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Friaul - ViP WEINE

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Wir führen folgende Weingüter<br />

aus dem <strong>Friaul</strong>:<br />

Borgo San Daniele<br />

Colle Duga<br />

Ronco dei Tassi<br />

Carlo di Pradis<br />

Branko<br />

Drius<br />

Roncus<br />

Zuani<br />

Franco Clementin<br />

Mulino delle Tolle<br />

La Viarte<br />

Villa de Puppi<br />

Rosa Bosco<br />

Moschioni<br />

Grillo<br />

Vicentini Alessandro<br />

Collio & Co<br />

Siegfried Backer & Thomas Schierer<br />

Adresse : Adelhardsgasse 6, 91325 Adelsdorf<br />

Telefon : 0 91 95 / 99 83 14<br />

www.collio-co.de<br />

GARIBALDI<br />

Importeur von<br />

La Tunella<br />

Doro Princic<br />

Colle Duga<br />

Masottina<br />

Neumarkter Strasse 77, 81673 München<br />

www.lacantinetta-shop.de / Tel.: 0 89 - 6 88 25 36<br />

GARIBALDI


Triumph<br />

Dass aus <strong>Friaul</strong> prima Weißwein kommt,<br />

Abgesehen davon, dass wir uns über<br />

war klar. Wie gut viele der probierten<br />

uns den Korkteufel geärgert haben,<br />

Weine waren, hat uns aber doch über-<br />

der gnadenlos zugeschlagen hat –<br />

rascht. Wichtige Erkenntnis obendrein:<br />

die Riojaprobe bot ein wahres Füll-<br />

Nicht die frischesten, sondern die<br />

horn an feinen Rot weinen höchst<br />

leicht gereiften sind die Besten<br />

unterschiedlicher Stilrichtungen<br />

Fotos: AnjA Prestel text: rozsikA FArkAs<br />

Es war einmal eine Zeit, im ausgehenden<br />

zwanzigsten Jahrhundert, da galt <strong>Friaul</strong>,<br />

neben Frankreich, auf dem Kontinent<br />

als führend bei trockenem Weißwein.<br />

Billig waren sie schon damals nicht, die<br />

Chardonnays, Sauvignons, Tocais und<br />

Pinot grigios, doch immerhin günstiger<br />

als die großen weißen Franzosen aus Burgund und dem<br />

Elsass, die den Qualitätsmaßstab setzten. Tempi passati,<br />

mit dem Quasi-Monopol ist es vorbei. Südtirol, seinerzeit<br />

weinmäßig auf Musikantenstadl-Niveau, hat mächtig aufgeholt<br />

und erzeugt heute Weißwein der Extraklasse. Österreich,<br />

damals skandalgebeutelt, hat sich als Produzent<br />

ausgezeichneter, ja sogar großer Weißweine etabliert. Zur<br />

Zeit erleben endlich auch die Deutschen ihr Weißwein-<br />

Wunder, und selbst aus Sizilien kommen mittlerweile verblüffend<br />

gute Weißweine. Die Konkurrenz, in Italien und<br />

außerhalb, ist also gewaltig.<br />

<strong>Friaul</strong>s Konkurrenz schläft nicht<br />

Doch ein Blick in den »Vini d’Italia« zeigt: Auch wenn Südtirol<br />

mit feinsten Weißburgundern, Sauvignons und Chardonnays<br />

an der Vorherrschaft <strong>Friaul</strong>s in Sachen vino bianco<br />

zu rütteln versucht – noch kommen die meisten der hochbewerteten<br />

Weine aus dem Collio oder den Colli orientali del<br />

Friuli, aus Isonzo oder dem Carso. Woher? Genau. Die Bezeichnungen<br />

sind bereits Teil des Problems: »Carso« heißt<br />

die karge Landschaft oberhalb von Triest, »Colli orientali«<br />

sind die »östlichen Hügel«, sie grenzen wie auch das »Col-


des Eigensinns<br />

lio« an Slowenien an. Aber wer weiß das schon? Nur<br />

Weinfreunde, die sich wirklich mit dem Thema beschäftigen.<br />

Allen anderen, die einem guten Schluck ebenfalls<br />

nicht abgeneigt wären, sind die <strong>Friaul</strong>er Anbaugebiete<br />

kaum ein Begriff. Das, zusammen mit dem gehobenen<br />

Preisniveau, macht die Vermarktung etwas anstrengend.<br />

Die Relativität der Preise<br />

Wobei das mit dem Preis relativ ist: In der unteren Kategorie<br />

sind die Weine eher zu teuer, von den besten Weinen<br />

sind einige sehr korrekt bis günstig im Preis. Der Einstiegspreis<br />

ist mit sieben, acht Euro eher hoch, verglichen etwa<br />

mit der Pfalz oder Rheinhessen, wo prima Wein bereits für<br />

fünf Euro zu haben ist. Vielleicht nicht mehrheitsfähig, aber<br />

dafür umso spannender sind die individuellen, charakterstarken<br />

Weine der eigenwilligen Winzer, von denen es in<br />

<strong>Friaul</strong> besonders viele zu geben scheint. Bressan und Skerk<br />

oder gar Radikon und Gravner<br />

bedienen wahrlich nicht<br />

den Massengeschmack. Wozu<br />

auch, ihren Wein gibt es<br />

ohnehin nicht in riesigen<br />

Mengen. Händler haben<br />

hierzulande trotzdem ihre<br />

liebe Mühe mit ihnen: zum<br />

einen mit den Weinen selbst,<br />

die – so grandios sie sein mögen<br />

– schwer vermittelbar<br />

sind, zum anderen aber auch<br />

mit den Erzeugern, die mitunter<br />

wenig Rücksicht auf<br />

den Handel nehmen und<br />

durch günstigen Ab-Hof-Verkauf<br />

ihren Importeuren faktisch<br />

in den Rücken fallen.<br />

Italiens beste Weiße?<br />

Immer wenn wir aus <strong>Friaul</strong>er Richtung hören: »Wir machen<br />

die besten Weißweine Italiens«, fragen wir uns,<br />

was wohl die Südtiroler, die auch tolle Weiße im Angebot<br />

haben, dazu sagen. Vergleichen wir doch klammheimlich,<br />

denken wir uns und schmuggeln drei Südtiroler<br />

Piraten in die Probe. Alois Lageder, Franz Haas und<br />

Eleganter Rahmen für Kunst und Kulinarisches<br />

weinprobe<br />

Wo München am schönsten ist:<br />

Wer bei »China-Turm« nur an<br />

Biergarten und Maßkrüge<br />

denkt, liegt zwar nicht falsch,<br />

aber auch nicht vollständig richtig.<br />

Immerhin gehört zum gastronomischen<br />

Ensemble auch<br />

ein nobles Restaurant mit großzügiger<br />

Ter rasse, fei ner Küche<br />

und Engagement in Sachen<br />

Wein und Kultur. Gern laden die<br />

Haberls Spitzenwinzer ins Haus,<br />

damit die ihre Weine vorstellen,<br />

organisieren Spezialitätenwochen<br />

und Kochkurse. Ein besonderes Faible haben die Hausherren für »Kultur zwischen Messer &<br />

Gabel«. Künstler stellen regelmäßig aus, Autoren lesen vor, Musiker treten auf. Kurzum, der China-<br />

Turm samt Biergarten und Restaurant ist das eigentliche Herz des größten Stadtparks der Welt.<br />

die Jury / der Probenort:<br />

von links nach rechts: Armin Maurer (Weinhändler, Frankfurt), Stefan Peter<br />

(Sommelier, Weinhändler, München), Astrid Zieglmeier (Leiterin Sommelierschule<br />

München), Ina Metzger (Weinakademikerin, München), Toni Wallner (Weinhändler /<br />

Dozent, Freising)<br />

Probenort: Restaurant am Chinesischen Turm, Englischer Garten 3,<br />

Tel. 0 89-3 83 87 30, www.chinaturm.de<br />

Assistent: Erwin Agnethler, Probengläser: Zwiesel Kristallglas<br />

divino 45


46 divino<br />

weinprobe<br />

divino-Chefverkoster<br />

Toni Wallner faszinierten<br />

»besonders die<br />

Mineralität und<br />

stilistische Vielfalt, die<br />

ich so nicht erwartet<br />

hätte«. Für den Frankfurter<br />

Weinhändler<br />

Armin Maurer zeigte<br />

sich, dass man den<br />

Weinen »Zeit geben<br />

sollte. Die 2007er<br />

konnten in der Breite<br />

weniger überzeugen als<br />

die gereifteren Weine.«<br />

Stefan Peter (WeinArt)<br />

war »tief beeindruckt<br />

von der unkonventionellen<br />

Art, in der viele<br />

Winzer ihren ganz<br />

eigenen Stil verfolgen,<br />

offenbar ohne nach<br />

dem Markt zu schielen«<br />

Rechts: Was für ein<br />

Flight! Die Weine von<br />

Filiputti, Gravner<br />

und Radikon beeindruckten<br />

die Jury tief<br />

die Erste und neue Kellerei Kaltern scheinen uns passend<br />

für den Vergleich, und mit Pinot grigio, Sauvignon blanc<br />

und Pinot bianco haben wir drei Rebsorten, die auch in<br />

<strong>Friaul</strong> heimisch, also bestens vergleichbar sind.<br />

Wir probieren von jung nach reif; nach dreizehn <strong>Friaul</strong>-Weinen<br />

aus dem Jahr 2007, welche die Jury noch nicht in Euphorie<br />

versetzen, kommen als erste Vertreter von 2006 die Südtiroler.<br />

Erstes Schnuppern. Auf die Idee, dass die Weine nicht<br />

aus <strong>Friaul</strong> sein könnten, kommt keiner. »Ein gewaltiger Qualitätstssprung«,<br />

lauten die ersten Kommentare. Selbst der<br />

leicht verschleiert wirkende Weißburgunder von Franz Haas<br />

wird als »trotz des leichten Flaschenproblems erkennbar sehr<br />

hochwertig« eingestuft. Eins zu Null für Südtirol.<br />

Als nächster Wein kommt allerdings der unfi ltrierte Sauvignon<br />

blanc des weithin unbekannten Sandi Skerk aus<br />

dem Carso-Dorf Prepotto ins Glas. Volltreffer. Ein Wein,<br />

der nur knapp am Prädikat »groß« vor bei schramm t, die<br />

Juroren sind hoch erfreut. Ausgleich <strong>Friaul</strong>. Mindestens.<br />

2006 stellt sich in Bestform dar<br />

Zu alkohollastig seien die <strong>Friaul</strong>er 2006er, hatte man uns im<br />

Vorfeld gewarnt. In der Tat brachten die Weine bis zu happigen<br />

vierzehneinhalb Prozent auf die Waage, und wiederholt<br />

steht in den Verkostungsnotizen der Juroren: »hoch im<br />

Alkohol«. Mehrheitlich aber stecken die von uns verkosteten<br />

Weine den mächtigen Alkohol elegant weg. Bei den<br />

Hochbewerteten von Vie di Romans, Livio Felluga oder<br />

Volpe Pasini heißt es stets: »kraftvoller, aber gut integrierter<br />

Alkohol«. Den Verdacht, dass wir womöglich Leichtigkeit<br />

predigen, aber zuletzt doch die alkoholschwangeren Brummer<br />

hoch bewerten, können wir dennoch widerlegen: Der<br />

höchstbewertete Wein der ganzen Probe war mit zwölfeinhalb<br />

einer der leichtesten. Im Alkohol gleichauf und ebenfalls<br />

sehr gut bewertet: der Malvasia von Edi Kante.


Der Erste hat’s am schwersten<br />

Nur einem Wein ist möglicherweise Unrecht geschehen:<br />

Dem »Annone« von Borgo Magredo, Jahrgang 2007, zwölf<br />

Prozent Alkohol. Er war, da wir innerhalb eines Jahrgangs<br />

nach Alkohol aufsteigend sortieren, der allererste Wein im<br />

Glas. Eine undankbare Position, zugegeben. Trotzdem hat<br />

sich der Wein sehr achtbar geschlagen. So ging er mit 15,5<br />

Punkten immerhin verdient als Jahrgangsbester durchs Ziel.<br />

Von einer günstigeren, d.h. späteren Startposition aus hätte<br />

er aber vielleicht noch besser abschneiden können.<br />

Sorge um die Außenseiter<br />

Sorge bereiten uns die schwierigen Flaschen,<br />

die gegen Ende kommen: Wie würde neben<br />

all den technisch brillanten Weinen der merkwürdige<br />

Wein von Josko Gravner dastehen?<br />

Hat der Ungeschwefelte von Radikon überhaupt<br />

die Reise und die hochsommerlichen<br />

Temperaturen überlebt? Und: Edi Kante mit<br />

seinem immerhin acht Jahre alten Malvasia<br />

– ob das gutgeht? Und ob!<br />

Feine Reife!<br />

Die an dieser Stelle wiederholt vorgetragene<br />

Ansicht, dass auch Weißwein einer gewissen<br />

Reife bedarf, bestätigt sich bei der <strong>Friaul</strong>-Verkostung<br />

ein weiteres Mal. Die 2006er machen<br />

deutlich mehr her als die frisch gefüllten<br />

2007er. Zugegeben, die Reife ist es nicht allein,<br />

sondern vor allem auch die Tatsache, dass<br />

die einfacheren Weine in der Regel früher gefüllt werden<br />

als die anspruchsvolleren Gewächse. Trotzdem sind wir<br />

von 2006 als Jahrgang insgesamt sehr angenehm überrascht.<br />

In erster Linie »fett und teuer« seien die <strong>Friaul</strong>er<br />

Weine dieses Jahres, hieß es von an sich kompetenter Seite.<br />

Doch der Jahrgang präsentiert sich auf Bestniveau, mit<br />

einer glatten 16 als Durchschnittswert. Jahrgangsbester<br />

der unfi ltrierte Sauvignon blanc von Sandi Skerk, von der<br />

Jury mit 17,5 bewertet. Dazu mit je 17 Punkten die ausgezeichneten<br />

Weine von Livio Felluga und von Vie di Romans<br />

(entgegen unserer eigenen Regel hatten wir infolge<br />

von Missverständnissen zwei Weine dieses Weinguts im<br />

Rennen – worüber wir uns schließlich richtig freuten, weil<br />

beide große Klasse waren).<br />

Dem siebten Himmel nah<br />

Auch deutlich reifere Weine wurden zur Probe eingesandt.<br />

Aus 2005 erreichten uns vier durchweg hochwertige Wei-<br />

ße, der vielschichtige, charaktervolle Tocai von Miani, der<br />

hedonistische Bianco »Col Disôre« von Russiz Superiore,<br />

der ambitionierte Sauvignon von Pecorari sowie charmant-expressive<br />

»Vintage Tunina Bianco« von Jermann.<br />

Aus 2004 fanden ebenfalls vier anspruchsvolle, geglückte<br />

Weine zu uns: Bressans rauchig-füllige Cuvée »Carat«,<br />

Scublas ingwerduftender »Bianco Pomedès«, Zuanis<br />

komplexer, trinkfreudiger »Zuani Bianco« sowie Primosics<br />

kraftvoll-schmelziger »Klin«. Ein Höhepunkt folgt<br />

auf den anderen, und als wir zuguterletzt noch Gravners<br />

zupackenden Ribolla »Anfora« (2003), Filiputtis ge-<br />

schmeidig-dichten »Bianco Poiesis« und Radikons komplex-traditionellen<br />

»Oslavje« (beide 2001) sowie Edi<br />

Kantes eigenwilligen »Malvasia« (2000) probieren, fühlen<br />

wir uns dem siebten Himmel ziemlich nah.<br />

Mittlere Korkquote<br />

Es hat uns bei anderen Gelegenheiten schon schlimmer<br />

getroffen, trotzdem hat der Korkteufel auch diesmal wieder<br />

zugeschlagen. Immerhin vier <strong>Friaul</strong>er mussten wir<br />

komplett aus der Wertung nehmen, weil jeweils zwei<br />

Flaschen fehlerhaft waren. Ein weiteres Mal hatten wir<br />

Glück und nach einer ersten korkigen war wenigstens<br />

die Kontrollfl asche sauber. Heikel: Nur in einem Fall<br />

handelte es sich um einen eindeutig erkennbaren Kork,<br />

den man etwa auch in einem Lokal problemlos reklamieren<br />

könnte; in den übrigen Fällen war wieder der besonders<br />

heimtückische Schleicher der Übeltäter: Nur schwer<br />

zu identifi zieren, ruiniert er dennoch den Wein.<br />

weinprobe<br />

Für Astrid Zieglmeier<br />

ist bei Weißwein<br />

eigentlich Deutschland<br />

das Maß aller Dinge.<br />

»Umso angenehmer<br />

war ich überrascht,<br />

in diesen italienischen<br />

Weinen – bei ansonsten<br />

völlig anderer<br />

Stilistik – diese<br />

strahlende Frische<br />

und Mineralität,<br />

die ich so liebe,<br />

wiederzufi nden.«<br />

divino 47


testergebnisse<br />

16,5<br />

17,5<br />

17+<br />

18!<br />

17<br />

17<br />

17<br />

48 divino<br />

<strong>Friaul</strong> – das notierten die Tester (Auszüge):<br />

2000<br />

Edi Kante, Duino Aurisina, Malvasia Carso DOC Braucht etwas Zeit, kommt dann mit schönen hellen Früchten wie Aprikose<br />

und auch Weichsel. Leichtes Hefestinkerl, etwas Blüten und eingelegte Zwetschgen. Dicht und mineralisch, aber auch karg, streng und<br />

straff mit kräftiger Säure. Etwas uneinheitliche Bewertung: »unnahbar, lässt mich etwas unschlüssig zurück«, »tolle Widerspiegelung<br />

seiner Herkunft«. Auf jedenfall ein eigenwilliger Charakter! Um 19 Euro ab Weingut Garibaldi<br />

2001<br />

Walter Filiputti, Rosazzo, Bianco »Poiesis« (CH PB und autochthone Sorten) Colli Orientali del Friuli DOC 13% Apfel,<br />

Cassis, Kastanienhonig, reife Honigmelone und frische Zitrusnoten, Weißdorn, dazu Wildkräuter. Spannender kann eine Nase kaum sein!<br />

Sehr geschmeidig am Gaumen, dicht, konzentriert und doch schlank. Perfekte Balance zwischen Säure und Struktur. Langer Schmelz am<br />

Gaumen begleitet von feiner Grapefruit-Bitternis. Gewinnt mit Luftkontakt. Ausgezeichnet! Um 13 Euro bei La Cantinetta<br />

Radikon, Gorizia, »Oslavje« ungeschwefelt ungefi ltert Venezia Giulia IGT 13,5% Eingelegte Früchte wie Marille und<br />

Pfl aume, Aprikosesaft, kandierte Orangenzesten, Rosinen. Wiesenblumen, Honig (»Nimm-2«-Bonbon), Tee mit Zitrone, medizinale<br />

Noten, Süßholz, Anis und Cointreau. Reife feine Tannine am Gaumen, weiche, saftige Säure und eine Wahnsinnskonzentration. Ewiger<br />

Abgang. Komplex, individuell, traditionell, charaktervoll und ausgezeichnet! 1 Liter Um 39 Euro bei K & U Die Weinhalle<br />

2003<br />

Josko Gravner, Gorizia, Ribolla gialla »Anfora« Venezia Giulia IGT 12,5% Farbe wie Akazienhonig. Ölig-zäh und träge laufen die<br />

Tropfen am Glas herunter. Weihrauch und Heu, alle Arten Trockenfrüchte, Gebäck, Orangenschale und Jod. Eingemachte Marille, Akazienhonig<br />

und Trester. Endloses Spiel! Rosinen und rote Beeren. Feine, rotweinartige Tannine, zupackend und mundfüllend. Viel Körper, ohne dass der Wein<br />

mächtig wirken würde. Hochspannend, klar defi niert, souveräner Stil. Unangreifbar. Einzigartig. Toller Wein. Um 40 Euro ab Weingut<br />

2004<br />

Bressan, Farra d’Isonzo, »Carat« Collio DOC 13% Kräftiges Gold. Spannende Nase: Heu, Oolong-Tee, Mokka, Vanille, reife Pfl aumen,<br />

Karamell. Altes Holz und Mokkajoghurt. Deutlich Gerbstoffe am Gaumen, aber sehr geschmeidig, fast cremig mit fülligem Körper. Offen und generös.<br />

Trotzdem fein, fi ligran und ungemein vielschichtig. Die Textur erinnert fast an Rotwein, der Duft ein wenig an reifen Chenin blanc. Sehr individueller<br />

Wein, etwas schwierige Bewertung. Frühere Jahrgänge um 16 Euro bei www.fi ovino.de. Der 2004er ist bei uns noch nicht erhältlich<br />

Roberto Scubla, Ipplis di Premariacco, Bianco »Pomédes« (PB TF RG, teils passito) Colli Orientali del Friuli DOC<br />

14% Dunkleres Gelb, beginnt mit gebrannten Mandeln, Nuancen von Hühnerbrühe, dann reife Mango, Cassis, Litschi und eine feine<br />

Ingwernote, vielschichtig und expressiv. Klare, elegante Frucht auch am Gaumen. Extraktreich. Fast schmerzhaft intensive Mineralik,<br />

dezente Tannine, frische Säure. Straffer Stil, schöne Weinigkeit, nachhaltig, Klasse! Um 19 Euro bei Vinothek Bogenhausen<br />

Zuani, San Floriano del Collio, Zuani Bianco (CH SB PG), Collio DOC 13,5% Dunkles Gelb, trüb. Dezente Stachelbeere<br />

und frisches Heu, Grapefruit und Limette, dazu hefi ge, buttrige und nussige Noten. Am Gaumen sehr weich, aber dank der Säure nicht<br />

breit. Mit feinen herben Tanninen und Kräuternote. Insgesamt sehr stimmiger, durchaus komplexer, ausgewogener Wein. Rund und<br />

lecker! Verbindet Charakter mit Trinkfl uss. Sehr gut. Um 22 Euro bei Collio & Co<br />

TF = Tocai Friulano RG = Ribolla gialla MV = Malvasia VT = Vitovska PB = Pinot bianco<br />

PG = Pinot grigio SB = Sauvignon blanc CH = Chardonnay


testergebnisse<br />

Primosic, Gorizia, Bianco »Klin« (SB CH RG TF) Collio DOC 14% Interessante, vielschichtige Nase: Limettenzesten, dazu<br />

Kerbel, Oregano und Thymian, Blüten und leicht laktische Noten. Spannendes Spiel von knackiger Säure und deutlicher Fruchtsüße,<br />

unterlegt von leicht rauchiger Mineralik. Schmelz, kraftvoller Alkohol und jede Menge Power. Protzt mit allem, was er hat. Trotzdem:<br />

Spannender Wein mit Charakter. Um 15 Euro ab Weingut<br />

2005<br />

Miani, Bùttrio, Tocai Friulano Colli Orientali del Friuli DOC 13,5% Deutliche Tabaknote, Heu und frisch geschnittenes Gras.<br />

dazu Exoten wie Kiwi, Papaya und Litschi. Kräutertee und seifi ge Noten, aber angenehm. Auch am Gaumen ledrige Noten, Tee und Jasmin.<br />

Guter Schmelz, komplexe Struktur, trägt nach hinten. Ein interessantes Geschmacksbild mit Ecken und Kanten, Vielschichtigkeit<br />

und Charakter. Mit diesem Wein kann man sich lange beschäftigen. Um 45 Euro bei Pinard de Picard<br />

Russiz Superiore, Capriva del Friuli, Bianco »Col Disôre« Collio DOC 14% Dunkleres Gelb, sehr reife Frucht, Zitronenlimonade<br />

und weißes Pfi rsichmark, dazu Aromen von Kräutern und Gräsern. Cremige Textur mit dezenter Süßnote, mineralisch mit ausgewogener Säure,<br />

kraftvoller integrierter Alkohol. Ausgezeichneter Wein, wirkt charmant und weich, ohne langweilig zu sein. »Lustvoll!« Leckerer, hedonistischer<br />

Trinkgenuss. »Mainstream auf so hohem Niveau, dass es schon kein Mainstream mehr ist.« Um 27 Euro bei www.gastro-italia.de<br />

Pierpaolo Pecorari, San Lorenzo, Sauvignon blanc »Kolaus« Venezia Giulia IGT 13% Kräftiges Goldgelb, Frucht fast wuchtig.<br />

Reife Honigmelone, Mandarine, Gebäck. Gutes Toasting. Im Mund sehr samtig. Balanciert. Tolles Spiel zwischen Säure, Körper und<br />

der leicht bitteren Frucht. Kleine Ecken und Kanten verleihen ihm Charakter. Bleibt lange mit feiner Mineralität. Spürbar ambitionierter,<br />

gelungener Sauvignon aus einem zertifi zierten Bio-Betrieb. Um 17 Euro bei La Cantina<br />

Jermann, Dolegna del Collio, »Vintage Tunina Bianco« Venezia Giulia IGT 13,5% Zunächst Zitrusaromen und Thymian,<br />

dann getrocknete Bananenschale, Stachelbeere und Lakritze. Am Gaumen dezente Fruchtsüße, unterlegt von Holz und einer leichten<br />

Currynote. Nach hinten eher herb. Expressiver Geschmack, Dichte und Komplexität. Milde, aber frische Säure, sehr saftige Art. Gefälliger<br />

Charmeur mit der einen oder anderen Ecke. Um 40 Euro bei belvini<br />

2006<br />

Azienda Agricola Skerk, Duino Aurisina, Sauvignon blanc unfi ltriert (noch kein Etikett) Erste Flasche zweifelhaft, aber dann<br />

die zweite: Leicht trübes Gold mit Orangerefl exen. Tolle Nase mit würzigen Aromen von Dill, Petersilienwurzel, Senfsaat, nach einer Weile auch<br />

Grapefruit und Mirabelle, Papaya und Ananas. Unglaublich komplex und sich ständig verändernd. Dichte, aber seidige Textur, schöner Schmelz und<br />

straffe Mineralik. Schwingt lang und sanft aus. Verbindet Charakter und Trinkfl uss. Sehr animierend! Zeitlose Stilistik! Um 16 Euro ab Weingut<br />

Vie di Romans, Mariano del Friuli, Sauvignon blanc »Piere Sauvignon« Friuli Isonzo DOC 14% Besticht mit einer Fülle<br />

von Frucht: Stachelbeere, weiße Johannisbeere, etwas Pfi rsich. Dazu Waldmeister und Anklänge von Bärlauch. Dezentes Hefestinkerl und<br />

ein feiner Grapefruitton. Schmelz und Charme am Gaumen, weiche Säure und kraftvoller, aber gut integrierter Alkohol. Gutes Finale. Charaktervoller<br />

Wein mit einem Touch Moderne. Komplex, konzentriert. Wirklich schöner Wein, ausgezeichnet! Um 20 Euro bei Farnetani<br />

Livio Felluga, Cormòns, Bianco »Illivio«, Colli Orientali del Friuli, 13,5% Dunkleres Gelb, frische Frucht von Grapefruit,<br />

Orangen und Apfel, tolle Röstaromen begleitet von Vanille und Wiesenkräutern. Ausgewogene gute Säure, dezent ölige Textur, expressiv<br />

und druckvoll am Gaumen, animierende mineralische Bitternoten. Saftig und cremig. Tolle Länge. Moderne Stilistik auf hohem Niveau.<br />

Vor allem beim Holz war ein Meister am Werk! Um 22 Euro bei Superiore<br />

Vie di Romans, Mariano del Friuli, Bianco »Dolée« Friuli Isonzo DOC 14% Recht dunkles Gelb, sehr klare Nase nach frischen<br />

Zitrusaromen, vor allem Orangenzesten. Anklänge von Vanille, Eisbonbon, Lavendel und weißem Pfeffer, dazu hefi ge und fl orale Noten.<br />

Kraftvoller Alkohol, geschmeidiger Körper mit Tendenz zur Breite, schöne Mineralik. Komplex ohne schwierig zu sein. Recht moderne<br />

Stilistik mit gekonntem Holzeinsatz. Charaktervoll! Um 20 Euro bei Enoteca Blanck<br />

Volpe Pasini, Togliano de Torreano, Pinot grigio »Zuc di Volpe« Colli Orientali del Friuli DOC 13,5% Spannende und feine<br />

Nase: eingekochte Erdbeeren, Granny Smith, Apfelkuchen, karamellige und fl orale Noten, helles Gebäck. Geht über typische Weißweinaromatik<br />

hinaus. Opulent. Mineralische und würzige Noten am Gaumen, Eleganter und kraftvoller Körper mit gut integriertem Alkohol.<br />

Die saftige Säure betont den recht langen Nachhall. Individuelle Stilistik, aber sehr gut auf seine Art. Um 12,50 Euro bei Eurovine<br />

*rot markierte Preise: besonders gutes Preis-Genuss-Verhältnis<br />

16,5+<br />

17<br />

17<br />

16,5+<br />

16+<br />

17,5<br />

17<br />

17<br />

17<br />

16+<br />

divino 49


testergebnisse<br />

16<br />

15,5+<br />

15,5<br />

15,5<br />

14,5<br />

15,5<br />

15+<br />

14,5<br />

14,5<br />

14,5<br />

14,5<br />

50 divino<br />

2006<br />

Marco Felluga, Gradisca d’Isonzo, Bianco »Molamatta«, Collio DOC 13,5% Kräftiges Gelb, dezent Aprikose und Holundersirup,<br />

auch etwas Stachelbeere, Birne, Limone, dazu röstige und laktische Noten. Dichte Substanz und Struktur am Gaumen mit schöner<br />

Säure und gut integriertem Alkohol. Cremige Textur. Herb und würzig, feine frische Kräuter. Angenehmer, nicht allzu langer Nachhall,<br />

geprägt von leicht bitterer Mineralik.Guter Wein! Um 17 Euro ab Weingut<br />

Ronco dei Tassi, Cormòns, Bianco »Fosarin« Collio DOC 14% Geröstete Mandeln und Karamell, sogar etwas Gummi, reife<br />

gelagerte Äpfel, fast kompottartig. Gute Textur, komplex, dicht und würzig. Kraftvoller Körper und rauchige Mineralik. Säure fast zu<br />

knapp, dafür reichlich Alkohol, was den Wein etwas breit wirken läßt. Schwerer, sehr üppiger Wein mit recht langem Nachhall. Etwas<br />

weniger – vor allem an Alkohol – wäre mehr. Um 10 Euro bei Collio & Co<br />

Le Vigne di Zamò, Manzano, Friulano »Cinquant’anni« Colli Orientali del Friuli DOC 14,5% Recht dunkles Gelb, in der<br />

Nase Kalk, röstige Vanille, weiße Johannisbeere. Anklänge von Honigmelone und Thymian, Blüten und eine Idee Zitrus. Im Mund saftig,<br />

frisch mit bitteren Zitruszesten. Komplex und dicht, nicht sehr fein, aber doch sehr angenehm. Der schmeckt ein ganzes Fischmenü<br />

rauf und runter! Eigenwilliger rustikaler Stil, aber durchaus modern gemacht. Um 26 Euro bei www.profumi-del-vino.de<br />

Mario Schiopetto, Capriva del Friuli, Tocai Friulano, Collio DOC 14,5% Weinige Nase mit leicht hefi gen Anklängen, reife<br />

Trauben, Stachelbeere, Mirabellen, Cassis und Blüten. Angenehm bittere Mineralik und schöne, knackige Säure am Gaumen, etwas Saft<br />

ziehend. Alkohol spürbar hoch. Individuell, mit straffem Körper und tolle Textur. Wirkt insgesamt etwas »gemacht«, aber durchaus mit<br />

Eleganz und Finesse. Abgang mit schöner Länge begleitet von dezenten Bitternoten. Um 20 Euro bei Mövenpick<br />

Doro Princic, Cormòns, Pinot bianco, Collio DOC 14,5% Kräftiges Gelb, recht komplexe Nase mit Anklängen von Bärlauch und<br />

Wiesenkräutern, deutlich Limone, dazu Honig und etwas Blüten. Samtige Textur, dezente Mineralik und Würze. Angenehme Säure und<br />

muskulöser Körper, wirkt etwas breit. Der wuchtige Alkohol verdeckt leider viele Aromen, sonst könnte die Bewertung um einiges höher<br />

ausfallen. Um 10 Euro bei La Cantinetta<br />

2007<br />

Borgo Magredo, Annone, Pinot grigio, Grave del Friuli DOC 12% Duftige grüne Noten, etwas frisch geschnittenes Gras. Anklänge<br />

von Wiesenkräutern und Zitronengras. Auch nussige Noten, Steinobst und etwas Banane. Angenehme, etwas cremige Textur, unterlegt<br />

mit würzigen und mineralischen Noten. Gut eingebundene Säure, angenehm im Alkohol. Wirkt sehr saftig, frisch und verspielt. Frisch und<br />

leicht, bei erstaunlich viel Substanz. Tolle Leistung! Abgang begleitet von leicht bitterer Mineralik. Um 9 Euro bei www.belvini.de<br />

Castello di Spessa, Cormòns, Sauvignon blanc »Segrè« Collio DOC 14,5% Spannende Nase mit Noten von Stachel- und<br />

Johannisbeeren, Brennessel und weiße Gummibärchen, Holunder, Renekloden, hefi ge und fl orale Aromen. Frische Frucht auch am Gaumen,<br />

Zesten, Würze. Mit angenehmer Säure und dezenter Mineralik. Durchaus komplex mit muskulösem Körper, aber doch recht alkoholisch.<br />

Angenehm nachhaltiger, saftiger Wein. Mit weniger Alkohol wäre höhere Wertung drin. Um 19 Euro ab www.friaulweine.de<br />

La Tunella, Ipplis, Bianco »Biancosesto«, Colli Orientali del Friuli DOC 13,5% Sehr ansprechender Duft: Stachelbeere,<br />

Holunder und Zitrusfrucht, schwarze Johannisbeere. Auch etwas gelber Apfel. Schöne Säure, Noten von Kräutertee und Limette am<br />

Gaumen. Saftige Kiwi-Frucht und etwas Mineralik. Geschmeidige, fast samtige Textur. Gewinnt noch etwas mit Luftkontakt. Gute<br />

Länge. Animierend, auch etwas Spiel, macht Spaß. Um 12 Euro bei Kappus<br />

Venica & Venica, Dolegna del Collio, Sauvignon blanc »Ronco delle Mele« Collio DOC 13,5% Mächtige Stachelbeer-<br />

Kiwi-Nase mit Zitrus und Blüten. Saftig-süße Frucht am Gaumen, etwas Waldmeister und Thymian. Leicht cremige Textur, dezent Kohlensäure.<br />

Guter Nachhall mit zarter Bitternote. Sehr gefällig im Ansatz. Klassischer, ambitionierter Sauvignon Blanc, unterfüttert mit<br />

runden und auch tiefen Noten. Etwas zu alkoholisch. Um 30 Euro ab www.profumo-del-vino.de<br />

Branko, Cormòns, Pinot grigio Collio DOC 14,5% Exotische Noten von Kiwi und unreifer Papaya, frische Zitrus-Noten und<br />

Blüten, Steinobst (Renekloden). Dazu Lorbeer, Lakritze und Rauch. Vielschichtig und verspielt auf der Zunge, komplex und spannend.<br />

Ausgewogene Säure, integriertes Toasting, nachhaltig. Recht uneinheitlich bewertet: von »moderne, gekonnte Stilistik, sehr gut« bis<br />

»Alkohol übernimmt komplett das Regiment, nicht mein Wein«. Um 15 Euro bei Magazinivini<br />

Ronco delle Betulle, Rosazzo, Ribolla gialla Colli Orientali del Friuli DOC 12,5% Anfangs leichtes Hefestinkerl, Holznoten,<br />

dahinter frische Zitrusaromen, Brennessel, etwas Stachelbeere, reifer Apfel und ein Hauch Blüten, dezent Kohlensäure. Wirkt frisch<br />

am Gaumen mit gut eingebundener Säure. Kräuterig-würzige Noten gesellen sich dazu und etwas Mineralik. Mittlerer Nachhall mit<br />

markanter Bitternote. Interessanter, eigenwilliger Wein. Um 11 Euro bei Bonvino<br />

Bewertungsskala:<br />

10-11 einfache Qualität, 12-13,5 ordentliche Qualität, 14-14,5 gute Qualität, 15-15,5 sehr gute Qualität 16-16,5 beeindruckend<br />

gute Qualität, 17-17,5 außergewöhnlich gute Qualität, 18-18,5 großer Wein 19-19,5 sehr großer Wein 20 Nirwana


testergebnisse<br />

Cantina Produttori di Cormòns, Cormòns, Tocai Friulano Collio DOC 13,5% Zitronenlimonade, etwas Waldmeister und Veilchen.<br />

Schöne Frucht nach roten und schwarzen Johannisbeeren und Holunder mit Nuancen von Apfel und Nüssen. Gute Fülle am Gaumen<br />

gepaart mit Spritzigkeit. Etwas laktisch, buttrig und auch alkoholisch. Limonenzesten mit ganz dezenter Bitternis im mittleren Abgang.<br />

Ein wenig rustikal, trotzdem angenehm zu trinken. Um 6 Euro ab Weingut. Andere Sorten, z.B. Pinot grigio, bei www.les-amis-du-vin.de<br />

Collavini, Corno Rosazzo, Sauvignon blanc »Blanc Fumat«, Collio DOC Intensive Stachelbeere, Brennessel, Zitronengras<br />

und Holunder. Anklänge von Efeu und Gras. Am Gaumen zuerst ein Anklang von Süße, auch hier wieder üppige Frucht, weiche Textur<br />

und spürbarer Alkohol. Tendenz zur Breite und leicht petrolisch. Sehr üppiger, expressiver Sauvignon mit etwas aufgestelzter Frucht.<br />

Technisch gut gemacht, frisch, sauber, knackig, aber nicht sehr inspirierend. Um 10 Euro bei belvini<br />

Vigna del Lauro, Cormòns, Friulano (imbottiglato da Ronco dei Tassi), Collio DOC, 12,5% Hellgelb mit grünen Refl exen,<br />

Weichsel und Holunderblüten, Zitrusfrüchte, vor allem Grapefruit, etwas Apfel und Nuss, auch würzige Kräuter und etwas Quitte. Nervig,<br />

rassig, Ausgewogene Säure, gute Textur und muskulöser Körper. Eine Idee seifi g und cremig. Guter Nachhall getragen von leichter<br />

Bitternis, gewinnt etwas mit Luftkontakt. Durchaus guter Essensbegleiter, vor allem zu Fisch. Um 10 Euro bei Garibaldi<br />

Di Lenardo, Gonars, Pinot grigio »dal vigneto Vigne dai Vieris«, Venezia Giulia IGT, 13% Schlanke, frische Frucht, etwas<br />

zitronig und hefi g, Birne, Stachelbeeren und Nuancen von Nüssen und Blüten und Bananenschale. Mineralik deutlich spürbar. Frische<br />

Säure und sehr dezent Kohlensäure, durchaus leicht verspielt am Gaumen. Leichte Röstaromen. Schlanker Körper, Alkohol schön integriert,<br />

nach hinten leichte Würze und etwas herbe Noten. Abgang etwas kurz. Leichterer Sommerwein. Um 8 Euro bei belvini<br />

Ronco del Gelso, Cormòns, Bianco »Latimis«, 13,5% Stachelbeere, Brennessel und Tabak. Dazu gelbe Früchte und ein Hauch<br />

Blüten. Durchaus komplex. Am Gaumen etwas breit und cremig, jedoch mit guter Säure und Mineralik. Angenehme Textur bei mittlerem<br />

Körper, wirkt aber etwas alkoholisch. Gute Länge begleitet von Bitternoten. Etwas uneinheitlich bewertet: Man spürt die Qualität, aber<br />

der Wein lässt einen auch etwas ratlos zurück. Um 12 Euro bei Balistreri & Stübing<br />

Nicht bewertet:<br />

Vier Weine fi elen raus, drei davon hatten jeweils so minimale<br />

Fehler, dass immer noch zu spüren war, eigentlich sind’s<br />

prima Weine. Sehr schade drum. Im einzelnen waren das:<br />

2007 La Boatina, Cormòns, Pinot bianco, Friuli Isonzo DOC<br />

Zwar hat nur einer – nämlich unser hauptamtlicher Korksensor Toni –<br />

den Verdacht geäußert, der Wein könne einen Flaschenfehler haben.<br />

Da die übrigen Juroren den Wein allerdings soviel schlechter bewertet<br />

haben, als wir ihn in Erinnerung hatten (»Weiße Gummibärchen mit<br />

etwas Pappe«), spricht alles dafür, dass hier tatsächlich wieder der<br />

Schleicher zugeschlagen hat.<br />

2007 Villa Russiz, Capriva del Friuli, Pinot grigio Collio DOC<br />

Echtes Pech: Im ersten Moment ein wunderbar frischer, ansprechender,<br />

zugleich leicht herber Zitrusduft und zarte Kräuternoten. Doch sofort<br />

legt sich – leider bei beiden Flaschen, die wir haben – eine Art Schleier<br />

über die Aromen und verhindert, dass wir noch irgendetwas riechen.<br />

Im Mund dann kurz und bitter: Klarer Fall von Korkschleicher. Würden<br />

wir gern nochmal probieren!<br />

2006 Damian Princic, Cormòns, Colle Duga, Friulano, Collio<br />

DOC Auch hier: sehr schade!! Zunächst interessante würzige Nase:<br />

Tabak, Kräuter, Soja und Fischsauce. Individuell! Auch exotische Anklänge:<br />

Mango und reife Ananas, dazu etwas grüner Apfel. Kraftvoller<br />

Körper, gute Säure und dezente Mineralik. Bricht im Mund auseinander,<br />

wirkt plump und kurz, da stimmt was nicht. 2 Flaschen geöffnet.<br />

2006 Borgo San Daniele Tocai Friulano non fi ltrato Isonzo DOC<br />

2 x Kork<br />

14+<br />

14<br />

14<br />

13,5<br />

13,5<br />

Preis-Leistungs-Sieger<br />

Ohne Wenn und Aber: Filiputti. 17,5 Punkte / 13 Euro<br />

Jedoch: Filiputti mag keinen Wein mehr machen, ist seit 2007<br />

nur noch als Dozent an der Uni Udine und als Kochbuchautor<br />

aktiv. Was für ein Verlust!<br />

Skerk Sauvignon blanc. 17,5 / 16 Euro<br />

In Deutschland bisher nicht erhältlich. Bringen Sie also ein<br />

paar Flaschen mit, wenn sie in <strong>Friaul</strong> unterwegs sind und<br />

seinen Buschenschank besuchen.<br />

Bressan »Carat«. 17 / 16 Euro<br />

Volpe Pasini Pinot grigio »Zuc di Volpe«. 16+ / 12,50 Euro<br />

Ronco dei Tassi Bianco »Fosarin« 15,5+ / 10 Euro<br />

Borgo Magredo. 15,5 / 9 Euro<br />

Angenehm leicht (mit 12 % Alkohol der leichteste Wein der<br />

Probe). Wirklich guter Wein – der als Startwein möglicherweise<br />

noch unterbewertet wurde<br />

divino 51

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