FDP will Baumschutz abschaffen - Bund Naturschutz
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München, den 17. November 2010<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
von Presse, Rundfunk und Fernsehen,<br />
wir bitten um Veröffentlichung folgender Presseinformation:<br />
BN gegen Änderungen der Münchner <strong>Baumschutz</strong>verordnung<br />
Offenkundiges Manöver der <strong>FDP</strong> zur Abschaffung des<br />
<strong>Baumschutz</strong>es<br />
Der <strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong>, Kreisgruppe München, hält nichts von einer Neufassung der<br />
Münchner <strong>Baumschutz</strong>verordnung, wie sie die <strong>FDP</strong>-Stadtratsfraktion am Montag beantragt<br />
hat. „Das ist ein offenkundiges Manöver der <strong>FDP</strong>“, sagt Kreisgruppenvorsitzender<br />
Christian Hierneis. „Unter dem Deckmantel einer angeblichen Entbürokratisierung<br />
<strong>will</strong> die <strong>FDP</strong> nichts weniger als die Abschaffung des <strong>Baumschutz</strong>es in München.“<br />
Dies sei gerade in Zeiten des Klimawandels völlig unverständlich. „Wir werden<br />
in Zukunft froh sein um jeden Baum, der uns in München Schatten und frische<br />
Atemluft spendet und CO2 bindet.“<br />
Die <strong>FDP</strong> fordert unter anderem, nur noch Bäume mit einem Stammumfang ab 150 Zentimetern<br />
unter Schutz zu stellen. „Ein Baum muss sehr alt werden, um einen solchen<br />
Stammumfang anzunehmen. Die meisten Bäume in der Stadt erreichen jedoch gerade<br />
mal ein Alter von 60 bis 80 Jahren“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer<br />
des BN in München, der ausgebildete Forstwirt Martin Hänsel. „Wenn diese Forderung<br />
der <strong>FDP</strong> durchgeht, könnte man eigentlich gleich die gesamte <strong>Baumschutz</strong>verordnung<br />
aufheben.“<br />
Derzeit gilt die Regelung, dass für alle Bäume mit einem Stammumfang von 80 Zentimetern<br />
und mehr bei Fällungen die Genehmigung der Unteren <strong>Naturschutz</strong>behörde<br />
eingeholt werden muss. Auch die Bezirksausschüsse besitzen dabei ein Mitentscheidungsrecht.<br />
Die <strong>FDP</strong> argumentiert in ihrem Antrag, dass die <strong>Naturschutz</strong>behörden mit<br />
dem Vollzug der <strong>Baumschutz</strong>verordnung völlig überlastet seien. Deshalb solle der<br />
Durchmesser der geschützten Bäume angehoben werden. Diese Argumentation ist<br />
aus Sicht des BN nicht stichhaltig. Damit Bäume auch zukünftig „groß und alt“ werden<br />
können, müssen sie auch bereits in jüngeren Jahren geschützt sein. Der bisher<br />
geltende Stammumfang von 80 Zentimetern sei in der Praxis bewährt und gewährleiste,<br />
dass genügend junge Bäume ins hohe Alter weiterwachsen können.<br />
Zudem zeugt die Forderung der <strong>FDP</strong> von mangelnder Sachkenntnis: So erreichen<br />
manche Baumarten wie z.B. der Feldahorn aufgrund ihres Wuchsverhaltens nur in<br />
Ausnahmefällen einen derart großen Stammumfang wie von der <strong>FDP</strong> gefordert. Der<br />
Antrag der <strong>FDP</strong> würde damit zu einem Verschwinden speziell dieser Baumarten in<br />
München führen. Das kann nicht im Sinne des Stadtrates sein.<br />
1/2<br />
Landesverband Bayern des<br />
<strong>Bund</strong>es für Umwelt und<br />
<strong>Naturschutz</strong> Deutschland e.V.<br />
Kreisgruppe München<br />
Pettenkoferstr. 10 A<br />
80336 München<br />
Tel.: 089 – 51 56 76-0<br />
Fax: 089 – 51 56 76-77<br />
Besuchen Sie auch unsere<br />
Homepage:<br />
www.bn-muenchen.de<br />
info@bn-muenchen.de<br />
1.Vorsitzender:<br />
Christian Hierneis<br />
Spendenkonto:<br />
Postbank München<br />
BLZ: 700 100 80<br />
Ktn.: 185 50 800<br />
Vereins-Reg. Nr: 834<br />
Amtsgericht München
Wenig hält Hänsel auch von der <strong>FDP</strong>-Forderung, Fichten künftig aus der <strong>Baumschutz</strong>verordnung<br />
auszunehmen. Eine ähnliche Diskussion habe es bereits bei der letzten<br />
Änderung der Verordnung im Jahre 2000 gegeben. Damals habe sich die Auffassung<br />
der Bezirksausschüsse durchgesetzt, die Fichten nicht herauszunehmen, weil selbst<br />
bei der Zustimmung zur Fällung einer Fichte ein Laubbaum als Ersatz gefordert werden<br />
könne. Dies gelte nach wie vor.<br />
Hierneis fordert die rot-grüne Mehrheit im Münchner Rathaus auf, den „Reformvorschlag“<br />
der <strong>FDP</strong> ohne Wenn und Aber zurückzuweisen. „Die Münchner <strong>Baumschutz</strong>verordnung<br />
hat sich seit langem bewährt. Ohne sie würden noch weit mehr Bäume<br />
als ohnehin schon der Säge zum Opfer fallen“, betont Hierneis. Um die zahlreichen<br />
Anträge auf Baumfällungen kompetent und zeitgerecht zu überprüfen sei allerdings<br />
dringend eine personelle Aufstockung der Unteren <strong>Naturschutz</strong>behörde notwendig.<br />
Ansprechpartner für Rückfragen:<br />
<strong>Bund</strong> <strong>Naturschutz</strong><br />
Martin Hänsel<br />
Tel.: 089/ 51 56 76 - 0<br />
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