Aktionen im Pflegeheim - Will & Bok Werbeagentur GmbH
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€ 2,–<br />
contact + communication<br />
MUSIK – DAS LEBENSELIXIER DER SEELE<br />
KREBS – EINE CHRONISCHE ERKRANKUNG<br />
AUSTAUSCH & AKTIONEN IM PFLEGEHEIM<br />
DER KREISSENIORENRAT IMMER AKTIV<br />
FRIDA KAHLO & IHR VATER AUS PFORZHEIM<br />
www.generationen-<strong>im</strong>-dialog.de<br />
Generationen <strong>im</strong>Dialog<br />
Gratis-<br />
Exemplar<br />
Sprich mit!<br />
Diese Zeitschrift wird in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Kreisseniorenrat Enzkreis<br />
Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e.V. und<br />
mit Unterstützung der<br />
Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />
Calw hergestellt.<br />
22010
Sprechen Sie mit uns…<br />
…wenn Sie den Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Eigenhe<strong>im</strong>s planen<br />
…wenn Sie eine preiswerte und provisionsfreie Mietwohnung suchen<br />
…wenn Sie die Verwaltung von Hausbesitz oder Eigentumswohnungen wünschen<br />
…wenn Sie bei der Erstellung Ihres Wohn- oder Gewerbeprojektes betreut werden wollen<br />
BAU & GRUND GMBH<br />
…wir sind für Sie da.<br />
Erbprinzenstr. 20 • 75175 Pforzhe<strong>im</strong> • Tel 0 72 31/93 02-0 • Fax 0 72 31/93 02-11<br />
Internet: www.pforzhe<strong>im</strong>er.de • Email: info@pforzhe<strong>im</strong>er.de
Editorial<br />
Wahlverwandtschaft<br />
Liebe Leser,<br />
alles zu seiner Zeit – Tag und Nacht, Sommer<br />
und Winter, Glück und Verzweiflung,<br />
Liebe und Hass, Krieg und Frieden – weislich<br />
geordnet nach den kosmologischen<br />
Gesetzen der Natur, nach denen auch der<br />
Mensch seinen Weg geht.<br />
Generationen <strong>im</strong> Dialog – das ist Lebensglück und Kraft des Menschen<br />
von Anbeginn bis heute, eine endlose Verbindungskette von Alt und Jung,<br />
von Tragen und Getragen werden, von Geben und Nehmen, von Erfahrung<br />
und Exper<strong>im</strong>ent, von Ergreifen und Loslassen, von Gelassenheit<br />
und Spannung. So wächst die Menschheit, wird gewandelt, entwickelt.<br />
Gewohnheiten ändern sich, Wissen wird weitergegeben, Neues entdeckt,<br />
Altes erlebt und überlebt – es ist eine unendliche Kette von Menschen,<br />
die mit vollen Händen ihr gelebtes Leben weiterreichen mit all den gesammelten<br />
Schätzen und Kostbarkeiten, mahnend, liebend, betreuend.<br />
Jeder gibt seine Gene-Ration an den nächsten mit dem Wunsch, dass er<br />
es weiter trägt, das Beste für sich und die Seinen daraus entwickelt. So<br />
war es, so ist es noch heute, und so will es das Gesetz, nach dem wir<br />
angetreten sind und nach dem wir die Zeiten überleben.<br />
All dies kann nur geschehen, wenn wir das Wort an uns richten. Die<br />
Technik ist auf dem besten Weg, uns zu stummen Dienern zu mutieren.<br />
Zu-hören, in-formieren, be-greifen – die Informanten sind seelenlose Computer,<br />
die Massensuggestion verbreiten – Ersatzware für die Familie –<br />
für Vater, Mutter, Großeltern und Großfamilien. Sie weisen uns den<br />
sicheren Weg in die Vereinsamung. Gemeinsame Familienfeste, Mahlzeiten,<br />
Erlebnisse – bei den heute schon zahlreichen geschiedenen oder<br />
kinderlosen Ehen werden sie zur Rarität, zur Kostbarkeit einer Erlebniswelt,<br />
die Leib und Seele wärmt und ernährt.<br />
Es wird ein neues Miteinander geben, Wahlverwandtschaften, von der<br />
Zukunft schon heute gefordert, um uns damit eine sinnvolle Über lebensmöglichkeit<br />
zu schaffen. Alle sind betroffen und aufgerufen, die Jüngsten<br />
ebenso wie die Ältesten – es ist ein Signal, das die Generationen<br />
zusammenführt zu einem neuen Bund.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Gerda Görnemann<br />
IMPRESSUM:<br />
� Herausgeber:<br />
Gerda Görnemann<br />
Lisztstraße 31, 75179 Pforzhe<strong>im</strong><br />
Telefon: 0 72 31/15 53 44<br />
Telefax: 0 72 31/15 53 43<br />
E-mail: cucgg@t-online.de<br />
� Redaktion:<br />
verantwortl.: Gerda Görnemann<br />
Mitarbeit: Dr. Ursula Mayer<br />
� Anzeigen: Eva Hannemann<br />
� Grafik + Satz: S<strong>im</strong>one <strong>Bok</strong>,<br />
Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N.,<br />
Daten an E-mail: sbok@kabelbw.de<br />
� Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld<br />
� Druck: Mayer & Söhne,<br />
Druck- und Mediengruppe <strong>GmbH</strong><br />
� Erhältlich be<strong>im</strong> Herausgeber,<br />
über die Geschäftsstellen der Sparkasse<br />
Pforzhe<strong>im</strong> Calw und den Kreisseniorenrat<br />
Enzkreis Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e.V.<br />
Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />
NEU:<br />
Ab sofort gibt es das Heft zum<br />
Blättern auch <strong>im</strong> Internet unter:<br />
www.generationen-<strong>im</strong>-dialog.de<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer:<br />
Die Gesetze und die Freiheit… 4 – 5<br />
Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw:<br />
Unseren Werten sind wir verpflichtet 6 – 7<br />
Musik, Lebenselixier der Seele 8 – 11<br />
Bauvorhaben der Region 12 – 14<br />
Klinik Öschelbronn: Krebs –<br />
eine chronische Erkrankung 16 – 18<br />
Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Visier 19<br />
Generationenaustausch &<br />
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> 20 – 34<br />
AOK: Power aus dem Akku 35<br />
Kreisseniorenrat aktiv 39 – 41<br />
Apotheke: Wohlbefinden nach Maß 42<br />
Reisen mit „Pro Seniore“ 44<br />
Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Frida Kahlo<br />
und ihr Vater aus Pforzhe<strong>im</strong> 46 – 48<br />
Schmuckwelten 50 – 51<br />
Schmuckmuseum 52 – 53<br />
„Schicke Markenmode“ 54 – 55<br />
Rechtsanwältin Isabel Hutter:<br />
„Das Ehegattentestament“ 56 – 57<br />
Bücher – Bücher – Bücher 59 – 61<br />
Leben mit den Verstorbenen 62 – 63<br />
A.L.Szalay: solche und solche… 64 – 65<br />
Sparkasse – Veranstaltungskalender 67<br />
Titelfoto: Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />
3
4<br />
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer<br />
Die Gesetze und die Freiheit –<br />
vom menschlichen<br />
Es kommt vor, dass man die Wissenschaft nicht vor ihren Feinden<br />
schützen muss, sondern vor ihren Freunden. Zu diesen Freunden<br />
der Wissenschaft zählen sicher die Hirnforscher und Neurobiologen,<br />
die für mindestens zwei Dekaden des Gehirns viel Geld für<br />
ihre Exper<strong>im</strong>ente bekommen haben und dabei nur wenig herausfinden<br />
konnten. Um nicht weiter <strong>im</strong> Schatten der aufstrebenden<br />
Nanotechnologien und der aufregenden Genetik zu stehen,<br />
haben die Hirnforscher eine Debatte über die <strong>Will</strong>ensfreiheit des<br />
Menschen vom Zaun gebrochen, in der sie sich mit Philosophen<br />
und Juristen anlegen, indem sie behaupten, dass wir ganz und gar<br />
schuldunfähig und somit stets unschuldig sind.<br />
Schließlich können wir gar nicht frei<br />
entscheiden, wenn wir handeln.<br />
Und ihre Behauptung, dass wir<br />
nicht frei entscheiden, belegen sie<br />
unter anderem mit einer Überlegung,<br />
die sich be<strong>im</strong> ersten Hören<br />
überzeugend anhört. Sie lautet ungefähr<br />
so:<br />
Überall <strong>im</strong> Gehirn gelten die physikalisch<br />
chemischen Naturgesetze,<br />
und sie regeln die dazugehörigen<br />
Abläufe, die auf diese Weise<br />
festliegen. Sie sind determiniert,<br />
wie man sagt, und weil die Gesetze<br />
überall und <strong>im</strong>mer gelten, bleibt<br />
uns keine Freiheit. Natürlich kennt<br />
man in vielen Einzelfällen noch<br />
nicht genau, wie die Gesetzmäßigkeit<br />
aussieht, die sich an einem<br />
best<strong>im</strong>mten Ort zu einer best<strong>im</strong>mten<br />
Zeit auswirkt, aber dass es sie<br />
gibt, kann man ebenso wenig bezweifeln<br />
wie die Behauptung, dass<br />
die Hirnforschung sie eines Tages<br />
kennen und vorlegen wird. Sind wir<br />
dann gefangen?<br />
„Kausalgesetz und<br />
<strong>Will</strong>ensfreiheit“<br />
Der Philosoph Karl Popper hat einmal<br />
gesagt, dass derjenige, der sich<br />
einem Problem gegenüber sieht,<br />
nachsehen sollte, was Menschen<br />
vor ihm dazu gemeint haben. Wenn<br />
die Hirnforscher, die uns für unfrei<br />
erklären, ernsthaft Interesse an ihrer<br />
eigenen Fragestellung haben<br />
würden, wäre ihnen bei diesem Tun<br />
aufgefallen, dass es zum Beispiel<br />
einen Aufsatz von Max Planck aus<br />
dem Jahre 1923 gibt, in dem der<br />
große Physiker sich Gedanken über<br />
„Kausalgesetz und <strong>Will</strong>ensfreiheit“<br />
macht. Er fragt sich hierin, wie „die<br />
Überzeugung von dem Walten einer<br />
strengen Gesetzlichkeit in dem<br />
gesamten Getriebe der äußeren und<br />
inneren Welt“ mit dem Erlebnis des<br />
freien <strong>Will</strong>ens in Einklang gebracht<br />
werden kann, das uns allen zugänglich<br />
ist. Planck durchschreitet<br />
erst den ganzen philosophischen<br />
Kosmos, der sich um diese Thematik<br />
gebildet hat, um dann zu „unterscheiden<br />
zwischen der Gültigkeit<br />
und der Durchführbarkeit des Kausalgesetzes.“<br />
Sein Abwägen zeigt<br />
ihm bald, dass wir in dem Moment,<br />
in dem wir „selbst als erkennendes<br />
Subjekt auftreten“, „auf eine rein<br />
kausale Beurteilung unseres gegenwärtigen<br />
Ichs Verzicht leisten“<br />
müssen. Damit hat er die Stelle gefunden,<br />
„wo die <strong>Will</strong>ensfreiheit einsetzt<br />
und ihren Platz behauptet, ohne<br />
sich durch irgendetwas verdrängen<br />
zu lassen.“<br />
Newtons Uhrwerk<br />
Plancks Analyse findet auf dem Terrain<br />
der Philosophie statt, und es<br />
ist durchaus denkbar, dass es in der<br />
empirischen Wissenschaft mehr<br />
Phänomene gibt, als sich die reinen<br />
Denker träumen lassen. Wir<br />
wollen daher die Frage nach der<br />
Freiheit bei umfassenden Kausalgesetzen<br />
aus der physikalisch chemischen<br />
Ecke betrachten, die für<br />
deren Erfassung und Formulierung<br />
zuständig sind. Das große Vorbild<br />
für alle Naturgesetze stellen die Bewegungsgleichungen<br />
dar, die Isaac<br />
Newton <strong>im</strong> 17. Jahrhundert aufgestellt<br />
hat und denen zufolge unser<br />
Universum ein kosmisches Uhrwerk<br />
darstellt. In der allgemeinen Auffassung<br />
laufen die Planeten ewig<br />
auf festen Umlaufbahnen nach den<br />
Gesetzen, die Menschen über die<br />
Jahrhunderte hinweg beeindruckt<br />
haben.<br />
In der Tat – Newtons Gleichungen<br />
sind ungeheuer erfolgreich, und<br />
man kann mit ihnen sogar auf den<br />
Mond und zurück fliegen. Sie legen<br />
jede Bewegung genau fest –<br />
so scheint es –, und sie dienten allen<br />
anderen Wissenschaften als<br />
Vorbild. Die Biologie suchte nach<br />
einem Newton des Grashalms, und<br />
die Psychologie versuchte sich an<br />
einem Energiesatz der Seele. Dieses<br />
Fieber hat auch die Hirnforscher<br />
gepackt, und sie sehen jedes Elektron<br />
<strong>im</strong> Gehirn und jedes Molekül<br />
in den Neuronen <strong>im</strong> Gefüge eines<br />
Newtonschen Uhrwerks, und in<br />
dem gibt es selbstverständlich keine<br />
Freiheit mehr, so denken und verkünden<br />
sie.<br />
Das Dreikörperproblem<br />
Nichts könnte weiter von der Wahrheit<br />
entfernt sein, wie jeder zur<br />
Kenntnis nehmen kann, der einen<br />
Blick in die Geschichte der Naturwissenschaften<br />
wirft. Bereits New -<br />
ton wusste, was die heutigen Neu-
<strong>Will</strong>en und anderen Möglichkeiten<br />
robiologen gerne übersehen, dass<br />
seine Gesetze Gleichungen sind.<br />
Es sind keine Lösungen. Diese müssen<br />
erst einmal angefertigt werden,<br />
und da gibt es eine Regel, die man<br />
bereits in der Schule lernt. Sie besagt,<br />
dass Gleichungen nur dann<br />
eindeutige – determinierende – Lösungen<br />
kennen, wenn die Zahl der<br />
Unbekannten kleiner als die Zahl<br />
der Gleichungen ist. Nun braucht<br />
es wenig Phantasie, um zu sehen,<br />
dass die Zahl der Unbekannten<br />
sehr rasch sehr groß wird. Jeder<br />
Planet hat seinen Ort – drei Unbekannte<br />
in einem dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />
Raum –, seine Geschwindigkeit –<br />
erneut drei Unbekannte in einem<br />
dreid<strong>im</strong>ensionalen Raum –, und damit<br />
stehen wir erst am Anfang.<br />
Newton wusste das, und er wusste<br />
damit auch, dass seine Gleichungen<br />
keinesfalls festlegen, was am<br />
H<strong>im</strong>mel passiert. Sie konnten nicht<br />
einmal die Stabilität der Umlaufbahnen<br />
garantieren, was den frommen<br />
Newton nicht weiter störte.<br />
Falls die Erde etwa zu starke Abweichungen<br />
auf ihrem normalen<br />
Weg erfahren würde, käme der<br />
Herr mit seiner Hand daher, um alles<br />
wieder einzurenken.<br />
Diesen Gott können wir heute nicht<br />
mehr bemühen, weshalb zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts der Franzose<br />
Henri Poincaré eine andere H<strong>im</strong>melsmechanik<br />
probierte. Immerhin<br />
gab es neue Gesetze (Gleichungen),<br />
und vielleicht reichten die aus,<br />
um für einfache Probleme Vorhersagbarkeit<br />
zu bekommen. Poincaré<br />
betrachtete die Situation, dass<br />
ein Planet – zum Beispiel die Erde<br />
– ein Zentralgestirn – also die Sonne<br />
– umläuft, und er wollte wissen,<br />
ob dieses System stabil bleibt, wenn<br />
ein Komet dazu kommt. Man kann<br />
sagen, dass Poincaré wissen wollte,<br />
ob die Newtonschen Gleichungen<br />
die Bewegung von drei Körpern<br />
determinieren, und seine Überlegungen<br />
zeigten eine klare Ant-<br />
wort: Sie lautet Nein, und zwar einfach<br />
deshalb, weil die Zahl der Unbekannten<br />
schon in dem Fall größer<br />
wird als die Zahl der Gleichungen<br />
(Gesetze), die uns die Physik<br />
– die Natur – zur Verfügung<br />
stellt.<br />
Das Chaos und die<br />
mögliche Freiheit<br />
Das eben skizzierte Dreikörperproblem<br />
zeigt eindeutig die Grenze<br />
des Determinismus aus dem<br />
Blickwinkel der Naturwissenschaften<br />
mit ihren exakten Kausalgesetzen.<br />
Sobald mehr als drei Objekte<br />
mit einander in Wechselwirkung stehen<br />
– also überall –, gibt es keine<br />
Festlegung von dem, was passiert.<br />
Jedenfalls nicht durch irgendwelche<br />
Gesetze.<br />
Nun könnte man an dieser Stelle<br />
einwenden, dass wir vielleicht noch<br />
nicht alle Gesetze kennen. Wenn<br />
wir nur fleißig genug weitersuchen,<br />
tauchen eventuell noch andere Kausalzusammenhänge<br />
auf, und dann<br />
findet sich zuletzt doch, dass alles<br />
Geschehen brav determiniert ist<br />
und wir uns den Regeln der Natur<br />
zu beugen haben.<br />
Aber auch an dieser Stelle kann<br />
man eventuell besorgte Menschen<br />
beruhigen. Aus den Überlegungen<br />
von Poincaré hat sich nämlich <strong>im</strong><br />
Laufe der Zeit eine neue Forschungsrichtung<br />
entwickelt, die den<br />
Begriff des Chaos aufgewertet hat,<br />
indem sie darin kein wüstes Durcheinander,<br />
sondern eine andere<br />
Form von Ordnung erkannt hat. Die<br />
Natur erholt sich <strong>im</strong> milden Chaos<br />
von dem strengen Reg<strong>im</strong>e, dem sie<br />
manchmal unterliegt, und das entscheidende<br />
Konzept heißt determiniertes<br />
Chaos. In ihm agieren Naturgesetze,<br />
aber so, dass das Ergebnis<br />
nicht starr ist. Das Universum<br />
ist weniger ein Uhrwerk und<br />
mehr eine Wolke. In beiden geht<br />
alles nach den Regeln der Natur<br />
vor, aber es besteht ein h<strong>im</strong>melweiter<br />
Unterschied, den man so formulieren<br />
kann, dass in der neuen<br />
Sichtweise der alte Bund zwischen<br />
Gesetzmäßigkeit und Vorhersagbarkeit<br />
zerbrochen ist. Und das ist<br />
der entscheidende Gedanke: Während<br />
man früher <strong>im</strong>mer annahm,<br />
dass Vorgänge, die durch Gesetze<br />
best<strong>im</strong>mt werden, gerade deswegen<br />
vorhersagbar ablaufen, weiß<br />
man heute, dass es auch anders<br />
geht – völlig unabhängig davon,<br />
ob es weitere (noch unbekannte)<br />
Gesetze gibt. Mit anderen Worten<br />
– selbst wenn etwas umfassend determiniert<br />
stattfindet, ist es dadurch<br />
noch nicht vorhersagbar. Die Komplexität<br />
der Welt und ihrer Zusammenhänge<br />
verhindert, dass wir sagen<br />
können, was in jedem Einzelfall<br />
passiert. Mit anderen Worten,<br />
selbst wenn überall und <strong>im</strong>mer die<br />
Naturgesetze gelten und die Kausalität<br />
des Geschehens fest vorschrei<br />
ben und durchweg garantieren,<br />
bleibt Freiheit <strong>im</strong>mer noch möglich.<br />
Das kann die Naturwissenschaft<br />
schon länger beweisen, und<br />
wenn die Hirnforschung dazugehören<br />
will, kann man ihr nur raten,<br />
diesen Sachverhalt zur Kenntnis zu<br />
nehmen.<br />
Neuerscheinung <strong>im</strong> August:<br />
Ernst Peter Fischer – „Kurze Geschichte<br />
in 5 Kapiteln Information“, ca. 220 Seiten,<br />
Flexcover, Jacoby & Stuart Verlag<br />
ISBN 978-3-941787-15-5<br />
5
Von links:<br />
Konnten bei der Sommer-Pressekonferenz<br />
eine durchweg positive<br />
Geschäftsentwicklung<br />
der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />
Calw vermelden:<br />
Hans Neuweiler (stellvertr.Vorstandsvorsitzender),<br />
Hans-Heiner<br />
Bouley (Vorstandsmitglied),<br />
Dr. Herbert<br />
Müller (Vorstandsvor sitzender),<br />
Stephan Scholl<br />
(stellvertr. Vorstandsvorsitzender).<br />
6<br />
Dr. Herbert Müller, Vorstandsvorsitzender<br />
der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw<br />
Unseren Werten sind wir verpflichtet<br />
Was, liebe Leserinnen und Leser, fällt Ihnen ein, wenn Sie an<br />
die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw denken? Hoffentlich folgendes:<br />
Wir sind ein gesundes, grundsolides Unternehmen, das absolut<br />
verantwortungsbewusst mit dem Geld seiner Kunden umgeht.<br />
Und das seit mittlerweile 175 Jahren! Ihr Erspartes, das Sie bei<br />
uns anlegen, vagabundiert auch nicht durch die Welt, sondern<br />
bleibt hier bei uns in der Region.<br />
Wir arbeiten also vor Ort damit, indem<br />
wir unseren privaten und gewerblichen<br />
Kunden Kredite für wichtige<br />
Projekte zur Verfügung stellen.<br />
Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang<br />
gleich eine Anmerkung<br />
zur vielzitierten Kreditklemme machen:<br />
Bei uns klemmt nichts! Denn<br />
selbst bei schwierigsten Verhältnis-<br />
sen findet sich <strong>im</strong>mer eine Lösung.<br />
Wenn man nur will und sich Mühe<br />
gibt- so wie unsere hoch qualifizierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in den über 150 Geschäftsstellen<br />
in der Region. Sie kennen die<br />
Menschen und Betriebe in ihrem Umfeld<br />
oft schon seit vielen Jahren und<br />
erarbeiten gemeinsam mit ihnen<br />
ganz individuell eine passende Strategie.<br />
Für dieses Vertrauen, das Sie uns<br />
entgegenbringen, sind wir dankbar.<br />
Und umgekehrt dürfen Sie sich darauf<br />
verlassen, dass Ihr Geld und damit<br />
ja letztlich Ihre Existenzgrundlage<br />
bei uns in besten Händen ist.<br />
Nicht von ungefähr sind schließlich<br />
die Sparkassen weitgehend unbeschadet<br />
durch die Finanzkrise der<br />
letzten beiden Jahre gekommen.<br />
Lassen Sie es mich ganz deutlich<br />
sagen: Ihre Geldanlagen sind bei<br />
uns gut und sicher aufgehoben. Das<br />
garantiert u.a. auch der Haftungs-<br />
verbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Und noch etwas ist ganz wichtig:<br />
Wir verkaufen nur, was wir verstehen,<br />
was Sie als Kunde verstehen<br />
und was wirklich gut für Sie ist. Der<br />
Trend geht zurzeit deutlich zurück<br />
zu den „alten“ Werten wie Sicherheit,<br />
Einfachheit und Klarheit. Deshalb<br />
freuen wir uns über die Rückkehr<br />
eines Klassikers: das gute alte<br />
Sparbuch ist wieder da und findet<br />
zunehmend Anklang.<br />
Auch der Verbraucherschutz wird<br />
bei uns ganz groß geschrieben,<br />
denn lange bevor es der Gesetzgeber<br />
verlangt, haben wir eine Verbraucherschutzinformation<br />
für viele<br />
unserer Angebote entwickelt, die genau<br />
über Chancen, Risiken, Rendite<br />
oder Kosten aufklärt. Und dank<br />
der neuen Beratungsprotokolle können<br />
Sie sich noch besser als bisher<br />
auf unsere Beratungsqualität verlassen.<br />
Damit es den Menschen in der Region<br />
gut geht, muss es der Wirtschaft<br />
gut gehen. Deshalb gilt unsere<br />
Aufmerksamkeit genauso den<br />
Betrieben und mittelständischen Unternehmen,<br />
die Arbeitsplätze erhalten<br />
oder sogar neue schaffen. Da<br />
Stillstand bekanntlich Rückschritt bedeutet,<br />
sind sie <strong>im</strong>mer wieder auf Innovationen<br />
angewiesen, die erst einmal<br />
viel Geld kosten. Auch hier helfen<br />
wir gern, damit unsere gewerblichen<br />
Kunden ihre Produkte oder<br />
Dienstleistungen weiterentwickeln<br />
können und damit konkurrenzfähig<br />
bleiben. Und weil auch große Firmen<br />
einmal klein angefangen haben,<br />
fördern wir Existenzgründungen<br />
und damit neue Arbeitsplätze.<br />
Es ist nichts so gut, als dass man es<br />
nicht noch verbessern könnte. Getreu<br />
dieser Devise werden wir auch<br />
künftig weiterarbeiten und die Zukunft<br />
aktiv gestalten. Zum Wohle des<br />
Besten, das wir haben: Sie, unsere<br />
Kunden!
Die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw ist<br />
einer der größten Förderer von sozialen,<br />
kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Organisationen und Institutionen<br />
in der Region Nordschwarzwald.<br />
Insbesondere das Wohl des<br />
Nachwuchses liegt der Sparkasse<br />
am Herzen. Kindergärten und Schulen<br />
werden daher ebenso unterstützt<br />
wie Initiativen, die sich in besonderem<br />
Maße um Kinder und Jugendliche<br />
kümmern, wie beispielsweise<br />
der mit Unterstützung der Sparkasse<br />
Pforzhe<strong>im</strong> Calw gegründete Verein<br />
„Oben auf“.<br />
Ob Jugend trainiert für Olympia, Jugend<br />
forscht, Jugend musiziert, Europäischer<br />
Schülerwettbewerb oder<br />
das Planspiel Börse: Ohne das Engagement<br />
der Sparkasse wären viele<br />
Wettbewerbe und Angebote nicht<br />
realisierbar. Aber auch den älteren<br />
und sozial schwachen Menschen<br />
fühlt sich die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />
Im besten Sinne des Wortes „Sinn<br />
stiftend“ sind die inzwischen fünf<br />
Stiftungen, die die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />
Calw ins Leben gerufen hat.<br />
Wo die öffentliche Hand passen<br />
muss, geht manches eben nur noch<br />
dank ausgeprägten Mäzenatentums.<br />
Hier ein kurzer Überblick:<br />
• Hermann-Hesse-Stiftung: Sie wurde<br />
zur Würdigung des großen<br />
deutschen Literatur-Nobelpreisträgers<br />
eingerichtet, der in Calw geboren<br />
wurde. Die Stiftung verleiht<br />
alle zwei Jahre den mit 15.000<br />
Euro dotierten Calwer Hermann-<br />
Hesse-Preis. Und sie vergibt bis zu<br />
drei mal jährlich das Hermann-<br />
Hesse-Stipendium mit kostenlosem<br />
Aufenthalt in der „Dichterklause“<br />
in Hesses Geburtshaus. Stiftung für<br />
die Region Unter dem Motto „Mit<br />
Herz und Hand“ fördert die Stiftung<br />
bürgerschaftliches Engagement<br />
und Ehrenamt in der Gesell-<br />
Calw in ihrem Geschäftsgebiet verpflichtet.<br />
Sie unterstützt nicht nur die<br />
Arbeit der Seniorenräte, sondern tritt<br />
auch als Förderer von Veranstaltungen<br />
für diese Zielgruppen auf. Viele<br />
Projekte wären ohne die finanzielle,<br />
ideelle und logistische Unterstützung<br />
durch die Sparkasse nicht<br />
möglich. Dabei legt sie großen Wert<br />
darauf, dass sich die Initiatoren der<br />
Zukunft und damit der Nachhaltigkeit<br />
verpflichtet fühlen. Die Sparkasse<br />
ist also viel mehr als „nur“ ein<br />
Kreditinstitut, denn allein <strong>im</strong> letzten<br />
Jahr freuten sich über 600 Vereine<br />
und Organisationen über eine Spende.<br />
Mit der Unterstützung vielfältiger<br />
Aktivitäten trägt die Sparkasse<br />
aktiv für den Erhalt einer lebens- und<br />
liebenswerten Region bei.<br />
Dazu einige Beispiele, wie die Menschen<br />
von diesem Engagement profitieren: <br />
schaft. Die Stiftung ist mit einem<br />
Kapital von einer Million Euro ausgestattet<br />
und steht allen Bürgern<br />
zur Beteiligung offen. Unterstützt<br />
werden Initiativen und Projekte aus<br />
den Bereichen Sport, Kultur und<br />
Wissenschaft sowie Soziales, Jugend<br />
und Senioren.<br />
• Kunststiftung: Fast 400 Kunstwerke<br />
hat die Sparkasse bei regionalen<br />
Künstlern erworben und stellt<br />
sie in den eigenen Räumen aus<br />
bzw. überlässt sie leihweise auch<br />
öffentlichen Einrichtungen, Galerien<br />
und Museen. Mit diesen Ankäufen<br />
werden die Künstler unterstützt<br />
und bekannt gemacht.<br />
• Stiftung Jugendförderung: Sie unterstützt<br />
besondere Leistungen und<br />
Initiativen <strong>im</strong> Bereich Jugendarbeit.<br />
So wurden z. B. Streitschlichter-<br />
Projekte, die Anschaffung von<br />
Die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw informiert:<br />
Warum die Sparkasse gut und wichtig ist<br />
• Sport: Ob Breiten- oder Spitzensport,<br />
Schulschw<strong>im</strong>mfeste oder<br />
Volksläufe, die Sparkasse ist überall<br />
mit von der Partie.<br />
• Veranstaltungen: Es gibt nur wenige<br />
Messen, Gewerbeschauen,<br />
Vorträge oder Einkaufssonntage<br />
ohne unsere Teilnahme. Außerdem<br />
stellen wir bei Bedarf unsere Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung und haben<br />
<strong>im</strong> letzten Jahr zu 250 eigenen<br />
Kundenveranstaltungen eingeladen.<br />
• Soziales: Kindergärten, Schulen,<br />
Hochschulen, Altenhe<strong>im</strong>e, Behinderteneinrichtungen<br />
und Kirchen<br />
dürfen sich regelmäßig über Spenden<br />
freuen.<br />
• Kultur: Wir fördern z. B. he<strong>im</strong>ische<br />
Museen, Konzerte, Theater, Veröffentlichungen<br />
und Vereine, die sich<br />
der Kulturpflege verschrieben haben<br />
und treten als Veranstalter von<br />
Ausstellungen und Lesungen auf.<br />
Die Stiftungen der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw:<br />
Diese Förderung kommt vor Ort an<br />
Musik instrumenten und Sportgeräten<br />
für Vereine und Schulen oder<br />
Theater-Projekte finanziert. Bisher<br />
wurden schon 330.000 Euro Preisgelder<br />
ausgeschüttet. Auch überregional<br />
Beachtung fand der<br />
2009 erstmals durchgeführte Wettbewerb<br />
für Grundschulchöre, der<br />
die Wichtigkeit musischer Betätigung<br />
deutlich machte.<br />
• Stiftung Umweltpreis: Mit bis zu<br />
10.000 Euro werden alle zwei<br />
Jahre innovative Ideen und Projekte<br />
<strong>im</strong> Umweltsektor ausgezeichnet.<br />
Zudem gibt es ein regel -<br />
mäßiges Umweltforum mit für die<br />
Öffentlichkeit interessanten Themen.<br />
Seit 1996 wurden <strong>im</strong>mer<br />
wieder wegweisende, umweltschonende<br />
Lösungen ausgezeichnet,<br />
die sich <strong>im</strong> Praxistest bewährt<br />
hatten und ihrer Zeit teilweise weit<br />
voraus waren.<br />
7
Andreas Michel,<br />
Leiter der Jugendmusikschule.<br />
8<br />
Titelgeschichte: Die Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />
JUGENDMUSIKSCHULE<br />
PFORZHEIM – EIN SCHMELZ-<br />
TIEGEL DER GENERATIONEN<br />
Auch wenn es der Name „Jugendmusikschule<br />
Pforzhe<strong>im</strong>“ nicht ohne<br />
weiteres vermuten lässt: Die Musikschule<br />
wird <strong>im</strong>mer mehr ein Treffpunkt<br />
für Menschen verschiedener<br />
Generationen, nicht ausschließlich<br />
für die Jugend. In soweit ist eine Korrektur<br />
der Bezeichnung ohnehin<br />
längst überfällig. Die Musikschule<br />
hat sich von der reinen „Jugend“-<br />
Musikschule zu einem Institut für alle<br />
Altergruppen entwickelt.<br />
Die politischen und demografischen<br />
Gegebenheiten ließen in den letzten<br />
Jahren den Anteil der Musikschüler<br />
<strong>im</strong> Erwachsenen- und Seniorenalter<br />
zunehmend steigen. Sei es die Tatsache,<br />
endlich einmal Zeit zu haben,<br />
das zu tun, was man schon <strong>im</strong>mer<br />
einmal wollte, nämlich ein Instrument<br />
zu spielen- oder die instrumentalen<br />
Fähigkeiten der Kinderjahre aufzufrischen.<br />
Nehmen wir z. B. die so<br />
genannten Musikzwerge, einen frühelementaren<br />
Unterricht für Kinder ab<br />
dem 1. Lebensjahr mit einer Begleitperson.<br />
War früher oft die Mut-<br />
ter die begleitende Person, so müssen<br />
<strong>im</strong> Zeitalter der Doppelverdiener<br />
oder Alleinerziehenden <strong>im</strong>mer<br />
öfter Oma und Opa dafür herhalten.<br />
Sie haben Zeit, wenngleich der Ruhestand<br />
oftmals eher als „Unruhe“-<br />
Stand bezeichnet werden kann. Bereits<br />
hier singen, sprechen und musizieren<br />
die Kleinsten mit Opa oder<br />
Oma zusammen. Ein wunderschöner<br />
Nebeneffekt dieser so wertvollen<br />
Musikkurse.<br />
Musik –<br />
Wie allseits zu hören und zu lesen ist, werden die allgemeinen Sparmaßnahmen sich zukünftig<br />
verstärkt dem Thema Musik widmen. Und dies zu einem Zeitpunkt, in dem die bisherigen<br />
Fördermaßnahmen erste Blüten treiben und positiv-wirksame Resultate bringen. Da ist es schon<br />
bemerkenswert, wenn die Eltern von dem veränderten Verhalten ihrer Kinder berichten nachdem<br />
sie seit einiger Zeit ein Musikinstrument erlernten und nun in einem Kinder- oder<br />
Jugendorchester spielen. Was sich verändert hat? Sie werden umgänglicher, Aggressionen sind<br />
abgebaut, Zugänge zu kooperativem Verhalten haben sich geöffnet – das sind keine Märchen<br />
oder unerklärbare Wunder, es sind ganz klare und einfache mentale Auswirkungen, die das<br />
individuelle und miteinander Entwickeln eines wohlklingenden und wirkungsvollen Klangkörpers<br />
auslöst. Musik ist darüber hinaus ein Generationenthema. Es ist in diesem Zusammenhang<br />
nicht sehr sinnvoll, mit der Bezeichnung „Jugendmusikschule“ die zahlreichen „Nicht<br />
mehr Jugendlichen“ auszugrenzen. So ist heute das Sicheinbringen der Generationen in einen<br />
gemeinsamen Klangkörper erstrebenswert und von besonderer Qualität. In der nächsten Ausgabe<br />
wird zu dem Thema „Musik und ihre Wirkung auf Geist und Psyche“ ein Neurologe wissenschaftlich<br />
Stellung nehmen.<br />
Vitalität bis ins hohe Alter ist einerseits<br />
ein Erfolg unserer Medizin.<br />
Doch die Großeltern von heute entsprechen<br />
bei Weitem nicht mehr<br />
dem Bild, wie wir es von früher kennen.<br />
Senioren sind auch noch bis<br />
ins hohe Alter ein wichtiger Teil der<br />
Organisationsstruktur einer Familie.<br />
Ohne das gelebte „Miteinander“<br />
von Jung und Alt würde in manchen<br />
Familien so manche Aktivität nicht<br />
mehr möglich sein.<br />
Dieser Tatsache hat sich die Jugendmusikschule<br />
Pforzhe<strong>im</strong> nicht<br />
verschlossen, denn der Anteil der erwachsenen<br />
Musikschüler ist seither<br />
stetig gewachsen. Die Musiklehrerinnen<br />
und -lehrer haben sich in ihrer<br />
Unterrichtsmethodik darauf bestens<br />
eingestellt. Es gibt u. a. Erwach -<br />
se nenensembles und „Ü-30“-Vor -<br />
spiele.<br />
Als Orchesterleiter Wilfried Staiger<br />
nach einem Dach für sein „Erwachsenen-<br />
Orchester“ suchte, fand er<br />
hier weit geöffnete Türen. Neben<br />
den zahlreichen Kammerensembles<br />
und dem Schulorchester probt nun<br />
das neue Orchester unter dem Namen<br />
„Ensemble 2010“ jeweils am
Lebenselixier der Seele<br />
Donnerstag Vormittag in den Räumen<br />
der Jugendmusikschule. Und<br />
das Programm von Barock bis in die<br />
Moderne kann sich sehen und hören<br />
lassen, spielen doch motivierte<br />
Laien neben pensionierten Orchestermusikern<br />
auf kollegialer Ebene.<br />
Immer öfter spielt nun dieses Orchester<br />
bei Veranstaltungen der Musikschule,<br />
so geschehen am 19. Juni<br />
<strong>im</strong> Rahmen der „Musikschule zum<br />
Anfassen“; einem Tag, an welchem<br />
Kinder ab dem 1. Lebensjahr bis hin -<br />
ein ins Grundschulalter das breit gefächerte<br />
Angebot der Musikschule<br />
kennen lernen können. Zum Abschluss<br />
konnten Eltern und Kinder<br />
ein Konzert des Ensembles 2010<br />
genießen.<br />
Doch eines darf dabei nicht in Vergessenheit<br />
geraten: das Thema „Alt<br />
und Jung“ macht nur dann einen<br />
Sinn, wenn die Generationen in Kontakt<br />
kommen und miteinander agieren.<br />
Ein blosses Nebeneinander würde<br />
dem integrativen Aspekt dieses<br />
Themas niemals gerecht werden.<br />
Deshalb ist zusammen mit Orchesterleiter<br />
Wilfried Staiger ein Konzert<br />
in naher Zukunft geplant, in welchem<br />
junge Solisten aus der Musikschule,<br />
begleitet vom „Ensemble 2010“ gemeinsam<br />
ein Konzert gestalten. Weitergehende<br />
Projekte zur Integration<br />
der Generationen werden zukünftig<br />
das Musikschulleben bereichern.<br />
„Der Bildungsauftrag an die Musik-<br />
schulen beinhaltet automatisch die<br />
Notwendigkeit der Integration nicht<br />
nur verschiedener Kulturen, sondern<br />
auch der Generationen. Vernachlässigen<br />
wir diese, sind Konflikte unausweichlich.<br />
Das Verständnis füreinander<br />
kann durch das Musizie-<br />
ren quasi „nonverbal“ vermittelt<br />
werden. Das haben<br />
nicht nur die Politiker unseres<br />
Landes verstanden<br />
und zu Inhalten ihrer politischen<br />
Arbeit gemacht.“<br />
Andreas Michel<br />
BLEIBEN SIE FIT IM<br />
ALTER – WENN ÄLTERE<br />
ERWACHSENE ZUM<br />
INSTRUMENT GREIFEN<br />
Im Mittelalter war man<br />
mit 50 alt. Heute beginnt<br />
in diesem Alter ein „neues<br />
Leben“ voller Aktivität<br />
und neuen Herausforderungen.<br />
Ab 50 n<strong>im</strong>mt man viele<br />
Dinge anders wahr. Prioritäten<br />
werden neu gewichtet,<br />
Gelassenheit und<br />
eine distanziertere Sicht<br />
der Dinge stellen sich ein.<br />
Endlich Zeit! Weniger<br />
oder keine Termine und<br />
Verpflichtungen mehr.<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mung und<br />
Selbstverwirklichung pur.<br />
Da tritt das Musizieren ins Spiel! Das<br />
bringt Spaß ins Leben! Bei uns finden<br />
Sie die nötige Unterstützung um<br />
Ihren Traum zu verwirklichen, endlich<br />
ein Instrument zu spielen?<br />
Ohne Musik geht nichts! Die einen<br />
beleben in der Jugend erworbene<br />
Fähigkeiten wieder, und andere verwirklichen<br />
sich jetzt ihren Traum und<br />
erlernen ihr Wunschinstrument.<br />
Fotos: © Jugendmusikschule<br />
Pforzhe<strong>im</strong>
10<br />
Fotos: © Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />
Aktives Musizieren, Singen oder Tanzen<br />
kann für jeden Menschen bis<br />
ins sehr hohe Alter hinein zu einer<br />
lebendigen Erfahrung werden.<br />
Gleichzeitig aber erleben musizierende<br />
Menschen, wie ihr soziales<br />
Netz durch die Musik stabilisiert<br />
werden kann.<br />
Manchen älteren Erwachsenen beschäftigt<br />
die Frage: „Kann ich in meinem<br />
Alter noch ein Instrument erlernen?“<br />
Die Antwort lautet: Ja!<br />
Karlheinz Pfeiffer<br />
Musikhaus Schlaile Pforzhe<strong>im</strong><br />
WIESBADENER ERKLÄRUNG:<br />
MUSIZIEREN 50+<br />
– IM ALTER MIT MUSIK AKTIV<br />
12 FORDERUNGEN AN POLITIK<br />
UND GESELLSCHAFT<br />
Die Potentiale des demographischen<br />
Wandels und seine Probleme wie<br />
die zunehmende Vereinsamung älterer<br />
Menschen sind gesellschaftspolitische<br />
Herausforderungen, die<br />
dringend neuer bzw. verstärkter Lösungsansätze<br />
bedürfen. Die Musik<br />
kann dabei Chancen eröffnen, die<br />
kreativen Potentiale älterer Menschen<br />
in viel stärkerem Maße als bisher<br />
zu entfalten und in die Gesellschaft<br />
einzubringen. Mit dem Bild<br />
einer human orientierten Gesellschaft<br />
verbindet sich die Überzeugung,<br />
dass die Erfahrung mit Musik<br />
um ihrer selbst <strong>Will</strong>en als elementarer<br />
Bestandteil in jedem Lebensalter<br />
ermöglicht werden muss.<br />
Die Möglichkeiten zum Erfahren von<br />
und zur Beschäftigung mit Musik<br />
sind für die Älteren signifikant unterentwickelt.<br />
Die Barrieren auf Bundes-,<br />
Landes- und Kommunalebene<br />
sind vorhanden, werden aber häufig<br />
nicht wahrgenommen. Dies überrascht<br />
umso mehr, als die gerontologische<br />
Forschung bereits seit einigen<br />
Jahren nachgewiesen hat, wie<br />
sehr die Musik auch prophylaktische<br />
und therapeutische Wirkungen hat<br />
und zur Wahrung von Identität beiträgt.<br />
Zudem hilft aktives Musizieren<br />
aus der Vereinsamung, indem<br />
es soziale Kontakte schafft und hilft<br />
Verluste zu verarbeiten. So fehlen<br />
momentan in Deutschland fast durchgängig<br />
musikalische Angebote, die<br />
sich gezielt an ältere Menschen wenden.<br />
Zudem fehlt es meistens an geeigneten<br />
Bedingungen für musikalische<br />
Betätigungen in den Alteneinrichtungen.<br />
Der Deutsche Musikrat<br />
kann – angesichts der schon heute<br />
vorhandenen Altersarmut - nicht akzeptieren,<br />
dass zukünftig breite Bevölkerungsschichten,<br />
insbesondere<br />
<strong>im</strong> dritten und vierten Lebensalter<br />
von der kulturellen Teilhabe ausgeschlossen<br />
werden. Angesichts dieser<br />
Erkenntnisse ist es ein gravierendes<br />
Versäumnis, dass die gesellschaftspolitische<br />
Debatte und die damit<br />
einhergehende Bewusstseinsbildung<br />
um die Wirkungen von Musik<br />
Musik –<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf die Generationen<br />
50+ bislang so gut wie gar nicht geführt<br />
wird. Der Deutsche Musikrat<br />
fordert daher alle Verantwortlichen<br />
in Bund, Ländern und Gemeinden<br />
auf, einen Masterplan „Musizieren<br />
50+“ zu entwerfen, der die nachstehenden<br />
Eckpunkte umfassen sollte.<br />
Dabei muss die Umsetzung der<br />
Forderungen <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
unter Berücksichtigung Ihrer kulturellen<br />
Wurzeln erfolgen.<br />
1. Der Deutsche Musikrat fordert<br />
Parlamente, Regierungen und<br />
Parteien auf, in ihren Programmen<br />
und Handlungsfeldern die<br />
Notwendigkeit kultureller Angebote<br />
für alte Menschen zu<br />
verankern.<br />
2. Damit sich das aktive Musizieren<br />
<strong>im</strong> höheren Lebensalter besonders<br />
wirksam entfalten kann,<br />
bedarf es einer qualifizierten<br />
und kontinuierlichen musikalischen<br />
Bildung <strong>im</strong> jüngeren Lebensalter.<br />
3. Die Musik muss in der Altenpflege,<br />
der sozialen Altenarbeit,<br />
der Rehabilitation und der Therapie<br />
verstärkt eingesetzt werden.<br />
Dazu bedarf es einer qualifizierten<br />
Aus- und Fortbildung<br />
in der Musikgeragogik (Musik<br />
mit alten Menschen).<br />
4. Die Hochschulen und Universitäten<br />
müssen die Studierenden<br />
gezielt auch für die fachspezifischen<br />
Anforderungen der Arbeit<br />
mit älteren Menschen qualifizieren.<br />
Die Fachdidaktik bedarf<br />
einer verstärkten Forschung.<br />
5. Die Musikvereinigungen des Laienmusizierens<br />
<strong>im</strong> weltlichen wie<br />
kirchlichen Bereich sollten verstärkt<br />
Angebote für alle Altersgruppen<br />
– Generationen übergreifend<br />
– bereitstellen, die finanziell<br />
gefördert werden müssen.
Lebenselixier der Seele<br />
6. Die Musikschulen müssen strukturell<br />
und finanziell in die Lage<br />
versetzt werden, Angebote für<br />
ältere Menschen bedarfsgerecht<br />
bereitstellen zu können. Dazu<br />
gehört eine Erweiterung des Angebotes,<br />
um auch bei denen die<br />
Motivation zum Musizieren zu<br />
wecken, denen bisher musikalische<br />
Erfahrungen vorenthalten<br />
wurden.<br />
7. Die Möglichkeiten des individuellen<br />
und gemeinsamen Musizierens<br />
in allen Wohnbereichen,<br />
somit auch in Einrichtungen<br />
für ältere Menschen und<br />
Krankenhäusern, müssen geschaffen<br />
bzw. schon bei der<br />
Bauplanung berücksichtigt werden.<br />
8. Die Bundesregierung ist aufgefordert,<br />
durch Pilotprojekte das<br />
Musizieren <strong>im</strong> höheren Lebensalter<br />
zu befördern. Dazu gehört<br />
auch der Dialog der Generationen,<br />
zum Beispiel durch die<br />
konzeptionelle Einbindung qualifizierter<br />
musikalischer Angebote<br />
in das Projekt der Mehrgenerationenhäuser.<br />
9. Der Deutsche Musikrat und die<br />
Landesmusikräte sind aufgefordert,<br />
ihre Projekte <strong>im</strong> Hinblick<br />
auf die stärkere Gewichtung<br />
Generationen übergreifender<br />
Aspekte zu überprüfen und ggf.<br />
zu modifizieren durch die Einführung<br />
von Fördermaßnahmen<br />
für das Familienmusizieren.<br />
10. Die Landes- und Bundesakademien<br />
sind aufgefordert, <strong>im</strong> Bereich<br />
der Musikvermittlung Aus-,<br />
Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
für das Musizieren <strong>im</strong> höheren<br />
Lebensalter und Generationen<br />
übergreifenden Musizierens<br />
zu entwickeln.<br />
11. Die Kultureinrichtungen müssen<br />
ihre Angebote stärker auf die<br />
Bedürfnisse alter Menschen ausrichten.<br />
Hierbei soll auch dem<br />
Aspekt zunehmender Altersar-<br />
mut Rechnung getragen werden.<br />
12. Der Deutsche Musikrat ist aufgefordert,<br />
die Einrichtung eines<br />
Netzwerkes „Musik <strong>im</strong> Alter“<br />
gemeinsam mit den musikalischen<br />
und sozialen Fachverbänden,<br />
sowie den politisch<br />
Verantwortlichen zu prüfen. Ziel<br />
des Netzwerkes muss es sein,<br />
flächendeckend älteren Menschen<br />
das eigene Musizieren<br />
und die Teilhabe am Musikleben<br />
zu ermöglichen und dafür<br />
eine bürgerschaftlich gestützte<br />
Infrastruktur zu schaffen, um sie<br />
in Ihrem Lebensumfeld zu erreichen.<br />
Deutscher Musikrat<br />
Christian Höppner<br />
Generalsekretariat@musikrat.de<br />
www.musikrat.de<br />
MUSIZIEREN – DER<br />
GEWINN AN LEBENS-<br />
FREUDE IN JEDEM<br />
ALTER! ABER WIE GEHE<br />
ICH VOR?<br />
Immer öfter lesen wir in<br />
den Zeitschriften über<br />
den Gewinn an Lebensqualität<br />
durch aktives<br />
musizieren, aber WIE gehe<br />
ich vor? Wen Frage<br />
ich?<br />
Opt<strong>im</strong>alerweise musiziert<br />
<strong>im</strong> Verwandten-, Bekann -<br />
tenkreis jemand um sich<br />
zu informieren, oder man<br />
hat selbst schon ein Leben<br />
lang einen „musikalischen<br />
Traum“ der unerfüllt<br />
war.<br />
Egal ob das Wunschinstrument<br />
Klavier, Saxofon,<br />
Gitarre oder Geige<br />
ist, jetzt packen Sie das<br />
an. Fast jedes Instrument<br />
ist auch <strong>im</strong> Alter erlernund<br />
spielbar. Um sich keine<br />
Sorge zu machen ob<br />
es „das richtige“ Instrument ist, besteht<br />
die Möglichkeit <strong>im</strong> Fachhandel<br />
ein Instrument auszuleihen, um zu<br />
probieren, ob einem das Instrument<br />
liegt und das spielen Spaß bereitet.<br />
Eine Hilfestellung durch eine/n Musiklehrer/in<br />
ist sehr hilfreich, um<br />
be<strong>im</strong> Erlernen schnell FREUDE zu haben.<br />
Die meisten Musikschulen bieten<br />
auch Schnupperstunden für diesen<br />
Zweck an – LOS geht’s !<br />
Musizieren ist nicht nur gesund, sondern<br />
macht dazu auch Spaß! Probieren<br />
Sie es aus. Natürlich muss<br />
kein Mozart aus Ihnen werden aber<br />
Freude ist be<strong>im</strong> Musizieren garantiert.<br />
Frank Steinbrecher<br />
musik-city Steinbrecher Pforzhe<strong>im</strong>,<br />
seit über 40 Jahren Ihr Partner für<br />
Musikinstrumente in Pforzhe<strong>im</strong>.
12<br />
BAUVORHABEN DER REGION:<br />
Servicewohnen –<br />
eine neue Wohnvariante für die Älteren<br />
In Kooperation mit dem Seniorenzentrum „Paul Gerhard“ setzt die<br />
„Baugenossenschaft Arlinger“ ein interessantes neues Objekt um. Direkt<br />
neben dem Seniorenzentrum in der Weststadt entstehen 32 barrierefreie<br />
Wohnungen, davon sind 6 rollstuhlgerecht. Ein Teil hiervon kann als<br />
Eigentumswohnungen erworben werden.<br />
Parkähnlicher Garten, Aufzüge, spezielle<br />
Wohnungszuschnitte, gehobene<br />
Ausstattung und nicht zuletzt<br />
die Service- und Begegnungsangebote<br />
des Paul-Gerhard-Be geg nungs -<br />
zent rums – alles ist auf die Bedürf-<br />
nisse älterer Menschen ausgerichtet.<br />
Gleichwohl handelt es sich um<br />
„ganz normale“ Eigentumswohnungen.<br />
Die Betreuungs- und Versorgungsangebote<br />
sind nicht verpflichtend.<br />
Ganz gleich, ob die Eigentümer<br />
die Wohnung selbst bewohnen,<br />
diese als Zukunftsvorsorge oder Ka-<br />
pitalanlage betrachten – in jedem<br />
Fall genießen sie ein Höchstmaß an<br />
Sicherheit und Qualität.<br />
Besonders interessant ist hier auch<br />
die Lage der Wohnungen, die eine<br />
besonders günstige Verkehrsanbin-<br />
dung ermöglicht. Neben der nahezu<br />
vor der Tür liegenden Busverbindung<br />
bietet die unmittelbare Nähe<br />
des Schienenanschlusses den Bewohnern<br />
eine zusätzliche Flexibilität.<br />
Der erste Spatenstich erfolgte <strong>im</strong> Mai<br />
dieses Jahres. Planmäßig werden die<br />
Wohnungen Mitte 2011 bezugsfer-<br />
tig. Schon jetzt ist absehbar, dass<br />
die Nachfrage das Angebot übersteigen<br />
wird. Das Konzept „Servicewohnen“<br />
erweist sich schon jetzt<br />
als ein neues Erfolgsmodell in der<br />
Palette der altersgerechten Wohnmöglichkeiten.<br />
Der Grund hierfür<br />
liegt nicht nur darin, <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
rechtzeitigen Vorausplanung<br />
sinnvoll und altersgerecht vorzusorgen.<br />
Die Immobilie ist heute auch eine<br />
finanziell sichere Anlagemöglichkeit<br />
die gegebenenfalls bis zur<br />
eigenen Nutzung vermietet werden<br />
kann. Es ist eine neue Form des Wohnens<br />
<strong>im</strong> Alter und kommt dem<br />
Wunsch der Menschen heute weitgehend<br />
entgegen, so lange als nur<br />
möglich in den eigenen vier Wänden<br />
bleiben zu wollen, aber <strong>im</strong> Notfall<br />
die Möglichkeit der Versorgung<br />
abrufen zu können.<br />
Man kann auf die Entwicklung dieses<br />
Themas gespannt sein.
14<br />
BAUVORHABEN DER REGION:<br />
Wohnpark Eden:<br />
Die Baumaßnahmen laufen auf vollen Touren!<br />
Es ist faszinierend zuzusehen,<br />
wie die Bauten <strong>im</strong> Wohnpark<br />
Eden nach und nach Gestalt<br />
annehmen.<br />
Die Bungalows <strong>im</strong> Wohnpark<br />
Eden (Wohnen mit Service) gegenüber<br />
dem Seniorenzentrum<br />
Bethesda werden in einer so<br />
kurzen Zeit erstellt, dass man<br />
den Fortschritt als Betrachter<br />
kaum nachvollziehen kann.<br />
Die Baufirmen arbeiten Hand<br />
in Hand, so dass jeder Handwerker<br />
Zug um Zug seine Arbeiten<br />
ausführen kann. Auch<br />
die Qualität der Arbeiten und<br />
die Zusammenarbeit untereinander<br />
lassen keine Wünsche<br />
offen. Nun sind zwischenzeitlich<br />
schon 20 der geplanten<br />
29 Gebäude begonnen, wobei<br />
die ersten auch schon mit<br />
dem Innenausbau fertig gestellt<br />
sind. Dies ist auch erforderlich,<br />
da die Häuser nach einem<br />
sehr engen Zeitplan vermietet<br />
werden. Insgesamt stößt das<br />
Projekt "Wohnpark Eden" auf<br />
großes Interesse und regt einige<br />
der Interessenten dazu an,<br />
sich mit Ihrer jetzigen Situation<br />
auseinander zu setzen.<br />
Was mache ich, wenn ich der<br />
Instandhaltung und Pflege meines<br />
Eigenhe<strong>im</strong>s nicht mehr gewachsen<br />
bin? Die große Resonanz<br />
von Interessierten zeigt<br />
uns, dass wir ein Konzept entwickelt<br />
haben, das die Lücken<br />
<strong>im</strong> Bezug auf „Wie wohne ich<br />
<strong>im</strong> Alter?“ schließt. Auch die<br />
bereits abgeschlossenen Mietverträge<br />
zeigen uns, dass das<br />
Konzept genau in die heutige<br />
Zeit passt. Ein Bungalow <strong>im</strong><br />
Wohnpark Eden bedeutet wie<br />
<strong>im</strong> eigenen Zuhause zu wohnen,<br />
sich aber um die Instandhaltung<br />
des Hauses nicht<br />
mehr kümmern zu müssen.<br />
Außerdem ist durch den Nutzungsvertrag<br />
gesichert, dass<br />
die Mieter so lange <strong>im</strong> Haus<br />
wohnen können, wie sie es<br />
wollen. Alle Häuser verfügen<br />
über eine überdachte Terrasse<br />
sowie eine Grünfläche fast<br />
rund ums Haus, die zum Teil<br />
auch als Blumen- oder Gemüsebeet<br />
angelegt werden kann.<br />
Innenausstattung: Im gesamten<br />
Haus wird ein hochwertiger Eiche-Parkettboden<br />
verlegt. Im<br />
hochwertig ausgestatteten Bad<br />
und der offenen Küche werden<br />
hochwertige Fließen verwendet.<br />
Die behindertengerechten,<br />
massiven Innentüren haben ein<br />
ansprechendes Dekor. Auch<br />
viele Serviceleistungen können<br />
auf Wunsch angefordert werden.<br />
Das Sozialwerk ist <strong>im</strong>mer<br />
offen für Neues, und scheut<br />
sich nicht davor, moderne Dinge<br />
zu planen und umzusetzen<br />
– es ist für die Menschen da!<br />
Text/Fotos: E. Kipfmüller
Demenz –<br />
ein unausweichliches Altersschicksal?<br />
Bildung und kognitive Aktivitäten<br />
führen nachweislich zu einem späteren<br />
Auftreten von Symtomen einer<br />
Demenz vom Typ Alzhe<strong>im</strong>er. Bei<br />
vaskulären, d.h. arteriosklerotisch<br />
bedingten Formen, die rund ein Drittel<br />
der Demenzerkrankungen ausmachen,<br />
sind die Möglichkeiten der<br />
Vorbeugung besonders groß. Mit<br />
diesen Erkenntnissen beschäftigten<br />
sich 140 Fachleute aus Wissenschaft<br />
und Praxis auf der Fachtagung, die<br />
von der Bundesgemeinschaft der<br />
Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />
und dem Zukunftsforum Demenz<br />
veranstaltet wurde.<br />
„Es ist uns als Lobby der Älteren<br />
wichtig, dass erprobte Präventionsund<br />
Therapieansätze, nach denen<br />
die Erkrankten und ihren Angehörigen,<br />
aber auch professionelle Pflegekräfte<br />
händeringend suchen, stärker<br />
in die Öffentlichkeit getragen<br />
werden“, so die BAGSO-Vorsitzende<br />
Prof.Dr. Ursula Lehre, die die Veranstaltung<br />
moderierte.<br />
Ein großes Problem sei, dass Demenzen<br />
oft zu spät diagnostiziert<br />
werden, mit der folgeschweren Konsequenz,<br />
dass sowohl das kognitive<br />
körperliche und sozialkkommunikative<br />
Training, als auch die medikamentöse<br />
Therapie viel zu spät<br />
beginnen, so Prof. Dr. Andreas<br />
Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie<br />
an der Universität Heidel -<br />
berg.<br />
Günther Sauerbrey, verantwortlich<br />
für das Zukunftsforum Demenz, einer<br />
Initiative des Unternehmens<br />
Merz, beklagte zum einen, dass die<br />
Möglichkeiten der Frühdiagnostik<br />
viel zu selten genutzt werden, zum<br />
anderen, dass nur etwa ein Viertel<br />
der Demenzkranken leitliniengerecht<br />
Antidementia erhalten. Er fordert zudem,<br />
dass die vorgesehene Weiter -<br />
entwicklung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />
endlich umgesetzt werde,<br />
damit der bei Demenzkranken<br />
anfallende Betreuungsaufwand zu-<br />
mindest teilweise als Leistung der<br />
Pflegeversicherung anerkannt wird.<br />
In einer Langzeitstudie der Universität<br />
Nürnberg-Erlangen konnte die<br />
präventive Wirkung eines kombinierten<br />
Trainings nachgewiesen wer-<br />
den. Mit dem Training von Gedächtnis<br />
und Alltagskompetenzen<br />
sowie Bewegungsangeboten kann<br />
eine möglichst lange Selbstständigkeit<br />
älterer Menschen erreicht werden.<br />
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16<br />
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Aufgabe besteht aus integrativ-onkologischer Sicht darin, das jeweilige Kräfteungleichgewicht<br />
des Patienten in die individuelle Gleichgewichtslage zurück zuführen. Es werden<br />
je nach Beschwerdebild sowohl aus der Natur gewonnene Heilmittel als auch allopathische<br />
Substanzen verwendet. Die speziell anthroposophischen Therapien haben einen besonderen<br />
Stellenwert. Hierzu gehören die Heileurythmie, die Mal- und Musiktherapie, das plastischtherapeutische<br />
Gestalten, eine psychoonkologische Gesprächsgruppenarbeit sowie spezielle<br />
physiotherapeutische Maßnahmen. Bei Tumorerkrankungen wird je nach Krankheitsstadium<br />
speziell <strong>im</strong>muntherapeutisch behandelt. Mit dieser Zielsetzung kommt die Mistel therapie in Kombination<br />
mit Hyperthermiebehandlungen zur Anwendung. Nachfolgend ein erster Artikel der<br />
leitenden Ärzte Dr. Günther Spahn und Dr. Matthias Woernle zum Thema Krebs. Sie werden uns<br />
die Möglichkeit geben, in den kommenden Ausgaben weitere Informationen von Ihnen zu diesem<br />
Thema zu veröffentlichen.<br />
Dr. med. Günther Spahn,<br />
Hämatologe, Internistischer<br />
Onkologe, Leitender Arzt der<br />
Klinik Öschelbronn.<br />
Die moderne naturwissenschaftliche<br />
Medizin n<strong>im</strong>mt ihren Ausgangspunkt<br />
<strong>im</strong> 19. Jahrhundert durch bahnbrechende<br />
Forschungen, insbesondere<br />
<strong>im</strong> Bereich der Pathologie, der Genetik<br />
und der Immunologie. So gibt<br />
es inzwischen hocheffektive Untersuchungs-<br />
und Therapieverfahren,<br />
vor allem in der Behandlung der akuten<br />
Krankheitsbilder.<br />
Im Bereich der chronischen Erkrankungen<br />
allerdings, wie z.B. der<br />
Krebserkrankung, sind die Entwick-<br />
lungen weniger stürmisch gewesen<br />
und die Therapieerfolge dementsprechend<br />
bescheidener. Im Verlauf<br />
der letzten 20 Jahre jedoch wurden<br />
Forschungsprojekte durchgeführt, die<br />
<strong>im</strong> Menschen „psychoneuro-<strong>im</strong>munologische“<br />
Wechselwirkungen<br />
nachweisen konnten. Das heißt, es<br />
wurde nachvollziehbar, wie sich<br />
menschliche Bewusstseinsvorgänge<br />
auf unbewusste Vorgänge <strong>im</strong> Körper<br />
des Menschen auswirken. So modulieren<br />
die Wahrnehmungs- und<br />
Empfindungsinhalte <strong>im</strong> menschlichen<br />
Bewusstsein die Vorgänge des vegetativen<br />
Nervensystems. Diese wiederum<br />
beeinflussen das Hormonsystem<br />
und diese schließlich wirken fördernd<br />
oder hemmend auf das Immunsystem.<br />
Es konnte dabei gezeigt<br />
werden, dass z.B. Angst oder Furcht<br />
wie auch akute oder chronische<br />
Überforderungssituationen die Tätigkeit<br />
des Immunsystems hemmen.<br />
Auch konnte nach-gewiesen werden,<br />
dass das Erüben einer mutvoll-realistischen<br />
Lebensperspektive wie auch<br />
das Finden einer ausgewogenen Lebenshygiene<br />
und auch ein regelmäßiges,<br />
moderates körperliches<br />
Krebs – eine<br />
Ausdauertraining die Aktivität des<br />
Immunsystems fördern. Ja es konnte<br />
sogar durch Studien belegt werden,<br />
dass diese <strong>im</strong>munst<strong>im</strong>ulierenden<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Rahmen eines komplementärmedizinisch-onkologischen<br />
Behandlungskonzeptes das Wiederauftreten<br />
von Krebs verhindern<br />
können.<br />
Die Entstehung der<br />
Krebserkrankung<br />
Es ist bekannt, dass eine Anzahl best<strong>im</strong>mter<br />
Gifte, wie z.B. aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe, aber auch Genussmittel<br />
wie Nikotin und Alkohol<br />
die Entstehung einer Krebserkrankung<br />
fördern können. Andere krebsfördernde<br />
Einflüsse sind z.B. radioaktive<br />
wie auch ultraviolette Strahlenbelastungen,<br />
best<strong>im</strong>mte chronische<br />
Infektionskrankheiten, Übergewicht<br />
und Bewegungsmangel. In der<br />
Tumorforschung ist bekannt, dass<br />
krebsfördernde Einflüsse sowohl die<br />
gesunde Regeneration und Reifung<br />
der Gewebe stören als auch hemmend<br />
auf das Immunsystem einwirken.<br />
Durch die Gewebereifung und<br />
das Immunsystem kann es vorkom-
chronische Erkrankung<br />
men, dass <strong>im</strong> Rahmen der normalen<br />
Geweberegeneration unreife Gewebezellen<br />
nicht – wie gesunderweise<br />
üblich – <strong>im</strong>munologisch erkannt,<br />
zerstört und ausgeschieden<br />
werden. Dabei kann aus einer vom<br />
Immunsystem übersehenen, unreifen<br />
Gewebezelle eine Krebsgeschwulst<br />
entstehen. Diese Forschungsergebnisse<br />
deuten daraufhin, dass die<br />
Krebserkrankung nicht als ein lokal<br />
begrenztes biologisches Phänomen<br />
verstanden und behandelt werden<br />
kann. Vielmehr ist sie aus ganzheitlich<br />
medizinischer Sicht Ausdruck eines<br />
Kräfteungleichgewichtes des<br />
ganzen Menschen. Dabei sind die<br />
den menschlichen Leib ausreifenden,<br />
gestaltenden und individualisierenden<br />
Kräfte geschwächt. Die vitalisierenden,<br />
aufbauenden und den<br />
menschlichen Leib regenerierenden<br />
Prozesse dagegen sind zu stark. Somit<br />
ist die Krebserkrankung Ausdruck<br />
eines übertriebenen Wachstumsprozesses<br />
bei einer zu schwachen<br />
Gewebereifung und zu schwachen<br />
Gewebeindividualisierung.<br />
Es ist das Grundanliegen der Anthroposophischen<br />
Medizin, den<br />
Menschen in seinen gesundherhaltenden<br />
und krankmachenden Prozessen<br />
verstehen und so ursächlich<br />
als möglich behandeln zu können.<br />
Es gilt dementsprechend in der Anthroposophischen<br />
Medizin den Patienten<br />
in seinen unterschiedlichen<br />
Kräfteebenen so erfassen zu können,<br />
dass die Wechselwirkungen zwischen<br />
dem Seelisch-Geistigen und<br />
dem Lebendig-Körperlichen diagnostisch<br />
so berücksichtigt werden, so<br />
dass sich daraus eine therapeutische<br />
Zielsetzung ergibt. Die in der Krebserkrankung<br />
fehlenden Reifungs-, fehlenden<br />
Ordnungs- und fehlenden<br />
Individualisierungsprozesse sind –<br />
anthroposophisch-medizinisch betrachtet<br />
– Ausdruck eines zu geringen<br />
Eingreifens der seelisch-geistigen<br />
Kräfte in den physischen Leib.<br />
Die Folge ist ein sich verselbständi-<br />
gendes „Irrsinnig werden“ der nunmehr<br />
allein gelassenen leiblichen Lebenskräfte.<br />
So versteht sich die Anthroposophische<br />
Medizin als eine komplementäre<br />
und integrativ-medizinische Erweiterung<br />
der konventionellen Medizin<br />
unter Berücksichtigung des ganzen<br />
Menschen inklusive der individuellen<br />
Schicksalssituation jedes einzelnen<br />
Patienten.<br />
Therapieleitlinie – individuelles<br />
Therapiekonzept<br />
Aktuelle Ergebnisse der Krebsforschung<br />
deuten daraufhin, dass die<br />
Krebserkrankung nicht allein durch<br />
die bereits aufgeführten stofflichen<br />
Einwirkungen auf den Menschen begünstigt<br />
wird. Sie kann auch durch<br />
Störungen des Lebensrhythmus (z.B.<br />
Nachtschichtarbeit) oder auch durch<br />
akute und chronisch seelisch-geistige<br />
Überforderungen (z.B. Tod des<br />
Lebenspartners, Arbeitsplatzverlust,<br />
usw.) mit verursacht werden. Das gesamte<br />
Spektrum der krebsfördernden<br />
Einflüsse beinhaltet damit nicht<br />
allein physisch-stoffliche Qualitäten,<br />
sondern auch physiologische und<br />
psychologische. Um diesen qualitativ<br />
unterschiedlichen Krankheitsursachen<br />
therapeutisch so kausal als<br />
möglich gerecht werden zu können,<br />
gilt es, sowohl den körperlichen Befund<br />
des Patienten zu erfassen, darüber<br />
hinaus seine Lebenskräfte und<br />
Lebensbedingungen zu beurteilen<br />
und schließlich auch seine seelische<br />
Entwicklung und Verfassung, und<br />
nicht zuletzt seine persönlich individuelle<br />
Schicksalssituation zu erkennen.<br />
So kann als Beispiel der Dickdarmpatient<br />
A nicht wie der Dick-<br />
darmpatient B gleichermaßen behandelt<br />
werden, auch wenn das Alter,<br />
das Geschlecht, das Krankheitsstadium<br />
und die Histologie beider<br />
identisch sind. Denn bei dem Patienten<br />
A z.B., bei dem in der Krankengeschichte<br />
eine chronisch entzündliche<br />
Dickdarmerkrankung seit<br />
Jahren bekannt ist, liegt damit eine<br />
ganz andere krebsfördernde Krankheitsdisposition<br />
vor als bei dem Patienten<br />
B, bei dem als Ursache das<br />
Körperübergewicht bei einseitigen<br />
Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel<br />
angenommen werden<br />
muss. Auch wenn die konventionell<br />
medizinischen Behandlungsverfahren<br />
bei beiden Patienten identisch<br />
sein können, so muss die komplementärmedizinischeTumortherapie<br />
bei beiden unterschiedlich sein.<br />
Das Therapiekonzept des Patienten<br />
A muss die chronische entzündliche<br />
Darmerkrankung, die des Patienten<br />
B seine Übergewichtigkeit berücksichtigen.<br />
Hierzu ist der Einsatz unterschiedlicherpsychotherapeutischer,<br />
kunsttherapeutischer, bewegungstherapeutischer<br />
und naturheilkundlich<br />
medikamentöser Therapieverfahren<br />
notwendig.<br />
17
18<br />
Komplementärmedizinische integrative Onkologie:<br />
Krebs – eine chronische Erkrankung<br />
Generell beinhaltet eine komplementärmedizinisch<br />
onkologische<br />
Therapie krebskranker Patienten,<br />
dass eine Aufklärung und Information<br />
über die vorliegende Krankheit<br />
und ihren möglichen Verlauf erfolgen<br />
muss und damit unbegründete<br />
Ängste und aufkommende Resig -<br />
nationen, wie auch Verkennungen<br />
oder Illusionen so gut als möglich<br />
ausgeräumt werden. Hilfreich ist es,<br />
wenn dabei auch – falls es dem Pa-<br />
tientenwunsch entspricht – die Angehörigen<br />
mit eingebunden werden.<br />
Ziel einer solchen Patientenaufklärung<br />
und individuellen Therapiebegleitung<br />
ist es, einen realistischen<br />
Mut und eine menschenwürdige<br />
Zukunftsperspektive erüben<br />
zu lernen. Das geschieht aus der Erfahrung<br />
heraus, dass Patienten, die<br />
sich in ihre biographische Entwicklung<br />
und in die aktuell gegenwärtige<br />
Situation neu eindenken und diese<br />
annehmen lernen, und dabei bereit<br />
werden, Therapieverantwortung<br />
mit zu übernehmen, dass dadurch<br />
die Krankheitsdynamik oft weniger<br />
aggressiv verläuft und das Ansprechen<br />
der Therapie oft besser ist.<br />
Komplementärmedizinisch<br />
integrative Therapieverfahren in<br />
der Onkologie<br />
Vor 2 Jahren konnte eine Arbeitsgruppe<br />
an der Harvard Universität<br />
zeigen, dass bei Frauen, die an einem<br />
Hormonrezeptor positiven<br />
Brustkrebs erkrankt waren und die<br />
leitlinienorientiert behandelt wurden<br />
und zusätzlich ein moderates Ausdauertraining<br />
therapeutisch genutzt<br />
hatten, das Risiko an Brustkrebs zu<br />
versterben, um 50% gesenkt werden<br />
konnte (Studie mit 2987 Patientinnen).<br />
Weitere Untersuchungsergebnisse<br />
zeigen, dass Patienten, die wegen<br />
eines Magen-/Darmkarzinoms leitlinienorientiert<br />
behandelt wurden<br />
und zusätzlich eine psychotherapeutische<br />
Begleitung erhielten, deutlich<br />
profitiert hatten bezüglich Lebensqualität<br />
und Überlebenszeit<br />
(Küchler et al., Klinische Onkologie,<br />
04/2005).<br />
Inzwischen liegen Studien vor, die<br />
folgende komplementärmedizinische<br />
Therapieverfahren bezüglich<br />
Qualität, Unbedenklichkeit und<br />
Wirksamkeit überprüft haben (Beuth<br />
et al., Trias-Verlag 2003).<br />
Das sind: Psychoonkologie, Mistelthera<br />
pie, Hyperthermie, Mikronähr -<br />
stoffe, Enzymtherapie, Vitamine,<br />
Ernäh rung, Bewegungstherapie.<br />
Diese komplementärmedizinischonko<br />
logischen Therapieverfahren<br />
werden durch die anthroposophisch-medizinischenTumortherapieerfahrungen<br />
erweitert, indem die<br />
Bewegungstherapie ergänzt wird<br />
durch heileurythmische Bewegungsübungen,<br />
die Psychoonkolo-<br />
gie eine Erweiterung erfährt durch<br />
kunsttherapeutische Verfahren wie<br />
Musik therapie, Heileurythmie und<br />
kunsttherapeutisches Plastizieren<br />
und die Hyperthermiebehandlung<br />
differenziert wird je nach Befindlichkeit<br />
des Patienten durch<br />
medizinische Bäder, äußere<br />
Einreibungen und rhythmischeMassageanwendungen.<br />
Aus der Vielfalt dieser aufgeführten<br />
Therapieformen gilt es – entsprechend<br />
der individuellen Krankheitssituation<br />
des einzelnen Patienten<br />
– ein Therapiekonzept zu erstellen,<br />
das sowohl den körperlichbiologischen<br />
Befund wie auch die<br />
seelisch-geistige Situation berücksichtigt.<br />
Wenn die naturwissenschaftlich konventionellen<br />
Therapieverfahren auf<br />
den Tumor bzw. die kranke Zelle<br />
ausgerichtet sind, so wirken die<br />
komplementärmedizinischen Therapieverfahren<br />
vielmehr auf den Gesamt<br />
organismus und auf das den<br />
Tumor umgebende Milieu. Beide<br />
Therapieebenen zusammen sind erforderlich<br />
und ergänzen sich in der<br />
Wirkung.<br />
Im aktiven Umgang mit der Krebskrankheit<br />
unter einem komplementär-medizinisch<br />
integrativen Therapiekonzept<br />
kann der Patient für sich<br />
sagen lernen:<br />
„Ich bin nicht krebskrank, sondern<br />
ich bin <strong>im</strong> Prozess, eine Krebserkrankung<br />
zu bewältigen.“
Pflegehe<strong>im</strong>e<br />
Viel hilft viel!... Dies könnte man meinen,<br />
wenn man das gute Ergebnis<br />
von Baden-Württemberg in dem Pflegenotenvergleich<br />
ansieht. Denn<br />
2009 und 2010 erfolgt in den Altenund<br />
Pflegehe<strong>im</strong>en in Baden-Württemberg<br />
neben der jährlichen Begehung<br />
der He<strong>im</strong>aufsicht als staatliche<br />
Qualitätssicherungsbehörde eine Regelprüfung<br />
des Medizinischen Dienstes<br />
der Krankenversi-cherung (MDK).<br />
Die Ergebnisse der MDK-Prüfung werden<br />
in den so genannten Transparenzberichten<br />
über die Pflegekassen<br />
veröffentlicht. Die He<strong>im</strong>aufsichtsberichte<br />
werden bis-lang nicht der Öffentlichkeit<br />
bekanntgegeben.<br />
Der Gesetzgeber will mit der Veröffentlichung<br />
der Ergebnisse aus den<br />
Überprüfungen des MDK den Verbraucherschutz<br />
stärken, was sinnvoll<br />
ist. Doch wird durch mehr Kontrolleure<br />
die Qualität in den Alten- und<br />
Pflegehe<strong>im</strong>en auch tatsächlich besser?<br />
Ich denke, es ist nachvollziehbar,<br />
dass jede Überprüfung bei den Verantwortlichen<br />
und Mitarbeitern in den<br />
Einrichtungen Ressourcen bindet, die<br />
<strong>im</strong> Tagesgeschäft, sprich bei der Versorgung<br />
der Bewohner, fehlen. Es<br />
muss daher seitens des Gesetzgebers<br />
gut überlegt wer-den, für was die<br />
Arbeitszeit der Mitarbeiter in den<br />
Pflegeeinrichtungen verwendet werden<br />
soll.<br />
<strong>im</strong> Visier<br />
Wie die Statistik zeigt, besetzt Baden-Württemberg eine hervorragende Position<br />
in der Pflegequalität der Seniorenhe<strong>im</strong>e. In Pforzhe<strong>im</strong> kümmerten sich bisher<br />
mehrere Institutionen mit Erfolg um das Wohl der Bewohner. Da war die He<strong>im</strong>aufsicht,<br />
da gibt es den Regionalen Qualitätsverbund, der es sich zur Auf gabe<br />
gemacht hat, sich in gegenseitiger Kontrolle anhand entsprechender Qualitätsstandards<br />
zu überprüfen, und es gibt die regelmäßigen hauseigenen Kontrollen<br />
der sozialen Einrichtungen. Nun ist ein Neuer <strong>im</strong> Bunde, der Medizinische<br />
Dienst der Krankenversicherung. Wir haben Manfred Krohmer, Leiter der He<strong>im</strong>aufsicht<br />
Pforzhe<strong>im</strong> Enzkreis, um seine Stellungnahme gebeten.<br />
Kommt es zu keiner Änderung des<br />
gesetzlichen Auftrages für den MDK,<br />
müsste es meiner Meinung zu einer<br />
klaren Absprache zwischen He<strong>im</strong>aufsicht<br />
und MDK dahingehend kommen,<br />
wer welche Einrichtung in welchem<br />
Jahr prüft.<br />
Damit könnte eine sinnvolle Arbeitsaufteilung<br />
für die Akteure der Prüfinstitutionen<br />
und eine weniger belasten -<br />
den Situation in den Einrichtungen<br />
erreicht werden.<br />
Manfred Krohmer<br />
– He<strong>im</strong>aufsicht –<br />
Telefon: 0 72 31/308-97 93<br />
Telefax: 0 72 31/308-97 35<br />
Manfred.Krohmer@Enzkreis.de<br />
Pflegenoten-Ländervergleich: Stand: Ende Februar 2010<br />
Bundesland Durchschnittswerte<br />
Baden-Württemberg 1,2<br />
Mecklenburg-Vorpommern 1,4<br />
Hessen 1,7<br />
Berlin, Brandenburg, Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und Thüringen jeweils 1,9<br />
Niedersachsen 2,1<br />
Nordrhein-Westfalen 2,5<br />
Hanburg 2,7<br />
Schleswig-Holstein 3,0<br />
Foto © shutterstock.com<br />
Manfred Krohmer,<br />
Leiter der He<strong>im</strong>aufsicht<br />
Pforzhe<strong>im</strong><br />
Enzkreis.<br />
19
Generationenaustausch und<br />
Die Begegnung der Generationen in Seniorenhe<strong>im</strong>en entwickelt<br />
sich zu einem wesentlichen Aktivposten <strong>im</strong> Rahmen des allge meinen<br />
Beschäftigungsprogramms. Das gemeinsame Tun, die Lebendigkeit<br />
der Kinder und ihre vorbehaltlose Offenheit <strong>im</strong> Umgang mit<br />
den alten Menschen vermitteln Heiterkeit, wecken liebens werte<br />
Erinnerungen und durchbrechen die Monotonie des täglichen<br />
Ablaufs. Hierzu gehören Spiele, kreatives Gestalten, gemeinsames<br />
Singen – einfach junges Leben erleben.<br />
Wohlfühl-Badewannen<br />
<strong>im</strong> Haus ATRIUM<br />
Was gibt es Schöneres, als am<br />
Abend ein schönes warmes Bad zu<br />
nehmen, um sich danach so richtig<br />
entspannt, gepflegt und pudelwohl<br />
zu fühlen? Sie alle kennen diese Gefühl,<br />
nicht wahr?<br />
Unseren Senioren werden wir in Kürze<br />
auf jedem unserer 4 Wohnbereiche<br />
des Haupthauses eine Luxusbadewanne<br />
aus dem Hause Böhm<br />
zur Verfügung stellen (der WB I hat<br />
diese bereits). Die Wannen sind Sensor<br />
gesteuert und haben einen seitlichen<br />
hochfahrbaren Einstieg, wie<br />
bei den großen Sportwagen. Noch<br />
in der Sitzposition lässt man das<br />
Wasser ein und geht in aller Ruhe<br />
den Badegast holen. Das Wasser<br />
stoppt automatisch, wenn das Wasser<br />
<strong>im</strong> Fußraum der Wanne bis ca.<br />
Höhe Kniekehle vollgelaufen ist.<br />
Nach bequemem Platznehmen, wobei<br />
hier die Füße schon <strong>im</strong> warmen<br />
Wasser sind, schließt sich die Tür<br />
und die Wanne wird langsam in die<br />
Waagerechte gebracht, während<br />
das wohltemperierte Wasser weiter<br />
einströmt. Das bereits eingetretene<br />
Wohlgefühl wird noch mit Hilfe<br />
zweier Strömdüsen, die sich <strong>im</strong> Fußbereich<br />
befinden, gesteigert. Nun<br />
wird das Licht ged<strong>im</strong>mt und eine<br />
Snoozelen Lichtanlage übern<strong>im</strong>mt<br />
die St<strong>im</strong>mung, die von einer kleinen<br />
Stereoanlage mit Wunschmusik oder<br />
-geräusch (Wellen oder ähnliches)<br />
unterstütz wird. Überwiegend werden<br />
hier Öl- und Duftbäder angeboten<br />
um unsere Bewohner und Bewohnerinnen<br />
so richtig verwöhnen<br />
zu können. Die Dekoration haben<br />
wir so gewählt, dass man sich fast<br />
wie <strong>im</strong> Urlaub fühlt. Dafür sorgen<br />
unter anderem ein Fischernetz, Muscheln<br />
und griechische Säulen. Eben<br />
ein Wohlfühl-Luxus-Bad. Und wenn<br />
Sie mich einmal nicht finden und erreichen<br />
können, dann wissen Sie ja<br />
jetzt, wo ich bin....<br />
Markus Großmüller<br />
Haus ATRIUM und Kinder<br />
Im ATRIUM möchten wir von der<br />
wunderbaren Möglichkeit Gebrauch<br />
machen, kindliche Unvoreingenommenheit<br />
und Offenheit ins Haus zu<br />
holen, um Feiern und verschiedenste<br />
Veranstaltungen zu bereichern.<br />
Das fängt bei den großen Festen des<br />
Jahres an – beispielsweise der Nikolausempfang,<br />
das Erntedankfest<br />
oder Ostern – und setzt sich auch in<br />
regelmäßigen Veranstaltungen wie<br />
unserem dienstäglichen Musikcafé
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
fort. Ganz abgesehen von der praktischen<br />
Hilfe, für die wir unseren jungen<br />
Mitmenschen sehr dankbar<br />
sind, regen die jugendlichen Gedankengänge,<br />
die oftmals in völlig<br />
andere Wege gehen als die der Senioren,<br />
das Denkvermögen an und<br />
tragen so zur geistigen Fitness bei.<br />
Die Bereicherungen auf beiden Seiten<br />
sind so vielfältig, dass wir die<br />
jungen, fleißigen Helfer gar nicht<br />
mehr missen möchten und wir uns<br />
dementsprechend über jeden Einsatz<br />
sehr freuen.<br />
Daniel Kunay, Verwaltung<br />
AUGUST-KAYSER-STIFTUNG –<br />
Alt trifft Jung<br />
Wie es angefangen hat: Fünf Jungs<br />
zwischen zehn und 14 Jahren kamen<br />
vier Tage lang in die Einrichtung,<br />
um sich mit den Bewohnern<br />
zu beschäftigen: Hausführung mit<br />
Fragerunde, Laternen basteln, Spaziergang,<br />
Waffeln backen. Sofort<br />
war eine angenehme vertrauensvolle<br />
Atmosphäre zu spüren, die allen<br />
Beteiligten sehr gut getan hat.<br />
Wie es weiterging: Ermutigt von<br />
solch überraschendem Resultat, riefen<br />
wir eine regelmäßige Kooperation<br />
ins Leben. Wir stellten folgende<br />
Vorüberlegungen an:<br />
Was brauchen die Jugendlichen in<br />
ihrer Entwicklung? Was tut den alten<br />
Menschen gut? Ergebnis: Beide<br />
Generationen wünschen sich ein<br />
normales Familienleben, das ihre<br />
Sehnsucht nach Zuwendung stillt.<br />
Der Arbeitstitel „Enkel und mehr“<br />
war geboren.<br />
Was braucht ein Mensch <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong>?<br />
Sehr viele Menschen <strong>im</strong><br />
Pflegehe<strong>im</strong> bleiben durch ihre Familien<br />
aufgefangen und umsorgt.<br />
Doch viele bekommen keinen Besuch<br />
und leiden an ihrer Einsamkeit.<br />
Die Pflegekräfte können dieses Bedürfnis<br />
nach mitmenschlichem Kontakt<br />
<strong>im</strong> Rahmen ihres Dienstes nur<br />
unzureichend stillen. So ist jeglicher<br />
menschliche Kontakt von außen<br />
mehr als willkommen. Die alten Menschen<br />
lassen sich allermeist von der<br />
Echtheit und der Bedürftigkeit von<br />
Kindern anrühren und erinnern sich<br />
an ihre eigene Kindheit. Sie sehen<br />
in Kindern und Jugendlichen, wie<br />
das Leben weiter geht und fühlen<br />
sich mit ihnen wieder jung.<br />
Was macht die Beziehung zwischen<br />
Enkeln und Großeltern aus? Enkel<br />
und Großeltern leben in einer entspannten<br />
Beziehung, weil diese Generationen<br />
nicht existenziell von-<br />
einander abhängen und die Großeltern<br />
keine Erziehungsverantwortung<br />
übernehmen müssen. Daher ist<br />
dieses Verhältnis weniger Konflikt<br />
beladen.<br />
Was brauchen junge Menschen <strong>im</strong><br />
He<strong>im</strong>? Kinder und Jugendliche, die<br />
in der stationären Jugendhilfe leben,<br />
stammen oft aus zerrütteten Familienverhältnissen.<br />
Der Kontakt zu den<br />
Großeltern ist ebenfalls häufig unterbrochen.<br />
Oft zeigen sich die Jugendlichen<br />
von ihrer ruppigen Seite,<br />
wie z.B. durch Schulprobleme,<br />
Verhaltensauffälligkeiten bis hin zur<br />
Kr<strong>im</strong>inalität. Dahinter verstecken sie<br />
ihre Bedürftigkeit nach Wertschätzung<br />
und Begegnung. Auch wenn<br />
die Treffen mit den älteren Menschen<br />
<strong>im</strong> He<strong>im</strong> keinen Ersatz dafür bieten<br />
können, erleben beide Seiten Mo-<br />
mente dieser eigentümlichen Beziehungsqualität.<br />
Wie wir uns die Zusammenarbeit<br />
vorgestellt haben: Im Erstgespräch<br />
zur Konkretisierung des Projekts war<br />
einer der wichtigsten Punkte die jeweilige<br />
Auswahl der Teilnehmer/innen<br />
der Gruppen. Wer kann<br />
sich auf ein Gegenüber einlassen?<br />
Wer ist fähig Vertrauen aufzubauen?<br />
Wer fühlt sich wohl in einer<br />
Gruppe? Bei den alten Menschen<br />
wird der Fokus auf die Erhaltung von<br />
Ressourcen gelegt. Für schwer dementiell<br />
veränderte Bewohner ist ein<br />
solches Projekt ungeeignet. Gesellige<br />
Menschen mit leichter Demenz<br />
können teilnehmen, wenn sie sich<br />
wohl fühlen. Damit sich Kinder und<br />
Jugendliche einer solchen Gruppe<br />
gerne anschließen, braucht es Spaß<br />
und Motivation an der Begegnung<br />
mit älteren Menschen. Die Zusammensetzung<br />
der Gruppe sollte sich<br />
nicht ändern, damit Vertrautheit entstehen<br />
kann. Immer ein alter und ein<br />
junger Mensch werden sich zugeordnet<br />
und achten aufeinander.<br />
Wo gibt es schwierige Situationen?<br />
„Paare“ werden getrennt: Ältere<br />
Menschen werden bettlägerig, dement<br />
oder sterben, Kinder und Jugendliche<br />
wechseln die Einrichtung,<br />
gehen zurück ins Elternhaus oder in<br />
andere Maßnahmen der Jugendhilfe,<br />
z.B. Arrest. Diese Ereignisse sind<br />
nicht planbar, sie geschehen. Eine<br />
Vorbereitung der Teilnehmer/innen<br />
ist nicht <strong>im</strong>mer möglich, Enttäuschungen<br />
und Trauer gilt es zu begleiten.<br />
Wichtig in diesem Zusammenhang<br />
ist eine sorgfältige Auswahl<br />
der jungen und alten Menschen<br />
zu diesem Projekt, denn wir<br />
wollen Persönlichkeiten fördern und<br />
neue Erfahrungen schaffen und nicht<br />
neue Probleme oder gar traumatische<br />
Erlebnisse riskieren.<br />
Wie der Nachmittag abläuft: Wiederkehrende<br />
Bestandteile des Treffens<br />
sind: Anfangsphase: Begrüßung,<br />
Wieder finden der Paare,<br />
21
22<br />
Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />
Namenschilder, Kaffee und Kuchen.<br />
Hauptphase: Thematischer Schwerpunkt,<br />
wie z.B. Besichtigung, Spaziergang,<br />
Kochen und Essen.<br />
Schlussphase: Singen, Reflexion,<br />
Verabschiedung<br />
Was wir erleben! Zwei Voraussetzungen<br />
sind notwendig: Ein Fundament<br />
aus liebevoller Atmosphäre,<br />
verbunden mit einem Gerüst aus Ritualen<br />
und begleitender Präsenz der<br />
Verantwortlichen und … es funktioniert!<br />
„Billy nennt Frau Schmidt Omi<br />
und sie strahlt ihn glücklich an.“<br />
Wie es weiter ging: Jetzt <strong>im</strong> Juni<br />
2010 laufen unsere Treffen zwischen<br />
Alt und Jung <strong>im</strong>mer noch sehr<br />
gut. Was allerdings nicht so gut funktioniert,<br />
wie wir es uns gewünscht<br />
hätten, sind die konstanten Paare.<br />
Durch den Wechsel bei den Jungen<br />
vom Sperlingshof und dem Wechsel<br />
der gesundheitlichen Verfassung unserer<br />
Bewohner ist es nicht möglich,<br />
<strong>im</strong>mer dieselben Paare zusammen<br />
zu führen. Jedes Treffen bedeutet<br />
deshalb eine neue Begegnung, sich<br />
Einlassen auf die momentanen Möglichkeiten<br />
von Jung und Alt.<br />
Und trotzdem freuen sich sowohl die<br />
Jungs als auch die Bewohner <strong>im</strong>mer<br />
wieder auf die Treffen und machen<br />
sehr gerne mit. Die Nachmittage<br />
sind eine echte Bereicherung an<br />
Kontakt und für die Gefühlswelt der<br />
Beteiligten.<br />
Vera Schaan,<br />
Leitung Sozialdienst AKS<br />
Frühjahrskonzert mit<br />
„Jay Alexander“ <strong>im</strong> CASA REHA<br />
Seniorenpflegehe<strong>im</strong> „Osterfeld“<br />
Jay Alexander weckte Erinnerungen<br />
an Kindheit und Jugendzeit<br />
Anlässlich eines Frühlingsfestes am<br />
8. Mai sang Jay Alexander <strong>im</strong> Garten<br />
des CASA REHA Seniorenpflegehe<strong>im</strong>s<br />
„Osterfeld“ in Pforzhe<strong>im</strong><br />
Lieder aus seinem Album „He<strong>im</strong>at“<br />
für die Bewohner und deren Familien<br />
und Freunde.<br />
Dafür wählte er Volks- und He<strong>im</strong>atlieder<br />
aus, zu denen er einen ganz<br />
besonderen Bezug hat und mit denen<br />
er das ausdrücken kann, was<br />
er bei dem Wort „He<strong>im</strong>at“ empfindet:<br />
Er ist froh in seiner He<strong>im</strong>at leben<br />
zu dürfen, seine Familie um sich<br />
zu haben und die vertraute Landschaft<br />
genießen zu dürfen. Deshalb<br />
ist He<strong>im</strong>at sein liebstes Wort.<br />
Jay Alexander ergänzte sein Programm<br />
durch bekannte Opern- und<br />
Operettenarien. Der Tenor begeisterte<br />
die Zuhörer mit seinem<br />
Charme und seiner bodenständigen<br />
Art. Vor allem die Senioren wurden<br />
von den Melodien gedanklich in die<br />
Zeit ihrer Kindheit und Jugend entführt.<br />
Bei noch etwas frühlingsfrischen<br />
Temperaturen, aber von der<br />
Sonne und den gefühlvollen Liedern<br />
gewärmt, genossen die Bewohner<br />
und Gäste auch die Spezialitäten<br />
vom Grill, Bier vom Fass und Maibowle.<br />
Das Casa Reha Seniorenpflegehe<strong>im</strong><br />
„Osterfeld“ bietet 118<br />
Einzel- und 23 Doppelz<strong>im</strong>mer und<br />
ist auf alle Pflegestufen eingestellt.<br />
Die gemütlichen Z<strong>im</strong>mer können sowohl<br />
möbliert übernommen werden<br />
als auch individuell gestaltet werden<br />
und haben ein eigenes Bad sowie<br />
Telefon-, Radio- und TV-Anschlüsse.<br />
Die Casa Reha Unternehmensgruppe<br />
zählt mit 53 Einrichtungen zu den<br />
führenden privaten Trägern von Seniorenpflegehe<strong>im</strong>en.<br />
Sie beschäftigt<br />
4.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Mathias Matzeit, He<strong>im</strong>leiter<br />
DRK-SENIORENZENTRUM <strong>im</strong><br />
regen Austausch der Generationen:<br />
Kleine Begegnungen<br />
spielen eine große Rolle<br />
Alt und jung begegnen sich <strong>im</strong> DRK-<br />
Seniorenzentrum Mühlacker regelmäßig.<br />
Inzwischen finden die Kindergartenbesuche<br />
nicht nur <strong>im</strong><br />
Seniorenzentrum selbst statt, auch<br />
Gegenbesuche in den Kindergärten<br />
gehören zum Programm.<br />
Insgesamt sind es sechs Kindergärten,<br />
die regelmäßig mit dem DRK-<br />
Seniorenzentrum <strong>im</strong> Kontakt stehen:<br />
der Kindergarten Villa Emerich, der<br />
Kindergarten Schulstraße, der Kindergarten<br />
St. Josef, der Kindergarten<br />
St. Johannes, der Kindergarten<br />
Stöckach und der Paulus- Kindergarten,<br />
wobei noch ein weiterer –<br />
das Kinderhaus Öläcker aus Ötishe<strong>im</strong><br />
– <strong>im</strong> nächsten Jahr hinzukommen<br />
wird.<br />
Im Durchschnitt treffen sich die Senioren<br />
einmal monatlich mit einem<br />
Kindergarten. Die Bewohner reagieren<br />
auf den Kontakt mit den Kindern<br />
<strong>im</strong>mer sehr positiv. In der Regel<br />
sind die Kinder zu Beginn etwas<br />
zurückhaltend und bleiben eng in<br />
ihrer Gruppe zusammen. Die Bewohner<br />
versuchen dann, auf die Kinder<br />
zuzugehen. Sie suchen das gemeinsame<br />
Gespräch durch interessante<br />
Dinge oder Themen, die gerade<br />
in der Gruppe präsent sind.<br />
Damit schaffen sie es auch <strong>im</strong>mer,<br />
die Kinder aus der Reserve zu lokken,<br />
so dass sehr schöne Begegnungen<br />
daraus resultieren, von denen<br />
die Bewohner oft noch Tage<br />
später erzählen.<br />
Bei einem der Gegenbesuche in einem<br />
Kindergarten spielte sich Fol-
<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
gendes ab: Nach der Ankunft<br />
der Senioren setzten sie sich gemeinsam<br />
an den Tisch, um Tee<br />
zu trinken und gemeinsam den<br />
selbstgebackenen Kuchen der<br />
Kinder zu essen. Es war ein Bewohner<br />
dabei, der in einem frühen<br />
Stadium der Demenz ist,<br />
dem seine Frau aber den nötigen<br />
Halt und Schutz gibt. Daher<br />
ist er sehr lieb und kann<br />
auch so manche Unsicherheit<br />
überspielen. Neben den Bewohner<br />
setzte sich ein kleiner<br />
Bub, der sofort die Nähe des<br />
Mannes suchte. In diesen unterschiedlichen<br />
D<strong>im</strong>ensionen (erwachsener<br />
Mann auf großem<br />
Stuhl und kleiner Bub auf Kinderstuhl)<br />
schob er sehr schnell<br />
seine kleine Hand in die des<br />
Mannes und lehnte sich gegen<br />
sein Bein. Sofort erwiderte der<br />
„Opa“ den Händedruck. Die<br />
beiden hielten sich fast die ganze<br />
Zeit an der Hand. Immer wieder<br />
sahen sie sich lächelnd und<br />
voller Freude an.<br />
Es sind diese kleinen Begegnungen,<br />
die bei jedem Besuch<br />
eine große Rolle spielen. Sie<br />
werden durch die große Bereitschaft<br />
der Kindergartenleitungen,<br />
die die Begleitung<br />
durch Erzieherinnen organisieren,<br />
und durch die Beteiligung<br />
der ehrenamtlichen Begleiterinnen<br />
des Seniorenzentrums erst<br />
möglich.<br />
Oftmals bittet die Kindergartenleitung<br />
ausdrücklich darum,<br />
entgegen der Gewohnheit, den<br />
Kindern keine Süßigkeiten zu<br />
geben. Die Kinder sollen lernen,<br />
etwas für andere zu tun, ohne<br />
eine Gegenleistung zu bekommen<br />
oder zu erwarten. Überhaupt<br />
nutzen die Kindergärten<br />
die Besuche oft für pädagogische<br />
Zwecke, etwa indem die<br />
Anfahrt mit den Kindern mit<br />
dem öffentlichen Nahverkehr<br />
bewältigt wird. Einige Kinder<br />
erzählen dann ganz aufgeregt,<br />
dass sie das erste Mal mit dem<br />
Omnibus gefahren seien.<br />
Das besondere Highlight<br />
der SENIORENRESIDENZ<br />
GOLDENE PFORTE<br />
Jeden ersten Donnerstag <strong>im</strong><br />
Monat findet für alle Geburtstagskinder<br />
des Vormonats eine<br />
gemeinsame Geburtstagsfeier<br />
statt. Zu diesem Anlass erhält<br />
jeder Bewohner, eine persönliche<br />
Einladung überreicht.<br />
Beginnend zur Kaffeezeit wird<br />
je nach Wetterlage, entweder<br />
auf unserer herrlichen Terrasse<br />
oder in unserer hausinternen,<br />
sehr gemütlichen Schwarzwaldstube<br />
gefeiert. Bei angenehmer<br />
Atmosphäre und einer<br />
wunderschön, festlich gedeckten<br />
Tafel mit kleinen Aufmerksamkeiten:<br />
Marienkäfer, Goldtaler,<br />
Schokoladenkleeblätter,<br />
Goldbären usw. Mit Kaffee,<br />
schmackhaften Torten, als auch<br />
einem Gläschen Sekt, wird dieser<br />
persönliche Festtag unserer<br />
Senioren gebührend und mit allen<br />
Sinnen gefeiert. An diesem<br />
ganz besonderen Tag steht jeder<br />
einzelne unserer Senioren<br />
ganz <strong>im</strong> Mittelpunkt und jeder<br />
kann sich erlauben, diesen auf<br />
seine ganz spezielle Art und<br />
Weise zu erleben. Der Duft von<br />
Kuchen oder frischen Blumen<br />
(der Jahreszeit entsprechend<br />
z.B. Flieder, Rosen, Lavendel...)<br />
weckt oft alte Erinnerungen.
24<br />
Generationenaustausch und<br />
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
Be<strong>im</strong> gemeinsamen Singen können<br />
alle mitmachen, so wird das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
angesprochen<br />
und auch soziale Kompetenzen gefördert.<br />
Um diesen Festtag eine musikalische<br />
Note zu geben werden,<br />
der Jahreszeit entsprechende Lieder<br />
ausgesucht und gesungen. Durch das<br />
Singen sind Erinnerungen und vergessene<br />
Fähigkeiten wieder hervorgerufen.<br />
Ebenso wirkt das Singen<br />
sehr befreiend und ist gleichzeitig eine<br />
wichtige Pneumonieprohylaxe.<br />
Be<strong>im</strong> gemeinsamen Schunkeln zur<br />
Musik rückt man enger aneinander<br />
und kommt sich näher, so das sich<br />
das Gefühl von Geborgenheit und<br />
Aufgehobenseins einstellt. Musik und<br />
auch das Vortragen von besinnlichen,<br />
humorvollen Gedichten berührt die<br />
Gefühlswelt und löst häufig schöne<br />
Erinnerungen aus, schafft positive<br />
Emotionen und stärkt so auch hier<br />
das gemeinschaftliche Erleben.<br />
Gleichzeitig finden die Senioren hierbei<br />
Entspannung und Ausgeglichenheit.<br />
Der Geburtstag ist auch ein dankbares<br />
Nachdenken um noch mal die<br />
eigenen Spuren des Lebens zu verfolgen.<br />
So ist es an diesem Tag auch<br />
ein Anlass zum Gedächtnistraining.<br />
Es ist wie wenn man auf einem Gelände<br />
Spuren sucht. Es werden Erinnerungen<br />
an Urlaubsreisen, vergangene<br />
Unternehmungen und zurückliegenden<br />
Geburtstage wach. Je<br />
mehr man sucht oder zurückdenkt,<br />
desto schärfer wird der Blick, und<br />
die Senioren entdecken sich mit unter<br />
auch dort wo sie sich eigentlich<br />
gar nicht vermutet hätten. Bewahrungen,<br />
bedeutsame und hilfreiche<br />
Begegnungen kommen so wieder.<br />
Manchmal auch Ereignisse die damals,<br />
als sie geschahen, durchaus<br />
unerwünscht waren. Tiefere Dinge<br />
sind erkennbar und Dinge die sie früher<br />
be<strong>im</strong> besten <strong>Will</strong>en nicht verstanden<br />
haben sind jetzt annehmbar<br />
und akzeptabel. Auch kommen Gedanken<br />
wie: Wie vielen Menschen<br />
man <strong>im</strong> Laufe seines Lebens begegnet<br />
ist! Manche begleiteten sie eine<br />
kürzere oder auch längere Strecke.<br />
Auch tauchen in der Erinnerung oft<br />
gute und schöne Jahre auf, die womöglich<br />
nicht ganz unbeschwert waren,<br />
aber eben doch vieles schönes<br />
enthielten.<br />
Die Erinnerung an gute und hilfreiche<br />
Menschen in der Umgebung,<br />
die sie liebevoll und treu um sie bemühten,<br />
um ihnen das Leben zu erleichtern.<br />
Freunde und Bekannte die<br />
gekommen sind, um Ihnen mit Ihrem<br />
Besuch eine kleine Freude zu machen<br />
oder sie haben Ihnen einen<br />
Gruß zukommen lassen und damit<br />
gezeigt, das sie nicht in Vergessenheit<br />
geraten sind.<br />
Wenn sich die Senioren zurück erinnern,<br />
waren es nicht so sehr die<br />
großen oder kleinen Geschenke,<br />
sondern eher zu wissen, dass man<br />
an sie denkt. Man erinnert sich an<br />
die Zeiten, als man die Freuden des<br />
Lebens noch aktiver und unbeschwerter<br />
genießen konnte. Manchmal<br />
war es für den einen oder anderen<br />
auch nicht <strong>im</strong>mer leicht, Entscheidungen<br />
zu treffen, denn so<br />
manchmal hatten diese Entscheidungen<br />
ja, weit in die Zukunft hinreichende<br />
Folgen. Heute sind sich<br />
alle Senioren und Seniorinnen einig,<br />
in keinem Fall stehen die materiellen<br />
Wünsche <strong>im</strong> Vordergrund, viel wichtiger<br />
ist der Erhalt der Gesundheit<br />
und natürlich, dass die noch vor Ihnen<br />
liegende, weitere Zeit sorgenfrei<br />
verbracht werden kann, bis zur<br />
nächsten gemeinsamen Geburtstagsfeier.<br />
Maria Hald, Ergotherapeutin<br />
HAUS HECKENGÄU<br />
Das Bild eines alten Menschen, der<br />
auf dem Schoß ein Kind sitzen hat,<br />
beide einander liebevoll zugewandt.<br />
Der Altersgegensatz könnte nicht<br />
größer sein und doch vermittelt<br />
dieses Bild Wärme, Zuversicht, Geborgenheit,<br />
Beständigkeit.<br />
Die Generationen der Großeltern<br />
und der Enkel stehen in einer ganz<br />
besonderen Beziehung zueinander.<br />
Große Erwartungen und Verpflichtungen<br />
gibt es meist nicht; da wird<br />
weniger erzogen als vielmehr verwöhnt,<br />
da gibt es weniger Vorhaltungen<br />
dafür umso mehr gemeinsame<br />
Momente des Glücks, und zwar<br />
beiderseits.<br />
In einer Lebensphase, in der sich ein<br />
älterer Mensch gemeinhin auch mit<br />
dem Ende des Lebens beschäftigt,<br />
blickt er unweigerlich auch auf die<br />
eigene Geschichte zurück. Die Jugend<br />
kehrt in der Erinnerung zurück<br />
und es stellen sich die Fragen, ob<br />
das Leben und die getroffenen Entscheidungen<br />
so richtig und sinnvoll<br />
waren. Antworten auf solche Fragen<br />
finden sich auch <strong>im</strong> Blick auf<br />
die Zukunft. Ein Blick auf die Jugend,<br />
die Zukunft, das Fortleben spannt<br />
den Bogen über das eigene Leben<br />
hinaus und stellt den Zusammenhang<br />
zur Familie, Gesellschaft sowie<br />
Umgebung in der Zeit her. Ein<br />
beruhigendes Gefühl scheint sich automatisch<br />
bei älteren Menschen <strong>im</strong><br />
Zusammensein mit den eigenen Enkelkindern<br />
und Kindern <strong>im</strong> Allgemeinen<br />
einzustellen.<br />
Kinder nehmen vermutlich aus solchen<br />
Zusammentreffen auch eine<br />
Menge mit. Junge Kinder gehen ohne<br />
Vorurteil neugierig auf He<strong>im</strong>bewohner<br />
zu und fragen ganz unbefangen,<br />
warum sie einen Stock zum<br />
Laufen brauchen oder warum sie<br />
nicht laufen können. Im jugendlichen<br />
Alter dann fällt es zwar vielen<br />
schwerer, offen auf Menschen anderen<br />
Alters zuzugehen. Aber vor<br />
allem <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong>, mit seinen Be-
Gute Pflege hat in Pforzhe<strong>im</strong> einen Namen<br />
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Jugendliches Amateurtanzpaar<br />
tanzt<br />
mit BewohnerInnen.<br />
26<br />
Generationenaustausch und<br />
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
wohnern, die alle irgendeiner Art<br />
von Hilfe bedürfen, muss sich ein<br />
junger, sich entwickelnder Mensch<br />
nicht ständig mit den eigenen Unzulänglichkeiten<br />
beschäftigen. Und<br />
das tut gut.<br />
Von Anfang an bot sich durch die direkte<br />
Nachbarschaft der Kontakt zur<br />
Ludwig-Uhland-Schule, einer Grund-,<br />
Haupt- und Realschule, an. Schüler<br />
haben schon spontan ihre Bastelwerke<br />
vorbeigebracht. Gegenseitige<br />
Besuche zu Musik- und Theater-<br />
Aufführungen, Kunstausstellungen sowie<br />
Informationsveranstaltungen für<br />
Schulabgänger finden regelmäßig<br />
statt. Diese Begegnungen werden<br />
hauptsächlich von engagierten Lehrern<br />
und dem He<strong>im</strong>-Sozialdienst organisiert.<br />
Der offene Mittagstisch<br />
wird von manchen Schulklassen bei<br />
Nachmittagsunterricht genutzt.<br />
Der Sozialdienst ist auch Ansprech -<br />
partner für Sozialpraktika, sei es der<br />
Konfirmanden oder der Schulen, seit<br />
ab 2001 in den 8. Schulklassen die<br />
Sozialpraktika eingeführt wurden.<br />
Die Nachfrage nach Praktikumsplätzen<br />
nahm stetig zu, so dass zahlenmäßige<br />
Grenzen gesetzt werden<br />
musste, da die Praktikanten eine gute<br />
Anleitung durch Mitarbeiter benötigen.<br />
Das ist sehr zeitintensiv, wozu<br />
der Praktikumseinsatz von manchmal<br />
nur 10 – 20 Stunden auf dem<br />
ersten Blick in keinem Verhältnis zum<br />
Aufwand steht. Doch stellen die Kinder<br />
und Jugendlichen eben eine Bereicherung<br />
für das Haus dar, und<br />
deshalb „lohnt“ sich der Aufwand.<br />
Das Sozialpraktikum soll auch dazu<br />
anleiten, durch gegenseitiges Er-<br />
zählen sich besser kennenzulernen<br />
und Verständnis für die Schwächen<br />
und Stärken des anderen zu entwickeln.<br />
Aus He<strong>im</strong>she<strong>im</strong>, Lehningen<br />
und Ruteshe<strong>im</strong> haben inzwischen<br />
über Hundert Schüler und Konfirmanden<br />
ein Sozialpraktikum <strong>im</strong> Haus<br />
Heckengäu durchgeführt. Einzelne<br />
haben <strong>im</strong> Anschluss daran in den Ferien<br />
<strong>im</strong> Haus gejobbt oder sogar eine<br />
Ausbildung begonnen.<br />
Eine weitere regelmäßig stattfindende<br />
Begegnungsmöglichkeit bietet die<br />
Zusammenarbeit mit dem Familientreff<br />
der VHS He<strong>im</strong>she<strong>im</strong>. Anfangs<br />
zielte die Begegnung von Alt und<br />
Jung <strong>im</strong> Rahmen eines Märchen-Vortrags<br />
auf Familien mit Kleinkindern.<br />
Da sich der Besuch von außen nicht<br />
regelmäßig entwickelte, werden die<br />
Besuche nun vom Haus aus gemeinsam<br />
mit dem Familientreff geplant:<br />
Es kommt jeweils eine Kindergartengruppe<br />
oder eine Grundschulklasse<br />
ins He<strong>im</strong>, um gemeinsam<br />
mit Bewohnern dem Vortrag einer<br />
professionellen Märchenerzählerin<br />
zu folgen. Meist wird das mit einer<br />
Hausführung verbunden, um die<br />
Hemmschwelle zum Pflegehe<strong>im</strong> gering<br />
zu halten.<br />
Von Musikvereinen und Musikschulen,<br />
Kirchengemeinden, Kindergärten,<br />
Sportvereinen und Kindertanzgruppen<br />
kommen regelmäßig Angebote<br />
oder auf Nachfrage Vorführungen<br />
zustande, an denen die Kinder<br />
und Jugendliche musizieren, singen<br />
und tanzen. Das reicht von einzelnen<br />
Liedvorträgen bis zu zirzensischen<br />
Leistungen. Diese Auftritte<br />
stellen ganz besonders auch für die<br />
dementiell erkrankten Bewohner eine<br />
Bereicherung dar. Je kleiner die<br />
Kinder, umso mehr wecken sie die<br />
Fürsorglichkeit der Großeltern-Generation.<br />
So wird aus passivem Zuschauen<br />
und Zuhören <strong>im</strong> besten Fall<br />
aktives aufeinander Zugehen und<br />
Kommunizieren. Das gilt in Bezug<br />
auf die Kinder der Mitarbeiter noch<br />
viel stärker, weil hier die Bewohner<br />
noch stärker Anteil nehmen. Deshalb<br />
wird dies auch von Mitarbeitern intensiv<br />
gefördert. Bislang hat noch<br />
keine Mitarbeiterin versäumt, ihr<br />
Kind nach einer Schwangerschaft<br />
<strong>im</strong> Beschäftigungs zeitraum <strong>im</strong> Haus<br />
und den Bewohnern vorzustellen.<br />
HEIM AM HACHEL<br />
Begegnungen der Generationen <strong>im</strong><br />
Pflegehe<strong>im</strong>: Was läuft und warum?<br />
Zunächst stellt sich grundsätzlich die<br />
Frage, warum werden von den Verantwortlichen<br />
in den Pflegehe<strong>im</strong>en<br />
Kontakte zu Kindergärten, Schulen,<br />
Vereinen geknüpft ?<br />
Nun das ist ganz einfach, es geht<br />
um Begegnungen es geht um Geben<br />
und Nehmen und es geht um<br />
sehr viel Respekt, Achtung, Wertschätzung<br />
der Generationen füreinander.<br />
He<strong>im</strong> am Hachel ist eine<br />
Einrichtung, die sehr viel Wert auf<br />
diese Begegnungen legt und dem-<br />
zufolge jede Gelegenheit nutzt, Kooperationen<br />
mit Vertretern der Kindergärten<br />
und Schulen zu knüpfen.<br />
Ganz unterschiedlich sind die Einsatzgebiete<br />
<strong>im</strong> He<strong>im</strong>. Ob Feste mit<br />
gestaltet werden, gesellige Nachmittage<br />
organisiert werden oder<br />
Praktikanten das He<strong>im</strong>leben kennen<br />
lernen wollen, alles hat dabei seinen<br />
hohen Stellenwert. Schüler, die<br />
als Sozialpraktikanten aus den umliegenden<br />
Schulen in unsere Einrichtung<br />
kommen, möchten das Berufsbild<br />
Altenpflege kennenlernen.<br />
Eine frühe Kontaktaufnahme zwischen<br />
Schülern und pflegebedürftigen<br />
Menschen wird dadurch gezielt<br />
gefördert und die jungen Menschen<br />
wecken Interesse und Freude am
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28<br />
Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />
Pflegeberuf. Das Aufeinandertreffen<br />
der „Jungen“ und der „Alten“ Generation<br />
macht den Austausch so<br />
wertvoll und zukunftsorientiert, da<br />
soziales Denken und Handeln zur<br />
Motivation und gegenseitigen Rücksichtnahme<br />
wird.<br />
In einer Zeit, in der Isolierung von<br />
Menschen durch steigende Individualisierung<br />
der Menschen an der<br />
Tagesordnung steht, ist der Erwerb<br />
sozialer Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen,<br />
Hilfsbereitschaft und<br />
Zuwendung wichtiger denn je.<br />
Die jungen Menschen haben die<br />
Chance zu lernen, dass es wichtig<br />
ist, für Andere da zu sein, die auf<br />
Hilfe angewiesen sind.<br />
JOHANNESHAUS<br />
ÖSCHELBRONN, Zentrum für<br />
Lebensgestaltung <strong>im</strong> Alter<br />
Entdecken Sie unsere Vielfalt!<br />
„Wenn Sie mich besuchen, freue ich<br />
mich. Aber bitte rufen Sie vorher an,<br />
damit ich da bin“ bat die 91-jährige<br />
Frau B. ihre junge Freundin. Fragend<br />
blickte ihr Gegenüber sie an<br />
und hörte: „Wissen Sie, ich unternehme<br />
viel, fast täglich besuche ich<br />
eine Veranstaltung hier <strong>im</strong> Haus.“<br />
Die 18-jährige Gymnasiastin staunte<br />
nicht schlecht:“<br />
Meine Großmutter lebt auch <strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong>,<br />
aber dort kann ich jederzeit<br />
kommen, Oma hat <strong>im</strong>mer Zeit<br />
und ist in ihrem Z<strong>im</strong>mer.“ Frau B.<br />
schmunzelnd „Wissen Sie, <strong>im</strong> Johanneshaus<br />
kann man Vielfalt entdecken.“<br />
„Entdecken Sie unsere Vielfalt“<br />
– so lautet auch unser Slogan.<br />
Wie alles begann: 1974 übernahmen<br />
wir von der Neuen He<strong>im</strong>at den<br />
Gebäudekomplex, den ein früherer<br />
Investor, der ein „Kurstift“ eröffnen<br />
wollte, wegen finanzieller Schwierigkeiten<br />
aufgab. So begann vor 36<br />
Jahren die Geschichte des Johanneshauses<br />
als ein „Zentrum für Lebensgestaltung<br />
<strong>im</strong> Alter“. Die Intention<br />
unseres Hauses basiert auf dem<br />
anthroposophischen Menschenbild<br />
Rudolf Steiners, was Mitte der 70er<br />
Jahre des letzten Jahrhunderts<br />
auch Skeptiker auf den Plan rief:<br />
„Sind das nicht die Abgehobenen<br />
vom Öschelbronner Hügel?“ Im Lauf<br />
der Jahre hat sich die Skepsis gelegt,<br />
Gemeinde und Johanneshaus<br />
kamen sich näher, aus Berührungsangst<br />
ist ein Miteinander geworden.<br />
Wir sind in das Gemeindeleben integriert,<br />
machen be<strong>im</strong> Frühlingsoder<br />
Straßenfest mit, bieten lokalen<br />
und regionalen Vereinen und Musik -<br />
schulen die Möglichkeit für Auftritte<br />
und Konzerte.<br />
Dem Leben nicht mehr Jahre, sondern<br />
den Jahren mehr Leben geben<br />
(nach Goethe): Überhaupt spielt das<br />
aktive kulturelle Leben <strong>im</strong> Johanneshaus<br />
eine große Rolle. Wir feiern<br />
z.B. gemeinsam mit Gästen aus<br />
der Umgebung Jahresfeste wie Johanni,<br />
Martini oder Weihnachten;<br />
in vielen Familien aus der Region<br />
sind Sonnwendfeuer, Martinibazar<br />
oder Oberuferer Weihnachtsspiele<br />
zum festen Termin <strong>im</strong> Kalender geworden.<br />
Der Johanneshaus-Kulturrat<br />
aus Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
zeichnet für das vielfältige Kulturprogramm<br />
verantwortlich: Sie knüpfen<br />
Künstlerkontakte, planen und or-<br />
ganisieren Aufführungen und Konzerte,<br />
produzieren das zwe<strong>im</strong>al<br />
jährlich erscheinende Programmheft<br />
„Kultur <strong>im</strong> Johanneshaus“, stellen<br />
Saaldiener und Künstlerbetreuer<br />
und… und… und… Bei uns gibt es<br />
viele Bewohneraktivitäten und wer<br />
möchte, kann sich nach Fähigkeiten<br />
und Interessen in vielen Gruppen<br />
versuchen und Ideen einbringen. Es<br />
gibt Sing-, Sprechchor, Mal-, Eurythmie-,<br />
Handarbeitsgruppe und<br />
„Nähkränzchen“; auch die große<br />
Bibliothek (über 10.000 anspruchsvolle<br />
Bücher aus allen Fachgebieten!)<br />
liegt in Bewohnerhand.<br />
Andere treffen sich zu englischer<br />
Konversation, spielen Skat, haben<br />
<strong>im</strong> Garten ihr eigenes kleines Beet<br />
bestellt oder beschäftigen sich in der<br />
Johanneshaus-Gärtnerei mit Tee- und<br />
Heilkräutern und… und… und das<br />
ist noch nicht alles. Was uns <strong>im</strong> Johanneshaus<br />
auch wichtig ist: den<br />
Kontakt zu jungen Menschen pflegen<br />
und gestalten. Das geschieht<br />
auf mehreren Ebenen: Wir haben<br />
regelmäßig Besuch von Kindergärten,<br />
Schulen und jungen Musikern<br />
der Musikschule Gutmann aus Mühlacker.<br />
Im Sommer 2009 führten wir<br />
mit dem Pforzhe<strong>im</strong>er Jugendzentrum<br />
„Kupferdächle“ das Medienprojekt<br />
„Respekt? Respekt!“ durch, das in<br />
einer großen Ausstellung in Pforzhe<strong>im</strong><br />
mündete. Der Verein „Musik<br />
für die Erde e.V.“ (aus Bewohnerinitiative<br />
entstanden und mit Vereinssitz<br />
<strong>im</strong> Johanneshaus) pflegt<br />
ebenfalls engen Kontakt zu Schulen<br />
verschiedenster Art und hat in die<br />
Jahrestagung 2010 die Aurelius<br />
Sängerknaben Calw, die Musik- und<br />
Kunstschule Westlicher Enzkreis e.V.,<br />
und die Goetheschule Freie Waldorfschule<br />
Pforzhe<strong>im</strong> eingebunden.<br />
Im Johanneshaus absolvieren Waldorfschüler<br />
aus ganz Deutschland<br />
ihr Sozialpraktikum (10. Klasse), <strong>im</strong><br />
Park und der kleinen „Landwirtschaft“<br />
werkeln „FÖJs“ (junge Menschen,<br />
die ein Freiwilliges Ökologi-
<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
sches Jahr absolvieren) und die<br />
„Zivi-Zeit“ <strong>im</strong> Johanneshaus<br />
war oft der Ausschlag für die<br />
spätere Berufswahl der jungen<br />
Männer.<br />
Sind Sie neugierig auf uns geworden?<br />
Dann laden wir Sie<br />
herzlich ein uns kennen zu lernen.<br />
Es gibt viele Gelegenheiten<br />
dazu, z.B. bei Veranstaltungen<br />
(am 4.9.2010 „Gläserne<br />
Serenade“, Ensemble Sinfonia<br />
di vetro, Sascha Reckert<br />
(Musiker, Instrumentenbauer<br />
und „Erfinder“ des Verrophones)<br />
und Ruth Baaten spielen<br />
Originalwerke für Glasinstrumente<br />
von Mozart, Schnaubelt,<br />
Naumann, Schmittbaur und Donizetti;<br />
vom 24.– 26.9.2010<br />
Musik- und Umwelttage „Die<br />
gemeinsame Zukunft von<br />
Mensch und Erde“ mit Mittagskonzert<br />
der Aurelius Sängerknaben<br />
Calw;<br />
17.10.2010 Konzert der Preisträger<br />
des Landes- und Bundeswettbewerbes<br />
„Jugend musiziert“<br />
– Jugendmusikschule Ettlingen<br />
und Bad. Konservatorium<br />
Karlsruhe; u.v.a.) oder Galerie-Ausstellungen<br />
(4.9. –<br />
17.10.2010 „Wasser-Klang-<br />
Bilder“ von Alexander Lauterwasser;<br />
23.10. – 18.11.2010<br />
Aquarelle und Grafiken von<br />
Walter Roggenkamp, dem<br />
lang jährigen Grafiker der WE-<br />
LEDA AG;<br />
11.12.2010 – 16.1.2011<br />
„Lichtobjekte aus Farben und<br />
Glas“ von Heide Danne-Pfeiffer)<br />
oder einem Sonntagsspaziergang<br />
<strong>im</strong> weitläufigen Park
30<br />
Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />
mit anschließendem Besuch der Cafeteria<br />
(mein Gehe<strong>im</strong>tipp: Die „Johanneshaus-Torte“<br />
aus der hauseigenen<br />
Konditorei!) Übrigens können<br />
Sie nach Absprache auch Ihre private<br />
Feiern bei uns ausrichten lassen<br />
– unser Küchenchef Andreas<br />
Löbbecke berät Sie gerne.<br />
Unser Angebot als Altenhilfeeinrichtung:<br />
Die Angebotsstruktur des<br />
Johanneshauses umfasst die stationäre<br />
Pflege (Versorgungsvertrag<br />
nach SGB XI) mit insg. 121 Plätzen<br />
einschließlich Kurzzeitpflege und einem<br />
beschützenden Wohnbereich<br />
für Menschen mit dementiellen Erkrankungen.<br />
Weiterhin werden verschiedene<br />
Wohnformen des Betreuten<br />
Wohnens in 230 Appartements<br />
angeboten. Unser Leistungsangebot<br />
wird durch einen Mobilen Pflegedienst<br />
ergänzt. Auf gesunde Ernährung<br />
legen wir großen Wert; alle<br />
Speisen (Vollkost, leichte Vollkost,<br />
vegetarische Kost) werden von Küchenchef<br />
Andreas Löbbecke und seinem<br />
Team selbst gekocht, wobei er<br />
Nahrungsmittel bevorzugt von regionalen<br />
Bio-Erzeugern bezieht (u.a.<br />
Handelskontor <strong>Will</strong>mann, Bauernhof<br />
Sichermann, Blessing-Hof, Eselsmühle<br />
u.a.). Für individuelle Diätwünsche<br />
berät eine ausgebildete Diätassistentin.<br />
Die medizinische Versorgung<br />
ist durch eine <strong>im</strong> Haus ansässige<br />
allgemeinmedizinische Praxis<br />
mit geriatrischem Schwerpunkt<br />
sowie die benachbarte Gemeinschaftspraxis<br />
„AnthroMed“ und die<br />
Klinik Öschelbronn gewährleistet.<br />
Physiotherapeutische Behandlungen<br />
können <strong>im</strong> Haus erfolgen. Weiters<br />
stehen ein Ladengeschäft, Buch-<br />
handlung, Naturtextilien-Laden,<br />
Bankinstitute, Friseur, Fußpflege, Sanitätshäuser,<br />
Optiker, Internetcafe<br />
usw. für Bewohner bereit. Weitere<br />
Informationen www.johanneshausoeschelbronn.de<br />
Ursula Weidmann, Sozialdienst<br />
Begegnungen der Generationen<br />
<strong>im</strong> HAUS MAIHÄLDEN<br />
Kinderseele<br />
Was eine Kinderseele<br />
aus jedem Blick verspricht!<br />
So reich ist doch an Hoffnung<br />
ein ganzer Frühling nicht.<br />
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)<br />
Das sind wertvolle Schätze, was an<br />
Wissen, Erfahrung und Weisheit von<br />
einer Generation an die andere weiter<br />
gegeben wird. Dazu bedarf es jedoch<br />
eines lebendigen Austauschs<br />
zwischen Alt und Jung.<br />
In den vergangenen Generationen<br />
war es die Großfamilie, heute sind<br />
es die vielfältigen familiären Beziehungen,<br />
in denen diese Begegnungen<br />
das Leben bereichern. Nicht <strong>im</strong>mer<br />
werden diese generationsübergreifenden<br />
Kontakte gepflegt und für<br />
manchen stellen sie eine besondere<br />
Erfahrung dar. Umso mehr freut es<br />
uns, dass das Haus Maihälden ein<br />
solcher Kontaktpunkt ist, <strong>im</strong> dem generationsübergreifend<br />
Fröhlichkeit erlebt<br />
wird und Toleranz und gegenseitiges<br />
Interesse gefördert werden.<br />
Seit 16 Jahren besucht der Kindergarten<br />
Maihälden unser Haus. Alle<br />
sechs Wochen bereichern ca.10-20<br />
Kinder den Alltag unserer Bewohner<br />
und bieten ein abwechslungsreiches<br />
und fröhliches Programm. Strahlende<br />
Kinderaugen und die nicht weniger<br />
strahlenden Augen unserer Bewohner<br />
lassen diese Tage zu einem<br />
Fest werden. Es wird gemeinsam gesungen,<br />
gerätselt, Bewegungs- und<br />
Ballspiele durchgeführt, gekegelt und<br />
vieles mehr. Be<strong>im</strong> letzten Besuch wurde<br />
das Märchen „Hänsel und Gretel“<br />
musikalisch und tänzerisch dargestellt.<br />
Ebenso sind wir dankbar über die<br />
Begegnungen mit Schülern der Maihälden<br />
Grundschule, die unser Haus<br />
regelmäßig besuchen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler haben schon unsere<br />
Sommerfeste und Kaffeenachmittage<br />
mitgestaltet oder mit unseren<br />
Bewohnern in der Vorweihnachtszeit<br />
gesungen. Aufführungen, wie beispielsweise<br />
„die Vogelhoch zeit“ sind<br />
besondere Highlights und alle haben<br />
ihren Spaß dabei.<br />
Regelmäßig führen Schüler in unserem<br />
Hause ein „Sozialpraktikum“<br />
durch. Die Schüler und unsere ältere<br />
Generation kommen dabei in einen<br />
Dialog, lernen, Verständnis füreinan -<br />
der zu haben, Berührungsängste abzubauen<br />
und Spaß miteinander zu<br />
haben.<br />
Noch wichtiger<br />
als die Begegnung<br />
an Festen,<br />
Konzerten oder<br />
Veranstaltungen<br />
ist der ganz<br />
normale alltägliche<br />
Kontakt<br />
von Jung und<br />
Alt statt – Begegnungen<br />
zwischen dem Enkel und<br />
seiner Oma, dem Urenkel und seinem<br />
Opa….vertrauensvolle Momente,<br />
strahlende Gesichter und einfach<br />
Freude und Wärme <strong>im</strong> Herzen.<br />
So haben wir uns sehr darüber gefreut,<br />
dass während unserer Übertragung<br />
der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
auf Großbildleinwand auch Enkel<br />
und Oma zusammen die spannenden<br />
Spiele angeschaut haben.
<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
Zusammenarbeit vom<br />
SENIORENZENTRUM<br />
PAUL GERHARDT und dem<br />
Kinderhaus Brötzingen.<br />
Seit über 10 Jahren gibt es gegenseitige<br />
Besuche des Seniorenzentrum<br />
Paul Gerhardt und<br />
des Kinderhauses Brötzingen.<br />
Diese Aktion wurde durch eine<br />
ehemalige Mitarbeiterin der<br />
Aktivierung, die mit einer Pflegehelferin<br />
befreundet war, ins<br />
Leben gerufen.<br />
Diese hatte einen Sohn, der das<br />
Kinderhaus Brötzingen besuchte.<br />
Das brachte beide auf die<br />
Idee eines gegenseitigen Besuches.<br />
Es wurde eine 6 – 8-köpfige<br />
Gruppe von Kindern mit einer<br />
Erzieherin ins Seniorenzentrum<br />
eingeladen. Allen Beteiligten<br />
gefiel der Besuch so gut,<br />
dass eine Wiederholung selbstverständlich<br />
war. Seitdem findet<br />
jeden Monat <strong>im</strong> Seniorenzentrum<br />
ein Kinderhausbesuch statt.<br />
Darüber hinaus besucht das Seniorenzentrum<br />
einmal <strong>im</strong> Sommer<br />
das Kinderhaus, wo es bei<br />
Kaffee und selbstgebackenen<br />
Kuchen, Spiele, Lieder und mehr<br />
gibt. Ein Kinderbesuch in unserem<br />
Haus findet <strong>im</strong>mer unter einem<br />
best<strong>im</strong>mten Thema statt.<br />
Wir basteln zum Beispiel Frühlingsmobiles,<br />
backen in der Vorweihnachtszeit<br />
Plätzchen miteinander<br />
oder machen Bewegungsspiele<br />
mit verschiedenen<br />
Materialien. Auch Bewegungslieder<br />
und Sitztänze sind <strong>im</strong> Repertoire.<br />
Die Besuche sind <strong>im</strong><br />
unserem Haus sehr beliebt und<br />
auch aus dem Kinderhaus kom-<br />
men manche Kinder sehr gerne,<br />
einige waren schon 2-3-mal in<br />
unserem Haus. Unsere Bewohner<br />
freuen sich über die Munterkeit<br />
und das Leben, dass die<br />
Kinder mitbringen. Sowie die<br />
Kinder Bewohner in Rollstühlen<br />
sitzen sehen oder einen Gehwagen<br />
schieben. Die Kinder<br />
kennen wenig Scheu was Fragen<br />
angeht. Sei es zu Hilfsmitteln<br />
wie auch zu Krankheiten,<br />
die Bewohner und Erzieherinnen<br />
begegnen ihnen mit großer<br />
Souveränität.<br />
Es zeigt sich <strong>im</strong>mer wieder, dass<br />
beide Seiten Freude am Miteinander<br />
haben, dabei ist es<br />
manchmal so, dass Jung und Alt<br />
sich gut ergänzen, zum Beispiel<br />
wenn es darum geht Blätter oder<br />
Blumen aus Papier auszuschnei -<br />
den. Die einen malen auf, die<br />
anderen schneiden aus. Jede<br />
Seite hilft so gut wie er kann.<br />
Um dieses Miteinander zu fördern<br />
wird am Ende eines jeden<br />
Treffens ein neuer Termin mit einem<br />
Thema ausgemacht und<br />
beide Seiten bereiten sich entsprechend<br />
darauf vor.<br />
Wir hoffen, dass diese gute Zusammenarbeit<br />
noch lange bestehen<br />
bleibt und wir freuen uns<br />
schon auf den nächsten Besuch.<br />
H. Spohn, Ergotherapeutin<br />
AUGUST<br />
KAYSER<br />
STIFTUNG<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mt leben<br />
<strong>im</strong> Alter<br />
Wir bieten<br />
die persönliche Betreuung und<br />
umfassende Pflege<br />
nach individuellem Bedarf<br />
• Mahlzeitendienste<br />
• Tagespflege<br />
• Kurzzeitpflege<br />
• Stationäre Pflege<br />
1OO<br />
JAHRE<br />
Altenhilfeeinrichtung<br />
August-Kayser-Str.23<br />
75175 Pforzhe<strong>im</strong><br />
Telefon 07231/9660-0<br />
Fax 07231/650032<br />
info@august-kayser-stiftung.de<br />
www.august-kayser-stiftung.de
32<br />
Generationenaustausch und<br />
Public Viewing <strong>im</strong><br />
Haus SCHAUINSLAND<br />
Public Viewing gehört seit der WM<br />
vor vier Jahren zu einem festen Bestandteil<br />
der Schauinsland-Einrichtungen.<br />
Im Haus Schauinsland Dillweißenstein<br />
ist es am Sonntag gegen<br />
15.00 Uhr noch sehr ruhig. Mitarbeiter<br />
der Frühschicht gehen in den<br />
Feierabend. Angehörige haben es<br />
offensichtlich eilig nach Hause zu<br />
kommen. Nur vereinzelt machen es<br />
sich die ersten Bewohner in der Fußball-Ecke<br />
bequem. Einige sogar in<br />
Fankleidung. Als der kleine Zeiger<br />
der Uhr in Richtung vier wandert,<br />
bricht dann doch das allgemeine<br />
Fußballfieber aus. Vuvuzelas dröhnen<br />
auf den Gängen und die Fußball-Ecke<br />
in der Cafeteria wird <strong>im</strong>mer<br />
voller. Nicht nur He<strong>im</strong>bewohner<br />
sondern auch Mitarbeiter versammeln<br />
sich vor dem großen Bildschirm.<br />
Die Küche sorgt für das leibliche<br />
Wohl. Bewohneraugen füllen<br />
sich mit Tränen der Emotionen, als<br />
die Nationalhymne ertönt. Gemeinsam<br />
mit der deutschen Elf wird<br />
gesungen. Mit dem Anpfiff des<br />
Schiedsrichters ist <strong>im</strong> Schauinsland<br />
die Mittagsruhe endgültig vorbei.<br />
Nach 20 Minuten knallen die Sektkorken.<br />
1:0 für Deutschland. „Klose<br />
vor – noch 1 Tor“, hallt es aus der<br />
Fernsehecke. Und die Pflegedienstleitung<br />
hält ihr Versprechen: Freibier<br />
für alle! Das zweite Tor durch Lukas<br />
Podolski in der 33. Minute bringt<br />
die St<strong>im</strong>mung auf den Höhepunkt.<br />
Eine Bewohnerin lacht und sagt, so<br />
schnell wie die deutschen Kerle Tore<br />
schießen, könne sie ihr Glas gar<br />
nicht leeren. Auch das „Wembley-<br />
Tor“, der klare aber nicht anerkannte<br />
Treffer für England regt Erinnerungen<br />
und Gespräche an. Es sind die<br />
Senioren, die die jungen Mitarbeiter<br />
aufklären, was es mit dem „Wembley-Tor“<br />
von 1966 auf sich hatte.<br />
Das WM-Endspiel Deutschland gegen<br />
England <strong>im</strong> Jahre 1966 ist al-<br />
len Fußballbegeisterten noch gut in<br />
Erinnerung. Auf dem Spielfeld befanden<br />
sich bereits Zuschauer, erzählt<br />
ein Bewohner, als England in<br />
der Verlängerung auf ein 4 zu 2 erhöhte.<br />
In der heutigen Zeit kaum vorzustellen.<br />
38. Minute. England<br />
schießt praktisch aus dem nichts den<br />
Anschlusstreffer. Das Schauinsland<br />
feuert die deutschen Jungs kräftig<br />
an. In der Halbzeit freut man sich<br />
über den schönen Teich <strong>im</strong> Garten,<br />
der zum Abkühlen einlädt. Das kalte<br />
Büffet ist geleert und Jung und Alt<br />
sind sich bereits zu diesem Zeitpunkt<br />
einig: Das Spiel gewinnen unsere<br />
Jungs! Auch nach der Pause wird<br />
lautstark angefeuert. Thomas Müller<br />
schießt das 3 zu 1. Was für ein Tor!<br />
Be<strong>im</strong> 4 zu 1 sind alle <strong>im</strong> Freudentaumel.<br />
Es wird gesungen und getanzt.<br />
Draußen hört man die Hubkonzerte<br />
der vorüber fahrenden Autos<br />
und die knallenden Böller. Zum<br />
Abschied stellt eine Bewohnerin fest,<br />
dass die deutsche Mannschaft jetzt<br />
weiter ist und alle dann ja bald wieder<br />
in der Fußball-Ecke zusammen<br />
kommen können. Dann bis nächsten<br />
Samstag. Das Schauinsland ist dabei!<br />
Jung und Alt <strong>im</strong> Schauinsland<br />
Die stationäre Altenpflege ist ein Generationen<br />
übergreifendes Projekt.<br />
In den Einrichtungen selbst leben<br />
zwar hauptsächlich Senioren, aber<br />
die Pflege leisten zum großen Teil<br />
junge Menschen.<br />
Oft bilden sich, durch die viele miteinander<br />
verbrachte Zeit wird enge<br />
persönliche Bindungen, die das Leben<br />
gegenseitig bereichern. Man<br />
kann also mit Fug und Recht sagen,<br />
dass in der stationären Altenhilfe tatsächlich<br />
und andauernd die „Generationen<br />
<strong>im</strong> Dialog“ sind. Alter<br />
und Gebrechen sind hingen außerhalb<br />
der Einrichtungen durch die familiären<br />
Strukturen ein Thema, dass<br />
Kinder <strong>im</strong> Alltag heute selten begegnen.<br />
Für Alt und Klein ist dieser<br />
Kontakt in unseren Augen aber besonders<br />
wichtig. Senioren öffnen<br />
den Kindern ein Fenster zur Vergangenheit<br />
und einen reichhaltigen<br />
Erfahrungsschatz. Kinder wiederum<br />
schlagen der älteren Generation eine<br />
Brücke zur Gegenwart. Kurzum:<br />
Alt und Jung brauchen einander. Daher<br />
halten wir es <strong>im</strong> Unternehmen<br />
Schauinsland für eine mehr als sinnvolle<br />
Sache, intergenerative Projekte<br />
ins Leben zu rufen. So zum Beispiel<br />
mit der seit Kurzem existieren-<br />
den Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Haus Schauinsland Würm und dem<br />
katholischen Kindergarten. Oder<br />
dem seit Jahren existierenden regelmäßigen<br />
Besuch einer Gruppe<br />
des Kindergartens „Pusteblume“ <strong>im</strong><br />
Haus Schauinsland Eutingen. Zu diesen<br />
Besuchen treffen sich die Bewohner<br />
und die Kinder, begleitet<br />
durch Erzieherinnen und Pflegekräfte<br />
zu gemeinsamen Aktivitäten. Dies<br />
sind häufig Bastelarbeiten mit jahreszeitlichem<br />
Bezug, aber auch singen<br />
und spielen. Für die Bewohner<br />
des He<strong>im</strong>s ist das eine tolle Abwechslung<br />
und bereitet allen große<br />
Freude. Die Kinder lernen auf spielerische<br />
Art und Weise einen selbstverständlichen<br />
Umgang mit alten<br />
Menschen. Hierfür wollen wir an<br />
dieser Stelle auch den engagierten
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
Leitungen dieser Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />
ohne die diese Projekte<br />
nicht möglich wären, ganz<br />
herzlich danken!<br />
HAUS SONNHALDE:<br />
„Tiere als Therapeuten“<br />
Kirchenfernsehen berichtet über<br />
Sonnhalde-Tierkonzept<br />
Der Sonderpreis „Mensch und Tier“<br />
in Verbindung mit dem Tierschutzpreis<br />
des Landes zieht noch <strong>im</strong>mer<br />
die Aufmerksamkeit der Medien an.<br />
So verbrachte eine Mitarbeiterin des<br />
Kirchenfernsehens einen ganzen Tag<br />
in der Sonnhalde, unterhielt sich mit<br />
den Mitarbeitern und Bewohnern<br />
und filmte alles, was vor ihre Kamera<br />
kam. Das Ergebnis kann auf<br />
www.kirchenfernsehen.de bewundert<br />
werden.<br />
Auch in der Tierwelt scheint es sich<br />
herumgesprochen zu haben, dass<br />
unser Altenpflegehe<strong>im</strong> Sonnhalde<br />
ein idealer Aufenthaltsort für alle ist.<br />
Eine Waldkauz-Familie mit vier jungen<br />
Käuzchen nistete in einer Baumhöhle.<br />
Nahezu unbemerkt saßen die<br />
Jungtiere und ihre Eltern mehrere<br />
Wochen auf den Birkenästen. Der<br />
Kleiber fand in einem von Bewohnern<br />
gebauten Nistkasten seinen<br />
Nistplatz, und ist eifrig damit be-<br />
schäftigt, Nahrung für seine Vogelkinder<br />
zu suchen. Davon findet er<br />
dank der umweltfreundlichen Sonnhalde-Umgebung<br />
reichlich.<br />
Eine Ringelnatter, wärmt sich nach<br />
den vielen kalten und nassen Mai-<br />
Tagen <strong>im</strong> Hühnergelände auf. Die<br />
Hühner selbst interessiert das wechselwarme<br />
Reptil wenig. Als "Frühstückswurm"<br />
ist sie mit ihren ca. 70<br />
cm sowieso viel zu groß.<br />
Ein Besuch in der Sonnhalde lohnt<br />
sich daher allemal – be<strong>im</strong> Donnerstagnachmittag-Kaffee<br />
sind auch Gäste<br />
willkommen – vielleicht treffen<br />
wir uns bald?<br />
Irmgard Behrendt<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
SPPS – Urlaub planen!<br />
Wer einen geliebten Menschen pflegt<br />
und versorgt, der kann sich kaum<br />
vorstellen, diesen einmal für einen<br />
eigenen Urlaub ‚allein‘ zu lassen.<br />
Dabei könnte diese Erholungszeit<br />
dafür sorgen, dass man danach wieder<br />
fit ist und besser die Versorgung<br />
fortsetzen kann.<br />
Aber oftmals traut man sich nicht.<br />
Vielleicht will man nicht so egoistisch<br />
sein und nur an sich denken, auch<br />
ist ja die Zeit, die man noch mit dem<br />
Angehörigen hat, begrenzt. Trotzdem:<br />
Nur wer sich ab und zu eine<br />
Auszeit gönnt, kann die Versorgung<br />
lange selbst übernehmen. Die Pflegeversicherung<br />
hat dies von Beginn<br />
an gesehen und extra die Leistung<br />
der Verhinderungspflege (§ 39) dafür<br />
geschaffen. Diese Leistung ist nur<br />
dafür da, falls die Pflegeperson einmal<br />
nicht da ist. Und man sollte nicht<br />
erst so lange warten, bis eine Krankheit<br />
für eine Auszeit sorgt. Planen<br />
Sie für sich <strong>im</strong> Laufe des Jahres regelmäßige<br />
Auszeiten oder Urlaub<br />
ein! Und selbst, wenn die Verhinderungspflegeleistung<br />
verbraucht ist,<br />
steht für Notfälle <strong>im</strong>mer noch die<br />
Kurzzeitpflegeleistung zur Verfügung.<br />
Mein Tipp: Ohne Zeit für Erholung<br />
kann man nicht dauerhaft durchhalten,<br />
das sehen wir <strong>im</strong>mer wieder.<br />
Natürlich verstehen wir sehr gut,<br />
dass man sich kaum traut, einmal<br />
an sich selbst zu denken, wo es dem<br />
geliebten Menschen so schlecht<br />
geht. Aber was nutzt es diesem,<br />
wenn Sie selbst nicht mehr können?<br />
Urlaub und Erholungspausen können<br />
kurz oder lang sein, können<br />
stundenweise oder tagesweise Zeiten<br />
sein. Einmal <strong>im</strong> Monat in Ruhe<br />
zum Friseur gehen kann schon eine<br />
wichtige Erholungszeit sein oder ein<br />
Wochenende bei Verwandten, eine<br />
Woche <strong>im</strong> Ferienort. Planen Sie Ihre<br />
Erholungszeiten systematisch und<br />
warten Sie nicht darauf, dass Sie<br />
nicht mehr können. Wir vertreten Sie<br />
gern und kompetent, so dass Sie mit<br />
gutem Gewissen an sich denken<br />
können. Vielleicht fangen Sie erst<br />
einmal mit kurzen Erholungspausen<br />
an, wie ein freier Nachmittag in der<br />
Woche oder ein Tag. Sprechen Sie<br />
uns an, wir planen das gemeinsam.<br />
Aktivitäten in der SR Senioren-<br />
Residenz, HAUS BERGDORF<br />
Am 20. Mai wurde ein Fest unter<br />
dem Motto „Rund um die Erdbeere“<br />
in der Senioren-Residenz, Haus<br />
Bergdorf veranstaltet. Mit unseren<br />
Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern<br />
und Mitarbeitern des Fördervereins<br />
haben wir einen fröhlichen<br />
Nachmittag erlebt.<br />
Die gesamte Dekoration stand <strong>im</strong><br />
Zeichen der Erdbeere. Frau Mohr<br />
und Herr Manecke begleiteten mit<br />
Akkordeon und Gitarre musikalisch<br />
den Nachmittag. Die Mitarbeiter unserer<br />
Demenzbetreuung leisteten in<br />
Form von aufgeführten Sketchen ihren<br />
unterhaltsamen Beitrag, lasen<br />
Geschichten vor und führten durch<br />
das Programm. Es wurde gesungen,<br />
geschunkelt, getanzt und gelacht.<br />
Angehörige, Mitarbeiter sowie die<br />
Mitglieder des Fördervereins enga-<br />
33
34<br />
Generationenaustausch und<br />
<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />
gierten sich tatkräftig bei der Bewirtung<br />
der Gäste. Erdbeerkuchen<br />
und Erdbeerbowle wurde angeboten,<br />
ebenso andere feine Leckereien.<br />
So fanden gegen Abend ein<br />
kurzweiliger und unterhaltsamer Erdbeernachmittag<br />
sowie ca. 30 kg<br />
Erdbeeren ein schönes Ende...<br />
Gemeinsames Kunstprojekt:<br />
Blumen und Blüten<br />
Ein gemeinsames Kunstprojekt, die<br />
kreative Zusammenarbeit über alle<br />
Generationen hinweg, angefangen<br />
von den beiden ortsansässigen Kindergärten,<br />
dem evangelischen und<br />
dem städtischen, über die Waldschule<br />
und das Schiller-Gymnasium<br />
bis hin zur Senioren-Residenz, Haus<br />
Bergdorf, ist für alle Beteiligten <strong>im</strong><br />
Alter von vier bis 89 Jahren eine aufregende<br />
und interessante Erfahrung.<br />
Am 10. und 17.<br />
Juni trafen sich<br />
Kindergartenkinder,<br />
Schüler und<br />
Bewohner der Senioren-Residenz<br />
zu zwei Kreativterminen<br />
<strong>im</strong> Kunstraum<br />
des Schiller-<br />
Gymnasiums, um auf Keilrahmen in<br />
fünf Gruppen Bilder unter dem Titel<br />
„Blumen und Blüten“ zu gestalten.<br />
Jede der fünf Gruppen bestand aus<br />
jeweils einem Kind der beiden Kindergärten,<br />
einem Schüler der Waldschule<br />
und des Schiller-Gymnasiums<br />
und einem Bewohner der Senioren-<br />
Residenz. Jede Gruppe beschäftigte<br />
sich mit einem best<strong>im</strong>mten Material.<br />
So gab es eine Gruppe für Na-<br />
turmaterialien, eine Farb- und Mosaikgruppe,<br />
eine Papiergruppe, eine<br />
Gruppe für Schattenmalen und<br />
eine Gruppe für Blütenkollagen.<br />
Die Präsentation der Kunstwerke ist<br />
für den 20.07.2010 <strong>im</strong> Foyer der<br />
Senioren-Residenz, Haus Bergdorf,<br />
geplant. Die Ausstellung der Bilder<br />
soll danach in allen beteiligten Einrichtungen<br />
stattfinden und zum Abschluss<br />
in den Räumlichkeiten des<br />
Rathauses der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>.<br />
Angefangen hat alles mit Kontakten<br />
zwischen Kindergarten und Senioren-Residenz.<br />
Zu den Besuchen des<br />
Kindergartens anlässlich von Geburtstagen<br />
von Bewohnern der Senioren-Residenz<br />
kamen kleine Aufführungen<br />
an Weihnachten oder zu<br />
sonstigen Anlässen hinzu, die regelmäßigen<br />
St.-Martin-Veranstal -<br />
tungen auf dem Gelände der Senioren-Residenz<br />
zusammen mit den<br />
Kindergärten, später auch Besuche,<br />
Aufführungen und Projekte der beiden<br />
benachbarten Schulen. regel-<br />
mäßig sind die Hortkinder zum Mittagessen<br />
<strong>im</strong> Hause. Ein Bewohner<br />
der Senioren-Residenz stellte schon<br />
seine jahrzehntelangen Erfahrungen<br />
<strong>im</strong> Umweltschutz Schülern <strong>im</strong> Schiller-Gymnasium<br />
vor. Die Kontakte<br />
sind inzwischen vielfach, so dass<br />
die Idee eines gemeinsamen Projektes<br />
als naheliegend erschien.<br />
Die Aktion ist der Start für weitere<br />
gemeinsame Projekte, die die Verbundenheit<br />
untereinander und mit<br />
der Gemeinde Büchenbronn ausdrücken<br />
sollen, ganz <strong>im</strong> Zeichen der<br />
„Generationen <strong>im</strong> Dialog“.<br />
Frühlingsfest in der<br />
RESIDENZ AMBIENTE<br />
Die Idee, das Frühlingsfest der Residenz-Ambiente-Senioren<br />
einmal<br />
ganz anders zu gestalten, entstand<br />
be<strong>im</strong> Basteln in der Kreativgruppe:<br />
Denn die Kinder der ev. Kinder -<br />
tagesstätte der Michaelsgemeinde<br />
Schlossberg basteln seit einiger Zeit<br />
gemeinsam mit den Senioren des<br />
Hauses.<br />
Dieser Tage besuchten nun 20 Kinder<br />
mit ihren Eltern und Erzieherinnen<br />
die Senioren, um sie mit Gesang<br />
und Spiel zu erfreuen: Unter der Leitung<br />
von Edeltraud Treiber, Leiterin<br />
der Kindertagesstätte, wurden die<br />
kleinen Akteure mit Keyboard, Gitarre<br />
und Akkordeon begleitet. Den<br />
Auftakt machte das Lied von den<br />
„Bremer Stadtmusikanten“, vorgetragen<br />
von vier kleinen Hauptdarstellern<br />
in selbst gebastelten Tier -<br />
kostümen. Zum Ausklang des Festes<br />
gingen die Kleinen durch die Reihen<br />
und verteilten – als Zeichen der Verbundenheit<br />
von Jung und Alt – wohlriechende<br />
Duftöle und sangen das<br />
Lied „So wie der Duft in Deinen Händen“.<br />
Mit Worten der Dankbarkeit<br />
überreichte Residenzleiter Fred Mahlmann<br />
Frau Treiber schließlich einen<br />
Spendenscheck. Für die in einem<br />
Sparschwein gesammelten Eintrittsgelder<br />
und Spenden der Bewohner,<br />
Angehörigen und Gäste sollen Spielgeräte<br />
eingekauft werden. Besonders<br />
erwähnenswert: die Spende<br />
einer Seniorin, die den Kindern ihr<br />
gesamtes Geburtstagsgeld zur Verfügung<br />
stellte, was Anwesende spontan<br />
veranlasste, eine weitere Spenden<br />
sammlung durchzuführen.<br />
© Bild + Text Pforzhe<strong>im</strong>er Zeitung
Motivation spielt bei Gundolf Greule,<br />
eine zentrale Rolle, ob als Referent,<br />
Seminarleiter oder Organisator<br />
von Workshops. Vor allem deshalb<br />
widmet er sich intensiv dem<br />
Thema „e-Bike“ – das „einen einfachen<br />
Einstieg ins Radfahren bedeutet,<br />
ohne 100 Prozent körperliche<br />
Leistungsfähigkeit zu benötigen“. In<br />
die Pedale muss zwar nach wie vor<br />
getreten werden. „Aber es ist eine<br />
deutliche Unterstützung da“, sagt<br />
Gundolf Greule. Der Elektromotor<br />
wirkt als geräuschloser Verstärker<br />
der eigenen Muskelkraft.<br />
Das e-(lectric) Bike, auch Pedelec<br />
(Pedal Electric Cycle) genannt, verfügt<br />
über einen Elektromotor, der bei<br />
Zuschaltung jedem Tritt mehr Schub<br />
verleiht. Die zusätzliche Energie ist<br />
bis zum Doppelten der eigenen<br />
Muskelkraft in Stufen einstellbar. Da<br />
e-Bikes (Pedelecs) bei einer Geschwindigkeit<br />
von 25 Stundenkilometern<br />
den Motor automatisch abregeln,<br />
gelten sie in Deutschland als<br />
normale Fahrräder. Weder Zulassung<br />
noch Führerschein sind notwendig.<br />
Mit einer Akku-Ladung<br />
kann zwischen 30 Kilometern<br />
bei stetiger Steigung<br />
und bis zu 100 Kilometern<br />
gefahren werden.<br />
Dabei spielen aber<br />
auch andere Faktoren<br />
wie das Gewicht des<br />
Fahrers, der eigene<br />
Krafteinsatz und der Reifendruck<br />
eine Rolle. Im<br />
Mittel werden 40 bis 60<br />
Kilometer gefahren. Die<br />
Garantie für einen Akku<br />
läuft für gewöhnlich<br />
zwei Jahre, ein neuer<br />
kostet 350 bis 600<br />
Euro. Das e-Bike selbst<br />
kostet laut Gundolf<br />
Greule um die 2.000<br />
Euro.<br />
Das Fahren mit e-Bikes<br />
biete sich <strong>im</strong> Nordschwarzwald<br />
förmlich an, sagt der Sportwissenschaftler.<br />
Angesichts der vielen Berge<br />
gebe die elektrische Unterstützung<br />
ein Gefühl der Sicher heit und<br />
biete <strong>im</strong> Alltag wunder bare Möglichkeiten,<br />
unverschwitzt von A nach<br />
B zu kommen. „Ich werde versuchen,<br />
in der Region ein Streckennetz<br />
AOK Nordschwarzwald informiert:<br />
Power aus dem Akku<br />
AOK und Bewegung<br />
Das gute, alte Fahrrad mit Hilfsmotor ist zurück. E-Bike nennt<br />
sich die moderne Version, mit der sich nicht nur Anstiege<br />
leichter erkl<strong>im</strong>men lassen. Auch eröffnet es „neue Möglichkeiten<br />
für Menschen <strong>im</strong> Alter oder mit gesundheitlicher Vorschädigung,<br />
die sonst nicht mehr auf ein Fahrrad steigen<br />
würden“, sagt der Sportwissenschaftler Gundolf Greule von<br />
der AOK Nordschwazwald.<br />
mit verschiedenen e-Bike-Stationen<br />
einzurichten“, sagt Greule. Dort sollen<br />
beispielsweise e-Bikes ausgeliehen<br />
oder Akkus aufgeladen werden<br />
können.<br />
Prädestiniert als e-Bike-Strecke sei<br />
auch die MTB-Genießertour 2010,<br />
die am 19. September in Bad Liebenzell<br />
sowie in Wart startet und<br />
von der AOK Nordschwarzwald unterstützt<br />
wird, eine hochinteressante<br />
Gelegenheit, mit dem e-Bike die<br />
Natur zu erleben.<br />
Die Veranstaltung bietet neben der<br />
91 Kilometer Basisstrecke ein mehrfaches<br />
Angebot zur Verkürzung, so<br />
dass dieses Angebot für eine breite<br />
Zielgruppe abgest<strong>im</strong>mt ist.<br />
35
Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses(Gemeinschaftshaus)<br />
unserer Seniorenresidenz ist<br />
ein neues Wohnprofil für zwei<br />
Wohngruppen entstanden – eine<br />
zukunftsweisende und bereits bewährte<br />
Wohnform.<br />
Je sieben Einzelz<strong>im</strong>mer zum Teil mit Balkon<br />
gruppieren sich um einen großen<br />
Gemeinschaftsraum mit einer Küche,<br />
einem kleinen Nebenraum für Spezial -<br />
aktivi täten und einer Dachterrasse.<br />
Warum diese neue Wohnform?<br />
Mediziner und Gerontologen predigen<br />
es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen,<br />
Zeitungen etc. Einsamkeit<br />
macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt<br />
das Gemüt, verhärtet die Seele.<br />
Gerade die aktivierende Wirkung durch<br />
enioren<br />
Residenz „Bergdorf“<br />
Büchenbronn<br />
Unsere Angebote <strong>im</strong> Überblick:<br />
• exponierte Lage<br />
• Kombination aus Pflegehe<strong>im</strong><br />
und Betreutem Wohnen<br />
• vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege<br />
• qualifiziertes Fachpersonal<br />
• Tag- und Nacht-Präsenz<br />
• Großzügige Gemeinschaftsräume<br />
• Therapie- und Multifunktionsräume<br />
• Dachgarten/Wintergarten<br />
• Frischkost aus eigener Küche<br />
• Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch<br />
• Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst<br />
• Wäscherei <strong>im</strong> Haus<br />
• Wohlfühlkl<strong>im</strong>a und vieles mehr<br />
Rufen Sie uns an,<br />
wir beraten Sie gern<br />
Begegnungen mit anderen Menschen,<br />
durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch<br />
erhält die Lebendigkeit<br />
und Elastizität, die mit zu nehmendem<br />
Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt<br />
eines lebensbewussten Alterns beitragen.<br />
Wir wissen dies und haben als<br />
erste Seniorenresidenz in Pforzhe<strong>im</strong> diese<br />
Möglichkeit integriert, die in anderen<br />
Ländern längst zu den bewährten und<br />
beliebten Wohnmodellen gehört.<br />
Oft hören wir bei der Besichtigung dieses<br />
Angebotes die ablehnende Bemerkung:<br />
„Ach nein, ich möchte lieber allein<br />
bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen,<br />
dass man ja mit seinem Einzelz<strong>im</strong>mer,<br />
das zu diesem Wohnprojekt gehört,<br />
stets die Möglichkeit hat, sich zu<br />
jeder Zeit zurück zu ziehen.<br />
Die Statistik zeigt uns, dass wir heute <strong>im</strong><br />
Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere<br />
Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben,<br />
das wir dankbar annehmen und sinnvoll<br />
gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen,<br />
sich mit anderen Menschen auszutauschen,<br />
sich gegen seitig zuzu hören, miteinander<br />
Freude zu ha ben, Freude zu schenken und<br />
anzunehmen, gehört zum Leben ebenso,<br />
wie das mit sich Leben und in sich Ruhen.<br />
All dies sind Gründe, die für uns wichtig<br />
waren, dieses neue Wohnmodell in unsere<br />
Senioren Residenz zu integrieren. Die<br />
vorliegenden Erfahrungswerte beweisen<br />
uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung<br />
steht, die richtungsweisend ist für<br />
ein lebendiges, anregendes und aktives<br />
Miteinander unter dem Dach einer alters -<br />
gerechten Betreuung und Versorgung.<br />
Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus<br />
Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn<br />
1. Beispiel:<br />
1-Z<strong>im</strong>mer-Appartement 39,30 m2 €/Monat<br />
Kaltmiete 360,00<br />
Nebenkosten 140,00<br />
Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />
Reinigung per m2 € 1,15 45,00<br />
Hausnotruf 20,00<br />
Betreuungspauschale 50,00<br />
Gesamt 875,00<br />
2. Beispiel:<br />
1-Z<strong>im</strong>mer Appartement mit Südbalkon 52,00 m2 €/Monat<br />
Kaltmiete 450,00<br />
Nebenkosten 160,00<br />
Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />
Reinigung per m2 € 1,15 60,00<br />
Hausnotruf 20,00<br />
Betreuungspauschale 50,00<br />
Gesamt 1.000,00<br />
SR Senioren-Residenz <strong>GmbH</strong> · Siedlungstraße 48 · 75180 Pforzhe<strong>im</strong> ·
Foto © Michael Block<br />
enioren<br />
Residenz „Nagoldblick“<br />
Huchenfeld<br />
Am 11. Oktober war es soweit: Mit<br />
einer Eröffnungsfeier um 10.00 Uhr<br />
und einem „Tag der Offenen Tür“ wurde<br />
die neue Senioren-Residenz Haus<br />
Nagoldblick in Pforzhe<strong>im</strong>-Huchen feld<br />
ihrer Best<strong>im</strong>mung übergeben.<br />
Nach der Begrüßung durch den He<strong>im</strong>leiter<br />
Heiner Küllmer überbrachte der Oberbürgermeister<br />
der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>, Herr<br />
Gert Hager, die Glückwünsche der Stadt<br />
zu dem gelungenen Pflegehaus. Der Ortsvorsteher<br />
Herr Heinrich Bayer erinnerte<br />
in seinem Grußwort an die ersten Maßnahmen<br />
vor circa zehn Jahren bis zu die-<br />
sem Tag der Realisierung des Vorhabens<br />
Pflegehaus. Frau Görnemann, Vorsitzende<br />
des Kreisseniorenrates, sprach von der Liebe<br />
zu den Bewohnern des Pflegehauses als<br />
erste Priorität.<br />
Nach der Eröffnung erkundeten <strong>im</strong> Rahmen<br />
des „Tag der Offenen Tür“ unter Begleitung<br />
der Pflegedienstleiterin Frau Sylvia<br />
Fischer zahlreiche weitere Gäste das Haus.<br />
In einem Vortrag <strong>im</strong> Mehrzweckraum referierte<br />
Frau Dr. Buhlinger über das Thema<br />
„Alte Grippe/Neue Grippe – welche<br />
Gefahr droht?“. Neben Konzentrationsübungen,<br />
vorgestellt von Herrn Apotheker<br />
Brecht von der St. Hubertus-Apotheke, und<br />
Informationen zur Krankengymnastik nach<br />
Bobath durch die Krankengymnastikpraxis<br />
Central-Reha und einem Vortrag durch das<br />
Sanitätshaus Paul zu Ernährung und Zu-<br />
satznahrung wurden zahlreiche Informationen<br />
über die umfangreichen Leistungen<br />
des Hauses angeboten. Der ambulante Pflegedienst<br />
SR-Soziale Dienste informierte<br />
über Pflege und Pflegeversicherung. Daneben<br />
stellten das Sanitätshaus Heintz, die<br />
Fußpflege Rössle, die Ergotherapiepraxis<br />
Bosch, Heilpraktikerin Frau Glaser, Fußpflegerin<br />
Frau Gaide,<br />
die Logopädin<br />
Frau Fischer und<br />
die Zahnarztpraxis<br />
Wenz ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
vor. Am Nachmittag wurden<br />
die Gäste mit einem musikalischen Bei trag<br />
durch den Posaunenchor und Alleinunterhalter<br />
Klaus Schöttle unterhalten.<br />
Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen,<br />
die unter dem Motto „bekannte<br />
Gebäude und Gegenden des Enzkreises“<br />
und „Pforzhe<strong>im</strong>er Schmuck“ stehen, 36 Pfle-<br />
geplätze. Alle 30 Z<strong>im</strong>mer haben eine Nasszelle,<br />
von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht<br />
ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über<br />
eine Terrasse mit dem Sinnesgarten verbunden,<br />
der nächstes Jahr die Bewohner<br />
erfreuen soll, wird auch für an Demenz<br />
erkrankte Bewohner geeignet sein. Die<br />
ersten Bewohner haben sich bereits gemütlich<br />
eingerichtet.<br />
Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die<br />
dem Pflegehaus vorgelagerte Eingangs -<br />
situation mit freundlich gestaltetem Café,<br />
Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohl-<br />
fühlbad mit Hubbadewanne, das <strong>im</strong> hinteren<br />
Teil des Eingangsgebäudes an das Café<br />
angrenzt, können die Bewohner die st<strong>im</strong>mungsvolle<br />
Gestaltung des Raumes genießen<br />
– Ruhe und Entspannung pur unterstützt<br />
durch wohltuende Badeessenzen.<br />
In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund<br />
Krankenpflegevereinen sowie Besuchen<br />
des Kindergartens und der Schule<br />
freuen wir uns darauf, allen Bewohnern<br />
eine angenehme Umgebung zu schaffen, in<br />
welcher der Lebensabend mit Freude und<br />
Würde gelebt werden kann.<br />
Wegen unseres ökologischen Baukonzeptes<br />
ist ein wesentlicher Baustoff Holz. Ein<br />
Drittel der deutschen Landfläche ist mit<br />
Wald bedeckt und jedes Jahr wächst mehr<br />
Holz nach als wir verbrauchen. Holz ist ein<br />
regenerativer Baustoff. Und Holz bindet<br />
den Kl<strong>im</strong>akiller CO 2 . In einer Zeit schwindender<br />
Ressourcen und wachsender Umweltbelastung<br />
haben wir uns um intelligente,<br />
komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte<br />
Gedanken gemacht. Wir müssen<br />
zukünftig unsere Energien regenerativ<br />
erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich,<br />
den Energiebedarf zu senken.<br />
Das heißt, vor der Überlegung Heizung<br />
kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts<br />
dessen bedarf es des Einsatzes gut<br />
durchdachter wärmedämmender Konstruktionen<br />
um den Wärmeabfluss deutlich<br />
zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist<br />
eine thermische Solaranlage. Sechs Monate<br />
sorgt die Solaranlage vollständig für die<br />
Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung.<br />
Photovoltaik ist unbestritten<br />
die eleganteste Art, Sonnenenergie in<br />
Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage<br />
bringt neben dem wirtschaftlichen auch<br />
einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt.<br />
Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche<br />
Energiequelle.<br />
Mit unseren neuen Konzepten möchten<br />
wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche<br />
Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen<br />
sollen vor allem die Senioren. Durch<br />
Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente<br />
mit einer modernen Ausstattung, wozu auch<br />
die kontrollierte Wohnraumlüftung mit<br />
Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich<br />
fachkundige Pflege mit Herz und Qualität<br />
wird ein opt<strong>im</strong>ales Zusammenwirken<br />
garantiert und alle Voraussetzungen für das<br />
persönliche Wohlempfinden geschaffen.<br />
Tel.: 07231/6055-0 · Fax: 6055103 · e-mail: sr-senioren-residenz@freenet.de
38<br />
Gerda Görnemann<br />
1. Vorsitzende<br />
Dr. Ursula Mayer<br />
2. Vorsitzende<br />
Herta La Delfa<br />
2. Vorsitzende<br />
Nordstadt-Fest<br />
Das Nordstadtfest ist <strong>im</strong> Laufe der<br />
Jahre zu einem traditionellen Event<br />
geworden, an dem sich der Kreisseniorenrat<br />
als Aussteller beteiligt.<br />
Jeder Aussteller hat sein Programm,<br />
mit dem er den Besucher unterhält,<br />
und/oder ihn mit einem kulinarischen<br />
Programm bei Kräften hält.<br />
Das Programm des KSR war bisher<br />
weitgehend auf Kinder ausgerichtet.<br />
So wurden Karten bemalt, mit<br />
Adressen versehen und per Luftballon<br />
in die Welt geschickt. Und der<br />
Versender des am weitesten gereisten<br />
Ballons erhielt einen Preis. Es<br />
gab einen Seniorentanz, und außerdem<br />
unterhielt eine lustige „Ballonkünstlerin“,die<br />
Kinder mit ihren<br />
vielfältigen Luftballongestaltungen.<br />
Und damit es alles<br />
auch recht gesund<br />
zugeht, stand <strong>im</strong>mer<br />
ein großer<br />
Obstkorb in greifbarer<br />
Nähe.<br />
In diesem Jahr erfuhr das Angebot<br />
eine interessante Ergänzung. Dank<br />
der Aktivität eines neuen ehrenamtliches<br />
Mitglieds des KSR kommt ein<br />
neues Programm ins Nordstadtspiel.<br />
Thema: „Aus Großmutters Kochbuch“.<br />
Angeboten wurden Holunderblütensirup,<br />
Eingelegte Öle mit<br />
Zitronenschale und Chili – selbst-<br />
Kreisseniorenrat<br />
In keiner Zeit zuvor waren Arbeit und Aufgabenstellung des Kreisseniorenrats so vielfältig und umfangreich<br />
wie heute. Neue Lebensformen erfordern neue Initiativen, neue Angebote, neue Aktivitäten und<br />
eine neue Form der Flexibilität, um Bedürfnisse zu erkennen und dem Bedarf Problemlösungen zu bieten.<br />
Die Vielfältigkeit der Angebote auf dem Seniorenmarkt ist unüberschaubar. Die zahlreichen und zum Teil<br />
verlockenden Angebote der Medien und der elektronischen Informanten haben jede Möglichkeit, dem<br />
Verbraucher auch unkontrolliert ihre angeblichen Vorzüge anzubieten. So ist es auch die besondere<br />
Aufgabe des KSR, neben der Durchführung eigener Initiativen den Senioren als absolut neutrale Informationsstelle<br />
beratend Auskunft zu geben und bei der Lösung ihrer Probleme und Entscheidungen zur<br />
Verfügung zu stehen. Hierfür ist die Geschäftsstelle an den Wochentagen von 10.00 – 12.00 Uhr ge öffnet.<br />
Selbstverständlich ist auch eine vorherige Terminvereinbarung möglich.<br />
verständlich unter Verwendung von<br />
kaltgepresstem hochwertigem Bioöl<br />
– verschiedene Marmeladen, erlesener<br />
Gewürzfond für Gemüsebrühe,<br />
Eierlikör, in Alkohol eingelegte<br />
Früchte, Weingelee, Kuchen <strong>im</strong> Glas<br />
und - last but not least - Grünkernsuppe,<br />
temperiert serviert in bunten<br />
Bechern. Es war ein großer Erfolg -<br />
ein Kochbuch ist in Vorbereitung.<br />
Aktivitäten für das 2. Halbjahr<br />
• Sterntreffen<br />
ein bunter Nachmittag für Senioren<br />
Das diesjährige Sterntreffen findet<br />
am 16.10 in Niefern <strong>im</strong> Aurelius-<br />
Saal statt. Beginn der Veranstaltung<br />
ist um 14.00 Uhr.<br />
Viele Vereine werden mit ihren Darbietungen<br />
für ein vergnügliches und<br />
unterhaltsames Programm sorgen.<br />
Neben musikalischen und sportlichen<br />
Darbietungen – u.a. der Kinderchor<br />
und der Gesangverein Niefern,<br />
das Seniorenorchester der Jugendmusikschule<br />
und der TSG Niefern,<br />
wird das bekannte Akkordeonorchester<br />
Niefern-Öschelbronn für<br />
Unterhaltung und St<strong>im</strong>mung sorgen.<br />
Die Aufgabe, an diesem Nachmittag<br />
für das leibliche Wohl der Gäste<br />
zu sorgen, hat das DRK Niefern<br />
übernommen. Wir bitten um rechtzeitige<br />
Voranmeldung.<br />
• Vorträge <strong>im</strong> Raum „Smaragd“<br />
der Schmuckwelten<br />
Für die Freunde und Mitglieder des<br />
KSR werden <strong>im</strong> Herbst drei Vorträge<br />
in den Schmuckwelten stattfinden.<br />
Es geht um das Thema Edelmetalle<br />
– Platin, Gold und Silber.<br />
Die genauen Termine werden rechtzeitig<br />
in der Presse veröffentlicht.<br />
• Kino-Spezialvorstellungen<br />
An jedem zweiten Mittwoch <strong>im</strong><br />
Monat findet unsere seit Jahren bewährte<br />
Spezial-Kinovorstellung <strong>im</strong><br />
Rex statt.<br />
Hierfür wird der jeweils qualitativste<br />
Streifen aus der laufenden Produktion<br />
ausgewählt und in der Sondervorstellung<br />
gezeigt. Im Anschluss<br />
hieran findet <strong>im</strong> Café nebenan ein<br />
gemeinsamer Ausklang bei Kaffee<br />
und Kuchen statt. Hier ergibt sich<br />
<strong>im</strong>mer wieder die Gelegenheit, neue
aktiv<br />
Menschen zu treffen, Kontakte herzustellen<br />
und Gespräche zu führen.<br />
Die Information über den jeweils<br />
ausgewählten Film wird rechtzeitig<br />
in der Presse veröffentlicht. Im Hinblick<br />
auf die Kuchenbestellung ist eine<br />
rechtzeitige Anmeldung – wenn<br />
möglich am vorherigen Tag des Termins<br />
– erforderlich.<br />
Nachruf<br />
Nach längerer Krankheit verstarb<br />
am 27. Mai Rosemarie Herber-<br />
Manz. Sie war ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />
des Kreisseniorenrats<br />
und acht Jahre als zuverlässige<br />
und geschätzte Mitarbeiterin <strong>im</strong><br />
Team der Wohnberatung tätig.<br />
Senioren schaffen Schönes<br />
Der Bericht über eine traditionsreiche<br />
und erfolgreiche Ausstellung des<br />
KSR <strong>im</strong> Juni in der Volksbank.<br />
36 Aussteller zeigten in sechs Tagen<br />
mit ihren Kunstwerken vielseitige Ideen<br />
und hervorragende Ausführungen.<br />
Sechs Tage, in denen Senioren<br />
erfolgreich unter Beweis stellen, dass<br />
Fantasie, Kreativität und die Fähigkeit<br />
der künstlerischen Gestaltung zu<br />
Erlebensmöglichkeiten führen, die<br />
dem Begriff Alter eine aktivierende<br />
jugendlich-geistige Lebendigkeit vermitteln.<br />
Zum weiteren Verlauf: Jeder Tag dieser<br />
Ausstellung bot den Besuchern<br />
besondere Veranstaltungen. Da gab<br />
es gemeinsames Malen und Basteln<br />
von Alt und Jung, Schnupperstunden<br />
am PC, Kinder der Jugendmusikschule<br />
zeigten ihr Können <strong>im</strong> Blockflötenspiel,<br />
Frau Hornung stellte das<br />
Demenz-Zentrum Mühlacker vor und<br />
die Rechtsanwältin Isabel Hutter informierte<br />
über das Thema „Erben,<br />
Vererben und Nachfolge“. „Helmut“<br />
brachte mit seinem Schifferklavier<br />
die Besucher in St<strong>im</strong>mung, der Drehorgelmann<br />
Gregor Schraier unterhielt<br />
die Nachmittagsgäste, und die<br />
„Residenz Ambiente“ bewirtete am<br />
Mittwoch der Ausstellung die Gäste<br />
SENIORENFREUNDLICHER SERVICE<br />
Bereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr sowie<br />
<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2010 haben sich<br />
mehr als 25 Geschäfte <strong>im</strong> Enzkreis<br />
sowie in der Stadt Pforzhe<strong>im</strong> zertifizieren<br />
lassen.<br />
Der Kreisseniorenrat Enzkreis –<br />
Stadt Pforzhe<strong>im</strong> wird noch Ende Juli<br />
2010 die nächsten Geschäfte <strong>im</strong><br />
Enzkreis sowie in der Stadt Pforzhe<strong>im</strong><br />
mit einem Zertifikat sowie ein<br />
sichtbares Zeichen – Seniorenfreundlicher<br />
Service – an der Eingangstür/Schaufensterauszeichnen.<br />
Die Kriterien, welche vorliegen,<br />
werden von Prüfern des Kreisseniorenrates<br />
vor Ort nach Terminabsprache<br />
durchgeführt. Ziel ist es,<br />
dass Betriebe die Bedürfnisse älte-<br />
mit einem opulenten Frühstück und<br />
spendete den Erlös in Höhe von 250<br />
€ dem Kinderhospiz. Und da die<br />
Mode auch bei solchen Anlässen <strong>im</strong>mer<br />
ein interessantes Thema ist,<br />
brachte das Modehaus Rudolf einen<br />
Ausschnitt aus der attraktiven und<br />
aktuellen sommerlichen Kollektion.<br />
Die Models – Seniorinnen einer beliebten<br />
Tanzgruppe – zeigten, das<br />
Charme, Attraktivität und die Eleganz<br />
der Bewegung nicht nur zu<br />
den Vorzügen der Jugend gehört.<br />
Über 2.300 Besucher sind das Resultat<br />
der diesjährigen erfolgreichen<br />
Veranstaltung, und die 2000 Lose<br />
der Tombola waren bereits am dritten<br />
Tag der Ausstellung verkauft.<br />
Neben dem Hauptgewinn – eine<br />
Reise für 2 Personen nach Mallorca<br />
– gab es weitere attraktive gespendete<br />
Gewinne: Gutscheine für Segelflug,<br />
Mode, Führungen in Museen<br />
und Bergwerk, eine Friedhofsführung,<br />
einen EDV-Kurs, Besuch der<br />
Therme in Wildbad, von Vorstellungen<br />
<strong>im</strong> Kulturhaus Osterfeld. Und zu<br />
gewinnen gab es Armbanduhren,<br />
Schmuck, Aquarelle, Bücher, Lichterketten,<br />
Holzarbeiten, Wurstbüchsen<br />
und 48 kg Nudeln. Der Erlös aus<br />
FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE<br />
ANMELDUNGEN ERFORDERLICH!<br />
Geschäftsstelle Kreisseniorenrat Pforzhe<strong>im</strong> Enzkreis e.V.<br />
• Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />
• Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08<br />
• E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de<br />
rer Menschen berücksichtigen und<br />
vermehrt seniorengerechte Lösungen,<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
anbieten. Freundliche Beratung,<br />
Warenangebot gut sichtbar und lesbar<br />
<strong>im</strong> Regal, barrierefreier Zugang,<br />
Hilfen bei Problemen mit Rollstuhlfahrern,<br />
Kundentoilette und<br />
noch einiges mehr sind einige der<br />
Kriterien. Das Zertifikat wird<br />
den Firmen für jeweils 2<br />
Jahre überreicht und<br />
kann nach Überprüfung<br />
verlängert werden. Egal<br />
ob für Senioren, Eltern mit<br />
Kinderwagen, Rollstuhlfahrer alle<br />
profitieren davon und der Einzelhändler<br />
kann auf eine zufriedene<br />
Kundschaft blicken.<br />
der Tombola in Höhe von insgesamt<br />
1.500 Euro ging als Spende zu gleichen<br />
Teilen an die Hospize Pforzhe<strong>im</strong>,<br />
Kinderhospiz „Sterneninsel“<br />
und die Ambulanten Hospize Pforzhe<strong>im</strong>,<br />
Westlicher und Östlicher Enzkreis.<br />
Die Nachmittage bei Kaffee und Kuchen<br />
wurden zum beliebten Treffpunkt<br />
innerhalb der Ausstellungstage.<br />
Dank der zahlreichen Tortenspenden<br />
– insgesamt versüßten ca.<br />
70 Torten die gemütlichen Kaffeestunden<br />
– konnten alle Wünsche befriedigt<br />
werden. Die ehrennamtlichen<br />
Mitglieder des Kreisseniorenrats befanden<br />
sich weit über die sechs Veranstaltungstage<br />
hinaus <strong>im</strong> Großeinsatz.<br />
Herr Petrausch als „Teamleiter“<br />
der Veranstaltung wird aus Gründen<br />
des beruflichen Ortswechels dem<br />
Kreisseniorenrat zukünftig nicht mehr<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Aufgrund zahlreicher weiterer bereits<br />
für 2011 eingegangener Anmeldungen<br />
von Ausstellern, die aus<br />
diesjährigen Patzgründen nicht berücksichtigt<br />
werden konnten, wird<br />
die Ausstellungsfläche Volksbankhaus<br />
<strong>im</strong> kommenden Jahr vergrößert.<br />
Margarete Janßen<br />
39
Eindrücke der Ausstellung „Senioren schaffen Schönes“:<br />
Kreisseniorenrat<br />
Eröffnung der Ausstellung <strong>im</strong> Volksbankhaus • Spendenscheck vom „Residenz Ambiente“ an die Sterneninsel • Musikalische Eröffnung mit Andreas Henke • Das Buffet ist eröffnet<br />
Spendenschecks vom KSR an die Hospize • Herr Keller und die Damen Kästner & Huber • Gesammelt & gepackt: Ingrid Hörter-Lorsch • Junge Helfer der Johannes-Wittum-Schule<br />
Peter Petrausch macht Pause • Computerspezialistin Kerstin Müller • Lose-Starverkäuferin Hilde Neuhäuser • Ausstellerarbeiten und Bingorunde<br />
Wachsame Besucherzähler: Ruth König & Herta LaDelfa • Kinder malen für Senioren • Leierkastenmann Gregor Schaier unterhält die Damenwelt • Die „Handörgler“ aus Keltern<br />
Einige der vielen Aussteller mit interessanten Holz- und Patchworkarbeiten • Die Mode darf nicht fehlen: Hella Marquardt be<strong>im</strong> Tascheneinkauf • Das Haus Rudolf zeigt Mode<br />
Ein kleiner Ausschnitt aus einem vielseitigen und umfangreichen Ausstellungsprogramm mit Schmuck, Malerei und Töpferarbeiten, bzw. Strick-, Näh- und Papierarbeiten.
aktiv<br />
FRAG Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />
Nachdem die „Aktion Lesepaten“ <strong>im</strong><br />
Herbst 2009mit guten Ergebnissen<br />
gestartet wurde und auch <strong>im</strong> ersten<br />
Quartal 2010 erfolgreich weitergelaufen<br />
ist hat das Team der Freiwilligenagentur<br />
Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />
(FRAG) entschieden, die Aktion auszuweiten.<br />
Sie hat einerseits mehrere<br />
Schulen in Pforzhe<strong>im</strong><br />
und <strong>im</strong> Enzkreis<br />
für das Projekt akquiriert.<br />
Andererseits haben<br />
die Mitarbeiter der FRAG mehrere<br />
Einrichtungen, die sich mit Bürgerlichem<br />
Engagement beschäftigen,<br />
als Partner für diese Aktion Lesepaten<br />
gewinnen können und sie in Fragen<br />
der Werbung und Vermittlung<br />
von Lesepaten beraten. So konnte<br />
die Freiwilligenagentur in Mühlacker<br />
von der Idee und der Erfahrung profitieren<br />
und hat die „Aktion Lesepaten“<br />
<strong>im</strong> östlichen Enzkreis gestartet.<br />
In Straubenhardt hat sich mit Anja<br />
Bachmann eine engagierte Organisatorin<br />
für die Lesepaten gefunden.<br />
Zwei Ehrenamtliche, die bereits in<br />
Pforzhe<strong>im</strong> in einer Schule bzw. einem<br />
Familienwohnhe<strong>im</strong> Erfahrungen<br />
als Lesepaten gesammelt haben, sind<br />
DIE WOHNBERATUNG –<br />
EINE WICHTIGE INSTITUTION<br />
FÜR ÄLTERE UND/ODER<br />
BEHINDERTE MENSCHEN<br />
Haus und Wohnung unter die Lupe<br />
nehmen ( Teil 1)<br />
Gewohnheiten zu ändern ist schwer.<br />
Das war schon <strong>im</strong>mer so. Besonders<br />
schwer fällt es, die vertraute Umgebung<br />
kritisch zu betrachten. Vom<br />
Hauseingang bis zum Schlafz<strong>im</strong>mer<br />
können Sie feststellen, was in Ihrer<br />
Wohnung geändert werden sollte.<br />
Beantworten Sie folgende Fragen<br />
mit ja oder nein.<br />
Allgemeines:<br />
• Hat Ihre Wohnung für Sie die richtige<br />
Größe?<br />
• Hat Ihre Wohnung Zentral- oder<br />
jetzt <strong>im</strong> Team von Frau Bachmann tätig.<br />
Und eine Lesepatin von der<br />
Schanz-Schule in Pforzhe<strong>im</strong> fand die<br />
Sache so gut, dass sie in Schömberg<br />
eine eigene Lesepaten-Organisation<br />
aufgebaut hat. Das Team der FRAG<br />
hat sie dabei unterstützt. Eine gute<br />
Idee weitet sich aus. Eines können alle,<br />
die sich für Akquisition und Vermittlung<br />
von Lesepaten<br />
einsetzen, bestätigen: Es<br />
bedarf keiner großen<br />
Überzeugungsarbeit, um<br />
die Notwendigkeit der<br />
Lesepatenaktion zu begründen. Fast<br />
jeder Interessent hat ein<br />
Kind aus dem Familienoder<br />
Bekanntenkreis vor<br />
Augen, das sich mit dem<br />
Lesen schwer tut oder kein<br />
Interesse am Bücherlesen<br />
zeigt. Und sie sehen die<br />
Folgen: Schwierigkeiten<br />
auch in anderen Schulfächern<br />
und vor allem fehlt<br />
es den Kindern an Fantasie,<br />
eine Fähigkeit, die<br />
be<strong>im</strong> Lesen von Büchern<br />
besonders entwickelt wird<br />
– nämlich dann, wenn sich<br />
die Kinder ihre eigenen<br />
Bilder von dem machen,<br />
Etagenheizung und fließend warmes<br />
Wasser?<br />
• Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung<br />
sicher?<br />
• Sind die Z<strong>im</strong>mer gut aufgeteilt?<br />
• Sind alle Räume gut beleuchtet?<br />
• Können Sie Ihre Wohnung ohne<br />
Probleme verlassen?<br />
• Kommen Sie ohne Probleme in<br />
den Keller und zu den Mülltonnen?<br />
• Haben Sie die Möglichkeit, <strong>im</strong><br />
Notfall schnell Hilfe zu rufen?<br />
Der Hauseingang:<br />
Ein ebenerdiger Hauseingang oder<br />
eine Rampe ermöglichen Rollstuhlfahrern<br />
den Zugang zum Haus ohne<br />
Hilfe. Ein überdachter Eingang<br />
bietet Schutz vor Wind und Wetter.<br />
Gute Beleuchtung von Hauseingang,<br />
was sie gelesen haben. Nach den<br />
Schulferien <strong>im</strong> September werden<br />
hoffentlich wieder viele neu gewonnene<br />
Lesepaten ihre Arbeit an den<br />
Schulen und Familienzentren aufnehmen<br />
und Kindern be<strong>im</strong> Lesen helfen.<br />
Der Bedarf ist nach wie vor groß.<br />
Wer selbst eine ehrenamtliche Patenschaft<br />
übernehmen will kann ich<br />
bei der Freiwilligen Agentur Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />
melden. Sie erreichen<br />
Bärbel Grötzinger vom Kreisseniorenrat<br />
unter der Tel.-Nr. 07231-<br />
32798 oder Frau Krings von der vhs<br />
unter 07231-380016.<br />
Klingeln und Hausnummer schaffen<br />
mehr Sicherheit und bieten Orientierung.<br />
Das ist wichtig, wenn z.B.<br />
der Notarzt schnell das richtige<br />
Haus finden muss. Rutschfeste Fußmatten,<br />
die bündig mit dem Boden<br />
in einer Vertiefung liegen, vermindern<br />
die Gefahren von Stürzen.<br />
(Quelle: Tipp-NRW)<br />
Kreisseniorenrat<br />
Enzkreis – Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e. V.<br />
Beratung und Informationszentrum<br />
für Senioren<br />
Ebersteinstr. 25, 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag 10 – 12 Uhr<br />
oder nach Terminvereinbarung<br />
Tel. 07231-357714, Fax 357708<br />
wohnberatung@kreisseniorenrat-pf.de<br />
Bärbel Grötzinger<br />
Andrea Überall-Schulze<br />
Dieter Müller, Architekt
Wolfgang Reichert,<br />
Fachapotheker<br />
für Offizinpharmazie,<br />
ist seit 1980 selbstständiger<br />
Apotheker<br />
in Pforzhe<strong>im</strong>.<br />
42<br />
Jetzt fängt Ihre beste Zeit an:<br />
Wohlbefinden nach Maß<br />
entwerfen. Es dauert nur Sekunden: Sie legen Ihre Hand auf das CRS-<br />
Gerät. Blitzschnell, ohne Blutentnahme, holt die neue angenehme Mess methode<br />
durch die Haut Auskünfte zu Ihrem aktuellen Gesundheitsstatus ein.<br />
Wie gut ist Ihr Schutz vor Übersäuerung?<br />
Wie stark ist Ihr Abwehrsystem?<br />
Wie stressfest sind Sie?<br />
Der Check liefert die wichtigsten<br />
Aussagen zum Status quo und gibt<br />
damit auch Hinweise für die Vorsorge.<br />
Die Messwerte sind die Basis<br />
für ein vernünftiges Gesundheitskonzept<br />
und das bedeutet: gezielte<br />
Maßnahmen statt Multivitamin mit<br />
der Gießkanne!<br />
Der CRS-Gesundheitscheck liefert<br />
verlässliche Aussagen über:<br />
• Schutz vor Übersäuerung<br />
• Abwehrkräfte<br />
• Stoffumsatzregulation<br />
• Schutz vor oxidativem Stress<br />
• Mentale Belastbarkeit<br />
• Bindegewebszustand<br />
• Allg. Leistungsfähigkeit<br />
• Aktueller Mikronährstoffbedarf<br />
Somit ist es nun möglich, in wenigen<br />
Minuten und ohne Blutabnahme eine<br />
sinnvolle und zielgerichtete Therapie<br />
zu entwickeln.<br />
Der Sommer ist da! Lassen Sie das<br />
Grau in Körper und Seele hinter sich.<br />
Die Mattigkeit, dieses Gefühl, dass<br />
alles zu viel ist, hat häufig mit Übersäuerung<br />
zu tun.<br />
Wenn das CRS eine Lücke <strong>im</strong> Übersäuerungsschutz<br />
erkennt, kann man<br />
viel dagegen tun. Jeder Körper zeigt<br />
eine Schwachstelle anders, deshalb<br />
macht die Strategie aus der Apotheke<br />
mehr Sinn als selbst gebastelte<br />
Fürsorge. Sie dürfen sich auf ein<br />
Gesundheitskonzept freuen, das an<br />
alles denkt. Es genügt beispielsweise<br />
nicht, die aggressiven sauren Substanzen<br />
zu neutralisieren, man muss<br />
auch gegensteuern, entgiften, entschlacken,<br />
vielleicht sind Massagen<br />
für Sie richtig.<br />
Mikronährstoffe können Sie dabei<br />
unterstützen und selbst wenn Sie ein<br />
Bad genießen, könnte es eines sein,<br />
das über die Zeit in der Wanne<br />
hinaus wohlwollend wirkt.<br />
Unser Angebot heißt: Machen Sie<br />
das Beste für sich und Ihre Gesundheit.<br />
Was spricht dagegen?<br />
Foto: Thomas Zigann Lassen Sie sich exklusiv in unseren Apotheken Ihr Wohlbefinden nach Maß
„Die Gegenfrage: Warum altert ein<br />
Auto? Der Unterschied: Wir haben<br />
die Fähigkeit, über Jahrzehnte unseres<br />
Lebens viele Gewebe und Organe<br />
zu erneuern. Die Verschleißteile<br />
eines PKW regenerieren sich nicht.<br />
Aber warum altern wir, wenn wir unsere<br />
Organe doch so hervorragend<br />
reparieren können? Eine mögliche<br />
Antwort könnte die Evolution, die genetische<br />
Anpassung der Organismen<br />
an die Bedingungen der Welt über<br />
Jahrmillionen geben. Wir sind wie<br />
alle Organismen daraufhin selektioniert<br />
worden, dass wir möglichst vie-<br />
Warum altern wir?<br />
Diese Frage wurde an Professors Peter Herrlich gestellt. Er<br />
leitet das Leipniz-Institut für Altersforschung in Jena. Hier ein<br />
Auszug aus seiner Antwort <strong>im</strong> „Focus“.<br />
le Nachkommen zum Erhalt der Spezies<br />
erzeugen. Nach der Phase der<br />
Reproduktion wäre der Erhalt der Individuen<br />
kein Vorteil für die Spezies,<br />
und deshalb - so die vorherrschende<br />
Meinung – sind keine lebenserhaltende<br />
Mechanismen nach der Reproduktion<br />
opt<strong>im</strong>iert worden. Dann<br />
setzt ein zufälliges „wear and tear“<br />
ein, der Verschleiß von Zellen und<br />
Organismen. Die Fähigkeit zur Erneuerung<br />
lässt nach. Ob dies in Gänze<br />
st<strong>im</strong>mt, dessen sind wir uns nicht<br />
mehr sicher. Langlebigkeit ist zum Teil<br />
genetisch festgelegt. Bei mehreren<br />
Organismen – und vor Kurzem auch<br />
be<strong>im</strong> Menschen – sind einzelne Genvariationen<br />
entdeckt worden, welche<br />
Lebensdauer und Alterung beeinflussen.<br />
Diese Gene könnten Teil eines<br />
geregelten Alterungsprogramms<br />
sein. Menschen, die besonders alt<br />
werden, besäßen demnach kleine<br />
Veränderungen dieses Programms.<br />
Mehr noch. Ein Alterungsprogramm<br />
könnte beeinflussbar sein.<br />
Die pragmatischen Angelsachsen<br />
haben errechnet, dass die erhöhte<br />
Lebenserwartung einen ökonomischen<br />
Vorteil bietet. Bisher erhobene<br />
Daten besagen, dass sich die Leistungsfähigkeit<br />
mit der Lebenserwartung<br />
verlängert und dass die<br />
„Alterskrankheiten“ später auftreten.<br />
Ein Grund für Opt<strong>im</strong>ismus also.“
44<br />
Malerisch gelegen:<br />
das Haus pro seniore<br />
in Oberau.<br />
Bequemer<br />
geht’s nicht.<br />
Unser Reisemobil<br />
mit<br />
spezieller<br />
Ausstattung.<br />
Betreute Reise in die<br />
Seniorenresidenz »pro seniore« in Oberau<br />
Senior aktiv bietet Ihnen die Möglichkeit des Reisens<br />
ohne auf die gewohnte Pflege und Betreuung zu<br />
verzichten. Das Haus „pro seniore“ in Oberau liegt<br />
in einer malerischen Berglandschaft mit hauseigenem<br />
See und Spazierwegen. Die Nähe zu<br />
Schlössern, Klöstern, Seen, Garmisch Partenkirchen<br />
und München machen es als Ausgangspunkt<br />
für Ausflüge ideal, die sich als Angebot verstehen.<br />
Geplant sind: Stadtbummel in Garmisch-Partenkirchen,<br />
Besichtigung<br />
Kloster Ettal, Theaterbesuch, Kegeln/<br />
Schw<strong>im</strong>men, Kutschfahrt, Schloss<br />
Neu-Schwanstein, Bummel in Oberammergau<br />
und Spaziergang am<br />
Badersee mit Cafébesuch, Grillabend,<br />
Gottesdienst/Kurkonzert,<br />
Spieleabend.<br />
Sie haben <strong>im</strong> pro seniore Haus in<br />
Oberau die Möglichkeit für Ihren<br />
pflegebedürftigen Angehörigen die<br />
Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen.<br />
So können Sie gemeinsam<br />
einen Urlaub verbringen und Sie ha-<br />
ben die Möglichkeit, an unseren Aktivitäten<br />
teilzunehmen. Bei Anträgen<br />
jeglicher Art sind wir Ihnen gerne<br />
behilflich.<br />
Ab Mai 2011 besteht für schwerst<br />
Demenzfälle die Möglichkeit, das<br />
hauseigene, abgeschlossene Demenzhotel<br />
zu nutzen. Hier werden<br />
die Patienten vom Haus pro senio-<br />
re betreut. Als Angehöriger werden<br />
Sie <strong>im</strong> 5 km entfernten Garmisch-<br />
Partenkirchen untergebracht. Hier<br />
stehen Ihnen Hotels verschiedener<br />
Preiskategorien zur Verfügung.<br />
Fotos © senior aktiv<br />
Die Reiseleitung für Ausflüge übern<strong>im</strong>mt<br />
Senior aktiv.<br />
Uns ist es besonders wichtig, auf individuelle<br />
Bedürfnisse der reisenden<br />
Senioren einzugehen. In allen Häusern<br />
und Einrichtungen, in denen wir<br />
unser Konzept vorgestellt haben,<br />
stieß dies auf großen Zuspruch.<br />
Nicht jeder braucht alle Hilfe und<br />
Unterstützung, die wir auf unseren<br />
Reisen bieten. Und doch ist es beruhigend<br />
zu wissen, dass jederzeit<br />
ein kompetenter Ansprechpartner<br />
zur Verfügung steht.<br />
Wenn wir unser Programm, welches<br />
auch noch andere Ziele beinhaltet,<br />
auch in Ihrer Einrichtung oder Ihrem<br />
Seniorentreff einmal vorstellen sollen,<br />
rufen Sie uns an. Bei Fragen stehen<br />
wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />
Senior aktiv –<br />
Angelika Schneider,<br />
Angelika Mauch, Heike Glawa<br />
Königstr. 10 c, 70173 Stuttgart<br />
Tel. 07 11/222 54 -479
Das Spiel um Sonne,<br />
Farben und Edelsteine<br />
Wie entstehen in den transparenten Edelsteinen die Farben,<br />
die, gemeinsam verpackt in weißes Licht, in einem Tempo von<br />
300.000 km pro Stunde um die Erde sausen?<br />
Am Anfang steht der Plan. In farblosem<br />
Weiß sind die kristallfunkelnden<br />
Edelsteine programmiert, alle<br />
Stoffe für Struktur und Bausteine entsprechend<br />
ausgewählt.<br />
Aus Aluminium, Silizium, Sauerstoff,<br />
Magnesium, Kalzium und Natrium<br />
werden herrlich-weiße Kristallpaläste<br />
errichtet. Wohlgeordnet wachsen<br />
Gitter und Bausteine. Doch trotz der<br />
genauen Planung gelingt es ein paar<br />
fremden Elementen, die gehütete<br />
Ordnung zu durchbrechen. Es sind<br />
bunte Wandervögel, die der Zu-Fall<br />
dort hinführt. Sie nennen sich Eisen,<br />
Chrom, Titan, Mangan, Vanadium,<br />
gehören zwar nicht zur Gesellschaft<br />
der Kristallpalastbewohner, besitzen<br />
jedoch ganz besondere Fähigkeiten.<br />
Sie können mühelos eindringen,<br />
setzen sich auf freie Bauplätze in<br />
den Strukturgittern, lassen sich einfrieren<br />
und warten <strong>im</strong> Schoß der<br />
Dunkelheit auf den lichten Augenblick.<br />
Der kommt nach Jahrmillionen.<br />
Die Erde wird geöffnet. Ein<br />
Lichtstrahl schießt in den Steinpalast<br />
und wandert, gebremst und verlangsamt<br />
durch den Widerstand der<br />
Wände und Gitter, durch die Kris-<br />
tallräume. Jetzt werden die bunten<br />
Wundervögel aktiv. Die brechen die<br />
weiße Lichtstrahlverpackung auf,<br />
und jeder schnappt sich „seine“ Farbe.<br />
Die freibleibenden Farbtöne dürfen<br />
die Kristallwelt wieder verlassen.<br />
Die reisen nun, selbstständig, ohne<br />
Familie und weißen Tarnmantel, auf<br />
ihren ureigenen Schwingungen als<br />
energiegetriebene Farbwesen weiter.<br />
N<strong>im</strong>mt unser Auge, Empfänger<br />
und Bildschirm dieser unsichtbaren<br />
Wesen, sie auf, so beginnt in uns<br />
und mit ihnen ein wundersames Zusammenspiel.<br />
Was wäre die Welt, in der<br />
wir leben, was wäre die<br />
Welt der Edelsteine, mit der<br />
wir leben, ohne die leuchtenden<br />
Signale dieser wundersamen<br />
winzigen Farbvögel.<br />
Foto: © shutterstock.com
46<br />
Prof. Dr. Ulrike<br />
Krenzlin<br />
Guillermo Kahlo<br />
Selbstporträt.<br />
15. Februar 1920.<br />
© Slg. Christina Kahlo<br />
Alcalá/Courtesy<br />
Schirmer/Mosel<br />
Prof. Dr. Ulrike Krenzlin<br />
Frida Kahlos Vater –<br />
eine Erfolgsgeschichte aus der<br />
Schmuckstadt Pforzhe<strong>im</strong><br />
Als der neunzehnjährige gebürtige<br />
Pforzhe<strong>im</strong>er Friedrich Wilhelm Kahlo<br />
sich am 25. Mai 1890 in die „Borussia“<br />
einschiffte, um mit dem Linien<br />
dampfer Hamburg – Veracruz<br />
nach Mexico auszuwandern, ahnte<br />
niemand etwas von der außergewöhnlichen<br />
Karriere, die ihm bevorstand.<br />
Als spanisierter Guillermo<br />
Kahlo (1871-1941) eroberte er sich<br />
als Fotograf einen künstlerischen Beruf.<br />
Er entstammt einer evangelischen<br />
Schmuckfabrikanten Familie.<br />
Die Schmuckproduktion begann <strong>im</strong><br />
markgräflichen Pforzhe<strong>im</strong> Mitte 18.<br />
Jahrhundert. Sie war rasch erfolgreich.<br />
Friedrich Wilhelm erlernte in<br />
Frida Kahlo und ihr<br />
Frida Kahlos Aufstieg zur bedeutendsten Künstlerin Mexikos spielte sich vor einem einzig artigen<br />
bisher kaum berücksichtigten familiären Hintergrund ab. Ihr Vater stammt aus dem Schmuckzentrum<br />
Pforzhe<strong>im</strong>. Er wanderte nach Mexiko aus. Dort machte er sich als Fotograf einen<br />
Namen. Frida Kahlos künstlerische Anfänge waren begleitet von einer starken Vaterfigur, danach<br />
von ihrem Ehemann Diego Rivera. Der große Moralist des 20. Jahrhunderts förderte Fridas<br />
Weg zur Kunst besser als jedes Akademiestudium es vermocht hätte. Daher wollen wir die<br />
Legende von ihrem Naturtalent und Autodidaktentum nicht gelten lassen. Doch ihre wachsende<br />
Bedeutung für die Kunstgeschichte gründet auf ihren eigenen Leistungen.<br />
einer Handelsschule das kaufmännische<br />
Fach. Fremdsprachen und<br />
Klavierspiel gehörten dazu. In Krisen<br />
zeiten war dieser Industriezweig<br />
hart betroffen. Nach der Reichsgründung<br />
wuchs ihm jedoch <strong>im</strong> neuen<br />
Überseehandel mit Gold-Silber<br />
und Doublé Bijouterie der amerikanische<br />
Markt zu. Als der Eisenbahnbau<br />
in Mexiko vorankam und<br />
der Bijouteriehandel auch dort Fuß<br />
fasste, sah Wilhelm Kahlo seine<br />
Stunde gekommen. Mit dem Billet<br />
vom Großvater und einem Empfehlungsschreiben<br />
vom Honorarkonsul<br />
für Mexiko, dem Juwelier Max Diener,<br />
in der Tasche, überquerte Wilhelm<br />
Kahlo – einziger Passagier des<br />
Paketdampfers „Borussia“ – den<br />
Frida Kahlo. Bildnis meines Vaters. 1951. © Frida<br />
Kahlo/Courtesy Schirmer/Mosel.<br />
Atlantik. Er war einer von 500 deutschen<br />
Junggesellen, die 1890 in Mexiko<br />
einwanderten. Auch sonst war<br />
er clever, denn er isolierte sich nicht<br />
wie die meisten in der deutschen Kolonie<br />
von Mexiko City. Mit seiner ersten<br />
Einheirat in die katholische<br />
Oberschicht der Hauptstadt beschleunigte<br />
er seine Einbürgerung<br />
und Karriere. Die katholisch erzogene<br />
Frida Kahlo malte als Dank für<br />
bestandene Krisen mit Vorliebe<br />
Votivbilder (Ex Voto). Guillermos beruflicher<br />
Aufstieg begann als Buchhalter<br />
bei der deutschen Messer -<br />
fabrik <strong>Bok</strong>er & Brothers, die ein exklusives<br />
Geschäftshaus führte.<br />
Nach dem Tod von Guillermos erster<br />
Ehefrau schloß dieser 1898 eine<br />
zweite Ehe mit Mathilde Calderón<br />
y Conzales, Tochter des Fotografen<br />
Antonio Calderón, erlernte die<br />
Fotografie mit modernster Technik.<br />
Rasch folgen Fotoaufträge von Industriebauten<br />
in Mexiko City, über<br />
Jahre ein Staatsauftrag zur Inventarisierung<br />
der nationalen Monumente<br />
Mexikos. Zusammen mit seinem<br />
Schwager leistete Kahlo diese repräsentative<br />
Aufgabe in Stadt und<br />
Land Mexiko. Bereits 1904 konnte<br />
die Familie in Coyoacan, damals<br />
ein Vorort der Hauptstadt Mexiko<br />
City, ein 800qm Grundstück mit<br />
Haus erwerben, die später von Frida<br />
Kahlo und Diego Rivera bewohnte<br />
„Casa Ázul“. Hier wird am 7. Juli<br />
1907 „Frieda“ (später geändert in
Vater aus Pforzhe<strong>im</strong><br />
„Frida“) als vorletztes von acht Kindern<br />
geboren. Guillermo Kahlo betrieb<br />
Atelier und Archiv mit Kristallplatten<br />
in der Avenida 16de Septiembre.<br />
Heute ist er als Pressefotograf<br />
und Pionier der Inventarisierung<br />
Mexikos in die Fotografiegeschichte<br />
eingegangen. Der gebildete und<br />
sensible Mann macht mit seinen eleganten<br />
Maßanzügen <strong>im</strong>mer eine<br />
gute Figur. Von daher hat Frida<br />
Kahlo wohl ihre Vorliebe für Kleider<br />
und elegante Mode. 1925 schenkte<br />
Guillermo Kahlo seinen<br />
Kindern ein Selbstporträt<br />
mit der Widmung „Erinnert<br />
Euch von Zeit zu Zeit<br />
an die Liebe, die Euer Vater<br />
für Euch <strong>im</strong>mer empfunden<br />
hat.“ (… carino<br />
que siempre les ha tenido<br />
su padre.“) Von ihm lernte<br />
sie das Porträtfach, Fotografie,<br />
Retuschieren und<br />
Malen.<br />
Der Unfall – Beginn der<br />
Malerei<br />
Prägend für ihren Werde -<br />
gang war der schwere<br />
Unfall vom 17. September<br />
1925. Fridas Schulbus<br />
stieß mit einer Straßenbahn<br />
zusammen. Dabei<br />
durchbohrte eine Eisenschiene<br />
ihr Becken.<br />
Man hatte sie fast aufgegeben.<br />
Monatelang ans Bett gefesselt,<br />
begann sie zu malen. Ihre Mutter<br />
konstruierte eine Bettstaffelei, der<br />
Vater „borgte“ seinen Malkasten<br />
aus. Mit dem Unfall beginnt zugleich<br />
eine anhaltende Krankengeschichte.<br />
Offenbar gab sie deswegen ihre<br />
Berufspläne 1925 auf. Sie dachte<br />
an eine Eheschließung.<br />
Das Porträtfach<br />
Im Porträt erlangt sie ihre höchste<br />
Perfektion. Selbstbildnisse durchziehen<br />
ihr Lebenswerk. Freunde und<br />
Ärzte beschenkt sie mit Bildnissen.<br />
Auftragsporträts entstehen nur selten<br />
wie 1944 das von Minister Eduardo<br />
Morillo Safa. In ihren eigenen<br />
und den Porträts von Freunden und<br />
Tieren, vorwiegend en face, n<strong>im</strong>mt<br />
die Fähigkeit zu, Lebensfreude und<br />
Fröhlichkeit, auch wenn sie schmerzhaft<br />
überlagert sind, suggestiv ins<br />
Bild zu heben. Dazu gehört die Brillanz<br />
des Stofflichen, Genauigkeit<br />
raffinierter Modeartikel und der<br />
Glanz des Fells ihrer Affen, Katzen<br />
und Hunde.<br />
Selbstbildnis mit Samtkleid.1926. Priv.besitz. Courtesy<br />
Galería Arvil, Mexiko Stadt. © Banco de México<br />
Diego Rivera-Frida Kahlo Museums Trust, México,<br />
D.F./VG Bild-Kunst, Bonn 2010.<br />
Frida stellt sich schön und erotisch ausstrahlend dar.<br />
Als Neunzehnjährige beherrscht sie maniriert und<br />
kennerisch das Porträtfach. Wir wissen woher.<br />
Ihr erstes Selbstbildnis widmet sie<br />
dem Lebensretter Alejandro Gómez<br />
Arias. Auch er besuchte die Scuola<br />
Preparatoria, an der sich viele später<br />
berühmte Intellektuelle auf das<br />
Studium vorbereiteten u.a. Miguel<br />
N. Lira, dem Frida 1928 <strong>im</strong> Porträt<br />
festhielt.<br />
Diego Rivera<br />
1928 lernt Frida Diego Rivera bei<br />
einem Wandbildauftrag kennen. Der<br />
weltberühmte 43jährige Künstler<br />
heiratet die 22jährige Frida Kahlo<br />
am 21. August 1929 in Coyoacán.<br />
Bevor Rivera, ein eigenwilliger und<br />
unabhängiger Charakter, sein sozialpolitisches<br />
Wandbildprogramm<br />
entwickelte, hatte er Europa bereist,<br />
den Kubismus kennengelernt. Frida<br />
Kahlo begleitete Rivera bei der<br />
Ausführung seiner großen Wandbildaufträge<br />
ab 1930 nach San<br />
Francisco, Detroit und New York.<br />
Für deren Ausführung leitete er ein<br />
umfangreiches Team an aus Bildhauern,<br />
Malern, Fotografen und<br />
Gehilfen.<br />
Die Atelierhäuser<br />
1931 beauftragt Rivera seinen<br />
Freund, den Architekten 0’Gorman,<br />
berühmt geworden mit dem Bibliotheksbau<br />
für die Nationale Universität<br />
in Mexiko City. Konsequenter<br />
konnte der Bauhausstil in seiner frühen<br />
Phase nicht umgesetzt werden<br />
als in den Doppel-Atelierhäusern.<br />
So führt die Müllentsorgung direkt<br />
von der Küche durch ein Rohr in die<br />
Tonne. Im vornehmen Villen Stadtteil<br />
San Ángel löste diese Baugruppe<br />
einen Eklat aus.<br />
Nickolas Muray,<br />
Frida Kahlo auf einer<br />
weißen Bank, in<br />
Nickolas Murays<br />
Studio, New York<br />
1939 Farbfoto<br />
Collection of Nickolas<br />
Muray Photo Archives<br />
© Nickolas Muray<br />
Photo Archives, LLC<br />
47
Selbstbildnis mit<br />
Affen.1943<br />
The Jacques and<br />
Natasha Gelman<br />
Collection of 20th<br />
Century Mexican<br />
Art and The Vergel<br />
Foundation.<br />
© Banco de México<br />
Diego Rivera-Frida<br />
Kahlo Museums<br />
Trust, Mexico.<br />
D.F./VG Bild 2010<br />
48<br />
Fortsetzung<br />
Frida Kahlo<br />
und ihr Vater aus Pforzhe<strong>im</strong><br />
Scheidung und erneute Heirat<br />
Nicht erstaunen darf, dass beider<br />
gemeinsamer Weg dramatisch und<br />
konvulsivisch verlief, begleitet war<br />
von Trennungen 1935 und Scheidung<br />
1939 sowie erneuter Heirat<br />
1940, dennoch 27 Jahre währte.<br />
Diese schwierigen Beziehungen, das<br />
Ungleichgewicht zwischen dem berühmten<br />
Künstler und seiner Frau,<br />
zu untersuchen und zu beurteilen,<br />
Gegenstand vieler Bücher, steht uns<br />
nicht zu. Frida Kahlo war von der<br />
Untreue ihres Mannes jedes Mal tief<br />
getroffen. Eifersucht griff tief in ihr<br />
Herz. Als Ausgleich suchte sie <strong>im</strong>mer<br />
neue Liebesbeziehungen zu anderen<br />
Männern. Dazu gehörten u.a. Heinz<br />
Berggruen, Nicolas Muray, André<br />
Breton und Leo Trotzki.<br />
Krankheit und Ende<br />
Die Kahlo-Forschung drängt heute<br />
in Richtung einer Medizingeschichte<br />
ihrer 22 Operationen am Rück-<br />
Die gebrochene Säule.1944. Museo Dolores Olmedo<br />
Patino, Mexiko Stadt, © Banco de México Diego<br />
Rivera-Frida Kahlo Museum Trust, México, D.F./VG<br />
Bild-Kunst. Bonn 2010<br />
Seit 1944 trägt Frida Kahlo ein Stahlkorsett. 1953<br />
wird ihr rechter Unterschenkel amputiert. Es beginnt<br />
die Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Am 13. Juli<br />
1954 stirbt Frida mit unbest<strong>im</strong>mter Todesursache. Sie<br />
ist nur 47 Jahre alt geworden.<br />
rat. Ob mit diesem unverhüllten Zugang<br />
zu ihrem Körper das Verständnis<br />
für ihre Kunst ikonologisch<br />
wirklich entschlüsselt werden kann,<br />
bleibt eine Frage. Der vorliegende<br />
Katalogbeitrag zu diesem Thema erhellt<br />
nichts.<br />
Als Frida Kahlo am 13. Juli 1953<br />
starb, soll Diego Rivera (1886 –<br />
1957) innerhalb von einundeinhalb<br />
Stunden ein alter Mann, zusehends<br />
grau und dann weiß geworden sein.<br />
Er sagte, dass ihm erst angesichts<br />
ihres Todes klar geworden sei, dass<br />
Frida Kahlo das wichtigste Erlebnis<br />
seines Lebens war. Die Obduktion<br />
ihrer Leiche lehnte er ab. Die Casa<br />
Àzul ließ er sofort in ein Museum<br />
umbauen.<br />
Zusammenfassung<br />
Mit ihrem Oeuvre von nur 144 Gemälden,<br />
gezeichneten Tagebüchern<br />
tritt sie nicht heraus aus ihrer Biografie,<br />
aus ihrer inneren Welt. Es<br />
gibt kaum Themen außerhalb dieser<br />
Problematik. Daher sind auch<br />
die in den Katalognummern unter-<br />
nommenen Deutungsversuche, das<br />
Oeuvre in den spanischen Estridentismus<br />
und andere Kunstströmungen<br />
des 20. Jahrhunderts einzuordnen<br />
unergiebig. Ihr Ruhm, der erst nach<br />
ihrem Tod aufkam, lässt sich also<br />
kaum aus den Stilverläufen der ersten<br />
Hälfte des 20. Jh. ergründen.<br />
Zur Biografie-Forschung von Frida<br />
Kahlo stellt die langjährige Kahlo-<br />
Forscherin Helga Prignitz-Poda jedoch<br />
die neuesten Ergebnisse zusammen,<br />
von denen künftig auszugehen<br />
ist.<br />
Frida Kahlo betonte gegenüber André<br />
Breton, dass sie keine Surrealistin<br />
sei, sondern nur ihre Lebensprobleme<br />
gestaltet habe. Für ihre<br />
Krankheiten, Krisen und die zerrissenen<br />
Seelenzustände erfindet sie<br />
eine neue Ikonografie, derentwillen<br />
sie heute zu den höchstgeschätzten<br />
Künstlerinnen des 20. Jh. gezählt<br />
wird. Aus diesen persönlichen Erfahrungen<br />
ist ein Werk gewachsen<br />
mit festem Platz in der Kunst des<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Frida Kahlo – Retrospektive<br />
Niederkirchnerstr. 7, Martin-Gropius-<br />
Bau,10963 Berlin, täglich geöffnet<br />
von 10 – 20 Uhr, zu sehen bis<br />
9. August 2010.<br />
Literatur<br />
• Frida Kahlo Retrospektive. Ausstellungskatalog<br />
Martin-Gropius-<br />
Bau, Bank Austria Kunstforum<br />
(Hrsg.) Prestel. Euro 39,95<br />
Bei Schirmer/Mosel Verlag sind seit<br />
2007 mehrere Titel über Frida Kahlo<br />
erschienen, darunter:<br />
• G. Franger, R. Huhle. Fridas Vater<br />
– der Fotograf Guillermo Kahlo.<br />
19 Duontone Tafeln, 60 Abb.<br />
Euro 19,80<br />
• Helga Prignitz-Poda. Frida Kahlo<br />
– Die Malerin und ihr Werk.<br />
Euro 29,80<br />
• Fridas Kleider. Aus dem Museo<br />
Frida Kahlo in Mexico City.<br />
Euro 49,80.
Bernstein – die Tränen der Heliaden<br />
Bernstein – das honiggelb sch<strong>im</strong>mernde und leuchtende<br />
edle Material der Ostseeküste, fasziniert den<br />
Menschen seit altersher. Von allen Materialien, die<br />
er bearbeitet hat, ist der Bernstein der einzige Rohstoff,<br />
der in einer Zeitspanne von ca. 20.000 Jahren, d.h.<br />
von der Steinzeit bis heute, fast ununterbrochen als<br />
geschätzte Kostbarkeit galt.<br />
Schon die Steinzeitmenschen trugen<br />
Amulette aus Bernstein in dem festen<br />
Glauben an seine magische Wirkung.<br />
Noch <strong>im</strong> 21. Jahrhundert wird<br />
Kleinkindern eine Bernsteinkette umgehängt,<br />
um ihnen das Zahnen zu<br />
erleichtern.<br />
Bernstein brennt bei ca. 200 –<br />
300°C wie Räucherkerzen und verbreitet<br />
dabei einen angenehmen<br />
Duft. Das Mittelalter kannte keinen<br />
anderen Stein mit so außergewöhnlichen<br />
Eigenschaften und<br />
drückte seine Bewunderung <strong>im</strong> Namen<br />
„Bernstein“ (Börnstein) aus, was<br />
nichts anderes bedeutet als Brennstein.<br />
Man schnitzte Schmuck daraus,<br />
verwandte ihn für sakrale Geräte<br />
und erklärte seinen Besitz zum<br />
Staatsmonopol. Hauptfund für Bernstein<br />
ist seit jeher die ostpreußische<br />
Samlandküste. Dort wurde er durch<br />
Auslesen am Strand oder durch Fischen<br />
des sog. „Strandsegens“ gewonnen.<br />
Der Abbau <strong>im</strong> Tagbau in<br />
der Blauen Erde wurde erst <strong>im</strong> ausgehenden<br />
19. Jahrhundert begonnen.<br />
Von der Samlandküste wurde<br />
das Bernsteinmaterial lange Zeit<br />
nach Lübeck und Brügge gebracht.<br />
Die dortigen Bernsteindreher galten<br />
damals als sog. „Paternostermacher“,<br />
da sie hauptsächlich Rosenkränze<br />
herstellten. Mit der Reformation<br />
1517 ging jedoch die Nachfrage<br />
empfindlich zurück, und von<br />
nun an finden wir den Bernstein verarbeitet<br />
in Hausaltären, Prunkgefäßen,<br />
Spielbrettern, Schmuckkästen<br />
und Kabinettschränken. Das Barock<br />
produzierte die großartigste Bernsteinarbeit,<br />
die es je gegeben hat,,<br />
das zu seiner Zeit auch als 8. Weltwunder<br />
bekannte Bernsteinz<strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> Schloss Zarskoje Selo (heute<br />
Puschkin) bei Leningrat. Im letzten<br />
Krieg von deutschen Truppen abgebaut,<br />
ist es seit 1945 verschollen.<br />
Heute finden wir eine Rekonstruktion<br />
dieses Z<strong>im</strong>mers <strong>im</strong> Schloss<br />
Puschkin.<br />
Über die Herkunft von Bernstein ist<br />
viel gerätselt worden. Zwar wussten<br />
schon Aristoteles und Plinius, dass<br />
es sich hierbei um ein Baumharz<br />
handelt, doch konnte dies erst <strong>im</strong><br />
ausgehenden 18. Jahrhundert wissenschaftlich<br />
bewiesen werden. Zuvor<br />
waren andere Erklärungen verbreitet.<br />
Seit 448 v. Chr. taucht <strong>im</strong>mer<br />
wieder der Bericht von Euripides<br />
auf, der in seinem „Hippolyt“<br />
erzählt, dass sich die Tränen der Heliaden<br />
in Bernstein verwandelt hätten.<br />
Die Heliaden waren die Schwestern<br />
des Phaeton, ihr Vater der Sonnengott<br />
Helios. Als Phaeton mit dem<br />
vom Vater ausgeliehenen Sonnenwagen<br />
am H<strong>im</strong>mel fuhr, verlor er<br />
die Gewalt über die Pferde, und es<br />
hätte benahe ein großes H<strong>im</strong>melsunglück<br />
gegeben, wenn Zeus nicht<br />
rechtzeitig mit einem Blitzstrahl den<br />
Wagen umgeworfen hätte., so dass<br />
der ungeschickte Wagenlenker in<br />
den Eridanos stürzte. Seine Schwestern<br />
beweinten den Bruder und verwandelten<br />
sich in Pappeln. Die<br />
Brandspuren sind noch heute als<br />
Milchstraße zu sehen.<br />
Die Entstehungsgeschichte des Bernsteins<br />
klingt heute noch unglaublich.<br />
Es begann damit, dass vor 335 –<br />
55 Mill. Jahren große, kiefernartige<br />
Wälder auf dem Gelände Südskandinaviens<br />
standen, das heute zum<br />
größten Teil von der Ostsee überflutet<br />
ist. Das Kl<strong>im</strong>a war tropisch. Durch<br />
Unwetterkatastrophen wurden die<br />
Bäume abgeknickt oder stürzten um.<br />
Dabei müssen sie ähnlich reagiert<br />
haben wie unsere heutigen stark harzigen<br />
Kiefern. An dem stark ausblutenden,<br />
klebrigen Harz verfingen<br />
sich Insekten und Pflanzenteile, die<br />
in das Harz eingeschlossen wurden<br />
und uns bis heute erhalten blieben,<br />
denn sie bilden noch heute sicht bare<br />
Einschlüsse <strong>im</strong> Bernstein, bekannt<br />
auch als Inklusen.<br />
Das Gebiet und die Wälder wurden<br />
vom vordringenden Meer überflutet,<br />
Wellen und Meeresströmungen wühlten<br />
den ehemaligen Waldboden auf,<br />
um es an anderer Stelle wieder abzulagern.<br />
Die Samlandküste muss<br />
hierbei ein besonders strömungsbegünstigtes<br />
Gebiet gewesen sein.<br />
Die Zeitspanne, in der die Baumharze<br />
ausflossen, umfasst ca. 20<br />
Mill. Jahre. So gibt uns der Bernstein<br />
Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt,<br />
die für uns schon fast mit dem Unendlichkeitsbegriff<br />
identisch ist.<br />
Der Sturz des Phaeton<br />
v. Peter Paul Rubens,<br />
um 1604/1605,<br />
Gemälde (Öl auf<br />
Leinwand), National<br />
Gallery of Art,<br />
Washington D.C.,<br />
United States.<br />
49
50<br />
Neues aus den Pforzhe<strong>im</strong>er Schmuckwelten<br />
Liz Taylor –<br />
aus der Blütezeit einer Leinwandgöttin<br />
Der amerikanische Star-Fotograf Bob <strong>Will</strong>oughby<br />
hat die Schauspielerin Liz Taylor unzählige Male<br />
fotografiert. Einen Ausschnitt mit 100 seiner meisterlichen<br />
Farb- und Schwarz-Weiß-Porträts, die<br />
zwischen 1950 und 1965 entstanden sind, werden<br />
in dieser Ausstellung vom 26.7 – 30.11.10 gezeigt.<br />
Die glitzernde Scheinwelt des Hollywoods<br />
der 50er bis 70er Jahre<br />
war für ihn ein zentrales Thema.<br />
<strong>Will</strong>oughby porträtiert seit nunmehr<br />
40 Jahren, stilistisch in der Tradition<br />
der Glamourfotografie, die Diven<br />
amerikanischer Filmgeschichte,<br />
und wurde so zu<br />
dem Chronisten und<br />
Porträtisten Hollywoods.<br />
<strong>Will</strong>oughby nähert<br />
sich Liz Taylor mit<br />
analytischem Gespür<br />
und liebevoller<br />
Zuneigung. Sein fotografischer<br />
Blick ist<br />
sensibel, neugierig<br />
und forschend.<br />
1950 fotografierte<br />
Bob <strong>Will</strong>oughby die<br />
damals achtzehnjährige<br />
Liz Taylor<br />
zum ersten Mal und<br />
begleitete sie seitdem<br />
kontinuierlich<br />
auf ihrem Weg vom<br />
Kinderstar zur Hollywood-Ikone<br />
der<br />
fünfziger und sechziger<br />
Jahre. Ihm gelangen<br />
einzigartige,<br />
atmosphärisch dichte<br />
Fotografien, die einen Blick auf<br />
die vielschichtige Persönlichkeit von<br />
Liz Taylor ermöglichen.<br />
Schon bald wurde sie berühmt für<br />
ihre strahlend blauen Augen und<br />
galt als eine der schönsten Frauen<br />
der Welt, lange bevor sie mit ihren<br />
exaltierten Affairen, Skandalen und<br />
Foto: © Bob <strong>Will</strong>oughby<br />
Eheschließungen eine unnötige Berühmtheit<br />
erlangte. Doch in diesen<br />
15 Jahre, in denen er jede Gelegenheit<br />
nutzte, die „special lady“<br />
vor die Kamera zu bekommen, war<br />
davon noch nicht viel zu ahnen.<br />
Die Fotos zeigen die Schauspielerin<br />
während der Dreharbeiten zu „Raintree<br />
County“ von 1956 und zu<br />
„Who’s afraid of Virginia Woolf?“<br />
von 1965 in zwei sehr unterschiedlichen<br />
Rollen. Neben offiziellen<br />
Staraufnahmen sind eine Vielzahl<br />
„privater“ Fotos der Schauspielerin<br />
zu sehen – wie Aufnahmen<br />
ihrer Hochzeit mit Eddie Fischer,<br />
weswegen sie zum jüdischen Glauben<br />
konvertierte, und Fotos aus den<br />
Drehpausen am Set. In der Summe<br />
vermitteln die Fotografien ein vielschichtiges<br />
Bild des Stars und des<br />
Menschen Liz Taylor, erotisch und<br />
glamourös, verträumt und verspielt,<br />
albern und selbstironisch, mütterlich<br />
besorgt und ernsthaft in die Arbeit<br />
vertieft.<br />
Bob und Dorothy <strong>Will</strong>oughby, Vence in Frankreich<br />
2009. Foto unter www.willoughbyphotos.com.<br />
Bob <strong>Will</strong>oughby (geb. 1927 in Los<br />
Angeles) zählt bis heute zu den bedeutendsten<br />
Fotografen und Chronisten<br />
des klassischen Hollywood<br />
und seiner Stars. Er studierte Filmwissenschaften<br />
am USC Cinema Department<br />
und Design bei Paul Sass<br />
am Kann Institute of Art. In der gleichen<br />
Zeit ging er bei Wallace Seawell,<br />
Paul Hesse und Glenn Embree<br />
in die Lehre, arbeitete seit den späten<br />
1940er Jahren als engagierter<br />
und freier Fotograf für die großen<br />
Filmstudios und Magazine, verließ<br />
1971 mit seiner Familie Los Angeles,<br />
ging nach Irland und zog 17<br />
Jahre später nach Südfrankreich, wo<br />
er bis heute lebt und arbeitet.<br />
Seine Fotografien sind Bestandteil<br />
vieler Museumssammlungen: The<br />
National Portrait Gallery, Washing -<br />
ton; The National Portrait Galery,<br />
London; The National Museum of<br />
Photography, Bradford; The Bibliotheque<br />
Nationale, Paris; Musee de<br />
la Photographie, Charleroi; The<br />
Museum of Modern Art, New York<br />
u.v.a.
5 Jahre Schmuckwelten –<br />
eine goldene Welt aus Traum und Aktion<br />
Sie feierten – und alle, alle kamen. Man<br />
feierte nicht nur das 5-jährige Bestehen<br />
dieses großartigen Eventzentrums für<br />
Schmuck und Design – man feierte die<br />
1-Millionen-Besu cher zahl und es öffnete<br />
sich mit bravureusen Ambiente die<br />
neue goldene Pforte des Hauses.<br />
Die der Feierstunde vorausgegangene<br />
Pressekonferenz bestätigte die derzeitige<br />
Entscheidung, dieses international<br />
außergewöhnliche Zentrum in einer<br />
AUGUST PERLEN-WOCHEN<br />
Ausstellung:<br />
„Pearls, pearls, pearls –<br />
faszinierend und vielfältig!“<br />
Designwelt<br />
Ausstellung: „Zuchtperlen. Meer als<br />
Schmuck, von den Perlfarmen bis zum<br />
Perl-Glamour“. Lichtgang<br />
Workshop: Knoten von Perlen- und<br />
Edelsteinketten<br />
Mi., 4.8. u. Sa.,14.8.2010, 16.30 – 19.30 Uhr,<br />
Kosten: 35 € *, Showbühne<br />
Begeben Sie sich mit Ihrer mitgebrachten<br />
Kette auf eine kreative Entdeckungsreise<br />
und entwickeln Sie ein Designerschmuckstück.<br />
Workshop: Perlring fädeln<br />
Do., 5.8.2010, 15.30 – 17.30 Uhr<br />
Kosten: 15 € *, Showbühne,<br />
für Erw. u. Jugendl.<br />
Fertigen Sie Ihren eigenen Ring –<br />
lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und<br />
gestalten Sie einen klassisch<br />
eleganten oder einen frischen,<br />
farbenfrohen Ring aus Perlen.<br />
Aktion: Perlen bohren<br />
Sa., 7.8. u. 21.8.2010, 12.00 – 16.00 Uhr,<br />
ERLEBNISKAUF!<br />
Das Mysterium Perle zieht die Menschen<br />
seit Jahrhunderten in den Bann, sie<br />
symbolisiert Leidenschaft, Inspiration und<br />
Liebe. Suchen Sie sich Ihre persönliche,<br />
hochwertige Zuchtperle aus. Eine Expertin<br />
wird diese bohren – in Kombination mit<br />
einem Seiden- oder Lederband entsteht<br />
ein individuelles Schmuckstück.<br />
Stadt zu etablieren, deren Name, Tradition<br />
und Entwicklung in einmaliger Intensität<br />
mit dem Thema Schmuck verbunden<br />
ist.<br />
Interessante und thematisch reizvolle <strong>Aktionen</strong><br />
werden den Veranstaltungsplan<br />
der kommenden Monate zu einem attraktiven<br />
Besuchermagnet entwickeln.<br />
Sind es die Perlen <strong>im</strong> August, so das<br />
Gold <strong>im</strong> September, alles über Gestaltung<br />
füllt das Oktoberprogramm, und<br />
555<br />
ausgewählte<br />
Perlenschmuckstücke<br />
in Perfektion<br />
zum Geburtstagspreis.<br />
Sensationell<br />
große<br />
Auswahl<br />
man kann auf den Themenbereich vor<br />
den weihnachtlichen Festzeit gespannt<br />
sein. Und <strong>im</strong>mer wieder sind mit den<br />
Themen und Ausstellungen besonders<br />
reizvolle Möglichkeiten verbunden, das<br />
eine oder andere Traumstück zu erwerben.<br />
Bei der unüberschaubaren Auswahl<br />
an individuellen Kollektionen erstklassiger<br />
Designer bieten die Schmuckwelten<br />
nicht nur in Deutschland eine einmalige<br />
und außergewöhnliche Vielfalt.<br />
Alle Geburtstagspreise<br />
erkennen Sie an diesem Zeichen.<br />
Workshop: Modisches Kurzcollier<br />
Mo., 9.8.2010, 18.00 – 19.30 Uhr,<br />
Kosten: 28 € *, Showbühne<br />
Wählen Sie aus echten Süßwasserperlen,<br />
Formsteinen und Splitterkristallen Ihre<br />
Lieblingsfarben und gestalten Sie ein<br />
zweireihiges Collier.<br />
Kinderworkshop: Mein 1. Collier<br />
Di.,10.8.2010, 11.00 – 13.00 Uhr<br />
Mineralienwelt, für Kinder ab 10 Jahre,<br />
Kosten: 15 € *<br />
Wir arbeiten mit Edelstahldraht, Süßwasserperlen,<br />
Splitterkristallen und Quetschperlen.<br />
Wählt eure Lieblingsfarben und<br />
fertigt euer erstes Collier.<br />
Workshop: Strickkette<br />
Teil 1: Mi.,11.8. u. Teil 2: 25.8.2010,<br />
14.30 – 17.30 Uhr, Showbühne,<br />
Kosten: 80 € * zzgl. Material 20 – 60 €<br />
Gestalten Sie aus einem filigranen Silberfaden<br />
ein Kettengeflecht. Luftig, leicht<br />
schmiegt es sich Ihrem Hals an. Verschiedene<br />
Perlen oder Steinkugeln ergänzen<br />
das Kettenensemble.<br />
Vortrag: Perlenkunde und Pflege<br />
Do.,19.8. 2010, 19.00 – 20.00 Uhr,<br />
kostenlos *, Showbühne<br />
Seit Jahrtausenden wecken Perlen Fantasien<br />
und erobern die Herzen der Frauen.<br />
Die regional ansässige Schmuckmanufaktur<br />
Gellner lässt Sie an diesem Zauber teilhaben.<br />
Lernen Sie die unterschiedlichen<br />
Perlenarten, -formen und die passende<br />
Pflege kennen.<br />
*Anmeldung erforderlich unter:<br />
07231 99-4444.<br />
51
Abb. rechts: Collier,<br />
Alpaka, Glassteine,<br />
Henkel & Grosse<br />
für Christian Dior,<br />
Pforzhe<strong>im</strong>, 1961,<br />
Foto: Petra Jaschke<br />
Abb. rechts:<br />
Brosche,<br />
Messing vergoldet,<br />
Samtlack, Grossé,<br />
Henkel & Grosse,<br />
Pforzhe<strong>im</strong>, 1959,<br />
Foto: Petra Jaschke<br />
52<br />
Das Schmuckmuseum Pforzhe<strong>im</strong> informiert:<br />
Zu Petticoat und Wespentaille – Modeschmuck<br />
Christian Dior<br />
Ausstellung vom 17. September bis 14. November 2010, Eröffnung<br />
Donnerstag, 16. September, 19 Uhr – <strong>im</strong> Rahmen des 50er-Jahre-<br />
Kulturfestivals der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>.<br />
Henkel & Grosse war eine der renommiertesten Modeschmuckfirmen weltweit. Ihr<br />
Ruf gründet unter anderem darauf, dass sie 50 Jahre lang Bijoux Christian Dior<br />
herstellte. 1955 schloss die Firma einen Vertrag mit dem französischen Mode schöpfer<br />
Christian Dior und besaß von da an die exklusive Produktions- und Vertriebs lizenz<br />
für Diorschmuck. Daneben stellte das Pforzhe<strong>im</strong>er Unternehmen hochwertigen Mode -<br />
schmuck unter dem Markennamen Grossé her.<br />
Broschen, Ketten und<br />
Ohrclips in farbigverspieltenBlütenformen<br />
nahmen ih<br />
ren Auf<br />
schwung,<br />
passend<br />
zu den typischenPetticoatröcken<br />
und figurbetonten<br />
Oberteilen<br />
mit schmaler<br />
Taille. Von diesem<br />
Modeschmuck<br />
entstanden unterschiedlichste<br />
Sets in verschiedenen<br />
Preisklassen für<br />
eine möglichst breite Käuferschicht.<br />
Neben dem Fokus auf die<br />
1950er Jahre gibt die Ausstellung<br />
auch einen Ausblick in die 60er und<br />
70er Jahre mit dem typischen Courrèges-Stil.<br />
Als Christian Dior 1947 in Paris seinen<br />
Modesalon öffnete, schrieb er<br />
mit dem „New Look“ bald Modegeschichte;<br />
einer Linie, die auf<br />
schmale Schultern, Betonung von<br />
Hüfte und Taille sowie Bleistift- oder<br />
schwingende Glockenröcke setzt.<br />
Sie war sichtbarer Ausdruck für Aufbruch<br />
und Neubeginn in den Nachkriegsjahren.<br />
Zwar war die Silhouette<br />
nicht völlig neu, doch Dior gelang<br />
es damit, das Feminine in die<br />
Mode zurückzubringen.<br />
Und: er st<strong>im</strong>mte Frisur<br />
und Accessoires<br />
auf die<br />
Kleidung ab.<br />
So ist es kaum<br />
verwunderlich,<br />
dass der<br />
Modeschöpfer<br />
dazu eine<br />
eigene<br />
Schmuckkollektionanvisierte.<br />
Die Suche<br />
danach führte ihn<br />
1955 – auf seiner<br />
einzigen Deutschlandreise<br />
– zu Henkel<br />
& Grosse nach<br />
Pforzhe<strong>im</strong>. Daraufhin<br />
kam es zu der weltweiten<br />
Produktions- und Vertriebs -<br />
lizenz, <strong>im</strong> Rahmen derer das<br />
Pforzhe<strong>im</strong>er Unternehmen für<br />
ein halbes Jahrhundert Bijoux<br />
Christian Dior entwarf und auf<br />
den Markt brachte. Neben Diorschmuck<br />
hat Henkel & Grosse jeweils<br />
seine eigene Marke Grossé<br />
kreiert, die bereits in den 20er Jahren<br />
ins Leben gerufen worden war.<br />
In den 50er Jahren fertigte die Firma<br />
in erster Linie romantischen Blütenschmuck,<br />
der in seiner Kleinteilig<br />
keit sehr naturalistisch anmutete.<br />
Ab Mitte der 60er trat mit dem<br />
„Weltraumlook“ von Courrèges eine<br />
klare, geometrische und tech-<br />
nische Formgebung in den Vordergrund.<br />
Gegründet wurde das Schmuckunternehmen<br />
1907 von Heinrich Henkel<br />
und Florentin Grosse als „Süddeutsche<br />
Gold- und Haar-Bijouterie“.<br />
Sie kam in den 20er Jahren mit Modeschmuck<br />
aus Messing, Aluminium,<br />
Holz und Bakelit zu einer ersten<br />
Blüte. Im Folgejahrzehnt stellten<br />
die Familienunternehmer auch Kontakte<br />
zu den Modehäusern Lanvin<br />
und Schiaparelli in Paris, Harrods<br />
in London und Saks in New York<br />
her. 1937 erhielt Henkel & Grosse<br />
das Diplome d’Honneur auf der Exposition<br />
Internationale des Arts et<br />
Techniques dans la vie Moderne in<br />
Paris. Nach der langen Zusammenarbeit<br />
mit Dior ist das<br />
Unternehmen 2005 <strong>im</strong><br />
gleichnamigen Konzern<br />
aufgegangen. Die<br />
Schmuckstücke von<br />
Henkel & Grosse standen<br />
zeitlebens für zeitgemäßes<br />
Design und technische<br />
Innovation. Dass Häuser<br />
wie das Victoria & Albert<br />
Museum in London<br />
oder die Pr<strong>im</strong>avera Gallery<br />
in New York sie in ihre<br />
Sammlung aufgenommen<br />
haben, unterstreicht<br />
dies.<br />
Bei der Arnoldschen Verlagsanstalt<br />
erscheint ein<br />
umfangreiches deutsch-
der 1950er Jahre<br />
und Grossé aus dem Hause Henkel & Grosse<br />
englisches Werk zur Geschichte der<br />
Firma. Vivienne Becker und Adelheid<br />
Rasche: Henkel & Grosse Pforzhe<strong>im</strong>.<br />
100 Jahre Leidenschaft für<br />
„Grosse“ und „Dior“. 176 Seiten,<br />
49,80 €.<br />
Der Eintritt in die Ausstellung ist <strong>im</strong><br />
Museumseintritt inbegriffen.<br />
VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />
• Donnerstag 16. September 2010,<br />
19 Uhr, Ausstellungseröffnung,<br />
Eintritt frei<br />
• Sonntag, 26. September 2010,<br />
15 Uhr, Zu Petticoat und Wespen -<br />
taille – Modeschmuck der 50er<br />
Jahre, Führung durch die Ausstellung,<br />
Eintritt 5 €, ermäßigt 3,50 €<br />
• Sonntag, 17. Oktober 2010 und<br />
7. November 2010, 15 Uhr, „Fifty-<br />
Fifty“, Kombiführung durch die<br />
Sonderausstellungen „Zu Petticoat<br />
und Wespentaille – Modeschmuck<br />
der 50er Jahre“ <strong>im</strong> Schmuckmuseum<br />
und „Alltag & Ambiente“ <strong>im</strong><br />
Kunstverein Pforzhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Reuchlinhaus,<br />
in Kooperation mit dem<br />
Kunstverein, Eintritt 5 €, ermäßigt<br />
3,50 €<br />
• Donnerstag, 15. September 2010,<br />
19 Uhr, „Mythos Dior“, Vortrag<br />
von Kunsthistorikerin Claudia<br />
Baumbusch <strong>im</strong> PZ-Forum:<br />
Jahrzehntelang hat die Pforzhe<strong>im</strong>er<br />
Schmuckfirma Henkel & Grosse<br />
den Modeschmuck für Christian<br />
Dior (1905 – 1957) gefertigt.<br />
Der begnadete Couturier hatte<br />
1947 sein erstes Modeatelier gegründet<br />
und in den 50er Jahren<br />
mit seinem „New Look“ für weltweite<br />
Furore gesorgt. Seine luxuriösen<br />
Kreationen verlangten nach<br />
perfekten, der jeweiligen Mode<br />
angepassten Accessoires, zu denen<br />
auch der Schmuck aus dem<br />
Hause Dior zählte. Die Kunsthistorikerin<br />
Claudia Baumbusch stellt<br />
den kreativen Schöpfer und seinen<br />
Beitrag zur Geschichte des<br />
Modeschmucks in den Mittelpunkt<br />
ihres Vortrags.<br />
Eintrittskarten 2 € bei der PZ unter<br />
Tel. 07231/933-125, Mo. –- Fr.<br />
8 – 17 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr, Eingang<br />
PZ-Forum: Ecke Post-/Luisen -<br />
straße.<br />
• Donnerstag, 28. Oktober 2010,<br />
19 Uhr, Mode und Modeschmuck<br />
der 50er Jahre, Vortrag von<br />
Kunsthistorikerin Regina M. Fischer<br />
mit Kurzführung durch die<br />
Ausstellung: Die Mode der 50er<br />
war geprägt von Gegensätzen.<br />
Man wollte die harten Jahre des<br />
Krieges vergessen, und gerade<br />
die Frauen wollten wieder mehr<br />
Weiblichkeit zeigen. En vogue waren<br />
breite Röcke, sogenannte Petticoats,<br />
und auch ganz enge Bleistiftröcke.<br />
Die Mode der Frau war<br />
elegant. Mode-Ikonen waren<br />
Schauspielerinnen wie Marilyn<br />
Monroe oder Brigitte Bardot.<br />
Christian Dior, der Pariser Moderschöpfer,<br />
entwarf den so genannten<br />
New Look. Dazu trugen<br />
die Damen fantasievollen Modeschmuck.<br />
Die Kunsthistorikerin Regina<br />
M. Fischer führt in die Zeit<br />
der Petticoats und des Rock’n’ Roll.<br />
Eintritt 7 €, ermäßigt 5,50 €<br />
• Sonntag, 14. November 2010,<br />
15 Uhr, Licht – Beton – Glas. Das<br />
Reuchlinhaus in Pforzhe<strong>im</strong>: visionäre<br />
Museumsarchitektur von<br />
Manfred Lehmbruck.<br />
Architekturführung von Kunsthistorikerin<br />
Dr. Chris Gerbing: Manfred<br />
Lehmbruck errichtete mit dem<br />
Reuchlinhaus in Pforzhe<strong>im</strong> zwischen<br />
1958 und 1961 das erste<br />
Kulturzentrum der Nachkriegszeit.<br />
Seine Idee war, ein lebendiges<br />
Haus für die breite Bevölkerung<br />
zu schaffen, und bereits am Außenbau<br />
die verschiedenen Funktionen<br />
ablesbar zu machen. Entstanden<br />
ist ein Gebäude, das trotz<br />
seines 50-jährigen Bestehens in<br />
seiner Architektur eine zeitlose<br />
Schönheit hat, wenn auch die<br />
Funktionen über die Jahrzehnte<br />
abgenommen haben. Be<strong>im</strong> Rundgang<br />
wird die wechselvolle Geschichte<br />
bis in die Gegenwart thematisiert<br />
und auch auf aktuelle Probleme<br />
des Denkmalschutzes eingegangen.<br />
Eintritt 5 €, ermäßigt<br />
3,50 €<br />
Für Kinder und Jugendliche<br />
• Freitag, 15. Oktober 2010, 14.30<br />
bis 16.45 Uhr, „Glitzerglanz und<br />
Glamour“, Schmuckworkshop für<br />
Kinder und Jugendliche mit den<br />
Schmuckdesignerinnen Monika<br />
Dengler und Traudel Hennig und<br />
Besuch der Ausstellung.<br />
Teilnahmegebühr 10 € (mit Unter -<br />
stützung des Museumsfördervereins<br />
ISSP).<br />
Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzhe<strong>im</strong>:<br />
Di. – So. und feiertags 10 – 17 Uhr<br />
(außer Hl. Abend und Silvester) • Eintritt in<br />
die Dauerausstellung 3 €, ermäßigt 1,50 €,<br />
bis 14 Jahre frei • Eintritt Sonderausstellung<br />
5 €, ermäßigt 2,50 € • Gruppen führungen<br />
auf Anfrage • Öffentliche Führung durch die<br />
Dauerausstellung sonntags 15 Uhr, 5 €,<br />
ermäßigt 3,50 € • Mitglied be<strong>im</strong> Oberrheinischen<br />
Museumspass • Partner von Kulturland<br />
Baden-Württemberg • Medienpartner<br />
des Schmuckmuseums sind Pforzhe<strong>im</strong>er Zeitung<br />
und der SWR2 RadioClub • Weitere<br />
Informationen unter www.schmuckmuseum.de<br />
Abb. links:<br />
Werbefoto aus<br />
dem Jahr 1962,<br />
Foto Relang,<br />
Henkel & Grosse<br />
für Christian Dior<br />
53
54<br />
Das fasziniert Generationen:<br />
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qualitativ höchsten Ansprüchen<br />
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geprüfte Verarbeitung<br />
versprechen der Kundin eine<br />
lange Freude an der Mona-<br />
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Tel.-Nr.<br />
Geb.-Tag<br />
4444
Rechtsanwältin<br />
Isabel Hutter-Vortisch<br />
56<br />
Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch<br />
Vielen Ehepaaren ist bekannt, zu welchen Ergebnissen die sog.<br />
gesetzliche Erbfolge, d.h. Erben, wenn kein Testament vorhanden<br />
ist, führen kann. Das Erbrecht ist ein reines Verwandten -<br />
erbrecht, in dem der Ehegatte eine Sonderstellung einn<strong>im</strong>mt.<br />
Deshalb erbt der überlebende Ehegatte nach dem Gesetz nicht<br />
allein, wenn keine Kinder vorhanden sind, sondern, die Erben<br />
der sog. 2. Ordnung, also Eltern oder Geschwister des Erblassers<br />
und, falls die Geschwister bereits verstorben sind, deren<br />
Abkömmlinge, sind zu ¼ am Nachlass beteiligt, wenn die Ehegatten<br />
in Zugewinngemeinschaft gelebt haben. Diese oft ungewollte<br />
Folge kann durch ein Testament zugunsten des Ehegatten<br />
vermieden werden. Nur wenn es keinerlei Erben in der 1. und<br />
2. Ordnung gibt, erbt der Ehegatte auch ohne Testament allein.<br />
Das gemeinschaftliche Testament<br />
ist nicht <strong>im</strong>mer die richtige Wahl<br />
Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch<br />
dürfen Ehegatten gemeinsam<br />
ein Testament errichten, d.h., nur<br />
ein Ehegatte schreibt den gemeinschaftlich<br />
überlegten Text, der andere<br />
Ehegatte unterschreibt das Testament<br />
lediglich. Hierbei sollte allerdings<br />
beachtet werden, dass diese<br />
Testamentsform in anderen Ländern<br />
nicht üblich ist, so dass – sollte<br />
einer der Ehegatten nicht die<br />
deutsche Staatsangehörigkeit haben<br />
oder Vermögen, insbesondere<br />
Grundeigentum <strong>im</strong> Ausland vorhanden<br />
sein – zunächst zu klären<br />
ist, ob das gemeinschaftliche Testament<br />
die richtige Form hat und<br />
<strong>im</strong> Erbfall nicht zu Problemen führt.<br />
Der Inhalt des<br />
„Berliner Testamentes“<br />
Der „Normalfall“ eines Ehegattentestamentes<br />
ist das sog. Berliner Testament.<br />
Dabei wird der längerlebende<br />
Ehegatte Erbe des Zuerstversterbenden<br />
und weitere Personen<br />
werden als Erben auf den zweiten<br />
Todesfall eingesetzt. Sollte es<br />
sich bei den Schlusserben auf den<br />
Tod des Längerlebenden um ge-<br />
Das Ehegatten-<br />
meinschaftliche Kinder handeln,<br />
sind diese, da der überlebende Ehegatte<br />
nach dem Todes Zuerstversterbenden<br />
Alleinerbe wird, automatisch<br />
„enterbt“, können also nur<br />
ihr gesetzliches Pflichtteilsrecht geltend<br />
machen.<br />
Pflichtteilsstrafklausel und<br />
Stundung des Pflichtteils<br />
Um zu verhindern, dass die Kinder<br />
durch das Pflichtteilsverlangen den<br />
überlebenden Ehegatten in finanzielle<br />
Schwierigkeiten bringen, wird<br />
häufig in das Testament aufgenommen,<br />
dass ein Pflichtteilsberechtigter,<br />
der nach dem Tod des Erstversterbenden<br />
seinen Pflichtteil geltend<br />
macht, auch nach dem Tod des zuletztversterbenden<br />
Ehegatten nicht<br />
erbt, sondern wiederum nur den<br />
Pflichtteil erhält. Damit erhält ein<br />
Pflichtteilsberechtigter, der sich nicht<br />
an die Wünsche <strong>im</strong> Testament hält,<br />
jeweils nur die Hälfte der gesetzlichen<br />
Erbquote. Bei einer solchen<br />
Pflichtteilsstrafklausel sind jedoch<br />
verschiedene Fallkonstellationen zu<br />
beachten, denen meistens zu wenig<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Insbesondere sollte darauf geachtet<br />
werden, wie die Klausel formu-<br />
liert ist, also, in welchen Fällen sie<br />
wirklich eingreift und ob es Möglichkeiten<br />
gibt, sollte sich der überlebende<br />
Ehegatte mit dem „untreu“<br />
gewordenen Kind wieder versöhnen,<br />
die Enterbung für den zweiten<br />
Erbfall rückgängig zu machen.<br />
Häufig haben Ehegatten Angst, das<br />
Haus in dem sie wohnen <strong>im</strong> Erbfall<br />
verkaufen zu müssen, um die Pflichtteilsansprüche<br />
der Kinder befriedigen<br />
zu können. Sollte es sich bei<br />
dem Haus um den einzigen Vermögensgegenstand<br />
handeln und<br />
kein weiteres Vermögen vorhanden<br />
sein, aus dem sich der Anspruch befriedigen<br />
ließe, dann kann be<strong>im</strong><br />
Amtsgericht Stundung des Pflichtteilsanspruches<br />
beantragt werden.<br />
Der Wiederverheiratungsfall<br />
Neben der Pflichtteilsstrafklausel ist<br />
auch darauf zu achten, dass geregelt<br />
wird, was passieren soll, wenn<br />
der überlebende Ehegatte sich erneut<br />
verheiratet. Das Gesetz sieht<br />
vor, dass er binnen eines Jahres<br />
nach der Eheschließung das Ehegattentestament<br />
anfechten und damit<br />
hinfällig machen kann. Dieses<br />
Anfechtungsrecht kann auch von<br />
dem neuen Ehegatten ausgeübt<br />
werden. Bei der Formulierung des<br />
Ehegattentestamentes ist daher darauf<br />
zu achten, ob solche Anfechtungsmöglichkeiten<br />
ausgeschlossen<br />
werden sollen oder eventuell noch<br />
weitergehende Maßnahmen ergriffen<br />
werden sollen, um den Kindern<br />
den Nachlass zu sichern, in dem<br />
der überlebende Ehegatte <strong>im</strong> Falle<br />
der Wiederverheiratung die Kinder<br />
an der Substanz des Nachlasses<br />
des vorverstorbenen Ehegatten zu<br />
beteiligen hat. Sollten keine Kinder<br />
vorhanden sein, kommen Regelungen<br />
für den Wiederverheiratungsfall<br />
normalerweise dann in Betracht,<br />
wenn einer der Ehegatten den<br />
Hauptteil des Vermögens in die Ehe<br />
eingebracht hat und für den Fall seines<br />
Vorversterbens sicherstellen
Testament<br />
möchte, dass dieses nicht einem<br />
neuen Ehegatten zugute kommt. Es<br />
ist bei solchen Klauseln zu beachten,<br />
dass diese nicht zum absoluten<br />
Ehehindernis werden, dadurch<br />
könnte die Klausel unwirksam werden,<br />
oder der überlebende Ehegatte<br />
entscheidet sich gegen eine<br />
Wiederverheiratung.<br />
Die Abänderung des Testamentes<br />
Weiterhin sind die Abänderungsmöglichkeiten<br />
zu bedenken. Falls<br />
beide Ehegatten noch leben, können<br />
sie das Testament gemeinsam<br />
ändern, wenn sie sich einig sind.<br />
Sobald einer der Ehegatten nicht<br />
mehr in der Lage ist, Änderungen<br />
vorzunehmen, durch Demenz oder<br />
andere seine Testierfähigkeit beeinträchtigende<br />
Krankheiten, ist die<br />
Änderung nur noch durch den vollständigen<br />
Widerruf des Testamentes<br />
möglich, was jedoch zur Folge<br />
hat, dass der nicht mehr testierfähige<br />
Ehegatte kein neues Testament<br />
mehr abfassen kann, nach ihm also<br />
die gesetzliche Erbfolge gilt. Hier<br />
muss der andere Ehegatte gut<br />
abwägen, wie er weiter vorgehen<br />
möchte.<br />
Aber auch Änderungen nach dem<br />
Tod eines Ehegatten vorzunehmen,<br />
kann schwierig sein, da die in einem<br />
Ehegattentestament getroffenen<br />
Verfügungen häufig mit dem Tode<br />
des ersten Ehegatten eine solche<br />
Bindungswirkung entfalten, dass der<br />
überlebende Ehegatte sie kaum aufheben<br />
kann. Deshalb sollten Ehepaare,<br />
die ein gemeinsames Testament<br />
abfassen, in dieses Testament<br />
eine Abänderungsklausel aufnehmen.<br />
Solche Abänderungsklausel ist auf<br />
den jeweiligen Bedarf abzust<strong>im</strong>men<br />
und kann eine generelle Abänderungsmöglichkeit<br />
für den überlebenden<br />
Ehegatten beinhalten, so<br />
dass er ein komplett neues Testament<br />
erstellen kann. Sie kann aber<br />
auch nur die Möglichkeit eröffnen,<br />
bezüglich der zu Schluss erben eingesetzten<br />
Kinder, die Erbquoten abzuändern<br />
oder auf Katastrophenfälle<br />
in deren Familien zu reagieren.<br />
Häufig nicht bedacht:<br />
die Ersatzerben<br />
Viele Ehegatten, insbesondere wenn<br />
keine Kinder vorhanden sind, überlegen<br />
den Fall, dass die auf den<br />
Tod des letztversterbenden Ehegatten<br />
eingesetzten Erben vorher versterben,<br />
nicht. Dadurch läuft das Testament<br />
auf den Tod des Längstlebenden<br />
ins Leere, nach ihm gilt die<br />
gesetzliche Erbfolge, obwohl dies<br />
häufig nicht gewollt ist. Insoweit sollten<br />
die Ehegatten überlegen, wer<br />
als Ersatzerbe in Betracht kommt.<br />
Sollte es sich dabei um eine oder<br />
mehrere caritative Organisationen,<br />
auch z.B. Stiftungen, handeln, ist<br />
es sinnvoll, für diesen Fall einen Testamentsvollstrecker<br />
einzusetzen.<br />
Der Testamentsvollstrecker<br />
Zum Testamentsvollstrecker kann der<br />
Erblasser in seinem Testament jede<br />
Person best<strong>im</strong>men, zu der er das<br />
Vertrauen hat, dass sie den Nachlass<br />
in seinem Sinne regelt. Aufgaben<br />
eines Testamentsvollstreckers<br />
können insbesondere sein, für die<br />
Bestattung zu sorgen, den gesamten<br />
Nachlass abzuwickeln und den<br />
verbleibenden Geldbetrag den jeweiligen<br />
Erben zur Verfügung zustellen.<br />
Er kann darüber<br />
hinaus aber auch dazu<br />
verpflichtet werden, zu<br />
überwachen, dass <strong>im</strong> Testament<br />
genannte Zwekke,<br />
die von den Erben<br />
zu erfüllen sind, auch<br />
wirklich erfüllt werden.<br />
Die Testamentsvollstrekkung<br />
ist bereits <strong>im</strong> Testament<br />
anzuordnen, nur<br />
dann kann eine Person<br />
als Testamentsvollstrekker<br />
tätig werden.<br />
Patchworkfamilien<br />
Auch die Familienverhältnisse, insbesondere,<br />
ob alle Kinder aus der<br />
gemeinsamen Ehe stammen, ist von<br />
entscheidender Bedeutung.<br />
Eltern in Patchwork-Familien sind<br />
erbrechtlich zu besonderer Aufmerksamkeit<br />
aufgerufen. Betroffen<br />
sind die Familien, in denen wenigstens<br />
einer der Partner Kinder aus<br />
einer früheren Verbindung in eine<br />
Ehe einbringt.<br />
Vielen ist gar nicht bewusst, dass<br />
solche Familienverhältnisse für den<br />
Erbfall einer besonderen Vorsorge<br />
bedürfen, damit gewährleistet ist,<br />
dass sowohl der Partner als auch<br />
die Kinder zu ihrem Recht kommen.<br />
Hier ist das Berliner Testament, in<br />
den meisten Fällen nicht geeignet,<br />
da durch diese Testamentsform<br />
die Kinder des Zuerstverstorbenen<br />
quasi gezwungen<br />
sind, ihren Pflichtteilsanspruch<br />
geltend zu machen.<br />
Auch besteht häufig das Interesse,<br />
den leiblichen Kindern<br />
den eigenen Nachlass<br />
zuzuwenden, ohne die Kinder<br />
des anderen Ehegatten<br />
daran teilhaben zu lassen, insoweit<br />
ist die Regelung von Vor- und<br />
Nacherbschaft, oder eine Erbeneinsetzung<br />
der eigenen Kindern mit<br />
Nießbrauchsbestellung für den<br />
überlebenden Ehegatten häufig eine<br />
Möglichkeit die gewünschte Verteilung<br />
zu erreichen.<br />
57
58<br />
Wiener Kaffeehaus in Pforzhe<strong>im</strong><br />
Wien in Pforzhe<strong>im</strong> ist eine etwas merkwürdige Vorstellung,<br />
aber es hat den Anschein, dass sich aus diesem Extrem eine<br />
he<strong>im</strong>liche Liebe entwickelt. Schon zum zweiten Mal ist das<br />
Thema in einer hervor ragenden Zusammenarbeit zwischen dem<br />
Pforzhe<strong>im</strong>er Handwerk, dem Ausstatter Volksbankhaus und<br />
dem Wiener „savoir faire“ erfolgreich abgehandelt.<br />
Und da in einem Wiener Kaffeehaus<br />
die Zeitung ihren etablierten Platz<br />
hat, hat in diesem Jahr die PZ diese<br />
Aufgabe übernommen. Zum diesjährigen<br />
Frühstück hatte es sich der<br />
geschäftsführende Verleger nicht<br />
nehmen lassen, dem OB Gert<br />
Hager, dem runden Tisch der Prominenten<br />
und den anwesenden Frühstücksgästen,<br />
das Neueste vom Tage<br />
selbst zu präsentieren.<br />
In eine neue attraktive Rolle von<br />
<strong>im</strong>posantem Outfit aus stattlichem<br />
Frack und gestärkter Hemdenbrust<br />
schlüpfte Joach<strong>im</strong> Butz, Obermeister<br />
der Heizungs – und Sanitärinnung.<br />
Seine dem Butler Martin Jente nachempfundene<br />
Figur – das bekannte<br />
Relikt aus der Kuhlenkampfzeit – war<br />
sehr witzig und gut pointiert und<br />
brachte ihm viel Applaus.<br />
Für das leibliche Wohl der Frühstücksgäste<br />
war reichlich und differenziert<br />
gesorgt. Da gab es neben<br />
den unterschiedlichen Kaffees Wie-<br />
ner Hörnchen, Marillenmarmelade,<br />
Frühstücksjause, Wurst und Käse,<br />
verschiedene Semmeln, Mohrenköpfe<br />
mit Grand Marnier gefüllt, Sacher-<br />
und Prinzregenten-Torte und<br />
vieles mehr an köstlichen Spezialitäten.<br />
800 Besucher wurden gezählt,<br />
die mit Kaffee hausmusik und<br />
einer Modenschau der Ateliers der<br />
Schneiderinnung eine abwechs-<br />
lungsreiche Unterhaltung serviert<br />
wurde. Natürlich durfte die Möglichkeit,<br />
mit dem Fiaker eine Runde<br />
zu drehen, nicht fehlen.<br />
Für das kommende Jahr ist ein ganztätiges<br />
Wiener-Kaffeehaus-Event geplant,<br />
und bei dem bisherigen Zuspruch<br />
ist schon heute der Erfolg für<br />
2011 vorprogrammiert.
• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />
DREIBÄNDIGE EDITION ZU DEN AUSSTELLUNGEN<br />
„BURG UND HERRSCHAFT“ UND „MYTHOS BURG“<br />
Berlin und Nürnberg stellen die Geschichte der Burg vom Mittelalter<br />
bis zu Harry Potter mit insgesamt 1200 Artefakte vor. Dazu gehören<br />
die Gralsburg mit der Tafelrunde von König Artus, die Burgen, die um<br />
1200 höfischen Sängerwettstreiten Raum boten und die seit dem<br />
16. Jahrhundert in Wohnschlösser umgebauten Wehranlagen.<br />
Erst mit deren Niedergang erfuhr der<br />
„Mythos Burg“ über die folgenden<br />
Jahrhunderte ein phantasiereiches Eigenleben.<br />
Seinen sinnfälligsten Ausdruck<br />
hat er in Martin Luthers „Ein feste<br />
Burg ist unser Gott“ gefunden. Die<br />
Entwicklung unseres Bildes von der<br />
Burg wird in beiden Ausstellungen mit<br />
1200 Kunstwerken aus aller Welt vor<br />
Augen geführt. Wegen der fortschreitenden<br />
Medialisierung unserer Gegenwart<br />
stellt die mittelalterliche Burg,<br />
insbesondere für die ältere und junge<br />
Generation ein faszinierendes Thema<br />
dar.<br />
Die Kataloge begleiten die Doppelaussstellung<br />
<strong>im</strong> Deutschen Historischen<br />
Museum in Berlin (bis 24. Oktober)<br />
und <strong>im</strong> Germa nischen Nationalmuseum<br />
in Nürn berg (bis 7. November).<br />
F. Atzbach, S. Lüken, U. Grossmann:<br />
„BURG“ – 3 BÄNDE IM SCHUBER,<br />
Sandstein Verlag Dresden<br />
„Burg und Herrschaft“: 600 Exponate<br />
aus europäischen Museen zeigen<br />
die Burg als Ort der Herrschaft, die<br />
sich zwischen Hofstube, Kapelle, Festsaal<br />
und Rüstkammer abspielte.<br />
„Mythos Burg“: Mit 650 Exponaten<br />
entsteht ein einzigartiges Bild von der<br />
deutschen Burgenlandschaft des Mittelalters<br />
bis heute. Basis dafür sind<br />
neueste Forschungsergebnisse.<br />
„Die Burg“: Wissenschaftlicher Begleitband.<br />
Hg. vom GMN, Nürnberg.<br />
Burgendkundler entwickeln die Geschichte<br />
einzelner Burgen und übergreifender<br />
Probleme.<br />
Alida Gundlach: „Miteinander<br />
oder gar nicht“, Verlag Südwest<br />
Alida Gundlach verbindet ihre<br />
Informationen und Ansichten zum<br />
notwendigen gesellschaft lichen Miteinander.<br />
Sie ist in einer<br />
multikulturellen Großfamilie<br />
aufgewachsen, besitzt<br />
hieraus einen reichen<br />
Erfahrungsschatz, den sie<br />
heute sinnvoll und erfolgreich<br />
in die eigene Familie<br />
einbringt.<br />
Sie weiß aus zahlreichen<br />
Begegnungen und Erlebnissen,<br />
wie Generationen<br />
voneinander lernen und<br />
daraus profitieren können.<br />
Im Hinblick auf diese<br />
Überzeugung entwikkelt<br />
sie laufend Aktivitäten<br />
und Projekte, um die Öffentlichkeit<br />
auf die dringende Notwendigkeit<br />
der Kommunikation und der Zusammenarbeit<br />
von Alt und Jung hinzuweisen<br />
und so das erfolgreiche<br />
Miteinander unter Beweis zu stellen.<br />
Alida Gundlach schreibt heiter, spritzig<br />
und voller Selbstironie, erteilt<br />
Fachleuten das Wort zu ihren Themen<br />
und führt von leichter Hand<br />
durch die Problematik . Ein rechtes<br />
Buch zur rechten Zeit.<br />
Jörg Maurer:<br />
„Hochsaison“<br />
Verlag Fischer<br />
Nach dem Bestseller<br />
„Fönlage“ der zweite Alpenkr<strong>im</strong>i<br />
mit Kommissar<br />
Jennerwein. Be<strong>im</strong> Neujahrsspringen<br />
in einem<br />
alpenländischen Kurort<br />
stürzt ein Skispringer<br />
schwer – und das ausgerechnet,<br />
wo höchste<br />
Olympia-Funktionäre zur<br />
Vergabe der Winderstspiele<br />
2018 zuschauen. Wurde der<br />
Springer während seines Fluges<br />
etwa beschossen?<br />
59
60<br />
• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />
Kommissar Jennerwein ermittelt bei<br />
Schützenvereinen und Olympia-<br />
Konkurrenten. Ausgerechnet in einem<br />
Gipfelbuch findet er ein Bekennerschreiben,<br />
in dem weitere<br />
Anschläge angedroht werden. Als<br />
dann Kurgäste be<strong>im</strong> Wandern zu<br />
knapp einer absichtlich ausgelösten<br />
Lawine entgehen, kocht die Empörung.<br />
Jennerwein muss den Täter<br />
fassen.<br />
Jörg Maurer stammt aus Garmisch-<br />
Partenkirchen und arbeitet als Musikkabarettist.<br />
Eine feste Größe in<br />
der süddeutschen Kabarettszene<br />
leitete er jahrelang ein Theater in<br />
München und wurde für seine Arbeit<br />
mehrfach ausgezeichnet. Sein<br />
Kr<strong>im</strong>ikabarettprogramm ist Kult.<br />
Rupert Neudeck:<br />
„Die Kraft Afrikas –<br />
warum der Kontinent<br />
noch nicht verloren<br />
ist“<br />
Verlag C.H. Beck<br />
Während andere einst<br />
zur „Dritten Welt“ gehörende<br />
Länder in den<br />
letzten Jahrzehnten an<br />
Wohlstand gewonnen<br />
haben, scheint die<br />
Mehrzahl der Staaten<br />
Afrikas trotz westlicherEntwicklungshilfe<br />
weiter zurückzufallen.<br />
Mit viel Empathie für die Betroffenen<br />
analysiert Rupert Neudeck die<br />
Hintergründe der heutigen Situation,<br />
berichtet von seinen eigenen Erfahrungen<br />
und fordert eine andere<br />
Afrikapolitik, die auf Eigeninitiative<br />
von unten setzt statt auf „Entwicklung“<br />
von oben.<br />
Rupert Neudeck, Dr. phil., gründete<br />
<strong>im</strong> Februar 1979 das „Komitee<br />
Cap Anamur“ Deutsche Notärzte<br />
e.V., das seitdem als humanitäre<br />
„Feuerwehr“ auf der ganzen Welt<br />
<strong>im</strong> Einsatz ist. Jetzt engagiert er sich<br />
für die neue Hilfsorganisation „Grünhelme“,<br />
die unter anderem in Ruanda,<br />
Uganda, S<strong>im</strong>babwe, Mauretanien<br />
und <strong>im</strong> Kongo Projekte<br />
durchführt. Neudeck war 2008 einer<br />
der Initiatoren des „Bonner Aufrufs“<br />
für eine andereEntwicklungspolitik.<br />
Bei C.H.<br />
Beck ist von ihm<br />
lieferbar: „Jenseits<br />
von Kabul“ (2003)<br />
Josef Wilfing:<br />
„Abgründe“<br />
Verlag Heyne<br />
Begegnung mit der<br />
Bestie Mensch: Als<br />
der Leiter der<br />
Münchner Mordkommission<br />
Josef<br />
Wilfling Anfang 2009 nach 42<br />
Dienstjahren in Pension ging, verabschiedete<br />
sich eine Legende. Der<br />
deutschlandweit bekannte Star-Ermittler<br />
und Vernehmungsspezialist<br />
klärte den Sedlmayr – und den<br />
Moshammer-Mord auf, schnappte<br />
Serientäter und verhörte Hunderte<br />
Kr<strong>im</strong>inelle. Rund 100 Fälle von Mord<br />
und Totschlag hat er<br />
während seiner Dienstzeit<br />
bearbeitet und das<br />
mit einer Aufklärungsquote<br />
von nahezu 100<br />
Prozent.<br />
Jetzt deckt er die spannendsten<br />
und erstaunlichsten<br />
Fälle auf. Da die<br />
Motive, einen Menschen<br />
zu töten, ebenso vielfältig<br />
sind wie seine Motive,<br />
geht Wilfling anband<br />
der gesetzlich definierten<br />
Merkmale für<br />
Mord der Frage nach,<br />
wie und warum Menschen zu Mördern<br />
werden. Doch er zeigt nicht<br />
nur, so das Böse seinen Ursprung<br />
hat, sondern beantwortet auch Fragen<br />
wie: Töten Frauen anders als<br />
Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger?<br />
Woran erkennt man<br />
einen Lügner? Wie gehrt man als<br />
Polizist mit dem Leid der Opfer und<br />
Angehörigen um?<br />
Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer:<br />
„Meine kaukasische<br />
Schwiegermutter“<br />
Verlag Manhatten<br />
Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer wurde<br />
am 19. Juli 1867 in<br />
Moskau geboren. Dort<br />
verbrachte er auch seine<br />
Jugend. Der Ausbidung<br />
zum Toningenieur für<br />
Theater und Rundfunk<br />
folgte das Studium für<br />
Dramaturgie am Moskauer<br />
Theaterinstitut.<br />
Seit 1990 lebt er mit seiner<br />
Frau und seinen beiden Kindern<br />
in Berlin. Neben regelmäßigen Textveröffentlichungen<br />
in deutschen Zeitungen<br />
bringt er wöchentliche Sendungen<br />
unter dem Titel „Wlad<strong>im</strong>irs<br />
Welt“ in verschiedenen Sendern.<br />
Seine ersten Romane machten ihn<br />
schnell bekannt. Und sein Erzählertalent<br />
, gespickt mit Ironie und<br />
lakonischem Witz,<br />
vermittel über Rede<br />
und Schrift besonders<br />
genussvolle Begegnungen.<br />
Die jüngste ist die<br />
mit seiner kaukasischenSchwiegermutter.<br />
Dieses Buch<br />
erscheint <strong>im</strong> August<br />
und man sollte es<br />
sich nicht entgehen<br />
lassen, ganz abgesehen<br />
davon, dass<br />
man mit diesem<br />
Landstrich einmal<br />
durch seine Brille eine liebenswerte<br />
Bekanntschaft machen kann. Außer -<br />
dem sind die einzelnen Kapitel garniert<br />
mit witzigen, themenbezogenen<br />
Zeichnungen.
Bücher<br />
Highlights September bis November 2010:<br />
Bücher gewinnen Autoren treff en – bei Thalia!<br />
Alida Gundlach<br />
„Miteinander<br />
oder gar nicht“<br />
Jörg Maurer<br />
„Hochsaison“<br />
Wlad<strong>im</strong>ir<br />
Kaminer<br />
„Meine kaukasische<br />
Schwiegermutter“<br />
Coupon ausfüllen und bis zum 31. Oktober 2010 einsenden:<br />
Contact + Communication, Gerda Görnemann<br />
Lisztstraße 31, 76179 Pforzhe<strong>im</strong><br />
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Name<br />
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Straße<br />
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PLZ, Ort<br />
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Telefonnummer<br />
Thalia-Buchhandlung<br />
Westliche 27-29<br />
75172 Pforzhe<strong>im</strong><br />
Tel.: 0 72 31 / 13 42-0<br />
Fax: 0 72 31 / 13 42-15<br />
thalia.pforzhe<strong>im</strong>@thalia.de<br />
Do | 16. September 2010 bis<br />
Sa | 18. September 2010<br />
(Do. + Fr. von 9-20 Uhr, Sa. von 9-18 Uhr)<br />
vor unserer Buchhandlung<br />
Büchermarkt<br />
Markt 18. Pforzhe<strong>im</strong>er<br />
Josef Wilfl ing<br />
„Abgründe“<br />
Rupert Neudeck<br />
„Die Kraft Afrikas“<br />
Es entscheidet das Los. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Thalia-Mitarbeiter und<br />
deren Angehörige<br />
dürfen nicht<br />
teilnehmen.<br />
Dienstag | 28. September 2010 | 20.15 Uhr<br />
Alida Gundlach<br />
„Miteinander oder gar nicht“<br />
mit Gesang, Tanz und Musik<br />
<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />
Einritt € 18,–<br />
Dienstag | 12. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />
Rupert Neudeck<br />
„Die Kraft Afrikas“<br />
in unserer Buchhandlung<br />
Einritt € 10,– inklusive eines afrikanischen Buff ets<br />
Freitag | 15. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />
Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer<br />
„Meine kaukasische Schwiegermutter“<br />
<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />
Einritt € 8,–<br />
Donnerstag | 21. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />
Gertrud Höhler<br />
„Götzendämmerung“<br />
<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />
Einritt € 10,–<br />
Freitag | 19. November 2010 | 20.15 Uhr<br />
inklusive eines mörderischen Cocktails<br />
5. Pforzhe<strong>im</strong>er Kr<strong>im</strong>inacht mit Musik<br />
Mit Sabine Thiesler, Josef Wilfl ing<br />
und Jörg Maurer<br />
in unserer Buchhandlung<br />
Einritt € 14,–
Thilo Meier,<br />
Pforzhe<strong>im</strong>er<br />
Bestattungshaus<br />
<strong>GmbH</strong>.<br />
62<br />
Leben mit den Verstorbenen<br />
Doch bei allen Wandlungen<br />
und Veränderungen der Gewohnheiten<br />
und Üblichkeiten:<br />
Der Schmerz und die<br />
Trauer be<strong>im</strong> Tod eines geliebten<br />
Menschen, die Verzweiflung<br />
darüber, ihn nie<br />
mehr berühren, nie mehr mit<br />
ihm leben zu können, nie<br />
mehr ihm nah zu sein erweckt<br />
<strong>im</strong>mer wieder den verzweifelten<br />
Wunsch, den Rest<br />
seiner irdischen Hülle so nah<br />
wie möglich bei sich zu haben – sei<br />
es, <strong>im</strong> Grab <strong>im</strong> Garten oder in der<br />
Urne <strong>im</strong> Haus.<br />
Verliert man ein Kind, dessen Leben<br />
liebevoll mit Hoffnung und Liebe begleitet<br />
wurde, oder einen Ehepartner,<br />
mit dem man gemeinsam alt geworden<br />
ist, bei der Intensität von<br />
Schmerz und Trauer gibt es in dieser<br />
Verzweiflung nur den einen<br />
Wunsch, dem Verstorbenen so lange<br />
wie möglich ganz nah zu sein.<br />
Und hier hat der Trennungsschmerz<br />
einen Partner: die Einsamkeit.<br />
Nehmen wir als Beispiel ein älteres<br />
Ehepaar. Sie sind gemeinsam alt geworden,<br />
haben über 50 Jahre miteinander<br />
gelebt, der Ehemann ist<br />
nun verstorben. Diese Dame hat momentan<br />
nur einen Wunsch- einen<br />
<<br />
Der Pforzhe<strong>im</strong>er<br />
Vielfältig ist der Ort der ewigen Ruhe, der heute <strong>im</strong> Angebot zu<br />
finden ist, heute – in einer Zeit der ständig wachsenden Unruhe.<br />
Da wird Asche von Verstorbenen verstreut in Meer und Wäldern,<br />
werden Orte gesucht und angeboten, die durch ihre Ver schwiegenheit<br />
die ewige Anonymität versprechen. Im Wirbel der Zeit verlieren wir<br />
uns an die Einsamkeit, werden zum letzten Glied einer Familienkette,<br />
die schmückend und mit dem stolzen Bewusstsein der<br />
Zusammengehörigkeit einst als Quelle der Überlebenskraft und<br />
Geborgenheit Sicherheit und He<strong>im</strong>at war.<br />
Herzenswunsch. Sie möchte ihren<br />
Mann behalten. Sie weiß, er ist tot,<br />
er ist nicht mehr da, aber wenigstens<br />
seine Asche möchte sie bei sich haben,<br />
einfach nicht weggeben.<br />
Immer wieder wird dieser Wunsch<br />
geäußert. Das Gesetz der Bestattungspflicht<br />
lässt dies jedoch nicht<br />
zu. Dort ist genau geregelt, dass Verstorbene<br />
<strong>im</strong> Sarg oder in der Urne<br />
auf dem Friedhof die letzte Ruhestätte<br />
finden müssen. Man sollte jedoch<br />
die Verneinung nicht nur auf das Gesetz<br />
beschränken. Was für ein Leben<br />
in Zweisamkeit wäre es, das beispielsweise<br />
diese alte Dame führen<br />
würde, die einige Tage nach der<br />
Trauerfeier die Urne in einem kleinen<br />
Rucksack mit nach Hause nehmen<br />
könnte? Die bekäme ihren Platz<br />
und er seine letzte Ruhe auf einem<br />
kleinen Tisch neben der Stehlampe<br />
– mit einer Kerze und einer Blume.<br />
Es sind schöne Erinnerungen da,<br />
denn dort hat er <strong>im</strong>mer gesessen und<br />
gelesen. Und sie könnte nun ständig<br />
bei ihm sein, würde zuhause bleiben,<br />
hätte ihren stummen Gesprächspartner<br />
-ABER- ohne lebendige<br />
Diskussion, Anregung und Gedankenaustausch.<br />
Andere Menschen<br />
bräuchte sie nicht. Sie hat ja ihn.<br />
Und wäre seine letzte Ruhestätte in<br />
einem Grab auf dem Friedhof? Die<br />
Sehnsucht, das Grab zu besuchen,<br />
es zu schmücken und sich dort auszuweinen<br />
– in der ersten Zeit würde<br />
sie oft aus dem Haus gehen, um bei<br />
ihm zu sein – sie würde dort, in diesem<br />
weiten Park mit den alten Bäumen<br />
und der lebendigen Stille der<br />
Natur Ruhe finden, die Kraft spendet,<br />
die dem Leben allmählich eine<br />
neue Farbigkeit verleiht und der<br />
„Seele“ neue Überlebensmöglichkeiten<br />
schenkt.<br />
Sie würde Menschen treffen, die<br />
ebenfalls in Trauer sind, könnte sich<br />
mit ihnen austauschen und mit ihnen<br />
ihr Leid teilen. Außerdem n<strong>im</strong>mt man<br />
Anderen die Möglichkeit ebenfalls<br />
das Grab zu besuchen.<br />
Was ist mit Arbeitskollegen, Nachbarn,<br />
früheren Schulkameraden oder<br />
etwa zerstrittenen Familienangehörigen?<br />
Für sie gibt es <strong>im</strong> Garten oder<br />
auf dem Kamins<strong>im</strong>s der engsten Verwandten<br />
keine Möglichkeit den Verstorbenen<br />
zu besuchen.<br />
Bei einem Leben in vier Wänden mit<br />
den sterblichen Überresten eines geliebten<br />
Toten wird die eigene Seele<br />
krank, kraftlos, und sie wird diese<br />
Welt verlassen.
� BLUMEN-KIEHNLE<br />
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63
64<br />
A. L. Szalay · 26.01.2009<br />
Bei der Fortsetzung meiner kleinen Erzählung „solche und<br />
solche“ bewegt mich <strong>im</strong>mer wieder die Erinnerung an das<br />
gewaltigste und vielleicht auch halunkenhafteste Exper<strong>im</strong>ent<br />
in der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung unserer Geschichte.<br />
Ich durfte die vollständige Entprivatisierung und<br />
Privatisierung innerhalb von weniger als einem halben Jahrhundert<br />
erleben. Mit demokratischer Auffassung erscheint es<br />
unbegreiflich, dass eine Partei mit 17% Wahlergebnis eine<br />
andere mit 56% aktionsunfähig macht. Nun wie war es?<br />
Die 56-Prozentigen hätten alleine die<br />
Regierung bilden können, wenn die<br />
Sowjets, die herrschende Kontrollkommission<br />
der Siegermächte, nicht<br />
verkündet hätten, dass eine Regierung<br />
nur mit der Beteiligung aller Parteinen<br />
erlaubt sei. Die Kommunisten<br />
waren wiederum nur zu Bildung bereit,<br />
wenn sie das Innenministerium<br />
kriegen. Hierüber schrieb der<br />
„Machtmensch“ in seinem „Rückblick“:<br />
„Wir haben uns den Rat von<br />
Genosse Stalin zu Eigen gemacht,<br />
das Innenministerium zu fordern“.<br />
Sie haben es gekriegt, mit dem ganzen<br />
Polizeiapparat. Dies ermöglichte<br />
den Aufbau einer Gehe<strong>im</strong>polizei.<br />
An Mitgestalter und Gefolgsleuten<br />
fehlte es nicht. „Wir Menschen haben<br />
eben nicht nur das Gute, sondern<br />
auch das Böse in uns. Wir Menschen<br />
sind keine Engel.“ (Warum uns<br />
das Böse fasziniert, von Franz M.<br />
Wuketits)<br />
Die Gehe<strong>im</strong>polizei wurde von dem<br />
„Machtmensch,“ zwar ungesetzlich,<br />
aber beherrscht. Es wurden die wichtigsten<br />
Persönlichkeiten der bürgerlichen<br />
Parteien verhaftet, mit ausgeklügelten<br />
Beschuldigungen verurteilt<br />
– zahlreiche sogar zum Tode. Der<br />
„Machtmensch“ hat nicht mal bei<br />
den eigenen Reihen Halt gemacht.<br />
Nach welchen Kriterien er seine Mitläufer<br />
eingekerkert und manche erschießen<br />
oder erhängen ließ, gar<br />
keine Ahnung.<br />
Er ließ sogar den Staatspräsidenten<br />
mit Frau Gemahlin von den Gehe<strong>im</strong>en<br />
verhaften, die als geladene<br />
Gäste zum Abendessen bei ihm waren.<br />
Paul Lendvai schreibt in seinem Buch<br />
„Die Ungarn“ über diesen „Machtmenschen“:<br />
„Er war einer der gebildetsten,<br />
sprachkundigsten, aber<br />
moralisch übelsten Politiker der modernen<br />
ungarischen Geschichte.<br />
Zweifellos war er der hässlichste. Er<br />
lebte nur für die Macht. Er war einer<br />
der größten politischen Verbrecher.“<br />
Der „Machtmensch“ hieß bei Geburt<br />
Rosenfeld und ab seinem 12. Lebensjahr<br />
„Rákosi“. Zwei wohlklingende<br />
Namen, kaum vorstellbar,<br />
dass man mit solchen Namen zum<br />
„politischen Verbrecher“ wird, aber<br />
nur er, seine 11 Geschwister nicht.<br />
Den Vornamen „Mátyás“ – zu<br />
deutsch „Matthias“ – hat er wahrscheinlich<br />
nach dem gerechten und<br />
volkstümlichen König Mátyás/Matthias<br />
(1458 – 1490) erhalten. Er,<br />
der „Volkskönig“ verkörperte den<br />
Glanz der ungarischen Nation und<br />
den Höhepunkt ungarischer Macht.<br />
Sein Handeln galt insbesondere der<br />
Kultur, Wirtschaft und dem Militär<br />
und die Geschichtsbücher behaupten<br />
für die Gerechtigkeit. Nach seinem<br />
Tod hieß es <strong>im</strong> Volksmund: „König<br />
Mátyás ist tot, mit ihm starb die<br />
Gerechtigkeit“.<br />
solche und<br />
Er war schon ein Ungar von den Besten,<br />
richtig „volksnahe“; hat gern<br />
und viel gegessen und verehrte die<br />
Bäuerinnen des Ungarnlandes und<br />
– grenzüberschreitend – ein österreichisches<br />
Bürgermadel, von der er<br />
auch einen Sohn bekommen hat. In<br />
repräsentativen Umfragen galt er als<br />
die „sympathische Persönlichkeit“.<br />
Ob die Eltern – die armen – bei dem<br />
neuzeitlichen Namensträger einige<br />
Träume in die Wiege gelegt haben,<br />
ist nicht auszuschließen. Vielleicht,<br />
sollte das Kind Eigenschaften des<br />
„Volkskönigs“ sich zu eigen machen?<br />
Nun, er hat sich schon bemüht, das<br />
Land zu ordnen, aber nicht zum<br />
Wohle des Volkes, statt dessen machte<br />
er es blutig und ungerecht. So<br />
rundlich wie er aussah, dürfte er<br />
wohl auch viel gegessen haben. Vorstellbar,<br />
wenn er sich mit der Damenwelt<br />
soviel beschäftigt hätte, wie<br />
der „Volkskönig“, so hätte er weniger<br />
Zeit für die mörderische Brutalität<br />
gehabt.<br />
Sicherheitshalber, für diejenigen<br />
Kurzurlauber, die sich in dem Matthias<br />
Keller in Wien oder in dem<br />
Mátyás Pince (Keller) in Budapest<br />
vollgetankt haben: diese Zigeunerlokalitäten<br />
wurden nicht nach dem<br />
„Bösewicht“ benannt, auch die Krönungskirche<br />
in Buda – in früheren<br />
Zeiten die Liebfrauenkirche der deutschen<br />
Gemeinde – nicht. Sie wurden<br />
nach dem „Volkskönig“ benannt.<br />
Die Zeit, in der ich auf dem berühmten<br />
Platz ging, war die Zeit der<br />
Angst, möglichst wenig zu denken<br />
und den Mund zu halten.<br />
Da kam mir ein Mann entgegen, er<br />
war aus meinem Geburtsort. Wir begrüßten<br />
uns und er fragte, was ich<br />
denn <strong>im</strong> Overall tue. Ich sagte, dass<br />
ich dabei wäre, den Elektromechanikerberuf<br />
zu erlernen.<br />
Er: „Sie haben doch Abitur gemacht?<br />
Wie haben Sie Ihr Abitur gemacht?“<br />
Ich: „Ja, ich habe es gemacht und<br />
noch dazu gut“.
solche … Fortsetzung<br />
Er: „Warum studieren Sie nicht weiter?“<br />
Ich: „Ich bitte Sie, Sie wissen es, dass<br />
meine Eltern für diese Bande nicht<br />
die richtigen sind“.<br />
Meine Eltern waren fleißige und sozial<br />
eingestellte Menschen, die einige<br />
mittelgroße Betriebe gehabt haben.<br />
Sie waren wahrscheinlich die<br />
Reichsten in der Umgebung. 1951<br />
waren ihre Betriebe schon längst verstaatlicht.<br />
Sie gehörten zu den sogenannten<br />
Klassenfeinden und ich<br />
als ihr Kind war mit von der Partie.<br />
Vor so einem Sprössling waren die<br />
Tore der höheren Schulen geschlossen.<br />
Diese Tatsache brachte mein<br />
Seelengleichgewicht überhaupt nicht<br />
durcheinander. Der Elektromechanikerberuf<br />
erschien mir vorteilhaft –<br />
ich hielt ihn für einen guten Beruf.<br />
Zusätzlich; so dachte ich, wenn ich<br />
meinen Mund halte und brauchbar<br />
als Elektromechaniker arbeite, werde<br />
ich von den systembedingten Unannehmlichkeiten<br />
verschont. Also,<br />
ich war keineswegs unglücklich,<br />
noch unzufrieden.<br />
Aber irgendwie doch, nämlich das<br />
Problem von uns Jugendlichen mit<br />
Abitur war nicht so sehr <strong>im</strong> Bereich<br />
der Ausbildung, sondern <strong>im</strong> Bereich<br />
der „Verteidigung“ unseres heiß geliebten<br />
Ungarnlandes als „gemeiner<br />
Soldat“. Nur gegen wen? Ungarn<br />
war ein von „Übermächten“ besetztes<br />
Land, in reibungslosem Übergang<br />
von den Deutschen zu den Russen.<br />
Die „gemeinen Soldaten“ mussten<br />
etwa 2,5 Jahre dienen, in den ersten<br />
6 Monaten kahlgeschoren und<br />
fast ohne Ausgang. Wer hat schon<br />
von den Wohlgeborenen zu so etwas<br />
Laune? Es herrschte eine wohlverständliche<br />
Beziehungslosigkeit zu<br />
jedwedem Militärspiel.<br />
Die Studenten haben es viel günstiger<br />
gehabt. Sie hatten in der Semesterzeit<br />
wöchentlich zwei Stunden<br />
Fachausbildung z.B. für Versorgung<br />
und in den Sommersemesterferien<br />
wurden sie für 4 Wochen zur Übung<br />
eingezogen. Nach Ablauf der Hochschulzeit<br />
bekamen die Herrschaften<br />
noch 10 – 12 Wochen „Offiziersausbildung“.<br />
Logischerweise wollten<br />
sie alle studieren, egal was. Dem<br />
„Klassenfeind, wie ich, war dieser<br />
Weg versperrt.<br />
Gott sei Dank, der Bürger aus meinem<br />
Geburtsort, ließ nicht locker.<br />
Er: „Warum sind Sie nicht zu mir gekommen?“<br />
Ich: „Warum hätte ich zu Ihnen kommen<br />
sollen?“<br />
Er: „Weil ich der Parteichef in der<br />
Ortschaft bin“.<br />
Ich: „Oh je, meinen Sie das ernst?“<br />
Er: „Ja“<br />
Zu dem nächsten Termin meldete ich<br />
mich zur Aufnahmeprüfung und teilte<br />
dies dem Parteichef mit. Ich wurde<br />
zur Prüfung geladen, die ich auch<br />
bestand und wurde zugelassen. Einer<br />
der Prüfer fragte mich, ob der<br />
Parteichef der Ortschaft mein Verwandter<br />
oder so etwas sei. Ich sagte:<br />
„Weder noch, wieso?“ Der Prüfer<br />
meinte, dass man in der Regel<br />
die Aufnahme befürwortet oder gegebenenfalls<br />
uns bittet, aber so wie<br />
in meinem Fall, dass die Partei der<br />
Ortschaft die Aufnahme verlangt, käme<br />
schon selten vor. „Oh ja, sagte<br />
ich“. (Übrigens, ich sagte damals –<br />
vielleicht auch heute noch – wenn<br />
mir nichts besseres einfällt, „oh ja“.)<br />
Ich habe die Schule fertig gemacht<br />
und traf zufällig diesen Parteichef,<br />
er war es noch <strong>im</strong>mer. Ich fragte ihn,<br />
warum er mir geholfen und sich dadurch<br />
eigentlich in Gefahr gebracht<br />
hätte. Er sagte zu mir: „Ich habe Ihnen<br />
lediglich das Körbeschleppen<br />
bezahlt. Ob Sie sich daran erinnern?“<br />
Er lächelte und erzählte die Geschichte<br />
mit seiner alten, knochenkranken<br />
Mutter und mir.<br />
„Meine Mutter schleppte zwei Körbe,<br />
schwerfällig. Sie, damals ein<br />
Bengel reicher Eltern, nahmen die<br />
Körbe von meiner Mutter und brach-<br />
von der letzten Ausgabe<br />
ten sie zu uns nach Hause in die Küche.<br />
Da konnte ich euch vom Fenster<br />
aus beobachten. Meine Mutter<br />
sagte zu Ihnen, ,warte mein Söhnchen,<br />
du kriegst von mir einen Apfel’.<br />
Sie haben gewartet, den Apfel genommen<br />
und sich bedankt. Sie haben<br />
nicht gesagt, dass Ihre Eltern eine<br />
große Apfelplantage haben und<br />
dass sie Äpfel genug haben. Sie nahmen<br />
den Apfel und haben angefangen<br />
ihn zu essen und dann gingen<br />
sie. Ich dachte, der Junge dürfte<br />
wohl ein gutes Herz haben“. Damit<br />
beendete er seine Erzählung.<br />
Viele Jahre sind vorbeigegangen. Im<br />
Jahre 1956 bei der Revolution verließ<br />
ich Ungarn und nach der Änderung<br />
der politischen und wirtschaftlichen<br />
Ordnung gründete ich<br />
in der Ortschaft eine Firma, die inzwischen<br />
die meisten Beschäftigen<br />
in der Umgebung hat.<br />
Der Parteichef war schon längst gestorben.<br />
Etwa <strong>im</strong> Jahre 2001 d.h. nach 50<br />
Jahren meiner Begegnung mit dem<br />
Parteichef, kam eine Frau mittleren<br />
Alters und suchte Arbeit. Meine Mutter,<br />
schon <strong>im</strong> hohen Alter, aber mit<br />
gutem Erinnerungsvermögen, sah die<br />
Frau. Sie ließ den Betriebsleiter zu<br />
sich kommen und sagte: „Die Frau,<br />
die vorher bei Ihnen sich um Arbeit<br />
beworben hat, wird eingestellt. Ihr<br />
Schwiegervater hat vor vielen Jahren<br />
meinem Sohn sehr geholfen.“<br />
Ich wollte die Frau kennen lernen<br />
und bat den Betriebsleiter, die Frau<br />
aus der Montagehalle heraus zu mir<br />
zu bitten.<br />
Ich fragte sie, ob sie es wüsste, warum<br />
sie hier bei uns sofort eingestellt<br />
wurde? Sie meinte, dass meine Mutter<br />
ihr geholfen hätte. Dann erzählte<br />
ich ihr die Geschichte zwischen<br />
ihrem Schwiegervater und mir. Ihr<br />
kamen die Tränen vor Rührung und<br />
ich meinte, dies sei eine wunderbare<br />
Abrechnung <strong>im</strong> Zeitraum von<br />
50 Jahren.<br />
65
66<br />
Versammlung in der Schreinerei –<br />
Eine Geschichte aus Peru<br />
Man erzählt, dass in der Schreinerei einmal eine<br />
seltsame Versammlung abgehalten wurde. Es war<br />
eine Versammlung aller Werkzeuge, die ihre Unterschiede<br />
und Besonderheiten klären wollten.<br />
Zunächst war der Hammer der Leiter<br />
der Versammlung, aber die Werkzeuge<br />
beschlossen, dass er den Vorsitz<br />
abgeben sollte. Warum? Wir finden,<br />
dass Du zu viel Krach machst.<br />
Und überhaupt machst Du die ganze<br />
Zeit nichts anderes, als auf anderen<br />
herum zu schlafen.“<br />
Der Hammer akzeptierte seine<br />
Schuld, aber er sagte: „Ich finde,<br />
dass auch die Schraube ausgeschlossen<br />
werden muss, denn man<br />
PERUBALSAM<br />
Der Perubalsam wird bis zu 16 m hoch und ist in den<br />
Bergwäldern <strong>im</strong> Küstengebiet von San Salvador<br />
he<strong>im</strong>isch (sogen. Balsamküste). Der Baum wurde<br />
wahrscheinlich schon in präkolumbianischer Zeit in<br />
andere tropische Zonen Mittelamerikas eingeführt<br />
und stellt eine wichtige indianische Arznei dar.<br />
Perubalsam wird bei der Herstellung von Parfüms,<br />
in der Schokoladen- und Kaugummiindustrie verwendet,<br />
außerdem soll er Teil der Coca-Cola-Re zep -<br />
tur sein.<br />
Perubalsam ist seit langem Bestandteil europäischer<br />
Heilkunde. Im Deutschen Arzneibuch wird der Balsam<br />
heute noch geführt. Perubalsam gehört zu den<br />
Räucherpflanzen der Venus. Er unterstützt unseren<br />
muss sie viel zu oft <strong>im</strong> Kreis herum<br />
drehen, bis sie zu etwas nützlich ist.“<br />
Auch die Schraube gab klein bei,<br />
sagte aber: „Ich finde, dass auch<br />
das Schmirgelpapier nicht infrage<br />
kommt, denn es ist in seinem Umfang<br />
sehr rau und außerdem ständig<br />
in Reibereien mit anderen verwickelt.“<br />
Und das Schmirgelpapapier war einverstanden<br />
unter der Bedingung,<br />
dass auch das Metermaß ausge-<br />
Foto © shutterstock.com<br />
schlossen würde. „Das Metermaß<br />
beurteilt die anderen <strong>im</strong>mer nur nach<br />
seiner Größe und meint ständig, es<br />
sei das einzige perfekte.“<br />
In diesem Moment kam der Schreiner<br />
herein und machte sich an seine<br />
Arbeit. Er benutzte den Hammer,<br />
das Schmirgelpapier, das Metermaß<br />
und die Schraube. Und so machte<br />
er aus einem groben Stück Holz ein<br />
wunderschönes Möbelstück.<br />
Als die Werkzeuge der Schreinerei<br />
unter sich waren, trat die Versammlung<br />
noch einmal in Beratung und<br />
dieses Mal ergriff die Säge das<br />
Wort: „Meine Damen und Herren,<br />
es hat sich gezeigt, dass wir alle unsere<br />
Schwächen haben, aber der<br />
Schreiner arbeitet mit unseren Fähigkeiten<br />
und Stärken. Das ist es,<br />
was uns so wertvoll und besonders<br />
macht. Deshalb schlage ich vor, dass<br />
wir nicht mehr an unsere negativen<br />
Eigenschaften denken, sondern uns<br />
auf unsere Stärken konzentrieren.“<br />
Und so bemerkte die Versammlung,<br />
dass der Hammer stark war, und die<br />
Schraube vereinen und zusammenhalten<br />
konnte. Das Schmirgelpapier<br />
konnte feiner machen und Ungere<strong>im</strong>theiten<br />
ausgleichen und das Metermaß<br />
war genau und exakt. Sie<br />
fühlten sich fortan als eine starke<br />
Gruppe, die in der Lage war, Möbel<br />
von Qualität herzustellen.<br />
Und sie waren mächtig stolz auf ihre<br />
Stärken und dass sie zusammen<br />
arbeiten konnten.<br />
Sinn für Ästhetik, Schönheit und Harmonie, lässt uns<br />
unvereingenommen auf Menschen und Situationen<br />
zugehen. Die Zuordnung des Perubalsams <strong>im</strong> Tierkreiszeichen<br />
ist die Waage. Menschen dieses<br />
Zeichens lieben das Schöne, die Kunst und brauchen<br />
eine harmonische Umgebung. Sie möchten am liebsten<br />
jedermanns Freund sein und sind die Vermittler,<br />
die Kontakte schaffen. Dabei überbrücken sie Gegensätze,<br />
schlichten wenn Konflikte entstehen und<br />
suchen <strong>im</strong>mer nach realistischen Kompromissen. Und<br />
so kann eine Waageräucherung dazu beitragen,<br />
dass wir mehr Diplomatie <strong>im</strong> Umgang mit anderen<br />
Menschen erlangen, den Kompromiss bei unlösbaren<br />
Situationen finden und in unseren Schattenseiten<br />
das Licht finden.
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dem Repertoire des Stadttheaters Pforzhe<strong>im</strong>. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kultur hauses<br />
Osterfeld, die Abo-Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorienchors<br />
Pforzhe<strong>im</strong>, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der<br />
Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr!!! Hier bieten wir<br />
Ihnen einen nur kleinen Auszug unseres Angebotes:<br />
Congress Centrum Pforzhe<strong>im</strong><br />
13.10.2010 Urban Priol € 20,90 – 25,40<br />
16.10.2010 Kaya Yanar € 30,50<br />
29.10.2010 Cindy aus Marzahn € 30,00<br />
12.11.2010 Dieter Nuhr € 20,90 – 25,40<br />
20.11.2010 The Chippendales € 44,15 – 55,55<br />
23.11.2010 Best of Irish Dance Dance Masters € 19,90 – 30,90<br />
12.12.2010 Hans Klok € 45,80 – 59,60<br />
13.12.2010 Martin Rütter € 30,90<br />
15.12.2010 Ralf Schmitz € 29,00<br />
Kulturhaus Osterfeld Pforzhe<strong>im</strong><br />
18.09.2010 Bodo Wartke € 25,50<br />
24.09.2010 GlasBlasSing Quartett € 14,20 – 18,70<br />
Keine Macht den Dosen<br />
25.09.2010 Helen Schneider € 27,70<br />
26.09.2010 Ingo Appelt € 19,80<br />
29.09.2010 René Marik € 25,50<br />
08.10.2010 Rebekka Bakken & Band € 20,20 – 26,60<br />
13.10.2010 Urban Priol € 20,90 – 25,40<br />
15./16.10.2010 Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle € 15,90 – 21,00<br />
Schleyerhalle Stuttgart<br />
01.10.2010 Leonhard Cohen € 50,50 – 86,00<br />
10.10.2010 Westernhagen € 63,60 – 92,35<br />
17.10.2010 Die große Schlagerparade € 36,00 – 66,00<br />
24.10.2010 Supertramp € 57,80 – 80,80<br />
07.11.2010 David Garrett € 35,15 – 81,15<br />
17. – 21.11.10 26. Internationales Reitturnier € 6,00 – 27,00<br />
26.11.2010 S<strong>im</strong>ply Red € 63,90 – 86,90<br />
29.11.2010 Peter Maffay + Band € 46,65 – 77,70<br />
30.11.2010 Deep Purple € 57,00 – 65,60<br />
02.12.2010 Lord of the Dance € 57,80 – 144,05<br />
08.12.2010 Nokia Night of the Proms 2010 € 52,35 – 72,60<br />
11.12.2010 Scooter € 38,20<br />
Liederhalle Stuttgart<br />
22./23.09.2010 Otto € 43,65 – 55,15<br />
30.10.2010 Kodo € 30,50 – 60,50<br />
01.11.2010 Jeff Beck € 37,90 – 60,50<br />
13.11.2010 Münchner Freiheit € 28,80 – 42,20<br />
26.11.2010 Wise Guys € 25,55<br />
Musicals<br />
Di. bis So. : We will rock you € 48,85 – 142,00<br />
Di. bis So.: Tanz der Vampire € 48,85 – 142,00<br />
ab 25.11.2010 Ich war noch niemals in New York € 48,85 – 142,00<br />
Porsche Arena<br />
03.09.2010 L<strong>im</strong>p Bizkit € 48,00<br />
10.10.2010 Helene Fischer € 38,50 – 61,75<br />
17.10.2010 Michael Bublé € 67,80 – 79,30<br />
19.10.2010 A-HA € 54,40 – 75,10<br />
20.10.2010 Chris Rea € 58,30 – 69,80<br />
23.10.2010 Status Quo € 51,80 – 56,30<br />
29.10.2010 Michael Mittermeier € 28,75 – 38,85<br />
09.11.2010 Amy MacDonald € 42,40<br />
10.11.2010 Dr. Eckart v. Hirschhausen € 29,50 – 44,90<br />
04.12.2010 Atze Schröder € 30,90<br />
Theaterhaus Stuttgart<br />
27.09.2010 ASP € 26,70<br />
13.10.2010 Sia € 26,10<br />
31.10.2010 The Irish Folk Festival 2010 € 25,30 – 34,10<br />
02.11.2010 The Dubliners € 36,75 – 48,25<br />
19.+20.11.2010 Badesalz € 24,10 – 28,50<br />
08.12.2010 Klaus Hoffmann & Band € 36,75 – 48,25<br />
LKA Stuttgart<br />
09.11.2010 The Red Hot Chilli Pipers € 29,40<br />
12.11.2010 Barock € 19,10<br />
16.12.2010 Die Happy € 20,75<br />
Karlsruhe<br />
17.09.2010 Bodo Wartke Badnerlandhalle € 24,50<br />
26.10.2010 Ein Abend mit Eckhart Tolle € 54,20<br />
Schwarzwaldhalle<br />
29.10.2010 Abba World Revival, KA-Neureut € 23,20<br />
06.11.2010 Ramon Chormann, KA-Durlach € 20,00<br />
14.11.2010 Die Fantastischen Vier, Europahalle € 42,80 – 49,70<br />
20.11.2010 WM Rock’n’Roll 2010, Europahalle € 19,50 – 29,00<br />
04.12.2010 Silly, Festhalle Durlach € 31,00<br />
07.12.2010 Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer, Tollhaus € 16,75<br />
Baden-Baden Festspielhaus<br />
17.09.2010 Kent Nagano € 34,00 – 111,00<br />
Mannhe<strong>im</strong><br />
30.09.2010 Peter Gabriel, SAP-Arena € 56,50 – 96,20<br />
08.10.2010 Marius Müller-Westernhagen € 61,40 – 92,45<br />
SAP Arena<br />
13.10.2010 Santana, SAP-Arena € 57,40 – 80,40<br />
21.10.2010 Status Quo, Rosengarten-Mozartsaal € 49,35<br />
07.11.2010 Katie Melua, SAP-Arena € 49,45 – 70,15<br />
13.11.2010 Django Asül, Capitol € 26,00<br />
05.12.2010 Tom Gaebel’s Swinging Christmas € 30,45 – 44,25<br />
Show, Rosengarten Mozartsaal<br />
22.01.2011 Andrea Berg 1001 Nacht € 25,90 – 56,80<br />
SAP-Arena<br />
Gewähr.<br />
ohne Angaben Mwst. ges. und Gebühren<br />
Sonstige (Auswahl)<br />
28.08.2010 Rock am See Konstanz € 58,00<br />
incl.<br />
03.09.2010 Runrig Freilichtbühne Killesberg € 38,00 Preise
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