Zielgruppe: Menschen, die von Esoterik beeinflusst sind
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ProChrist Arbeitshilfen<br />
Damit Jesus bekannt wird und Gemeinden blühen.<br />
<strong>Zielgruppe</strong>: <strong>Menschen</strong>, <strong>die</strong> <strong>von</strong> <strong>Esoterik</strong> <strong>beeinflusst</strong> <strong>sind</strong><br />
Was ist <strong>Esoterik</strong>?<br />
Das Wort <strong>Esoterik</strong> stammt aus dem Griechischen und bezeichnet das „Innere". Es gibt zwar viele<br />
philosophische Lehren in der <strong>Esoterik</strong>, entscheidend ist jedoch <strong>die</strong> innere Erfahrung, das eigene<br />
Erleben. Gott wird in der <strong>Esoterik</strong> meist eher als unpersönliches Prinzip verstanden.<br />
Er ist nicht <strong>von</strong> der Natur zu trennen, er existiert gleichzeitig mit ihr, ja, ist mit ihr identisch. Erkennbar<br />
ist er für den <strong>Menschen</strong> nicht durch <strong>von</strong> außen kommende Belehrung, sondern nur in seinem eigenen<br />
Innern. Wenn <strong>Esoterik</strong>er <strong>von</strong> einem persönlichen Gott sprechen, so <strong>sind</strong> damit meist nur<br />
untergeordnete Manifestationen der ewigen kosmischen Urkraft gemeint. Auch da, wo vom „Vater im<br />
Himmel“ <strong>die</strong> Rede ist, wird <strong>die</strong>ser „Vater“ als im <strong>Menschen</strong>, nicht außerhalb <strong>von</strong> ihm, angesehen.<br />
Deswegen ist wahre Spiritualität auch nur durch innere Erfahrung zu entdecken.<br />
Mit <strong>Menschen</strong> solcher Prägung werden wir immer stärker konfrontiert. Oft haben sie Erfahrungen im<br />
Bereich des Übersinnlichen gemacht. Diese Erfahrungen können einen durchaus positiven Eindruck<br />
hinterlassen haben - z.B. eine Heilung durch einen Geistheiler o. Ä.<br />
<strong>Esoterik</strong> Christlicher Glaube<br />
Gott als Energie Gott ist persönliches Gegenüber<br />
Selbstverwirklichung = Gottverwirklichung Erlösung durch Beziehung zu Gott<br />
Alle Kraft ist im <strong>Menschen</strong>, denn er ist<br />
göttlichen Ursprungs und in ihm ist göttliche<br />
Kraft<br />
Basis: Erfahrung<br />
Der Mensch ist gut / göttlich und muss lernen,<br />
seinen Zustand zu verwirklichen<br />
Der Mensch ist auf Beziehung angelegt und<br />
gelangt durch Gottes Hilfe zur Lebenserfüllung<br />
Basis: Erfahrung und objektiv überprüfbare<br />
Fakten<br />
Der Mensch ist Sünder / <strong>von</strong> Gott getrennt.<br />
Durch Jesus Christus kann er erlöst werden und<br />
tritt in eine lebendige Beziehung mit Gott.<br />
Wie können wir <strong>Esoterik</strong>ern verständlich den christlichen Glauben nahe bringen?<br />
1. <strong>Esoterik</strong>erInnen <strong>sind</strong> keine Feinde<br />
Kaum jemand will sich bewusst mit dem Bösen einlassen. <strong>Esoterik</strong>er <strong>sind</strong> in den seltensten Fällen<br />
„Satanisten". Sie <strong>sind</strong> nicht gegen den christlichen Glauben, sondern werden ihn möglicherweise als<br />
einen Weg neben anderen respektieren. Das, wogegen sie sich richten, ist eher der<br />
Absolutheitsanspruch, den Christen zu erheben scheinen. Hier gilt es klar zu stellen, dass nicht wir <strong>die</strong><br />
<strong>sind</strong>, <strong>die</strong> „recht haben“ wollen. Wir müssen lernen, das Besondere und Einzigartige an Christus<br />
einladend zu erzählen.<br />
2. Die Bibel ist kein Lehrbuch, sondern Gottes Wort an <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong><br />
Sagen wir <strong>die</strong>sen <strong>Menschen</strong>, dass ihr Glaube aus biblischer Sicht falsch ist, wird sie das nicht weiter<br />
stören, weil sie <strong>die</strong> Bibel zumindest nicht als Wort Gottes und zuverlässige Informationsquelle über<br />
Gott ernst nehmen.<br />
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Damit Jesus bekannt wird und Gemeinden blühen.<br />
Wir müssen darum mit der Bibel verkündigen, nicht <strong>Esoterik</strong> mit der Bibel widerlegen. Es nützt nichts,<br />
wenn wir den anderen Glauben mit etwas widerlegen, was der andere nicht anerkennt. In der<br />
Apostelgeschichte fällt auf, dass nicht „gegen" <strong>die</strong> <strong>die</strong> Christen umgebende heidnische Religiosität<br />
gepredigt wurde. Selbst in der Stadt Lystra, in der Paulus und Barnabas für griechische Götter gehalten<br />
wurden, gingen sie nur auf <strong>die</strong> heidnische Religion ein, um Missverständnisse zu vermeiden.<br />
Dann verkündigten sie den einen wahren Gott. (Apg. 14, 8ff). Paulus predigte in Athen nicht gegen <strong>die</strong><br />
heidnischen Götter, sondern verkündigte den wahren Gott und <strong>die</strong> Auferstehung Jesu. Vielleicht<br />
müssen wir heute neu lernen, dass das Wort Gottes selber genügend Macht besitzt, um <strong>Menschen</strong> in<br />
ihren Herzen zu treffen und zu überzeugen (Hebr. 4, 12). Dabei geht es nicht um ein 'Erbibeln' des<br />
Gesprächspartners, sondern um ein natürliches Reden über <strong>die</strong> Aussagen Gottes. Da das Wort Gottes in<br />
sich Kraft hat, kann auch ein Mensch, der nicht daran glaubt, <strong>von</strong> <strong>die</strong>sem Wort getroffen werden.<br />
Ein bloß auf der intellektuellen Ebene zu diskutierender Glaube kann heute auch in der stärker<br />
kopforientierten westlichen Kultur nicht mehr überzeugend wirken. Wir müssen mit der Wirkungskraft<br />
des Heiligen Geistes rechnen.<br />
3. Erfahrungen ernst nehmen<br />
Wir sollten <strong>die</strong> religiösen Erfahrungen <strong>die</strong>ser <strong>Menschen</strong> ernst nehmen. Dabei sollten wir nicht<br />
unbedingt alle Erfahrungen direkt dämonischem Wirken zuschreiben. Manches kann möglicherweise<br />
auch natürlich erklärt werden. Aber auch nicht alles, was unerklärlich scheint, muss direkt als „okkult“<br />
definiert werden. Auch psychische Erkrankungen können eine Rolle spielen. Redet man einem<br />
psychisch kranken <strong>Menschen</strong> eine „dämonische Belastung“ ein, kann <strong>die</strong>s verheerende Folgen haben.<br />
Wir wissen andererseits, dass sich der Teufel zu einem „Engel des Lichts verstellt“ und dass darum <strong>von</strong><br />
Gott wegführende religiöse Erfahrungen durchaus real sein können.<br />
Es ist darum in der Regel wenig hilfreich, <strong>die</strong> Ursachen <strong>von</strong> Erfahrungen herausfinden zu wollen.<br />
Wichtiger ist, dass <strong>Menschen</strong> begreifen, dass sie mit dem lebendigen Gott Erfahrungen machen können.<br />
4. Nicht dogmatisch diskutieren, sondern aus persönlicher Betroffenheit sprechen<br />
In den Augen vieler <strong>Esoterik</strong>er ist „Kirche" etwas Altes, Starres. Sie hat nichts mit dem tatsächlichen<br />
Leben zu tun. Gerade darum ist es wichtig, da<strong>von</strong> zu berichten, wie man Gott im Alltag erfährt. Die<br />
Ursache für <strong>die</strong> Beschäftigung mit esoterischen Praktiken ist meist <strong>die</strong> Suche nach konkreter Hilfe in<br />
bestimmten Lebenssituationen. Christen sollten vor allem zeigen, wie sie mit Gottes Hilfe ihren Alltag<br />
bewältigen. Das ist beeindruckender und überzeugender als jede dogmatische Debatte - in der es<br />
letztlich ums „Recht haben" geht.<br />
Wir sollten im Gespräch auch beachten, dass <strong>die</strong> Voraussetzungen des Gesprächspartners anders <strong>sind</strong> -<br />
der Begriff „okkult" ist z.B. in seinen Augen nicht negativ besetzt.<br />
5. Nach der Grundlage der Glaubensauffassung/der Hoffnung fragen<br />
Die christliche Botschaft ist <strong>die</strong> einzige religiöse Botschaft, deren Grundlagen in der Geschichte<br />
verankert <strong>sind</strong>. Wir haben Hoffnung, weil Jesus auferstanden ist. Für den <strong>Esoterik</strong>er wie auch für den<br />
Anhänger ostasiatischer Religion oder Philosophie ist <strong>die</strong> Geschichtlichkeit seiner religiösen Schriften<br />
irrelevant. Christliche Glaubensaussagen können bis zu einer gewissen Grenze durch historische<br />
Forschung überprüft werden. Die christliche Botschaft ist somit ganzheitlich - sie will Verstand und<br />
Erfahrungsebene des <strong>Menschen</strong> ansprechen.<br />
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Gesprächsgruppen mit <strong>Esoterik</strong>ern - <strong>die</strong> wesentlichen Punkte ansprechen<br />
Folgende Fragen <strong>sind</strong> zur Klärung wichtig, um nicht dauerhaft aneinander vorbei zu reden:<br />
� Entscheidend ist nicht nur <strong>die</strong> Wirksamkeit einer Technik, sondern ihre Quelle.<br />
� Die Frage: „Warum wirkt <strong>die</strong>se Methode?” ist vielleicht wichtiger als <strong>die</strong> Frage, ob sie wirkt.<br />
� Wenn Gott ins Spiel kommt - welche Gottesvorstellung hat der Gesprächspartner?<br />
� Was ist <strong>die</strong> Basis seines Gottesbildes?<br />
� Ist es möglich, verschiedene Weltbilder nebeneinander stehen zu lassen? Schließen sich nicht<br />
bestimmte Vorstellungen aus bzw. muss ich nicht Inhalte verschiedener Religionen zurechtbiegen,<br />
um eine vermeintliche esoterische Einheit zu lehren?<br />
� Gibt es eine Intoleranz der Toleranten?<br />
Literaturhinweise<br />
� Gerber, Daniel. <strong>Esoterik</strong> - <strong>die</strong> unerfüllte Suche. Fakten und Erfahrungsberichte <strong>von</strong><br />
Insidern und Aussteigern, . Basel, Gießen: Brunnen Verlag, 2001.<br />
� Hauth, Rüdiger. Taschenhandbuch <strong>Esoterik</strong>. Von Bachblüten bis Yoga. Ein kritischer<br />
Leitfaden. 2. Aufl. Witten: Brockhaus, 2008.<br />
� Hemminger, Hansjörg. Geister, Hexen, Halloween. <strong>Esoterik</strong> und Okkultismus im Alltag.<br />
Gießen: Brunnen Verlag, 2002.<br />
Auszug aus dem Handbuch „Evangelistische Aktionen und <strong>Zielgruppe</strong>n“ <strong>von</strong> ProChrist2003<br />
Verfasst und überarbeitet (2002/2008) <strong>von</strong>:<br />
Jürgen Tibusek<br />
Missionswerk Neues Leben e.V., Raiffeisenstraße 2, 57635 Wölmersen<br />
Tel. +49 (0)2681 2395<br />
JTibusek@neues-leben.de<br />
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