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München<br />

Kunst gegen Aids<br />

Die Ateliergruppe<br />

„ÜberLebenszeichen“<br />

wird 20 Jahre alt Harald Stadler (li.) ist ein Mann <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong>. Blick in das<br />

ÜberLebenszeichen-Atelier in <strong>de</strong>r Schwabinger Amalienstraße.<br />

Zeichen setzen gegen HIV und Aids – und zwar mittels Malerei. Das hat sich<br />

die Ateliergruppe „ÜberLebenszeichen“ zum Ziel gesetzt. Sie feiert <strong>de</strong>rzeit ihr<br />

20-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung im Café Regenbogen. Die Gruppe,<br />

auf Initiative <strong>de</strong>r Kunsttherapeutin Monika Urban gegrün<strong>de</strong>t, ist seit 1992 aktiv.<br />

Harald Stadler war von Beginn an dabei. „In <strong>de</strong>n ersten fünf Jahren war das<br />

Malen wie ein Marshallplan gegen Stigma, Angst und Unsicherheit“, erinnert<br />

<strong>de</strong>r Englisch-Übersetzer. Die Teilnehmer sollten erkennen, dass sie <strong>de</strong>r damals<br />

noch lebensbedrohlichen Krankheit nicht ohnmächtig gegenüber stehen, son<strong>de</strong>rn<br />

ihr Leben trotz allem aktiv gestalten konnten. Das Malen sollte körperliche<br />

wie geistige Grenzen ausloten, Selbstheilungskräfte stärken und <strong>de</strong>struktive<br />

Energien abwehren. Dabei erfuhr ÜberLebenszeichen in <strong>de</strong>n ersten Jahren starke<br />

finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand. Sie ermöglichte, ausgebil<strong>de</strong>te<br />

Kunsttherapeuten zu engagieren und Ausstellungen zu organisieren.<br />

Das Signal nach außen war klar: HIV und Aids zum Thema machen, provozieren,<br />

sensibilisieren und <strong>de</strong>r Krankheit ein menschliches Gesicht geben. Dank<br />

<strong>de</strong>s medizinischen Fortschritts wur<strong>de</strong> HIV ab 1996 von <strong>de</strong>r tödlichen zur be-<br />

Gesundheitsminister Marcel Huber (re.) mit <strong>de</strong>m stolzen Team <strong>de</strong>r Münchner Aids-Hilfe<br />

Meilenstein auf einem langen Weg<br />

Münchner Aids-Hilfe erhält<br />

bayerische Staatsmedaille<br />

En<strong>de</strong> Dezember verlieh <strong>de</strong>r bayerische Gesundheitsminister Marcel Huber<br />

<strong>de</strong>r Münchner Aids-Hilfe (MüAH) die bayerische Staatsmedaille für Verdienste<br />

um die Gesundheit. Für MüAH-Geschäftsführer Thomas Nie<strong>de</strong>rbühl ein<br />

Meilenstein auf einem sehr langen Weg. Der Freistaat setzte, ganz im Gegensatz<br />

zur MüAH, zu Beginn <strong>de</strong>r Aids-Krise auf Isolierung und Zwangsmaßnahmen.<br />

„Es war ein kleiner Kulturkampf“, erinnert sich Nie<strong>de</strong>rbühl. „Aber<br />

mittlerweile schätzt man sich und die bayerische Aidspolitik ist inzwischen<br />

eine <strong>de</strong>r vorbildlichsten <strong>de</strong>r Republik.“ Und daran habe die Münchner Aids-<br />

Hilfe ihren Anteil. Auch <strong>de</strong>r Münchner HIV-Schwerpunktarzt Dr. Hans Jäger<br />

sowie die ehemalige Wintersportlerin Anni Friesinger-Postma wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r<br />

Zeremonie im Staatsministerium geehrt. Die Medaille soll jetzt, zusammen<br />

mit weiteren Auszeichnungen <strong>de</strong>r jüngeren Zeit, in einer Vitrine in <strong>de</strong>r Aids-<br />

Hilfe ausgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

12 <strong>leo</strong> 02.2013<br />

News<br />

han<strong>de</strong>lbaren Krankheit. Das wirkte sich auch auf die Bildinhalte aus: Motive<br />

<strong>de</strong>r Angst, Wut und Ratlosigkeit wichen weitgehend neuen Themen wie Begegnung,<br />

Austausch, positive Erlebnisse und Ziele. Allerdings ließ mit <strong>de</strong>r Bedrohung<br />

auch das Interesse <strong>de</strong>r Öffentlichkeit an <strong>de</strong>n Arbeiten <strong>de</strong>r Gruppe<br />

nach. Als Folge musste <strong>de</strong>r Verein 2002 aufgelöst und als weitgehend selbstfinanzierte,<br />

unabhängige Selbsthilfegruppe weiter geführt wer<strong>de</strong>n. Bis heute<br />

gilt die Maxime: Es geht nicht um das schöne Bild, es geht um <strong>de</strong>n Prozess –<br />

und darum, wie <strong>de</strong>r Teilnehmer ganz individuell davon profitieren kann. „Unsere<br />

Arbeiten sind vielleicht nicht Kunst, wie sie <strong>de</strong>r Markt <strong>de</strong>finiert“, so Harald<br />

Stadler. „Aber Kunst bietet eine einfache Form <strong>de</strong>r Transzen<strong>de</strong>nzerfahrung und<br />

schafft das Gefühl, Teil von etwa Größerem zu sein – das führt aus <strong>de</strong>r Isolation<br />

und verbin<strong>de</strong>t.“ Die Ausstellung „20 Jahre Überlebenszeichen“ ist noch bis<br />

zum 22. Februar im Café Regenbogen zu <strong>de</strong>ssen üblichen Öffnungszeiten sehen.<br />

Die Bil<strong>de</strong>r, die einen Querschnitt durch das Schaffen <strong>de</strong>r Ateliergruppe<br />

zeigen, sind auch käuflich zu erwerben. Infos zur Gruppe und zur Ausstellung:<br />

haraldstadler@mnet-mail.<strong>de</strong><br />

Kohl, Korn und Karaoke<br />

3. Kohl- und Pinkelfahrt am 23. Februar<br />

Eine nord<strong>de</strong>utsche Tradition fin<strong>de</strong>t ihre Fans im Sü<strong>de</strong>n: Thorsten Geerken<br />

(Bavarian Mr. Leather 2010, Mr. European Leather und nicht zuletzt Kohl- und<br />

Pinkelkönig 2011) rief vor drei Jahren die „Kohl- und Pinkelfahrt“ ins Leben, die<br />

sich seither großer Beliebtheit erfreut. Am 23. Februar ist es wie<strong>de</strong>r soweit. Vom<br />

Café Regenbogen geht es mit Schwester Theresia und rund 70 weiteren Gästen<br />

los: Die Tour beginnt um 18 Uhr und führt zunächst zwei Stun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m<br />

Bollerwagen und (natürlich!) Korn durchs Viertel. Nach einer Zwischenstation<br />

in <strong>de</strong>r Bar Ren<strong>de</strong>zvous zieht die Gruppe dann zurück ins Regenbogen, wo nord<strong>de</strong>utsche<br />

Spezialitäten, Jever-Pils und (natürlich!) Korn gereicht wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Wahl <strong>de</strong>s Kohlkönigs, die (natürlich!) mit Korn begossen wird, bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n krönen<strong>de</strong>n<br />

Abschluss eines feucht-fröhlichen Abends, an <strong>de</strong>m auch Heidi Kabel<br />

(„die Unvergessene“) einen <strong>de</strong>nkwürdigen Auftritt haben wird. Der Menüpreis<br />

von 19,90 € kommt <strong>de</strong>r Münchner Aids-Hilfe zugute. Eine Anmeldung ist erfor<strong>de</strong>rlich<br />

unter & 54 333 102<br />

Hochprozentiges für <strong>de</strong>n guten Zweck: Bollerwagentour mit Charly, Theresia und Thorsten<br />

Fotos: Bernd Müller, Iwan Valentin, Olli Haaker, Robert Maier-Kares

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