Der endzeitliche Zehnstaatenbund nach Texte - Kahal.De
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Noch aber ist Offb. 17, 9-11 – bei aller zeitgeschichtlichen Vorschattung - nicht erfüllt. In den gleichen<br />
Formulierungen wird hier Wesentliches über das Tier der Endzeit gesagt.<br />
4. <strong><strong>De</strong>r</strong> Aufschub des Reiches - offene Frage für den Seher auf Patmos<br />
Auch für den Apostel Johannes "stand alles bereit". Die "Zeichen der Zeit" wiesen hin auf die baldige<br />
Wiederkunft Christi und die Errichtung Seines Reiches; allerdings stimmten manche Aussprüche des Herrn<br />
über den "Verzug" des Bräutigams und über "Zeiten und Zeitpunkte" doch nicht ganz damit überein. Doch nun<br />
vollzogen sich Ereignisse, welche die Naherwartung Christi - spätestens zu diesem Zeitpunkt - umstürzten:<br />
• <strong><strong>De</strong>r</strong> Tempel und die Stadt Jerusalem wurden von den Römern zerstört, von dem "Volk des<br />
kommenden Fürsten", des <strong>endzeitliche</strong>n Weltherrschers "von Satans Gnaden" (Dan. 9,26);<br />
• Israel wurde als Volk in das Römische Exil geführt;<br />
• Statt der erwarteten geistlichen Erneuerung wurde Gottes Volk weithin verblendet und lehnte das<br />
angebotene Heil ab;<br />
• Die Völkerwelt öffnete sich, ohne den Mittlerdienst Israels, für das Evangelium; dies hatten auch die<br />
Propheten des Alten Bundes nicht geschaut; es blieb Gottes Geheimnis bis auf die Zeiten der Enthüllung;<br />
• Die jüdische Urgemeinde floh ins Ostjordanland und blieb seitdem historisch verschollen;<br />
• Die Mitapostel, auch Paulus der Völkermissionar, starben alle dahin, Johannes bleibt als letzter von<br />
ihnen.<br />
Für ihn mußte sich nun die Frage erheben: Wie steht es mit der Verwirklichung der Prophetenworte für die<br />
Endzeit? Hatte etwa Daniel sich "geirrt", wenn er in Dan. 9 <strong>nach</strong> dem "Ausgerottetwerden des Messias" eine<br />
letzte, 70. Jahrwoche ankündigte? Zwar hatte sich erfüllt, daß das VOLK des kommenden Endzeitfürsten die<br />
Stadt Jerusalem und das Heiligtum zerstörte (V. 26), aber wo blieb dieser antigöttliche FÜRST selbst? Wo<br />
blieb sein Siebenjahresbund mit dem Volke Israel samt dem Greuel der Verwüstung und seine schließliche<br />
Vernichtung durch den Messias (V. 27)?<br />
Wie stand es nun um die prophetische Verheißung der Wiedergeburt Israels und der Erneuerung seiner<br />
weltweiten Missionsaufgabe? "Wir warten <strong>De</strong>in, o Gottessohn" - aber wie lange noch? "Wo ist denn nun die<br />
Verheißung Seiner Wiederkunft?" (2. Petr. 3, 4). Wann endlich wird "die Übertretung zum Abschluß gebracht",<br />
wann wird "den Sünden ein Ende gemacht", wann wird "alle Ungerechtigkeit gesühnt", eine "ewige<br />
Gerechtigkeit eingeführt"? Wann werden die "Gesichte der Propheten besiegelt", d. h. endgültig erfüllt? Wann<br />
wird "ein Allerheiligstes gesalbt und geweiht" (Dan. 9, 24)?<br />
Zwar wurde durch Kreuz und Auferstehung des Messias Jesus das Fundament gelegt. Doch standen die<br />
Heilsverwirklichungen in der Weltgeschichte noch aus! So oder ähnlich mag Johannes <strong>nach</strong> der Lösung des<br />
heiligen Rätsels gefragt haben. Wir müssen immer bedenken, daß auch den Aposteln die Lösungen solcher<br />
Fragen erst zugewachsen sind, wenn auch geistgewirkt und abgesichert vor menschlichem Irrtum; denken wir<br />
nur an das Werden der paulinischen Botschaft, wie wir es in seinen Briefen erkennen können!<br />
Hier aber setzt bei Johannes die gottgeschenkte Offenbarung ein.<br />
VII. Die prophetische Schau des Johannes löst das endgeschichtliche Rätsel<br />
Er schaut die Einschubzeit der Gemeinde, die ja allen heiligen Aposteln und Propheten des Leibes Christi<br />
enthüllt wurde (Eph. 3, 5). Er gewinnt Klarheit über den Aufschub des prophetischen Wortes vom "Tag<br />
JAHWEHS" bis in eine ferne Zeit. Dann aber läuft die 70. JAHRWOCHE ab, die er wiederholt und präzise<br />
ankündigt, - wenn auch in ferner Zeit für ihn "am Horizont der Weltgeschichte" (Offb. 11, 2-3 / 12, 6 / 12, 14<br />
/13, 5).<br />
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