Projektbericht 2010 - Lassalle-Institut
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<strong>Projektbericht</strong><br />
Future Leaders Forum<br />
Think Big – Trust in Global Leadership<br />
13. bis 16. Mai <strong>2010</strong><br />
Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung<br />
HTWG Konstanz<br />
Bad Schönbrunn, Edlibach, Schweiz
1 Profil des Future Leaders Forum<br />
1.1 Ziele<br />
Das Future Leaders Forum (kurz: FLF) versteht sich als Forschungslabor wie auch als Plattform<br />
zur Vernetzung potentieller junger Führungskräfte verschiedener Herkunft, die an einem inter-<br />
nationalen Leadership-Programm interessiert sind. Beim FLF sollen junge Menschen verschie-<br />
dener Kulturen Ergänzungspotentiale junger Männer und Frauen für Führungsaufgaben reflek-<br />
tieren und Neues erproben, die Charakteristika zukünftiger Führungsqualitäten gemeinsam he-<br />
rausarbeiten und ihren Horizont erweitern, um globale Herausforderungen anzugehen. Darüber<br />
hinaus besuchen auch Teilnehmende des Lehrgangs «GEIST & Leadership»® das FLF.<br />
1.2 Theoretischer Ansatz<br />
Das <strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong> arbeitet auf der Basis des «<strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong>-Modells»®. Es vereinigt die<br />
drei verschiedenen Intelligenzformen (mental, emotional und spirituell) mit den drei Weisen<br />
des Seins (Einheit, Verschiedenheit und Einzigartigkeit) und den drei Ebenen des Handelns<br />
(Mikro-, Meso- und Makro-Ebene). Das Modell bildet eine wichtige theoretische Grundlage für<br />
das FLF. Es eignet sich insbesondere, um die verschiedenen Talente der Teilnehmenden zu in-<br />
tegrieren, es regt zum gemeinsamen Forschen und Lernen an und fördert darüber hinaus die<br />
Fähigkeit zur Intuition und persönlichen Transformation.<br />
Der Umgang mit jungen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen, wie sie am FLF<br />
vertreten sind, ist eine permanente Herausforderung. Die Entfaltung spiritueller Intelligenz ist<br />
eine ausgezeichnete Voraussetzung für den Erfolg interkultureller Begegnungen, da sie den<br />
Menschen erlaubt, das Verbindende zu erkennen und Verschiedenheit als Chance zur Ergän-<br />
zung zu erfahren. Sowohl die moderne Psychologie als auch die alten Weisheitstraditionen aus<br />
Ost und West kennen eine Vielzahl von Übungen, um spirituelle Intelligenz zu fördern. Eine<br />
Möglichkeit ist die Zen-Meditation, die während der Seminartage jeden Morgen praktiziert<br />
wird. Einen anderen Zugang bietet die Übung „Welcome 2020“. Sie nutzt die schöpferische<br />
Kraft der Gedanken, um aus der visualisierten, erspürten (sensing) Zukunft für die Gegenwart<br />
zu lernen. Dazu nutzen die Teilnehmenden ihre Intuition, ihr spirituelles Potential. Diese Me-<br />
thode wird in der Managementbranche als „Presencing“ bezeichnet, und gilt als wegweisend<br />
für zukünftiges Lernen. Werkzeuge wie das „Presencing“ sind im Alltag einfach umsetzbar, was<br />
die Teilnehmenden als Bestärkung und Ermutigung erleben.<br />
Future Leaders Forum Think Big – Trust in Global Leadership Juli <strong>2010</strong> 2 / 5
1.3 Projektteam<br />
Das FLF wird von jungen Menschen für vorwiegend junge Menschen zwischen 20 und 35 Jah-<br />
ren organisiert und durchgeführt. Leiter des diesjährigen FLF war Ralf Steigüber, Projektkoordi-<br />
nator im <strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong>. Tatkräftig unterstützt wurde er im Projektteam durch Denise Wie-<br />
demann, Dominikus-Ringeisenwerk-Werk; Daria Baiandourova, GDF Suez; und Stephan-Samuel<br />
Gyger, Landwirtschaft. Das Projektteam des FLF wurde in diesem Jahr von Dr. Anna Gamma,<br />
Geschäftsleiterin des <strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong>s, und Maria-Christina Eggers, Psychologin, professionell<br />
begleitet und gecoacht.<br />
2 Future Leaders Forum<br />
Think Big – Trust in Global Leadership<br />
2.1 Fragestellungen<br />
Unter dem Titel „Think Big – Trust in Global Leadership“ wurden beim FLF <strong>2010</strong> drei Fragen<br />
thematisiert: Welche Eigenschaften und Erfahrungen erlauben es uns, zu einer Führungsper-<br />
sönlichkeit im 21. Jahrhundert zu reifen? Von welchen Phänomenen und Vorgängen in der Na-<br />
tur können wir lernen, unser Zusammenleben verantwortungsvoller und solidarischer zu gestal-<br />
ten? Was hilft der Menschheit, in eine Haltung des ‚Think Big’ hineinzuwachsen und neue We-<br />
ge zu gehen?<br />
Die Fragen werden im Rahmen des FLF auf den Ebenen der mentalen, emotionalen und spiritu-<br />
ellen Intelligenz erarbeitet und erfahren, um so eine grösstmögliche Öffnung für die Thematik<br />
herzustellen.<br />
2.2 Vorträge und Workshops<br />
Maria-Christina Eggers, Psychologin und Mitglied des Katharina-Werks, stellte in ihrem Work-<br />
shop zum Thema „Humans become Humanity – but HOW?“ die 10 evolutiven Prinzipien Pia<br />
Gygers vor. Diese bieten eine Grundlage, neue Leitlinien für ein friedliches Zusammenleben auf<br />
der Erde im 21. Jahrhundert zu ermöglichen. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden u.a.<br />
das Prinzip der ‚integrierenden Vereinigung’, wonach die Globalisierung als Teil der Evolution<br />
nicht aufgehalten, aber gestaltet werden kann. Dies bedingt jedoch – so die Einsicht - der Hin-<br />
wendung zur Frage: ‚Was ist das Fehlende?’<br />
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In ihrem Vortrag sprach die Studentin Daria Baiandourova zum Thema „Be a Leader – Play Glo-<br />
bal“. Aufgewachsen in Russland, der Schweiz und Frankreich, zeigte sie anhand ihrer eigenen<br />
Biografie, wie sie in ihrem Leben mehrmals die eigene Komfort-Zone verlassen musste. Dies<br />
kostete jeweils Mut und Kraft, sorgte aber auch dafür, den eigenen Blickwinkel auf die Welt zu<br />
weiten. Im anschliessenden Workshop, geleitet von Denise Wiedemann und Stephan-Samuel<br />
Gyger, erarbeiteten die Teilnehmenden in Kleingruppen eine Präsentation, mit der sie zeigten,<br />
was ‚Think Big’ für sie im Kern ausmacht.<br />
Den Vormittag des zweiten Seminartages eröffnete die Ärztin und Friedenswissenschaftlerin,<br />
Franziska Bolt. In ihrem Workshop zum Thema „The Human Body as a Model for Global Gover-<br />
nance“ erläuterte sie zunächst die Entstehung der ersten Einzeller bis hin zu den heutigen Zell-<br />
verbänden im menschlichen Organismus. Auf der Grundlage des menschlichen Körpers legte sie<br />
einen ‚Code of Conduct’ der Zellen vor. Sie stellte die Frage in den Raum, ob und inwieweit die<br />
im Körper herrschenden Gesetzmässigkeiten auf die Menschheit anwendbar seien und veran-<br />
schaulichte dies an den gesellschaftlichen Teilbereichen Regierung, Handel und Verteidigung.<br />
Reto Locher, Leiter eines Umweltkommunikationsbüros und Coach, legte in seinem Workshop<br />
‚Nature Inside’ dar, dass die vor der Menschheit liegenden Herausforderungen, wie Klimawan-<br />
del oder Wirtschaftskrisen, nicht im klassischen Sinne ‚zu lösen’ seien. Stattdessen könne nur<br />
auf der Grundlage einer sauberen Bestandesaufnahme versucht werden, neue Wege aufzuzei-<br />
gen und diese zu beschreiten. Dies gelinge jedoch nur, wenn u.a. die Einsicht wachse, dass die<br />
Natur ein Teil des Menschen sei. Daran anschliessend machte die Gruppe Achtsamkeits- und<br />
Vertrauensübungen. Sie dienten der Aktivierung des Inneren Beobachters und führten die Teil-<br />
nehmenden vom wachen Bewusstseinszustand in eine sensiblere Wahrnehmung.<br />
2.3 Rahmenprogramm<br />
Teilnehmende verschiedenster Herkunft (Deutschland, China, Frankreich, Israel, Indien, Palästi-<br />
na, Sri Lanka, Russland, der Schweiz und Österreich) besuchten das FLF <strong>2010</strong>. Krönender Ab-<br />
schluss war der Abend der Kulturen, an dem alle Teilnehmenden etwas Typisches aus ihrem<br />
Land oder ihrer Region präsentierten: mit der Übersetzung des Wortes „Weltbürger“ ins Chine-<br />
sische, Gesang und Tanz aus Indien, einem israelischen Gottesdienst, dem Erlernen der Zahlen<br />
von eins bis zehn auf Arabisch oder der Vorstellung Österreichs durch den Komponisten Wolf-<br />
gang Amadeus Mozart.<br />
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3 Schlusswort<br />
3.1 Auswertung<br />
Im vierten Jahr hat sich das FLF zu einer festen Grösse im Kursangebot des <strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong>s<br />
entwickelt. Mit 23 Teilnehmenden war es erneut sehr gut besucht. Dies unterstreicht die Att-<br />
raktivität des FLF unter den zahlreichen Kursangeboten für junge potentielle Führungskräfte.<br />
Die Teilnahme einiger gestandener Führungskräfte aus dem Lehrgang «GEIST & Leadership»®<br />
hat sich hinsichtlich des Generationen übergreifenden Lernens als äusserst fruchtbar erwiesen.<br />
« Für mich war es eine gute Erfahrung, einer der wenigen Schweizer Teilnehmenden am FLF<br />
zu sein. Das hat meinen Blick auf meinen Beitrag zum Thema Leadership beflügelt. Beson-<br />
ders gefiel mir die Mischung aus Referaten, Zen-Meditation und Achtsamkeitsübungen. »<br />
(Teilnehmender aus der Schweiz)<br />
3.2 Ausblick<br />
Die ersten Vorbereitungen zum FLF 2011 haben bereits begonnen. Das Forum wird vom 2. bis 5.<br />
Juni 2011 unter dem Titel ‘Be a Part of the Global Community’ stattfinden.<br />
« Personally, I appreciated the content of the seminar and the enlightening discussions, in<br />
which I discovered a lot of different perspectives, i.e. between the young and the older<br />
generation. »<br />
(Teilnehmende aus Indien)<br />
Bericht erstellt durch<br />
Ralf Steigüber<br />
<strong>Lassalle</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Bad Schönbrunn<br />
CH-6313 Edlibach<br />
info@lassalle-institut.org<br />
www.lassalle-institut.org<br />
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