaftsnahen<br />

Bereiche konnten im Gegenzug ihren<br />

Anteil beträchtlich erhöhen, zudem ist die<br />

starke Zunahme der ausländischen Investitionen<br />

hier von besonderem Interesse. Auch wenn<br />

der Anteil der F&E-Finanzierung durch die<br />

Wirtschaft gewachsen ist, liegt dieser immer<br />

noch auf einem niedrigen Niveau im Vergleich<br />

zu den meisten F&E-intensiven europäischen<br />

Mitgliedsstaaten.<br />

Der „Community Innovation Survey (CIS)“ bestätigt<br />

nachdrücklich, dass der österreichische<br />

öffentliche Sektor durch die Bereitstellung finanzieller<br />

Unterstützung <strong>und</strong>/oder die Förderung<br />

der Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Innovation leistet. Die größten Auswirkungen<br />

auf die Innovation treten dort auf,<br />

wo F&E-Kooperationen <strong>und</strong> öffentliche Mittel<br />

gleichzeitig eingesetzt werden. Gemäß (European<br />

Competitiveness Report 2004) gehörte<br />

Österreich zu den Ländern unter dem EU-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Durchschnitt <strong>und</strong> mit einer schwachen Dynamik<br />

im Jahr 2003. Derzeit liegt es knapp über dem<br />

Durchschnitt <strong>und</strong> ist in einem schnellen Aufholprozess.<br />

Österreich weist in Bezug auf die folgenden<br />

EIS-Indikatoren sehr gute Werte auf:<br />

KMU basierte Innovation, die öffentliche Finanzierung<br />

von Innovation, gemeinschaftliche<br />

Marken. Dies spiegelt die traditionellen Stärken<br />

des österreichischen Innovationssystems wider,<br />

vor allem die starke Basis der innovativen<br />

KMUs, die über einen guten Zugang zu öffentlich<br />

finanzierter Infrastruktur haben. Zudem verzeichnet<br />

Österreich gute Fortschritte bei der<br />

Verbesserung der kooperativen Kultur innerhalb<br />

der Unternehmen, sowie auch zwischen der Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> der Industrie. Österreich gehört<br />

zu den dynamischsten Ländern in Bezug auf zwei<br />

Indikatoren: öffentliche Ausgaben für F&E <strong>und</strong><br />

der Beschäftigung in den High-Tech Dienstleistungen.<br />

Wie der „Science and Technology Report<br />

2006“ bestätigt, gewinnt der Dienstleistungssektor<br />

immer mehr an Bedeutung in der<br />

österreichischen Innovationslandschaft. Indikatoren<br />

bei denen Österreich im Innovationsmaßstab<br />

am deutlichsten punktet, sind die Zahl<br />

der Hochschulabsolventen in den Natur- <strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften,<br />

unternehmensfinanzierte<br />

universitäre F&E <strong>und</strong> Anteil des frühzeitigen<br />

Risikokapitals am BIP. Auf der anderen Seite<br />

weisen die Indikatoren auf einige Mängel im<br />

nationalen Innovationssystems hin, im besonderen<br />

die vergleichsweise schwache wissenschaftliche<br />

Basis, die geringe Neigung des inländischen<br />

privaten Sektors zu Investitionen in<br />

F&D <strong>und</strong>, ganz allgemein, eine unterentwickelte<br />

Kultur des Unternehmertums in der Wirtschaft.<br />

Allerdings sind diese Defizite im Kontext der<br />

wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> der technologischen<br />

Spezialisierungsmuster zu sehen.<br />

Österreichs Wirtschaft ist durch kleine Unternehmen<br />

geprägt, welche stark in Branchenden<br />

niedriger <strong>und</strong> mittlerer Technologie verankert<br />

sind. Die schwache Positionierung in High-<br />

Tech-Branchen (z.B. Biotechnologie <strong>und</strong> IKT) sowie<br />

der Mangel an großen F&E-intensiven Unternehmen<br />

erklärt das bescheidene Abschneiden<br />

Österreichs. Die meisten Defizite der F&E-<br />

Investitionen von inländischen Unternehmen<br />

werden durch multinationale Unternehmen, welche<br />

in Österreich forschen ausgeglichen. Dies<br />

spiegelt sich auch in dem hohen Anteil der F&E-<br />

Ausgaben, welche von Quellen außerhalb Österreichs<br />

finanziert werden.<br />

Die wichtigsten nationalen Ziel in der Innovation<br />

in den letzten Jahren waren die Erreichung<br />

eines F&E-Ausgabenanteils von 2,5% des BIP bis<br />

zum Jahr 2006. Dieses Ziel wurde von der Regierung<br />

im Jahr 2000 festgelegt <strong>und</strong> mit einem<br />

F&E-Ausgabenanteil von (geschätzten) 2,43%<br />

im Jahr 2006 wurde dieses Ziel auch beinahe<br />

erreicht. Die Einzelheiten der nationalen Innovationsstrategie<br />

sind im Nationalen Forschungs<strong>und</strong><br />

Innovationsplan <strong>und</strong> der „Strategie 2010“<br />

festgelegt. Zur Stärkung der Qualität des Innovationssystems<br />

konzentrieren sich die meisten<br />

Maßnahmen der österreichischen Innovationspolitik<br />

auf die folgenden Bereiche:<br />

• Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft<br />

• Investitionen in hoch qualifiziertes Personal<br />

• Erstellung eines Investitionsfre<strong>und</strong>lichen<br />

Umfeldes<br />

• Erhöhung der finanziellen Anreize für F&E<br />

In Österreich ist die regionale Innovationspolitik<br />

vor allem durch die Landesregierungen bestimmt.<br />

In Oberösterreich <strong>und</strong> Niederösterreich<br />

gibt es strategische Konzepte für die Innovationspolitik<br />

welche auf die erwähnten nationalen<br />

Ziele ausgerichtet sind. In Übereinstimmung<br />

mit den nationalen <strong>und</strong> europäischen<br />

Innovationsstrategien besteht der Inhalt des<br />

oberösterreichischen Programms aus fünf Themenbereichen<br />

der F&E, der beruflichen Qualifikationen,<br />

den Netzwerken, der Wirtschafts<strong>und</strong><br />

Technologie Standort <strong>und</strong> EU-Vernetzung.<br />

Das niederösterreichische Programm konzentriert<br />

sich auf mehr Ausrichtungen wie, Innovations-<br />

<strong>und</strong> Technologietransfer durch die intensive<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Bildung, die Unterstützung von<br />

KMUs durch die Vernetzung, Kompetenz-, Tech-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

29


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

nologie- <strong>und</strong> Innovationszentren, die Verringerung<br />

der regionalen Disparitäten in Bezug auf<br />

die Telekommunikations- <strong>und</strong> Informationsinfrastruktur,<br />

die internationale Vernetzung <strong>und</strong><br />

Zusammenarbeit .<br />

In Bezug auf die F&E Leistung sind Oberösterreich,<br />

Niederösterreich <strong>und</strong> Wien die höchsten<br />

entwickelten Länder in Österreich. Im Jahr<br />

2004 waren mehr als 60% der Mitarbeiter in der<br />

Forschung <strong>und</strong> experimentellen Entwicklung beschäftigt<br />

<strong>und</strong> mehr als 61% der Ausgaben<br />

wird diesen Regionen angerechnet. Im European<br />

Innovation Scoreboard 2006 befinden sich die<br />

österreichischen NUTS-II Regionen auf den Positionen<br />

24 Wien, , 92 Oberösterreich <strong>und</strong> 128<br />

Niederösterreich.<br />

Institutionelles System<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Die Forschungskapazitäten sind in allen Regionen<br />

wegen der Existenz von verschiedenen Universitäten<br />

<strong>und</strong> der Größe der regionalen Akteure<br />

in den Bereichen Innovation, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(Unternehmen, Forschungs- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />

Institutionen, Organisationen,<br />

usw.) unterschiedlich. In der Regel ist das Programmgebiet<br />

gut ausgestattet mit Einrichtungen<br />

vor allem in den städtischen Gebieten, zudem<br />

hat die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung eine<br />

lange Tradition. Die Herausforderung besteht<br />

nun in der Übertragung des vorhandenen<br />

Know-hows zu den regionalen Akteuren, Unternehmen<br />

<strong>und</strong> in der Erleichterung von Spinoffs<br />

(Ausgründungen) aus Hochschulen <strong>und</strong> von<br />

technologiebasierten Unternehmensgründungen<br />

in der grenzüberschreitenden Region.<br />

In beiden Ländern wurde die Entwicklung der<br />

Kapazitäten im Bereich der Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung als hohe (Wirtschafts-)politische<br />

Priorität ausgewiesen. Zukunftsstrategien wurden<br />

im Bereich der Technologie- <strong>und</strong> Innovationsprogramme<br />

<strong>und</strong> in den Nationalen Rahmenplänen<br />

definiert.<br />

Die großen Städte Wien, Brünn <strong>und</strong> Linz sind die<br />

wichtigsten Standorte für die Forschung Einrichtungen<br />

innerhalb der gesamten österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion. Während<br />

das Wissen im Bereich der nicht-unternehmensbezogenen<br />

Forschung weitgehend in den<br />

städtischen Gebieten konzentriert ist <strong>und</strong> dort<br />

hauptsächlich angewendet wird oder sogar<br />

zwingend damit verb<strong>und</strong>en ist, passt sich die private<br />

industriell ausgerichtete Forschung (Unternehmen,<br />

private Institutionen) stärker an die<br />

geografische Lage <strong>und</strong> den wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />

strukturellen Hintergr<strong>und</strong> (Konzentration von<br />

Zweigniederlassungen, die Größe der angesiedelten<br />

Unternehmen usw.) an.<br />

In den ländlichen <strong>und</strong> peripheren Regionen ist<br />

eines der Hauptprobleme der Zugang zu den (nationalen)<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Forschungsergebnissen.<br />

Technologie- <strong>und</strong> Innovationszentren,<br />

Gründerzentren <strong>und</strong> ähnliche<br />

Einrichtungen dienen hier als Anlaufstelle für<br />

Technologie- <strong>und</strong> Know-how-Transfer. In Österreich<br />

sind auch den (spezialisierten) „Fachhochschulen“<br />

sehr wichtige Anbieter von Forschung<br />

für die regionalen KMUs.<br />

Wirtschaftsbezogene Infrastruktur<br />

Obwohl in den letzten zehn Jahren ein breites<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerk in einigen<br />

Teilen der Region <strong>und</strong> in einigen Branchen<br />

geschaffen werden konnte, sind weder die<br />

peripheren Teile der Grenzregion noch die dominierenden<br />

KMUs ausreichend in diese Netze<br />

integriert.<br />

Zur Stärkung der wichtigsten Standorte <strong>und</strong> um<br />

den Schwächen der peripheren Regionen <strong>und</strong><br />

der KMUs entgegen zu steuern, sind die Aktivitäten<br />

welche von Wirtschaftsentwicklungsagenturen,<br />

der Industrie- <strong>und</strong> der Handelskammer,<br />

den Innovations- <strong>und</strong> Technologiezentren,<br />

den Technopols etc. initiert <strong>und</strong> betrieben<br />

werden, erste Schritte zur Intensivierung<br />

der grenzüberschreitenden Aktivitäten in den<br />

Bereichen Innovation <strong>und</strong> Know-how Transfer.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

2.3<br />

REGIONALE ERREICHBARKEIT UND<br />

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />

2.3.1<br />

Mobilität <strong>und</strong> Verkehrssystem<br />

In der grenzüberschreitenden Region existiert<br />

eine unausgewogene Situation im Hinblick auf<br />

die Verkehrsanbindung. Gute Erreichbarkeit<br />

gibt es nur r<strong>und</strong> um die Wirtschafts- <strong>und</strong> Ballungszentren.<br />

Die peripheren Regionen sind<br />

schwach an die Zentren <strong>und</strong> zueinander angeb<strong>und</strong>en.<br />

Dies bezieht sich auf die Straße <strong>und</strong><br />

noch mehr auf das Schienennetz der Grenzregion.<br />

Die Analyse der Situation des Verkehrs in<br />

der Grenzregion bedarf einer sehr differenzierten<br />

Wahrnehmung <strong>und</strong> Herangehensweise.<br />

Die Folgen der beiden unterschiedlichen wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> politischen Systeme <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />

nationalen Leitlinien insbesondere<br />

im Hinblick auf die regionalen Entwicklungsstrategien<br />

bestehen dabei weiterhin als wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

Auf der tschechischen Seite erfolgte eine Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> der Bau der Verkehrsinfrastruktur<br />

entlang der Achse Praha-Brno-Bratislava, so dass<br />

die südmährische Region (okres Brno-město) zu<br />

den am besten erreichbaren Regionen in der<br />

Tschechischen Republik (CR) gehört. Die Stadt<br />

Brünn ist der zweit wichtigste Knoten in der<br />

Tschechischen Republik. Auf der anderen<br />

Seite wurde den Aufbau von Nord-Süd-<br />

Verbindungen relativ stark vernachlässigt. Die<br />

negativen Folgen sind bis heute spürbar.<br />

Bei den österreichischen Regionen war die Situation<br />

sehr ähnlich. Das Autobahnnetz erschließt<br />

nach wie vor nicht große Teile auf der<br />

österreichischen Seite. Das Ergebnis sind peripher<br />

gelegene Gebiete mit nur schwer erreichbaren<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Arbeitsmarktzentren.<br />

Nur Wien, Linz <strong>und</strong> Krems sowie die<br />

Städte <strong>und</strong> Gemeinden entlang der Ost-West-<br />

Verbindung verfügen über eine hohe Kapazität<br />

an Straßen- <strong>und</strong> Eisenbahninfrastruktur.<br />

Aber es sind nicht nur die nationalen, internationalen<br />

<strong>und</strong> überregionalen Verbindungen<br />

welche fehlen, auch die grenzüberschreitende<br />

interregionale Infrastruktur unzureichend ausgebaut.<br />

Daher rückt die neu entwickelte grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Intensivierung<br />

der wirtschaftlichen Beziehungen<br />

den geografischen Fokus auf beiden Seiten<br />

der Grenze, in Richtung der Stärkung der überregionalen<br />

Verkehrskorridore <strong>und</strong> der Verbesserung<br />

des regionalen, interregionalen <strong>und</strong><br />

grenzüberschreitenden Verkehrssystems. Als<br />

Folge dieser Neuausrichtung werden Aktivitäten<br />

wie der Bau der neuen Autobahnen (D3 in<br />

der Tschechischen Republik, A5 in Österreich),<br />

die Ausweitung der bestehenden <strong>und</strong> neuen regionalen<br />

Grenzübergänge, die Verbesserung <strong>und</strong><br />

Optimierung des bestehenden regionalen Straßennetzes<br />

geplant oder im Einklang mit den nationalen<br />

<strong>und</strong> regionalen Entwicklungsstrategien<br />

realisiert.<br />

Der öffentliche Verkehr ist ein wichtiges Anliegen<br />

im Bereich des grenzüberschreitenden<br />

Verkehrs. Auch wenn der private Verkehr ständig<br />

zu nimmt ist eine nachhaltige regionale Entwicklung<br />

eng mit der Entwicklung des öffentlichen<br />

Verkehrssystems <strong>und</strong> vor allem dem Eisenbahnnetz<br />

verb<strong>und</strong>en. Die Ausgangsposition<br />

kann für die Grenzregion in einer ähnlichen Art<br />

<strong>und</strong> Weise beschrieben werden, wie für das Straßennetz,<br />

wobei die grenzüberschreitenden<br />

Verbindungen hier noch ungünstiger waren als<br />

im Straßenverkehr.<br />

In den letzten 20 Jahren wurde das Angebot vor<br />

allem in den regionalen grenzüberschreitenden<br />

Beziehungen nach <strong>und</strong> nach erweitert, so dass<br />

es heute mehr als weniger angemessene Verbindungen<br />

zwischen den wichtigsten Standorten<br />

in der Region gibt. Die wichtigsten Herausforderungen<br />

für den Schienenverkehr sind:<br />

• die Modernisierung der Ausrüstung (z.B. Fahrzeuge),<br />

des Service <strong>und</strong> der technischen Systeme<br />

zur Beschleunigung des Verkehrs, um die<br />

Attraktivität für die Passagiere zu steigern <strong>und</strong><br />

die Umwelt zu erhalten<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

31


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

• die Beschleunigung des Verkehrs durch Elektrifizierung,<br />

die Erhöhung der Effizienz des<br />

Controllings <strong>und</strong> der Fahrgastleitsysteme<br />

• die Erhöhung der Sicherheit<br />

• der Aufbau von Infrastruktur zum Übergang<br />

zwischen Bahn / Bus / Pkw (P+R, Pendlerparkplätze)<br />

• die Entwicklung von multimodalen Logistik-<br />

Zentren<br />

Die internationale Erreichbarkeit wird auch<br />

durch die Integration der Region in den europäischen/internationalen<br />

Luftverkehr beschrieben.<br />

In Bezug auf die internationale Kategorisierung<br />

gibt es einen internationalen<br />

Flughafen in der Region, Vienna International<br />

Airport. Brünn <strong>und</strong> Linz sind Flughäfen von regionaler<br />

Bedeutung. Für einige westliche Teile<br />

der Grenzregion gibt es keinen günstigen Zugang<br />

zu den erwähnten Flughäfen. Dies kann als<br />

ein Nachteil in Bezug auf die Attraktivität einer<br />

Region für internationale Investoren gesehen<br />

werden.<br />

Die Donau als europäischer Binnenschiffahrtsweg<br />

ist im multimodalen Kontext auch für die<br />

Grenzregion wichtig. Es gibt in der Region 4 Binnenhäfen<br />

(Linz, Ennshafen, Krems <strong>und</strong> Wien) mit<br />

hoher Kapazität <strong>und</strong> multimodalen Anlagen.<br />

Die zunehmende Mobilität <strong>und</strong> Flexibilität des<br />

ökonomischen Systems führt zu neuen Anforderungen<br />

an das Verkehrssystem. In diesem Sinne<br />

ist der Grenzregion mit den folgenden Problemen<br />

in Bezug auf die Mobilität <strong>und</strong> die Verkehrsinfrastruktur<br />

konfrontiert:<br />

• Erhöhung der Transportkapazitäten (Waren<br />

<strong>und</strong> Personen) entlang der (internationalen)<br />

Transportwege <strong>und</strong> in den städtischen Agglomerationen<br />

aufgr<strong>und</strong> des zunehmenden Straßenverkehrs<br />

• Die Gefahr einer abnehmenden Bedeutung<br />

des öffentlichen Verkehrs <strong>und</strong> des Rückzugs<br />

aus den weniger dicht besiedelten ländlichen<br />

Gebieten als Folge der eingeschränkten öffentlichen<br />

Haushalte<br />

• Druck auf die Umwelt <strong>und</strong> die Lebensbedingungen<br />

(z.B. Luftqualität, Lärm, Verschmutzung,<br />

Flächennutzung) aufgr<strong>und</strong> des zunehmenden<br />

Verkehrs<br />

Aufgr<strong>und</strong> der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> der zu erwartenden Entwicklungsprozesse<br />

<strong>und</strong> der Bedürfnisse der Bevölkerung,<br />

welche in der Grenzregion lebt <strong>und</strong> arbeitet<br />

können die folgenden Bemerkungen abgeleitet<br />

werden.<br />

Eine wachsende (regional) exportorientierte<br />

Wirtschaft impliziert mehr Verkehrsaufkommen<br />

<strong>und</strong> strukturelle Veränderungen im Verkehrssektor.<br />

Die wachsenden internationalen Transport-<br />

<strong>und</strong> Verkehrsflüsse sind die wichtigsten Indikatoren<br />

für diese Entwicklung. Aber nicht nur<br />

die internationalen Beziehungen steigen an,<br />

auch der regionale <strong>und</strong> grenzüberschreitende<br />

Austausch von Waren <strong>und</strong> Dienstleistungen, sowie<br />

auch der Pendler ist steigend. Die wachsen<br />

Pendelströme resultieren, aus der zunehmenden<br />

Konzentration von Arbeitsplätzen auf der<br />

einen Seite <strong>und</strong> dem laufenden Prozess der Suburbanisierung<br />

auf der anderen Seite.<br />

Für den Weg von zu Hause zur Arbeitsstätte wird<br />

das private Auto oder das öffentliche Verkehrsmittel<br />

verwendet. In der Regel nutzen ältere<br />

Menschen, Kinder <strong>und</strong> Frauen den ÖPNV<br />

in einem hohen Ausmaß. Je intensiver die<br />

grenzüberschreitenden Beziehungen <strong>und</strong> der<br />

Austausch von Waren, Dienstleistungen <strong>und</strong> Personen<br />

sind, desto höher sind die Anforderungen<br />

für neue Lösungen im Hinblick auf die Entwicklung<br />

der grenzübergreifenden Verkehrsinfrastruktur<br />

<strong>und</strong> -systeme.<br />

Die Veränderungen im Verbraucherverhalten<br />

<strong>und</strong> den Freizeitaktivitäten führen zu veränderter<br />

Mobilität. Das Programmgebiet kann<br />

als eine Region mit einer hohen Attraktivität für<br />

Erholungs- <strong>und</strong> Freizeitaktivitäten der lokalen<br />

Bevölkerung <strong>und</strong> der Touristen charakterisiert<br />

werden. Die Besonderheiten des durch touristische<br />

Aktivitäten verursachten Verkehrs sind<br />

hohe saisonale <strong>und</strong> regionale Konzentrationen.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

2.3.2<br />

Natürliches <strong>und</strong> soziales Umfeld<br />

Die österreichisch-tschechische Grenzregion gilt<br />

als eine Region mit einer hohen Attraktivität <strong>und</strong><br />

Lebensqualität. Dies betrifft viele Bereiche der<br />

regionalen Entwicklung <strong>und</strong> kann an folgenden<br />

Punkten gemessen werden,<br />

• der Verfügbarkeit <strong>und</strong> dem Zugang zu Arbeit,<br />

Einkommen, Wohnen, sozialen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> den Natur- <strong>und</strong> Erholungsgebieten<br />

• der sozialen Sicherheit, der politischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Integration <strong>und</strong> der Möglichkeit zur Teilnahme<br />

an öffentlichen Entscheidungsprozesses<br />

für alle Teile der Bevölkerung <strong>und</strong><br />

• der ökologischen <strong>und</strong> sozialen Verträglichkeit<br />

<strong>und</strong> dem Schutz der natürlichen Ressourcen<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden in den folgenden<br />

Kapiteln einige Themen analysiert,<br />

welche wichtig für künftige grenzüberschreitende<br />

Aktivitäten sein könnten.<br />

Ökologische Fragen sind eng mit der Vielfalt der<br />

Landschaftsformen <strong>und</strong> den sich verändernden<br />

Lebensstilen verb<strong>und</strong>en (z.B. wachsende Abhängigkeit<br />

vom Privat-Pkw, zunehmende Mobilität,<br />

Zunahme der Ein- Personen-Haushalte,<br />

steigender Ressourcenverbrauch pro Kopf).<br />

Unter Berücksichtigung der Landschaftselemente,<br />

der wirtschaftlichen Struktur <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

der Siedlungsstruktur <strong>und</strong> der Bevölkerungsdichte,<br />

können die wichtigsten Umweltprobleme<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen wie folgt<br />

zusammengefasst werden:<br />

• Intensive landwirtschaftliche Nutzung<br />

• Verunreinigungen durch Verkehr <strong>und</strong> Industrie<br />

• Städtische Umweltprobleme<br />

• Wasserqualität <strong>und</strong> Überschwemmungen<br />

Im Umweltbericht wurde die aktuelle Situation<br />

in Bezug auf diese ökologischen Themen detailiert<br />

analysiert, daher heben die folgenden<br />

Kapitel nur einige spezifische Aspekte hervor.<br />

Schutzgebiete<br />

Im nördlichen Teil der österreichischen Grenzregion<br />

beinhalten die weiten Waldgebiete eine<br />

Reihe von nahezu naturnahen Lebensräumen.<br />

Die unbewaldeten, meist landwirtschaftlich<br />

genutzten Flächen enthalten eine Vielzahl von<br />

wertvollen Hecken <strong>und</strong> Sträuchern. Darüber hinaus<br />

gibt es auch Feuchtgebiete <strong>und</strong> trockene<br />

Gebiete, die wertvolle Bereiche des Rückzugs<br />

für viele seltene Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten <strong>und</strong> ihrer<br />

Ökosysteme sind. In der Vergangenheit<br />

wurde diese Landschaft durch Monokulturen<br />

(Fichten) <strong>und</strong> der Entwässerung von weiten Teilen<br />

des Landes ökologisch geschädigt.<br />

Der östliche Teil der Landschaft ist durch die intensive<br />

landwirtschaftliche Nutzung geprägt <strong>und</strong><br />

beeinflusst. Diese veränderte die natürliche Umwelt<br />

beinahe vollständig; Austrocknung <strong>und</strong><br />

übermäßige Düngung der Böden <strong>und</strong> zahlreiche<br />

bedrohte Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten sind die Folge.<br />

Es wurden eine Reihe von Schutzgebieten (Nationalparks,<br />

Naturparks, natürliche Landschaftsreserven)<br />

gegründet, um die Natur- <strong>und</strong><br />

Kulturlandschaft zu schützen <strong>und</strong> sie für künftige<br />

Generationen zu erhalten. Die wichtigsten sind<br />

die Nationalparks Thayatal, Donau-March-<br />

Thaya-Auen <strong>und</strong> der Šumava-Böhmerwald Nationalpark,<br />

Nationalpark Podyji. Im Jahr 2003<br />

richteten die Länder Niederösterreich <strong>und</strong><br />

Wien das Management des Wienerwalds ein, mit<br />

dem Ziel die internationale Anerkennung als<br />

UNESCO-Biosphärenreservat zu beantragen.<br />

Trotz der Tatsache, dass die Region bekannt für<br />

seine stabile <strong>und</strong> hohe landschaftliche Vielfalt<br />

ist, wird die fortschreitende Vergrasung von<br />

Ackerflächen zu einem ökologischen Problem,<br />

d.h. die langsame Umwandlung in dauerhafte<br />

Wiesenflächen, an jeden Orten, wo der Boden<br />

durch Erosion gefährdet ist. Ein weiteres anhaltendes<br />

Problem ist auch der Druck, Kunstbauten<br />

in der freien Landschaft zu platzieren<br />

(zum Beispiel Masten für Mobilfunknetze, Einkaufszentren,<br />

Wohnbauprojekte <strong>und</strong> die Errichtung<br />

von Erholungsanlagen).<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

33


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die rechtliche Gr<strong>und</strong>lage für den Naturschutz<br />

in der Europäischen Union ist die Vogelschutzrichtline<br />

<strong>und</strong> die Habitatrichtlinie. Das wichtigste<br />

Ziel der Habitat-Richtlinie ist es, einen Beitrag<br />

zur Gewährleistung der biologischen Vielfalt<br />

durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume,<br />

sowie der wild lebenden Tiere <strong>und</strong> Pflanzen<br />

zu leisten. Ein kohärentes europäisches ökologisches<br />

Netz von besonderen Schutzgebieten<br />

ist unter der Bezeichnung Natura 2000 entstanden.<br />

Die geschützten Gebiete nach der<br />

Vogelschutzrichtlinie sind in die Natura-2000<br />

Netz integriert. (Details siehe Umwelt-Bericht)<br />

Städtische Umwelt<br />

Die meisten Städte in der Grenzregion sind mit<br />

ähnlichen Kernproblemen der Umwelt, wie<br />

• Verschmutzung (Luftqualität, hohes Maß an<br />

Lärm, Emissionen), verursacht durch ein hohes<br />

Verkehrsaufkommen <strong>und</strong> Staus, Hausbrand,<br />

industrielle Verschmutzung<br />

• Schlechte Qualität der gebauten Umwelt<br />

• Brachflächen<br />

• Treibhausgas-Emissionen<br />

• Zersiedelung <strong>und</strong><br />

• Erzeugung von Abfall <strong>und</strong> Abwasser konfrontiert.<br />

Zu den Ursachen der Probleme gehören Änderungen<br />

des Lebensstils (wachsende Abhängigkeit<br />

vom Privatwagen, Zunahme der Ein-Personen-Haushalte,<br />

steigender Ressourcenverbrauch<br />

pro Kopf) <strong>und</strong> demographische Veränderungen.<br />

Probleme im Zusammenhang mit der<br />

schlechten Qualität der bebauten Umgebung<br />

stehen häufig im Zusammenhang mit zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden sozio-ökonomischen Problemen.<br />

Der städtische Nahverkehr hat direkte Auswirkungen<br />

auf Luftverschmutzung, Lärm, Staus <strong>und</strong><br />

die CO 2 -Emissionen, <strong>und</strong> ist von gr<strong>und</strong>legender<br />

Bedeutung für die Bewohner <strong>und</strong> die Wirtschaft.<br />

Verschmutzung<br />

Obwohl die Umweltverschmutzung in der Region<br />

von rückläufiger Bedeutung ist, gibt es immer<br />

noch Orte, wo erhebliche Verschmutzungen auftreten.<br />

Insbesondere an Orten mit einer höheren<br />

Konzentration von Einwohnern <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

werden die Zunahme von mobilen<br />

Schadstoffquellen sowohl im Individual- <strong>und</strong> Güterverkehr<br />

<strong>und</strong> die synergetischen Effekte dieser<br />

Aktivitäten in folgenden Fällen sogar noch<br />

verstärkt:<br />

• Energieintensive Produktionsanlagen, vor<br />

allem industrielle Anlagen (Zementwerke,<br />

Metall- <strong>und</strong> Maschinenerzeugung usw.)<br />

• Straßenzüge verlaufen durch Städte an den<br />

Grenzübergängen zu Österreich, der Slowakei<br />

<strong>und</strong> Deutschland<br />

• Inversions Situationen, vor allem im Winter<br />

wenn die verschmutzte Luft sich nicht verflüchtigt,<br />

bodennahes Ozon <strong>und</strong> NOx-Konzentrationen<br />

in den Städten<br />

Wasser<br />

Der Zugang zu sauberem Wasser <strong>und</strong> die Erhaltung<br />

von Gr<strong>und</strong>wasserquellen ist ein Faktor<br />

der Lebensqualität <strong>und</strong> der regionalen Wettbewerbsfähigkeit.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) eine<br />

der wichtigsten rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen. Die<br />

Wasserverschmutzung ist das größte Problem<br />

im Umweltschutz in der tschechischen Grenzregion.<br />

Es gibt eine große Anzahl von kleinen Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen ohne, oder<br />

mit unzureichender Abwasserentsorgung. In<br />

Österreich sind die Probleme mit den Oberflächengewässern<br />

weitgehend gelöst, sowohl im<br />

Hinblick auf fließende als auch auf stehende Gewässer.<br />

Natur- <strong>und</strong> Hochwassergefahren<br />

Für die Grenzregion beinhalten die Flüsse z.B.<br />

die Donau, die Thaya <strong>und</strong> die March/Morava<br />

auch sehr wichtige Landschaftsfunktionen. In<br />

den letzten 6 Jahren war die Region mit zwei<br />

großen <strong>und</strong> einigen kleineren katastrophalen<br />

Überschwemmungen konfrontiert. Expansive<br />

Siedlungstätigkeit <strong>und</strong> die Regulierung von<br />

Bach- <strong>und</strong> Flussläufen führte zu unzureichenden<br />

Rückhalte- <strong>und</strong> Abflussräumen. Als Reaktion<br />

auf diese Überschwemmungen wurde mit<br />

der Erarbeitung spezifischer Programme zum<br />

Hochwasser-Risikomanagement <strong>und</strong> Hoch-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

wassser-Schutz begonnen, welche auf den bestehenden<br />

gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen auf beiden<br />

Seiten der Grenze basieren.<br />

Kulturelles Erbe<br />

Das kulturelle Erbe ist definiert als die Gesamtheit<br />

des materiellen <strong>und</strong> immateriellen kulturellen<br />

Reichtums wie Bibliotheken, Archive<br />

<strong>und</strong> Museen, Gebäude (Kirchen, Schlösser,<br />

Klöster), sowie die Manifestation <strong>und</strong> der Ausdruck<br />

der volkstümlichen Kultur, der wissenschaftlichen<br />

Wahrnehmung usw. Der immaterielle<br />

kulturelle Reichtum wird von einer Generation<br />

an die andere weiter gegeben. Dieser<br />

wird von Gemeinden <strong>und</strong> Gruppen in Abhängigkeit<br />

von den jeweiligen Milieus, ihren Wechselwirkungen<br />

mit der Natur <strong>und</strong> ihrer Geschichte<br />

geformt, <strong>und</strong> ist ein Teil ihrer Identität<br />

<strong>und</strong> Kontinuität.<br />

Kulturelles Erbe trägt zur kulturellen Vielfalt <strong>und</strong><br />

Kreativität bei <strong>und</strong> ist Teil einer regionalen Identität.<br />

Die Vielfalt des kulturellen Erbes <strong>und</strong> der<br />

Aktivitäten in der österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion bietet Anknüpfungspunkte für<br />

spezifische Aktivitäten <strong>und</strong> Maßnahmen zum<br />

Schutz der kulturellen Traditionen, welche von<br />

den rechtlichen Rahmenbedingungen (z.B.<br />

UNESCO-Konvention, die nationalen Vorschriften<br />

zum Denkmalschutz, die Kulturpolitik usw. ) bis<br />

zu Brauchtum <strong>und</strong> traditionellem Handwerk reichen<br />

können. Die Bewahrung, Erhaltung <strong>und</strong><br />

Entwicklung des kulturellen Erbes ist auch für<br />

den Tourismus sehr wichtig. Im Programmgebiet<br />

bestehen umfassende Maßnahmen zum Schutz<br />

des kulturellen Erbes (historischer städtischer<br />

Gebiete, Denkmäler <strong>und</strong> historische Ensembles,<br />

Kulturlandschaften usw.). 5<br />

5<br />

Als Beispiele dieser großen Vielfalt des kulturellen Erbes seien<br />

hier die Schutzgüter, welche in der Liste des UNESCO Weltkulturerbes<br />

aufscheinen erwähnt. (Österreichische Grenzregion: historisches<br />

Zentrum von Wien, Schloss- <strong>und</strong> Schlossgarten von<br />

Schönbrunn, Kulturlandschaft Wachau; Tschechische Grenzregion:<br />

historisches Zentrum von Český Krumlov, historisches Zentrum<br />

von Telč, historische Erneuerung des Zentrums von Holašovice,<br />

Jüdisches Viertel <strong>und</strong> St Procopius' Basilica in Třebíč, Kulturlandschaft<br />

Lednice-Valtice, Villa Tugendhat in Brno)<br />

Soziale Aspekte<br />

Die Verfügbarkeit, Zugänglichkeit <strong>und</strong> Qualität<br />

in Bezug auf Wohnen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> soziale<br />

Fürsorge (Kinder, ältere Menschen), soziale Sicherheit,<br />

soziale <strong>und</strong> kulturelle Integration,<br />

Partizipationsind sehr wichtige Faktoren für die<br />

Attraktivität einer Region. Aufgr<strong>und</strong> von Trends<br />

<strong>und</strong> Prognosen für die österreichisch-tschechische<br />

Grenzregion sind gr<strong>und</strong>legende Änderungen<br />

im Hinblick auf die demographische<br />

Struktur zu erwarten. Die ganze Region ist mit<br />

der Alterung der Bevölkerung konfrontiert <strong>und</strong><br />

vor allem die Städte werden mit zunehmenden<br />

Migrationsströmen konfrontiert sein. Generationskonflikte,<br />

Segregation <strong>und</strong> soziale Spannungen<br />

könnten die Folge sein. Zudem erschwert<br />

die ungünstige finanzielle Situation der<br />

öffentlichen Haushalte die Reaktion auf diesen<br />

Prozess. In einigen Bereichen sind daher neue<br />

innovative Ideen notwendig, um den (neuen) Bedürfnissen<br />

aller Teile der Bevölkerung Rechnung<br />

tragen zu können. In Zukunft kann auch die<br />

grenzüberschreitende Perspektive helfen, einige<br />

dieser Probleme zu lösen.<br />

Die Entwicklung der sozialen Dienstleistungen<br />

(Ges<strong>und</strong>heit, Pflege älterer Menschen) kann als<br />

ein Beispiel gesehen werden. Verschiedene<br />

Dimensionen der grenzüberschreitenden sozialen<br />

Dienste <strong>und</strong> der sozialen Arbeit werden<br />

in der Zukunft an Bedeutung gewinnen: die Sicherung<br />

der Qualität des Angebots, die Finanzierung<br />

des Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pflegebereichs,<br />

die Sozialrechte <strong>und</strong> sozialpolitischen Rahmenbedingungen<br />

auf EU-Ebene <strong>und</strong> in den Mitgliedstaaten.<br />

Im Allgemeinen ist die österreichisch-tschechische<br />

Grenzregion gut mit Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsdiensten<br />

ausgestattet. Die Zahl der<br />

Ärzte je 1,000 Einwohner beträgt etwa 3,5 auf<br />

der tschechischen Seite <strong>und</strong> zwischen über 4 in<br />

den ländlichen Regionen Österreichs bis zu 6,9<br />

in Wien. In der Tschechischen Republik führt die<br />

Veränderung des Ges<strong>und</strong>heitswesens zu einer<br />

ständigen Zunahme der Zahl der Ärzte. Durch<br />

die Übertragung der Zuständigkeit an die Re-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

35


2. Das österreichisch-tschechische Grenzgebiet –<br />

regionale Analyse<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

gionen, was vor allem Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen<br />

des Staates betraf, hat der Anteil der Ärzte<br />

in nicht-staatlichen Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen<br />

zugenommen. Während die Zahl der Ärzte<br />

steigt, sinkt die Zahl der Krankenhausbetten,<br />

da die Regierung den Druck auf die Krankenhäuser<br />

erhöht finanzielle Mittel einzusparen.<br />

Ähnliche Entwicklungsprozesse werden in<br />

Österreich beobachtet.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> sind es Probleme wie<br />

das gemeinsame Angebot an qualitativ hochwertiger<br />

medizinischer Versorgung, die gemeinsame<br />

Nutzung der vorhandenen Kapazitäten,<br />

die Kooperationsstrukturen <strong>und</strong> möglichen<br />

gemeinsamen grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />

von öffentlichen <strong>und</strong> privaten Institutionen,<br />

die Mobilität von Patienten <strong>und</strong> Fachkräften<br />

des Ges<strong>und</strong>heitswesens <strong>und</strong> die Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung für die Ges<strong>und</strong>heitsberufe<br />

wert, in Zukunft diskutiert zu werden.<br />

2.4<br />

GRENZÜBERSCHREITENDE<br />

KOOPERATIONSSTRUKTUREN –<br />

REGIONAL GOVERNANCE<br />

Die bestehenden Strukturen der Zusammenarbeit,<br />

die Kontakte <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />

Projekte zum Austausch auf persönlicher, ökonomischer<br />

<strong>und</strong> politischer Ebene, bieten eine<br />

hervorragende Ausgangsposition für die Intensivierung<br />

der Beziehungen in der österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion.<br />

In der laufenden Periode kann die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit entlang der folgenden<br />

Struktur beschrieben werden:<br />

• Kooperation auf institutioneller Ebene<br />

(EuRegio in Zusammenarbeit mit den<br />

Gemeinden, den Regionen <strong>und</strong> den<br />

Strukturen für Regionalmanagement)<br />

• Kooperation auf der politischen <strong>und</strong><br />

administrativen Ebene <strong>und</strong><br />

• Projektbasierte Initiativen<br />

Die EUREGIO ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit<br />

auf institutioneller Ebene. In der<br />

Grenzregion sind drei EUREGIOS tätig, die EU-<br />

REGIO-Region Weinviertel- Jihomoravský kraj –<br />

Westslowakei im Osten <strong>und</strong> die EUREGIO – Bayrischer<br />

Wald – Böhmerwald/Šumava im Westen<br />

<strong>und</strong> die Euregio Silva Nortica dazwischen. Die<br />

meisten von ihnen wurden in der zweiten<br />

Hälfte der 1990er Jahre gegründet. Die thematischen<br />

Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich<br />

der Standortpolitik <strong>und</strong> der Wirtschafts<strong>und</strong><br />

Unternehmensentwicklung, dem Arbeitsmarkt,<br />

der Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung, der Umwelt,<br />

der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, dem Tourismus,<br />

der regionalen <strong>und</strong> lokalen Partnerschaft,<br />

dem Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, der Energie-<strong>und</strong><br />

Abfallwirtschaft, der Innovation <strong>und</strong><br />

Technologie, der Kommunikation, sowie dem<br />

Rettungswesen <strong>und</strong> Notfall-Management.<br />

Die EUREGIOS sind sehr wichtige Partner für die<br />

Umsetzung des Programms, die Entwicklung <strong>und</strong><br />

Umsetzung von Projekten, sowie der Weiterverbreitung<br />

des Programm- <strong>und</strong> der Projekte.<br />

Zudem sind die EUREGIOs Kommunikations<strong>und</strong><br />

Informationsplattformen. Die EUREGIO<br />

fungiert als Plattform für den Informations<strong>und</strong><br />

Know-how Transfer, als Unterstützer für die<br />

wirtschaftliche Entwicklung <strong>und</strong> die sozio-kulturellen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> als Lobbyist für die spezifischen<br />

regionalen Anliegen. Weitere wichtige<br />

Funktionen sind die Koordinierung der<br />

grenzüberschreitenden Aktivitäten auf der lokalen<br />

Ebene, die Umwandlung der Idee des<br />

grenzüberschreitenden Wachstums <strong>und</strong> die<br />

Teilnahme am Programm. Aufgr<strong>und</strong> ihrer sehr<br />

wesentlichen Funktion für die grenzüberschreitende<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die restriktiven<br />

Haushalte der Kommunen ist eine institutionelle<br />

(finanzielle) Unterstützung für die folgenden<br />

Jahre unverzichtbar.<br />

Neben den politischen <strong>und</strong> institutionellen<br />

Plattformen gibt es eine große Zahl von Projekten,<br />

die auf die Schaffung von nachhaltigen


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Strukturen der Zusammenarbeit in den Bereichen<br />

Regional- <strong>und</strong> Stadtplanung, Verkehr, Arbeitsmarkt,<br />

erneuerbare Energien, Bildung usw.<br />

ausgerichtet sind. In Abhängigkeit von den jeweiligen<br />

Aufgaben der beteiligten Akteure variiert<br />

die Intensität der grenzübergreifenden Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> deckt ein breites Spektrum<br />

von sehr unterschiedlichen Projekten wie z.B.<br />

Gründerzentren, thematischen Informationszentren,<br />

Internet- <strong>und</strong> Informationsplattformen,<br />

Cluster, thematische Netzwerke <strong>und</strong> Kooperationsvereinbarungen<br />

ab.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

37


3. Stärken <strong>und</strong> Schwächen (SWOT-Analyse)<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Der sozio-ökonomische Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Grenzregion ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Umsetzung der SWOT-<br />

Analyse. Neben der regionalen Analyse wurden<br />

auch regionale strategische Dokumente <strong>und</strong> die<br />

Ergebnisse der Diskussion aus der Programmierungsgruppe<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> im Zuge der<br />

Aktualisierung der SWOT-Analyse mit einbezogen.<br />

Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />

keine homogene Region – weder im Hinblick auf<br />

ihr wirtschaftliches <strong>und</strong> strukturelles Umfeld,<br />

Allgemeine Merkmale (Demographie, Siedlungsstrukturen)<br />

Stärken<br />

• Günstige geographische Lage im Zentrum Europas<br />

• hohe Standortattraktivität<br />

• Entwickeltes polyzentrisches System<br />

Chancen<br />

• Starke Verbindungen zu den angrenzenden Regionen<br />

• städtisch-ländliche Integration<br />

• Positiver demographischer Entwicklungstrend<br />

noch in Bezug auf die Dynamik ihrer Entwicklung.<br />

Das Programmgebiet ist zudem in hohem Maße<br />

von den städtischen Regionen Wien, Brünn <strong>und</strong><br />

Linz beeinflusst, die ihren Gegenpol in einer Reihe<br />

von äußerst peripheren Regionen haben.<br />

Trotz dieser besonderen Bedingungen, konzentriert<br />

sich die folgende SWOT-Analyse auf die<br />

gemeinsamen Stärken <strong>und</strong> Schwächen sowie<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken <strong>und</strong> macht die Vielfalt des<br />

wirtschaftlichen Niveaus, der Struktur <strong>und</strong> der<br />

Entwicklungsprozesse, sowie auch des institutionellen<br />

Rahmens bewusst.<br />

Schwächen<br />

• Im Hinblick auf die internationale <strong>und</strong> intraregionale<br />

Erreichbarkeit sind große Teile der<br />

Grenzregion Randregionen<br />

• Große Anzahl kleiner Dörfer<br />

Risiken<br />

• Unterschiede innerhalb der Region<br />

(ländlich-städtisch, Generationen)<br />

• Verschwendung von Natur <strong>und</strong> Landschaft durch<br />

unkoordinierte städtische Entwicklung <strong>und</strong> Hausbau<br />

• anhaltende natürliche Abnahme der Bevölkerung<br />

in einigen Teilen<br />

• Alterung der Bevölkerung in einigen Bereichen,<br />

vor allem in den peripheren ländlichen Standorten<br />

Sozio-ökonomische Entwicklung – wirtschaftliche Leistung <strong>und</strong> Humanressourcen<br />

Wirtschaftliche Struktur <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Stärken<br />

• Langes stabiles wirtschaftliches Wachstum in den<br />

meisten Regionen,<br />

• Breit diversifizierte Industriestruktur in den<br />

traditionellen industriellen Zentren<br />

• Neue industrielle Produktion spezialisiert auf höhere<br />

Wertschöpfungsbranchen<br />

• Städtische Regionen mit dynamischen Entwicklungstendenzen<br />

speziell im tertiären Sektor<br />

• Attraktives touristisches Potenzial <strong>und</strong> günstige<br />

Entwicklung<br />

• Reichtum an natürlichen Ressourcen für die<br />

Produktion von erneuerbaren Energien<br />

Schwächen<br />

• anhaltend hoher Anteil an Landwirtschaft mit<br />

strukturellen Problemen in einigen Regionen<br />

• Hoher Anteil an strukturschwachen Branchen in den<br />

peripheren ländlichen Regionen<br />

• Geringe Wettbewerbsfähigkeit aufgr<strong>und</strong> der niedrigen<br />

Arbeitsproduktivität <strong>und</strong> des niedrigen Grades an Innovation<br />

• Strukturelle Schwächen der Tourismus-Branche<br />

• Fehlen von grenzüberschreitenden touristischen<br />

Organisationsstrukturen<br />

• Unterentwickelter (produktionsbezogener) Dienstleistungssektor<br />

speziel in den ländlichen Regionen<br />

• Schwache Beteiligung von Universitäten,<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen<br />

in der Entwicklung<br />

internationaler Netzwerke <strong>und</strong> Innovationen<br />

• Unzureichende Verbindungen zwischen wirtschaftlichen<br />

Akteuren auf beiden Seiten der Grenze


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Chancen<br />

• (Schnelle) Entwicklung von KMUs, vor allem in größeren<br />

Städten <strong>und</strong> städtischen Gebieten<br />

• Tertiärer Sektor, aus dem sich in den ländlichen<br />

Regionen Spielraum ergibt (z.B. touristische, ges<strong>und</strong>heitliche<br />

<strong>und</strong> produktionsnahe Dienstleistungen)<br />

• hohes Potential für den Erholungs-, Wellness- <strong>und</strong><br />

Kulturtourismus<br />

• Nutzung der regionalen Ressourcen für die Produktion<br />

erneuerbarer Energien<br />

• Rad-Tourismus ist einer der wichtigsten Teile der<br />

gemeinsamen tschechisch – österreichischen Region<br />

<strong>und</strong> schafft harmonisierte Bedingungen für die<br />

weitere Entwicklung des gesamten Gebietes<br />

Humanressourcen <strong>und</strong> Arbeitsmarktpolitik<br />

Stärken<br />

• breites Angebot an qualifizierten Arbeitskräften<br />

• hohe Mobilitätsbereitschaft der Erwerbspersonen<br />

(z.B. Pendler)<br />

Chancen<br />

• Zunehmendes Qualifikationsniveau<br />

• Sprachkenntnisse<br />

Bildung, Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Stärken<br />

• Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen – breite Palette von<br />

angebotenen Studien<br />

• ausreichende Kapazitäten <strong>und</strong> eine hohe Qualität der<br />

vorschulischen <strong>und</strong> schulischen Einrichtungen<br />

• breites Angebot an Studienzweigen an den Schulen<br />

Breites Angebot <strong>und</strong> guter Zugang zu Bildungseinrichtungen<br />

• Städtische Regionen sind gut ausgestattet mit<br />

Forschungs-<strong>und</strong> Entwicklungseinrichtungen<br />

• Tradition in Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

Risiken<br />

• Hohe regionale Unterschiede in der wirtschaftlichen<br />

Leistungsfähigkeit<br />

• Unzureichende Entwicklung des grenzüberschreitenden<br />

Tourismus (z.B. Destinations-<br />

Management, transnationale Vernetzung der<br />

angebotenen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen,…)<br />

• Anpassung von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen der<br />

Tourismuswirtschaft <strong>und</strong> der erforderlichen Infrastruktur<br />

an die gegenwärtigen Nachfrageprofile ist noch weitgehend<br />

offen<br />

Schwächen<br />

• Hohe Abhängigkeit der ländlichen Region von<br />

städtischen Arbeitsmärkten – fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

in den ländlichen Teilen der Region<br />

• begrenzte Verfügbarkeit von flexiblen Arbeitskräften<br />

(quantitativ <strong>und</strong> qualitativ)<br />

• Ungünstige Struktur der Arbeitslosigkeit<br />

• Unzureichende private <strong>und</strong> öffentlichen Ausgaben für<br />

Bildung, Forschung schränkt die Nutzung des<br />

Arbeitskräftepotentials ein<br />

• Rechtliche Beschränkungen bei grenzüberschreitenden<br />

Arbeitsmärkten<br />

Risiken<br />

• Große regionale Unterschiede beim Einkommen <strong>und</strong> den<br />

sozialen Standards<br />

• Fehlende vorbereitende Arbeiten für den grenzüberschreitenden<br />

Arbeitsmarktaustausch<br />

• Druck auf die städtischen Arbeitsmärkte durch<br />

Zuwanderung <strong>und</strong> Pendeln<br />

• Erhöhung der Zahl an arbeitslos gemeldeten Personen<br />

Schwächen<br />

• geringe Innovations- <strong>und</strong> Technologie-Orientierung der<br />

regionalen Unternehmen<br />

• Unterschiede in Bezug auf den Zugang zu F&E<br />

• unzureichende Miteinbeziehung der KMUs an der<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong> unzureichender<br />

Technologie-Transfer<br />

• bemerkenswerte Zentralisierung der Bildungseinrichtungen<br />

speziell in der Tschechischen Republik<br />

• Mangel an wirtschaftsnaher Infrastruktur <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

vor allem außerhalb von städtischen Gebieten<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Chancen<br />

• Wachstum der Kapazitäten in Hochschulen<br />

• bestehende Kooperationsstrukturen <strong>und</strong> Netzwerke<br />

• Innovationspotenzial in der Industrie <strong>und</strong> im Dienstleistungssektor<br />

(z.B. Energie, Tourismus, Biotech, Medizin,<br />

Maschienenbau, Landwirtschaft, Verkehr, usw.)<br />

Risiken<br />

• Sinkendes Qualifikationsniveau, einschließlich Kenntnis<br />

der Sprache der Partner<br />

• Brain-Drain – Abwanderung von gut ausgebildeten<br />

Personen<br />

39


3. Stärken <strong>und</strong> Schwächen (SWOT-Analyse)<br />

Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung<br />

Natürliche <strong>und</strong> soziale Umwelt<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Stärken<br />

• gut erhaltener Zustand der Umwelt, Stabilität <strong>und</strong><br />

hochwertige landschaftliche Vielfalt<br />

• überregionale Bedeutung der Wasservorkommen <strong>und</strong><br />

Wasserressourcen, Oberlaufregion verschiedener<br />

Flüsse<br />

• hohe Lebensqualität<br />

• ausreichend Erholungsgebiete <strong>und</strong> Ausgleichsraum für<br />

die Städte<br />

• hohes Niveau der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialdienste<br />

Chancen<br />

• Integrierte Projekte für den Umweltschutz <strong>und</strong> die<br />

gemeinsame Umweltplanung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

(z.B. im Bereich der Bekämpfung von Hochwasserschutzmaßnahmen)<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Nutzung erneuerbarer Energien,<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher Wärmeversorgung <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

zur Energieeinsparung<br />

• In-Wertsetzung der natürlichen Ressourcen<br />

• Umwelttechnologien<br />

• grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der<br />

sozialen Dienste als Antwort auf die beschränkten<br />

Budgets <strong>und</strong> fehlenden Nachfragen <strong>und</strong> Angebote<br />

• Schutz <strong>und</strong> Nutzung der natürlichen Ressourcen <strong>und</strong> des<br />

kulturellen Erbes des Gebietes, welche eine Chance für<br />

die Entwicklung des Tourismus <strong>und</strong> das Lebens der Einwohner<br />

bringen<br />

Mobilität <strong>und</strong> Verkehrsinfrastruktur<br />

Stärken<br />

• strategisch günstige Lage im Hinblick auf die großen<br />

europäischen Verkehrs- <strong>und</strong> Transportwege;<br />

• sehr dichtes Verkehrs- <strong>und</strong> Transportwesen<br />

(beide Straßen-<strong>und</strong> Schienenverkehr)<br />

• Flughäfen mit internationaler (Wien) <strong>und</strong> regionaler<br />

(Brno <strong>und</strong> Linz) Bedeutung<br />

• gut entwickelte kurzstreckenbezogene Personenbeförderung<br />

im Linienverkehr <strong>und</strong> in städtischen<br />

Agglomerationen<br />

Chancen<br />

• Verbesserung des Verkehrssystems <strong>und</strong> der<br />

Infrastruktur<br />

• Koordinierung der Planung von Aktivitäten<br />

• Zusammenarbeit <strong>und</strong> Koordinierung zwischen den<br />

verschiedenen Transportmitteln (z.B. Logistik-Zentren)<br />

Schwächen<br />

• unzureichende Abwasserreinigung in ländlichen Gebieten<br />

(CR)<br />

• verschmutzte Flüsse <strong>und</strong> hohe Eutrofisation von<br />

Wasserläufen <strong>und</strong> Seen (Landwirtschaft, Industrie,<br />

Haushalte)<br />

• unzureichende Wärme- <strong>und</strong> Energieeinsparungen,<br />

geringe Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen<br />

• unzureichendes Engagement der Bevölkerung für<br />

Umweltfragen, niedriges ökologische Bewusstsein<br />

der Bevölkerung (CR)<br />

Bedrohungen<br />

• Steigende negative ökologische Auswirkungen (Lärm,<br />

Abgase) aufgr<strong>und</strong> des steigenden Verkehrsaufkommens<br />

• langsame Sanierungsprozesse von alten ökologischen<br />

Belastung<br />

• Zerstörung von Kulturlandschaften durch intensive<br />

Bodennutzung (Landwirtschaft, Verstädterung,<br />

Wohnen, ..)<br />

• steigendes Volumen an Abfällen<br />

• langsamer Anstieg in der Nutzung erneuerbarer<br />

Energien trotz Fördermaßnahmen<br />

• soziale Spannungen aufgr<strong>und</strong> der Alterung der<br />

Bevölkerung <strong>und</strong>/oder Migration<br />

• Segregation (Wohnen, Beschäftigung, Zugang zu<br />

sozialen Dienstleistungen usw.)<br />

Schwächen<br />

• unterschiedliche Niveaus der Infrastrukturentwicklung<br />

• noch schwach entwickelte grenzüberschreitende<br />

Straßen-<strong>und</strong> Eisenbahninfrastruktur<br />

• niedrige Kapazität der Straßen-Zoll-Stationen <strong>und</strong><br />

verstopfte Zufahrtsstraßen<br />

• vernachlässigte Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong><br />

unzureichende technische Infrastruktur- <strong>und</strong><br />

Erhaltungsmaßnahmen in einigen ländlichen Gebieten<br />

• unzureichende intra-regionale öffentliche Verkehrsmittel<br />

in den peripheren Regionen<br />

Bedrohungen<br />

• Verschlechterung der Qualität des öffentlichen Verkehrs<br />

<strong>und</strong> der Erreichbarkeit der ländlichen Gebiete<br />

• das zunehmende Verkehrsaufkommen


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Grenzüberschreitende Kooperation<br />

Stärken<br />

• Bestehende Strukturen der Zusammenarbeit auf<br />

persönlicher, rechtlicher, institutioneller <strong>und</strong><br />

politischer Ebene<br />

• Erfahrungen in der Zusammenarbeit stützt sich auf<br />

Projekte Euregios<br />

Chancen<br />

• Verbesserung <strong>und</strong> Entwicklung der bestehenden<br />

Strukturen oder neuer Strukturen<br />

• partizipative Modelle <strong>und</strong> Prozesse<br />

Schwächen<br />

• Diskrepanzen zwischen Rechtsordnungen, Sozial<strong>und</strong><br />

Umweltstandards<br />

• Unterschiede der institutionellen Ebenen <strong>und</strong><br />

Kompetenzen<br />

• Schwache räumliche, institutionelle <strong>und</strong> strukturelle<br />

Zusammenarbeit<br />

Bedrohungen<br />

• Instabilität der Kooperationsstrukturen<br />

• finanzielle Beschränkungen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

41


4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />

Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />

der Tschechischen Republik<br />

4.1<br />

NEUE GLOBALE RAHMENBEDINGUNGEN,<br />

HERAUSFORDERUNGEN UND<br />

MÖGLICHKEITEN DER ENTWICKLUNG<br />

Entwicklungen außerhalb der Europäischen<br />

Union haben auch Einflüsse auf die grenzüberschreitende<br />

Region. Diese erhöhen den<br />

Wettbewerb zwischen den Unternehmen, Wirtschaftsstandorten<br />

<strong>und</strong> Regionen. Der Integrationsprozess<br />

in Europa, die Deregulierung <strong>und</strong><br />

Liberalisierung als Reaktion auf die Globalisierung<br />

der Wirtschaft <strong>und</strong> der Gesellschaft, der<br />

Mangel <strong>und</strong> die Erhöhung der Preise von Ressourcen<br />

(fossile Brennstoffe) sowie der technologische<br />

Fortschritt prägen die Intensität<br />

<strong>und</strong> Richtung der Mobilität von Arbeit <strong>und</strong> Kapital.<br />

Neue Standards für die Standorte <strong>und</strong> in<br />

der Konkurrenz der Regionen werden geschaffen,<br />

sowie neue Herausforderungen für die<br />

regionalen Arbeitsmärkte <strong>und</strong> Bildungs-/<br />

Lernsysteme entstehen. Die Folgen sind Flexibilität<br />

der Arbeitsmärkte, die steigenden Anforderungen<br />

an die Mobilität, aber auch Tendenzen<br />

der Segmentierung. Institutionen <strong>und</strong><br />

soziale Absicherungssysteme müssen sich anpassen<br />

<strong>und</strong> erneuern, um diese Änderungen zu<br />

bewältigen.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die österreichisch – tschechischen Grenzregionen<br />

haben, an der Kreuzung zwischen den<br />

alten <strong>und</strong> den neuen Mitgliedsstaaten im Herzen<br />

Europas, wie viele andere europäische Regionen<br />

an den ehemaligen EU-Außengrenzen,<br />

während der letzten Jahre historische Veränderungen<br />

vollzogen. Die sich daraus ergebenden<br />

Herausforderungen für die <strong>Regionalpolitik</strong><br />

in der EU sind, das Gleichgewicht zwischen dem<br />

notwendigen Zusammenhalt auf der einen Seite<br />

<strong>und</strong> der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Regionen auf der anderen Seite<br />

zu halten. Dies führt zu einer Ausweitung der<br />

Handlungsfelder, in welchem alle Akteure dazu<br />

aufgerufen sind, sich auf die Vernetzung <strong>und</strong> Zusammenarbeit<br />

in den grenzüberschreitenden,<br />

aber auch benachbarten internationalen Bereichen<br />

zu konzentrieren. Der öffentliche Sektor<br />

hat seine Politik neu ausgerichtet, um ein<br />

Standort-/Wirtschafts-/Aktivitätsumfeld zu ermöglichen,<br />

welches den Akteuren hilft erfolgreich<br />

im Wettbewerb der Regionen zu sein.<br />

Die demographische Entwicklung in der Region<br />

steht im Widerspruch zu den Bedürfnissen<br />

nach Innovation <strong>und</strong> Anpassung. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

steigenden Lebenserwartung <strong>und</strong> sinkender Geburtenraten<br />

gibt es die Tendenz zur Alterung der<br />

Gesellschaft. Dies führt zu Veränderungen im<br />

Konsumverhalten, in den Anforderungen an den<br />

öffentlichen Dienst <strong>und</strong> im Verhalten der Arbeitskräfte<br />

(Mobilität, Innovation usw.). Wissen<br />

über die effiziente Nutzung von Informationen<br />

<strong>und</strong> die Kommunikation <strong>und</strong> die betreffenden<br />

Technologien, sind heute wichtige Ressourcen<br />

für die wirtschaftliche Entwicklung sowie auch<br />

für die Beteiligung des einzelnen Individuums<br />

an der Gesellschaft.<br />

Viele Menschen, die Bildungssysteme <strong>und</strong> -organisationen<br />

sowie die öffentliche Verwaltung<br />

sind sehr oft unzureichend an diese Anforderungen<br />

angepasst. Daher müssen die Rahmenbedingungen<br />

für Regionen <strong>und</strong> ihre Einwohner<br />

für die soziale <strong>und</strong> regionale Abdeckung dieser<br />

Veränderungsprozesse initiiert werden. Diese<br />

Veränderungen ermöglichen auch die Integration<br />

neuer Dynamik <strong>und</strong> gesellschaftlicher Entwicklungen<br />

(z.B. Potenzial der Frauen) in der regionalen<br />

<strong>und</strong> sozio-ökonomischen Entwicklung.<br />

4.2<br />

KOORDINIERUNG MIT ANDEREN<br />

POLITIKEN UND <strong>PROGRAMM</strong>EN DER<br />

EUROPÄISCHEN UNION, ÖSTERREICHS<br />

UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />

4.2.1<br />

Übereinstimmung mit den<br />

Gemeinschaftspolitiken<br />

Das Operationelle Programm zur österreichisch<br />

• tschechischen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

für die Jahre 2007-2013 trägt,


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

zur Erreichung der in den aktualisierten Strategien<br />

von Lissabon <strong>und</strong> Göteborg, <strong>und</strong> in den<br />

strategischen Leitlinien der Gemeinschaft<br />

festgelegten Prioritäten, bei.<br />

Die Kohäsionspolitik muss einen Beitrag zur Umsetzung<br />

der Lissabon-Ziele leisten. Im Entwurfsdokument<br />

mit dem Titel „Kohäsionspolitik<br />

zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums<br />

<strong>und</strong> der Beschäftigung; in den Strategischen<br />

Leitlinien der Gemeinschaft für den Zeitraum<br />

von 2007-2013“ wurden die folgenden Prioritäten<br />

der Gemeinschaft definiert:<br />

• Europa <strong>und</strong> seine Regionen als attraktiver Ort<br />

für Investitionen <strong>und</strong> Arbeit<br />

• Entwicklung von Wissen <strong>und</strong> Innovationen für<br />

Wirtschaftswachstum<br />

• Höhere Zahl von hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten.<br />

Die in Lissabon im Jahr 2000 getroffene Entscheidung<br />

(Lissabon-Strategie), definiert strategische<br />

Ziele in Bezug auf die Beschäftigung,<br />

die Wirtschaftsentwicklung <strong>und</strong> den sozialen Zusammenhalt<br />

für die kommenden zehn Jahre, mit<br />

dem Ziel die Union zum wettbewerbsfähigsten<br />

<strong>und</strong> dynamischsten, von der Wissenschaft getriebenen,<br />

Wirtschaftsraum in der Welt zu entwickeln,<br />

um die derzeitige Situation eines<br />

nachhaltigen Wachstums zu erhalten, Arbeitsplätze<br />

zu schaffen <strong>und</strong> einen stärkeren sozialen<br />

Zusammenhalt zu erreichen. Im Jahr 2005<br />

wurde die Lissabon-Strategie in Richtung<br />

Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung abgeändert.<br />

Die Entscheidung von Göteborg (Göteborg-<br />

Strategie) lenkt den Lissabon-Prozess in eine<br />

umweltbezogene Richtung mit nachhaltiger<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Zielen <strong>und</strong> Aktivitäten, welche<br />

gegen die Gefahren einer nachhaltigen Entwicklung<br />

(Alterung der Bevölkerung, Klimaveränderungen,<br />

Verkehr, Armut usw.) steuern.<br />

Das OP ist an die europäische sozialpolitische<br />

Agenda 6 geb<strong>und</strong>en, welche die im Rahmen der<br />

Sozialpolitik durchgeführten Maßnahmen bestimmt<br />

– <strong>und</strong> auch zur Verwirklichung der Lissabon-Strategie<br />

beiträgt. Die in Nizza formulierten<br />

Ziele sind wie folgt definiert:<br />

• Sicherstellung der Verfügbarkeit von Arbeit,<br />

Ressourcen, Rechten, Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

für alle<br />

• Prävention von Risiken der sozialen Ausgrenzung<br />

• Hilfe für die am meisten Gefährdeten, die<br />

Mobilisierung aller Akteure/Organisationen in<br />

den Bereichen der Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik.<br />

Das Positionspapier spiegelt die Allgemeinen<br />

Leitlinien der Wirtschaftspolitik, sowie die<br />

Leitlinien zur Europäischen Beschäftigungsstrategie<br />

7 wider, welche mikroökonomische<br />

<strong>und</strong> makroökonomische Strategien, sowie die<br />

Beschäftigung, als Mittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Wachstums,<br />

einschließt.<br />

Das Programm „i2010 - die Europäische Informationsgesellschaft<br />

im Jahr 2010“ 8 soll auch zur<br />

Schaffung der Informationsgesellschaft beitragen.<br />

Es wird in erster Linie Aktivitäten zur Erreichung<br />

bestimmter Ziele der Initiative betreffen,<br />

welche in der Erhöhung der Verfügbarkeit<br />

der Informationstechnologien bestehen.<br />

Im Rahmen der österreichisch-tschechischen<br />

grenzüberschreitenden Kooperation 2007-<br />

2013 umgesetzte Projekte, werden zum Aufbau<br />

der Informationsgesellschaft beitragen.<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 11 des Vorschlags<br />

für die EFRE-Verordnung wird das<br />

grenzüberschreitende Operationelle Programm<br />

im Bereich kleiner <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen,<br />

zur Umsetzung der Europäischen Charta für<br />

6<br />

Angenommen im Jahr 2000 in Nizza<br />

7<br />

Integrierte Leitlinien: allgemeine Leitlinien zur Wirtschaftspolitik,<br />

Brüssel, 28. Juni 2005, 10667/05; Entscheidung des Rates<br />

über Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen der Mitgliedstaaten.<br />

Brüssel, 5. Juli 2005.<br />

8<br />

Die e-Europäische Informationsgesellschaft für Wachstum <strong>und</strong><br />

Beschäftigung. Der Bericht der Kommission an den Rat, das Europäische<br />

Parlament, den Europäischen Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialausschuss<br />

<strong>und</strong> den Ausschuss der Regionen. Brüssel 1. Juni 2005,<br />

COM (2005)229, Endversion.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

43


4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />

Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />

der Tschechischen Republik<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Kleinunternehmen beitragen. Diese wurde vom<br />

Europäischen Rat im Juni 2000 in Santa Maria<br />

de Feira, für den Bereich der gesteigerten<br />

technologischen Kapazitäten von kleinen Unternehmen<br />

beschlossen.<br />

Im Rahmen des OPs wird die Gleichberechtigung<br />

von Männern <strong>und</strong> Frauen beachtet <strong>und</strong> werden<br />

Personen im Hinblick auf Geschlecht, Rasse <strong>und</strong><br />

Herkunft 9 nicht diskriminiert. Die Einhaltung des<br />

Prinzips der Chancengleichheit soll, während der<br />

verschiedenen Phasen der Umsetzung des Programms,<br />

sowie auch der Realisierung der finanziellen<br />

Unterstützung aus dem Fonds <strong>und</strong> der<br />

Bewertung ihrer Auswirkungen, gewährleistet<br />

werden. Das Prinzip wird auch bei der Festlegung<br />

der Auswahlkriterien für Projekte beachtet.<br />

Im Hinblick auf die Tatsache, dass in – durch<br />

das Programm geförderten Subregionen – Probleme<br />

auf dem Arbeitsmarkt bestehen, werden<br />

Anstrengungen zur Förderung der Beschäftigung<br />

von Frauen <strong>und</strong> zur Schaffung von neuen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für sie unternommen,<br />

sowie Maßnahmen für einen gleichberechtigten<br />

Zugang im Bereich der beruflichen<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung getroffen.<br />

9<br />

Artikel 16 der Verordnung des Rates 1083/2006<br />

10<br />

Vorschlag für eine Entscheidung des Rates über die Strategischen<br />

Leitlinien der Gemeinschaft für die Ländliche Entwicklung<br />

(Programmperiode 2007-2013), Brüssel, 5. Juli 2005,<br />

COM(2005)304 endgültig.<br />

11<br />

Verordnung des Rates (EG) Nr. 1698/2005 vom 20. September<br />

2005 über die finanzielle Unterstützung für die Ländliche Entwicklung<br />

durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER). Der EG Gesetzescode<br />

L 277/1 vom 21. Oktober 2005.<br />

12<br />

Bericht der Kommission an den Rat <strong>und</strong> das Europäische Parlament<br />

in Bezug auf die zusammenfassende Strategie für nachhaltige<br />

Entwicklung: operationelle Plattform. Brüssel 13. Dezember<br />

2005, COM (2005) 658 endgültig.<br />

Im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik ist<br />

eine Komplementarität zwischen den finanziellen<br />

Interventionen der Europäischen Kommission<br />

(EK) durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds<br />

für die Entwicklung des ländlichen<br />

Raums 10 11 <strong>und</strong> den durch die EFRE-Mittel<br />

ko-finanzierten Aktivitäten, im Zusammenhang<br />

mit der territorialen Zusammenarbeit, vorgesehen.<br />

Eine Koordination der aus verschiedenen<br />

Fonds stammenden Subventionen wird<br />

sichergestellt.<br />

Der Gr<strong>und</strong>satz der Komplementarität, welcher<br />

im Vorschlag der Verordnung des Rates über die<br />

allgemeinen Bestimmungen für den Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung (EFRE),<br />

des Europäischen Sozialfonds (ESF) <strong>und</strong> den Kohäsionsfonds<br />

(KF) (Artikel 9) enthalten ist,<br />

wird beachtet. Im Einklang mit diesem Gr<strong>und</strong>satz<br />

werden die Strukturfonds keine öffentlichen<br />

oder gleichgestellten Ausgaben von den Mitgliedstaaten<br />

ersetzen.<br />

Prinzipien der Gemeinschaftspolitiken in Bezug<br />

auf den Schutz <strong>und</strong> die Verbesserung der Umwelt,<br />

sowie die entsprechenden Änderungsanträge<br />

einschließlich der EU-Richtlinie werden<br />

ebenfalls beachtet. Und zwar betrifft dies die Erfüllung<br />

von Verpflichtungen der Richtlinie<br />

92/43/EWG (Habitat-Richtlinie), der Richtlinie<br />

79/409/EWG über die Vögel <strong>und</strong> der Leitlinien<br />

zum ökologischen System NATURA-2000.<br />

Da es erforderlich ist, dass die Mitgliedstaaten<br />

ihre Anstrengungen auf die Förderung der<br />

zentralen Themen im Bereich des Klimawandels,<br />

der Energie, der öffentlichen Ges<strong>und</strong>heit, der<br />

sozialen Ausgrenzung, der Demografie <strong>und</strong> der<br />

Migration, des Managements von natürlichen Beständen<br />

<strong>und</strong> des ausgewogenen Verkehrs konzentrieren,<br />

werden Projekte, welche zur Verwirklichung<br />

der in der EU-Strategie 12 für nachhaltige<br />

Entwicklung angeführten Prioritäten<br />

beitragen im operationellen Programm unterstützt.<br />

Mit dem Europäischen Raumentwicklungskonzept<br />

(EUREK, 1999) wurde ein wichtiger Schritt<br />

auf dem Weg zu einer koordinierten Regional<strong>und</strong><br />

Raumentwicklungspolitik getan. Es gibt drei<br />

gr<strong>und</strong>legende Ziele, die zu einer nachhaltigen<br />

<strong>und</strong> ausgewogenen Entwicklung auf dem Gebiet<br />

der Europäischen Union führen sollten:<br />

• Wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Zusammenhalt<br />

• Bewahrung <strong>und</strong> Bewirtschaftung der natürlichen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Ressourcen sowie


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

• ausgewogenere Wettbewerbsfähigkeit des<br />

europäischen Raumes<br />

Die europäische Integration ist Teil des EUREKs.<br />

Lokale <strong>und</strong> regionale Behörden müssen bei der<br />

regionalen Entwicklung über die Grenzen hinweg<br />

kooperieren.<br />

Die grenzüberschreitenden Programme sollten<br />

keine Aktivitäten unterstützten, welche durch<br />

andere etablierte europäische Programme finanziert<br />

werden können, sofern sie keine klare<br />

Ausrichtung auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />

aufweisen. Die Koordination<br />

mit anderen operationellen Programmen wird<br />

in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />

durch die Vertretung des Ministeriums für<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

in Österreich <strong>und</strong> des Ministeriums<br />

für Landwirtschaft in der Tschechischen Republik<br />

im Begleitausschuss sichergestellt. Zudem<br />

wird dies durch die regionalen <strong>und</strong> nationalen<br />

Koordinierungsausschüsse gewährleistet <strong>und</strong> es<br />

kann aufgr<strong>und</strong> der täglichen direkten Kontakte<br />

der an der Umsetzung der verschiedenen Programmaktivitäten<br />

beteiligten Stellen eine Doppelfinanzierung<br />

aus zwei oder mehreren Gemeinschaftsfonds<br />

vermieden werden. Deshalb<br />

ist es wichtig die Ähnlichkeiten <strong>und</strong> Unterschiede<br />

zu anderen EU-Programmen <strong>und</strong> den<br />

benötigten Koordinationsbedarf mit dem vorliegenden<br />

Programm aufzuzeigen:<br />

• Österreichisches Programm zur ländlichen<br />

Entwicklung (ELER), in strat.at wurde eine<br />

detaillierte Trennung von Vorhaben welche in<br />

Österreich von ELER <strong>und</strong> EFRE unterstützt<br />

werden, ausgearbeitet<br />

• Tschechische Republik Strategischer Plan zur<br />

ländlichen Entwicklung (2007-2013)<br />

• EFRE: Ziel 1 - Kohäsion <strong>und</strong> Ziel-2 - regionale<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

• ESF - Beschäftigung<br />

• TEP (territoriale Beschäftigungspakte)<br />

• TEN (Transeuropäische Netze)<br />

• Natura 2000<br />

• In der Tschechischen Republik <strong>und</strong> in Öster<br />

reich, kann der Europäische Fischereifonds<br />

(EFF), im Bereich der Aquakultur <strong>und</strong> anderer<br />

Maßnahmen von gemeinsamem Interesse<br />

verwendet werden. Es werden Begünstigte<br />

unterstützt, welche an den oben genannten<br />

Bereichen beteiligt sind. Aufgr<strong>und</strong> des unterschiedlichen<br />

Schwerpunkts der FFF finanzierten<br />

Programme <strong>und</strong> des grenzüberschreitenden<br />

OPs Österreich-Tschechien,<br />

wird keine echte Überschneidung bei der Bereitstellung<br />

von Unterstützungen auftreten.<br />

• Horizontale Themen, z.B. Nachhaltigkeit sowie<br />

Chancengleichheit für Männer <strong>und</strong> Frauen –<br />

„Gender Mainstreaming“, werden im Programmierungsprozess<br />

als sektorübergreifendes<br />

Faktum soweit möglich mit einer geschlechterspezifischen<br />

Sicht betrachtet.<br />

Mit dem Vertrag von Amsterdam aus dem Jahr<br />

1999 wurde „Gender Mainstreaming“ als eine<br />

der wichtigsten Aufgaben der Gemeinschaft angenommen<br />

– Ungleichgewichte sollten abgeschafft<br />

<strong>und</strong> die Chancengleichheit von Männern<br />

<strong>und</strong> Frauen unterstützt werden. In Artikel 11 der<br />

allgemeinen Bestimmungen über die Strukturfonds<br />

ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten <strong>und</strong><br />

die Kommission bei der Umsetzung der Strukturfonds<br />

auf die Chancengleichheit von Männern<br />

<strong>und</strong> Frauen achten müssen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die<br />

Dienstleistungen des INTERACT-II-Programms gelegt<br />

werden. Dieses EU-weite Programm konzentriert<br />

sich auf eine gute Steuerung der territorialen<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> bietet bedarfsorientierte<br />

Unterstützung für mit der<br />

Durchführung der Programme des europäischen<br />

Ziels „territoriale Zusammenarbeit“ betraute<br />

Verantwortliche an. Die Zielgruppen für<br />

INTERACT sind in erster Linie jene Behörden,<br />

welche entsprechend den Verordnungen<br />

1083/2006 <strong>und</strong> 1080/2006 einzurichten sind,<br />

sowie andere Stellen, die an der Durchführung<br />

des Programms beteiligt sind. Um für die umsetzenden<br />

Stellen dieses Programms den größtmöglichen<br />

Nutzen aus dem INTERACT-Programm<br />

zu gewährleisten, wird die Verwendung<br />

von INTERACT Dienstleistungen <strong>und</strong> Doku-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

45


4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />

Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />

der Tschechischen Republik<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

mentation sowie die Teilnahme an INTERACT Seminaren<br />

gefördert. Diesbezügliche Kosten sind<br />

im Rahmen der Technischen Hilfe förderfähig.<br />

4.2.2<br />

Übereinstimmung mit<br />

Nationalen Strategien<br />

Die Ziele <strong>und</strong> Prioritäten des strategischen Dokuments,<br />

der tschechisch-österreichischen<br />

grenzüberschreitenden Kooperation sind kohärente<br />

mit den strategischen entwicklungspolitischen<br />

Programmen. Es geht in erster Linie<br />

folgende Unterlagen:<br />

• Nationaler Entwicklungsplan für den Zeitraum<br />

von 2007-2013 (Entwurf)13,<br />

• Nationaler Strategischer Rahmenplan 2007-<br />

2013 zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums<br />

<strong>und</strong> der Beschäftigung (Vorentwurf)<br />

14 die Ziele des grenzüberschreitenden<br />

Programms tragen zur Erreichung der strategischen<br />

Ziele sowie der angeführten horizontalen<br />

Detailziele bei,<br />

• Regionale Operationelle Programme (Entwürfe)<br />

für die Regionen <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esländer,<br />

welche das im Rahmen des grenzüberschreitenden<br />

Programms 2007-2013 unterstützte<br />

Gebiet betreffen.<br />

Projekte die im Rahmen des Programms unterstützt<br />

werden, stimmen mit den tschechischen,<br />

österreichischen <strong>und</strong> europäischen<br />

Gesetzen überein <strong>und</strong> respektieren insbesondere<br />

die folgenden Bedingungen:<br />

• Übereinstimmung von investiven Projekten mit<br />

den gesetzlichen Regeln im Bereich des Umweltschutzes<br />

unter Berücksichtigung der Wirkungen<br />

der geplanten Projekte auf NATURA<br />

2000 Gebiete;<br />

13<br />

Nationaler Entwicklungsplan 2007-2013, Prag, Februar 2006;<br />

Nationales Strategisches Rahmenprogramm für Österreich 2007-<br />

2013, Wien, April 2007<br />

14<br />

Entwurf des Nationalen Strategischen Rahmenprogramms der<br />

CR 2007-2013, Prag, März 2006; Nationaler Strategischer Rahmenplan<br />

2007-2013 zur Unterstützung von Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />

Vorläufiger Entwurf, das Dokument wurde durch die<br />

Regierung der CR am 14. Februar 2006 angenommen.<br />

• positiv oder neutrale Umweltauswirkungen<br />

des Projekts;<br />

• Verbot der Doppelfinanzierung von Projekten<br />

aus den Gemeinschaftsmitteln;<br />

• Beachtung der Gesetze über die öffentliche<br />

Beschaffungen;<br />

• Beachtung der Vorschriften zu öffentlichen<br />

Beihilfen; Aktivitäten, welche die Wettbewerbsregeln<br />

verletzen <strong>und</strong> kommerzielle Projekte<br />

können nicht im Rahmen des Programms<br />

umgesetzt werden.<br />

Im Rahmen des Beratungsprozesses zu Projektideen,<br />

werden die möglichen Begünstigten<br />

über das Verbot von Doppelfinanzierungen aus<br />

Gemeinschaftsmitteln informiert. Darüber hinaus<br />

erfolgt die formelle Überprüfung, im Hinblick<br />

auf das Risiko einer möglichen Doppelfinanzierung,<br />

im Rahmen der Bewertung der einzelnen<br />

Projektanträge <strong>und</strong> Inhalte von Projektvorschlägen.<br />

Österreich<br />

Die Beschlüsse des Europäischen Rates sowie<br />

des EUREKs bilden den strategischen Rahmen<br />

für die räumliche Entwicklung der österreichischen<br />

Politik, welche im Österreichischen<br />

Raumentwicklungskonzept (ÖREK 2001) festgehalten<br />

wurden. Die formulierten Ziele stellen<br />

den sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Zusammenhalt,<br />

die Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen<br />

in den Regionen <strong>und</strong> die soziale Integration<br />

sicher.<br />

In der „Strategie 2010 – Perspektiven für Forschung,<br />

Technologie <strong>und</strong> Innovation in Österreich“<br />

wurden die Gr<strong>und</strong>sätze für die nationale<br />

Forschungs-, Technologie- <strong>und</strong> Innovationspolitik,<br />

bis 2010 <strong>und</strong> darüber hinaus formuliert.<br />

Das Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> der Dynamik der Volkswirtschaft für<br />

ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> die<br />

aktive Entwicklung der Beschäftigung:<br />

• Verbesserung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen,<br />

Organisationen <strong>und</strong> Institutionen<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

• Effiziente Koordinierung der regionalen <strong>und</strong><br />

nationalen F & E-Aktivitäten<br />

Ein konkreter Schritt für die Vorbereitung der<br />

neuen Programmperiode der Strukturfonds<br />

(EFRE <strong>und</strong> ESF) 2007-2013 in Österreich ist der<br />

Nationale Strategische Rahmenplan – strat.at,<br />

welcher das gemeinsame Dach für die operationellen<br />

Programme der regionalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung (8 B<strong>und</strong>esländer),<br />

Konvergenz – Phasing-Out <strong>und</strong> Europäische<br />

Territoriale Zusammenarbeit bildet.<br />

Darin ist festgehalten, dass die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit bedeutend für<br />

Österreich ist, dies bezieht sich auf den hohen<br />

Anteil der Grenzregionen am gesamten Staatsgebiet<br />

<strong>und</strong> die in den letzten zwei Strukturfondsperioden<br />

gemachten Erfahrungen in der<br />

Zusammenarbeit. Ziel der grenzübergreifenden<br />

Zusammenarbeit sollte die Erleichterung <strong>und</strong> Intensivierung<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

von integrierten grenzüberschreitenden Projekten<br />

im Vergleich zum laufenden Zeitraum<br />

sein. Zudem sollte dies zu einer neuen Qualität<br />

in der Entwicklung von Projekten <strong>und</strong> der sich<br />

ändernden funktionalen Strukturen in den<br />

Grenzregionen führen.<br />

Neben diesen nationalen strategischen Dokumenten<br />

bilden, die Konzepte der Raumplanung<br />

<strong>und</strong> der regionalen Entwicklung, die sektoralen<br />

<strong>und</strong> thematischen Konzepte <strong>und</strong> Modelle der<br />

B<strong>und</strong>esländer Niederösterreich (Landesentwicklungskonzept),<br />

Oberösterreich (Strategie-<br />

Programm Oberösterreich 2000 +) <strong>und</strong> Wien<br />

(Stadtentwicklungsplan STEP 05) die Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Ausarbeitung des Programms für die<br />

Europäische Territoriale Zusammenarbeit.<br />

Gr<strong>und</strong>legende Elemente, welche gemäß strat.at<br />

gefordert sind, wurden im Nationalen Reform<br />

Plan (NRP 2006-2008) wiedergegeben. Die<br />

Entwicklungsstrategie des strat.at orientiert sich<br />

am Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft. Ein gr<strong>und</strong>legendes Element<br />

ist die weit gefasste Definition von Innovation<br />

unter Einbeziehung von nicht-technologischen<br />

Aspekten (z.B. organisatorische usw.).<br />

Die Nachhaltigkeitsstrategie Österreichs zielt auf<br />

die Etablierung einer dauerhaften Strategie ab,<br />

welche alle unterschiedlich ausgerichteten Politikbereiche<br />

für eine umweltfre<strong>und</strong>liche, nachhaltige<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />

einbindet. Seine Schwerpunkte sind die Steigerung<br />

der Lebensqualität in Österreich, die Unterstützung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs<br />

durch die Schaffung innovativer Strukturen,<br />

erhöhte Vielfalt <strong>und</strong> Qualität von Wohnraum<br />

in Österreich <strong>und</strong> gesteigerte Verantwortung<br />

für Europa <strong>und</strong> die Welt.<br />

Unterstützt wird die wirtschaftliche Entwicklungsstrategie<br />

in den ländlichen Gebieten auch<br />

durch das „Programm für die Entwicklung des<br />

ländlichen Raums“, welches parallel erarbeitet<br />

wurde <strong>und</strong> durch den ELER kofinanziert wird. Vor<br />

allem die Aktivitäten in Priorität 3 <strong>und</strong> die Projekte<br />

<strong>und</strong> Initiativen im Rahmen des LEADER-<br />

Ansatzes tragen zur Entwicklung des ländlichen<br />

Raums mit dem Ziel einer breiten <strong>und</strong> diversifizierten<br />

Wirtschaftsstruktur bei. Getrennt Förderbedingungen<br />

des ELER <strong>und</strong> EFRE stellen die<br />

Durchführung von Aktivitäten sicher, so dass es<br />

zu keinen Überschneidungen <strong>und</strong> Doppelfinanzierungen<br />

kommt.<br />

Im allgemeinen muss festgestellt werden, dass<br />

eine enge Abstimmung der Strukturen zur Unterstützung<br />

der Regionalmanagements, der<br />

territorialen Beschäftigungspakte <strong>und</strong> des LEA-<br />

DER-Managements über die täglichen Kontakte<br />

der verantwortlichen Führungskräfte auf regionaler<br />

Ebene sichergestellt wird, um die Effizienz<br />

der finanziellen Unterstützung zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> in der Lage sein, die korrekten regionalen<br />

Akteure auf regionaler Ebene anzusprechen<br />

(„Regionale Governance“).<br />

Tschechische Republik<br />

Auch in der Tschechischen Republik bildet das<br />

Nationale Strategische Rahmenprogramm, als<br />

wichtigstes Dokument den Rahmen für die<br />

Verwendung der EU-Mittel für den Zeitraum<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

47


4.Übereinstimmung mit anderen Trends/Tendenzen,<br />

Strategien <strong>und</strong> Programmen der EU, Österreichs <strong>und</strong><br />

der Tschechischen Republik<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

2007-2013. Als Gr<strong>und</strong>lage für die Ausarbeitung<br />

des Vorschlags des NSRs wurde der Nationale<br />

Entwicklungsplan der Tschechischen Republik<br />

berücksichtigt, welcher durch die Entscheidung<br />

der Regierung der Tschechischen Republik Nr.<br />

175/2006 angenommen wurde. Der analytische<br />

Teil des NSR konzentriert sich auf die Identifizierung<br />

der wesentlichen Stärken der Tschechischen<br />

Republik bei der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> auf die problematische<br />

Punkte <strong>und</strong> Schwächen, die einem nachhaltigen<br />

Wachstum von Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft im<br />

Wege stehen. Das NSR definiert das Gerüst der<br />

operationellen Programme der wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Kohäsionspolitik für 2007 bis<br />

2013, durch welche die einzelnen Schwerpunktachsen<br />

umgesetzt werden. Das NSR ist<br />

noch Gegenstand von Verhandlungen mit der<br />

Europäischen Kommission über die endgültige<br />

Form der Interventionen der Kohäsionspolitik in<br />

der Tschechischen Republik.<br />

Das übergeordnete Ziel des NSRs für den Zeitraum<br />

2007 bis 2013 ist die Veränderung des sozio-ökonomischen<br />

Umfelds der Tschechischen<br />

Republik in Übereinstimmung mit den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der nachhaltigen Entwicklung, um die<br />

Tschechische Republik zu einem attraktiven Ort<br />

für Investitionen, Arbeit <strong>und</strong> das Leben von Menschen<br />

zu machen. Durch die kontinuierliche Stärkung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit wird eine nachhaltige<br />

Entwicklung erreicht, deren Tempo<br />

über dem durchschnittlichen Wachstum der EU-<br />

25 liegt.<br />

Die Tschechische Republik strebt Beschäftigungswachstum<br />

<strong>und</strong> eine ausgewogene <strong>und</strong><br />

harmonische Entwicklung der Regionen an,<br />

dies soll zu einer Verbesserung der Lebensqualität<br />

der Menschen führen. Dem globalen Ziel<br />

wird durch die Umsetzung strategischer Ziele<br />

entsprochen:<br />

• Strategisches Ziel I – wettbewerbsfähige<br />

tschechische Wirtschaft (Schwerpunkte: wettbewerbsfähige<br />

Wirtschaft; die Unterstützung<br />

der F&E-Kapazität für Innovation; die Entwicklung<br />

des nachhaltigen Tourismus)<br />

• Strategisches Ziel II – offene flexible <strong>und</strong> kohäsive<br />

Gesellschaft (Schwerpunkte: Bildung;<br />

Wachstum der Beschäftigung <strong>und</strong> der Beschäftigungsfähigkeit;<br />

Stärkung des sozialen<br />

Zusammenhalts; Entwicklung der Informationsgesellschaft;<br />

effiziente öffentliche Verwaltung)<br />

• Strategisches Ziel III – Attraktive Umwelt<br />

(Schwerpunkte: Schutz <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Umweltqualität; Verbesserung der Erreichbarkeit<br />

durch Verkehr) <strong>und</strong><br />

• Strategisches Ziel IV – Ausgewogene Räumliche<br />

Entwicklung (Schwerpunkte: Ausgewogene<br />

Entwicklung der Regionen; Entwicklung<br />

städtischer Gebiete; die Entwicklung der<br />

ländlichen Gebiete)<br />

Die Strategie basiert auf dem zentralen strategischen<br />

Dokument der europäischen Ebene (Vorschlag<br />

für allgemeine strategische Gr<strong>und</strong>sätze<br />

der Gemeinschaft) <strong>und</strong> Dokumenten der nationalen<br />

Ebene (Strategie für die nachhaltige<br />

Entwicklung, Strategie für wirtschaftliches<br />

Wachstum, Strategien der regionalen Entwicklung<br />

<strong>und</strong> andere gültig sektorale, sowie regionalen<br />

Strategien – Regionalentwicklungsprogramme<br />

des Jihočeský kraj, Jihomoravský kraj<br />

<strong>und</strong> des Kraj Vysočina).


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Wechselbeziehung der Prioritäten des grenzüberschreitenden Programms<br />

mit den Gr<strong>und</strong>sätzen von anderen EU- <strong>und</strong> nationalen Strategien<br />

Prioritätsachse 1 – sozio-ökonomische Prioritätsachse 2 – regionale Horizontale Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Entwicklung, Tourismus- <strong>und</strong> Know-how Transfer Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />

nachhaltige Entwicklung<br />

Unter- Tourismus, HR- Soziale Verkehr <strong>und</strong> Umwelt- Nachhaltige Nachhaltige Gleich- Konehmens<br />

<strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> Entwicklung, Integration, regionale <strong>und</strong> Risiko Netzwerke Entwicklung berechtigung operation<br />

innovations- Freizeit- Arbeitsmarkt, Ges<strong>und</strong>heit Erreich- prävention <strong>und</strong> instituorientiertes<br />

Wirtschaft Bildung, <strong>und</strong> soziale barkeit tionelle<br />

Umfeld <strong>und</strong> Qualifizierung Risiko- Strukturen<br />

Dienst- prävention für die Zusamleistungen<br />

menarbeit<br />

Strat. Leitlinien<br />

der Gemeinschaft x x x x<br />

Strat.at x x x x<br />

STRAT CR x x x x x x x x x x<br />

NRP Ö x x x x<br />

NRP CR x x x x<br />

Strat. für Nachhaltige<br />

Entw. Ö x x x<br />

Strat. für Nachhaltige<br />

Entw. CR x x x<br />

WIN x x x x x x x x<br />

STEP x x x x x x x x<br />

Strat. Progr. OÖ x x x x x x x x<br />

JC Reg. DP x x x x x x<br />

JM Reg. DP x x x x x x<br />

Vy Reg. DP x x x x x x<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

49


5. Strategische Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

5.1<br />

STRATEGISCHE AUSRICHTUNG<br />

5.1.1<br />

Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Entwicklung findet in dieser Region in sehr sensiblen<br />

Bereichen statt. Als horizontales Prinzip<br />

muss die Nachhaltigkeit ein Teil aller Prioritäten<br />

sein. Besonders berücksichtigt wird, dass die<br />

Aktivitäten, mit unterschiedlichen Anforderungen<br />

der Benutzer konfrontiert sind. Konzepte<br />

der Nachhaltigkeit werden vor allem im Bereich<br />

der regionalen <strong>und</strong> ökologischen Entwicklung,<br />

der Weiterentwicklung der National- <strong>und</strong> Naturparks,<br />

aber auch bei Aktivitäten im Bereich,<br />

z.B. des Tourismus, der Freizeitwirtschaft,<br />

der technischen Infrastruktur (Energie)<br />

nachgefragt <strong>und</strong> umgesetzt. Das Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit zielt darauf ab die notwendigen<br />

Bedingungen für die Entwicklung der lebenden<br />

Generation bereit zu stellen, ohne die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

für die künftigen Generationen<br />

einzuschränken. Um diesem Ansatz<br />

gerecht zu werden, sind drei Dimensionen der<br />

Nachhaltigkeit zu berücksichtigen: die ökologische,<br />

die wirtschaftliche <strong>und</strong> die soziale<br />

Nachhaltigkeit.<br />

• Ökologische Nachhaltigkeit bedeutet, die<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Nutzung der natürlichen<br />

Ressourcen, die Verbesserung der Qualität der<br />

Umwelt, der Schutz der biologischen Vielfalt<br />

<strong>und</strong> die Verhütung von Gefahren für Mensch<br />

<strong>und</strong> Umwelt.<br />

• Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet die<br />

Schaffung eines zukunftsorientierten wirtschaftlichen<br />

Systems <strong>und</strong> die Steigerung der<br />

wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> der<br />

Kompetenz für Innovation.<br />

• Soziale Nachhaltigkeit bedeutet soziale Ausgewogenheit,<br />

das Recht menschlichen Lebens<br />

<strong>und</strong> die Beteiligung der Bevölkerung in Politik<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

Die Umsetzung der Maßnahmen hat im Einklang<br />

mit den europäischen <strong>und</strong> nationalen Politiken<br />

für die Chancengleichheit zu erfolgen. Die Beendigung<br />

der Diskriminierung <strong>und</strong> die Verwirklichung<br />

der Chancengleichheit zwischen den<br />

Geschlechtern ist eine politische Aufgabe – Gender-Mainstreaming<br />

ist die zugeordnete Strategie.<br />

Chancengleichheit von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

ist kein separates Thema, es ist das Gr<strong>und</strong>prinzip<br />

für jede einzelne Aktivität. Durch die Einbeziehung<br />

der Chancengleichheit in sämtliche Konzepte<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen, sollte ein Beitrag zu Ausgewogenheit<br />

<strong>und</strong> Fairness in der Gesellschaft<br />

geleistet werden.<br />

Die Beteiligung der Bürger <strong>und</strong> die Nutzung des<br />

gesamten, endogenen <strong>und</strong> kreativen Potenzials<br />

in der Verbesserung der repräsentativen Demokratie,<br />

sind die wichtigsten Ziele der politischen<br />

Partizipation. Die Partizipation besteht aus<br />

einer intensiven Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Akteure <strong>und</strong> der Bevölkerung in der<br />

Region <strong>und</strong> ist ein Instrument zur Erreichung eines<br />

Gleichgewichts der Interessen <strong>und</strong> des<br />

Konsenses in Planungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprozessen.<br />

5.1.2<br />

Programmstrategie für die Entwicklung<br />

der grenzüberschreitenden Region<br />

In den beiden letzten Programmplanungszeiträumen<br />

bildeten die Entwicklung von grenzüberschreitenden<br />

Kontakten, sowie ihre Intensivierung<br />

<strong>und</strong> die Umsetzung von gemeinsamen<br />

Projekten, den Schwerpunkt der grenzüberschreitenden<br />

Aktivitäten.<br />

Das neue Programm baut auf diesen Erfahrungen<br />

auf <strong>und</strong> formuliert – auf Basis der Ergebnisse<br />

der Analyse – entsprechende Strategien <strong>und</strong> Aktivitätsfelder<br />

für die weitere Entwicklung der<br />

österreichisch-tschechischen grenzüberschreitenden<br />

Region.<br />

Die gemeinsame Strategie <strong>und</strong> das Operationelle<br />

Programm orientieren sich an der Weiterentwicklung<br />

des gemeinsamen Raums, im Hinblick<br />

auf


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

• einen zukunftsorientierten Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraum<br />

• die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong><br />

• die Verbesserung der Lebensbedingungen in<br />

diesem Bereich<br />

• die Unterstützung der europäischen Integration<br />

auf der grenzüberschreitenden,<br />

regionalen <strong>und</strong> lokalen Ebene<br />

Alle Aktivitäten sind in Übereinstimmung mit<br />

den folgenden Gr<strong>und</strong>sätzen:<br />

1. Anpassung der wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Lösung der Probleme<br />

in dieser grenzüberschreitenden Region, welche<br />

durch die Peripherie dieser Grenzregionen<br />

entstehen, <strong>und</strong> damit die Schaffung eines integrierten,<br />

regionalen, sozioökonomischen Gebietes:<br />

• Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur, die<br />

Beschleunigung der strukturellen Veränderungen,<br />

die Verbesserung der Standortbedingungen,<br />

die Entwicklung von Technologie<br />

<strong>und</strong> Innovation<br />

• Verbesserung der Verkehrs-, technischen <strong>und</strong><br />

sonstigen Infrastruktur, Reduzierung von<br />

grenzbedingten Barrieren<br />

• Stärkung der nachhaltigen Raumentwicklung<br />

• Verringerung der Umweltbelastungen, Beseitigung<br />

von Umweltschäden, Verbesserung<br />

der Lebens-, Arbeits- <strong>und</strong> Umweltbedingungen<br />

für die Bevölkerung<br />

• Verbesserungen in den Bereichen Bildung,<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

• Entwicklung der Humanressourcen<br />

• Entwicklung der Gleichstellungsaspekte, die<br />

Förderung der Chancengleichheit <strong>und</strong> Anti-<br />

Diskriminierung<br />

• Die Stärkung der endogenen Potenziale des<br />

grenzüberschreitenden Gebietes.<br />

2. Die Stärkung der grenzüberschreitenden<br />

Beziehungen zwischen Bevölkerung, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Institutionen in allen Bereichen:<br />

• Verbesserung des grenzüberschreitenden<br />

wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

• Reduzierung von Barrieren <strong>und</strong> verbesserte<br />

Verbindung im grenzüberschreitenden Verkehr<br />

• Grenzüberschreitende Koordinierung des<br />

Umweltschutzes <strong>und</strong> die Nutzung von grenzüberschreitenden<br />

regionalen Ressourcen<br />

• Verbesserung des grenzüberschreitenden,<br />

gesellschaftlichen <strong>und</strong> kulturellen Austausches<br />

zur Steigerung der Attraktivität der<br />

Lebens-, Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

• Schaffung von grenzüberschreitenden Kooperations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsnetzwerken<br />

zur Steigerung der regionalen Identität auf<br />

beiden Seiten der Grenze.<br />

Die Strategien des operationellen Programms<br />

konzentrieren sich auf die Schaffung von geeigneten<br />

Rahmenbedingungen für eine nachhaltige<br />

Entwicklung in der österreichisch-tschechischen<br />

Grenzregion im Hinblick auf die Wirtschafts-,<br />

Sozial- <strong>und</strong> Bildungspolitik. Die Wettbewerbsfähigkeit<br />

muss durch ausreichende finanzielle<br />

Ressourcen unterstützt werden, mit<br />

dem Ergebnis, dass diese Mittel eine positive<br />

Wirkung auf das Wirtschaftswachstum haben<br />

<strong>und</strong> in der Folge einen Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung des vorhandenen Potentials der<br />

österreichisch-tschechischen Grenzregion leisten.<br />

Die Erweiterung <strong>und</strong> Verbesserung der Qualität<br />

der bestehenden inneren Beziehungen in der<br />

österreichisch-tschechischen Grenzregion ist ein<br />

entscheidender Faktor für die langfristige Entwicklung.<br />

Zudem gilt es die Qualität der wirtschaftlichen<br />

Struktur, der wissenschaftlichen <strong>und</strong><br />

akademischen Kontakte – welche auf der Verbindung<br />

von Netzwerken basieren – zu verbessern,<br />

alles mit dem Ziel, zur Verbesserung des<br />

Informationsflusses <strong>und</strong> des Informationsaustausch,<br />

der Fähigkeiten <strong>und</strong> des Wissens bei zu<br />

tragen.<br />

Eine ausgeprägte Qualitätsverbesserung oder genauer<br />

gesagt die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Kontext des europäischen<br />

Raumes, schafft die Voraussetzung für dauerhaftes<br />

wirtschaftliches <strong>und</strong> soziales Wachstum<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

51


5. Strategische Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

in der österreichisch-tschechischen Grenzregion.<br />

Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit selbst<br />

kann nur nachhaltiges Wachstum bewirken, welches<br />

die Voraussetzung für die Verringerung der<br />

regionalen Unterschiede innerhalb der EU ist.<br />

Alle Aktivitäten innerhalb des ETZ Programms<br />

sind relevant, um sowohl den Lissabon- als auch<br />

die Göteborgprozess zu fördern. Obwohl Aspekte<br />

des Zusammenhalts <strong>und</strong> der Wettbewerbsfähigkeit<br />

in der grenzüberschreitenden Region auf<br />

beiden Seiten der Grenze, hauptsächlich durch<br />

die Ziel 1 <strong>und</strong> 2 Programme abgedeckt werden,<br />

wird dieses Programms neben seiner wichtigsten<br />

Herausforderung zusätzlich so weit wie möglich<br />

zu diesen europäischen Prozessen beitragen.<br />

Beispielsweise ist Innovation nicht nur im einschlägigen<br />

Tätigkeitsfeld 1 enthalten, welche alle<br />

wirtschaftlichen Aspekte der Innovation im<br />

Zusammenhang mit der wirtschaftlichen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />

Entwicklung abdeckt, sondern<br />

auch in anderen Aktivitätsfeldern wie<br />

• der Umwelt durch die Schaffung <strong>und</strong> Erprobung<br />

neuer Technologien im Bereich der<br />

erneuerbaren Energiesysteme…<br />

• dem Tourismus durch die Schaffung gemeinsamer<br />

Produkte, welche, auf grenzüberschreitenden<br />

Bedürfnissen basierenden, der<br />

Veranstaltung der ersten gemeinsamen grenzüberschreitenden<br />

Ausstellung im Jahr 2009,<br />

mit neuen <strong>und</strong> innovativen Techniken (internetbasierte<br />

Reservierung von Hotels, GPS-<br />

Navigations-Systeme im Radsport…) <strong>und</strong><br />

• den sozialen Aspekten (neue Formen der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf<br />

dem Arbeitsmarkt, neue Ansätze für Gender-<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> soziale Risiko Minimierung…).<br />

Folgende qualitative Aspekte wurden zur Entwicklung<br />

der Strategien des operationellen<br />

Programms ausgewählt:<br />

• Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds<br />

in Verbindung mit der Wissenschaft, Forschung<br />

<strong>und</strong> Innovation, sowie die Entwicklung der Humanressourcen<br />

im Hinblick auf den grenzüberschreitenden<br />

Status der Zusammenarbeit<br />

(Lissabon-Prozess). Faktoren für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung sind:<br />

• ein offenes unternehmerisches Umfeld mit<br />

dem Schwerpunkt auf nachhaltiger Tourismusentwicklung<br />

• ein weiterführendes System der Forschung,<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Innovationen,<br />

die Einführung neuer Fertigungstechnologien<br />

• interne Verbindungen zwischen universitären<br />

<strong>und</strong> unternehmerischen Bereichen<br />

• ein flexibler Arbeitsmarkt mit qualifizierten<br />

Arbeitskräften<br />

• eine moderne Gesellschaft, die gezielt<br />

<strong>und</strong> methodisch ihren Bildungsniveau<br />

verbessert (Wissensgesellschaft mit all<br />

seinen Aspekten)<br />

• die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

der lokalen Gemeinden, die<br />

Wiederbelebung der gemeinsamen<br />

Tradition <strong>und</strong> des Kulturlebens, vor<br />

allem auch in Verbindung mit dem<br />

Tourismusangebot<br />

Radwege<br />

In der grenzüberschreitenden Region gibt es ein<br />

Radwegenetz, dieses ist jedoch in den meisten<br />

Fällen nicht ausreichend miteinander verb<strong>und</strong>en,<br />

aber dennoch immer bedeutender für die<br />

Entwicklung des Radtourismus. Diese Art von<br />

Netzwerk existiert im Böhmerwald, Vysočina <strong>und</strong><br />

in der Nähe der Donau. Die Radwege in den<br />

Wein Gebieten in Südmähren <strong>und</strong> Niederösterreich<br />

sind allgemein bekannt.<br />

Um das Angebot zu verbessern, sollte die weitere<br />

Verbesserung der grenzüberschreitenden<br />

Vernetzung unterstützt werden, um ein breiteres<br />

<strong>und</strong> vielfältigeres Angebot für touristische Besucher<br />

zu gewährleisten. Die Verknüpfung<br />

meint sowohl die Physische als auch jene der<br />

Vermarktung. Radwege werden natürlich auch<br />

durch die lokale Bevölkerung für Grenzübergänge<br />

<strong>und</strong> für die Entwicklung der Partnerschaft<br />

<strong>und</strong> der Entwicklung der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit genutzt.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Tourismuswirtschaft<br />

Die grenzüberschreitenden Regionen verfügen<br />

nicht, über hohe Besucher- <strong>und</strong> Nächtigungszahlen,<br />

wie große Städte, z.B. Prag oder<br />

Wien es tun. In den Großstädten bleiben Touristen<br />

für eine Woche oder noch länger, <strong>und</strong> sie<br />

besuchen die peripheren Regionen nur für<br />

Ein-Tages-Ausflüge oder sind einfach nur auf der<br />

Durchreise. Das Ziel der grenzüberschreitenden<br />

OP-Unterstützung ist, die Ermöglichung eines innovativen,<br />

touristischen Angebots im Sinne<br />

der Schaffung eines größeren <strong>und</strong> diversifizierteren<br />

gemeinsamen Angebots, gemeinsam<br />

mit den angrenzenden Regionen auf der anderen<br />

Seite der Grenze.<br />

Mit dem gemeinsamen Anbieten einer höheren<br />

Zahl von „Attraktionen“, ist es möglich, synergetische<br />

Effekte aus verschiedenen Angeboten<br />

der einzelnen Regionen (Berge, Seen, etc.) zu<br />

nutzen.<br />

Ein gemeinsames Angebot mit einheitlichem<br />

Marketing hat größere Chancen, mehr Touristen<br />

anzusprechen <strong>und</strong> ihnen Möglichkeiten<br />

für einen längerfristigen Aufenthalt zu bieten.<br />

Die Entwicklung des gemeinsamen touristischen<br />

Angebots wird auch durch die grenzüberschreitende<br />

Infrastruktur, die völlig unzureichend<br />

ist, beeinflusst. Um zu gewährleisten, dass die<br />

Besucher/Touristen das gesamte Angebot der<br />

Grenzregion annehmen, ist es erforderlich,<br />

dass Touristen keine Probleme haben sich zu bewegen<br />

<strong>und</strong> sie durch fehlende oder niedrige<br />

Qualität von Grenzübergängen nicht eingeschränkt<br />

sind.<br />

• Attraktive Umwelt, in all seinen Dimensionen<br />

(Göteborgprozess). Faktoren für die attraktive<br />

Umgebung sind:<br />

– der Schutz <strong>und</strong> die Verbesserung der Umwelt,<br />

die Pflege der natürlichen Landschaft<br />

<strong>und</strong> Vermeidung ihrer Ausbeutung, die Verhütung<br />

von Risiken<br />

– die Entwicklung der Umweltinfrastruktur<br />

– die Erreichbarkeit der Grenzregion<br />

Infrastrukturprojekte<br />

Nach den durchgeführten Analysen <strong>und</strong> in der<br />

Region erarbeiteten Studien, wurde der Zustand<br />

der Infrastruktur (Verkehr) als eines der gravierendsten<br />

Probleme im Hinblick auf die<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Entwicklung identifiziert.<br />

Verschiedene Themen (öffentliche <strong>und</strong> private)<br />

bedürfen der Schaffung von entsprechenden Bedingungen,<br />

im Besonderen der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Im Rahmen der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit soll die Verbesserung<br />

der Grenzübergangsstellen unterstützt werden,<br />

sowie die Verbesserung der zur Grenze hinführenden<br />

Verbindungen.<br />

Diese grenzüberschreitende Relevanz <strong>und</strong> der<br />

Lage in der Nähe der Grenze sind die wichtigsten<br />

Unterschiede der Ziel 3 Projekte im Gegensatz<br />

zu den Ziel-1 bzw. 2 Vorhaben. Ohne Erfüllung<br />

dieser Voraussetzungen ist es nicht möglich, Projekte<br />

erfolgreich umzusetzen – wie beispielsweise<br />

ein gemeinsames Ges<strong>und</strong>heitsversorgungssystem,<br />

in welchem die Möglichkeit besteht<br />

eine spezialisierte medizinische Einheit<br />

auch auf der anderen Seite der Grenze zu nutzen.<br />

Zudem ist es nicht möglich z.B. gemeinsame<br />

Technologieparks mit Potenzial <strong>und</strong> mit günstiger<br />

Lage beider benachbarter Länder zu errichten.<br />

Ausreichende grenzüberschreitende<br />

Infrastruktur ist eine unvermeidbare Bedingung<br />

für die Entwicklung der Tourismusindustrie.<br />

Aus den, für dieses Tätigkeitsfeld/diese Ausgabenkategorie,<br />

budgetierten Mitteln werden<br />

r<strong>und</strong> 11,8 Mio. € für die regionalen/lokalen Straßen<br />

aufgewendet <strong>und</strong> 5 Mio. € für Radwege (siehe<br />

9.3 Indikative Aufteilung nach Kategorien).<br />

Die Aufteilung auf Kategorien ist allerdings nur<br />

eine Prognose <strong>und</strong> daher sind während der Umsetzung<br />

weitere Änderungen möglich.<br />

Die österreichisch-tschechische Grenzregion ist<br />

ein Gebiet mit einem ausreichenden Wachs-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

53


5. Strategische Ausrichtung<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsziele<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

tumspotenzial im Hinblick auf wirtschaftliche,<br />

soziale <strong>und</strong> kulturelle Gesichtspunkte. Diese<br />

Wachstumsvoraussetzungen werden eine allmähliche<br />

Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

der Bevölkerung ermöglichen.<br />

5.2<br />

ENTWICKLUNGSZIELE<br />

Das globale Ziel des Programms ist die Verbesserung<br />

<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

in dieser grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung eines nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Wachstums durch Beseitigung der bestehenden<br />

Hemmnisse <strong>und</strong> der Aufwertung des gesamten<br />

Entwicklungspotentials des Gebietes.<br />

Das OP enthält ein breites Spektrum an Themen,<br />

die miteinander verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> Auswirkungen<br />

auf mehrere Tätigkeitsfelder haben. Zu<br />

nennen sind in erster Linie:<br />

• die Minimierung der Auswirkungen der<br />

bestehenden Barrieren<br />

• die Verringerung der regionalen sowie der<br />

grenzüberschreitenden sozio-ökonomischen<br />

Disparitäten<br />

• die Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

• die In-Wert-Setzung des natürlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Erbes<br />

• „Regional Governance“ <strong>und</strong> die Stärkung der<br />

Netzwerks- <strong>und</strong> Kooperationsstrukturen<br />

Diese allgemeinen Entwicklungsziele können in<br />

eine Zielhierarchie übertragen werden, mit<br />

Zielen auf Prioritätsebene <strong>und</strong> weiterführenden<br />

spezifischen Zielen. Diese Ziele spiegeln sich in<br />

der Struktur <strong>und</strong> den Inhalten des OPs.<br />

Prioritätsachse 1<br />

„Sozio-ökonomischen Entwicklung, Tourismus<br />

<strong>und</strong> Know-how Transfer“ <strong>und</strong><br />

Prioritätsachse 2<br />

„Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />

nachhaltige Entwicklung“.<br />

zusätzlich gibt es<br />

Prioritätsachse 3<br />

„Technische Hilfe“.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Steigerung <strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die Unterstützung eines nachhaltigen,<br />

sozio-ökonomischen Wachstums dieser grenzüberschreitenden<br />

Region, durch die Beseitigung von<br />

existierenden Barrieren <strong>und</strong> die Verbesserung des<br />

gesamten Entwicklungspotentials des Gebietes<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Attraktivität des Gebietes <strong>und</strong> Schaffung<br />

von Bedingungen für den Know-how Transfer<br />

<strong>und</strong> die Förderung des Tourismus<br />

Intensivierung<br />

des Unternehmens- <strong>und</strong> Dienstbezogenen<br />

Förderumfeldes<br />

Intensivierung <strong>und</strong> Schaffung von<br />

touristischem Angebot, Verbesserung <strong>und</strong><br />

Verwaltung des kulturellen Erbes<br />

Entwicklung<br />

von<br />

Humanressourcen<br />

Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen,<br />

Soziale Integration<br />

Zuverlässige<br />

Umsetzung<br />

des OP<br />

Verbesserung<br />

der Zugänglichkeit<br />

der Grenzregion <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Umweltbedingungen<br />

Verbesserung<br />

der Zugänglichkeit<br />

der Region<br />

Verbesserung der Umwelt <strong>und</strong> Verhütung<br />

von Gefahren, Aufwertung/Verwaltung von Natur<br />

<strong>und</strong> natürlichem Erbe, alternative Energienutzung<br />

Verbesserung<br />

der institutionellen Struktur<br />

für die Zusammenarbeit<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Ziele des Operationellen Programms Ziel 3 Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik<br />

55


6. Prioritätsachsen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die Struktur des Programms besteht aus<br />

drei Prioritäten mit insgesamt sieben Aktivitätsfeldern.<br />

Die Prioritäten 1 <strong>und</strong> 2<br />

sind auf die Lissabon- sowie Göteborg Gr<strong>und</strong>sätze<br />

ausgerichtet <strong>und</strong> berücksichtigen die<br />

Querschnittsthemen Chancengleichheit, Regional<br />

Governance, grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit.<br />

Prioritätsachse 1 „sozioökonomische Entwicklung,<br />

Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer“ umfasst<br />

vier Aktivitätsfelder: unternehmensbezogene<br />

Infrastruktur (indirekte Unterstützung<br />

von Unternehmen), Tourismus, die Entwicklung<br />

von Humanressourcen sowie Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Risiken. Die Priorität<br />

beinhaltet eine Reihe von auf die Lissabon-<br />

Strategie ausgerichteten Elementen, berücksichtigt<br />

aber zugleich Aspekte der Nachhaltigkeit,<br />

welche sich eindeutig auf die Gr<strong>und</strong>sätze<br />

von Göteborg beziehen.<br />

Prioritätsachse 2 „regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />

nachhaltige Entwicklung“ umfasst drei Aktivitätsfelder:<br />

Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit,<br />

Umweltthemen sowie nachhaltige Netzwerke<br />

<strong>und</strong> institutionalisierte Kooperationsstrukturen.<br />

Die Priorität bezieht sich sowohl auf die Gr<strong>und</strong>sätze<br />

von Lissabon als auch die Prinzipien von<br />

Göteborg.<br />

Zusätzlich werden unter Prioritätsachse 3 Aktivitäten<br />

der „Technische Hilfe“ umgesetzt.<br />

Prioritätsachse 1 – sozio-ökonomische Entwicklung,<br />

Tourismus <strong>und</strong> Know-how Transfer<br />

Die Aktivitätsfelder unterhalb der Ebene der<br />

Prioritäten sind in sich kohärente thematische<br />

Interventionsbereiche. Die Programmverwaltung<br />

stellt die Koordination zwischen diesen Tätigkeitsbereichen<br />

sicher. Die in den Tätigkeitsfeldern<br />

inkludierten konkreten Aktivitäten, bilden<br />

ein breites Spektrum an Optionen für die<br />

Durchführung des Programms im Zeitraum<br />

2007-2013.<br />

Dennoch können, da es sich hierbei um eine offen<br />

formulierte Liste der möglichen Aktivitäten<br />

handelt, weitere förderfähige Aktivitäten unterstützt<br />

<strong>und</strong> kofinanziert werden, soweit sie im<br />

Einklang mit den Zielen des Programms stehen<br />

<strong>und</strong> sich auf den Programmdurchführungszeitraum<br />

beziehen. Das Programm übernimmt bewährte<br />

<strong>und</strong> etablierte Teile <strong>und</strong> Verfahren des<br />

letzten Programms <strong>und</strong> fügt einige neue Prinzipien<br />

(z.B. federführender Begünstigter), sowie<br />

zusätzliche Themen (Ges<strong>und</strong>heit, die Risikoprävention<br />

etc.) hinzu. Die durch den Programmrahmen<br />

vorgegebenen neuen Strukturen,<br />

sollten optimierte Umsetzungsmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

6.1<br />

PRIORITÄT 1: SOZIO-ÖKONOMISCHE<br />

ENTWICKLUNG, TOURISMUS<br />

UND KNOW-HOW TRANSFER<br />

Ziel<br />

Stärkung der wirtschaftlichen Attraktivität des<br />

Gebietes, die Schaffung der Voraussetzungen für<br />

Prioritätsachse 2 – regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong><br />

nachhaltige Entwicklung<br />

Aktivitätsfelder:<br />

Aktivitätsfelder:<br />

AF 1 – auf Unternehmen <strong>und</strong> Innovation ausgerichtetes AF 5 – Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit<br />

Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

AF 2 – Tourismus, Kultur <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft<br />

AF 6 – Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention<br />

AF 3 – Entwicklung der Humanressourcen, Arbeitsmarkt, AF 7 – Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong> Institutionelle<br />

Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

Kooperationsstrukturen<br />

AF 4 – soziale Integration, Prävention von ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Risiken<br />

Prioritätsachse 3 – Technische Hilfe<br />

Struktur des Operationellen Programms für Ziel 3<br />

Territoriale Zusammenarbeit Österreich - Tschechien


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Know-how-Transfer <strong>und</strong> die Förderung des<br />

Tourismus<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die österreichisch-tschechische, grenzüberschreitende<br />

Region zeichnet sich durch eine heterogene<br />

wirtschaftliche Struktur aus, in den<br />

ländlichen <strong>und</strong> peripheren Gebieten bestehen<br />

vor allem ein hoher Anteil an KMUs <strong>und</strong> ein niedriger<br />

Innovationsanteil. Die Region unterliegt<br />

nach wie vor einem strukturellen Wandel.<br />

Durch die grenzüberschreitende Unterstützung<br />

von unternehmensbezogenen Aktivitäten,<br />

soll die Region in seiner Position gestärkt <strong>und</strong><br />

zu einer integrierten Region weiterentwickelt<br />

werden. All dies wird insbesondere durch kooperative<br />

Strukturen <strong>und</strong> Netzwerke erreicht,<br />

welche die Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> die Anstöße liefern<br />

sollten, um die Herausforderungen zu bewältigen,<br />

die meisten Chancen zu nutzen <strong>und</strong> konkrete<br />

Aktivitäten zu setzen. Dies kann, entweder<br />

im Rahmen der territorialen Kooperationsprogramme<br />

oder anderer nationaler <strong>und</strong> europäischer<br />

Initiativen umgesetzt werden. Im Einklang<br />

mit der Strategie stehend, wird dies erreicht<br />

durch:<br />

• die Intensivierung des auf Unternehmen <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen bezogenen unterstützenden<br />

Umfeldes<br />

• die Intensivierung des Tourismus <strong>und</strong> die Aufwertung<br />

<strong>und</strong> die Verwaltung des kulturellen<br />

Erbes<br />

• die Entwicklung der menschlichen Ressourcen<br />

sowie<br />

• die Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

<strong>und</strong> der sozialen Integration<br />

6.1.1<br />

Auf Unternehmen <strong>und</strong><br />

Innovation ausgerichtetes Umfeld<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die Region hat langfristig seine Position als innovativer<br />

<strong>und</strong> hochrangiger Standort im Vergleich<br />

zu anderen Regionen zu sichern. Die Bedingungen<br />

müssen auf innovative <strong>und</strong> bedarfsorientierte<br />

Weise weiter entwickelt werden,<br />

um den Zugang zu entsprechenden Standorten,<br />

zu modernen Know-how <strong>und</strong> unternehmensbezogenen<br />

Dienstleistungen zu ermöglichen.<br />

Der Rahmen für die regionalen Akteure<br />

sollte verbessert werden, indem die Intensivierung<br />

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

von unternehmensbezogenen Dienstleistungen,<br />

innovativer Zentren sowie die Verbesserung<br />

des innovativen <strong>und</strong> unternehmerischen<br />

Umfeldes (Kooperationen <strong>und</strong> Projekte<br />

zur Internationalisierung, Innovation, Forschung,<br />

Netzwerkaktivitäten, sowie unterstützende<br />

Strukturen).<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Erreichbarkeit <strong>und</strong> Verfügbarkeit von unternehmensbezoger<br />

Infrastruktur<br />

• Stärkung von Innovation <strong>und</strong> F&E<br />

• Vorbereitung der regionalen Akteure, Organisationen<br />

<strong>und</strong> Institutionen auf den Wettbewerb<br />

• Verbesserung, Bündelung <strong>und</strong> Koordinierung<br />

des Zugangs zu spezialisierten öffentlichen<br />

Dienstleistungen (Zentren, Netzwerke etc.)<br />

<strong>und</strong> der bestehenden unternehmens- <strong>und</strong><br />

forschungsbezogenen Infrastruktur, um Lücken<br />

zu schließen <strong>und</strong> zur Verbesserung der<br />

Situation der bestehenden peripheren Regionen<br />

beizutragen<br />

• Fokkusierung der Aktivitäten <strong>und</strong> Ressourcen<br />

in bestimmten Stärke-/Aktivitätsfeldern, Cluster<br />

<strong>und</strong> Netzwerke<br />

• Verbesserung von Know-how-, Wissens- <strong>und</strong><br />

Technologie-Transfer zwischen Wirtschaft,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Verwaltung<br />

• Sicherung <strong>und</strong> Verbesserung der (spez.) wirtschaftlichen<br />

Situation in der Grenzregion<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Konzentration des vorhandenen<br />

unternehmensbezogenen Potentials<br />

• Entwicklung von gemeinsamen Kernkompetenzen<br />

<strong>und</strong> Marken für die Region<br />

• Verbesserte Erreichbarkeit, Nutzung <strong>und</strong> Ausbau<br />

der bestehenden Forschungs- <strong>und</strong> Technologie-Netzwerke,<br />

auch im Hinblick auf die<br />

Chancengleichheit<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

57


6. Prioritätsachsen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen<br />

der regionalen Wirtschaft (v.a. KMU), Universitäten,<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> anderen<br />

Organisationen<br />

• Intensivierung der auf Integration <strong>und</strong> Innovation<br />

ausgerichteten regionalen Strukturen<br />

– um Innovationen in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

zu generieren, anzunehmen <strong>und</strong><br />

erfolgreich zu nutzen<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Intensivierung des Technologie-<br />

<strong>und</strong> Know-how Transfers <strong>und</strong> die Zusammenarbeit<br />

zwischen Hochschulen, Wissenschafts-<br />

<strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

• Grenzüberschreitende Verbindung von Wirtschaft,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> öffentlicher Verwaltung<br />

• Unterstützung der regionalen Zulieferketten<br />

<strong>und</strong> des Managements der Zulieferbeziehungen<br />

• Steigerung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

von unternehmensbezogenen<br />

Dienstleistungen, von Innovationszentren,<br />

sowie innovations- <strong>und</strong> unternehmensbezogener<br />

Infrastruktur<br />

6.1.2<br />

Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong><br />

Freizeitwirtschaft<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Ein sehr wichtiger Bereich in der Region ist der<br />

Tourismus. Die natürlichen Ressourcen <strong>und</strong><br />

das kulturelle Erbe sind die gemeinsamen Potenziale.<br />

Das grenzüberschreitende Gebiet bietet<br />

unmittelbare Anknüpfungspunkte für die effektive<br />

touristische Nutzung, sowie Potential für<br />

die Erholung. Durch die mit dem Tourismus verb<strong>und</strong>enen<br />

Branchen können neue Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

geschaffen werden, zudem<br />

bieten sie eine Möglichkeit zur Steigerung der<br />

Dynamik der Entwicklung der gesamten Region.<br />

Dennoch ist wichtig, dass die touristische Entwicklung<br />

in ausgewogener Weise erfolgt <strong>und</strong> die<br />

Werte der Grenzregion fördert. Genauso ist der<br />

Schutz der Umwelt <strong>und</strong> des kulturellen Erbes<br />

wichtig, sowie der Schutz aller Quellen, die den<br />

gr<strong>und</strong>legenden Reichtum der Grenzregion bilden.<br />

Zusammen mit einem verbesserten Service<br />

soll eine solide Gr<strong>und</strong>lage für die künftige Entwicklung<br />

des Fremdenverkehrs in der Region zur<br />

Verfügung stehen. Die Unterstützung der territorialen<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> der nicht-investiven<br />

Aktivitäten wird auch durch die Entwicklung<br />

des Tourismus <strong>und</strong> der Freizeitwirtschaft<br />

in ländlichen <strong>und</strong> abgelegenen Gebieten<br />

gewährleistet. Eine erhebliche Querbeziehung<br />

des genannten Aktivitätsfeldes besteht auch im<br />

Hinblick auf benachbarte Aktivitäten (z. B. Kultur)<br />

<strong>und</strong> Aktivitäten außerhalb des Programms,<br />

vor allem im Bereich der Beschäftigung <strong>und</strong> der<br />

Anpassung der Qualifikation, da es in einer innovationsorientierten<br />

Wirtschaft immer qualifizierter<br />

<strong>und</strong> flexibler Arbeitskräfte bedarf.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Erhöhung der Qualität der touristischen<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Vermarktung<br />

von touristischen Produkten <strong>und</strong> des<br />

kulturellen Erbes in einer optimierten Art <strong>und</strong><br />

Weise<br />

• Erstellung von Werbematerialien <strong>und</strong> Marketing-Strategien<br />

zur Entwicklung von touristischen<br />

Leitbildern <strong>und</strong> der vollkommenen Öffnung<br />

der (sozial geänderten) Märkte<br />

• Anziehung neuer Touristen aus Gebieten,<br />

außerhalb der Grenzregion<br />

• bessere Nutzung des vorhandenen Potentials<br />

für die wirtschaftliche Aktivierung der Region<br />

• Schaffung von Möglichkeiten für einen nachhaltigen<br />

Tourismus<br />

• Herstellung von grenzüberschreitender touristischer<br />

Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung des<br />

grenzüberschreitenden Angebotes<br />

• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> der<br />

Kapazitäten im Bereich des touristischen<br />

Angebots in Übereinstimmung mit den ökologischen<br />

<strong>und</strong> sozialen Grenzen<br />

• Prüfung von Gleichbehandlungsaspekten im


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Bereich der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> des<br />

touristischen Angebotes, die Integration<br />

von Gender <strong>und</strong> Zielgruppen bezogenen<br />

Sichtweisen in die Produktentwicklung<br />

• Verbesserung der Qualität der grenzüberschreitenden<br />

touristischen Infrastruktur<br />

• Nachhaltige Formen <strong>und</strong> Produkte der Tourismus-,<br />

Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft<br />

• Verbesserung der Qualitätsstandards für die<br />

Besucher von historischen <strong>und</strong> kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

• Ausweitung von angepassten, touristischen<br />

Aktivitäten in <strong>und</strong> um die Naturschutzgebiete<br />

• Spezialisierung in Bezug auf neue, grenzüberschreitende,<br />

umfangreiche <strong>und</strong> attraktive<br />

Ansätze des Natur- <strong>und</strong> Landschaftstourismus<br />

• Verknüpfung/Verbindung von Erholungstourismus,<br />

Naturtourismus <strong>und</strong> Seminartourismus<br />

• entsprechende Organisationsstrukturen<br />

6.1.3<br />

Entwicklung der Humanressourcen,<br />

Arbeitsmarkt,<br />

Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die grenzüberschreitende Region ist noch immer,<br />

auch nach einem Jahrzehnt der Zusammenarbeit<br />

an der vormals geschlossenen Grenze,<br />

betroffen. Neue Beziehungen wurden, als ein<br />

Ergebnis dieser grenzübergreifenden Zusammenarbeit<br />

in den letzten Programmplanungszeiträumen<br />

geschaffen <strong>und</strong> durch den Beitritt<br />

der Tschechischen Republik zur Europäischen<br />

Union verstärkt. Heute finden neue Austauschprozesse<br />

<strong>und</strong> neue Beziehungen auf<br />

dem Arbeitsmarkt statt. Dennoch müssen auch<br />

die Anforderungen der künftig regionalen/urbanen<br />

<strong>und</strong> grenzübergreifenden Arbeitsmärkte<br />

gestaltet, <strong>und</strong> durch dieses Programm die<br />

Weichen dafür gestellt werden. Die bereits geänderte<br />

Situation auf dem Arbeitsmarkt führt<br />

zu erhöhten Anforderungen der Bevölkerung, sowie<br />

auch der Anbieter von allgemeiner <strong>und</strong> beruflicher<br />

Bildung, Qualifizierung, Forschung<br />

<strong>und</strong> Innovation.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Entwicklung von Bildung, Qualifizierung <strong>und</strong><br />

Humanressourcen (an die Bedürfnisse der<br />

Wirtschaft angepasste Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

usw.)<br />

• Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeitsmärkte,<br />

sollte in Zusammenarbeit mit den<br />

relevanten Akteuren in den Bereichen Arbeitsmarkt,<br />

Bildung <strong>und</strong> Integration unterstützt<br />

<strong>und</strong> vorbereitet werden<br />

• Verbesserte Integration von Frauen <strong>und</strong> anderer<br />

benachteiligter Gruppen<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit im regionalen<br />

<strong>und</strong> grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> der Beschäftigung<br />

• Verminderung von Beschränkungen in den Bereichen<br />

Bildung, Qualifizierung <strong>und</strong> sozialer<br />

Systeme als auch im Bereich der Entwicklung<br />

der Humanressourcen<br />

• Erhöhung von <strong>und</strong> Zugänglichkeit zu Knowhow<br />

<strong>und</strong> Wissen<br />

• Stärkung der Mobilität der Arbeitskräfte <strong>und</strong><br />

Studenten<br />

• Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich der<br />

Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung, insbesondere gemeinsame<br />

Qualifizierung im Rahmen von<br />

Clustern <strong>und</strong> Unternehmenskooperationen<br />

• Verbesserung der Qualität der grenzüberschreitenden<br />

Infrastruktur in den Bereichen<br />

Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

6.1.4<br />

Soziale Integration, Prävention von<br />

ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen Risiken<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Aufgr<strong>und</strong> der Alterung der Gesellschaft, der Veränderung<br />

der Lebensweisen <strong>und</strong> der Lebensstandards<br />

<strong>und</strong> der Veränderung der Struktur der<br />

Bevölkerung durch eine Veränderung der Migration,<br />

ist es notwendig diese geänderte Situation<br />

im Rahmen dieses Aktivitätsfeldes zu beachten<br />

<strong>und</strong> bestehende regionalen <strong>und</strong> nationalen<br />

Systeme zu erfassen, zu bewerten <strong>und</strong> anzupassen.<br />

Diese Tatsachen stehen in einem sehr<br />

engen Zusammenhang mit den Veränderungen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

59


6. Prioritätsachsen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

auf den Arbeitsmärkten <strong>und</strong> der Wirtschaft. Im<br />

Allgemeinen sind mehrere Aspekte, wie die<br />

soziale Integration von benachteiligten Bevölkerungsgruppen,<br />

Migranten, die Lebenserwartung,<br />

die verschiedenen Sozial-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Versicherungssysteme zu berücksichtigen.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Einbeziehung von Randgruppen <strong>und</strong> benachteiligten<br />

Gruppen (Jugendliche, Frauen, Migranten,<br />

jede Art von Minderheiten usw.) mit<br />

erheblichem Know-how, Potenzial in den<br />

sozialen Strukturen <strong>und</strong> Dynamik im Entwicklungsprozess<br />

• Verbesserung des Soziallebens in der Grenzregion<br />

• Verbesserung der Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

als Mittel zur Erhöhung des sozialen<br />

Kapitals<br />

• Verbesserung der Lebensbedingungen <strong>und</strong> des<br />

sozialen Zusammenhalts in den städtischen<br />

<strong>und</strong> ländlichen Gebieten<br />

• Verringerung der sozialen Ungleichheiten<br />

• Verstärkte Aktivitäten <strong>und</strong> Effizienz der sozialen<br />

Systeme zur Vorbeugung von Risiken<br />

<strong>und</strong> der sozialen Infrastruktur<br />

• Fortführung <strong>und</strong> Verbesserung von Kooperationen,<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Kapazitäten von Organisationen,<br />

Institutionen <strong>und</strong> Gemeinden die<br />

in diesem Bereich arbeiten<br />

• Ausarbeitung eines grenzüberschreitenden<br />

Aktionsprogramms zur Vorbeugung von sozialen<br />

Risiken <strong>und</strong> der gesellschaftlichen Integration<br />

von verschiedensten Zielgruppen<br />

(benachteiligte Gruppen <strong>und</strong> Personen, Minderheiten,<br />

Jugendliche)<br />

• Berücksichtigung der Vielfalt der Kulturen, Religionen<br />

<strong>und</strong> Lebensweisen bei der Planung<br />

<strong>und</strong> der Ebene der Umsetzung<br />

• der Bereich der sozialen Integration, der Vorbeugung<br />

von ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

Risiken mit grenzüberschreitender Bedeutung<br />

(öffentliche Krankenhäuser, Jugendorganisationen)<br />

• Bereitstellung von sozialen Diensten für benachteiligten<br />

Bevölkerungsgruppen<br />

• Integrierte Rettungs- <strong>und</strong> Notdienste für die<br />

grenzübergreifende Region<br />

6.2<br />

REGIONALE ERREICHBARKEIT<br />

UND NACHHALTIGE<br />

ENTWICKLUNG<br />

Ziel<br />

Verbesserung der Erreichbarkeit der Grenzregion<br />

<strong>und</strong> die Verbesserung der Umweltqualität<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Die weitere Entwicklung der grenzüberschreitenden<br />

Region <strong>und</strong> die Möglichkeit zur Nutzung<br />

der Chancen, die sich aus ihrer geographischen<br />

Lage in der Mitte Europas ergeben, wird durch<br />

die Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit<br />

dieses Gebietes bestimmt.<br />

Dies bezieht sich auf die Entwicklung <strong>und</strong> den<br />

Ausbau der vorhandenen Infrastruktur, welche<br />

von grenzüberschreitender Bedeutung ist, sowie<br />

auf die Verkehrsinfrastruktur im Allgemeinen.<br />

Der Reichtum der Natur <strong>und</strong> Landschaft trägt<br />

unbestreitbar zur Attraktivität der grenzüberschreitenden<br />

Region bei. Der Zustand der Umwelt<br />

(Natur <strong>und</strong> Landschaft) ist Voraussetzung<br />

für die Realisierung wirtschaftlicher Aktivitäten,<br />

die Investitionsentscheidungen <strong>und</strong> trägt auch<br />

zur weiteren Entwicklung des Tourismus bei.<br />

Institutionelle Kooperation, obwohl bereits<br />

entwickelt, bedarf der laufenden Harmonisierung<br />

<strong>und</strong> weiteren Anbahnung. Dies wird beabsichtigt<br />

durch<br />

• die Verbesserung der Erreichbarkeit der<br />

Region<br />

• die Verbesserung der Umwelt <strong>und</strong> der<br />

Gefahrenverhütung, die Aufwertung/ das<br />

Management der Natur <strong>und</strong> des Naturerbes<br />

<strong>und</strong> die alternative Nutzung von Energie<br />

sowie<br />

• die Verbesserung der institutionellen Strukturen<br />

für die Zusammenarbeit


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

6.2.1<br />

Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Eine Voraussetzung für grenzüberschreitende sozio-ökonomische<br />

Aktivitäten, den Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die Entstehung „wirklich einer Region“<br />

sind die Verbesserung der Verkehrssituation<br />

<strong>und</strong> der Erreichbarkeit in der grenzüberschreitenden<br />

Region. Die Verbesserung<br />

des innerregionalen Transportsystems ist vor allem<br />

in den peripheren Gebieten eine sehr<br />

wichtige Voraussetzung für die Mobilität von<br />

Personen <strong>und</strong> Gütern.<br />

Probleme <strong>und</strong> Nachteile ergeben sich aufgr<strong>und</strong><br />

unzureichender Verbindungen zwischen<br />

den Regionen <strong>und</strong> Anbindungen der Region an<br />

hochrangige Verkehrsinfrastruktur. Dies gilt<br />

auch für das Niveau, die Qualität <strong>und</strong> die Verfügbarkeit<br />

der Telekommunikationsinfrastruktur.<br />

Die, unter Berücksichtigung der Umwelt- <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeitsaspekte, angestrebten Verbesserungen<br />

sollten dazu führen, die Erreichbarkeit<br />

in den Bereichen der Verkehrs- <strong>und</strong> Telekommunikationsinfrastruktur<br />

zu optimieren, sie<br />

sollten die verkehrliche Erreichbarkeit in der<br />

Grenzregion <strong>und</strong> die Mobilität der Einwohner erhöhen.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Errichtung <strong>und</strong> Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur,<br />

wobei der Schwerpunkt auf<br />

die Verbesserung der Qualität der Verbindungen<br />

in der grenzüberschreitenden Region<br />

(lokale <strong>und</strong> regionale Netze) liegt<br />

• die Modernisierung der Kommunikations<strong>und</strong><br />

Telekommunikationsinfrastruktur, Verbindungen<br />

zwischen den Grenzregionen<br />

• Verbesserung der überregionalen, grenzüberschreitenden/regionalen/lokalen<br />

Erreichbarkeit<br />

mit grenzüberschreitender Wirkung<br />

• Optimierte Nutzung öffentlicher <strong>und</strong> alternativer<br />

Verkehrsträger<br />

• Verbesserter IT-Zugang, auch für die peripheren<br />

Gebiete, die Schaffung gleicher Entwicklungschancen<br />

• Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit<br />

zu kulturellen Sehenswürdigkeiten in der<br />

Grenzregion<br />

• Erreichbarkeit der Region durch die Einführung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung von integrierten<br />

Verkehrssystemen<br />

• Verlagerung des Verkehrs auf umweltfre<strong>und</strong>lichere<br />

Systeme – Optimierung der<br />

Kombination mit alternativen Transportmitteln<br />

(z.B. öffentliche Verkehrsmittel)<br />

• Förderung der verschiedenen Mobilitätsbedürfnisse<br />

entsprechend der Aspekte der<br />

Chancengleichheit<br />

• Erzielen von Synergien durch die Koordinierung<br />

der Pläne <strong>und</strong> Programme <strong>und</strong> damit<br />

bessere Voraussetzungen für die Informations<strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnologien, ein<br />

echtes grenzüberschreitendes Instrument zu<br />

werden<br />

• die Schaffung eines gleichen Standards der<br />

Versorgung mit Informations- <strong>und</strong> Kommunikations-Technologien<br />

(IKT) für die Erhöhung<br />

der lokalen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in der Region nutzen<br />

• Verwendung von Telematik-Anwendungen<br />

im Verkehr für die effiziente Nutzung der vorhandenen<br />

Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> das bestehende<br />

Netzwerk an Logistik-Zentren<br />

• Entwicklung von auf die Logistik bezogenen<br />

Projekten – Multi-Modal Split zur Verringerung<br />

des Straßenverkehrs<br />

• Grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) / SUP für Infrastrukturvorhaben<br />

6.2.2<br />

Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Es besteht ein Bedarf für die Koordination der<br />

verschiedenen Arten von Raumausnutzung<br />

(Siedlungen, Bevölkerung, sozio-ökonomische<br />

Bedingungen, räumliche Entwicklung, Schutz der<br />

Natur, Bodenbewirtschaftung, etc.) zugunsten<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

61


6. Prioritätsachsen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

der Vielfalt <strong>und</strong> der Sensibilität der Natur in der<br />

grenzübergreifenden Region, welche auf die<br />

Nachhaltigkeit hin ausgerichtet sein muss. Die<br />

Entwicklung <strong>und</strong> der Einsatz umweltfre<strong>und</strong>licher<br />

Technologien, die erneuerbaren Energien <strong>und</strong><br />

nachwachsenden Rohstoffen tragen auch zu dieser<br />

Notwendigkeit bei.<br />

Dies kann durch eine Erhöhung der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit im Hinblick<br />

auf die nachhaltige Entwicklung des Raumes, der<br />

Umwelt <strong>und</strong> der Wirtschaft, sowie der Nutzung<br />

von regionalen Ressourcen, vor allem der erneuerbaren<br />

Primärrohstoffe <strong>und</strong> der Energie, erreicht<br />

werden. Koordinierte Aktivitäten von aktiven<br />

<strong>und</strong> passiven Maßnahmen, sowie verbesserte<br />

Warnsysteme sollten die Wahrscheinlichkeit<br />

von Naturkatastrophen minimieren.<br />

Die Koordination mit anderen operationellen<br />

Programmen in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik, insbesondere den Programmen<br />

für die ländliche Entwicklung, wird für<br />

diesen Interventionsbereich, durch die Vertretung<br />

der zuständigen Ministerien im Begleitausschuss<br />

(Ministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Wasserwirtschaft in<br />

Österreich <strong>und</strong> des Ministeriums für Landwirtschaft<br />

in der Tschechischen Republik) sichergestellt.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

• Verbesserung der Qualität der Umwelt –<br />

Schutz der natürlichen Arten, der Hochwasserschutz<br />

<strong>und</strong> die Modernisierung umweltbezogener<br />

Infrastruktur (z.B. Abfallwirtschaft).<br />

• Verwendung von umweltfre<strong>und</strong>lichen Technologien<br />

(z.B. Verkehr, Energie)<br />

• Vermeidung von umweltbezogenen- <strong>und</strong><br />

technologischen Risiken (Prävention <strong>und</strong> Aufklärung)<br />

• Beachtung des Gr<strong>und</strong>satze der Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

• Effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen<br />

<strong>und</strong> der erneuerbaren Energien zu erreichen,<br />

regionaler Wertschöpfung (z.B. Lieferung<br />

von Brennstoffen, Substitution von fossilen<br />

Energien, erhöhen die Unabhängigkeit<br />

von importierten fossilen Energien) <strong>und</strong> die<br />

Erreichung der Ziele zum Schutz von Klima <strong>und</strong><br />

Umwelt<br />

• Renaturierung von Flüssen <strong>und</strong> verbesserte<br />

Rettungssysteme sollten zu verbesserter<br />

Risikoprävention (Naturgefahren, Hochwasser<br />

etc.) führen<br />

• Erhaltung der hohen Qualität der Landschafts-<br />

<strong>und</strong> Naturraumbewirtschaftung<br />

• Schutz vor Naturkatastrophen <strong>und</strong> die Beseitigung<br />

von Umweltschäden<br />

• Verbesserte Koordination („bottom-up“, Erfahrungsaustausch)<br />

in der räumlichen Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Umweltplanung<br />

• Stärkung der Lebens- <strong>und</strong> Umweltqualität<br />

durch den Ausbau der technischen Infrastruktur<br />

wie auch der Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

Koordination der zuständigen Institutionen<br />

<strong>und</strong> Organisationen<br />

• Verringerung der Umweltverschmutzung<br />

• Unterstützung der Einführung von Umwelt-Management-Systemen<br />

(z.B. ISO, EMAS,<br />

Eco-Labels) sowie Zertifizierungssystemen<br />

• Grenzübergreifende Abfallwirtschaftsstrategien<br />

• Management im Bereich des „Artenschutzes“<br />

<strong>und</strong> des Schutzes von Lebensraumtypen /<br />

Habitaten (Biotope)<br />

• Realisierung <strong>und</strong> koordinierte Umsetzung<br />

des NATURA-2000 Ansatzes<br />

• Harmonisierung der Vorschriften zur SUP<br />

• Maßnahmen zur Hochwasserprognose <strong>und</strong><br />

zum Hochwasserschutz, sowie gemeinsame<br />

Koordinierungsaktivitäten<br />

• nachhaltige Nutzung der regionalen Wasserressourcen<br />

• sozio-ökonomische Ansätze des Risikomanagements<br />

• gemeinsame Aktivitäten im Bereich des<br />

Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzes (z.B. Bewirtschaftungspläne<br />

für erhaltenswerte Standorte<br />

im Sinne von natürlichen <strong>und</strong> kulturellen<br />

oder landschaftlichen Komplexen)<br />

• Erhöhung des Bewusstseins für Umwelts-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

tandards, welche zu höherer Attraktivität<br />

<strong>und</strong> verbesserten Vermarktungsmöglichkeiten<br />

führen<br />

• Verbesserung des Schutzes von Ökosystemen<br />

• Entwicklungen <strong>und</strong> Verbesserungen im Zusammenhang<br />

mit alternativen Energien<br />

• Förderung von Technologie-Transfer-<br />

Aktivitäten im Einklang mit innovativen Prozessen<br />

zur Erreichung des „Standes der Technik“<br />

• Stärkung der umweltbezogenen Bildungs<strong>und</strong><br />

Ausbildungssysteme<br />

6.2.3<br />

Nachhaltige Netzwerke <strong>und</strong><br />

Institutionelle Kooperationsstrukturen<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

In den letzten zehn Jahren wurden Organisationen<br />

<strong>und</strong> Institutionen mit grenzüberschreitendem<br />

Charakter, Netzwerke für den Austausch<br />

von Erfahrungen <strong>und</strong> den Know-how-Transfer<br />

eingerichtet, sowie gemeinsame Strategien<br />

<strong>und</strong> Projekte initiiert.<br />

Obwohl die Kontakte seit dem Wechsel der politischen<br />

Systeme <strong>und</strong> während der Durchführung<br />

der grenzüberschreitenden Kooperationsprogramme<br />

in den letzten zwei Programmplanungszeiträumen<br />

intensiviert wurden, gibt<br />

es immer noch Raum für Verbesserungen im Bereich<br />

der informellen <strong>und</strong> offiziellen grenzüberschreitenden<br />

Kontakte auf allen Ebenen.<br />

Die Regional- <strong>und</strong> Raumplanung als ein Querschnittsthema,<br />

welches sektorale-, horizontale-<br />

<strong>und</strong> bottom-up Aspekte berührt, verwendete<br />

nationale, regionale <strong>und</strong> lokale Netzwerk oder<br />

entwickelte eigene Netze für die Zusammenarbeit,<br />

die Koordinierung <strong>und</strong> Harmonisierung<br />

der Entwicklung der Region im Hinblick auf vielfältige<br />

Aspekte. Diese Strukturen erzielten in den<br />

letzten Programmplanungszeiträumen bereits<br />

eine angemessene Wirkung <strong>und</strong> sollten fortgeführt<br />

oder für die anstehenden Aufgaben sogar<br />

noch verstärkt werden (z.B. Verkehrsprobleme,<br />

die gemeinsame Nutzung <strong>und</strong> die Erhaltung<br />

der natürlichen Ressourcen, das Ende<br />

der Übergangsfrist am Arbeitsmarkt <strong>und</strong> bei den<br />

Dienstleistungen, die Vorbeugung von Überschwemmungen).<br />

Der Schwerpunkt liegt auf nicht-investiven<br />

Aktivitäten, welche den Erfolg von regionalen<br />

Maßnahmen unterstützen sollen z.B. Informations-<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung<br />

im Aufbau von Kontakten, innerregionale Abstimmung<br />

<strong>und</strong> Kooperation (Gemeinden, Organisationen,<br />

regionale Akteure etc.). Im Einklang<br />

mit der EG-Richtlinie 1082/2006 EVTZ sind<br />

die nationalen Strukturen für die Umsetzung in<br />

Vorbereitung. Konkrete Organisationsstrukturen<br />

(z.B. Euregios, Europaregionen…) werden<br />

entsprechend umgesetzt.<br />

In diesem Bereich des Programms wird auch der<br />

Kleinprojektefonds (KPF) unterstützt, welcher<br />

als bewährtes Instrument in allen grenzüberschreitenden<br />

Regionen eingerichtet <strong>und</strong> genutzt<br />

wurde. Die hohe Nachfrage von lokalen <strong>und</strong> regionalen<br />

Organisationen <strong>und</strong> Interessengruppen<br />

für die Unterstützung von kleinen Projekten<br />

führte zur erneuten Berücksichtigung des KPF<br />

im Rahmen dieses Programms, die Dotierung von<br />

rd. 9,5 Mio. Euro, zeigt deutlich, wie wichtig dieses<br />

Instrument für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

ist. Die genauen Bedingungen für<br />

Umsetzung des KPF werden separat, im Umsetzungshandbuch<br />

beschrieben.<br />

Insbesondere sollten die folgenden indikativen<br />

Förderbereiche berücksichtigt werden:<br />

Dieses Aktivitätsfeld sollte durch die Schaffung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung von Strukturen der<br />

Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen<br />

(Verwaltung, Gemeinden, Fachleute etc.) unterstützt<br />

werden, z.B.:<br />

• Stärkung der institutionellen Netzwerke<br />

• Schaffung regionaler Steuerungsstrukturen zur<br />

Verbesserung der regionalen <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />

kooperativen Organisationsstrukturen<br />

(einschließlich der Gemeinden, der<br />

regionalen / lokalen / grenzüberschreitenden<br />

Initiativen sowie Organisationen <strong>und</strong> regio-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

63


6. Prioritätsachsen<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

nalen Akteure) für eine koordinierte <strong>und</strong><br />

nachhaltige Regional- <strong>und</strong> Raumentwicklung<br />

• Aktivieren von People-to people Kooperationen<br />

für die Belebung der kleinteiligen,<br />

direkten Integration <strong>und</strong> von Aktivitäten des<br />

Zusammenhaltes<br />

• Entwicklung <strong>und</strong> Verbesserung der Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Kooperations- (Infra)struktur<br />

• Stärkung des Bottom-up Prinzips <strong>und</strong> des Partnerschafts-Prinzips,<br />

grenzüberschreitende<br />

Integration, Erhöhung des endogenen Potenzials<br />

• Verbesserter Zusammenarbeit von innovativen<br />

<strong>und</strong> regionalen Akteuren durch eine<br />

bessere regionale Steuerung der einschlägigen<br />

Politiken<br />

• Erhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der regionalen<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Koordinationsnetzwerke<br />

• Integrierte Planungs- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(falls gewünscht) für strategische<br />

Projekte <strong>und</strong> Prozesse, die nachhaltige<br />

Raumentwicklung<br />

• Einrichtung partizipativen Strukturen (z.B.<br />

AGENDA 21)<br />

• Austausch, Unterstützung, Planung <strong>und</strong> Überwachung<br />

der grenzüberschreitenden Regional-<br />

<strong>und</strong> Raumplanungssysteme, -aspekte<br />

<strong>und</strong> -perspektiven<br />

• Förderung der gemeinsamen grenzüberschreitenden<br />

Raumplanungsperspektive, um<br />

die Integration von Städten, Regionen <strong>und</strong> der<br />

funktionalen städtischen Regionen über die<br />

Grenzen hinweg, sowie eine bessere Anbindung<br />

der städtischen Zentren mit peripheren<br />

Gebieten zu ermöglichen.<br />

• Kooperation zwischen den Städten ähnlicher<br />

Größe, Stadt- <strong>und</strong> Stadtumland Kooperation<br />

• Kooperationsnetzwerke (Vernetzung von<br />

Städten <strong>und</strong> in der Kultur, Jugend etc.)<br />

• Entwicklung von „Europaregionen“, Stärkung<br />

der grenzüberschreitenden Kooperation<br />

zwischen den Euregios <strong>und</strong> zu den „Europaregionen“<br />

• Kleinprojektefonds<br />

• Kooperationsprojekte zur Verringerung der<br />

sozialen Disparitäten zwischen städtischen <strong>und</strong><br />

ländlichen Gebieten<br />

6.3<br />

PRIORITÄT 3: TECHNISCHE HILFE<br />

Dieser Schwerpunkt umfasst Maßnahmen für die<br />

Durchführung, Überwachung, Bewertung <strong>und</strong><br />

Kontrolle des Programms, sowie der Informations-<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit zur Unterstützung<br />

der aktiven Beteiligung aller Partner <strong>und</strong> Regionen.<br />

Dies soll die Voraussetzungen (materiellen<br />

<strong>und</strong> personellen Ressourcen) für die<br />

Durchführung des Programms gewährleisten <strong>und</strong><br />

die effiziente <strong>und</strong> effektive Überwachung, einschließlich<br />

der Kontrolle, Begleitung, Bewertung,<br />

Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit sicherstellen.<br />

6.4<br />

MÖGLICHE ANTRAGSSTELLER<br />

Die Antragssteller, welche um Unterstützung im<br />

Rahmen dieses Operationellen Programms ansuchen,<br />

haben die Finanzierungsmöglichkeiten<br />

des Ziel 3 „Territoriale Zusammenarbeit“ zu beachten.<br />

Es werden keine Beihilfen für Unternehmen gewährt.<br />

Private Unternehmen <strong>und</strong> natürliche<br />

Personen sind nicht berechtigt eine finanzielle<br />

Unterstützung zu beantragen. Zudem werden<br />

im Rahmen dieses Programms keinerlei Aktivitäten<br />

finanziert, welche bereits aus dem EFRE<br />

unterstützt werden <strong>und</strong> durch andere europäische<br />

Programme (z.B. Ziel 1 <strong>und</strong> 2) <strong>und</strong> Initiativen<br />

(z.B. Transeuropäische Netze) abgedeckt<br />

sind.<br />

Als Antragsteller gelten, entsprechend ihrer Relevanz<br />

in Bezug auf die Aktivitäten der verschiedenen<br />

Prioritäten des Programms, in der<br />

Regel vor allem öffentliche oder gleichwertige<br />

Institutionen, welche die Aktivitäten auf der Basis<br />

von Echtkosten (non-Profit) umsetzen.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

7. Publizität<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage von Art. 69 der allgemeinen<br />

Verordnung Nr. 1083/2006 informiert<br />

der jeweilige Mitgliedstaat <strong>und</strong><br />

die Verwaltungsbehörde des OP über die Kofinanzierung<br />

des Programms <strong>und</strong> garantiert seine<br />

Öffentlichkeit. Das Hauptziel ist die Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürger, sowie die Begünstigten<br />

transparent über die grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die Rolle der Europäischen<br />

Union bei der Entwicklung der österreichischtschechischen<br />

Grenzregion zu informieren.<br />

Bei der Information der breiten Öffentlichkeit<br />

sowie der potenziellen Begünstigten wird die<br />

Verwaltungs- <strong>und</strong> Nationale Behörde eng mit<br />

dem Gemeinsamen Technischen Sekretariat, den<br />

Regionalen Stellen <strong>und</strong> Euroregionen kooperieren.<br />

Information <strong>und</strong> Publizität für das gesamte Programm<br />

wird bereitgestellt durch:<br />

• die Veröffentlichung der vollständigen Informationen<br />

über das Programm auf einer spezifischen<br />

Website<br />

• die Veröffentlichung von kurzen Informationen<br />

über das Programm in Broschüren <strong>und</strong> Folder<br />

• das Schreiben der Jahres- <strong>und</strong> Abschlussberichte<br />

für die Kommission<br />

• die Durchführung von Informationsaktivitäten<br />

im Zusammenhang mit der Verwaltung, der<br />

Begleitung <strong>und</strong> der Beurteilung des Programms.<br />

Informationen werden den verschiedenen potenziellen<br />

Bewerbern auf lokaler oder regionaler<br />

Ebene zur Verfügung gestellt.<br />

Relevante Informationen über das OP (wie Informationen<br />

über die wichtigsten OP-Dokumente,<br />

Kontakte zu allen Institutionen im Zusammenhang<br />

mit der Programmdurchführung,<br />

aktualisierte Informationen über das OP, die Liste<br />

der unterstützten Projekte einschließlich der<br />

Höhe der Finanzhilfe, ein Kalender der geplanten<br />

Veranstaltungen inklusive der Daten der Sitzungen<br />

des Gemeinsamen Begleitausschusses,<br />

Verweise auf andere Websites mit Bezug zur EU<br />

<strong>und</strong> ihren Tätigkeiten, Antwort auf häufig gestellte<br />

Fragen r<strong>und</strong> um das OP usw.) werden auf<br />

den Websites der – für die Publizität des OPs zuständigen<br />

Institutionen zur Verfügung gestellt.<br />

Die Medien, Informationsfolder, Broschüren,<br />

Plakate, Fahnen <strong>und</strong> anderen EU-Publizitätsprodukte<br />

werden das OP auch unterstützen.<br />

Die Begünstigten werden richtig <strong>und</strong> vollständig<br />

über die rechtlichen Anforderungen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />

informiert. Bei der Begleitung<br />

der Projektdurchführung liegt das Augenmerk<br />

dabei auf den Regeln zur Sichtbarkeit von Vorhaben.<br />

Der Kommunikationsplan wird, in Übereinstimmung<br />

mit Art. 2 der Durchführungsverordnung<br />

ausgearbeitet. Das Ziel dieses Plans<br />

wird die Information aller Antragsteller über das<br />

OP, sowie über die EU-Strukturfonds sein. Der<br />

Plan soll auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit<br />

im Hinblick auf die EU <strong>und</strong> ihre Rolle bei<br />

der Umsetzung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> der Förderung der Transparenz<br />

von gemeinsamen Aktivitäten erhöhen.<br />

Darüber hinaus soll der Plan eine „Programmidentität“<br />

(coporate identity) zu allen für<br />

das OP relevanten Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit<br />

definieren.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

65


8. Indikatorensystem<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Indikatoren sind relevant, um die Auswirkungen<br />

des grenzüberschreitenden Programms<br />

zu messen, <strong>und</strong> zu kontrollieren, ob<br />

die Ziele erreicht wurden. Die Wahl von geeigneten<br />

Indikatoren ist wichtig für das Programm<br />

<strong>und</strong> die Genehmigung seiner Vorhaben<br />

durch den gemeinsamen Begleitausschuss (BA).<br />

Das Ziel von Indikatoren ist die Messung des erreichten<br />

Fortschritts im Vergleich zur Ausgangssituation<br />

<strong>und</strong> die Messung der Wirksamkeit<br />

der gewählten Intervention. Deshalb wird<br />

die Verwirklichung der spezifischen Ziele des<br />

Programms durch die spezifischen Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Resultate gemessen werden – einschließlich<br />

der Indikatoren zur Zusammenarbeit. Durch<br />

die Konzentration auf eine Reihe von Basisindikatoren,<br />

sollte eine Gr<strong>und</strong>lage für die qualitative<br />

Bewertung der Projekte <strong>und</strong> des gesamten<br />

Programms möglich sein.<br />

Es sind hierbei Indikatoren auf verschiedenen<br />

Ebenen zu unterschieden: das Programm (Kontextindikatoren),<br />

die Priorität <strong>und</strong> das Vorhaben.<br />

Der Indikatorensatz auf Ebene der Vorhaben<br />

wird im Zentralen Monitoringsystem definiert<br />

<strong>und</strong> erhoben. Die Indikatoren auf Ebene des Programms<br />

<strong>und</strong> der Prioritäten werden aus diesen<br />

aggregiert. Dieser einheitliche Indikatorensatz<br />

ist die Gr<strong>und</strong>lage für die Bewertung der Ergebnisse<br />

des gesamten Programms, sowie auch<br />

der einzelnen Vorhaben. Die im Monitoringsystem<br />

gesammelten Informationen bilden die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Bewertung.<br />

8.1<br />

INDIKATOREN AUF OP-EBENE -<br />

KONTEXTINDIKATOREN<br />

Die unten aufgeführten Kontextindikatoren<br />

sollten die sozioökonomischen Rahmenbedingungen<br />

für dieses unter dem Ziel „Europäische<br />

Territoriale Zusammenarbeit“ eingereichte Programm<br />

abbilden <strong>und</strong> Veränderungen dieses Umfeldes<br />

während der Programmumsetzung aufzeigen.<br />

Die Kontextindikatoren werden entsprechend<br />

ihrer jährlichen Verfügbarkeit auf NUTS III-<br />

Ebene <strong>und</strong> ihrer Vergleichbarkeit im Programmgebiet,<br />

vorgeschlagen.<br />

Die folgenden Indikatoren werden als Kontextindikatoren<br />

im Rahmen der jährlichen Berichte<br />

einbezogen:<br />

• Bruttoregionalprodukt (BRP) pro Einwohner in<br />

Kaufkraftparität (PPP)<br />

• Veränderung des BRP je Einwohner in % im<br />

Verhältnis zum Ausgangsjahr 2006<br />

• Arbeitslosenquote nach Geschlecht<br />

• Beschäftigungsquote nach Geschlecht<br />

• Veränderung der Bevölkerung nach Geschlecht<br />

in % zum Ausgangsjahr 2006<br />

8.2<br />

INDIKATOREN AUF PRIORITÄTSEBENE<br />

Für beide Prioritäten sind die Indikatoren zur Zusammenarbeit<br />

(Kooperationsindikatoren) relevant:<br />

• Anzahl der Projekte, welche zwei der folgenden<br />

Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />

gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />

Personal, gemeinsame Finanzierung<br />

(42 – diese Nummer entspricht der Indikatorennummer<br />

gemäß Arbeitspapier 2<br />

der EK über die Indikatoren für die Begleitung<br />

<strong>und</strong> Bewertung)<br />

• Anzahl der Projekte, welche drei der folgenden<br />

Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />

gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />

Personal, gemeinsame Finanzierung<br />

(43)<br />

• Anzahl der Projekte, welche drei der folgenden<br />

Kriterien beachten: gemeinsame Ausarbeitung,<br />

gemeinsame Durchführung, gemeinsames<br />

Personal, gemeinsame Finanzierung<br />

(44)<br />

Gemäß Art. 12 (4) EU-Reg. 1080/2006 werden<br />

die in Kapitel 5 definierten Prioritätsziele durch<br />

die nachfolgend angeführte Anzahl an Indikatoren<br />

quantifiziert. Die quantifizierten Indikatoren<br />

basieren auf dem System der EU zur Klassifizierung<br />

<strong>und</strong> Begleitung <strong>und</strong> wurden aus der<br />

Liste der (Kern-)Indikatoren, welche im me-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

thodischen Arbeitspapier „Indikatoren für die Begleitung<br />

<strong>und</strong> Bewertung“ enthalten sind, abgeleitet.<br />

Die Daten werden auf der Ebene von<br />

Vorhaben im Zentralen Monitoring System<br />

(ZMS) erhoben.<br />

Im Einklang mit den Entwicklungszielen konnte,<br />

unter Berücksichtigung des verfügbaren<br />

Quantifizierte Ziele 2007-2015<br />

Beitrags der Strukturfonds <strong>und</strong> der passenden<br />

durchschnittlichen Projektgröße, die vorläufige<br />

Anzahl der Vorhaben/ Aktivitäten, welche<br />

voraussichtlich bis zum Ende des OP umgesetzt<br />

werden, wie folgt geschätzt werden. Eine<br />

adäquate Aufschlüsselung nach Geschlecht<br />

erfolgt.<br />

quantifizierte Zielvorgabe<br />

Ausgangsbasis<br />

2007-2015: Indikative<br />

Anzahl der geplanten<br />

Vorhaben/Aktivitäten<br />

Prioritätsachse 1 255<br />

Anzahl der Projekte, zur Unterstützung der Stärkefelder, Cluster,<br />

0 40<br />

andere Netzwerke, Kooperationsplattformen (5)<br />

Anzahl der Projekte mit innovativen, technologieorientierten Ansatz 0 40<br />

Anzahl der Projekte, welche das gemeinsame Management der<br />

0 80<br />

regionalen Ressourcen <strong>und</strong> die Vermarktung der Region – Tourismus<br />

beinhalten (34, 40)<br />

Anzahl der Projekte im Bereich der Bildung <strong>und</strong> Qualifikation (36) 0 50<br />

Anzahl der Projekte mit einem Gleichstellungsaspekt 0 30<br />

Anzahl der Projekte im Bereich der ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> sozialen<br />

0 15<br />

Integration (38)<br />

Prioritätsachse 2 152<br />

Anzahl der Projekte zur Verbesserung des Zugangs zu <strong>und</strong> der<br />

0 50<br />

Nutzung von gemeinsamer Infrastruktur (46, 48)<br />

Anzahl der Projekte, die zu ökologischer Nachhaltigkeit<br />

0 60<br />

führen (gemeinsamer Schutz der Natur/Umwelt, Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien, Umwelt, etc. – 23, 49)<br />

Anzahl der Projekte im Bereich der Verhütung von Gefahren (31) 0 9<br />

Anzahl der Projekte zur Entwicklung der Zusammenarbeit<br />

0 18<br />

im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen (47)<br />

Anzahl von Projekten mit dem Ziel der Erreichung von<br />

9<br />

gemeinsamen Standards <strong>und</strong> des Austausches von Informationen –<br />

gemeinsame anerkannte Instrumente<br />

Anzahl der People-to-People Aktivitäten 0 6<br />

Prioritätsachse 3 1 8<br />

Anzahl von Informationsveranstaltungen / -tage 0 9<br />

Anzahl der unterstützenden Studien, Expertisen 0 9<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

67


9. Indikativer Finanzplan<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

1 2<br />

Jahr<br />

EFRE<br />

2007 14.284.367<br />

2008 14.596.974<br />

2009 14.943.831<br />

2010 15.326.729<br />

2011 15.718.967<br />

2012 16.091.624<br />

2013 16.472.901<br />

Summe 2007-2013 107.435.393<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen vorläufigen<br />

Überblick über die geplanten finanziellen<br />

Verpflichtungen jedes Partners für<br />

dieses Ziel-3-Programm Tschechische Republik<br />

- Österreich.<br />

Allgemeines Ziel ist, eine ausgewogene Verteilung<br />

der Mittel entsprechend der Ergebnisse<br />

der Analysen <strong>und</strong> der identifizierten wichtigsten<br />

Aspekte. Der maximale Beitrag aus<br />

dem EFRE darf nicht höher sein als 85% der gesamten<br />

öffentlichen Mittel auf der Ebene des<br />

OPs.<br />

1. Jährlicher Finanzplan in Übereinstimmung mit den Artikeln 52, 53, 54<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006<br />

zur Information<br />

Gemein-<br />

Nationale Nationale<br />

Finanzmittel Kofinanzierungssatz<br />

Beteili- Finanz-<br />

EIB<br />

Andere<br />

schafts-<br />

beteiligung Mittel Mittel<br />

öffentliche Private<br />

insgesamt<br />

gung mittel 15<br />

A B C D=A+B+C E=A/D F G<br />

Prioritätsachse<br />

1<br />

47.476.084 8.378.132 0 55.854.216 85,00% 0 0<br />

Prioritätsachse<br />

2<br />

53.513.186 9.443.504 0 62.956.690 85,00% 0 0<br />

Prioritätsachse<br />

3<br />

6.446.123 1.137.551 0 7.583.674 85,00% 0 0<br />

Summe 107.435.393 18.959.187 0 126.394.580 85,00% 0 0<br />

2. Gesamtfinanzplan in Übereinstimmung mit Artikel 53 (1b)<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1083/2006 in Euro<br />

15<br />

Andere Mittel werden in Übereinstimmung mit Art. 16(1) der EU Verordnung 1080/2006 beachtet.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Vorrangige Themen<br />

Code* Inhalt Betrag**<br />

01 FTE-Tätigkeiten in Forschungszentren 915.858<br />

02 FTE-Infrastrukturen (einschließlich Betriebsanlagen, Instrumentenausstattung<br />

622.080<br />

<strong>und</strong> Hochgeschwindigkeits-Computernetzen zwischen Forschungszentren) <strong>und</strong><br />

technologiespezifische Kompetenzzentren<br />

03 Technologietransfer <strong>und</strong> Verbesserung der Kooperationsnetze zwischen kleinen <strong>und</strong> 3.315.576<br />

mittleren Unternehmen (KMU) sowie zwischen diesen <strong>und</strong> anderen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Hochschulen, postsek<strong>und</strong>ären Bildungseinrichtungen jeder Art, regionalen Behörden,<br />

Forschungszentren sowie Wissenschafts- <strong>und</strong> Technologieparks usw.<br />

05 Fortgeschrittene Unterstützungsdienste für Unternehmen oder Unternehmenszusammenschlüsse<br />

2.860.910<br />

09 Andere Maßnahmen zur Förderung von Forschung, Innovation <strong>und</strong> Unternehmergeist 3.554.170<br />

in KMU<br />

11 Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien (Zugang, Sicherheit, Interoperabilität,<br />

1.048.822<br />

Risikoverhütung, Forschung, Innovation, digitale Inhalte usw.)<br />

13 Dienste <strong>und</strong> Anwendungen für die Bürger (Online-Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Behördendienste,<br />

1.425.385<br />

Lernen mit elektronischen Hilfsmitteln, Eingliederung in die Informationsge-<br />

sellschaft usw.)<br />

14 Dienste <strong>und</strong> Anwendungen für KMU (elektronischer Geschäftsverkehr, allgemeine <strong>und</strong> 828.816<br />

berufliche Bildung, Vernetzung usw.)<br />

16 Schienenverkehr 1.509.784<br />

23 Landes- <strong>und</strong> Gemeindestrassen 12.682.779<br />

24 Radwege 6.010.529<br />

25 Städtischer Verkehr 1.111.167<br />

26 Kombinierter Verkehr 1.111.167<br />

28 Intelligente Beförderungssysteme 844.970<br />

31 (Regionale <strong>und</strong> lokale) Binnenwasserstraßen 89.024<br />

39 Erneuerbare Energien: Wind 545.600<br />

41 Erneuerbare Energien: Biomasse 899.135<br />

43 Energieeffizienz, Kraft-Wärme-Kopplung, Energiemanagement 400.606<br />

44 Bewirtschaftung von Hausmüll <strong>und</strong> Industrieabfällen 1.044.735<br />

45 Wasserbewirtschaftung <strong>und</strong> -verteilung (Trinkwasser) 345.600<br />

46 Abwasserbehandlung (Abwässer) 345.600<br />

48 Integrierte Vorbeugung <strong>und</strong> Kontrolle von Umweltverschmutzung 333.535<br />

49 Anpassung an den Klimawandel <strong>und</strong> Milderung seiner Auswirkungen 1.693.535<br />

50 Sanierung von verschmutzten Industriegeländen <strong>und</strong> Flächen 345.600<br />

51 Förderung der Bioversität <strong>und</strong> des Naturschutzes (einschließlich NATURA 2000) 1.966.955<br />

53 Risikoverhütung (einschließlich der Ausarbeitung <strong>und</strong> Durchführung von Plänen 2.813.135<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen zur Verhütung <strong>und</strong> Bewältigung von natürlichen <strong>und</strong> technologischen<br />

Risken<br />

54 Sonstige Umweltschutz- <strong>und</strong> Risikoverhüttungsmaßnahmen 1.477.252<br />

55 Förderung des natürlichen Erbes 1.880.326<br />

56 Schutz <strong>und</strong> Aufwertung des natürlichen Erbes 1.912.968<br />

57 Verbesserung der touristischen Dienstleistungen 10.168.668<br />

58 Schutz <strong>und</strong> Erhaltung des Kulturerbes 1.880.326<br />

59 Entwicklung kulturelle Infrastruktur 1.880.326<br />

60 Verbesserung der kulturellen Dienstleistungen 2.094.336<br />

61 Integrierte Projekte zur Wiederbelebung städtischer <strong>und</strong> ländlicher Gebiete 1.220.089<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

3. Vorläufige Aufteilung nach Kategorien, in Übereinstimmung mit Artikel 12<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1080/2006<br />

69


9. Indikativer Finanzplan<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Vorrangige Themen<br />

Code* Inhalt Betrag**<br />

62 Entwicklung von betrieblichen Systemen <strong>und</strong> Strategien für lebenslanges Lernen; 541.452<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Dienste für Arbeitnehmer zur Steigerung ihrer Fähigkeit zur Anpassung<br />

an den Wandel; Förderung von Unternehmergeist <strong>und</strong> Innovation<br />

64 Entwicklung von spezifischen Beschäftigungs-, Berufsbildungs- <strong>und</strong> Unterstützungsdiensten<br />

368.652<br />

im Zusammenhang mit der Umstrukturierung von Wirtschaftszweigen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen <strong>und</strong> Entwicklung von Systemen zur Antizipation wirtschaftlicher<br />

Veränderungen <strong>und</strong> künftiger Anforderungen in Bezug auf Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />

Qualifikationen<br />

65 Modernisierung <strong>und</strong> Stärkung der Arbeitsmarktinstitutionen 430.568<br />

66 Durchführung aktiver <strong>und</strong> präventiver Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt 941.139<br />

69 Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs von Frauen zur Beschäftigung, zur Erhöhung<br />

542.539<br />

der dauerhaften Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben <strong>und</strong> zur Verbesserung<br />

ihres beruflichen Fortkommens, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation<br />

auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Arbeits- <strong>und</strong><br />

Privatleben, z.B. Erleichterung des Zugangs zu Kinderbetreuung <strong>und</strong> zu Betreuungsmaßnahmen<br />

für abhängige Personen<br />

70 Spezifische Maßnahmen zur Förderung der Teilnahme von Migranten am Erwerbsleben<br />

390.413<br />

<strong>und</strong> dadurch zur Förderung ihrer sozialen Eingliederung<br />

71 Konzepte für die Eingliederung oder Wiedereingliederung von benachteiligten Personen 624.973<br />

in das Erwerbsleben, Bekämpfung von Diskriminierung beim Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> beim Vorankommen auf dem Arbeitsmarkt <strong>und</strong> Förderung der Akzeptanz von Unterschiedlichkeit<br />

am Arbeitsplatz<br />

72 Konzipierung, Einführung <strong>und</strong> Umsetzung von Reformen in den Systemen der allgemeinen 1.036.800<br />

<strong>und</strong> beruflichen Bildung mit dem Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit <strong>und</strong> die Arbeitsmarktrelevanz<br />

von allgemeiner <strong>und</strong> beruflicher Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung zu verbessern<br />

<strong>und</strong> die Fähigkeiten der Lehrkräfte im Hinblick auf Innovation <strong>und</strong> eine wissensbasierte<br />

Wirtschaft zu aktualisieren<br />

73 Maßnahmen im Hinblick auf eine verstärkte Teilnahme an der allgemeinen <strong>und</strong> beruflichen 1.513.159<br />

Bildung während des gesamten Lebens, einschließlich Maßnahmen zur Verringerung<br />

der Zahl der Schulabbrecher, zum Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation bei<br />

den Fächern <strong>und</strong> zur Verbesserung des Zugangs zu <strong>und</strong> der Qualität von allgemeiner,<br />

beruflicher <strong>und</strong> tertiärer Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

74 Entwicklung des Humanpotenzials in den Bereichen Forschung <strong>und</strong> Innovation, insbesondere<br />

853.420<br />

durch Postgraduiertenstudiengänge <strong>und</strong> Weiterbildung von Forschern <strong>und</strong><br />

Vernetzung der Tätigkeiten von Hochschulen, Forschungszentren <strong>und</strong> Unternehmen<br />

75 Bildungsinfrastruktur 906.782<br />

76 Ges<strong>und</strong>heitsinfrastruktur 1.268.589<br />

79 Sonstige soziale Infrastrukturen 2.988.031<br />

80 Förderung des Aufbaus von Partnerschaften, Bündnissen <strong>und</strong> Initiativen über die Vernetzung<br />

10.086.510<br />

der maßgeblichen Akteure<br />

81 Mechanismen zur Verbesserung der Konzeption von Politiken <strong>und</strong> Programmen, Begleitung<br />

7.316.880<br />

<strong>und</strong> Evaluierung auf nationale, regionaler <strong>und</strong> lokaler Ebene, Förderung des<br />

Aufbaus von Kapazitäten für die Durchführung der Politiken <strong>und</strong> Programme<br />

85 Vorbereitung, Durchführung, Begleitung <strong>und</strong> Kontrolle 4.434.307<br />

86 Evaluierung <strong>und</strong> Studien, Information <strong>und</strong> Kommunikation 2.011.815<br />

Gesamt 107.435.393<br />

* Die Kategorien sollten für jede Dimension mittels Standard-Klassifizierung kodiert<br />

werden.<br />

** Geschätzter Betrag des Gemeinschaftsbeitrags für jede Kategorie.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

71


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Gemäß Artikel 70 der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 sind die Mitgliedstaaten für<br />

die Einrichtung von Verwaltungs- <strong>und</strong><br />

Kontrollsystemen zuständig, wie sie für die Programme<br />

der territorialen Zusammenarbeit in Artikel<br />

13 bis 17 der Verordnung Nr. 1080/2006<br />

angeführt sind. Zudem haben die Mitgliedsstaaten<br />

deren effektive Funktionsfähigkeit sicher<br />

zu stellen.<br />

Die Mitgliedsstaaten bestimmen Regeln für<br />

ihre Beziehungen mit den Behörden auf ihrem<br />

Gebiet, welche an der Umsetzung des Programms<br />

beteiligt sind.<br />

Für das grenzüberschreitende Programm Österreich<br />

– Tschechien 2007-2013 werden die<br />

Mitgliedsstaaten von folgenden Behörden vertreten:<br />

• Österreich: B<strong>und</strong>eskanzleramt<br />

Abteilung IV / 4, Ballhausplatz 2, A 1014 Wien<br />

• Tschechische Republik:<br />

Ministerium für regionale Entwicklung<br />

Staroměstské náměstí 6, CR-110 05 Praha 1<br />

Die Mitgliedstaaten tragen dafür Sorge, dass die<br />

unten genannten Behörden Zugriff haben auf<br />

alle benötigten Informationen, um ihrer Verantwortung<br />

gerecht werden.<br />

10.1<br />

ORGANISATORISCHE STRUKTUREN FÜR<br />

DIE DURCHFÜHRUNG DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />

(FUNKTIONALE ORGANISATION)<br />

10.1.1<br />

Administrative<br />

Strukturen<br />

Die Mitgliedstaaten benennen – basierend auf<br />

einer partnerschaftlichen Vereinbarung zwischen<br />

den beteiligten Behörden in Österreich <strong>und</strong> in<br />

der Tschechischen Republik – die folgenden Behörden<br />

für die Durchführung des Programms gemäß<br />

Artikel 59 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

<strong>und</strong> Artikel 14 der Verordnung Nr. 1080 /<br />

2006:<br />

Verwaltungsbehörde (VB)<br />

Die tschechischen <strong>und</strong> österreichischen Programmpartner<br />

stimmen darin überein, dass<br />

die Verantwortung der Verwaltungsbehörde (VB)<br />

im Sinne von Artikel 12 (8) der Verordnung Nr.<br />

1080/2006 <strong>und</strong> gemäß Artikel 59 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 an das<br />

• Amt der Niederösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung für Raumplanung <strong>und</strong><br />

<strong>Regionalpolitik</strong><br />

Landhausplatz 1-3109 St. Pölten<br />

übertragen wird.<br />

Gemäß Artikel 60 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

<strong>und</strong> Artikel 15 der Verordnungen Nr. 1080/2006<br />

ist die Verwaltungsbehörde für die Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Durchführung des operationellen Programms<br />

im Einklang mit dem Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung zuständig,<br />

insbesondere:<br />

• stellt Sie sicher, dass Vorhaben in Übereinstimmung<br />

mit den Kriterien des operationellen<br />

Programms für eine Förderung ausgewählt<br />

werden <strong>und</strong> dass diese während des gesamten<br />

Umsetzungszeitraums im Einklang mit den<br />

anwendbaren gemeinschaftlichen <strong>und</strong> einzelstaatlichen<br />

Vorschriften sind<br />

• stellt Sie sicher, dass es ein System zur Aufzeichnung<br />

<strong>und</strong> Speicherung der EDV-gestützten<br />

Buchführungsdaten für jedes Vorhaben<br />

gibt <strong>und</strong> dass die notwendigen Daten<br />

zur finanziellen Verwaltung, Begleitung, Überprüfung,<br />

Prüfung <strong>und</strong> Evaluierung gesammelt<br />

werden<br />

• stellt Sie sicher, dass die Begünstigten <strong>und</strong> anderen<br />

Stellen, die an der Durchführung von<br />

Vorhaben beteiligt sind, entweder gesondert<br />

Buch führen oder einen angemessenen<br />

Buchführungscode für alle Finanzvorgänge in<br />

Verbindung mit dem Vorhaben unbeschadet<br />

der einzelstaatlichen Buchführungsvorschriften<br />

verwenden<br />

• stellt Sie sicher, dass die Evaluierungen der<br />

operationellen Programme gemäß Artikel 48<br />

(3) der Verordnung Nr. 1083/2006, im Einklang


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

mit Artikel 47 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

durchgeführt werden<br />

• führt Sie Verfahren ein, die gewährleisten, dass<br />

alle für einen hinreichenden Prüfpfad erforderlichen<br />

Ausgabenbelege <strong>und</strong> Kontrollunterlagen<br />

gemäß Artikel 90 aufbewahrt werden<br />

• sicherzustellen, dass die Bescheinigungsbehörde<br />

in Bezug auf die Ausgaben alle für die<br />

Bescheinigung notwendigen Auskünfte über<br />

angewandte Verfahren <strong>und</strong> durchgeführte<br />

Überprüfungen erhält;<br />

• den Begleitausschuss bei seiner Arbeit zu beraten<br />

<strong>und</strong> ihm die Unterlagen zu übermitteln,<br />

die für eine Begleitung erforderlich sind, bei<br />

der die Qualität der Durchführung des operationellen<br />

Programms an der Verwirklichung<br />

der spezifischen Programmziele gemessen<br />

wird<br />

• die Erstellung <strong>und</strong> Übermittlung der jährlichen<br />

<strong>und</strong> abschließenden Berichte über die Durchführung<br />

an die Kommission<br />

• die Information über das Programm <strong>und</strong> die<br />

Gewährleistung der Einhaltung der Informations-<br />

<strong>und</strong> Publizitätsverpflichtungen, wie in<br />

Artikel 69 der Verordnung Nr. 1083/2006 angeführt<br />

Weitere Aufgaben sind:<br />

• die Anleitung der Arbeit des Gemeinsamen<br />

Technischen Sekretariats (JTS)<br />

• die Bestätigung von ausgewählten Vorhaben,<br />

welche in Übereinstimmung mit Artikel 21 der<br />

Verordnung Nr. 1080/2006 außerhalb des Programms<br />

liegen<br />

• die Ausstellung des EFRE-Vertrags mit dem<br />

federführenden Begünstigten auf Basis eines<br />

standardisierten Rahmenvertrags<br />

• die Einholung der Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussberichte<br />

von den federführenden Begünstigten<br />

mit den Bestätigungen der Ausgaben <strong>und</strong><br />

Vorlage der Ausgabenerklärung an die Bescheinigungsbehörde<br />

Gemeinsames Technisches Sekretariat<br />

Gemäß Artikel 14 (1) der Verordnung Nr.<br />

1080/2006 richtet die Verwaltungsbehörde<br />

ein Gemeinsames Technisches Sekretariat ein,<br />

welches im Auftrag der Verwaltungsbehörde arbeitet.<br />

Das Gemeinsame Technische Sekretariat<br />

unterstützt die Verwaltungsbehörde, den Begleitausschuss<br />

(welcher Vertreter der Nationalen<br />

Behörde, der Regionalen Stellen etc. umfasst)<br />

<strong>und</strong>, soweit angebracht, die Prüfbehörde.<br />

Das GTS ist insbesondere für die folgenden gemeinsamen<br />

Aufgaben zuständig:<br />

• Sekretariatsfunktion des Begleitausschusses<br />

einschließlich der Erstellung <strong>und</strong> dem Versand<br />

der Unterlagen <strong>und</strong> der Sitzungsprotokolle [bei<br />

Bedarf in zwei oder mehr Sprachen]<br />

• Erarbeitung von Berichten über die Umsetzung<br />

des Programms (in Englisch)<br />

• Öffentlichkeits- <strong>und</strong> Informationsarbeit (einschließlich<br />

der Erstellung, Pflege <strong>und</strong> Aktualisierung<br />

einer Programmwebsite) in enger Zusammenarbeit<br />

mit der VB, den nationalen Behörden<br />

(NB) <strong>und</strong> regionalen Stellen.<br />

• Verwaltung des Zentralen Monitoring Systems,<br />

die Wartung <strong>und</strong> Aktualisierung der Daten im<br />

ZMS<br />

• Erfassung der eingereichten Vorhaben <strong>und</strong><br />

deren Übertragung in das zentrale Monitoring<br />

System<br />

• Bewertung der Projektanträge mit der Unterstützung<br />

der regionalen Stellen<br />

• Vorbereitung der Dokumentation der Ergebnisse<br />

der Bewertung <strong>und</strong> eines Vorschlags für<br />

den Beschluss des Begleitausschusses<br />

• Vorbereitung der Sitzungen des Begleitausschusses<br />

• Information des federführenden Begünstigten<br />

über die Ergebnisse des Begleitausschusses,<br />

inklusive der formulierten Auflagen,<br />

• Vorbereitung der EFRE-Verträge, die Begleitung<br />

des Projektfortschritts <strong>und</strong> Überprüfung<br />

der Fortschrittsberichte des Projekts (in Bezug<br />

auf Inhalt <strong>und</strong> finanzielle Übereinstimmung<br />

mit EFRE-Vertrag)<br />

• Entgegennahme von Informationen über Änderungen<br />

von Vorhaben <strong>und</strong> Vorbereitung von<br />

Änderungen der EFRE-Verträge<br />

• Unterstützung <strong>und</strong> Beratung von potenziellen<br />

Antragstellern <strong>und</strong> laufenden Projekten<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

73


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Bescheinigungsbehörde (BB)<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 61 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 <strong>und</strong> Artikel 14 (1)<br />

<strong>und</strong> Artikel 17 (2) der Verordnung Nr.<br />

1080/2006 wird die Funktion der Bescheinigungsbehörde<br />

durch das<br />

• B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />

Abteilung IV / 4, Ballhausplatz 2, A-1014 Wien<br />

wahrgenommen.<br />

Im Auftrag der Bescheinigungsbehörde übernimmt<br />

die operativen Aufgaben gemäß Artikel<br />

61 der Verordnungen Nr. 1083/2006 der<br />

• European Recoverage Programme (ERP) F<strong>und</strong><br />

Ungargasse 37, A-1031 Wien<br />

Gemäß Artikel. 14 (1) der Verordnung Nr.<br />

1080/2006 sollte die Bescheinigungsbehörde<br />

die Zahlungen der Kommission entgegen nehmen<br />

<strong>und</strong> die Auszahlung an den federführenden<br />

Begünstigten vornehmen. Im Auftrag des<br />

österreichischen B<strong>und</strong>eskanzleramtes werden<br />

diese Aufgaben durch den ERP-Fonds durchgeführt,<br />

welcher als Zwischengeschaltete Stelle<br />

unter der Verantwortung der Bescheinigungsbehörde<br />

steht.<br />

Zu diesem Zweck wurde ein EFRE-Programm-<br />

Konto eingerichtet <strong>und</strong> wird durch den ERP-<br />

Fonds verwaltet.<br />

Gegenüber der Europäischen Kommission ist das<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramt voll verantwortlich <strong>und</strong><br />

vertritt die Bescheinigungsbehörde, unter anderem<br />

durch die Unterzeichnung der bescheinigten<br />

Ausgabenerklärungen <strong>und</strong> Zahlungsanträge.<br />

Prüfbehörde (PB)<br />

Im Sinne von Artikel 62 der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 des Rates <strong>und</strong> nach Artikel 14 (2)<br />

der Verordnung Nr. 1080/2006 wird die Funktion<br />

der Prüfbehörde, welche für die Überprüfung<br />

der wirksamen Funktionsweise des Verwaltungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollsystems zuständig ist,<br />

durch das<br />

• B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />

Abteilung IV / 3, Ballhausplatz 2, A-1014 Wien<br />

Im Sinne von Artikel 14 (2) der Verordnung Nr.<br />

1080/2006 wird die Prüfbehörde des Operationellen<br />

Programms, durch eine Gruppe von<br />

Prüfern mit einem Vertreter jedes Mitgliedstaats<br />

des Operationellen Programms, unterstützt<br />

<strong>und</strong> führt die Aufgaben nach Artikel 62 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 durch. Die Prüfgruppe<br />

wird spätestens drei Monaten nach der Entscheidung<br />

über die Genehmigung des Operationellen<br />

Programms eingerichtet. Sie gibt sich<br />

seine eigene Geschäftsordnung. Die Prüfbehörde<br />

des Operationellen Programms führt den Vorsitz.<br />

Die Prüfbehörde sorgt dafür, dass die Prüfaufgaben<br />

nach international anerkannten Prüfstandards<br />

erfüllt werden. Die Prüfbehörde ist<br />

eine funktionell unabhängige Behörde gegenüber<br />

der Abteilung IV / 4 des B<strong>und</strong>eskanzleramtes,<br />

welche als Bescheinigungsbehörde fungiert.<br />

Zudem ist die Prüfbehörde weder in der<br />

Programmverwaltung involviert noch an der<br />

Durchführung von jeglichen Vorhaben beteiligt.<br />

Nationale Behörde (NB)<br />

Die Nationale Behörde unterstützt die Verwaltungsbehörde<br />

bei der Koordinierung der Aktivitäten<br />

in der Tschechischen Republik. Die VB<br />

wird durch das<br />

• Ministerium für regionale Entwicklung der<br />

Tschechischen Republik<br />

Staroměstské náměstí 6, CR-110 05 Praha 1<br />

unterstützt.<br />

Regionale Koordinierungsstellen (RK)<br />

Regionale Koordinierungsstellen tragen zum Programm<br />

bei, indem:<br />

• Aufgaben der Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

sowie der Beratung potenzieller<br />

Antragsteller<br />

• die Beratung über die Verfahren der Antragstellung<br />

zusammen mit JTS<br />

übernommen werden.<br />

Nach der Erfassung der Anträge im Zentralen<br />

Monitoring System durch das GTS, unterstützen<br />

die Regionalen Stellen das GTS in Bezug auf


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

• die Einhaltung der regionalen Strategien <strong>und</strong><br />

die Erfüllung der organisatorischen, rechtlichen,<br />

technischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> die zu erwartenden Ergebnisse<br />

der Vorhaben<br />

• die Qualität, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />

Auswirkungen<br />

Benachbarte Regionale Koordinierungsstellen<br />

werden diese Kommentare gemeinsam erarbeiten.<br />

Regionale Koordinierungsstellen (RK) des Programms<br />

sind:<br />

ÖSTERREICH<br />

• Amt der Niederösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung für <strong>Raumordnung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Regionalpolitik</strong>, Referat für<br />

EU-<strong>Regionalpolitik</strong><br />

Landhausplatz 1, A-3109 St. Pölten<br />

• Amt der Oberösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung <strong>Raumordnung</strong><br />

Fachbereich für die Koordinierung<br />

der EU-<strong>Regionalpolitik</strong>,<br />

Bahnhofplatz 1, A-4021 Linz<br />

• Wiener Landesregierung<br />

Abteilung für EU-Strategie<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />

Referat für EU-Finanzierung<br />

Schlesingerplatz 2, A-1080 Wien<br />

TSCHECHISCHE REPUBLIK<br />

• Die Behörde der Region Südmähren<br />

Abteilung für regionale Entwicklung<br />

Zerotinovo Nam. 3 / 5, CR - 601 82 Brno<br />

• Die Behörde der Region Vysočina<br />

Abteilung für regionale Entwicklung<br />

Žižkova 57, CR - 587 33 Jíhlava<br />

Office: Žižkova 16, Jíhlava<br />

• Die Behörde der Südböhmischen Region<br />

Abteilung für Förderwesen <strong>und</strong><br />

die Europäische Integration<br />

Zimního U stadionu 1952 / 2,<br />

CR - 370 76 České Budějovice<br />

Zentrales Monitoring System (ZMS)<br />

Gemäß Artikel 60 lit. C der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 stellt die Verwaltungsbehörde sicher,<br />

dass es ein System zur Aufzeichnung <strong>und</strong> Speicherung<br />

EDV-gestützter Buchführungsdaten<br />

für jedes Vorhaben gibt. Für die Erhebung von<br />

Daten wurde ein zentrales Monitoring System<br />

durch den<br />

• ERP-Fonds<br />

Ungargasse 37, A-1030 Wien<br />

entwickelt.<br />

Jedes einzelne Vorhaben wird durch das IT-System<br />

in einem bestimmten Datensatz erfasst. Die<br />

auf der Ebene der einzelnen Vorhaben zu erhebenden<br />

Datensätze, werden zwischen Programmpartnern<br />

vor dem Beginn der Umsetzung<br />

des Programms festgelegt. Neben den obligatorischen<br />

Angaben gemäß der Verordnung (EG)<br />

Nr. 1828/2006 (welche die Durchführungsbestimmungen<br />

festlegt), werden zusätzliche Informationen<br />

zur Verfügung stehen. Diese dienen<br />

zur Unterstützung einer optimalen Umsetzung<br />

des Operationellen Programms <strong>und</strong> für<br />

die Evaluierungszwecke.<br />

Die Daten werden unter der Verantwortung der<br />

VB durch das GTS an das ZMS gemeldet.<br />

Daten die durch das GTS an das ZMS übermittelt<br />

wurden gelten als offizielle Daten, <strong>und</strong> werden<br />

für die Bescheinigung von Ausgabenerklärungen,<br />

Zahlungsanträge, jährliche Durchführungsberichte,<br />

Projektprüfungen, usw. verwendet.<br />

Monitoringdaten werden durch das ZMS an die<br />

VB, NB, BB, PB, RKs, Prüfer <strong>und</strong> die Europäische<br />

Kommission zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe des<br />

ZMS werden die notwendigen Informationen für<br />

den elektronische Datenaustausch generiert.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

75


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Kontrollsystem<br />

Entsprechend Artikel 16 der Verordnung<br />

1080/2006 wird jeder Mitgliedsstaat des Programms<br />

ein System zur Überprüfung der Erbringung<br />

der kofinanzierten Wirtschaftsgüter<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen einrichten. Jeder Mitgliedstaat<br />

benennt dazu Prüfer, welche dafür verantwortlich<br />

sind, die Rechtmäßigkeit <strong>und</strong> Ordnungsmäßigkeit<br />

der Ausgaben zu überprüfen,<br />

die von jedem Empfänger eines Vorhabens erklärt<br />

werden.<br />

Die Verantwortung dafür liegt bei:<br />

• Tschechische Republik:<br />

Zentrum für regionale Entwicklung<br />

der Tschechischen Republik<br />

Vinohradská 46, 120 00 Praha 2<br />

• Österreich:<br />

In der Regel wird die Verantwortung für die<br />

Kontrolle gemäß Artikel 16 (1) der Verordnung<br />

(EG) 1080/2006 – nach einem B<strong>und</strong>esverfassungsgesetz,<br />

basierend auf Art. 15a B-VG<br />

– durch die folgenden Behörden in den B<strong>und</strong>esländern<br />

(für die Projektpartner aus dem jeweiligen<br />

Land) übernommen:<br />

• Amt der Niederösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung für Raumplanung,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Verkehr<br />

Landhausplatz 1, A-3109 St. Pölten<br />

• Amt der Oberösterreichischen<br />

Landesregierung<br />

Abteilung <strong>Raumordnung</strong><br />

Technischer Prüfdienst<br />

Bahnhofplatz 1, A-4021 Linz<br />

• Wiener Landesregierung<br />

Abteilung für EU-Strategie<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsentwicklung<br />

Referat für Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />

Schlesingerplatz 2, A-1080 Wien<br />

In Ausnahmefällen, kann die Kontrolle nach Artikel<br />

16 (1) der Verordnung (EG) 1080/2006, zu<br />

einer anderen erfahrenen Behörde – auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Bestimmungen des B<strong>und</strong>esverfassungsgesetzes<br />

gem. Art. 15a B-VG – delegiert<br />

werden. Die für jeden Projektpartner verantwortlichen<br />

Prüfer werden, im EFRE-Vertrag<br />

festgehalten.<br />

Diese Stellen gewährleisten die Überprüfung der<br />

Ausgaben im Hinblick auf die Erbringung von kofinanzierten<br />

Wirtschaftsgütern <strong>und</strong> Dienstleistungen,<br />

die Korrektheit der geltend gemachten<br />

Ausgaben, die Vereinbarkeit dieser Ausgaben mit<br />

den gemeinschaftlichen <strong>und</strong> einzelstaatlichen<br />

Vorschriften, wie sie in Artikel 16 (1) der Verordnung<br />

Nr. 1080/2006 angeführt sind. Die Prüfer<br />

sorgen, unter anderem dafür, dass für jeden<br />

Zwischen- oder Abschlussbericht eines Vorhabens,<br />

detaillierte <strong>und</strong> konsistente Berichte zur<br />

Verfügung gestellt werden, welche eine eindeutige<br />

Zuordnung zu <strong>und</strong> Konsistenz mit den<br />

entsprechenden Bestätigungen der Ausgaben erlauben.<br />

Die Verwaltungsbehörde legt schriftliche Standards<br />

<strong>und</strong> Verfahren für die Prüfer fest, um der<br />

Einhaltung der Anforderungen, wie sie in Artikel<br />

16 (1) der Verordnung Nr. 1080/2006 angeführt<br />

sind, zu entsprechen.<br />

Durch diese Standards <strong>und</strong> Verfahren sollte sichergestellt<br />

werden, dass das Kontrollsystem des<br />

Programms überprüfen kann, ob<br />

• die deklarierten Ausgaben real sind<br />

• die kofinanzierten Wirtschaftsgüter <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen in Übereinstimmung mit<br />

dem EFRE-Vertrag erbracht wurden<br />

• Erstattungsanträge der Empfänger korrekt sind<br />

• Vorhaben <strong>und</strong> Ausgaben im Einklang mit<br />

den gemeinschaftlichen <strong>und</strong> den nationalen<br />

Vorschriften stehen (z.B. öffentliches Beschaffungswesen,<br />

staatliche Beihilfen)<br />

• Dopperlfinanzierungen der Ausgaben durch<br />

andere gemeinschaftliche oder nationale<br />

Programme <strong>und</strong> in einer anderen Programmplanungszeitraum<br />

vermieden werden<br />

• Überprüfungen den Verfahren der Artikel<br />

der Durchführungsvorschriften folgen


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Eine detaillierte Beschreibung des Kontrollsystems<br />

wird durch die Beschreibung der Verwaltungs-<br />

<strong>und</strong> Kontrollsysteme, nach Artikel 71 der<br />

Verordnung Nr. 1083/2006 zur Verfügung gestellt.<br />

In Fällen, in denen als Regionalen Stellen<br />

bezeichnete Institutionen damit betraut werden<br />

Aufgaben der Finanzkontrolle gemäß Artikel 16<br />

der Verordnung 1080/2006 zu übernehmen,<br />

wird eine klare Trennung der Zuständigkeiten<br />

zwischen den Regionalen Stellen <strong>und</strong> den Prüfern<br />

gewährleistet.<br />

Mit Verweis auf Artikel 3 (1) der Verordnung<br />

(EG) 2035/2005 werden alle relevanten programmverantwortlichen<br />

Stellen, vierteljährliche<br />

Berichte über aufgetretene Unregelmäßigkeiten,<br />

der Prüfbehörde vorlegen, welche einen Bericht<br />

an die Europäische Kommission übermittelt.<br />

Die Mitgliedsstaaten werden ein formalisiertes<br />

Verfahren zur Behandlung von Unregelmäßigkeiten<br />

in Übereinstimmung mit den Bestimmungen<br />

der Verordnung (EG) 2035/2005 einrichten.<br />

Dieses Verfahren wird – unter anderem<br />

– detaillierte Regeln <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />

für die Berichtspflichten, die gemeinsame Kontrollsstandards,<br />

die Widereinziehung der zu<br />

Unrecht gezahlten Mittel, die Haftungen <strong>und</strong> die<br />

Beziehungen zwischen den zuständigen Behörden<br />

auf beiden Seiten festlegen.<br />

10.1.2<br />

Gremien zur Unterstützung<br />

der Umsetzung <strong>und</strong> zur Auswahl<br />

der Vorhaben<br />

Die Konstituierung der erwähnten Gremien <strong>und</strong><br />

die Verteilung der Stimmrechte erfolgt einvernehmlich<br />

<strong>und</strong> konsensual durch die österreichischen<br />

<strong>und</strong> tschechischen Programmpartner.<br />

Begleitausschuss (BA)<br />

Die Aufgaben des Begleitausschusses sind in Artikel<br />

65 der Verordnung Nr. 1083/2006 festgelegt.<br />

Entsprechend vergewissert sich der<br />

Begleitausschuss, dass das operationelle Programm<br />

effektiv <strong>und</strong> ordnungsgemäß durchgeführt<br />

wird, zu diesem Zweck:<br />

a) prüft <strong>und</strong> billigt er binnen sechs Monaten nach<br />

der Genehmigung des Operationellen Programms<br />

die Kriterien für die Auswahl der kofinanzierten<br />

Vorhaben <strong>und</strong> billigt bei Bedarf<br />

Überarbeitungen dieser Kriterien im Zuge der<br />

Programmplanung;<br />

b) bewertet er anhand der von der Verwaltungsbehörde<br />

vorgelegten Unterlagen regelmäßig,<br />

welche Fortschritte bei der Verwirklichung<br />

der spezifischen Ziele des Operationellen<br />

Programms erzielt wurden;<br />

c) prüft er die Ergebnisse der Durchführung <strong>und</strong><br />

dabei besonders, inwieweit die für jede Prioritätsachse<br />

festgelegten Ziele verwirklicht werden,<br />

sowie die Bewertungen gemäß Artikel 46<br />

Absatz 3;<br />

d) prüft <strong>und</strong> billigt er den jährlichen <strong>und</strong> den abschließenden<br />

Durchführungsbericht nach Artikel<br />

66;<br />

e) wird er über den jährlichen Kontrollbericht<br />

bzw. den Teil des Berichts, der das betreffende<br />

Operationelle Programm behandelt, <strong>und</strong> etwaige<br />

einschlägige Bemerkungen der Kommission zu<br />

diesem Bericht bzw. zu dem entsprechenden Teil<br />

des Berichts unterrichtet;<br />

f) kann er der Verwaltungsbehörde Überarbeitungen<br />

oder Überprüfungen des Operationellen<br />

Programms vorschlagen, die geeignet sind, zur<br />

Verwirklichung der Fondsziele gemäß Artikel 3<br />

beizutragen oder die Verwaltung, insbesondere<br />

die finanzielle Abwicklung des Programms, zu<br />

verbessern;<br />

g) prüft <strong>und</strong> billigt er jeden Vorschlag für eine<br />

inhaltliche Änderung der Entscheidung der<br />

Kommission über die Fondsbeteiligung.<br />

Der Begleitausschuss ist die einzige Stelle innerhalb<br />

des Programms, welche für die endgültige<br />

Auswahl der zu unterstützenden Vorhaben<br />

verantwortlich ist. Im Sinne von Artikel<br />

11 der Verordnung Nr. 1083/2006 des Rates, erfolgt<br />

die Begleitung des OP in einer Partnerschaft<br />

mit zuständigen regionalen Behörden, den<br />

Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpartnern <strong>und</strong> anderen geeigneten<br />

Stellen. Die Zusammensetzung des Be-<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

77


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

gleitausschusses wird in Übereinstimmung mit<br />

den Bestimmungen von Artikel 64 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 festgelegt. Der Begleitausschuss<br />

gibt sich im Einvernehmen mit der<br />

Verwaltungsbehörde eine eigene Geschäftsordnung<br />

zur Wahrnehmung seiner Aufgaben in<br />

Übereinstimmung mit den geltenden Regulativen.<br />

10.2<br />

VERFAHRENSRECHTLICHE<br />

VORSCHRIFTEN FÜR DIE<br />

<strong>PROGRAMM</strong>ABWICKLUNG<br />

(ABLAUFORGANISATION)<br />

<strong>PROGRAMM</strong>BEWERTUNG<br />

Zur Unterstützung der Begleitung eines operationellen<br />

Programms wurde vereinbart, dass eine<br />

Bewertung des Programms gemäß Artikel 47 der<br />

Verordnung Nr. 1083/2006 während des Programmumsetzungszeitraumes<br />

erfolgt.<br />

Bewertungen werden die Auswirkungen einschätzen,<br />

nehmen qualitative Untersuchungen<br />

vor <strong>und</strong> konzentrieren sich auf die Kapitalisierung<br />

der Ergebnisse der Programme sowie<br />

die Optimierung <strong>und</strong> Weiterentwicklung des Programms.<br />

Um dies zu erreichen, können die Gutachter<br />

durch ergänzende Methoden (z.B. Interviews,<br />

Forschung, Studien Feld) weitere<br />

Daten sammeln, die nicht durch das Monitoringsystem<br />

abgebildet werden.<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 47 <strong>und</strong> im Einklang<br />

mit Artikel 59 lit. b <strong>und</strong> c der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 werden die Bewertungen von Experten<br />

durchgeführt, welche funktional unabhängig<br />

von der Bescheinigungs- <strong>und</strong> der Prüfbehörde<br />

sind.<br />

Gemäß Artikel 48 (3) der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 werden die Ergebnisse an den Begleitausschuss<br />

des Operationellen Programms<br />

<strong>und</strong> die Kommission übermittelt <strong>und</strong> nach den<br />

geltenden Vorschriften über die Zugänglichkeit<br />

von Dokumenten veröffentlicht.<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 47 (4) der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 werden Bewertungen<br />

aus dem Budget der technischen Hilfe finanziert.<br />

10.2.1<br />

Koordination auf der Programmebene<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 60 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 ist die VB oder – wenn<br />

von ihr beauftragt, das GTS – für die Koordination<br />

der Behörden, die in Abschnitt 10.1 genannt<br />

wurden, verantwortlich <strong>und</strong> beteiligt sich<br />

an der Umsetzung des Programms über Territoriale<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

Österreich – Tschechische Republik.<br />

Zusätzlich zu den Bestimmungen der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 des Rates in Bezug auf die Aufgaben<br />

der VB, der PB <strong>und</strong> der BB, werden die<br />

folgenden Koordinationsverfahren vereinbart:<br />

a) Die VB sollte im Hinblick auf die folgenden<br />

Themen, welche von strategischer Bedeutung<br />

für das Programm sind, im Einvernehmen mit<br />

dem NB aktiv werden, sowie auch bei Fragen der<br />

Programmfinanzierung:<br />

• Ausarbeitung von Vorschlägen über Änderungen<br />

des OP zur Entscheidung durch den BA<br />

• Vorbereitung der jährlichen Treffen mit der<br />

Europäischen Kommission gemäß Artikel 68<br />

der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

• Die Bereitstellung von Mitteln für die Durchführung<br />

von Bewertungen gemäß Artikel<br />

47 (3) der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

c) RKs, BB, NB <strong>und</strong> VB unterrichten einander umgehend<br />

im Falle von Verzögerungen, Umsetzungsproblemen<br />

oder im Falle von Unregelmäßigkeiten<br />

bei der finanziellen Abwicklung des<br />

Programms, <strong>und</strong> koordinieren Maßnahmen zur<br />

Beseitigung dieser Probleme <strong>und</strong> überwachen<br />

deren erfolgreiche Umsetzung.<br />

d) bis Ende April eines jeden Jahres übermittelt<br />

die BB an die Kommission eine vorläufige Vorausschätzung<br />

ihrer voraussichtlichen Zahlungsanträge<br />

für das laufende <strong>und</strong> das folgende<br />

Kalenderjahr. Diese Schätzung bezieht sich<br />

auf die zuschussfähigen Gesamtausgaben, sowie<br />

auch die EFRE-Mittel


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

e) Gemäß Artikel 73 (1) der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 treffen sich die Kommission <strong>und</strong> die<br />

Prüfbehörden regelmäßig, zumindest einmal im<br />

Jahr, sofern nicht anders zwischen ihnen vereinbart,<br />

um gemeinsam den jährlichen Kontrollbericht<br />

<strong>und</strong> die vorgelegte Stellungnahme<br />

gemäß Artikel 62 der Verordnung Nr. 1083/2006<br />

des Rates zu prüfen, <strong>und</strong> Meinungen über andere<br />

Fragen mit Bezug auf die Verbesserung der<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Kontrolle der operationellen<br />

Programme auszutauschen<br />

10.2.2<br />

Federführender Begünstigter<br />

(Lead-Partner Prinzip)<br />

Im Sinne von Artikel 2 der Verordnung Nr.<br />

1083/2006 <strong>und</strong> in Übereinstimmung mit Artikel<br />

20 der Verordnung Nr. 1080/2006 sind der<br />

federführende Begünstigte <strong>und</strong> die weiteren Begünstigten<br />

verantwortlich für:<br />

Für jedes Vorhaben, benennen die Begünstigten<br />

aus ihrer Mitte einen federführenden Begünstigten.<br />

Der federführende Begünstigte<br />

(Lead Partner, LP) übernimmt die folgenden Aufgaben:<br />

• der LP legt die Modalitäten für die Beziehungen<br />

zwischen ihm <strong>und</strong> den an dem Vorhaben<br />

beteiligten Begünstigten in einer Vereinbarung<br />

fest, die insbesondere Bestimmungen<br />

zur Verwendung der für das Vorhaben<br />

bereitgestellten Mittel nach den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der wirtschaftlichen Haushaltsführung<br />

gewährleistet, sowie auch Modalitäten<br />

für die Widereinziehung von ohne rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong> gezahlten Beträgen enthält<br />

• der LP ist für die Sicherstellung der Durchführung<br />

des gesamten Vorhabens verantwortlich<br />

• der LP vergewissert sich, dass die Ausgaben,<br />

die von den an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />

gemeldet werden, zur Durchführung<br />

des Vorhabens getätigt wurden <strong>und</strong> sich<br />

auf die Tätigkeiten beziehen, die zwischen den<br />

an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />

vereinbart wurden<br />

• der LP vergewissert sich, dass die Ausgaben,<br />

die von den an dem Vorhaben beteiligten Begünstigten<br />

gemeldet werden, von den Prüfern<br />

bestätigt worden sind<br />

Weitere Zuständigkeiten des LPs:<br />

• Verantwortung für die Vorlage des ausgefüllten<br />

Antragsformulars bei der zuständigen<br />

RK oder dem GTS, zusammen mit der Partnerschaftsvereinbarung<br />

• Unterfertigung des EFRE-Vertrags <strong>und</strong> nach<br />

seiner Annahme die sofortige Information der<br />

anderen Partner<br />

• Vorlage eines zusammenfassenden Berichts<br />

in deutscher oder tschechischer Sprache,<br />

welcher auf vorgelegten Fortschrittsberichten<br />

der Projektpartner basiert, <strong>und</strong> dessen Weiterleitung<br />

zusammen mit den gesammelten<br />

Bestätigungen der Ausgaben an das GTS <strong>und</strong><br />

in Kopie an den Prüfer des LPs<br />

• Information seines Prüfers über Änderungen<br />

im Vorhaben, dieser meldet diese Veränderungen<br />

an das GTS<br />

Jeder an einem Vorhaben beteiligte Begünstigte<br />

(Projektpartner):<br />

• trägt die Verantwortung im Fall von Unregelmäßigkeiten<br />

der von ihm gemeldeten<br />

Ausgaben;<br />

• informiert den Mitgliedstaat, in dem er seinen<br />

Sitz hat, über seine Beteiligung an einem Vorhaben,<br />

falls dieser Mitgliedstaat gemäß Artikel<br />

21 der Verordnung Nr. 1080/2006 selbst<br />

nicht an dem operationellen Programm beteiligt<br />

ist<br />

Weitere Verantwortung:<br />

• Vorlage von standardisierten Fortschrittsberichten<br />

<strong>und</strong> Belegsaufstellungen an die zuständigen<br />

Prüfer, zusammen mit den original<br />

Rechnungen zur Prüfung in deutscher oder<br />

tschechischer Sprache<br />

• Übermittlung des genehmigten Fortschrittsberichts<br />

<strong>und</strong> Bestätigungen der Ausgaben an<br />

den federführenden Begünstigten (Lead-<br />

Partner) für einen zusammenfassenden Bericht<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

79


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

10.2.3<br />

Verwaltung des Programms auf der<br />

Ebene von Vorhaben – Projektzyklus<br />

können über alle Anwendungen detaillierte Informationen<br />

durch das GTS bereitgestellt werden.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die administrative Arbeit, welche aus den Verfahren<br />

zur Gewährung von Beiträgen für die einzelnen<br />

Vorhaben im Rahmen des grenzüberschreitenden<br />

Programms Österreich-Tschechische<br />

Republik resultiert, wird nach den folgenden<br />

Regeln, die ergänzt werden können<br />

durch weitere Abkommen zwischen der VB, NB,<br />

den RKs <strong>und</strong> dem GTS, durchgeführt:<br />

a) Information <strong>und</strong> Beratung<br />

Die RK <strong>und</strong>/oder das GTS informieren potenziellen<br />

Begünstigten angemessen über die Ziele<br />

des Programms, die Voraussetzungen für den<br />

Erhalt der EFRE-Mittel <strong>und</strong> die einzelnen zu beachtenden<br />

Verfahren. Die Antragsteller von<br />

Vorhaben werden über die Entscheidung des Begleitausschusses<br />

durch das GTS informiert.<br />

Maßnahmen zur Informations- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

werden, durch das GTS <strong>und</strong> die RKs<br />

im Einvernehmen mit der VB <strong>und</strong> NB durchgeführt.<br />

Soweit sinnvoll sind bestehende regionale<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Projektmanagement Institutionen,<br />

Regionale Entwicklungsagenturen <strong>und</strong><br />

kofinanzierenden nationalen Behörden einzubeziehen.<br />

In Übereinstimmung mit den Artikeln<br />

2 bis 10 der Durchführungsverordnung sollte ein<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Informationsplan erstellt<br />

werden.<br />

b) Einreichung <strong>und</strong> Erfassungen der Anträge<br />

für eine EFRE-Kofinanzierung<br />

Der Antrag ist in digitaler (elektronischer) <strong>und</strong><br />

analoger unterzeichneter Formular zusammen<br />

mit der Partnerschaftsvereinbarung <strong>und</strong> den Kofinanzierungszusagen<br />

der nationalen Mittel bei<br />

der RK des federführenden begünstigten (LP)<br />

oder dem GTS einzureichen.<br />

Jeder vollständige Antrag, welcher die Akzeptabilität<br />

<strong>und</strong> formalen Anforderungen erfüllt,<br />

wird im ZMS durch das GTS registriert. Damit<br />

sind die vorgelegten Informationen über das ZMS<br />

für alle Programmpartner zugänglich. Zudem<br />

Wird ein Antrag bei der RK gestellt, so leitet ihn<br />

diese zur Registrierung an das GTS weiter.<br />

c) Bewertung von Anträgen<br />

Das GTS ist mit Unterstützung durch die RKs für<br />

das Bewertungsverfahren der Vorhaben verantwortlich<br />

<strong>und</strong> bereitet Vorschläge für das Monitoring<br />

Committee vor.<br />

Die Beurteilung erfolgt vor allem anhand folgender<br />

Kategorien:<br />

• wirtschaftliche <strong>und</strong> organisatorische Leistungsfähigkeit<br />

des Begünstigten<br />

• Definition der Zielgruppe des Vorhabens <strong>und</strong><br />

der Beitrag der Aktivitäten zur Verbesserung<br />

ihrer Situation<br />

• Höhe <strong>und</strong> Angemessenheit der Kosten des<br />

Vorhabens<br />

• Gesicherte Finanzierung, Angemessenheit<br />

des Verhältnisses zwischen Eigenmitteln <strong>und</strong><br />

öffentlicher Förderung (unter Berücksichtigung<br />

der möglichen Kofinanzierung des Programms<br />

mit EFRE-Mitteln, sowie anderer beantragter,<br />

bereits gewährter oder versprochener<br />

nationaler öffentlicher Mittel)<br />

• Vereinbarkeit mit den regionalen Programme<br />

<strong>und</strong> sektoralen politischen Zielsetzungen<br />

(falls erforderlich, auch Aussagen von anderen<br />

betroffenen Verwaltungsorganen)<br />

• Vereinbarkeit mit den spezifischen Förderbedingungen<br />

der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

entsprechend dem OP<br />

• Übereinstimmung mit Artikel 19 der Verordnung<br />

Nr. 1080/2006 des Rates in Bezug auf<br />

die Erfüllung von mindestens zwei der vier aufgezählten<br />

Arten der Zusammenarbeit: gemeinsame<br />

Ausarbeitung, gemeinsame Durchführung,<br />

gemeinsames Personal, gemeinsame<br />

Finanzierung<br />

• Vereinbarkeit mit anderen einschlägigen Bestimmungen<br />

des nationalen Vergaberechts<br />

<strong>und</strong> des EU-Rechts (Rechtsvorschriften zu<br />

staatlichen Beihilfen, Regeln des öffentli-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

chen Beschaffungswesens, Umweltrecht etc.)<br />

• Einhaltung von Bestimmungen zur Gleichstellung<br />

von Frauen <strong>und</strong> Männern <strong>und</strong> der Integration<br />

der Gender-Perspektive sowie zur<br />

Zugänglichkeit für behinderte Menschen<br />

• Komplementarität mit anderen regionalen<br />

oder nationalen Strukturfondsprogrammen<br />

• Externe Experten können gegebenenfalls<br />

während der Beurteilung auch verwendet werden<br />

Die Prüfung erfolgt nach den folgenden drei zusammenfassten<br />

Kategorien:<br />

• Qualität des Vorhabens<br />

• Inhalt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong><br />

• die grenzüberschreitende Wirkung des Vorhabens<br />

Die vorgeschlagene Maßnahme wird dem Begleitausschuss<br />

zur Entscheidung vorgelegt. Im<br />

Falle von Streitigkeiten, kann der BA externe<br />

Stellungnahmen einholen (z.B. Gutachten, Beurteilungen<br />

durch die betroffenen Gemeinden,<br />

Euregios).<br />

d) der EFRE-Kofinanzierungsentscheidungen<br />

Der BA wird über jedes beantragte Vorhaben informiert.<br />

Der BA wählt die Vorhaben aus <strong>und</strong> entscheidet<br />

auf Basis einer vom GTS ausgestellten Förderempfehlung<br />

über die EFRE-Mittel.<br />

Die Kofinanzierung eines Vorhabens mit EFRE-<br />

Mittel in einer bestimmten Höher wird (je nach<br />

Verfügbarkeit) nur dann gewährt, wenn das Ergebnis<br />

der Prüfung ist wie folgt:<br />

• die Förderbedingungen sind entsprechend, der<br />

minimal Kriterien des grenzüberschreitenden<br />

Programms, der vom BA definierten <strong>und</strong> genehmigten<br />

Auswahlkriterien, der einschlägigen<br />

Förderrichtlinien <strong>und</strong> anderen einschlägigen<br />

nationalen <strong>und</strong> gemeinschaftlichen<br />

Rechtsvorschriften, erfüllt<br />

• die zu gewährende Kofinanzierungshöhe entspricht,<br />

unter Berücksichtigung des Gesamtbetrags<br />

der Förderung, dem Inhalt des Vorhabens<br />

<strong>und</strong> der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong>/oder den Bedürfnissen des für das<br />

Vorhaben Verantwortlichen <strong>und</strong> steht – falls<br />

zutreffend – im Einklang mit den Bestimmungen<br />

der EU-Rechtsvorschriften für staatliche<br />

Beihilfen (Förderobergrenzen, Akkumulationsregeln,<br />

Notifizierungspflicht)<br />

Der BA kann beschließen, eines Fonds für kleine<br />

Projekte (KPF) in der Form regulären Vorhabens<br />

zu finanzieren.<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der vom BA ausgewählten<br />

Vorhaben, schließen die RKs <strong>und</strong> die NB Verträge<br />

über die Kofinanzierung, entsprechend ihrer spezifischen<br />

gesetzlichen Bestimmungen.<br />

e) der EFRE-Fördervertrag<br />

Die rechtsverbindliche schriftliche Genehmigung<br />

für die Gesamtheit der für ein Vorhaben bewilligten<br />

EFRE-Mittel wird durch die betroffene<br />

VB in der Form eines Fördervertrags vereinbart<br />

<strong>und</strong> an den federführenden Begünstigten<br />

übergeben. Mit seiner Annahme ist der EFRE-<br />

Fördervertrag gültig.<br />

Neben den gewährten EFRE-Mitteln, sollte der<br />

Fördervertrag enthalten:<br />

• das eingereichte Antragsformular, mit einer<br />

Liste an Änderungsvorschlägen, welche möglicherweise<br />

während des Bewertungs- <strong>und</strong><br />

Auswahlverfahrens eingefordert wurden (z.B.<br />

erforderliche Änderungen aufgr<strong>und</strong> der Entscheidung<br />

des BA)<br />

• Bedingungen des Programms „Europäische<br />

territoriale Zusammenarbeit Österreich –<br />

Tschechien“ ebenso wie andere EU- <strong>und</strong> nationalen<br />

Vorschriften, die für die Umsetzung<br />

der Vorhaben relevant sind<br />

• Definition der förderfähigen Kosten (im Hinblick<br />

auf die territoriale Wirkung, Umsetzungzungszeitraum<br />

<strong>und</strong> Inhalt) oder Hinweis, wo<br />

diese Informationen zur Verfügung stehen<br />

• Information über die verantwortlichen Prüfer<br />

nach Artikel 16 der Verordnung 1080/2006.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

81


10. Gemeinsame Strukturen für die Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> die finanzielle Abwicklung des Programms<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Der federführende Begünstigte ist, zur Koordinierung<br />

aller im Vertrag angeführten beteiligten<br />

Partner verpflichtet <strong>und</strong> muss die Bedingungen<br />

<strong>und</strong> Anforderungen im Hinblick auf die<br />

Berichterstattung, Rechnungsprüfung <strong>und</strong> Rückzahlung<br />

einhalten.<br />

Die nationalen Förderstellen erstellen die Verträge<br />

für die nationale Kofinanzierung für den<br />

Projektpartner auf der Gr<strong>und</strong>lage der jeweiligen<br />

nationalen gesetzlichen Bestimmungen.<br />

Der Abschluss des EFRE-Fördervertrags wird zusammen<br />

mit den benötigten Informationen<br />

durch das GTS im ZMS erfasst.<br />

In Übereinstimmung mit Artikel 81 der Verordnung<br />

Nr. 1083/2006 werden EFRE-Förderverträge<br />

ausgestellt sein in <strong>und</strong> lauten auf Euro.<br />

EFRE-Förderverträge, im Rahmen des KPF werden<br />

erst nach der (Zwischen-)Abrechnung <strong>und</strong><br />

der Zahlung von Geldern (lit. g) im ZMS erfasst.<br />

f) Prüfsystem nach Art. 16 der Verordnung<br />

(EG) Nr. 1080/2006<br />

Nur tatsächlich getätigte <strong>und</strong> förderfähige Ausgaben<br />

(oder als nach EU-Recht gleichwertig anerkannten<br />

Aufwendungen) können aus Mitteln<br />

des EFRE-Fonds kofinanziert werden. EFRE-Mittel<br />

können daher nur auf der Gr<strong>und</strong>lage quittierter<br />

Rechnungen (oder gleichwertiger Buchungsbelege),<br />

welche sich eindeutig auf den<br />

Förderempfänger, das geförderte Vorhaben<br />

<strong>und</strong> den definierten Umsetzungszeitraum beziehen,<br />

ausbezahlt werden.<br />

Um dies zu gewährleisten, übermittelt der Begünstigte<br />

dem verantwortlichen Prüfer einen<br />

Fortschrittsbericht, eine Ausgabenerklärung<br />

mit quittierten Rechnungen zu den förderfähigen<br />

Kosten <strong>und</strong> über die Finanzierung des kofinanzierten<br />

Vorhabens, einschließlich einer<br />

Liste aller tatsächlich gezahlten Rechnungen <strong>und</strong><br />

Zahlungsbestätigungen. Der Fortschrittsbericht<br />

umfasst Beschreibungen zu grenzüberschreitenden<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> den wichtigsten Fortschritten<br />

im Hinblick auf die für die Berichtsperiode<br />

vereinbarten Meilensteine.<br />

Der Prüfer kontrolliert die kofinanzierten Wirtschaftsgüter<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen <strong>und</strong> versichert<br />

sich der Realität der Ausgaben, durch Prüfung<br />

der Rechnungen <strong>und</strong> – je nach Art des Vorhabens<br />

– gegebenenfalls auch durch Vor Ort-Kontrollen<br />

stellt er die Einhaltung der im EFRE-Fördervertrag<br />

vereinbarten Förderbedingungen<br />

sicher. Nach der Kontrolle bestätigt der Prüfer<br />

die förderfähigen Ausgaben des Partners (bestätigte<br />

Ausgabenerklärung) innerhalb von drei<br />

Monaten nach der Einreichung <strong>und</strong> retourniert<br />

diese an den Einreicher der ursprünglichen Ausgabenerklärung<br />

(Begünstigter <strong>und</strong>/oder federführender<br />

Begünstigter). Die Partner leiten die<br />

Bestätigung an den federführenden Begünstigten<br />

weiter, dieser ist für das Zusammenstellen<br />

der Informationen für den Gesamtbericht<br />

verantwortlich.<br />

In diesem Zusammenhang sollte darauf geachtet<br />

werden, dass die ordnungsgemäße Trennung<br />

(<strong>und</strong> ggf. auch die organisatorische <strong>und</strong> funktionelle<br />

Trennung) von Personal, welches für die<br />

Durchführung der finanziellen Kontrolle verantwortlich<br />

ist <strong>und</strong> von Personal welches für die<br />

Beratung von Vorhaben bei den Aktivitäten <strong>und</strong><br />

insbesondere beim Projektmanagement verantwortlich<br />

ist, sicher gestellt wird, um Interessenskonflikte<br />

zu Vermeiden <strong>und</strong> zur Senkung<br />

des Risikos von Unregelmäßigkeiten beizutragen.<br />

Nach Prüfung der Umsetzung eines Vorhabens<br />

<strong>und</strong> der Bestätigung der Ausgaben gem. 16 der<br />

Verordnungen des Rates Nr. 1080/2006, übermitteln<br />

die Begünstigten ihre Fortschrittsberichte<br />

<strong>und</strong> bestätigten Ausgabenerklärungen an<br />

den federführenden Begünstigten.<br />

Der federführende Begünstigte übermittelt einen<br />

standardisierten Fortschrittsbericht (bestehend<br />

aus einem zusammenfassenden finanziellen<br />

<strong>und</strong> inhaltlichen Bericht für das gesamte<br />

Projekt, sowie den bestätigten Ausgabenerklärungen<br />

für jeden Partner) in zweisprachiger<br />

Form zusammen mit dem Erstattungsantrag<br />

an die Verwaltungsbehörde.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

g) Auszahlung von EU-Geldern<br />

Die Verwaltungsbehörde prüft die Vollständigkeit<br />

<strong>und</strong> Konsistenz des Berichts <strong>und</strong> der Beilagen,<br />

vergewissert sich, dass die Kontrollanforderungen<br />

gem. 15 (1) der Verordnung (EG)<br />

1080/2006 erfüllt sind, erstellt eine Zahlungsanweisung<br />

<strong>und</strong> übermittelt diese an die Bescheinigungsbehörde.<br />

Die Bescheinigungsbehörde führt die erforderlichen<br />

Kontrollen durch, welche aufgr<strong>und</strong> Bescheinigungsaufgaben<br />

nach Art. 61 der Verordnung<br />

(EG) 1083/2006 anfallen. Gegebenenfalls<br />

kann die Bescheinigungsbehörde im<br />

Wege der Verwaltungsbehörde weiterführende<br />

Informationen vom federführenden Begünstigten<br />

anfordern oder selbständig weitere Kontrollen<br />

durchführen.<br />

Die Bescheinigungsbehörde zahlt die EFRE-<br />

Mittel an den federführenden Begünstigten nach<br />

Artikel 14 (1) der Verordnung Nr. 1080/2006<br />

aus.<br />

Die Informationen über die Vorhaben, welche<br />

in den (vorläufigen oder endgültigen) Finanzberichten<br />

enthalten sind, sowie die durchgeführten<br />

Zahlungen werden durch die BB im ZMS<br />

erfasst.<br />

Die von den Strukturfonds zur Verfügung gestellten<br />

finanziellen Mittel werden in Übereinstimmung<br />

mit allen einschlägigen Vorschriften<br />

über staatliche Beihilfen, die davon betroffen<br />

sind, verwaltet.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Informations- <strong>und</strong> Finanzmittelfluss<br />

83


11. Anhang 1<br />

ANHANG 1<br />

ERGÄNZENDE<br />

INFORMATION ZUR REGIONALANALYSE<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Regionale Einheit Einwohner 2005 (Ö)/2004 (CR) Einwohnerdichte<br />

Nuts III Region Fläche in km 2 Gesamt Frauen (Ew./km 2 )<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 3.357 239.225 121.073 71,3<br />

Waldviertel 4.615 222.255 113.183 48,2<br />

Weinviertel 2.412 123.366 62.699 51,1<br />

Wiener Umland-Nordteil 2.722 286.489 146.326 105,2<br />

Sankt Pölten 1.230 145.315 74.340 118,1<br />

Niederösterreich 19.174 1.569.596 802.120 81,9<br />

Wien 415 1.626.440 851.857 3.919,1<br />

Innviertel 2.823 274.123 139.348 97,1<br />

Linz-Wels 1.744 537.164 276.462 308,0<br />

Mühlviertel 2.660 203.571 101.643 76,5<br />

Steyr-Kirchdorf 2.238 153.158 78.095 68,4<br />

Oberösterreich 11.980 1.396.228 712.608 116,5<br />

Österreich (gesamt) 83.871 8.206.524 4.220.228 97,8<br />

Südböhmen 10.057 625.712 318.485 62,2<br />

Südmähren 7.066 1.123.201 578.323 159,0<br />

Vysočina 6.925 517.153 261.563 74,7<br />

Tschechische Republik (gesamt) 78.868 10.220.577 5.239.664 129,6<br />

Grenzregion – Österreich 24.216 3.811.106 1.965.026 157,4<br />

Grenzregion –<br />

24.048 2.266.066 1.158.371 94,2<br />

Tschechische Republik<br />

Grenzregion – gesamt 48.264 6.077.172 3.123.397 125,9<br />

Tabelle 1: Die österreichisch-tschechische Grenzregion<br />

Einwohnerdichte (Ew./km 2 )<br />

Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Regionale Einheit<br />

1991-2001 (Ö)<br />

1995-2004 (CR)<br />

Einwohnerentwicklung (Veränd. in %)<br />

2001-2005 (Ö)<br />

2003-2004 (CR)<br />

Nuts III Region Gesamt Frauen Gesamt Frauen<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 3,1 2,6 0,7 0,6<br />

Waldviertel 0,2 -0,8 -1,0 -1,1<br />

Weinviertel 1,5 0,4 -0,3 -0,6<br />

Wiener Umland-Nordteil 11,0 10,5 3,0 3,0<br />

Sankt Pölten 3,6 2,8 2,0 1,8<br />

Niederösterreich 4,9 4,3 1,5 1,4<br />

Wien 0,7 -0,8 4,9 4,0<br />

Innviertel 3,5 2,9 0,7 0,5<br />

Linz-Wels 1,4 1,7 2,4 2,2<br />

Mühlviertel 5,5 4,7 0,8 0,7<br />

Steyr-Kirchdorf 4,5 4,4 0,7 0,4<br />

Oberösterreich 3,2 3,1 1,4 1,2<br />

Österreich (gesamt) 3,0 2,5 2,2 1,8<br />

Südböhmen -0,2 -0,3 0,0 0,1<br />

Südmähren -1,6 -1,8 0,1 0,0<br />

Vysočina -1,1 -1,3 -0,1 -0,1<br />

Tschechische Republik (gesamt) -1,0 -1,2 0,1 0,1<br />

Tabelle 2: Demographische Trends<br />

Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Einwohnerveränderungen 2001-2005<br />

(CR: 2003-2004) (in %)<br />

Einwohnerveränderungen 1991-2001<br />

(CR: 1995-2004) (in %)<br />

Quellen: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />

85


11. Anhang 1<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Regionale Einheit Anteil der unter 15-Jährigen in %<br />

2001 (Ö)/2004 (CR)<br />

Anteil der über 65-Jährigen in %<br />

2001 (Ö)/2004 (CR)<br />

Nuts III Region Gesamt Frauen Gesamt Frauen<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 18,9 18,2 15,3 18,3<br />

Waldviertel 16,8 16,0 18,0 21,7<br />

Weinviertel 16,3 15,6 18,1 22,1<br />

Wiener Umland-Nordteil 17,1 16,3 14,9 17,7<br />

Sankt Pölten 17,1 16,2 16,0 19,0<br />

Niederösterreich 17,1 16,2 16,1 19,2<br />

Wien 14,7 13,6 16,0 19,7<br />

Innviertel 19,0 18,1 15,0 18,1<br />

Linz-Wels 16,8 15,8 15,1 18,1<br />

Mühlviertel 20,3 19,8 13,2 16,2<br />

Steyr-Kirchdorf 18,5 17,8 15,6 18,9<br />

Oberösterreich 18,2 17,3 14,8 17,9<br />

Österreich (gesamt) 16,8 15,9 15,5 18,6<br />

Südböhmen 15,4 14,5 13,9 16,5<br />

Südmähren 14,8 13,9 14,5 17,5<br />

Vysočina 16,0 15,2 14,2 16,9<br />

Tschechische Republik (gesamt) 15,1 14,2 14,0 16,7<br />

Grenzregion – Österreich 16,5 15,5 15,7 19,1<br />

Grenzregion –<br />

15,1 14,4 14,3 17,1<br />

Tschechische Republik<br />

Grenzregion – gesamt 16,0 15,1 15,2 18,3<br />

Anteil der über 65-Jährigen 2001<br />

(CR: 2004) (in %)<br />

Tabelle 3: Einwohnerstruktur<br />

Quelle: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />

Quellen: Statistik Österreich, Tschechisches Statistisches Amt<br />

Anteil der unter 15-Jährigen 2001<br />

(CR: 2004) (in %)


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Regionale Einheit BIP (PPS) pro Kopf 2003<br />

Nuts III Region Index National = 100 Index EU25 = 100<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 69,0 83,4<br />

Waldviertel 72,6 87,7<br />

Weinviertel 54,7 66,1<br />

Wiener Umland-Nordteil 69,7 84,2<br />

Sankt Pölten 101,2 122,4<br />

Niederösterreich 80,1 96,8<br />

Wien 141,4 170,9<br />

Innviertel 67,9 82,0<br />

Linz-Wels 127,3 153,9<br />

Mühlviertel 53,1 64,1<br />

Steyr-Kirchdorf 91,7 110,9<br />

Oberösterreich 93,3 112,8<br />

Österreich (gesamt) 100,0 120,9<br />

Südböhmen 89,7 60,9<br />

Südmähren 93,6 63,5<br />

Vysočina 86,2 58,5<br />

Tschechische Republik (gesamt) 100.0 67,8<br />

EU25 - 100,0<br />

Tabelle 4: Wirtschaftliches Niveau<br />

Quelle: Eurostat<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

BIP (PPS) je Einwohner 2001-2003<br />

(Veränderung in %)<br />

BIP (PPS) je Einwohner 2003<br />

(Index EU25=100)<br />

Quelle: Eurostat<br />

87


11. Anhang 1<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Regionale Einheit<br />

Gesamt in<br />

Mio. Euro<br />

I Sektor<br />

Gesamt<br />

BIP nach Sektoren 2003 (Anteil in %)<br />

II Sektor<br />

Gesamt<br />

davon:<br />

Bauwesen<br />

III Sektor<br />

Gesamt<br />

davon:<br />

Tourismus<br />

Nuts III Region<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 4.128 5,5 44,3 - 50,3 -<br />

Waldviertel 4.064 6,7 34,0 - 59,3 -<br />

Weinviertel 1.692 11,2 24,6 - 64,2 -<br />

Wiener Umland-Nordteil 4.926 4,2 37,6 - 58,2 -<br />

Sankt Pölten 3.653 2,4 31,1 - 66,5 -<br />

Niederösterreich 31.279 3,8 35,8 8,8 60,3 3,0<br />

Wien 56.576 0,2 16,7 5,2 83,1 2,7<br />

Innviertel 4.662 5,6 43,6 - 50,9 -<br />

Linz-Wels 17.012 0,7 36,5 - 62,8 -<br />

Mühlviertel 2.705 6,0 36,6 - 57,4 -<br />

Steyr-Kirchdorf 3.521 3,0 53,0 - 44,0 -<br />

Oberösterreich 32.554 2,3 41,2 9,4 56,4 2,7<br />

Österreich (gesamt) 204.285 1,9 30,1 7,7 68,0 4,5<br />

Südböhmen 4.056 5,5 40,8 - 53,7 -<br />

Südmähren 7.594 3,5 36,5 - 60,0 -<br />

Vysočina 3.224 8,6 46,6 - 44,8 -<br />

Tschechische Republik (gesamt) 73.764 3,0 37,3 7,0 59,6 2,0<br />

Grenzregion – Österreich 102.939 1,7 26,4 - 71,9 -<br />

Grenzregion –<br />

14.874 5,2 39,9 - 55,0 -<br />

Tschechische Republik<br />

Grenzregion – gesamt 117.813 2,1 28,1 - 69,8 -<br />

Tabelle 5: Wirtschaftsstruktur<br />

Quelle: Eurostat<br />

Anzahl der Übernachtungen<br />

Regionale Einheit 2004/2005<br />

Nuts III Region Berichtsjahr Winter Sommer<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 854.359 319.300 535.059<br />

Waldviertel 1.373.805 386.403 987.402<br />

Weinviertel 143.985 43.653 100.332<br />

Wiener Umland-Nordteil 655.109 212.711 442.398<br />

Sankt Pölten 253.968 93.560 160.408<br />

Niederösterreich 5.818.911 2.101.971 3.716.940<br />

Wien 8.675.441 3.491.844 5.183.597<br />

Innviertel 866.932 329.988 536.944<br />

Linz-Wels 1.225.561 503.050 722.511<br />

Mühlviertel 743.034 240.108 502.926<br />

Steyr-Kirchdorf 1.064.404 478.916 585.488<br />

Oberösterreich 6.509.057 2.271.905 4.237.152<br />

Österreich – (Grenzregion) 15.856.598 6.099.533 9.757.065<br />

Österreich – gesamt 118.773.422 59.194.925 59.578.497<br />

Tabelle 6: Nächtigungen (keine vergleichbaren Daten verfügbar)<br />

Quelle: Statistik Österreich


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Übernachtungen 2004<br />

Südböhmen 3.658.198<br />

Südmähren 2.213.052<br />

Vysočina 1.229.548<br />

Tschechische Republik (Grenzregion) 7.100.798<br />

Tschechische Republik (gesamt) 40.781.000<br />

Regionale Einheit<br />

Tabelle 6: Nächtigungen (keine vergleichbaren Daten verfügbar)<br />

Quelle: Tschechisches Statistisches Amt<br />

beschäftigte Personen Veränderung in %<br />

absolut<br />

2003<br />

1995-1999<br />

Gesamt<br />

1999-2003<br />

Gesamt<br />

Nuts III Region<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 109.000 6,0 0,5<br />

Waldviertel 111.800 2,4 0,1<br />

Weinviertel 47.300 -0,2 -1,5<br />

Wiener Umland-Nordteil 103.400 3,2 2,8<br />

Sankt Pölten 85.200 6,1 -1,8<br />

Niederösterreich 707.000 4,6 0,3<br />

Wien 886.700 4,2 0,6<br />

Innviertel 124.400 2,9 1,7<br />

Linz-Wels 337.700 4,6 6,8<br />

Mühlviertel 82.800 6,0 -0,1<br />

Steyr-Kirchdorf 72.900 8,2 0,0<br />

Oberösterreich 722.100 4,6 3,4<br />

Österreich (gesamt) 4.145.500 4,2 1,5<br />

Südböhmen 295.890 -5,7 -0,8<br />

Südmähren 529.790 -5,3 -1,7<br />

Vysočina 226.820 -7,2 3,0<br />

Tschechische Republik (gesamt) 4.845.030 -6,4 0,1<br />

Grenzregion – Österreich 1.961.200 4,3 1,6<br />

Grenzregion –<br />

1.052.500 -5,8 -0,4<br />

Tschechische Republik<br />

Grenzregion – gesamt 3.013.700 0,5 0,8<br />

Tabelle 7: Beschäftigung in der Grenzregion<br />

Quelle: Eurostat<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

89


11. Anhang 1<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Beschäftigte 2004 nach Sektoren<br />

(Anteil in %), Beschäftigte 1999-2004<br />

(Veränderung in %)<br />

Quelle: HVSV<br />

Beschäftigte 2003 nach Sektoren<br />

(Anteil in %), Beschäftigte 1999-2003<br />

(Veränderung in %)<br />

Quelle: Eurostat<br />

Arbeitslosenrate 2005<br />

(CR: 2004)<br />

(nationale Berechnung)<br />

Quelle: nationale Statistik<br />

Arbeitslosenrate 2005<br />

Quelle: Eurostat


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Anzahl der<br />

Arbeitslosen 2005<br />

Tabelle 8: Arbeitsmarktstruktur<br />

Quelle: Eurostat<br />

Arbeitslosigkeit – neuer Text basiert auf harmonisiertem<br />

Datensatz (EUROSTAT – neue Daten<br />

verfügbar, aber derzeit bestehen Abweichungen<br />

im Datensatz auf NUTS III Ebene)<br />

Arbeitslosenrate<br />

2005 in %<br />

Anzahl der Arbeitslosen<br />

Veränderung in % 2001-2005<br />

Regionale Einheit Gesamt Frauen Gesamt Frauen Gesamt Frauen Männer<br />

Nuts III Region<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 3.800 - 3,3 - 26,7 - -<br />

Waldviertel 4.900 - 4,7 - 19,5 - -<br />

Weinviertel 2.700 - 4,6 - 42,1 - -<br />

Wiener Umland-Nordteil 5.200 - 3,7 - 40,5 - -<br />

Sankt Pölten 3.300 - 4,7 - 22,2 - -<br />

Niederösterreich 32.600 16.600 4,3 4,8 42,4 61,2 27,0<br />

Wien 72.400 29.400 9,1 7,9 52,7 56,4 49,7<br />

Innviertel 5.500 - 4,1 - 61,8 - -<br />

Linz-Wels 11.100 5.700 4,1 4,6 48,0 42,5 51,4<br />

Mühlviertel 3.100 - 3,1 - 34,8 - -<br />

Steyr-Kirchdorf 3.600 - 4,8 - 56,5 - -<br />

Oberösterreich 27.500 14.800 4,0 4,8 48,6 46,5 51,2<br />

Österreich (gesamt) 207.700 100.000 5,2 5,5 49,4 53,6 45,5<br />

Südböhmen 15.900 8.400 5,0 6,1 -5,4 -6,7 -5,1<br />

Südmähren 45.200 24.200 8,1 9,9 -1,7 1,7 -5,8<br />

Vysočina 17.200 8.700 6,8 8,0 4,9 1,2 9,0<br />

Tschechische Republik 410.200 223.500 7,9 9,8 -1,5 -0,4 -2,8<br />

(gesamt)<br />

Grenzregion – Österreich 115.600 - 6,2 - 47,6 - -<br />

Grenzregion –<br />

78.300 - 6,9 8,4 -1,1 -0,2 -2,6<br />

Tschechische Republik<br />

Grenzregion – gesamt 193.900 - 6,5 - 23,1 - -<br />

Ö<br />

EUR<br />

Industrie, Bauwesen, Dienstleistungen pro Jahr 40.047<br />

pro Monat 3.337<br />

pro St<strong>und</strong>e 22,87<br />

Industrie (ohne Bauwesen) pro Jahr 42.866<br />

pro Monat 3.572<br />

pro St<strong>und</strong>e 24,54<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Tabelle 9: Arbeitskosten<br />

Quelle: Statistik Österreich<br />

CR<br />

EUR<br />

Gesamt pro Monat 538,00<br />

Verarbeitendes Gewerbe pro Monat 520,00<br />

Dienstleistungen pro Monat 406,00 – 958,00<br />

Tabelle 9: Arbeitskosten<br />

Quelle: Tschechisches Statistisches Amt<br />

91


11. Anhang 1<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Regionale Einheit<br />

Brutto Monatseinkommen (Euro)<br />

Nuts III Region 2004<br />

Mostviertel-Eisenwurzen 1.906<br />

Waldviertel 1.817<br />

Weinviertel 1.728<br />

Wiener Umland-Nordteil 1.825<br />

Sankt Pölten 1.968<br />

Niederösterreich 1.911<br />

Wien 2.044<br />

Innviertel 1.917<br />

Linz-Wels 2.032<br />

Mühlviertel 1.812<br />

Steyr-Kirchdorf 2.083<br />

Oberösterreich 2.010<br />

Österreich (gesamt) 1.972<br />

Südböhmen 535<br />

Südmähren 550<br />

Vysočina 527<br />

Tschechische Republik (gesamt) 574<br />

Tabelle 10: Innerregionale Lohnunterschiede<br />

Quellen: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger; SLDB 1991, 2001


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

93


12. Anhang 2<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

ANHANG 2<br />

ZUSAMMENFASSUNG STRATEGISCHE<br />

UMWELTPRÜFUNG (SUP)<br />

Rahmenbedingungen<br />

Die Programmierungsgruppe des „Ziel 3<br />

Programms Territoriale Grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit Österreich<br />

- Tschechien 2007-2013“ erstellte einen Entwurf<br />

des operationellen Programms über die<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen<br />

Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik.<br />

Dieser Bericht ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

dieses Programmentwurfs, gemäß<br />

der EU-Richtlinie 2001/42/EG über die Prüfung<br />

der Auswirkungen bestimmter Pläne <strong>und</strong><br />

Programme auf der Umwelt.<br />

Beschreibung des Operationellen Programms:<br />

Allgemeines Ziel des Programms ist die Verbesserung<br />

<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

in dieser grenzüberschreitenden Region<br />

<strong>und</strong> die Förderung einer nachhaltigen wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Region durch die<br />

Beseitigung der bestehenden Hemmnisse <strong>und</strong><br />

die Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten<br />

des Gebietes.<br />

Zwei Schwerpunkte sind definiert:<br />

Priorität 1<br />

„Sozio-ökonomische Entwicklung, Tourismus<br />

<strong>und</strong> Know-how Transfer“ umfasst vier Aktivitätsfelder<br />

nämlich, Unternehmen <strong>und</strong> Innovation<br />

im Zusammenhang mit Umwelt <strong>und</strong> Dienstleistungen;<br />

Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft;<br />

Entwicklung der Humanressourcen,<br />

Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> soziale Risiko-Prävention,<br />

soziale Integration.<br />

Priorität 2<br />

„Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung“<br />

umfasst drei Bereiche, nämlich Verkehr<br />

<strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit, Umwelt <strong>und</strong><br />

Risikoprävention <strong>und</strong> nachhaltige Netzwerke, institutionelle<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> räumlichen<br />

Planung.<br />

Auch eine Priorität 3<br />

„Technische Hilfe“ ist für die Unterstützung der<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Durchführung des Programms<br />

vorgesehen.<br />

Zusammenarbeit Programmierungsgruppe,<br />

Ex-ante <strong>und</strong> SUP<br />

Die Vorbereitung des Entwurfs des operationellen<br />

Programms erfolgte in einer breiten<br />

Programmierungsgruppe mit Vertretern der<br />

nationalen Behörden in Österreich <strong>und</strong> der<br />

Tschechischen Republik, der regionalen Behörden,<br />

der Umwelt-Behörden, sowie von externen<br />

Experten, welche die technische Hilfe zur<br />

Programmerstellung, der Exante Bewertung<br />

des Programms <strong>und</strong> das Team der Strategischen<br />

Umweltprüfung (SUP) einbrachten.<br />

Alle Mitglieder kooperierten eng im Rahmen eines<br />

konsensualen, iterativen Prozesses. Entsprechend<br />

wurden die meisten Bemerkungen<br />

<strong>und</strong> Kommentare des SUP-Teams bereits im Entwurf<br />

des Operationellen Programms eingearbeitet.<br />

Übersicht <strong>und</strong> Nachschlagewerk über die Anforderungen<br />

der Richtlinie <strong>und</strong> den Inhalt des<br />

vorliegenden Umweltberichtes<br />

Inhalt des Umweltberichtes<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Prioritäten der Umwelt variieren<br />

in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />

aufgr<strong>und</strong> von technologischen <strong>und</strong> sozio-ökonomischen<br />

Unterschieden erheblich. Mehrere<br />

Umweltprobleme wie die biologische Vielfalt,<br />

die Bevölkerung, die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen,<br />

Fauna, Flora, Boden, Wasser, Luft, klimatische<br />

Faktoren, Sachwerte, das kulturelle<br />

Erbe einschließlich der architektonischen <strong>und</strong><br />

archäologischen Erbes, Landschaft, etc, werden<br />

berücksichtigt.<br />

Die SUP beschreibt zunächst die voraussichtlichen<br />

Entwicklungen in diesen Fragen für den<br />

Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird<br />

<strong>und</strong> bewertet in der Folge die Relevanz der genannten<br />

Umweltthemen im Hinblick auf die Prio-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

ritäten <strong>und</strong> Arbeitsfelder des Programms. Wo<br />

keine Bedeutung angenommen wird, wurde keine<br />

weitere Bewertung durchgeführt. Schließlich<br />

schätzt die SUP die voraussichtlichen positiven<br />

<strong>und</strong> negativen ökologischen Auswirkungen der<br />

spezifischen Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder im<br />

Hinblick auf die relevanten Umweltthemen ab.<br />

Das Programm hat, durch die Einführung von<br />

neuen Technologien, Kommunikations-Netzwerken<br />

<strong>und</strong> die Förderung einer dienstleistungsorientierten<br />

Wirtschaft, in den meisten Fällen<br />

eine positive oder neutrale Auswirkung auf<br />

die Umwelt.<br />

Wahrscheinlich negative Auswirkungen treten<br />

in jenen Aktivitätsfeldern auf, welche eine<br />

räumliche Dimension haben <strong>und</strong> Raum verbrauchen<br />

oder nutzen (z.B. Tourismus, Verkehr<br />

usw.). Die meisten negativen Aspekte wurden<br />

jedoch durch den iterativen Prozess zwischen<br />

der Programmierungsgruppe <strong>und</strong> dem SUP-Team<br />

eliminiert.<br />

Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />

erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />

Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />

eingereicht werden. Es ist also<br />

von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />

für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />

schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />

eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />

vorgeschlagen.<br />

Die indikativen Kriterien für die Projektauswahl<br />

konzentrieren sich auf die Einführung neuer<br />

Technologien <strong>und</strong> den „Stand der Technik“ vor<br />

allem zur Verringerung umweltschädlicher Aktivitäten,<br />

die Förderung des Umweltbewusstseins<br />

<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus, die Einführung<br />

der ISO 14.000/EMAS, die Verringerung<br />

der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung der<br />

Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

den Ausbau von Kapazitäten für<br />

das Umweltmanagement <strong>und</strong> die Förderung der<br />

partizipativen <strong>und</strong> kooperativen Entscheidungs-<br />

/Umsetzungsprozesse.<br />

Dieser Prozess wird durch Monitoringmaßnahmen<br />

begleitet, welcher zur Erleichterung der<br />

Messung von während der Durchführung des<br />

Programms auftretenden Umweltauswirkungen<br />

dient.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

95


13. Anhang 3<br />

ANHANG 3<br />

UMWELTBERICHT<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Strategische Umweltprüfung des Ziel 3 Programms<br />

Österreich – Tschechische republik 2007-2013<br />

SUP Stellungnahme gem. Artikel 9 sup-Richtlinie inkl. Monitoring Maßnahmen<br />

Februar, 2007<br />

Inhalt<br />

1 HINTERGRUND UND EINFÜHRUNG 97<br />

1.1 Hintergr<strong>und</strong> 97<br />

1.2 Zweck der Erklärung 97<br />

2 ZUSAMMENFASSUNG DES SUP-PROZESSES 97<br />

3 UMWELTBERICHT – INHALT UND WICHTIGSTE ERGEBNISSE 99<br />

4 BERÜCKSICHTIGUNG ÖKOLOGISCHER ASPEKTE IM <strong>PROGRAMM</strong> 101<br />

4.1 Einfluss des SUP-Prozesses bei der Programmierung 101<br />

<strong>und</strong> der Einfluss des Umweltberichts<br />

4.2 Identifikation <strong>und</strong> Bewertung von vernünftigen Alternativen zum Programm 103<br />

5 KONSULTATIONEN 103<br />

5.1 Einführung 103<br />

5.2 Konsultation – Scoping 103<br />

5.3 Konsultation – Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf des Operationellen Programms 104<br />

5.4 Zusammenfassung der öffentlichen Anhörung 104<br />

5.4.1 Berücksichtigung von während der Anhörung 104<br />

gestellten Fragen im Umweltbericht<br />

5.4.2 Berücksichtigung von während der Anhörung gestellten Fragen im Programm 111<br />

6 GRÜNDE FÜR DIE WAHL DES <strong>PROGRAMM</strong>S 112<br />

7 MONITORING DER UMWELTWIRKUNGEN DES <strong>PROGRAMM</strong>S 113<br />

7.1 Einführung 113<br />

7.2 SUP Empfehlungen 113<br />

7.2.1 Überprüfung des aktuellen Monitoring-Systems 113<br />

7.2.2 Vorschläge für die Verbesserung des Monitoring-Systems 113<br />

7.3 Entscheidungen über das Monitoring-System 114<br />

8 INFORMATION DER ÖFFENTLICHKEIT 115<br />

ANHANG ZUM UMWELTBERICHT – STELLUNGNAHMEN 116<br />

IN ÖSTERREICH UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

1<br />

HINTERGRUND UND EINFÜHRUNG<br />

1.1<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

Während der Vorbereitung der Ziel-3-<br />

Programms „Territoriale Grenzüberschreitende<br />

Kooperation Österreich - Tschechische Republik<br />

2007-2013“ wurde eine Strategische Umweltprüfung<br />

(SUP) des Programms, in Übereinstimmung<br />

mit der EU-Richtlinie 2001/42/EG<br />

über die Bewertung der Auswirkungen bestimmter<br />

Pläne <strong>und</strong> Programme auf die Umwelt<br />

(SUP-Richtlinie), durchgeführt. Allgemeines<br />

Ziel des betrachteten Programms ist, die Erhöhung<br />

<strong>und</strong> Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

in dieser grenzüberschreitenden Region <strong>und</strong> die<br />

Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums<br />

in der Region durch die Beseitigung<br />

der bestehenden Hemmnisse <strong>und</strong> die Verbesserung<br />

des Entwicklungspotentials des Gebietes.<br />

Im Rahmen des Programms werden zwei thematische<br />

Prioritäten festgelegt:<br />

Priorität 1 „Sozio-ökonomische Entwicklung,<br />

Tourismus <strong>und</strong> Know-how-Transfer“ umfasst vier<br />

Aktivitätsfelder nämlich, Unternehmen <strong>und</strong> Innovation<br />

im Zusammenhang mit Umwelt <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen; Tourismus-, Kultur- <strong>und</strong> Freizeitwirtschaft;<br />

Entwicklung der Humanressourcen,<br />

Arbeitsmarkt, Bildung <strong>und</strong> Qualifizierung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> soziale Risiko-Prävention,<br />

soziale Integration.<br />

Priorität 2 „Regionale Erreichbarkeit <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung“ umfasst drei Bereiche,<br />

nämlich Verkehr <strong>und</strong> regionale Erreichbarkeit,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Risikoprävention <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Netzwerke, institutionelle Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> räumlichen Planung.<br />

1.2<br />

Zweck der Erklärung<br />

Diese Erklärung ist Teil der Strategischen Umweltprüfung<br />

des Programms gemäß Artikel 9 der<br />

SUP-Richtlinie. Der Hauptzweck dieses Dokuments<br />

ist die Information der Öffentlichkeit über<br />

die Entscheidung <strong>und</strong> die Entscheidungsprozesse<br />

nach der Genehmigung des Programms. Es<br />

fasst zusammen, inwiefern Umwelterwägungen<br />

in das Programm integriert wurden <strong>und</strong> wie der<br />

Umweltbericht <strong>und</strong> die Rückmeldungen zur Konsultation<br />

berücksichtigt wurden. Weiters erläutert<br />

es die Gründe für die Wahl des Plans oder<br />

Programms im Hinblick auf die anderen behandelten<br />

vernünftigen Alternativen. Schließlich<br />

beschreibt es Maßnahmen, die während der<br />

Durchführung des Programms unternommen<br />

werden, um die erheblichen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt zu überwachen.<br />

2<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

DES SUP-PROZESSES<br />

Das Hauptziel der SUP, welche für das Ziel-3-<br />

Programm „Europäische territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik“<br />

durchgeführt wurde, war die Integration<br />

von Umweltbelangen in das Programm zu einem<br />

frühen Zeitpunkt, um ein hohes Maß an Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> die nachhaltige Entwicklung zu<br />

fördern. Zusätzlich gab der Prozess den interessierten<br />

Parteien die Möglichkeit, ihre Meinung<br />

zum Ausdruck zu bringen <strong>und</strong> Informationen zu<br />

erhalten über Entscheidungen, welche möglicherweise<br />

erhebliche Umweltauswirkungen<br />

haben.<br />

Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die<br />

wichtigsten Phasen des SUP-Prozesses in<br />

Analogie zum gesamten Prozess <strong>und</strong> den Programmierungsschritten.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Auch eine Priorität 3 „Technische Hilfe“ ist für<br />

die Unterstützung der Verwaltung <strong>und</strong> Durchführung<br />

des Programms vorgesehen.<br />

97


13. Anhang 3<br />

Programmierungsschritte Zeitplan zugehörige SUP-Schritte<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Festlegung der allgemeinen Ziele des Programmdokuments<br />

<strong>und</strong> der wichtigsten Themen<br />

welche enthalten sein sollten<br />

Analyse des Entwicklungshintergr<strong>und</strong>es<br />

Vorschläge zu Entwicklungszielen <strong>und</strong> Prioritäten<br />

Vorschlag an Aktivitätsfeldern<br />

Vorschlag zu Bewertungskriterien <strong>und</strong> dem<br />

Monitoring System<br />

Erstellung des vorgeschlagenen Programmdokuments<br />

<strong>und</strong> Durchführung des Konsultationsverfahrens<br />

mit Behörden <strong>und</strong> Interessensgruppen<br />

Formelle Entscheidung über das Programmdokument<br />

<strong>und</strong> Information der Öffentlichkeit<br />

über die Entscheidung<br />

März – Mai<br />

2006<br />

Mai – Juni<br />

2006<br />

Juni – Juli<br />

2006<br />

Juli – Sept.<br />

2006<br />

Oktober<br />

2006<br />

Nov.- Dez.<br />

2006<br />

Dez.-Jänner<br />

2006<br />

Abbildung 1: Verfahrensschritte <strong>und</strong> Zeitplan<br />

Festlegung der Umweltthemen, Ziele <strong>und</strong> Indikatoren,<br />

welche im Rahmen des SUP-Prozesses<br />

beachtet werden sollten<br />

Bewertung der aktuellen Situation <strong>und</strong> Trends<br />

<strong>und</strong> deren mögliche Entwicklung falls das<br />

Programmdokument nicht umgesetzt wird<br />

Bewertung der vorgeschlagenen Entwicklungszielen<br />

<strong>und</strong> Prioritäten<br />

Bewertung der vorgeschlagenen Aktivitätsfelder<br />

Bewertung von kumulativen Effekten des gesamten<br />

Programmdokuments<br />

Bewertung der vorgeschlagenen Bewertungskriterien<br />

Bewertung des vorgeschlagenen Monitoring<br />

Systems<br />

Erstellung des Umweltberichtes <strong>und</strong> Durchführung<br />

des Konsultationsverfahrens mit Umweltbehörden<br />

<strong>und</strong> der Öffentlichkeit<br />

Berücksichtigung des Umweltberichtes <strong>und</strong><br />

der Ergebnisse der Konsultation <strong>und</strong> Entscheidung<br />

Information der Umweltbehörden <strong>und</strong> der Öffentlichkeit<br />

über die Berücksichtigung der Ergebnisse<br />

der SUP


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

3<br />

UMWELTBERICHT<br />

INHALT UND WICHTIGSTE ERGEBNISSE<br />

Die SUP bewertete die voraussichtlichen<br />

positiven <strong>und</strong>/oder negativen Auswirkungen,<br />

welche aus der Umsetzung der Aktivitätsfelder<br />

des Programms im Hinblick auf die relevanten<br />

Umweltthemen 16 <strong>und</strong> grenzüberschreitenden<br />

umweltpolitischen Ziele zu erwarten sind. Für<br />

jedes Umweltproblem wurden Leitfragen/Indikatoren<br />

ausgewählt, entlang derer die Analyse<br />

im weiteren SUP-Prozess erfolgte. Zunächst wird<br />

im Umweltbericht beschreiben, welche voraussichtlichen<br />

Entwicklungen hierzu, für den<br />

Fall, dass das Programm nicht umgesetzt wird,<br />

zu erwarten sind. Dieses „Null-Option“ stellt die<br />

„Baseline“ für die Gesamtbeurteilung innerhalb<br />

der SUP dar. Anschließend wurde die Relevanz<br />

der genannten Umweltthemen im Hinblick auf<br />

die Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder des Programms<br />

beurteilt.<br />

Wo keine Relevanz angenommen wurde, erfolgte<br />

auch keine eingehendere Beurteilung. Schließlich<br />

bildet die SUP ab, inwiefern es mit der Umsetzung<br />

der spezifischen Prioritäten <strong>und</strong> Aktivitätsfelder,<br />

zu positiven oder negativen Umweltauswirkungen<br />

in den relevanten Umweltthemen<br />

kommen könnte.<br />

16<br />

Bevölkerung: Die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden,<br />

Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> natürliche<br />

Lebensräume, Boden <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>, Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser,<br />

Luft, Klimaschutz; Landschaft <strong>und</strong> das kulturelle Erbe<br />

<strong>und</strong> das archäologische <strong>und</strong> architektonische Erbe; funktionale<br />

Nutzungen (Freizeit-Nutzung, Wohnung usw.), Schutz vor Naturgefahren,<br />

umweltfre<strong>und</strong>liche Verkehrsmittel/nachhaltige<br />

Mobilität; die Energieeffizienz <strong>und</strong> die erneuerbaren Energien;<br />

Ressourceneffizienz <strong>und</strong> Erhaltung / nachhaltiges Ressourcenmanagement.<br />

Inhalt des Umweltberichtes gem. Artikel 5 <strong>und</strong> Anhang I der SUP-Richtlinie<br />

Bestimmung der Richtlinie<br />

Lit. a) Kurzdarstellung des Inhalts <strong>und</strong> der<br />

wichtigsten Ziele des Plans oder Programms sowie<br />

der Beziehung zu anderen relevanten Plänen<br />

<strong>und</strong> Programmen<br />

Lit. b) die relevanten Aspekte des derzeitigen<br />

Zustands der Umwelt <strong>und</strong> die voraussichtliche<br />

Entwicklung bei Nichtdurchführung<br />

Lit. c) die Umweltmerkmale der Gebiete, welche<br />

voraussichtlich erheblich betroffen sind<br />

Lit. d.) die bestehenden ökologischen Probleme,<br />

die relevant sind für den Plan oder das Programm,<br />

einschließlich, insbesondere jene welche<br />

von einer besonderen ökologischen Bedeutung<br />

sind, wie die Gebiete gemäß den Richtlinien<br />

79/409/EWG <strong>und</strong> 92/43/EWG;<br />

Lit. e) die auf internationaler, gemeinschaftlicher-<br />

oder mitgliedstaatlicher Ebene etablierten<br />

Ziele des Umweltschutzes, welche relevant<br />

sind für den Plan oder das Programm <strong>und</strong> die<br />

Art, wie diese Ziele <strong>und</strong> sonstige Umwelterwägungen<br />

während der Vorbereitung berücksichtigt<br />

wurden;<br />

Kapitel<br />

im Umweltbericht<br />

Kapitel 2<br />

Kapitel 4<br />

Kapitel 4<br />

Kapitel 4<br />

Kapitel 4<br />

Kommentar<br />

Der endgültige Entwurf des Programms <strong>und</strong> die<br />

hierin dargelegten Aktivitäten <strong>und</strong> Prioritäten<br />

sind das Ergebnis der kontinuierlichen Zusammenarbeit<br />

zwischen dem SUP-Team <strong>und</strong> die Programmierungsgruppe.<br />

Bewertung der aktuellen Situation <strong>und</strong> Trends<br />

<strong>und</strong> deren mögliche Entwicklung falls das Programmdokument<br />

nicht umgesetzt wird<br />

Die meisten Umweltdaten sind auf nationaler<br />

oder regionaler Basis verfügbar. Grenzüberschreitende<br />

Programme stellen per Definition<br />

eine grenzüberschreitende Herausforderung<br />

für eine kohärente <strong>und</strong> dennoch differenzierte<br />

Beschreibung dar.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

99


13. Anhang 3<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Bestimmung der Richtlinie<br />

Lit. f) (f) die voraussichtlichen erheblichen<br />

Auswirkungen auf die Umwelt, einschließlich<br />

von Themen wie biologische Vielfalt, die Bevölkerung,<br />

die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen, Fauna,<br />

Flora, Boden, Wasser, Luft, klimatische<br />

Faktoren, Sachwerte, das kulturelle Erbe inklusive<br />

des architektonischen <strong>und</strong> archäologischen<br />

Erbes, die Landschaft <strong>und</strong> die Wechselbeziehung<br />

zwischen den genannten Faktoren;<br />

Lit. g) die geplanten Maßnahmen, zur Verhinderung,<br />

Reduktion <strong>und</strong> zum möglichst umfassenden<br />

Ausgleich von, bei der Durchführung des<br />

Plans oder Programms, wesentlichen negativen<br />

Auswirkungen auf die Umwelt;<br />

Lit. h) ein Überblick über die Gründe für die<br />

Auswahl der behandelten Alternativen, <strong>und</strong> eine<br />

Beschreibung, wie die Prüfung durchgeführt<br />

wurde, einschließlich etwaiger Schwierigkeiten<br />

(wie z.B. technische Mängel oder fehlendes<br />

Know-how), im Zuge der Erstellung<br />

Kapitel<br />

im Umweltbericht<br />

Kapitel 6<br />

Kapitel 8<br />

Kapitel 8<br />

Lit. i) eine Beschreibung der geplanten Maßnahmen<br />

zur Überwachung gemäß Artikel 10 Kapitel 9<br />

Lit. j) eine Zusammenfassung der Informationen<br />

der oben genannten Punkte Kapitel 1<br />

Die Bewertung auf der Ebene der Aktivitätsfelder<br />

führte zu alternativen Formulierungsvorschlägen<br />

für Aktivitätsfelder, Vorschlägen für neue Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> die allgemeinen Kriterien für die<br />

Projektauswahl. Diese Maßnahmen, zur Verhinderung,<br />

Verringerung <strong>und</strong> zum Ausgleich von<br />

negativen Auswirkungen <strong>und</strong> die Vorschläge für<br />

Verbesserungen werden als vernünftige erforderliche<br />

Alternativen gemäß der SUP-Richtlinie<br />

gesehen. Die vorgeschlagenen Neuformulierungen<br />

<strong>und</strong> Änderungen wurden dem Programmierungsteam<br />

vorgelegt <strong>und</strong> in einem iterativen<br />

Prozess diskutiert <strong>und</strong> teilweise in den<br />

verschiedenen Entwürfen des Programms eingearbeitet.<br />

Als zentrales Ergebnis der SUP kann<br />

festgestellt werden, dass aus der Umsetzung des<br />

Kommentar<br />

Die Definition der durch die Programmprioritäten<br />

zu erwartenden erheblichen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt, wurde detailliert <strong>und</strong> umfassend,<br />

durch das Einbringen von Kommentaren<br />

<strong>und</strong> Vorschläge zur Neuformulierung im<br />

Rahmen der Programmierungsgruppe, behandelt.<br />

Das wichtigste Anliegen des SUP-Teams war die<br />

Einbeziehung ihrer Bemerkungen <strong>und</strong> Kommentare<br />

in der Formulierung der Programmprioritäten<br />

<strong>und</strong> Aktivitätsfelder. Damit sind<br />

die vorgeschlagenen "Maßnahmen" bereits<br />

Teil des Programms.<br />

Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />

erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />

Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />

eingereicht werden. Es ist also<br />

von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />

für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />

schützen, zu definieren.<br />

Programms keine erheblichen negativen Auswirkungen<br />

zu erwarten sind.<br />

Mögliche negative Auswirkungen werden auf der<br />

einen Seite durch die vorhandenen rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen, sowie den politischen<br />

Strategien auf nationaler oder regionaler Ebene<br />

für die Erhaltung der Natur <strong>und</strong> Umwelt, eingeschränkt.<br />

Auf der anderen Seite werden die<br />

Auswirkungen durch die im Programm angenommenen<br />

SUP Vorschläge <strong>und</strong> Bedingungen<br />

zur Umsetzung <strong>und</strong> die Durchführung des Programms<br />

selbst, minimiert.<br />

In den meisten Fällen hat das Programm durch<br />

die Einführung der neuen Technologien, der


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Kommunikations-Netzwerke <strong>und</strong> der Förderung<br />

einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft,<br />

eine positive oder neutrale Auswirkung auf die<br />

Umwelt. Es könnten erhebliche Synergien zwischen<br />

Umwelt-Technologie-Transfer, der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> dem wachsenden<br />

Tourismus entstehen. Technologie-Transfer-<br />

Netze könnten die Einführung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der Energieeffizienz in Unternehmen oder bei<br />

Entscheidungen öffentlicher Investitionen unterstützen<br />

<strong>und</strong> so zu positiven Auswirkungen auf<br />

die Luftqualität, den Klimawandel <strong>und</strong> die<br />

nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung beitragen.<br />

Negative Auswirkungen sind vor allem<br />

in jenen Aktivitätsfeldern zu erwarten, welche<br />

eine räumliche Dimension aufweisen <strong>und</strong> zu einem<br />

Verbrauch oder einer Ausbeutung des Raumes<br />

führen (z.B. Tourismus, Verkehr usw.). Aktivitäten<br />

zur Unterstützung der grenzüberschreitenden<br />

Wirtschaftsförderung <strong>und</strong> des<br />

Tourismus werden die Anforderungen an das<br />

regionale Straßennetz, einschließlich der wichtigsten<br />

Autobahnen <strong>und</strong> Ortsumfahrungen, erhöhen.<br />

Somit kann es zu möglichen negativen,<br />

kumulativen Auswirkungen kommen. Langfristig<br />

wird der motorisierte Individualverkehr <strong>und</strong><br />

Transport mit den negativen Auswirkungen<br />

auf die Luftqualität, den Lärm <strong>und</strong> den Klimawandel<br />

zunehmen. Allerdings wurden die meisten<br />

der zu erwartenden negativen Auswirkungen<br />

durch den iterativen Prozess zwischen der<br />

Programmierungsgruppe <strong>und</strong> dem SUP-Team eliminiert.<br />

Die Umsetzung grenzüberschreitender Programme<br />

erfolgt durch die Auswahl von einzelnen<br />

Projekten, die von den förderfähigen Antragstellern<br />

eingereicht werden. Es ist also<br />

von Vorteil für die Umwelt spezifische Kriterien<br />

für die Projektauswahl, welche die Umwelt<br />

schützen, zu definieren. Das SUP-Team hat<br />

eine Reihe von Kriterien für jedes Tätigkeitsfeld<br />

vorgeschlagen. Die indikativen Kriterien für die<br />

Projektauswahl konzentrieren sich auf die Einführung<br />

neuer Technologien <strong>und</strong> den „Stand der<br />

Technik“ vor allem zur Verringerung umweltschädlicher<br />

Aktivitäten, die Förderung des Umweltbewusstseins<br />

<strong>und</strong> des dezentralen Tourismus,<br />

die Einführung der ISO 14.000/EMAS, die<br />

Verringerung der Verkehrsnachfrage <strong>und</strong> die Einführung<br />

der Grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung,<br />

den Ausbau von Kapazitäten<br />

für das Umweltmanagement <strong>und</strong> die<br />

Förderung der partizipativen <strong>und</strong> kooperativen<br />

Entscheidungs-/Umsetzungsprozesse. Der Umweltbericht<br />

schließt mit Empfehlungen zur Begleitung<br />

<strong>und</strong> Überwachung von erheblichen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt während der Durchführung<br />

des Programms, welche zu entscheiden<br />

sind.<br />

4<br />

BERÜCKSICHTIGUNG ÖKOLOGISCHER<br />

ASPEKTE IM <strong>PROGRAMM</strong><br />

4.1<br />

Einfluss des SUP-Prozesses bei<br />

der Programmierung <strong>und</strong> der Einfluss<br />

des Umweltberichts<br />

Die Vorbereitung des Operationellen Programms<br />

erfolgte in einer breiten Programmierungsgruppe<br />

mit Vertretern der nationalen Behörden<br />

in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik,<br />

der regionalen Behörden, der Umwelt-Behörden,<br />

sowie von externen Experten, welche die technische<br />

Hilfe zur Programmerstellung, der Ex-ante<br />

Bewertung des Programms <strong>und</strong> das Team der<br />

Strategischen Umweltprüfung (SUP) einbrachten.<br />

Der von März bis Dezember 2006 dauernde Prozess,<br />

beinhaltete eine Reihe von Workshops <strong>und</strong><br />

Meetings in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik, sowie Diskussionen mit laufenden<br />

Rückkopplungen zwischen den SUP-Experten<br />

<strong>und</strong> den Programmerstellern. Alle Experten<br />

kooperierten eng im Rahmen eines konsensualen,<br />

iterativen Prozesses. Die Beteiligung der<br />

Umweltbehörden <strong>und</strong> der SUP-Experten in der<br />

Programmierung <strong>und</strong> der eng damit verb<strong>und</strong>ene<br />

SUP-Prozess stellten sicher, dass ökologische Aspekte<br />

in einem frühen Stadium angemessen berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> adäquat integriert wurden.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

101


13. Anhang 3<br />

Beginn des<br />

Programmierungsprozesses<br />

Konsultation<br />

mit den Umweltbehörden<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Scoping +<br />

Bewertungsmethode<br />

1. Entwurf des OP<br />

(Strukturen, SWOT, Ziele)<br />

Analyse<br />

der Programmziele<br />

Analyse<br />

der Umweltsituation <strong>und</strong> Trends<br />

Umweltziele<br />

(International, national, regional)<br />

2. Entwurf des OP<br />

(Prioritäten, Aktivitäten, Budget)<br />

Bewertung: positive <strong>und</strong> negative<br />

Auswirkungen der Prioritäten <strong>und</strong><br />

Aktivitäten des OP<br />

Bewertung von<br />

sinnvollen Alternativen<br />

Vorschläge für Maßnahmen zur Verhinderung,<br />

zur Verringerung <strong>und</strong> zum Ausgleich<br />

von negativen Auswirkungen<br />

3.<br />

Entwurf des OP<br />

Maßnahmen zum Monitoring<br />

<strong>und</strong> Zusammenfassung<br />

Bewertungsmethode,<br />

inklusive Schwierigkeiten<br />

Finaler Entwurf<br />

des OP<br />

Entscheidung<br />

des OP<br />

UMWELTBERICH (1. TEIL)<br />

UMWELTBERICH (2. TEIL)<br />

Finaler Entwurf des Umweltberichtes<br />

Öffentliche Konsultation <strong>und</strong><br />

Stellungsnahmen der Umweltbehörden<br />

Publikation der Entscheidung<br />

Abbildung 2: Verb<strong>und</strong>ene Struktur der Programmierung <strong>und</strong> SUP


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

4.2<br />

Identifikation <strong>und</strong> Bewertung<br />

von vernünftigen Alternativen<br />

zum Programm<br />

Die SUP-Richtlinie fordert die Identifizierung von<br />

vernünftigen Alternativen zum Programm. In einem<br />

mehrstufigen Prozess wurden durch die<br />

SUP, Empfehlungen zur Optimierung des Programms<br />

eingebracht. Zunächst definierte das<br />

SUP-Team die umweltbezogenen Ausgangsbedingungen<br />

(Base-line), welche unter der Berücksichtigung<br />

von Umweltaspekten, als brauchbare<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Entscheidungsfindung in<br />

der Planung diente. Da der Umweltbericht, <strong>und</strong><br />

im besonderen der Bereich der Aktivitätsfelder,<br />

parallel mit dem Operationellen Programm erstellt<br />

wurde, erfolgte die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

(positive, neutrale <strong>und</strong> negative<br />

Auswirkungen auf die Umwelt) entlang<br />

der verschiedenen Entwurfsversionen des Operationellen<br />

Programms durch die SUP während<br />

der Programmierung. Das SUP-Team hat den Programmerstellern<br />

geänderte Formulierungen<br />

<strong>und</strong> neue Aktivitäten vorgeschlagen, diese<br />

wurden in den folgenden Entwurfsversionen des<br />

Programms großteils eingearbeitet.<br />

Diese Vorschläge <strong>und</strong> Empfehlungen für die Anpassung<br />

der Prioritäten <strong>und</strong> Förderbereiche werden<br />

als mögliche Alternativen zum Operationellen<br />

Programm gesehen. Dies entspricht den<br />

Anforderungen der SUP-Richtlinie im Hinblick<br />

auf die Identifikation, die Beschreibung <strong>und</strong> die<br />

Bewertung von vernünftigen Alternativen<br />

(SUP-Richtlinie, Art. 5). Mit Hilfe dieses iterativen,<br />

adaptiven Prozesses wurde das Programm<br />

in Bezug auf die Belange der Umwelt <strong>und</strong> der<br />

Nachhaltigkeit optimiert. Mögliche negative<br />

Auswirkungen wurden verringert <strong>und</strong> positive<br />

Umweltauswirkungen verstärkt.<br />

Die wesentlichen erreichten Verbesserungen,<br />

der erwartenden Auswirkungen des Programms<br />

auf die Umwelt, sind im Umweltbericht<br />

ausführlich dokumentiert.<br />

5<br />

KONSULTATIONEN<br />

5.1<br />

Einführung<br />

Im Einklang mit der SUP-Richtlinie Art. 5 <strong>und</strong> 6<br />

hatten die Umweltbehörden <strong>und</strong> die Öffentlichkeit<br />

hatte die Möglichkeit Stellungnahmen<br />

zum Entwurf des Operationellen Programms <strong>und</strong><br />

dem Umweltbericht abzugeben.<br />

Es gab zwei wichtige Phasen der Anhörung innerhalb<br />

des SUP-Prozesses:<br />

STUFE 1:<br />

Scoping - Konsultationen mit den Umweltbehörden<br />

zum Umfang <strong>und</strong> Detaillierungsgrad des<br />

Umweltberichtes<br />

STUFE 2:<br />

Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf eines Operationellen<br />

Programms – Konsultation mit der Öffentlichkeit<br />

<strong>und</strong> den Umweltbehörden über den<br />

Umweltbericht <strong>und</strong> den Entwurf des Programms<br />

Beide Phasen der Anhörung wurden gleichzeitig<br />

in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen Republik<br />

durchgeführt. Vor Beginn der öffentlichen<br />

Anhörung des Umweltberichtes <strong>und</strong> des Entwurfs<br />

des Operationellen Programms gab es weitere<br />

Konsultationen mit den Umweltbehörden<br />

zu den Ergebnissen der SUP.<br />

Informationen für die Öffentlichkeit über die laufenden<br />

Planungsprozesse wurden auf der Website<br />

www.oegut.at ab März 2006 bis zum Ende<br />

des Prozesses zur Verfügung gestellt.<br />

5.2<br />

Konsultation – Scoping<br />

Hinsichtlich des Scoping-Prozesses wurde ein<br />

Scoping-Dokument zur Verfügung gestellt <strong>und</strong><br />

mit den folgenden Behörden beraten:<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

103


13. Anhang 3<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

• Harald Rossmann, Umweltanwalt von<br />

Niederösterreich (als Vertreter von „Umweltangelegenheiten<br />

des Ziel-3-Programms<br />

Ö-CR“ für die Landesregierungen von Oberösterreich,<br />

Niederösterreich <strong>und</strong> Wien)<br />

• Gottfried Lamers, B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft<br />

/ BMLFUW (Österreich)<br />

• Jaroslava Honova, Ministerium für Umwelt<br />

(Tschechische Republik)<br />

Die Umweltbehörden <strong>und</strong> das SUP-Team einigten<br />

sich insbesondere auf den geografischen<br />

<strong>und</strong> zeitlichen Umfang <strong>und</strong> den Grad der Detailliertheit<br />

der Beurteilung, die Methodik sowie<br />

die relevanten Umweltthemen <strong>und</strong> Indikatoren.<br />

5.3<br />

Konsultation –<br />

Umweltbericht <strong>und</strong> Entwurf des<br />

Operationellen Programms<br />

In Übereinstimmung mit den Anforderungen der<br />

SUP-Richtlinie waren der Umweltbericht (Stand:<br />

19. Oktober 2006) <strong>und</strong> der Entwurf des Operationellen<br />

Programms (Version 2.1, Oktober<br />

2006) vom 13. November 2006 bis zum 14. Dezember<br />

2006 in Österreich sowie in der Tschechischen<br />

Republik zur Begutachtung verfügbar.<br />

Die beiden Dokumente wurden mit einem Hinweis<br />

über den Zeitraum der öffentlichen Anhörung<br />

beworben. Informationen über die Details<br />

der Programmierung <strong>und</strong> der Konsultation<br />

der Öffentlichkeit, sowie eine Einladung zu<br />

schriftlichen Stellungnahmen wurden auf den<br />

folgenden Websites publiziert:<br />

• www.at-cz.net/<br />

• www.ceu.cz / EIA / SUP / Koncepce /<br />

Default.aspx<br />

(Tschechische SUP Information System)<br />

• www.oegut.at<br />

• www.integranet.cz<br />

Das tschechische Ministerium für Regionalentwicklung<br />

stellte die Information über den<br />

Konsultationsprozess <strong>und</strong> einen Link zu den<br />

oben erwähnten Webseiten auf ihre offizielle<br />

Website.<br />

Zu Beginn der Anhörungsperiode ergingen in der<br />

Tschechischen Republik offizielle Briefe mit<br />

der Aufforderung zur Stellungnahme an die relevanten<br />

öffentlichen Behörden.<br />

In Österreich wurden der Umweltbericht <strong>und</strong> der<br />

Entwurf des Operationellen Programms, an die<br />

Umweltbehörden mit der Bitte um Weiterleitung<br />

an die zuständigen Fachabteilungen <strong>und</strong> Behörden<br />

der betroffenen Landesregierungen<br />

bzw. das Ministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft,<br />

Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, übermittelt.<br />

Darüber hinaus wurde die Aufforderung zu<br />

schriftlichen Kommentaren an die Umweltanwaltschaft<br />

für Niederösterreich, Oberösterreich<br />

<strong>und</strong> Wien <strong>und</strong> die Dachorganisation für UmweltNGO's<br />

– das Ökobüro – gesendet.<br />

Die Konsultation wurde zudem, durch einen<br />

Newsletter der OeGUT, welcher sich an eine Vielzahl<br />

von NGO's aus dem Umweltbereich, Vertreter<br />

der öffentlichen Verwaltung <strong>und</strong> der Wirtschaft<br />

richtet, angekündigt.<br />

5.4<br />

Zusammenfassung der<br />

öffentlichen Anhörung<br />

5.4.1<br />

Berücksichtigung von während<br />

der Anhörung gestellten Fragen im<br />

Umweltbericht<br />

Die wichtigsten, während der öffentlichen<br />

Konsultation in Österreich <strong>und</strong> in der Tschechischen<br />

Republik gestellten Fragen <strong>und</strong> deren<br />

Behandlung sind in den folgenden Tabellen dargestellt:


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Kommentare in Österreich:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />

Der Umweltbericht enthält keine Angaben über die Auswahl<br />

der Umweltschutzziele. Diese betreffen nur bestimmte<br />

Teilaspekte. Diese thematische Einschränkung<br />

führt zu einer begrenzten Beschreibung der Umweltbedingungen.<br />

Die Bewertung der potentiellen Auswirkungen der Maßnahmen<br />

des Programms auf die umweltpolitischen Ziele<br />

enthält Kommentare über positive oder negative Auswirkungen<br />

auf die ausgewählten umweltpolitischen<br />

Ziele, ohne die tatsächlichen Auswirkungen auf die genannten<br />

Umweltthemen anzuführen.<br />

Die Relevanz-Matrix zeigt die Verbindungen zwischen Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> Leitfragen/Indikatoren. Es enthält keine Erklärung,<br />

warum einzelne Aktivitäten irrelevant sind.<br />

Hier wird die Begrenzung der ausgewählten Umweltthemen<br />

auf die relevanten umweltpolitischen Ziele offensichtlich.<br />

Anhang I lit. e) der Richtlinie legt fest, dass der UB, die<br />

auf internationaler, EU oder nationaler Ebene definierten<br />

ökologischen Ziele enthält, die von Bedeutung für das<br />

Programm sind. Die Relevanz für das Programm wurde<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage der Bestimmungen des Art. 6 der EFRE-<br />

Verordnung (1080/2006) vorgenommen. Die EFRE-Verordnung<br />

stellt die Gr<strong>und</strong>lage für die Programmierung dar,<br />

<strong>und</strong> weist damit auf die mögliche thematische Relevanz<br />

hin.<br />

Die Beschreibung der Umweltziele <strong>und</strong> der ökologischen<br />

Situation wurden, gemäß dem Anhang I lit. f) der Richtlinie<br />

definiert. Die Aufgabe der SUP ist einzig, die Darstellung<br />

der für das Programm relevanten Informationen.<br />

Die Strukturierung der Auswirkungen nach den Prioritäten/Aktivitätsfeldern<br />

ist zweckmäßig <strong>und</strong> bildet die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für eine systematische Evaluierung des OP. Dabei<br />

können die Ergebnisse optimal in die weitere Ausarbeitung<br />

<strong>und</strong> Verbesserung des Programms, unter Berücksichtigung<br />

seiner Auswirkungen auf die Umwelt, integriert<br />

werden.<br />

Kumulative Effekte (d.h. die Beurteilung von gemäß Richtlinie<br />

sich potenziell gegenseitig verstärkenden Auswirkungen),<br />

wie sie in Kapitel 7 beschrieben wurden, kann<br />

als zusammenfassende Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen<br />

zu jedem Umweltthema gesehen werden.<br />

In der Abgrenzung der "möglichen relevanten Auswirkungen"<br />

wurden direkte <strong>und</strong> indirekte Auswirkungen der<br />

einzelnen "Aktivitätsfelder" geprüft. Die Relevanz wurde<br />

aus der Beschreibung des Hintergr<strong>und</strong>s der "Aktivitätsfelder"<br />

<strong>und</strong> der Auflistung von "Förderbereichen" (als<br />

indikative nicht erschöpfende Liste möglicher Projekte)<br />

abgeleitet.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass durch den strategischen<br />

Charakter des OPs, über einzelne konkrete Maßnahmen<br />

– die durchgeführt werden, keine detaillierten Informationen<br />

verfügbar sind. Folglich agieren die Gutachter, bei<br />

der möglichst realistischen Beurteilung <strong>und</strong> Bewertung<br />

der erwarteten Auswirkungen der beabsichtigten Maßnahmen<br />

in einem "Raum der Möglichkeiten". Dennoch<br />

wurde der Umfang des Programms <strong>und</strong> der einzelnen Aktivitätsfelder<br />

intensiv mit der Programmierungsgruppe<br />

diskutiert, um eine realistische Einschätzung der voraussichtlich<br />

umgesetzten Maßnahmen zu erhalten.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Beispielsweise wurden in Tätigkeitsfeld 1.3, die direkten<br />

<strong>und</strong> indirekten Auswirkungen der Mobilität durch die<br />

Transformation des Arbeitsmarktes geprüft.<br />

105


13. Anhang 3<br />

Kommentare in Österreich:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die Umweltbericht merkt an, dass die präventiven, reduktiven<br />

<strong>und</strong> kompensatorischen Maßnahmen (kurz: Maßnahmen)<br />

als Alternativen durchgeführt werden. Wir<br />

müssen dies zurückweisen. Die Richtlinie sieht die Beurteilung<br />

des Entwurfs des Plans <strong>und</strong> von vernünftigen<br />

Alternativen vor. Maßnahmen zur Vermeidung können<br />

nicht als Alternativen im Sinne der Richtlinie anerkannt<br />

werden. Zudem fordert die SUP-Richtlinie auch die Beurteilung<br />

von vernünftigen Alternativen. Dies wurde im<br />

Umweltbericht nicht durchgeführt.<br />

Die positiven Einschätzungen sind nicht immer nachvollziehbar.<br />

Es hat den Anschein, dass nur die bestmöglichen<br />

Annahmen getroffen wurden um diese Einschätzungen<br />

zu bestätigen. Es gibt jedoch keine Garantie dafür,<br />

dass die getroffenen Annahmen auch tatsächlich realisiert<br />

werden. Beispielsweise wird davon ausgegangen,<br />

dass keine physische Entwicklung von Gewerbeflächen<br />

oder zu keiner Errichtung von technischer Infrastruktur<br />

im Aktivitätsfeld 1.1 kommen wird. Im Programm werden<br />

bauliche Maßnahmen nicht explizit ausgeschlossen.<br />

Der Programmierungsprozess beinhaltet ein mehrstufiges<br />

Verfahren bis zur Finalen Fassung des OPs. Die frühen<br />

Entwürfe wurden für die Beurteilung der relevanten<br />

Umweltauswirkungen herangezogen. In diesem Stadium,<br />

wurden Empfehlungen des SUP-Teams übernommen<br />

(z.B. durch "Umformulierung von Aktivitätsfeldern",<br />

"neue Aktivitäten", "Auswahlkriterien" oder andere<br />

"Bedingungen für die Umsetzung").<br />

In diesem Sinne wurde eine optimierte Programmalternative<br />

erstellt. Der finale Entwurf war Gegenstand einer<br />

abschließenden Beurteilung des UBs in der letztgültigen<br />

Fassung. Zusätzliche Anmerkungen, welche auf die weitere<br />

Verbesserung des OPs <strong>und</strong> die Beseitigung von verbliebenen<br />

negativen Aspekten abzielt (siehe Kapitel 8 des<br />

Umweltberichts), wurden formuliert. Diese Kommentare<br />

berücksichtigen die Anforderung von Anhang I lit. g der<br />

Richtlinie. Dennoch sind auf der Gr<strong>und</strong>lage der verfügbaren<br />

Informationen keine ernsthaften negativen Auswirkungen<br />

zu erwarten.<br />

Abzielend auf eine Optimierung des OPs, wurden zahlreiche<br />

Möglichkeiten dargestellt, wie Umweltauswirkungen<br />

durch den Einsatz von Auswahlkriterien <strong>und</strong> weiteren<br />

Änderungen optimiert werden könnten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vorgaben des Artikels 6 der EFRE-Verordnung<br />

kann die "Null-Option" nicht als "hinreichend sichere<br />

Alternative" im Lichte der Richtlinie gesehen werden. Dennoch<br />

werden die Umweltauswirkungen der "Null-Option"<br />

in Kapitel 4 entsprechend dem Anhang I lit. b der<br />

Richtlinie erläutert.<br />

Die Beurteilung der potenziell relevanten Wirkungen (Kapitel<br />

6.2) beinhaltet direkte <strong>und</strong> indirekte Auswirkungen<br />

der Aktivitäten auf die Umwelt. Diese wurden aus der Beschreibung<br />

des Hintergr<strong>und</strong>s der "Aktivitätsfelder" <strong>und</strong><br />

der Auflistung von "Förderbereichen" (als indikative nicht<br />

erschöpfende Liste möglicher Projekte) abgeleitet.<br />

Ein wichtiger Ausgangspunkt für die Beurteilung der Auswirkungen<br />

sind - abgesehen von der detaillierten Beschreibung<br />

der Aktivitätsfelder - die Kapitel "Allgemeine<br />

Gr<strong>und</strong>sätze" <strong>und</strong> "Programmstrategie" des OPs, welche<br />

zusammen mit dem EFRE Regulativ den Orientierungsrahmen<br />

für das Programm bildet. Zusätzlich wurden<br />

die Themen intensiv mit der Programmierungsgruppe<br />

diskutiert. Die finanzielle Ausstattung des Programms <strong>und</strong><br />

der Aktivitätsfelder <strong>und</strong> die während der letzten Programmdurchführungsperiode<br />

gemachten Erfahrungen,<br />

wurden berücksichtigt.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass durch den strategischen<br />

Charakter des OPs, über einzelne konkrete Maßnahmen<br />

– die durchgeführt werden, keine detaillierten Informationen<br />

verfügbar sind. Folglich agieren die Gutachter, bei


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Kommentare in Österreich:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />

Auswahlkriterien <strong>und</strong> Umsetzungsbedingungen dienen<br />

zur Absicherung der für die Beurteilung von Auswirkungen<br />

getroffenen Annahmen. Es ist jedoch nicht garantiert, dass<br />

die Auswahlkriterien obligatorisch angewendet werden.<br />

Es wäre ratsam, die Auswirkungen unter ungünstigeren<br />

Annahmen einer alternativen Bewertung zu unterziehen.<br />

Die getroffenen Annahmen, werden aufgr<strong>und</strong> bisheriger<br />

Erfahrungen als unrealistisch betrachtet.<br />

der möglichst realistischen Beurteilung <strong>und</strong> Bewertung<br />

der erwarteten Auswirkungen der beabsichtigten Maßnahmen<br />

in einem "Raum der Möglichkeiten".<br />

Man kann sicherlich davon ausgehen, dass der Schwerpunkt<br />

des Aktivitätsfeldes 1 "Unternehens <strong>und</strong> innovationsorientiertes<br />

Umfeld <strong>und</strong> Dienstleistungen" in "nichtinvestiven"<br />

Projekten wie der Entwicklung von kooperativen<br />

Netzwerken liegt <strong>und</strong> definitiv nicht in der physischen<br />

Schaffung von Gewerbeparks oder dem Bau von<br />

umfangreicher technischer Infrastruktur. Eine solche<br />

Maßnahme wäre im Widerspruch zu den formulierten Zielen<br />

des Programms <strong>und</strong> nur diese können als relevante<br />

Kriterien für die SUP herangezogen werden.<br />

Intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit von unternehmerischen<br />

Akteuren wird unterstützt. Eine konsequente<br />

räumliche Zuordnung der einzelnen Einheiten<br />

kann nicht vorhergesehen werden. Die Auswirkungen auf<br />

die Landschaft wurden in Kapitel 6.2 behandelt. Der Umfang<br />

dieser Wirkungen kann in diesem Stadium nicht beurteilt<br />

werden. Selbst sehr detaillierte Kriterien für die<br />

Projektauswahl können dies nicht garantieren. Dennoch<br />

haben die entsprechenden Umweltbestimmungen auf der<br />

Ebene der Projekte nach wie vor Gültigkeit (z.B. UVP etc.).<br />

Der Geltungsbereich der SUP bezieht sich auf ein OP zur<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit entsprechenden<br />

Bestimmungen, Zielen <strong>und</strong> Prioritäten.<br />

Die Annahmen zur Bewertung <strong>und</strong> Evaluierung sind in Bezug<br />

auf die Aktivitäten, die innerhalb des vorangegangenen<br />

INTERREG-IIIA Programms umgesetzt wurden,<br />

realistisch. "Erhebliche negative Auswirkungen als direkte<br />

oder indirekte Folge der Durchführung des Programms"<br />

sind, aufgr<strong>und</strong> der Art <strong>und</strong> Dimension der potenziellen<br />

förderfähigen Aktivitäten nicht zu erwarten. Zusätzlich<br />

wurden die Themen intensiv, mit der Programmierungsgruppe<br />

diskutiert. Die finanzielle Ausstattung des<br />

Programms <strong>und</strong> der Aktivitätsfelder <strong>und</strong> die Erfahrungen<br />

der letzten Programmperiode wurden in Betracht gezogen.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Wenn die Umweltbehörde erhebliche negative Auswirkungen<br />

als direkte oder indirekte Folge der Durchführung<br />

des Programms erwartet, ist eine verständliche <strong>und</strong> kohärente<br />

Argumentation notwendig.<br />

Eine integrierte Gesamtbewertung des OP fehlt. Nur teilweise<br />

Beurteilungen der einzelnen Prioritäten sind verfügbar.<br />

Die Zusammenfassung <strong>und</strong> die Bewertung der kumulativen<br />

Auswirkungen bieten, die notwendige gesamthafte<br />

Beurteilung. Abgesehen davon, sind keine gesamthaften<br />

Kommentare von der Richtlinie gefordert.<br />

107


13. Anhang 3<br />

Kommentare in Österreich:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft, Abteilung II / 3<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Der Monitoring-Prozess sollte in jedem Fall für durchgeführte<br />

Projekte angewendet werden. Aspekte der ökologischen<br />

Relevanz (basierend auf dem Status quo der Umwelt,<br />

<strong>und</strong> der Umsetzung des Programms, d.h. Projekte)<br />

sollten überwacht werden. Der Umweltbericht bietet die<br />

Gr<strong>und</strong>lage dafür. Das Monitoringsystem sollte sich auf die<br />

bestehenden Problembereiche konzentrieren.<br />

Das Monitoring könnte auch eine Überprüfung beinhalten,<br />

um zu sehen, ob die Auswahlkriterien / Gr<strong>und</strong>sätze<br />

eingehalten werden. Vor allem, wenn diese nicht zwingend<br />

erforderlich sind, da die Einhaltung der Kriterien <strong>und</strong><br />

Prinzipien die Voraussetzung für die Einschätzung der Auswirkungen<br />

auf die Umwelt sind. Wenn diese nicht eingehalten<br />

oder nicht benutzt werden, sind andere Umweltauswirkungen<br />

zu erwarten. Dies sollte im Rahmen des<br />

Monitorings berichtet werden.<br />

Seite 27:<br />

Die Aussage, dass "… In der zweiten Hälfte der 1990er<br />

Jahre die getrennte Sammlung der Abfallströme keinen<br />

Rückgang von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />

bewirken konnte…", ist falsch. Die Höhe des<br />

Restmülls <strong>und</strong> Sperrmülls wurde durch die getrennte<br />

Sammlung von organischem Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong><br />

Verpackungsmaterialien aus Papier, Glas, Metall <strong>und</strong><br />

Kunststoffen reduziert. Per Definition beinhalten Abfälle<br />

aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen alle getrennt<br />

gesammelten Wertstoffe <strong>und</strong> diese haben in der<br />

Vergangenheit zugenommen, entsprechend zeigte die Abfallmenge<br />

aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />

eine steigende Tendenz. Von 1989 bis 1995 wurde die<br />

Höhe des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls reduziert. Diese Aussage<br />

sollte geändert werden.<br />

Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />

Aktivitätsfeld 2.2 Umwelt- <strong>und</strong> Risikoprävention: Was die<br />

Tätigkeit der "Vorbereitung einer grenzüberschreitenden<br />

Abfallstrategie" betrifft, sollte darauf hingewiesen werden,<br />

dass die einschlägigen EU-Vorschriften in jedem Fall<br />

beachtet werden müssen.<br />

Seite 58:<br />

Nicht die Verringerung der Abfallmenge sollte das<br />

Hauptziel sein, sondern die Verringerung der Abfallmenge,<br />

die entsorgt werden muss.<br />

Solange Abfälle durch Recyclingprozesse ein Teil des Wirtschaftskreislaufes<br />

bleiben, kann dies als nachhaltige Entwicklung<br />

betrachtet werden. Daher sollte (sowohl im Hinblick<br />

auf Quantität <strong>und</strong> Qualität) nicht die Verringerung<br />

von Abfällen Hauptziel sein, sondern auch Recyclingmaßnahmen<br />

forciert werden, <strong>und</strong> somit der Vorrang bei<br />

der Reduktion von zu entsorgenden Abfällen liegen.<br />

Das Kapitel zum Monitoringsystem des OP befindet sich<br />

noch in Ausarbeitung. Die Kommentare werden durch die<br />

Programmierungsgruppe berücksichtigt.<br />

Das Kapitel zum Monitoringsystem des OP befindet sich<br />

noch in Ausarbeitung. Die Kommentare werden durch die<br />

Programmierungsgruppe berücksichtigt.<br />

Seite 27:<br />

Bemerkung angenommen <strong>und</strong> Absatz geändert:<br />

"1989 bis 1995 wurde der Umfang des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls<br />

durch die getrennte Sammlung von organischem<br />

Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong> Verpackungsmaterialien aus<br />

Papier, Glas, Metall <strong>und</strong> Kunststoffen reduziert. Die Beträge<br />

von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen<br />

zeigten eine steigende Tendenz."<br />

Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />

Die Verwendung des Wortes "richtig", weist darauf hin,<br />

dass die einschlägigen EU-Verordnungen zu beachten sind.<br />

Seite 58:<br />

Bemerkung wie folgt angenommen<br />

"... Hauptziele (geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />

effiziente Nutzung der Energieressourcen, die Verringerung<br />

der Abfallmenge, .."<br />

Geändert in:<br />

"... Hauptziele (geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />

effiziente Nutzung der Energieressourcen, die Verringerung<br />

der entsorgten Abfallmenge, .."


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Kommentare in der Tschechischen Republik:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Ministerium für Landwirtschaft, Abteilung der staatlichen Verwaltung, Waldregulierung <strong>und</strong> Schutz<br />

Empfehlung zur Vereinheitlichung der österreichischen<br />

<strong>und</strong> tschechischen Umwelt-Themen. Auf tschechischer<br />

Seite sind die Umweltprobleme zu spezifisch mit unrealistischen<br />

Zielen.<br />

Auf Seite 12, Tabelle 2 "Relevante Umweltthemen <strong>und</strong><br />

Ziele - Ö <strong>und</strong> CR: Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden" - Tschechisches<br />

Thema: "Die Teilnahme eines breiten Spektrums<br />

an Partnern im Umweltschutz <strong>und</strong> Umsetzung einer Partnerschaft<br />

zwischen den Behörden, NGOs, dem privaten<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Sektor " ist langwierig <strong>und</strong> vage.<br />

Wir empfehlen die Kürzung <strong>und</strong> Neuformulierung des<br />

Textes.<br />

Fauna, Flora inkl. gesetzl. Artenvielfalt <strong>und</strong> der natürlichen<br />

Lebensräume: Antrag auf Neuformulierung der<br />

tschechischen Übersetzung "Schützenswerte Bereiche der<br />

Artenvielfalt" <strong>und</strong> "Wiederverwendung von Brachflächen".<br />

Auf Seite 13: Landschaft <strong>und</strong> kulturelles Erbe <strong>und</strong> archäologisches<br />

<strong>und</strong> architektonisches Erbe – Verwendung<br />

der österreichischen Formulierung, die kürzer <strong>und</strong> besser<br />

geeignet ist.<br />

Ministerium für die öffentliche Ges<strong>und</strong>heit<br />

Wir stimmen mit der OP Bestimmungen zur Realisierung<br />

von Verfahren zum Ges<strong>und</strong>heitsschutz vor allem in Bezug<br />

auf den Lärmschutz überein.<br />

Ministerium für Umwelt, Abteilung Gewässerschutz<br />

Wenn alle Bedingungen des Gewässerschutzes erfüllt werden,<br />

gibt es keine ernsten Anmerkungen. Wir empfehlen<br />

Maßnahmen oder Projekte der Grenzgewässer im Rahmen<br />

der tschechisch-österreichischen Kommission für die<br />

Grenzgewässer zu diskutieren.<br />

Umweltthemen auf tschechischer Seite wurden aus<br />

den nationalen <strong>und</strong> internationalen strategischen Dokumenten<br />

ausgewählt. Die Ziele werden auch in den nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen strategischen Dokumenten<br />

genannt.<br />

Im Vergleich mit österreichischen Umweltproblemen sind<br />

die Tschechischen besondere aber im Hinblick auf die zahlreichen<br />

tschechischen Themen sind beide Kataloge der<br />

Umweltthemen konsistent.<br />

Das erwähnte Umweltthema wurde aus der Aarhus-Konvention<br />

zitiert.<br />

Unserer Meinung nach ist diese Formulierung klar <strong>und</strong> real<br />

<strong>und</strong> steht im Einklang mit den Anforderungen zur Entwicklung<br />

des Prinzips der Partnerschaft. Das Partnerschaftsprinzip,<br />

welches den Kern dieses Themas ausmacht,<br />

ist eines der gr<strong>und</strong>legenden Prinzipien welches durch im<br />

Zusammenhang mit den Strukturfonds verstärkt wird.<br />

Bemerkung angenommen (Übersetzungsfehler).<br />

Bemerkung angenommen.<br />

Bemerkung angenommen.<br />

Bemerkung angenommen.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Ministerium für Umwelt, Abteilung Human- <strong>und</strong> Siedlungs-Ökologie<br />

Focus auf die Landschaftsschutz, Management, Planung,<br />

Typologie.<br />

Bemerkung angenommen. Landschaftsschutz sollte in allen<br />

Aspekten des Landschaftsschutzes realisiert werden,<br />

aber das Programm konnte aufgr<strong>und</strong> seines Charakters<br />

nicht, für alle Arten von Aktivitäten des Landschaftsschutzes<br />

Maßnahmen vorschlagen.<br />

Dennoch hat das Programm Landschaftsschutz in den Umweltthemen<br />

integriert. Die SUP konzentrierte sich auf bestimmten<br />

Landschaftsschutz.<br />

109


13. Anhang 3<br />

Kommentare in der Tschechischen Republik:<br />

aufgetretene Themen<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Agentur für Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz der Tschechischen Republik<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Konzentrieren Sie sich auf ökologische Systeme, grenzüberschreitende<br />

Verbindung <strong>und</strong> die Auswirkungen von<br />

baulichen Anlagen auf das Landschaftsbild. .<br />

Militärbehörde für den Bereich Boletice<br />

Vermeiden Sie negative Auswirkungen auf das Landschaftsbild,<br />

zur Verbesserung des Landschaftsschutzes.<br />

Projekte mit möglichen negativen Auswirkungen auf Biotope<br />

<strong>und</strong> geschützte Arten werden nicht unterstützt, auch<br />

Tätigkeiten, welche die Entwicklung <strong>und</strong> Revitalisierung<br />

von Biotopen verringern können. 3<br />

Anmerkungen zu Natura 2000:<br />

aufgetretene Themen<br />

Nationalpark Thayatal<br />

Evaluierung der Auswirkungen des Programms auf Natura-2000<br />

nicht ausgeführt.<br />

Lokale Folgenabschätzung von Themen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

sind sehr wichtig. Auswirkungen auf Natura-2000 hängen<br />

von der Auswahl <strong>und</strong> der Realisierung der Projekte<br />

ab. Wir schlagen vor, dass die Planung von Projekten mit<br />

möglichen Auswirkungen auf die Natura-2000-<br />

Gebiete Podyjí, Popice-fara, Podmolí-strouha, Vranov nad<br />

Dyjí - základní škola im Einklang mit den Management-<br />

Plänen der Natura-2000-Gebiete sein sollte. Wir schlagen,<br />

die Beteiligung der Nationalpark Podyjí Verwaltung<br />

in der Projektplanung vor.<br />

Bemerkung angenommen. Die Beseitigung von ökologischen<br />

Systemen ist im OP teilweise durch die Art des Programms<br />

begrenzt. Dennoch schlägt das Programm einige<br />

Maßnahmen zu den genannten Problemen vor. Die Bewertung<br />

von baulichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />

wird durch begleitende Entscheidungsprozesse<br />

gelöst.<br />

Bemerkung angenommen. Dies sollte auf der Ebene der<br />

Projektauswahl gelöst werden.<br />

Dies wird zum Teil durch die, von der SUP vorgeschlagen<br />

Kriterien zur Projektauswahl angesprochen. Beispielsweise:<br />

"Vermeidet es negative Nebenwirkungen, vor allem<br />

auf die biologische Vielfalt oder andere natürliche<br />

Ressourcen" Oder "Leistet es einen Beitrag zu positiven<br />

Umweltauswirkungen, wie der biologischen Vielfalt,<br />

dem Klima, dem Klimaschutz, der Energie-Effizienz oder<br />

der langfristigen Vorbeugung von Naturkatastrophen“<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Der SUP-Prozess verlief entsprechend der österreichischen<br />

Gesetzgebung für die Umweltverträglichkeitsprüfung.<br />

In der Tschechischen Republik wurden nur Konsultationen<br />

des OP <strong>und</strong> der SUP abgehalten. Das Tschechische<br />

Umweltministerium verlangte keine Bewertung<br />

der Auswirkungen des Programms auf Natura-2000 in der<br />

Tschechischen Republik <strong>und</strong> die Naturschutzbehörden bekamen<br />

keinen Antrag nach § 45i des Gesetzes. N.<br />

114/1992 Coll.<br />

Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />

der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />

Bemerkung angenommen. Diese Forderung wurde im<br />

Standpunkt des Umweltministeriums integriert.<br />

Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />

der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Anmerkungen zu Natura 2000:<br />

aufgetretene Themen<br />

Militärbehörde für den Bereich Boletice<br />

Sicherstellung eines besseren Schutzes der Natura-<br />

2000-Gebiete im Allgemeinen <strong>und</strong> im Bereich des Militärgebietes<br />

Boletice im Einklang mit dem Gesetz. N.<br />

222/1999 Sb., über die Verteidigung der Tschechischen<br />

Republik<br />

Vorschläge für regulative Kriterien für Tourismus in Natura<br />

2000 Gebieten.<br />

Während verwenden des Vorsorgeprinzips während der<br />

Bewertung, um allgemeine Bedingungen für die Landschaftsplanung,<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Realisierung von Projekten<br />

festzulegen.<br />

Jedes Projekt wird im Einklang mit den Anforderungen<br />

des Natura 2000-Schutzes <strong>und</strong> diesbezüglicher Integrität<br />

realisiert.<br />

5.4.2<br />

Berücksichtigung von während der Anhörung<br />

gestellten Fragen im Programm<br />

Wie in Abbildung 1 (Seite 4) <strong>und</strong> in Kapitel 4 dargestellt,<br />

wurden die Empfehlungen durch die<br />

SUP-Experten während des gesamten Prozesses<br />

die Programmierung berücksichtigt <strong>und</strong> wurden<br />

zum Teil in das OP eingearbeitet. Der Prozess<br />

der Ausarbeitung des Programms fand zwischen<br />

Oktober 2006 <strong>und</strong> Februar 2007 statt <strong>und</strong><br />

wurde entlang von elf Sitzungen der Programmierungsgruppe<br />

mit dazwischen liegenden<br />

Wie wurden diese behandelt / weitere Bemerkungen<br />

Bemerkung angenommen. Der Schutz der Natura 2000-<br />

Gebiete ist genereller Bestandteil des Programms.<br />

Die SUP beinhaltet den Schutz der Natura-2000-<br />

Gebiete als "Entwicklung von günstigen Bedingungen des<br />

Natura-2000-Netzwerks (inkl. Status der Bio-Korridore)"<br />

in Umweltthemen "Schutz <strong>und</strong> Wiederherstellung der Lebensräume<br />

<strong>und</strong> natürlichen Systemen <strong>und</strong> Eindämmung<br />

des Verlustes der biologischen Vielfalt bis zum Jahr<br />

2010 <strong>und</strong> darüber hinaus ".<br />

Innerhalb des OPs - einschließlich der SUP ist die Einrichtung<br />

von detaillierten Regulativen für den Tourismus<br />

in Natura-2000-Gebieten nicht möglich.<br />

Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />

der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />

Die SUP schlägt Bedingungen für die Projektierung <strong>und</strong><br />

Realisierung vor. Allgemeine Bedingungen werden im Auswahlverfahren<br />

vorgeschlagen.<br />

Bemerkung angenommen. Wird bei den Auswahlkriterien<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> entspricht dem Standpunkt des Umweltministeriums.<br />

Dennoch sind alle Umweltbestimmungen auf Ebene<br />

der Projekt nach wie vor gültig (z.B. UVP etc.)<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage der angeführten Aussagen, erstellte das Umweltministerium eine<br />

abschließende Erklärung, welche sich im Anhang dieses Dokuments befindet.<br />

schriftlichen Feed-back Schleifen organisiert.<br />

Diese Programmierungsgruppe bestand aus<br />

Vertretern des tschechischen Ministeriums für<br />

regionale Entwicklung, des österreichischen<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramtes, der 6 beteiligten Regionen<br />

(Südböhmen, Vysocina, Südmähren, Oberösterreich,<br />

Niederösterreich, Wien) <strong>und</strong> Vertretern<br />

der Euregios. Externe Experten unterstützten<br />

die Ausarbeitung des Programms.<br />

Schriftliche Kommentare von anderen nationalen<br />

Institutionen (z. B. Ministerien), welche<br />

nicht in die Programmierung Gruppe vertreten<br />

waren, wurden ebenfalls berücksichtigt.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

111


13. Anhang 3<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

6<br />

GRÜNDE FÜR DIE WAHL<br />

DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />

Die Prüfung der Umweltauswirkungen des Programms<br />

war integraler Bestandteil des Prozesses<br />

der Programmerstellung. Die Bewertung hat<br />

gezeigt, dass aus der Umsetzung des Programms<br />

keine nennenswerten negativen Auswirkungen<br />

erwartet werden. Die SUP unterstützt<br />

diese Ausrichtung, indem Empfehlungen für die<br />

SUP Kommentare<br />

Empfehlung für eine enge Verbindung von Technologie-<br />

Transfer-Aktivitäten mit Innovationsprozessen, welche auf<br />

erhöhte Energie- <strong>und</strong> Ressourcen-Effizienz ausgerichtet<br />

sind.<br />

Einführung der (grenzüberschreitenden) Auszeichnungssysteme<br />

zur Förderung "sauberer <strong>und</strong> ressourceneffizienter<br />

Technologien", nachhaltige Formen des<br />

Tourismus usw. vorgeschlagen.<br />

Positive Auswirkungen könnten weiter verbessert werden,<br />

indem z.B. das regionale Kapital, Öko-Technologien<br />

oder das Umweltmanagement als Feld für die Entwicklung<br />

von Humanressourcen, den Arbeitsmarkt, die Bildung<br />

<strong>und</strong> Qualifikation mobilisiert werden.<br />

Unterstützung für die Akzeptanz für Umweltmanagement<strong>und</strong><br />

Audit-Systemen wird empfohlen. Unterstützung<br />

für die Akzeptanz für Umweltmanagement- <strong>und</strong> Audit-<br />

Systemen wird empfohlen.<br />

Zusätzliche Maßnahmen zur Förderung des umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

Verkehrs / nachhaltiger Mobilitätssysteme<br />

empfohlen.<br />

Stärkung der grenzüberschreitenden Produkte <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

(gemeinsame Planung von Straßen-Korridoren,<br />

SUP/UVP, öffentlicher Verkehr, Wirtschaftsförderung<br />

etc.).<br />

Flächenverbrauch, Zersiedelung <strong>und</strong> der Bodenverlust<br />

durch Versiegelung kann auf Ebene des Programms nicht<br />

ausgeschlossen werden. Als Prinzip, sollten neue Terminals<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen, wann immer möglich, auf Brachflächen<br />

errichtet werden.<br />

Für alle durch das Programm berührte Aktivitätsfelder,<br />

werden Hauptkriterien zum Schutz der Umwelt für die<br />

Projektauswahl empfohlen.<br />

Verbesserung des operationellen Programms aus<br />

ökologischen Gesichtspunkten einbracht wurden.<br />

Diese Vorschläge für neue Aktivitäten, geänderte<br />

Formulierungen von Kriterien für die<br />

Projektauswahl, zielten darauf ab, die auf die positiven<br />

Auswirkungen auf die Umwelt zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> die negativen Auswirkungen zu<br />

verringern. Die folgende Tabelle gibt einen<br />

Überblick über die wichtigsten SUP Anregungen<br />

<strong>und</strong> wie diese in das Programm aufgenommen<br />

wurden.<br />

Berücksichtigung im OP<br />

Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Integriert im OP in 6.2.2 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Integriert im OP in 6.2.1 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Integriert im OP in 6.2.1 <strong>und</strong> im Detail im "PC light"<br />

Wird im "PC light" in den Kriterien für die Projektauswahl<br />

integriert <strong>und</strong> berücksichtigt werden<br />

Wird im "PC light" in den Kriterien für die Projektauswahl<br />

integriert <strong>und</strong> berücksichtigt werden


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

7<br />

MONITORING DER UMWELTWIRKUNGEN<br />

DES <strong>PROGRAMM</strong>S<br />

7.1<br />

Einführung<br />

Die SUP-Richtlinie schreibt vor, dass die erheblichen<br />

Umweltauswirkungen der Durchführung<br />

des Programms überwacht werden, um<br />

unter anderem, in einem frühen Stadium unvorhergesehene<br />

schädliche Auswirkungen zu<br />

identifizieren, <strong>und</strong> in der Lage zu sein geeignete<br />

Abhilfemaßnahmen vor zusehen.<br />

7.2<br />

SUP Empfehlungen<br />

Die SUP empfiehlt, dass die Überwachung der<br />

erheblichen Umweltauswirkungen ein integrierter<br />

Bestandteil der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post<br />

Bewertung des Programms sein sollte. Bei der<br />

Vorbereitung der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post Bewertungen<br />

wird wichtig sein, eine ausdrückliche<br />

Verpflichtung zur Bewertung der erheblichen<br />

Auswirkungen von Aktivitäten <strong>und</strong> Projekten,<br />

im Hinblick auf die weiter unten ausgearbeiteten<br />

relevanten ökologischen Hauptziele,<br />

vorzusehen. Es sollte eine ausdrückliche<br />

Forderung einbezogen werden, um im Zuge der<br />

Halbzeitbewertung korrigierende Maßnahmen<br />

vorschlagen zu können, falls die Bewertung unerwartet<br />

nachteilige Auswirkungen auf die<br />

Umwelt zeigt.<br />

7.2.1<br />

Überprüfung des aktuellen<br />

Monitoring-Systems<br />

Das durch die ÖROK 17 in Österreich auf der Projekt-Ebene<br />

vorgeschlagene Monitoring-Modell<br />

zur Bewertung der Umweltauswirkungen der<br />

Strukturfonds Programme bietet eine solide Ausgangsbasis.<br />

Unter Berücksichtigung der Art der möglichen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> um herauszufinden, ob <strong>und</strong> in<br />

welchem Umfang das Programm positive Auswirkungen<br />

auf die Umwelt hat, ist jedes Projekt<br />

auf die vier Hauptumweltziele hin zu untersuchen<br />

(geringe Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser,<br />

die effiziente Nutzung von Energie-Ressourcen,<br />

Verringerung der Menge an entsorgtem Abfall,<br />

Artenvielfalt <strong>und</strong> Landschaftsschutz).<br />

Der Kern der Umweltverträglichkeitsprüfung von<br />

Projekten im Zeitraum 2000-2006 war auf drei<br />

hauptsächlich nominale Kategorien für jedes<br />

Projekt beschränkt, nämlich:<br />

• „ökologisch neutral“<br />

• „positive Auswirkungen auf die Umwelt“ <strong>und</strong><br />

• „sehr positive Auswirkungen auf die Umwelt“<br />

oder als Alternative Formulierung „ökologisch<br />

ausgerichtet“<br />

Der derzeit angewandte Ansatz konzentriert sich<br />

ausschließlich auf positive Effekte. Dies gilt als<br />

nicht zufrieden stellend für die SUP-Zwecke <strong>und</strong><br />

dieser Ansatz kann optimiert werden.<br />

7.2.2<br />

Vorschläge für die Verbesserung<br />

des Monitoring-Systems<br />

Option A:<br />

Kleinere Anpassungen des vorgeschlagenen<br />

Monitoring-Systems<br />

Die systematische SUP identifizierte eine Reihe<br />

von relevanten umweltpolitischen Zielen für<br />

das Programmdokument, welches in vollem Umfang<br />

die relevanten umweltpolitischen Ziele auf<br />

EU-Ebene <strong>und</strong> in Österreich <strong>und</strong> der Tschechischen<br />

Republik widerspiegelt.<br />

Wenn ein solches Set von relevanten umweltpolitischen<br />

Zielen ein zu komplexer Rahmen für<br />

die Beurteilung der tatsächlichen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt sein sollte, könnte das Umwelt-<br />

Monitoring-System auf zwei Prinzipien basieren:<br />

17<br />

Umweltdimensionen <strong>und</strong> Bewertungsskala zur Evaluierung von<br />

Umweltwirkungen der Strukturfondprogramme (2002); ÖROK.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

113


13. Anhang 3<br />

PROJEKT …..<br />

Auswirkungen des Vorhabens auf die<br />

relevanten Umwelt-Ziele des Programmdokuments<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Vereinfachtes Set an Umweltzielen des<br />

Programmdokuments<br />

Geringe Emissionen<br />

in Luft, Wasser <strong>und</strong> Boden<br />

Effiziente Nutzung<br />

von materiellen Ressourcen<br />

Effiziente Nutzung<br />

der Energie-Ressourcen<br />

Schutz der Biodiversität<br />

<strong>und</strong> Landschaft<br />

positiv<br />

• das Umweltmonitoring konzentriert sich auf<br />

die Gruppe der vier Umwelthauptziele (geringe<br />

Emissionen in Luft <strong>und</strong> Wasser, die<br />

effiziente Nutzung von Energie-Ressourcen,<br />

Verringerung der Menge an entsorgtem<br />

Abfall, Artenvielfalt <strong>und</strong> Landschaftsschutz),<br />

• Daten über die tatsächlichen Auswirkungen<br />

der durchgeführten Projekte werden durch<br />

eine im Folgenden erläuterte systematische<br />

Analyse generiert.<br />

Option B:<br />

Optimale Anpassungen des vorgeschlagenen<br />

Monitoring-Systems<br />

Dieser Vorschlag stützt sich auf die Annahme,<br />

dass die Prüfung der tatsächlichen Umweltauswirkungen<br />

der Durchführung des Programms,<br />

eine Abschätzung der Auswirkungen<br />

der vorgeschlagenen Aktivitäten, anhand einer<br />

größeren Anzahl an relevanten umweltpolitischen<br />

Zielen, welche für dieses Programmdokument<br />

bei der Erstellung der SUP identifiziert<br />

wurden, treffen sollte.<br />

Wäre eine solche Einrichtung möglich, dann<br />

könnte ein optimales Umwelt-Monitoring-<br />

System auf zwei Prinzipien basieren:<br />

• das Umweltmonitoring konzentriert sich auf<br />

das – für das Programmdokument im Verlauf<br />

der SUP identifizierte – Set an relevanten<br />

umweltpolitischen Zielen<br />

nicht<br />

anwendbar<br />

negativ<br />

Kurze Erläuterung der Art<br />

<strong>und</strong> des Umfangs der Auswirkungen<br />

Tabelle 1: Monitoring beschränkt auf die vier Hauptumweltziele<br />

• Daten über die tatsächlichen Auswirkungen<br />

der durchgeführten Projekte werden wie im<br />

Umweltbericht beschrieben, durch eine<br />

systematische Analyse gesammelt.<br />

7.3<br />

Entscheidungen über<br />

das Monitoring-System<br />

Die Empfehlung der SUP, dass die Überwachung<br />

der erheblichen Umweltauswirkungen ein integrierter<br />

Bestandteil der Halbzeit- <strong>und</strong> Ex-post<br />

Bewertung des Programms sein sollte, wurde berücksichtigt.<br />

Da die Programmpartner noch keine Entscheidung<br />

getroffen haben, in welcher Weise der Bewertungsprozess<br />

des OPs im Detail organisiert<br />

wird (fortlaufende Evaluierung <strong>und</strong>/oder Halbzeit-Evaluierung),<br />

ist es in diesem Stadium unmöglich,<br />

den Zeitplan für das SUP-Monitoring<br />

zu definieren. Es ist jedoch nahe liegend, dass<br />

im Zusammenhang mit der Bewertung des<br />

OPs auch das SUP-Monitoring durchgeführt<br />

wird. Um die Bewertung der Auswirkungen des<br />

OPs auf die Umwelt zu vereinfachen, ist vorgesehen,<br />

entsprechende Daten kontinuierlich<br />

auf Projekt-Ebene für diesen Zweck zu erfassen.<br />

Option A des Vorschlags der SUP scheint daher<br />

ein möglicher Weg zur Verbesserung des Systems,<br />

welches in der Zeit von 2000 bis 2006 ver-


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

wendet wurde. Dennoch könnten die Programmpartner<br />

im Zuge der weiteren Diskussionen<br />

über die auf Projekt-Ebene verwendeten<br />

Indikatoren, noch Anpassungsbedarf haben.<br />

Beispielsweise könnte es hilfreich sein zwischen<br />

einem Indikator für Projekte, welche ausdrücklich<br />

auf eine Verbesserung der ökologischen<br />

Situation ausgerichtet sind, <strong>und</strong> anderen<br />

Projekten, welche einen Beitrag zur Verbesserung<br />

leisten aber nicht ausdrücklich auf Umweltthemen<br />

ausgerichtet sind, zu unterscheiden.<br />

Jedenfalls müssen detaillierte Verfahren zur<br />

Identifizierung unvorhergesehener schädlicher<br />

Auswirkungen <strong>und</strong> Abhilfemaßnahmen durch die<br />

Programmpartner bis zum Beginn der Umsetzung<br />

des OPs erarbeitet werden.<br />

8<br />

INFORMATION<br />

DER ÖFFENTLICHKEIT<br />

Es ist dafür zu sorgen, dass nach der Phase der<br />

Entscheidungsfindung über die Verabschiedung<br />

des Programms, die Umweltbehörden<br />

<strong>und</strong> die Öffentlichkeit darüber informiert werden,<br />

dass das Programm angenommen wurde<br />

<strong>und</strong>, dass die SUP-Erklärung <strong>und</strong> eine Beschreibung<br />

der beschlossen Maßnahmen zur<br />

Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Entsprechend diesen Vorschriften sind diese Elemente<br />

auf den folgenden Websites zugänglich:<br />

• www.at-cz.net<br />

• www.oegut.at.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

115


13. Anhang 3<br />

ANHANG ZUM UMWELTBERICHT –<br />

STELLUNGNAHMEN IN ÖSTERREICH UND DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Frau<br />

Ilse Göll<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramt der Republik Österreich<br />

Division VI / 4<br />

Ballhausplatz 2<br />

1014 Wien<br />

Re: SUP - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Ö-CR 2007-2013<br />

Sehr geehrte Frau Göll,<br />

Wien, 13.12.2006<br />

BMLFUW-LE.1.4.2/0049-II/3/2006<br />

Nach einer gründlichen Analyse des vorgelegten Umweltberichts von allen betroffenen Dienststellen,<br />

übermitteln wir hiermit die zusammengefasste Stellungnahme unserer Abteilung wie<br />

folgt:<br />

Allgemeine Punkte:<br />

Wir begrüßen die übersichtliche, klar strukturierte Präsentation des Umweltberichts. Allerdings<br />

müssen wir, die folgenden inhaltlichen Mängel kritisieren:<br />

Gemäß Anhang IZ b) bis d) der SUP-Richtlinie müssen der aktuelle Stand, die Merkmale <strong>und</strong><br />

die einschlägigen Probleme der Umwelt dargestellt werden. Diese sind im Großen <strong>und</strong> Ganzen<br />

in Kapitel 4 enthalten, wobei sowohl die Beschreibung <strong>und</strong> in der Folge auch die Bewertung<br />

sich an den in Kapitel 3.3 angeführten Umweltschutzzielen, orientieren. Zwar muss man die<br />

Tatsache begrüßen, dass Umweltschutzziele festgelegt wurden, diese berücksichtigen nur<br />

bestimmte Teilaspekte. Der Umweltbericht enthält keine Angaben über die Auswahl der Umweltschutzziele.<br />

Die thematische Einschränkung ergibt somit eine begrenzte Beschreibung<br />

der Umweltbedingungen. Ebenso problematisch ist die Beurteilung der Auswirkungen der<br />

Aktivitäten auf diese umweltpolitischen Ziele. Diese Beurteilung enthält Aussagen über positive<br />

oder negative Auswirkungen auf die ausgewählten umweltpolitischen Ziele; dennoch<br />

enthält die Bewertung keine Angaben über die tatsächlichen Effekte auf die Schutzgüter als<br />

Ganzes.<br />

Die Relevanz-Matrix zeigt, ob die "Beziehungen" zwischen den Aktivitäten <strong>und</strong> den Leitfragen/-<br />

indikatoren bestehen. Diese Tabelle liefert keine Begründung dafür, warum zum Beispiel bestimmte<br />

Tätigkeiten keinen Ansprechpartner haben. Wobei wiederum die Begrenzung der<br />

Umweltprobleme auf abzudeckende umweltpolitische Ziele ein Problem darstellt - wie zum<br />

Beispiel, während die Aktivität 1.3 der Priorität 1 sicherlich einen Einfluss hat auf die Bevölkerung,<br />

die menschliche Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> das Wohlbefinden, hat die Aktivität eher etwas<br />

mehr Einfluss auf andere Aspekte als die genannten.


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> Wasserwirtschaft,<br />

A-1010 Wien, Stubenbastei 5<br />

Telefon (+43 1) 515 22-0, Telefax (+43 1) 515 22-7605,<br />

e-mail: office@lebensministerium.at, www.lebensministerium.at<br />

DVR 0000183, Bank: PSK 5060904, BLZ 60000,<br />

BIC OPSKATWW, IBAN AT 77 6000 0000 0506 0904, UID ATU 37979906<br />

-2 -<br />

Der Umweltbericht führt aus, dass präventive, reduktive <strong>und</strong> kompensatorische Maßnahmen<br />

(kurz: Maßnahmen) als Alternativen durchgeführt werden. Wir müssen dies mit Nachdruck<br />

ablehnen. Die SUP-Richtlinie sieht die Beurteilung des Entwurfs des Plans <strong>und</strong> vernünftiger<br />

Alternativen vor. Maßnahmen, welche beabsichtigen negative Auswirkungen zu verhindern<br />

oder zu kompensieren, sind keine Alternativen im Sinne der SUP-Richtlinie. Außerdem ist<br />

in der SUP-Richtlinie auch die Beurteilung von vernünftigen Alternativen gefordert. Dies wurde<br />

im vorliegenden Fall nicht durchgeführt.<br />

Im Hinblick auf die Bewertung muss zusätzlich zu den oben genannten Punkten gesagt werden,<br />

dass die positiven Einschätzungen nicht immer nachvollziehbar sind. Es hat den Anschein,<br />

dass nur die bestmöglichen Annahmen getroffen wurden, um die Einschätzungen zu erreichen.<br />

Es gibt jedoch keine Garantie dafür, dass die getroffenen Annahmen auch tatsächlich realistisch<br />

sind. So wird zum Beispiel davon ausgegangen, dass keine physische Entwicklung von<br />

Betriebsflächen oder den Bau von technischer Infrastruktur im Rahmen der Aktivität 1.1. der<br />

Priorität 1 vorgenommen wird, obwohl das Programm ganz klar wirtschaftsnahe Infrastruktur<br />

(s. Programm, Wegbeschreibung 6.1.1 Unterstützung) als förderwürdige Maßnahmen anführt.<br />

Im Programm sind bauliche Maßnahmen nicht dezidiert ausgeschlossen. Es ist zwar<br />

richtig, dass auf der Gr<strong>und</strong>lage von so genannten "Auswahlkriterien" oder "Bedingungen für<br />

die Umsetzung" – welche ausdrücklich begrüßt werden – ein Versuch unternommen wird<br />

die Annahmen <strong>und</strong> deren Auswirkungen sicherzustellen, es gibt jedoch keine Garantie dafür,<br />

dass die Anwendung der Auswahlkriterien auch tatsächlich verpflichtend sein wird.<br />

Hier wäre es sinnvoll, im Rahmen einer Prüfung von Alternativen, die Auswirkungen unter<br />

weniger positiven Annahmen aufzuzeigen. Im Lichte der Erfahrungen, müssen die hier getroffenen<br />

Annahmen <strong>und</strong> Beurteilungen als unrealistisch eingestuft werden.<br />

Darüber hinaus muss festgehalten werden, dass es keine integrierte Gesamtbeurteilung des<br />

Programms gibt: Der Bericht enthält Bewertungen der unterschiedlichen Prioritäten.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Die Monitoring-Prozess sollte auf jeden Fall im Falle der durchgeführten Projekte angewendet<br />

werden, insbesondere jene Aspekte, die offenbar von besonderer ökologischer Relevanz sind<br />

(sowohl aufgr<strong>und</strong> der derzeitigen Umweltsituation, als auch der Auswirkungen der Durchführung<br />

des Plans, oder der Projekte). Der Umweltbericht dient als Gr<strong>und</strong>lage dafür. Die Überwachung,<br />

in welcher Form auch immer, sollte sich daher auf das eigentliche Problem beschränken.<br />

Ergänzend dazu, könnte das Monitoring auch eine Kontrolle beinhalten, um zu<br />

sehen, ob die Auswahlkriterien/Gr<strong>und</strong>sätze eingehalten werden, vor allem, wenn diese nicht<br />

117


13. Anhang 3<br />

zwingend erforderlich sind, da die Einhaltung der Kriterien <strong>und</strong> Prinzipien die Voraussetzung<br />

für die Einschätzung der Auswirkungen auf die Umwelt ist. Für den Fall, dass diese nicht eingehalten<br />

werden, oder nicht verwendet werden, sind andere Auswirkungen auf die Umwelt<br />

zu erwarten. Dies sollte, die im Rahmen des Monitorings dargestellt werden.<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

Aus der Sicht der Abfallwirtschaft, wird folgendes zum Umweltbericht angemerkt:<br />

Seite 27:<br />

Die Aussage, dass "… In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die getrennte Sammlung der<br />

Abfallströme keinen Rückgang von Abfällen aus Haushalten <strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen bewirken<br />

konnte…", ist falsch. Die Höhe des Restmülls <strong>und</strong> Sperrmülls wurde durch die getrennte<br />

Sammlung von organischem Abfall, Problemstoffen <strong>und</strong> Verpackungsmaterialien aus Papier,<br />

Glas, Metall <strong>und</strong> Kunststoffen reduziert. Per Definition beinhalten Abfälle aus Haushalten <strong>und</strong><br />

ähnlichen Einrichtungen alle getrennt gesammelten Wertstoffe <strong>und</strong> diese<br />

-3 -<br />

haben in der Vergangenheit zugenommen, entsprechend zeigte die Abfallmenge aus Haushalten<br />

<strong>und</strong> ähnlichen Einrichtungen eine steigende Tendenz. Von 1989 bis 1995 wurde die<br />

Höhe des Rest- <strong>und</strong> Sperrmülls reduziert. Diese Aussage sollte geändert werden.<br />

Seite 49 <strong>und</strong> Seite 56:<br />

Aktivitätsfeld 2.2 Umwelt- <strong>und</strong> Risikoprävention: Was die Tätigkeit der "Vorbereitung einer<br />

grenzüberschreitenden Abfallstrategie" betrifft, sollte darauf hingewiesen werden, dass die<br />

einschlägigen EU-Vorschriften in jedem Fall beachtet werden müssen.<br />

Seite 58:<br />

Nicht die Verringerung der Abfallmenge sollte das Hauptziel sein, sondern die Verringerung<br />

der Abfallmenge, die entsorgt werden muss. Solange Abfälle durch Recyclingprozesse ein Teil<br />

des Wirtschaftskreislaufes bleiben, kann dies als nachhaltige Entwicklung betrachtet werden.<br />

Daher sollte (sowohl im Hinblick auf Quantität <strong>und</strong> Qualität) nicht die Verringerung von<br />

Abfällen Hauptziel sein, sondern auch Recyclingmaßnahmen forciert werden, <strong>und</strong> somit der<br />

Vorrang bei der Reduktion von zu entsorgenden Abfällen liegen.<br />

Entsprechend, wurden daher die steigende Nutzung von Abfällen <strong>und</strong> die Schwerpunktsetzung<br />

im Bereich der Abfallverwertung bis 2012, als eines der relevanten umweltpolitischen<br />

Ziele der Tschechischen Republik auf Seite 14 genannt.<br />

Im Auftrag des B<strong>und</strong>esministers:<br />

Dipl.Ing. Gottfried Lamers


Operationelles Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit<br />

Österreich - Tschechische Republik 2007–2013<br />

Kurze Erklärung des tschechischen Ministeriums für Umwelt, zum Ziel-3-Programm<br />

Österreich-Tschechische Republik 2007-2013 nach öffentlicher Anhörung<br />

Am 7.11.2006 erhielt das Umweltministerium den Entwurf von "Ziel-3-Programms<br />

Österreich-Tschechische Republik 2007-2013", einschließlich SUP Bericht, der am 13.11.2006<br />

im SUP-Informationssystem <strong>und</strong> auch auf Web-Seiten des Ministeriums veröffentlicht wurde.<br />

In der öffentlichen Konsultation gingen 8 Stellungnahmen ein.<br />

Entsprechend dieser Stellungnahmen erstellt das Ministerium für Umwelt diese abschließende<br />

Stellungnahme (mit diesen Bedingungen) wie folgt:<br />

1. Individuelle Projekte, die von diesem Programm unterstütz werden, müssen den territorialen<br />

Schutz <strong>und</strong> die Vereinbarkeit mit Europäischen Schutzbereichen <strong>und</strong> Natura-2000<br />

Vogelgebieten beachten <strong>und</strong> dürfen nicht zu Schäden oder Wertminderungen dieser Gebiete<br />

führen.<br />

2. Es ist notwendig, die gültigen Rechtsvorschriften im Bereich des Schutzes der Umwelt <strong>und</strong><br />

der Landschaft zu respektieren <strong>und</strong> beständig auf den Schutz der Landschaft zu achten.<br />

3. Es ist notwendig, die Schutzgebiete, deren Schutzbedingungen <strong>und</strong> Pflegepläne zu schützen.<br />

Bei der Auswahl der Projekte ist es notwendig, Habitate, geschützte Pflanzen <strong>und</strong> Tiere<br />

zu beachten. Und es ist auch notwendig, die zuständigen Behörden im Bereich des Schutzes<br />

der Natur <strong>und</strong> Landschaft in die Projektauswahlverfahren einzubeziehen.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Ing. Jaroslava Honová<br />

Direktor<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung <strong>und</strong> IVU<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013<br />

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EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013


Europäischer Fonds für<br />

Regionale Entwicklung<br />

(EFRE)<br />

EUROPÄISCHE TERRITORIALE ZUSAMMENARBEIT<br />

ÖSTERREICH-TSCHECHISCHE REPUBLIK 2007-2013

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