Folien zur Vorlesung I-4 - Knowledge Management 2 - UniVera
Folien zur Vorlesung I-4 - Knowledge Management 2 - UniVera
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Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Agenda Balanced Scorecards<br />
� Unternehmenserfolg<br />
� Erfolgsmeldungen und ihre Hintergründe<br />
� Erfolg und Strategie<br />
� Strategie als kontinuierlicher Prozess<br />
� BSC als strategisches Steuerinstrument<br />
� Entwicklung einer Balanced Scorecard<br />
� Anwendungsfall AutoAzubi<br />
� Übungsfall Hochschule Zittau/Görlitz<br />
Dr. Vera Meister Folie 1
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Quellen<br />
1) Jürgen H. Daum: Intangible Assets oder die Kunst, Mehrwert zu schaffen,<br />
Bonn 2002<br />
2) Procon GmbH, WiFi der Wirtschaftskammer Österreich: Seminarfolien für<br />
die Ausbildung zum/<strong>zur</strong> Senior Process Manager/in, Wien 2009<br />
3) Andreas Preißner: Balanced Scorecards anwenden – Kennzahlengestützte<br />
Unternehmenssteuerung, München 2003<br />
4) Vera Meister: Report über die Einführung eines Prozessmanagement-<br />
Systems für die Arbeitsgemeinschaft AutoAzubi, Wien 2009<br />
http://univera.de/home/Report_SPzM_VeraMeister.pdf<br />
5) Palladium Group Inc.: 2010 Requirements for Palladium Kaplan-Norton<br />
Balanced Scorecard Certified Software Applications, September 2009<br />
www.thepalladiumgroup.com<br />
6) Competence Center Strategisches <strong>Management</strong> und Innovation:<br />
BALANCED-SCORECARD-STUDIE 2008, www.horvath-partners.com<br />
Dr. Vera Meister Folie 2
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Was ist Unternehmenserfolg?<br />
Wann bezeichnet man<br />
ein Unternehmen als<br />
erfolgreich?<br />
Wie hängen<br />
das Wissen und<br />
der Erfolg eines<br />
Unternehmens<br />
zusammen?<br />
Wie unterscheiden sich<br />
kurzfristiger und<br />
langfristiger Erfolg?<br />
Wie kann man<br />
Unternehmenserfolg<br />
messen?<br />
Dr. Vera Meister Folie 3
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Eine Erfolgsmeldung …<br />
Im Vergleich zum Vorjahr ist es gelungen den Gewinn des<br />
Unternehmes um 90 % zu erhöhen.<br />
Dr. Vera Meister Folie 4
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
… und ihre Hintergründe<br />
Operatives Ergebnis - 0,9 Mrd. €<br />
Finanzergebnis 8,5 Mrd. €<br />
Gesamtergebnis 7,6 Mrd. €<br />
Dr. Vera Meister Folie 5
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Eine weitere Erfolgsmeldung …<br />
Im letzten Geschäftsjahr ist es gelungen, die Kosten im<br />
nicht produktiven Bereich um 600 T€ zu senken.<br />
Dr. Vera Meister Folie 6
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
… und ihre Hintergründe<br />
Zum Ende des letzten<br />
Ausbildungsjahres wurde<br />
die kaufmännische<br />
Ausbildung im Betrieb<br />
vollständig eingestellt.<br />
Dr. Vera Meister Folie 7
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Erfolg und Strategie<br />
MISSION Wer sind wir und was ist unsere Aufgabe?<br />
VISION Wo wollen wir hin und was ist uns wichtig?<br />
STRATEGIE Wie und auf welchem Weg kommen wir dahin?<br />
„Sieben von zehn Unternehmen<br />
scheitern bei der Strategieumsetzung.“<br />
David Norton<br />
Dr. Vera Meister Folie 8
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Erfolgsmessung mit Finanzkennziffern<br />
� Finanzkennziffern können den Prozess der Wertschöpfung nicht<br />
beschreiben.<br />
� Finanzkennziffern liefern immer nur eine Momentaufnahme, sie sind<br />
vergangenheitsorientiert.<br />
� Finanzkennziffern sind singulär, sie können verschiedene Unternehmens-<br />
werte (Assets) nicht zu einem „strategische Rezept“ integrieren.<br />
Gewinn<br />
Rendite<br />
Umsatz<br />
EBITDA<br />
ROI …<br />
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Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Du Pont Kennzahlensystem<br />
Dr. Vera Meister Folie 10
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Strategie als kontinuierlicher Prozess<br />
Für die erfolgreiche Umsetzung einer Strategie wird ein geeignetes<br />
� die Arbeit an und mit der Strategie zu einer regelmäßigen <strong>Management</strong>-<br />
aufgabe macht,<br />
operationales System gebraucht, das …<br />
� die Budgetierung an die Strategie koppelt,<br />
� die Strategie plausibel und transparent im Unternehmen vermittelt und<br />
� das Anreizsystem an die erfolgreiche Verfolgung der Stratgie bindet.<br />
Balanced Scorecards sind ein geeignetes Instrument dafür.<br />
Dr. Vera Meister Folie 11
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
BSC – der ausgewogene Berichtsbogen<br />
ausgewogen – berichtet nicht nur über Finanzkennziffern, sondern auch<br />
über nichtfinanzielle Erfolgsindikatoren (KPI – Key Performance Indicator)<br />
Berichtsbogen – kompaktes Instrument, bietet schnelle Übersicht, der<br />
Begriff scorecard kommt vom Golfspiel<br />
Kausalität – die ausgewählten Erfolgsindikatoren beruhen auf komplemen-<br />
tären Perspektiven auf das Unternehmen und stehen in kausaler Beziehung<br />
zueinander<br />
Standardperspektiven:<br />
• finanzwirtschaftliche Perspektive<br />
• Kundenperspektive<br />
• interne Prozessperspektive<br />
• Lern- und Entwicklungsperspektive<br />
Dr. Vera Meister Folie 12
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Finanzwirtschaftliche Perspektive<br />
Grundfrage Ziele Erfolgsindikatoren<br />
Wie sollen wir<br />
gegenüber Teilhabern<br />
auftreten, um finanziel-<br />
len Erfolg zu haben?<br />
Ertragswachstum/-mix Umsatzwachstumsrate<br />
Kostensenkung /<br />
Produktivitäts-<br />
steigerung<br />
Nutzung von<br />
Vermögenswerten<br />
Neuproduktanteil<br />
Rentabilität<br />
Mitarbeiterproduktivität<br />
Kostensenkungsrate<br />
Kostenanteile<br />
Investitionsanteil<br />
Kapitalrentabilität<br />
Working Capital<br />
Dr. Vera Meister Folie 13
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Kunden-Perspektive<br />
Grundfrage Ziele Erfolgsindikatoren<br />
Wie sollen wir<br />
gegenüber unseren<br />
Kunden auftreten, um<br />
unsere Vision zu<br />
verwirklichen?<br />
Identifikation der<br />
Kunden- und Markt-<br />
segmente in denen<br />
das Unternehmen tätig<br />
und wettbewerbsfähig<br />
sein will<br />
Kundenzufriedenheit<br />
Kundenrentabilität<br />
Kundentreue<br />
Kundenakquisition<br />
Marktanteil<br />
Dr. Vera Meister Folie 14
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Perspektive interner Geschäftsprozesse<br />
Grundfrage Ziele Erfolgsindikatoren<br />
In welchen Geschäfts-<br />
prozessen müssen wir<br />
die Besten sein, um<br />
unsere Teilhaber und<br />
Kunden zu<br />
befriedigen?<br />
Ausrichtung der<br />
internen Prozesse auf<br />
die Ziele der Kunden<br />
und Anteilseigner;<br />
Steuerung mit Hilfe<br />
eines umfassenden<br />
Performance-<br />
Measurement-<br />
Systems<br />
Prozesszeit<br />
Prozessqualität<br />
Prozesskosten<br />
Innovationszeit<br />
Innovationsqualität<br />
Innovationskosten<br />
Kundendienstqualität<br />
Dr. Vera Meister Folie 15
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Lern- und Entwicklungs-Perspektive<br />
Grundfrage Ziele Erfolgsindikatoren<br />
Wie können wir unsere<br />
Veränderungs- und<br />
Wachstumspotenziale<br />
fördern, um unsere<br />
Vision zu<br />
verwirklichen?<br />
Schaffung der für die<br />
Erreichung der Ziele<br />
der anderen<br />
Perspektiven<br />
notwendigen<br />
Infrastruktur<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Mitarbeitertreue<br />
Mitarbeitermotivation<br />
Informationsnutzung<br />
Dr. Vera Meister Folie 16
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Interpretationen des BSC-Ansatzes<br />
• BSC ist ein Kennzahlensystem.<br />
• BSC ist ein Kontrollsystem.<br />
• Eine BSC dient ausschließlich<br />
der Steuerung des gesamten<br />
Unternehmens.<br />
• Eine BSC hat immer vier<br />
Standard-Perspektiven.<br />
• BSC ist ein Führungssystem mit<br />
Kennzahlenunterstützung.<br />
• BSCs sind als Teil des<br />
Planungssystems<br />
zukunftsorientiert.<br />
• BSCs können auf mehreren<br />
Ebenen eingesetzt werden. Das<br />
Gesamtunternehmen wird durch<br />
ein System von BSCs gesteuert.<br />
• Eine BSC hat je nach Anwendungsbereich<br />
unterschiedliche<br />
Perspektiven.<br />
Dr. Vera Meister Folie 17
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Entwicklung einer Balanced Scorecard<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Definition von Mission, Vision und Strategie des<br />
Unternehmens (der Sparte, des Funktionsbereiches)<br />
Bestimmung der Perspektiven für die Balanced<br />
Scorecard des Unternehmens etc.<br />
Ableitung grundlegender Finanzstrategien und<br />
zentraler Erfolgsfaktoren des Unternehmens etc.<br />
Dr. Vera Meister Folie 18
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Entwicklung einer Balanced Scorecard<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Bestimmung strategischer Ziele und entsprechender<br />
Erfolgsindikatoren für die relevanten Perspektiven<br />
Analyse der kausalen Zusammenhänge zwischen den<br />
strategischen Zielen der relevanten Perspektiven<br />
Operationalisierung der Ziele und Implementierung der<br />
Balanced Scorecard im Unternehmen etc.<br />
Dr. Vera Meister Folie 19
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Zweck der Arbeitsgemeinschaft AutoAzubi:<br />
Entwicklung, Implementierung und Betrieb einer elektronischen, prozess-<br />
und aufgabenorientierten Lernumgebung für die kaufmännische Ausbildung<br />
im Kfz-Gewerbe<br />
Entwicklungsstart: 2006<br />
Markteintritt: 2008<br />
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft AutoAzubi:<br />
IG Metall Gründung, Sponsoring, Veranstaltungsmanagement<br />
<strong>UniVera</strong> Projektleitung, Entwicklungsleitung, Prozessmanagement<br />
WERBAS AG DMS-Entwicklung, Marketing-Support<br />
pixeltank.de Web-Design, Plattformentwicklung<br />
nevion GmbH Vertrieb und Logistik<br />
Dr. Vera Meister Folie 20
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Vision – Mission – Strategie 1<br />
Dr. Vera Meister Folie 21
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Perspektiven 2<br />
• Wo liegen<br />
unsere Wertpotenziale?<br />
• Welche<br />
Prozesse leisten<br />
wichtige<br />
Wertbeiträge<br />
Potenzialperspektive<br />
(interne)<br />
Prozessperspektive <br />
Finanzperspektive <br />
Kundenperspektive<br />
• Wie erfolgt<br />
Wertschöpfung?<br />
• Welche Werte<br />
erwarten unsere<br />
Kunden?<br />
Dr. Vera Meister Folie 22
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Strategische Finanzziele<br />
Die Lernumgebung AutoAzubi soll nachhaltig<br />
am Markt etabliert werden.<br />
Wirtschaftlichkeitsstrategie Wachstumsstrategie<br />
kostendeckende<br />
Unternehmensstruktur entwickeln<br />
F1<br />
F2<br />
belastbare Kostenstruktur<br />
etablieren<br />
Fördermittel<br />
akquirieren<br />
AutoAzubi als Qualitätsmarke für<br />
Bildung in der Branche etablieren<br />
Autohäuser als Referenzkunden<br />
gewinnen<br />
Lehrer-Arbeitskreise<br />
als Partner gewinnen<br />
Dr. Vera Meister Folie 23<br />
F3<br />
F4<br />
3
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Strategy Map (Ausschnitt) 4<br />
Dr. Vera Meister Folie 24
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Kausaldiagramm<br />
Finanz-<br />
Perspektive<br />
Kunden-<br />
Perspektive<br />
Prozess-<br />
Perspektive<br />
Entwicklungs-<br />
Perspektive<br />
P4<br />
fixe und variable Server-<br />
Adminkosten ermitteln<br />
Marktanteile in den<br />
Zielmärkten erhöhen<br />
!<br />
E8<br />
K2<br />
Arbeitsaufwand für<br />
Prozessmanager ermitteln<br />
kostendeckende Unternehmensstruktur entwickeln<br />
P5<br />
Budget für Referenzkundengewinnung<br />
ermitteln<br />
belastbare Kostenstruktur<br />
etablieren<br />
Dr. Vera Meister Folie 25<br />
F1<br />
!<br />
K3<br />
Akzeptanz des Preismodells<br />
stabilisieren<br />
P6<br />
Bestandskunden<br />
dauerhaft binden<br />
E9<br />
Reifegrade der Prozesse<br />
erhöhen / stabilisieren<br />
P7<br />
Zeitaufwand für das DB-<br />
Jahres-Update ermitteln<br />
? ? !<br />
?<br />
? !<br />
!<br />
5
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Balanced Scorecard AutoAzubi 6<br />
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Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
Weiterentwicklungen der BSC-Erfinder<br />
Execution Premium Process<br />
(XPP) developed by Drs.<br />
Robert S. Kaplan and David P.<br />
Norton and their colleagues at<br />
Palladium Group Inc.<br />
Dr. Vera Meister Folie 27
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
BSC in Hochschulen<br />
Elmar A. Dworski, Nils Gamm, Gerhard Gottlieb und Carsten Junga<br />
Führung von Einrichtungen der Forschung und Lehre<br />
Ergebnisse einer empirischen Studie (2006)<br />
www.horvath-partners.com<br />
Fazit:<br />
Der vorliegende Artikel fasst die Ergebnisse einer groß angelegten Studie<br />
über die Zusammenarbeit und Instrumente der Führungskräfte in Einrich-<br />
tungen der Forschung und Lehre zusammen.<br />
Zentrales Ergebnis ist die un<strong>zur</strong>eichende Beschäftigung mit strategischen<br />
Themen. Potenzial <strong>zur</strong> Beseitigung dieses Problems bietet die Einführung<br />
und regelmäßige Verwendung von Balanced Scorecards als zentralem<br />
Instrument der Strategiediskussion und -umsetzung.<br />
Dr. Vera Meister Folie 28
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
BSC in Hochschulen<br />
Dr. Vera Meister Folie 29
Wissensmanagement 2 <strong>Vorlesung</strong> I-4<br />
BSC-Ansatz für die eigene Hochschule?<br />
o Bestimmen Sie je ein strategisches Ziel für die Hochschule Zittau/Görlitz<br />
insgesamt und für den Fachbereich Informatik.<br />
o Worin sehen Sie die zentralen Erfolgsfaktoren für die Erreichung der o. g.<br />
strategischen Ziele?<br />
o Welche Perspektiven müsste Ihrer Meinung nach eine Balanced<br />
Scorecard für den Fachbereich Informatik enthalten?<br />
Dr. Vera Meister Folie 30