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dog & sport Ausgabe 02/2015

Dog & Sport Das Zughunde-Magazin Ausgabe 02/2015 In unserer aktuellen Ausgabe geht es weiter mit Kommandotraining Teil III. Mit der Macht der Gewohnheit gehen wir an den weiteren Aufbau des richtigen Zughunde-Trainings. Wir kümmern uns Bikejöring Teil II mit dem Vergleich Bike verses Scooter und schauen uns in der Jugendförderung um. Des Weiteren beginnen wir mit einem ganz wichtigem Thema: Fahrtechnik Bike! - Kommandotraining Teil III - Bikejöring Teil II - Fahrtechnik Basic - Jugendförderung Teil I - Scooter-Vergleich Gravity - Neewa Zuggeschirre - Dog-Caching

Dog & Sport Das Zughunde-Magazin Ausgabe 02/2015

In unserer aktuellen Ausgabe geht es weiter mit Kommandotraining Teil III. Mit der Macht der Gewohnheit gehen wir an den weiteren Aufbau des richtigen Zughunde-Trainings. Wir kümmern uns Bikejöring Teil II mit dem Vergleich Bike verses Scooter und schauen uns in der Jugendförderung um. Des Weiteren beginnen wir mit einem ganz wichtigem Thema: Fahrtechnik Bike!

- Kommandotraining Teil III
- Bikejöring Teil II
- Fahrtechnik Basic
- Jugendförderung Teil I
- Scooter-Vergleich Gravity
- Neewa Zuggeschirre
- Dog-Caching

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<strong>02</strong> | <strong>2015</strong> Mai - August | 4,50 € Deutschland | Österreich 4,90 € | Schweiz 7,50 SFR<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong> | <strong>2015</strong> Mai - August<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong><br />

Das Zughunde-Magazin<br />

Kommandotraining Teil 3<br />

Die Macht der Gewohnheit<br />

Übung macht den Meister<br />

Bike verses Scooter<br />

Viele Gemeinsamkeiten<br />

mit klaren Vorlieben<br />

Jugendförderung<br />

Den Nachwuchs in<br />

gesundem Maß fördern<br />

Fahrsicherheitstraining<br />

Fahrtechnik Bike-Basic<br />

Das Fundament


Editorial<br />

Die Welt rund um den Zughunde<strong>sport</strong> wächst, passend<br />

zum Frühling. Immer mehr Projekte wachsen aus der<br />

Begeisterung für diesen Hunde<strong>sport</strong> heraus. Die Rennen<br />

haben so viele Teilnehmer wie noch nie und es gibt<br />

viele neue Austragungsorte. Der Vulcanicross <strong>2015</strong> ist<br />

eben vorbei und hat mit 250 Startern, aus ganz Europa,<br />

in den Kategorien Scooter/Bike und Canicross mit einer<br />

Langstrecke und Staffel neue Maßstäbe gesetzt. Vom<br />

Anfänger bis zum Profi war alles vertreten.<br />

Auch wir waren am Start, leider noch nicht mit Eywa,<br />

da sie noch zu jung ist. Dafür mit Lily, die mich sicher<br />

durch den Trail gezogen hat . Wie immer hatte ich sehr<br />

viel Spaß auf der Strecke, denn das ist das Wichtigste.<br />

Natürlich eignet sich so ein Rennen für gute Gespräche<br />

und so haben wir interessante neue Projekte in Gang<br />

gebracht.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> beschäftigen wir uns mit dem weiteren<br />

Kommandotraining und stellen Bike und Scooter<br />

gegenüber. Wir gehen das erste Mal auf das Thema<br />

Fahrsicherheitstraining ein, welches wir in den nächsten<br />

<strong>Ausgabe</strong>n noch vertiefen werden und stellen euch<br />

Produkte vor. Das Thema Jugendförderung in Deutschland<br />

bekommt langsam zunehmende Aufmerksamkeit,<br />

aber lest selber.<br />

Eure Annick Busl<br />

Geschäftsführung<br />

Dog&Sport – Das Zughunde-Magazin<br />

Zughundezentrum Oberland<br />

Der Hundling - Wir lieben Hunde<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 1


Inhalt<br />

Kommandotraining Teil 3 4<br />

Übung macht den Meister<br />

Bikejöring Teil 2 10<br />

Bike vs Scooter<br />

Fahrtechnik Basics 16<br />

Die Grundlagen für die Sicherheit<br />

Lena Oberheim 20<br />

Alle meine Hunde<br />

Scooter-Vorstellung 24<br />

Jetzt ist er meiner<br />

8 Die Qual der Wahl<br />

4 jetzt gehts los<br />

16 Beste Haltungsnoten<br />

20 Es liegt in den Genen<br />

2 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


24 Keine schwere Entscheidung 28 Früh übt sich<br />

36 Eine echte Schlammpackung<br />

Jugendförderung Teil 1 28<br />

Simply-Outside X-Sport Team<br />

Scooter-Vergleich 34<br />

Gravity Pulka R und Gravity Pulka<br />

MudDog 36<br />

Neujahr für Ausgeschlafene<br />

Neewa-Zuggeschirre 40<br />

Made in italy<br />

Dog-Caching® 42<br />

Schatzsuche mit Hund<br />

Vorschau 48<br />

42 Gemeinsames Abenteuer<br />

Impressum 49


Kommando-Training Teil 3<br />

Die Macht der Gewohnheit<br />

Genau dafür ist die Hausrunde<br />

so wichtig. Eure Hunde<br />

kennen die Hausrunde mit<br />

ihren Abläufen in- und auswendig.<br />

Nur deswegen ist es<br />

möglich, dass ihr neue Verhaltensweisen<br />

so deutlich<br />

von den bekannten Gewohnheiten<br />

abgrenzt, dass eure<br />

Hunde das neue Verhalten<br />

unterscheiden und mit einem<br />

neuen Kommando lernen<br />

können. Würdet ihr versuchen,<br />

neue Kommandos auf<br />

unbekannten Strecken einzutrainieren,<br />

wäre es für eure<br />

Hunde sehr schwer zu erkennen,<br />

auf welchen Teil der<br />

neuen Erfahrungen sich ein<br />

neues Kommando beziehen<br />

soll. Es sei denn, euer Hund<br />

ist schon sehr erfahren und<br />

fühlt sich auf den meisten<br />

Strecken zu Hause.<br />

4 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Kommando-Training Teil3<br />

Im zweiten Teil der Artikelserie Kommandotraining<br />

haben wir uns intensiv mit der Hausrunde auseinandergesetzt,<br />

die für das Training ein enorm wichtiges<br />

Hilfsmittel ist. Deswegen zunächst eine kurze<br />

Zusammenfassung.<br />

Die wichtigsten Merkmale der Hausrunde<br />

· die Hausrunde ist eine Strecke, die ihr über einen längeren<br />

Zeitraum regelmäßig mit euren Hunden fahrt.<br />

· ihr und eure Hunde kennen die Hausrunde deshalb<br />

nach einiger Zeit sehr genau, auch unter den verschiedenen<br />

Einflüssen von Tageszeit, Jahreszeit und<br />

Wetter.<br />

· ihr kennt die Stellen, die man schnell fahren kann<br />

oder wo man vorsichtig sein muss, wo es bei Regen<br />

mal rutschig wird oder bei Glatteis mal gefährlich.<br />

· ihr wisst, wo Ablenkungen für die Hunde warten können,<br />

wie zum Beispiel Wildwechsel oder Begegnungen<br />

mit anderen Hunden.<br />

· eure Hunde haben auf dieser Hausrunde die Möglichkeit,<br />

neue Abläufe von den bekannten Abläufen genau<br />

zu unterscheiden, denn das ist beim Lernen besonders<br />

wichtig.<br />

· es handelt sich bei der Hausrunde am besten um einen<br />

Rundkurs, bei dem Start und Ziel identisch oder<br />

dicht beinander sind, damit ihr am Start eure Ausrüstung<br />

so hinterlassen könnt, dass ihr sie am Ziel wieder<br />

vorfindet. So müsst ihr die sperrigen Sachen (Trinkwasser,<br />

Futter/Belohung usw. nicht mitnehmen).<br />

· die Hausrunde kann außerdem durch Abzweigungen<br />

und Umwege verlängert werden, so dass ihr die Distanz<br />

abhängig vom Trainingszustand eures Hundes,<br />

von den Witterungsbedingungen und der Beschaffenheit<br />

des Untergrundes anpassen könnt.<br />

· die Hausrunde befindet sich einerseits so nah an eurem<br />

Wohnort, dass ihr dort gern und regelmäßig zum<br />

Trainieren hinfahren könnt, aber dennoch so weit<br />

entfernt, dass eure Hunde sie als besondere Strecke<br />

erkennen und nicht mit der täglichen Gassirunde<br />

verwechseln.<br />

Es gibt natürlich nur sehr wenige Hausrunden, die tatsächlich<br />

alle Anforderungen erfüllen. Aber wenn ihr<br />

eure persönliche Hausrunde, insbesondere am Anfang<br />

des Trainings, auswählt, lohnt es sich schon, dabei auf<br />

möglichst viele der oben genannten Eigenschaften<br />

zu achten.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 5


Kommando-Training Teil 3<br />

Kleines Kommandotraining<br />

Im letzten Teil des Kommandotrainings haben wir uns<br />

auch damit beschäftigt, wie neue Kommandos und<br />

Abläufe auf dieser Hausrunde eingeführt und von euren<br />

Hunden gelernt werden. Dabei gilt die Grundregel,<br />

dass der Hund zuerst ein gewünschtes Verhalten zeigen<br />

muss, bevor ihr ein Kommando dafür verwenden<br />

könnt. Das ist wirklich wichtig zu verstehen: Erst wenn<br />

der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt und dann regelmäßig<br />

und anfangs gleichzeitig dazu dasselbe Wort<br />

hört, wird es ihm gelingen, das Wort mit dem Verhalten<br />

in Verbindung zu bringen (zu verknüpfen). Und<br />

erst dann, wenn diese Verknüpfung sicher im Gehirn<br />

des Hundes angekommen ist, wird es möglich, mit dem<br />

Wort das Verhalten beim Hund auszulösen.<br />

Bei den ersten Wiederholungen zur Herstellung dieser<br />

Verknüpfung verändert man deswegen am besten so<br />

wenig wie möglich. Die ersten Wiederholungen sollten<br />

schnell aufeinander folgen, am selben Ort und unter<br />

denselben Bedingungen stattfinden. Erst dann, wenn<br />

die Verknüpfung unter diesen Bedingungen sicher ist,<br />

werden nach und nach Teile dieser Bedingungen verändert,<br />

zum Beispiel ein anderer Ort gewählt oder eine<br />

Ablenkung inszeniert (anderer Hund, anderer Mensch,<br />

fremde Geräusche, fremde Gerüche usw.). Dabei ist es<br />

auch wichtig, dass Hunde ihre Umwelt anders wahrnehmen<br />

als wir Menschen. Denkt also bei den Ablenkungen<br />

auch an diejenigen, die nur Hunde<br />

wahrnehmen.<br />

Genau dafür ist die Hausrunde so wichtig. Eure Hunde<br />

kennen die Hausrunde mit ihren Abläufen in- und auswendig.<br />

Nur deswegen ist es möglich, dass ihr neue<br />

Verhaltensweisen so deutlich von den bekannten Gewohnheiten<br />

abgrenzt, dass eure Hunde das neue Verhalten<br />

unterscheiden und mit einem neuen Kommando<br />

lernen können. Würdet ihr versuchen, neue<br />

Kommandos auf unbekannten Strecken einzutrainieren,<br />

wäre es für eure Hunde sehr schwer zu erkennen,<br />

auf welchen Teil der neuen Erfahrungen sich ein neues<br />

Kommando beziehen soll. Es sei denn, euer Hund ist<br />

schon sehr erfahren und fühlt sich auf den meisten<br />

Strecken zu Hause.<br />

Neben diesen kurzen und zeitlich sehr abgegrenzten<br />

Trainingseffekten hat die Hausrunde aber noch einen<br />

weitere wichtige Auswirkung auf das Training mit euren<br />

Hunden: die Ritualisierung.<br />

Die Macht der Gewohnheit<br />

Menschen und Hunde organisieren ihren Alltag in<br />

mehr oder weniger festen Abläufen. Einige dieser<br />

Abläufe sind biologisch vorgegeben wie zum Beispiel<br />

der Wechsel von Schlaf, Ruhe und Aktivität, das mehr<br />

oder weniger regelmäßige Einnehmen von Nahrung<br />

und das bei Menschen und Hunden individuell verschiedene,<br />

aber immer vorhandene Bedürfnis nach sozialen<br />

Kontakten. Wir machen es uns selten bewusst,<br />

aber unser Leben besteht zu einem großen Teil aus festen<br />

Abläufen, in denen wir vor allem Sicherheit finden.<br />

Feste Abläufe vermitteln uns den Eindruck von Vorhersehbarkeit<br />

und diese ist aus Sicht unseres Gehirns<br />

gleichbedeutend mit der Möglichkeit zur Entspannung,<br />

denn unbekannte Abläufe verursachen im Gehirn<br />

grundsätzlich Erregung und ein mehr oder weniger<br />

ausgeprägtes Maß an Neugier oder Misstrauen.<br />

Das ist biologisch auch sinnvoll so.<br />

Wir haben für diese festen Abläufe viele treffende Formulierungen<br />

in unserer Umgangssprache wie „die<br />

Macht der Gewohnheit“ oder „Alltagstrott“. Man<br />

könnte diese Gewohnheiten im Zusammenhang mit<br />

diesem Artikel hier auch als die "Hausrunde des Lebens"<br />

bezeichnen. Nur weil es diese festen Gewohnheiten<br />

und scheinbar vorhersehbaren Abläufe gibt, sind<br />

wir in der Lage, Neues zu erkennen, was von diesen Abläufen<br />

abweicht, um darauf zu reagieren, daraus zu lernen<br />

und unsere bisherigen Gewohnheiten anzupassen,<br />

zu erweitern oder zu reduzieren. Hätten wir diese festen<br />

Abläufe nicht, würde unser Gehirn fortwährend im<br />

Chaos neuer Informationen versinken, könnte keine<br />

Strukturen erkennen und damit auch nichts lernen, was<br />

über eine reine kurzfristige Reizreaktion hinausgeht.<br />

Langfristige Handlungsplanung und alle Erwartung<br />

6 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Kommando-Training Teil3<br />

(Vorfreude oder auch Vermeidung) setzt vorhersehbare<br />

Strukturen voraus. Wenn solche Gewohnheiten insbesondere<br />

für mehrere Mitglieder einer sozialen Gemeinschaft<br />

gemeinsam etabliert sind und damit kommunikativen<br />

Charakter entwickeln, sprechen die<br />

Verhaltensbiologen gern von Ritualisierung. Man kann<br />

gar nicht oft genug darauf hinweisen (und es füllt Bücher),<br />

wie wichtig diese ritualisierten Abläufe für das<br />

Zusammenleben von sozialen Spezies sind. Ist es beim<br />

Menschen in der Familie das regelmäßige Zusammenkommen<br />

am selben Tisch, um gemeinsam Nahrung einzunehmen<br />

und damit auch zwangsläufig die sozialen<br />

Übereinstimmungen und Abweichungen voneinander<br />

festzustellen und manchmal auch zu klären, so gibt es<br />

dieses wichtige Phänomen auch im Zusammenleben<br />

von Mensch und Hund. Ein prägnantes und im Grunde<br />

sehr einfaches Beispiel ist die tägliche Gassirunde, in der<br />

Mensch und Hund der sozialen Umwelt gegenüber zu<br />

einer Einheit verschmelzen, mit allen schönen und auch<br />

weniger schönen Eigenheiten, die soziale Verbindungen<br />

nun mal mit sich bringen. Zu viel Ritualisierung vermittelt<br />

uns das Gefühl von Eintönigkeit und mangelnder<br />

Auslastung, zu wenig Ritualisierung gibt uns den<br />

Eindruck von Chaos und nicht selten von Unsicherheit.<br />

Wer es nicht schafft, seinem eigenen Leben Struktur<br />

und Gewohnheiten zu geben, empfindet das häufig als<br />

sehr belastend. Darunter leiden auch Hunde, aber sie<br />

verstehen diesen Zusammenhang natürlich nicht.<br />

Übung macht den Meister<br />

Wozu dieser abstrakte Ausflug ins Verhalten? Einen<br />

Grund haben wir hier schon mehrfach gelesen.<br />

Lernen bedeutet, Neues vom Alten zu unterscheiden<br />

und auf diesen Unterschied zu reagieren. Das Alte<br />

sind in diesem Fall unsere Gewohnheiten, und das neue<br />

ist, was von diesen Gewohnheiten abweicht. Der zweite<br />

Grund geht tiefer und hängt mit der Art und Weise<br />

zusammen, wie die älteren Teile unseres Gehirns lernen<br />

(was wiederum für Menschen und Hunde gleichermaßen<br />

gilt). Regelmäßig wiederkehrende Abläufe geben<br />

uns deswegen so viel Sicherheit, weil sie mit wenig<br />

oder gar keiner bewussten Aufmerksamkeit ausgeführt<br />

werden können. Wir fühlen uns also sicherer, weil<br />

wir neben diesen gewohnten Abläufen auch noch genügend<br />

geistige Reserven haben, um uns auf andere<br />

Dinge zu konzentrieren oder einfach nur entspannt<br />

dabei zu sein. Mit anderen Worten: Auf Dauer machen<br />

wir lieber Dinge, die wir schon kennen und diese auch<br />

meistens besser.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 7


Kommando-Training Teil 3<br />

Nun aber konkret für das Kommandotraining<br />

Die Hausrunde stellt die Grundlage für das Eintrainieren<br />

fester Abläufe bereit. Erst die regelmäßige<br />

Aneinanderreihung der einzelnen Elemente des Kommandotrainings<br />

unter immer wieder vergleichbaren<br />

Bedingungen sorgt für die festen Abläufe in den Gehirnen<br />

unserer Hunde. Erst dadurch wird es möglich, dass<br />

unsere Hunde die erlernten Kommandos sicher beherrschen<br />

und auch in andere Umweltbedingungen übertragen<br />

können. Kommandotraining, und das wird wohl<br />

erst jetzt so richtig klar, bedeutet also auch einen regelmäßigen<br />

immer gleichen Ablauf einer Trainingsstruktur,<br />

in der die wichtigsten Kommandos enthalten sind.<br />

Kommandotraining beginnt spätestens dann, wenn die<br />

Hunde aus dem Auto gelassen werden. Schon in diesem<br />

Moment beginnen unsere Hunde die bevorstehenden<br />

Abläufe zu "ahnen" und spüren Vorfreude (Appetenz).<br />

Diese Vorfreude sorgt für die Vorbereitung der<br />

erlernten Verhaltenselemente im Gehirn (sog. Priming).<br />

Die Erwartung der nun bevorstehenden Abläufe erlaubt<br />

es unseren Hunden, entspannter und gezielter<br />

auf Neues zu reagieren, z.B. eine neue Umgebung,<br />

Dämmerung oder Dunkelheit, neue Hunde andere<br />

Teams und so weiter.<br />

Gute Stimmung<br />

Ein wesentliches Merkmal der Ritualisierung ist der<br />

Einfluss auf die Stimmung und den Erregungszustand<br />

der Hunde. Eure Hunde werden durch die wiederholte<br />

Ausführung der erlernten Verhaltensketten<br />

unter konstanten Bedingungen langfristig auch die<br />

Stimmung aus diesem Kontext übernehmen und später<br />

auch vorwegnehmen. Wenn es also zu den ritualisierten<br />

Abläufen gehört, dass die Hunden am Start wild<br />

bellend und aufgeregt ihre Vorfreude auf die bevorstehende<br />

Zugarbeit zeigen, dann werden sie bald auch<br />

schon in Erwartung dieser Stimmung ebenso aufgeregt<br />

aus dem Auto springen, noch etwas später schon so ins<br />

Auto steigen und so weiter. Dabei geht es hier nicht<br />

darum, das zu bewerten.<br />

Wer Rennen fahren will, hat am Start einen Doghandler<br />

(Hilfsperson) und dem kommt es genau auf den unbändigen<br />

Leistungswillen am Start an, der bei vielen<br />

Hunden zwangsläufig sichtbar wird (man betrachte<br />

dazu nur mal unterschiedlichen Ausdrücke der Athleten<br />

am Start eines olympischen 100 Meter Sprintfinales,<br />

auch da gibt es große Gegensätze von Intro- und<br />

Extraversion). Wer aber seine Runden gern auch mal<br />

8 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Kommando-Training Teil3<br />

allein dreht, wird mit diesem Verhalten am Start beim<br />

Einspannen und Losfahren mehr Schwierigkeiten haben.<br />

Es ist allein eure Entscheidung. Hier geht es nur<br />

um die wichtige Erkenntnis, dass ihr diese Stimmung<br />

eurer Hunde selbst beeinflusst, aber eben nicht durch<br />

"kurzes Kommandotraining" aus Verhalten und Belohnung,<br />

sondern durch die Gestaltung der langfristigen<br />

Trainings- und Rahmenbedingungen. Wer es sich zur<br />

Aufgabe macht, die Stimmung eines Hundes nachhaltig<br />

zu beeinflussen, der weiß, dass es eine wahre Kunst<br />

ist, denn die Stimmung anderer zu beeinflussen bedeutet<br />

zuerst, die eigene Stimmung zu kontrollieren. Und<br />

das ist meistens gar nicht so einfach.<br />

Spiele ohne Grenzen<br />

Nachfolgend findet Ihr eine chronologische Liste der<br />

wichtigsten Punkte in einem ritualisierten Trainingsablauf.<br />

Hier gehen wir davon aus, dass euch keine<br />

Hilfsperson (Doghandler) unterstützt und ihr auch<br />

nicht an die Rahmenbedingungen eines Rennens gebunden<br />

seid. Die Punkte in der Liste sind nur Anregungen<br />

und nicht alle Situationen sind für den Alltagsbetrieb<br />

erforderlich, aber je umfangreicher die<br />

regelmäßigen Erfahrungen eurer Hunde sind, um so<br />

sicherer können sie in allen fremden Situationen<br />

reagieren.<br />

· Verlassen des Autos bzw. Verlassen der Ruhezone<br />

· Lösen und Warmlaufen<br />

· Anlegen des Geschirrs<br />

· Einnehmen der Startposition<br />

· Einhängen der Zugleine in das Geschirr<br />

· Aufrichten/Aufnehmen des Fahrzeugs<br />

· Zeitpunkt für das Startsignal (Go!)<br />

· Fahren über Hindernisse (Annäherung, Passieren,<br />

Freigabe)<br />

· Schieben über gefährliche Hindernisse (nasse Wurzeln,<br />

Holzbrücken o.ä.)<br />

· Schwierige Passagen bergauf oder bergab<br />

· Überholen anderer Teams (ob und wie)<br />

· Passieren entgegenkommender Teams<br />

· Anhalten auf der Strecke und Kontrolle am Hund<br />

oder am Fahrzeug<br />

· Endspurt und Einfahrt ins Ziel<br />

· Ablegen des Fahrzeugs<br />

· Sichern der Hunde<br />

· Aushängen der Zugleine aus dem Geschirr<br />

· Verlassen der Endposition<br />

· Ablegen des Geschirrs<br />

· Belohnen<br />

· Auslaufen<br />

· Verladen ins Auto bzw. Betreten der Ruhezone<br />

In dieser Liste kommen viele Dinge zusammen. Es erfordert<br />

auch Fahrsicherheitstraining, Materialkunde, Erziehung<br />

... aber vor allem Spaß an der Sache. Überlegt<br />

in alle Situationen auch, wie ihr selbst gerade drauf<br />

seid. Für eure Hunde seid ihr soziale Vorbilder, sie verlassen<br />

sich auf euch in unbekannten Situationen. Seid<br />

ihr entspannt, freundlich und sicher, werden sie diese<br />

Stimmung eher übernehmen, als wenn ihr verbissen<br />

Druck macht. Und das gilt vor allem dann, wenn etwas<br />

gelernt werden soll.<br />

Robert Gaiswinkler & Annick Busl<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 9


Bikejöring Teil 2<br />

Bikejöring & Dogscooter<br />

In vielen Schnupper- und<br />

Grundkursen für Zughunde<strong>sport</strong><br />

werden Bikejöring und<br />

Dogscooter gemeinsam angeboten.<br />

Das ist sicher auch<br />

sinnvoll, da die beiden Varianten<br />

des Zughunde<strong>sport</strong>s<br />

besonders beim Einstieg viele<br />

Gemeinsamkeiten aufweisen.<br />

Aber auch bei den Einsteigern<br />

gibt es häufig schon<br />

klare Vorlieben.<br />

10 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Bikejöring Teil 2<br />

Wer sicher auf dem Rad ist und auch gern Rad fährt,<br />

wird sich meistens zunächst auch mit Bikejöring<br />

befassen. Einige Gründe dafür sind<br />

· ein Rad für den Einstieg ist im Haushalt meistens schon<br />

vorhanden, Scooter müssen häufig erst angeschafft<br />

werden<br />

· mit einem Rad kann der "normale" Mensch seinen<br />

Hund besser bei der Zugarbeit unterstützen und so<br />

(gerade auch beim Einstieg) das Training besser<br />

dosieren<br />

· aus demselben Grund sind die körperlichen Anforderungen<br />

an die Hunde besser zu steuern, was auch kleineren<br />

Hunden die Möglichkeit gibt, hier mitzumachen.<br />

Aber dennoch sind die Dogscooter auf dem Vormarsch<br />

und setzen sich zunehmend durch.<br />

Woran liegt das? Wer sich aus Kindertagen noch an einen<br />

Tretroller erinnert, hat einen Eindruck davon, was<br />

den Roller so attraktiv macht. Im Gegensatz zum Rad<br />

steht man frei auf dem Gerät und kann mit einem einzigen<br />

Schritt zur Seite schnell und sicher absteigen - im<br />

Gegensatz zum Rad, bei dem man zunächst beide Beine<br />

auf eine Seite bringen muss. Gerade für Einsteiger in<br />

den Zughunde<strong>sport</strong>, die neben der Beherrschung des<br />

Fahrzeugs auch die Zusammenarbeit mit dem Hund<br />

erst lernen müssen, spielt dieser Sicherheitsaspekt häufig<br />

eine große Rolle. Für den Scooter lassen sich also<br />

folgende wichtige Gründe anführen:<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 11


Bikejöring Teil 2<br />

· auf einen Scooter kann man leichter auf- und absteigen,<br />

in Grenzen auch während der Fahrt. Auch in einer<br />

Gefahrensituation fällt den meisten Menschen die<br />

Vorstellung leichter, von einem Roller zu springen, als<br />

von einem Rad<br />

· auf einem Scooter liegt der Schwerpunkt niedriger<br />

und dadurch entsteht eine besseres Kurvengefühl<br />

· auf dem Scooter gibt es keine Behinderungen durch<br />

Oberrohr oder Sattel<br />

· mit einem Scooter kann man gerade beim Einstieg<br />

leichter beim Anfahren unterstützen, bis das Gespann<br />

angefahren ist.<br />

Zudem kann man natürlich auch auf dem Scooter durch<br />

regelmäßiges Training zu einer echten Unterstützung<br />

für den Hund werden. Bis man allerdings auf dem<br />

Scooter ebenso flink aus eigener Kraft rollt, wie mit einem<br />

Rad, braucht es einige Zeit und Übung und mit<br />

einem versierten Biker kann letztlich kein Scooter mithalten,<br />

wenn es um den objektiven Leistungsvergleich<br />

geht.<br />

Aus technischer Sicht sind Scooter und Bikes inzwischen<br />

gleich auf. Dieselben Federgabeln, Bremsen und Bereifungen,<br />

die ein gutes Bike ausmachen, sind inzwischen<br />

auch an guten Scootern zu bekommen. Auch die Arretierung<br />

der Federgabel vom Lenker aus ist an beiden<br />

Fahrzeugen zu bekommen und am Scooter mindestens<br />

so sinnvoll wie am Bike, um die Antriebsenergie bei<br />

Fußbetrieb optimal umzusetzen, dagegen aber im rauen<br />

Zugbetrieb schnell auf eine sichere Federung umzuschalten.<br />

Die Einbußen im Vortrieb durch Eintauchen<br />

der Federgabel sind am Scooter eher größer als am<br />

Bike. Natürlich gibt es am Scooter keine Federung für<br />

den Hinterbau, jedenfalls bis jetzt noch nicht - leicht<br />

vorstellbar, dass auch das noch kommt, um den Bodenkontakt<br />

auf rauem Gelände zu verbessern.<br />

Ein wichtiger Unterschied ist sicher auch noch die<br />

Gangschaltung, die im direkten Vergleich den wichtigsten<br />

Leistungsfaktor darstellt, sofern der Fahrer damit<br />

umgehen kann. Die Gangschaltung ist meist als Kettenschaltung<br />

vorhanden. In seltenen Fällen sind auch Ge-<br />

12 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Bikejöring Teil 2<br />

triebeschaltungen anzutreffen, die zwar schwerer und<br />

teurer sind, aber dafür auch im Stand noch geschaltet<br />

werden können und gegen Wetter und Dreck immun<br />

sind - ganz im Gegensatz zu einer Kettenschaltung. Unabhängig<br />

von der verwendeten Technik lebt jede<br />

Gangschaltung davon, dass der Fahrer in der Lage ist,<br />

zur richtigen Zeit den passenden Gang einzulegen und<br />

das will gelernt sein. Wer schon mal mit einer Kettenschaltung<br />

an einem steilen Anstieg mit schwerem Gang<br />

stehen geblieben ist, kann ein Lied davon singen. All<br />

diese Probleme hat ein Scooter nicht.<br />

Beim Scooter kommt es dann darauf an, dass der Fahrer<br />

die richtige Fuß-, Tritt- und Schwungtechnik beherrscht.<br />

Zunächst muss der Fuß je nach Untergrund<br />

mit möglichst großer Fläche auf den Boden aufsetzen,<br />

um möglichst viel Traktion für die Kraftübertragung zu<br />

gewährleisten. Ein weiter Beinschwung, bei dem auch<br />

der Schwung nach vorn für die Beschleunigung genutzt<br />

wird, optimiert die kinetische Vortriebsbilanz.<br />

Und nicht zuletzt ist auch der regelmäßige und technische<br />

saubere Wechsel von einem Standbein zum anderen<br />

ein wichtiges Element einer effektiven Technik,<br />

ohne das man nicht lang durchhält. Das Gute daran ist<br />

die Tatsache, dass Scootertraining ein hervorragendes<br />

Ganzkörpertraining darstellt, bei dem praktisch die gesamte<br />

Körperrückseite (Rücken, Gesäß, Oberschenkel,<br />

Waden ) gut trainiert wird. Bei einer gute Technik<br />

kommt es außerdem zu erfreulichen Muskeldehnungen<br />

im Hüftbereich, die eine kritische Zone in unserer<br />

Büro- und Sitzgesellschaft sind. Das kann man vom<br />

Radfahren leider nicht behaupten, das deutlich mehr<br />

Ausgleichstraining erfordert, um Haltungsproblemen<br />

vorzubeugen.<br />

All dies braucht aber den Freizeit<strong>sport</strong>ler nicht zu kümmern,<br />

es betrifft eher die leistungsorientierten Fahrer.<br />

Fazit: Bike und Scooter bringen je ihre Besonderheiten<br />

mit, mit denen sich jeder Einsteiger in den Zughunde<strong>sport</strong><br />

auseinandersetzen sollte, bevor er sich für eine<br />

der beiden Sportarten entscheidet und in Ausrüstung<br />

investiert.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 13


Fahrtechnik Basics<br />

Das Fundament -<br />

vier elementare Teile einer<br />

sicheren Fahrtechnik:<br />

1. Zentrale Position:<br />

Entspannte oder<br />

Fahrtechnik Basics<br />

vorgespannte Haltung<br />

2. Blickführung / Antizipation<br />

3. Balance auf dem Bike<br />

4 Neigung des Bike zur<br />

Steuerung für Kurven<br />

16 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Fahrtechnik Basics<br />

Zentrale Position – entspannte oder vorgespannte<br />

Haltung<br />

Das Bild „Cowboy“ hilft uns enorm für eine zentrale<br />

Haltung auf dem Bike, weil alte Gewohnheiten die<br />

Arme häufig zu gerade oder eingefallen zum Körper<br />

stehen lassen. Optimalerweise zeigen die Ellenbogen<br />

nach außen und wenn unser Körperschwerpunkt tiefer<br />

wird, steigert sich der „Cowboy“ noch deutlicher. Unser<br />

Körpergewicht haben wir voll auf unseren Beinen,<br />

den Lenker halten wir locker in der Hand (wie ein Eiswaffelhörnchen,<br />

das wir nicht zerdrücken wollen). Wir<br />

bleiben stets in einer zentralen Position über dem Tretlager<br />

je nach Gefälle und Bodenverhältnissen bewegt<br />

sich das Bike unter uns (bsp. Steilstufen).<br />

Die entspannte Grundposition für einfache Trails:<br />

1. Ellenbogen zeigen etwas nach außen, die Hüfte ist<br />

leicht eingeknickt.<br />

2. Gerade Beine und hängende Fersen um Kraft zu<br />

sparen, Knie nicht eingerastet!<br />

3. Blick vorausschauend, der „Pistolen-Finger“ ist stets<br />

bremsbereit.<br />

Die vorgespannte Aktivposition für steile/rutschige/<br />

ruppige/schnelle Abschnitte:<br />

1. Vorgespannte Haltung und tiefer Schwerpunkt, wie<br />

bei Kniebeuge.<br />

2. Hüfte eingeknickt und gerader Rücken (Schulterachse<br />

über Cockpit)<br />

3. Situativ anpassen, wie tief man geht für mehr<br />

Traktion (effizient handeln)<br />

Hinweis:<br />

Für ein kraftsparendes Fahren geht man nur bei Bedarf<br />

in eine tiefere Haltung. Häufig stehen Biker/innen permanent<br />

in einer Hocke, was Verkrampfungen und<br />

müde Beine verursacht.<br />

Tipp:<br />

Als Übung in der Ebene für eine zentrale Haltung mit<br />

den Fingern auf dem Lenker aufliegend oder mit „hohler<br />

Hand“ um den Griff rollen! Hat man Zug in den Fingern,<br />

ist der Körperschwerpunkt zu weit hinten, bei<br />

Druck in der Handfläche zu weit vorne.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 17


Fahrtechnik Basics<br />

Blickführung / Antizipation<br />

Unsere Blickführung scannt den Bodenbelag mehrere<br />

Meter weit voraus, dabei bestimmen Tempo und<br />

Hindernisse, wie weit vorausgeschaut wird. Die Unebenheiten<br />

des Bodens federn wir aus unseren lockeren<br />

Armen und Beinen ab. Ein Beispiel: Vor einer langsam<br />

abzurollenden Stufe bzw. Kanten nehmen wir in<br />

eine tiefere Haltung ein, damit wir die Differenz aus<br />

den Armen ausgleichen können. Das Vorderrad hat<br />

stets Bodenkontakt und bei runden Übergängen können<br />

wir das Vorderrad bewusst in die Neigung<br />

„pushen“.<br />

Balance auf dem Bike<br />

Eine gute Balance auf dem Bike ist sehr wichtig für<br />

zig Situationen in der Trail-Praxis – ein häufiges<br />

Gleichgewichts-Training auf spielerische Art ist also ein<br />

Must-Do! Mit hoher Wiederholungsfrequenz sind wir<br />

somit für technische Passagen und Situationen wie Anfahren<br />

am Berg gewappnet! Der Trackstand, langsames<br />

Fahren in der Ebene und das Rollen auf schmalen<br />

Balken sind gute Übungen für das tägliche Balance-<br />

Training auf dem Bike.<br />

18 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Fahrtechnik Basics<br />

Neigung des Bikes für Steuerung bei Kurven<br />

Das Neigen des Bikes ist elementar für Kurvenfahrten<br />

auf dem Bike – im Gegensatz zum Straßenrad<strong>sport</strong><br />

bleiben wir zentral über dem Bike und neigen es<br />

zur kurveninneren Seite – der Sattel wird somit am inneren<br />

Bein abgelegt (fünfter Kontakt) – die Gewohnheit<br />

beim Straßenfahren lässt den Sattelkontakt am<br />

äußeren Bein verharren!). Wichtig: So kann es vorkommen,<br />

dass unser Autopilot auf Schotter die Straßenrad-<br />

Technik abrufen lässt und ein plötzlicher Traktionsverlust<br />

der Reifen die Folge ist! Also erst auf festem Boden<br />

die MTB-Technik mit Neigung des Bikes üben, bevor<br />

man rutschige Kurven angeht.<br />

Optimales Lernen: Vielseitigkeit und Spaß beim Üben<br />

lassen die Motivation konstant oben, hier Tipps dazu:<br />

• Schritt für Schritt steigern (Baby Steps) – vom<br />

Leichten zum Schweren! Geduld mit sich selbst<br />

haben ist wichtig!<br />

• Müdigkeit und Gefahrenreize sowie Tagesform sind<br />

entscheidend – nicht ignorieren!<br />

• Bunny Hop und Ähnliches zuerst in der Ebene<br />

trainieren, bevor man es im Gelände auspackt.<br />

• Wir lassen uns nicht von außen unter Druck setzen!<br />

• Zu schaffende Herausforderungen lassen uns<br />

effizient lernen – nicht zu viel wollen!<br />

• Hohe Wiederholungsfrequenzen machen die<br />

Bewegungen automatisch abrufbar.<br />

• Videoanalyse mit Tablet oder Smartphone per<br />

Super-Slowmotion (App Coach's Eye) hilft!<br />

• Die Brechstange zuhause lassen und spielerisch<br />

sowie auf Trails Erfolge erzielen!<br />

Marc Brodesser<br />

Der passionierte Mountainbiker<br />

aus Bonn<br />

ist seit Ende der 90er<br />

Jahre auf dem MTB unterwegs.<br />

Nach mehreren<br />

Jahren in den verschiedenen<br />

Spielarten Downhill,<br />

Freeride, Street/Dirtjump,<br />

XC und MTB Marathon<br />

ist der ausgebildete<br />

ADFC Mountainbike<br />

Guide, Mental Bike Guide,<br />

DSHS Bike-Instructor<br />

und Autor des Buches Mountainbike Fahrtechnik<br />

immer noch am liebsten in der Natur unterwegs. Seine<br />

Fahrtechnik Kurse verbessert er stetig.<br />

Seine How-To-Videos und Fotos findet man auf<br />

www.fahrtechnik.tv.<br />

Seine Bikeschule findet ihr unter: www.ridefirst.de<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 19


20 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Lena Oberheim<br />

Unsere Hunde und ich<br />

Das Zusammenleben mit<br />

dem Hund wurde mir quasi<br />

in die Wiege gelegt. Schon<br />

immer hatte ich einen oder<br />

mehrere Hunde um mich herum.<br />

Angefangen hat alles<br />

mit Sico, dem großen weißgrauen<br />

Sibirian Husky meines<br />

Papas.<br />

In dieser Zeit war mein Vater bei der Vogelsbergmeute<br />

und trainierte und jagte mit den Beagles. Als er und<br />

Hansi einmal nicht aufpassten, gab es einen „Unfall“<br />

mit einer Beagle Hündin und dem Nachbarshund. Dabei<br />

entstand Mozart, der dann bei uns als weiterer<br />

Haushund einzog. Er war mein bester Freund, der immer<br />

für mich da war. Wir haben zusammen Mittagsschlaf<br />

in seinem Körbchen gehalten.<br />

Immer wenn Oma-Tag war (so hieß es bei uns, wenn<br />

Oma uns für die Schule oder den Kindergarten fertig<br />

gemacht hat) weckte mich eine feuchte Hundeschnauze.<br />

Manchmal legte er sich zu mir, als würde er sagen<br />

wollen, dass wir noch 2 min Zeit haben.<br />

Mozart wurde älter und ich kam auf die Gesamtschule<br />

ins Gymnasium. Ich war nicht gerade beliebt und hatte<br />

Probleme mit G8 klar zu kommen. Er war immer da und<br />

wenn er mich mit seinen treuen Knopfaugen anschaute,<br />

ging es mir besser. Ich wechselte auf die Realschule<br />

und mir ging es schlagartig super, ich kam wieder im<br />

Unterricht mit und hatte wieder Spaß daran in die<br />

Schule und zu meinen Klassenkameraden zu gehen.<br />

Nachdem Sico starb, bekamen wir unseren Deutsch<br />

Kurzhaar Ule. In diesem Jahr lernte Papa Thomas Hartmann<br />

und Silke Welt kennen. Mit deren Hunden begann<br />

mein Vater mit dem Bikejöring. Leider war das<br />

nicht unbedingt Ules Welt.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 21


Lena Oberheim<br />

Mozart wurde älter, bekam Krebs und musste eingeschläfert<br />

werden. Mama, Lisa und ich haben 2009 mit<br />

Canicross angefangen. Mama mit Ule, Lisa und ich<br />

durften mit Hunden von Thomas Hartmann, Silke Welt<br />

und Birgit Kostbahn laufen.<br />

Papa holte sich Paula zum Bikejöring. Doch da Paula<br />

auf Rennen nicht sicher genug war und manchmal blockierte,<br />

probierte ich mit ihr Canicross aus, was super<br />

klappte.<br />

Um weiterhin Bikejöring mit einem eigenen Hund zu<br />

fahren, holte Papa Nemo. Der bekam nach einigen<br />

Trainingseinheiten Probleme mit dem Knie und wurde<br />

Haushund. Nach Nemo kam Marley zu uns. Papa machte<br />

mit ihm Bikejöring und Marley war voll in seinem<br />

Element. Sie wurden 2012 gemeinsam Deutscher<br />

Meister.<br />

Ich probierte Bikejöring aus. Das machte mir und Paula<br />

viel mehr Spaß als Laufen, da ich nicht der geborene<br />

Sprinter wie meine Schwester bin. Im Herbst 2013 kam<br />

Deco zu uns. Ein wilder aufgeweckter junger Hund, der<br />

uns manchmal in den Wahnsinn treibt und doch haben<br />

wir ihn seit dem ersten Moment in unser Herz<br />

geschlossen.<br />

Lisa und Mama betreiben weiterhin Canicross. Lisa mit<br />

Deco und Mama mit Ule oder Ciro (der Altenpfleger<br />

von meinem Opa).<br />

Letztes Jahr beschloss Papa Wagen- und Schlittenhunderennen<br />

zu fahren, da er sich bei einem Sturz beim<br />

Bikejöring sein Knie kaputt gemacht hat. Wir bauten<br />

im Frühling 2014 einen großen Zwinger, in den die<br />

schwarzen Krieger Tigon, Poldi, Thor und Odin<br />

einzogen.<br />

Basti fing mit dem Bikejöring an und fährt jetzt erfolgreich<br />

mit Tigon auf nationalen und internationalen<br />

Rennen. Er wurde vierter in der gesamten Bikejöringklasse<br />

auf der Europameisterschaft in Frankreich 2014.<br />

Im Herbst kamen noch Pasi und Pete zu uns ins Team.<br />

Nemo kam in dem großen Rudel nicht richtig klar und<br />

verkroch sich immer hinter Papa. Er wurde an eine sehr<br />

nette Familie weitervermittelt und läuft da mit seinem<br />

Frauchen auf 3 Beinen durch die Welt.<br />

22 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Lena Oberheim<br />

wurde was der kleine schwarze hyperaktive Hund auf<br />

der Strecke alles für mich geleistet hat. Wir holten den<br />

2. Platz in meiner Altersklasse und waren im Mittelfeld<br />

der Bikejöring-Teilnehmer.<br />

An der Deutschen Meisterschaft belegten wir den 3.<br />

Platz der Frauen und den 1. Platz in meiner Altersklasse.<br />

Mittlerweile trainiert Paula mich. Wir gehen joggen. Es<br />

macht Spaß sie über die Wiesen rennen zu sehen. Papa<br />

trainiert sie mit den anderen vor dem Scooter und im<br />

Winter mit dem Haushundeteam vorm Schlitten.<br />

Dieses Jahr starte ich das erste Jahr in der Frauenhauptklasse.<br />

Ich bin schon total aufgeregt und freue mich<br />

auf die Saison <strong>2015</strong>. Odin läuft im Winter bei Papa im<br />

Team und im Herbst und Frühjahr bei mir vor dem Bike.<br />

Wenn wir abends nach Hause kommen, trifft die ganze<br />

Familie sich im Garten. Wir unterhalten uns über den<br />

Tag und gucken den Hunden beim Spielen zu, dann<br />

sind wir komplett und alle glücklich.<br />

Ein sehr großer Dank an meine Familie und Freunde,<br />

die mich immer unterstützen und an die Hunde, die<br />

jedem von uns immer ein Lächeln schenken.<br />

Lena<br />

Nach ein paar Bikejöringrennen machte Paula wieder<br />

dicht. Manche Rennen lief sie super und wir konnten<br />

weit vorne mit fahren, doch an anderen blockierte sie<br />

und wir mussten die Rennen abbrechen. Mein letztes<br />

Rennen mit ihr war der Vulcanicross 2014, den sie super<br />

durchgelaufen ist. Trotzdem entschieden wir, dass ich<br />

im Herbst mit dem kleinen schwarzen Muskelpacket<br />

Odin an den Start gehe. Zuerst hatte ich Angst, da ich<br />

Paula gut bremsen konnte und wie würde es bei Odin<br />

sein? Doch es war die richtige Entscheidung. Er ist zwar<br />

der aufgedrehteste Hund, den ich kenne. Macht beim<br />

Bikejöring jedoch seinem Namen alle Ehre. Er läuft wie<br />

ein Gott. Er passt auf mich auf und hört auf meine<br />

Kommandos, trotzdem zieht er die kompletten Strecken<br />

durch. An der Europameisterschaft in Frankreich<br />

2014 bin ich mit ihm an den Start gegangen. Er war<br />

großartig. Er ist gerannt wie er nur konnte und trotzdem<br />

hatte ich das Gefühl, dass mir mit ihm vorne dran<br />

nix passieren kann. Am 2. Tag bin ich leider gestürzt. Es<br />

war sehr matschig in einer Kurve und mein Fehler war,<br />

dass ich gebremst und gegengelenkt habe, sodass ich<br />

leider weggerutscht und in einer Brombeerhecke gelandet<br />

bin. Odin merkt es und wartet seelenruhig bis<br />

ich aus dem Dornenbusch geklettert bin und wieder<br />

auf dem Mountainbike saß. Mit dem Kommando „pass<br />

auf“ lief er nach vorne, bis die Leine Spannung hatte<br />

und mit dem Kommando „okay“ ging es weiter. Ich bin<br />

so stolz auf ihn! Im Ziel musste ich lachen, da mir klar<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 23


Scooter-Vorstellung<br />

Der Morxes Vendeta Adventure<br />

Das Beste kommt zum<br />

Schluss – 2 Tage vor dem<br />

3. Vulcanicross wurde der<br />

Morxes Vendeta Adventure<br />

26/20 geliefert. Nun hieß es<br />

auspacken, zügig aufbauen<br />

und durch unseren Fachmann<br />

vor-Ort das Feintuning<br />

durchführen lassen: Federgabel,<br />

Bremsen einstellen etc.<br />

Da der Hersteller die Bodenfreiheit mit 50 mm - 90 mm<br />

angegeben hat (das Trittbrett ist vorne höher), haben<br />

wir aufgrund des bevorstehenden Vulcanicross die<br />

Federgabel ziemlich hart eingestellt, so dass wir eine Bodenfreiheit<br />

von 65 mm – 100 mm erreichen konnten.<br />

Los ging es erstmal ohne Hunde, um den Morxes näher<br />

kennenzulernen:<br />

1. Teilstrecke Asphalt<br />

2. Teilstrecke Wald<br />

Ungewohnt war das schmale Trittbrett im Gegensatz<br />

zu meinem Kostka Mushing Pro und die schmaleren<br />

Reifen Schwalbe Black Jack 26x1,9. Auf den ersten Metern<br />

hatte ich aber schon ein Grinsen im Gesicht und<br />

wusste „das wird meiner“!<br />

Fast könnte man sagen, er fährt von alleine - die nur<br />

9,9 kg machen ihn zu einem Leichtgewicht. Der Morxes<br />

hat eine super Kurvenlage, knickt nicht ein (wer schon<br />

zahlreiche Hersteller getestet hat, wird wissen, dass es<br />

Scooter gibt, die ab einem gewissen Lenkwinkel in Kurven<br />

einfach wegknicken) und auch die schmaleren Reifen<br />

machen sich gut (bei trockenen Böden – bei Regen<br />

und Matschböden müssen wir ihn noch testen).<br />

Am nächsten Tag doch noch mal kurz 2 Border Collies<br />

vor den Scooter und ab ging es durch den Wald auf<br />

eine leichte ebene 5 km-Strecke – so ganz ohne Test mit<br />

den Hunden wollte ich nun auch nicht zum Rennen.<br />

Mein Grinsen blieb auch an diesem Tag und es war klar,<br />

dass wir den Scooter zumindestest an einem Tag beim<br />

Vulcanicross testen möchten.<br />

Das Trittbrett haben wir von unten mit Tartanband beklebt,<br />

da wir von letztem Jahr die Wurzel-Strecke und<br />

den Wildsautrail kannten und erstmal größere Schäden<br />

verhindern wollten. Am 1. Renntag war es dann auch<br />

soweit und er kam zum Einsatz bei trockenem Wetter.<br />

Mit Bedacht sind wir über die Wurzeln und durch die<br />

engen Kurven gefahren – jetzt kann ich sagen: bei<br />

Wurzeln bis zu 10 cm passt es. Durch das vorne höhere<br />

Trittbrett bleibt man nicht hängen und kommt so gut<br />

über die Unebenheiten.<br />

Zur Marke und den Komponenten<br />

Morxes ist die neue Hightech Tretrollermarke. Beste<br />

Rahmen (aus leichtem, hochfesten europäischen<br />

Chrom-Molybdän-Stahl), kombiniert mit hochwertigen<br />

Markenkomponenten und beste Verarbeitung, zeichnen<br />

Morxes Tretroller aus. Die Designer und Ingenieure<br />

von Morxes haben jahrzehntelange Erfahrung im Tretrollerbereich<br />

und haben zum Teil bestehende Tretrollermarken<br />

bei Entwicklungen unterstützt. In der neuen<br />

Produktion in Tschechien arbeiten über 60 Personen.<br />

Die Tretroller der Marke Morxes wurden 2014/<strong>2015</strong> von<br />

unabhängiger Stelle getestet und gingen im Vergleich<br />

zu 3 Mitbewerbern mit Abstand als Testsieger hervor.<br />

Der Tretroller Vendeta Adventure ist ein Premium Modell<br />

mit hervorragenden Komponenten. Der Rahmen<br />

des Rollers ist aus Chrom-Molybdän-Stahl gefertigt und<br />

zeichnet sich durch eine extrem hohe Steifigkeit und<br />

Stabilität bei gleichzeitig wenig Gewicht aus. Die durchdachte<br />

Geometrie und die geringe Bauhöhe der Trittfläche<br />

garantieren großen Fahrspaß auch bei schnellen<br />

Fahrten. Für bestes Bremsverhalten sorgen die hydraulischen<br />

Scheibenbremsen Shimano Deore M615. Das Vorderrad<br />

verfügt über einen Schnellspannverschluss, die<br />

Radnaben sind mit hochwertigen Industrielagern ausgestattet.<br />

Leichtmetallfelgen, Carbonteile und eloxierte<br />

Alu-Parts runden die hochwertige Optik ab.<br />

24 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Rahmen: spezial Chrom-Molybdän-Stahl (extra<br />

leicht und viel stabiler/fester als<br />

normaler Stahl)<br />

Steuersatz: Ahead 1 1/8 "Aluminiumlager,<br />

gedichtet<br />

Gabel:<br />

26", RockShox Federgabel, XC32 Air<br />

(Federung mit Luftpumpe einstellbar),<br />

Lockout am Lenker<br />

Naben: Remerx Industrielager mit Shimano<br />

Centerlock Discaufnahme<br />

Speichen: Stahl, schwarz, 28 Stück<br />

Felgen: Remerx, Alu Hohlkammerfelgen<br />

Reifen vorn: Schwalbe Black Jack 26x1,9"<br />

Reifen hinten: Schwalbe Black Jack 20x1,9"<br />

Schläuche: Continental<br />

Bremsen: Hydraulische Scheibenbremse,<br />

Shimano Deore M615<br />

Bremsscheiben: Shimano SM-RT54 Centerlock 160 mm<br />

Bowdenzüge: Shimano<br />

Radachsen: Novatec Bolt-on 5 x 100 mm, vorne<br />

mit Schnellspanner<br />

Griffe:<br />

Gelgriffe geschraubt<br />

Lenker:<br />

Vorbau:<br />

Alu, Breite 620 mm<br />

Oversize, Alu, 4 Schrauben, 100 mm,<br />

7° Steigung<br />

Schutzblech: vorn Mudboard, abnehmbar<br />

Flaschenhalter: Composit Kunststoff<br />

Länge des Rollers ca.<br />

Breite des Rollers ca.<br />

1710 mm<br />

640 mm<br />

Lenkerhöhe ca.<br />

950 mm<br />

Trittbrett Länge/Breite ca. 400 mm / 120 mm<br />

Bodenfreiheit ca. 50 mm - 90 mm<br />

Maximale Fahrergewicht 120 kg<br />

Größe Vorderrad 26"<br />

Größe Hinterrad 20"<br />

Rollergewicht komplett<br />

ca. 9,9 kg<br />

Mittlerweile sind viele Kunden den Morxes hier in<br />

Dortmund „Probe“ gefahren und jedes mal höre ich<br />

ein „uih“ – er bereitet allen mit seiner Leichtigkeit<br />

Freude und ich kann ihn nur empfehlen. Hier gibt es<br />

nun auch endlich mal einen sehr guten Scooter den<br />

man auch mit etwas „weniger“ Hunden cross fahren<br />

kann. Bislang war in der Gewichtsklasse nur der Kostka<br />

Tour Dog mit einer Trittbretthöhe von 7 cm angesiedelt<br />

und alle anderen Modelle sind deutlich schwerer.<br />

Fazit<br />

Der Morxes macht richtig Spaß und wird definitiv<br />

„meiner“ und auf allen Fotos mit uns ist er nun<br />

ständig zu sehen.<br />

Silke Wahl von den RuhrRoller-Dogs<br />

Alb-Roller Zughundezentrum und Alb-Roller Vertrieb<br />

Ruhrgebiet<br />

www.ruhrroller-<strong>dog</strong>s.de / www.alb-roller.de<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 25


Jugendförderung Teil 1<br />

28 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Jugendförderung Teil 1<br />

Simply-Outside X-Sport Team<br />

Wir sind jetzt schon seit einigen<br />

Jahren im „Rennzirkus“<br />

des Zughunde<strong>sport</strong>s unterwegs.<br />

In den 90igern sind<br />

wir die ersten Bikejöringund<br />

„Drylandrennen“ (auch<br />

Gespann) gefahren. Seit ca.<br />

4 Jahren (nach einer Babypause)<br />

konzentrieren wir<br />

uns eigentlich „nur“ noch<br />

auf die sogenannten „Einzelzughunde<strong>sport</strong><br />

Arten“,<br />

wie Canicross (laufen mit<br />

Hund), Bikejöring (Moun-<br />

tainbiken mit Hund) und das<br />

„Dogscooting“ (Tretroller<br />

mit 1 oder 2 Hunden).<br />

Hier arbeiten wir ständig an<br />

neuen Trainingskonzepten<br />

für „Mensch und Hund“, die<br />

sich in „guten“ Rennergebnissen<br />

bestätigen. Unsere<br />

Kinder sind natürlich voll<br />

integriert und haben zum<br />

Teil schon sehr erfolgreich<br />

an nationalen und internationalen<br />

Canicross Rennen<br />

teilgenommen.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 29


Jugendförderung Teil 1<br />

Den Nachwuchs in gesundem Maß fördern (fordern)<br />

Die meisten Rennen bei denen wir am Start sind,<br />

werden von der ECF – „Europäische Canicross Federation“<br />

(www.cani-cross.eu) veranstaltet.<br />

Deren Saison beginnt im April und endet Anfang<br />

November.<br />

Das absolute Highlite des Sommers ist die Trophee de<br />

Montagne in Frankreich. 9 Renntage mit 10 Rennen in<br />

hochalpinem Gelände in den Französischen Alpen. Die<br />

Kinder bzw. Jugendklassen finden an 7 Tagen, auf ähnlich<br />

anspruchsvollen Trails und kürzeren Strecken, statt.<br />

In Deutschland werden die meisten Canicross Rennen<br />

im Rahmen von Schlittenhunde<strong>sport</strong> Veranstaltungen,<br />

die von Vereinen, die dem VDSV (Verband Deutscher<br />

Schlittenhunde<strong>sport</strong> Vereine) gehören ausgerichtet.<br />

Meistens gibt es hier „Kinderrennen“, bei denen „klein<br />

bis gross“ (ca. 3-13 J) mit einem Elternteil und Hund,<br />

eine ca. 200-400m lange Strecke bewältigen. Diese Praxis<br />

mag für die „kleinen“ und deren Angehörigen ein<br />

„Riesen Erlebnis“ sein, einige „grössere“ Kinder wären<br />

(oder würden gerne) durchaus schon in der Lage eine<br />

„längere“ Strecke mit einer echten Zeitmessung zu laufen<br />

bzw. zu fahren.<br />

Bei VDSV Veranstaltungen ist die erste „richtig“ gewertete<br />

Klasse ab 14 Jahren (Ausnahmen sind möglich).<br />

Bei der ECF sind die Klassen wie folgt aufgeteilt:<br />

• 7 – 10 Jahre mit Begleitung eines Erwachsenen<br />

• 11 - 14 Jahre alleine auf ca. 2,5 bis 3,5 km<br />

• 15 – 18 Jahre gleiche Strecke wie die Erwachsenen<br />

Die Nachwuchsteams werden genauso gewertet und<br />

geehrt wie die Erwachsenen.<br />

Im Moment gibt es bei uns 6 -10 Nachwuchsteams<br />

(Sportler), die in der Lage sind, sich dem internationalen<br />

Vergleich zu stellen und sich auch im „vorderen“<br />

Bereich zu platzieren. (3 dieser Teams (Sportler) starten<br />

<strong>2015</strong> schon bei den Erwachsenen). Das sind im Vergleich<br />

zu Frankreich, Belgien, England oder Tschechien<br />

recht wenig.<br />

30 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Jugendförderung Teil 1<br />

Den richtigen Ansatz finden<br />

Wir haben uns die Frage gestellt - woran liegt das?<br />

Trauen wir unseren Kindern nichts zu?<br />

Was brauchen wir für Voraussetzungen um unseren<br />

Nachwuchs für die Bewegung in der Natur (mit Hund)<br />

zu begeistern?<br />

• Man braucht einen Hund, der gerne zieht<br />

(rasseunabhängig)<br />

• Die passende Ausrüstung<br />

• Eltern, die das ganze unterstützen<br />

• 1-3 mal die Woche Zeit<br />

• einen 2-3 km langen Wald oder Wiesenweg<br />

• die entsprechende Anleitung bzw. Betreuung<br />

Motivation und die Pädagogische Wirkung<br />

Welches Kind bewegt sich heute gerne aus seiner<br />

„Komfort-Zone“ wie z.B. weg von der Spielkonsole,<br />

TV, Soziale Netzwerke. Da wir beruflich und privat<br />

eigentlich immer mit Kindern im Alter von 7-16 Jahren<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 31


Jugendförderung Teil 1<br />

zu tun haben , bekommen wir natürlich deren Interesse<br />

an der virtuellen Welt mit. Die Kids von heute sind einem<br />

enormen Gruppenzwang ausgesetzt...sind „abhängig“<br />

von likes in sozialen Netzwerken, bekommen<br />

von den Medien falsche Werte vermittelt und verfolgen<br />

immer häufiger „falsche Ideale“. Mit Verboten<br />

oder Vorenthaltungen erreichen wir jedoch überhaupt<br />

nichts. Also sind wir dahingehend gefordert einen interessanten<br />

Ausgleich zu Schulstress und dieser „Scheinwelt“<br />

zu schaffen.<br />

Andererseits haben auch die Erwachsenen immer mehr<br />

mit sich selber zu tun. Sie müssen Freundschaften im<br />

Internet pflegen, immer erreich- und abrufbar sein und<br />

sind oft auf der Suche nach ihrem eigenen Glück. Ein<br />

gemeinsames Abendessen ohne ein Smartphone am<br />

Tisch wird in vielen Fällen schon zur Herausforderung.<br />

Es schreit nach Veränderung.....<br />

Für Kinder ist Canicross mehr als nur laufen<br />

Alleine der regelmäßige Umgang mit einem Hund,<br />

erhöht das Selbstwertgefühl des Kindes.<br />

Wenn Ihr mehr über die Pädagogische Wirkung von<br />

Zughunde<strong>sport</strong> bei Kindern erfahren wollt, könnt Ihr<br />

das gerne in unserer nächsten <strong>Ausgabe</strong> nachlesen.<br />

Warum den Wettbewerb suchen?<br />

Kinder suchen von sich aus auch den Wettbewerb, um sich<br />

aneinander reiben und messen zu können. Sie arbeiten<br />

mit ihrem vierbeinigen Freund auf ein gemeinsames Ziel hin.<br />

Im Wettkampf können sie erfahren, ob das Zusammenspiel<br />

Hund / Läufer gut harmoniert. Im Idealfall unterstützen sich<br />

Hund und Läufer gegenseitig. Miteinander erreicht man das<br />

„Ziel“. Auch im Canicross steht das „Fairplay“ an erster Stelle.<br />

Die Kids lernen die Leistung der anderen Teams anzuerkennen,<br />

auch wenn es bei ihnen mal nicht so gut läuft.<br />

Dabei sein ist alles !<br />

32 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Jugendförderung Teil 1<br />

Wie trainieren?<br />

Das Training findet in der Gruppe mit Gleichgesinnten<br />

und natürlich unter „professioneller Anleitung“<br />

statt. Wir führen in regelmäßigen Abständen<br />

Trainingstreffen bzw. Trainingslager durch.<br />

So haben wir die Möglichkeit die „Ist Zustände“ zu<br />

erfassen. Mit vielen Bewegungsspielen versuchen wir<br />

hier den Teamgeist zu fördern und geben den Kids<br />

die Möglichkeit sich gegenseitig zu motivieren.<br />

Auf das Zusammenspiel „Hund-Läufer“ gehen wir gezielt<br />

ein. Überholvorgänge- und die Anpassung der<br />

Geschwindigkeit im Gelände werden geübt.<br />

Zudem legen wir sehr großen Wert auf eine gesunde<br />

Athletik und die Förderung der Koordination.<br />

Nach dem Training „QualityTime“<br />

Um Verletzungen beim Laufen mit Hund vorzubeugen,<br />

arbeiten wir mit Canix - Sardinian <strong>dog</strong> wear (Italo<br />

Orrù ) . Er stellt für uns die Laufgurte (in Maß und<br />

Handarbeit) der Kinder her.<br />

Wer ist dabei?<br />

Aktuell unterstützen wir den Nachwuchs aus unserem<br />

eigenem Verein den SCV Hessenhounds. In der<br />

Rennsaison werden wir noch einige andere Nachwuchstalente<br />

sichten. Hier arbeiten wir auch mit Ingo Babbel<br />

von Canicross NRW zusammen. Unser Ziel ist es, 2016<br />

bei der ECF Europameisterschaft mit einer „schlagfertigen<br />

Truppe“ an den Start zu gehen.<br />

Peter Hummel<br />

Die Betreuer/Team:<br />

Viola Hummel<br />

Deutsche Meisterin und Vize Europameisterin im<br />

Canicross<br />

Dipl. Pädagogin/Psychomotorikerin<br />

Silke Welt<br />

Deutsche Meisterin Canicross AK<br />

Trainer B Lizenz / Übungsleiter Sport in der<br />

Rehabilitation<br />

Ausgebildete Lauftrainerin für Kinder<br />

Frank Hummel<br />

Spezialist für Natural Running und Yoga<br />

Peter Hummel<br />

Manager des Teams ;-)<br />

Canicross Trainer und Hundefachmann<br />

Sponsoren<br />

www.simply-outside-shop.de<br />

www.hummel-ausdauershop.de<br />

Canix - Sardinian <strong>dog</strong> wear<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 33


Gravity Pulka R<br />

Daten Pulka R<br />

Gewicht:<br />

Rahmen:<br />

Gabel:<br />

Lenker:<br />

Vorbau:<br />

Lenkerbreite:<br />

Bremssystem<br />

Vorderrad:<br />

Hinterrad:<br />

ca. 9,0 kg<br />

Aluminum<br />

Cyclo-cross carbon rigid fork<br />

Aluminium<br />

Aluminium<br />

620 mm<br />

TEKTRO V-brake<br />

TEKTRO Mechanical disc brake Ø<br />

160mm<br />

Räder<br />

Vorderrad: rim 700 C x 19.5.<br />

Cyclo-cross tire 700 x 32C<br />

Hinterrad: Ø 20" x 2,0"<br />

Trittbrett:<br />

Aluminum Streckmetall<br />

Unterbodenschutz<br />

und Schmutzfänger: Aluminum 3 mm<br />

Bodenfreiheit:<br />

Trittbretthöhe:<br />

ca. 7 cm<br />

ca. 9 cm<br />

Preis<br />

999,- Euro<br />

Trittbrettbreite:<br />

ca. 12 cm<br />

Technische Änderungen des Herstellers vorbehalten!<br />

Fakten<br />

Bis auf den Namen kann man die beiden Roller Pulka<br />

und Pulka R eigentlich gar nicht vergleichen. Wobei<br />

das R einen riesigen Unterschied macht.<br />

Ist der Pulka ein relativ leichter, komfortabler Trainingsroller<br />

so steht das R des Pulka R für Racing, und<br />

signalisiert somit den Einsatzzweck – den Wettkampf.<br />

Das geht natürlich zu Lasten der Alltagstauglichkeit.<br />

• keinerlei Federungskomfort,<br />

• kompromisslos auf Gewichtsreduktion optimiert,<br />

(Pulka ca. 12,8 kg / Pulka R ca. 9,0 kg)<br />

• durch die schmalere Bereifung und das größere<br />

Vorderrad ein geringer Rollwiederstand<br />

34 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Gravity Pulka<br />

Daten Pulka R<br />

Gewicht:<br />

Rahmen:<br />

Gabel:<br />

Lenker:<br />

Vorbau:<br />

Lenkerbreite:<br />

Bremssystem<br />

Vorderrad:<br />

Hinterrad:<br />

ca. 12,8 kg<br />

Aluminum<br />

RST CAPA T26, 80 mm Federweg<br />

Aluminium<br />

Aluminium<br />

520 mm<br />

Tektro, hydraulische Disc-Brake<br />

Ø 160 mm<br />

SHIMANO, mechanische<br />

Disc-Brake Ø 160 mm<br />

Räder<br />

Vorderrad: vorne: Ø 26“ x 2.0“<br />

mit Schnellspanner<br />

Hinterrad:<br />

Ø 20“ x 2.0“ Bike Trial,<br />

mit Schnellspanner<br />

Trittbrett:<br />

Mehrschichtholz mit Beschichtung<br />

Unterbodenschutz<br />

und Schmutzfänger: Aluminum 3 mm<br />

Bodenfreiheit:<br />

Trittbretthöhe:<br />

ca. 7,5 bis 12,0 cm<br />

ca. 12 cm<br />

Preis<br />

740,- Euro<br />

Trittbrettbreite:<br />

ca. 14 cm<br />

Technische Änderungen des Herstellers vorbehalten!<br />

Um optimal mitpedalen zu können ist die Bodenfreiheit<br />

und die Breite des Trittbretts beim Pulka R im Vergleich<br />

zum „normalen“ Pulka geschrumpft.<br />

Pulka: Trittbretthöhe: ca. 12 cm, Bodenfreiheit: ca. 7,5 cm<br />

Pulka R: Trittbretthöhe: ca. 9 cm, Bodenfreiheit: ca. 7 cm<br />

Fazit<br />

Beide Roller sind für den jeweiligen Einsatzweck sehr<br />

gute Dog-Scooter. Der Pulka R ist aber wirklich nur<br />

für den Wettlampf zu empfehlen.<br />

Der hochsteife Alurahmen beider Roller ist sehr gut<br />

verarbeitet, insgesamt machen beide Roller einen<br />

hochwertigen Eindruck.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 35


MudDog<br />

01. Januar <strong>2015</strong><br />

Differdange, Luxemburg -<br />

Und, was habt ihr so am<br />

1. Januar <strong>2015</strong> um 8.00 Uhr<br />

gemacht ? Viele haben<br />

sicherlich noch im Bett gelegen<br />

und die Silvesterparty<br />

Dirty Dog Mud Run<br />

verarbeitet. Nicht so die<br />

Organisatoren, sowie wagemutige<br />

Sportler mit ihren<br />

Hunden, die nach Luxemburg<br />

kamen, um am ersten<br />

Canicross Rennen in diesem<br />

Land teilzunehmen.<br />

Während in den Nachbarländern Frankreich und Belgien<br />

Canicross bereits sehr populär ist und sich dieser<br />

Sport auch in Deutschland immer grösserer Beliebtheit<br />

erfreut, ist das Laufen mit Hund in Luxemburg<br />

eigentlich noch in den Kinderschuhen.<br />

Es ist also Zeit, diesen tollen Sport auch in Luxemburg zu<br />

etablieren, dachten sich begeisterte Hundefreunde und<br />

Sportler, die sich im Verein Luxembourg Dogs zusammengeschlossen<br />

haben.<br />

Nach der Teilnahme am Canicross Rennen in Nettetal<br />

entstand ziemlich spontan die Idee, dass man auch eine<br />

Veranstaltung organisieren könnte, um auf den Sport<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Was aus einer Laune heraus entstand, wurde schnell zu<br />

einem grösseren Event als gedacht. Die Organisatoren<br />

gingen eigentlich nicht davon aus, dass am 01.01.<strong>2015</strong><br />

viele Sportler nach Luxemburg kommen würden. Weit<br />

gefehlt, denn wenn es um Sportler und Hundehalter<br />

geht, dann ist Feiern und Ballern am 31.12. nicht unbedingt<br />

angesagt und man ist durchaus bereit, auch am ersten<br />

Tag des Jahres seinen Sport zu leben. So kamen auch<br />

ohne große Werbung immer mehr Anmeldungen und die<br />

Veranstaltung wurde schnell zu einem Geheimtip.<br />

Nicht nur aus Luxemburg sondern auch aus Deutschland,<br />

der Schweiz und Frankreich kamen Anfragen und Anmeldungen<br />

zum Dirty Dog Mud Run. Als sich dann auch<br />

noch Profis der Canicross-Szene ansagten, wurde aus<br />

der ursprünglichen vereinsinternen Spassveranstaltung<br />

schnell ein richtiges Rennen mit einer Vorbereitungszeit<br />

von knapp zwei Monaten.<br />

Dank einer schnellen, positiven Zusage der Stadt Differdingen<br />

und der Luxemburger Behörden war schnell eine<br />

geeignete und professionelle Strecke gefunden, die teilweise<br />

auf dem Streckenverlauf des Fishermen's Friend<br />

Strongman Run / Luxemburg verläuft.<br />

Dank einer guten Zusammenarbeit mit den Behörden<br />

standen Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sowie ein<br />

warmer Ort zum Stärken nach dem Rennen oder zum<br />

36 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


MudDog<br />

Aufwärmen der Zuschauer zur Verfügung. Alles zusammen<br />

bildete einen optimalen Veranstaltungsort.<br />

Erstaunlicher Weise fanden sich auch einige Sponsoren<br />

für diesen doch so unbekannten Sport, denen es letztendlich<br />

zu verdanken ist, dass die Rahmenbedingungen<br />

stimmten.<br />

Es wird ernst<br />

Einen Monat vor dem Start standen alle Ampeln auf<br />

'GO' und auch den Anfragen nach Übernachtungsmöglichkeiten<br />

konnte schnell entsprochen werden und<br />

die Canicrosserinnen aus der Schweiz wurden spontan<br />

mit auf die Silvesterfeier eingeladen. Unter Canicrossern<br />

und Hundefreunden sind eben alle eine grosse Familie<br />

und so sollte das Rennen in Luxemburg auch verstanden<br />

werden – ein Treffen am ersten Tag des Jahres,<br />

um einen tollen Tag mit Freunden zu verleben und gemeinsam<br />

mit dem Hund zu laufen oder zu scootern.<br />

Wenn man so viel Positive Rückmeldungen erhält, ist<br />

schnell klar, dass es eine Neuauflage geben wird. Die zweite<br />

Auflage des Dirty Dog Mud Run, oder vielleicht auch des<br />

Snow Ice Run Luxemburg wird am 01.01.2016 stattfinden.<br />

An diesem Termin wird der veranstaltende Verein Luxemburg<br />

Dogs A.s.b.l. festhalten und man überlegt derzeit für<br />

alle Teilnehmer auch eine gemeinsame Silversterparty zu<br />

organisieren.<br />

Ganz klar also: Canicross ist in Luxemburg angekommen.<br />

Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es im Internet<br />

unter www.<strong>dog</strong>.lu und www.luxembourg-<strong>dog</strong>s.lu<br />

Man kann an alles denken und alles planen, aber auf<br />

das Wetter hat man keinen Einfluss. Aufgrund der Wetter<br />

Situation der vergangenen Jahre hatten die Veranstalter<br />

den Namen der Veranstaltung ausgewählt, denn<br />

man hatte mit feuchtem, regnerischen Wetter gerechnet<br />

und damit verbunden reichlich Pfützen und<br />

Schlamm auf der Strecke. Doch bereits 1 Woche vor<br />

dem Rennen zeichnete sich ab, dass es eher ein Snow<br />

Ice Run werden könnte.<br />

Doch die Wettersituation änderte nichts an diesem tollen<br />

Tag und einem super Canicross Event, dass diesen<br />

Sport in Luxemburg ein Stück mehr bekannt machte.<br />

Der Renntag<br />

Zurück zur Frage am Anfang des Artikels – was man am<br />

01. Januar um 8.00 Uhr so macht... Zwei der Organisatoren<br />

des Rennens fanden sich am 01. Januar um 8.00<br />

Uhr im tief verschneiten Wald in der Grenzregion zwischen<br />

Luxemburg und Frankreich ein, um einen Baum zu<br />

zersägen, der unter der Schneelast zusammengebrochen<br />

war und die Strecke bei Kilometer 3,5 blockierte.<br />

Aber nachdem auch dieses Hinderniss beseitigt war, alle<br />

Markierungen kontrolliert und gefährliche Stellen mit<br />

Strohballen entschärft waren fiel der Startschuss und Luxemburg<br />

erlebte Canicross und Dog-Scooting auf sehr hohem<br />

Niveau.<br />

„Die Strecke hat es mir angetan...“ - „Eine Strecke, die sich<br />

hinter anderen Canicross-Rennen nicht verstecken muss...“<br />

- „Ein Rennen, in dem es alles hat, was ein Canicrosser<br />

sucht und daneben gibt es sogar noch einen Tunnel...“<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 37


Material<br />

Material im Zughunde<strong>sport</strong> -<br />

Wir machen den Test<br />

Im Zughunde<strong>sport</strong> herrscht<br />

heute teilweise große<br />

Unsicherheit durch<br />

Unwissenheit, wenn es um<br />

das richtige Material geht.<br />

Die Auswahl scheint groß.<br />

Große Tierzubehörketten und Baumärkte sind meist<br />

erste Anlaufstelle. Doch ist man dort richtig beraten?<br />

Vielleicht doch besser im Internet oder gebraucht<br />

auf sozialen Plattformen kaufen?<br />

Spätestens im Gebrauch, beim Training oder am Start<br />

durch den Tierschutzbeauftragten oder Rennleiter,<br />

werden wir eines besseren belehrt. Doch muss erst<br />

etwas passieren?<br />

Um Schaden von euch und euren Vierbeinern weitestgehend,<br />

im Vorfeld zu vermeiden, will ich in den<br />

tnächsten <strong>Ausgabe</strong>n einigen wichtigen Ausrüstungsgegenständen<br />

auf den Zahn fühlen und euch Entscheidungshilfen<br />

auf den Weg geben. Auf was ist bei einem<br />

Karabiner zu achten und welcher ist der Richtige für<br />

mich und meinen Hund bzw. Gespann? Welche Norm<br />

muss ein Helm erfüllen? Was für Zugleinen gibt es alles<br />

und wo liegen die Vorteile? Wo liegen die Unterschiede<br />

bei Stirnlampen? Wie wähle ich das richtige Zuggeschirr<br />

und woher weiss ich, ob es richtig sitzt? Altbewährt<br />

oder Scheibenbremse und bringt die Pumpe den<br />

richtigen Druck? Welches Wachs und welche Methoden<br />

sind erfolgversprechend?<br />

Ich möchte versuchen wertfrei und neutral auf diese<br />

und weitere Punkte in den folgenden <strong>Ausgabe</strong>n einzugehen.<br />

Die Angaben haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

oder können jahrelange Erfahrung ersetzen.<br />

Sie können aber zum Nachdenken anregen und<br />

ergänzen.<br />

Wenn Ihr Fragen und Anregungen zu diesem Thema<br />

habt, dürft Ihr Euch gerne dazu einbringen.<br />

Ihr findet uns auch auf der Tiroler Haustiermesse vom<br />

12.09. bis 13.09.<strong>2015</strong><br />

Euer Trapperjohn<br />

38 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Das Neewa-Zuggeschirr<br />

Made in Italy<br />

Die Neewa Zuggeschirre<br />

sind sicherlich nicht neu<br />

auf dem Markt, aber bei<br />

uns in Deutschland doch<br />

noch sehr unbekannt.<br />

Dies wird sich aber ändern. Der italienische Hersteller<br />

produziert seit 2012 in der Nähe vom Gardasee Produkte<br />

für den Hunde<strong>sport</strong> und arbeitet dabei intensiv<br />

mit Top-Profis aus dem eigenen Land zusammen.<br />

Was macht die Produkte von Neewa aus? Sie werden<br />

komplett aus hypoallergenen Materialien produziert,<br />

sind atmungsaktiv und haben einen sehr hohen Tragekomfort<br />

für den Hund. Die wichtigsten Stellen, wie<br />

Hals und Brust, sind natürlich gepolstert und die Zuggeschirre<br />

passen sich während der Arbeit dem Hundekörper<br />

an, so dass eine optimale Kraftübertragung<br />

stattfinden kann. Für die Sicherheit in der Dämmerung<br />

und bei Nacht sorgen reflektierende Patches an den<br />

Seiten.<br />

40 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Neewa Zuggeschirre<br />

Das Neewa X-Racing Harness<br />

Dieses Modell ist ein klassisches X-Back Zuggeschirr<br />

und wurde extra für schlanke Hunde mit enger<br />

Brust konzipiert. Es findet seinen Einsatz auf Rennen,<br />

sowie in Trainings und ist geeignet für: Dogscootering,<br />

Bikejöring, Canicross, Schlitten, Skijöring,<br />

Dogtrekking.<br />

Das Neewa Racing Vario<br />

Dieses Modell ist eines der sehr wenigen verstellbaren<br />

Zuggeschirre (Langgeschirre) auf dem Markt. Durch<br />

die Verstellmöglichkeiten kann es auf viele unterschiedliche<br />

Hundetypen angepasst werden. Durch den speziellen<br />

Aufbau kann die Spannungsverteilung gleichmäßig auf<br />

den gesamten Körper des Hundes übertragen werden. Es<br />

findet seinen Einsatz im Training und auf Rennen (vor allem<br />

Sprintrennen): Dogscootering, Bikejöring, Canicross,<br />

Schlitten, Skijöring, Dogtrekking.<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 41


Dog-Caching ®<br />

Dog-Caching ® - die spannende<br />

Schatzsuche in Teamarbeit<br />

mit dem Hund<br />

Dog-Caching® ist eine Art<br />

Schnitzeljagd, in der sich<br />

der Mensch mit Hilfe eines<br />

GPS Gerätes oder Smatphones<br />

mit seinem Hund<br />

auf die gemeinsame Suche<br />

nach speziellen Dog Caches<br />

begibt. Der Mensch sucht<br />

mit Hilfe von GPS-Koordinaten<br />

und wird von der<br />

phantastischen Nasenleistung<br />

seines Hundes dabei<br />

unterstützt. In Teamarbeit<br />

gilt es den Schatz gemeinsam<br />

zu finden, zu "erbeuten"<br />

und zu "heben". Impulskontrolle,<br />

Teamwork,<br />

Orientierung am Menschen<br />

sind die positiven Nebeneffekte<br />

dieser Beschäftigung.<br />

42 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Dog Caching<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 43


Der Weg ist das Ziel<br />

Der Beginn des Dog-Cachings ® mit einem Spaziergang<br />

zum potentiellen Fundort, ist aus der Sicht<br />

des Hundes nur logisch. Man bewegt sich von A nach B,<br />

um bei B etwas Sinnvolles zu tun (Beute machen). Und<br />

genau das tut der Mensch, er orientiert sich (sucht<br />

planmäßig den Fundort auf) und nimmt dann die Fähigkeiten<br />

des Hundes (Riechleistung) als Kooperation<br />

mit dazu.<br />

Übung macht den Meister<br />

Wenn der Hund erst einmal verstanden hat, worauf<br />

es ankommt, und er merkt, dass sein Mensch sich<br />

plötzlich mit Themen beschäftigt, die auch für ihn<br />

wichtig sind, wird die Beziehung daran wachsen. Es<br />

wird Beiden so viel Spaß bringen, das ist kaum zu<br />

toppen!<br />

ACHTUNG SUCHTGEFAHR!<br />

Dog-Caching ® ist angelehnt an das mittlerweile beliebte<br />

und recht bekannte Geocaching.<br />

Über 2 Millionen „Menschen-Caches“ sind momentan<br />

weltweit registriert. In Deutschland sind es bislang ca.<br />

300 000 Caches und die Anzahl der Dog Caches steigt<br />

auch stetig an.<br />

Das Dog Caching ist eine abenteuerliche Freizeitbeschäftigung<br />

und der gemeinsame Spaziergang wird<br />

zum intensiven Erlebnis in der Natur ohne irgendwelchen<br />

Leistungsdruck. Es verbindet beide auf partnerschaftliche<br />

Art und Weise miteinander und niemand<br />

sollte dadurch belästigt oder gestört werden.<br />

• Umsicht,<br />

• Rücksicht und<br />

• Vorsicht<br />

sind selbstverständliche Parameter nicht nur bei jeder<br />

Dog Caching Tour.<br />

44 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Dog Caching<br />

Wichtig!<br />

Bitte unbedingt darauf achten welche Vorgaben in<br />

den einzelnen Regionen gelten und wie der Aufenthalt<br />

in der Natur gestattet ist (z. Bsp. Anleinpflicht der<br />

Hunde in Waldgebieten). Das ist im jeweiligen Landeswaldgesetz<br />

der Bundesländer geregelt.<br />

Bitte diese Vorgaben und Regelungen unbedingt beachten<br />

und mit gutem Beispiel voran gehen!<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 45


Dog Caching<br />

Welche Ausrüstung wird benötigt?<br />

Mensch<br />

• der Witterung angepasste, bequeme und funktionelle<br />

Kleidung<br />

• GPS Gerät, Ersatzbatterien/Akku<br />

• Smartphone mit entsprechend geladener App<br />

• festes Schuhwerk<br />

• Stift, Klemmbrett, Papier<br />

• 1. Hilfe Set<br />

• Getränke<br />

Hund<br />

• Geschirr bzw. Halsband, Leine<br />

• Schleppleine<br />

• Belohnung (Futterdummy, Spielzeug, Leckerchen)<br />

• Wasser und Napf<br />

Was ist der Inhalt eines Dog-Cache?<br />

• wasserdichte Lock & Lock Dose<br />

• laminierte DOG-CACHE- Identifikationskarte<br />

• laminierte Trainingskarte + ggf. Schnur<br />

• 5 DOG-CACHE-COINS (einzulösen als Rabatt oder<br />

Bonus)<br />

• Logbuch<br />

Dog-Caching ® kann man in speziell dafür ausgebildeten<br />

Hundeschulen in Workshops, Spaziergängen und<br />

Kursen erlernen und erleben<br />

Wer lieber alleine auf die Suche gehen möchte, findet<br />

hier eine Liste mit bereits versteckten Dog Caches.<br />

Bitte den Cache aber danach wieder genauso zurück<br />

legen, wie er gefunden wurde.<br />

Alle Infos darüber unter: www.<strong>dog</strong>-caching.com<br />

Autor: Heike Hamori<br />

Inhaber: Hundeschule Abenteuerhun.de<br />

Dog- Caching Trainerin<br />

www.abenteuerhun.de<br />

46 | <strong>dog</strong> & <strong>sport</strong>


Förderverein<br />

<strong>dog</strong> & <strong>sport</strong> | 47

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