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Aktionen im Pflegeheim - Will & Bok Werbeagentur GmbH

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€ 2,–<br />

contact + communication<br />

MUSIK – DAS LEBENSELIXIER DER SEELE<br />

KREBS – EINE CHRONISCHE ERKRANKUNG<br />

AUSTAUSCH & AKTIONEN IM PFLEGEHEIM<br />

DER KREISSENIORENRAT IMMER AKTIV<br />

FRIDA KAHLO & IHR VATER AUS PFORZHEIM<br />

www.generationen-<strong>im</strong>-dialog.de<br />

Generationen <strong>im</strong>Dialog<br />

Gratis-<br />

Exemplar<br />

Sprich mit!<br />

Diese Zeitschrift wird in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Kreisseniorenrat Enzkreis<br />

Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e.V. und<br />

mit Unterstützung der<br />

Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />

Calw hergestellt.<br />

22010


Sprechen Sie mit uns…<br />

…wenn Sie den Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Eigenhe<strong>im</strong>s planen<br />

…wenn Sie eine preiswerte und provisionsfreie Mietwohnung suchen<br />

…wenn Sie die Verwaltung von Hausbesitz oder Eigentumswohnungen wünschen<br />

…wenn Sie bei der Erstellung Ihres Wohn- oder Gewerbeprojektes betreut werden wollen<br />

BAU & GRUND GMBH<br />

…wir sind für Sie da.<br />

Erbprinzenstr. 20 • 75175 Pforzhe<strong>im</strong> • Tel 0 72 31/93 02-0 • Fax 0 72 31/93 02-11<br />

Internet: www.pforzhe<strong>im</strong>er.de • Email: info@pforzhe<strong>im</strong>er.de


Editorial<br />

Wahlverwandtschaft<br />

Liebe Leser,<br />

alles zu seiner Zeit – Tag und Nacht, Sommer<br />

und Winter, Glück und Verzweiflung,<br />

Liebe und Hass, Krieg und Frieden – weislich<br />

geordnet nach den kosmologischen<br />

Gesetzen der Natur, nach denen auch der<br />

Mensch seinen Weg geht.<br />

Generationen <strong>im</strong> Dialog – das ist Lebensglück und Kraft des Menschen<br />

von Anbeginn bis heute, eine endlose Verbindungskette von Alt und Jung,<br />

von Tragen und Getragen werden, von Geben und Nehmen, von Erfahrung<br />

und Exper<strong>im</strong>ent, von Ergreifen und Loslassen, von Gelassenheit<br />

und Spannung. So wächst die Menschheit, wird gewandelt, entwickelt.<br />

Gewohnheiten ändern sich, Wissen wird weitergegeben, Neues entdeckt,<br />

Altes erlebt und überlebt – es ist eine unendliche Kette von Menschen,<br />

die mit vollen Händen ihr gelebtes Leben weiterreichen mit all den gesammelten<br />

Schätzen und Kostbarkeiten, mahnend, liebend, betreuend.<br />

Jeder gibt seine Gene-Ration an den nächsten mit dem Wunsch, dass er<br />

es weiter trägt, das Beste für sich und die Seinen daraus entwickelt. So<br />

war es, so ist es noch heute, und so will es das Gesetz, nach dem wir<br />

angetreten sind und nach dem wir die Zeiten überleben.<br />

All dies kann nur geschehen, wenn wir das Wort an uns richten. Die<br />

Technik ist auf dem besten Weg, uns zu stummen Dienern zu mutieren.<br />

Zu-hören, in-formieren, be-greifen – die Informanten sind seelenlose Computer,<br />

die Massensuggestion verbreiten – Ersatzware für die Familie –<br />

für Vater, Mutter, Großeltern und Großfamilien. Sie weisen uns den<br />

sicheren Weg in die Vereinsamung. Gemeinsame Familienfeste, Mahlzeiten,<br />

Erlebnisse – bei den heute schon zahlreichen geschiedenen oder<br />

kinderlosen Ehen werden sie zur Rarität, zur Kostbarkeit einer Erlebniswelt,<br />

die Leib und Seele wärmt und ernährt.<br />

Es wird ein neues Miteinander geben, Wahlverwandtschaften, von der<br />

Zukunft schon heute gefordert, um uns damit eine sinnvolle Über lebensmöglichkeit<br />

zu schaffen. Alle sind betroffen und aufgerufen, die Jüngsten<br />

ebenso wie die Ältesten – es ist ein Signal, das die Generationen<br />

zusammenführt zu einem neuen Bund.<br />

Herzlichst Ihre<br />

Gerda Görnemann<br />

IMPRESSUM:<br />

� Herausgeber:<br />

Gerda Görnemann<br />

Lisztstraße 31, 75179 Pforzhe<strong>im</strong><br />

Telefon: 0 72 31/15 53 44<br />

Telefax: 0 72 31/15 53 43<br />

E-mail: cucgg@t-online.de<br />

� Redaktion:<br />

verantwortl.: Gerda Görnemann<br />

Mitarbeit: Dr. Ursula Mayer<br />

� Anzeigen: Eva Hannemann<br />

� Grafik + Satz: S<strong>im</strong>one <strong>Bok</strong>,<br />

Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N.,<br />

Daten an E-mail: sbok@kabelbw.de<br />

� Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld<br />

� Druck: Mayer & Söhne,<br />

Druck- und Mediengruppe <strong>GmbH</strong><br />

� Erhältlich be<strong>im</strong> Herausgeber,<br />

über die Geschäftsstellen der Sparkasse<br />

Pforzhe<strong>im</strong> Calw und den Kreisseniorenrat<br />

Enzkreis Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e.V.<br />

Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />

NEU:<br />

Ab sofort gibt es das Heft zum<br />

Blättern auch <strong>im</strong> Internet unter:<br />

www.generationen-<strong>im</strong>-dialog.de<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer:<br />

Die Gesetze und die Freiheit… 4 – 5<br />

Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw:<br />

Unseren Werten sind wir verpflichtet 6 – 7<br />

Musik, Lebenselixier der Seele 8 – 11<br />

Bauvorhaben der Region 12 – 14<br />

Klinik Öschelbronn: Krebs –<br />

eine chronische Erkrankung 16 – 18<br />

Pflegehe<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Visier 19<br />

Generationenaustausch &<br />

<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong> 20 – 34<br />

AOK: Power aus dem Akku 35<br />

Kreisseniorenrat aktiv 39 – 41<br />

Apotheke: Wohlbefinden nach Maß 42<br />

Reisen mit „Pro Seniore“ 44<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Frida Kahlo<br />

und ihr Vater aus Pforzhe<strong>im</strong> 46 – 48<br />

Schmuckwelten 50 – 51<br />

Schmuckmuseum 52 – 53<br />

„Schicke Markenmode“ 54 – 55<br />

Rechtsanwältin Isabel Hutter:<br />

„Das Ehegattentestament“ 56 – 57<br />

Bücher – Bücher – Bücher 59 – 61<br />

Leben mit den Verstorbenen 62 – 63<br />

A.L.Szalay: solche und solche… 64 – 65<br />

Sparkasse – Veranstaltungskalender 67<br />

Titelfoto: Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />

3


4<br />

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer<br />

Die Gesetze und die Freiheit –<br />

vom menschlichen<br />

Es kommt vor, dass man die Wissenschaft nicht vor ihren Feinden<br />

schützen muss, sondern vor ihren Freunden. Zu diesen Freunden<br />

der Wissenschaft zählen sicher die Hirnforscher und Neurobiologen,<br />

die für mindestens zwei Dekaden des Gehirns viel Geld für<br />

ihre Exper<strong>im</strong>ente bekommen haben und dabei nur wenig herausfinden<br />

konnten. Um nicht weiter <strong>im</strong> Schatten der aufstrebenden<br />

Nanotechnologien und der aufregenden Genetik zu stehen,<br />

haben die Hirnforscher eine Debatte über die <strong>Will</strong>ensfreiheit des<br />

Menschen vom Zaun gebrochen, in der sie sich mit Philosophen<br />

und Juristen anlegen, indem sie behaupten, dass wir ganz und gar<br />

schuldunfähig und somit stets unschuldig sind.<br />

Schließlich können wir gar nicht frei<br />

entscheiden, wenn wir handeln.<br />

Und ihre Behauptung, dass wir<br />

nicht frei entscheiden, belegen sie<br />

unter anderem mit einer Überlegung,<br />

die sich be<strong>im</strong> ersten Hören<br />

überzeugend anhört. Sie lautet ungefähr<br />

so:<br />

Überall <strong>im</strong> Gehirn gelten die physikalisch<br />

chemischen Naturgesetze,<br />

und sie regeln die dazugehörigen<br />

Abläufe, die auf diese Weise<br />

festliegen. Sie sind determiniert,<br />

wie man sagt, und weil die Gesetze<br />

überall und <strong>im</strong>mer gelten, bleibt<br />

uns keine Freiheit. Natürlich kennt<br />

man in vielen Einzelfällen noch<br />

nicht genau, wie die Gesetzmäßigkeit<br />

aussieht, die sich an einem<br />

best<strong>im</strong>mten Ort zu einer best<strong>im</strong>mten<br />

Zeit auswirkt, aber dass es sie<br />

gibt, kann man ebenso wenig bezweifeln<br />

wie die Behauptung, dass<br />

die Hirnforschung sie eines Tages<br />

kennen und vorlegen wird. Sind wir<br />

dann gefangen?<br />

„Kausalgesetz und<br />

<strong>Will</strong>ensfreiheit“<br />

Der Philosoph Karl Popper hat einmal<br />

gesagt, dass derjenige, der sich<br />

einem Problem gegenüber sieht,<br />

nachsehen sollte, was Menschen<br />

vor ihm dazu gemeint haben. Wenn<br />

die Hirnforscher, die uns für unfrei<br />

erklären, ernsthaft Interesse an ihrer<br />

eigenen Fragestellung haben<br />

würden, wäre ihnen bei diesem Tun<br />

aufgefallen, dass es zum Beispiel<br />

einen Aufsatz von Max Planck aus<br />

dem Jahre 1923 gibt, in dem der<br />

große Physiker sich Gedanken über<br />

„Kausalgesetz und <strong>Will</strong>ensfreiheit“<br />

macht. Er fragt sich hierin, wie „die<br />

Überzeugung von dem Walten einer<br />

strengen Gesetzlichkeit in dem<br />

gesamten Getriebe der äußeren und<br />

inneren Welt“ mit dem Erlebnis des<br />

freien <strong>Will</strong>ens in Einklang gebracht<br />

werden kann, das uns allen zugänglich<br />

ist. Planck durchschreitet<br />

erst den ganzen philosophischen<br />

Kosmos, der sich um diese Thematik<br />

gebildet hat, um dann zu „unterscheiden<br />

zwischen der Gültigkeit<br />

und der Durchführbarkeit des Kausalgesetzes.“<br />

Sein Abwägen zeigt<br />

ihm bald, dass wir in dem Moment,<br />

in dem wir „selbst als erkennendes<br />

Subjekt auftreten“, „auf eine rein<br />

kausale Beurteilung unseres gegenwärtigen<br />

Ichs Verzicht leisten“<br />

müssen. Damit hat er die Stelle gefunden,<br />

„wo die <strong>Will</strong>ensfreiheit einsetzt<br />

und ihren Platz behauptet, ohne<br />

sich durch irgendetwas verdrängen<br />

zu lassen.“<br />

Newtons Uhrwerk<br />

Plancks Analyse findet auf dem Terrain<br />

der Philosophie statt, und es<br />

ist durchaus denkbar, dass es in der<br />

empirischen Wissenschaft mehr<br />

Phänomene gibt, als sich die reinen<br />

Denker träumen lassen. Wir<br />

wollen daher die Frage nach der<br />

Freiheit bei umfassenden Kausalgesetzen<br />

aus der physikalisch chemischen<br />

Ecke betrachten, die für<br />

deren Erfassung und Formulierung<br />

zuständig sind. Das große Vorbild<br />

für alle Naturgesetze stellen die Bewegungsgleichungen<br />

dar, die Isaac<br />

Newton <strong>im</strong> 17. Jahrhundert aufgestellt<br />

hat und denen zufolge unser<br />

Universum ein kosmisches Uhrwerk<br />

darstellt. In der allgemeinen Auffassung<br />

laufen die Planeten ewig<br />

auf festen Umlaufbahnen nach den<br />

Gesetzen, die Menschen über die<br />

Jahrhunderte hinweg beeindruckt<br />

haben.<br />

In der Tat – Newtons Gleichungen<br />

sind ungeheuer erfolgreich, und<br />

man kann mit ihnen sogar auf den<br />

Mond und zurück fliegen. Sie legen<br />

jede Bewegung genau fest –<br />

so scheint es –, und sie dienten allen<br />

anderen Wissenschaften als<br />

Vorbild. Die Biologie suchte nach<br />

einem Newton des Grashalms, und<br />

die Psychologie versuchte sich an<br />

einem Energiesatz der Seele. Dieses<br />

Fieber hat auch die Hirnforscher<br />

gepackt, und sie sehen jedes Elektron<br />

<strong>im</strong> Gehirn und jedes Molekül<br />

in den Neuronen <strong>im</strong> Gefüge eines<br />

Newtonschen Uhrwerks, und in<br />

dem gibt es selbstverständlich keine<br />

Freiheit mehr, so denken und verkünden<br />

sie.<br />

Das Dreikörperproblem<br />

Nichts könnte weiter von der Wahrheit<br />

entfernt sein, wie jeder zur<br />

Kenntnis nehmen kann, der einen<br />

Blick in die Geschichte der Naturwissenschaften<br />

wirft. Bereits New -<br />

ton wusste, was die heutigen Neu-


<strong>Will</strong>en und anderen Möglichkeiten<br />

robiologen gerne übersehen, dass<br />

seine Gesetze Gleichungen sind.<br />

Es sind keine Lösungen. Diese müssen<br />

erst einmal angefertigt werden,<br />

und da gibt es eine Regel, die man<br />

bereits in der Schule lernt. Sie besagt,<br />

dass Gleichungen nur dann<br />

eindeutige – determinierende – Lösungen<br />

kennen, wenn die Zahl der<br />

Unbekannten kleiner als die Zahl<br />

der Gleichungen ist. Nun braucht<br />

es wenig Phantasie, um zu sehen,<br />

dass die Zahl der Unbekannten<br />

sehr rasch sehr groß wird. Jeder<br />

Planet hat seinen Ort – drei Unbekannte<br />

in einem dreid<strong>im</strong>ensionalen<br />

Raum –, seine Geschwindigkeit –<br />

erneut drei Unbekannte in einem<br />

dreid<strong>im</strong>ensionalen Raum –, und damit<br />

stehen wir erst am Anfang.<br />

Newton wusste das, und er wusste<br />

damit auch, dass seine Gleichungen<br />

keinesfalls festlegen, was am<br />

H<strong>im</strong>mel passiert. Sie konnten nicht<br />

einmal die Stabilität der Umlaufbahnen<br />

garantieren, was den frommen<br />

Newton nicht weiter störte.<br />

Falls die Erde etwa zu starke Abweichungen<br />

auf ihrem normalen<br />

Weg erfahren würde, käme der<br />

Herr mit seiner Hand daher, um alles<br />

wieder einzurenken.<br />

Diesen Gott können wir heute nicht<br />

mehr bemühen, weshalb zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts der Franzose<br />

Henri Poincaré eine andere H<strong>im</strong>melsmechanik<br />

probierte. Immerhin<br />

gab es neue Gesetze (Gleichungen),<br />

und vielleicht reichten die aus,<br />

um für einfache Probleme Vorhersagbarkeit<br />

zu bekommen. Poincaré<br />

betrachtete die Situation, dass<br />

ein Planet – zum Beispiel die Erde<br />

– ein Zentralgestirn – also die Sonne<br />

– umläuft, und er wollte wissen,<br />

ob dieses System stabil bleibt, wenn<br />

ein Komet dazu kommt. Man kann<br />

sagen, dass Poincaré wissen wollte,<br />

ob die Newtonschen Gleichungen<br />

die Bewegung von drei Körpern<br />

determinieren, und seine Überlegungen<br />

zeigten eine klare Ant-<br />

wort: Sie lautet Nein, und zwar einfach<br />

deshalb, weil die Zahl der Unbekannten<br />

schon in dem Fall größer<br />

wird als die Zahl der Gleichungen<br />

(Gesetze), die uns die Physik<br />

– die Natur – zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Das Chaos und die<br />

mögliche Freiheit<br />

Das eben skizzierte Dreikörperproblem<br />

zeigt eindeutig die Grenze<br />

des Determinismus aus dem<br />

Blickwinkel der Naturwissenschaften<br />

mit ihren exakten Kausalgesetzen.<br />

Sobald mehr als drei Objekte<br />

mit einander in Wechselwirkung stehen<br />

– also überall –, gibt es keine<br />

Festlegung von dem, was passiert.<br />

Jedenfalls nicht durch irgendwelche<br />

Gesetze.<br />

Nun könnte man an dieser Stelle<br />

einwenden, dass wir vielleicht noch<br />

nicht alle Gesetze kennen. Wenn<br />

wir nur fleißig genug weitersuchen,<br />

tauchen eventuell noch andere Kausalzusammenhänge<br />

auf, und dann<br />

findet sich zuletzt doch, dass alles<br />

Geschehen brav determiniert ist<br />

und wir uns den Regeln der Natur<br />

zu beugen haben.<br />

Aber auch an dieser Stelle kann<br />

man eventuell besorgte Menschen<br />

beruhigen. Aus den Überlegungen<br />

von Poincaré hat sich nämlich <strong>im</strong><br />

Laufe der Zeit eine neue Forschungsrichtung<br />

entwickelt, die den<br />

Begriff des Chaos aufgewertet hat,<br />

indem sie darin kein wüstes Durcheinander,<br />

sondern eine andere<br />

Form von Ordnung erkannt hat. Die<br />

Natur erholt sich <strong>im</strong> milden Chaos<br />

von dem strengen Reg<strong>im</strong>e, dem sie<br />

manchmal unterliegt, und das entscheidende<br />

Konzept heißt determiniertes<br />

Chaos. In ihm agieren Naturgesetze,<br />

aber so, dass das Ergebnis<br />

nicht starr ist. Das Universum<br />

ist weniger ein Uhrwerk und<br />

mehr eine Wolke. In beiden geht<br />

alles nach den Regeln der Natur<br />

vor, aber es besteht ein h<strong>im</strong>melweiter<br />

Unterschied, den man so formulieren<br />

kann, dass in der neuen<br />

Sichtweise der alte Bund zwischen<br />

Gesetzmäßigkeit und Vorhersagbarkeit<br />

zerbrochen ist. Und das ist<br />

der entscheidende Gedanke: Während<br />

man früher <strong>im</strong>mer annahm,<br />

dass Vorgänge, die durch Gesetze<br />

best<strong>im</strong>mt werden, gerade deswegen<br />

vorhersagbar ablaufen, weiß<br />

man heute, dass es auch anders<br />

geht – völlig unabhängig davon,<br />

ob es weitere (noch unbekannte)<br />

Gesetze gibt. Mit anderen Worten<br />

– selbst wenn etwas umfassend determiniert<br />

stattfindet, ist es dadurch<br />

noch nicht vorhersagbar. Die Komplexität<br />

der Welt und ihrer Zusammenhänge<br />

verhindert, dass wir sagen<br />

können, was in jedem Einzelfall<br />

passiert. Mit anderen Worten,<br />

selbst wenn überall und <strong>im</strong>mer die<br />

Naturgesetze gelten und die Kausalität<br />

des Geschehens fest vorschrei<br />

ben und durchweg garantieren,<br />

bleibt Freiheit <strong>im</strong>mer noch möglich.<br />

Das kann die Naturwissenschaft<br />

schon länger beweisen, und<br />

wenn die Hirnforschung dazugehören<br />

will, kann man ihr nur raten,<br />

diesen Sachverhalt zur Kenntnis zu<br />

nehmen.<br />

Neuerscheinung <strong>im</strong> August:<br />

Ernst Peter Fischer – „Kurze Geschichte<br />

in 5 Kapiteln Information“, ca. 220 Seiten,<br />

Flexcover, Jacoby & Stuart Verlag<br />

ISBN 978-3-941787-15-5<br />

5


Von links:<br />

Konnten bei der Sommer-Pressekonferenz<br />

eine durchweg positive<br />

Geschäftsentwicklung<br />

der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />

Calw vermelden:<br />

Hans Neuweiler (stellvertr.Vorstandsvorsitzender),<br />

Hans-Heiner<br />

Bouley (Vorstandsmitglied),<br />

Dr. Herbert<br />

Müller (Vorstandsvor sitzender),<br />

Stephan Scholl<br />

(stellvertr. Vorstandsvorsitzender).<br />

6<br />

Dr. Herbert Müller, Vorstandsvorsitzender<br />

der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw<br />

Unseren Werten sind wir verpflichtet<br />

Was, liebe Leserinnen und Leser, fällt Ihnen ein, wenn Sie an<br />

die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw denken? Hoffentlich folgendes:<br />

Wir sind ein gesundes, grundsolides Unternehmen, das absolut<br />

verantwortungsbewusst mit dem Geld seiner Kunden umgeht.<br />

Und das seit mittlerweile 175 Jahren! Ihr Erspartes, das Sie bei<br />

uns anlegen, vagabundiert auch nicht durch die Welt, sondern<br />

bleibt hier bei uns in der Region.<br />

Wir arbeiten also vor Ort damit, indem<br />

wir unseren privaten und gewerblichen<br />

Kunden Kredite für wichtige<br />

Projekte zur Verfügung stellen.<br />

Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang<br />

gleich eine Anmerkung<br />

zur vielzitierten Kreditklemme machen:<br />

Bei uns klemmt nichts! Denn<br />

selbst bei schwierigsten Verhältnis-<br />

sen findet sich <strong>im</strong>mer eine Lösung.<br />

Wenn man nur will und sich Mühe<br />

gibt- so wie unsere hoch qualifizierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den über 150 Geschäftsstellen<br />

in der Region. Sie kennen die<br />

Menschen und Betriebe in ihrem Umfeld<br />

oft schon seit vielen Jahren und<br />

erarbeiten gemeinsam mit ihnen<br />

ganz individuell eine passende Strategie.<br />

Für dieses Vertrauen, das Sie uns<br />

entgegenbringen, sind wir dankbar.<br />

Und umgekehrt dürfen Sie sich darauf<br />

verlassen, dass Ihr Geld und damit<br />

ja letztlich Ihre Existenzgrundlage<br />

bei uns in besten Händen ist.<br />

Nicht von ungefähr sind schließlich<br />

die Sparkassen weitgehend unbeschadet<br />

durch die Finanzkrise der<br />

letzten beiden Jahre gekommen.<br />

Lassen Sie es mich ganz deutlich<br />

sagen: Ihre Geldanlagen sind bei<br />

uns gut und sicher aufgehoben. Das<br />

garantiert u.a. auch der Haftungs-<br />

verbund der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Und noch etwas ist ganz wichtig:<br />

Wir verkaufen nur, was wir verstehen,<br />

was Sie als Kunde verstehen<br />

und was wirklich gut für Sie ist. Der<br />

Trend geht zurzeit deutlich zurück<br />

zu den „alten“ Werten wie Sicherheit,<br />

Einfachheit und Klarheit. Deshalb<br />

freuen wir uns über die Rückkehr<br />

eines Klassikers: das gute alte<br />

Sparbuch ist wieder da und findet<br />

zunehmend Anklang.<br />

Auch der Verbraucherschutz wird<br />

bei uns ganz groß geschrieben,<br />

denn lange bevor es der Gesetzgeber<br />

verlangt, haben wir eine Verbraucherschutzinformation<br />

für viele<br />

unserer Angebote entwickelt, die genau<br />

über Chancen, Risiken, Rendite<br />

oder Kosten aufklärt. Und dank<br />

der neuen Beratungsprotokolle können<br />

Sie sich noch besser als bisher<br />

auf unsere Beratungsqualität verlassen.<br />

Damit es den Menschen in der Region<br />

gut geht, muss es der Wirtschaft<br />

gut gehen. Deshalb gilt unsere<br />

Aufmerksamkeit genauso den<br />

Betrieben und mittelständischen Unternehmen,<br />

die Arbeitsplätze erhalten<br />

oder sogar neue schaffen. Da<br />

Stillstand bekanntlich Rückschritt bedeutet,<br />

sind sie <strong>im</strong>mer wieder auf Innovationen<br />

angewiesen, die erst einmal<br />

viel Geld kosten. Auch hier helfen<br />

wir gern, damit unsere gewerblichen<br />

Kunden ihre Produkte oder<br />

Dienstleistungen weiterentwickeln<br />

können und damit konkurrenzfähig<br />

bleiben. Und weil auch große Firmen<br />

einmal klein angefangen haben,<br />

fördern wir Existenzgründungen<br />

und damit neue Arbeitsplätze.<br />

Es ist nichts so gut, als dass man es<br />

nicht noch verbessern könnte. Getreu<br />

dieser Devise werden wir auch<br />

künftig weiterarbeiten und die Zukunft<br />

aktiv gestalten. Zum Wohle des<br />

Besten, das wir haben: Sie, unsere<br />

Kunden!


Die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw ist<br />

einer der größten Förderer von sozialen,<br />

kulturellen und gesellschaftlichen<br />

Organisationen und Institutionen<br />

in der Region Nordschwarzwald.<br />

Insbesondere das Wohl des<br />

Nachwuchses liegt der Sparkasse<br />

am Herzen. Kindergärten und Schulen<br />

werden daher ebenso unterstützt<br />

wie Initiativen, die sich in besonderem<br />

Maße um Kinder und Jugendliche<br />

kümmern, wie beispielsweise<br />

der mit Unterstützung der Sparkasse<br />

Pforzhe<strong>im</strong> Calw gegründete Verein<br />

„Oben auf“.<br />

Ob Jugend trainiert für Olympia, Jugend<br />

forscht, Jugend musiziert, Europäischer<br />

Schülerwettbewerb oder<br />

das Planspiel Börse: Ohne das Engagement<br />

der Sparkasse wären viele<br />

Wettbewerbe und Angebote nicht<br />

realisierbar. Aber auch den älteren<br />

und sozial schwachen Menschen<br />

fühlt sich die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />

Im besten Sinne des Wortes „Sinn<br />

stiftend“ sind die inzwischen fünf<br />

Stiftungen, die die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong><br />

Calw ins Leben gerufen hat.<br />

Wo die öffentliche Hand passen<br />

muss, geht manches eben nur noch<br />

dank ausgeprägten Mäzenatentums.<br />

Hier ein kurzer Überblick:<br />

• Hermann-Hesse-Stiftung: Sie wurde<br />

zur Würdigung des großen<br />

deutschen Literatur-Nobelpreisträgers<br />

eingerichtet, der in Calw geboren<br />

wurde. Die Stiftung verleiht<br />

alle zwei Jahre den mit 15.000<br />

Euro dotierten Calwer Hermann-<br />

Hesse-Preis. Und sie vergibt bis zu<br />

drei mal jährlich das Hermann-<br />

Hesse-Stipendium mit kostenlosem<br />

Aufenthalt in der „Dichterklause“<br />

in Hesses Geburtshaus. Stiftung für<br />

die Region Unter dem Motto „Mit<br />

Herz und Hand“ fördert die Stiftung<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

und Ehrenamt in der Gesell-<br />

Calw in ihrem Geschäftsgebiet verpflichtet.<br />

Sie unterstützt nicht nur die<br />

Arbeit der Seniorenräte, sondern tritt<br />

auch als Förderer von Veranstaltungen<br />

für diese Zielgruppen auf. Viele<br />

Projekte wären ohne die finanzielle,<br />

ideelle und logistische Unterstützung<br />

durch die Sparkasse nicht<br />

möglich. Dabei legt sie großen Wert<br />

darauf, dass sich die Initiatoren der<br />

Zukunft und damit der Nachhaltigkeit<br />

verpflichtet fühlen. Die Sparkasse<br />

ist also viel mehr als „nur“ ein<br />

Kreditinstitut, denn allein <strong>im</strong> letzten<br />

Jahr freuten sich über 600 Vereine<br />

und Organisationen über eine Spende.<br />

Mit der Unterstützung vielfältiger<br />

Aktivitäten trägt die Sparkasse<br />

aktiv für den Erhalt einer lebens- und<br />

liebenswerten Region bei.<br />

Dazu einige Beispiele, wie die Menschen<br />

von diesem Engagement profitieren: <br />

schaft. Die Stiftung ist mit einem<br />

Kapital von einer Million Euro ausgestattet<br />

und steht allen Bürgern<br />

zur Beteiligung offen. Unterstützt<br />

werden Initiativen und Projekte aus<br />

den Bereichen Sport, Kultur und<br />

Wissenschaft sowie Soziales, Jugend<br />

und Senioren.<br />

• Kunststiftung: Fast 400 Kunstwerke<br />

hat die Sparkasse bei regionalen<br />

Künstlern erworben und stellt<br />

sie in den eigenen Räumen aus<br />

bzw. überlässt sie leihweise auch<br />

öffentlichen Einrichtungen, Galerien<br />

und Museen. Mit diesen Ankäufen<br />

werden die Künstler unterstützt<br />

und bekannt gemacht.<br />

• Stiftung Jugendförderung: Sie unterstützt<br />

besondere Leistungen und<br />

Initiativen <strong>im</strong> Bereich Jugendarbeit.<br />

So wurden z. B. Streitschlichter-<br />

Projekte, die Anschaffung von<br />

Die Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw informiert:<br />

Warum die Sparkasse gut und wichtig ist<br />

• Sport: Ob Breiten- oder Spitzensport,<br />

Schulschw<strong>im</strong>mfeste oder<br />

Volksläufe, die Sparkasse ist überall<br />

mit von der Partie.<br />

• Veranstaltungen: Es gibt nur wenige<br />

Messen, Gewerbeschauen,<br />

Vorträge oder Einkaufssonntage<br />

ohne unsere Teilnahme. Außerdem<br />

stellen wir bei Bedarf unsere Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung und haben<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr zu 250 eigenen<br />

Kundenveranstaltungen eingeladen.<br />

• Soziales: Kindergärten, Schulen,<br />

Hochschulen, Altenhe<strong>im</strong>e, Behinderteneinrichtungen<br />

und Kirchen<br />

dürfen sich regelmäßig über Spenden<br />

freuen.<br />

• Kultur: Wir fördern z. B. he<strong>im</strong>ische<br />

Museen, Konzerte, Theater, Veröffentlichungen<br />

und Vereine, die sich<br />

der Kulturpflege verschrieben haben<br />

und treten als Veranstalter von<br />

Ausstellungen und Lesungen auf.<br />

Die Stiftungen der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw:<br />

Diese Förderung kommt vor Ort an<br />

Musik instrumenten und Sportgeräten<br />

für Vereine und Schulen oder<br />

Theater-Projekte finanziert. Bisher<br />

wurden schon 330.000 Euro Preisgelder<br />

ausgeschüttet. Auch überregional<br />

Beachtung fand der<br />

2009 erstmals durchgeführte Wettbewerb<br />

für Grundschulchöre, der<br />

die Wichtigkeit musischer Betätigung<br />

deutlich machte.<br />

• Stiftung Umweltpreis: Mit bis zu<br />

10.000 Euro werden alle zwei<br />

Jahre innovative Ideen und Projekte<br />

<strong>im</strong> Umweltsektor ausgezeichnet.<br />

Zudem gibt es ein regel -<br />

mäßiges Umweltforum mit für die<br />

Öffentlichkeit interessanten Themen.<br />

Seit 1996 wurden <strong>im</strong>mer<br />

wieder wegweisende, umweltschonende<br />

Lösungen ausgezeichnet,<br />

die sich <strong>im</strong> Praxistest bewährt<br />

hatten und ihrer Zeit teilweise weit<br />

voraus waren.<br />

7


Andreas Michel,<br />

Leiter der Jugendmusikschule.<br />

8<br />

Titelgeschichte: Die Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />

JUGENDMUSIKSCHULE<br />

PFORZHEIM – EIN SCHMELZ-<br />

TIEGEL DER GENERATIONEN<br />

Auch wenn es der Name „Jugendmusikschule<br />

Pforzhe<strong>im</strong>“ nicht ohne<br />

weiteres vermuten lässt: Die Musikschule<br />

wird <strong>im</strong>mer mehr ein Treffpunkt<br />

für Menschen verschiedener<br />

Generationen, nicht ausschließlich<br />

für die Jugend. In soweit ist eine Korrektur<br />

der Bezeichnung ohnehin<br />

längst überfällig. Die Musikschule<br />

hat sich von der reinen „Jugend“-<br />

Musikschule zu einem Institut für alle<br />

Altergruppen entwickelt.<br />

Die politischen und demografischen<br />

Gegebenheiten ließen in den letzten<br />

Jahren den Anteil der Musikschüler<br />

<strong>im</strong> Erwachsenen- und Seniorenalter<br />

zunehmend steigen. Sei es die Tatsache,<br />

endlich einmal Zeit zu haben,<br />

das zu tun, was man schon <strong>im</strong>mer<br />

einmal wollte, nämlich ein Instrument<br />

zu spielen- oder die instrumentalen<br />

Fähigkeiten der Kinderjahre aufzufrischen.<br />

Nehmen wir z. B. die so<br />

genannten Musikzwerge, einen frühelementaren<br />

Unterricht für Kinder ab<br />

dem 1. Lebensjahr mit einer Begleitperson.<br />

War früher oft die Mut-<br />

ter die begleitende Person, so müssen<br />

<strong>im</strong> Zeitalter der Doppelverdiener<br />

oder Alleinerziehenden <strong>im</strong>mer<br />

öfter Oma und Opa dafür herhalten.<br />

Sie haben Zeit, wenngleich der Ruhestand<br />

oftmals eher als „Unruhe“-<br />

Stand bezeichnet werden kann. Bereits<br />

hier singen, sprechen und musizieren<br />

die Kleinsten mit Opa oder<br />

Oma zusammen. Ein wunderschöner<br />

Nebeneffekt dieser so wertvollen<br />

Musikkurse.<br />

Musik –<br />

Wie allseits zu hören und zu lesen ist, werden die allgemeinen Sparmaßnahmen sich zukünftig<br />

verstärkt dem Thema Musik widmen. Und dies zu einem Zeitpunkt, in dem die bisherigen<br />

Fördermaßnahmen erste Blüten treiben und positiv-wirksame Resultate bringen. Da ist es schon<br />

bemerkenswert, wenn die Eltern von dem veränderten Verhalten ihrer Kinder berichten nachdem<br />

sie seit einiger Zeit ein Musikinstrument erlernten und nun in einem Kinder- oder<br />

Jugendorchester spielen. Was sich verändert hat? Sie werden umgänglicher, Aggressionen sind<br />

abgebaut, Zugänge zu kooperativem Verhalten haben sich geöffnet – das sind keine Märchen<br />

oder unerklärbare Wunder, es sind ganz klare und einfache mentale Auswirkungen, die das<br />

individuelle und miteinander Entwickeln eines wohlklingenden und wirkungsvollen Klangkörpers<br />

auslöst. Musik ist darüber hinaus ein Generationenthema. Es ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht sehr sinnvoll, mit der Bezeichnung „Jugendmusikschule“ die zahlreichen „Nicht<br />

mehr Jugendlichen“ auszugrenzen. So ist heute das Sicheinbringen der Generationen in einen<br />

gemeinsamen Klangkörper erstrebenswert und von besonderer Qualität. In der nächsten Ausgabe<br />

wird zu dem Thema „Musik und ihre Wirkung auf Geist und Psyche“ ein Neurologe wissenschaftlich<br />

Stellung nehmen.<br />

Vitalität bis ins hohe Alter ist einerseits<br />

ein Erfolg unserer Medizin.<br />

Doch die Großeltern von heute entsprechen<br />

bei Weitem nicht mehr<br />

dem Bild, wie wir es von früher kennen.<br />

Senioren sind auch noch bis<br />

ins hohe Alter ein wichtiger Teil der<br />

Organisationsstruktur einer Familie.<br />

Ohne das gelebte „Miteinander“<br />

von Jung und Alt würde in manchen<br />

Familien so manche Aktivität nicht<br />

mehr möglich sein.<br />

Dieser Tatsache hat sich die Jugendmusikschule<br />

Pforzhe<strong>im</strong> nicht<br />

verschlossen, denn der Anteil der erwachsenen<br />

Musikschüler ist seither<br />

stetig gewachsen. Die Musiklehrerinnen<br />

und -lehrer haben sich in ihrer<br />

Unterrichtsmethodik darauf bestens<br />

eingestellt. Es gibt u. a. Erwach -<br />

se nenensembles und „Ü-30“-Vor -<br />

spiele.<br />

Als Orchesterleiter Wilfried Staiger<br />

nach einem Dach für sein „Erwachsenen-<br />

Orchester“ suchte, fand er<br />

hier weit geöffnete Türen. Neben<br />

den zahlreichen Kammerensembles<br />

und dem Schulorchester probt nun<br />

das neue Orchester unter dem Namen<br />

„Ensemble 2010“ jeweils am


Lebenselixier der Seele<br />

Donnerstag Vormittag in den Räumen<br />

der Jugendmusikschule. Und<br />

das Programm von Barock bis in die<br />

Moderne kann sich sehen und hören<br />

lassen, spielen doch motivierte<br />

Laien neben pensionierten Orchestermusikern<br />

auf kollegialer Ebene.<br />

Immer öfter spielt nun dieses Orchester<br />

bei Veranstaltungen der Musikschule,<br />

so geschehen am 19. Juni<br />

<strong>im</strong> Rahmen der „Musikschule zum<br />

Anfassen“; einem Tag, an welchem<br />

Kinder ab dem 1. Lebensjahr bis hin -<br />

ein ins Grundschulalter das breit gefächerte<br />

Angebot der Musikschule<br />

kennen lernen können. Zum Abschluss<br />

konnten Eltern und Kinder<br />

ein Konzert des Ensembles 2010<br />

genießen.<br />

Doch eines darf dabei nicht in Vergessenheit<br />

geraten: das Thema „Alt<br />

und Jung“ macht nur dann einen<br />

Sinn, wenn die Generationen in Kontakt<br />

kommen und miteinander agieren.<br />

Ein blosses Nebeneinander würde<br />

dem integrativen Aspekt dieses<br />

Themas niemals gerecht werden.<br />

Deshalb ist zusammen mit Orchesterleiter<br />

Wilfried Staiger ein Konzert<br />

in naher Zukunft geplant, in welchem<br />

junge Solisten aus der Musikschule,<br />

begleitet vom „Ensemble 2010“ gemeinsam<br />

ein Konzert gestalten. Weitergehende<br />

Projekte zur Integration<br />

der Generationen werden zukünftig<br />

das Musikschulleben bereichern.<br />

„Der Bildungsauftrag an die Musik-<br />

schulen beinhaltet automatisch die<br />

Notwendigkeit der Integration nicht<br />

nur verschiedener Kulturen, sondern<br />

auch der Generationen. Vernachlässigen<br />

wir diese, sind Konflikte unausweichlich.<br />

Das Verständnis füreinander<br />

kann durch das Musizie-<br />

ren quasi „nonverbal“ vermittelt<br />

werden. Das haben<br />

nicht nur die Politiker unseres<br />

Landes verstanden<br />

und zu Inhalten ihrer politischen<br />

Arbeit gemacht.“<br />

Andreas Michel<br />

BLEIBEN SIE FIT IM<br />

ALTER – WENN ÄLTERE<br />

ERWACHSENE ZUM<br />

INSTRUMENT GREIFEN<br />

Im Mittelalter war man<br />

mit 50 alt. Heute beginnt<br />

in diesem Alter ein „neues<br />

Leben“ voller Aktivität<br />

und neuen Herausforderungen.<br />

Ab 50 n<strong>im</strong>mt man viele<br />

Dinge anders wahr. Prioritäten<br />

werden neu gewichtet,<br />

Gelassenheit und<br />

eine distanziertere Sicht<br />

der Dinge stellen sich ein.<br />

Endlich Zeit! Weniger<br />

oder keine Termine und<br />

Verpflichtungen mehr.<br />

Selbstbest<strong>im</strong>mung und<br />

Selbstverwirklichung pur.<br />

Da tritt das Musizieren ins Spiel! Das<br />

bringt Spaß ins Leben! Bei uns finden<br />

Sie die nötige Unterstützung um<br />

Ihren Traum zu verwirklichen, endlich<br />

ein Instrument zu spielen?<br />

Ohne Musik geht nichts! Die einen<br />

beleben in der Jugend erworbene<br />

Fähigkeiten wieder, und andere verwirklichen<br />

sich jetzt ihren Traum und<br />

erlernen ihr Wunschinstrument.<br />

Fotos: © Jugendmusikschule<br />

Pforzhe<strong>im</strong>


10<br />

Fotos: © Jugendmusikschule Pforzhe<strong>im</strong><br />

Aktives Musizieren, Singen oder Tanzen<br />

kann für jeden Menschen bis<br />

ins sehr hohe Alter hinein zu einer<br />

lebendigen Erfahrung werden.<br />

Gleichzeitig aber erleben musizierende<br />

Menschen, wie ihr soziales<br />

Netz durch die Musik stabilisiert<br />

werden kann.<br />

Manchen älteren Erwachsenen beschäftigt<br />

die Frage: „Kann ich in meinem<br />

Alter noch ein Instrument erlernen?“<br />

Die Antwort lautet: Ja!<br />

Karlheinz Pfeiffer<br />

Musikhaus Schlaile Pforzhe<strong>im</strong><br />

WIESBADENER ERKLÄRUNG:<br />

MUSIZIEREN 50+<br />

– IM ALTER MIT MUSIK AKTIV<br />

12 FORDERUNGEN AN POLITIK<br />

UND GESELLSCHAFT<br />

Die Potentiale des demographischen<br />

Wandels und seine Probleme wie<br />

die zunehmende Vereinsamung älterer<br />

Menschen sind gesellschaftspolitische<br />

Herausforderungen, die<br />

dringend neuer bzw. verstärkter Lösungsansätze<br />

bedürfen. Die Musik<br />

kann dabei Chancen eröffnen, die<br />

kreativen Potentiale älterer Menschen<br />

in viel stärkerem Maße als bisher<br />

zu entfalten und in die Gesellschaft<br />

einzubringen. Mit dem Bild<br />

einer human orientierten Gesellschaft<br />

verbindet sich die Überzeugung,<br />

dass die Erfahrung mit Musik<br />

um ihrer selbst <strong>Will</strong>en als elementarer<br />

Bestandteil in jedem Lebensalter<br />

ermöglicht werden muss.<br />

Die Möglichkeiten zum Erfahren von<br />

und zur Beschäftigung mit Musik<br />

sind für die Älteren signifikant unterentwickelt.<br />

Die Barrieren auf Bundes-,<br />

Landes- und Kommunalebene<br />

sind vorhanden, werden aber häufig<br />

nicht wahrgenommen. Dies überrascht<br />

umso mehr, als die gerontologische<br />

Forschung bereits seit einigen<br />

Jahren nachgewiesen hat, wie<br />

sehr die Musik auch prophylaktische<br />

und therapeutische Wirkungen hat<br />

und zur Wahrung von Identität beiträgt.<br />

Zudem hilft aktives Musizieren<br />

aus der Vereinsamung, indem<br />

es soziale Kontakte schafft und hilft<br />

Verluste zu verarbeiten. So fehlen<br />

momentan in Deutschland fast durchgängig<br />

musikalische Angebote, die<br />

sich gezielt an ältere Menschen wenden.<br />

Zudem fehlt es meistens an geeigneten<br />

Bedingungen für musikalische<br />

Betätigungen in den Alteneinrichtungen.<br />

Der Deutsche Musikrat<br />

kann – angesichts der schon heute<br />

vorhandenen Altersarmut - nicht akzeptieren,<br />

dass zukünftig breite Bevölkerungsschichten,<br />

insbesondere<br />

<strong>im</strong> dritten und vierten Lebensalter<br />

von der kulturellen Teilhabe ausgeschlossen<br />

werden. Angesichts dieser<br />

Erkenntnisse ist es ein gravierendes<br />

Versäumnis, dass die gesellschaftspolitische<br />

Debatte und die damit<br />

einhergehende Bewusstseinsbildung<br />

um die Wirkungen von Musik<br />

Musik –<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die Generationen<br />

50+ bislang so gut wie gar nicht geführt<br />

wird. Der Deutsche Musikrat<br />

fordert daher alle Verantwortlichen<br />

in Bund, Ländern und Gemeinden<br />

auf, einen Masterplan „Musizieren<br />

50+“ zu entwerfen, der die nachstehenden<br />

Eckpunkte umfassen sollte.<br />

Dabei muss die Umsetzung der<br />

Forderungen <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

Menschen mit Migrationshintergrund<br />

unter Berücksichtigung Ihrer kulturellen<br />

Wurzeln erfolgen.<br />

1. Der Deutsche Musikrat fordert<br />

Parlamente, Regierungen und<br />

Parteien auf, in ihren Programmen<br />

und Handlungsfeldern die<br />

Notwendigkeit kultureller Angebote<br />

für alte Menschen zu<br />

verankern.<br />

2. Damit sich das aktive Musizieren<br />

<strong>im</strong> höheren Lebensalter besonders<br />

wirksam entfalten kann,<br />

bedarf es einer qualifizierten<br />

und kontinuierlichen musikalischen<br />

Bildung <strong>im</strong> jüngeren Lebensalter.<br />

3. Die Musik muss in der Altenpflege,<br />

der sozialen Altenarbeit,<br />

der Rehabilitation und der Therapie<br />

verstärkt eingesetzt werden.<br />

Dazu bedarf es einer qualifizierten<br />

Aus- und Fortbildung<br />

in der Musikgeragogik (Musik<br />

mit alten Menschen).<br />

4. Die Hochschulen und Universitäten<br />

müssen die Studierenden<br />

gezielt auch für die fachspezifischen<br />

Anforderungen der Arbeit<br />

mit älteren Menschen qualifizieren.<br />

Die Fachdidaktik bedarf<br />

einer verstärkten Forschung.<br />

5. Die Musikvereinigungen des Laienmusizierens<br />

<strong>im</strong> weltlichen wie<br />

kirchlichen Bereich sollten verstärkt<br />

Angebote für alle Altersgruppen<br />

– Generationen übergreifend<br />

– bereitstellen, die finanziell<br />

gefördert werden müssen.


Lebenselixier der Seele<br />

6. Die Musikschulen müssen strukturell<br />

und finanziell in die Lage<br />

versetzt werden, Angebote für<br />

ältere Menschen bedarfsgerecht<br />

bereitstellen zu können. Dazu<br />

gehört eine Erweiterung des Angebotes,<br />

um auch bei denen die<br />

Motivation zum Musizieren zu<br />

wecken, denen bisher musikalische<br />

Erfahrungen vorenthalten<br />

wurden.<br />

7. Die Möglichkeiten des individuellen<br />

und gemeinsamen Musizierens<br />

in allen Wohnbereichen,<br />

somit auch in Einrichtungen<br />

für ältere Menschen und<br />

Krankenhäusern, müssen geschaffen<br />

bzw. schon bei der<br />

Bauplanung berücksichtigt werden.<br />

8. Die Bundesregierung ist aufgefordert,<br />

durch Pilotprojekte das<br />

Musizieren <strong>im</strong> höheren Lebensalter<br />

zu befördern. Dazu gehört<br />

auch der Dialog der Generationen,<br />

zum Beispiel durch die<br />

konzeptionelle Einbindung qualifizierter<br />

musikalischer Angebote<br />

in das Projekt der Mehrgenerationenhäuser.<br />

9. Der Deutsche Musikrat und die<br />

Landesmusikräte sind aufgefordert,<br />

ihre Projekte <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf die stärkere Gewichtung<br />

Generationen übergreifender<br />

Aspekte zu überprüfen und ggf.<br />

zu modifizieren durch die Einführung<br />

von Fördermaßnahmen<br />

für das Familienmusizieren.<br />

10. Die Landes- und Bundesakademien<br />

sind aufgefordert, <strong>im</strong> Bereich<br />

der Musikvermittlung Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

für das Musizieren <strong>im</strong> höheren<br />

Lebensalter und Generationen<br />

übergreifenden Musizierens<br />

zu entwickeln.<br />

11. Die Kultureinrichtungen müssen<br />

ihre Angebote stärker auf die<br />

Bedürfnisse alter Menschen ausrichten.<br />

Hierbei soll auch dem<br />

Aspekt zunehmender Altersar-<br />

mut Rechnung getragen werden.<br />

12. Der Deutsche Musikrat ist aufgefordert,<br />

die Einrichtung eines<br />

Netzwerkes „Musik <strong>im</strong> Alter“<br />

gemeinsam mit den musikalischen<br />

und sozialen Fachverbänden,<br />

sowie den politisch<br />

Verantwortlichen zu prüfen. Ziel<br />

des Netzwerkes muss es sein,<br />

flächendeckend älteren Menschen<br />

das eigene Musizieren<br />

und die Teilhabe am Musikleben<br />

zu ermöglichen und dafür<br />

eine bürgerschaftlich gestützte<br />

Infrastruktur zu schaffen, um sie<br />

in Ihrem Lebensumfeld zu erreichen.<br />

Deutscher Musikrat<br />

Christian Höppner<br />

Generalsekretariat@musikrat.de<br />

www.musikrat.de<br />

MUSIZIEREN – DER<br />

GEWINN AN LEBENS-<br />

FREUDE IN JEDEM<br />

ALTER! ABER WIE GEHE<br />

ICH VOR?<br />

Immer öfter lesen wir in<br />

den Zeitschriften über<br />

den Gewinn an Lebensqualität<br />

durch aktives<br />

musizieren, aber WIE gehe<br />

ich vor? Wen Frage<br />

ich?<br />

Opt<strong>im</strong>alerweise musiziert<br />

<strong>im</strong> Verwandten-, Bekann -<br />

tenkreis jemand um sich<br />

zu informieren, oder man<br />

hat selbst schon ein Leben<br />

lang einen „musikalischen<br />

Traum“ der unerfüllt<br />

war.<br />

Egal ob das Wunschinstrument<br />

Klavier, Saxofon,<br />

Gitarre oder Geige<br />

ist, jetzt packen Sie das<br />

an. Fast jedes Instrument<br />

ist auch <strong>im</strong> Alter erlernund<br />

spielbar. Um sich keine<br />

Sorge zu machen ob<br />

es „das richtige“ Instrument ist, besteht<br />

die Möglichkeit <strong>im</strong> Fachhandel<br />

ein Instrument auszuleihen, um zu<br />

probieren, ob einem das Instrument<br />

liegt und das spielen Spaß bereitet.<br />

Eine Hilfestellung durch eine/n Musiklehrer/in<br />

ist sehr hilfreich, um<br />

be<strong>im</strong> Erlernen schnell FREUDE zu haben.<br />

Die meisten Musikschulen bieten<br />

auch Schnupperstunden für diesen<br />

Zweck an – LOS geht’s !<br />

Musizieren ist nicht nur gesund, sondern<br />

macht dazu auch Spaß! Probieren<br />

Sie es aus. Natürlich muss<br />

kein Mozart aus Ihnen werden aber<br />

Freude ist be<strong>im</strong> Musizieren garantiert.<br />

Frank Steinbrecher<br />

musik-city Steinbrecher Pforzhe<strong>im</strong>,<br />

seit über 40 Jahren Ihr Partner für<br />

Musikinstrumente in Pforzhe<strong>im</strong>.


12<br />

BAUVORHABEN DER REGION:<br />

Servicewohnen –<br />

eine neue Wohnvariante für die Älteren<br />

In Kooperation mit dem Seniorenzentrum „Paul Gerhard“ setzt die<br />

„Baugenossenschaft Arlinger“ ein interessantes neues Objekt um. Direkt<br />

neben dem Seniorenzentrum in der Weststadt entstehen 32 barrierefreie<br />

Wohnungen, davon sind 6 rollstuhlgerecht. Ein Teil hiervon kann als<br />

Eigentumswohnungen erworben werden.<br />

Parkähnlicher Garten, Aufzüge, spezielle<br />

Wohnungszuschnitte, gehobene<br />

Ausstattung und nicht zuletzt<br />

die Service- und Begegnungsangebote<br />

des Paul-Gerhard-Be geg nungs -<br />

zent rums – alles ist auf die Bedürf-<br />

nisse älterer Menschen ausgerichtet.<br />

Gleichwohl handelt es sich um<br />

„ganz normale“ Eigentumswohnungen.<br />

Die Betreuungs- und Versorgungsangebote<br />

sind nicht verpflichtend.<br />

Ganz gleich, ob die Eigentümer<br />

die Wohnung selbst bewohnen,<br />

diese als Zukunftsvorsorge oder Ka-<br />

pitalanlage betrachten – in jedem<br />

Fall genießen sie ein Höchstmaß an<br />

Sicherheit und Qualität.<br />

Besonders interessant ist hier auch<br />

die Lage der Wohnungen, die eine<br />

besonders günstige Verkehrsanbin-<br />

dung ermöglicht. Neben der nahezu<br />

vor der Tür liegenden Busverbindung<br />

bietet die unmittelbare Nähe<br />

des Schienenanschlusses den Bewohnern<br />

eine zusätzliche Flexibilität.<br />

Der erste Spatenstich erfolgte <strong>im</strong> Mai<br />

dieses Jahres. Planmäßig werden die<br />

Wohnungen Mitte 2011 bezugsfer-<br />

tig. Schon jetzt ist absehbar, dass<br />

die Nachfrage das Angebot übersteigen<br />

wird. Das Konzept „Servicewohnen“<br />

erweist sich schon jetzt<br />

als ein neues Erfolgsmodell in der<br />

Palette der altersgerechten Wohnmöglichkeiten.<br />

Der Grund hierfür<br />

liegt nicht nur darin, <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

rechtzeitigen Vorausplanung<br />

sinnvoll und altersgerecht vorzusorgen.<br />

Die Immobilie ist heute auch eine<br />

finanziell sichere Anlagemöglichkeit<br />

die gegebenenfalls bis zur<br />

eigenen Nutzung vermietet werden<br />

kann. Es ist eine neue Form des Wohnens<br />

<strong>im</strong> Alter und kommt dem<br />

Wunsch der Menschen heute weitgehend<br />

entgegen, so lange als nur<br />

möglich in den eigenen vier Wänden<br />

bleiben zu wollen, aber <strong>im</strong> Notfall<br />

die Möglichkeit der Versorgung<br />

abrufen zu können.<br />

Man kann auf die Entwicklung dieses<br />

Themas gespannt sein.


14<br />

BAUVORHABEN DER REGION:<br />

Wohnpark Eden:<br />

Die Baumaßnahmen laufen auf vollen Touren!<br />

Es ist faszinierend zuzusehen,<br />

wie die Bauten <strong>im</strong> Wohnpark<br />

Eden nach und nach Gestalt<br />

annehmen.<br />

Die Bungalows <strong>im</strong> Wohnpark<br />

Eden (Wohnen mit Service) gegenüber<br />

dem Seniorenzentrum<br />

Bethesda werden in einer so<br />

kurzen Zeit erstellt, dass man<br />

den Fortschritt als Betrachter<br />

kaum nachvollziehen kann.<br />

Die Baufirmen arbeiten Hand<br />

in Hand, so dass jeder Handwerker<br />

Zug um Zug seine Arbeiten<br />

ausführen kann. Auch<br />

die Qualität der Arbeiten und<br />

die Zusammenarbeit untereinander<br />

lassen keine Wünsche<br />

offen. Nun sind zwischenzeitlich<br />

schon 20 der geplanten<br />

29 Gebäude begonnen, wobei<br />

die ersten auch schon mit<br />

dem Innenausbau fertig gestellt<br />

sind. Dies ist auch erforderlich,<br />

da die Häuser nach einem<br />

sehr engen Zeitplan vermietet<br />

werden. Insgesamt stößt das<br />

Projekt "Wohnpark Eden" auf<br />

großes Interesse und regt einige<br />

der Interessenten dazu an,<br />

sich mit Ihrer jetzigen Situation<br />

auseinander zu setzen.<br />

Was mache ich, wenn ich der<br />

Instandhaltung und Pflege meines<br />

Eigenhe<strong>im</strong>s nicht mehr gewachsen<br />

bin? Die große Resonanz<br />

von Interessierten zeigt<br />

uns, dass wir ein Konzept entwickelt<br />

haben, das die Lücken<br />

<strong>im</strong> Bezug auf „Wie wohne ich<br />

<strong>im</strong> Alter?“ schließt. Auch die<br />

bereits abgeschlossenen Mietverträge<br />

zeigen uns, dass das<br />

Konzept genau in die heutige<br />

Zeit passt. Ein Bungalow <strong>im</strong><br />

Wohnpark Eden bedeutet wie<br />

<strong>im</strong> eigenen Zuhause zu wohnen,<br />

sich aber um die Instandhaltung<br />

des Hauses nicht<br />

mehr kümmern zu müssen.<br />

Außerdem ist durch den Nutzungsvertrag<br />

gesichert, dass<br />

die Mieter so lange <strong>im</strong> Haus<br />

wohnen können, wie sie es<br />

wollen. Alle Häuser verfügen<br />

über eine überdachte Terrasse<br />

sowie eine Grünfläche fast<br />

rund ums Haus, die zum Teil<br />

auch als Blumen- oder Gemüsebeet<br />

angelegt werden kann.<br />

Innenausstattung: Im gesamten<br />

Haus wird ein hochwertiger Eiche-Parkettboden<br />

verlegt. Im<br />

hochwertig ausgestatteten Bad<br />

und der offenen Küche werden<br />

hochwertige Fließen verwendet.<br />

Die behindertengerechten,<br />

massiven Innentüren haben ein<br />

ansprechendes Dekor. Auch<br />

viele Serviceleistungen können<br />

auf Wunsch angefordert werden.<br />

Das Sozialwerk ist <strong>im</strong>mer<br />

offen für Neues, und scheut<br />

sich nicht davor, moderne Dinge<br />

zu planen und umzusetzen<br />

– es ist für die Menschen da!<br />

Text/Fotos: E. Kipfmüller


Demenz –<br />

ein unausweichliches Altersschicksal?<br />

Bildung und kognitive Aktivitäten<br />

führen nachweislich zu einem späteren<br />

Auftreten von Symtomen einer<br />

Demenz vom Typ Alzhe<strong>im</strong>er. Bei<br />

vaskulären, d.h. arteriosklerotisch<br />

bedingten Formen, die rund ein Drittel<br />

der Demenzerkrankungen ausmachen,<br />

sind die Möglichkeiten der<br />

Vorbeugung besonders groß. Mit<br />

diesen Erkenntnissen beschäftigten<br />

sich 140 Fachleute aus Wissenschaft<br />

und Praxis auf der Fachtagung, die<br />

von der Bundesgemeinschaft der<br />

Senioren-Organisationen (BAGSO)<br />

und dem Zukunftsforum Demenz<br />

veranstaltet wurde.<br />

„Es ist uns als Lobby der Älteren<br />

wichtig, dass erprobte Präventionsund<br />

Therapieansätze, nach denen<br />

die Erkrankten und ihren Angehörigen,<br />

aber auch professionelle Pflegekräfte<br />

händeringend suchen, stärker<br />

in die Öffentlichkeit getragen<br />

werden“, so die BAGSO-Vorsitzende<br />

Prof.Dr. Ursula Lehre, die die Veranstaltung<br />

moderierte.<br />

Ein großes Problem sei, dass Demenzen<br />

oft zu spät diagnostiziert<br />

werden, mit der folgeschweren Konsequenz,<br />

dass sowohl das kognitive<br />

körperliche und sozialkkommunikative<br />

Training, als auch die medikamentöse<br />

Therapie viel zu spät<br />

beginnen, so Prof. Dr. Andreas<br />

Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie<br />

an der Universität Heidel -<br />

berg.<br />

Günther Sauerbrey, verantwortlich<br />

für das Zukunftsforum Demenz, einer<br />

Initiative des Unternehmens<br />

Merz, beklagte zum einen, dass die<br />

Möglichkeiten der Frühdiagnostik<br />

viel zu selten genutzt werden, zum<br />

anderen, dass nur etwa ein Viertel<br />

der Demenzkranken leitliniengerecht<br />

Antidementia erhalten. Er fordert zudem,<br />

dass die vorgesehene Weiter -<br />

entwicklung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs<br />

endlich umgesetzt werde,<br />

damit der bei Demenzkranken<br />

anfallende Betreuungsaufwand zu-<br />

mindest teilweise als Leistung der<br />

Pflegeversicherung anerkannt wird.<br />

In einer Langzeitstudie der Universität<br />

Nürnberg-Erlangen konnte die<br />

präventive Wirkung eines kombinierten<br />

Trainings nachgewiesen wer-<br />

den. Mit dem Training von Gedächtnis<br />

und Alltagskompetenzen<br />

sowie Bewegungsangeboten kann<br />

eine möglichst lange Selbstständigkeit<br />

älterer Menschen erreicht werden.<br />

ENTDECKEN SIE UNSERE VIELFALT!<br />

In einer großzügig angelegten Parklandschaft am Ortsrand von Öschelbronn<br />

finden Sie unsere Einrichtung, die auf der Grundlage des anthroposophischen<br />

Menschenbildes geführt wird.<br />

Wohnen<br />

selbstständig und betreut in Appartements unterschiedlicher Größe<br />

Pflege<br />

in anspruchsvollen Z<strong>im</strong>mern, auch Kurzzeitpflege<br />

Gastpflege<br />

ambulant betreut, z.B. als Verhinderungspflege<br />

Natur<br />

großzügige Parkanlage<br />

Kultur<br />

Konzerte, Vorträge, künstlerische Veranstaltungen, Galerie<br />

Ambulanter Dienst<br />

Alten- und Krankenpflege dahe<strong>im</strong><br />

Am Eichhof 20 (direkt neben der Klinik Öschelbronn)<br />

75223 Niefern-Öschelbronn · Tel. 07233 67-711 · Fax 67-100<br />

info@johanneshaus-oeschelbronn.de · www.johanneshaus-oeschelbronn.de<br />

15


Dr. med. Matthias Woernle,<br />

Internist – Leitender Arzt der<br />

Klinik Öschelbronn.<br />

16<br />

Dr. G. Spahn und Dr. M. Woernle, Leitende Ärzte der Klinik Öschelbronn<br />

Komplementärmedizinische integrative Onkologie:<br />

Die Klinik Öschelbronn ist ein anthroposophisches Akut-Krankenhaus für Innere Medizin. Das<br />

medizinische Angebot umfasst die Allgemeine Innere Medizin (akute und chronische Erkrankungen).<br />

Schwerpunktmäßig werden Patienten mit Tumorerkrankungen behandelt. Die therapeutische<br />

Aufgabe besteht aus integrativ-onkologischer Sicht darin, das jeweilige Kräfteungleichgewicht<br />

des Patienten in die individuelle Gleichgewichtslage zurück zuführen. Es werden<br />

je nach Beschwerdebild sowohl aus der Natur gewonnene Heilmittel als auch allopathische<br />

Substanzen verwendet. Die speziell anthroposophischen Therapien haben einen besonderen<br />

Stellenwert. Hierzu gehören die Heileurythmie, die Mal- und Musiktherapie, das plastischtherapeutische<br />

Gestalten, eine psychoonkologische Gesprächsgruppenarbeit sowie spezielle<br />

physiotherapeutische Maßnahmen. Bei Tumorerkrankungen wird je nach Krankheitsstadium<br />

speziell <strong>im</strong>muntherapeutisch behandelt. Mit dieser Zielsetzung kommt die Mistel therapie in Kombination<br />

mit Hyperthermiebehandlungen zur Anwendung. Nachfolgend ein erster Artikel der<br />

leitenden Ärzte Dr. Günther Spahn und Dr. Matthias Woernle zum Thema Krebs. Sie werden uns<br />

die Möglichkeit geben, in den kommenden Ausgaben weitere Informationen von Ihnen zu diesem<br />

Thema zu veröffentlichen.<br />

Dr. med. Günther Spahn,<br />

Hämatologe, Internistischer<br />

Onkologe, Leitender Arzt der<br />

Klinik Öschelbronn.<br />

Die moderne naturwissenschaftliche<br />

Medizin n<strong>im</strong>mt ihren Ausgangspunkt<br />

<strong>im</strong> 19. Jahrhundert durch bahnbrechende<br />

Forschungen, insbesondere<br />

<strong>im</strong> Bereich der Pathologie, der Genetik<br />

und der Immunologie. So gibt<br />

es inzwischen hocheffektive Untersuchungs-<br />

und Therapieverfahren,<br />

vor allem in der Behandlung der akuten<br />

Krankheitsbilder.<br />

Im Bereich der chronischen Erkrankungen<br />

allerdings, wie z.B. der<br />

Krebserkrankung, sind die Entwick-<br />

lungen weniger stürmisch gewesen<br />

und die Therapieerfolge dementsprechend<br />

bescheidener. Im Verlauf<br />

der letzten 20 Jahre jedoch wurden<br />

Forschungsprojekte durchgeführt, die<br />

<strong>im</strong> Menschen „psychoneuro-<strong>im</strong>munologische“<br />

Wechselwirkungen<br />

nachweisen konnten. Das heißt, es<br />

wurde nachvollziehbar, wie sich<br />

menschliche Bewusstseinsvorgänge<br />

auf unbewusste Vorgänge <strong>im</strong> Körper<br />

des Menschen auswirken. So modulieren<br />

die Wahrnehmungs- und<br />

Empfindungsinhalte <strong>im</strong> menschlichen<br />

Bewusstsein die Vorgänge des vegetativen<br />

Nervensystems. Diese wiederum<br />

beeinflussen das Hormonsystem<br />

und diese schließlich wirken fördernd<br />

oder hemmend auf das Immunsystem.<br />

Es konnte dabei gezeigt<br />

werden, dass z.B. Angst oder Furcht<br />

wie auch akute oder chronische<br />

Überforderungssituationen die Tätigkeit<br />

des Immunsystems hemmen.<br />

Auch konnte nach-gewiesen werden,<br />

dass das Erüben einer mutvoll-realistischen<br />

Lebensperspektive wie auch<br />

das Finden einer ausgewogenen Lebenshygiene<br />

und auch ein regelmäßiges,<br />

moderates körperliches<br />

Krebs – eine<br />

Ausdauertraining die Aktivität des<br />

Immunsystems fördern. Ja es konnte<br />

sogar durch Studien belegt werden,<br />

dass diese <strong>im</strong>munst<strong>im</strong>ulierenden<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Rahmen eines komplementärmedizinisch-onkologischen<br />

Behandlungskonzeptes das Wiederauftreten<br />

von Krebs verhindern<br />

können.<br />

Die Entstehung der<br />

Krebserkrankung<br />

Es ist bekannt, dass eine Anzahl best<strong>im</strong>mter<br />

Gifte, wie z.B. aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe, aber auch Genussmittel<br />

wie Nikotin und Alkohol<br />

die Entstehung einer Krebserkrankung<br />

fördern können. Andere krebsfördernde<br />

Einflüsse sind z.B. radioaktive<br />

wie auch ultraviolette Strahlenbelastungen,<br />

best<strong>im</strong>mte chronische<br />

Infektionskrankheiten, Übergewicht<br />

und Bewegungsmangel. In der<br />

Tumorforschung ist bekannt, dass<br />

krebsfördernde Einflüsse sowohl die<br />

gesunde Regeneration und Reifung<br />

der Gewebe stören als auch hemmend<br />

auf das Immunsystem einwirken.<br />

Durch die Gewebereifung und<br />

das Immunsystem kann es vorkom-


chronische Erkrankung<br />

men, dass <strong>im</strong> Rahmen der normalen<br />

Geweberegeneration unreife Gewebezellen<br />

nicht – wie gesunderweise<br />

üblich – <strong>im</strong>munologisch erkannt,<br />

zerstört und ausgeschieden<br />

werden. Dabei kann aus einer vom<br />

Immunsystem übersehenen, unreifen<br />

Gewebezelle eine Krebsgeschwulst<br />

entstehen. Diese Forschungsergebnisse<br />

deuten daraufhin, dass die<br />

Krebserkrankung nicht als ein lokal<br />

begrenztes biologisches Phänomen<br />

verstanden und behandelt werden<br />

kann. Vielmehr ist sie aus ganzheitlich<br />

medizinischer Sicht Ausdruck eines<br />

Kräfteungleichgewichtes des<br />

ganzen Menschen. Dabei sind die<br />

den menschlichen Leib ausreifenden,<br />

gestaltenden und individualisierenden<br />

Kräfte geschwächt. Die vitalisierenden,<br />

aufbauenden und den<br />

menschlichen Leib regenerierenden<br />

Prozesse dagegen sind zu stark. Somit<br />

ist die Krebserkrankung Ausdruck<br />

eines übertriebenen Wachstumsprozesses<br />

bei einer zu schwachen<br />

Gewebereifung und zu schwachen<br />

Gewebeindividualisierung.<br />

Es ist das Grundanliegen der Anthroposophischen<br />

Medizin, den<br />

Menschen in seinen gesundherhaltenden<br />

und krankmachenden Prozessen<br />

verstehen und so ursächlich<br />

als möglich behandeln zu können.<br />

Es gilt dementsprechend in der Anthroposophischen<br />

Medizin den Patienten<br />

in seinen unterschiedlichen<br />

Kräfteebenen so erfassen zu können,<br />

dass die Wechselwirkungen zwischen<br />

dem Seelisch-Geistigen und<br />

dem Lebendig-Körperlichen diagnostisch<br />

so berücksichtigt werden, so<br />

dass sich daraus eine therapeutische<br />

Zielsetzung ergibt. Die in der Krebserkrankung<br />

fehlenden Reifungs-, fehlenden<br />

Ordnungs- und fehlenden<br />

Individualisierungsprozesse sind –<br />

anthroposophisch-medizinisch betrachtet<br />

– Ausdruck eines zu geringen<br />

Eingreifens der seelisch-geistigen<br />

Kräfte in den physischen Leib.<br />

Die Folge ist ein sich verselbständi-<br />

gendes „Irrsinnig werden“ der nunmehr<br />

allein gelassenen leiblichen Lebenskräfte.<br />

So versteht sich die Anthroposophische<br />

Medizin als eine komplementäre<br />

und integrativ-medizinische Erweiterung<br />

der konventionellen Medizin<br />

unter Berücksichtigung des ganzen<br />

Menschen inklusive der individuellen<br />

Schicksalssituation jedes einzelnen<br />

Patienten.<br />

Therapieleitlinie – individuelles<br />

Therapiekonzept<br />

Aktuelle Ergebnisse der Krebsforschung<br />

deuten daraufhin, dass die<br />

Krebserkrankung nicht allein durch<br />

die bereits aufgeführten stofflichen<br />

Einwirkungen auf den Menschen begünstigt<br />

wird. Sie kann auch durch<br />

Störungen des Lebensrhythmus (z.B.<br />

Nachtschichtarbeit) oder auch durch<br />

akute und chronisch seelisch-geistige<br />

Überforderungen (z.B. Tod des<br />

Lebenspartners, Arbeitsplatzverlust,<br />

usw.) mit verursacht werden. Das gesamte<br />

Spektrum der krebsfördernden<br />

Einflüsse beinhaltet damit nicht<br />

allein physisch-stoffliche Qualitäten,<br />

sondern auch physiologische und<br />

psychologische. Um diesen qualitativ<br />

unterschiedlichen Krankheitsursachen<br />

therapeutisch so kausal als<br />

möglich gerecht werden zu können,<br />

gilt es, sowohl den körperlichen Befund<br />

des Patienten zu erfassen, darüber<br />

hinaus seine Lebenskräfte und<br />

Lebensbedingungen zu beurteilen<br />

und schließlich auch seine seelische<br />

Entwicklung und Verfassung, und<br />

nicht zuletzt seine persönlich individuelle<br />

Schicksalssituation zu erkennen.<br />

So kann als Beispiel der Dickdarmpatient<br />

A nicht wie der Dick-<br />

darmpatient B gleichermaßen behandelt<br />

werden, auch wenn das Alter,<br />

das Geschlecht, das Krankheitsstadium<br />

und die Histologie beider<br />

identisch sind. Denn bei dem Patienten<br />

A z.B., bei dem in der Krankengeschichte<br />

eine chronisch entzündliche<br />

Dickdarmerkrankung seit<br />

Jahren bekannt ist, liegt damit eine<br />

ganz andere krebsfördernde Krankheitsdisposition<br />

vor als bei dem Patienten<br />

B, bei dem als Ursache das<br />

Körperübergewicht bei einseitigen<br />

Ernährungsgewohnheiten und Bewegungsmangel<br />

angenommen werden<br />

muss. Auch wenn die konventionell<br />

medizinischen Behandlungsverfahren<br />

bei beiden Patienten identisch<br />

sein können, so muss die komplementärmedizinischeTumortherapie<br />

bei beiden unterschiedlich sein.<br />

Das Therapiekonzept des Patienten<br />

A muss die chronische entzündliche<br />

Darmerkrankung, die des Patienten<br />

B seine Übergewichtigkeit berücksichtigen.<br />

Hierzu ist der Einsatz unterschiedlicherpsychotherapeutischer,<br />

kunsttherapeutischer, bewegungstherapeutischer<br />

und naturheilkundlich<br />

medikamentöser Therapieverfahren<br />

notwendig.<br />

17


18<br />

Komplementärmedizinische integrative Onkologie:<br />

Krebs – eine chronische Erkrankung<br />

Generell beinhaltet eine komplementärmedizinisch<br />

onkologische<br />

Therapie krebskranker Patienten,<br />

dass eine Aufklärung und Information<br />

über die vorliegende Krankheit<br />

und ihren möglichen Verlauf erfolgen<br />

muss und damit unbegründete<br />

Ängste und aufkommende Resig -<br />

nationen, wie auch Verkennungen<br />

oder Illusionen so gut als möglich<br />

ausgeräumt werden. Hilfreich ist es,<br />

wenn dabei auch – falls es dem Pa-<br />

tientenwunsch entspricht – die Angehörigen<br />

mit eingebunden werden.<br />

Ziel einer solchen Patientenaufklärung<br />

und individuellen Therapiebegleitung<br />

ist es, einen realistischen<br />

Mut und eine menschenwürdige<br />

Zukunftsperspektive erüben<br />

zu lernen. Das geschieht aus der Erfahrung<br />

heraus, dass Patienten, die<br />

sich in ihre biographische Entwicklung<br />

und in die aktuell gegenwärtige<br />

Situation neu eindenken und diese<br />

annehmen lernen, und dabei bereit<br />

werden, Therapieverantwortung<br />

mit zu übernehmen, dass dadurch<br />

die Krankheitsdynamik oft weniger<br />

aggressiv verläuft und das Ansprechen<br />

der Therapie oft besser ist.<br />

Komplementärmedizinisch<br />

integrative Therapieverfahren in<br />

der Onkologie<br />

Vor 2 Jahren konnte eine Arbeitsgruppe<br />

an der Harvard Universität<br />

zeigen, dass bei Frauen, die an einem<br />

Hormonrezeptor positiven<br />

Brustkrebs erkrankt waren und die<br />

leitlinienorientiert behandelt wurden<br />

und zusätzlich ein moderates Ausdauertraining<br />

therapeutisch genutzt<br />

hatten, das Risiko an Brustkrebs zu<br />

versterben, um 50% gesenkt werden<br />

konnte (Studie mit 2987 Patientinnen).<br />

Weitere Untersuchungsergebnisse<br />

zeigen, dass Patienten, die wegen<br />

eines Magen-/Darmkarzinoms leitlinienorientiert<br />

behandelt wurden<br />

und zusätzlich eine psychotherapeutische<br />

Begleitung erhielten, deutlich<br />

profitiert hatten bezüglich Lebensqualität<br />

und Überlebenszeit<br />

(Küchler et al., Klinische Onkologie,<br />

04/2005).<br />

Inzwischen liegen Studien vor, die<br />

folgende komplementärmedizinische<br />

Therapieverfahren bezüglich<br />

Qualität, Unbedenklichkeit und<br />

Wirksamkeit überprüft haben (Beuth<br />

et al., Trias-Verlag 2003).<br />

Das sind: Psychoonkologie, Mistelthera<br />

pie, Hyperthermie, Mikronähr -<br />

stoffe, Enzymtherapie, Vitamine,<br />

Ernäh rung, Bewegungstherapie.<br />

Diese komplementärmedizinischonko<br />

logischen Therapieverfahren<br />

werden durch die anthroposophisch-medizinischenTumortherapieerfahrungen<br />

erweitert, indem die<br />

Bewegungstherapie ergänzt wird<br />

durch heileurythmische Bewegungsübungen,<br />

die Psychoonkolo-<br />

gie eine Erweiterung erfährt durch<br />

kunsttherapeutische Verfahren wie<br />

Musik therapie, Heileurythmie und<br />

kunsttherapeutisches Plastizieren<br />

und die Hyperthermiebehandlung<br />

differenziert wird je nach Befindlichkeit<br />

des Patienten durch<br />

medizinische Bäder, äußere<br />

Einreibungen und rhythmischeMassageanwendungen.<br />

Aus der Vielfalt dieser aufgeführten<br />

Therapieformen gilt es – entsprechend<br />

der individuellen Krankheitssituation<br />

des einzelnen Patienten<br />

– ein Therapiekonzept zu erstellen,<br />

das sowohl den körperlichbiologischen<br />

Befund wie auch die<br />

seelisch-geistige Situation berücksichtigt.<br />

Wenn die naturwissenschaftlich konventionellen<br />

Therapieverfahren auf<br />

den Tumor bzw. die kranke Zelle<br />

ausgerichtet sind, so wirken die<br />

komplementärmedizinischen Therapieverfahren<br />

vielmehr auf den Gesamt<br />

organismus und auf das den<br />

Tumor umgebende Milieu. Beide<br />

Therapieebenen zusammen sind erforderlich<br />

und ergänzen sich in der<br />

Wirkung.<br />

Im aktiven Umgang mit der Krebskrankheit<br />

unter einem komplementär-medizinisch<br />

integrativen Therapiekonzept<br />

kann der Patient für sich<br />

sagen lernen:<br />

„Ich bin nicht krebskrank, sondern<br />

ich bin <strong>im</strong> Prozess, eine Krebserkrankung<br />

zu bewältigen.“


Pflegehe<strong>im</strong>e<br />

Viel hilft viel!... Dies könnte man meinen,<br />

wenn man das gute Ergebnis<br />

von Baden-Württemberg in dem Pflegenotenvergleich<br />

ansieht. Denn<br />

2009 und 2010 erfolgt in den Altenund<br />

Pflegehe<strong>im</strong>en in Baden-Württemberg<br />

neben der jährlichen Begehung<br />

der He<strong>im</strong>aufsicht als staatliche<br />

Qualitätssicherungsbehörde eine Regelprüfung<br />

des Medizinischen Dienstes<br />

der Krankenversi-cherung (MDK).<br />

Die Ergebnisse der MDK-Prüfung werden<br />

in den so genannten Transparenzberichten<br />

über die Pflegekassen<br />

veröffentlicht. Die He<strong>im</strong>aufsichtsberichte<br />

werden bis-lang nicht der Öffentlichkeit<br />

bekanntgegeben.<br />

Der Gesetzgeber will mit der Veröffentlichung<br />

der Ergebnisse aus den<br />

Überprüfungen des MDK den Verbraucherschutz<br />

stärken, was sinnvoll<br />

ist. Doch wird durch mehr Kontrolleure<br />

die Qualität in den Alten- und<br />

Pflegehe<strong>im</strong>en auch tatsächlich besser?<br />

Ich denke, es ist nachvollziehbar,<br />

dass jede Überprüfung bei den Verantwortlichen<br />

und Mitarbeitern in den<br />

Einrichtungen Ressourcen bindet, die<br />

<strong>im</strong> Tagesgeschäft, sprich bei der Versorgung<br />

der Bewohner, fehlen. Es<br />

muss daher seitens des Gesetzgebers<br />

gut überlegt wer-den, für was die<br />

Arbeitszeit der Mitarbeiter in den<br />

Pflegeeinrichtungen verwendet werden<br />

soll.<br />

<strong>im</strong> Visier<br />

Wie die Statistik zeigt, besetzt Baden-Württemberg eine hervorragende Position<br />

in der Pflegequalität der Seniorenhe<strong>im</strong>e. In Pforzhe<strong>im</strong> kümmerten sich bisher<br />

mehrere Institutionen mit Erfolg um das Wohl der Bewohner. Da war die He<strong>im</strong>aufsicht,<br />

da gibt es den Regionalen Qualitätsverbund, der es sich zur Auf gabe<br />

gemacht hat, sich in gegenseitiger Kontrolle anhand entsprechender Qualitätsstandards<br />

zu überprüfen, und es gibt die regelmäßigen hauseigenen Kontrollen<br />

der sozialen Einrichtungen. Nun ist ein Neuer <strong>im</strong> Bunde, der Medizinische<br />

Dienst der Krankenversicherung. Wir haben Manfred Krohmer, Leiter der He<strong>im</strong>aufsicht<br />

Pforzhe<strong>im</strong> Enzkreis, um seine Stellungnahme gebeten.<br />

Kommt es zu keiner Änderung des<br />

gesetzlichen Auftrages für den MDK,<br />

müsste es meiner Meinung zu einer<br />

klaren Absprache zwischen He<strong>im</strong>aufsicht<br />

und MDK dahingehend kommen,<br />

wer welche Einrichtung in welchem<br />

Jahr prüft.<br />

Damit könnte eine sinnvolle Arbeitsaufteilung<br />

für die Akteure der Prüfinstitutionen<br />

und eine weniger belasten -<br />

den Situation in den Einrichtungen<br />

erreicht werden.<br />

Manfred Krohmer<br />

– He<strong>im</strong>aufsicht –<br />

Telefon: 0 72 31/308-97 93<br />

Telefax: 0 72 31/308-97 35<br />

Manfred.Krohmer@Enzkreis.de<br />

Pflegenoten-Ländervergleich: Stand: Ende Februar 2010<br />

Bundesland Durchschnittswerte<br />

Baden-Württemberg 1,2<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1,4<br />

Hessen 1,7<br />

Berlin, Brandenburg, Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt und Thüringen jeweils 1,9<br />

Niedersachsen 2,1<br />

Nordrhein-Westfalen 2,5<br />

Hanburg 2,7<br />

Schleswig-Holstein 3,0<br />

Foto © shutterstock.com<br />

Manfred Krohmer,<br />

Leiter der He<strong>im</strong>aufsicht<br />

Pforzhe<strong>im</strong><br />

Enzkreis.<br />

19


Generationenaustausch und<br />

Die Begegnung der Generationen in Seniorenhe<strong>im</strong>en entwickelt<br />

sich zu einem wesentlichen Aktivposten <strong>im</strong> Rahmen des allge meinen<br />

Beschäftigungsprogramms. Das gemeinsame Tun, die Lebendigkeit<br />

der Kinder und ihre vorbehaltlose Offenheit <strong>im</strong> Umgang mit<br />

den alten Menschen vermitteln Heiterkeit, wecken liebens werte<br />

Erinnerungen und durchbrechen die Monotonie des täglichen<br />

Ablaufs. Hierzu gehören Spiele, kreatives Gestalten, gemeinsames<br />

Singen – einfach junges Leben erleben.<br />

Wohlfühl-Badewannen<br />

<strong>im</strong> Haus ATRIUM<br />

Was gibt es Schöneres, als am<br />

Abend ein schönes warmes Bad zu<br />

nehmen, um sich danach so richtig<br />

entspannt, gepflegt und pudelwohl<br />

zu fühlen? Sie alle kennen diese Gefühl,<br />

nicht wahr?<br />

Unseren Senioren werden wir in Kürze<br />

auf jedem unserer 4 Wohnbereiche<br />

des Haupthauses eine Luxusbadewanne<br />

aus dem Hause Böhm<br />

zur Verfügung stellen (der WB I hat<br />

diese bereits). Die Wannen sind Sensor<br />

gesteuert und haben einen seitlichen<br />

hochfahrbaren Einstieg, wie<br />

bei den großen Sportwagen. Noch<br />

in der Sitzposition lässt man das<br />

Wasser ein und geht in aller Ruhe<br />

den Badegast holen. Das Wasser<br />

stoppt automatisch, wenn das Wasser<br />

<strong>im</strong> Fußraum der Wanne bis ca.<br />

Höhe Kniekehle vollgelaufen ist.<br />

Nach bequemem Platznehmen, wobei<br />

hier die Füße schon <strong>im</strong> warmen<br />

Wasser sind, schließt sich die Tür<br />

und die Wanne wird langsam in die<br />

Waagerechte gebracht, während<br />

das wohltemperierte Wasser weiter<br />

einströmt. Das bereits eingetretene<br />

Wohlgefühl wird noch mit Hilfe<br />

zweier Strömdüsen, die sich <strong>im</strong> Fußbereich<br />

befinden, gesteigert. Nun<br />

wird das Licht ged<strong>im</strong>mt und eine<br />

Snoozelen Lichtanlage übern<strong>im</strong>mt<br />

die St<strong>im</strong>mung, die von einer kleinen<br />

Stereoanlage mit Wunschmusik oder<br />

-geräusch (Wellen oder ähnliches)<br />

unterstütz wird. Überwiegend werden<br />

hier Öl- und Duftbäder angeboten<br />

um unsere Bewohner und Bewohnerinnen<br />

so richtig verwöhnen<br />

zu können. Die Dekoration haben<br />

wir so gewählt, dass man sich fast<br />

wie <strong>im</strong> Urlaub fühlt. Dafür sorgen<br />

unter anderem ein Fischernetz, Muscheln<br />

und griechische Säulen. Eben<br />

ein Wohlfühl-Luxus-Bad. Und wenn<br />

Sie mich einmal nicht finden und erreichen<br />

können, dann wissen Sie ja<br />

jetzt, wo ich bin....<br />

Markus Großmüller<br />

Haus ATRIUM und Kinder<br />

Im ATRIUM möchten wir von der<br />

wunderbaren Möglichkeit Gebrauch<br />

machen, kindliche Unvoreingenommenheit<br />

und Offenheit ins Haus zu<br />

holen, um Feiern und verschiedenste<br />

Veranstaltungen zu bereichern.<br />

Das fängt bei den großen Festen des<br />

Jahres an – beispielsweise der Nikolausempfang,<br />

das Erntedankfest<br />

oder Ostern – und setzt sich auch in<br />

regelmäßigen Veranstaltungen wie<br />

unserem dienstäglichen Musikcafé


<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

fort. Ganz abgesehen von der praktischen<br />

Hilfe, für die wir unseren jungen<br />

Mitmenschen sehr dankbar<br />

sind, regen die jugendlichen Gedankengänge,<br />

die oftmals in völlig<br />

andere Wege gehen als die der Senioren,<br />

das Denkvermögen an und<br />

tragen so zur geistigen Fitness bei.<br />

Die Bereicherungen auf beiden Seiten<br />

sind so vielfältig, dass wir die<br />

jungen, fleißigen Helfer gar nicht<br />

mehr missen möchten und wir uns<br />

dementsprechend über jeden Einsatz<br />

sehr freuen.<br />

Daniel Kunay, Verwaltung<br />

AUGUST-KAYSER-STIFTUNG –<br />

Alt trifft Jung<br />

Wie es angefangen hat: Fünf Jungs<br />

zwischen zehn und 14 Jahren kamen<br />

vier Tage lang in die Einrichtung,<br />

um sich mit den Bewohnern<br />

zu beschäftigen: Hausführung mit<br />

Fragerunde, Laternen basteln, Spaziergang,<br />

Waffeln backen. Sofort<br />

war eine angenehme vertrauensvolle<br />

Atmosphäre zu spüren, die allen<br />

Beteiligten sehr gut getan hat.<br />

Wie es weiterging: Ermutigt von<br />

solch überraschendem Resultat, riefen<br />

wir eine regelmäßige Kooperation<br />

ins Leben. Wir stellten folgende<br />

Vorüberlegungen an:<br />

Was brauchen die Jugendlichen in<br />

ihrer Entwicklung? Was tut den alten<br />

Menschen gut? Ergebnis: Beide<br />

Generationen wünschen sich ein<br />

normales Familienleben, das ihre<br />

Sehnsucht nach Zuwendung stillt.<br />

Der Arbeitstitel „Enkel und mehr“<br />

war geboren.<br />

Was braucht ein Mensch <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong>?<br />

Sehr viele Menschen <strong>im</strong><br />

Pflegehe<strong>im</strong> bleiben durch ihre Familien<br />

aufgefangen und umsorgt.<br />

Doch viele bekommen keinen Besuch<br />

und leiden an ihrer Einsamkeit.<br />

Die Pflegekräfte können dieses Bedürfnis<br />

nach mitmenschlichem Kontakt<br />

<strong>im</strong> Rahmen ihres Dienstes nur<br />

unzureichend stillen. So ist jeglicher<br />

menschliche Kontakt von außen<br />

mehr als willkommen. Die alten Menschen<br />

lassen sich allermeist von der<br />

Echtheit und der Bedürftigkeit von<br />

Kindern anrühren und erinnern sich<br />

an ihre eigene Kindheit. Sie sehen<br />

in Kindern und Jugendlichen, wie<br />

das Leben weiter geht und fühlen<br />

sich mit ihnen wieder jung.<br />

Was macht die Beziehung zwischen<br />

Enkeln und Großeltern aus? Enkel<br />

und Großeltern leben in einer entspannten<br />

Beziehung, weil diese Generationen<br />

nicht existenziell von-<br />

einander abhängen und die Großeltern<br />

keine Erziehungsverantwortung<br />

übernehmen müssen. Daher ist<br />

dieses Verhältnis weniger Konflikt<br />

beladen.<br />

Was brauchen junge Menschen <strong>im</strong><br />

He<strong>im</strong>? Kinder und Jugendliche, die<br />

in der stationären Jugendhilfe leben,<br />

stammen oft aus zerrütteten Familienverhältnissen.<br />

Der Kontakt zu den<br />

Großeltern ist ebenfalls häufig unterbrochen.<br />

Oft zeigen sich die Jugendlichen<br />

von ihrer ruppigen Seite,<br />

wie z.B. durch Schulprobleme,<br />

Verhaltensauffälligkeiten bis hin zur<br />

Kr<strong>im</strong>inalität. Dahinter verstecken sie<br />

ihre Bedürftigkeit nach Wertschätzung<br />

und Begegnung. Auch wenn<br />

die Treffen mit den älteren Menschen<br />

<strong>im</strong> He<strong>im</strong> keinen Ersatz dafür bieten<br />

können, erleben beide Seiten Mo-<br />

mente dieser eigentümlichen Beziehungsqualität.<br />

Wie wir uns die Zusammenarbeit<br />

vorgestellt haben: Im Erstgespräch<br />

zur Konkretisierung des Projekts war<br />

einer der wichtigsten Punkte die jeweilige<br />

Auswahl der Teilnehmer/innen<br />

der Gruppen. Wer kann<br />

sich auf ein Gegenüber einlassen?<br />

Wer ist fähig Vertrauen aufzubauen?<br />

Wer fühlt sich wohl in einer<br />

Gruppe? Bei den alten Menschen<br />

wird der Fokus auf die Erhaltung von<br />

Ressourcen gelegt. Für schwer dementiell<br />

veränderte Bewohner ist ein<br />

solches Projekt ungeeignet. Gesellige<br />

Menschen mit leichter Demenz<br />

können teilnehmen, wenn sie sich<br />

wohl fühlen. Damit sich Kinder und<br />

Jugendliche einer solchen Gruppe<br />

gerne anschließen, braucht es Spaß<br />

und Motivation an der Begegnung<br />

mit älteren Menschen. Die Zusammensetzung<br />

der Gruppe sollte sich<br />

nicht ändern, damit Vertrautheit entstehen<br />

kann. Immer ein alter und ein<br />

junger Mensch werden sich zugeordnet<br />

und achten aufeinander.<br />

Wo gibt es schwierige Situationen?<br />

„Paare“ werden getrennt: Ältere<br />

Menschen werden bettlägerig, dement<br />

oder sterben, Kinder und Jugendliche<br />

wechseln die Einrichtung,<br />

gehen zurück ins Elternhaus oder in<br />

andere Maßnahmen der Jugendhilfe,<br />

z.B. Arrest. Diese Ereignisse sind<br />

nicht planbar, sie geschehen. Eine<br />

Vorbereitung der Teilnehmer/innen<br />

ist nicht <strong>im</strong>mer möglich, Enttäuschungen<br />

und Trauer gilt es zu begleiten.<br />

Wichtig in diesem Zusammenhang<br />

ist eine sorgfältige Auswahl<br />

der jungen und alten Menschen<br />

zu diesem Projekt, denn wir<br />

wollen Persönlichkeiten fördern und<br />

neue Erfahrungen schaffen und nicht<br />

neue Probleme oder gar traumatische<br />

Erlebnisse riskieren.<br />

Wie der Nachmittag abläuft: Wiederkehrende<br />

Bestandteile des Treffens<br />

sind: Anfangsphase: Begrüßung,<br />

Wieder finden der Paare,<br />

21


22<br />

Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />

Namenschilder, Kaffee und Kuchen.<br />

Hauptphase: Thematischer Schwerpunkt,<br />

wie z.B. Besichtigung, Spaziergang,<br />

Kochen und Essen.<br />

Schlussphase: Singen, Reflexion,<br />

Verabschiedung<br />

Was wir erleben! Zwei Voraussetzungen<br />

sind notwendig: Ein Fundament<br />

aus liebevoller Atmosphäre,<br />

verbunden mit einem Gerüst aus Ritualen<br />

und begleitender Präsenz der<br />

Verantwortlichen und … es funktioniert!<br />

„Billy nennt Frau Schmidt Omi<br />

und sie strahlt ihn glücklich an.“<br />

Wie es weiter ging: Jetzt <strong>im</strong> Juni<br />

2010 laufen unsere Treffen zwischen<br />

Alt und Jung <strong>im</strong>mer noch sehr<br />

gut. Was allerdings nicht so gut funktioniert,<br />

wie wir es uns gewünscht<br />

hätten, sind die konstanten Paare.<br />

Durch den Wechsel bei den Jungen<br />

vom Sperlingshof und dem Wechsel<br />

der gesundheitlichen Verfassung unserer<br />

Bewohner ist es nicht möglich,<br />

<strong>im</strong>mer dieselben Paare zusammen<br />

zu führen. Jedes Treffen bedeutet<br />

deshalb eine neue Begegnung, sich<br />

Einlassen auf die momentanen Möglichkeiten<br />

von Jung und Alt.<br />

Und trotzdem freuen sich sowohl die<br />

Jungs als auch die Bewohner <strong>im</strong>mer<br />

wieder auf die Treffen und machen<br />

sehr gerne mit. Die Nachmittage<br />

sind eine echte Bereicherung an<br />

Kontakt und für die Gefühlswelt der<br />

Beteiligten.<br />

Vera Schaan,<br />

Leitung Sozialdienst AKS<br />

Frühjahrskonzert mit<br />

„Jay Alexander“ <strong>im</strong> CASA REHA<br />

Seniorenpflegehe<strong>im</strong> „Osterfeld“<br />

Jay Alexander weckte Erinnerungen<br />

an Kindheit und Jugendzeit<br />

Anlässlich eines Frühlingsfestes am<br />

8. Mai sang Jay Alexander <strong>im</strong> Garten<br />

des CASA REHA Seniorenpflegehe<strong>im</strong>s<br />

„Osterfeld“ in Pforzhe<strong>im</strong><br />

Lieder aus seinem Album „He<strong>im</strong>at“<br />

für die Bewohner und deren Familien<br />

und Freunde.<br />

Dafür wählte er Volks- und He<strong>im</strong>atlieder<br />

aus, zu denen er einen ganz<br />

besonderen Bezug hat und mit denen<br />

er das ausdrücken kann, was<br />

er bei dem Wort „He<strong>im</strong>at“ empfindet:<br />

Er ist froh in seiner He<strong>im</strong>at leben<br />

zu dürfen, seine Familie um sich<br />

zu haben und die vertraute Landschaft<br />

genießen zu dürfen. Deshalb<br />

ist He<strong>im</strong>at sein liebstes Wort.<br />

Jay Alexander ergänzte sein Programm<br />

durch bekannte Opern- und<br />

Operettenarien. Der Tenor begeisterte<br />

die Zuhörer mit seinem<br />

Charme und seiner bodenständigen<br />

Art. Vor allem die Senioren wurden<br />

von den Melodien gedanklich in die<br />

Zeit ihrer Kindheit und Jugend entführt.<br />

Bei noch etwas frühlingsfrischen<br />

Temperaturen, aber von der<br />

Sonne und den gefühlvollen Liedern<br />

gewärmt, genossen die Bewohner<br />

und Gäste auch die Spezialitäten<br />

vom Grill, Bier vom Fass und Maibowle.<br />

Das Casa Reha Seniorenpflegehe<strong>im</strong><br />

„Osterfeld“ bietet 118<br />

Einzel- und 23 Doppelz<strong>im</strong>mer und<br />

ist auf alle Pflegestufen eingestellt.<br />

Die gemütlichen Z<strong>im</strong>mer können sowohl<br />

möbliert übernommen werden<br />

als auch individuell gestaltet werden<br />

und haben ein eigenes Bad sowie<br />

Telefon-, Radio- und TV-Anschlüsse.<br />

Die Casa Reha Unternehmensgruppe<br />

zählt mit 53 Einrichtungen zu den<br />

führenden privaten Trägern von Seniorenpflegehe<strong>im</strong>en.<br />

Sie beschäftigt<br />

4.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Mathias Matzeit, He<strong>im</strong>leiter<br />

DRK-SENIORENZENTRUM <strong>im</strong><br />

regen Austausch der Generationen:<br />

Kleine Begegnungen<br />

spielen eine große Rolle<br />

Alt und jung begegnen sich <strong>im</strong> DRK-<br />

Seniorenzentrum Mühlacker regelmäßig.<br />

Inzwischen finden die Kindergartenbesuche<br />

nicht nur <strong>im</strong><br />

Seniorenzentrum selbst statt, auch<br />

Gegenbesuche in den Kindergärten<br />

gehören zum Programm.<br />

Insgesamt sind es sechs Kindergärten,<br />

die regelmäßig mit dem DRK-<br />

Seniorenzentrum <strong>im</strong> Kontakt stehen:<br />

der Kindergarten Villa Emerich, der<br />

Kindergarten Schulstraße, der Kindergarten<br />

St. Josef, der Kindergarten<br />

St. Johannes, der Kindergarten<br />

Stöckach und der Paulus- Kindergarten,<br />

wobei noch ein weiterer –<br />

das Kinderhaus Öläcker aus Ötishe<strong>im</strong><br />

– <strong>im</strong> nächsten Jahr hinzukommen<br />

wird.<br />

Im Durchschnitt treffen sich die Senioren<br />

einmal monatlich mit einem<br />

Kindergarten. Die Bewohner reagieren<br />

auf den Kontakt mit den Kindern<br />

<strong>im</strong>mer sehr positiv. In der Regel<br />

sind die Kinder zu Beginn etwas<br />

zurückhaltend und bleiben eng in<br />

ihrer Gruppe zusammen. Die Bewohner<br />

versuchen dann, auf die Kinder<br />

zuzugehen. Sie suchen das gemeinsame<br />

Gespräch durch interessante<br />

Dinge oder Themen, die gerade<br />

in der Gruppe präsent sind.<br />

Damit schaffen sie es auch <strong>im</strong>mer,<br />

die Kinder aus der Reserve zu lokken,<br />

so dass sehr schöne Begegnungen<br />

daraus resultieren, von denen<br />

die Bewohner oft noch Tage<br />

später erzählen.<br />

Bei einem der Gegenbesuche in einem<br />

Kindergarten spielte sich Fol-


<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

gendes ab: Nach der Ankunft<br />

der Senioren setzten sie sich gemeinsam<br />

an den Tisch, um Tee<br />

zu trinken und gemeinsam den<br />

selbstgebackenen Kuchen der<br />

Kinder zu essen. Es war ein Bewohner<br />

dabei, der in einem frühen<br />

Stadium der Demenz ist,<br />

dem seine Frau aber den nötigen<br />

Halt und Schutz gibt. Daher<br />

ist er sehr lieb und kann<br />

auch so manche Unsicherheit<br />

überspielen. Neben den Bewohner<br />

setzte sich ein kleiner<br />

Bub, der sofort die Nähe des<br />

Mannes suchte. In diesen unterschiedlichen<br />

D<strong>im</strong>ensionen (erwachsener<br />

Mann auf großem<br />

Stuhl und kleiner Bub auf Kinderstuhl)<br />

schob er sehr schnell<br />

seine kleine Hand in die des<br />

Mannes und lehnte sich gegen<br />

sein Bein. Sofort erwiderte der<br />

„Opa“ den Händedruck. Die<br />

beiden hielten sich fast die ganze<br />

Zeit an der Hand. Immer wieder<br />

sahen sie sich lächelnd und<br />

voller Freude an.<br />

Es sind diese kleinen Begegnungen,<br />

die bei jedem Besuch<br />

eine große Rolle spielen. Sie<br />

werden durch die große Bereitschaft<br />

der Kindergartenleitungen,<br />

die die Begleitung<br />

durch Erzieherinnen organisieren,<br />

und durch die Beteiligung<br />

der ehrenamtlichen Begleiterinnen<br />

des Seniorenzentrums erst<br />

möglich.<br />

Oftmals bittet die Kindergartenleitung<br />

ausdrücklich darum,<br />

entgegen der Gewohnheit, den<br />

Kindern keine Süßigkeiten zu<br />

geben. Die Kinder sollen lernen,<br />

etwas für andere zu tun, ohne<br />

eine Gegenleistung zu bekommen<br />

oder zu erwarten. Überhaupt<br />

nutzen die Kindergärten<br />

die Besuche oft für pädagogische<br />

Zwecke, etwa indem die<br />

Anfahrt mit den Kindern mit<br />

dem öffentlichen Nahverkehr<br />

bewältigt wird. Einige Kinder<br />

erzählen dann ganz aufgeregt,<br />

dass sie das erste Mal mit dem<br />

Omnibus gefahren seien.<br />

Das besondere Highlight<br />

der SENIORENRESIDENZ<br />

GOLDENE PFORTE<br />

Jeden ersten Donnerstag <strong>im</strong><br />

Monat findet für alle Geburtstagskinder<br />

des Vormonats eine<br />

gemeinsame Geburtstagsfeier<br />

statt. Zu diesem Anlass erhält<br />

jeder Bewohner, eine persönliche<br />

Einladung überreicht.<br />

Beginnend zur Kaffeezeit wird<br />

je nach Wetterlage, entweder<br />

auf unserer herrlichen Terrasse<br />

oder in unserer hausinternen,<br />

sehr gemütlichen Schwarzwaldstube<br />

gefeiert. Bei angenehmer<br />

Atmosphäre und einer<br />

wunderschön, festlich gedeckten<br />

Tafel mit kleinen Aufmerksamkeiten:<br />

Marienkäfer, Goldtaler,<br />

Schokoladenkleeblätter,<br />

Goldbären usw. Mit Kaffee,<br />

schmackhaften Torten, als auch<br />

einem Gläschen Sekt, wird dieser<br />

persönliche Festtag unserer<br />

Senioren gebührend und mit allen<br />

Sinnen gefeiert. An diesem<br />

ganz besonderen Tag steht jeder<br />

einzelne unserer Senioren<br />

ganz <strong>im</strong> Mittelpunkt und jeder<br />

kann sich erlauben, diesen auf<br />

seine ganz spezielle Art und<br />

Weise zu erleben. Der Duft von<br />

Kuchen oder frischen Blumen<br />

(der Jahreszeit entsprechend<br />

z.B. Flieder, Rosen, Lavendel...)<br />

weckt oft alte Erinnerungen.


24<br />

Generationenaustausch und<br />

<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

Be<strong>im</strong> gemeinsamen Singen können<br />

alle mitmachen, so wird das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

angesprochen<br />

und auch soziale Kompetenzen gefördert.<br />

Um diesen Festtag eine musikalische<br />

Note zu geben werden,<br />

der Jahreszeit entsprechende Lieder<br />

ausgesucht und gesungen. Durch das<br />

Singen sind Erinnerungen und vergessene<br />

Fähigkeiten wieder hervorgerufen.<br />

Ebenso wirkt das Singen<br />

sehr befreiend und ist gleichzeitig eine<br />

wichtige Pneumonieprohylaxe.<br />

Be<strong>im</strong> gemeinsamen Schunkeln zur<br />

Musik rückt man enger aneinander<br />

und kommt sich näher, so das sich<br />

das Gefühl von Geborgenheit und<br />

Aufgehobenseins einstellt. Musik und<br />

auch das Vortragen von besinnlichen,<br />

humorvollen Gedichten berührt die<br />

Gefühlswelt und löst häufig schöne<br />

Erinnerungen aus, schafft positive<br />

Emotionen und stärkt so auch hier<br />

das gemeinschaftliche Erleben.<br />

Gleichzeitig finden die Senioren hierbei<br />

Entspannung und Ausgeglichenheit.<br />

Der Geburtstag ist auch ein dankbares<br />

Nachdenken um noch mal die<br />

eigenen Spuren des Lebens zu verfolgen.<br />

So ist es an diesem Tag auch<br />

ein Anlass zum Gedächtnistraining.<br />

Es ist wie wenn man auf einem Gelände<br />

Spuren sucht. Es werden Erinnerungen<br />

an Urlaubsreisen, vergangene<br />

Unternehmungen und zurückliegenden<br />

Geburtstage wach. Je<br />

mehr man sucht oder zurückdenkt,<br />

desto schärfer wird der Blick, und<br />

die Senioren entdecken sich mit unter<br />

auch dort wo sie sich eigentlich<br />

gar nicht vermutet hätten. Bewahrungen,<br />

bedeutsame und hilfreiche<br />

Begegnungen kommen so wieder.<br />

Manchmal auch Ereignisse die damals,<br />

als sie geschahen, durchaus<br />

unerwünscht waren. Tiefere Dinge<br />

sind erkennbar und Dinge die sie früher<br />

be<strong>im</strong> besten <strong>Will</strong>en nicht verstanden<br />

haben sind jetzt annehmbar<br />

und akzeptabel. Auch kommen Gedanken<br />

wie: Wie vielen Menschen<br />

man <strong>im</strong> Laufe seines Lebens begegnet<br />

ist! Manche begleiteten sie eine<br />

kürzere oder auch längere Strecke.<br />

Auch tauchen in der Erinnerung oft<br />

gute und schöne Jahre auf, die womöglich<br />

nicht ganz unbeschwert waren,<br />

aber eben doch vieles schönes<br />

enthielten.<br />

Die Erinnerung an gute und hilfreiche<br />

Menschen in der Umgebung,<br />

die sie liebevoll und treu um sie bemühten,<br />

um ihnen das Leben zu erleichtern.<br />

Freunde und Bekannte die<br />

gekommen sind, um Ihnen mit Ihrem<br />

Besuch eine kleine Freude zu machen<br />

oder sie haben Ihnen einen<br />

Gruß zukommen lassen und damit<br />

gezeigt, das sie nicht in Vergessenheit<br />

geraten sind.<br />

Wenn sich die Senioren zurück erinnern,<br />

waren es nicht so sehr die<br />

großen oder kleinen Geschenke,<br />

sondern eher zu wissen, dass man<br />

an sie denkt. Man erinnert sich an<br />

die Zeiten, als man die Freuden des<br />

Lebens noch aktiver und unbeschwerter<br />

genießen konnte. Manchmal<br />

war es für den einen oder anderen<br />

auch nicht <strong>im</strong>mer leicht, Entscheidungen<br />

zu treffen, denn so<br />

manchmal hatten diese Entscheidungen<br />

ja, weit in die Zukunft hinreichende<br />

Folgen. Heute sind sich<br />

alle Senioren und Seniorinnen einig,<br />

in keinem Fall stehen die materiellen<br />

Wünsche <strong>im</strong> Vordergrund, viel wichtiger<br />

ist der Erhalt der Gesundheit<br />

und natürlich, dass die noch vor Ihnen<br />

liegende, weitere Zeit sorgenfrei<br />

verbracht werden kann, bis zur<br />

nächsten gemeinsamen Geburtstagsfeier.<br />

Maria Hald, Ergotherapeutin<br />

HAUS HECKENGÄU<br />

Das Bild eines alten Menschen, der<br />

auf dem Schoß ein Kind sitzen hat,<br />

beide einander liebevoll zugewandt.<br />

Der Altersgegensatz könnte nicht<br />

größer sein und doch vermittelt<br />

dieses Bild Wärme, Zuversicht, Geborgenheit,<br />

Beständigkeit.<br />

Die Generationen der Großeltern<br />

und der Enkel stehen in einer ganz<br />

besonderen Beziehung zueinander.<br />

Große Erwartungen und Verpflichtungen<br />

gibt es meist nicht; da wird<br />

weniger erzogen als vielmehr verwöhnt,<br />

da gibt es weniger Vorhaltungen<br />

dafür umso mehr gemeinsame<br />

Momente des Glücks, und zwar<br />

beiderseits.<br />

In einer Lebensphase, in der sich ein<br />

älterer Mensch gemeinhin auch mit<br />

dem Ende des Lebens beschäftigt,<br />

blickt er unweigerlich auch auf die<br />

eigene Geschichte zurück. Die Jugend<br />

kehrt in der Erinnerung zurück<br />

und es stellen sich die Fragen, ob<br />

das Leben und die getroffenen Entscheidungen<br />

so richtig und sinnvoll<br />

waren. Antworten auf solche Fragen<br />

finden sich auch <strong>im</strong> Blick auf<br />

die Zukunft. Ein Blick auf die Jugend,<br />

die Zukunft, das Fortleben spannt<br />

den Bogen über das eigene Leben<br />

hinaus und stellt den Zusammenhang<br />

zur Familie, Gesellschaft sowie<br />

Umgebung in der Zeit her. Ein<br />

beruhigendes Gefühl scheint sich automatisch<br />

bei älteren Menschen <strong>im</strong><br />

Zusammensein mit den eigenen Enkelkindern<br />

und Kindern <strong>im</strong> Allgemeinen<br />

einzustellen.<br />

Kinder nehmen vermutlich aus solchen<br />

Zusammentreffen auch eine<br />

Menge mit. Junge Kinder gehen ohne<br />

Vorurteil neugierig auf He<strong>im</strong>bewohner<br />

zu und fragen ganz unbefangen,<br />

warum sie einen Stock zum<br />

Laufen brauchen oder warum sie<br />

nicht laufen können. Im jugendlichen<br />

Alter dann fällt es zwar vielen<br />

schwerer, offen auf Menschen anderen<br />

Alters zuzugehen. Aber vor<br />

allem <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong>, mit seinen Be-


Gute Pflege hat in Pforzhe<strong>im</strong> einen Namen<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

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Jugendliches Amateurtanzpaar<br />

tanzt<br />

mit BewohnerInnen.<br />

26<br />

Generationenaustausch und<br />

<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

wohnern, die alle irgendeiner Art<br />

von Hilfe bedürfen, muss sich ein<br />

junger, sich entwickelnder Mensch<br />

nicht ständig mit den eigenen Unzulänglichkeiten<br />

beschäftigen. Und<br />

das tut gut.<br />

Von Anfang an bot sich durch die direkte<br />

Nachbarschaft der Kontakt zur<br />

Ludwig-Uhland-Schule, einer Grund-,<br />

Haupt- und Realschule, an. Schüler<br />

haben schon spontan ihre Bastelwerke<br />

vorbeigebracht. Gegenseitige<br />

Besuche zu Musik- und Theater-<br />

Aufführungen, Kunstausstellungen sowie<br />

Informationsveranstaltungen für<br />

Schulabgänger finden regelmäßig<br />

statt. Diese Begegnungen werden<br />

hauptsächlich von engagierten Lehrern<br />

und dem He<strong>im</strong>-Sozialdienst organisiert.<br />

Der offene Mittagstisch<br />

wird von manchen Schulklassen bei<br />

Nachmittagsunterricht genutzt.<br />

Der Sozialdienst ist auch Ansprech -<br />

partner für Sozialpraktika, sei es der<br />

Konfirmanden oder der Schulen, seit<br />

ab 2001 in den 8. Schulklassen die<br />

Sozialpraktika eingeführt wurden.<br />

Die Nachfrage nach Praktikumsplätzen<br />

nahm stetig zu, so dass zahlenmäßige<br />

Grenzen gesetzt werden<br />

musste, da die Praktikanten eine gute<br />

Anleitung durch Mitarbeiter benötigen.<br />

Das ist sehr zeitintensiv, wozu<br />

der Praktikumseinsatz von manchmal<br />

nur 10 – 20 Stunden auf dem<br />

ersten Blick in keinem Verhältnis zum<br />

Aufwand steht. Doch stellen die Kinder<br />

und Jugendlichen eben eine Bereicherung<br />

für das Haus dar, und<br />

deshalb „lohnt“ sich der Aufwand.<br />

Das Sozialpraktikum soll auch dazu<br />

anleiten, durch gegenseitiges Er-<br />

zählen sich besser kennenzulernen<br />

und Verständnis für die Schwächen<br />

und Stärken des anderen zu entwickeln.<br />

Aus He<strong>im</strong>she<strong>im</strong>, Lehningen<br />

und Ruteshe<strong>im</strong> haben inzwischen<br />

über Hundert Schüler und Konfirmanden<br />

ein Sozialpraktikum <strong>im</strong> Haus<br />

Heckengäu durchgeführt. Einzelne<br />

haben <strong>im</strong> Anschluss daran in den Ferien<br />

<strong>im</strong> Haus gejobbt oder sogar eine<br />

Ausbildung begonnen.<br />

Eine weitere regelmäßig stattfindende<br />

Begegnungsmöglichkeit bietet die<br />

Zusammenarbeit mit dem Familientreff<br />

der VHS He<strong>im</strong>she<strong>im</strong>. Anfangs<br />

zielte die Begegnung von Alt und<br />

Jung <strong>im</strong> Rahmen eines Märchen-Vortrags<br />

auf Familien mit Kleinkindern.<br />

Da sich der Besuch von außen nicht<br />

regelmäßig entwickelte, werden die<br />

Besuche nun vom Haus aus gemeinsam<br />

mit dem Familientreff geplant:<br />

Es kommt jeweils eine Kindergartengruppe<br />

oder eine Grundschulklasse<br />

ins He<strong>im</strong>, um gemeinsam<br />

mit Bewohnern dem Vortrag einer<br />

professionellen Märchenerzählerin<br />

zu folgen. Meist wird das mit einer<br />

Hausführung verbunden, um die<br />

Hemmschwelle zum Pflegehe<strong>im</strong> gering<br />

zu halten.<br />

Von Musikvereinen und Musikschulen,<br />

Kirchengemeinden, Kindergärten,<br />

Sportvereinen und Kindertanzgruppen<br />

kommen regelmäßig Angebote<br />

oder auf Nachfrage Vorführungen<br />

zustande, an denen die Kinder<br />

und Jugendliche musizieren, singen<br />

und tanzen. Das reicht von einzelnen<br />

Liedvorträgen bis zu zirzensischen<br />

Leistungen. Diese Auftritte<br />

stellen ganz besonders auch für die<br />

dementiell erkrankten Bewohner eine<br />

Bereicherung dar. Je kleiner die<br />

Kinder, umso mehr wecken sie die<br />

Fürsorglichkeit der Großeltern-Generation.<br />

So wird aus passivem Zuschauen<br />

und Zuhören <strong>im</strong> besten Fall<br />

aktives aufeinander Zugehen und<br />

Kommunizieren. Das gilt in Bezug<br />

auf die Kinder der Mitarbeiter noch<br />

viel stärker, weil hier die Bewohner<br />

noch stärker Anteil nehmen. Deshalb<br />

wird dies auch von Mitarbeitern intensiv<br />

gefördert. Bislang hat noch<br />

keine Mitarbeiterin versäumt, ihr<br />

Kind nach einer Schwangerschaft<br />

<strong>im</strong> Beschäftigungs zeitraum <strong>im</strong> Haus<br />

und den Bewohnern vorzustellen.<br />

HEIM AM HACHEL<br />

Begegnungen der Generationen <strong>im</strong><br />

Pflegehe<strong>im</strong>: Was läuft und warum?<br />

Zunächst stellt sich grundsätzlich die<br />

Frage, warum werden von den Verantwortlichen<br />

in den Pflegehe<strong>im</strong>en<br />

Kontakte zu Kindergärten, Schulen,<br />

Vereinen geknüpft ?<br />

Nun das ist ganz einfach, es geht<br />

um Begegnungen es geht um Geben<br />

und Nehmen und es geht um<br />

sehr viel Respekt, Achtung, Wertschätzung<br />

der Generationen füreinander.<br />

He<strong>im</strong> am Hachel ist eine<br />

Einrichtung, die sehr viel Wert auf<br />

diese Begegnungen legt und dem-<br />

zufolge jede Gelegenheit nutzt, Kooperationen<br />

mit Vertretern der Kindergärten<br />

und Schulen zu knüpfen.<br />

Ganz unterschiedlich sind die Einsatzgebiete<br />

<strong>im</strong> He<strong>im</strong>. Ob Feste mit<br />

gestaltet werden, gesellige Nachmittage<br />

organisiert werden oder<br />

Praktikanten das He<strong>im</strong>leben kennen<br />

lernen wollen, alles hat dabei seinen<br />

hohen Stellenwert. Schüler, die<br />

als Sozialpraktikanten aus den umliegenden<br />

Schulen in unsere Einrichtung<br />

kommen, möchten das Berufsbild<br />

Altenpflege kennenlernen.<br />

Eine frühe Kontaktaufnahme zwischen<br />

Schülern und pflegebedürftigen<br />

Menschen wird dadurch gezielt<br />

gefördert und die jungen Menschen<br />

wecken Interesse und Freude am


Wohnqualität auf höchstem Niveau: ganz in Ihrer Nähe<br />

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28<br />

Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />

Pflegeberuf. Das Aufeinandertreffen<br />

der „Jungen“ und der „Alten“ Generation<br />

macht den Austausch so<br />

wertvoll und zukunftsorientiert, da<br />

soziales Denken und Handeln zur<br />

Motivation und gegenseitigen Rücksichtnahme<br />

wird.<br />

In einer Zeit, in der Isolierung von<br />

Menschen durch steigende Individualisierung<br />

der Menschen an der<br />

Tagesordnung steht, ist der Erwerb<br />

sozialer Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen,<br />

Hilfsbereitschaft und<br />

Zuwendung wichtiger denn je.<br />

Die jungen Menschen haben die<br />

Chance zu lernen, dass es wichtig<br />

ist, für Andere da zu sein, die auf<br />

Hilfe angewiesen sind.<br />

JOHANNESHAUS<br />

ÖSCHELBRONN, Zentrum für<br />

Lebensgestaltung <strong>im</strong> Alter<br />

Entdecken Sie unsere Vielfalt!<br />

„Wenn Sie mich besuchen, freue ich<br />

mich. Aber bitte rufen Sie vorher an,<br />

damit ich da bin“ bat die 91-jährige<br />

Frau B. ihre junge Freundin. Fragend<br />

blickte ihr Gegenüber sie an<br />

und hörte: „Wissen Sie, ich unternehme<br />

viel, fast täglich besuche ich<br />

eine Veranstaltung hier <strong>im</strong> Haus.“<br />

Die 18-jährige Gymnasiastin staunte<br />

nicht schlecht:“<br />

Meine Großmutter lebt auch <strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong>,<br />

aber dort kann ich jederzeit<br />

kommen, Oma hat <strong>im</strong>mer Zeit<br />

und ist in ihrem Z<strong>im</strong>mer.“ Frau B.<br />

schmunzelnd „Wissen Sie, <strong>im</strong> Johanneshaus<br />

kann man Vielfalt entdecken.“<br />

„Entdecken Sie unsere Vielfalt“<br />

– so lautet auch unser Slogan.<br />

Wie alles begann: 1974 übernahmen<br />

wir von der Neuen He<strong>im</strong>at den<br />

Gebäudekomplex, den ein früherer<br />

Investor, der ein „Kurstift“ eröffnen<br />

wollte, wegen finanzieller Schwierigkeiten<br />

aufgab. So begann vor 36<br />

Jahren die Geschichte des Johanneshauses<br />

als ein „Zentrum für Lebensgestaltung<br />

<strong>im</strong> Alter“. Die Intention<br />

unseres Hauses basiert auf dem<br />

anthroposophischen Menschenbild<br />

Rudolf Steiners, was Mitte der 70er<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts<br />

auch Skeptiker auf den Plan rief:<br />

„Sind das nicht die Abgehobenen<br />

vom Öschelbronner Hügel?“ Im Lauf<br />

der Jahre hat sich die Skepsis gelegt,<br />

Gemeinde und Johanneshaus<br />

kamen sich näher, aus Berührungsangst<br />

ist ein Miteinander geworden.<br />

Wir sind in das Gemeindeleben integriert,<br />

machen be<strong>im</strong> Frühlingsoder<br />

Straßenfest mit, bieten lokalen<br />

und regionalen Vereinen und Musik -<br />

schulen die Möglichkeit für Auftritte<br />

und Konzerte.<br />

Dem Leben nicht mehr Jahre, sondern<br />

den Jahren mehr Leben geben<br />

(nach Goethe): Überhaupt spielt das<br />

aktive kulturelle Leben <strong>im</strong> Johanneshaus<br />

eine große Rolle. Wir feiern<br />

z.B. gemeinsam mit Gästen aus<br />

der Umgebung Jahresfeste wie Johanni,<br />

Martini oder Weihnachten;<br />

in vielen Familien aus der Region<br />

sind Sonnwendfeuer, Martinibazar<br />

oder Oberuferer Weihnachtsspiele<br />

zum festen Termin <strong>im</strong> Kalender geworden.<br />

Der Johanneshaus-Kulturrat<br />

aus Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

zeichnet für das vielfältige Kulturprogramm<br />

verantwortlich: Sie knüpfen<br />

Künstlerkontakte, planen und or-<br />

ganisieren Aufführungen und Konzerte,<br />

produzieren das zwe<strong>im</strong>al<br />

jährlich erscheinende Programmheft<br />

„Kultur <strong>im</strong> Johanneshaus“, stellen<br />

Saaldiener und Künstlerbetreuer<br />

und… und… und… Bei uns gibt es<br />

viele Bewohneraktivitäten und wer<br />

möchte, kann sich nach Fähigkeiten<br />

und Interessen in vielen Gruppen<br />

versuchen und Ideen einbringen. Es<br />

gibt Sing-, Sprechchor, Mal-, Eurythmie-,<br />

Handarbeitsgruppe und<br />

„Nähkränzchen“; auch die große<br />

Bibliothek (über 10.000 anspruchsvolle<br />

Bücher aus allen Fachgebieten!)<br />

liegt in Bewohnerhand.<br />

Andere treffen sich zu englischer<br />

Konversation, spielen Skat, haben<br />

<strong>im</strong> Garten ihr eigenes kleines Beet<br />

bestellt oder beschäftigen sich in der<br />

Johanneshaus-Gärtnerei mit Tee- und<br />

Heilkräutern und… und… und das<br />

ist noch nicht alles. Was uns <strong>im</strong> Johanneshaus<br />

auch wichtig ist: den<br />

Kontakt zu jungen Menschen pflegen<br />

und gestalten. Das geschieht<br />

auf mehreren Ebenen: Wir haben<br />

regelmäßig Besuch von Kindergärten,<br />

Schulen und jungen Musikern<br />

der Musikschule Gutmann aus Mühlacker.<br />

Im Sommer 2009 führten wir<br />

mit dem Pforzhe<strong>im</strong>er Jugendzentrum<br />

„Kupferdächle“ das Medienprojekt<br />

„Respekt? Respekt!“ durch, das in<br />

einer großen Ausstellung in Pforzhe<strong>im</strong><br />

mündete. Der Verein „Musik<br />

für die Erde e.V.“ (aus Bewohnerinitiative<br />

entstanden und mit Vereinssitz<br />

<strong>im</strong> Johanneshaus) pflegt<br />

ebenfalls engen Kontakt zu Schulen<br />

verschiedenster Art und hat in die<br />

Jahrestagung 2010 die Aurelius<br />

Sängerknaben Calw, die Musik- und<br />

Kunstschule Westlicher Enzkreis e.V.,<br />

und die Goetheschule Freie Waldorfschule<br />

Pforzhe<strong>im</strong> eingebunden.<br />

Im Johanneshaus absolvieren Waldorfschüler<br />

aus ganz Deutschland<br />

ihr Sozialpraktikum (10. Klasse), <strong>im</strong><br />

Park und der kleinen „Landwirtschaft“<br />

werkeln „FÖJs“ (junge Menschen,<br />

die ein Freiwilliges Ökologi-


<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

sches Jahr absolvieren) und die<br />

„Zivi-Zeit“ <strong>im</strong> Johanneshaus<br />

war oft der Ausschlag für die<br />

spätere Berufswahl der jungen<br />

Männer.<br />

Sind Sie neugierig auf uns geworden?<br />

Dann laden wir Sie<br />

herzlich ein uns kennen zu lernen.<br />

Es gibt viele Gelegenheiten<br />

dazu, z.B. bei Veranstaltungen<br />

(am 4.9.2010 „Gläserne<br />

Serenade“, Ensemble Sinfonia<br />

di vetro, Sascha Reckert<br />

(Musiker, Instrumentenbauer<br />

und „Erfinder“ des Verrophones)<br />

und Ruth Baaten spielen<br />

Originalwerke für Glasinstrumente<br />

von Mozart, Schnaubelt,<br />

Naumann, Schmittbaur und Donizetti;<br />

vom 24.– 26.9.2010<br />

Musik- und Umwelttage „Die<br />

gemeinsame Zukunft von<br />

Mensch und Erde“ mit Mittagskonzert<br />

der Aurelius Sängerknaben<br />

Calw;<br />

17.10.2010 Konzert der Preisträger<br />

des Landes- und Bundeswettbewerbes<br />

„Jugend musiziert“<br />

– Jugendmusikschule Ettlingen<br />

und Bad. Konservatorium<br />

Karlsruhe; u.v.a.) oder Galerie-Ausstellungen<br />

(4.9. –<br />

17.10.2010 „Wasser-Klang-<br />

Bilder“ von Alexander Lauterwasser;<br />

23.10. – 18.11.2010<br />

Aquarelle und Grafiken von<br />

Walter Roggenkamp, dem<br />

lang jährigen Grafiker der WE-<br />

LEDA AG;<br />

11.12.2010 – 16.1.2011<br />

„Lichtobjekte aus Farben und<br />

Glas“ von Heide Danne-Pfeiffer)<br />

oder einem Sonntagsspaziergang<br />

<strong>im</strong> weitläufigen Park


30<br />

Generationenaustausch und <strong>Aktionen</strong><br />

mit anschließendem Besuch der Cafeteria<br />

(mein Gehe<strong>im</strong>tipp: Die „Johanneshaus-Torte“<br />

aus der hauseigenen<br />

Konditorei!) Übrigens können<br />

Sie nach Absprache auch Ihre private<br />

Feiern bei uns ausrichten lassen<br />

– unser Küchenchef Andreas<br />

Löbbecke berät Sie gerne.<br />

Unser Angebot als Altenhilfeeinrichtung:<br />

Die Angebotsstruktur des<br />

Johanneshauses umfasst die stationäre<br />

Pflege (Versorgungsvertrag<br />

nach SGB XI) mit insg. 121 Plätzen<br />

einschließlich Kurzzeitpflege und einem<br />

beschützenden Wohnbereich<br />

für Menschen mit dementiellen Erkrankungen.<br />

Weiterhin werden verschiedene<br />

Wohnformen des Betreuten<br />

Wohnens in 230 Appartements<br />

angeboten. Unser Leistungsangebot<br />

wird durch einen Mobilen Pflegedienst<br />

ergänzt. Auf gesunde Ernährung<br />

legen wir großen Wert; alle<br />

Speisen (Vollkost, leichte Vollkost,<br />

vegetarische Kost) werden von Küchenchef<br />

Andreas Löbbecke und seinem<br />

Team selbst gekocht, wobei er<br />

Nahrungsmittel bevorzugt von regionalen<br />

Bio-Erzeugern bezieht (u.a.<br />

Handelskontor <strong>Will</strong>mann, Bauernhof<br />

Sichermann, Blessing-Hof, Eselsmühle<br />

u.a.). Für individuelle Diätwünsche<br />

berät eine ausgebildete Diätassistentin.<br />

Die medizinische Versorgung<br />

ist durch eine <strong>im</strong> Haus ansässige<br />

allgemeinmedizinische Praxis<br />

mit geriatrischem Schwerpunkt<br />

sowie die benachbarte Gemeinschaftspraxis<br />

„AnthroMed“ und die<br />

Klinik Öschelbronn gewährleistet.<br />

Physiotherapeutische Behandlungen<br />

können <strong>im</strong> Haus erfolgen. Weiters<br />

stehen ein Ladengeschäft, Buch-<br />

handlung, Naturtextilien-Laden,<br />

Bankinstitute, Friseur, Fußpflege, Sanitätshäuser,<br />

Optiker, Internetcafe<br />

usw. für Bewohner bereit. Weitere<br />

Informationen www.johanneshausoeschelbronn.de<br />

Ursula Weidmann, Sozialdienst<br />

Begegnungen der Generationen<br />

<strong>im</strong> HAUS MAIHÄLDEN<br />

Kinderseele<br />

Was eine Kinderseele<br />

aus jedem Blick verspricht!<br />

So reich ist doch an Hoffnung<br />

ein ganzer Frühling nicht.<br />

(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)<br />

Das sind wertvolle Schätze, was an<br />

Wissen, Erfahrung und Weisheit von<br />

einer Generation an die andere weiter<br />

gegeben wird. Dazu bedarf es jedoch<br />

eines lebendigen Austauschs<br />

zwischen Alt und Jung.<br />

In den vergangenen Generationen<br />

war es die Großfamilie, heute sind<br />

es die vielfältigen familiären Beziehungen,<br />

in denen diese Begegnungen<br />

das Leben bereichern. Nicht <strong>im</strong>mer<br />

werden diese generationsübergreifenden<br />

Kontakte gepflegt und für<br />

manchen stellen sie eine besondere<br />

Erfahrung dar. Umso mehr freut es<br />

uns, dass das Haus Maihälden ein<br />

solcher Kontaktpunkt ist, <strong>im</strong> dem generationsübergreifend<br />

Fröhlichkeit erlebt<br />

wird und Toleranz und gegenseitiges<br />

Interesse gefördert werden.<br />

Seit 16 Jahren besucht der Kindergarten<br />

Maihälden unser Haus. Alle<br />

sechs Wochen bereichern ca.10-20<br />

Kinder den Alltag unserer Bewohner<br />

und bieten ein abwechslungsreiches<br />

und fröhliches Programm. Strahlende<br />

Kinderaugen und die nicht weniger<br />

strahlenden Augen unserer Bewohner<br />

lassen diese Tage zu einem<br />

Fest werden. Es wird gemeinsam gesungen,<br />

gerätselt, Bewegungs- und<br />

Ballspiele durchgeführt, gekegelt und<br />

vieles mehr. Be<strong>im</strong> letzten Besuch wurde<br />

das Märchen „Hänsel und Gretel“<br />

musikalisch und tänzerisch dargestellt.<br />

Ebenso sind wir dankbar über die<br />

Begegnungen mit Schülern der Maihälden<br />

Grundschule, die unser Haus<br />

regelmäßig besuchen. Die Schülerinnen<br />

und Schüler haben schon unsere<br />

Sommerfeste und Kaffeenachmittage<br />

mitgestaltet oder mit unseren<br />

Bewohnern in der Vorweihnachtszeit<br />

gesungen. Aufführungen, wie beispielsweise<br />

„die Vogelhoch zeit“ sind<br />

besondere Highlights und alle haben<br />

ihren Spaß dabei.<br />

Regelmäßig führen Schüler in unserem<br />

Hause ein „Sozialpraktikum“<br />

durch. Die Schüler und unsere ältere<br />

Generation kommen dabei in einen<br />

Dialog, lernen, Verständnis füreinan -<br />

der zu haben, Berührungsängste abzubauen<br />

und Spaß miteinander zu<br />

haben.<br />

Noch wichtiger<br />

als die Begegnung<br />

an Festen,<br />

Konzerten oder<br />

Veranstaltungen<br />

ist der ganz<br />

normale alltägliche<br />

Kontakt<br />

von Jung und<br />

Alt statt – Begegnungen<br />

zwischen dem Enkel und<br />

seiner Oma, dem Urenkel und seinem<br />

Opa….vertrauensvolle Momente,<br />

strahlende Gesichter und einfach<br />

Freude und Wärme <strong>im</strong> Herzen.<br />

So haben wir uns sehr darüber gefreut,<br />

dass während unserer Übertragung<br />

der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

auf Großbildleinwand auch Enkel<br />

und Oma zusammen die spannenden<br />

Spiele angeschaut haben.


<strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

Zusammenarbeit vom<br />

SENIORENZENTRUM<br />

PAUL GERHARDT und dem<br />

Kinderhaus Brötzingen.<br />

Seit über 10 Jahren gibt es gegenseitige<br />

Besuche des Seniorenzentrum<br />

Paul Gerhardt und<br />

des Kinderhauses Brötzingen.<br />

Diese Aktion wurde durch eine<br />

ehemalige Mitarbeiterin der<br />

Aktivierung, die mit einer Pflegehelferin<br />

befreundet war, ins<br />

Leben gerufen.<br />

Diese hatte einen Sohn, der das<br />

Kinderhaus Brötzingen besuchte.<br />

Das brachte beide auf die<br />

Idee eines gegenseitigen Besuches.<br />

Es wurde eine 6 – 8-köpfige<br />

Gruppe von Kindern mit einer<br />

Erzieherin ins Seniorenzentrum<br />

eingeladen. Allen Beteiligten<br />

gefiel der Besuch so gut,<br />

dass eine Wiederholung selbstverständlich<br />

war. Seitdem findet<br />

jeden Monat <strong>im</strong> Seniorenzentrum<br />

ein Kinderhausbesuch statt.<br />

Darüber hinaus besucht das Seniorenzentrum<br />

einmal <strong>im</strong> Sommer<br />

das Kinderhaus, wo es bei<br />

Kaffee und selbstgebackenen<br />

Kuchen, Spiele, Lieder und mehr<br />

gibt. Ein Kinderbesuch in unserem<br />

Haus findet <strong>im</strong>mer unter einem<br />

best<strong>im</strong>mten Thema statt.<br />

Wir basteln zum Beispiel Frühlingsmobiles,<br />

backen in der Vorweihnachtszeit<br />

Plätzchen miteinander<br />

oder machen Bewegungsspiele<br />

mit verschiedenen<br />

Materialien. Auch Bewegungslieder<br />

und Sitztänze sind <strong>im</strong> Repertoire.<br />

Die Besuche sind <strong>im</strong><br />

unserem Haus sehr beliebt und<br />

auch aus dem Kinderhaus kom-<br />

men manche Kinder sehr gerne,<br />

einige waren schon 2-3-mal in<br />

unserem Haus. Unsere Bewohner<br />

freuen sich über die Munterkeit<br />

und das Leben, dass die<br />

Kinder mitbringen. Sowie die<br />

Kinder Bewohner in Rollstühlen<br />

sitzen sehen oder einen Gehwagen<br />

schieben. Die Kinder<br />

kennen wenig Scheu was Fragen<br />

angeht. Sei es zu Hilfsmitteln<br />

wie auch zu Krankheiten,<br />

die Bewohner und Erzieherinnen<br />

begegnen ihnen mit großer<br />

Souveränität.<br />

Es zeigt sich <strong>im</strong>mer wieder, dass<br />

beide Seiten Freude am Miteinander<br />

haben, dabei ist es<br />

manchmal so, dass Jung und Alt<br />

sich gut ergänzen, zum Beispiel<br />

wenn es darum geht Blätter oder<br />

Blumen aus Papier auszuschnei -<br />

den. Die einen malen auf, die<br />

anderen schneiden aus. Jede<br />

Seite hilft so gut wie er kann.<br />

Um dieses Miteinander zu fördern<br />

wird am Ende eines jeden<br />

Treffens ein neuer Termin mit einem<br />

Thema ausgemacht und<br />

beide Seiten bereiten sich entsprechend<br />

darauf vor.<br />

Wir hoffen, dass diese gute Zusammenarbeit<br />

noch lange bestehen<br />

bleibt und wir freuen uns<br />

schon auf den nächsten Besuch.<br />

H. Spohn, Ergotherapeutin<br />

AUGUST<br />

KAYSER<br />

STIFTUNG<br />

Selbstbest<strong>im</strong>mt leben<br />

<strong>im</strong> Alter<br />

Wir bieten<br />

die persönliche Betreuung und<br />

umfassende Pflege<br />

nach individuellem Bedarf<br />

• Mahlzeitendienste<br />

• Tagespflege<br />

• Kurzzeitpflege<br />

• Stationäre Pflege<br />

1OO<br />

JAHRE<br />

Altenhilfeeinrichtung<br />

August-Kayser-Str.23<br />

75175 Pforzhe<strong>im</strong><br />

Telefon 07231/9660-0<br />

Fax 07231/650032<br />

info@august-kayser-stiftung.de<br />

www.august-kayser-stiftung.de


32<br />

Generationenaustausch und<br />

Public Viewing <strong>im</strong><br />

Haus SCHAUINSLAND<br />

Public Viewing gehört seit der WM<br />

vor vier Jahren zu einem festen Bestandteil<br />

der Schauinsland-Einrichtungen.<br />

Im Haus Schauinsland Dillweißenstein<br />

ist es am Sonntag gegen<br />

15.00 Uhr noch sehr ruhig. Mitarbeiter<br />

der Frühschicht gehen in den<br />

Feierabend. Angehörige haben es<br />

offensichtlich eilig nach Hause zu<br />

kommen. Nur vereinzelt machen es<br />

sich die ersten Bewohner in der Fußball-Ecke<br />

bequem. Einige sogar in<br />

Fankleidung. Als der kleine Zeiger<br />

der Uhr in Richtung vier wandert,<br />

bricht dann doch das allgemeine<br />

Fußballfieber aus. Vuvuzelas dröhnen<br />

auf den Gängen und die Fußball-Ecke<br />

in der Cafeteria wird <strong>im</strong>mer<br />

voller. Nicht nur He<strong>im</strong>bewohner<br />

sondern auch Mitarbeiter versammeln<br />

sich vor dem großen Bildschirm.<br />

Die Küche sorgt für das leibliche<br />

Wohl. Bewohneraugen füllen<br />

sich mit Tränen der Emotionen, als<br />

die Nationalhymne ertönt. Gemeinsam<br />

mit der deutschen Elf wird<br />

gesungen. Mit dem Anpfiff des<br />

Schiedsrichters ist <strong>im</strong> Schauinsland<br />

die Mittagsruhe endgültig vorbei.<br />

Nach 20 Minuten knallen die Sektkorken.<br />

1:0 für Deutschland. „Klose<br />

vor – noch 1 Tor“, hallt es aus der<br />

Fernsehecke. Und die Pflegedienstleitung<br />

hält ihr Versprechen: Freibier<br />

für alle! Das zweite Tor durch Lukas<br />

Podolski in der 33. Minute bringt<br />

die St<strong>im</strong>mung auf den Höhepunkt.<br />

Eine Bewohnerin lacht und sagt, so<br />

schnell wie die deutschen Kerle Tore<br />

schießen, könne sie ihr Glas gar<br />

nicht leeren. Auch das „Wembley-<br />

Tor“, der klare aber nicht anerkannte<br />

Treffer für England regt Erinnerungen<br />

und Gespräche an. Es sind die<br />

Senioren, die die jungen Mitarbeiter<br />

aufklären, was es mit dem „Wembley-Tor“<br />

von 1966 auf sich hatte.<br />

Das WM-Endspiel Deutschland gegen<br />

England <strong>im</strong> Jahre 1966 ist al-<br />

len Fußballbegeisterten noch gut in<br />

Erinnerung. Auf dem Spielfeld befanden<br />

sich bereits Zuschauer, erzählt<br />

ein Bewohner, als England in<br />

der Verlängerung auf ein 4 zu 2 erhöhte.<br />

In der heutigen Zeit kaum vorzustellen.<br />

38. Minute. England<br />

schießt praktisch aus dem nichts den<br />

Anschlusstreffer. Das Schauinsland<br />

feuert die deutschen Jungs kräftig<br />

an. In der Halbzeit freut man sich<br />

über den schönen Teich <strong>im</strong> Garten,<br />

der zum Abkühlen einlädt. Das kalte<br />

Büffet ist geleert und Jung und Alt<br />

sind sich bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

einig: Das Spiel gewinnen unsere<br />

Jungs! Auch nach der Pause wird<br />

lautstark angefeuert. Thomas Müller<br />

schießt das 3 zu 1. Was für ein Tor!<br />

Be<strong>im</strong> 4 zu 1 sind alle <strong>im</strong> Freudentaumel.<br />

Es wird gesungen und getanzt.<br />

Draußen hört man die Hubkonzerte<br />

der vorüber fahrenden Autos<br />

und die knallenden Böller. Zum<br />

Abschied stellt eine Bewohnerin fest,<br />

dass die deutsche Mannschaft jetzt<br />

weiter ist und alle dann ja bald wieder<br />

in der Fußball-Ecke zusammen<br />

kommen können. Dann bis nächsten<br />

Samstag. Das Schauinsland ist dabei!<br />

Jung und Alt <strong>im</strong> Schauinsland<br />

Die stationäre Altenpflege ist ein Generationen<br />

übergreifendes Projekt.<br />

In den Einrichtungen selbst leben<br />

zwar hauptsächlich Senioren, aber<br />

die Pflege leisten zum großen Teil<br />

junge Menschen.<br />

Oft bilden sich, durch die viele miteinander<br />

verbrachte Zeit wird enge<br />

persönliche Bindungen, die das Leben<br />

gegenseitig bereichern. Man<br />

kann also mit Fug und Recht sagen,<br />

dass in der stationären Altenhilfe tatsächlich<br />

und andauernd die „Generationen<br />

<strong>im</strong> Dialog“ sind. Alter<br />

und Gebrechen sind hingen außerhalb<br />

der Einrichtungen durch die familiären<br />

Strukturen ein Thema, dass<br />

Kinder <strong>im</strong> Alltag heute selten begegnen.<br />

Für Alt und Klein ist dieser<br />

Kontakt in unseren Augen aber besonders<br />

wichtig. Senioren öffnen<br />

den Kindern ein Fenster zur Vergangenheit<br />

und einen reichhaltigen<br />

Erfahrungsschatz. Kinder wiederum<br />

schlagen der älteren Generation eine<br />

Brücke zur Gegenwart. Kurzum:<br />

Alt und Jung brauchen einander. Daher<br />

halten wir es <strong>im</strong> Unternehmen<br />

Schauinsland für eine mehr als sinnvolle<br />

Sache, intergenerative Projekte<br />

ins Leben zu rufen. So zum Beispiel<br />

mit der seit Kurzem existieren-<br />

den Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Haus Schauinsland Würm und dem<br />

katholischen Kindergarten. Oder<br />

dem seit Jahren existierenden regelmäßigen<br />

Besuch einer Gruppe<br />

des Kindergartens „Pusteblume“ <strong>im</strong><br />

Haus Schauinsland Eutingen. Zu diesen<br />

Besuchen treffen sich die Bewohner<br />

und die Kinder, begleitet<br />

durch Erzieherinnen und Pflegekräfte<br />

zu gemeinsamen Aktivitäten. Dies<br />

sind häufig Bastelarbeiten mit jahreszeitlichem<br />

Bezug, aber auch singen<br />

und spielen. Für die Bewohner<br />

des He<strong>im</strong>s ist das eine tolle Abwechslung<br />

und bereitet allen große<br />

Freude. Die Kinder lernen auf spielerische<br />

Art und Weise einen selbstverständlichen<br />

Umgang mit alten<br />

Menschen. Hierfür wollen wir an<br />

dieser Stelle auch den engagierten


<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

Leitungen dieser Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />

ohne die diese Projekte<br />

nicht möglich wären, ganz<br />

herzlich danken!<br />

HAUS SONNHALDE:<br />

„Tiere als Therapeuten“<br />

Kirchenfernsehen berichtet über<br />

Sonnhalde-Tierkonzept<br />

Der Sonderpreis „Mensch und Tier“<br />

in Verbindung mit dem Tierschutzpreis<br />

des Landes zieht noch <strong>im</strong>mer<br />

die Aufmerksamkeit der Medien an.<br />

So verbrachte eine Mitarbeiterin des<br />

Kirchenfernsehens einen ganzen Tag<br />

in der Sonnhalde, unterhielt sich mit<br />

den Mitarbeitern und Bewohnern<br />

und filmte alles, was vor ihre Kamera<br />

kam. Das Ergebnis kann auf<br />

www.kirchenfernsehen.de bewundert<br />

werden.<br />

Auch in der Tierwelt scheint es sich<br />

herumgesprochen zu haben, dass<br />

unser Altenpflegehe<strong>im</strong> Sonnhalde<br />

ein idealer Aufenthaltsort für alle ist.<br />

Eine Waldkauz-Familie mit vier jungen<br />

Käuzchen nistete in einer Baumhöhle.<br />

Nahezu unbemerkt saßen die<br />

Jungtiere und ihre Eltern mehrere<br />

Wochen auf den Birkenästen. Der<br />

Kleiber fand in einem von Bewohnern<br />

gebauten Nistkasten seinen<br />

Nistplatz, und ist eifrig damit be-<br />

schäftigt, Nahrung für seine Vogelkinder<br />

zu suchen. Davon findet er<br />

dank der umweltfreundlichen Sonnhalde-Umgebung<br />

reichlich.<br />

Eine Ringelnatter, wärmt sich nach<br />

den vielen kalten und nassen Mai-<br />

Tagen <strong>im</strong> Hühnergelände auf. Die<br />

Hühner selbst interessiert das wechselwarme<br />

Reptil wenig. Als "Frühstückswurm"<br />

ist sie mit ihren ca. 70<br />

cm sowieso viel zu groß.<br />

Ein Besuch in der Sonnhalde lohnt<br />

sich daher allemal – be<strong>im</strong> Donnerstagnachmittag-Kaffee<br />

sind auch Gäste<br />

willkommen – vielleicht treffen<br />

wir uns bald?<br />

Irmgard Behrendt<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

SPPS – Urlaub planen!<br />

Wer einen geliebten Menschen pflegt<br />

und versorgt, der kann sich kaum<br />

vorstellen, diesen einmal für einen<br />

eigenen Urlaub ‚allein‘ zu lassen.<br />

Dabei könnte diese Erholungszeit<br />

dafür sorgen, dass man danach wieder<br />

fit ist und besser die Versorgung<br />

fortsetzen kann.<br />

Aber oftmals traut man sich nicht.<br />

Vielleicht will man nicht so egoistisch<br />

sein und nur an sich denken, auch<br />

ist ja die Zeit, die man noch mit dem<br />

Angehörigen hat, begrenzt. Trotzdem:<br />

Nur wer sich ab und zu eine<br />

Auszeit gönnt, kann die Versorgung<br />

lange selbst übernehmen. Die Pflegeversicherung<br />

hat dies von Beginn<br />

an gesehen und extra die Leistung<br />

der Verhinderungspflege (§ 39) dafür<br />

geschaffen. Diese Leistung ist nur<br />

dafür da, falls die Pflegeperson einmal<br />

nicht da ist. Und man sollte nicht<br />

erst so lange warten, bis eine Krankheit<br />

für eine Auszeit sorgt. Planen<br />

Sie für sich <strong>im</strong> Laufe des Jahres regelmäßige<br />

Auszeiten oder Urlaub<br />

ein! Und selbst, wenn die Verhinderungspflegeleistung<br />

verbraucht ist,<br />

steht für Notfälle <strong>im</strong>mer noch die<br />

Kurzzeitpflegeleistung zur Verfügung.<br />

Mein Tipp: Ohne Zeit für Erholung<br />

kann man nicht dauerhaft durchhalten,<br />

das sehen wir <strong>im</strong>mer wieder.<br />

Natürlich verstehen wir sehr gut,<br />

dass man sich kaum traut, einmal<br />

an sich selbst zu denken, wo es dem<br />

geliebten Menschen so schlecht<br />

geht. Aber was nutzt es diesem,<br />

wenn Sie selbst nicht mehr können?<br />

Urlaub und Erholungspausen können<br />

kurz oder lang sein, können<br />

stundenweise oder tagesweise Zeiten<br />

sein. Einmal <strong>im</strong> Monat in Ruhe<br />

zum Friseur gehen kann schon eine<br />

wichtige Erholungszeit sein oder ein<br />

Wochenende bei Verwandten, eine<br />

Woche <strong>im</strong> Ferienort. Planen Sie Ihre<br />

Erholungszeiten systematisch und<br />

warten Sie nicht darauf, dass Sie<br />

nicht mehr können. Wir vertreten Sie<br />

gern und kompetent, so dass Sie mit<br />

gutem Gewissen an sich denken<br />

können. Vielleicht fangen Sie erst<br />

einmal mit kurzen Erholungspausen<br />

an, wie ein freier Nachmittag in der<br />

Woche oder ein Tag. Sprechen Sie<br />

uns an, wir planen das gemeinsam.<br />

Aktivitäten in der SR Senioren-<br />

Residenz, HAUS BERGDORF<br />

Am 20. Mai wurde ein Fest unter<br />

dem Motto „Rund um die Erdbeere“<br />

in der Senioren-Residenz, Haus<br />

Bergdorf veranstaltet. Mit unseren<br />

Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern<br />

und Mitarbeitern des Fördervereins<br />

haben wir einen fröhlichen<br />

Nachmittag erlebt.<br />

Die gesamte Dekoration stand <strong>im</strong><br />

Zeichen der Erdbeere. Frau Mohr<br />

und Herr Manecke begleiteten mit<br />

Akkordeon und Gitarre musikalisch<br />

den Nachmittag. Die Mitarbeiter unserer<br />

Demenzbetreuung leisteten in<br />

Form von aufgeführten Sketchen ihren<br />

unterhaltsamen Beitrag, lasen<br />

Geschichten vor und führten durch<br />

das Programm. Es wurde gesungen,<br />

geschunkelt, getanzt und gelacht.<br />

Angehörige, Mitarbeiter sowie die<br />

Mitglieder des Fördervereins enga-<br />

33


34<br />

Generationenaustausch und<br />

<strong>Aktionen</strong> <strong>im</strong> Pflegehe<strong>im</strong><br />

gierten sich tatkräftig bei der Bewirtung<br />

der Gäste. Erdbeerkuchen<br />

und Erdbeerbowle wurde angeboten,<br />

ebenso andere feine Leckereien.<br />

So fanden gegen Abend ein<br />

kurzweiliger und unterhaltsamer Erdbeernachmittag<br />

sowie ca. 30 kg<br />

Erdbeeren ein schönes Ende...<br />

Gemeinsames Kunstprojekt:<br />

Blumen und Blüten<br />

Ein gemeinsames Kunstprojekt, die<br />

kreative Zusammenarbeit über alle<br />

Generationen hinweg, angefangen<br />

von den beiden ortsansässigen Kindergärten,<br />

dem evangelischen und<br />

dem städtischen, über die Waldschule<br />

und das Schiller-Gymnasium<br />

bis hin zur Senioren-Residenz, Haus<br />

Bergdorf, ist für alle Beteiligten <strong>im</strong><br />

Alter von vier bis 89 Jahren eine aufregende<br />

und interessante Erfahrung.<br />

Am 10. und 17.<br />

Juni trafen sich<br />

Kindergartenkinder,<br />

Schüler und<br />

Bewohner der Senioren-Residenz<br />

zu zwei Kreativterminen<br />

<strong>im</strong> Kunstraum<br />

des Schiller-<br />

Gymnasiums, um auf Keilrahmen in<br />

fünf Gruppen Bilder unter dem Titel<br />

„Blumen und Blüten“ zu gestalten.<br />

Jede der fünf Gruppen bestand aus<br />

jeweils einem Kind der beiden Kindergärten,<br />

einem Schüler der Waldschule<br />

und des Schiller-Gymnasiums<br />

und einem Bewohner der Senioren-<br />

Residenz. Jede Gruppe beschäftigte<br />

sich mit einem best<strong>im</strong>mten Material.<br />

So gab es eine Gruppe für Na-<br />

turmaterialien, eine Farb- und Mosaikgruppe,<br />

eine Papiergruppe, eine<br />

Gruppe für Schattenmalen und<br />

eine Gruppe für Blütenkollagen.<br />

Die Präsentation der Kunstwerke ist<br />

für den 20.07.2010 <strong>im</strong> Foyer der<br />

Senioren-Residenz, Haus Bergdorf,<br />

geplant. Die Ausstellung der Bilder<br />

soll danach in allen beteiligten Einrichtungen<br />

stattfinden und zum Abschluss<br />

in den Räumlichkeiten des<br />

Rathauses der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>.<br />

Angefangen hat alles mit Kontakten<br />

zwischen Kindergarten und Senioren-Residenz.<br />

Zu den Besuchen des<br />

Kindergartens anlässlich von Geburtstagen<br />

von Bewohnern der Senioren-Residenz<br />

kamen kleine Aufführungen<br />

an Weihnachten oder zu<br />

sonstigen Anlässen hinzu, die regelmäßigen<br />

St.-Martin-Veranstal -<br />

tungen auf dem Gelände der Senioren-Residenz<br />

zusammen mit den<br />

Kindergärten, später auch Besuche,<br />

Aufführungen und Projekte der beiden<br />

benachbarten Schulen. regel-<br />

mäßig sind die Hortkinder zum Mittagessen<br />

<strong>im</strong> Hause. Ein Bewohner<br />

der Senioren-Residenz stellte schon<br />

seine jahrzehntelangen Erfahrungen<br />

<strong>im</strong> Umweltschutz Schülern <strong>im</strong> Schiller-Gymnasium<br />

vor. Die Kontakte<br />

sind inzwischen vielfach, so dass<br />

die Idee eines gemeinsamen Projektes<br />

als naheliegend erschien.<br />

Die Aktion ist der Start für weitere<br />

gemeinsame Projekte, die die Verbundenheit<br />

untereinander und mit<br />

der Gemeinde Büchenbronn ausdrücken<br />

sollen, ganz <strong>im</strong> Zeichen der<br />

„Generationen <strong>im</strong> Dialog“.<br />

Frühlingsfest in der<br />

RESIDENZ AMBIENTE<br />

Die Idee, das Frühlingsfest der Residenz-Ambiente-Senioren<br />

einmal<br />

ganz anders zu gestalten, entstand<br />

be<strong>im</strong> Basteln in der Kreativgruppe:<br />

Denn die Kinder der ev. Kinder -<br />

tagesstätte der Michaelsgemeinde<br />

Schlossberg basteln seit einiger Zeit<br />

gemeinsam mit den Senioren des<br />

Hauses.<br />

Dieser Tage besuchten nun 20 Kinder<br />

mit ihren Eltern und Erzieherinnen<br />

die Senioren, um sie mit Gesang<br />

und Spiel zu erfreuen: Unter der Leitung<br />

von Edeltraud Treiber, Leiterin<br />

der Kindertagesstätte, wurden die<br />

kleinen Akteure mit Keyboard, Gitarre<br />

und Akkordeon begleitet. Den<br />

Auftakt machte das Lied von den<br />

„Bremer Stadtmusikanten“, vorgetragen<br />

von vier kleinen Hauptdarstellern<br />

in selbst gebastelten Tier -<br />

kostümen. Zum Ausklang des Festes<br />

gingen die Kleinen durch die Reihen<br />

und verteilten – als Zeichen der Verbundenheit<br />

von Jung und Alt – wohlriechende<br />

Duftöle und sangen das<br />

Lied „So wie der Duft in Deinen Händen“.<br />

Mit Worten der Dankbarkeit<br />

überreichte Residenzleiter Fred Mahlmann<br />

Frau Treiber schließlich einen<br />

Spendenscheck. Für die in einem<br />

Sparschwein gesammelten Eintrittsgelder<br />

und Spenden der Bewohner,<br />

Angehörigen und Gäste sollen Spielgeräte<br />

eingekauft werden. Besonders<br />

erwähnenswert: die Spende<br />

einer Seniorin, die den Kindern ihr<br />

gesamtes Geburtstagsgeld zur Verfügung<br />

stellte, was Anwesende spontan<br />

veranlasste, eine weitere Spenden<br />

sammlung durchzuführen.<br />

© Bild + Text Pforzhe<strong>im</strong>er Zeitung


Motivation spielt bei Gundolf Greule,<br />

eine zentrale Rolle, ob als Referent,<br />

Seminarleiter oder Organisator<br />

von Workshops. Vor allem deshalb<br />

widmet er sich intensiv dem<br />

Thema „e-Bike“ – das „einen einfachen<br />

Einstieg ins Radfahren bedeutet,<br />

ohne 100 Prozent körperliche<br />

Leistungsfähigkeit zu benötigen“. In<br />

die Pedale muss zwar nach wie vor<br />

getreten werden. „Aber es ist eine<br />

deutliche Unterstützung da“, sagt<br />

Gundolf Greule. Der Elektromotor<br />

wirkt als geräuschloser Verstärker<br />

der eigenen Muskelkraft.<br />

Das e-(lectric) Bike, auch Pedelec<br />

(Pedal Electric Cycle) genannt, verfügt<br />

über einen Elektromotor, der bei<br />

Zuschaltung jedem Tritt mehr Schub<br />

verleiht. Die zusätzliche Energie ist<br />

bis zum Doppelten der eigenen<br />

Muskelkraft in Stufen einstellbar. Da<br />

e-Bikes (Pedelecs) bei einer Geschwindigkeit<br />

von 25 Stundenkilometern<br />

den Motor automatisch abregeln,<br />

gelten sie in Deutschland als<br />

normale Fahrräder. Weder Zulassung<br />

noch Führerschein sind notwendig.<br />

Mit einer Akku-Ladung<br />

kann zwischen 30 Kilometern<br />

bei stetiger Steigung<br />

und bis zu 100 Kilometern<br />

gefahren werden.<br />

Dabei spielen aber<br />

auch andere Faktoren<br />

wie das Gewicht des<br />

Fahrers, der eigene<br />

Krafteinsatz und der Reifendruck<br />

eine Rolle. Im<br />

Mittel werden 40 bis 60<br />

Kilometer gefahren. Die<br />

Garantie für einen Akku<br />

läuft für gewöhnlich<br />

zwei Jahre, ein neuer<br />

kostet 350 bis 600<br />

Euro. Das e-Bike selbst<br />

kostet laut Gundolf<br />

Greule um die 2.000<br />

Euro.<br />

Das Fahren mit e-Bikes<br />

biete sich <strong>im</strong> Nordschwarzwald<br />

förmlich an, sagt der Sportwissenschaftler.<br />

Angesichts der vielen Berge<br />

gebe die elektrische Unterstützung<br />

ein Gefühl der Sicher heit und<br />

biete <strong>im</strong> Alltag wunder bare Möglichkeiten,<br />

unverschwitzt von A nach<br />

B zu kommen. „Ich werde versuchen,<br />

in der Region ein Streckennetz<br />

AOK Nordschwarzwald informiert:<br />

Power aus dem Akku<br />

AOK und Bewegung<br />

Das gute, alte Fahrrad mit Hilfsmotor ist zurück. E-Bike nennt<br />

sich die moderne Version, mit der sich nicht nur Anstiege<br />

leichter erkl<strong>im</strong>men lassen. Auch eröffnet es „neue Möglichkeiten<br />

für Menschen <strong>im</strong> Alter oder mit gesundheitlicher Vorschädigung,<br />

die sonst nicht mehr auf ein Fahrrad steigen<br />

würden“, sagt der Sportwissenschaftler Gundolf Greule von<br />

der AOK Nordschwazwald.<br />

mit verschiedenen e-Bike-Stationen<br />

einzurichten“, sagt Greule. Dort sollen<br />

beispielsweise e-Bikes ausgeliehen<br />

oder Akkus aufgeladen werden<br />

können.<br />

Prädestiniert als e-Bike-Strecke sei<br />

auch die MTB-Genießertour 2010,<br />

die am 19. September in Bad Liebenzell<br />

sowie in Wart startet und<br />

von der AOK Nordschwarzwald unterstützt<br />

wird, eine hochinteressante<br />

Gelegenheit, mit dem e-Bike die<br />

Natur zu erleben.<br />

Die Veranstaltung bietet neben der<br />

91 Kilometer Basisstrecke ein mehrfaches<br />

Angebot zur Verkürzung, so<br />

dass dieses Angebot für eine breite<br />

Zielgruppe abgest<strong>im</strong>mt ist.<br />

35


Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses(Gemeinschaftshaus)<br />

unserer Seniorenresidenz ist<br />

ein neues Wohnprofil für zwei<br />

Wohngruppen entstanden – eine<br />

zukunftsweisende und bereits bewährte<br />

Wohnform.<br />

Je sieben Einzelz<strong>im</strong>mer zum Teil mit Balkon<br />

gruppieren sich um einen großen<br />

Gemeinschaftsraum mit einer Küche,<br />

einem kleinen Nebenraum für Spezial -<br />

aktivi täten und einer Dachterrasse.<br />

Warum diese neue Wohnform?<br />

Mediziner und Gerontologen predigen<br />

es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen,<br />

Zeitungen etc. Einsamkeit<br />

macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt<br />

das Gemüt, verhärtet die Seele.<br />

Gerade die aktivierende Wirkung durch<br />

enioren<br />

Residenz „Bergdorf“<br />

Büchenbronn<br />

Unsere Angebote <strong>im</strong> Überblick:<br />

• exponierte Lage<br />

• Kombination aus Pflegehe<strong>im</strong><br />

und Betreutem Wohnen<br />

• vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege<br />

• qualifiziertes Fachpersonal<br />

• Tag- und Nacht-Präsenz<br />

• Großzügige Gemeinschaftsräume<br />

• Therapie- und Multifunktionsräume<br />

• Dachgarten/Wintergarten<br />

• Frischkost aus eigener Küche<br />

• Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch<br />

• Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst<br />

• Wäscherei <strong>im</strong> Haus<br />

• Wohlfühlkl<strong>im</strong>a und vieles mehr<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gern<br />

Begegnungen mit anderen Menschen,<br />

durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch<br />

erhält die Lebendigkeit<br />

und Elastizität, die mit zu nehmendem<br />

Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt<br />

eines lebensbewussten Alterns beitragen.<br />

Wir wissen dies und haben als<br />

erste Seniorenresidenz in Pforzhe<strong>im</strong> diese<br />

Möglichkeit integriert, die in anderen<br />

Ländern längst zu den bewährten und<br />

beliebten Wohnmodellen gehört.<br />

Oft hören wir bei der Besichtigung dieses<br />

Angebotes die ablehnende Bemerkung:<br />

„Ach nein, ich möchte lieber allein<br />

bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen,<br />

dass man ja mit seinem Einzelz<strong>im</strong>mer,<br />

das zu diesem Wohnprojekt gehört,<br />

stets die Möglichkeit hat, sich zu<br />

jeder Zeit zurück zu ziehen.<br />

Die Statistik zeigt uns, dass wir heute <strong>im</strong><br />

Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere<br />

Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben,<br />

das wir dankbar annehmen und sinnvoll<br />

gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen,<br />

sich mit anderen Menschen auszutauschen,<br />

sich gegen seitig zuzu hören, miteinander<br />

Freude zu ha ben, Freude zu schenken und<br />

anzunehmen, gehört zum Leben ebenso,<br />

wie das mit sich Leben und in sich Ruhen.<br />

All dies sind Gründe, die für uns wichtig<br />

waren, dieses neue Wohnmodell in unsere<br />

Senioren Residenz zu integrieren. Die<br />

vorliegenden Erfahrungswerte beweisen<br />

uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung<br />

steht, die richtungsweisend ist für<br />

ein lebendiges, anregendes und aktives<br />

Miteinander unter dem Dach einer alters -<br />

gerechten Betreuung und Versorgung.<br />

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus<br />

Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn<br />

1. Beispiel:<br />

1-Z<strong>im</strong>mer-Appartement 39,30 m2 €/Monat<br />

Kaltmiete 360,00<br />

Nebenkosten 140,00<br />

Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />

Reinigung per m2 € 1,15 45,00<br />

Hausnotruf 20,00<br />

Betreuungspauschale 50,00<br />

Gesamt 875,00<br />

2. Beispiel:<br />

1-Z<strong>im</strong>mer Appartement mit Südbalkon 52,00 m2 €/Monat<br />

Kaltmiete 450,00<br />

Nebenkosten 160,00<br />

Verpflegung pro Tag € 8,55 260,00<br />

Reinigung per m2 € 1,15 60,00<br />

Hausnotruf 20,00<br />

Betreuungspauschale 50,00<br />

Gesamt 1.000,00<br />

SR Senioren-Residenz <strong>GmbH</strong> · Siedlungstraße 48 · 75180 Pforzhe<strong>im</strong> ·


Foto © Michael Block<br />

enioren<br />

Residenz „Nagoldblick“<br />

Huchenfeld<br />

Am 11. Oktober war es soweit: Mit<br />

einer Eröffnungsfeier um 10.00 Uhr<br />

und einem „Tag der Offenen Tür“ wurde<br />

die neue Senioren-Residenz Haus<br />

Nagoldblick in Pforzhe<strong>im</strong>-Huchen feld<br />

ihrer Best<strong>im</strong>mung übergeben.<br />

Nach der Begrüßung durch den He<strong>im</strong>leiter<br />

Heiner Küllmer überbrachte der Oberbürgermeister<br />

der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>, Herr<br />

Gert Hager, die Glückwünsche der Stadt<br />

zu dem gelungenen Pflegehaus. Der Ortsvorsteher<br />

Herr Heinrich Bayer erinnerte<br />

in seinem Grußwort an die ersten Maßnahmen<br />

vor circa zehn Jahren bis zu die-<br />

sem Tag der Realisierung des Vorhabens<br />

Pflegehaus. Frau Görnemann, Vorsitzende<br />

des Kreisseniorenrates, sprach von der Liebe<br />

zu den Bewohnern des Pflegehauses als<br />

erste Priorität.<br />

Nach der Eröffnung erkundeten <strong>im</strong> Rahmen<br />

des „Tag der Offenen Tür“ unter Begleitung<br />

der Pflegedienstleiterin Frau Sylvia<br />

Fischer zahlreiche weitere Gäste das Haus.<br />

In einem Vortrag <strong>im</strong> Mehrzweckraum referierte<br />

Frau Dr. Buhlinger über das Thema<br />

„Alte Grippe/Neue Grippe – welche<br />

Gefahr droht?“. Neben Konzentrationsübungen,<br />

vorgestellt von Herrn Apotheker<br />

Brecht von der St. Hubertus-Apotheke, und<br />

Informationen zur Krankengymnastik nach<br />

Bobath durch die Krankengymnastikpraxis<br />

Central-Reha und einem Vortrag durch das<br />

Sanitätshaus Paul zu Ernährung und Zu-<br />

satznahrung wurden zahlreiche Informationen<br />

über die umfangreichen Leistungen<br />

des Hauses angeboten. Der ambulante Pflegedienst<br />

SR-Soziale Dienste informierte<br />

über Pflege und Pflegeversicherung. Daneben<br />

stellten das Sanitätshaus Heintz, die<br />

Fußpflege Rössle, die Ergotherapiepraxis<br />

Bosch, Heilpraktikerin Frau Glaser, Fußpflegerin<br />

Frau Gaide,<br />

die Logopädin<br />

Frau Fischer und<br />

die Zahnarztpraxis<br />

Wenz ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

vor. Am Nachmittag wurden<br />

die Gäste mit einem musikalischen Bei trag<br />

durch den Posaunenchor und Alleinunterhalter<br />

Klaus Schöttle unterhalten.<br />

Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen,<br />

die unter dem Motto „bekannte<br />

Gebäude und Gegenden des Enzkreises“<br />

und „Pforzhe<strong>im</strong>er Schmuck“ stehen, 36 Pfle-<br />

geplätze. Alle 30 Z<strong>im</strong>mer haben eine Nasszelle,<br />

von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht<br />

ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über<br />

eine Terrasse mit dem Sinnesgarten verbunden,<br />

der nächstes Jahr die Bewohner<br />

erfreuen soll, wird auch für an Demenz<br />

erkrankte Bewohner geeignet sein. Die<br />

ersten Bewohner haben sich bereits gemütlich<br />

eingerichtet.<br />

Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die<br />

dem Pflegehaus vorgelagerte Eingangs -<br />

situation mit freundlich gestaltetem Café,<br />

Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohl-<br />

fühlbad mit Hubbadewanne, das <strong>im</strong> hinteren<br />

Teil des Eingangsgebäudes an das Café<br />

angrenzt, können die Bewohner die st<strong>im</strong>mungsvolle<br />

Gestaltung des Raumes genießen<br />

– Ruhe und Entspannung pur unterstützt<br />

durch wohltuende Badeessenzen.<br />

In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund<br />

Krankenpflegevereinen sowie Besuchen<br />

des Kindergartens und der Schule<br />

freuen wir uns darauf, allen Bewohnern<br />

eine angenehme Umgebung zu schaffen, in<br />

welcher der Lebensabend mit Freude und<br />

Würde gelebt werden kann.<br />

Wegen unseres ökologischen Baukonzeptes<br />

ist ein wesentlicher Baustoff Holz. Ein<br />

Drittel der deutschen Landfläche ist mit<br />

Wald bedeckt und jedes Jahr wächst mehr<br />

Holz nach als wir verbrauchen. Holz ist ein<br />

regenerativer Baustoff. Und Holz bindet<br />

den Kl<strong>im</strong>akiller CO 2 . In einer Zeit schwindender<br />

Ressourcen und wachsender Umweltbelastung<br />

haben wir uns um intelligente,<br />

komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte<br />

Gedanken gemacht. Wir müssen<br />

zukünftig unsere Energien regenerativ<br />

erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich,<br />

den Energiebedarf zu senken.<br />

Das heißt, vor der Überlegung Heizung<br />

kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts<br />

dessen bedarf es des Einsatzes gut<br />

durchdachter wärmedämmender Konstruktionen<br />

um den Wärmeabfluss deutlich<br />

zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist<br />

eine thermische Solaranlage. Sechs Monate<br />

sorgt die Solaranlage vollständig für die<br />

Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung.<br />

Photovoltaik ist unbestritten<br />

die eleganteste Art, Sonnenenergie in<br />

Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage<br />

bringt neben dem wirtschaftlichen auch<br />

einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt.<br />

Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche<br />

Energiequelle.<br />

Mit unseren neuen Konzepten möchten<br />

wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche<br />

Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen<br />

sollen vor allem die Senioren. Durch<br />

Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente<br />

mit einer modernen Ausstattung, wozu auch<br />

die kontrollierte Wohnraumlüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich<br />

fachkundige Pflege mit Herz und Qualität<br />

wird ein opt<strong>im</strong>ales Zusammenwirken<br />

garantiert und alle Voraussetzungen für das<br />

persönliche Wohlempfinden geschaffen.<br />

Tel.: 07231/6055-0 · Fax: 6055103 · e-mail: sr-senioren-residenz@freenet.de


38<br />

Gerda Görnemann<br />

1. Vorsitzende<br />

Dr. Ursula Mayer<br />

2. Vorsitzende<br />

Herta La Delfa<br />

2. Vorsitzende<br />

Nordstadt-Fest<br />

Das Nordstadtfest ist <strong>im</strong> Laufe der<br />

Jahre zu einem traditionellen Event<br />

geworden, an dem sich der Kreisseniorenrat<br />

als Aussteller beteiligt.<br />

Jeder Aussteller hat sein Programm,<br />

mit dem er den Besucher unterhält,<br />

und/oder ihn mit einem kulinarischen<br />

Programm bei Kräften hält.<br />

Das Programm des KSR war bisher<br />

weitgehend auf Kinder ausgerichtet.<br />

So wurden Karten bemalt, mit<br />

Adressen versehen und per Luftballon<br />

in die Welt geschickt. Und der<br />

Versender des am weitesten gereisten<br />

Ballons erhielt einen Preis. Es<br />

gab einen Seniorentanz, und außerdem<br />

unterhielt eine lustige „Ballonkünstlerin“,die<br />

Kinder mit ihren<br />

vielfältigen Luftballongestaltungen.<br />

Und damit es alles<br />

auch recht gesund<br />

zugeht, stand <strong>im</strong>mer<br />

ein großer<br />

Obstkorb in greifbarer<br />

Nähe.<br />

In diesem Jahr erfuhr das Angebot<br />

eine interessante Ergänzung. Dank<br />

der Aktivität eines neuen ehrenamtliches<br />

Mitglieds des KSR kommt ein<br />

neues Programm ins Nordstadtspiel.<br />

Thema: „Aus Großmutters Kochbuch“.<br />

Angeboten wurden Holunderblütensirup,<br />

Eingelegte Öle mit<br />

Zitronenschale und Chili – selbst-<br />

Kreisseniorenrat<br />

In keiner Zeit zuvor waren Arbeit und Aufgabenstellung des Kreisseniorenrats so vielfältig und umfangreich<br />

wie heute. Neue Lebensformen erfordern neue Initiativen, neue Angebote, neue Aktivitäten und<br />

eine neue Form der Flexibilität, um Bedürfnisse zu erkennen und dem Bedarf Problemlösungen zu bieten.<br />

Die Vielfältigkeit der Angebote auf dem Seniorenmarkt ist unüberschaubar. Die zahlreichen und zum Teil<br />

verlockenden Angebote der Medien und der elektronischen Informanten haben jede Möglichkeit, dem<br />

Verbraucher auch unkontrolliert ihre angeblichen Vorzüge anzubieten. So ist es auch die besondere<br />

Aufgabe des KSR, neben der Durchführung eigener Initiativen den Senioren als absolut neutrale Informationsstelle<br />

beratend Auskunft zu geben und bei der Lösung ihrer Probleme und Entscheidungen zur<br />

Verfügung zu stehen. Hierfür ist die Geschäftsstelle an den Wochentagen von 10.00 – 12.00 Uhr ge öffnet.<br />

Selbstverständlich ist auch eine vorherige Terminvereinbarung möglich.<br />

verständlich unter Verwendung von<br />

kaltgepresstem hochwertigem Bioöl<br />

– verschiedene Marmeladen, erlesener<br />

Gewürzfond für Gemüsebrühe,<br />

Eierlikör, in Alkohol eingelegte<br />

Früchte, Weingelee, Kuchen <strong>im</strong> Glas<br />

und - last but not least - Grünkernsuppe,<br />

temperiert serviert in bunten<br />

Bechern. Es war ein großer Erfolg -<br />

ein Kochbuch ist in Vorbereitung.<br />

Aktivitäten für das 2. Halbjahr<br />

• Sterntreffen<br />

ein bunter Nachmittag für Senioren<br />

Das diesjährige Sterntreffen findet<br />

am 16.10 in Niefern <strong>im</strong> Aurelius-<br />

Saal statt. Beginn der Veranstaltung<br />

ist um 14.00 Uhr.<br />

Viele Vereine werden mit ihren Darbietungen<br />

für ein vergnügliches und<br />

unterhaltsames Programm sorgen.<br />

Neben musikalischen und sportlichen<br />

Darbietungen – u.a. der Kinderchor<br />

und der Gesangverein Niefern,<br />

das Seniorenorchester der Jugendmusikschule<br />

und der TSG Niefern,<br />

wird das bekannte Akkordeonorchester<br />

Niefern-Öschelbronn für<br />

Unterhaltung und St<strong>im</strong>mung sorgen.<br />

Die Aufgabe, an diesem Nachmittag<br />

für das leibliche Wohl der Gäste<br />

zu sorgen, hat das DRK Niefern<br />

übernommen. Wir bitten um rechtzeitige<br />

Voranmeldung.<br />

• Vorträge <strong>im</strong> Raum „Smaragd“<br />

der Schmuckwelten<br />

Für die Freunde und Mitglieder des<br />

KSR werden <strong>im</strong> Herbst drei Vorträge<br />

in den Schmuckwelten stattfinden.<br />

Es geht um das Thema Edelmetalle<br />

– Platin, Gold und Silber.<br />

Die genauen Termine werden rechtzeitig<br />

in der Presse veröffentlicht.<br />

• Kino-Spezialvorstellungen<br />

An jedem zweiten Mittwoch <strong>im</strong><br />

Monat findet unsere seit Jahren bewährte<br />

Spezial-Kinovorstellung <strong>im</strong><br />

Rex statt.<br />

Hierfür wird der jeweils qualitativste<br />

Streifen aus der laufenden Produktion<br />

ausgewählt und in der Sondervorstellung<br />

gezeigt. Im Anschluss<br />

hieran findet <strong>im</strong> Café nebenan ein<br />

gemeinsamer Ausklang bei Kaffee<br />

und Kuchen statt. Hier ergibt sich<br />

<strong>im</strong>mer wieder die Gelegenheit, neue


aktiv<br />

Menschen zu treffen, Kontakte herzustellen<br />

und Gespräche zu führen.<br />

Die Information über den jeweils<br />

ausgewählten Film wird rechtzeitig<br />

in der Presse veröffentlicht. Im Hinblick<br />

auf die Kuchenbestellung ist eine<br />

rechtzeitige Anmeldung – wenn<br />

möglich am vorherigen Tag des Termins<br />

– erforderlich.<br />

Nachruf<br />

Nach längerer Krankheit verstarb<br />

am 27. Mai Rosemarie Herber-<br />

Manz. Sie war ehrenamtliche Mitarbeiterin<br />

des Kreisseniorenrats<br />

und acht Jahre als zuverlässige<br />

und geschätzte Mitarbeiterin <strong>im</strong><br />

Team der Wohnberatung tätig.<br />

Senioren schaffen Schönes<br />

Der Bericht über eine traditionsreiche<br />

und erfolgreiche Ausstellung des<br />

KSR <strong>im</strong> Juni in der Volksbank.<br />

36 Aussteller zeigten in sechs Tagen<br />

mit ihren Kunstwerken vielseitige Ideen<br />

und hervorragende Ausführungen.<br />

Sechs Tage, in denen Senioren<br />

erfolgreich unter Beweis stellen, dass<br />

Fantasie, Kreativität und die Fähigkeit<br />

der künstlerischen Gestaltung zu<br />

Erlebensmöglichkeiten führen, die<br />

dem Begriff Alter eine aktivierende<br />

jugendlich-geistige Lebendigkeit vermitteln.<br />

Zum weiteren Verlauf: Jeder Tag dieser<br />

Ausstellung bot den Besuchern<br />

besondere Veranstaltungen. Da gab<br />

es gemeinsames Malen und Basteln<br />

von Alt und Jung, Schnupperstunden<br />

am PC, Kinder der Jugendmusikschule<br />

zeigten ihr Können <strong>im</strong> Blockflötenspiel,<br />

Frau Hornung stellte das<br />

Demenz-Zentrum Mühlacker vor und<br />

die Rechtsanwältin Isabel Hutter informierte<br />

über das Thema „Erben,<br />

Vererben und Nachfolge“. „Helmut“<br />

brachte mit seinem Schifferklavier<br />

die Besucher in St<strong>im</strong>mung, der Drehorgelmann<br />

Gregor Schraier unterhielt<br />

die Nachmittagsgäste, und die<br />

„Residenz Ambiente“ bewirtete am<br />

Mittwoch der Ausstellung die Gäste<br />

SENIORENFREUNDLICHER SERVICE<br />

Bereits <strong>im</strong> vergangenen Jahr sowie<br />

<strong>im</strong> ersten Halbjahr 2010 haben sich<br />

mehr als 25 Geschäfte <strong>im</strong> Enzkreis<br />

sowie in der Stadt Pforzhe<strong>im</strong> zertifizieren<br />

lassen.<br />

Der Kreisseniorenrat Enzkreis –<br />

Stadt Pforzhe<strong>im</strong> wird noch Ende Juli<br />

2010 die nächsten Geschäfte <strong>im</strong><br />

Enzkreis sowie in der Stadt Pforzhe<strong>im</strong><br />

mit einem Zertifikat sowie ein<br />

sichtbares Zeichen – Seniorenfreundlicher<br />

Service – an der Eingangstür/Schaufensterauszeichnen.<br />

Die Kriterien, welche vorliegen,<br />

werden von Prüfern des Kreisseniorenrates<br />

vor Ort nach Terminabsprache<br />

durchgeführt. Ziel ist es,<br />

dass Betriebe die Bedürfnisse älte-<br />

mit einem opulenten Frühstück und<br />

spendete den Erlös in Höhe von 250<br />

€ dem Kinderhospiz. Und da die<br />

Mode auch bei solchen Anlässen <strong>im</strong>mer<br />

ein interessantes Thema ist,<br />

brachte das Modehaus Rudolf einen<br />

Ausschnitt aus der attraktiven und<br />

aktuellen sommerlichen Kollektion.<br />

Die Models – Seniorinnen einer beliebten<br />

Tanzgruppe – zeigten, das<br />

Charme, Attraktivität und die Eleganz<br />

der Bewegung nicht nur zu<br />

den Vorzügen der Jugend gehört.<br />

Über 2.300 Besucher sind das Resultat<br />

der diesjährigen erfolgreichen<br />

Veranstaltung, und die 2000 Lose<br />

der Tombola waren bereits am dritten<br />

Tag der Ausstellung verkauft.<br />

Neben dem Hauptgewinn – eine<br />

Reise für 2 Personen nach Mallorca<br />

– gab es weitere attraktive gespendete<br />

Gewinne: Gutscheine für Segelflug,<br />

Mode, Führungen in Museen<br />

und Bergwerk, eine Friedhofsführung,<br />

einen EDV-Kurs, Besuch der<br />

Therme in Wildbad, von Vorstellungen<br />

<strong>im</strong> Kulturhaus Osterfeld. Und zu<br />

gewinnen gab es Armbanduhren,<br />

Schmuck, Aquarelle, Bücher, Lichterketten,<br />

Holzarbeiten, Wurstbüchsen<br />

und 48 kg Nudeln. Der Erlös aus<br />

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE<br />

ANMELDUNGEN ERFORDERLICH!<br />

Geschäftsstelle Kreisseniorenrat Pforzhe<strong>im</strong> Enzkreis e.V.<br />

• Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />

• Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08<br />

• E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de<br />

rer Menschen berücksichtigen und<br />

vermehrt seniorengerechte Lösungen,<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

anbieten. Freundliche Beratung,<br />

Warenangebot gut sichtbar und lesbar<br />

<strong>im</strong> Regal, barrierefreier Zugang,<br />

Hilfen bei Problemen mit Rollstuhlfahrern,<br />

Kundentoilette und<br />

noch einiges mehr sind einige der<br />

Kriterien. Das Zertifikat wird<br />

den Firmen für jeweils 2<br />

Jahre überreicht und<br />

kann nach Überprüfung<br />

verlängert werden. Egal<br />

ob für Senioren, Eltern mit<br />

Kinderwagen, Rollstuhlfahrer alle<br />

profitieren davon und der Einzelhändler<br />

kann auf eine zufriedene<br />

Kundschaft blicken.<br />

der Tombola in Höhe von insgesamt<br />

1.500 Euro ging als Spende zu gleichen<br />

Teilen an die Hospize Pforzhe<strong>im</strong>,<br />

Kinderhospiz „Sterneninsel“<br />

und die Ambulanten Hospize Pforzhe<strong>im</strong>,<br />

Westlicher und Östlicher Enzkreis.<br />

Die Nachmittage bei Kaffee und Kuchen<br />

wurden zum beliebten Treffpunkt<br />

innerhalb der Ausstellungstage.<br />

Dank der zahlreichen Tortenspenden<br />

– insgesamt versüßten ca.<br />

70 Torten die gemütlichen Kaffeestunden<br />

– konnten alle Wünsche befriedigt<br />

werden. Die ehrennamtlichen<br />

Mitglieder des Kreisseniorenrats befanden<br />

sich weit über die sechs Veranstaltungstage<br />

hinaus <strong>im</strong> Großeinsatz.<br />

Herr Petrausch als „Teamleiter“<br />

der Veranstaltung wird aus Gründen<br />

des beruflichen Ortswechels dem<br />

Kreisseniorenrat zukünftig nicht mehr<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Aufgrund zahlreicher weiterer bereits<br />

für 2011 eingegangener Anmeldungen<br />

von Ausstellern, die aus<br />

diesjährigen Patzgründen nicht berücksichtigt<br />

werden konnten, wird<br />

die Ausstellungsfläche Volksbankhaus<br />

<strong>im</strong> kommenden Jahr vergrößert.<br />

Margarete Janßen<br />

39


Eindrücke der Ausstellung „Senioren schaffen Schönes“:<br />

Kreisseniorenrat<br />

Eröffnung der Ausstellung <strong>im</strong> Volksbankhaus • Spendenscheck vom „Residenz Ambiente“ an die Sterneninsel • Musikalische Eröffnung mit Andreas Henke • Das Buffet ist eröffnet<br />

Spendenschecks vom KSR an die Hospize • Herr Keller und die Damen Kästner & Huber • Gesammelt & gepackt: Ingrid Hörter-Lorsch • Junge Helfer der Johannes-Wittum-Schule<br />

Peter Petrausch macht Pause • Computerspezialistin Kerstin Müller • Lose-Starverkäuferin Hilde Neuhäuser • Ausstellerarbeiten und Bingorunde<br />

Wachsame Besucherzähler: Ruth König & Herta LaDelfa • Kinder malen für Senioren • Leierkastenmann Gregor Schaier unterhält die Damenwelt • Die „Handörgler“ aus Keltern<br />

Einige der vielen Aussteller mit interessanten Holz- und Patchworkarbeiten • Die Mode darf nicht fehlen: Hella Marquardt be<strong>im</strong> Tascheneinkauf • Das Haus Rudolf zeigt Mode<br />

Ein kleiner Ausschnitt aus einem vielseitigen und umfangreichen Ausstellungsprogramm mit Schmuck, Malerei und Töpferarbeiten, bzw. Strick-, Näh- und Papierarbeiten.


aktiv<br />

FRAG Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />

Nachdem die „Aktion Lesepaten“ <strong>im</strong><br />

Herbst 2009mit guten Ergebnissen<br />

gestartet wurde und auch <strong>im</strong> ersten<br />

Quartal 2010 erfolgreich weitergelaufen<br />

ist hat das Team der Freiwilligenagentur<br />

Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />

(FRAG) entschieden, die Aktion auszuweiten.<br />

Sie hat einerseits mehrere<br />

Schulen in Pforzhe<strong>im</strong><br />

und <strong>im</strong> Enzkreis<br />

für das Projekt akquiriert.<br />

Andererseits haben<br />

die Mitarbeiter der FRAG mehrere<br />

Einrichtungen, die sich mit Bürgerlichem<br />

Engagement beschäftigen,<br />

als Partner für diese Aktion Lesepaten<br />

gewinnen können und sie in Fragen<br />

der Werbung und Vermittlung<br />

von Lesepaten beraten. So konnte<br />

die Freiwilligenagentur in Mühlacker<br />

von der Idee und der Erfahrung profitieren<br />

und hat die „Aktion Lesepaten“<br />

<strong>im</strong> östlichen Enzkreis gestartet.<br />

In Straubenhardt hat sich mit Anja<br />

Bachmann eine engagierte Organisatorin<br />

für die Lesepaten gefunden.<br />

Zwei Ehrenamtliche, die bereits in<br />

Pforzhe<strong>im</strong> in einer Schule bzw. einem<br />

Familienwohnhe<strong>im</strong> Erfahrungen<br />

als Lesepaten gesammelt haben, sind<br />

DIE WOHNBERATUNG –<br />

EINE WICHTIGE INSTITUTION<br />

FÜR ÄLTERE UND/ODER<br />

BEHINDERTE MENSCHEN<br />

Haus und Wohnung unter die Lupe<br />

nehmen ( Teil 1)<br />

Gewohnheiten zu ändern ist schwer.<br />

Das war schon <strong>im</strong>mer so. Besonders<br />

schwer fällt es, die vertraute Umgebung<br />

kritisch zu betrachten. Vom<br />

Hauseingang bis zum Schlafz<strong>im</strong>mer<br />

können Sie feststellen, was in Ihrer<br />

Wohnung geändert werden sollte.<br />

Beantworten Sie folgende Fragen<br />

mit ja oder nein.<br />

Allgemeines:<br />

• Hat Ihre Wohnung für Sie die richtige<br />

Größe?<br />

• Hat Ihre Wohnung Zentral- oder<br />

jetzt <strong>im</strong> Team von Frau Bachmann tätig.<br />

Und eine Lesepatin von der<br />

Schanz-Schule in Pforzhe<strong>im</strong> fand die<br />

Sache so gut, dass sie in Schömberg<br />

eine eigene Lesepaten-Organisation<br />

aufgebaut hat. Das Team der FRAG<br />

hat sie dabei unterstützt. Eine gute<br />

Idee weitet sich aus. Eines können alle,<br />

die sich für Akquisition und Vermittlung<br />

von Lesepaten<br />

einsetzen, bestätigen: Es<br />

bedarf keiner großen<br />

Überzeugungsarbeit, um<br />

die Notwendigkeit der<br />

Lesepatenaktion zu begründen. Fast<br />

jeder Interessent hat ein<br />

Kind aus dem Familienoder<br />

Bekanntenkreis vor<br />

Augen, das sich mit dem<br />

Lesen schwer tut oder kein<br />

Interesse am Bücherlesen<br />

zeigt. Und sie sehen die<br />

Folgen: Schwierigkeiten<br />

auch in anderen Schulfächern<br />

und vor allem fehlt<br />

es den Kindern an Fantasie,<br />

eine Fähigkeit, die<br />

be<strong>im</strong> Lesen von Büchern<br />

besonders entwickelt wird<br />

– nämlich dann, wenn sich<br />

die Kinder ihre eigenen<br />

Bilder von dem machen,<br />

Etagenheizung und fließend warmes<br />

Wasser?<br />

• Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung<br />

sicher?<br />

• Sind die Z<strong>im</strong>mer gut aufgeteilt?<br />

• Sind alle Räume gut beleuchtet?<br />

• Können Sie Ihre Wohnung ohne<br />

Probleme verlassen?<br />

• Kommen Sie ohne Probleme in<br />

den Keller und zu den Mülltonnen?<br />

• Haben Sie die Möglichkeit, <strong>im</strong><br />

Notfall schnell Hilfe zu rufen?<br />

Der Hauseingang:<br />

Ein ebenerdiger Hauseingang oder<br />

eine Rampe ermöglichen Rollstuhlfahrern<br />

den Zugang zum Haus ohne<br />

Hilfe. Ein überdachter Eingang<br />

bietet Schutz vor Wind und Wetter.<br />

Gute Beleuchtung von Hauseingang,<br />

was sie gelesen haben. Nach den<br />

Schulferien <strong>im</strong> September werden<br />

hoffentlich wieder viele neu gewonnene<br />

Lesepaten ihre Arbeit an den<br />

Schulen und Familienzentren aufnehmen<br />

und Kindern be<strong>im</strong> Lesen helfen.<br />

Der Bedarf ist nach wie vor groß.<br />

Wer selbst eine ehrenamtliche Patenschaft<br />

übernehmen will kann ich<br />

bei der Freiwilligen Agentur Pforzhe<strong>im</strong>-Enzkreis<br />

melden. Sie erreichen<br />

Bärbel Grötzinger vom Kreisseniorenrat<br />

unter der Tel.-Nr. 07231-<br />

32798 oder Frau Krings von der vhs<br />

unter 07231-380016.<br />

Klingeln und Hausnummer schaffen<br />

mehr Sicherheit und bieten Orientierung.<br />

Das ist wichtig, wenn z.B.<br />

der Notarzt schnell das richtige<br />

Haus finden muss. Rutschfeste Fußmatten,<br />

die bündig mit dem Boden<br />

in einer Vertiefung liegen, vermindern<br />

die Gefahren von Stürzen.<br />

(Quelle: Tipp-NRW)<br />

Kreisseniorenrat<br />

Enzkreis – Stadt Pforzhe<strong>im</strong> e. V.<br />

Beratung und Informationszentrum<br />

für Senioren<br />

Ebersteinstr. 25, 75177 Pforzhe<strong>im</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag 10 – 12 Uhr<br />

oder nach Terminvereinbarung<br />

Tel. 07231-357714, Fax 357708<br />

wohnberatung@kreisseniorenrat-pf.de<br />

Bärbel Grötzinger<br />

Andrea Überall-Schulze<br />

Dieter Müller, Architekt


Wolfgang Reichert,<br />

Fachapotheker<br />

für Offizinpharmazie,<br />

ist seit 1980 selbstständiger<br />

Apotheker<br />

in Pforzhe<strong>im</strong>.<br />

42<br />

Jetzt fängt Ihre beste Zeit an:<br />

Wohlbefinden nach Maß<br />

entwerfen. Es dauert nur Sekunden: Sie legen Ihre Hand auf das CRS-<br />

Gerät. Blitzschnell, ohne Blutentnahme, holt die neue angenehme Mess methode<br />

durch die Haut Auskünfte zu Ihrem aktuellen Gesundheitsstatus ein.<br />

Wie gut ist Ihr Schutz vor Übersäuerung?<br />

Wie stark ist Ihr Abwehrsystem?<br />

Wie stressfest sind Sie?<br />

Der Check liefert die wichtigsten<br />

Aussagen zum Status quo und gibt<br />

damit auch Hinweise für die Vorsorge.<br />

Die Messwerte sind die Basis<br />

für ein vernünftiges Gesundheitskonzept<br />

und das bedeutet: gezielte<br />

Maßnahmen statt Multivitamin mit<br />

der Gießkanne!<br />

Der CRS-Gesundheitscheck liefert<br />

verlässliche Aussagen über:<br />

• Schutz vor Übersäuerung<br />

• Abwehrkräfte<br />

• Stoffumsatzregulation<br />

• Schutz vor oxidativem Stress<br />

• Mentale Belastbarkeit<br />

• Bindegewebszustand<br />

• Allg. Leistungsfähigkeit<br />

• Aktueller Mikronährstoffbedarf<br />

Somit ist es nun möglich, in wenigen<br />

Minuten und ohne Blutabnahme eine<br />

sinnvolle und zielgerichtete Therapie<br />

zu entwickeln.<br />

Der Sommer ist da! Lassen Sie das<br />

Grau in Körper und Seele hinter sich.<br />

Die Mattigkeit, dieses Gefühl, dass<br />

alles zu viel ist, hat häufig mit Übersäuerung<br />

zu tun.<br />

Wenn das CRS eine Lücke <strong>im</strong> Übersäuerungsschutz<br />

erkennt, kann man<br />

viel dagegen tun. Jeder Körper zeigt<br />

eine Schwachstelle anders, deshalb<br />

macht die Strategie aus der Apotheke<br />

mehr Sinn als selbst gebastelte<br />

Fürsorge. Sie dürfen sich auf ein<br />

Gesundheitskonzept freuen, das an<br />

alles denkt. Es genügt beispielsweise<br />

nicht, die aggressiven sauren Substanzen<br />

zu neutralisieren, man muss<br />

auch gegensteuern, entgiften, entschlacken,<br />

vielleicht sind Massagen<br />

für Sie richtig.<br />

Mikronährstoffe können Sie dabei<br />

unterstützen und selbst wenn Sie ein<br />

Bad genießen, könnte es eines sein,<br />

das über die Zeit in der Wanne<br />

hinaus wohlwollend wirkt.<br />

Unser Angebot heißt: Machen Sie<br />

das Beste für sich und Ihre Gesundheit.<br />

Was spricht dagegen?<br />

Foto: Thomas Zigann Lassen Sie sich exklusiv in unseren Apotheken Ihr Wohlbefinden nach Maß


„Die Gegenfrage: Warum altert ein<br />

Auto? Der Unterschied: Wir haben<br />

die Fähigkeit, über Jahrzehnte unseres<br />

Lebens viele Gewebe und Organe<br />

zu erneuern. Die Verschleißteile<br />

eines PKW regenerieren sich nicht.<br />

Aber warum altern wir, wenn wir unsere<br />

Organe doch so hervorragend<br />

reparieren können? Eine mögliche<br />

Antwort könnte die Evolution, die genetische<br />

Anpassung der Organismen<br />

an die Bedingungen der Welt über<br />

Jahrmillionen geben. Wir sind wie<br />

alle Organismen daraufhin selektioniert<br />

worden, dass wir möglichst vie-<br />

Warum altern wir?<br />

Diese Frage wurde an Professors Peter Herrlich gestellt. Er<br />

leitet das Leipniz-Institut für Altersforschung in Jena. Hier ein<br />

Auszug aus seiner Antwort <strong>im</strong> „Focus“.<br />

le Nachkommen zum Erhalt der Spezies<br />

erzeugen. Nach der Phase der<br />

Reproduktion wäre der Erhalt der Individuen<br />

kein Vorteil für die Spezies,<br />

und deshalb - so die vorherrschende<br />

Meinung – sind keine lebenserhaltende<br />

Mechanismen nach der Reproduktion<br />

opt<strong>im</strong>iert worden. Dann<br />

setzt ein zufälliges „wear and tear“<br />

ein, der Verschleiß von Zellen und<br />

Organismen. Die Fähigkeit zur Erneuerung<br />

lässt nach. Ob dies in Gänze<br />

st<strong>im</strong>mt, dessen sind wir uns nicht<br />

mehr sicher. Langlebigkeit ist zum Teil<br />

genetisch festgelegt. Bei mehreren<br />

Organismen – und vor Kurzem auch<br />

be<strong>im</strong> Menschen – sind einzelne Genvariationen<br />

entdeckt worden, welche<br />

Lebensdauer und Alterung beeinflussen.<br />

Diese Gene könnten Teil eines<br />

geregelten Alterungsprogramms<br />

sein. Menschen, die besonders alt<br />

werden, besäßen demnach kleine<br />

Veränderungen dieses Programms.<br />

Mehr noch. Ein Alterungsprogramm<br />

könnte beeinflussbar sein.<br />

Die pragmatischen Angelsachsen<br />

haben errechnet, dass die erhöhte<br />

Lebenserwartung einen ökonomischen<br />

Vorteil bietet. Bisher erhobene<br />

Daten besagen, dass sich die Leistungsfähigkeit<br />

mit der Lebenserwartung<br />

verlängert und dass die<br />

„Alterskrankheiten“ später auftreten.<br />

Ein Grund für Opt<strong>im</strong>ismus also.“


44<br />

Malerisch gelegen:<br />

das Haus pro seniore<br />

in Oberau.<br />

Bequemer<br />

geht’s nicht.<br />

Unser Reisemobil<br />

mit<br />

spezieller<br />

Ausstattung.<br />

Betreute Reise in die<br />

Seniorenresidenz »pro seniore« in Oberau<br />

Senior aktiv bietet Ihnen die Möglichkeit des Reisens<br />

ohne auf die gewohnte Pflege und Betreuung zu<br />

verzichten. Das Haus „pro seniore“ in Oberau liegt<br />

in einer malerischen Berglandschaft mit hauseigenem<br />

See und Spazierwegen. Die Nähe zu<br />

Schlössern, Klöstern, Seen, Garmisch Partenkirchen<br />

und München machen es als Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge ideal, die sich als Angebot verstehen.<br />

Geplant sind: Stadtbummel in Garmisch-Partenkirchen,<br />

Besichtigung<br />

Kloster Ettal, Theaterbesuch, Kegeln/<br />

Schw<strong>im</strong>men, Kutschfahrt, Schloss<br />

Neu-Schwanstein, Bummel in Oberammergau<br />

und Spaziergang am<br />

Badersee mit Cafébesuch, Grillabend,<br />

Gottesdienst/Kurkonzert,<br />

Spieleabend.<br />

Sie haben <strong>im</strong> pro seniore Haus in<br />

Oberau die Möglichkeit für Ihren<br />

pflegebedürftigen Angehörigen die<br />

Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen.<br />

So können Sie gemeinsam<br />

einen Urlaub verbringen und Sie ha-<br />

ben die Möglichkeit, an unseren Aktivitäten<br />

teilzunehmen. Bei Anträgen<br />

jeglicher Art sind wir Ihnen gerne<br />

behilflich.<br />

Ab Mai 2011 besteht für schwerst<br />

Demenzfälle die Möglichkeit, das<br />

hauseigene, abgeschlossene Demenzhotel<br />

zu nutzen. Hier werden<br />

die Patienten vom Haus pro senio-<br />

re betreut. Als Angehöriger werden<br />

Sie <strong>im</strong> 5 km entfernten Garmisch-<br />

Partenkirchen untergebracht. Hier<br />

stehen Ihnen Hotels verschiedener<br />

Preiskategorien zur Verfügung.<br />

Fotos © senior aktiv<br />

Die Reiseleitung für Ausflüge übern<strong>im</strong>mt<br />

Senior aktiv.<br />

Uns ist es besonders wichtig, auf individuelle<br />

Bedürfnisse der reisenden<br />

Senioren einzugehen. In allen Häusern<br />

und Einrichtungen, in denen wir<br />

unser Konzept vorgestellt haben,<br />

stieß dies auf großen Zuspruch.<br />

Nicht jeder braucht alle Hilfe und<br />

Unterstützung, die wir auf unseren<br />

Reisen bieten. Und doch ist es beruhigend<br />

zu wissen, dass jederzeit<br />

ein kompetenter Ansprechpartner<br />

zur Verfügung steht.<br />

Wenn wir unser Programm, welches<br />

auch noch andere Ziele beinhaltet,<br />

auch in Ihrer Einrichtung oder Ihrem<br />

Seniorentreff einmal vorstellen sollen,<br />

rufen Sie uns an. Bei Fragen stehen<br />

wir Ihnen gerne zur Verfügung.<br />

Senior aktiv –<br />

Angelika Schneider,<br />

Angelika Mauch, Heike Glawa<br />

Königstr. 10 c, 70173 Stuttgart<br />

Tel. 07 11/222 54 -479


Das Spiel um Sonne,<br />

Farben und Edelsteine<br />

Wie entstehen in den transparenten Edelsteinen die Farben,<br />

die, gemeinsam verpackt in weißes Licht, in einem Tempo von<br />

300.000 km pro Stunde um die Erde sausen?<br />

Am Anfang steht der Plan. In farblosem<br />

Weiß sind die kristallfunkelnden<br />

Edelsteine programmiert, alle<br />

Stoffe für Struktur und Bausteine entsprechend<br />

ausgewählt.<br />

Aus Aluminium, Silizium, Sauerstoff,<br />

Magnesium, Kalzium und Natrium<br />

werden herrlich-weiße Kristallpaläste<br />

errichtet. Wohlgeordnet wachsen<br />

Gitter und Bausteine. Doch trotz der<br />

genauen Planung gelingt es ein paar<br />

fremden Elementen, die gehütete<br />

Ordnung zu durchbrechen. Es sind<br />

bunte Wandervögel, die der Zu-Fall<br />

dort hinführt. Sie nennen sich Eisen,<br />

Chrom, Titan, Mangan, Vanadium,<br />

gehören zwar nicht zur Gesellschaft<br />

der Kristallpalastbewohner, besitzen<br />

jedoch ganz besondere Fähigkeiten.<br />

Sie können mühelos eindringen,<br />

setzen sich auf freie Bauplätze in<br />

den Strukturgittern, lassen sich einfrieren<br />

und warten <strong>im</strong> Schoß der<br />

Dunkelheit auf den lichten Augenblick.<br />

Der kommt nach Jahrmillionen.<br />

Die Erde wird geöffnet. Ein<br />

Lichtstrahl schießt in den Steinpalast<br />

und wandert, gebremst und verlangsamt<br />

durch den Widerstand der<br />

Wände und Gitter, durch die Kris-<br />

tallräume. Jetzt werden die bunten<br />

Wundervögel aktiv. Die brechen die<br />

weiße Lichtstrahlverpackung auf,<br />

und jeder schnappt sich „seine“ Farbe.<br />

Die freibleibenden Farbtöne dürfen<br />

die Kristallwelt wieder verlassen.<br />

Die reisen nun, selbstständig, ohne<br />

Familie und weißen Tarnmantel, auf<br />

ihren ureigenen Schwingungen als<br />

energiegetriebene Farbwesen weiter.<br />

N<strong>im</strong>mt unser Auge, Empfänger<br />

und Bildschirm dieser unsichtbaren<br />

Wesen, sie auf, so beginnt in uns<br />

und mit ihnen ein wundersames Zusammenspiel.<br />

Was wäre die Welt, in der<br />

wir leben, was wäre die<br />

Welt der Edelsteine, mit der<br />

wir leben, ohne die leuchtenden<br />

Signale dieser wundersamen<br />

winzigen Farbvögel.<br />

Foto: © shutterstock.com


46<br />

Prof. Dr. Ulrike<br />

Krenzlin<br />

Guillermo Kahlo<br />

Selbstporträt.<br />

15. Februar 1920.<br />

© Slg. Christina Kahlo<br />

Alcalá/Courtesy<br />

Schirmer/Mosel<br />

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin<br />

Frida Kahlos Vater –<br />

eine Erfolgsgeschichte aus der<br />

Schmuckstadt Pforzhe<strong>im</strong><br />

Als der neunzehnjährige gebürtige<br />

Pforzhe<strong>im</strong>er Friedrich Wilhelm Kahlo<br />

sich am 25. Mai 1890 in die „Borussia“<br />

einschiffte, um mit dem Linien<br />

dampfer Hamburg – Veracruz<br />

nach Mexico auszuwandern, ahnte<br />

niemand etwas von der außergewöhnlichen<br />

Karriere, die ihm bevorstand.<br />

Als spanisierter Guillermo<br />

Kahlo (1871-1941) eroberte er sich<br />

als Fotograf einen künstlerischen Beruf.<br />

Er entstammt einer evangelischen<br />

Schmuckfabrikanten Familie.<br />

Die Schmuckproduktion begann <strong>im</strong><br />

markgräflichen Pforzhe<strong>im</strong> Mitte 18.<br />

Jahrhundert. Sie war rasch erfolgreich.<br />

Friedrich Wilhelm erlernte in<br />

Frida Kahlo und ihr<br />

Frida Kahlos Aufstieg zur bedeutendsten Künstlerin Mexikos spielte sich vor einem einzig artigen<br />

bisher kaum berücksichtigten familiären Hintergrund ab. Ihr Vater stammt aus dem Schmuckzentrum<br />

Pforzhe<strong>im</strong>. Er wanderte nach Mexiko aus. Dort machte er sich als Fotograf einen<br />

Namen. Frida Kahlos künstlerische Anfänge waren begleitet von einer starken Vaterfigur, danach<br />

von ihrem Ehemann Diego Rivera. Der große Moralist des 20. Jahrhunderts förderte Fridas<br />

Weg zur Kunst besser als jedes Akademiestudium es vermocht hätte. Daher wollen wir die<br />

Legende von ihrem Naturtalent und Autodidaktentum nicht gelten lassen. Doch ihre wachsende<br />

Bedeutung für die Kunstgeschichte gründet auf ihren eigenen Leistungen.<br />

einer Handelsschule das kaufmännische<br />

Fach. Fremdsprachen und<br />

Klavierspiel gehörten dazu. In Krisen<br />

zeiten war dieser Industriezweig<br />

hart betroffen. Nach der Reichsgründung<br />

wuchs ihm jedoch <strong>im</strong> neuen<br />

Überseehandel mit Gold-Silber<br />

und Doublé Bijouterie der amerikanische<br />

Markt zu. Als der Eisenbahnbau<br />

in Mexiko vorankam und<br />

der Bijouteriehandel auch dort Fuß<br />

fasste, sah Wilhelm Kahlo seine<br />

Stunde gekommen. Mit dem Billet<br />

vom Großvater und einem Empfehlungsschreiben<br />

vom Honorarkonsul<br />

für Mexiko, dem Juwelier Max Diener,<br />

in der Tasche, überquerte Wilhelm<br />

Kahlo – einziger Passagier des<br />

Paketdampfers „Borussia“ – den<br />

Frida Kahlo. Bildnis meines Vaters. 1951. © Frida<br />

Kahlo/Courtesy Schirmer/Mosel.<br />

Atlantik. Er war einer von 500 deutschen<br />

Junggesellen, die 1890 in Mexiko<br />

einwanderten. Auch sonst war<br />

er clever, denn er isolierte sich nicht<br />

wie die meisten in der deutschen Kolonie<br />

von Mexiko City. Mit seiner ersten<br />

Einheirat in die katholische<br />

Oberschicht der Hauptstadt beschleunigte<br />

er seine Einbürgerung<br />

und Karriere. Die katholisch erzogene<br />

Frida Kahlo malte als Dank für<br />

bestandene Krisen mit Vorliebe<br />

Votivbilder (Ex Voto). Guillermos beruflicher<br />

Aufstieg begann als Buchhalter<br />

bei der deutschen Messer -<br />

fabrik <strong>Bok</strong>er & Brothers, die ein exklusives<br />

Geschäftshaus führte.<br />

Nach dem Tod von Guillermos erster<br />

Ehefrau schloß dieser 1898 eine<br />

zweite Ehe mit Mathilde Calderón<br />

y Conzales, Tochter des Fotografen<br />

Antonio Calderón, erlernte die<br />

Fotografie mit modernster Technik.<br />

Rasch folgen Fotoaufträge von Industriebauten<br />

in Mexiko City, über<br />

Jahre ein Staatsauftrag zur Inventarisierung<br />

der nationalen Monumente<br />

Mexikos. Zusammen mit seinem<br />

Schwager leistete Kahlo diese repräsentative<br />

Aufgabe in Stadt und<br />

Land Mexiko. Bereits 1904 konnte<br />

die Familie in Coyoacan, damals<br />

ein Vorort der Hauptstadt Mexiko<br />

City, ein 800qm Grundstück mit<br />

Haus erwerben, die später von Frida<br />

Kahlo und Diego Rivera bewohnte<br />

„Casa Ázul“. Hier wird am 7. Juli<br />

1907 „Frieda“ (später geändert in


Vater aus Pforzhe<strong>im</strong><br />

„Frida“) als vorletztes von acht Kindern<br />

geboren. Guillermo Kahlo betrieb<br />

Atelier und Archiv mit Kristallplatten<br />

in der Avenida 16de Septiembre.<br />

Heute ist er als Pressefotograf<br />

und Pionier der Inventarisierung<br />

Mexikos in die Fotografiegeschichte<br />

eingegangen. Der gebildete und<br />

sensible Mann macht mit seinen eleganten<br />

Maßanzügen <strong>im</strong>mer eine<br />

gute Figur. Von daher hat Frida<br />

Kahlo wohl ihre Vorliebe für Kleider<br />

und elegante Mode. 1925 schenkte<br />

Guillermo Kahlo seinen<br />

Kindern ein Selbstporträt<br />

mit der Widmung „Erinnert<br />

Euch von Zeit zu Zeit<br />

an die Liebe, die Euer Vater<br />

für Euch <strong>im</strong>mer empfunden<br />

hat.“ (… carino<br />

que siempre les ha tenido<br />

su padre.“) Von ihm lernte<br />

sie das Porträtfach, Fotografie,<br />

Retuschieren und<br />

Malen.<br />

Der Unfall – Beginn der<br />

Malerei<br />

Prägend für ihren Werde -<br />

gang war der schwere<br />

Unfall vom 17. September<br />

1925. Fridas Schulbus<br />

stieß mit einer Straßenbahn<br />

zusammen. Dabei<br />

durchbohrte eine Eisenschiene<br />

ihr Becken.<br />

Man hatte sie fast aufgegeben.<br />

Monatelang ans Bett gefesselt,<br />

begann sie zu malen. Ihre Mutter<br />

konstruierte eine Bettstaffelei, der<br />

Vater „borgte“ seinen Malkasten<br />

aus. Mit dem Unfall beginnt zugleich<br />

eine anhaltende Krankengeschichte.<br />

Offenbar gab sie deswegen ihre<br />

Berufspläne 1925 auf. Sie dachte<br />

an eine Eheschließung.<br />

Das Porträtfach<br />

Im Porträt erlangt sie ihre höchste<br />

Perfektion. Selbstbildnisse durchziehen<br />

ihr Lebenswerk. Freunde und<br />

Ärzte beschenkt sie mit Bildnissen.<br />

Auftragsporträts entstehen nur selten<br />

wie 1944 das von Minister Eduardo<br />

Morillo Safa. In ihren eigenen<br />

und den Porträts von Freunden und<br />

Tieren, vorwiegend en face, n<strong>im</strong>mt<br />

die Fähigkeit zu, Lebensfreude und<br />

Fröhlichkeit, auch wenn sie schmerzhaft<br />

überlagert sind, suggestiv ins<br />

Bild zu heben. Dazu gehört die Brillanz<br />

des Stofflichen, Genauigkeit<br />

raffinierter Modeartikel und der<br />

Glanz des Fells ihrer Affen, Katzen<br />

und Hunde.<br />

Selbstbildnis mit Samtkleid.1926. Priv.besitz. Courtesy<br />

Galería Arvil, Mexiko Stadt. © Banco de México<br />

Diego Rivera-Frida Kahlo Museums Trust, México,<br />

D.F./VG Bild-Kunst, Bonn 2010.<br />

Frida stellt sich schön und erotisch ausstrahlend dar.<br />

Als Neunzehnjährige beherrscht sie maniriert und<br />

kennerisch das Porträtfach. Wir wissen woher.<br />

Ihr erstes Selbstbildnis widmet sie<br />

dem Lebensretter Alejandro Gómez<br />

Arias. Auch er besuchte die Scuola<br />

Preparatoria, an der sich viele später<br />

berühmte Intellektuelle auf das<br />

Studium vorbereiteten u.a. Miguel<br />

N. Lira, dem Frida 1928 <strong>im</strong> Porträt<br />

festhielt.<br />

Diego Rivera<br />

1928 lernt Frida Diego Rivera bei<br />

einem Wandbildauftrag kennen. Der<br />

weltberühmte 43jährige Künstler<br />

heiratet die 22jährige Frida Kahlo<br />

am 21. August 1929 in Coyoacán.<br />

Bevor Rivera, ein eigenwilliger und<br />

unabhängiger Charakter, sein sozialpolitisches<br />

Wandbildprogramm<br />

entwickelte, hatte er Europa bereist,<br />

den Kubismus kennengelernt. Frida<br />

Kahlo begleitete Rivera bei der<br />

Ausführung seiner großen Wandbildaufträge<br />

ab 1930 nach San<br />

Francisco, Detroit und New York.<br />

Für deren Ausführung leitete er ein<br />

umfangreiches Team an aus Bildhauern,<br />

Malern, Fotografen und<br />

Gehilfen.<br />

Die Atelierhäuser<br />

1931 beauftragt Rivera seinen<br />

Freund, den Architekten 0’Gorman,<br />

berühmt geworden mit dem Bibliotheksbau<br />

für die Nationale Universität<br />

in Mexiko City. Konsequenter<br />

konnte der Bauhausstil in seiner frühen<br />

Phase nicht umgesetzt werden<br />

als in den Doppel-Atelierhäusern.<br />

So führt die Müllentsorgung direkt<br />

von der Küche durch ein Rohr in die<br />

Tonne. Im vornehmen Villen Stadtteil<br />

San Ángel löste diese Baugruppe<br />

einen Eklat aus.<br />

Nickolas Muray,<br />

Frida Kahlo auf einer<br />

weißen Bank, in<br />

Nickolas Murays<br />

Studio, New York<br />

1939 Farbfoto<br />

Collection of Nickolas<br />

Muray Photo Archives<br />

© Nickolas Muray<br />

Photo Archives, LLC<br />

47


Selbstbildnis mit<br />

Affen.1943<br />

The Jacques and<br />

Natasha Gelman<br />

Collection of 20th<br />

Century Mexican<br />

Art and The Vergel<br />

Foundation.<br />

© Banco de México<br />

Diego Rivera-Frida<br />

Kahlo Museums<br />

Trust, Mexico.<br />

D.F./VG Bild 2010<br />

48<br />

Fortsetzung<br />

Frida Kahlo<br />

und ihr Vater aus Pforzhe<strong>im</strong><br />

Scheidung und erneute Heirat<br />

Nicht erstaunen darf, dass beider<br />

gemeinsamer Weg dramatisch und<br />

konvulsivisch verlief, begleitet war<br />

von Trennungen 1935 und Scheidung<br />

1939 sowie erneuter Heirat<br />

1940, dennoch 27 Jahre währte.<br />

Diese schwierigen Beziehungen, das<br />

Ungleichgewicht zwischen dem berühmten<br />

Künstler und seiner Frau,<br />

zu untersuchen und zu beurteilen,<br />

Gegenstand vieler Bücher, steht uns<br />

nicht zu. Frida Kahlo war von der<br />

Untreue ihres Mannes jedes Mal tief<br />

getroffen. Eifersucht griff tief in ihr<br />

Herz. Als Ausgleich suchte sie <strong>im</strong>mer<br />

neue Liebesbeziehungen zu anderen<br />

Männern. Dazu gehörten u.a. Heinz<br />

Berggruen, Nicolas Muray, André<br />

Breton und Leo Trotzki.<br />

Krankheit und Ende<br />

Die Kahlo-Forschung drängt heute<br />

in Richtung einer Medizingeschichte<br />

ihrer 22 Operationen am Rück-<br />

Die gebrochene Säule.1944. Museo Dolores Olmedo<br />

Patino, Mexiko Stadt, © Banco de México Diego<br />

Rivera-Frida Kahlo Museum Trust, México, D.F./VG<br />

Bild-Kunst. Bonn 2010<br />

Seit 1944 trägt Frida Kahlo ein Stahlkorsett. 1953<br />

wird ihr rechter Unterschenkel amputiert. Es beginnt<br />

die Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Am 13. Juli<br />

1954 stirbt Frida mit unbest<strong>im</strong>mter Todesursache. Sie<br />

ist nur 47 Jahre alt geworden.<br />

rat. Ob mit diesem unverhüllten Zugang<br />

zu ihrem Körper das Verständnis<br />

für ihre Kunst ikonologisch<br />

wirklich entschlüsselt werden kann,<br />

bleibt eine Frage. Der vorliegende<br />

Katalogbeitrag zu diesem Thema erhellt<br />

nichts.<br />

Als Frida Kahlo am 13. Juli 1953<br />

starb, soll Diego Rivera (1886 –<br />

1957) innerhalb von einundeinhalb<br />

Stunden ein alter Mann, zusehends<br />

grau und dann weiß geworden sein.<br />

Er sagte, dass ihm erst angesichts<br />

ihres Todes klar geworden sei, dass<br />

Frida Kahlo das wichtigste Erlebnis<br />

seines Lebens war. Die Obduktion<br />

ihrer Leiche lehnte er ab. Die Casa<br />

Àzul ließ er sofort in ein Museum<br />

umbauen.<br />

Zusammenfassung<br />

Mit ihrem Oeuvre von nur 144 Gemälden,<br />

gezeichneten Tagebüchern<br />

tritt sie nicht heraus aus ihrer Biografie,<br />

aus ihrer inneren Welt. Es<br />

gibt kaum Themen außerhalb dieser<br />

Problematik. Daher sind auch<br />

die in den Katalognummern unter-<br />

nommenen Deutungsversuche, das<br />

Oeuvre in den spanischen Estridentismus<br />

und andere Kunstströmungen<br />

des 20. Jahrhunderts einzuordnen<br />

unergiebig. Ihr Ruhm, der erst nach<br />

ihrem Tod aufkam, lässt sich also<br />

kaum aus den Stilverläufen der ersten<br />

Hälfte des 20. Jh. ergründen.<br />

Zur Biografie-Forschung von Frida<br />

Kahlo stellt die langjährige Kahlo-<br />

Forscherin Helga Prignitz-Poda jedoch<br />

die neuesten Ergebnisse zusammen,<br />

von denen künftig auszugehen<br />

ist.<br />

Frida Kahlo betonte gegenüber André<br />

Breton, dass sie keine Surrealistin<br />

sei, sondern nur ihre Lebensprobleme<br />

gestaltet habe. Für ihre<br />

Krankheiten, Krisen und die zerrissenen<br />

Seelenzustände erfindet sie<br />

eine neue Ikonografie, derentwillen<br />

sie heute zu den höchstgeschätzten<br />

Künstlerinnen des 20. Jh. gezählt<br />

wird. Aus diesen persönlichen Erfahrungen<br />

ist ein Werk gewachsen<br />

mit festem Platz in der Kunst des<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Frida Kahlo – Retrospektive<br />

Niederkirchnerstr. 7, Martin-Gropius-<br />

Bau,10963 Berlin, täglich geöffnet<br />

von 10 – 20 Uhr, zu sehen bis<br />

9. August 2010.<br />

Literatur<br />

• Frida Kahlo Retrospektive. Ausstellungskatalog<br />

Martin-Gropius-<br />

Bau, Bank Austria Kunstforum<br />

(Hrsg.) Prestel. Euro 39,95<br />

Bei Schirmer/Mosel Verlag sind seit<br />

2007 mehrere Titel über Frida Kahlo<br />

erschienen, darunter:<br />

• G. Franger, R. Huhle. Fridas Vater<br />

– der Fotograf Guillermo Kahlo.<br />

19 Duontone Tafeln, 60 Abb.<br />

Euro 19,80<br />

• Helga Prignitz-Poda. Frida Kahlo<br />

– Die Malerin und ihr Werk.<br />

Euro 29,80<br />

• Fridas Kleider. Aus dem Museo<br />

Frida Kahlo in Mexico City.<br />

Euro 49,80.


Bernstein – die Tränen der Heliaden<br />

Bernstein – das honiggelb sch<strong>im</strong>mernde und leuchtende<br />

edle Material der Ostseeküste, fasziniert den<br />

Menschen seit altersher. Von allen Materialien, die<br />

er bearbeitet hat, ist der Bernstein der einzige Rohstoff,<br />

der in einer Zeitspanne von ca. 20.000 Jahren, d.h.<br />

von der Steinzeit bis heute, fast ununterbrochen als<br />

geschätzte Kostbarkeit galt.<br />

Schon die Steinzeitmenschen trugen<br />

Amulette aus Bernstein in dem festen<br />

Glauben an seine magische Wirkung.<br />

Noch <strong>im</strong> 21. Jahrhundert wird<br />

Kleinkindern eine Bernsteinkette umgehängt,<br />

um ihnen das Zahnen zu<br />

erleichtern.<br />

Bernstein brennt bei ca. 200 –<br />

300°C wie Räucherkerzen und verbreitet<br />

dabei einen angenehmen<br />

Duft. Das Mittelalter kannte keinen<br />

anderen Stein mit so außergewöhnlichen<br />

Eigenschaften und<br />

drückte seine Bewunderung <strong>im</strong> Namen<br />

„Bernstein“ (Börnstein) aus, was<br />

nichts anderes bedeutet als Brennstein.<br />

Man schnitzte Schmuck daraus,<br />

verwandte ihn für sakrale Geräte<br />

und erklärte seinen Besitz zum<br />

Staatsmonopol. Hauptfund für Bernstein<br />

ist seit jeher die ostpreußische<br />

Samlandküste. Dort wurde er durch<br />

Auslesen am Strand oder durch Fischen<br />

des sog. „Strandsegens“ gewonnen.<br />

Der Abbau <strong>im</strong> Tagbau in<br />

der Blauen Erde wurde erst <strong>im</strong> ausgehenden<br />

19. Jahrhundert begonnen.<br />

Von der Samlandküste wurde<br />

das Bernsteinmaterial lange Zeit<br />

nach Lübeck und Brügge gebracht.<br />

Die dortigen Bernsteindreher galten<br />

damals als sog. „Paternostermacher“,<br />

da sie hauptsächlich Rosenkränze<br />

herstellten. Mit der Reformation<br />

1517 ging jedoch die Nachfrage<br />

empfindlich zurück, und von<br />

nun an finden wir den Bernstein verarbeitet<br />

in Hausaltären, Prunkgefäßen,<br />

Spielbrettern, Schmuckkästen<br />

und Kabinettschränken. Das Barock<br />

produzierte die großartigste Bernsteinarbeit,<br />

die es je gegeben hat,,<br />

das zu seiner Zeit auch als 8. Weltwunder<br />

bekannte Bernsteinz<strong>im</strong>mer<br />

<strong>im</strong> Schloss Zarskoje Selo (heute<br />

Puschkin) bei Leningrat. Im letzten<br />

Krieg von deutschen Truppen abgebaut,<br />

ist es seit 1945 verschollen.<br />

Heute finden wir eine Rekonstruktion<br />

dieses Z<strong>im</strong>mers <strong>im</strong> Schloss<br />

Puschkin.<br />

Über die Herkunft von Bernstein ist<br />

viel gerätselt worden. Zwar wussten<br />

schon Aristoteles und Plinius, dass<br />

es sich hierbei um ein Baumharz<br />

handelt, doch konnte dies erst <strong>im</strong><br />

ausgehenden 18. Jahrhundert wissenschaftlich<br />

bewiesen werden. Zuvor<br />

waren andere Erklärungen verbreitet.<br />

Seit 448 v. Chr. taucht <strong>im</strong>mer<br />

wieder der Bericht von Euripides<br />

auf, der in seinem „Hippolyt“<br />

erzählt, dass sich die Tränen der Heliaden<br />

in Bernstein verwandelt hätten.<br />

Die Heliaden waren die Schwestern<br />

des Phaeton, ihr Vater der Sonnengott<br />

Helios. Als Phaeton mit dem<br />

vom Vater ausgeliehenen Sonnenwagen<br />

am H<strong>im</strong>mel fuhr, verlor er<br />

die Gewalt über die Pferde, und es<br />

hätte benahe ein großes H<strong>im</strong>melsunglück<br />

gegeben, wenn Zeus nicht<br />

rechtzeitig mit einem Blitzstrahl den<br />

Wagen umgeworfen hätte., so dass<br />

der ungeschickte Wagenlenker in<br />

den Eridanos stürzte. Seine Schwestern<br />

beweinten den Bruder und verwandelten<br />

sich in Pappeln. Die<br />

Brandspuren sind noch heute als<br />

Milchstraße zu sehen.<br />

Die Entstehungsgeschichte des Bernsteins<br />

klingt heute noch unglaublich.<br />

Es begann damit, dass vor 335 –<br />

55 Mill. Jahren große, kiefernartige<br />

Wälder auf dem Gelände Südskandinaviens<br />

standen, das heute zum<br />

größten Teil von der Ostsee überflutet<br />

ist. Das Kl<strong>im</strong>a war tropisch. Durch<br />

Unwetterkatastrophen wurden die<br />

Bäume abgeknickt oder stürzten um.<br />

Dabei müssen sie ähnlich reagiert<br />

haben wie unsere heutigen stark harzigen<br />

Kiefern. An dem stark ausblutenden,<br />

klebrigen Harz verfingen<br />

sich Insekten und Pflanzenteile, die<br />

in das Harz eingeschlossen wurden<br />

und uns bis heute erhalten blieben,<br />

denn sie bilden noch heute sicht bare<br />

Einschlüsse <strong>im</strong> Bernstein, bekannt<br />

auch als Inklusen.<br />

Das Gebiet und die Wälder wurden<br />

vom vordringenden Meer überflutet,<br />

Wellen und Meeresströmungen wühlten<br />

den ehemaligen Waldboden auf,<br />

um es an anderer Stelle wieder abzulagern.<br />

Die Samlandküste muss<br />

hierbei ein besonders strömungsbegünstigtes<br />

Gebiet gewesen sein.<br />

Die Zeitspanne, in der die Baumharze<br />

ausflossen, umfasst ca. 20<br />

Mill. Jahre. So gibt uns der Bernstein<br />

Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt,<br />

die für uns schon fast mit dem Unendlichkeitsbegriff<br />

identisch ist.<br />

Der Sturz des Phaeton<br />

v. Peter Paul Rubens,<br />

um 1604/1605,<br />

Gemälde (Öl auf<br />

Leinwand), National<br />

Gallery of Art,<br />

Washington D.C.,<br />

United States.<br />

49


50<br />

Neues aus den Pforzhe<strong>im</strong>er Schmuckwelten<br />

Liz Taylor –<br />

aus der Blütezeit einer Leinwandgöttin<br />

Der amerikanische Star-Fotograf Bob <strong>Will</strong>oughby<br />

hat die Schauspielerin Liz Taylor unzählige Male<br />

fotografiert. Einen Ausschnitt mit 100 seiner meisterlichen<br />

Farb- und Schwarz-Weiß-Porträts, die<br />

zwischen 1950 und 1965 entstanden sind, werden<br />

in dieser Ausstellung vom 26.7 – 30.11.10 gezeigt.<br />

Die glitzernde Scheinwelt des Hollywoods<br />

der 50er bis 70er Jahre<br />

war für ihn ein zentrales Thema.<br />

<strong>Will</strong>oughby porträtiert seit nunmehr<br />

40 Jahren, stilistisch in der Tradition<br />

der Glamourfotografie, die Diven<br />

amerikanischer Filmgeschichte,<br />

und wurde so zu<br />

dem Chronisten und<br />

Porträtisten Hollywoods.<br />

<strong>Will</strong>oughby nähert<br />

sich Liz Taylor mit<br />

analytischem Gespür<br />

und liebevoller<br />

Zuneigung. Sein fotografischer<br />

Blick ist<br />

sensibel, neugierig<br />

und forschend.<br />

1950 fotografierte<br />

Bob <strong>Will</strong>oughby die<br />

damals achtzehnjährige<br />

Liz Taylor<br />

zum ersten Mal und<br />

begleitete sie seitdem<br />

kontinuierlich<br />

auf ihrem Weg vom<br />

Kinderstar zur Hollywood-Ikone<br />

der<br />

fünfziger und sechziger<br />

Jahre. Ihm gelangen<br />

einzigartige,<br />

atmosphärisch dichte<br />

Fotografien, die einen Blick auf<br />

die vielschichtige Persönlichkeit von<br />

Liz Taylor ermöglichen.<br />

Schon bald wurde sie berühmt für<br />

ihre strahlend blauen Augen und<br />

galt als eine der schönsten Frauen<br />

der Welt, lange bevor sie mit ihren<br />

exaltierten Affairen, Skandalen und<br />

Foto: © Bob <strong>Will</strong>oughby<br />

Eheschließungen eine unnötige Berühmtheit<br />

erlangte. Doch in diesen<br />

15 Jahre, in denen er jede Gelegenheit<br />

nutzte, die „special lady“<br />

vor die Kamera zu bekommen, war<br />

davon noch nicht viel zu ahnen.<br />

Die Fotos zeigen die Schauspielerin<br />

während der Dreharbeiten zu „Raintree<br />

County“ von 1956 und zu<br />

„Who’s afraid of Virginia Woolf?“<br />

von 1965 in zwei sehr unterschiedlichen<br />

Rollen. Neben offiziellen<br />

Staraufnahmen sind eine Vielzahl<br />

„privater“ Fotos der Schauspielerin<br />

zu sehen – wie Aufnahmen<br />

ihrer Hochzeit mit Eddie Fischer,<br />

weswegen sie zum jüdischen Glauben<br />

konvertierte, und Fotos aus den<br />

Drehpausen am Set. In der Summe<br />

vermitteln die Fotografien ein vielschichtiges<br />

Bild des Stars und des<br />

Menschen Liz Taylor, erotisch und<br />

glamourös, verträumt und verspielt,<br />

albern und selbstironisch, mütterlich<br />

besorgt und ernsthaft in die Arbeit<br />

vertieft.<br />

Bob und Dorothy <strong>Will</strong>oughby, Vence in Frankreich<br />

2009. Foto unter www.willoughbyphotos.com.<br />

Bob <strong>Will</strong>oughby (geb. 1927 in Los<br />

Angeles) zählt bis heute zu den bedeutendsten<br />

Fotografen und Chronisten<br />

des klassischen Hollywood<br />

und seiner Stars. Er studierte Filmwissenschaften<br />

am USC Cinema Department<br />

und Design bei Paul Sass<br />

am Kann Institute of Art. In der gleichen<br />

Zeit ging er bei Wallace Seawell,<br />

Paul Hesse und Glenn Embree<br />

in die Lehre, arbeitete seit den späten<br />

1940er Jahren als engagierter<br />

und freier Fotograf für die großen<br />

Filmstudios und Magazine, verließ<br />

1971 mit seiner Familie Los Angeles,<br />

ging nach Irland und zog 17<br />

Jahre später nach Südfrankreich, wo<br />

er bis heute lebt und arbeitet.<br />

Seine Fotografien sind Bestandteil<br />

vieler Museumssammlungen: The<br />

National Portrait Gallery, Washing -<br />

ton; The National Portrait Galery,<br />

London; The National Museum of<br />

Photography, Bradford; The Bibliotheque<br />

Nationale, Paris; Musee de<br />

la Photographie, Charleroi; The<br />

Museum of Modern Art, New York<br />

u.v.a.


5 Jahre Schmuckwelten –<br />

eine goldene Welt aus Traum und Aktion<br />

Sie feierten – und alle, alle kamen. Man<br />

feierte nicht nur das 5-jährige Bestehen<br />

dieses großartigen Eventzentrums für<br />

Schmuck und Design – man feierte die<br />

1-Millionen-Besu cher zahl und es öffnete<br />

sich mit bravureusen Ambiente die<br />

neue goldene Pforte des Hauses.<br />

Die der Feierstunde vorausgegangene<br />

Pressekonferenz bestätigte die derzeitige<br />

Entscheidung, dieses international<br />

außergewöhnliche Zentrum in einer<br />

AUGUST PERLEN-WOCHEN<br />

Ausstellung:<br />

„Pearls, pearls, pearls –<br />

faszinierend und vielfältig!“<br />

Designwelt<br />

Ausstellung: „Zuchtperlen. Meer als<br />

Schmuck, von den Perlfarmen bis zum<br />

Perl-Glamour“. Lichtgang<br />

Workshop: Knoten von Perlen- und<br />

Edelsteinketten<br />

Mi., 4.8. u. Sa.,14.8.2010, 16.30 – 19.30 Uhr,<br />

Kosten: 35 € *, Showbühne<br />

Begeben Sie sich mit Ihrer mitgebrachten<br />

Kette auf eine kreative Entdeckungsreise<br />

und entwickeln Sie ein Designerschmuckstück.<br />

Workshop: Perlring fädeln<br />

Do., 5.8.2010, 15.30 – 17.30 Uhr<br />

Kosten: 15 € *, Showbühne,<br />

für Erw. u. Jugendl.<br />

Fertigen Sie Ihren eigenen Ring –<br />

lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und<br />

gestalten Sie einen klassisch<br />

eleganten oder einen frischen,<br />

farbenfrohen Ring aus Perlen.<br />

Aktion: Perlen bohren<br />

Sa., 7.8. u. 21.8.2010, 12.00 – 16.00 Uhr,<br />

ERLEBNISKAUF!<br />

Das Mysterium Perle zieht die Menschen<br />

seit Jahrhunderten in den Bann, sie<br />

symbolisiert Leidenschaft, Inspiration und<br />

Liebe. Suchen Sie sich Ihre persönliche,<br />

hochwertige Zuchtperle aus. Eine Expertin<br />

wird diese bohren – in Kombination mit<br />

einem Seiden- oder Lederband entsteht<br />

ein individuelles Schmuckstück.<br />

Stadt zu etablieren, deren Name, Tradition<br />

und Entwicklung in einmaliger Intensität<br />

mit dem Thema Schmuck verbunden<br />

ist.<br />

Interessante und thematisch reizvolle <strong>Aktionen</strong><br />

werden den Veranstaltungsplan<br />

der kommenden Monate zu einem attraktiven<br />

Besuchermagnet entwickeln.<br />

Sind es die Perlen <strong>im</strong> August, so das<br />

Gold <strong>im</strong> September, alles über Gestaltung<br />

füllt das Oktoberprogramm, und<br />

555<br />

ausgewählte<br />

Perlenschmuckstücke<br />

in Perfektion<br />

zum Geburtstagspreis.<br />

Sensationell<br />

große<br />

Auswahl<br />

man kann auf den Themenbereich vor<br />

den weihnachtlichen Festzeit gespannt<br />

sein. Und <strong>im</strong>mer wieder sind mit den<br />

Themen und Ausstellungen besonders<br />

reizvolle Möglichkeiten verbunden, das<br />

eine oder andere Traumstück zu erwerben.<br />

Bei der unüberschaubaren Auswahl<br />

an individuellen Kollektionen erstklassiger<br />

Designer bieten die Schmuckwelten<br />

nicht nur in Deutschland eine einmalige<br />

und außergewöhnliche Vielfalt.<br />

Alle Geburtstagspreise<br />

erkennen Sie an diesem Zeichen.<br />

Workshop: Modisches Kurzcollier<br />

Mo., 9.8.2010, 18.00 – 19.30 Uhr,<br />

Kosten: 28 € *, Showbühne<br />

Wählen Sie aus echten Süßwasserperlen,<br />

Formsteinen und Splitterkristallen Ihre<br />

Lieblingsfarben und gestalten Sie ein<br />

zweireihiges Collier.<br />

Kinderworkshop: Mein 1. Collier<br />

Di.,10.8.2010, 11.00 – 13.00 Uhr<br />

Mineralienwelt, für Kinder ab 10 Jahre,<br />

Kosten: 15 € *<br />

Wir arbeiten mit Edelstahldraht, Süßwasserperlen,<br />

Splitterkristallen und Quetschperlen.<br />

Wählt eure Lieblingsfarben und<br />

fertigt euer erstes Collier.<br />

Workshop: Strickkette<br />

Teil 1: Mi.,11.8. u. Teil 2: 25.8.2010,<br />

14.30 – 17.30 Uhr, Showbühne,<br />

Kosten: 80 € * zzgl. Material 20 – 60 €<br />

Gestalten Sie aus einem filigranen Silberfaden<br />

ein Kettengeflecht. Luftig, leicht<br />

schmiegt es sich Ihrem Hals an. Verschiedene<br />

Perlen oder Steinkugeln ergänzen<br />

das Kettenensemble.<br />

Vortrag: Perlenkunde und Pflege<br />

Do.,19.8. 2010, 19.00 – 20.00 Uhr,<br />

kostenlos *, Showbühne<br />

Seit Jahrtausenden wecken Perlen Fantasien<br />

und erobern die Herzen der Frauen.<br />

Die regional ansässige Schmuckmanufaktur<br />

Gellner lässt Sie an diesem Zauber teilhaben.<br />

Lernen Sie die unterschiedlichen<br />

Perlenarten, -formen und die passende<br />

Pflege kennen.<br />

*Anmeldung erforderlich unter:<br />

07231 99-4444.<br />

51


Abb. rechts: Collier,<br />

Alpaka, Glassteine,<br />

Henkel & Grosse<br />

für Christian Dior,<br />

Pforzhe<strong>im</strong>, 1961,<br />

Foto: Petra Jaschke<br />

Abb. rechts:<br />

Brosche,<br />

Messing vergoldet,<br />

Samtlack, Grossé,<br />

Henkel & Grosse,<br />

Pforzhe<strong>im</strong>, 1959,<br />

Foto: Petra Jaschke<br />

52<br />

Das Schmuckmuseum Pforzhe<strong>im</strong> informiert:<br />

Zu Petticoat und Wespentaille – Modeschmuck<br />

Christian Dior<br />

Ausstellung vom 17. September bis 14. November 2010, Eröffnung<br />

Donnerstag, 16. September, 19 Uhr – <strong>im</strong> Rahmen des 50er-Jahre-<br />

Kulturfestivals der Stadt Pforzhe<strong>im</strong>.<br />

Henkel & Grosse war eine der renommiertesten Modeschmuckfirmen weltweit. Ihr<br />

Ruf gründet unter anderem darauf, dass sie 50 Jahre lang Bijoux Christian Dior<br />

herstellte. 1955 schloss die Firma einen Vertrag mit dem französischen Mode schöpfer<br />

Christian Dior und besaß von da an die exklusive Produktions- und Vertriebs lizenz<br />

für Diorschmuck. Daneben stellte das Pforzhe<strong>im</strong>er Unternehmen hochwertigen Mode -<br />

schmuck unter dem Markennamen Grossé her.<br />

Broschen, Ketten und<br />

Ohrclips in farbigverspieltenBlütenformen<br />

nahmen ih<br />

ren Auf<br />

schwung,<br />

passend<br />

zu den typischenPetticoatröcken<br />

und figurbetonten<br />

Oberteilen<br />

mit schmaler<br />

Taille. Von diesem<br />

Modeschmuck<br />

entstanden unterschiedlichste<br />

Sets in verschiedenen<br />

Preisklassen für<br />

eine möglichst breite Käuferschicht.<br />

Neben dem Fokus auf die<br />

1950er Jahre gibt die Ausstellung<br />

auch einen Ausblick in die 60er und<br />

70er Jahre mit dem typischen Courrèges-Stil.<br />

Als Christian Dior 1947 in Paris seinen<br />

Modesalon öffnete, schrieb er<br />

mit dem „New Look“ bald Modegeschichte;<br />

einer Linie, die auf<br />

schmale Schultern, Betonung von<br />

Hüfte und Taille sowie Bleistift- oder<br />

schwingende Glockenröcke setzt.<br />

Sie war sichtbarer Ausdruck für Aufbruch<br />

und Neubeginn in den Nachkriegsjahren.<br />

Zwar war die Silhouette<br />

nicht völlig neu, doch Dior gelang<br />

es damit, das Feminine in die<br />

Mode zurückzubringen.<br />

Und: er st<strong>im</strong>mte Frisur<br />

und Accessoires<br />

auf die<br />

Kleidung ab.<br />

So ist es kaum<br />

verwunderlich,<br />

dass der<br />

Modeschöpfer<br />

dazu eine<br />

eigene<br />

Schmuckkollektionanvisierte.<br />

Die Suche<br />

danach führte ihn<br />

1955 – auf seiner<br />

einzigen Deutschlandreise<br />

– zu Henkel<br />

& Grosse nach<br />

Pforzhe<strong>im</strong>. Daraufhin<br />

kam es zu der weltweiten<br />

Produktions- und Vertriebs -<br />

lizenz, <strong>im</strong> Rahmen derer das<br />

Pforzhe<strong>im</strong>er Unternehmen für<br />

ein halbes Jahrhundert Bijoux<br />

Christian Dior entwarf und auf<br />

den Markt brachte. Neben Diorschmuck<br />

hat Henkel & Grosse jeweils<br />

seine eigene Marke Grossé<br />

kreiert, die bereits in den 20er Jahren<br />

ins Leben gerufen worden war.<br />

In den 50er Jahren fertigte die Firma<br />

in erster Linie romantischen Blütenschmuck,<br />

der in seiner Kleinteilig<br />

keit sehr naturalistisch anmutete.<br />

Ab Mitte der 60er trat mit dem<br />

„Weltraumlook“ von Courrèges eine<br />

klare, geometrische und tech-<br />

nische Formgebung in den Vordergrund.<br />

Gegründet wurde das Schmuckunternehmen<br />

1907 von Heinrich Henkel<br />

und Florentin Grosse als „Süddeutsche<br />

Gold- und Haar-Bijouterie“.<br />

Sie kam in den 20er Jahren mit Modeschmuck<br />

aus Messing, Aluminium,<br />

Holz und Bakelit zu einer ersten<br />

Blüte. Im Folgejahrzehnt stellten<br />

die Familienunternehmer auch Kontakte<br />

zu den Modehäusern Lanvin<br />

und Schiaparelli in Paris, Harrods<br />

in London und Saks in New York<br />

her. 1937 erhielt Henkel & Grosse<br />

das Diplome d’Honneur auf der Exposition<br />

Internationale des Arts et<br />

Techniques dans la vie Moderne in<br />

Paris. Nach der langen Zusammenarbeit<br />

mit Dior ist das<br />

Unternehmen 2005 <strong>im</strong><br />

gleichnamigen Konzern<br />

aufgegangen. Die<br />

Schmuckstücke von<br />

Henkel & Grosse standen<br />

zeitlebens für zeitgemäßes<br />

Design und technische<br />

Innovation. Dass Häuser<br />

wie das Victoria & Albert<br />

Museum in London<br />

oder die Pr<strong>im</strong>avera Gallery<br />

in New York sie in ihre<br />

Sammlung aufgenommen<br />

haben, unterstreicht<br />

dies.<br />

Bei der Arnoldschen Verlagsanstalt<br />

erscheint ein<br />

umfangreiches deutsch-


der 1950er Jahre<br />

und Grossé aus dem Hause Henkel & Grosse<br />

englisches Werk zur Geschichte der<br />

Firma. Vivienne Becker und Adelheid<br />

Rasche: Henkel & Grosse Pforzhe<strong>im</strong>.<br />

100 Jahre Leidenschaft für<br />

„Grosse“ und „Dior“. 176 Seiten,<br />

49,80 €.<br />

Der Eintritt in die Ausstellung ist <strong>im</strong><br />

Museumseintritt inbegriffen.<br />

VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

• Donnerstag 16. September 2010,<br />

19 Uhr, Ausstellungseröffnung,<br />

Eintritt frei<br />

• Sonntag, 26. September 2010,<br />

15 Uhr, Zu Petticoat und Wespen -<br />

taille – Modeschmuck der 50er<br />

Jahre, Führung durch die Ausstellung,<br />

Eintritt 5 €, ermäßigt 3,50 €<br />

• Sonntag, 17. Oktober 2010 und<br />

7. November 2010, 15 Uhr, „Fifty-<br />

Fifty“, Kombiführung durch die<br />

Sonderausstellungen „Zu Petticoat<br />

und Wespentaille – Modeschmuck<br />

der 50er Jahre“ <strong>im</strong> Schmuckmuseum<br />

und „Alltag & Ambiente“ <strong>im</strong><br />

Kunstverein Pforzhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> Reuchlinhaus,<br />

in Kooperation mit dem<br />

Kunstverein, Eintritt 5 €, ermäßigt<br />

3,50 €<br />

• Donnerstag, 15. September 2010,<br />

19 Uhr, „Mythos Dior“, Vortrag<br />

von Kunsthistorikerin Claudia<br />

Baumbusch <strong>im</strong> PZ-Forum:<br />

Jahrzehntelang hat die Pforzhe<strong>im</strong>er<br />

Schmuckfirma Henkel & Grosse<br />

den Modeschmuck für Christian<br />

Dior (1905 – 1957) gefertigt.<br />

Der begnadete Couturier hatte<br />

1947 sein erstes Modeatelier gegründet<br />

und in den 50er Jahren<br />

mit seinem „New Look“ für weltweite<br />

Furore gesorgt. Seine luxuriösen<br />

Kreationen verlangten nach<br />

perfekten, der jeweiligen Mode<br />

angepassten Accessoires, zu denen<br />

auch der Schmuck aus dem<br />

Hause Dior zählte. Die Kunsthistorikerin<br />

Claudia Baumbusch stellt<br />

den kreativen Schöpfer und seinen<br />

Beitrag zur Geschichte des<br />

Modeschmucks in den Mittelpunkt<br />

ihres Vortrags.<br />

Eintrittskarten 2 € bei der PZ unter<br />

Tel. 07231/933-125, Mo. –- Fr.<br />

8 – 17 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr, Eingang<br />

PZ-Forum: Ecke Post-/Luisen -<br />

straße.<br />

• Donnerstag, 28. Oktober 2010,<br />

19 Uhr, Mode und Modeschmuck<br />

der 50er Jahre, Vortrag von<br />

Kunsthistorikerin Regina M. Fischer<br />

mit Kurzführung durch die<br />

Ausstellung: Die Mode der 50er<br />

war geprägt von Gegensätzen.<br />

Man wollte die harten Jahre des<br />

Krieges vergessen, und gerade<br />

die Frauen wollten wieder mehr<br />

Weiblichkeit zeigen. En vogue waren<br />

breite Röcke, sogenannte Petticoats,<br />

und auch ganz enge Bleistiftröcke.<br />

Die Mode der Frau war<br />

elegant. Mode-Ikonen waren<br />

Schauspielerinnen wie Marilyn<br />

Monroe oder Brigitte Bardot.<br />

Christian Dior, der Pariser Moderschöpfer,<br />

entwarf den so genannten<br />

New Look. Dazu trugen<br />

die Damen fantasievollen Modeschmuck.<br />

Die Kunsthistorikerin Regina<br />

M. Fischer führt in die Zeit<br />

der Petticoats und des Rock’n’ Roll.<br />

Eintritt 7 €, ermäßigt 5,50 €<br />

• Sonntag, 14. November 2010,<br />

15 Uhr, Licht – Beton – Glas. Das<br />

Reuchlinhaus in Pforzhe<strong>im</strong>: visionäre<br />

Museumsarchitektur von<br />

Manfred Lehmbruck.<br />

Architekturführung von Kunsthistorikerin<br />

Dr. Chris Gerbing: Manfred<br />

Lehmbruck errichtete mit dem<br />

Reuchlinhaus in Pforzhe<strong>im</strong> zwischen<br />

1958 und 1961 das erste<br />

Kulturzentrum der Nachkriegszeit.<br />

Seine Idee war, ein lebendiges<br />

Haus für die breite Bevölkerung<br />

zu schaffen, und bereits am Außenbau<br />

die verschiedenen Funktionen<br />

ablesbar zu machen. Entstanden<br />

ist ein Gebäude, das trotz<br />

seines 50-jährigen Bestehens in<br />

seiner Architektur eine zeitlose<br />

Schönheit hat, wenn auch die<br />

Funktionen über die Jahrzehnte<br />

abgenommen haben. Be<strong>im</strong> Rundgang<br />

wird die wechselvolle Geschichte<br />

bis in die Gegenwart thematisiert<br />

und auch auf aktuelle Probleme<br />

des Denkmalschutzes eingegangen.<br />

Eintritt 5 €, ermäßigt<br />

3,50 €<br />

Für Kinder und Jugendliche<br />

• Freitag, 15. Oktober 2010, 14.30<br />

bis 16.45 Uhr, „Glitzerglanz und<br />

Glamour“, Schmuckworkshop für<br />

Kinder und Jugendliche mit den<br />

Schmuckdesignerinnen Monika<br />

Dengler und Traudel Hennig und<br />

Besuch der Ausstellung.<br />

Teilnahmegebühr 10 € (mit Unter -<br />

stützung des Museumsfördervereins<br />

ISSP).<br />

Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzhe<strong>im</strong>:<br />

Di. – So. und feiertags 10 – 17 Uhr<br />

(außer Hl. Abend und Silvester) • Eintritt in<br />

die Dauerausstellung 3 €, ermäßigt 1,50 €,<br />

bis 14 Jahre frei • Eintritt Sonderausstellung<br />

5 €, ermäßigt 2,50 € • Gruppen führungen<br />

auf Anfrage • Öffentliche Führung durch die<br />

Dauerausstellung sonntags 15 Uhr, 5 €,<br />

ermäßigt 3,50 € • Mitglied be<strong>im</strong> Oberrheinischen<br />

Museumspass • Partner von Kulturland<br />

Baden-Württemberg • Medienpartner<br />

des Schmuckmuseums sind Pforzhe<strong>im</strong>er Zeitung<br />

und der SWR2 RadioClub • Weitere<br />

Informationen unter www.schmuckmuseum.de<br />

Abb. links:<br />

Werbefoto aus<br />

dem Jahr 1962,<br />

Foto Relang,<br />

Henkel & Grosse<br />

für Christian Dior<br />

53


54<br />

Das fasziniert Generationen:<br />

Schicke Marken-Mode<br />

Mona Moden in Karlsruhe-Hagsfeld<br />

präsentiert auf über 1500 qm Verkaufsfläche<br />

hochwertige Marken-Mode<br />

zu erstaunlich günstigen Preisen.<br />

Mode – diese fasziniert,<br />

weil sie nicht nur optisch<br />

überzeugt, sondern auch<br />

qualitativ höchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird.<br />

Attraktive Farben und erlesene<br />

Stoffe sowie eine sorg fältigst<br />

geprüfte Verarbeitung<br />

versprechen der Kundin eine<br />

lange Freude an der Mona-<br />

Kollektion. Diese Merkmale erfüllen<br />

geradezu die idea -<br />

len Voraussetzungen für<br />

das persönliche Lieblingskleidungsstück!<br />

Ganz <strong>im</strong> Trend der internationalen<br />

Mode ist die Dame<br />

jeden Alters mit der Mona-<br />

Kollektion <strong>im</strong>mer perfekt beraten<br />

und auf dem neuesten<br />

Stand in Sachen Farben, Dessins<br />

und aktuellen Schnitten.<br />

Blusen, Hosen, Röcke, Klei -<br />

der, Hosenanzüge, Kostüme,<br />

Blazer, Jacken, Strickmode...<br />

ideal farblich aufeinander abgest<strong>im</strong>mt<br />

und toll zum Kom -<br />

binieren von Größe 38 bis<br />

zur Größe 56, lädt ein vielfältiges<br />

und gut sortiertes<br />

Bekleidungsangebot die Damenwelt<br />

aller Generationen<br />

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Stark reduzierte Preise und<br />

eine riesige Auswahl sind<br />

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dass viele langjährige Kun -<br />

den auch von weit her nach<br />

Karlsruhe-Hagsfeld zum Einkaufen<br />

kommen und sich all‘<br />

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Mona Moden • Am Storrenacker 18 • Karlsruhe-Hagsfeld/BAB-Ausfahrt Karlsruhe-Nord<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 -18 Uhr u. Samstag 10 -16 Uhr • www.mona.de<br />

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Name Vorname<br />

PLZ/Ort Straße/Nr.<br />

E-Mail<br />

Tel.-Nr.<br />

Geb.-Tag<br />

4444


Rechtsanwältin<br />

Isabel Hutter-Vortisch<br />

56<br />

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch<br />

Vielen Ehepaaren ist bekannt, zu welchen Ergebnissen die sog.<br />

gesetzliche Erbfolge, d.h. Erben, wenn kein Testament vorhanden<br />

ist, führen kann. Das Erbrecht ist ein reines Verwandten -<br />

erbrecht, in dem der Ehegatte eine Sonderstellung einn<strong>im</strong>mt.<br />

Deshalb erbt der überlebende Ehegatte nach dem Gesetz nicht<br />

allein, wenn keine Kinder vorhanden sind, sondern, die Erben<br />

der sog. 2. Ordnung, also Eltern oder Geschwister des Erblassers<br />

und, falls die Geschwister bereits verstorben sind, deren<br />

Abkömmlinge, sind zu ¼ am Nachlass beteiligt, wenn die Ehegatten<br />

in Zugewinngemeinschaft gelebt haben. Diese oft ungewollte<br />

Folge kann durch ein Testament zugunsten des Ehegatten<br />

vermieden werden. Nur wenn es keinerlei Erben in der 1. und<br />

2. Ordnung gibt, erbt der Ehegatte auch ohne Testament allein.<br />

Das gemeinschaftliche Testament<br />

ist nicht <strong>im</strong>mer die richtige Wahl<br />

Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch<br />

dürfen Ehegatten gemeinsam<br />

ein Testament errichten, d.h., nur<br />

ein Ehegatte schreibt den gemeinschaftlich<br />

überlegten Text, der andere<br />

Ehegatte unterschreibt das Testament<br />

lediglich. Hierbei sollte allerdings<br />

beachtet werden, dass diese<br />

Testamentsform in anderen Ländern<br />

nicht üblich ist, so dass – sollte<br />

einer der Ehegatten nicht die<br />

deutsche Staatsangehörigkeit haben<br />

oder Vermögen, insbesondere<br />

Grundeigentum <strong>im</strong> Ausland vorhanden<br />

sein – zunächst zu klären<br />

ist, ob das gemeinschaftliche Testament<br />

die richtige Form hat und<br />

<strong>im</strong> Erbfall nicht zu Problemen führt.<br />

Der Inhalt des<br />

„Berliner Testamentes“<br />

Der „Normalfall“ eines Ehegattentestamentes<br />

ist das sog. Berliner Testament.<br />

Dabei wird der längerlebende<br />

Ehegatte Erbe des Zuerstversterbenden<br />

und weitere Personen<br />

werden als Erben auf den zweiten<br />

Todesfall eingesetzt. Sollte es<br />

sich bei den Schlusserben auf den<br />

Tod des Längerlebenden um ge-<br />

Das Ehegatten-<br />

meinschaftliche Kinder handeln,<br />

sind diese, da der überlebende Ehegatte<br />

nach dem Todes Zuerstversterbenden<br />

Alleinerbe wird, automatisch<br />

„enterbt“, können also nur<br />

ihr gesetzliches Pflichtteilsrecht geltend<br />

machen.<br />

Pflichtteilsstrafklausel und<br />

Stundung des Pflichtteils<br />

Um zu verhindern, dass die Kinder<br />

durch das Pflichtteilsverlangen den<br />

überlebenden Ehegatten in finanzielle<br />

Schwierigkeiten bringen, wird<br />

häufig in das Testament aufgenommen,<br />

dass ein Pflichtteilsberechtigter,<br />

der nach dem Tod des Erstversterbenden<br />

seinen Pflichtteil geltend<br />

macht, auch nach dem Tod des zuletztversterbenden<br />

Ehegatten nicht<br />

erbt, sondern wiederum nur den<br />

Pflichtteil erhält. Damit erhält ein<br />

Pflichtteilsberechtigter, der sich nicht<br />

an die Wünsche <strong>im</strong> Testament hält,<br />

jeweils nur die Hälfte der gesetzlichen<br />

Erbquote. Bei einer solchen<br />

Pflichtteilsstrafklausel sind jedoch<br />

verschiedene Fallkonstellationen zu<br />

beachten, denen meistens zu wenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />

Insbesondere sollte darauf geachtet<br />

werden, wie die Klausel formu-<br />

liert ist, also, in welchen Fällen sie<br />

wirklich eingreift und ob es Möglichkeiten<br />

gibt, sollte sich der überlebende<br />

Ehegatte mit dem „untreu“<br />

gewordenen Kind wieder versöhnen,<br />

die Enterbung für den zweiten<br />

Erbfall rückgängig zu machen.<br />

Häufig haben Ehegatten Angst, das<br />

Haus in dem sie wohnen <strong>im</strong> Erbfall<br />

verkaufen zu müssen, um die Pflichtteilsansprüche<br />

der Kinder befriedigen<br />

zu können. Sollte es sich bei<br />

dem Haus um den einzigen Vermögensgegenstand<br />

handeln und<br />

kein weiteres Vermögen vorhanden<br />

sein, aus dem sich der Anspruch befriedigen<br />

ließe, dann kann be<strong>im</strong><br />

Amtsgericht Stundung des Pflichtteilsanspruches<br />

beantragt werden.<br />

Der Wiederverheiratungsfall<br />

Neben der Pflichtteilsstrafklausel ist<br />

auch darauf zu achten, dass geregelt<br />

wird, was passieren soll, wenn<br />

der überlebende Ehegatte sich erneut<br />

verheiratet. Das Gesetz sieht<br />

vor, dass er binnen eines Jahres<br />

nach der Eheschließung das Ehegattentestament<br />

anfechten und damit<br />

hinfällig machen kann. Dieses<br />

Anfechtungsrecht kann auch von<br />

dem neuen Ehegatten ausgeübt<br />

werden. Bei der Formulierung des<br />

Ehegattentestamentes ist daher darauf<br />

zu achten, ob solche Anfechtungsmöglichkeiten<br />

ausgeschlossen<br />

werden sollen oder eventuell noch<br />

weitergehende Maßnahmen ergriffen<br />

werden sollen, um den Kindern<br />

den Nachlass zu sichern, in dem<br />

der überlebende Ehegatte <strong>im</strong> Falle<br />

der Wiederverheiratung die Kinder<br />

an der Substanz des Nachlasses<br />

des vorverstorbenen Ehegatten zu<br />

beteiligen hat. Sollten keine Kinder<br />

vorhanden sein, kommen Regelungen<br />

für den Wiederverheiratungsfall<br />

normalerweise dann in Betracht,<br />

wenn einer der Ehegatten den<br />

Hauptteil des Vermögens in die Ehe<br />

eingebracht hat und für den Fall seines<br />

Vorversterbens sicherstellen


Testament<br />

möchte, dass dieses nicht einem<br />

neuen Ehegatten zugute kommt. Es<br />

ist bei solchen Klauseln zu beachten,<br />

dass diese nicht zum absoluten<br />

Ehehindernis werden, dadurch<br />

könnte die Klausel unwirksam werden,<br />

oder der überlebende Ehegatte<br />

entscheidet sich gegen eine<br />

Wiederverheiratung.<br />

Die Abänderung des Testamentes<br />

Weiterhin sind die Abänderungsmöglichkeiten<br />

zu bedenken. Falls<br />

beide Ehegatten noch leben, können<br />

sie das Testament gemeinsam<br />

ändern, wenn sie sich einig sind.<br />

Sobald einer der Ehegatten nicht<br />

mehr in der Lage ist, Änderungen<br />

vorzunehmen, durch Demenz oder<br />

andere seine Testierfähigkeit beeinträchtigende<br />

Krankheiten, ist die<br />

Änderung nur noch durch den vollständigen<br />

Widerruf des Testamentes<br />

möglich, was jedoch zur Folge<br />

hat, dass der nicht mehr testierfähige<br />

Ehegatte kein neues Testament<br />

mehr abfassen kann, nach ihm also<br />

die gesetzliche Erbfolge gilt. Hier<br />

muss der andere Ehegatte gut<br />

abwägen, wie er weiter vorgehen<br />

möchte.<br />

Aber auch Änderungen nach dem<br />

Tod eines Ehegatten vorzunehmen,<br />

kann schwierig sein, da die in einem<br />

Ehegattentestament getroffenen<br />

Verfügungen häufig mit dem Tode<br />

des ersten Ehegatten eine solche<br />

Bindungswirkung entfalten, dass der<br />

überlebende Ehegatte sie kaum aufheben<br />

kann. Deshalb sollten Ehepaare,<br />

die ein gemeinsames Testament<br />

abfassen, in dieses Testament<br />

eine Abänderungsklausel aufnehmen.<br />

Solche Abänderungsklausel ist auf<br />

den jeweiligen Bedarf abzust<strong>im</strong>men<br />

und kann eine generelle Abänderungsmöglichkeit<br />

für den überlebenden<br />

Ehegatten beinhalten, so<br />

dass er ein komplett neues Testament<br />

erstellen kann. Sie kann aber<br />

auch nur die Möglichkeit eröffnen,<br />

bezüglich der zu Schluss erben eingesetzten<br />

Kinder, die Erbquoten abzuändern<br />

oder auf Katastrophenfälle<br />

in deren Familien zu reagieren.<br />

Häufig nicht bedacht:<br />

die Ersatzerben<br />

Viele Ehegatten, insbesondere wenn<br />

keine Kinder vorhanden sind, überlegen<br />

den Fall, dass die auf den<br />

Tod des letztversterbenden Ehegatten<br />

eingesetzten Erben vorher versterben,<br />

nicht. Dadurch läuft das Testament<br />

auf den Tod des Längstlebenden<br />

ins Leere, nach ihm gilt die<br />

gesetzliche Erbfolge, obwohl dies<br />

häufig nicht gewollt ist. Insoweit sollten<br />

die Ehegatten überlegen, wer<br />

als Ersatzerbe in Betracht kommt.<br />

Sollte es sich dabei um eine oder<br />

mehrere caritative Organisationen,<br />

auch z.B. Stiftungen, handeln, ist<br />

es sinnvoll, für diesen Fall einen Testamentsvollstrecker<br />

einzusetzen.<br />

Der Testamentsvollstrecker<br />

Zum Testamentsvollstrecker kann der<br />

Erblasser in seinem Testament jede<br />

Person best<strong>im</strong>men, zu der er das<br />

Vertrauen hat, dass sie den Nachlass<br />

in seinem Sinne regelt. Aufgaben<br />

eines Testamentsvollstreckers<br />

können insbesondere sein, für die<br />

Bestattung zu sorgen, den gesamten<br />

Nachlass abzuwickeln und den<br />

verbleibenden Geldbetrag den jeweiligen<br />

Erben zur Verfügung zustellen.<br />

Er kann darüber<br />

hinaus aber auch dazu<br />

verpflichtet werden, zu<br />

überwachen, dass <strong>im</strong> Testament<br />

genannte Zwekke,<br />

die von den Erben<br />

zu erfüllen sind, auch<br />

wirklich erfüllt werden.<br />

Die Testamentsvollstrekkung<br />

ist bereits <strong>im</strong> Testament<br />

anzuordnen, nur<br />

dann kann eine Person<br />

als Testamentsvollstrekker<br />

tätig werden.<br />

Patchworkfamilien<br />

Auch die Familienverhältnisse, insbesondere,<br />

ob alle Kinder aus der<br />

gemeinsamen Ehe stammen, ist von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Eltern in Patchwork-Familien sind<br />

erbrechtlich zu besonderer Aufmerksamkeit<br />

aufgerufen. Betroffen<br />

sind die Familien, in denen wenigstens<br />

einer der Partner Kinder aus<br />

einer früheren Verbindung in eine<br />

Ehe einbringt.<br />

Vielen ist gar nicht bewusst, dass<br />

solche Familienverhältnisse für den<br />

Erbfall einer besonderen Vorsorge<br />

bedürfen, damit gewährleistet ist,<br />

dass sowohl der Partner als auch<br />

die Kinder zu ihrem Recht kommen.<br />

Hier ist das Berliner Testament, in<br />

den meisten Fällen nicht geeignet,<br />

da durch diese Testamentsform<br />

die Kinder des Zuerstverstorbenen<br />

quasi gezwungen<br />

sind, ihren Pflichtteilsanspruch<br />

geltend zu machen.<br />

Auch besteht häufig das Interesse,<br />

den leiblichen Kindern<br />

den eigenen Nachlass<br />

zuzuwenden, ohne die Kinder<br />

des anderen Ehegatten<br />

daran teilhaben zu lassen, insoweit<br />

ist die Regelung von Vor- und<br />

Nacherbschaft, oder eine Erbeneinsetzung<br />

der eigenen Kindern mit<br />

Nießbrauchsbestellung für den<br />

überlebenden Ehegatten häufig eine<br />

Möglichkeit die gewünschte Verteilung<br />

zu erreichen.<br />

57


58<br />

Wiener Kaffeehaus in Pforzhe<strong>im</strong><br />

Wien in Pforzhe<strong>im</strong> ist eine etwas merkwürdige Vorstellung,<br />

aber es hat den Anschein, dass sich aus diesem Extrem eine<br />

he<strong>im</strong>liche Liebe entwickelt. Schon zum zweiten Mal ist das<br />

Thema in einer hervor ragenden Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Pforzhe<strong>im</strong>er Handwerk, dem Ausstatter Volksbankhaus und<br />

dem Wiener „savoir faire“ erfolgreich abgehandelt.<br />

Und da in einem Wiener Kaffeehaus<br />

die Zeitung ihren etablierten Platz<br />

hat, hat in diesem Jahr die PZ diese<br />

Aufgabe übernommen. Zum diesjährigen<br />

Frühstück hatte es sich der<br />

geschäftsführende Verleger nicht<br />

nehmen lassen, dem OB Gert<br />

Hager, dem runden Tisch der Prominenten<br />

und den anwesenden Frühstücksgästen,<br />

das Neueste vom Tage<br />

selbst zu präsentieren.<br />

In eine neue attraktive Rolle von<br />

<strong>im</strong>posantem Outfit aus stattlichem<br />

Frack und gestärkter Hemdenbrust<br />

schlüpfte Joach<strong>im</strong> Butz, Obermeister<br />

der Heizungs – und Sanitärinnung.<br />

Seine dem Butler Martin Jente nachempfundene<br />

Figur – das bekannte<br />

Relikt aus der Kuhlenkampfzeit – war<br />

sehr witzig und gut pointiert und<br />

brachte ihm viel Applaus.<br />

Für das leibliche Wohl der Frühstücksgäste<br />

war reichlich und differenziert<br />

gesorgt. Da gab es neben<br />

den unterschiedlichen Kaffees Wie-<br />

ner Hörnchen, Marillenmarmelade,<br />

Frühstücksjause, Wurst und Käse,<br />

verschiedene Semmeln, Mohrenköpfe<br />

mit Grand Marnier gefüllt, Sacher-<br />

und Prinzregenten-Torte und<br />

vieles mehr an köstlichen Spezialitäten.<br />

800 Besucher wurden gezählt,<br />

die mit Kaffee hausmusik und<br />

einer Modenschau der Ateliers der<br />

Schneiderinnung eine abwechs-<br />

lungsreiche Unterhaltung serviert<br />

wurde. Natürlich durfte die Möglichkeit,<br />

mit dem Fiaker eine Runde<br />

zu drehen, nicht fehlen.<br />

Für das kommende Jahr ist ein ganztätiges<br />

Wiener-Kaffeehaus-Event geplant,<br />

und bei dem bisherigen Zuspruch<br />

ist schon heute der Erfolg für<br />

2011 vorprogrammiert.


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />

DREIBÄNDIGE EDITION ZU DEN AUSSTELLUNGEN<br />

„BURG UND HERRSCHAFT“ UND „MYTHOS BURG“<br />

Berlin und Nürnberg stellen die Geschichte der Burg vom Mittelalter<br />

bis zu Harry Potter mit insgesamt 1200 Artefakte vor. Dazu gehören<br />

die Gralsburg mit der Tafelrunde von König Artus, die Burgen, die um<br />

1200 höfischen Sängerwettstreiten Raum boten und die seit dem<br />

16. Jahrhundert in Wohnschlösser umgebauten Wehranlagen.<br />

Erst mit deren Niedergang erfuhr der<br />

„Mythos Burg“ über die folgenden<br />

Jahrhunderte ein phantasiereiches Eigenleben.<br />

Seinen sinnfälligsten Ausdruck<br />

hat er in Martin Luthers „Ein feste<br />

Burg ist unser Gott“ gefunden. Die<br />

Entwicklung unseres Bildes von der<br />

Burg wird in beiden Ausstellungen mit<br />

1200 Kunstwerken aus aller Welt vor<br />

Augen geführt. Wegen der fortschreitenden<br />

Medialisierung unserer Gegenwart<br />

stellt die mittelalterliche Burg,<br />

insbesondere für die ältere und junge<br />

Generation ein faszinierendes Thema<br />

dar.<br />

Die Kataloge begleiten die Doppelaussstellung<br />

<strong>im</strong> Deutschen Historischen<br />

Museum in Berlin (bis 24. Oktober)<br />

und <strong>im</strong> Germa nischen Nationalmuseum<br />

in Nürn berg (bis 7. November).<br />

F. Atzbach, S. Lüken, U. Grossmann:<br />

„BURG“ – 3 BÄNDE IM SCHUBER,<br />

Sandstein Verlag Dresden<br />

„Burg und Herrschaft“: 600 Exponate<br />

aus europäischen Museen zeigen<br />

die Burg als Ort der Herrschaft, die<br />

sich zwischen Hofstube, Kapelle, Festsaal<br />

und Rüstkammer abspielte.<br />

„Mythos Burg“: Mit 650 Exponaten<br />

entsteht ein einzigartiges Bild von der<br />

deutschen Burgenlandschaft des Mittelalters<br />

bis heute. Basis dafür sind<br />

neueste Forschungsergebnisse.<br />

„Die Burg“: Wissenschaftlicher Begleitband.<br />

Hg. vom GMN, Nürnberg.<br />

Burgendkundler entwickeln die Geschichte<br />

einzelner Burgen und übergreifender<br />

Probleme.<br />

Alida Gundlach: „Miteinander<br />

oder gar nicht“, Verlag Südwest<br />

Alida Gundlach verbindet ihre<br />

Informationen und Ansichten zum<br />

notwendigen gesellschaft lichen Miteinander.<br />

Sie ist in einer<br />

multikulturellen Großfamilie<br />

aufgewachsen, besitzt<br />

hieraus einen reichen<br />

Erfahrungsschatz, den sie<br />

heute sinnvoll und erfolgreich<br />

in die eigene Familie<br />

einbringt.<br />

Sie weiß aus zahlreichen<br />

Begegnungen und Erlebnissen,<br />

wie Generationen<br />

voneinander lernen und<br />

daraus profitieren können.<br />

Im Hinblick auf diese<br />

Überzeugung entwikkelt<br />

sie laufend Aktivitäten<br />

und Projekte, um die Öffentlichkeit<br />

auf die dringende Notwendigkeit<br />

der Kommunikation und der Zusammenarbeit<br />

von Alt und Jung hinzuweisen<br />

und so das erfolgreiche<br />

Miteinander unter Beweis zu stellen.<br />

Alida Gundlach schreibt heiter, spritzig<br />

und voller Selbstironie, erteilt<br />

Fachleuten das Wort zu ihren Themen<br />

und führt von leichter Hand<br />

durch die Problematik . Ein rechtes<br />

Buch zur rechten Zeit.<br />

Jörg Maurer:<br />

„Hochsaison“<br />

Verlag Fischer<br />

Nach dem Bestseller<br />

„Fönlage“ der zweite Alpenkr<strong>im</strong>i<br />

mit Kommissar<br />

Jennerwein. Be<strong>im</strong> Neujahrsspringen<br />

in einem<br />

alpenländischen Kurort<br />

stürzt ein Skispringer<br />

schwer – und das ausgerechnet,<br />

wo höchste<br />

Olympia-Funktionäre zur<br />

Vergabe der Winderstspiele<br />

2018 zuschauen. Wurde der<br />

Springer während seines Fluges<br />

etwa beschossen?<br />

59


60<br />

• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher<br />

Kommissar Jennerwein ermittelt bei<br />

Schützenvereinen und Olympia-<br />

Konkurrenten. Ausgerechnet in einem<br />

Gipfelbuch findet er ein Bekennerschreiben,<br />

in dem weitere<br />

Anschläge angedroht werden. Als<br />

dann Kurgäste be<strong>im</strong> Wandern zu<br />

knapp einer absichtlich ausgelösten<br />

Lawine entgehen, kocht die Empörung.<br />

Jennerwein muss den Täter<br />

fassen.<br />

Jörg Maurer stammt aus Garmisch-<br />

Partenkirchen und arbeitet als Musikkabarettist.<br />

Eine feste Größe in<br />

der süddeutschen Kabarettszene<br />

leitete er jahrelang ein Theater in<br />

München und wurde für seine Arbeit<br />

mehrfach ausgezeichnet. Sein<br />

Kr<strong>im</strong>ikabarettprogramm ist Kult.<br />

Rupert Neudeck:<br />

„Die Kraft Afrikas –<br />

warum der Kontinent<br />

noch nicht verloren<br />

ist“<br />

Verlag C.H. Beck<br />

Während andere einst<br />

zur „Dritten Welt“ gehörende<br />

Länder in den<br />

letzten Jahrzehnten an<br />

Wohlstand gewonnen<br />

haben, scheint die<br />

Mehrzahl der Staaten<br />

Afrikas trotz westlicherEntwicklungshilfe<br />

weiter zurückzufallen.<br />

Mit viel Empathie für die Betroffenen<br />

analysiert Rupert Neudeck die<br />

Hintergründe der heutigen Situation,<br />

berichtet von seinen eigenen Erfahrungen<br />

und fordert eine andere<br />

Afrikapolitik, die auf Eigeninitiative<br />

von unten setzt statt auf „Entwicklung“<br />

von oben.<br />

Rupert Neudeck, Dr. phil., gründete<br />

<strong>im</strong> Februar 1979 das „Komitee<br />

Cap Anamur“ Deutsche Notärzte<br />

e.V., das seitdem als humanitäre<br />

„Feuerwehr“ auf der ganzen Welt<br />

<strong>im</strong> Einsatz ist. Jetzt engagiert er sich<br />

für die neue Hilfsorganisation „Grünhelme“,<br />

die unter anderem in Ruanda,<br />

Uganda, S<strong>im</strong>babwe, Mauretanien<br />

und <strong>im</strong> Kongo Projekte<br />

durchführt. Neudeck war 2008 einer<br />

der Initiatoren des „Bonner Aufrufs“<br />

für eine andereEntwicklungspolitik.<br />

Bei C.H.<br />

Beck ist von ihm<br />

lieferbar: „Jenseits<br />

von Kabul“ (2003)<br />

Josef Wilfing:<br />

„Abgründe“<br />

Verlag Heyne<br />

Begegnung mit der<br />

Bestie Mensch: Als<br />

der Leiter der<br />

Münchner Mordkommission<br />

Josef<br />

Wilfling Anfang 2009 nach 42<br />

Dienstjahren in Pension ging, verabschiedete<br />

sich eine Legende. Der<br />

deutschlandweit bekannte Star-Ermittler<br />

und Vernehmungsspezialist<br />

klärte den Sedlmayr – und den<br />

Moshammer-Mord auf, schnappte<br />

Serientäter und verhörte Hunderte<br />

Kr<strong>im</strong>inelle. Rund 100 Fälle von Mord<br />

und Totschlag hat er<br />

während seiner Dienstzeit<br />

bearbeitet und das<br />

mit einer Aufklärungsquote<br />

von nahezu 100<br />

Prozent.<br />

Jetzt deckt er die spannendsten<br />

und erstaunlichsten<br />

Fälle auf. Da die<br />

Motive, einen Menschen<br />

zu töten, ebenso vielfältig<br />

sind wie seine Motive,<br />

geht Wilfling anband<br />

der gesetzlich definierten<br />

Merkmale für<br />

Mord der Frage nach,<br />

wie und warum Menschen zu Mördern<br />

werden. Doch er zeigt nicht<br />

nur, so das Böse seinen Ursprung<br />

hat, sondern beantwortet auch Fragen<br />

wie: Töten Frauen anders als<br />

Männer? Wie verhält sich ein Unschuldiger?<br />

Woran erkennt man<br />

einen Lügner? Wie gehrt man als<br />

Polizist mit dem Leid der Opfer und<br />

Angehörigen um?<br />

Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer:<br />

„Meine kaukasische<br />

Schwiegermutter“<br />

Verlag Manhatten<br />

Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer wurde<br />

am 19. Juli 1867 in<br />

Moskau geboren. Dort<br />

verbrachte er auch seine<br />

Jugend. Der Ausbidung<br />

zum Toningenieur für<br />

Theater und Rundfunk<br />

folgte das Studium für<br />

Dramaturgie am Moskauer<br />

Theaterinstitut.<br />

Seit 1990 lebt er mit seiner<br />

Frau und seinen beiden Kindern<br />

in Berlin. Neben regelmäßigen Textveröffentlichungen<br />

in deutschen Zeitungen<br />

bringt er wöchentliche Sendungen<br />

unter dem Titel „Wlad<strong>im</strong>irs<br />

Welt“ in verschiedenen Sendern.<br />

Seine ersten Romane machten ihn<br />

schnell bekannt. Und sein Erzählertalent<br />

, gespickt mit Ironie und<br />

lakonischem Witz,<br />

vermittel über Rede<br />

und Schrift besonders<br />

genussvolle Begegnungen.<br />

Die jüngste ist die<br />

mit seiner kaukasischenSchwiegermutter.<br />

Dieses Buch<br />

erscheint <strong>im</strong> August<br />

und man sollte es<br />

sich nicht entgehen<br />

lassen, ganz abgesehen<br />

davon, dass<br />

man mit diesem<br />

Landstrich einmal<br />

durch seine Brille eine liebenswerte<br />

Bekanntschaft machen kann. Außer -<br />

dem sind die einzelnen Kapitel garniert<br />

mit witzigen, themenbezogenen<br />

Zeichnungen.


Bücher<br />

Highlights September bis November 2010:<br />

Bücher gewinnen Autoren treff en – bei Thalia!<br />

Alida Gundlach<br />

„Miteinander<br />

oder gar nicht“<br />

Jörg Maurer<br />

„Hochsaison“<br />

Wlad<strong>im</strong>ir<br />

Kaminer<br />

„Meine kaukasische<br />

Schwiegermutter“<br />

Coupon ausfüllen und bis zum 31. Oktober 2010 einsenden:<br />

Contact + Communication, Gerda Görnemann<br />

Lisztstraße 31, 76179 Pforzhe<strong>im</strong><br />

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Name<br />

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Straße<br />

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PLZ, Ort<br />

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Telefonnummer<br />

Thalia-Buchhandlung<br />

Westliche 27-29<br />

75172 Pforzhe<strong>im</strong><br />

Tel.: 0 72 31 / 13 42-0<br />

Fax: 0 72 31 / 13 42-15<br />

thalia.pforzhe<strong>im</strong>@thalia.de<br />

Do | 16. September 2010 bis<br />

Sa | 18. September 2010<br />

(Do. + Fr. von 9-20 Uhr, Sa. von 9-18 Uhr)<br />

vor unserer Buchhandlung<br />

Büchermarkt<br />

Markt 18. Pforzhe<strong>im</strong>er<br />

Josef Wilfl ing<br />

„Abgründe“<br />

Rupert Neudeck<br />

„Die Kraft Afrikas“<br />

Es entscheidet das Los. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Thalia-Mitarbeiter und<br />

deren Angehörige<br />

dürfen nicht<br />

teilnehmen.<br />

Dienstag | 28. September 2010 | 20.15 Uhr<br />

Alida Gundlach<br />

„Miteinander oder gar nicht“<br />

mit Gesang, Tanz und Musik<br />

<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />

Einritt € 18,–<br />

Dienstag | 12. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />

Rupert Neudeck<br />

„Die Kraft Afrikas“<br />

in unserer Buchhandlung<br />

Einritt € 10,– inklusive eines afrikanischen Buff ets<br />

Freitag | 15. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />

Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer<br />

„Meine kaukasische Schwiegermutter“<br />

<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />

Einritt € 8,–<br />

Donnerstag | 21. Oktober 2010 | 20.15 Uhr<br />

Gertrud Höhler<br />

„Götzendämmerung“<br />

<strong>im</strong> VolksbankHaus<br />

Einritt € 10,–<br />

Freitag | 19. November 2010 | 20.15 Uhr<br />

inklusive eines mörderischen Cocktails<br />

5. Pforzhe<strong>im</strong>er Kr<strong>im</strong>inacht mit Musik<br />

Mit Sabine Thiesler, Josef Wilfl ing<br />

und Jörg Maurer<br />

in unserer Buchhandlung<br />

Einritt € 14,–


Thilo Meier,<br />

Pforzhe<strong>im</strong>er<br />

Bestattungshaus<br />

<strong>GmbH</strong>.<br />

62<br />

Leben mit den Verstorbenen<br />

Doch bei allen Wandlungen<br />

und Veränderungen der Gewohnheiten<br />

und Üblichkeiten:<br />

Der Schmerz und die<br />

Trauer be<strong>im</strong> Tod eines geliebten<br />

Menschen, die Verzweiflung<br />

darüber, ihn nie<br />

mehr berühren, nie mehr mit<br />

ihm leben zu können, nie<br />

mehr ihm nah zu sein erweckt<br />

<strong>im</strong>mer wieder den verzweifelten<br />

Wunsch, den Rest<br />

seiner irdischen Hülle so nah<br />

wie möglich bei sich zu haben – sei<br />

es, <strong>im</strong> Grab <strong>im</strong> Garten oder in der<br />

Urne <strong>im</strong> Haus.<br />

Verliert man ein Kind, dessen Leben<br />

liebevoll mit Hoffnung und Liebe begleitet<br />

wurde, oder einen Ehepartner,<br />

mit dem man gemeinsam alt geworden<br />

ist, bei der Intensität von<br />

Schmerz und Trauer gibt es in dieser<br />

Verzweiflung nur den einen<br />

Wunsch, dem Verstorbenen so lange<br />

wie möglich ganz nah zu sein.<br />

Und hier hat der Trennungsschmerz<br />

einen Partner: die Einsamkeit.<br />

Nehmen wir als Beispiel ein älteres<br />

Ehepaar. Sie sind gemeinsam alt geworden,<br />

haben über 50 Jahre miteinander<br />

gelebt, der Ehemann ist<br />

nun verstorben. Diese Dame hat momentan<br />

nur einen Wunsch- einen<br />

<<br />

Der Pforzhe<strong>im</strong>er<br />

Vielfältig ist der Ort der ewigen Ruhe, der heute <strong>im</strong> Angebot zu<br />

finden ist, heute – in einer Zeit der ständig wachsenden Unruhe.<br />

Da wird Asche von Verstorbenen verstreut in Meer und Wäldern,<br />

werden Orte gesucht und angeboten, die durch ihre Ver schwiegenheit<br />

die ewige Anonymität versprechen. Im Wirbel der Zeit verlieren wir<br />

uns an die Einsamkeit, werden zum letzten Glied einer Familienkette,<br />

die schmückend und mit dem stolzen Bewusstsein der<br />

Zusammengehörigkeit einst als Quelle der Überlebenskraft und<br />

Geborgenheit Sicherheit und He<strong>im</strong>at war.<br />

Herzenswunsch. Sie möchte ihren<br />

Mann behalten. Sie weiß, er ist tot,<br />

er ist nicht mehr da, aber wenigstens<br />

seine Asche möchte sie bei sich haben,<br />

einfach nicht weggeben.<br />

Immer wieder wird dieser Wunsch<br />

geäußert. Das Gesetz der Bestattungspflicht<br />

lässt dies jedoch nicht<br />

zu. Dort ist genau geregelt, dass Verstorbene<br />

<strong>im</strong> Sarg oder in der Urne<br />

auf dem Friedhof die letzte Ruhestätte<br />

finden müssen. Man sollte jedoch<br />

die Verneinung nicht nur auf das Gesetz<br />

beschränken. Was für ein Leben<br />

in Zweisamkeit wäre es, das beispielsweise<br />

diese alte Dame führen<br />

würde, die einige Tage nach der<br />

Trauerfeier die Urne in einem kleinen<br />

Rucksack mit nach Hause nehmen<br />

könnte? Die bekäme ihren Platz<br />

und er seine letzte Ruhe auf einem<br />

kleinen Tisch neben der Stehlampe<br />

– mit einer Kerze und einer Blume.<br />

Es sind schöne Erinnerungen da,<br />

denn dort hat er <strong>im</strong>mer gesessen und<br />

gelesen. Und sie könnte nun ständig<br />

bei ihm sein, würde zuhause bleiben,<br />

hätte ihren stummen Gesprächspartner<br />

-ABER- ohne lebendige<br />

Diskussion, Anregung und Gedankenaustausch.<br />

Andere Menschen<br />

bräuchte sie nicht. Sie hat ja ihn.<br />

Und wäre seine letzte Ruhestätte in<br />

einem Grab auf dem Friedhof? Die<br />

Sehnsucht, das Grab zu besuchen,<br />

es zu schmücken und sich dort auszuweinen<br />

– in der ersten Zeit würde<br />

sie oft aus dem Haus gehen, um bei<br />

ihm zu sein – sie würde dort, in diesem<br />

weiten Park mit den alten Bäumen<br />

und der lebendigen Stille der<br />

Natur Ruhe finden, die Kraft spendet,<br />

die dem Leben allmählich eine<br />

neue Farbigkeit verleiht und der<br />

„Seele“ neue Überlebensmöglichkeiten<br />

schenkt.<br />

Sie würde Menschen treffen, die<br />

ebenfalls in Trauer sind, könnte sich<br />

mit ihnen austauschen und mit ihnen<br />

ihr Leid teilen. Außerdem n<strong>im</strong>mt man<br />

Anderen die Möglichkeit ebenfalls<br />

das Grab zu besuchen.<br />

Was ist mit Arbeitskollegen, Nachbarn,<br />

früheren Schulkameraden oder<br />

etwa zerstrittenen Familienangehörigen?<br />

Für sie gibt es <strong>im</strong> Garten oder<br />

auf dem Kamins<strong>im</strong>s der engsten Verwandten<br />

keine Möglichkeit den Verstorbenen<br />

zu besuchen.<br />

Bei einem Leben in vier Wänden mit<br />

den sterblichen Überresten eines geliebten<br />

Toten wird die eigene Seele<br />

krank, kraftlos, und sie wird diese<br />

Welt verlassen.


� BLUMEN-KIEHNLE<br />

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63


64<br />

A. L. Szalay · 26.01.2009<br />

Bei der Fortsetzung meiner kleinen Erzählung „solche und<br />

solche“ bewegt mich <strong>im</strong>mer wieder die Erinnerung an das<br />

gewaltigste und vielleicht auch halunkenhafteste Exper<strong>im</strong>ent<br />

in der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung unserer Geschichte.<br />

Ich durfte die vollständige Entprivatisierung und<br />

Privatisierung innerhalb von weniger als einem halben Jahrhundert<br />

erleben. Mit demokratischer Auffassung erscheint es<br />

unbegreiflich, dass eine Partei mit 17% Wahlergebnis eine<br />

andere mit 56% aktionsunfähig macht. Nun wie war es?<br />

Die 56-Prozentigen hätten alleine die<br />

Regierung bilden können, wenn die<br />

Sowjets, die herrschende Kontrollkommission<br />

der Siegermächte, nicht<br />

verkündet hätten, dass eine Regierung<br />

nur mit der Beteiligung aller Parteinen<br />

erlaubt sei. Die Kommunisten<br />

waren wiederum nur zu Bildung bereit,<br />

wenn sie das Innenministerium<br />

kriegen. Hierüber schrieb der<br />

„Machtmensch“ in seinem „Rückblick“:<br />

„Wir haben uns den Rat von<br />

Genosse Stalin zu Eigen gemacht,<br />

das Innenministerium zu fordern“.<br />

Sie haben es gekriegt, mit dem ganzen<br />

Polizeiapparat. Dies ermöglichte<br />

den Aufbau einer Gehe<strong>im</strong>polizei.<br />

An Mitgestalter und Gefolgsleuten<br />

fehlte es nicht. „Wir Menschen haben<br />

eben nicht nur das Gute, sondern<br />

auch das Böse in uns. Wir Menschen<br />

sind keine Engel.“ (Warum uns<br />

das Böse fasziniert, von Franz M.<br />

Wuketits)<br />

Die Gehe<strong>im</strong>polizei wurde von dem<br />

„Machtmensch,“ zwar ungesetzlich,<br />

aber beherrscht. Es wurden die wichtigsten<br />

Persönlichkeiten der bürgerlichen<br />

Parteien verhaftet, mit ausgeklügelten<br />

Beschuldigungen verurteilt<br />

– zahlreiche sogar zum Tode. Der<br />

„Machtmensch“ hat nicht mal bei<br />

den eigenen Reihen Halt gemacht.<br />

Nach welchen Kriterien er seine Mitläufer<br />

eingekerkert und manche erschießen<br />

oder erhängen ließ, gar<br />

keine Ahnung.<br />

Er ließ sogar den Staatspräsidenten<br />

mit Frau Gemahlin von den Gehe<strong>im</strong>en<br />

verhaften, die als geladene<br />

Gäste zum Abendessen bei ihm waren.<br />

Paul Lendvai schreibt in seinem Buch<br />

„Die Ungarn“ über diesen „Machtmenschen“:<br />

„Er war einer der gebildetsten,<br />

sprachkundigsten, aber<br />

moralisch übelsten Politiker der modernen<br />

ungarischen Geschichte.<br />

Zweifellos war er der hässlichste. Er<br />

lebte nur für die Macht. Er war einer<br />

der größten politischen Verbrecher.“<br />

Der „Machtmensch“ hieß bei Geburt<br />

Rosenfeld und ab seinem 12. Lebensjahr<br />

„Rákosi“. Zwei wohlklingende<br />

Namen, kaum vorstellbar,<br />

dass man mit solchen Namen zum<br />

„politischen Verbrecher“ wird, aber<br />

nur er, seine 11 Geschwister nicht.<br />

Den Vornamen „Mátyás“ – zu<br />

deutsch „Matthias“ – hat er wahrscheinlich<br />

nach dem gerechten und<br />

volkstümlichen König Mátyás/Matthias<br />

(1458 – 1490) erhalten. Er,<br />

der „Volkskönig“ verkörperte den<br />

Glanz der ungarischen Nation und<br />

den Höhepunkt ungarischer Macht.<br />

Sein Handeln galt insbesondere der<br />

Kultur, Wirtschaft und dem Militär<br />

und die Geschichtsbücher behaupten<br />

für die Gerechtigkeit. Nach seinem<br />

Tod hieß es <strong>im</strong> Volksmund: „König<br />

Mátyás ist tot, mit ihm starb die<br />

Gerechtigkeit“.<br />

solche und<br />

Er war schon ein Ungar von den Besten,<br />

richtig „volksnahe“; hat gern<br />

und viel gegessen und verehrte die<br />

Bäuerinnen des Ungarnlandes und<br />

– grenzüberschreitend – ein österreichisches<br />

Bürgermadel, von der er<br />

auch einen Sohn bekommen hat. In<br />

repräsentativen Umfragen galt er als<br />

die „sympathische Persönlichkeit“.<br />

Ob die Eltern – die armen – bei dem<br />

neuzeitlichen Namensträger einige<br />

Träume in die Wiege gelegt haben,<br />

ist nicht auszuschließen. Vielleicht,<br />

sollte das Kind Eigenschaften des<br />

„Volkskönigs“ sich zu eigen machen?<br />

Nun, er hat sich schon bemüht, das<br />

Land zu ordnen, aber nicht zum<br />

Wohle des Volkes, statt dessen machte<br />

er es blutig und ungerecht. So<br />

rundlich wie er aussah, dürfte er<br />

wohl auch viel gegessen haben. Vorstellbar,<br />

wenn er sich mit der Damenwelt<br />

soviel beschäftigt hätte, wie<br />

der „Volkskönig“, so hätte er weniger<br />

Zeit für die mörderische Brutalität<br />

gehabt.<br />

Sicherheitshalber, für diejenigen<br />

Kurzurlauber, die sich in dem Matthias<br />

Keller in Wien oder in dem<br />

Mátyás Pince (Keller) in Budapest<br />

vollgetankt haben: diese Zigeunerlokalitäten<br />

wurden nicht nach dem<br />

„Bösewicht“ benannt, auch die Krönungskirche<br />

in Buda – in früheren<br />

Zeiten die Liebfrauenkirche der deutschen<br />

Gemeinde – nicht. Sie wurden<br />

nach dem „Volkskönig“ benannt.<br />

Die Zeit, in der ich auf dem berühmten<br />

Platz ging, war die Zeit der<br />

Angst, möglichst wenig zu denken<br />

und den Mund zu halten.<br />

Da kam mir ein Mann entgegen, er<br />

war aus meinem Geburtsort. Wir begrüßten<br />

uns und er fragte, was ich<br />

denn <strong>im</strong> Overall tue. Ich sagte, dass<br />

ich dabei wäre, den Elektromechanikerberuf<br />

zu erlernen.<br />

Er: „Sie haben doch Abitur gemacht?<br />

Wie haben Sie Ihr Abitur gemacht?“<br />

Ich: „Ja, ich habe es gemacht und<br />

noch dazu gut“.


solche … Fortsetzung<br />

Er: „Warum studieren Sie nicht weiter?“<br />

Ich: „Ich bitte Sie, Sie wissen es, dass<br />

meine Eltern für diese Bande nicht<br />

die richtigen sind“.<br />

Meine Eltern waren fleißige und sozial<br />

eingestellte Menschen, die einige<br />

mittelgroße Betriebe gehabt haben.<br />

Sie waren wahrscheinlich die<br />

Reichsten in der Umgebung. 1951<br />

waren ihre Betriebe schon längst verstaatlicht.<br />

Sie gehörten zu den sogenannten<br />

Klassenfeinden und ich<br />

als ihr Kind war mit von der Partie.<br />

Vor so einem Sprössling waren die<br />

Tore der höheren Schulen geschlossen.<br />

Diese Tatsache brachte mein<br />

Seelengleichgewicht überhaupt nicht<br />

durcheinander. Der Elektromechanikerberuf<br />

erschien mir vorteilhaft –<br />

ich hielt ihn für einen guten Beruf.<br />

Zusätzlich; so dachte ich, wenn ich<br />

meinen Mund halte und brauchbar<br />

als Elektromechaniker arbeite, werde<br />

ich von den systembedingten Unannehmlichkeiten<br />

verschont. Also,<br />

ich war keineswegs unglücklich,<br />

noch unzufrieden.<br />

Aber irgendwie doch, nämlich das<br />

Problem von uns Jugendlichen mit<br />

Abitur war nicht so sehr <strong>im</strong> Bereich<br />

der Ausbildung, sondern <strong>im</strong> Bereich<br />

der „Verteidigung“ unseres heiß geliebten<br />

Ungarnlandes als „gemeiner<br />

Soldat“. Nur gegen wen? Ungarn<br />

war ein von „Übermächten“ besetztes<br />

Land, in reibungslosem Übergang<br />

von den Deutschen zu den Russen.<br />

Die „gemeinen Soldaten“ mussten<br />

etwa 2,5 Jahre dienen, in den ersten<br />

6 Monaten kahlgeschoren und<br />

fast ohne Ausgang. Wer hat schon<br />

von den Wohlgeborenen zu so etwas<br />

Laune? Es herrschte eine wohlverständliche<br />

Beziehungslosigkeit zu<br />

jedwedem Militärspiel.<br />

Die Studenten haben es viel günstiger<br />

gehabt. Sie hatten in der Semesterzeit<br />

wöchentlich zwei Stunden<br />

Fachausbildung z.B. für Versorgung<br />

und in den Sommersemesterferien<br />

wurden sie für 4 Wochen zur Übung<br />

eingezogen. Nach Ablauf der Hochschulzeit<br />

bekamen die Herrschaften<br />

noch 10 – 12 Wochen „Offiziersausbildung“.<br />

Logischerweise wollten<br />

sie alle studieren, egal was. Dem<br />

„Klassenfeind, wie ich, war dieser<br />

Weg versperrt.<br />

Gott sei Dank, der Bürger aus meinem<br />

Geburtsort, ließ nicht locker.<br />

Er: „Warum sind Sie nicht zu mir gekommen?“<br />

Ich: „Warum hätte ich zu Ihnen kommen<br />

sollen?“<br />

Er: „Weil ich der Parteichef in der<br />

Ortschaft bin“.<br />

Ich: „Oh je, meinen Sie das ernst?“<br />

Er: „Ja“<br />

Zu dem nächsten Termin meldete ich<br />

mich zur Aufnahmeprüfung und teilte<br />

dies dem Parteichef mit. Ich wurde<br />

zur Prüfung geladen, die ich auch<br />

bestand und wurde zugelassen. Einer<br />

der Prüfer fragte mich, ob der<br />

Parteichef der Ortschaft mein Verwandter<br />

oder so etwas sei. Ich sagte:<br />

„Weder noch, wieso?“ Der Prüfer<br />

meinte, dass man in der Regel<br />

die Aufnahme befürwortet oder gegebenenfalls<br />

uns bittet, aber so wie<br />

in meinem Fall, dass die Partei der<br />

Ortschaft die Aufnahme verlangt, käme<br />

schon selten vor. „Oh ja, sagte<br />

ich“. (Übrigens, ich sagte damals –<br />

vielleicht auch heute noch – wenn<br />

mir nichts besseres einfällt, „oh ja“.)<br />

Ich habe die Schule fertig gemacht<br />

und traf zufällig diesen Parteichef,<br />

er war es noch <strong>im</strong>mer. Ich fragte ihn,<br />

warum er mir geholfen und sich dadurch<br />

eigentlich in Gefahr gebracht<br />

hätte. Er sagte zu mir: „Ich habe Ihnen<br />

lediglich das Körbeschleppen<br />

bezahlt. Ob Sie sich daran erinnern?“<br />

Er lächelte und erzählte die Geschichte<br />

mit seiner alten, knochenkranken<br />

Mutter und mir.<br />

„Meine Mutter schleppte zwei Körbe,<br />

schwerfällig. Sie, damals ein<br />

Bengel reicher Eltern, nahmen die<br />

Körbe von meiner Mutter und brach-<br />

von der letzten Ausgabe<br />

ten sie zu uns nach Hause in die Küche.<br />

Da konnte ich euch vom Fenster<br />

aus beobachten. Meine Mutter<br />

sagte zu Ihnen, ,warte mein Söhnchen,<br />

du kriegst von mir einen Apfel’.<br />

Sie haben gewartet, den Apfel genommen<br />

und sich bedankt. Sie haben<br />

nicht gesagt, dass Ihre Eltern eine<br />

große Apfelplantage haben und<br />

dass sie Äpfel genug haben. Sie nahmen<br />

den Apfel und haben angefangen<br />

ihn zu essen und dann gingen<br />

sie. Ich dachte, der Junge dürfte<br />

wohl ein gutes Herz haben“. Damit<br />

beendete er seine Erzählung.<br />

Viele Jahre sind vorbeigegangen. Im<br />

Jahre 1956 bei der Revolution verließ<br />

ich Ungarn und nach der Änderung<br />

der politischen und wirtschaftlichen<br />

Ordnung gründete ich<br />

in der Ortschaft eine Firma, die inzwischen<br />

die meisten Beschäftigen<br />

in der Umgebung hat.<br />

Der Parteichef war schon längst gestorben.<br />

Etwa <strong>im</strong> Jahre 2001 d.h. nach 50<br />

Jahren meiner Begegnung mit dem<br />

Parteichef, kam eine Frau mittleren<br />

Alters und suchte Arbeit. Meine Mutter,<br />

schon <strong>im</strong> hohen Alter, aber mit<br />

gutem Erinnerungsvermögen, sah die<br />

Frau. Sie ließ den Betriebsleiter zu<br />

sich kommen und sagte: „Die Frau,<br />

die vorher bei Ihnen sich um Arbeit<br />

beworben hat, wird eingestellt. Ihr<br />

Schwiegervater hat vor vielen Jahren<br />

meinem Sohn sehr geholfen.“<br />

Ich wollte die Frau kennen lernen<br />

und bat den Betriebsleiter, die Frau<br />

aus der Montagehalle heraus zu mir<br />

zu bitten.<br />

Ich fragte sie, ob sie es wüsste, warum<br />

sie hier bei uns sofort eingestellt<br />

wurde? Sie meinte, dass meine Mutter<br />

ihr geholfen hätte. Dann erzählte<br />

ich ihr die Geschichte zwischen<br />

ihrem Schwiegervater und mir. Ihr<br />

kamen die Tränen vor Rührung und<br />

ich meinte, dies sei eine wunderbare<br />

Abrechnung <strong>im</strong> Zeitraum von<br />

50 Jahren.<br />

65


66<br />

Versammlung in der Schreinerei –<br />

Eine Geschichte aus Peru<br />

Man erzählt, dass in der Schreinerei einmal eine<br />

seltsame Versammlung abgehalten wurde. Es war<br />

eine Versammlung aller Werkzeuge, die ihre Unterschiede<br />

und Besonderheiten klären wollten.<br />

Zunächst war der Hammer der Leiter<br />

der Versammlung, aber die Werkzeuge<br />

beschlossen, dass er den Vorsitz<br />

abgeben sollte. Warum? Wir finden,<br />

dass Du zu viel Krach machst.<br />

Und überhaupt machst Du die ganze<br />

Zeit nichts anderes, als auf anderen<br />

herum zu schlafen.“<br />

Der Hammer akzeptierte seine<br />

Schuld, aber er sagte: „Ich finde,<br />

dass auch die Schraube ausgeschlossen<br />

werden muss, denn man<br />

PERUBALSAM<br />

Der Perubalsam wird bis zu 16 m hoch und ist in den<br />

Bergwäldern <strong>im</strong> Küstengebiet von San Salvador<br />

he<strong>im</strong>isch (sogen. Balsamküste). Der Baum wurde<br />

wahrscheinlich schon in präkolumbianischer Zeit in<br />

andere tropische Zonen Mittelamerikas eingeführt<br />

und stellt eine wichtige indianische Arznei dar.<br />

Perubalsam wird bei der Herstellung von Parfüms,<br />

in der Schokoladen- und Kaugummiindustrie verwendet,<br />

außerdem soll er Teil der Coca-Cola-Re zep -<br />

tur sein.<br />

Perubalsam ist seit langem Bestandteil europäischer<br />

Heilkunde. Im Deutschen Arzneibuch wird der Balsam<br />

heute noch geführt. Perubalsam gehört zu den<br />

Räucherpflanzen der Venus. Er unterstützt unseren<br />

muss sie viel zu oft <strong>im</strong> Kreis herum<br />

drehen, bis sie zu etwas nützlich ist.“<br />

Auch die Schraube gab klein bei,<br />

sagte aber: „Ich finde, dass auch<br />

das Schmirgelpapier nicht infrage<br />

kommt, denn es ist in seinem Umfang<br />

sehr rau und außerdem ständig<br />

in Reibereien mit anderen verwickelt.“<br />

Und das Schmirgelpapapier war einverstanden<br />

unter der Bedingung,<br />

dass auch das Metermaß ausge-<br />

Foto © shutterstock.com<br />

schlossen würde. „Das Metermaß<br />

beurteilt die anderen <strong>im</strong>mer nur nach<br />

seiner Größe und meint ständig, es<br />

sei das einzige perfekte.“<br />

In diesem Moment kam der Schreiner<br />

herein und machte sich an seine<br />

Arbeit. Er benutzte den Hammer,<br />

das Schmirgelpapier, das Metermaß<br />

und die Schraube. Und so machte<br />

er aus einem groben Stück Holz ein<br />

wunderschönes Möbelstück.<br />

Als die Werkzeuge der Schreinerei<br />

unter sich waren, trat die Versammlung<br />

noch einmal in Beratung und<br />

dieses Mal ergriff die Säge das<br />

Wort: „Meine Damen und Herren,<br />

es hat sich gezeigt, dass wir alle unsere<br />

Schwächen haben, aber der<br />

Schreiner arbeitet mit unseren Fähigkeiten<br />

und Stärken. Das ist es,<br />

was uns so wertvoll und besonders<br />

macht. Deshalb schlage ich vor, dass<br />

wir nicht mehr an unsere negativen<br />

Eigenschaften denken, sondern uns<br />

auf unsere Stärken konzentrieren.“<br />

Und so bemerkte die Versammlung,<br />

dass der Hammer stark war, und die<br />

Schraube vereinen und zusammenhalten<br />

konnte. Das Schmirgelpapier<br />

konnte feiner machen und Ungere<strong>im</strong>theiten<br />

ausgleichen und das Metermaß<br />

war genau und exakt. Sie<br />

fühlten sich fortan als eine starke<br />

Gruppe, die in der Lage war, Möbel<br />

von Qualität herzustellen.<br />

Und sie waren mächtig stolz auf ihre<br />

Stärken und dass sie zusammen<br />

arbeiten konnten.<br />

Sinn für Ästhetik, Schönheit und Harmonie, lässt uns<br />

unvereingenommen auf Menschen und Situationen<br />

zugehen. Die Zuordnung des Perubalsams <strong>im</strong> Tierkreiszeichen<br />

ist die Waage. Menschen dieses<br />

Zeichens lieben das Schöne, die Kunst und brauchen<br />

eine harmonische Umgebung. Sie möchten am liebsten<br />

jedermanns Freund sein und sind die Vermittler,<br />

die Kontakte schaffen. Dabei überbrücken sie Gegensätze,<br />

schlichten wenn Konflikte entstehen und<br />

suchen <strong>im</strong>mer nach realistischen Kompromissen. Und<br />

so kann eine Waageräucherung dazu beitragen,<br />

dass wir mehr Diplomatie <strong>im</strong> Umgang mit anderen<br />

Menschen erlangen, den Kompromiss bei unlösbaren<br />

Situationen finden und in unseren Schattenseiten<br />

das Licht finden.


IIn Ihrem KartenBüro der Sparkasse Pforzhe<strong>im</strong> Calw erhalten Sie Tickets für alle Stücke aus<br />

dem Repertoire des Stadttheaters Pforzhe<strong>im</strong>. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kultur hauses<br />

Osterfeld, die Abo-Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorienchors<br />

Pforzhe<strong>im</strong>, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der<br />

Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr!!! Hier bieten wir<br />

Ihnen einen nur kleinen Auszug unseres Angebotes:<br />

Congress Centrum Pforzhe<strong>im</strong><br />

13.10.2010 Urban Priol € 20,90 – 25,40<br />

16.10.2010 Kaya Yanar € 30,50<br />

29.10.2010 Cindy aus Marzahn € 30,00<br />

12.11.2010 Dieter Nuhr € 20,90 – 25,40<br />

20.11.2010 The Chippendales € 44,15 – 55,55<br />

23.11.2010 Best of Irish Dance Dance Masters € 19,90 – 30,90<br />

12.12.2010 Hans Klok € 45,80 – 59,60<br />

13.12.2010 Martin Rütter € 30,90<br />

15.12.2010 Ralf Schmitz € 29,00<br />

Kulturhaus Osterfeld Pforzhe<strong>im</strong><br />

18.09.2010 Bodo Wartke € 25,50<br />

24.09.2010 GlasBlasSing Quartett € 14,20 – 18,70<br />

Keine Macht den Dosen<br />

25.09.2010 Helen Schneider € 27,70<br />

26.09.2010 Ingo Appelt € 19,80<br />

29.09.2010 René Marik € 25,50<br />

08.10.2010 Rebekka Bakken & Band € 20,20 – 26,60<br />

13.10.2010 Urban Priol € 20,90 – 25,40<br />

15./16.10.2010 Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle € 15,90 – 21,00<br />

Schleyerhalle Stuttgart<br />

01.10.2010 Leonhard Cohen € 50,50 – 86,00<br />

10.10.2010 Westernhagen € 63,60 – 92,35<br />

17.10.2010 Die große Schlagerparade € 36,00 – 66,00<br />

24.10.2010 Supertramp € 57,80 – 80,80<br />

07.11.2010 David Garrett € 35,15 – 81,15<br />

17. – 21.11.10 26. Internationales Reitturnier € 6,00 – 27,00<br />

26.11.2010 S<strong>im</strong>ply Red € 63,90 – 86,90<br />

29.11.2010 Peter Maffay + Band € 46,65 – 77,70<br />

30.11.2010 Deep Purple € 57,00 – 65,60<br />

02.12.2010 Lord of the Dance € 57,80 – 144,05<br />

08.12.2010 Nokia Night of the Proms 2010 € 52,35 – 72,60<br />

11.12.2010 Scooter € 38,20<br />

Liederhalle Stuttgart<br />

22./23.09.2010 Otto € 43,65 – 55,15<br />

30.10.2010 Kodo € 30,50 – 60,50<br />

01.11.2010 Jeff Beck € 37,90 – 60,50<br />

13.11.2010 Münchner Freiheit € 28,80 – 42,20<br />

26.11.2010 Wise Guys € 25,55<br />

Musicals<br />

Di. bis So. : We will rock you € 48,85 – 142,00<br />

Di. bis So.: Tanz der Vampire € 48,85 – 142,00<br />

ab 25.11.2010 Ich war noch niemals in New York € 48,85 – 142,00<br />

Porsche Arena<br />

03.09.2010 L<strong>im</strong>p Bizkit € 48,00<br />

10.10.2010 Helene Fischer € 38,50 – 61,75<br />

17.10.2010 Michael Bublé € 67,80 – 79,30<br />

19.10.2010 A-HA € 54,40 – 75,10<br />

20.10.2010 Chris Rea € 58,30 – 69,80<br />

23.10.2010 Status Quo € 51,80 – 56,30<br />

29.10.2010 Michael Mittermeier € 28,75 – 38,85<br />

09.11.2010 Amy MacDonald € 42,40<br />

10.11.2010 Dr. Eckart v. Hirschhausen € 29,50 – 44,90<br />

04.12.2010 Atze Schröder € 30,90<br />

Theaterhaus Stuttgart<br />

27.09.2010 ASP € 26,70<br />

13.10.2010 Sia € 26,10<br />

31.10.2010 The Irish Folk Festival 2010 € 25,30 – 34,10<br />

02.11.2010 The Dubliners € 36,75 – 48,25<br />

19.+20.11.2010 Badesalz € 24,10 – 28,50<br />

08.12.2010 Klaus Hoffmann & Band € 36,75 – 48,25<br />

LKA Stuttgart<br />

09.11.2010 The Red Hot Chilli Pipers € 29,40<br />

12.11.2010 Barock € 19,10<br />

16.12.2010 Die Happy € 20,75<br />

Karlsruhe<br />

17.09.2010 Bodo Wartke Badnerlandhalle € 24,50<br />

26.10.2010 Ein Abend mit Eckhart Tolle € 54,20<br />

Schwarzwaldhalle<br />

29.10.2010 Abba World Revival, KA-Neureut € 23,20<br />

06.11.2010 Ramon Chormann, KA-Durlach € 20,00<br />

14.11.2010 Die Fantastischen Vier, Europahalle € 42,80 – 49,70<br />

20.11.2010 WM Rock’n’Roll 2010, Europahalle € 19,50 – 29,00<br />

04.12.2010 Silly, Festhalle Durlach € 31,00<br />

07.12.2010 Wlad<strong>im</strong>ir Kaminer, Tollhaus € 16,75<br />

Baden-Baden Festspielhaus<br />

17.09.2010 Kent Nagano € 34,00 – 111,00<br />

Mannhe<strong>im</strong><br />

30.09.2010 Peter Gabriel, SAP-Arena € 56,50 – 96,20<br />

08.10.2010 Marius Müller-Westernhagen € 61,40 – 92,45<br />

SAP Arena<br />

13.10.2010 Santana, SAP-Arena € 57,40 – 80,40<br />

21.10.2010 Status Quo, Rosengarten-Mozartsaal € 49,35<br />

07.11.2010 Katie Melua, SAP-Arena € 49,45 – 70,15<br />

13.11.2010 Django Asül, Capitol € 26,00<br />

05.12.2010 Tom Gaebel’s Swinging Christmas € 30,45 – 44,25<br />

Show, Rosengarten Mozartsaal<br />

22.01.2011 Andrea Berg 1001 Nacht € 25,90 – 56,80<br />

SAP-Arena<br />

Gewähr.<br />

ohne Angaben Mwst. ges. und Gebühren<br />

Sonstige (Auswahl)<br />

28.08.2010 Rock am See Konstanz € 58,00<br />

incl.<br />

03.09.2010 Runrig Freilichtbühne Killesberg € 38,00 Preise


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