Fahren mit Strom
Fahren mit Strom
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Lissabon<br />
Paris<br />
bei einer direkten Verbrennung im Fahrzeug.<br />
Eine bei stationären Kraftwerken<br />
mögliche Abwärmenutzung würde den Effizienzvorteil<br />
weiter erhöhen.<br />
Noble Elektrizität<br />
Elektrizität ist die Universalwährung der<br />
Energie. Alles, was brennt, kann in Elektrizität<br />
umgewandelt werden, sogar das «brennende»<br />
Sonnenlicht. Mit <strong>Strom</strong> als nobelste<br />
Energieform kann man wiederum alles<br />
Mögliche anstellen. Am effizientesten und<br />
zugleich sinnvollsten wird der <strong>Strom</strong> im<br />
Elektromotor verwendet.<br />
Weil <strong>mit</strong> <strong>Strom</strong> oft die energieeffizientesten<br />
technischen Anwendungen betrieben<br />
werden können, ist die Elektrizitätswirtschaft<br />
der Schlüsselsektor für ein effizientes<br />
Energiesystem.<br />
Die Substitution der Benzin- und Dieselfahrzeuge<br />
durch Elektrofahrzeuge würde<br />
den <strong>Strom</strong>verbrauch anwachsen lassen.<br />
Da das Elektroauto aber für die gleiche<br />
Strecke weniger Energie als das traditionelle<br />
Auto braucht, würden sowohl der Gesamtenergieverbrauch<br />
als auch die Gesamtemissionen<br />
von Schadstoffen abnehmen.<br />
Das stimmt auch dann, wenn der<br />
Mobilitätsstrom aus dem heutigen Kraftwerkpark<br />
stammt, der vor allem <strong>mit</strong> fossilen<br />
Brennstoffen befeuert wird. Verwendet man<br />
den <strong>Strom</strong> aus erneuerbaren Energien und<br />
Kernkraftwerken, wären die vermiedenen<br />
CO2-Emissionen maximal.<br />
Intelligente Netzauslastung<br />
Dieselauto<br />
Berlin<br />
Die Substitution der ineffizienten thermischen<br />
Anwendungen (Elektroheizungen,<br />
Boiler) wird den Nachtstromverbrauch reduzieren.<br />
Das Elektrofahrzeug kann in diese<br />
Lücke springen, denn Elektrofahrzeuge<br />
2700 km<br />
Lissabon<br />
Paris<br />
Berlin<br />
Minsk<br />
Bild 2 Effizienzvorteile des Elektoantriebs: Weiter fahren <strong>mit</strong> weniger Energie.<br />
Distanz, die <strong>mit</strong> einem Barrel Rohöl zurückgelegt werden kann.<br />
4500 km<br />
Lissabon<br />
Paris<br />
Berlin<br />
Minsk<br />
Moskau<br />
Elektroauto<br />
werden vor allem nachts geladen, weil wir<br />
dann schlafen und die Autos stehen. Da<strong>mit</strong><br />
man die <strong>Strom</strong>netze aber regelmässig und<br />
gut auslastet, müsste man Elektroanwendungen<br />
intelligenter und feiner steuern können.<br />
Im Falle des Elektroautos sollte die<br />
Ladeleistung jedes Fahrzeugs modulierbar<br />
und individuell steuerbar sein; eine Technologie,<br />
wie sie von Digitalstrom 1) angekündigt<br />
wird, ermöglicht dies. Deren Idee ist es,<br />
das <strong>Strom</strong>netz intelligenter zu machen,<br />
indem in jedem Elektrogerät, also auch in<br />
den Elektroautos, ein vorprogrammierter<br />
Chip eingebaut würde. Das Gerät würde<br />
sich über diesen Chip selbstständig und<br />
dezentral sowohl nach den Bedürfnissen<br />
des Gesamtsystems als auch nach denjenigen<br />
des Anwenders steuern. Die Chips<br />
erhalten aber auch Informationen von aussen<br />
und schalten die Geräte selbsttätig<br />
Elektrofahrzeuge<br />
nach Preis, Frequenz, Spannung oder<br />
einem anderen übergeordneten Kriterium<br />
ein oder aus. Wärmepumpenheizungen <strong>mit</strong><br />
Wärmespeicher kappen so selbstständig<br />
<strong>Strom</strong>spitzen. Ebenso Kühlschränke und<br />
Tiefkühltruhen. Batterieautos holen sich<br />
den <strong>Strom</strong> aus dem Netz nach den Bedürfnissen<br />
der Elektrizitätswirtschaft <strong>mit</strong> der<br />
Auflage des Nutzers, den gewünschten<br />
Ladezustand am Morgen zu erreichen.<br />
Elektrofahrzeuge können so perfekt zur<br />
Optimierung des Elektrizitätssystems betrieben<br />
werden: Die dargebotsabhängige<br />
Produktion der erneuerbaren Energieströme<br />
wird zeitgleich abgenommen, und thermische<br />
Kraftwerke können im Auslegungspunkt<br />
auf ihrem besten Wirkungsgrad betrieben<br />
werden bei minimalem Ressourcenverbrauch<br />
und Schadstoffausstoss.<br />
Durch die Identifikation eines jeden Elektroautos<br />
verhindert der Chip den «<strong>Strom</strong>raub»<br />
an öffentlichen Steckdosen und ermöglicht<br />
individuelles Messen und Abrechnen<br />
der Energie an einer x-beliebigen<br />
Steckdose. Da<strong>mit</strong> steht die Tür offen für<br />
Preismodelle der EVUs. Bei 1 Million Autos<br />
und 3500 GWh Energie ist das ein interessantes<br />
Geschäft.<br />
Speicherpfützen bieten<br />
Regulierenergie<br />
In der zunehmenden Dezentralisierung<br />
der <strong>Strom</strong>produktion und in der dezentralen<br />
Intelligenz liegt ein grosses Potenzial für<br />
eine Verbesserung der Stabilität und Sicherheit<br />
unserer <strong>Strom</strong>netze. Diese gehören<br />
zu den kritischen Infrastrukturen. Ihre<br />
Existenz wird dann wahrgenommen, wenn<br />
sie versagen oder per Dominoeffekt andere<br />
Bereiche in Mitleidenschaft ziehen. <strong>Strom</strong>netze<br />
werden zunehmend bis an die Grenze<br />
Bulletin SEV/AES 1/2008 25<br />
Moskau<br />
Bild 3 Ein modernes Elektroauto bietet denselben Komfort wie ein konventionelles Auto.<br />
KWO/David Ormerod (Infopix)<br />
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