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Presseheft als PDF - PROGRESS Film-Verleih

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J E D E R M A N N S F E S T<br />

KLAUS MARIA BRANDAUER<br />

und JULIETTE GRÉCO<br />

IN EINEM FILM VON<br />

FRITZ LEHNER<br />

Eine Produktion der WEGA-<strong>Film</strong><br />

in Koproduktion mit<br />

Studio Babelsberg,<br />

Star Production und<br />

Westdeutscher Rundfunk.<br />

im Progress <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong><br />

Burgstraße 27, 10178 Berlin<br />

Fon: 030 – 24 00 34 –00/- 01/-02/<br />

Fax: 030 – 24 00 34 - 99<br />

e-mail: s.geerdts@progress-film.de<br />

Presse Fon: 030 – 24 00 34 –71<br />

Presse Fax: 030 – 24 00 34 –79<br />

e-mail: i.pengel@progress-film.de<br />

www.progress-film.de


J E D E R M A N N S F E S T<br />

Spielfilm von Fritz Lehner mit Klaus Maria Brandauer und Juliette Gréco<br />

Super 35 mm, Farbe; 1:2,35; 24 Bilder /sec; Lichtton; 4.741m; 173 min<br />

DARSTELLER<br />

Jan Jedermann KLAUS MARIA BRANDAUER<br />

Yvonne Becker JULIETTE GRÉCO<br />

Sophie SYLVIE TESTUD<br />

Daniel REDBAD KLYNSTRA<br />

Cocaine VERONIKA LUCANSKA<br />

Isabelle ALEXA SOMMER<br />

Maria SUSAN LYNCH<br />

Jurek PIOTR WAWRZYNCZAK<br />

Jedermanns Vater OTTO TAUSIG<br />

Gerry Benning JIM RAKETE<br />

TV-Journalistin CAROL CAMPBELL<br />

Salome ELLEN UMLAUF<br />

MODELS<br />

PAULINA POPELLO PILAR FANTOVA<br />

NATASA MILKOVIC DAGMAR JAZUDEKOVA<br />

KATRIN LASKOWSKA MILVA SPINA<br />

ALICE MEIRINGER SONNET HART<br />

SIMONIDA SELIMOVIC KRISTA CASSIDY<br />

NINA ERBER MARTINA FELLINGER<br />

LUCIE NEDORNOVA IVETA PORTELOVA<br />

BRIGITTE RÖSSL KATRINA SOVIKOVA<br />

ANNA UHLICH-TREUBORN GABRIELA WINTERSTEINER<br />

OPERNBALLETT<br />

MITGLIEDER DES WIENER STAATSOPERNBALLETTS<br />

Junge Salome DAGMAR KRONBERGER<br />

Hirumi MY-HA FORBERGER<br />

Chefkellner KA-TROUC LAU<br />

Vietnamesische Kellnerin HIEN HOANG, CLAUDIA NGUYEN<br />

Vietnamesischer Kellner VAN LONG NGUYEN, BA TOAN NGUYEN<br />

Vietnamesische Köchin HANH HOANG, PHAN TUYET-NHUNG,<br />

MUNG DHI DINGH<br />

Vietnamesischer Koch LA VAN PHUONG; VAN LIN NGUYEN<br />

Konditor GARCIA CARLOS<br />

2


STAB<br />

DREHBUCH & REGIE FRITZ LEHNER<br />

KAMERA GERNOT ROLL bvk, WOLFGANG TREU bvk<br />

STEADICAM MIKE BARTLETT, MICHAEL REINECKE<br />

VIDEOKAMERA JERZY PALACZ<br />

PLAKAT-& STANDFOTOGRAF JIM RAKETE<br />

SCHNITT TANJA SCHMIDBAUER,<br />

JUNO SYLVA ENGLANDER<br />

PRIMÄRTON MICHAEL ETZ, HEINZ EBNER,<br />

MOHSAN NASIRI<br />

AUSSTATTUNG ANNA PRANKL<br />

MAKE UP SUPERVISING GINO ZAMPRIOLI<br />

MAKE UP GAIA BANCHELLI<br />

KOSTÜM ULI FESSLER<br />

REGIEASSISTENZ ULI DICKMANN, ANTON MARIA AIGNER<br />

GÜNTHER RUCKDESCHEL<br />

CASTING RISA KES<br />

MUSIK PETER PONGER<br />

CHOREOGRAPHIE RENATO ZANELLA<br />

PRODUKTIONSLEITUNG MICHAEL KATZ<br />

BERNHARD SCHMATZ<br />

HERSTELLUNGSLEITUNG CHRISTINE ROTHE<br />

CO-PRODUZENTEN STUDIO BABELSBERG<br />

VOLKER SCHLÖNDORFF<br />

STAR PRODUCTION<br />

RENÉ LETZGUS<br />

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK<br />

MARTIN WIEBE, MICHAEL ANDRÉ<br />

AUSFÜHRENDER PRODUZENT WEGA-FILMPRODUKTION<br />

VEIT HEIDUSCHKA<br />

Hergestellt mit Unterstützung von ORF <strong>Film</strong>/Fernseh-Abkommen<br />

Wiener <strong>Film</strong> Fonds<br />

Österreichisches <strong>Film</strong> Institut<br />

Eurimages<br />

Niederösterreich Kultur<br />

Abteilung Kultur und Wissenschaft und<br />

Abteilung Tourismus des Amtes der NÖ Landesregierung<br />

Aktionsplan 16:9 der Europäischen Union<br />

3


Synopsis<br />

„Der Stoff ist kostbar von dem Spiel, Dahinter aber liegt noch viel,<br />

Das müßt ihr zu Gemüt führen Und aus dem Inhalt die Lehr ausspüren.“<br />

(Spielansager)<br />

Der Wiener Modeschöpfer „JM“ Jan Jedermann (Klaus Maria Brandauer) hat fast alles,<br />

was sein Herz begehrt. Schöne Frauen, der notwendige Assistent im Hintergrund und ein<br />

schneller Wagen stehen für seinen Erfolg.<br />

Die letzte Stufe seiner Karriereleiter sieht er sich schon erklimmen. Den Schlüssel zu<br />

seinem Triumph hält Yvonne Becker (Juliette Gréco), Göttin der Mode und Verkörperung<br />

von „Tout Paris“, in der Hand. Doch nicht nur Jan Jedermann buhlt um die Gunst<br />

von Paris, auch seine Models auf dem Laufsteg drängen den Gast wie einst in der antiken<br />

Sage zu einem Urteil über ihre Schönheit.<br />

Auf dem Dach der altehrwürdigen Wiener Oper inszeniert der exzentrische Jedermann<br />

eine Modeschau, mit der er willentlich den Skandal sucht. Auffallen um jeden Preis gelingt<br />

ihm dieses Mal mit dem betörenden Tanz der Salome (Ellen Umlauf/ Dagmar Kronberger).<br />

Ganz im Bann von Erotik und Sinnlichkeit erschrickt das Publikum am Ende der<br />

Vorstellung über die eigene Täuschung: Hinter Salomes Schleier verbirgt sich ein alter,<br />

faltiger Körper. Salomes Gehilfinnen reichen der jubelnden Menge den wächsernen Kopf<br />

des Couturiers.<br />

„Ich geb Ehr, wem Ehr gebühr,<br />

Und läster nicht wo ich die Macht verspür“<br />

(Jedermann)<br />

Anlässlich seines größten Triumphs lädt Jan Jedermann seine „Familie“ zu einem intimen<br />

Fest in den eigenen Lustgarten außerhalb der Stadttore Wiens ein. Allerdings sind die<br />

Models und der Assistent, „der kleine Daniel“ (Redbad Klynstra), nicht mehr <strong>als</strong> bloße<br />

Staffage für den eigentlichen Gast Yvonne Becker.<br />

Doch das Schicksal durchkreuzt Jedermanns Lebenspläne. Auf dem Weg zu seinem Fest<br />

verunglückt der Modemacher bei einem Ausweichmanöver. Er schießt über Leitplanke<br />

und Gestrüpp hinaus und landet mit seinem roten Ferrari mitten im Dreck, in einem ölverschmierten<br />

Löschteich der nahen Raffinerie. Der Tod begegnet ihm <strong>als</strong> ein räudiger<br />

Hund.<br />

„Soll ich aus dieser Erdenwelt Hinaus, und kein Geleite haben?<br />

Und war doch hier niem<strong>als</strong> allein, mußt allerwegen gesellig sein.“<br />

(Jedermann)<br />

In diesem Moment hat Jedermann Zeit, über sein Leben nachzudenken.<br />

Und sein Fest geht weiter...<br />

Nur diese eine Nacht, ohne die sein Leben nur die Hälfte wert ist, bettelt der Todgeweihte<br />

erfolgreich dem Tod ab. So macht sich Jedermann auf die Suche.<br />

In dem Glashaus seines Gartens versammeln sich die Gäste um Jedermann zu einem<br />

aufwändigen und exotischen Mahl. Doch Yvonne Becker lässt auf sich warten.<br />

Jan Jedermann betrachtet das Treiben um sich mit distanziertem Blick und zieht sich zurück<br />

auf sein eingerüstetes Schloss, in dem Luxus und marode Bausubstanz, Marmor,<br />

Gold und Dreck nahe beieinander liegen.<br />

4


„Der Mann kommt in Turm, da mag nichts frommen,<br />

Dem Weib gewähr ich ein Unterkommen, Und was sie nötig hat zum Leben“<br />

(Jedermann)<br />

Hier in seiner Schutzhöhle lässt er einige<br />

Lebensetappen Revue passieren. Hier kommt es<br />

auch zu einer Begegnung mit dem polnischen<br />

Liebespaar Jurek (Piotr Wawrzynczak) und Maria<br />

(Susan Lynch), das er für seine<br />

Parfümwerbekampagne <strong>als</strong> schockierendes<br />

Beiwerk gebraucht hat. Während er den Mann in<br />

den Tod drängen will, möchte er Maria <strong>als</strong> sein<br />

„Neues Gesicht“, <strong>als</strong> eine Figur mit dem Hauch<br />

eines Tiers aufbauen und plant erneut den Erfolg<br />

durch schockierendes Gebaren. Dieser kurze<br />

Augenblick einer Zukunftsperspektive zerrinnt ihm unter seinen Händen, denn das Paar<br />

macht sich davon und begeht gemeinsam Selbstmord.<br />

„Es hieß: Solang einer im Glück ist, Der hat Freunde die Menge,<br />

Doch wenn ihm das Glück den Rücken kehrt, Dann verläuft sich das Gedränge.“<br />

(Jedermann)<br />

Endlich erscheint die inständig erwartete Yvonne Becker, die jedoch missgestimmt ist, da<br />

sie sich provoziert fühlt und die Figur der alten Salome <strong>als</strong> kleine, aber feine Anspielung<br />

auf ihre Person wertet. Jedermann hofft, seine letzten Stunden so zu feiern, dass sie<br />

keiner jem<strong>als</strong> vergessen kann. Doch der Star des Abends macht ihm einen Strich durch<br />

seine Rechnung und so sitzt er am Ende allein mit der jungen Krankenschwester Sophie<br />

(Sylvie Testud), die sein alter Vater (Otto Tausig) <strong>als</strong> Vertretung auf das Fest geschickt<br />

hat. Jedermann muss das Misslingen seiner ehrgeizigen Pläne hinnehmen: Niemandem<br />

wird Jedermann nach seinem Tod fehlen, aber auch Jedermann selbst wird niemand fehlen.<br />

„Ihr Freunde, ich mein, wir gehen selbdritt,<br />

Von euch will ich mich scheiden nit.“<br />

(Jedermann)<br />

Nachdem für Jedermann auch Sophie <strong>als</strong> Geleit in den Tod nicht in Frage kommt, rast er<br />

mit seinem Ferrari in das Unausweichliche, wohlwissend, dass seine geliebte Isabella,<br />

sein Model (Alexa Sommer) und sein Freund Gerry, der Fotograf (Jim Rakete) zur verabredeten<br />

Zeit an entsprechendem Ort erscheinen werden. Zur blauen Stunde im Morgenlicht<br />

fotografiert Gerry Isabella <strong>als</strong> schwarze Braut neben dem verunglückten Jan Jedermann<br />

vor dem Hintergrund der Industriesilhouette.<br />

Mit „Mein Gott, das ist Sex!“ und den Auftrag an Isabella, den Toten <strong>als</strong> das neue Gesicht<br />

zu vermarkten, verabschiedet sich Jan Jedermann aus dem Leben.<br />

Die Zitate entstammen dem „Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal.<br />

5


Regisseur<br />

Fritz Lehner (* 1948 in Freistadt/Österreich)<br />

Von 1970 bis 1975 besuchte Fritz Lehner die Wiener<br />

<strong>Film</strong>akademie. Er selbst bezeichnete es <strong>als</strong> sein Glück,<br />

dass er mit dem <strong>Film</strong>emachen anfing, <strong>als</strong> der<br />

österreichische Fernsehfilm seine Hochblüte hatte.<br />

Aufgrund der dam<strong>als</strong> herrschenden Produktionsbedingungen<br />

gehört Lehner zu der Generation von<br />

österreichischen Regisseuren, für die der Fernseh- und<br />

nicht der Kinofilm Arbeitsalltag war. In den<br />

Produktionen im Auftrag des ORF hat er sich einen<br />

Namen <strong>als</strong> eigenwilliger, bild- und stimmungsbetont<br />

erzählender Regisseur und Drehbuchautor gemacht.<br />

Um die Authentizität seiner <strong>Film</strong>e zu steigern, arbeitete<br />

Lehner auch mit Laiendarstellern, deren Dialoge frei formuliert waren.<br />

FILMOGRAFIE<br />

1988 „Notturno“, Schuberts letzte Jahre, Kinofassung, (A/F), mit: Udo Samel und Monika Bleibtreu<br />

1986 „Mit meinen heißen Tränen“, Schubert-Trilogie, Fernsehfassung, (A/BRD/CH), Buch und<br />

Regie, mit Udo Samel<br />

1981 „Schöne Tage“, (A)<br />

1978 „Der Jagdgast“, (A), mit: W. Berger<br />

1977/1982/1983 „Das Dorf an der Grenze“ (A), Fernsehdokumentarspiel (drei Teile), mit: Monika<br />

Bleibtreu<br />

1977 „Sprachgestört“, (A), Kurzfilm mit Laiendarstellern<br />

1977 „Edwards <strong>Film</strong>“, Buch und Regie<br />

1976 „Freistadt“, (A), <strong>Film</strong>essay<br />

1976 „Der große Horizont“, Buch und Regie<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

2002 Diagonale in Graz, Bester österreichischer <strong>Film</strong> für „Jedermanns Fest“<br />

1999 Landeskulturpreis Oberösterreich für <strong>Film</strong><br />

1993 Landeskulturpreis Oberösterreich für Literatur<br />

1989 Goldene Kamera, D, für „Notturno“<br />

1989 Festival von Barcelona: Best Actor Award für „Mit meinen heißen Tränen“<br />

1986 Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung<br />

1986 Adolf-Grimme-Preis in Gold<br />

1983 Prix Italia, Premio Speciale für Teil 3 von „Das Dorf an der Grenze“<br />

1983 Fernsehspielpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste für „Schöne Tage“<br />

1983 Adolf-Grimme-Preis in Gold für „Schöne Tage“<br />

1982 Prix Italia der RAI für „Schöne Tage“<br />

1980 Erich-Neuberg-Nachwuchspreis für „Das Dorf an der Grenze“<br />

1979 Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung für „Das Dorf an der Grenze“<br />

6


Darsteller<br />

Klaus Maria Brandauer (* 1944 in Altaussee/Oberösterreich)<br />

Klaus Maria Brandauer gehört zu den wenigen<br />

deutschsprachigen Schauspielern, die auf der internationalen<br />

Bühne Anerkennung finden. Nach einer klassischen<br />

Schauspielausbildung erlebte er seinen weltweiten<br />

Durchbruch 1981 in der Rolle des Hendrik Höfgen in<br />

„Mephisto“, der 1982 <strong>als</strong> bester ausländischer <strong>Film</strong> mit<br />

einem „Oscar“ ausgezeichnet wurde. 1984 mimte Brandauer<br />

den Bösewicht und Gegenspieler von Sean Connery in dem<br />

James-Bond-Streifen ”Never Say Never Again”. 1985 spielte<br />

er den ungeliebten Ehemann der Heldin in Sidney Pollacks<br />

<strong>Film</strong> ”Out of Africa". Wichtig blieb für ihn die Zusammenarbeit<br />

mit seinem Freund, dem Regisseur Szabó, mit dem er ”Oberst Redl” (1985) und ”Hanussen”<br />

(1987) drehte. Zusammen mit ”Mephisto” bildeten diese <strong>Film</strong>e eine ”Deutsche Trilogie” um<br />

das Porträt von karrieresüchtigen Emporkömmlingen in einem autoritären Staatsgefüge.<br />

Heute gilt Brandauer nach zahlreichen Erfolgsfilmen <strong>als</strong> eine nicht wegzudenkende Größe des<br />

deutschsprachigen Theaters und des internationalen Kinos. Die Rolle des Jedermann war für ihn<br />

vertrautes Terrain, da er schon in den Jahren 1983 bis 1989 den Jedermann während der Salzburger<br />

Festspiele gab. 1991 verfasste Brandauer seine Autobiografie mit dem Titel „Das schwerste<br />

ist am leichtesten“.<br />

Klaus Maria Brandauer ist Ehrendoktor der Universität Tel Aviv und unterrichtet <strong>als</strong> Professor für<br />

Rollengestaltung am Max-Reinhardt-Seminar der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in<br />

Wien.<br />

FILMOGRAFIE (Schauspieler)<br />

2001 „Between Strangers“, (USA), R: Edoardo Ponti, mit: Sophia Loren und Gerard Depardieu<br />

2000 „Druids“, (F/C), R: Jacques Dorfman, mit: Christoph Lambert und Max von Sydow<br />

1999 „Introducing Dorothy Dandridge“, (USA), R: Martha Coolidge, mit Halle Berry und Brent Spiner<br />

1999 „Die Bibel: Jeremia“, (D/I/USA), R: Harry Winer, mit: Patrick Dempsey und Oliver Reed<br />

1994 „Mario und der Zauberer“, (D), R: Klaus Maria Brandauer, mit: Julian Sands und Anna Galiena<br />

1992 „Colette“, (D/GB/F), R: Danny Huston, mit: Mathilda May und Virginia Madson<br />

1990 „Das Russlandhaus“, (USA), R: Fred Schepisi, mit: Sean Connery und Michelle Pfeiffer<br />

1989 „Das Spinnennetz“, (D/A/I), R: Bernhard Wicki, mit: Ulrich Mühe und Andrea Jonasson<br />

1989 „Georg Elser – Einer aus Deutschland“, (D), R: Klaus Maria Brandauer,<br />

mit: Brian Dennehy und Rebecca Miller<br />

1988 „Hanussen“, (D/U), R: István Szabó, mit: Erland Josephson und Grazyna Szapolowska<br />

1985 „Jenseits von Afrika“, (USA), R: Sydney Pollack, mit: Robert Redford und Meryl Streep<br />

1984 „Oberst Redl“, (D/U/A), R: István Szabó, mit: Armin Mueller-Stahl und Gudrun Landgrebe<br />

1983 „Sag niem<strong>als</strong> nie“, (USA), R: Irvin Kershner, mit: Sean Connery und Kim Basinger<br />

1981 „Mephisto“, (U/D/A), R: István Szabó, mit: Rolf Hoppe und Martin Hellberg<br />

1979 „Ein Sonntag im Oktober“, (U/D), R: Andras Kovacs, mit: Ferenc Bacs und Martin Lüttge<br />

1971 „Salzburg Connection“, (USA), R: Lee H. Katzin, mit: Barry Newman und Udo Kier<br />

„Rembrandt“, (F/D/N), R: Charles Matton, mit: Romane Bohringer und Jean Rochefort<br />

AUSZEICHNUNGEN<br />

2000 „Joseph-Krainer-Preis“<br />

1993 „Magdeburger Otto“ der Internationalen <strong>Film</strong>festtage Magdeburg<br />

1990 Deutscher <strong>Film</strong>preis, <strong>Film</strong>band in Gold für die darstellerischen Leistungen in „Georg Elser“<br />

und in „Spinnennetz“<br />

1986 Golden Globe (USA) für die Rolle in „Out of Africa“<br />

1985 Deutscher <strong>Film</strong>preis, <strong>Film</strong>band in Gold für die darstellerischen Leistungen <strong>als</strong> „Oberst Redl“<br />

1983 Bambi Bild und Funk<br />

1982 Oscar Academy Awards <strong>als</strong> bester fremdsprachiger <strong>Film</strong> und höchste italienische Auszeichnung,<br />

David-di-Donatello-Preis, für den besten ausländischen <strong>Film</strong>, für „Mephisto“<br />

1981 Prix de la Critique Internationale (F.I.P.R.E.S.C.I.) und Prix du scénario in Cannes für „Mephisto“<br />

1981 Jussi-Preis der finnischen <strong>Film</strong>akademie für die Darstellung des Höfgen in „Mephisto“<br />

7


Juliette Gréco (* 1927 in Montpellier/Frankreich)<br />

Nur Könige und bedeutende Persönlichkeiten erhalten<br />

Beinamen, die auf ihren außergewöhnlichen Stellenwert<br />

hinweisen. Juliette Gréco, die mit ihrer tiefen, samtigen<br />

Stimme, die „Grande Dame des Chanson“, kann viele<br />

Ehrenbezeichnungen ihr Eigen nennen: „Muse und Königin<br />

der Existenzialisten“, „Schwarze Rose von St.-<br />

Germain“, „Schwarze Sonne von Paris“. Alle nehmen Bezug<br />

auf das über fünfzigjährige, erfolgreiche Bühnenleben,<br />

das an der Pariser Rive Gauche, in den Kellerlokalen<br />

von St-Germain-des-Prés begann. Dort entdeckten die<br />

französischen Existentialisten sie <strong>als</strong> Muse, machten ihr<br />

Albert Camus und Jean-Paul Sartre Mut, Chansons zu<br />

singen. Beide schrieben Texte für sie, aber auch berühmte<br />

Autoren wie Jean Cocteau, Jacques Prevert und Serge<br />

Gainsbourg. Miles Davis verehrte Juliette Gréco, die er<br />

auf seiner ersten Europareise Ende der 40er Jahre kennen<br />

lernte.<br />

Schon 1949 begann sie ihre zweite Karriere – <strong>als</strong> Schaupielerin:<br />

Cocteau trug ihr die Rolle der Königin der Bacchantinnen<br />

in „Orphée“ an. In den folgenden Jahren<br />

stand sie neben Schauspielergrößen wie Gregory Peck, Omar Sharif, Orson Welles, Ingrid Bergman,<br />

Jean Seberg und Ava Gardner und vielen mehr. In zwei Dokumentarfilmen „Désordre“ (Lotterleben,<br />

F, 1951) und „Le Désordre à vingt ans“ (F, 1967) gewährte Juliette Greco neben anderen<br />

französischen Existentialisten einen zuweilen satirischen Einblick in das Leben von St.-<br />

Germain. Die Existenzialisten traten von der ersten Reihe der Bühne zurück, Juliette Gréco blieb<br />

weiterhin ganz vorn. In ihrem schwarzen, bodenlangen Kleid stilisierte sie ihr eigenes Bild zum<br />

Kunstwerk. 1982 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Jujube“, angelehnt an ihren Kindheitsnamen,<br />

den die Franzosen noch heute zärtlich für sie verwenden. Nach einer mehrjährigen Bühnenabstinenz<br />

gab sie 1991 im Pariser Olympia ihr gefeiertes Comeback. Mehr <strong>als</strong> 50 Alben hat sie in<br />

ihrem bisherigen Leben veröffentlicht und immer noch geht sie auf Konzertreise. 1999 erhielt sie<br />

den Nationalen Verdienstorden Frankreichs und wurde damit in den Rang eines „officiers“ erhoben.<br />

Die deutsche Synchronstimme spricht die Wiener Schauspielerin Mijou Kovacs.<br />

FILMOGRAFIE<br />

2000 „Belphégor, das Phantom des Louvre“, (F), R: Jean-Paul Salomé, mit: Sophie Marceau und<br />

Julie Christie (Remake der 60er Jahre Fernsehkultserie „Belphégor, das Phantom der Oper“<br />

mit J. Gréco in der Hauptrolle)<br />

1975 „Lily, aime-moi“, (F), R: Maurice Dugowson, mit: Patrick Deweare und Zouzou<br />

1973 „Far West“, (B), R: Jacques Brel, mit: Lino Ventura und Michel Piccoli<br />

1966 „Die Nacht der Generale“, (GB/F), R: Anatole Litvak, mit: Peter OToole und Omar Sharif<br />

1965 „Onkel Toms Hütte“, (D/I/F), R: Geza von Radvanyi,mit: O. W. Fischer und Thomas Fritsch<br />

1965 „Das erste Erotikal der Welt“, (I), R: Vittorio Sala, mit: Gilbert Becaud und Dean Martin<br />

1961 „Das Haus der Sünde“, (F), R: Henri Decoin, mit: Jean-Marc Bory und Liselotte Pulver<br />

1960 „Drama im Spiegel“, (USA), R: Richard Fleischer, mit: Orson Welles und Bradford Dillman<br />

1959 „Die schwarze Lorelei“, (GB), R: Lewis Allen, mit: O. W. Fischer und Muriel Pavlow<br />

1958 „Die Wurzeln des Himmels“, (USA), R: John Huston, mit: Errol Flynn und Orson Welles<br />

1957 „Zwischen Madrid und Paris“, (USA), R: Henry King, mit: Ava Gardner und Errol Flynn<br />

1957 „Bonjour Tristesse“, (USA), R: Otto Preminger, mit: David Niven und Jean Seberg<br />

1956 „Weiße Margeriten“, (F/I), R: Jean Renoir, mit: Ingrid Bergman und Jean Marais<br />

1956 „Die Herrscherin vom Libanon“, (F/I), R: Richard Pottier, mit: Omar Sharif und<br />

Jean Servais<br />

1956 “Gangster, Rauschgift und Blondinen”, (F), R: Raoul Andre, mit: Eddie Constantin und<br />

Jacqueline Ventura<br />

1953 „Parfum explosive“,(F), R: Maurice de Canonge, mit: Edith Piaf und Gregory Peck<br />

1949 „Orphée“, (F), R: Jean Cocteau, mit: Jean Marais und Marie Dea<br />

8


Sylvie Testud (* 1971 in Lyon/Frankreich)<br />

FILMOGRAFIE<br />

In Deutschland wurde Sylvie Testud einem breiten Publikum<br />

bekannt durch die Rolle der Lara im Oscar-nominierten <strong>Film</strong><br />

"Jenseits der Stille” von Caroline Link. Dafür wurde sie 1997 <strong>als</strong><br />

beste Darstellerin mit dem <strong>Film</strong>band in Gold ausgezeichnet. Mit<br />

"Pünktchen und Anton” setzte die französische Schauspielerin<br />

ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Caroline Link fort.<br />

Sylvie Testud spielte u.a. in internationalen Produktionen wie<br />

“Flammen im Paradies” mit Elodie Bouchez, “Ich geh nach<br />

Hause” mit Michel Piccoli, in dem auf der Berlinale 1999<br />

gezeigten “Karnaval” und in dem während der <strong>Film</strong>festspiele<br />

Cannes 2000 aufgeführten “Die Gefangene” von Chantal<br />

Akerman.<br />

2001 “Ich geh nach Hause”, (PORT/F), R: Manoel Oliveira<br />

2000 “Die Gefangene”, (F/B), R: Chantal Akerman<br />

1998 “Pünktchen und Anton”, (D), R: Caroline Link<br />

1998 “Karnaval”, (F/CH/B), R: Thomas Vincent<br />

1998 “In Heaven”, (A), R: Michael Bindlechner<br />

1997 “Flammen im Paradies”, (CH/F/D), R: Markus Imhoof<br />

1996 “Jenseits der Stille”, (D), R: Caroline Link<br />

1995 “Maries Lied 'Ich war, ich weiß nicht wo'”, (D), R: Niko Brücher<br />

Susan Lynch (* 1971 in Newry/Irland)<br />

Susan Lynch studierte an der “Central School of Speech and<br />

Drama” in London, wo sie auch den “Kenneth Branagh's<br />

Renaissance Award” <strong>als</strong> aussichtsreichste Absolventin gewann.<br />

Ihren internationalen Durchbruch schaffte Susan Lynch 1994 an<br />

der Seite von Tom Cruise in “Interview mit einem Vampir”. Dem<br />

deutschen Publikum ist sie bekannt von der irischen Erfolgskomödie<br />

"Lang lebe Ned Devine". Als James Joyce's Ehefrau<br />

“Nora” im gleichnamigen <strong>Film</strong> spielte sie an der Seite von Ewan<br />

McGregor. Für diese Rolle wurde sie <strong>als</strong> beste Schauspielerin mit<br />

dem “Irish <strong>Film</strong> and Television Award” ausgezeichnet. Zuletzt<br />

war sie in dem Thriller “From Hell” mit Johnny Depp zu sehen.<br />

Mit “Jedermanns Fest” spielt Susan Lynch erstm<strong>als</strong> auf<br />

deutschsprachigem Raum.<br />

FILMOGRAFIE<br />

2001 “From Hell”, (USA), R: Albert und Allen Hughes<br />

2001 “Morlang”, (NL), R: Tjebbo Penning<br />

2000 “Beautiful Creatures. Zum Sterben schön...”, (GB), R: Bill Eagles<br />

2000 “Nora”, (GB), R: Pat Murphy<br />

1998 “Lang lebe Ned Devine”, (GB/IR/USA), R: Kirk Jones<br />

1997 “Downtime”, (GB), R: Bharat Nalluri<br />

1996 “Ein königlicher Skandal”, (GB), R: Sheree Folkson<br />

1996 “Lügenspiele”, (GB), R: John Madden<br />

1995 “Der Racheengel”, (GB), R: John Woods<br />

1995 “Perfect Match”, (GB), R: Nick Hurran<br />

1994 “Interview mit einem Vampir”, (USA), R: Neil Jordan<br />

1994 “Das Geheimnis des Seehundbabys”, (USA), R: John Sayles<br />

1978 “Nordlicht in Dakota”, (USA), R: John Hanson, Rob Nilsson<br />

9


Otto Tausig (* 1922 in Wien/Österreich)<br />

Otto Tausig emigrierte <strong>als</strong> 16 Jähriger 1938 nach England und<br />

besuchte nach seiner Rückkehr von 1946 bis 1948 das Max Reinhardt<br />

Seminar in Wien. 1948 gab er sein Debüt an der Wiener "Scala", wo er<br />

auch <strong>als</strong> Chefdramaturg und Spielleiter wirkte. Nach der Auflösung der<br />

Scala ging er mit einigen seiner Kollegen an das Deutsche Theater in<br />

Ost-Berlin (1957-60), es folgten Engagements in der Schweiz, in<br />

Deutschland und Österreich (1971 bis 1983 Ensemblemitglied des<br />

Wiener Burgtheaters). Er lehrte <strong>als</strong> Professor am Max Reinhardt<br />

Seminar und war <strong>als</strong> Regisseur bei österreichischen und deutschen<br />

Fernsehproduktionen (u. a. "Sketches" von E. Kishon) tätig. 1999<br />

verabschiedete sich Otto Tausig von der Bühne in einen, wie er sagt,<br />

„eher unruhigen Ruhestand“, um sich von nun an im Kampf gegen die<br />

Armut in den Entwicklungsländern zu engagieren.<br />

FILMOGRAFIE<br />

2001 „Old love“, (D), R: Jan Schütte<br />

2001 “Epstein's Nacht”, (Ö/D/CH), R: Urs Egger<br />

2000 “Nobel”, (I/F/U/DN), R: Fabio Carpi<br />

2000 “Hirnschal gegen Hitler”, (D), R: Hans-Christoph Blumenberg/Eva Kammerer<br />

1998 “Place Vendomé”, (F), R: Nicole Garcia<br />

1996 “Das Geständnis”, Fernsehdrama, (Ö), R: Kitty Kino<br />

1993 „Reigne Margot“, (F/D/I), R: Patrice Chereau<br />

1993 „Auf Wiedersehen, Amerika“, (D/POL), R: Jan Schütte<br />

1988 „Nächtliches Indien“, (F), R: Alain Corneau<br />

1967 „Kurzer Prozeß“, (D), R: Michael Kehlmann<br />

Redbad Klynstra (* 1969 in Amsterdam/Holland)<br />

Der holländisch-polnische Schauspieler Redbad Klynstra studierte an<br />

der Akademia Teatralna in Warschau. Im deutschsprachigen Raum<br />

debütierte Redbad Klynstra an der Seite von Heiner Lauterbach und<br />

Gudrun Landgrebe in dem Fernsehfilm “Eine Sünde zuviel”. 2000<br />

wurde "Das Leben <strong>als</strong> eine auf dem Geschlechtsweg übertragene<br />

tödliche Krankheit" von Krzysztof Zanussi mehrfach prämiert, in dem<br />

Redbad Klynstra die Rolle des Sängers spielt. Als vielseitiger Künstler<br />

schrieb er für ein experimentelles Hörspiel mit Piano und Synthesizer<br />

“EPIPHORA, for piano and tape” (1996) im Auftrag des Polnischen<br />

Radios die textliche Ausgestaltung. Ebenso führte er für den<br />

Musikclip der polnischen Popgruppe “Hey” mit der Bandleaderin<br />

Kasia Nosowska 2000 die Regie. 2002 setzte er seine Zusammenarbeit<br />

mit dem Regisseur Zanussi fort. In Polen ist Redbad<br />

Klynstra durch seine <strong>Film</strong>- und Theaterengagements ein bekannter<br />

und beliebter Schauspieler.<br />

FILMOGRAFIE<br />

2002 “Suplement”, (POL), R: Krzysztof Zanussi<br />

2000 "Das Leben <strong>als</strong> eine auf dem Geschlechtsweg übertragene tödliche Krankheit", (POL),<br />

R: Krzysztof Zanussi<br />

1999 "Ich schau dir in die Augen, Mary“, (POL), R: Łukasz Barczyk<br />

1997 “Eine Sünde zuviel“, Fernsehfilm, (D), R: Udo Witte<br />

10


Jim Rakete (* 1951 in Berlin/Deutschland)<br />

Ausgelöst durch seine Begegnung mit Nina Hagen und<br />

ihrer Band wurde Jim Rakete Ende der 70er Jahre<br />

Musikproduzent, Manager und Fotograf der Stars der<br />

Neuen Deutschen Welle. Über zehn Jahre arbeitete er<br />

äußerst erfolgreich mit Künstlern wie Nina Hagen, Nena,<br />

Spliff und Die Ärzte. Doch danach besinnt er sich auf<br />

seinen früher eingeschlagenen Berufsweg und seine<br />

eigentliche Leidenschaft, die Fotografie und wird schnell<br />

zu einem der angesehensten Fotografen Deutschlands.<br />

Mit dem Medium des <strong>Film</strong>s hatte er diverse<br />

Berührungspunkte: Viele seiner Porträts zeigen Größen<br />

nicht nur des neuen deutschen <strong>Film</strong>s. Zudem wirkte er<br />

auch in dem Dokumentarfilm „Jazz seen“ (D/2001, R:<br />

Julian Benedikt) mit.<br />

Jim Rakete spielt den Fotografen Gerry Benning und fotografierte die Stills zum <strong>Film</strong>.<br />

Ellen Umlauf (* 1925 in Wien, Ϯ 2000 in Neuseeland)<br />

Nach ihrem Studium am Wiener Max Reinhardt Seminar arbeitete Ellen Umlauf zunächst <strong>als</strong> Ballett-Solotänzerin<br />

in den Opernhäusern von Breslau und Graz. Später wirkte sie <strong>als</strong> Schauspielerin<br />

in den deutschsprachigen Theatern und war auch <strong>als</strong> <strong>Film</strong>schauspielerin erfolgreich (u. a. „Die<br />

Wunder des Malachias“, D/1961, R: Bernhard Wicki; „Die letzten Tage“, D/1973, R: Helma Sanders;<br />

1999 „Dolphins“, D/1999, R: Farhad Yawari). Ihre freie Zeit verbrachte sie auf den Fidschi-<br />

Inseln, die ihr zur zweiten Heimat geworden waren. Als Autorin, Regisseurin und Produzentin<br />

schuf sie mehrere Dokumentationen über diese Region und ihr harmonisches Zusammenleben mit<br />

den dort ansässigen Menschen („Nabuli“, D/FID/1987; „Traumland“, D/1993).<br />

11


HINTERGUNDINFORMATIONEN<br />

Grundlage von Fritz Lehners <strong>Film</strong> ist das allegorische Spiel „Jedermann. Das Spiel vom Sterben<br />

des reichen Mannes“ von Hugo von Hoffmannsthal (1874-1929). 1911 wurde es in der Inszenierung<br />

von Max Reinhardt im Berliner Zirkus Schumann uraufgeführt und 1920 anlässlich der ersten<br />

Salzburger Festspiele wiederaufgeführt. Bis heute – mit einer Unterbrechung unter den Nation<strong>als</strong>ozialisten<br />

– ist der „Jedermann“ Grundbestandteil der Salzburger Festspiele, weitere Jedermann-Festspiele<br />

(u. a. in Berlin, Hamburg, Erfurt und Nürnberg) haben sich etabliert. Viele große<br />

Darsteller, von Will Quadflieg bis Curd Jürgens, von Maximilian Schell bis Klaus Maria Brandauer<br />

(1983-1989) haben dem Salzburger „Jedermann“ einen jeweils eigenen, unverwechselbaren<br />

Stempel aufgedrückt.<br />

Das Hofmannsth<strong>als</strong>che Bühnenwerk um die Nichtigkeit irdischer Schätze beruht auf verschiedenen<br />

Quellen. Schon orientalische Parabeln thematisieren den „reichen Prasser“ und seinen Tod.<br />

Der Titel „Everyman“ erscheint zum ersten Mal im 15. Jahrhundert in einem englischen Mysterienspiel.<br />

Weitere Dichter wie Hans Sachs („Ein comedi von dem reichen sterbenden menschen“),<br />

Jakob Bidermann („Cenodoxus“) oder Calderon („Balthasars Nachtmahl“) verwenden ebenfalls<br />

das Jedermann-Sujet.<br />

Hugo von Hofmannsthal schrieb über die Entstehungsgeschichte seines Jedermanns:<br />

„Alle diese Aufschreibungen stehen nicht in jenem Besitz, den man <strong>als</strong> den lebendigen des deutschen<br />

Volkes bezeichnen kann, sondern sie treiben im toten Wasser des gelehrten Besitzstandes.<br />

Darum wurde hier versucht, dieses allen Zeiten gehörige und allgemeingültige Märchen aberm<strong>als</strong><br />

in Bescheidenheit aufzuzeichnen. Vielleicht geschieht es zum letztenmal, vielleicht muß es später<br />

durch den Zugehörigen einer künftigen Zeit noch einmal geschehen.“<br />

Fritz Lehner transferiert sein Epos frei nach Hofmannsthal in die Gegenwart und überschreitet in<br />

Dramaturgie und Gestaltung übliche Sehgewohnheiten, ohne dabei seine Wurzeln in der europäischen<br />

Kulturgeschichte zu negieren.<br />

In dem Tanz seiner Salome kündigt Lehner wie in einer Ouvertüre zusammengefasst das kommende<br />

Schicksal seines Heldens an. Lehners Bildsprache verwendet bekannte Symbole wie den<br />

schwarzen Hund <strong>als</strong> Todesboten und den Apfel <strong>als</strong> Versinnbildlichung der Frau. Kenner des Original-Jedermanns<br />

werden mit Interesse viele Zitate und Umdeutungen aus der Vorlage dechiffrieren:<br />

In der Überschwemmung, durch Jedermanns/Brandauers Unachtsamkeit ausgelöst, werden sie<br />

leicht verändert die Pläne seines Vorgängers über sein zukünftiges Lusthaus wieder erkennen<br />

(„Desgleichen an einer verborgenen Stätte/ Recht wie der Nymphe quillend Bette/ Laß ich aus<br />

kühlem glatten Stein/ Eine fließende Badstub errichtet sein.“ Jedermann). Das zeitgemäßexotische<br />

Mahl aus Schwalbennester für die Festgäste findet sich auch schon in der Vorlage aus<br />

dem vorigen Jahrhundert („Hab sagen hören, es gibt einen Stein, Den trägt die Schwalbe in ihrem<br />

Bauch, Den haben die großen Ärzt im Brauch ...“ Ein anderes Fräulein; „... Ist Mächtig gegen die<br />

Melancholie“).<br />

Doch ist die Auseinandersetzung mit dem Tod ein<br />

zeitloses Thema, so dass auch ein weniger versiertes<br />

Publikum sich, angeregt durch den <strong>Film</strong>, mit der<br />

eigenen Vergänglichkeit konfrontiert sieht. Fritz Lehner<br />

möchte sowohl die „Verdrängung des Todes aus dem<br />

Leben“ <strong>als</strong> auch den „Zwang, Karriere zu machen“,<br />

d.h. das gesellschaftliche Ethos „Wer keine Karriere<br />

macht, ist nichts wert“ transportiert wissen (O-Ton<br />

Lehner anlässlich der <strong>Verleih</strong>ung während der Grazer<br />

Diagonale 2002).<br />

Allerdings ermöglicht die neue Interpretation des Jedermann-Stoffes<br />

seinem Protagonisten nicht mehr die<br />

Katharsis, die in der Ursprungsfassung noch gegeben war: Der Protagonist bleibt der „verstockte<br />

Sünder“ und bereut nicht. Lehner meint dazu: „Ich glaube ja, dass man so stirbt – wenn man Zeit<br />

dazu hat – wie man lebt“. Damit spiegelt der Regisseur ein neues Bild seiner Epoche, zu dem<br />

auch zukünftige Generationen Stellung beziehen können.<br />

12


<strong>Film</strong>musik<br />

„Salome“ vom Richard Strauss (1864-1949). Er war Freund und Librettist von Hugo von Hofmannsthal<br />

und gründete mit ihm und Max Reinhardt die Salzburger Festspiele. Sein bedeutendstes<br />

Bühnenwerk, die Oper „Salomé“, löste während seiner Uraufführung 1905 in Dresden einen<br />

Skandal aus. Da es in kein gängiges Schema passte, wurde es vom Publikum <strong>als</strong> zu modern abgelehnt.<br />

Salome ist die „Todesbotin“ aus dem Markusevangelium, sie fordert für ihren verführerischen<br />

Tanz von Herodes den Kopf von Johannes dem Täufer.<br />

„Stabat Mater“ von Giacomo Battista Pergolsesi. Der italienische Komponist Battista lebte von<br />

1710 bis 1736. Die Übersetzung seines Titels „Stabat Mater“ lautet: „Es stand die Mutter<br />

schmerzerfüllt“ und geht auf ein mittelalterliches Marienlied zurück, das in der kirchlichen Messliturgie<br />

verwendet wurde. In der Hofmannsth<strong>als</strong>chen Fassung des Jedermanns ist es die Mutter<br />

(und nicht der Vater wie bei Lehner), die sich große Sorgen über den Lebenswandel ihres Sohnes<br />

macht. Mit der Wahl dieses Titels stellt Lehner die Verbindung zum klassischen „Jedermann“ her.<br />

Edyta Bartosiewicz: „Zanim coś...“ („Bevor etwas ...“), „Boogie“<br />

Die 1966 in Warschau geborene Edyta Bartosiewicz ist in ihrem Heimatland eine gefeierte und<br />

beliebte Rocksängerin, die aufgrund ihrer musikalischen Brillanz schon 1994 zum berühmten Festival<br />

in Sopot und Opole eingeladen wurde. Zahlreiche Preise erhielt sie <strong>als</strong> beste Sängerin bzw.<br />

wurde ihr Album <strong>als</strong> Bestes prämiert. Edyta Bartosiewicz komponierte und arrangierte vor „Jedermanns<br />

Fest“ die <strong>Film</strong>musik für den polnischen <strong>Film</strong> „Die Egoistin“ (gleichnamiger Song).<br />

PREISE UND FESTIVALS<br />

2001 Hong Kong Max! <strong>Film</strong> Festival, Goethe-Institut Inter Nationes Hong Kong (Okt.)<br />

2002 1. Internationales <strong>Film</strong> Festival Frankfurt 2002/16. <strong>Film</strong>schau Frankfurt (Jan.)<br />

2002 Victoria Independent <strong>Film</strong> and Video Festival (VIFVF), Kanada (Febr.)<br />

2002 Diagonale in Graz/Festival des österreichischen <strong>Film</strong>s, Auszeichnung <strong>als</strong><br />

„Bester österreichischer <strong>Film</strong>“ (März)<br />

2002 Internationales <strong>Film</strong>festival Moskau (Juni)<br />

2002 20. <strong>Film</strong>fest München (Juni/Juli)<br />

13


PRESSESTIMMEN<br />

„Ein <strong>Film</strong> für jeden, der sich mit der eigenen Oberflächlichkeit, Endlichkeit<br />

und Fehlbarkeit auseinandersetzen will.“<br />

cineplexx.at/ Österreich, Januar 2002<br />

„Neulich sah ich Bilder von Watteau wieder, drei kurze Stunden lang. Die<br />

Ausstellung hieß Jedermanns Fest und war ein <strong>Film</strong>, in dem schwerelos<br />

wirkende Figuren durch Parklandschaften lustwandelten. Die Bilder waren<br />

alle richtig gehängt, und sie sind wie bei Watteau gleichzeitig opulent und<br />

aufs Wesentliche reduziert, wie die Sätze in einem großen Roman.“<br />

wespennest film-theater/Österreich, Nr. 127, 2002<br />

14<br />

Über Brandauer: „Tatsächlich beschenkt er jedenfalls diesen <strong>Film</strong><br />

mit einer großartig reduzierten Performance. Es ist, <strong>als</strong> würde er,<br />

wenn Jedermann in Allüren verfällt, sich selbst aus einer ungeheuer<br />

wehmütigen, uneitlen, fast beschämten Distanz beobachten. Vor<br />

dreißig Jahren hätte vielleicht Oskar Werner Vergleichbares geboten.<br />

Im österreichischen Kino sucht es seinesgleichen.“<br />

Der Standard/Österreich, 21. Januar 2002<br />

„Auf der Leinwand entfaltet sich ein barockes <strong>Film</strong>gedicht, wie man es in<br />

dieser optischen Opulenz und Bildfantasie (Kamera Gernot Roll) lange<br />

nicht mehr sah.“<br />

Freitag/Dtld, 5. April 2002<br />

„“Jedermanns Fest“ bietet eine<br />

reichliche Dosis Kunstfilmwahnsinn<br />

alter Schule und besteht zu<br />

gleichen Teilen aus Unsinn und<br />

Schönheit. Der große österreichische<br />

Mime Klaus Maria Brandauer<br />

hat seinen größten <strong>Film</strong>auftritt seit<br />

Jahren in der Rolle eines Modezars,<br />

der seine letzte nacht auf Erden<br />

erlebte.“<br />

Variety/USA, 13. bis 19. Mai 2002<br />

„Die Kongenialität der Adaption des Jedermann-Stoffes liegt in der<br />

Form, die Lehner fand, in diesem Spiegelkabinett irrlichternder<br />

(Kamera)Blicke und (Regie)Gesten, die sich alle ad infinitum reflektieren,<br />

bis der <strong>Film</strong> selbst zum Spiegel geworden ist, zur planen Reflektionsfläche<br />

für den Zuschauer.“<br />

Die Welt/Dtld, 12. April 2002<br />

Serving up large helpings of old scholl<br />

art film madness, „Jedermann´s Fest“<br />

is equal parts nonsense and beauty,<br />

with great Austrian thesp Klaus<br />

Maria Brandauer getting his biggest<br />

screen workout in years as a highfashion<br />

maven facing his last night on<br />

earth.“<br />

„Mit strenger Ästhetik und surrealistischer Symbol-Wucht hat Lehner<br />

den Jedermann-Stoff in die stilisierte Fassadenwelt der Mode-<br />

Branche gestemmt. „Jedermanns Fest“ ist eine bildergewaltige Herausforderung<br />

an die Anspruchs- und Genussgesellschaft, die sich gegen<br />

jede Konfrontation mit Tod und Vergänglichkeit wehrt. Makabrer<br />

Alptraum .“<br />

Abendzeitung, München 04. Juli 2002


TERMINE UND KONTAKTE<br />

Bundesweiter Kinostart: 10.10.2002<br />

im Progress <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>, Berlin<br />

e-mail: info@progress-film.de<br />

www.progress-film.de<br />

Der Progress <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> pflegt neben<br />

einigen ausgewählten Premierenfilmen ein<br />

vielseitiges Repertoire aller Genres. Deutsche<br />

und internationale Spielfilmklassiker und<br />

Dokumentarfilme, Animations-, Kurz und Kinderfilme aus vier Jahrzehnten halten wir ständig<br />

für Ihr Kino bereit. Mit Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen bieten wir folgende<br />

Spielfilmklassiker an: „Das Spinnennetz“, „Hanussen“, „Oberst Redl“ und „Mephisto“.<br />

<strong>Verleih</strong>: Sigrid Geerdts und Gabriele Rauschenbach<br />

Tel: 030 - 24 00 34 00 + 01 + 02<br />

Fax: 030 – 24 00 34 99<br />

e-mail: s.geerdts@progress-film.de<br />

oder: g.rauschenbach@progress-film.de<br />

Presse/ ÖA: Inis P.-Schönfelder<br />

und Barbara Löblein<br />

Tel: 030 – 24 00 34 71 + 73<br />

Fax: 030 – 24 00 34 79<br />

e-mail: i.pengel@progress-film.de<br />

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