Das Konzept der Station für Menschen mit Mehrfachbehinderung

Erste Schritte der Umsetzung (in 2009)
Räumlichkeiten
Ab dem 1.9.2009 wird die Behindertenstation im ersten Stock des Wichernhauses (Station 13)
für Patienten mit Neurologischer Hauptdiagnose geöffnet. Zunächst werden 2 Betten
kontinuierlich von der Neurolgischen Klinik mit Patienten mit Epilepsie und
Mehrfachbehinderung belegt. Aktuell sehen wir einen Bedarf von 4-5 belegbaren Betten, der
Bedarf wird im Verlauf sicher wachsen. Das Ausmaß der Beteiligung der Neurolgischen Klinik
an der Organisation und der Belegung der Station 13 wächst mit zunehmender Patientenzahl
in Abhängigkeit und umgekehrt proportional zur Auslastung der Station durch
neuroorthopädische (operativ versorgte) Patienten.
Technische Austattung
Nach mehreren Verhandlungsrunden liegt nun eine Angebot der Fa. IT Med/Natus Europe zur
Aufrüstung des bisherigen EEG Systems unter Einschluss einer Video Überwachung für die
Station vor.
Das Investitionsvolumen beträgt 45 T€ für die Behindertenstation. Die Summe kann Hälftig
durch Spenden aufgebracht werden. Die Technische Umsetzung kann bis Ende 8/09 erfolgen.
Personelle Ausstattung und Mitarbeiterschulung
Die ärztliche Versorgung erfolgt in der Aufbauphase durch Oberarzt PD Dr. Dütsch und
Chefarzt. Mittelfristig (12 Monate) ist eine Besetzung der Behindertenstation durch einen
Stationsarzt anzustreben, der sowohl den medizinischen Bedürfnissen der
neuroorthopädischen, wie auch der neurologischen Patienten gerecht wird.
Mitarbeiter der Pflege werden seit März 09 wöchentlich geschult. Zusammen mit PDL und
Stationsleitung wurde ein Versogungs- und Notfallkonzept entwickelt.
Die Inanspruchnahme der Therapie (Physioth., Ergo, Logopädie) entspricht dem bisherigen
Umfang. Die Teilnahme der therapeutischen Bereiche an der Teambesprechung und eine
Dokumentation entsprechend der Vorgaben der DRG B76A (Komplexbehandlung und
Syndromdiagnose Epilepsie, mit tagesgleichen Pflegesätzen) ist obligat.
Aus o.g. Gründen ist die Ergänzung der bisherigen Therapie und Pflege durch heilpädagogische
Kompetenz zwingend nötig:
Ab dem 1.10.2009 wird ein Schüler der Fachschule für Heilerziehungspflege (HEP, 2.
Ausbildungsjahr) während eines gesamten Jahres 20 Stunden/ Woche auf der Station tätig
sein. Dessen Aufgaben umfassen:
- Entwicklung und Umsetzung einer Tagesstruktur
- Förderung von Schwerstmehrfachbehinderten in Zusammenarbeit mit der Ergotherpie
- Organisation von Ausflügen / Exkursionen
- Verhaltensbeobachtung / Dokumentation
Eine Supervision des HEP Schülers findet durch Lehrkräfte der Schule statt, er/ sie wird
organisatorisch der Ergotherapie zugeordnet. Praktikumsplätze für Heilpädagogen werden zur
Verfügung gestellt.
Mit diesem interdisziplinären Versorgungsmodell mehrfachbehinderter Menschen erhält das
Krankenhaus ein Alleinstellungsmerkmal in der klinischen Versorgung Behinderter Menschen
in Bayern.