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AMTSBLATT - Erzbistum Hamburg

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2 Beilage zum Kirchlichen Amtsblatt · <strong>Erzbistum</strong> <strong>Hamburg</strong>, 15. Jahrgang, Nr. 2, 15.2.2009<br />

2. Charakteristische Merkmale unseres <strong>Erzbistum</strong>s<br />

„Jungsein ist kein Verdienst“, sagte früher einer meiner Lehrer, „und es ändert sich ständig.“<br />

Aber wir sind ja auch nicht nur das jüngste Bistum in Deutschland, wir sind auch das<br />

größte.<br />

Aber nur der Fläche nach – werde ich dann oft verbessert. Ja, der Katholikenzahl nach gehören<br />

wir mit 396.000 Mitgliedern zu den kleineren Bistümern in Deutschland. Aber diese verteilen<br />

sich auf ein Gebiet, in dem man leicht drei andere Bistümer unterbringen könnte. Kirchwege<br />

von dreißig Kilometern sind bei uns keine Seltenheit. Und wer die auf sich nimmt, der weiß<br />

auch warum. Dass man dann nach dem Gottesdienst nicht sofort wieder auseinandergeht,<br />

sondern noch beim Kirchenkaffee zusammenbleibt, versteht sich von selbst.<br />

In Gesprächen höre ich immer wieder den Satz: Ich bin als einziger katholisch in meiner<br />

Klasse, in meiner Nachbarschaft, in meiner Firma.<br />

Manche sagen das stolz, manche verlegen, manche bedauernd. Aber alle wissen: Es ist niemand<br />

da, hinter dem ich mich verstecken kann. Entweder stehe ich ein für meinen Glauben,<br />

oder er kommt nicht vor. Katholisch sein in der Diaspora erfordert Stehvermögen, Zivilcourage<br />

und Selbstbewusstsein. Die kommen nicht aus Überheblichkeit. Unser Selbstbewusstsein<br />

wird gespeist aus Christusbewusstsein. Weil uns bewusst ist, dass wir unseren Lebensweg<br />

mit Jesus Christus gehen. Das verbindet uns mit unseren evangelischen und orthodoxen<br />

Mitchristen.<br />

„Schätzen Sie mal, wie viele Länder in unserer Gemeinde vertreten sind?“, werde ich gefragt.<br />

Die Zahl fünfzig ist keine Ausnahme. Und draußen um den Altar auf der Wiese sind alle<br />

fünfzig Nationalflaggen auf Schnüren aufgereiht.<br />

Wir erleben im Norden Weltkirche und stellen fest, wie bereichernd und herausfordernd<br />

das sein kann. Manche Sprachengruppen haben ihre eigenen Gemeinden. Dass diese ihr<br />

berechtigtes Eigenleben führen können und zugleich offen sind für das Ganze, bleibt eine<br />

wichtige Aufgabe.<br />

Ja und dann die Urlauber, die wir immer wieder gern bei uns begrüßen. Unsere Küsten an<br />

Nordsee und Ostsee, unsere Binnenseen und Flussläufe sind gefragte Feriengebiete. Unsere<br />

oft sehr kleinen Ortsgemeinden mühen sich dann redlich, gute Gastgeber zu sein. Dankbar<br />

vermerken wir, dass zu den Gästen auch oft Urlaubspriester gehören. Sonst könnten die<br />

notwendigen Eucharistiefeiern nicht alle gehalten werden.<br />

3. Wofür machen wir das Ganze?<br />

Eine alte Geschichte erzählt, wie in einer Pfarrei alles Notwendige da ist. Kirche, Pfarrheim,<br />

die Hauptamtlichen, die Gemeindegremien, Gruppen und Programme. Und plötzlich – so die<br />

Geschichte – kommt der böse Feind und nimmt den inneren Glaubensfunken aus den Herzen<br />

der Menschen. Alles läuft so weiter wie bisher. Aber das Entscheidende ist verschwunden.<br />

Was ist das Entscheidende in unseren Pfarreien? Die Antwort kann nur heißen: Die lebendige<br />

Beziehung zu Jesus Christus. Das ist etwas sehr Persönliches. Bei jedem Menschen gestaltet<br />

sich die Verbindung zu Jesus Christus auf eigene Weise. Aber die Wegweiser zu einer persönlichen<br />

Christusbeziehung sind für uns alle gleich. Sie lauten: Bibel, Gebet, Gottesdienst,<br />

Nächstenliebe. Wer diese Wegweiser beachtet, der gibt dem bösen Feind aus der Geschichte<br />

nicht die Möglichkeit, den inneren Glaubensfunken wegzunehmen.<br />

Es gab in unseren Pfarreien einmal Zeiten, da war die tägliche Heilige Messe in einer Kirche

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