Nachfolger auf dem Weg nach oben - Schwarzwald Hotel Adler
Nachfolger auf dem Weg nach oben - Schwarzwald Hotel Adler
Nachfolger auf dem Weg nach oben - Schwarzwald Hotel Adler
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Foto: <strong>Schwarzwald</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Adler</strong><br />
KARRIERE<br />
FIRST CLASS<br />
AUFSTIEGSCHANCEN UND -WEGE HEUTE UND MORGEN<br />
<strong>Nachfolger</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Weg</strong> <strong>nach</strong> <strong>oben</strong><br />
Sie ist jung, hoch motiviert und will<br />
Erfolg – die Nachfolge-Generation,<br />
die heute bereits in vielen<br />
<strong>Hotel</strong>einzelunternehmen das<br />
Ruder übernommen hat. War die<br />
Übergabe von ihren Eltern oft mit<br />
verschiedenen Auffassungen und<br />
Konflikten verbunden, so verfolgen<br />
die Kinder bei aller Rücksichtnahme<br />
heute ihre Ziele konsequent, wie<br />
einige Beispiele zeigen.<br />
Schon früh dachte Ingo Seidensticker (32)<br />
daran, den elterlichen Ringhotel Ger -<br />
manenhof irgendwann zu übernehmen.<br />
Für die Eltern hatte es nie etwas Schöneres<br />
als ihr <strong>Hotel</strong> im ostwestfälischen Steinheim<br />
gegeben. Warum sollte nicht auch er das Anwesen<br />
mit Leidenschaft führen? Bereits als<br />
Junge stand er mit <strong>dem</strong> Vater am Herd,<br />
arbeitete <strong>nach</strong> der Kochlehre in angesehenen<br />
in- und ausländischen Küchen sowie <strong>auf</strong><br />
hoher See. Nach <strong>dem</strong> Hofa-Abschluss übernahm<br />
er einen gastronomischen Pachtbetrieb<br />
und kam 2010 in das elterliche Unternehmen,<br />
in <strong>dem</strong> der Generationenwechsel nun<br />
schrittweise erfolgt. Ingo Seidenstickers<br />
Reich ist dabei die Küche, seine Partnerin<br />
Eva-Maria Iselin führt den operativen Bereich<br />
und arbeitet im Service. Die Erfahrungen<br />
der Eltern und den persönlichen Kontakt<br />
sieht Ingo Seidensticker positiv. Aber: „Es<br />
fällt ihnen schwer loszulassen. Wir können<br />
nicht immer agieren wie gewollt.“ Und doch<br />
könne man sich häufig einigen. „Ingos Eltern<br />
sind in vielen Teilbereichen tätig, daher ist<br />
eine klare Aufgabentrennung nicht mög-<br />
Florian Zumkeller und<br />
Angela Hasibeck-Zumkeller,<br />
<strong>Schwarzwald</strong> <strong>Hotel</strong> <strong>Adler</strong>
KARRIERE<br />
Ingo Seidensticker (r.) u. Eva-Maria Iselin (l.),<br />
Ringhotel Germanenhof<br />
lich“, berichtet Eva-Maria Iselin (32), die als<br />
Fachfremde ins <strong>Hotel</strong> kam und seit<strong>dem</strong> vor<br />
allem den Außen<strong>auf</strong>tritt überarbeitete und<br />
die Buchungsportale und sozialen Netzwerke<br />
bedient, was gerade bei jungen Gäs -<br />
ten ankommt. Anders als die Eltern nehmen<br />
sich Ingo Seidensticker und seine Partnerin,<br />
die eine kleine Tochter haben, dabei auch<br />
Zeit zum Aufatmen: „Wir machen Feierabend,<br />
nehmen uns Auszeit.“ Das Ziel bleibt<br />
aber: Er will das Haus in den nächsten<br />
30 Jahren mit Freude komplett führen und<br />
seine Zukunftspläne durch- und umsetzen.<br />
Auch im Romantikhotel und Weingut Zur<br />
Schwane in Volkach/Main war ein stufenweiser<br />
Übergang vereinbart. „Die Kompe-<br />
20 5/2012<br />
tenzen und neuen Strukturenwaren<br />
klar <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Papier<br />
definiert“, berichtet Eva Pfaff-<br />
Düker. So übernahm die Oenologin<br />
erst das väterliche Weingut<br />
mit Vinothek und wenige<br />
Jahre später das <strong>Hotel</strong>, zu <strong>dem</strong><br />
auch eine Vinothek gehört. Im<br />
<strong>Hotel</strong> sollte sich die Mutter um<br />
die „schönen Dinge“ kümmern,<br />
der Vater um das Getränkewesen.<br />
Beide hatten bisher<br />
24 Stunden am Tag für den<br />
Betrieb gelebt, die Akzeptanz<br />
des Ungewohnten und die festgeschriebenenVereinbarungen<br />
einzuhalten, fiel entsprechend schwer.<br />
„Es gab <strong>auf</strong>reibende Zeiten“, erinnert sich<br />
Eva Pfaff-Düker. Sie stellte Abteilungsleiter<br />
ein, von denen sie Eigeninitiative erwartete.<br />
Dennoch hatten die Generationen weiter zu<br />
kämpfen, sodass viel Zeit verging, bis der<br />
Übergabeprozess endgültig vollzogen war.<br />
Inzwischen hat Eva Pfaff-Düker das Anwesen<br />
von neun <strong>auf</strong> 25 ha erweitert und beschäftigt<br />
heute 50 Mitarbeiter, bei der Übernahme<br />
waren es 20. Sie investierte, modernisierte<br />
und konnte <strong>nach</strong> Jahren den Betrieb<br />
<strong>auf</strong> gesunde Beine stellen. Allein die<br />
„Schwane“-Weine des VDP-Guts sind<br />
mehrfach ausgezeichnet. Zwischen Weingut<br />
und <strong>Hotel</strong> pendelt sie heute hin und her, wobei<br />
sie 60 % der Zeit <strong>dem</strong> <strong>Hotel</strong> widmet. „Ich<br />
bin für die <strong>Hotel</strong>lerie und Gastronomie geboren“,<br />
betont sie. Ihr Wunsch an die Zukunft<br />
ist, „dass die Gäste umdenken, dass sie gute<br />
Leistung erkennen können und sie auch bezahlen<br />
wollen“. Sie selbst möchte weiterhin<br />
Frei-Zeit haben – schließlich sind drei Kinder<br />
im Alter von 16, 17 und 20 Jahren zu betreuen.<br />
„Das geht nur mit straffer Organisation.“<br />
Siebenmeilen-Stiefel anziehen<br />
Der Wechsel von Alt <strong>auf</strong> Jung im <strong>Schwarzwald</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Adler</strong> in Häusern fand erst vor<br />
wenigen Monaten statt, in<strong>dem</strong> Florian Zumkeller<br />
als Inhaber und alleiniger Geschäftsführer<br />
den Familienbetrieb in der sechsten<br />
Internationale Hochschule Bad Honnef<br />
Zwei Jahre bis zum Bachelor<br />
Ab <strong>dem</strong> Wintersemester 2012/2013 bietet die Inter na -<br />
tionale Hochschule Bad Honnef (IUBH) ein spezielles<br />
Fast Track Studienprogramm an, das es Studierenden<br />
ermöglicht, <strong>nach</strong> der abgeschlossenen Ausbildung im<br />
<strong>Hotel</strong>- und Restaurantbereich den Abschluss als<br />
Bachelor in <strong>Hotel</strong>management verkürzt <strong>nach</strong><br />
zwei Jahren abzulegen. Mit <strong>dem</strong> Abschluss an einer<br />
der Leading <strong>Hotel</strong> Schools of the World erweitern die Ab solventen ihre persönlichen Fähigkeiten<br />
und steigern ihre Karriereaussichten. Potenzielle Arbeit geber sind nicht nur internationale<br />
<strong>Hotel</strong>ketten, sondern auch Consulting Unternehmen, Banken, Catering Services und andere<br />
Arbeitgeber im Dienstleistungssektor. www.iubh.de<br />
Eva Pfaff-Düker, Zur Schwane<br />
Generation seit Ende 2011<br />
leitet. Der 33-Jährige spricht<br />
von einer „nicht einfachen<br />
Übergabe“, aber „ich habe<br />
meinen <strong>Weg</strong> gemacht, auch<br />
über den Kopf der Eltern<br />
hinweg.“ Nach der Kochausbildung<br />
im <strong>Hotel</strong> Colombi<br />
in Freiburg hatte er dafür<br />
in Schweizer Sterne-Küchen<br />
gearbeitet. Das <strong>Hotel</strong>rüstzeug<br />
bekam er in der Hofa<br />
in Luzern und bei Auslands-<br />
Praktika, sodass er den<br />
Sprung in die Selbstständigkeit<br />
mit der Übernahme<br />
eines zweiten elterlichen Restaurants wagte<br />
und dafür ein neues Konzept entwickelte. Als<br />
er 2010 Geschäftsführer des <strong>Schwarzwald</strong><br />
<strong>Hotel</strong> <strong>Adler</strong> wurde, war für ihn zunächst die<br />
größte Herausforderung, Zahlen zu analy -<br />
sieren und eine zukunftsgerechte Konzeption<br />
zu er stellen. Er optimierte Unternehmens -<br />
prozesse und stellte den Vertrieb um, was die<br />
Eltern mit Skepsis beobachteten. „Ich musste<br />
Erfolge zeigen“, berichtet er. Wäh rend seine<br />
Eltern intuitiv und <strong>auf</strong> die Gastronomie be -<br />
zogen agiert hätten, sei er als Koch zum <strong>Hotel</strong>ier<br />
geworden. „Die Küche ist sehr wichtig,<br />
doch ein <strong>Hotel</strong> erfolgreich zu führen heißt,<br />
die Belegung anzuschieben.“ Der neue Chef<br />
modernisierte, erneuerte, legte Wert <strong>auf</strong><br />
„Kleinigkeiten“. Viele neue Besucher konnte<br />
er über die überarbeitete <strong>Hotel</strong>web site und<br />
stärkere Internetpräsenz gewinnen, die seine<br />
Frau Angela erarbeitete. Stolz berichtet Flo -<br />
rian Zumkeller, dass unter seiner Führung<br />
das Gourmet-Restaurant <strong>Adler</strong> wieder mit<br />
einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde.<br />
„2012 werde ich weiter mit Siebenmeilen-<br />
Stiefeln vorangehen.“<br />
Akzeptanz, Wertschätzung und klare Regeln<br />
machen eine Übergabe erfolgreich, betont<br />
auch der Berater Klaus Häck. In einem werden<br />
sich heute aber Jung und Alt immer unterscheiden:<br />
„Die Jungen leben nicht, um zu<br />
arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben.“<br />
Gisela Hannig<br />
IST-Studieninstitut<br />
Erfolg in der Eventbranche<br />
Seit 2012 bietet das IST-Studieninstitut mit <strong>dem</strong><br />
neuen Fachbereich Kommunikation & Management<br />
diverse berufsbegleitende Weiterbildungen<br />
für die Eventbranche. Die Abschlüsse reichen<br />
von IST-Diplomen wie Eventmanagement<br />
oder Messe-Projekt management über den öffentlich-rechtlichen<br />
Abschluss Veranstaltungsfachwirt<br />
(IHK) bis zum Hochschulzertifikat Veranstaltungsbetriebswirt<br />
(FH). Zu<strong>dem</strong> gehören<br />
die Weiterbildungen Social Media Recruiting<br />
und Rhetorik Aktuell dazu. www.ist.de<br />
Fotos: Internationale Hochschule Bad Honnef, Ringhotel Germanenhof, Romantikhotel und Weingut Zur Schwane