Praxisbeispiel - Ulrich Bucher, Dienstleistungen
Praxisbeispiel - Ulrich Bucher, Dienstleistungen
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Der Vertrag ist aber so abgefasst gewesen, dass ihn die Vertreterin der Vormundschaftsbehörde<br />
nicht verstanden hat. Sie musste den Sachverhalt telefonisch abklären und seither warten die<br />
Parteien auf den Tagebucheintrag blockiert.<br />
Es gibt nur einen Grund, weshalb das Geschäft nicht vor den Unterschriften durch die VB und das<br />
Oberamt geprüft werden: Es könnte ja ausnahmsweise ein Kaufvertrag nicht zustande kommen oder<br />
noch massiv abgeändert werden.<br />
Meine Folgerung ist, die Verwaltungen wollen vor allem ihre Probleme lösen, der Kundendienst ist<br />
Nebensache.<br />
Ich kann aber auch ein sehr positives Beispiel erwähnen: Das Steueramt wollte noch einige Details zu<br />
den Spesen bei einer Einzelunternehmung abklären. Die Steuerbeamtin hat mit dem Inhaber einen<br />
Termin vereinbart, verbunden mit der Bitte, die Buchhaltung bereitzuhalten. Sie hat die Buchhaltung<br />
geprüft, anschliessend den Geschäftsmann gefragt, was er eigentlich mache und er solle es<br />
beschreiben und anschliessend wurde zu gegenseitiger Zufriedenheit entschieden. Der einzige<br />
Schönheitsfehler dieser Geschichte ist, dass sie sich im Kanton Bern abgespielt hat.<br />
Noch ein weiteres Detail: Ich habe eine Beistandschaft einer invaliden Frau in einem Heim,<br />
Daueraufenthalt. Das Einkommen ist minus 30'000 Franken im Schnitt pro Jahr. Jedes Jahr ist die<br />
Steuererklärung auszufüllen. Ich habe in der GPK reklamiert und erhielt die Antwort, ich müsse nur<br />
das Steuererlassungsgesuch einreichen. Nur, wer reicht ein solches ein, wenn man null Franken hat.<br />
Wenn ich die Antwort der Regierung lese, weiss ich nicht, ob sie einfach beschönigt, was ich noch<br />
verstehen könnte, oder ob sie das Geschriebene auch wirklich glaubt, was dann wirklich tragisch<br />
wäre. Deshalb werde ich dem Auftrag zustimmen.