Link zu Fact-Sheet GuGeLu - Pädagogische Hochschule Luzern
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1<br />
Titel/Thema des Projekts<br />
Laufzeit:<br />
Institution:<br />
Bearbeitung:<br />
Guter Geschichtsunterricht an <strong>Luzern</strong>er Gymnasien:<br />
Historisches Lernen von Jugendlichen im offenen und geleiteten<br />
Geschichtsunterricht<br />
2011-2013<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> Zentralschweiz <strong>Luzern</strong> mit BKD <strong>Luzern</strong> und<br />
<strong>Pädagogische</strong> <strong>Hochschule</strong> FHNW<br />
Projektleitung: Prof. Dr. Peter Gautschi<br />
Team PHZ <strong>Luzern</strong>: Prof. em. Dr. Kurt Messmer, Dr. Christian Schendera<br />
Team PH FHNW: Dr. Monika Waldis, lic phil Jan Hodel, Prof. Dr. Béatrice<br />
Ziegler<br />
Kontaktperson: Prof. Dr. Peter Gautschi (peter.gautschi@phz.ch)<br />
Kurzbeschreibung: Geschichte kann am Gymnasium auf unterschiedliche Art und Weise<br />
unterrichtet werden. Der aktuelle Forschungsstand legt nahe, dass<br />
grossschrittiger, schülergesteuerter Projektunterricht eher die guten<br />
Lernerinnen und Lerner anspricht und bevor<strong>zu</strong>gt, wohingegen kleinschrittiger,<br />
lehrergesteuerter Klassenunterricht eher den Erwartungen und<br />
Bedürfnissen der unsicheren Lernerinnen und Lerner entgegen-kommt.<br />
Für den Geschichtsunterricht an Schweizer Gymnasien liegen bislang<br />
jedoch noch keine entsprechenden Untersuchungen vor. Unklar ist vor<br />
allem, welche Wirkungen die jeweiligen Konzepte und Methoden auf das<br />
historische Lernen der Schülerinnen und Schüler haben. Es gibt Vermutungen,<br />
dass der durch die Lehrperson direkt gesteuerte Klassenunterricht<br />
eher den Wissenserwerb sowie den Verständnisaufbau<br />
begünstigt und dass der offene, schüler- und handlungs-orientierte<br />
Projektunterricht eher dem Kompetenzerwerb dient.<br />
Um Antworten auf diese Fragen <strong>zu</strong> erhalten, führen die <strong>Pädagogische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong>n Zentralschweiz <strong>Luzern</strong> und Nordwestschweiz gemeinsam<br />
mit interessierten Lehrpersonen ein Praxisforschungs-Projekt durch. Es<br />
umfasst eine Intensiv-Weiterbildung, bei der die Lehrpersonen Aufgabenmodelle<br />
erproben, um Kompetenzen historischen Lernens <strong>zu</strong> erfassen,<br />
und diese Aufgaben in Unterrichtssequenzen einsetzen, die entweder<br />
lehrergesteuert oder schülerorientiert angelegt sind. Die anschliessend<br />
erhobenen Schülerleistungen werden von den Lehrpersonen und<br />
Geschichtsdidaktiker/innen ausgewertet. Zudem werden die mitwirkenden<br />
Schülerinnen, Schüler in einem umfangreichen Fragebogen <strong>zu</strong>m<br />
Geschichtsunterricht und <strong>zu</strong> ihrem Geschichtsbild befragt, und es werden<br />
die beteiligten Lehrpersonen in mehreren begleitenden Interviews <strong>zu</strong> ihren<br />
Einstellungen und Erfahrungen im Verlaufe des Projekts befragt.<br />
Veröffentlichungen: Gautschi, Peter; Messmer, Kurt und die beteiligten Geschichtslehrpersonen<br />
der <strong>Luzern</strong>er Gymnasien (2011): Geschichtsunterricht forschend<br />
PHZ <strong>Fact</strong>-<strong>Sheet</strong> <strong>GuGeLu</strong> 14.09.2012
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weiterentwickeln. In: Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften<br />
zdg. Jg 2, Heft 2/2011, S. 150-156.<br />
Gautschi, Peter und andere (2012). „Geschichtsunterricht an der Sekundarstufe<br />
II. Befunde, Erfahrungen und Materialien aus den Gymnasien<br />
des Kantons <strong>Luzern</strong>“. [In Vorbereitung]. Eine multiperspektivische Sicht<br />
auf die Wirkungs<strong>zu</strong>sammenhänge von historischem Lernen durch<br />
Geschichtsunterricht auf der Sekundarstufe II.<br />
Methoden: Fragebogen-Erhebung, Testfolge, Interview, Statistik, Theoretisches<br />
Kodieren.<br />
Geographischer<br />
Raum:<br />
Kanton <strong>Luzern</strong><br />
Art des Projekts: Unterrichtsforschung<br />
Auftraggeber: BKD <strong>Luzern</strong><br />
Finanzierung: BKD <strong>Luzern</strong> und Eigenmittel der beteiligten <strong>Hochschule</strong>n<br />
Deskriptoren: *Fachdidaktik; *Unterrichtsqualität; *Geschichte; Didaktik; Unterricht;<br />
Geschichtsbild<br />
Ergänzende Angaben:<br />
Studiendesign:<br />
Studienarm 1:<br />
Studienarm 2:<br />
Schulen: 5 (max.), LehrerInnen: 11 (max.), Klassen 16 (max.) (je nach<br />
Studienarm). Manche der Faktoren sind hierarchisch genestet:<br />
SchülerInnen sind genestet in Klassen, diese wiederum in Lehrern<br />
(manche Lehrer hatten mehrere Klassen), und all diese wiederum in<br />
Schulen.<br />
Das Projekt ist in drei Studienarme aufgeteilt, die sich durch<br />
unterschiedliche Designs, Datenarten und Analysen auszeichnen.<br />
Studienarm 1 („Schülerbefragung“) untersucht mittels eines umfassenden<br />
Fragebogens das aktuelle Interesse von <strong>Luzern</strong>er Schülerinnen und<br />
Schülern an Geschichte im Allgemeinen und als Fach im Besonderen.<br />
Aktuelles Datenvolumen: N=340 Beobachtungen, N=270 Items. Ein<br />
Fragebogen mit ca. 250 Items wurde bislang von N=340 SchülerInnen<br />
ausgefüllt. Ca. 20 Items wurden selbst abgeleitet, u.a. Indizes <strong>zu</strong><br />
Datenqualität. Die Phasen der Erhebung und Eingabe der Daten, sowie<br />
der Prüfung der Datenqualität sind abgeschlossen. Die Items sind bereits<br />
mittels selbstentwickelter multivariater Polaritätsprofil- und<br />
Balkendiagramme visualisiert und analysiert. Teile der <strong>GuGeLu</strong>-Studie<br />
erweiterten die „Youth and History“ (Angvik & von Borries (1997) u.a. um<br />
Reichweite und Wechselwirkungsmodell. Erste Ergebnisse wurden bereits<br />
an mehreren internationalen und nationalen Anlässen vorgestellt.<br />
Komplexere inferenzstatistische Analysen sind in Vorbereitung, ebenso<br />
wie Verknüpfung der Daten aus Studienarm 1 mit Daten aus Studienarm2.<br />
Die bis dato erzielten Ergebnisse sind relevant für die Rolle von<br />
Schülerinnen und Schülern <strong>zu</strong> Feedback <strong>zu</strong> Unterricht im Allgemeinen,<br />
wie auch ihre konkrete Motivierung, und die Planung des<br />
Geschichtsunterrichts an <strong>Luzern</strong>er Gymnasien im Besonderen.<br />
Studienarm 2 („Geschichtstest“) analysiert die Punktwerte in echten<br />
Geschichtstests. Mittels der Noten wird u.a. geprüft, ob sich SchülerInnen<br />
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Studienarm 3:<br />
Besonderes:<br />
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tests z.B. abhängig vom Lehrmodus<br />
besonders verbessern.<br />
Aktuelles Datenvolumen: N=809 Beobachtungen, N=18 Items. Die<br />
Phasen der Erhebung und Eingabe der Daten, sowie der Prüfung der<br />
Datenqualität sind noch in progress und noch nicht abgeschlossen.<br />
Gemäss Stand: 2012.08 haben ca. N=360 SchülerInnen an bis <strong>zu</strong> vier<br />
Geschichtstests teilgenommen. Die erzielten Punktwerte wurden bislang<br />
mittels sog. Gemischter Modelle exploriert und visualisiert. Teile der Daten<br />
aus Studienarm 1 wurden an Studienarm 2 angeschlossen und<br />
weitergehenden Analysen unterzogen. Erste Ergebnisse <strong>zu</strong><br />
Veränderungen auf Individual- oder Gruppenebene wurden bereits an<br />
einer F+E Werkstatt den am Projekt beteiligten Lehrerinnen und Lehrern<br />
vorgestellt. Weitergehende Analysen des komplexen Forschungsdesigns<br />
sind in Vorbereitung. Die bis dato erzielten Ergebnisse sind relevant für<br />
die konkrete Durchführung des Geschichtsunterrichts an <strong>Luzern</strong>er<br />
Gymnasien.<br />
Studienarm 3 („Lehrerinterviews“) analysiert Interviews von (unterrichtenden)<br />
Lehrer/innen auf konstruktive Unterrichtstile bzw. unterrichtsfördernde<br />
Einstellungen und Verhaltensweisen. Die teilnehmenden<br />
Lehrpersonen waren gebeten, über die Dauer von einem Schuljahr mit<br />
einer 10. Gymnasialklasse an zwei Unterrichtsentwicklungszyklen<br />
(lehrergeleiteter Unterricht – offener Unterricht) teil<strong>zu</strong>nehmen. Die<br />
begleitende Interviewbefragung hat <strong>zu</strong>m Ziel, die Erfahrungen der<br />
Teilnehmenden mit den beiden Unterrichtssettings <strong>zu</strong> erfassen. Es sollen<br />
individuelle Erfahrungen mit der Durchführung der beiden Unterrichtseinheiten<br />
erfasst sowie Herausforderungen und Gelingensbedingungen je<br />
gewähltem Setting dokumentiert werden. Das halbstrukturierte Interview<br />
wird gegen Ende des ersten Entwicklungszyklus sowie am Ende des<br />
zweiten Entwicklungszyklus durchgeführt. Die Auswertung der Interviews<br />
folgt der Methode der hermeneutisch-interpretativen Textanalyse (Kruse,<br />
2007). Erste Ergebnisse werden gegen Ende 2012 vorliegen.<br />
Die Daten aus Studienarm 1 und 2 wurden diversen Tests auf<br />
Datenqualität unterzogen (z.B. Schendera, 2007).<br />
PHZ <strong>Fact</strong>-<strong>Sheet</strong> <strong>GuGeLu</strong> 14.09.2012