Roßmäßler-Vivarium Rundbrief - Roßmäßler-Vivarium 1906
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und Josef Köck, ehemaliger Vorsitzender des Bezirkes 18, beide 85 Jahre. Eine besondere<br />
Überraschung hatten sich die Gastgeber noch ausgedacht, es wurde ein kostenloser Abend.<br />
Aber wie Aquarianer so sind, die Spendenbüchsen in der Ausstellung blieben an diesem Abend<br />
nicht leer. Von hier aus noch mal vielen Dank, liebe Fuldaer.<br />
VDA-Vivaristik-Symposium 2010 – Teil 2<br />
Text und Fotos von Michael Gruss<br />
Ein Wochenende in Fulda, um „… sachlich objektive Informationen und Erkenntnisse zum<br />
Themenbereich Fischfang, Transport und Eingewöhnung beim Großhändler sowie der Alternative<br />
Nachzucht“ (so die Ankündigung des VDA) zu bekommen, das war doch ein unwiderstehliches<br />
Angebot. Und so fuhr ich nach 2002 und 2004 mal wieder zu einem VDA-Symposium,<br />
welches diesmal von der DATZ, der Firma Sera und dem Zentralverband Zoologischer Fachgeschäfte<br />
unterstützt wurde.<br />
Fische im natürlichen Biotop<br />
Den Anfang gestaltete der VDA-Präsident selbst: Stefan Hetz machte sich „Gedanken zur<br />
Ökologie der Fische in Amazonien zur Regen- und Trockenzeit“. Anhand von Original-Publikationen<br />
zeigte er einige Ergebnisse zur wissenschaftlichen Erforschung von Amazonien, zu<br />
Populationsentwicklungen, Nahrungsgrundlagen und Fischentnahmen zur Versorgung von Bevölkerung<br />
und Aquarianern – insgesamt Informationen, die im Hobby viel zu wenig bekannt<br />
und beachtet sind, deren komplettes Verständnis aber mehr als einer Power-Point-Folie und der<br />
dazugehörigen Erklärung bedarf. Interessant seine Erklärungen zu den beiden grundlegenden<br />
Fortpflanzungsstrategien, der r-Strategie (diese Strategie setzt auf Quantität der Nachkommen,<br />
zeichnet sich also durch eine hohe Reproduktionsrate aus, wobei nur wenig in den einzelnen<br />
Nachkommen investiert wird) und k-Strategie (hier geht es um Qualität, also um eine geringe<br />
Reproduktionsrate, die aber von hohen Investitionen in die Nachkommen begleitet ist). Insbesondere<br />
natürlich r-Strategen sind darauf ausgelegt, nach wechselnden Umweltbedingungen<br />
(z.B. Beginn der Regenzeit) die entstehenden Ressourcen schnell zu nutzen. Auch für die Antwort<br />
auf die Frage, ob Fische durch den Fang für den Aquarienfischhandel auszurotten sind, ist<br />
ganz entscheidend ihre Vermehrungsstrategie. Die Diskussion, ob Importe notwendig sind, um<br />
Degeneration (durch Inzucht) in Aquarienpopulationen zu vermeiden (umgangssprachlich als<br />
„Blutauffrischung“ bekannt), findet wohl auch nie ein Ende – und auch hier spielt meiner Meinung<br />
nach wieder das Fehlen belastbaren Datenmaterials eine große Rolle. Der Referent gab<br />
jedoch zu bedenken, dass es durchaus Jahrzehnte- alte Zuchtstämme ohne Degeneration gibt<br />
(allerdings sicherlich nicht ohne weiteres zu verallgemeinern), und auch in der Natur gibt es<br />
Gründerpopulationen bzw. „Flaschenhals“ (“bottle neck“)- Bedingungen, unter denen ganze<br />
Populationen auf wenige Exemplare zurückgehen.<br />
Anschließend sprach Rainer Stawikowski zu „Holzeinschlag, Rinderproduktion, Bergbau und<br />
Aquarienfischfang: Zur Naturnutzung in Amazonien“. Anhand reichhaltiger eigener Erfahrung<br />
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