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Gr. Kirsteinsdorf - Bildarchiv Ostpreußen

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- 3 -<br />

...'" - . Kirsteinsdori wurde 1-335~ ~341 vom Deutschen Ritterorden als Rittergut<br />

ausgewiesen'. Die Chronik besagt,,;· .. Dem Ritter Hans von· Otatz,<br />

dem Peter von Gierswald, Berthold von Fürstenau und vier Freunden der- .<br />

seiben eine Handfeste über 400 Hufen: <strong>Gr</strong>oß und Klein <strong>Gr</strong>öben,<br />

Reichenau, Schildeck, Geierswalde, <strong>Kirsteinsdorf</strong>, Pötzdorf zu kulmisch.em<br />

Recht. .."<br />

Die <strong>Kirsteinsdorf</strong>er hatten - wie alle <strong>Ostpreußen</strong> - unter vielen Kriegen<br />

zu leiden: von den Einfällen der Polen und Litauer über den Dreißigjährigen<br />

Krieg und die napoleonischen Kriege bis hin zu den beiden<br />

Weltkriegen.<br />

Die alte Kirche von <strong>Gr</strong>oß <strong>Kirsteinsdorf</strong> war 1812 durch französische<br />

Truppen zerstört worden. Erst 1892 plante der Besitzer des Gutes,<br />

Adalbert von Plötz, den Bau einer neuen Kirche. Das Vorhaben wurde<br />

durch Kaiserin Auguste Victoria unterstützt, und die Kirche konnte bereits<br />

1893 eingeweiht werden. Bestuhlung, Empore und Kanzel sind mit prächtigen<br />

Brandmalereien verziert, die von der letzten Gutsherrin, der Baronin<br />

. von Plötz, in eigenständiger Arbeit geschaffen worden waren. Das erfuhr<br />

ich von den Pfarrern Borecius (1916 bis 1926) und Schwartzkopf (1926 bis<br />

1928) im Konfirmandenunterricht. Wie ich bei einer Besichtigung im<br />

August 1984 feststellen konnte, sind Kirche und Inventar noch in einv·:andfreiem<br />

Zustand.<br />

Die ersten Gk~ck~':-J- in einem heute· verschwundenen, hölzernen<br />

Glockenstuhl untergebracht - wurden am 3. Oktober 1900 gevveiht. Sie<br />

waren eine Stiftung der Baronin von Plötz. Diese Glocken wurden, ebenso<br />

wie ihre Nachfolger, Opfer der Weltkriege. <strong>Kirsteinsdorf</strong> gehörte zum<br />

Kirchspiel Geierswalde.<br />

Nach dem Tod der Baronin - sie verstarb ohne Nachkommen - fiel das<br />

Gut mit den Vorwerken Klein <strong>Kirsteinsdorf</strong> und dem Neuen Vorwerk sowie<br />

Heidemühle an den preußischen Staat. Es wurde dann als Domäne an<br />

den gebürtigen Engländer John Peacock verpachtet, jedoch mit Ausnahme<br />

der Waldungen des Forstes Giballen. Peacock erhielt bald den<br />

Titel "Oberamtmann" und wurde allgemein auch so angeredet. 1920 erbrachte<br />

die Abstimmung von 194 Stimmen alle 194 für Deutschland. 1924<br />

wurde Klein <strong>Kirsteinsdorf</strong> unter Mitwirkung des Kulturamtes Allenstein aus<br />

der Domäne herausgelöst und aufgesiedelt (siehe hierzu OZ Folge 58, Seite<br />

672 ff.). 1931 konnte Peacock das Gut nicht mehr halten. Die Domäne<br />

wurde an den Hohensteiner Bauunternehmer Gustav Leipski zu Siedlungszwecken<br />

verkauft. Ein Verbot der neuen Reichsregierung verhinderte<br />

jedoch die Zersiedelung des Gutes.<br />

<strong>Gr</strong>oß <strong>Kirsteinsdorf</strong> ist heute in großen Zügen in seinem Gebäudebestand<br />

noch erhalten, wenngleich einige Baulücken festzustellen sind.<br />

Das Gut wird als Staatsbetrieb bewirtschaftet.<br />

. 'Rudolf Vvellert (Ogrzewalla/KI. <strong>Kirsteinsdorf</strong>)

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