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1 Prof. Frank Westermann, Ph.D. Dr. Andreas Steiner Fachgebiet ...

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<strong>Prof</strong>. <strong>Frank</strong> <strong>Westermann</strong>, <strong>Ph</strong>.D.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Andreas</strong> <strong>Steiner</strong><br />

<strong>Fachgebiet</strong> Internationale Wirtschaftspolitik<br />

Rolandstraße 8, 49069 Osnabrück<br />

Klausur zur Vorlesung “Europäische Wirtschaftspolitik“<br />

Gesamtpunktzahl: 60 Punkte<br />

Bearbeitungszeit: 60 Minuten<br />

Wintersemester 2011/12<br />

Aufgabe 1: Präferenzielle Handelsliberalisierung (18 Punkte)<br />

a) Was versteht man unter dem Meistbegünstigungsprinzip? Welche Ausnahmen lässt<br />

das GATT hiervon zu?<br />

Im Folgenden sei der Markt für Schokolade im 3-Länder-Modell betrachtet. Deutschland, der<br />

heimische Markt, kann Schokolade aus Belgien (Land B) und aus der Schweiz (Land S)<br />

importieren. Unterstellen Sie, dass der Importpreis ohne Zollerhebung aus Belgien pB und aus<br />

der Schweiz pS beträgt, wobei B pS<br />

unabhängig von der deutschen Importnachfrage.<br />

p > gilt. Diese Preise seien fix und insbesondere<br />

1


) In der Ausgangssituation (vor Schaffung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft)<br />

unterliegen Importe aus Belgien und der Schweiz gemäß dem<br />

Meistbegünstigungsprinzip dem identischen Zollsatz t. Leiten Sie in einem Angebots-<br />

Nachfrage-Schaubild graphisch das inländische Handelsgleichgewicht her.<br />

Kennzeichnen Sie hierzu den Preis, die inländische Produktions- und Konsummenge<br />

sowie die Menge importierter Schokolade und erläutern Sie Ihr Ergebnis kurz.<br />

2


c) Deutschland betreibe nun eine präferenzielle Handelsliberalisierung. Belgien wird<br />

der Handelszoll erlassen, während auf schweizer Importe weiterhin ein Zoll t<br />

auferlegt wird. Erklären Sie graphisch (in obigem Schaubild) und verbal die neue<br />

Handelssituation. Kommt es zu Handelsumlenkung und/oder Handelsschaffung?<br />

d) Kennzeichnen Sie die Wohlfahrtseffekte dieser präferenziellen Handelsliberalisierung<br />

für die deutsche Volkswirtschaft im Schaubild und erklären Sie diese.<br />

3


Aufgabe 2: Gemeinsame Agrarpolitik (11 Punkte)<br />

a) Stellen Sie anhand einer Grafik dar, wie sich die in der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />

verankerte Preisuntergrenze auf die Importnachfrage nach Agrarprodukten auf dem<br />

Weltmarkt auswirkt. Hat die Preisuntergrenze einen Einfluss auf den Weltmarktpreis?<br />

(Hinweis: Verwenden Sie ein Schaubild mit der Welt-Importnachfrage- und Welt-<br />

Exportangebotskurve.)<br />

4


) Zeigen Sie im Schaubild, wie EU-Exportsubventionen die Weltmarktpreise für<br />

Agrarprodukte beeinflussen.<br />

c) Welche Auswirkungen ergeben sich aus Preisuntergrenze und Exportsubventionen der<br />

EU für Exporteure von Agrarprodukten aus anderen Ländern?<br />

Aufgabe 3: Steuerwettbewerb (15 Punkte)<br />

Im Folgenden betrachten wir eine kleine Volkswirtschaft, deren Produktionsfunktion mit<br />

Y = F(<br />

L,<br />

K)<br />

= L ⋅ f ( k)<br />

mit f ( k)<br />

= α + β ⋅ln(<br />

2k)<br />

gegeben sei, wobei k = K L das Kapital-<br />

Arbeits-Verhältnis bezeichnet. Die Volkswirtschaft erhebt eine Steuer in Höhe von t auf<br />

Kapitaleinkommen und finanziert damit die Bereitstellung eines regionalen öffentlichen<br />

Gutes g. Kapital werde zu seinem Grenzprodukt entlohnt. Die kleine Volkswirtschaft sieht<br />

sich einem exogenen Nettozins von r gegenüber. Kapital sei international uneingeschränkt<br />

mobil. Die Faktorausstattung sei K = L = 1.<br />

5


a) Was versteht man unter dem Begriff Steuerwettbewerb?<br />

b) Stellen Sie die Investitionsentscheidung eines Investors anhand der<br />

Arbitragebedingung dar. Unterstellen Sie hierzu, dass er zwischen einer in- und<br />

ausländischen Investition wählen kann.<br />

6


c) Leiten Sie ausgehend von der Arbitragebedingung formal her, wie sich eine<br />

Verringerung des inländischen Steuersatzes auf den Kapitalbestand im Inland<br />

auswirkt. Interpretieren Sie Ihr Ergebnis.<br />

d) Erläutern Sie kurz zwei ökonomische Argumente, die gegen eine<br />

Steuerharmonisierung innerhalb der Europäischen Union sprechen.<br />

7


Aufgabe 4: Optimale Währungsräume (16 Punkte)<br />

a) Anhand welcher Kriterien kann überprüft werden, ob es für ein Land optimal ist, einer<br />

Währungsunion beizutreten? Nennen und erläutern Sie drei dieser Kriterien.<br />

b) Was versteht man unter dem Begriff der Endogenität der Kriterien bezüglich der<br />

Optimalität von Währungsräumen? Veranschaulichen Sie Ihre Argumentation anhand<br />

einer Grafik, in der Sie Kosten und Nutzen einer gemeinsamen Währung vor und nach<br />

Schaffung einer Währungsunion darstellen.<br />

8


c) Wie könnte empirisch untersucht werden, ob die Einführung des Euro einen Einfluß<br />

auf die Optimalität der EU als Währungsraum hatte.<br />

9

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