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Schulnahe Curriculumentwicklung - bwp@ Berufs- und ...

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etrachtet werden. Zu fragen ist, ob ergänzende Lehr-Lernsequenzen notwendig sind, die<br />

nicht immer unmittelbar an den Problembezug der Lernsituation geb<strong>und</strong>en sind:<br />

Beispiel:<br />

Ein inhaltlicher Hinweis bezieht sich auf Zinsrechnung. Es kann in der Tat möglich sein, die<br />

Zinsrechnung in einem Anwendungskontext zu erarbeiten. Alltägliches unterrichtliches<br />

Arbeiten ist ggf. aber durch die Erfahrung gekennzeichnet, dass mathematische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

zumindest bei einigen Schülerinnen fehlen. Ein Lösungsweg ist die Binnen- oder Außendifferenzierung<br />

der Klasse. In der Betrachtung von Bildungsmaßnahmen heißt dies dann, dass für<br />

einzelne oder für die gesamte Klasse möglicherweise eine kurze einführende Lehr-Lernsequenz<br />

in mathematischen Gr<strong>und</strong>fragen (Dreisatz, Prozentsatz, Zinssatz, Zinseszins) notwendig<br />

sein könnte. Dies könnte dann ggf. auch lehrer- <strong>und</strong> stofforientiert erfolgen, ohne den<br />

Anspruch der Handlungsorientierung aufzugeben. Dies setzt die Integration dieser aus Differenzierungs-<br />

<strong>und</strong> Fördergründen eingeführten Sequenz in den Gesamtansatz der Maßnahmen<br />

insgesamt voraus. Die zentrale Idee ist für mich immer, dass dies fallweise erprobt <strong>und</strong> überprüft<br />

wird. Maßstab muss dabei die Relevanz dieser ergänzenden, fördernden <strong>und</strong> vertiefenden<br />

Maßnahmen für die Problembearbeitung in Lernsituationen sein.<br />

3.3.5 Reflexion<br />

Dieser Aspekt korrespondiert mit dem der Applikation (vgl. 3.3.4). Das anwendungsbezogene<br />

Lernen soll sich nicht nur als ein Tätigkeitsprozess entfalten, der sich als Rekonstruktion<br />

beruflichen Handelns begreift (vgl. 3.3.1). Vielmehr geht es immer auch um die nachhaltige<br />

Förderung von Fach-, Human- <strong>und</strong> Sozialkompetenz.<br />

Unterrichtsmethodisch gewendet: Es sollten m. E. immer auch meta-kognitive <strong>und</strong> metakommunikative<br />

Prozesse initiiert werden. Diese dienen der Aufarbeitung der Tätigkeitsprozesse,<br />

insbesondere zu deren Verallgemeinerung, so dass ein Transfer in verschiedenen<br />

Lebenssituationen möglich wird. Dies sollte allerdings nicht auf den Bereich der Fachkompetenz<br />

– Verallgemeinerung <strong>und</strong> Transfer von domänenspezifischen Prozessen – reduziert,<br />

sondern sollte in einem weiteren Zusammenhang auch auf die Human- <strong>und</strong> Sozialkompetenz<br />

ausgedehnt werden.<br />

Leitfragen für die Argumentation wären:<br />

(i) Kann der Lerner Wissen dekontextualisieren/verallgemeinern? Welches Wissen<br />

soll wie verallgemeinert werden?<br />

(ii) Wird der Lerner angeregt über seinen Arbeits- <strong>und</strong> Lernprozess nachzudenken?<br />

(iii) Ist der Lerner aufgefordert, meta-kognitive <strong>und</strong> meta-kommunikative Prozesse zu<br />

vollziehen, z. B. um den Tätigkeitsprozess überhaupt bewältigen zu können?<br />

3.3.6 Didaktisches Material<br />

Für die Durchführung von komplexen Lehr-Lernarrangements müssen Materialien entwickelt<br />

werden. Lernsituationen ‚leben’ von der Authentizität der eingesetzten Materialien. Sie haben<br />

© SLOANE (2003) http://www.bwpat.de - <strong>bwp@</strong> Nr. 4; ISSN 1618-8543 17

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