Gerda Hasselfeldt nach Berlin - Bernhard Seidenath
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CSU-Tagesausflug <strong>nach</strong> Zwiesel – Glasstadt und<br />
Kurort zwischen Arber, Falkenstein und Rachel<br />
Besuch des „Hauses der Wildnis“ im Nationalpark Bayerischer Wald sowie Treffen in Bodenmais mit<br />
dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung und Bundestagsabgeordneten Ernst Hinsken<br />
Zwiesel wurde erstmals 1 55 urkundlich<br />
erwähnt. Der Sage <strong>nach</strong><br />
waren hier Goldwäscher die ersten<br />
Siedler. Der Name des 1904 zur Stadt<br />
erhobenen Ortes leitet sich von der<br />
Lage am Zusammenfluss des Kleinen<br />
und des Großen Regen ab. „Zwie-sal“<br />
bedeutet: doppeltes Flussbett oder<br />
Gabelung. Der Urlaubsort liegt inmitten<br />
eines weiten Talkessels zwischen<br />
Arber, Falkenstein und Rachel.<br />
Die Verbundenheit der Stadt mit dem<br />
Nationalpark Bayerischer Wald zeigt<br />
sich in der Wahl des seltenen Auerhahns<br />
als Patentier, der dort in den<br />
Höhenlagen noch zu finden ist.<br />
Zwiesels Bürgermeister Robert Zettner<br />
empfing die rund 50 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus Haimhausen<br />
am Samstag, 0. Juni, in dem<br />
im klassizistischen Rundbogenbau<br />
Bürgermeister Peter Felbermeier, Bürgermeister<br />
Robert Zettner und <strong>Bernhard</strong> <strong>Seidenath</strong><br />
1838 errichteten Rathaus und stellte<br />
uns die Stadt vor: Bereits um 1 80<br />
war Zwiesel ein wichtiger Umschlagplatz<br />
<strong>nach</strong> Böhmen. Um 1313 wird<br />
der Ort als Markt erwähnt und erhält<br />
1560 von Herzog Albrecht V. von<br />
Bayern ein Wappen verliehen. Das<br />
auffällig große Wappen schmückt<br />
den Sitzungssaal des Rathauses: Der<br />
Ritter symbolisiert dabei die Wehrhaftigkeit<br />
des Ortes. Das Ritterschild<br />
zieren die weiß-blauen Rauten der<br />
Wittelsbacher und der Kaiserliche<br />
Adler. Die Glasindustrie im Zwieseler<br />
Winkel geht bis ins 15. Jahrhundert<br />
zurück. Die Ansiedelung der<br />
Glasmacherkunst erfolgte aufgrund<br />
des großen Holzreichtums als Ener-<br />
giequelle. Der Rohstoff Quarz ist als<br />
Urgestein reichlich vorhanden. Der<br />
Wahlspruch der Stadt lautet deshalb:<br />
„Fein Glas, gut Holz sind Zwiesels<br />
Stolz“. Das im Quarzbruch am<br />
Hennenkobel vorkommende Mineral<br />
„Zwieselit“ wurde <strong>nach</strong> der Glasstadt<br />
benannt. Später wurde neben<br />
Kristallglas auch Bleikristallglas erzeugt.<br />
Zwieseler Glas ist inzwischen<br />
weltbekannt. Technik und Automation<br />
erhielten Einzug in die Glashütten,<br />
geblieben ist aber ebenso die<br />
Handfertigung. Es gibt hier auch<br />
eine Glasfachschule. Wichtiges wirtschaftliches<br />
Standbein des Luftkurorts<br />
ist auch der Tourismus. Zwiesel<br />
liegt im Zentrum der so genannten<br />
Glasstraße auf über 50 km Länge<br />
von Neustadt a. d. Waldnab bis <strong>nach</strong><br />
Passau, die 1997 von dem damaligen<br />
Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet<br />
wurde. In vielen Orten der Route<br />
wie auch in Zwiesel kann den Glasmachern<br />
bei der Arbeit zugesehen<br />
werden. Mit der Wintersportregion<br />
am Großen Arber verfügt die Stadt<br />
über eines der größten Skigebiete des<br />
Bayerischen Waldes. Beliebt ist der<br />
Zwieseler Winkel auch wegen seiner<br />
vielfältigen Langlaufloipen.<br />
Der Stadtkern Zwiesels mit seiner<br />
Historie wurde uns von zwei in alten<br />
Trachten gekleideten Stadtführerinnen<br />
näher gebracht. Sehenswert<br />
ist die dreischiffige, neugotische<br />
Die Besucher aus Haimhausen vor Joska Kristall in Bodenmais<br />
6<br />
Backsteinbasilika mit ihrem 86 Meter<br />
hohen Turm, erbaut zwischen<br />
1891 und 1896, die wie die Haimhauser<br />
Pfarrkirche St. Nikolaus geweiht<br />
ist. 003 wurde der Zwieseler<br />
Skulpturenweg als besonderes<br />
Kunstprojekt geschaffen. Auf markanten<br />
Plätzen, Straßen und an Gebäuden<br />
sind inzwischen mehr als 60<br />
Werke von Künstlern aus der Region<br />
zu sehen. Mitten in der Stadt steht die<br />
weltweit größte Kristallglaspyramide<br />
aus 93.665 Weißweinkelchen. Mit<br />
den Kindern, ausgestattet mit Laternen<br />
und Helmen, ging es in die unterirdischen<br />
Gänge der Innenstadt, ein<br />
Labyrinth, das Gewölbe für Gewölbe<br />
wieder zugänglich gemacht wurde.<br />
Sinn und Zweck der unterirdischen<br />
Gänge sind nicht sicher geklärt. Die<br />
Gänge sind vermutlich im Spätmittelalter<br />
entstanden und wurden in<br />
den folgenden Jahrhunderten weiter<br />
ausgebaut. Angenommen wird,<br />
dass die Bewohner, die immer wieder<br />
unter kriegerischen Einflüssen<br />
durch Hussiten, Schweden und<br />
Panduren zu leiden hatten, in den<br />
Gängen bis zu elf Meter unter der<br />
Erde Zuflucht suchten und in dem<br />
Gangsystem Fluchtwege, Verstecke<br />
und Vorratskammern das Überleben<br />
sicherten. Eine andere Erklärung<br />
wurde allerdings den Kindern<br />
gegeben: Schratzeln, auch Schrazen<br />
genannt, ähnlich den Zwergen