Blitzlicht-2010-02 - Kreuzbund Diözesanverband München und ...
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Sucht and the City!<br />
Aus den Regionen<br />
Die Region <strong>München</strong> präsentiert sich mit ihrer Strukturierung <strong>und</strong> ihren Aufgaben, es wird dabei auf die Besonderheiten<br />
einer großstädtisch geprägten Region eingegangen. Eine Vorstellung durch den Regionalsprecher Karl Repp.<br />
Die Region <strong>München</strong> umfasst den<br />
Stadt- <strong>und</strong> Landkreis <strong>München</strong>, sowie<br />
die Landkreise Dachau <strong>und</strong> Fürstenfeldbruck,<br />
also städtische <strong>und</strong> stark<br />
verstädterte Gebiete, die im ersten<br />
Schritt des Projektes „Novation“ (siehe<br />
den Artikel von Franz Kellermann<br />
im <strong>Blitzlicht</strong> 1/<strong>2010</strong>, S.18f.) zu einer Region<br />
zusammengeschlossen wurden.<br />
In fünf Arbeitskreisen (davon drei<br />
in der Stadt <strong>München</strong> selbst sowie die<br />
Arbeitskreise Dachau <strong>und</strong> Fürstenfeldbruck)<br />
mit ca. 40 Gruppen, Aufbaugruppen<br />
<strong>und</strong> Gesprächskreisen wird<br />
in erster Linie das „Kerngeschäft“ des<br />
<strong>Kreuzb<strong>und</strong></strong>es erledigt, nämlich die Unterstützung<br />
unserer Gruppenteilnehmer<br />
auf dem Wege zu einer stabilen<br />
Abstinenz <strong>und</strong> der Fortbildung ihrer<br />
Persönlichkeit, gegebenenfalls unter<br />
Einbeziehung von Partnern, Kindern<br />
<strong>und</strong> anderen Bezugspersonen. Auch<br />
in unserer Region liegt also, wie überall<br />
im <strong>Kreuzb<strong>und</strong></strong>, der Schwerpunkt in<br />
der Gruppenarbeit.<br />
In dieser Gruppenarbeit, ebenso<br />
wie in der sonstigen Tätigkeit unserer<br />
Region, macht sich aber auch die Besonderheit<br />
einer verstädterten Region<br />
bemerkbar. Die Kontaktaufnahme zu<br />
Suchtkranken ist in der Anonymität<br />
der Großstadt weit weniger als auf<br />
dem Land durch bestehende persönliche<br />
Kontakte möglich. Wir müssen<br />
unsere Angebote öffentlich machen,<br />
um Betroffene anzusprechen.<br />
Durch Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen<br />
Veranstaltungen, wie dem<br />
zweimal jährlich im Bereich der Ludwig-<br />
<strong>und</strong> Leopoldstraße in <strong>München</strong><br />
stattfi ndenden Streetlife-Festival,<br />
einer Veranstaltung mit Zehntausenden<br />
von Besuchern, dem alle zwei<br />
Jahre stattfi ndenden Selbsthilfetag<br />
auf dem Münchner Marienplatz, den<br />
jährlichen Ges<strong>und</strong>heitstagen in Fürstenfeldbruck,<br />
aber auch auf vielfältige<br />
andere Weise, präsentieren wir<br />
unsere Ziele <strong>und</strong> Hilfsangebote einem<br />
breiteren Personenkreis.<br />
Als reine Selbsthilfeorganisation<br />
können <strong>und</strong> wollen wir natürlich<br />
nicht die Arbeit t der professionellen<br />
Suchthilfe ersetzen <strong>und</strong> arbeiten<br />
deshalb eng mit den im<br />
Bereich der Region egion befi ndlichen<br />
Suchtkrankenhäunhäusern, der Caritas ritas<br />
<strong>und</strong> anderen „ProPro- Markt Indersdorf<br />
fi s“ zusammen. men.<br />
Teilweise, wie<br />
z.B. in der IAK- -<br />
(Isar-Amper-<br />
Klinik)-Ost,<br />
wird diese Zu-<br />
Schwabhausen<br />
Arnbach<br />
Röhrmoos<br />
Mammen- Dachau<br />
Unterschleißheim<br />
sammenarbeitdorf Esting<br />
mit anderen<br />
SelbsthilfeorganisatiFürsten-<br />
Olching<br />
Karlsfeld<br />
onenkoorfeldbruck Emmering<br />
diniert.<br />
Eichenau<br />
Ein besonders rs<br />
wichtiger Bereich eich<br />
unserer Tätigkeit eit ist in<br />
der Region die e Jugend- <strong>und</strong> Präventionsarbeit,die<br />
von einzelnen<br />
Gruppen, wie sie e z.B. in Unterschleißheim,<br />
oder auch uch in Mammendorf<br />
Germering<br />
<strong>München</strong><br />
ganz besonders s forciert wird. Überall in dieser unserer Arbeit,<br />
gewollt blind <strong>und</strong> taub gegenübergegenüberstehen.<br />
aber allein schon, wenn wir mit of- Trotz dieser Veränderungen wird<br />
fenen Augen durch die Stadt gehen aber die Aufrechterhaltung geeigne-<br />
<strong>und</strong> den suchtgefährdeten oder beter Voraussetzungen für die bewährreits<br />
süchtigen Personenkreis beobte Gruppenarbeit auch in Zukunft die<br />
achten, erfahren wir immer wieder Hauptaufgabe unserer, wie jeder an-<br />
die Wandlung im Suchtgeschehen, deren Region des <strong>Kreuzb<strong>und</strong></strong>es blei-<br />
besonders bei jüngeren <strong>und</strong> jüngsten<br />
Betroffenen: Weg vom reinen Alkoben.holismus,<br />
hin zu multitoxikomanem Die Kontakte zwischen den Grup-<br />
Verhalten <strong>und</strong> zu neuen Süchten. pen <strong>und</strong> Mitgliedern unserer Region<br />
Diese Wandlung geht im städtischen werden durch ein- <strong>und</strong> mehrtägige<br />
Bereich besonders schnell vor sich gemeinsame Reisen <strong>und</strong> Ausfl üge,<br />
<strong>und</strong> bedarf deshalb gerade in unserer sowie durch andere Veranstaltungen,<br />
Region einer Reaktion des Kreuzbun- wie z.B. den Neujahrsempfang der<br />
des, wenn wir uns nicht von der Rea- Region <strong>München</strong> auch außerhalb der<br />
lität des Suchtgeschehens abkoppeln<br />
<strong>und</strong> in ein Wolkenkuckucksheim der<br />
„Arbeitsprogramme“ gestärkt.<br />
„heilen Suchtwelt“ alten Schlages zu- Der <strong>Kreuzb<strong>und</strong></strong> soll damit, trotz der<br />
rückziehen wollen.<br />
erforderlichen Anpassung an neue<br />
Entwicklungen, weiter Heimat auch<br />
Hier soll uns der zweite Schritt des für jene sein, die, über den sachlichen<br />
bereits erwähnten Projektes „Novati- <strong>und</strong> fachlichen Bereich hinaus, im KB<br />
on“ (mit möglichen weiteren Schrit- auch die menschliche Gemeinschaft<br />
ten) Erkenntnisse vermitteln <strong>und</strong> suchen.<br />
Rüstzeug an die Hand geben, damit<br />
Karl Repp<br />
wir dem Wandel nicht hilfl os oder gar<br />
Regionalsprecher <strong>München</strong><br />
BLITZLICHT – <strong>02</strong>/<strong>2010</strong> 5