pdf-File - ACN-CH Das Automotive Competence Network Schweiz
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Diplomarbeit 2002<br />
Abteilung Maschinenbau<br />
Ergonomie von SafeChair<br />
Raphael Burger<br />
<strong>Das</strong> Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufbauend auf der Definition und Abgrenzung<br />
der Benutzerschnittstelle zwischen Mensch und SafeChair, alternative und innovative<br />
Ergonomiekonzepte für den SafeChair zu erarbeiten, zu bewerten und die Anordnung<br />
der Bedienkomponenten für das ausgewählte Konzept zu entwerfen.<br />
Ort, Datum: Düdingen, den 1.1.2003<br />
Dozent: J.-M. Guenat, U. Josi, M. Züger
Inhaltsverzeichnis<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Seite<br />
1 Einleitung ................................................................................................................................ 1<br />
1.1 Ausgangslage ................................................................................................................... 1<br />
1.2 Problemstellung ................................................................................................................ 1<br />
1.3 Zielsetzung........................................................................................................................ 2<br />
1.4 Abgrenzung der Arbeit ...................................................................................................... 4<br />
1.5 Aufbau der Arbeit.............................................................................................................. 5<br />
2 Grundlagen ............................................................................................................................. 7<br />
2.1 Definition ‚Ergonomie’....................................................................................................... 7<br />
2.2 Definition ‚Benutzerschnittstelle’ ....................................................................................... 8<br />
2.3 Definition ‚Displays’...........................................................................................................8<br />
2.4 Definition ‚Bedienkomponente’ ......................................................................................... 9<br />
2.5 Definition ‚Bedienkonzept’................................................................................................. 9<br />
2.6 Benutzerschnittstelle des SafeChair............................................................................... 10<br />
2.7 Ergonomie des SafeChair............................................................................................... 11<br />
3 Mögliche Bedienkomponenten ........................................................................................... 15<br />
3.1 Übersicht über bekannte Eingabekomponenten ............................................................ 15<br />
3.2 Übersicht über bekannte Ausgabekomponenten ........................................................... 18<br />
4 Anforderungen an den SafeChair ....................................................................................... 21<br />
4.1 Anforderungen abgeleitet aus der Zweckerfüllung ......................................................... 21<br />
4.2 Anforderungen abgeleitet aus Empfehlungen von Interessensgruppen......................... 22<br />
4.3 Anforderungen abgeleitet aus zukünftigen Bedürfnissen ............................................... 23<br />
4.4 Anforderungen abgeleitet aus Verordnungen und Gesetzen ......................................... 24<br />
4.5 Weitere Anforderungen basierend auf dem Pflichtenheft............................................... 27<br />
4.6 Übersicht der Anforderungen und Anforderungen an den Bauraum .............................. 29<br />
4.7 Hauptfunktionen der Bedienkomponenten (Black Box).................................................. 35<br />
5 Neue Konzepte für die Bedienung des SafeChairs........................................................... 38<br />
5.1 Mögliche Bedienkomponenten für den SafeChair .......................................................... 38<br />
5.2 Erarbeitung alternativer Bedienkonzepte........................................................................ 73<br />
5.3 Bewertung der alternativen Konzepte............................................................................. 94<br />
6 Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten............................................................ 98<br />
6.1 Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten am Rollstuhl...................................... 99<br />
6.2 Entwurf der Anordnung der Sitzeinstellungsgruppe...................................................... 101<br />
6.3 Entwurf der Anordnung der Navigationsgruppe............................................................ 101<br />
6.4 Entwurf der Anordnung der Kontroll-Pannel-Gruppe.................................................... 102<br />
6.5 Entwurf der Anordnung anderer Bedienkomponenten ................................................. 103<br />
6.6 Kombinierter Entwurf der Anordnung ........................................................................... 104<br />
7 Schlussbemerkungen ........................................................................................................ 105<br />
7.1 Zusammenfassung ....................................................................................................... 105<br />
7.2 Ausblick ........................................................................................................................ 105<br />
8 Anhang ................................................................................................................................ 107<br />
8.1 Zeitplanung des Projektes SafeChair ........................................................................... 107<br />
8.2 Zeitplan der Diplomarbeit.............................................................................................. 107<br />
Seite II
Quellenverzeichnis<br />
Literatur<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Bernotat, R. Anthropotechnische Gestaltung eines Lenksystems für Unterwasserfahrzeuge,<br />
Lehrgangsreihe Flugtechnik, Lehrgang 0F9.01,<br />
Anthropotechnik der Carl-Cranz-Gesellschaft, 1978<br />
Bullinger, Hans-Jörg Ergonomie – Produkt- und Arbeitsplatzgestaltung,<br />
Teubner Verlag, 1999<br />
Dörig, B. System ergonomics as a basic approach to man-machine-system<br />
design,<br />
In: Schmidtke, H.: Ergonomics data for equipment design,<br />
Plenum Press, New York, 1982<br />
Hoyoz, Graf C. Arbeitspsychologie,<br />
Band 186, Urban Taschenbücher,<br />
Koller, Rudolf<br />
Kastrup, Norbert<br />
Verlag Kohlhammer, Stuttart, 1974<br />
Prinziplösungen zur Konstruktion technischer Produkte,<br />
2. Auflage,<br />
Springer Verlag, Berlin, 1998<br />
Murrel, K.F.H Ergonomie-Grundlagen und Praxis der Gestaltung optimaler<br />
Arbeitsverhältnisse,<br />
Pahl, Gerhard<br />
Beitz, Wolfgang<br />
Sanders, Mark S.<br />
McCormick, Ernst J.<br />
Düsseldorf, 1971<br />
Konstruktionslehre – Methoden und Anwendung,<br />
4. Auflage,<br />
Springer Verlag, Berlin, 1997<br />
Human factors in engineering and design,<br />
7. Auflage,<br />
McGraw-Hill, Inc., USA, 1993<br />
Schmidtke, Heinz Ergonomie,<br />
3. Auflage (Lehrbuch der Ergonomie),<br />
Carl Hanser Verlag, München/ Wien, 1993<br />
Internet<br />
Institut für Automatisierungs- Universität Bremen,<br />
technik<br />
Adresse: http://www.iat.uni-bremen.de/Agraeser/homepage.html<br />
Dynamic Hersteller von Bedienkomponenten für Elektro-Rollstühle,<br />
Adresse http://DynamicMobility.co.nz<br />
Europäische Kommission Projektinformationen,<br />
‚TransWheel Project’<br />
Adresse: http://hermes.civil.auth.gr/transwheel/transwheel.html<br />
Meyra Hersteller von Rollstühlen und Komponenten,<br />
Adresse: http://www.meyra-online.de<br />
Otto Bock Healthcare Hersteller von Rollstühlen und Komponenten,<br />
Adresse: http://www.healthcare.ottobock.de<br />
Seite III
SAHB<br />
FSCMA<br />
Interviews<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
SAHB/ FSCMA ist eine gesamtschweizerisch tätige und<br />
unabhängige Fachorganisation. Sie informiert, berät und<br />
unterstützt körperbehinderte Menschen sowie deren Umfeld<br />
bei der Wahl von technischen Hilfsmitteln.<br />
Adresse: http://www.sahb.ch<br />
Bolliger, Johann Organisation: Paraplegiker- Zentrum Nottwil,<br />
Funktion: Autoumbauer,<br />
Ort und Datum: 24.10.2002<br />
Galliker, Kurt Organisation: Paraplegiker- Zentrum Nottwil,<br />
Funktion: Werkstadtchef,<br />
Ort und Datum: 24.10.2002<br />
Jauch, Domenic Organisation: Orthotec Nottwil AG, Orthopädie- und<br />
Rehabilitationstechnik,<br />
Funktion: Leiter Rollstuhlberatung,<br />
Ort und Datum: Nottwil, 24.10.2002 und Nottwil, 21.11.2002<br />
Weitere Quellen<br />
<strong>Automotive</strong> Competency Pool Pflichtenheft-Entwurf ‚selbst-fahrender Rollstuhl „SafeChair“’<br />
Version 2.0<br />
<strong>Automotive</strong> Competency <strong>Network</strong>, 2002<br />
Eidgenössisches Justiz- und Verordnung „Invalidenfahrstühle und ihre Führer“ vom 14.7.1980,<br />
Polizeidepartement<br />
LexiROM Version 2<br />
Compact Disk<br />
Bern, 1980<br />
1995-1996 Microsoft Corporation und Bibliographisches Institut &<br />
F.A. Brockhaus AG,<br />
Meyers Lexikon in drei Bänden, Bibliographisches Institut &<br />
F.A. Brockhaus AG, Mannheim 1996<br />
Seite IV
Abbildungsverzeichnis<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Seite<br />
Abbildung 1-1: Struktureller Aufbau der Diplomarbeit ................................................................... 6<br />
Abbildung 3-1: Integration verschiedener Anzeigenarten............................................................ 20<br />
Abbildung 4-1: Übersicht über verschiedene Anforderungensquellen......................................... 21<br />
Abbildung 4-2: Black-Box der Bedienung des SafeChairs .......................................................... 37<br />
Abbildung 5-1: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Sitzsteuerung....................... 45<br />
Abbildung 5-2: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Bewegungssteuerung.......... 51<br />
Abbildung 5-3: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Kommunikation.................... 63<br />
Abbildung 5-4: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung auf dem Schlüssel ..................... 70<br />
Abbildung 6-1: Gesamtansicht des Modells ................................................................................ 99<br />
Abbildung 6-2: Teilansicht der Sitzeinstellungsgruppe .............................................................. 101<br />
Abbildung 6-3: Teilansicht der Navigationsgruppe .................................................................... 101<br />
Abbildung 6-4: Teilansicht des Kontroll-Pannels ....................................................................... 102<br />
Abbildung 6-5: Teilansicht weiterer Bedienkomponenten.......................................................... 103<br />
Abbildung 6-6: Gesamtansicht der Bedien- und Displaykomponenten ..................................... 104<br />
Abbildung 7-1: Zukunftsperspektive .......................................................................................... 106<br />
Seite V
Tabellenverzeichnis<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Seite<br />
Tabelle 2-1: Detaillierung der Anforderungen an die Ergonomie des SafeChairs....................... 12<br />
Tabelle 3-1: Übersicht über Eingabekomponenten mit diskreter Einstellung.............................. 15<br />
Tabelle 3-2: Übersicht über Eingabekomponenten mit kontinuierlicher Einstellung.................... 16<br />
Tabelle 3-3: Übersicht über Eingabekomponenten mit Positionierungs-Einstellung ................... 17<br />
Tabelle 3-4: Übersicht über Eingabekomponenten mit Joystick-Funktion .................................. 18<br />
Tabelle 3-5: Übersicht über Ausgabekomponenten .................................................................... 19<br />
Tabelle 3-6: Übersicht über Kriterien der Nutzung visueller und akustischer Anzeigen .............. 19<br />
Tabelle 4-1: Übersicht über Verordnungen und Gesetze ............................................................ 25<br />
Tabelle 4-2: Übersicht über Anforderungen an die Benutzerschnittstelle des SafeChair............ 30<br />
Tabelle 4-3: Übersicht über Anforderungen an den Bauraum..................................................... 33<br />
Tabelle 5-1: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Sitzen................................. 39<br />
Tabelle 5-2: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Bewegen ........................... 46<br />
Tabelle 5-3: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Extern Bedienen................ 52<br />
Tabelle 5-4: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Ein- und Aussteigen .......... 55<br />
Tabelle 5-5: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Ablegen ............................. 57<br />
Tabelle 5-6: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Kommunizieren ................. 59<br />
Tabelle 5-7: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Warten............................... 64<br />
Tabelle 5-8: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Schützen ........................... 66<br />
Tabelle 5-9: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Unterstützen ...................... 71<br />
Tabelle 5-10: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Sitzen ................................. 75<br />
Tabelle 5-11: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Bewegen ............................ 80<br />
Tabelle 5-12: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Extern Bedienen................. 83<br />
Tabelle 5-13: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Ein- und Aussteigen........... 84<br />
Tabelle 5-14: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Ablegen .............................. 85<br />
Tabelle 5-15: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Kommunizieren .................. 86<br />
Tabelle 5-16: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Warten ............................... 89<br />
Tabelle 5-17: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Schützen ............................ 90<br />
Tabelle 5-18: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Unterstützen....................... 93<br />
Tabelle 5-19: Übersicht über die Kriterien für den Konzeptvergleich .......................................... 94<br />
Tabelle 5-20: Übersicht über die Bewertung der alternativen Konzepte...................................... 96<br />
Tabelle 6-1: Übersicht über die Bedienkomponenten-Gruppen .................................................. 98<br />
Seite VI
Abkürzungsverzeichnis<br />
Abkürzung Bezeichnung<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
ABS Anti-Blockier-System<br />
<strong>ACN</strong> <strong>Automotive</strong> <strong>Competence</strong> <strong>Network</strong><br />
AC-Pool <strong>Automotive</strong> <strong>Competence</strong> Pool<br />
BASt Bundesanstalt für Strassenwesen<br />
BAV Verordnung über Bau und Ausrüstung der Strassenfahrzeuge<br />
bzw. beziehungsweise<br />
CD Compact Disk<br />
d.h. das heisst<br />
DVD Digital Versatile (deutsch: vielseitig) Disc<br />
EMV Elektromagnetische Verträglichkeit<br />
FAV Verordnung über die Abgasemissionen von Motorfahrrädern<br />
f. / ff. folgende Seite / folgende Seiten<br />
GPRS General Packet Radio Service<br />
HSCSD High Speed Circuit Switched Data<br />
insb. insbesondere<br />
Kfz Kraftfahrzeug<br />
LED Leuchtdiode<br />
Mio. Millionen<br />
MMS Mensch-Maschine-System<br />
Mrd. Milliarden<br />
NEV Verordnung über elektrische Niederspannungserzeugnisse<br />
Nr. Nummer<br />
o.ä. oder ähnliches<br />
PKW Personenkraftwagen<br />
S. Seite<br />
sog. sogenannten<br />
SSV Signalisationsverordnung<br />
SVG Strassenverkehrsgesetz<br />
TAFV Verordnung über die technischen Anforderungen an Motorfahrräder, Leicht-, Klein-<br />
und dreirädrige Motorfahrzeuge<br />
TAV Verordnung über die Abgasemissionen von Motorfahrrädern<br />
TFT Thin-Film-Transistor<br />
TGV Verordnung über die Typengenehmigung von Strassenfahrzeugen<br />
TV Television<br />
u.a. unter anderem<br />
UMTS Universal Mobile Telecommunications System<br />
usw. und so weiter<br />
vgl. vergleiche<br />
VRV Verkehrsregelnverordnung<br />
VTS Verordnung für Technische Anforderungen an Strassenfahrzeuge<br />
VVV Verkehrsversicherungsverordnung<br />
VZV Verordnung über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Strassenverkehr<br />
z.B. zum Beispiel<br />
Seite VII
1 Einleitung<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Für Behinderte gibt es elektrische Rollstühle und mechanische Modelle, die mit den Armen<br />
bedient werden. Man unterscheidet Handrollstühle, Handrollstühle mit Rollstuhlantrieb,<br />
Transportrollstühle, Pflegerollstühle, Kinderrollstühle, Untergestelle für Rollstühle,<br />
Aufrichtrollstühle, Elektrorollstühle und Elektroskooter. 1 In der <strong>Schweiz</strong> werden pro Jahr mehr<br />
als 500 elektrisch angetriebene Rollstühle in Betrieb genommen. 2<br />
1.1 Ausgangslage<br />
<strong>Das</strong> Sicherheitsbewusstsein im Personenverkehr ist in der Vergangenheit erheblich gestiegen.<br />
Speziell in PKWs kommen heute sinnvolle Sicherheitssysteme –vom Sicherheitsgurt bis zum<br />
Airbag– zum Einsatz. Behinderte und in Kraftfahrzeugen transportierte Personen profitierten<br />
von dieser Entwicklung, sofern sie auf serienmässige Kfz-Sitze sitzen konnten. Probleme gab es<br />
dann, wenn ein Transfer auf Grund der Behinderung nicht möglich war und die Person im<br />
Rollstuhl sitzend befördert werden musste. Aktuell sind die im Handel erhältlichen selbstfahrenden<br />
Rollstühle ausdrücklich nicht zum Transport von Personen in Fahrzeugen geeignet.<br />
Zwar besteht eine entsprechende Norm, 3 und es existieren auf dem Markt Rückhaltesysteme<br />
insbesondere für nicht-elektrisch angetriebene Rollstühle, die den möglichen Kräften Stand<br />
halten. Jedoch handelt es sich um nicht integrierte Lösungsansätze.<br />
Mit dem Ziel, diese Lücke im Sicherheitssystem zu schliessen, griff die Unfallforschung der<br />
Bundesanstalt für Strassenwesen (BASt) diese Problematik auf. Sie führte Versuche mit<br />
Rollstühlen durch. Eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung von Kfz-Herstellern, je einem<br />
Hersteller von Rückhaltegurten und von Rückhaltesystemen (AMF-Bruns) sowie zwei<br />
Rollstuhl-Herstellern wurde gebildet. Sie bearbeitete die DIN-Norm und ergänzte sie um<br />
Regeln zur Anbringung des Rückhaltesystems am Rollstuhl. Die Ergänzung der DIN-Norm<br />
75078 wurde auf den 1.10.1999 verabschiedet und beschreibt seitdem den Stand der Technik,<br />
an dem sich Systeme messen lassen müssen. 4<br />
1.2 Problemstellung<br />
Ein Drittel aller Transportunfälle mit Rollstuhlfahrern treten bei alltäglichen Fahrmanövern,<br />
wie dem Bremsen und Ausweichen, auf. Dabei zeigen sich folgende Problembereiche: 5<br />
· Durchtauchen der behinderten Person beim Frontalaufprall infolge des ungünstigen<br />
Haltewinkels, insbesondere wenn Becken- und Diagonalgurt am Wagenboden befestigt sind.<br />
· Zusammenbrechende Rollstühle beim Front- und Heckaufprall und daraus resultierende<br />
Verletzungsgefahr für den Benutzer, verstärkt durch eine undefinierte Lage des Sicherheitsgurtes.<br />
1 Vgl. SAHB/ FSCMA<br />
2 Interview mit Domenic Jauch am 24.10.2002 in Nottwil.<br />
3 Die DIN 75078 beschränkte sich jedoch in der Vergangenheit auf das Rückhaltesystem und die korrekte<br />
Anbringung am Rollstuhl, berücksichtigte jedoch den Rollstuhl selbst nur unzureichend. <strong>Das</strong> Risiko für<br />
die behinderte Person war dadurch relativ undefiniert.<br />
4 Vgl. Meyra Web Site<br />
5 Englische Untersuchung aus dem Jahre 1985 (http://www.meyra-online.de/start.html).<br />
Seite 1
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
· Starker Aufschlag des Oberkörpers auf die Knie bei alleiniger Verwendung eines Beckengurtes<br />
(‚Klappmessereffekt’).<br />
· Verrutschen des Schrägschultergurtes an der Schulter infolge nicht angepasster Gurtführung.<br />
Vom Gesetzgeber werden Rollstuhlpassagiere als Ware betrachtet, womit sämtliche einschlägigen<br />
Normen der Insassensicherheit aufgehoben werden. In der Realität werden in Fahrzeugen<br />
häufig Menschen in Rollstühlen transportiert. Im Fall des Transports einer behinderten Person<br />
im elektrischen Rollstuhl in Fahrzeugen ohne eine Befestigung im Rahmen eines integrierten<br />
Sicherheitskonzeptes kann erheblicher Personen- und Sachschaden bei der behinderten Person,<br />
den anderen Fahrgästen, dem Fahrzeug und anderen mitgeführten Gegenständen und dem<br />
Rollstuhl selbst entstehen.<br />
Ein von der Europäischen Kommission finanziertes Forschungsvorhaben ‚Transwheel’ wurde<br />
vor kurzer Zeit abgeschlossen. Es hatte zum Ziel, einen Elektrorollstuhl zu entwickeln, der als<br />
Sitz für behinderte Autofahrer die gleichen Sicherheitsstandards wie ein konventioneller<br />
Autositz erfüllt.<br />
1.3 Zielsetzung<br />
1.3.1 Zielsetzung des Projektteams<br />
Mit dem Projekt "SafeChair" soll ein Konzept realisiert werden, in dem die Sicherheitsanforderungen<br />
aller Betroffenen integral erfüllt werden. 6 Ein elektrischer Rollstuhl soll neu konzipiert<br />
werden. Heutige Anforderungen sollen durch die Eignung zum sicheren Transport in Strassenfahrzeugen<br />
ergänzt werden. Dabei soll die Sicherheit für die Rollstuhlfahrer mit der aller<br />
Fahrzeuginsassen vergleichbar sein. Ein integriertes Sicherheitskonzept erfordert im Vergleich<br />
zu heute verfügbaren Modellen die Konstruktion zusätzlicher Sicherheitsfunktionen. Die<br />
einzelnen Komponenten des Rollstuhls müssen auf diese Funktionen im entsprechenden<br />
Fahrzeug abgestimmt werden. Dieses Ziel soll bei uneingeschränkter Funktionalität in allen<br />
Anwendungsfeldern und bei einem hohen Bedienungskomfort realisiert werden.<br />
Ziel des vorliegenden Projektes ist die Entwicklung eines selbstfahrenden Rollstuhls im<br />
Vorseriestadium. <strong>Das</strong> Projekt "SafeChair" soll ein Demonstrationsprojekt des AC-Pools<br />
werden, gleichzeitig aber auch aufzeigen, dass es in der Lage ist, die notwendigen Mittel zu<br />
generieren. <strong>Das</strong> Projekt soll bis zum Prototyp die Hauptphasen Konzept, Konstruktion,<br />
Realisation und Überprüfung mit jeweiligen Reviews umfassen. 7<br />
Die Projektverantwortung liegt beim Kernteam 8 ; die Teilverantwortung für die Konzeptphase<br />
bei allen Mitgliedern des AC-Pools. Für die Konstruktion, Entwicklung und Realisation ist das<br />
Projektteam "SafeChair" verantwortlich. Die Mitglieder des AC-Pools erhalten vom Kernteam<br />
6 Vgl. Pflichtenheft, S. 2<br />
7 Vgl. Pflichtenheft, S. 2<br />
8 Vorstand AC-Pool<br />
Seite 2
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
das Pflichtenheft als Basis für die Neukonzeption. 9 Der Entwurf eines Pflichtenheftes wurde<br />
bereits durch den <strong>Automotive</strong> Competency Pool erstellt und ist verfügbar.<br />
Aufgabe des Projektteams ‚SafeChair’ ist insbesondere ein Beitrag von innovativen Ideen und<br />
Teilkonzepten im Rahmen einer systematischen Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die<br />
spätere Entwicklung. Bis Ende April 2003 ist geplant, dass die Konzepterarbeitung in den<br />
einzelnen Schulen unter Einbezug der Studierenden abgeschlossen und das Pflichtenheft durch<br />
die Arbeitsgruppe überarbeitet ist. Ein erster Prototyp soll bis Oktober 2003 zur Verfügung<br />
stehen, damit noch im Jahr 2003 die Testphase abgeschlossen werden kann. 10<br />
1.3.2 Zielsetzung dieser Diplomarbeit<br />
Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll versucht werden, ein Ergonomiekonzept für den SafeChair<br />
zu erarbeiten, die Benutzerschnittstelle zwischen Mensch und SafeChair zu definieren und<br />
abzugrenzen. Dies betrifft einerseits die erforderlichen Bedienkomponenten eines selbstfahrenden<br />
Rollstuhls, andererseits die Definition des für den Benutzer zu reservierenden Bauraums.<br />
Hierzu ist ein Konzept und eine Bewertung für die Bedienung des SafeChairs zu erstellen.<br />
Zudem soll für ein ausgewähltes Bedienkonzept eine Anordnung der Bedienkomponenten<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Insbesondere ist es Ziel der Arbeit, auf die folgenden Fragen eine erklärende Antwort zu<br />
erarbeiten, sofern dies im Rahmen der Diplomarbeit möglich ist. :<br />
· Wie können die Begriffe Ergonomie, Benutzerschnittstelle, Bedienkomponente<br />
definiert werden?<br />
· Wie kann die Benutzerschnittstelle des SafeChairs definiert und abgegrenzt werden?<br />
· Welche Hauptfunktionen sind für die Benutzerschnittstelle relevant?<br />
· Welche Anforderungen für Bedienkomponenten des SafeChairs bestehen?<br />
· Welche Komponenten für die Bedienung sind denkbar?<br />
· Welche innovativen Bedienkonzepte bestehen, und wie können diese bewertet werden?<br />
· Wie könnte ein Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten aussehen?<br />
Bei der Erarbeitung der Zielsetzung soll im Rahmen eines systematischen Vorgehens eine klare<br />
Abgrenzung der zu untersuchenden Aspekte vorgenommen werden. Auf Grund der verhältnismässig<br />
wenig greifbaren Aufgabenstellung soll eine stark strukturierte Begründungsführung<br />
klare Aussagen ermöglichen. Sämtliche Komponenten von selbstfahrenden Rollstühlen, die auf<br />
dem Markt angeboten werden, können weiterentwickelt werden. Aber im Vordergrund steht der<br />
Versuch, neue, innovative und realisierbare Ideen und Konzepte in das Projekt einzubringen.<br />
9 Vgl. Pflichtenheft S. 3<br />
10 Vgl. Pflichtenheft, S. 2<br />
Seite 3
1.4 Abgrenzung der Arbeit<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Es handelt sich bei dem Themenbereich der Ergonomie im Fall des SafeChairs um ein<br />
komplexes Problemfeld. Es ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Aspekten im Hinblick<br />
auf die Funktionen des elektrischen Rollstuhls, der bestehenden Normen und Verordnungen<br />
und der spezifischen Bedürfnisse der zukünftigen Benutzer.<br />
Es ist zum einen nicht das Ziel dieser Arbeit, sämtliche Behinderungsarten zu berücksichtigen.<br />
Der Rollstuhl müsste je nach Grad der Behinderung an die Behinderungsart angepasst werden.<br />
Für diese Arbeit soll ausschliesslich die Lähmungserscheinung ab dem Becken 11 berücksichtigt<br />
werden.<br />
Zudem kann es nicht Ziel der vorliegenden Arbeit sein, eine umfassende Darstellung aller<br />
Aspekte der Ergonomie des SafeChairs zu erarbeiten. So wird hauptsächlich die Ergonomie der<br />
Schnittstelle im „Mensch-Maschine-System“ berücksichtigt, die sogenannte Systemergonomie.<br />
Des weiteren sind in der Aufgabenstellung die folgenden Aspekte nicht eingeschlossen:<br />
· Der Abschnitt 2: ‚Grundlagen’ dient dazu, wesentliche Definitionen zu geben, die für die<br />
Beantwortung der Aufgabenstellung notwendig sind. Es werden nicht Definitionen aller<br />
Ausdrücke der Arbeit gegeben.<br />
· Im Hinblick auf die möglichen Bedienkomponenten sollen die Kategorien für Eingabe- und<br />
Ausgabekomponenten aufgeführt werden, damit in Abschnitt 5.1: ‚Mögliche Bedienkomponenten<br />
für den SafeChair’ systematisch Lösungsalternativen erarbeitet werden können. Auf<br />
eine detaillierte Aufstellung alle möglichen Bedienkomponenten und deren Varianten muss<br />
verzichtet werden.<br />
· Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, ein Ergonomiekonzept für den SafeChair zu erarbeiten,<br />
das die Anforderungen verschiedener Parteien berücksichtigt. Anforderungen aus<br />
Verordnungen und Gesetzen sollen zusammengefasst werden. Von höherer Bedeutung sind<br />
die Anforderungen an die Bedienung von Seiten der zukünftigen Benutzer.<br />
· Die Bewertung der alternativen Bedienkonzepte und insbesondere der Ergonomie der<br />
Konzepte soll auf den zur Verfügung stehenden Informationen beruhen, das heisst vor allem<br />
auf den Ergebnissen der Interviews mit Dominic Jauch. Herr Jauch ist verantwortlicher<br />
Leiter der Rollstuhlberatung der Orthotec Nottwil AG, die spezialisiert ist auf Orthopädieund<br />
Rehabilitationstechnik. Teilergebnisse der Arbeit können aufgrund der Aufgabenstellung<br />
jedoch nicht mathematisch hergeleitet werden. Detaillierte Teilergebnisse müssen eine<br />
Einschätzung aufgrund des Sachverhalts bleiben.<br />
· Im Abschnitt 6: ‚Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten’ soll eine Anordnung<br />
schematisch im Entwurf gezeigt werden. Im Fall von vorhandenen CAD-Zeichnungen für<br />
den (bereits weitgehend fertig konstruierten) SafeChair wäre es interessant gewesen, die<br />
Bedienkomponenten detailliert zu entwerfen und zu integrieren. Sämtliche elektronische<br />
oder mechanische Verbindungen der Bedienkomponenten sowie die Energiespeisung werden<br />
im Entwurf nicht berücksichtigt.<br />
Im Hinblick auf innovative Ideen, die eine erhebliche Verbesserung der Ergonomie bedeuten<br />
würden, soll die Arbeit gezielt versuchen, in die Zukunft zu schauen. Wo immer möglich sollen<br />
11 Es handelt sich hierbei um die sogenannte Querschnittslähmung.<br />
Seite 4
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
innovative Möglichkeiten aufgezeigt werden. 12 Dies auch, wenn klar ist, dass einige dieser<br />
Ideen nicht ohne weiteres oder nur als Option für das zukünftige Modell umgesetzt werden<br />
können. Hintergrund ist der zu erwartende Kostendruck bei der Produktion des SafeChairs.<br />
Zukunftsweisende Ideen und mögliche Ansätze für die Umsetzung dieser Ideen sollen im<br />
Ausblick der Arbeit angesprochen werden. Diese Ideen würden erhebliche Kosten verursachen.<br />
13 Somit sind sie kurzfristig nicht relevant.<br />
1.5 Aufbau der Arbeit<br />
Die Behandlung der Thematik soll in mehrere Bereiche gegliedert werden. In Kapitel 2<br />
’Grundlagen’ soll eine Auswahl allgemeiner Definitionen helfen, die in den folgenden Kapiteln<br />
vorgesehenen Aussagen zu präzisieren. Die Definitionen sollen zudem sicherstellen, dass keine<br />
Teilaspekte der Aufgabenstellung vergessen werden. Für eine klare Begründung in dieser<br />
Arbeit ist es notwenig, dass ein klares Verständnis der Begriffe besteht. Dies insbesondere, weil<br />
die Thematik der Arbeit schwierig und im Vergleich zu klaren Konstruktionsaufgaben nur<br />
schwer strukturiert werden kann. Der Teilabschnitt ‚Definition und Abgrenzung der Benutzerschnittstelle<br />
für den SafeChair’ in diesem Kapitel dient dazu, die Bedienkomponenten für den<br />
Benutzer und eventuelle Hilfspersonen zu definieren. Dies aufbauend auf einer klaren<br />
Definition und Abgrenzung der Benutzerschnittstelle für den SafeChair. Zudem soll der<br />
notwenige Bauraum für den Benutzer spezifiziert werden. Ziel ist nicht eine Erarbeitung aller<br />
Bedienkomponenten, sondern nur die Definition. Die Bedienkomponenten werden in den<br />
folgenden Kapiteln erarbeitet.<br />
Kapitel 3 ‚Mögliche Bedienkomponenten’ ermöglicht eine Übersicht über allgemein einsetzbare<br />
Komponenten für die Eingabe und Ausgabe. Diese Aufstellung wird im Rahmen der<br />
Untersuchung möglicher Bedienkomponenten für den SafeChair wichtig werden.<br />
Der Hauptteil dieser Arbeit liegt in Kapitel 4 ’Anforderungen an den SafeChair’ und Kapitel 5.<br />
Zunächst sollen die Hauptfunktionen der Bedienkomponenten in Form eines Black-Box-<br />
Modells dargestellt werden. Dann sollen die möglichen Bedienkomponenten detailliert<br />
aufgelistet und analysiert werden, um in Kapitel 5 schliesslich zur Thematik ‚Neue Konzepte<br />
für die Bedienung des SafeChairs’ zu kommen. Hier geht es um sinnvolle Kombinationen der in<br />
Kapitel 4 beschriebenen Bedienkomponenten.<br />
Basierend auf Kriterien für den Konzeptvergleich und einer Bewertung der unterschiedlichen<br />
Ansätze werden abschliessend in Kapitel 6 ‚Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten’<br />
die Integrationsmöglichkeiten der einzelnen Komponenten gezeigt.<br />
Die folgende Abbildung zeigt schematisch den Aufbau der Diplomarbeit. Die roten Pfeile links<br />
neben der Abbildung zeigen, auf welchen Kapiteln jeder Teil der Arbeit aufbaut. Zum Beispiel<br />
können Aussagen über alternative Bedienkomponenten des SafeChairs erst dann gemacht<br />
werden, wenn zwei Teilergebnisse vorliegen. Zum einen müssen die Anforderungen an den<br />
SafeChair klar definiert sein, und zudem müssen mögliche Bedienkomponenten beschrieben<br />
worden sein, auf die zurückgegriffen werden kann. Diese Übersicht über alternative Bedienkomponenten<br />
ist erforderlich, um alternative Bedienkonzepte für den SafeChair zu entwickeln.<br />
12<br />
Entsprechend dem Konzept der Diplomarbeit und in Absprache mit dem Betreuer,<br />
Gespräch am 1.11.2002<br />
13<br />
<strong>Das</strong> Pflichtenheft definiert klar eine Kostenbeschränkung auf etwa 20'000.- <strong>Schweiz</strong>er Franken.<br />
Seite 5
Abbildung 1-1: Struktureller Aufbau der Diplomarbeit<br />
Einleitung<br />
Grundlagen<br />
Mögliche Bedienkomponenten<br />
Alternative Bedienkonzepte für den SafeChair<br />
Entwurf der detaillierten Anordnung der Komponenten<br />
für das beste Konzept<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Eingabekomponente Ausgabekomponente<br />
Anforderungen an den SafeChair<br />
Anforderungen der Benutzer<br />
Verordnungen, Gesetze etc.<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes<br />
…<br />
Mögliche Bedienkomponenten für den SafeChair einschliesslich Varianten<br />
Eingabekomponente<br />
Ausgabekomponente<br />
Funktionsgruppen<br />
Konzept 1 Konzept 2 Konzept 3 Konzept 4 …<br />
Quelle: eigene Entwicklung<br />
Sitzen<br />
Steuern<br />
Ext. Bedieng.<br />
Komponenten für die Funktionsgruppe Steuern<br />
Komponenten für die Funktionsgruppe Sitzen<br />
…<br />
Sitzen<br />
Steuern<br />
Ext. Bedienung.<br />
Ein- und Aussteigen<br />
…<br />
Anwenden der Kriterien für den Konzeptvergleich<br />
…<br />
…<br />
Andere<br />
…<br />
…<br />
Seite 6
2 Grundlagen<br />
2.1 Definition ‚Ergonomie’<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Unter Ergonomie verstehen wir die „Erforschung der Leistungsmöglichkeiten und optimalen<br />
Arbeitsbedingungen des Menschen“, die „Wissenschaft von den Leistungsmöglichkeiten des<br />
arbeitenden Menschen und der Anpassung der Arbeit[sbedingungen] an den Menschen.“ 14<br />
Die Ergonomie basiert auf dem Verständnis des menschlichen Organismus, das heisst seinen<br />
anatomischen und physiologischen Grundlagen 15 und auf einem psychologischen Verständnis<br />
der Sinnesleistungen und der Wahrnehmung, der Intelligenz, des Lernens und der Motivation. 16<br />
„Gemäss der Zielsetzung der Ergonomie versucht man, durch eine rationale Betrachtung des<br />
Menschen im Wechselspiel mit seiner Arbeit, diese Arbeit und die Arbeitsumgebung an die<br />
Eigenschaften des Menschen anzupassen.“ 17 Im Kontext der Entwicklung des SafeChairs<br />
kommt der Bedeutung der Ergonomie ein besonderer Stellenwert zu, da für die Benutzer die<br />
Funktionen des menschlichen Organismus nur eingeschränkt möglich sind.<br />
Um die Arbeit und die Arbeitsumgebung den Eigenschaften des Menschen anzupassen, liegt<br />
der klassische Ansatz in der Belastungs-Beanspruchungsanalyse, die jedoch im Kontext dieser<br />
Arbeit wenig relevant ist. „Um einen der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Gesamtsystems<br />
gerecht werdenden Einsatz des Menschen in dem aus Mensch und Maschine gebildeten<br />
Komplex, dem sog. Mensch-Maschine-System (kurz MMS), zu gewährleisten, hat man sich<br />
neben dem Belastungs-Beanspruchungskonzept einer andersartigen Methode der Analyse zu<br />
bedienen. Auf diese Art wird der Aspekt der Informationswandlung durch das Mensch-<br />
Maschine-System betrachtet. Diese Methode wird unter dem Begriff ‚Systemergonomie’<br />
zusammengefasst.“ 18<br />
Man versteht darunter die methodische und ergonomische Vorgehensweise bei der Gestaltung<br />
von Mensch-Maschine-Systemen, die auf der Denkweise der Systemtechnik basiert. 19 Diese<br />
Definition bezieht die Anwendung der Systemtechnik ein, die insbesondere Gedanken und<br />
Modelle einschliesst, die von der Kybernetik entwickelt worden sind. "Die Systemergonomie<br />
befasst sich insbesondere mit der Entwicklung von ergonomischen Analyse- und Gestaltungsmethoden<br />
und ihren Anwendungen auf die Lösung von Mensch-Maschine-Systemproblemen,<br />
die während der Entwicklung einer Systemauslegung entstehen" 20 .<br />
Zusammenfassend gesagt, bedeutet Ergonomie für uns im Rahmen dieser Arbeit die optimale<br />
Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und dem System SafeChair. Gerade weil die<br />
Benutzer ihre Körperfunktionen nur eingeschränkt einsetzen können und sie besondere<br />
Empfindungen haben, ist die Anforderung an die Ergonomie des SafeChairs besonders hoch.<br />
Als Beispiel ist die Anzahl der Stunden pro Tag, die querschnittsgelähmte Menschen sitzen<br />
14 Vgl. LexiROM CD, Eintrag unter Ergonomie<br />
15 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 11ff.<br />
16 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 58ff.<br />
17 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 305<br />
18 Hoyoz, Graf C.: Arbeitspsychologie, 1974 (Quelleninformation aus Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 305)<br />
19 Vgl. Bernotat, R.: Anthropotechnische Gestaltung eines Lenksystems für Unterwasserfahrzeuge, 1978<br />
(Quelleninformation aus Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 305)<br />
20 Vgl. Döring, B. : System ergonomics as a basic approach to man-machine-system design, 1982<br />
Seite 7
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
müssen, erheblich viel grösser als bei gesunden Menschen. Die Anforderungen an den Sitz (vor<br />
allem die Sitzfläche und die Rückenlehne) sind aus diesem Grund besonders hoch.<br />
2.2 Definition ‚Benutzerschnittstelle’<br />
Die Benutzerschnittstelle ist definiert durch alle Zusammenhänge zwischen dem Benutzer und<br />
dem benutzten Objekt, die mit der Bedienung des Objekts zu tun haben. Im Verständnis von<br />
Bedienung als Handhabung 21 bezeichnen Displays und Bedienkomponenten alle greifbaren<br />
Objekte, die für die Kontrolle der Funktionen eines Gegenstands notwendig sind. Auf der Seite<br />
des SafeChairs in dem Wirkungsgefüge zwischen Mensch und Maschine bestehen also zwei<br />
Schnittstellen, nämlich die Schnittstelle zur Informationsaufnahme und die Schnittstelle zu den<br />
Komponenten für die Informationseingabe oder -umsetzung. Technisch realisiert wird die<br />
Schnittstelle zur Informationsaufnahme durch die Informationsanzeigen, die zur Informationsumsetzung<br />
durch die Bedienkomponenten. 22<br />
2.3 Definition ‚Displays’<br />
Displays sind jene Einrichtungen und/ oder Vorgänge, die dem Menschen Informationen über<br />
das vermitteln, was passiert ist, gerade vorgeht oder passieren wird. 23 In diesem weitgefassten<br />
Sinn sind auch die für den Arbeitsvollzug relevanten Informationen aus der Umwelt Displays,<br />
die direkt auf die Sinnesorgane übertragen werden. Aus ergonomischer Sicht sind diese<br />
natürlichen ‚Anzeigeformen’ auch die wirksamsten, da der Mensch für die Erfassung und<br />
Verarbeitung der Umwelt ein reiches Mass an Erfahrung besitzt. 24<br />
Zahlreiche technische Regelvorgänge (z.B. Fahrradfahren, Bohren) kommen mit diesen direkt<br />
wahrnehmbaren Informationen aus. In vielen Fällen ist es aber notwendig, bestimmte Zustandsgrössen<br />
eines Systems oder der Umwelt durch eine technische Einrichtung dem Menschen zu<br />
übermitteln. Schliesslich kann die Beobachtung des Vorgangs erschwert oder für die Einschätzung<br />
von notwendigen Handlungen nicht ausreichend sein. Eine Anzeige im engeren Sinn ist<br />
also eine technische Einrichtung, die Information erstellt (z.B. Spiegel) oder generiert (z.B.<br />
Bildschirm) und an das menschliche Sinnesorgan übermittelt. Anzeigen finden also immer dann<br />
Einsatz, wenn die zu beobachtenden Aspekte direkt nicht oder nicht unmittelbar wahrnehmbar<br />
sind (z.B. Flüssigkeitsstand in einem geschlossenen Behälter, Dampfdruck in einem Kessel<br />
o.ä.), der Mensch für die aufzunehmende Information keine Sinnesorgane besitzt (z.B.<br />
Röntgenstrahlung, magnetische Feldstärke o.ä.), wenn die natürliche Informationsaufnahme<br />
durch äussere Umstände gestört ist (z.B. Landeanflug unter schlechten Sichtbedingungen o.ä.)<br />
oder wenn die Aufgabenstellung konkrete Genauigkeitsanforderungen an den Menschen stellt,<br />
die das Leistungsvermögen seiner Sinnesorgane überfordern (z.B. Einhalten einer bestimmten<br />
Augenhöhe o.ä.). 25<br />
21<br />
gegenüber dem Sinn des Wortes als Betreuung, Begleitung, Bedienung und anderen<br />
22<br />
Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 420<br />
23<br />
Vgl. Murrell, K. F. H. : Ergonomie, 1971, , aus dem Buch von Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 421<br />
24<br />
Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 421<br />
25<br />
Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 421<br />
Seite 8
2.4 Definition ‚Bedienkomponente’<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Mit Hilfe der Bedienkomponenten kann der Mensch die aus einem gedanklichen Verarbeitungsprozess<br />
gewonnene Information auf die Maschine übertragen. Normalerweise wird die<br />
Maschine mit finger-, hand- oder fussbetätigten Stellteilen bedient. Prinzipiell ist dafür aber<br />
jede von Sensoren messbare Reaktion des Körpers (z B. Kopf-, Zungen-, Augenbewegungen,<br />
Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft, Gehirnströme usw.) nutzbar.<br />
Unter Bedienkomponenten verstehen wir alle technischen Einrichtungen an der ‚Eingangsseite’<br />
der Maschine, die durch physikalischen Kontakt mit dem Körper aktiviert werden (Schalter,<br />
Hebel, berührempfindliche Bildschirme usw.). Über diese Elemente wirkt der Benutzer<br />
kontinuierlich oder diskontinuierlich steuernd oder regelnd auf die Maschine. 26<br />
Eine formale Trennung der Schnittstellen in Anzeigen und Bedienkomponenten ist zwar aus<br />
sachlicher Sicht sinnvoll. Eine Reihe von Bedienkomponenten sind aber selbst gleichzeitig<br />
Anzeigen. Zum einen liefern digitale (wie auch analoge) Bedienelemente, die eine bestimmte<br />
Stellung haben, einen direkten Hinweis auf die eingestellte Funktion (visuelle Stellungsinformation,<br />
z.B. Schieberegler für die Einstellung der Heizungsanlage im Kraftfahrzeug). Andererseits<br />
sind durch die Wahrnehmungsqualitäten der Oberflächen- und Tiefensensibilität<br />
(haptische Empfindung) Rückmeldungen entweder über die erfolgte Betätigung (z.B. Kippschalter)<br />
oder über die Zustandsgrössen der Maschine selbst gegeben. 27<br />
2.5 Definition ‚Bedienkonzept’<br />
Ein Bedienkonzept ist eine Kombination von möglichen Displays und Bedienkomponenten vor<br />
dem Hintergrund einer gegebenen Zielsetzung. Normalerweise sind praktisch unbegrenzt viele<br />
alternative Konzepte für die Bedienung von Systemen möglich (z.B. Auto, Motorrad). Aber nur<br />
wenige Konzepte setzen sich langfristig durch. Dies sind in der Regel die besten Kombinationen<br />
von Eingabe- und Ausgabekomponenten. Gesucht in dieser Arbeit ist das optimale, d.h.<br />
bedienerfreundlichste und gleichzeitig sicherste Bedienkonzept.<br />
Im Fall des SafeChairs sollen alternative Möglichkeiten für die Eingabe- und Ausgabekomponenten<br />
erarbeitet werden, die alle gegebenen Anforderungen erfüllen. In der Kombination der<br />
Komponenten zu einem schlüssigen Gesamtkonzept liegt der eigentliche Wert. Schliesslich soll<br />
die Bedienung intuitiv sein, d.h. die Bedienkomponenten für verschiedene Verstellmöglichkeiten<br />
sollen dem gleichen Konzept folgen. Es wäre wenig sinnvoll, wenn die Fussstützen, die<br />
Kopfstütze und andere Sitzverstellmöglichkeiten alle unterschiedliche Eingabekomponenten<br />
hätten (schlechtes Beispiel: einige Funktionen wären elektrisch, einige mechanisch mit Kurbel<br />
oder Rändelschraube einstellbar und nur die linke Fussstütze könnte in der Höhe mit einem<br />
Klettverschluss verstellt werden). Der Benutzer erwartet zu Recht ein ganzheitliches,<br />
durchdachtes Bedienkonzept, bei dem einige Bedienkomponenten durchaus mehrere<br />
Funktionen haben können.<br />
26 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 432f.<br />
27 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 431<br />
Seite 9
2.6 Benutzerschnittstelle des SafeChair<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
2.6.1 Definition und Abgrenzung der Benutzerschnittstelle für den SafeChair<br />
Im vorliegenden Fall ist die Benutzerschnittstelle definiert durch alle Zusammenhänge<br />
zwischen dem Bediener und dem SafeChair. Die Benutzerschnittstelle betrifft die Bedienung<br />
und den Bauraum. Die Gruppe der Bediener schliesst den Fahrer und andere Personen ein, die<br />
den Rollstuhl zum Beispiel extern bewegen oder andere Funktionen bedienen (Aufladen der<br />
Batterien). Die Benutzerschnittstelle schliesst also insbesondere alle Eingabe- und Ausgabekomponenten<br />
des SafeChair ein, die für die Kontrolle aller Funktionen notwendig sind. Nicht<br />
nur die Steuerung, sondern auch die Bedienkomponenten für das Aufladen der Batterien<br />
(Beispiel: Stromstecker) müssen berücksichtigt werden.<br />
Die Abgrenzung der Benutzerschnittstelle des SafeChairs kann klar definiert werden:<br />
· Schnittstellen aller Teilobjekte des Rollstuhls, die nicht vom Benutzer selbst oder anderen<br />
Hilfspersonen benutzt werden. Beispiel: Motor, Sitzrahmen etc.<br />
· Schnittstellen aller Teilobjekte des Rollstuhls, die nur von anderen Personen zum Beispiel<br />
für Wartungszwecke genutzt werden, aber eben nicht für den Benutzer selbst von Bedeutung<br />
sind. Beispiel: Getriebeölablassschraube, mechanische Einstellung für Federung der Reifen,<br />
Einstellung der Bremsseile etc.<br />
· Schnittstellen optionale Zubehör-Teile des Rollstuhls. Beispiel: Spanngurte für die Montage<br />
in einem bestimmten Fahrzeugtyp oder andere Fixierungssysteme. Eingeschlossen in die<br />
Benutzerschnittstelle sind die Kupplungen oder ähnliche Vorrichtungen des Rollstuhls für<br />
die Montage der Gurte oder Befestigungssysteme, weil diese durch die Hilfspersonen bedient<br />
werden und eindeutig Teil des SafeChair sind.<br />
2.6.2 Definition der Bedienkomponenten des SafeChair<br />
In der Anwendung der Definition aus Kapitel 2.4: Definition ‚Bedienkomponente’ verstehen<br />
wir unter Bedienkomponenten alle technischen Einrichtungen am SafeChair, die durch<br />
physikalischen Kontakt mit dem Körper aktiviert werden. Der Benutzer selbst und seine<br />
Hilfspersonen (für externe Navigation, Hilfe beim Ein- und Aussteigen etc.) wirken kontinuierlich<br />
oder diskontinuierlich steuernd oder regelnd auf die Funktionen des SafeChairs. Im<br />
allgemeinen ist die Bedienung, also die Informationsübermittlung an den SafeChair, an<br />
Muskelarbeit gebunden. Dies gilt gleichermassen für den Sprachkanal wie für den effektorischen<br />
Kanal, also die Informationsübermittlung über die Extremitäten 28 oder im Fall des<br />
elektronischen Rollstuhls auch anderer Körperfunktionen, wie der Zunge, des Kopfes oder der<br />
Augen.<br />
Eine interessante Entwicklung im Rahmen der Ergonomie des SafeChairs sind die Spracheingabe<br />
und -ausgabe. Seit langem ist man bemüht, ‚sprechende’ und die menschliche Sprache<br />
‚verstehende’ Maschinen (d.h. Computer) zu entwickeln. Der Aufwand für die Entwicklung der<br />
Bedienkomponenten für die Informationsübermittlung würde praktisch wegfallen, sieht man<br />
einmal ab von einer sachorientierten Sprachkodierung durch spezielle Ausdrücke für die<br />
Ausführung bestimmter Funktionen (Beispiel für eine [visionären] SafeChair: „Anfahren -<br />
28 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 431<br />
Seite 10
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Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Ladestation“ in der Bedeutung: „fahre zur fest montierten Stromschiene in der Wohnung zum<br />
Auftanken der Batterien“ oder „Anfahren - SafeChair“, um den Rollstuhl zum Benutzer<br />
herbeifahren zu lassen).<br />
Wie bereits im Kapitel 2.4: Definition ‚Bedienkomponente’ besprochen, ist eine formale<br />
Trennung der Schnittstellen in Anzeigen und Bedienkomponenten wenig zweckmässig. Im Fall<br />
des SafeChairs ist es durchaus denkbar, dass ein berührungsempfindlicher, kleiner Bildschirm<br />
wesentliche Informationen über den Rollstuhl und seine Position o.ä. übermittelt und gleichzeitig<br />
die Bedienung (Beispiel: Menüauswahl) erleichtert.<br />
2.6.3 Definition des Bauraums des SafeChairs<br />
2.6.3.1 Definition des Bauraums für den Benutzer des SafeChairs<br />
Der Bauraum des SafeChairs für den Benutzer ist definiert durch den Raum, der dem Benutzer<br />
bei der Benutzung zur Verfügung steht. Dieser Raum ist notwendig für seinen Körper und<br />
zudem für die Bewegungen seines Körpers im Rahmen der Benutzung des Rollstuhls und<br />
natürlich auch für die Bedienung des Rollstuhls. Der Raum muss ausreichend Platz bieten für<br />
den Körper selbst, die Kleidung und alle zusätzlich notwendigen Gegenstände:<br />
Beinverlängerungen, Prothesen für Gliedmasse etc. Beispiele für die Aspekte des Bauraums<br />
sind: · Raum für den Rumpf des Körpers: Sitzbreite, Sitztiefe<br />
· Raum für die Beine und Füsse: Höhe der Fussstützen, Breite auf Höhe der Waden,<br />
Breite der Fussstützen<br />
· Raum für die Arme und Hände: Länge der Armlehnen<br />
· Raum für den Kopf: Höhe und Breite der Kopfstütze<br />
2.6.3.2 Definition des Bauraums für Hilfspersonen des SafeChairs<br />
Entsprechend dem oben gesagten, ist der Bauraum des SafeChairs für Hilfspersonal definiert<br />
durch den Raum, der einer Hilfsperson bei der Benutzung zur Verfügung steht. Diesem Aspekt<br />
kommt besondere Bedeutung zu. <strong>Das</strong> Hilfspersonal hat Schwierigkeiten, einer Person in den<br />
Rollstuhl zu helfen oder sie aus dem Rollstuhl herauszuheben, wenn nicht genug Bauraum für<br />
diese Aktivitäten reserviert wurde. Beispiele für Aspekte des Bauraums sind:<br />
· Raum hinter dem Rollstuhl beim Schieben und vor allem beim Herausheben<br />
einer Person<br />
· Raum vor und neben dem Rollstuhl für das Stehen der Hilfsperson beim Herausheben einer<br />
Person<br />
2.7 Ergonomie des SafeChair<br />
Dieser Abschnitt soll aufbauend auf den vorhergehenden Kapiteln die Anforderungen an die<br />
Ergonomie des SafeChairs präzisieren. Dafür wird in einer Tabelle entsprechend den Erkenntnissen<br />
des Abschnitts 2.1: Definition ‚Ergonomie’ beschrieben, welche Anforderungen an die<br />
Ergonomie des SafeChairs konkret bestehen. Die Tabelle soll die wichtigsten Anforderungen<br />
gruppieren. Für alle Kategorien sind sicherlich noch weitere Beispiele möglich.<br />
Seite 11
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Technik und Architektur Bern<br />
Tabelle 2-1: Detaillierung der Anforderungen an die Ergonomie des SafeChairs<br />
Kriterium Beschreibung<br />
Anordnung · Ausreichende Bewegungsfreiheit für den Benutzer im SafeChair.<br />
· Beweglichkeit des SafeChairs durch kompakte Anordnung der Baukomponenten.<br />
· Körperfunktionsgerechte Anordnung der Bedienkomponenten für die Extremitäten. Alle<br />
Bedienkomponenten können mit natürlichen, nicht anstrengenden Bewegungen vom<br />
Benutzer bedient werden.<br />
· Konstruktion der Anzeigekomponenten, so dass eine gute Sichtbarkeit ohne Blendung<br />
sichergestellt ist.<br />
Beispiel: ermüdungsfreies Bedienen des Joysticks für die Navigation mit der rechten Hand,<br />
während der Unterarm auf der Armlehne gepolstert liegt. Keine Abwinkelung des Handgelenks<br />
nach oben beim Bedienen des Joysticks (zur Vermeidung einer Sehnenscheidenentzündung).<br />
Oder ein dicker, kurzer, gepolsterter Joystickknauf, auf dem die Hand ruhen kann oder<br />
ein der Handinnenseite angepasster Griff, der schräg montiert von der Hand umschlossen<br />
werden kann.<br />
Komfort · Müheloses Ein- und Aussteigen aus dem Fahrzeug durch optionales Wegklappen oder<br />
Entfernen von Baukomponenten oder aktive Aufsteh-Hilfen.<br />
· Angenehme, ergonomische Sitzposition, die die Muskeln des Benutzers entlastet oder<br />
wechselweise belastet.<br />
· Schönes Aussehen und gutes Gefühl der Benutzerschnittstelle: Gestaltung der Bau- und<br />
Bedienkomponenten auf eine Art und Weise, dass sie vom Benutzer als angenehm beurteilt<br />
werden.<br />
Beispiel: Massagefunktion im Sitz, der aus weichem Leder gearbeitet ist.<br />
Konfigurierbarkeit · Der Benutzer muss die Möglichkeit haben, alle wesentlichen Baukomponenten auf seine<br />
Bedürfnisse abzustimmen und einzustellen.<br />
Beispiel: Sitzverstellung für alle Sitzkomponenten (Sitz, Lehne, Armablage, Kopfstütze,<br />
Wadenkissen etc.).<br />
· Der Benutzer sollte für die Eingabe- (durch käufliche Optionen) und vor allem die<br />
Ausgabekomponenten die Möglichkeit haben, zwischen verschiedenen Anzeigen zu wählen.<br />
Beispiel: die Anzeige für den Ladezustand der Batterie ist für den Benutzer am sinnvollsten<br />
1) in verbleibenden Minuten und Stunden für die Weiterfahrt oder 2) in Form einer Rest-<br />
Streckenangabe oder 3) in Form einer Prozentangabe für die Ladung in 10% Schritten. Er<br />
sollte die Anzeige umschalten können, je nachdem in welcher Situation er sich befindet.<br />
Einfachheit · Die Zeit, die für die Bedienung von Eingabekomponenten notwendig ist, sollte möglichst<br />
kurz und eine Steuerung ohne Ablenkung möglich sein.<br />
Beispiel: Der Benutzer sollte für die Einschaltung und Einstellung des Radios nicht<br />
wesentlich vom Verkehr abgelenkt werden.<br />
· Die Zeiten, für die Informationserfassung und die für -verarbeitung sollten möglichst<br />
gering sein.<br />
Beispiel: einfache, klare Motive für Fernlicht oder den Warnblinker anstelle von blinkenden<br />
LEDs neben Textbeschriftungen oder unverständlichen Abkürzungen.<br />
Relevanz · Die Ausgabekomponenten sollten einen möglichst hohen Informationsnutzen für den<br />
Benutzer haben. Die Information muss exakt die Frage des Benutzers beantworten und<br />
Informationen, die nicht interessieren, werden nicht gegeben.<br />
Beispiel: Darstellung der aktuellen Geschwindigkeit mit einem Zeiger auf einer Skala. Den<br />
Benutzer interessiert die Geschwindigkeit nicht exakt (z.B. 14.65 km/h), sondern nur in der<br />
Seite 12
Erwartungskonformität<br />
29<br />
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Grössenordnung (Geschwindigkeitszeiger steht bei etwa 15 km/h).<br />
· Bei erstmaliger Benutzung (ohne Ausbildung) werden die Ein- und Ausgabekomponenten<br />
richtig interpretiert und präzise genutzt, d.h. Regler werden im angemessenen Ausschlag<br />
verändert (Beispiel: Bremse).<br />
· Die Bedienkomponenten sind selbsterklärend, sofern sie mehrere Bedienungsschritte<br />
erfordern.<br />
· In Notsituationen besteht keine Unsicherheit über die Platzierung und die Funktion, die<br />
gewählt werden sollen.<br />
Beispiel: Der Warnblinker ist auf dem Joystick hintergrundbeleuchtet angebracht und durch<br />
ein Warndreieck-Zeichen gekennzeichnet.<br />
Feedback · Die Eingabekomponenten, die die Steuerung des SafeChairs verbessern, geben Informationen<br />
an den Bediener zurück.<br />
Beispiel: Der Joystick für die Navigation hat je nach Fahrgeschwindigkeit eine unterschiedliche<br />
Rückstellkraft auf den Nullpunkt. Die Federkraft wird bei hoher Geschwindigkeit grösser<br />
(Bei guten Autos wird die Servoleistung für das Lenkrad bei schneller Fahrt reduziert, damit<br />
das ‚Strassengefühl’ und damit die Kontrolle über das Fahrzeug besser werden).<br />
Fehlervermeidung · Die Bedienelemente sind so konstruiert, dass eine unbeabsichtigte Bedienung ausgeschlossen<br />
wird.<br />
Beispiel: der Schalter für den Warnblinker ist schwergängig. Eingabekomponenten, die mit<br />
dem Körper in Kontakt kommen könnten (z.B. Schalter neben dem Joystick könnten durch<br />
die Handseite berührt werden) sind vertieft eingebaut oder benötigen eine grössere Druckkraft<br />
für die Auslösung.<br />
Fehlertoleranz · Die Steuerung erkennt nicht sinnvolle Befehle und verhindert deren Ausführung.<br />
Beispiel: Zu starkes Einlenken bei hoher Geschwindigkeit wird verhindert. Der maximale<br />
Lenkeinschlag ist nach Geschwindigkeit unterschiedlich, damit sich das Fahrzeug nicht<br />
überschlagen kann.<br />
Problemwarnung · Während der Benutzung sollte der SafeChair wesentliche Aspekte kontrollieren, die zu<br />
einer Problemsituation führen könnten.<br />
Beispiel: Überwachung des Batteriestands während der Fahrt und Ausgabe einer Warnung.<br />
Interaktivität · Sobald die Bedienung eine Reihe von Schritten beinhaltet, sollte ein Dialog über Ein- und<br />
Ausgabekomponenten in mehreren Schritte erfolgen.<br />
Beispiel: Bei der Navigationshilfe findet die Eingabe des Zielortes über mehrere Entscheidungen<br />
des Benutzers in einem Dialog statt, der dem Beispiel von Microsoft Windows XP<br />
folgt. Der Benutzer kann bei Unsicherheit kontext-basierte Hilfe in jedem Schritt anfragen.<br />
Intelligenz · Wo sinnvoll und eindeutig sollte der SafeChair ‚mitdenken’ und die Zufriedenheit des<br />
Benutzers steigern, indem er ihm Arbeit abnimmt.<br />
Beispiel: SafeChair- Einstellungen für den Sitz sollen für den jeweiligen Benutzer gespeichert<br />
werden und sobald der Benutzer erkannt wird (z.B. durch seinen Schlüssel) werden alle<br />
Einstellungen entsprechend vorgenommen.<br />
Automation · Der SafeChair könnte mit Funktionen ausgestattet sein, die viele Arbeitsschritte erleichtern<br />
oder Handlungen des Benutzers übernehmen.<br />
Beispiel: automatisches Öffnen von Türen oder das Rufen des Fahrstuhls über eine Steuerung<br />
mit einem Sender im SafeChair und eingebauten Sensoren und Steuerungen in der Wohnung<br />
des Benutzers.<br />
Handlungsflexibilität <br />
Kompetenzförderung<br />
· Der SafeChair sollte durch käufliche oder mitgelieferte Optionen für bestimmte Zwecke<br />
einsetzbar sein und bedürfnisgerecht konfigurierbar sein (z.B.: Anbringen einer zweiten/<br />
grösseren Batterie für lange Fahrten, Mitführung von lebensunterstützenden medizinischen<br />
Geräten).<br />
· Der SafeChair sollte die Möglichkeit zulassen, dass die effiziente Ausführung einer<br />
Steuerung alternative Möglichkeiten bietet. 30<br />
Beispiel: Die detaillierten Einstellungen von Bewegungsprogrammen für enge Platzverhältnisse<br />
oder Fahrten in unebenem Gelände können über eine Software vorgenommen werden.<br />
Der Druck auf Programmtasten mit voreingestellten Einstellungen neben dem Joystick ist<br />
eine alternative Lösung für neue Benutzer.<br />
· Der SafeChair sollte dem Benutzer während des Betriebs ermöglichen, dass er sein Wissen<br />
über das System und dessen Funktionen verbessern kann, damit er seine Interaktions- und<br />
29 Vgl. Schmidtke, Heinz: Ergonomie, S. 449<br />
30 Vgl. Schmidtke, Heinz: Ergonomie, S. 449 f.<br />
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über das System und dessen Funktionen verbessern kann, damit er seine Interaktions- und<br />
Sachkenntnis steigern kann. 31<br />
Beispiel: Ein Hinweis auf riskante Fahrweise in unebenen Gelände.<br />
Schutzfunktion · Alle aktiven Schutzfunktionen des SafeChair.<br />
· Alle Baukomponenten müssen so konstruiert sein (Formgebung, Material, Sollbruchstellen<br />
etc.), dass für den Benutzer und andere Personen (oder Tiere) kein Verletzungsrisiko<br />
besteht.<br />
Beispiel: Die heute üblichen Joysticks für die Navigation sind häufig ein Duroplastknauf, der<br />
auf einer Metallstange fixiert wird, die aus einem Kunstoffgehäuse ca. 8 cm hervorsteht. Ein<br />
leicht gepolsterter, mit Leder überzogener, abgerundeter Knauf fühlt sich nicht nur besser an,<br />
sondern verringert auch das Verletzungsrisiko im Fall eines Unfalls.<br />
· Beispiel: Sicherheitsgurt<br />
Wartungsfreundlichkeit<br />
· Der SafeChair sollte keine regelmässige Wartung durch den Benutzer erfordern.<br />
· Die Reinigung sollte unproblematisch sein (z.B. durch abnehmbare Sitz- und/ oder<br />
Kopfstützen-Bezüge).<br />
· Die Aufladung der Batterien sollte automatisch erfolgen.<br />
Beispiel: Für den Abstellplatz des Rollstuhls in der Nacht könnten Stromschienen einen<br />
Kontakt zum Ladegerät herstellen und automatisch die Batterien laden.<br />
Andere · Schlagsichere, spritzwassergeschützte Bedienkomponenten, die auch bei Verspannung oder<br />
nach Schlägen die Funktion einwandfrei ausführen.<br />
· Einwandfreie Funktion der Bedienkomponenten bei allen in Westeuropa vorkommenden<br />
Klimasituationen<br />
· usw.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
31 Vgl. Schmidtke, Heinz: Ergonomie, S. 449<br />
Seite 14
3 Mögliche Bedienkomponenten<br />
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3.1 Übersicht über bekannte Eingabekomponenten<br />
Ein erster Gliederungspunkt für Bedienkomponenten ist aus der Extremität ableitbar, die auf<br />
die Bedienkomponente einwirkt. Danach sind Komponenten für Finger- (Beispiel: Lichtschalter),<br />
Hand- (Beispiel: Schalthebel), Fuss- (Beispiel: Gaspedal) und Beinbedienung (Beispiel:<br />
Bremspedal) zu unterscheiden. Diese Klassifikation ist erweiterbar durch die Greif- oder<br />
Tretart an Stellteilen. Finger- oder Handbetätigung ist mit dem Kontaktgriff (Beispiel: Taste,<br />
Rollball) und Zufassungsgriff (Beispiel: Drehknopf, Schalthebel), Handbetätigung auch mit<br />
dem Umfassungsgriff (Beispiel: Lenkrad) möglich. Fussbetätigte Stellteile sind entweder mit<br />
Gesamtfuss- (Beispiel: Gaspedal) oder Vorfussauflage (Beispiel: Bremspedal) zu betätigen. 32<br />
Tabelle 3-1: Übersicht über Eingabekomponenten mit diskreter Einstellung<br />
Bezeichnung Darstellung<br />
1 Druckknopf<br />
2 Fussschalter<br />
3 Zweifach-Schalter<br />
4 Dreifach-Schalter<br />
5 Drehschalter<br />
Quelle: Sanders, Mark S. und McCormick, Ernst J.:<br />
Human Factors in Engineering and Design, S. 337.<br />
32 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 432<br />
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Tabelle 3-2: Übersicht über Eingabekomponenten mit kontinuierlicher Einstellung<br />
Bezeichnung Darstellung<br />
1 Drehknopf<br />
2 Einstellrad<br />
3 Lenkrad<br />
4 Hebel<br />
5 Pedal<br />
Quelle: Sanders, Mark S. und McCormick, Ernst J.:<br />
Human Factors in Engineering and Design, S. 337.<br />
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Tabelle 3-3: Übersicht über Eingabekomponenten mit Positionierungs-Einstellung<br />
1 Maus<br />
Bezeichnung Darstellung<br />
2 Trackball<br />
3 Digitalisierungstablett<br />
4 Licht-Stift<br />
Quelle: Sanders, Mark S. und McCormick, Ernst J.:<br />
Human Factors in Engineering and Design, S. 337.<br />
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Tabelle 3-4: Übersicht über Eingabekomponenten mit Joystick-Funktion<br />
Bezeichnung Darstellung<br />
1 Joystick mit Nullposition und<br />
zwei verstellbaren Achsen<br />
(Englische Bezeichnung:<br />
displacement joystick; spring<br />
return joystick)<br />
2 Joystick für Handbedienung<br />
mit einem oder mehreren<br />
Taster[n] (Englische Bezeichnung:<br />
isometric thumb<br />
operated joystick)<br />
3 Joystick für die Steuerung mit<br />
einem Finger (Englische<br />
Bezeichnung: isometric finger<br />
operated joystick) 33<br />
Quelle: Sanders, Mark S. und McCormick, Ernst J.:<br />
Human Factors in Engineering and Design, S. 354.<br />
3.2 Übersicht über bekannte Ausgabekomponenten<br />
Eine Ausgangskomponente dient zur Informationsübermittlung, die über eine technische<br />
Einrichtung den menschlichen Sinnesorganen übertragen wird. Zur Festlegung der Gestaltungsparameter<br />
des Informationsausgabebereichs von Arbeitssystemen ist von der Aufgabenaufteilung<br />
auf die personellen und technischen Systemkomponenten im Arbeitssystem auszugehen.<br />
Darauf aufbauend kann die inhaltliche und zeitliche Struktur der für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe<br />
dem Menschen darzubietenden unmittelbaren und mittelbaren Informationen<br />
festgelegt werden. Primäre Gestaltungsaufgabe ist die Gestaltung der mittelbaren Informationsübertragung<br />
durch Anzeigen. 34<br />
Aus Gründen der menschlichen Informationsaufnahme und -verarbeitung finden überwiegend<br />
visuelle, akustische und in geringem Masse kinästhetische 35 und haptische 36 Ausgabekomponenten<br />
Anwendung. 37 Eine umfassende Informationsübermittlung findet in der Regel über<br />
visuelle Anzeigen statt, da die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit beim Menschen für<br />
33<br />
Alternativ kann auch nur eine Öffnung für einen Finger vorgesehen sein.<br />
34<br />
Vgl. Bullinger, H.-J.: Ergonomie, S. 345f.<br />
35<br />
d.h. künstlich nachgebildet (virtuelle Realität)<br />
36<br />
d.h. auf die Hautsinne wirkend<br />
37<br />
Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 562<br />
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diese Sinneseindrücke am ausgeprägtesten ist. Die Klassifizierung von Anzeigen kann über die<br />
Aspekte des Informationsinhalts, der Darstellungsform und des Darstellungsorts vorgenommen<br />
werden. 38<br />
Tabelle 3-5: Übersicht über Ausgabekomponenten 39<br />
Visuell Akustische<br />
Monitor<br />
Licht<br />
· Blinklicht<br />
· Warnlicht<br />
Analoganzeige<br />
· Zeiger 40<br />
· Skala<br />
· Balken<br />
Digitalanzeige<br />
· Ziffer<br />
· Zeichen<br />
Spiegel<br />
Lautsprecher<br />
Sirene<br />
Glocke<br />
Summer<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Bei der Auswahl der unterschiedlichen Anzeigekomponenten ist von Bedeutung, für welchen<br />
konkreten Zweck eine Anzeige eingesetzt werden soll. Während im Hinblick auf den SafeChair<br />
eine ganze Reihe von Informationen nur wenig Bedeutung in der Informationsausgabe hat, vor<br />
allem da das Fahrzeug sich nur langsam bewegt, ist doch bei innovativen Funktionen eine<br />
überlegte Kombination von Komponenten sinnvoll. Beispielsweise kann die Information über<br />
den Ladezustand der Batterien für den Antrieb (zum Beispiel durch eine Prozent-<br />
Ziffernanzeige) hilfreich sein. Benutzerfreundlicher sind Lösungen, wie zum Beispiel ein<br />
Display, das zu jedem Zeitpunkt, also auch während der Fahrt, darüber informiert, welche noch<br />
verbleibende Strecke mit dem Rollstuhl zurückgelegt werden kann und/ oder wie hoch der<br />
aktuelle Stromverbrauch ist. Die folgende Aufstellung hilft bei der Abwägung zwischen<br />
visuellen und akustischen Anzeigen.<br />
Tabelle 3-6: Übersicht über Kriterien der Nutzung visueller und akustischer Anzeigen<br />
Visuell Akustische<br />
· umfangreiche Informationsmenge · kleine Informationsmenge<br />
· komplexe Information · einfache Information<br />
· örtliche und zeitliche, diskrete und<br />
kontinuierliche Information<br />
· zeitliche, diskrete Information<br />
· mehrmals benötigte Information · einmalige benötigte Information<br />
· vom Beobachter abzurufende Information · sofort zu beachtende Information<br />
· simultan (parallel) oder sequentiell · sequentiell darzustellende Information<br />
38 Vgl. Schmidtke, H.: Ergonomie, S. 421<br />
39 Bei der Aufstellung handelt es sich nicht um eine abschliessende Liste.<br />
40 Kategorien sind: Balkenzeiger, Lanzenzeiger, Spitzenzeiger, Fadenzeiger, Messerzeiger, Hakenzeiger<br />
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·<br />
(parallel oder seriell) darzustellende Information<br />
eingeengter Beobachteraufenthaltsbereich · variabler Beobachterstandort<br />
· gezielte Nachrichtenübermittlung an<br />
einzelnen Beobachter oder an Gruppe<br />
· Informationsübermittlung an Gruppe<br />
· geringe Auffälligkeit bei Langzeitbeobach- · hohe Auffälligkeit<br />
tung<br />
· Platzbedarf im Blickfeld · kein Platzbedarf im Blickfeld<br />
· hoher Umgebungslärm zulässig · zu geringe oder zu hohe Beleuchtung<br />
zulässig<br />
Quelle: Bullinger, H.-J.: Ergonomie, S. 346<br />
Als Beispiel für die Integration verschiedener Ausgabekomponenten, die eine rasche Erfassung<br />
verschiedener Informationen ermöglichen, zeigt die folgende Abbildung schematisch die<br />
denkbare Kombination von einem Soll- und Istwert mit zusätzlicher Berücksichtigung einer<br />
Bereichs- und der Differenzinformation.<br />
Abbildung 3-1: Integration verschiedener Anzeigenarten<br />
Quelle: Bullinger, H.-J.: Ergonomie, S. 345<br />
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4 Anforderungen an den SafeChair<br />
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In den folgenden Abschnitten sollen die Anforderungen an den SafeChair zusammengefasst<br />
werden. Zielsetzung ist eine Übersicht über alle Anforderungen, gruppiert nach Funktionsgruppen<br />
des SafeChairs. Im Anschluss wird basierend auf dieser Aufstellung in Kapitel 5: ‚Neue<br />
Konzepte für die Bedienung des SafeChair’ untersucht, wie die Anforderungen mit verschiedenen<br />
Bedienalternativen erfüllt werden können.<br />
Die Anforderungen werden nur berücksichtigt, sofern sie direkt oder indirekt etwas mit der<br />
Ergonomie des SafeChair zu tun haben. Zum Beispiel ist relevant, dass der SafeChair ein Licht<br />
haben sollte, da als Folge ein Lichtschalter eingebaut sein muss. Nicht relevant ist die Anforderung<br />
für die Einhaltung der maximalen Geschwindigkeit von 30 km/ h, da kein Display und<br />
keine unbedingt notwendige Eingabekomponente daraus abgeleitet werden kann.<br />
Erschwert wird die Erarbeitung der Anforderungsübersicht durch die Tatsache, dass verschiedene<br />
Quellen die gleichen Anforderungen haben. Abbildung 4-1: Übersicht über verschiedene<br />
Anforderungensquellen zeigt schematisch die Überschneidungen. Aus diesem Grund sollen<br />
Anforderungen, die in Überschneidungen liegen, nur einfach erwähnt werden.<br />
Abbildung 4-1: Übersicht über verschiedene Anforderungensquellen<br />
Zweckerfüllung<br />
Pflichtenheft<br />
Verordnungen<br />
und Gesetze<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Empfehlungen von<br />
Interessensgruppen<br />
Zukünftige<br />
Bedürfnisse<br />
4.1 Anforderungen abgeleitet aus der Zweckerfüllung<br />
Die Anforderungen aus der Zweckerfüllung des SafeChairs beziehen sich auf alle Funktionen,<br />
die unbedingt notwendig sind, damit der Benutzer den SafeChair zufriedenstellend benutzen<br />
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kann (Beispiel: feinfühlige Navigation des Rollstuhls in engen Platzverhältnissen. Ist diese<br />
Anforderung nicht erfüllt, so erfüllt der SafeChair seinen Zweck nicht.). Sie überschneiden sich<br />
mit den Empfehlungen (Beispiel: guter Sitz mit Verstellmöglichkeiten für angenehmes Sitzen<br />
über längere Zeit) und dem Pflichtenheft (Beispiel: hohes Sicherheitsniveau beim Transport).<br />
· Bewegen in alle Richtungen:<br />
- vorwärts und rückwärts [Muss]<br />
- mit möglichst geringer Einschränkung der Wendigkeit [Wunsch]<br />
· Feinfühlige Navigation des Rollstuhles in engen Platzverhältnissen<br />
(z.B. in Geschäften) und andererseits kräftiges Ansprechen je nach Fahrmodus [Muss]<br />
· Möglichkeit, den Rollstuhl ohne aktivierten Eigenantrieb zu bewegen, zum Beispiel durch<br />
Schieben eines Bügels (oder Griffs) [Muss]; Möglichkeit, den Rollstuhl mit aktiviertem<br />
Eigenantrieb zu bewegen [Muss]<br />
· Starkes Abbremsen (für einen Notfall)<br />
· Unterstützung einer stabilen und komfortablen Sitzposition (Formgebung, Polsterung etc.);<br />
insbesondere Schonung der Rückenmuskulatur und der Bandscheiben [Wunsch]<br />
· Sichere Stellfläche für Füsse [Muss]. Um ein unkompliziertes Aufstehen des Patienten zu<br />
gewährleisten, muss der Platz für die Fussstützen freigemacht werden können. [Muss]<br />
· Leichtes Ein- und Aussteigen über die Seite des Rollstuhls: für ein reibungsloses Ein- und<br />
Aussteigen müssen die Bauteile auf der Seite aus dem Weg genommen werden können.<br />
[Muss]<br />
· Möglichkeit zum Mitführen von Gegenständen [Muss]; Transport von Geräten für die<br />
Unterstützung von Körperfunktionen [Wunsch]; Transport von Stoffen (Flüssigkeiten, Gase)<br />
[Wunsch]<br />
· Bedienerfreundliches Aufladen der Energiequelle des Rollstuhls [Wunsch]; lange<br />
Wartungsintervalle [Wunsch]<br />
· Hupe [Wunsch]<br />
· Ergonomische, einfache und intuitive Bedienung des Rollstuhls [Wunsch]<br />
4.2 Anforderungen abgeleitet aus Empfehlungen von Interessensgruppen<br />
Die Anforderungen aus Empfehlungen von Interessensgruppen beziehen sich auf alle Funktionen,<br />
die das Leben der Benutzer mit dem SafeChair erleichtern und die Zufriedenheit steigern<br />
(Beispiel: komplett herausnehmbare Armablage für ein erleichtertes Ein- und Aussteigen).<br />
Einige dieser Anforderungen sind auch in der Kategorie der zukünftigen Bedürfnisse (Beispiel:<br />
ausfahrbare Abstellmöglichkeit für ein Getränk in der Armlehne).<br />
· Sitzkomfort:<br />
- Verstellungsmöglichkeit der Sitzlängsrichtung, Sitzhöhe, Sitzneigung, Sitzbreite<br />
Lehnenneigung, Lordosenstütze, Sitzkissentiefe, Kopfstützenhöhe [Wunsch]<br />
- elektronische Speicherungsfunktion für Sitzeinstellungen [Wunsch]<br />
- Massagefunktion [Wunsch]<br />
- Angenehmes Sitzklima auch bei hohen Temperaturen [Wunsch]<br />
· Entlastung<br />
- der Nackenmuskulatur durch entspannte Haltung des Kopfes [Wunsch]<br />
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- der Armmuskulatur durch entspannte Haltung [Muss]<br />
- der Beinmuskulatur durch entspannte Haltung [Muss]<br />
· Wadenpolsterung [Wunsch]. Entspannte Haltung durch Auflegen der Beine (insbesondere<br />
der Waden) auf Polster; komfortable Stabilisierung/ Fixierung der Unterschenkel [Muss]<br />
· Unterstützung einer ergonomischen Körperhaltung durch einfache Positionierung der<br />
unteren Extremitäten [Wunsch]. Als Ausgleich für die Bewegung des Kopfes und des Oberkörpers<br />
halten Fussfixationen den Unterkörper im Gleichgewicht [Wunsch]<br />
· Amputationsstütze [Wunsch]. Hilfe für Lagerung eines Gipsbeins [Wunsch]<br />
· Bewegen mit Überwindungsmöglichkeit von Hindernissen (bis ca. 15cm Höhe) und<br />
unebenem Gelände [Wunsch]<br />
· Verändern der Sitzhöhe (der ganze Sitz kann entsprechend einem Lift nach oben bewegt<br />
werden) [Wunsch]<br />
· Gute Zugänglichkeit für die Hilfsperson von hinten, seitlich und von vorne<br />
· Für das Aufstehen nach vorne oder zur Seite (zum Beispiel, wenn die Hilfsperson den<br />
Benutzer stützen oder tragen will) soll der Hilfsperson geholfen werden durch eine Aufstehhilfe<br />
[Wunsch]<br />
· Abstellmöglichkeit von Trinkbechern, Tassen oder Büchsen. [Wunsch]. Tisch als Ablage<br />
und Arbeitsplatz für den Patienten. [Muss]<br />
· Wetterschutz: Sonnenschutz [Wunsch]; Regenschutz [Wunsch]; Heizung für Griffstellen<br />
[Wunsch]; geschlossene Seitenteile, um die Kälte abzuschirmen [Wunsch]<br />
· Scheinwerfer vorne mit Ausrichtung entsprechend der Fahrtrichtung [Wunsch]; Sicht nach<br />
hinten [Wunsch]; Suchscheinwerfer [Wunsch]<br />
4.3 Anforderungen abgeleitet aus zukünftigen Bedürfnissen<br />
Die Anforderungen aus zukünftigen Bedürfnissen ergeben sich in erster Linie aus den Interviews<br />
(Beispiel: Schnelle und präzise Standortbestimmung). Einige dieser Anforderungen sind<br />
auch in der Kategorie der Empfehlungen (siehe oben).<br />
· Unterhaltung [Wunsch]<br />
· Notruf [Wunsch]<br />
· Einfache Kommunikation mit anderen Mitmenschen auch während der Fahrt [Wunsch]<br />
· Schnelle und präzise Standortbestimmung [Wunsch]<br />
· Möglichkeit, eine Information auf dem Internet abzurufen [Wunsch]<br />
· Einfache Kommunikation mit dem Rollstuhl selbst, insbesondere dann, wenn es um<br />
kompliziertere Einstellungen und Problemsituationen geht [Wunsch]<br />
· Missbrauchsicherung und Diebstahlsicherung [Wunsch]<br />
· Anti-Blockier-System [Wunsch] (Diese Anforderung wird nicht weiter verfolgt, da es sich<br />
um eine Funktion des Antriebs- und Bremssystems handelt und keine Benutzerschnittstelle<br />
besteht, sieht man von der Möglichkeit einer Anzeige für den Systemausfall des ABS ab.).<br />
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4.4 Anforderungen abgeleitet aus Verordnungen und Gesetzen<br />
Die Anforderungen aus Verordnungen und Gesetzen beziehen sich auf alle Vorschriften. Einige<br />
dieser Anforderungen sind auch in der Kategorie des Pflichtenheftes (Beispiel: Informationen<br />
über Vorschriften, die eingehalten werden müssen).<br />
Die Verordnungen des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements regeln die Gültigkeit<br />
von Vorschriften für elektrische Rollstühle: „Nach Artikel 5 Absatz 2 der Verordnung vom<br />
27.8.1969 über Bau und Ausrüstung der Strassenfahrzeuge (BAV) gelten einplätzige Invalidenfahrstühle<br />
mit einem Hilfsmotor bis zu 50 cm 3 Hubraum oder mit elektrischem Antrieb und<br />
einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 30 km/h als Motorfahrräder.“<br />
41<br />
Wesentliche Regelungen dieser Verordnung im Kontext der Aufgabenstellung sind: 42<br />
· Einplätzige Invalidenfahrstühle mit einem Hilfsmotor bis zu 50 cm 3 Hubraum oder mit<br />
elektrischem Antrieb, deren Höchstgeschwindigkeit in eingefahrenem Zustand auf ebener<br />
Strasse bauartbedingt 30 km/h nicht übersteigen kann, sind den Motorfahrrädern gleichgestellt<br />
und unterstehen der Typenprüfung.<br />
· Für Invalidenfahrstühle nach Ziffer 1 mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 10 km/h gilt<br />
folgendes: Die Lenker sind den Radfahrern gleichgestellt (kein Führerausweis, Mindestalter<br />
nach Art. 19 Abs. 1 SVG). Hinsichtlich der technischen Anforderungen kann von den Bestimmungen<br />
der BAV abgewichen werden, soweit Verwendungszweck und Verkehrssicherheit<br />
nicht beeinträchtigt werden. Dies ist sinngemäss anwendbar auf Invalidenfahrstühle, die<br />
als Motorhandwagen gelten (Führung durch eine Begleitperson, Mindestalter nach Art. 19<br />
Abs. 1 SVG).<br />
Aufgrund der Tatsache, dass eine Vielzahl von Verordnungen mit Gültigkeit für die <strong>Schweiz</strong><br />
oder über die <strong>Schweiz</strong> hinaus in Europa bestehen und dass diese miteinander in Zusammenhängen<br />
stehen, soll eine Tabelle Übersicht schaffen. Sie zeigt, welche Vorschriften von besonderer<br />
Bedeutung sind. Zudem soll festgestellt werden, ob die Vorschriften im Hinblick auf die<br />
Konstruktion Rahmenvorgaben für die Konzeption und Herstellung des Rollstuhls geben oder<br />
konkret Anforderungen an die Ergonomie beinhalten.<br />
41 Verordnung „Invalidenfahrstühle und ihre Führer“ vom 14.7.1980<br />
42 Verordnung „Invalidenfahrstühle und ihre Führer“ vom 14.7.1980<br />
Seite 24
Tabelle 4-1: Übersicht über Verordnungen und Gesetze<br />
Abkürzung der<br />
Verordnung oder<br />
des Gesetzes<br />
Bezeichnung der Verordnung<br />
oder des Gesetzes<br />
FAV 4 Verordnung über die Abgasemissionen von<br />
Motorfahrrädern<br />
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Bedeutung für die<br />
Konstruktion des<br />
SafeChair<br />
Gering, da ein<br />
Elektroantrieb<br />
vorgesehen ist<br />
Bedeutung für die<br />
Ergonomie des<br />
SafeChair<br />
SSV Signalisationsverordnung Keine Keine<br />
SVG Strassenverkehrsgesetz Gering (Beispiel:<br />
Haftung)<br />
Keine<br />
TAFV 3 Verordnung über technische Anforderungen an Keine, aufgrund Keine<br />
Motorräder, Leicht-, Klein- und dreirädrige<br />
Motorfahrzeuge<br />
Absatz 1.1.2.9<br />
TGV Verordnung über die Typengenehmigung von<br />
Strassenfahrzeugen<br />
Erheblich Keine<br />
VRV Verkehrsregelnverordnung Erheblich Gering, siehe<br />
folgende<br />
Abschnitte<br />
VTS Verordnung für Technische Anforderungen an Ausserordentlich Erheblich, siehe<br />
Strassenfahrzeuge<br />
folgende<br />
Abschnitte<br />
VVV Verkehrsversicherungsverordnung Gering Keine<br />
VZV Verordnung über die Zulassung von Personen und<br />
Fahrzeugen zum Strassenverkehr<br />
Gering Keine<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Keine<br />
Im folgenden sollen nun alle Verordnungen aufgeführt werden, die für die Ergonomie relevant<br />
sind. Es handelt sich dabei um alle ausgewählten Verordnungen der Tabelle 4-1: Übersicht über<br />
Verordnungen und Gesetze.<br />
4.4.1 Verordnung über technische Anforderungen an Strassenfahrzeuge<br />
Fahrzeuge mit Elektromotor können als Motorfahrrad zugelassen werden, wenn ihre Höchstgeschwindigkeit<br />
30 km/h nicht übersteigt und sie in allen Punkten den Vorschriften über<br />
Motorfahrräder entsprechen.<br />
· Teil 1, Titel 2, Kapitel 3, Artikel 18<br />
«Motorfahrräder» sind a) einplätzige Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von nicht<br />
mehr als 30 km/h in eingefahrenem Zustand auf ebener Strasse und einem Hubraum von höchstens 50 cm 3 bei<br />
Verbrennungsmotoren; b) «Invalidenfahrstühle», d. h. einplätzige Rollstühle mit drei oder mehr Rädern und<br />
eigenem Antrieb zum Transport von invaliden Führern oder Führerinnen mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit<br />
von nicht mehr als 30 km/h in eingefahrenem Zustand auf ebener Strasse und einem Hubraum von<br />
höchstens 50 cm 3 bei Verbrennungsmotoren.<br />
· Teil 3, Titel 1, Kapitel 2, Artikel 51, Absatz 2 und 3<br />
Der Strom für den Antrieb muss durch einen Schalter unterbrochen und die Inbetriebnahme durch Unbefugte<br />
verhindert werden können. Bei Überlastung des elektrischen Antriebes muss eine Hauptsicherung den Stromkreis<br />
unterbrechen. Der Strom für den Antrieb muss bei einer Vollbremsung selbsttätig ausschalten oder mitbremsen.<br />
Eine Stromrekuperation ist zulässig. Eine Bremse muss eine Reibungsbremse sein.<br />
· Teil 3, Titel 1, Kapitel 6, Artikel 64, Absatz 1 und 3 und 4<br />
Die Lenkung darf nur wenig Spiel haben und muss leicht bedienbar sein. Lenkmechanismus und Lenkgeometrie<br />
müssen so ausgelegt und eingestellt sein, dass Lenkungsschwingungen unterbleiben und das Fahrzeug bei<br />
Normallage der Lenkung geradeaus fährt. Bei Fahrzeugen mit hydraulischen oder elektrischen Lenkungen ist<br />
nötigenfalls eine Warnvorrichtung anzubringen oder die Geschwindigkeit zu beschränken.<br />
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· Teil 3, Titel 1, Kapitel 7, Artikel 65, Absatz 1 und 2<br />
Motorfahrzeuge und ihre Anhänger müssen mit Bremsanlagen versehen sein, die es gestatten, das Fahrzeug bei<br />
allen vorkommenden Geschwindigkeiten und Belastungen zum Stehen zu bringen. Sie müssen, je nach ihrer<br />
Kategorieneinteilung, mit einer Betriebs-, Hilfs-, Feststell- und Dauerbremsanlage sowie einem automatischen<br />
Blockierverhinderer (ABV) ausgerüstet sein.<br />
· Teil 3, Titel 1, Kapitel 8, Artikel 66, Absatz 2<br />
Führer, Führerinnen, Mitfahrer und Mitfahrerinnen müssen gegen eine Berührung mit den Rädern geschützt<br />
sein. Der Aufbau bzw. die Kotflügel müssen bei Geradeausfahrt die ganze Breite der Reifenlauffläche oben und<br />
nach hinten bis 0,10 m über die Höhe der Achsmitte decken.<br />
· Teil 3, Titel 1, Kapitel 8, Artikel 67, Absatz 1 und 2<br />
Fahrzeuge dürfen keine scharfen Spitzen, Kanten oder Vorsprünge aufweisen, die bei Kollisionen, namentlich<br />
mit Fussgängern, Fussgängerinnen, Zweiradfahrern oder Zweiradfahrerinnen, eine zusätzliche Verletzungsgefahr<br />
darstellen. Fahrzeugteile, namentlich Rückspiegel, Beleuchtungsvorrichtungen, Scharniere, Türgriffe,<br />
müssen so gestaltet, angebracht oder geschützt sein, dass die Verletzungsgefahr für Strassenbenützer und -<br />
benützerinnen bei Unfällen möglichst gering und die Bestimmungen des Anhangs 8 eingehalten sind. Stets<br />
untersagt sind unnötige, gefährliche Teile aussen am Fahrzeug; ausgenommen Frontschutzbügel, Zierfiguren und<br />
Verzierungen, wenn sie die Bestimmungen des Anhangs 8 einhalten.<br />
· Teil 3, Titel 1, Kapitel 9<br />
Diese Absätze sind indirekt relevant sowohl für Eingabe- als auch Ausgabekomponenten. Die Anforderung an die<br />
Benutzerschnittstelle selbst ist nicht Teil der Vorgaben.<br />
· Teil 3, Titel 2, Kapitel 7, Abschnitt 1, Artikel 119, mehrere Absätze<br />
Geschwindigkeitsmesser (Art. 55) (...) sind nicht erforderlich. Sicherheitsgurten sind nicht erforderlich (Art.<br />
106). Die Abblendlichter müssen die Fahrbahn auf 30 m genügend beleuchten. Eine Hell-Dunkel-Grenze (Art.<br />
74 Abs. 2) ist nicht erforderlich, wenn die Begrenzung des Lichtbündels eine korrekte Einstellung zulässt.<br />
Bremslichter sind nicht erforderlich (Art. 75 Abs. 3). Rückspiegel (Art. 112) an Fahrzeugen, die einen offenen<br />
Führersitz mit freier Sicht nach hinten und keine hintere Ladefläche aufweisen und für die der Fahrzeughersteller<br />
oder die -herstellerin keine Garantie für die zulässige Anhängelast abgibt, sind nicht erforderlich. Kopfstützen<br />
sind nicht erforderlich (Art. 106 Abs. 2).<br />
· Teil 3, Titel 5, Kapitel 3, Artikel 175<br />
Für Motorfahrräder mit elektrischem Antrieb, einer Dauerleistung von höchstens 0,50 kW und einer bauartbedingten<br />
Höchstgeschwindigkeit bis 20 km/h im reinen Elektrobetrieb gelten die folgenden Erleichterungen: a)<br />
Ein schaltbares Mehrganggetriebe ist zulässig (Art. 177 Abs. 1). c) Pedalantrieb (Art. 177 Abs. 3), Kotflügel (Art.<br />
178 Abs. 1), Führersitz (Art. 178 Abs. 3), Abstellstütze (Art. 179 Abs. 2) und Rückspiegel (Art. 181 Abs. 1) sind<br />
nicht erforderlich; e) Es genügt eine festangebrachte Fahrradbeleuchtung nach Artikel 216 Absätze 1 und 2. 43 Ein<br />
vorderer Rückstrahler ist nicht erforderlich (siehe auch Artikel 180).<br />
· Teil 3, Titel 5, Kapitel 3, Artikel 178, Absatz 3<br />
Motorfahrräder müssen einen Führersitz haben. Dieser darf gefedert sein. Packtaschen sowie nicht fest<br />
angebrachte Beinschutzvorrichtungen aus biegsamem Material und Windschutzscheiben sind gestattet.<br />
· Teil 3, Titel 5, Kapitel 3, Artikel 180<br />
Folgende Lichter und Rückstrahler müssen fest angebracht sein: a) vorn: ein Abblendlicht; b) hinten: ein<br />
Schlusslicht und ein nicht dreieckiger Rückstrahler; c) nach vorne und hinten wirkende Pedalrückstrahler mit<br />
einer Leuchtfläche von je mindestens 5cm. Folgende Beleuchtungsvorrichtungen sind zusätzlich erlaubt: a) ein<br />
Fernlicht, b) ein Standlicht c) ein Bremslicht; d) eine Kontrollschildbeleuchtung; e) ein nach vorne gerichteter<br />
Rückstrahler; f) nach der Seite wirkende Rückstrahler, die sich an den Rädern befinden dürfen.<br />
· Teil 3, Titel 5, Kapitel 3, Artikel 181<br />
Motorfahrräder müssen links aussen mit einem Rückspiegel mit einer Fläche von mindestens 50 cm 2 ausgerüstet<br />
sein.<br />
43 1) Fahrräder müssen, wenn eine Beleuchtung nach Artikel 30 Absatz 1 VRV erforderlich ist, mit einem<br />
nach vorn weiss und einem nach hinten rot leuchtenden, ruhenden Licht ausgerüstet sein. Diese Lichter<br />
können fest angebracht oder abnehmbar sein. 2) Die Lichter müssen nachts bei guter Witterung auf 100 m<br />
sichtbar sein und dürfen nicht blenden. 3) An Fahrrädern mit geschlossenem Aufbau sind Richtungsblinker<br />
zulässig. Weitere Lichter sowie am Körper getragene Beleuchtungsvorrichtungen sind untersagt.<br />
Seite 26
4.4.2 Verkehrsregelnverordnung<br />
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Die Verkehrsregelnverordnung umfasst Regeln für den Fahrverkehr, Regeln für den übrigen<br />
Verkehr, Regeln für das Verhalten bei Unfällen, Regeln für die Verwendung der Fahrzeuge und<br />
verschiedene weitere Bestimmungen.<br />
Relevant für die Benutzerschnittstelle des SafeChairs sind insbesondere die folgenden<br />
Bestimmungen:<br />
· 1. Teil, 1. Abschnitt, Artikel 3, Absatz 1<br />
Der Fahrzeugführer muss seine Aufmerksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwenden. Er darf beim Fahren<br />
keine Verrichtung vornehmen, welche die Bedienung des Fahrzeugs erschwert. Er hat ferner dafür zu sorgen,<br />
dass seine Aufmerksamkeit weder durch Radio noch andere Tonwiedergabegeräte beeinträchtigt wird.<br />
· 1. Teil, 1. Abschnitt, Artikel 3, Absatz 3<br />
Die Führer von Motorfahrzeugen, Motorfahrrädern und Fahrrädern dürfen die Lenkvorrichtung, die Radfahrer<br />
überdies die Pedale nicht loslassen.<br />
· 1. Teil, 1. Abschnitt, Artikel 30, Absatz 1<br />
<strong>Das</strong> Fahrzeug ist zu beleuchten, sobald die übrigen Strassenbenützer es sonst nicht rechtzeitig erkennen könnten.<br />
4.5 Weitere Anforderungen basierend auf dem Pflichtenheft<br />
Die im Rahmen der Ergonomie relevanten Anforderungen aus dem Pflichtenheft beziehen sich<br />
zum grossen Teil auf Funktionsbereiche, Einzelanforderungen (Beispiel: Adaptierbarkeit der<br />
Sitzposition bei Haltungsunterschieden verschiedener Benutzer) und räumliche Einflüsse.<br />
Einige dieser Anforderungen sind auch in einer von zwei anderen Kategorien relevant, wie<br />
bereits beschrieben wurde (Zweckerfüllung, Verordnungen und Gesetze).<br />
In den folgenden Abschnitten werden solche im Pflichtenheft 44 aufgeführten Anforderungen<br />
aufgelistet, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Aufgabenstellung<br />
dieser Diplomarbeit stehen.<br />
4.5.1 Anforderungen an die Hauptfunktionen<br />
· Sichere Handhabung beim Fahren im öffentlichen Raum (Bremsen, Anfahren, Lenken auf<br />
Flächen und Stufen).<br />
· Grösstmögliche Flexibilität und Sicherheit beim Arbeiten (wenig Einschränkung der<br />
Bewegungsfreiheit in seitlicher Richtung, gegen vorne und gegen oben, kleine Kippgefahr,<br />
Wendigkeit, Platzbedarf).<br />
· Gleiches Sicherheitsniveau beim Transport des Rollstuhls in Personenwagen der Klasse<br />
M1 45 wie für alle anderen Insassen.<br />
44 Vgl. Pflichtenheft, S. 3ff.<br />
45 Personenwagen sind leichte Motorwagen zum Personentransport mit höchstens neun Sitzplätzen<br />
einschliesslich Führer oder Führerin (Klasse M1 bis 3,50 t); Schwere Personenwagen sind schwere<br />
Motorwagen zum Personentransport mit höchstens neun Sitzplätzen einschliesslich Führer oder Führerin<br />
(Klasse M1 über 3,50 t)<br />
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4.5.2 Anforderungen an die Funktionsbereiche<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
Diese Anforderungen des Pflichtenheftes wurden bereits in Kapitel 4.4: ‚Anforderungen<br />
abgeleitet aus Verordnungen und Gesetzen’ abgedeckt.<br />
4.5.3 Anforderungen an die Wirkungsbereiche<br />
· Transport von Personen abgestimmt auf 75 kg Körpergewicht und einer Grösse<br />
von 175 cm.<br />
· Adaptierbarkeit der Sitzposition bei Haltungsunterschieden verschiedener Nutzer<br />
(einmalige Anpassung).<br />
4.5.4 Aufstellung der Einzelforderungen<br />
Genauigkeit<br />
· Die Einzelkomponenten müssen in jedem Fall reproduzierbar sein.<br />
Beanspruchungsgrenzen<br />
· Lebensdauerhorizont 20'000 km in 10 Jahren.<br />
Kinematik<br />
· Drehung mindestens um ein Rad, besser an Ort.<br />
· Hubeigenfrequenz des Sitzplatzes 0,7Hz bis 2Hz.<br />
Arbeitsbedingungen – Räumliche Einflüsse<br />
Die Dimensionen des Rollstuhls werden durch die Geometrie in den Fahrzeugen und im<br />
öffentlichen Raum gegen oben und durch die Kippsicherheit sowie die Körperabmessungen der<br />
Insassen gegen unten begrenzt. Als Richtwerte können folgende Masse dienen:<br />
· Maximale Länge über alles (inklusive Fussraster): 1'050 mm<br />
· Maximale Höhe über alles (Oberkante Rückenlehne ohne Kopfstütze): 1'100 mm<br />
· Maximale Breite über alles (Geradeausfahrt): 620 mm<br />
· Sitzhöhe im Fahrbetrieb: 480 bis 580 mm<br />
· Vertikaler Abstand Sitzfläche zu Fussraster: ca. 340 mm<br />
Arbeitsbedingungen – Sicherheit & Schutzsystem<br />
· Bei der Benutzung, der Einstellung und beim Transport des Rollstuhls muss jede Gefahr für<br />
die Gesundheit der Nutzer und Betreuer ausgeschlossen werden. D.h., dass alle scharfen<br />
Kanten des Rückhaltesystems gebrochen, angesenkt oder gepolstert sein müssen.<br />
Arbeitsbedingungen – Mechanische, chemische, thermische, klimatische Einflüsse<br />
· Generell ist die Ganzjahrestauglichkeit zu gewährleisten.<br />
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· Der Rollstuhl muss gegen Wasser, Salz, Getränke und Schläge sowie Vibrationen geschützt<br />
oder resistent sein.<br />
· Die Umgebungstemperaturen liegen im Bereich von -20°C bis 60°C.<br />
· Sämtliche Obermaterialen müssen UV-Licht- beständig ausgeführt sein.<br />
4.5.5 Anforderungen an die äussere Gestaltung<br />
· Die Abmasse des Rückhaltesystems sind durch die Nutzung in Fahrzeugen und im<br />
öffentlichen Raum beschränkt.<br />
· <strong>Das</strong> Gewicht des Rollstuhls ohne Person soll so gering wie möglich sein, 100 kg jedoch<br />
keinesfalls überschreiten.<br />
4.5.6 Anforderungen an die Bedienung und Energieversorgung<br />
· Die Bedienung muss durch Insassen und Bedienpersonal möglich sein.<br />
· Die Fahrfunktionen sollen mittels Joystick oder ähnlichen Installationen steuerbar sein.<br />
"Digitale" Interfaces (wie Tasten) sind für die Fahrfunktionen ungeeignet.<br />
· Die Energie muss entsprechend der Autonomie mitgeführt werden.<br />
· Der Energieverbrauch soll integral betrachtet (inklusive allfällige Ladesysteme) möglichst<br />
gering sein.<br />
4.5.7 Anforderungen an ökonomische Faktoren<br />
· Die Systemkosten werden absichtlich nicht zu streng limitiert. Der Preis für die Kleinstserieherstellung<br />
soll Fr. 20'000.- nicht übersteigen.<br />
· Vom Betrieb des Rollstuhls darf kein erhöhtes Betriebssicherheits- oder Umweltrisiko<br />
ausgehen.<br />
· <strong>Das</strong> System soll mit Ausnahme allfälliger Ladevorgänge minimale Wartungsabstände von<br />
drei Monaten haben.<br />
4.5.8 Herstellungsanforderungen<br />
· Unter Berücksichtigung der Umweltaspekte und der Kosten, ist die Materialwahl nicht<br />
eingeschränkt.<br />
· Die Produktionsmethoden sind in der Konzeptphase frei.<br />
4.6 Übersicht der Anforderungen und Anforderungen an den Bauraum<br />
In der folgenden Übersicht sind alle Anforderungen gruppiert nach Funktionsgruppen, nach den<br />
Anforderungen der Benutzer, und des Pflichtenheftes sowie aufgrund von Verordnungen und<br />
Gesetzen. Die Tabelle wird als Ausgangspunkt für die Entwicklung der möglichen Bedienkomponenten<br />
des SafeChairs dienen. Anforderungen werden, wo nicht sinnvoll, nicht mehrfach<br />
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aufgeführt: So schliessen die Anforderungen der externen Bedienung nicht nochmals alle<br />
Funktionen der Gruppe ‚Bewegen’ ein, auch wenn der externe Bediener die ein oder andere<br />
Funktion aus dieser Gruppe als Anforderung definiert hat.<br />
Tabelle 4-2: Übersicht über Anforderungen an die Benutzerschnittstelle des SafeChair<br />
Anforderungsgruppe Aufstellung der detaillierten Anforderungen 46<br />
Sitzen Anforderungen der Benutzer:<br />
· Unterstützung einer stabilen und komfortablen Sitzposition (Formgebung, Polsterung<br />
etc.); insbesondere Schonung der Rückenmuskulatur und Bandscheiben [Muss]<br />
· Sitzkomfort:<br />
- Verstellungsmöglichkeit der Sitzlängsrichtung, Sitzhöhe, Sitzneigung, Sitzbreite<br />
Lehnenneigung, Lordosenstütze, Sitzkissentiefe, Kopfstützenhöhe [Wunsch]<br />
- Speicherungsfunktion für Sitzeinstellungen [Wunsch]<br />
- Massagefunktion [Wunsch]<br />
- Angenehmes Sitzklima auch bei hohen Temperaturen [Wunsch]<br />
· Entlastung der Nackenmuskulatur durch entspannte Haltung des Kopfes [Wunsch]<br />
· Entlastung der Armmuskulatur durch entspannte Haltung [Muss]<br />
· Entlastung der Beinmuskulatur durch entspannte Haltung [Muss]<br />
· Entspannte Haltung durch Auflegen der Beine (insbesondere der Waden) auf Polster;<br />
komfortable Stabilisierung/ Fixierung der Unterschenkel [Muss]<br />
· Wadenpolsterung [Wunsch]<br />
· Sichere Stellfläche für Füsse [Muss]; Unterstützung einer ergonomischen Körperhaltung<br />
durch einfache Positionierung der unteren Extremitäten [Wunsch]; als Ausgleich für die<br />
Bewegung des Kopfes und des Oberkörpers halten Fussfixationen den Unterkörper im<br />
Gleichgewicht [Wunsch]<br />
· Amputationsstütze [Wunsch]; Hilfe für Lagerung eines Gipsbeines [Wunsch]<br />
Bewegen<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· Einmalige Anpassung für verschiedener Nutzer [Muss]<br />
· Grösstmögliche Flexibilität und Sicherheit beim Arbeiten [Muss]<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· Sitz [Muss]<br />
Art. 178 VTS<br />
Anforderung der Benutzer:<br />
· Bewegen in alle Richtungen:<br />
- vorwärts und rückwärts [Muss]<br />
- mit möglichst geringer Einschränkung der Wendigkeit [Wunsch]<br />
- mit Überwindungsmöglichkeit von Hindernissen (bis ca. 15cm Höhe)<br />
und unebenem Gelände [Wunsch]<br />
· Feinfühlige Navigation des Rollstuhles bei engen Platzverhältnissen<br />
(z.B. in Geschäften) und andererseits kräftiges Ansprechen je nach Modus [Muss]<br />
· Starkes Abbremsen (Notfall)<br />
· Scheinwerfer vorne mit Ausrichtung entsprechend Fahrtrichtung [Wunsch]<br />
· Sicht nach hinten [Wunsch]<br />
· Verändern der Sitzhöhe [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· Sichere Handhabung beim Fahren im öffentlichen Raum [Muss]<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· Der Strom für den Antrieb muss unterbrochen werden können. [Muss]<br />
46 Die aufgeführten Anforderungen stehen im Kontext der Ergonomie des Rollstuhls;<br />
andere Anforderungen werden nicht aufgeführt.<br />
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Art. 51 VTS<br />
· Schaltbares Getriebe bis 20 km/h ist zulässig [Muss]<br />
Art. 175 VTS<br />
· Beleuchtung [Muss]<br />
Art. 216 VTS, Art. 180 VTS<br />
· Stromunterbruch bei Vollbremsung [Muss]<br />
Art. 51 VTS<br />
· Geschwindigkeit maximal 30 km/h [Muss]<br />
Art. 18 VTS<br />
· Lenken [Muss]<br />
Art. 64 VTS<br />
· Bremsen [Muss]<br />
Art. 65 VTS<br />
· Geschwindigkeitsmesser, Beleuchtung, Kopfstützen, Rückspiegel [Option]<br />
Art. 119 VTS, Art. 181 VTS<br />
Extern bedienen Anforderungen der Benutzer (zusätzlich zu bereits genannten Anforderungen):<br />
· Möglichkeit, den Rollstuhl ohne aktivierten Eigenantrieb zu bewegen durch Schieben<br />
eines Bügels (oder Griffs) [Muss]<br />
· Möglichkeit, den Rollstuhl mit aktiviertem Eigenantrieb zu bewegen [Muss]<br />
· Heizung für Griffstellen [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Ein- und Aussteigen Anforderungen der Benutzer:<br />
· Leichtes Ein- und Aussteigen über die Seite des Rollstuhls: Für ein reibungsloses Ein- und<br />
Aussteigen müssen diese Teile auf der Seite entfernt werden können. [Muss]<br />
· Um ein unkompliziertes Aufstehen des Patienten zu gewähren, muss der Platz für die<br />
Fussstützen freigemacht werden können. [Muss]<br />
· Für das Aufstehen nach vorne oder zur Seite (zum Beispiel, wenn die Hilfsperson den<br />
Benutzer stützen oder tragen will) soll der Hilfsperson geholfen werden durch eine<br />
Aufstehhilfe [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Ablegen Anforderungen der Benutzer:<br />
· Abstellmöglichkeit von Trinkbechern, Tassen oder Büchsen. [Wunsch]<br />
· Tisch als Ablage und Arbeitsplatz für den Patienten. [Muss]<br />
· Möglichkeit zum Mitführen von Gegenständen [Muss]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Kommunizieren Anforderungen der Benutzer:<br />
· Hupe [Wunsch]<br />
· Notruf [Wunsch]<br />
· Unterhaltung [Wunsch]<br />
· Einfache Kommunikation mit anderen Mitmenschen auch während der Fahrt [Wunsch]<br />
· Schnelle und präzise Standortbestimmung [Wunsch]<br />
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· Möglichkeit, eine Information auf dem Internet abzurufen [Wunsch]<br />
· Einfache Kommunikation mit dem Rollstuhl selbst, insbesondere wenn es um kompliziertere<br />
Einstellungen und Problemsituationen geht [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Warten Anforderungen der Benutzer:<br />
· Bedienerfreundliches Aufladen der Energiequelle des Rollstuhls [Wunsch]<br />
· Lange Wartungsintervalle [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Schützen Anforderungen der Benutzer:<br />
· Sicherheitsgurt zur Sicherheit des Benutzers und der Mitinsassen des Fahrzeuges. [Muss]<br />
· Geschlossene Seitenteile, um die Kälte abzuschirmen [Wunsch]<br />
· Sonnenschutz [Wunsch]<br />
· Regenschutz [Wunsch]<br />
· Missbrauchsicherung und Diebstahlsicherung [Wunsch]<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· Gleiches Sicherheitsniveau beim Transport des Rollstuhls in Personenwagen<br />
der Klasse M1. [Muss]<br />
· Bei der Benutzung, der Einstellung und beim Transport des Rollstuhls muss jede Gefahr<br />
für die Gesundheit der Nutzer und Betreuer ausgeschlossen werden. [Muss]<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· Sicherung gegen Unbefugte [Muss]<br />
Art. 51 VTS<br />
· Sicherung bei Überlastung des Antriebs[Muss]<br />
Art. 51 VTS<br />
· Berührung mit den Rädern [Muss]<br />
Art. 66 VTS<br />
· Verletzungsgefahr<br />
Art. 67 VTS<br />
· Beinschutz [Option]<br />
Art. 178 VTS<br />
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Unterstützen Anforderungen der Benutzer:<br />
· Transport von Stoffen (Flüssigkeiten, Gase) [Wunsch]<br />
· Transport von Geräten für die Unterstützung von Körperfunktionen [Wunsch]<br />
· Suchscheinwerfer [Wunsch]<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes:<br />
· keine<br />
Anforderungen durch Verordnungen, Gesetze:<br />
· keine<br />
Im Hinblick auf die Anforderungen an den Bauraum zeigt die folgende Tabelle eine Übersicht<br />
über die wesentlichen Aspekte. Nicht aufgeführt wird der Bauraum, der für die einzelnen in der<br />
Folge beschriebenen Eingabe- und Ausgabekomponenten eingeplant werden muss. Für die<br />
allermeisten Komponenten (z.B. Joystick, Schalter) jedoch ist der Bauraum gering in den<br />
Dimensionen im Vergleich zu anderen Baukomponenten (z.B. Antrieb, Batterie).<br />
Tabelle 4-3: Übersicht über Anforderungen an den Bauraum<br />
Person Dimension Vorgabe<br />
Benutzer<br />
Hilfsperson<br />
Höhe der Sitzfläche · 480 bis 580mm (Pflichtenheft)<br />
Neigung des Sitzes · Verstellbar zwischen 0° und 25° nach hinten, zur Lehne abfallend<br />
(Ergebnis Recherche und Interviews)<br />
Breite des Sitzes · Verstellbar zwischen 350 und 500mm (Ergebnis Recherche und<br />
Interviews)<br />
Tiefe des Sitzes · Verstellbar zwischen 380 und 500mm (Ergebnis Recherche und<br />
Interviews)<br />
Höhe der Sitzlehne · Abstand Sitzfläche und obere Kante der Lehne: nicht verstellbar, ca.<br />
450mm (Ergebnis Recherche und Interviews)<br />
Winkel der Rückenlehne · Verstellbar zwischen 0° (-10° in speziellen Fällen sinnvoll) und 80°<br />
(Ergebnis Interviews)<br />
Höhe der Armlehne · Abstand Sitzfläche und Armlehne: verstellbar zwischen 180 und<br />
270mm (Ergebnis Recherche und Interviews)<br />
Höhe der Wadenstützen · Verstellbar nach oben und unten um ca. 100mm (Ergebnis Interviews)<br />
Winkel der Beinstütze · Verstellbar zwischen 10° (Liegeposition) und 100° (Aufstehposition;<br />
Ergebnis Interviews)<br />
Höhe der Fussstützen · Abstand Sitzfläche und Fussstütze: ca. 340mm (Pflichtenheft);<br />
wünschenswert wäre deutlich mehr: verstellbar zwischen 250 und<br />
550mm (Ergebnis Recherche und Interviews)<br />
Höhe der Kopfstütze · Auszug von 0 bis 200mm (Ergebnis Recherche und Interviews)<br />
Abstand zwischen<br />
Benutzer und Hilfsperson<br />
neben dem Rollstuhl<br />
Abstand zwischen<br />
Benutzer und Hilfsperson<br />
vor dem Rollstuhl<br />
· Max. Höhe des Rollstuhls: 1'100mm (Pflichtenheft)<br />
· Zum Herausheben einer Person über die Seite des Rollstuhls sollte die<br />
Breite der Armlehne so schmal wie möglich gebaut oder die Armlehne<br />
ganz entfernt werden können. Ziel ist, dass die Hüfte des Benutzers so<br />
nahe wie möglich der seitlich stehenden Hilfsperson ist.<br />
· Zum Herausheben einer Person nach vorne sollten die Fussstützen<br />
entfernbar und die Unterschenkel des Benutzers einen Winkel von<br />
mehr als 90° einnehmen können. Die stehende Hilfsperson sollte direkt<br />
vor dem Sitzkissen stehen können. Seitlich muss für die Beine des<br />
Benutzers und der Hilfsperson ausreichend Platz vorhanden sein. Die<br />
beste Lösung ist ein Lift, der den Benutzer aus der sitzenden in die<br />
stehende Position hebt.<br />
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Abstand zwischen<br />
Benutzer und Hilfsperson<br />
hinter dem Rollstuhl<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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· Bei fast senkrechter Rückenlehne (und entfernter Armlehne) sollte der<br />
Abstand zwischen dem Rücken des Benutzers und der Hilfsperson<br />
(Dicke der Sitzlehne) möglichst gering sein. Die Hilfsperson muss<br />
direkt hinter der Lehne (max. Dicke ca. 10cm) stehen können, also<br />
muss hinten am Rollstuhl Platz für die Füsse (Höhe ca. 15cm, Tiefe<br />
min. 20cm) eingeplant werden.<br />
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4.7 Hauptfunktionen der Bedienkomponenten (Black Box)<br />
Analysiert man technische Systeme, beliebige Anlagen, Apparate, Maschinen oder Geräte, so<br />
wird offenbar, dass sie ausnahmslos einen technischen Prozess ermöglichen sollen, in dem<br />
Energien, Stoffe und Signale geleitet und/oder verändert werden. <strong>Das</strong> gilt gleichermassen für<br />
Baugruppen wie für Einzelteile der oben genannten Systeme. 47<br />
Für die Funktionsstruktur können wir als ersten Schritt einen sogenannten ‚Schwarzen<br />
Kasten’ 48 mit Funktionsgliederung erstellen. Jeder Gegenstand hängt zusammen mit seiner<br />
Umwelt und ist definiert durch Eingangs- und Ausgangsprodukte. Jede zu konstruierende<br />
Maschine kann im Modell als Schwarzer Kasten dargestellt werden, dessen genauer Inhalt<br />
vorerst unbekannt bleibt. In diesem Modell, das die Wirklichkeit abstrahiert und auf die<br />
wesentlichen Aspekte reduziert, werden alle Detailaspekte des Objekts ausgeklammert. Es<br />
interessieren nur die Hauptfunktionen und der Kontext des Objekts.<br />
In der Aufgabenstellung dieser Diplomarbeit kann die Beschreibung der Hauptfunktionen durch<br />
das Black-Box-Verfahren angewendet werden. Allerdings ist es notwenig, klar zu definieren,<br />
was das zu beschreibende Objekt ist. Schwierig ist die Anwendung, da es sich nicht um ein<br />
abgeschlossenes System handelt, das eine Anzahl von konkreten Funktionen besitzt (Beispiel:<br />
Erntemaschine). Zielsetzung der Arbeit und der Bedienkomponenten des SafeChairs ist die<br />
ergonomische Bedienbarkeit aller Funktionen. Demzufolge ist das zu beschreibende System<br />
nicht das Ergonomiekonzept, sondern die Summe aller Bedienkomponenten und der dazugehörenden<br />
Steuerungskomponenten des SafeChairs.<br />
<strong>Das</strong> Vorgehen bei der Erstellung eines Schwarzen Kastens ist wie folgt:<br />
· Zuerst wird die Systemgrenze festgelegt:<br />
Die Abgrenzung des Objekts ist in diesem Fall definiert durch die Schnittstelle zum Bediener.<br />
In Kapitel 2.2: Definition ‚Benutzerschnittstelle’ wird das System beschrieben und in<br />
den folgenden Abschnitten abgegrenzt.<br />
· Die Hauptfunktionen werden definiert:<br />
Zunächst ist der Prozess von der Bedienung einer Eingabekomponente durch den Benutzer<br />
und der Messung verschiedener Werte durch Sensoren bis zur ausgeführten Funktion und<br />
gegebenenfalls zur Signalausgabe zu untersuchen. Dieser Gesamtprozess muss dann in<br />
Teilprozesse aufgebrochen werden.<br />
Als erstes wird der Bedienprozess untersucht. Dieser Prozess steht im Zusammenhang mit<br />
allen im Rollstuhl eingebauten Eingabekomponenten, die elektrisch (Kontakt herstellen,<br />
Impuls geben oder Widerstand verändern) oder mit mechanischer Einstellung bedient werden<br />
können. Als nächstes werden die Sensorprozesse untersucht. Dieser Prozess beinhaltet<br />
elektronische Messungen (Beispiel: Umgebungslicht-Messung, Batterieladezustand-<br />
Messung usw.), die dann in weiteren Prozessen verarbeitet werden.<br />
Die beschriebenen elektrischen Signale (und somit Energieflüsse) gelangen in die Prozessgruppe,<br />
die ‚intelligente Steuerung’ genannt wird. Neben diesen Signalen werden Daten zu<br />
den Einstellungen des SafeChairs, zu Sensordaten der Vergangenheit und Zeitinformationen<br />
eingelesen. In Abhängigkeit dieser Signale werden Einzelprozesse ausgelöst: 1) das direkte<br />
Auslösen der Funktion (Beispiel: Hupe auslösen), 2) das Blockieren der Funktion (Beispiel:<br />
47 Vgl. Pahl, G. und Beitz W.: Konstruktionslehre, S. 39f.<br />
48 Sog. Black Box oder Funktionsstruktur<br />
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Einlegen Rückwärtsgang bei Vorwärtsbewegung), 3) Regelung der Funktionsausführung<br />
(Beispiel: Einschränken des maximalen Lenkeinschlags und Verringern der Empfindlichkeit<br />
des Joysticks bei erhöhter Geschwindigkeit), 4) automatisches An- und Ausschalten (Beispiel:<br />
An- und Ausschalten des Rücklichtes bei Bedarf in der Dämmerung), 5) automatische<br />
Ausführung weiterer Funktionen (Beispiel: Steuerbefehl für das Hochklappen der Fussstandflächen,<br />
wenn Fussstützen eingezogen werden sollen, oder Einschalten des CD-Gerätes<br />
bei Bedienung der Play-Taste), 6) automatisches Abschalten (Beispiel: Herunterschalten der<br />
Sitzheizung nach voreingestellter Zeit und Abschalten, sobald der Zündschlüssel entfernt<br />
wird). Die mechanischen Einstellungen, wie z.B. das Entkuppeln des Antriebs von Hand,<br />
gelangen direkt zur Ausführung.<br />
Die Ausführung der Funktion kann entweder kontrolliert (durch Sensoren, Beispiel: beim<br />
Einschalten des Lichts wird die Funktion der Lampen überprüft) oder unkontrolliert ablaufen<br />
(Beispiel: Hupe). Auch ist ein korrigierender Eingriff durch die ‚intelligente Steuerung’<br />
in einigen Fällen vorgesehen (Beispiel: Beschleunigung bergab oder bergauf erfordert<br />
automatische Korrektur der Antriebsleistung). Je nach Funktion des SafeChairs wird eine<br />
Information angezeigt, die zur Kontrolle der Funktionsausführung dient.<br />
· Die Ein- und Ausgangsprodukte werden bestimmt:<br />
Sie fallen in die Kategorien Energie, Stoff und Signal. Mit dem Begriff Energie meinen wir<br />
mechanische, elektrische, optische Energie usw. Für Materie steht im technischen Bereich<br />
der Begriff Stoff mit den jeweils konkreten Eigenschaften, wie Gewicht, Farbe, Zustand<br />
usw. Auch der allgemeine Begriff der Information erhält im technischen Bereich eine konkrete<br />
Bedeutung durch Signal als physikalische Form des Trägers einer Information. Sie<br />
werden eingegeben, gesammelt, aufbereitet, weitergeleitet, mit anderen verglichen oder<br />
verknüpft, ausgegeben, angezeigt, registriert usw. 49<br />
Energie und Signal sind für diese Black-Box relevant. Die Eingabe besteht aus Energiezufuhr,<br />
verursacht durch die Bedienung mit Körperkraft und aus Signalzufuhr (und Energiezufuhr)<br />
im Zusammenhang mit den Messgrössen (Beispiel: Umgebungslicht, Störungssignal<br />
des Antriebs o.ä.). Die Ausgabe besteht aus der ausgeführten Funktion und dem Signalausgang.<br />
· Einwirkungen von aussen und nach aussen:<br />
Sie haben eine besondere Bedeutung aufgrund der Anforderung, den SafeChair ausserhalb<br />
von geschlossenen Räumen einzusetzen. Die Wirkung von aussen bezieht sich auf das Klima<br />
(Beispiel: Kälte bis -20°C, Wärme bis 60°C, Luftfeuchtigkeit, Regen, Schnee, Hagel etc.),<br />
das Einwirken von Energie (Beispiel: Schläge, Vibrationen, Verspannung, UV-Licht etc.)<br />
und den Kontakt mit Stoffen (Beispiel: Wasser, Streusalz, Getränke, Schmutz etc.).<br />
Die Einwirkung nach aussen beinhaltet die Abgabe von Wärme, Licht und Strahlung (Beispiel<br />
für alle drei Einwirkungen: Anzeige des Kontroll-Pannels).<br />
Abbildung 4-2 zeigt in einer Übersicht alle angesprochenen und weitere, detaillierte Aspekte<br />
der Black-Box für die Bedienung des SafeChairs.<br />
49 Vgl. Pahl, G. und Beitz, W.: Konstruktionslehre, S. 38ff.<br />
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Abbildung 4-2: Black-Box der Bedienung des SafeChairs<br />
Energie<br />
zuführen<br />
Signal<br />
zuführen<br />
Energie<br />
zuführen<br />
Bedienung<br />
Sensoren<br />
Kontakt<br />
herstellen<br />
Impuls<br />
geben<br />
Widerstand<br />
verändern<br />
Mechanische<br />
Einstellung<br />
ändern<br />
Umgebungslicht<br />
messen<br />
Batterieladezustand<br />
messen<br />
Geschwindigkeit<br />
messen<br />
Wartungsnotwendigkeit<br />
messen<br />
Weitere<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Intelligent steuern<br />
Funktionskontrollmessung<br />
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Wärme<br />
Licht (Anzeigen)<br />
Strahlung (magnetische Felder)<br />
Funktion direkt ausführen<br />
Funktion blockieren<br />
Funktionsausführung regeln<br />
Automatisch an- und<br />
ausschalten<br />
Automatisches Ausführen<br />
weiterer Funktionen<br />
Automatisch abschalten<br />
Klima<br />
Einwirkungen von Energie<br />
Kontakt mit Stoffen<br />
Einstellungen<br />
verwalten<br />
Zeit<br />
verwalten<br />
Sensordaten<br />
verwalten<br />
Funktionsausführung<br />
ohne Kontrolle<br />
Funktionsausführung<br />
mit Kontrolle<br />
Information<br />
anzeigen<br />
Seite 37<br />
Ausgeführte<br />
Funktion<br />
Ausgeführte<br />
Funktion<br />
Signal<br />
ausgang
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5 Neue Konzepte für die Bedienung des SafeChairs<br />
5.1 Mögliche Bedienkomponenten für den SafeChair<br />
In der folgenden Tabelle sind in detaillierter Arbeit alle möglichen Bedienkomponenten für den<br />
SafeChair zusammengetragen worden. Sie basieren auf dem Kapitel 3: ‚Mögliche Bedienkomponenten’<br />
sowie auf den Anforderungen an den SafeChair für die verschiedenen Funktionsgruppen.<br />
Dabei werden nur sinnvolle Funktionen und Bedienkomponenten berücksichtigt.<br />
Selbstverständlich bestehen praktisch unbegrenzte Möglichkeiten der Fixierung einer Kopfstütze,<br />
nur wenige jedoch sind ergonomisch und von der Realisierbarkeit her sinnvoll.<br />
Die Aufstellung soll bewusst im Gegensatz zum Text eine klare Struktur erzwingen. Damit<br />
wird sichergestellt, dass später alle Eingabe- und Ausgabekomponenten klar zugeordnet werden<br />
können. Zudem müssen alle erforderlichen (Muss-Kriterium) und alle möglichen, zusätzlichen<br />
(Wunsch-Kriterium) Anforderungen in einem konsistenten Vorgehen berücksichtigt werden.<br />
Schliesslich kann der Fall eintreten, dass der Rollstuhl alle bisher identifizierten Anforderungen<br />
(Muss- und Soll-Kriterien) erfüllen muss. <strong>Das</strong> heisst, dass alle Eingabe- und Ausgabekomponenten<br />
sich zu einem ganzen Konzept ergänzen müssen. Alle Zusätzlichen vom Benutzer<br />
gewünschte Optionen müssen im Gesamtkonzept der Ergonomie von Anfang an berücksichtigt<br />
werden.<br />
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Tabelle 5-1: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Sitzen<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
· Arretierungshebel für Führungsschienen des Sitzes (vorne,<br />
unten am Sitz oder an der Seite)<br />
· Teleskopzylinder mit Bohrungen und Federknopf, der die<br />
Position der Zylinder fixiert<br />
Verstellung der Sitzlängsrichtung<br />
· Positionseinstellung auf Führungsschienen<br />
Sitzen Sitzfläche<br />
· Positionseinstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Sitzfläche (rechts-links; in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
· Handgriff für Arretierung der Position der Kreuzschere (mit<br />
Feder) oder Gasfeder des Sitzes (vorne, unten am Sitz oder an<br />
der Seite)<br />
· Handkurbel für Verstellung der Position der Kreuzschere des<br />
Sitzes (vorne, unten am Sitz oder an der Seite)<br />
Verstellung der Sitzhöhe<br />
· Positionseinstellung auf Kreuzschere<br />
oder mit Gasfeder<br />
· Positionseinstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Sitzfläche (rechts-links in Kombination<br />
mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
· Arretierungshebel für Führungsschienen des Sitzes (vorne,<br />
unten am Sitz oder an der Seite)<br />
Verstellung der Sitzneigung<br />
· Positionseinstellung auf Führungsschiene<br />
· Positionseinstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Sitzfläche (drehen rechts-links in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
· Rändelknopf zur Fixierung der Schale mit Polsterung unter<br />
der Schale (beim Aussteigen wird durch einen Mechanismus<br />
die Polsterung der Sitzhöhe automatisch angepasst).<br />
· Ventil für Handpumpe (Zubehör) für die Veränderung des<br />
Luftdrucks im Luftkissen<br />
Verstellung der Sitzbreite<br />
· Neigung und Verschieben der<br />
stabilisierenden Polsterungen zu beiden<br />
Seiten, die durch eine Kunststoffschale<br />
stabilisiert werden (max. 8cm hoch);<br />
optional mit integriertem Luftkissen<br />
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· Ventil für Handpumpe (Zubehör) für die Veränderung des<br />
Luftdrucks im Luftkissen<br />
· Luftkammern in den gepolsterten<br />
Seitenwänden auf beiden Seiten, die<br />
durch eine Kunststoffschale stabilisiert<br />
werden (Höhe bis zur Armlehne,<br />
Seitenwand schliesst innen bündig mit<br />
der Armlehne ab)<br />
· Ein Druckschalter für alle Sitzeinstellungen (in Kombination<br />
mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
Speicherungsfunktion für Sitzeinstellungen<br />
Lehnenneigung<br />
· Positionseinstellung über Scharnier (mit<br />
Feder)<br />
Rückenlehne<br />
· Handgriff für Arretierung der Position des Winkels mit Feder<br />
(an der Seite des Sitzes)<br />
· Handrad für Verstellung der Position (in der Verlängerung<br />
der Achse des Scharniers, seitlich am Rollstuhl)<br />
· Schlaufe aus Leder, die am Sitz rechts und/oder links in der<br />
Falte zur Rückenlehne mit der Hand gezogen werden kann<br />
(löst die Arretierung)<br />
· Positionseinstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Sitzlehne (drehen rechts-links in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
· Handpumpe und Ventilöffnungstaste in der Sitzfläche seitlich<br />
versenkt oder zum Herausnehmen<br />
Lordosenstütze<br />
· Führung im unteren Rückenbereich<br />
pneumatisch<br />
· Längsführung der Stütze im Sitz · Sterngriff an der unteren Seite der Rückenlehne<br />
· Positionseinstellung über Elektromotor · Zwei Taster (in Kombination mit anderen Eingabekomponenten<br />
für Sitzeinstellung) für stärkere und weniger starke<br />
Stützung 50<br />
· LEDs auf den Tastern zeigt an, ob<br />
die Heizung ausgeschaltet ist (kein<br />
Licht) oder welche Heizstufe<br />
angeschaltet ist (ein oder zwei LEDs)<br />
Klimakontrolle – heizen<br />
· Heizmatte im Sitz eingearbeitet · Zwei Taster (in Kombination mit anderen Eingabekomponenten<br />
für Sitzeinstellung) für stärkere und weniger starke<br />
Heizung<br />
Klimakontrolle – kühlen<br />
50 Einfache Bedienung schaltet die Funktion an, nochmalige Bedienung schaltet die Funktion aus.<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· LED auf dem Taster zeigt an, ob die<br />
Ventilation eingeschaltet ist<br />
· Ein Taster (in Kombination mit anderen Eingabekomponenten<br />
für Sitzeinstellung)<br />
· Im Sitz eingebauter Ventilator<br />
· LEDs auf den Tastern zeigt an, ob<br />
die Massage ausgeschaltet ist (kein<br />
Licht) oder welche Massagestufe<br />
angeschaltet ist (ein oder zwei LEDs)<br />
· Zwei Taster (in Kombination mit anderen Eingabekomponenten<br />
für Sitzeinstellung) für stärkere und weniger starke<br />
Massage<br />
· Steuerung der Massagefunktion über Kontroll-Pannel mit<br />
Auswahl des Massageprogramms (siehe unten)<br />
Massagefunktion<br />
· Systematische Verhärtung und<br />
Lockerung der Polsterung durch<br />
Luftdruckkammern oder mechanische<br />
Bewegung von stumpfen Kunststoffteilen<br />
hinter der Polsterung im Sitz (durch<br />
einen Motor angetrieben)<br />
Auszug der Kopfstütze (Höhenverstellung)<br />
Kopfstütze<br />
· Keine, Bedienung über Ziehen und Hineindrücken der<br />
Kopfstütze bis zur gewünschten Rasterposition<br />
· Bedienung über Ziehen und Hineindrücken der Kopfstütze<br />
und gleichzeitiges Betätigen eines Arretierhebels, der in<br />
gewünschter Position einrastet<br />
· Auszug mit Einkerbungen im Steg<br />
(Rasten)<br />
· Auszug mit Arretierhebel am Steg oder<br />
Spannhebel<br />
· Spannhebel<br />
· Sterngriff mit Schraube<br />
· Schraube (Imbus, Flügel oder andere)<br />
· Auszug mit zwei ineinander liegenden<br />
Schienen und Arretierung<br />
· Auszug mit Führungsspindel · Handkurbel hinter der Kopfstütze<br />
· Höhenverstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Kopfstütze (oben-unten; in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
Neigung der Kopfstütze<br />
· Neigungseinstellung mit Raster · Keine, Bedienung der Kopfstütze über Ziehen nach vorne und<br />
Drücken der Kopfstütze nach hinten<br />
· Neigungseinstellung über Führung · Sterngriff an der Seite der Kopfstütze<br />
· Neigungseinstellung über Elektromotor · Drehschalter in Form der Kopfstütze (drehen rechts-links; in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
Seitliche Haltung des Kopfes<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· Keine, Bedienung per Hand durch Drehen der Seitenteile bis<br />
zur gewünschten Rasterposition<br />
· Kopfkissen mit eingearbeitetem,<br />
schwergängigem Scharnier für Seitenhalt<br />
mit Rasten<br />
· Bedienung über Ziehen und Hineindrücken der Lehne und<br />
Fixierung durch Sterngriff mit Klemmschraube<br />
Auszug der Armlehne (Höhenverstellung)<br />
· Auszug mit Rasten im Steg (unter der<br />
Armlehne<br />
Armlehne oder an der Rückenlehne)<br />
· Höhenverstellung über Elektromotor · Kippschalter in Form der Armlehne (oben-unten; in<br />
Kombination mit anderen Eingabekomponenten für Sitzeinstellung)<br />
Neigung der Armlehne<br />
· Neigungseinstellung mit Raster am · Drucktaster neben der Achse des Scharniers<br />
Scharnier<br />
Länge der Armlehne/ Position der<br />
Bedieneinheiten auf den Armlehnen<br />
· Verschieben der Bedieneinheiten auf der · Drucktaster auf der Bedieneinheit, zum Beispiel direkt neben<br />
Armlehne nach vorne und hinten dem Joystick (rechts oben)<br />
Höhenverstellung der Wadenstützen<br />
· Auszug mit Rasten im Steg · Keine, Bedienung über Hochziehen und Herunterdrücken der<br />
Wadenstützen<br />
· Klemmschraube auf der Rückseite der Wadenstützen<br />
Wadenstützen<br />
Neigungsverstellung der Wadenstützen<br />
(geteilt)<br />
· Scharnier mit Rasten · Spannhebel in der Verlängerung der Achse des Scharniers<br />
· Kippschalter in Form der Wadenstütze (drehen rechts-links;<br />
in Kombination mit anderen Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
· Neigungsverstellung der Wadenstütze<br />
(ungeteilt, gepolstert, bis zur entspannten<br />
horizontalen Ruhelage neigbar) über<br />
Elektromotor<br />
· Keine, Bedienung über Ziehen und Hineindrücken des<br />
Wadenkissens (durch eine Hilfsperson oder, bevor der<br />
Benutzer einsteigt, durch ihn selbst)<br />
Zusätzliches Wadenkissen (für hohen<br />
Komfort): die Sitzfläche kann nach obenvorne<br />
herausgezogen werden und durch<br />
Einrasten für verschiedene Neigungen<br />
arretiert werden; das Sitzkissen hebt sich<br />
über einen Mechanismus von unten<br />
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Auszug der Fussstützen (Höhenverstellung)<br />
· Teleskopauszug mit Rasten in der<br />
Führung<br />
Bein- oder<br />
Fussstützen<br />
· Teleskopstange mit Bohrungen und Federknopf, der die<br />
Position der Zylinder fixiert (an der unteren Seite)<br />
· Arretierschraube für Teleskopstange (an der unteren Seite)<br />
· Zwei Platten mit Bohrungen und Federknopf, der die Position<br />
der Platten fixiert (an der hinteren, inneren Seite)<br />
· Arretierschraube für Neigungsplatten (erfordert Werkzeug)<br />
Verstellbare Winkel der Fussplatten<br />
· Neigungsverstellung der Fussplatten<br />
über zwei Scheiben (mit oder ohne<br />
Lochraster)<br />
Fixieren der Füsse 51<br />
· durch jeweils einen Gurt · Riemen (Leder, Kunststoff etc.) mit<br />
- Gurtschnalle<br />
- Klettverschluss<br />
und zwei Ösen an der Seite der Fussstütze rechts und links<br />
· Kunststoffschalen für Schuhe mit Spannverschluss<br />
· Schuhfixierung mit Kupplung auf der Fussstütze und Stecker<br />
an der Schuhsohle (entsprechend den Systemen für Fahrräder):<br />
Fixierung durch Ziehen des Schuhs in die Kupplung<br />
(mit Geräusch beim Einrasten) und Lösen durch seitliches<br />
Drehen der Unterschenkel/ Schuhe mit der Hand. Oder<br />
Öffnen durch Taster in der Bedienkonsole, der die Kupplung<br />
für 30 Sekunden öffnet).<br />
Befestigen der Waden am Rollstuhl 51<br />
Wadenhalter<br />
· Fixieren der Wade mittels Gurt · Riemen (Leder, Kunststoff etc.) mit<br />
- Gurtschnalle<br />
- Klettverschluss<br />
und zwei Ösen an der Seite der Wadenstütze rechts und links<br />
Die Stütze/ der Halter kann auf dem Sitz<br />
montiert werden.<br />
Amputationsstütze<br />
und Gipshalter<br />
51 Diese Funktion ist nur für sogenannte Spastiker notwendig; für andere Benutzer ist die Fussfixation gefährlich, da sie ein rasches Aussteigen unmöglich macht.<br />
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· Einstecken der Amputationshilfe in dafür vorgesehene<br />
Kupplungen am vorderen Stuhlrand (in der Falte der<br />
Polsterung; mehrere Kupplungen im Abstand von wenigen<br />
Zentimetern in der Falte)<br />
· Fixierung durch Stecker/ Kupplungssystem<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Aufgrund der Komplexität der Einstellungsmöglichkeiten für den Sitz und der eingeschränkten Bewegungsmöglichkeit für den Benutzer aufgrund<br />
seiner Behinderung ist die Ergonomie der elektronischen Bedienelemente, die in einer logischen Anordnung sehr viele der Funktionen abbilden,<br />
gegenüber den anderen Varianten empfehlenswert. Die einzelnen Bedienkomponenten sollten zudem versenkt sein; sie können für eine notwendige<br />
Einstellung durch einfaches Drücken einzeln herausgefahren und nach Gebrauch durch einfaches Drücken versenkt werden.<br />
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Abbildung 5-1: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Sitzsteuerung<br />
Quelle: eigene Herstellung (Photomontage)<br />
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Tabelle 5-2: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Bewegen<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Lenken und Beschleunigen in alle Richtungen<br />
Bewegen Lenkung/<br />
Beschleunigung<br />
· Joystick mit Nullposition und zwei<br />
verstellbaren Achsen<br />
· Joystick für Handbedienung<br />
· Joystick für die Steuerung mit einem<br />
Finger 52<br />
· Steuerung über einen Joystick: Der Ausschlag<br />
bestimmt die Stärke der Beschleunigung, die<br />
Nullposition führt zur raschen Abbremsung des<br />
Rollstuhls (keine Notbremsung, negative<br />
Beschleunigung dieser Abbremsung stört den<br />
Benutzer nicht, d.h. kein ‚Nickeffekt’)<br />
· Touch Screen ohne Hintergrund<br />
(entsprechend Eingabesystem für<br />
Notebooks)<br />
· Touch Screen mit beleuchtetem<br />
Hintergrund (in Kombination mit<br />
Kontroll-Pannel)<br />
· Steuerung über einen Touch Screen: Die Position<br />
des Fingers bestimmt die Beschleunigung und<br />
Richtung (durch Aufteilung des Touch Screens in<br />
Felder), kein Signal führt zur langsamen<br />
Abbremsung, ein Druck im Zentrum führt zu<br />
stärkerem Bremsen<br />
· Trackball<br />
· Steuerung über eine gelagerte Kugel: die<br />
Bewegung der Kugel bestimmt die Beschleunigung<br />
und Richtung, kein Signal führt zu<br />
langsamer Abbremsung<br />
· Steuerungsmodul mit Lenkrad (ca. Ø<br />
5cm) und Drucktaster (entsprechend<br />
einer Bohrmaschine)<br />
· Steuerung über eine mit einem Kabel verbundene<br />
handliche Fernbedienung: ein Griff mit einem<br />
Lenkrad und einem Geschwindigkeitstaster; kein<br />
Signal führt zur langsamen Abbremsung<br />
· Disc (Beispiel für Hersteller: Protos)<br />
· Steuerung über eine runde Platte, die auf<br />
Gewichtsverlagerung reagiert; kein Signal führt<br />
zur langsamen Abbremsung<br />
Umschalten des Fahrmodus<br />
52 Vgl. unterschiedliche Joystick-Typen aus Kapitel 3.1 ‚Übersicht über bekannte Eingabekomponenten’, S. 15<br />
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· LED Anzeigen in den Druckschaltern und die<br />
Position der Druckschalter zeigen den Modus<br />
an.<br />
· Druckschalter neben der Komponente<br />
für Lenken/ Beschleunigen für Modi<br />
Home, Sport, Economy und Cross etc.<br />
und externe Bedienung 53<br />
· LED Anzeige in dem Taster zeigt den Modus<br />
an<br />
· Taster links neben der Komponente für<br />
Lenken/ Beschleunigen 54<br />
· Umschalten auch während des Fahrens zwischen<br />
1) feinfühliger Navigation des Rollstuhls in<br />
engen Platzverhältnissen<br />
2) kräftigeres Ansprechen bei höherer Maximalgeschwindigkeit<br />
3) Fahren in unwegsamen Gelände<br />
4) externe Bedienung mit Antrieb<br />
5) externe Bedienung ohne Antrieb<br />
Ein schaltbares Getriebe kann in Verbindung mit<br />
den Fahrmodi eingebaut werden, ist aber nicht<br />
zwingend. Eine Begrenzung der Motorleistung<br />
kombiniert mit einem veränderten Ansprechverhalten<br />
der Eingabekomponenten ist die<br />
Alternative.<br />
Hindernisüberwindung<br />
· Einschalten der Funktion für die Überwindung<br />
von Hindernissen (bis ca. 15cm Höhe; Beispiel:<br />
schräges Anfahren der Bordsteinkante)<br />
Maximale Geschwindigkeit<br />
· Die Geschwindigkeit darf die 30 km/h Grenze<br />
nicht überschreiten. 55 Dies geschieht durch eine<br />
elektrische Abregelung des Motors.<br />
· Geschwindigkeitsanzeige<br />
- mit Zeiger<br />
- Digitalanzeige numerisch<br />
- Leuchtdiodenband<br />
· Blinkendes LED links neben dem Joystick in<br />
der Bedeutung ‚Höchstgeschwindigkeit<br />
erreicht’ (Motor wird abgeregelt)<br />
Notbremse Starkes Abbremsen (Notfall) und Unterbruch der<br />
Stromversorgung zum Antrieb und Anschalten des<br />
Warnblinkers (auch im Fall, dass der Rollstuhl<br />
steht und eine Warnung angezeigt werden soll)<br />
53<br />
Einfache Bedienung schaltet die Funktion zwischen den Modi um.<br />
54<br />
Einfache Bedienung schaltet die Funktion für ca. 30 Sekunden an. <strong>Das</strong> Fahrzeug registriert das Hindernis über einen Sensor und entlastet/ hebt das entsprechende Vorderrad.<br />
55<br />
Vgl. gesetzliche Anforderungen in Kapitel 4.4: ‚Anforderungen abgeleitet aus Verordnungen und Gesetzen’, S. 24<br />
Die Höchstgeschwindigkeit muss in Abhängigkeit der Fahrzeugart eingestellt/ gedrosselt werden. Diese Einstellung kann durch den Benutzer nicht verändert werden.<br />
Bei der Herstellung wird die Maximalgeschwindigkeit eingestellt.<br />
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· Ständige Hintergrundbeleuchtung für<br />
Sicherstellung der Sichtbarkeit<br />
· Helle Intervall-Beleuchtung des Druckschal-<br />
· Druckschalter für den Daumen, der oben<br />
auf dem Joystick angeordnet ist, deutlich<br />
gekennzeichnet ist durch ein Warndreieck<br />
und einen kräftigen Druck erfordert<br />
· Betätigung der Notbremse/ Warnfunktion über<br />
Funktion am Joystick<br />
ters zeigt Status an.<br />
· Ständige Hintergrundbeleuchtung für<br />
Sicherstellung der Sichtbarkeit<br />
· Helle Intervall-Beleuchtung des Druckschalters<br />
zeigt an, dass die Warnfunktion aktiviert<br />
ist<br />
· Druckschalter rechts neben der<br />
Lenkungs-/ Beschleunigungskomponente<br />
(Gestaltung entsprechend<br />
Warnblinker im Auto: auffallend roter<br />
Kunststoff, Warn-Symbol)<br />
· Betätigung der Notbremse/ Warnfunktion über<br />
Druckschalter<br />
Standbremse Kommt der Rollstuhl zum Stehen, wird er durch<br />
eine Federspeicherbremse gehalten. Diese wird<br />
automatisch beim Anfahren durch den Benutzer<br />
gelöst oder bei Aktivierung der externen<br />
Bedienung.<br />
Anzeigen der Richtungsänderung, Ausschalten<br />
automatisch nach Vollendung der Richtungsänderung<br />
· Einschalten über Taster am Joystick · Zwei nebeneinander liegende Taster für<br />
den Daumen am Joystick (oberes Ende,<br />
Blinker<br />
· LED links neben dem Joystick mit Symbol des<br />
Blinkers zeigt an, welcher Blinker aktiviert ist.<br />
für den Fahrer sichtbar)<br />
· Drehknopf (Drehsensor mit Federung) · LED links neben dem Joystick mit Symbol des<br />
im Joystick eingearbeitet<br />
Blinkers zeigt an, welcher Blinker aktiviert ist.<br />
· Zwei nebeneinander liegende Taster · LED links neben dem Joystick mit Symbol des<br />
Blinkers zeigt an, welcher Blinker aktiviert ist.<br />
· LED links neben dem Joystick mit Symbol<br />
zeigt an, ob die Bremsleuchten aktiviert sind.<br />
· LED links neben dem Joystick mit Symbol<br />
zeigt an, ob eine Stromrekuperation stattfindet.<br />
· Einschalten über Drehbewegung des Joysticks<br />
nach rechts und links (durch eingebaute Feder)<br />
· Einschalten über Taster vor oder neben dem<br />
Joystick (herkömmliche Lösung, ist aus<br />
Ergonomiegründen nicht empfehlenswert)<br />
Bremslicht Anzeigen der Verlangsamung<br />
· Automatisch bei jeglicher Verlangsamung (auch<br />
bei Verringerung der Geschwindigkeit durch<br />
erhöhte Steigung) und Stillstand des Rollstuhls<br />
Stromrekuperation Beim Bremsen wird vollautomatisch Energie von<br />
der negativen Beschleunigung zu Strom<br />
umgewandelt und in die Batterien des Rollstuhls<br />
eingespeist.<br />
Scheinwerfer Beleuchtung der Fahrstrecke<br />
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· Kontrollanzeige auf dem Drehschalter, der die<br />
Aktivierung der Beleuchtung in der Position<br />
des Schalters anzeigt: „grün“ entspricht der<br />
Position abgeblendetes Licht/ Economy und<br />
blau entspricht Fernlicht (in Kombination mit<br />
Abblendlicht)<br />
· Drehschalter mit Position „aus“,<br />
„Economy“ (nur 10W Scheinwerfer,<br />
abgeblendetes Licht), „Fernlicht“ (beide<br />
Scheinwerfer)<br />
· Einschalten der Scheinwerfer für die Ausleuchtung<br />
der Umgebung vor dem Rollstuhl mit zwei<br />
Halogenlampen (eine mit Abblendung, 10W<br />
Leistung, und eine für Fernlicht mit 20W<br />
Leistung), optional mit automatischer Ausrichtung<br />
entsprechend der Veränderung der<br />
Fahrtrichtung (elektronisch gesteuert)<br />
· Siehe Anzeigekomponente für Scheinwerfer<br />
Beleuchtung des Rollstuhls mit zwei Rücklichtern<br />
an den hinteren Seiten des Rollstuhls<br />
· Einschalten der Rücklichter für die Beleuchtung · Siehe Bedienkomponente für<br />
Rücklicht<br />
Scheinwerfer<br />
· LED links neben dem Joystick mit Symbol<br />
zeigt an, ob die Rücklichter aktiviert sind.<br />
Rückspiegel<br />
· Spiegel<br />
· Darstellung der Rück-Sicht auf<br />
dem Kontroll-Pannel<br />
· Ein-/Aus- Schalter auf dem Kontroll-<br />
Pannel<br />
Zusätzliche Funktion: automatisches Anschalten<br />
der Rücklichter bei Benutzung des Rollstuhls in<br />
unzureichender Umgebungshelligkeit<br />
Sicht nach hinten<br />
· Kleiner, in Kunststoff gefasster Spiegel, der auf<br />
der linken Seite mit einem Arm an der Armlehne<br />
befestigt ist und eingeklappt werden kann.<br />
· Darstellung der Rück-Sicht auf einem Display,<br />
aufgenommen durch eine kleine Digitalkamera;<br />
die Funktion kann ein- und ausgeschaltet werden;<br />
die Bildqualität wird automatisch durch den<br />
integrierten Rechner verbessert (Beispiel:<br />
Kontraste)<br />
Verändern der Sitzhöhe<br />
Sitzlift<br />
· Vier Taster direkt vor der Lenkungs-/<br />
Beschleunigungskomponente angeordnet.<br />
· Durch vier im Kreis angeordnete Taster (Sitz<br />
hoch und runter; Sitz aufstellen und in Sitzposition<br />
gehen) und geführt über ein Hebeknie kann<br />
der Sitz komplett mit Armablage angehoben<br />
werden und so das Aufstehen stark erleichtern.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Aufgrund der Vielseitigkeit der Kontrollfunktionen für die Lenkung und Beschleunigung und des Bedürfnisses der Benutzer, möglichst viel Freiheit<br />
mit den Armen und Händen während der Fahrt zu haben, ist die Ergonomie der elektronischen Bedienelemente mit einem Joystick in Handform in<br />
Kombination mit einfachen Displaykomponenten gegenüber den anderen Varianten empfehlenswert. Der Grund liegt vor allem in der Tatsache, dass<br />
ein feinfühliges Fahren in der Kombination der Beschleunigung und Richtung über eine Komponente intuitiv für den Benutzer kombiniert werden<br />
kann. Eine Trennung der Funktionen auf zwei Bedienkomponenten (Beispiel: Steuerungsmodul mit Lenkrad) bringt keinen Vorteil, jedoch erhebliche<br />
Nachteile mit sich.<br />
Die Bedien- und Displaykomponenten in dieser Funktionsgruppe sollten zudem um den Joystick angeordnet werden und je nach Situation funktionieren.<br />
So sollte beispielsweise die Sitzhöhenverstellung mit der gleichen Hand wie die Lenkung/ Beschleunigung bedient werden, da die Funktion nicht<br />
gleichzeitig ausgeführt werden darf; zudem sollten aus Sicherheitsgründen die gleichzeitige Benutzung nicht möglich sein. Der Grund für die Anordnung<br />
in einer Funktionsgruppe entspricht zudem dem Bedürfnis der Benutzer, eine übersichtliche Anordnung der Elemente vorzufinden. Man erwartet<br />
zum Beispiel, dass die Umschaltung der Fahrmodi direkt bei der Lenkung/ Beschleunigungsgruppe angeordnet ist.<br />
Da eine Reihe von Bedienkomponenten um die Lenkungs-/ Beschleunigungsfunktion angeordnet sind, muss sichergestellt werden, dass zum Beispiel<br />
mit dem Unterarm nicht ungewollt Funktionen bedient werden und dass die Bequemlichkeit der Armauflage nicht eingeschränkt wird. In Abbildung<br />
5-2: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Bewegungssteuerung ist in der Photomontage ersichtlich, dass eine Reihe von Tastern vor dem<br />
Joystick angeordnet sind. Heute findet man häufig bei elektrischen Rollstühlen, dass diese Funktionen vor dem Joystick auf einer kleinen Tafel<br />
angeordnet werden. Tatsächlich ist die Ergonomie besser, wenn die Funktionen so angeordnet sind, dass bei der Bedienung die Handinnenseite auf<br />
dem Joystick ruhen kann und über das Handgelenk und für feine Bewegungen über die Finger der Druck zur Steuerung ausgeübt wird. Da die<br />
vorgelagerten Bedienelemente leicht abfallend angeordnet, die Taster jeweils in Rahmen eingefasst sind, die Funktionen einen deutlichen Druck auf<br />
den Taster erfordern und zudem einzelne Funktionen elektronisch bei Fahrt nicht ausgeführt werden können (siehe oben), besteht keine Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ungewollt Funktionen ausgelöst werden. Wenn eine Bedienkomponente gewollt benutzt wird, dann sind die Anforderungen der Ergonomie<br />
jedoch deutlich besser als bei herkömmlichen. Modellen.<br />
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Abbildung 5-2: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Bewegungssteuerung<br />
Quelle: eigene Herstellung (Photomontage)<br />
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Tabelle 5-3: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Extern Bedienen<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Schiebevorrichtung<br />
· Fixierte Schiebevorrichtung · Schiebe-Bügel<br />
· Zwei Schiebe-Griffe im Winkel zum<br />
Rollstuhl durch einrastende Kupplung<br />
Schiebevorrichtung<br />
Externe<br />
Bedienung<br />
mit Rändelknopf arretierbar<br />
· Schiebe-Bügel<br />
· Zwei Schiebe-Griffe (siehe oben, aber<br />
mit zusätzlichem Druckknopf im<br />
Rändelknopf)<br />
· Ausklappbare Schiebevorrichtung (nach oben ausklappbar;<br />
durch einen Druckknopf im Gelenk einklappbar)<br />
· Taster mit aufgedrucktem Symbol · LED im Taster, das die Funktion<br />
anzeigt.<br />
Heizung der Schiebevorrichtung<br />
· Schalter im Kontroll-Pannel (siehe Abschnitt Kommunikation),<br />
der vom Benutzer oder externen Bediener gedrückt wird für die<br />
Aktivierung/ Deaktivierung; Die Funktion wird bei Nichtbenutzung<br />
der Schiebevorrichtung über 10 Minuten (Drucksensor),<br />
beim Einklappen der Schiebevorrichtung oder beim<br />
Abstellen des Rollstuhls automatisch deaktiviert<br />
· LED im oder direkt neben dem<br />
Schalter<br />
· Schiebeschalter<br />
· Kippschalter<br />
· Taster<br />
· Schalter an der Schiebevorrichtung (Positionstasten sind aus<br />
ergonomischen Gründen nicht empfehlenswert, da eine<br />
automatische Abschaltung die mechanische Rückstellung des<br />
Schalters erfordern würde)<br />
Kupplung Normalerweise sollten über die Fahrmoduseinstellung (neben<br />
dem Joystick) die Kupplung und Federspeicherbremse elektrisch<br />
gelöst werden. <strong>Das</strong> Fahrzeug wird dann über die Handbremse<br />
gebremst. Die Kupplungsfunktion für externe Bedienung ist für<br />
Notfälle gedacht, in denen zum Beispiel kein Strom mehr zur<br />
Verfügung steht oder ein technischer Defekt vorliegt.<br />
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Physische Entkupplung löst die Kraftübertragung vom Antrieb<br />
zu den Rädern und die Federspeicherbremse; der Hebel (rot<br />
markiert, mit deutlicher Beschriftung) ist auf der Rückseite des<br />
Rollstuhls in Höhe des Sitzes angebracht<br />
· Hebel (rechts/ links) · Drehhebel · Blinkendes LED mit Symbol<br />
direkt neben dem Joystick<br />
· Hebel zum Ziehen (Lösen) und Stossen (Einkuppeln) · Kugelgriff · Blinkendes LED mit Symbol<br />
direkt neben dem Joystick<br />
Bei Nichtbedienung der Handbremse ist diese arretiert, das<br />
heisst, wenn der externe Benutzer die Bremse nicht zieht, dann<br />
lässt sich das Fahrzeug nicht bewegen. Die Federspeicherbremse<br />
und die Handbremse werden nie kombiniert eingesetzt: Wenn die<br />
Kupplung gelöst ist, dann ist die Handbremse aktiviert und die<br />
Federspeicherbremse deaktiviert; wenn die Kupplung im Eingriff<br />
ist, dann ist die Handbremse deaktiviert und die Federspeicherbremse<br />
aktiviert. Sollte der externe Bediener den Kontakt zum<br />
Rollstuhl verlieren, so bremst die Handbremse automatisch den<br />
Rollstuhl ab.<br />
· Bügelbremse (in Verbindung mit der Bedienkomponente<br />
Schiebe-Bügel; entsprechend den typischen Gepäckträgern an<br />
Flughäfen), durch Zug nach oben wird die Bremse gelöst,<br />
Handbremse<br />
· Bügelgriff · LED mit Symbol direkt neben dem<br />
Joystick, das den Bremsvorgang<br />
oder die aktive Bremse im Stand<br />
anzeigt<br />
beide Bügel liegen in den Handflächen.<br />
· LED mit Symbol direkt neben dem<br />
Joystick, das den Bremsvorgang<br />
oder die aktive Bremse im Stand<br />
anzeigt<br />
· Hebel an der Griffoberseite<br />
· Hebel an der Griffunterseite<br />
· Hebelbremse (in Verbindung mit der Bedienkomponente<br />
Schiebe-Griff; Hebel und Griff liegen in den Handflächen; das<br />
System darf nicht verwechselt werden mit Systemen entsprechend<br />
den typischen Bremsen an Motorrädern oder an<br />
Rollstühlen heute)<br />
Damit keine Ermüdung eintritt, muss der Hebel beim Ziehen in<br />
eine Aussparung des Griffs hineingleiten. Der Benutzer muss<br />
den Griff umschliessen, spürt aber nur einen leichten Druck des<br />
Hebels, damit keine Ermüdung eintritt.<br />
Die externe Lenkung/ Beschleunigung kann dann eingesetzt<br />
werden, wenn eine Begleitperson den Rollstuhl fahren soll.<br />
Lenken/<br />
Beschleunigen<br />
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· LED mit Symbol direkt neben dem<br />
Joystick des sitzenden Benutzers,<br />
das die Aktivierung der externen<br />
Steuerung anzeigt.<br />
· Joystick mit Nullposition und zwei<br />
verstellbaren Achsen<br />
· Druckschalter für den Daumen, der<br />
oben auf dem Joystick angeordnet ist,<br />
deutlich gekennzeichnet ist durch ein<br />
Warndreieck und einen kräftigen<br />
Druck erfordert<br />
· Taster vorne am Joystick für Hupe<br />
(Bedienung mit dem Zeigefinger,<br />
· Joystick (entsprechend den Funktionen für den sitzenden<br />
Benutzer, siehe oben für Details)<br />
- Beschleunigung in alle Richtungen mit verringerter<br />
Maximalgeschwindigkeit, insbesondere bei Fahrt<br />
nach hinten)<br />
- Notschalter<br />
- Hupe<br />
kräftiger Druck notwendig)<br />
· LED mit Symbol direkt neben dem<br />
Joystick des sitzenden Benutzers,<br />
das die Aktivierung der externen<br />
Steuerung anzeigt.<br />
· Zwei Hebel für Richtungsbestimmung<br />
· Taster für Beschleunigung<br />
· Taster für Hupe<br />
· Taster und Hebel auf den Schiebevorrichtungen (Beispiel:<br />
Griffe) mit den Funktionen<br />
- Beschleunigung<br />
- Hupe<br />
Dabei kann auf beiden Seiten die Fahrrichtung durch mehr<br />
oder weniger starken Zug an einem Hebel bestimmt werden<br />
und ein Taster für den Daumen auf der rechten Seite bestimmt<br />
die Beschleunigung, kein Druck führt zum Abbremsen.<br />
Zusätzlich dient ein Taster auf der linken Seite für die<br />
Auslösung der Hupe.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Tabelle 5-4: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Ein- und Aussteigen<br />
Ausgangskomponente<br />
für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
· Druckknopf in der Achse des<br />
Scharniers vorne (rastet hörbar<br />
beim Schliessen ein)<br />
· Druckknopf in der Achse des<br />
Scharniers vorne (rastet hörbar<br />
beim Schliessen ein)<br />
Beim Ein- und Aussteigen seitlich soll die Möglichkeit bestehen, die Seitenteile<br />
und die Armablage wegzunehmen oder als Hilfe einzusetzen.<br />
Alle im Folgenden aufgeführten Varianten sind in Kombination durchaus<br />
sinnvoll, da aufgrund verschiedener Situationen die Bedürfnisse unterschiedlich<br />
sind; die Bedienkomponenten sind direkt nebeneinander angeordnet.<br />
· Zur Seite umklappbar:<br />
Ein Scharnier zwischen Seitenteil und Rollstuhl auf Sitzhöhe ermöglicht, dass<br />
eine gepolsterte ‚Brücke’ entsteht, beispielsweise zum Bett; das Scharnier hat<br />
keine feste Positionsneigung und ermöglicht, dass das Seitenteil mit der<br />
Armablage bis zu 180° nach unten geklappt werden kann. Aufgrund der<br />
Gestaltung, der Anordnung und Stabilität der Bedienkomponenten kann auch<br />
bei vorübergehender Belastung keine Beschädigung am Rollstuhl entstehen.<br />
· Nach hinten hochklappbar:<br />
Ein Scharnier zwischen Seitenteil und Rahmen des Sitzes auf Sitzhöhe<br />
ermöglicht, dass das Seitenteil mit Armablage ca. 120° nach unten geklappt<br />
werden kann.<br />
· Abnehmbar:<br />
<strong>Das</strong> Seitenteil (inkl. Scharnier) hat am unteren Ende drei Stifte, die in Kupplungen<br />
einrasten, die am Rahmen des Sitzes befestigt sind. Alle Kupplungen<br />
können durch einen Knopf gelöst werden: <strong>Das</strong> Seitenteil mit Armablage kann<br />
anschliessend abgenommen werden. Die Übertragung aller Daten zu Bedienund<br />
Displaykomponenten wird über die BlueTooth Technologie gelöst (keine<br />
Seitenteile und<br />
Armablage<br />
Ein- und<br />
Aussteigen<br />
· Druckknopf in der Achse des<br />
Scharniers vorne (rastet hörbar<br />
beim Schliessen ein)<br />
Kabel)<br />
Fussstützen Die Fussstützen sind nach oben klappbar, das Scharnier befindet sich an der<br />
rechten und linken Seite des Rollstuhls, die Fussstützen werden mit einer Feder<br />
hochgezogen, können aber horizontal eingerastet werden.<br />
Einzelne der folgenden Varianten sind in Kombination durchaus sinnvoll.<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· Druckknopf in der Achse des<br />
Seitenteil-Scharniers vorne<br />
(Anordnung aufgrund der<br />
Funktionsgruppe)<br />
· Über einen Seilzug kann der Arretierungsstift für jede Seite einzeln gelöst<br />
werden; die Fussstützen klappen hoch, sobald kein Druck auf ihnen lastet.<br />
· Drucktaster pro Seite<br />
· Zwei Drucktaster für Ein- und<br />
Ausfahren pro Seite<br />
· Keine; Einsetzen und Einschieben<br />
durch die Hand<br />
· Elektronisch gesteuert kann der Arretierungsstift für jede Seite einzeln gelöst<br />
werden<br />
· Elektronisch gesteuert kann die Fussstütze für jede Seite (in zugeklapptem<br />
Zustand) auf einer Schiene nach hinten, unter den Sitz verschoben werden<br />
· Abnehmen: Die Fussstütze kann durch Ziehen nach oben entfernt werden<br />
(senkrechtes Rohr, in dem die Fussstütze von oben eingesetzt wird).<br />
Sitzlift Siehe ‚Bewegen’<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-5: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Ablegen<br />
Ausgangskomponente<br />
für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Halterungen Abstellmöglichkeit von Trinkbechern, Tassen oder Büchsen und anderen Gegenständen.<br />
Der Mechanismus ist für alle Funktionen blockiert, sobald die Seitenwand geneigt<br />
wird. Für Linkshänder könnten die Seiten gewechselt werden, um die Ergonomie zu<br />
verbessern.<br />
· In der rechten Armlehne (vorne) von aussen versenkbare Halterung für Getränke, die · Druckfläche<br />
durch einmaligen Druck (gedämpft) aufgeht und einen Ring und Teller beinhaltet<br />
· In der rechten Armlehne (mittig) von aussen versenkbare Halterung für Aschenbecher · Druckfläche<br />
· In der rechten Armlehne von aussen einklappbares Tablett (in der Mitte ein · Ziehgriff (leicht versenkt<br />
Scharnier), das auf Sitzhöhe genutzt werden kann (Grösse: ca. 40 X 40cm)<br />
wegen Verletzungsgefahr)<br />
Tisch Die linke Armablage kann nach aussen aufgeklappt werden. Die Seitenabdeckung · Druckfläche für Öffnung der<br />
beinhaltet einen Tisch, der in der Mitte mit einem Scharnier gefaltet und mit einer Armablage<br />
Kerbe von Hand aus der Seitenwand herausgezogen und aufgeklappt werden kann. Die · Kerbe des Tisches<br />
Armablage kann nun wieder geschlossen werden. Der Tisch ist über eine Schiene vom<br />
Ablegen<br />
Körper in der Entfernung einstellbar. Der Tisch besitzt einen leicht erhöhten Rand.<br />
Einzelne der folgenden Varianten sind in Kombination durchaus sinnvoll.<br />
· Zwei in der rechten Armlehne (zwischen den anderen Halterungen) von innen<br />
versenkbare Ablagen in Schalenform für andere, kleine Gegenstände (Beispiel:<br />
Schlüssel, Medikamente; der Mechanismus ist blockiert, sobald die Seitenwand<br />
Ablagen<br />
· Druckfläche<br />
geneigt wird)<br />
· Druckfläche<br />
· Zum Mitführen von Rucksäcken oder Taschen kann an beiden Armlehnen vorne eine<br />
Stange herausgezogen werden, die mit einem Haken das Mitführen von Henkeltüten,<br />
Taschen, Rucksäcken etc. ermöglicht. Einmaliges Drücken löst die Stange, beim<br />
Reinschieben rastet die Stange ein.<br />
· Zwei Taster für ‚bringen’<br />
und ‚hinter den Sitz<br />
verstauen’<br />
· Zum Mitführen von Taschen kann eine Stange (alternativ zwei), die sich hinter dem<br />
Sitz befindet, mit einem oben angebrachten Haken durch Knopfdruck auf einer<br />
Schiene bewegt werden.<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· Zwei Taster für ‚bringen’<br />
und ‚hinter den Sitz<br />
· Zum Mitführen von Taschen kann eine Stange mit Winkel (entsprechend einem<br />
Galgen), die sich rechts/ links an der Sitzlehne seitlich befindet, mit einem oben<br />
verstauen’<br />
angebrachten Haken durch Knopfdruck gedreht werden (ca. 270°)<br />
· Druckfläche oder Schieber,<br />
je nach Ausführung<br />
· Unter dem Sitz und von vorne zugänglich ist ein kleiner Stauraum<br />
- Nach unten schwenkbare Tür<br />
- Nach rechts/ links verschiebbarer Rollvorhang<br />
· Keine<br />
· Option: Bügel für Jacke oder Anzug; Metallstange in Bügelform, befestigt an den<br />
Führungen der Kopfstützen<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-6: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Kommunizieren<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Signalhorn mit Betätigung über einen Taster<br />
· für den Daumen am Joystick (oberes Ende)<br />
· für den Zeigefinger am Joystick<br />
Hupe<br />
Kommunizieren<br />
· Taster<br />
· auf dem Kontroll-Pannel<br />
Für den Notruf ist vorgesehen, dass eine Nachricht aufgrund einer<br />
manuellen oder automatischen Auslösung an eine oder mehrere<br />
vordefinierte Anschlüsse (Beispiel: Schaltzentrale der Polizei/<br />
Krankenhaus, bestimmte Personen etc.) gesendet wird, die auch den<br />
Standort des Rollstuhls einschliesst und/ oder eine Verbindung zu diesen<br />
Anschlüssen aufbaut.<br />
· Notruftaste auf den Kontroll-Pannel hilft durch eine Bedienungsführung<br />
auf dem Bildschirm, den Notruf zu bestätigen und zu entscheiden,<br />
was das Problem ist (Rollstuhl oder Gesundheit oder andere Gründe),<br />
wer gerufen werden sollte und ob ein persönliches Gespräch aufgebaut<br />
werden soll (‘Wizard’). Weitere gekoppelte Funktionen sind: Warnblinker,<br />
Anzeigen von Informationen der Hilfsaktion (z.B. Notruf<br />
Notruf<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
· Taster mit Symbol (oben<br />
rechts)<br />
wurde bestätigt, Hilfe kommt)<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
· Taster mit Symbol (oben<br />
rechts)<br />
· Notruftaste auf den Kontroll-Pannel bei Drücken von mehr als 10<br />
Sekunden: automatische Alarmierung der vorbestimmten Hilfszentrale<br />
mit SMS einschliesslich der Positionsangabe und automatisches<br />
Aufbauen einer Verbindung. Weitere gekoppelte Funktionen sind:<br />
Warnblinker, Anzeigen von Informationen der Hilfsaktion (z.B. Notruf<br />
wurde bestätigt, Hilfe kommt)<br />
Keine<br />
· Anschlüsse für Überwachungssensoren der persönlichen Gesundheit<br />
und Nutzung der Kommunikationsmöglichkeiten des Rollstuhls im<br />
Problemfall.<br />
Seite 59
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· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster<br />
(Auswahl bestätigen)<br />
· Touch Screen<br />
Navigationssystem Für die Navigation in Städten ist vorgesehen, dass entsprechend den für<br />
Autos konzipierten Navigationssystemen eine Positionierungshilfe (wo<br />
bin ich?) und eine Fahrhilfe (wie muss ich fahren?) vorhanden ist.<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie eines Navigationssystems ist nicht<br />
von der eines handelsüblichen Gerätes unterschiedlich.<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
oder über Kopfhörer (Stecker<br />
befindet sich an der rechten Seite<br />
des Kontroll-Pannels)<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster<br />
(Auswahl bestätigen)<br />
· Touch Screen<br />
Unterhaltung Für die Unterhaltung ist vorgesehen, dass entsprechend den für Autos<br />
konzipierten Unterhaltungssystemen eine Unterstützung für Radio, CD,<br />
DVD und Fernsehen vorhanden ist. Der Kopfhörer (ohne Bügel) befindet<br />
sich in der Ablage der rechten Armlehne.<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie eines Unterhaltungssystems ist<br />
nicht von der eines handelsüblichen Gerätes unterschiedlich.<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
oder über Kopfhörer (Stecker<br />
befindet sich an der rechten Seite<br />
des Kontroll-Pannels)<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster<br />
(Auswahl bestätigen)<br />
· Touch Screen<br />
Telefonunterstützung Für die Telefonunterstützung ist vorgesehen, dass ein integriertes Gerät<br />
die Kommunikation entsprechend einem Natel ermöglicht. <strong>Das</strong> multifunktionale<br />
Display zeigt die graphische Oberfläche der jeweiligen<br />
Standards an (Beispiel: GPRS oder UMTS).<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie einer Telefonunterstützung ist<br />
nicht von der eines handelsüblichen Gerätes unterschiedlich.<br />
· Mikrophon<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
oder über Kopfhörer (Stecker<br />
befindet sich an der rechten Seite<br />
des Kontroll-Pannels)<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster<br />
(Auswahl bestätigen)<br />
· Touch Screen<br />
· Tastatur<br />
Internet Für die Internetunterstützung ist vorgesehen, dass über das eingebaute<br />
Mobiltelefon (HSCSD- Technologie) eine Verbindung aufgebaut wird.<br />
Eine kleine Tastatur kann im Pannel ausgefahren und aufgeklappt werden<br />
(entsprechende Modelle sind heute für Taschencomputer/ PDAs<br />
erhältlich).<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie einer Internetunterstützung ist<br />
nicht von der eines handelsüblichen Gerätes unterschiedlich.<br />
Seite 60
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Technik und Architektur Bern<br />
· Display<br />
· Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
oder über Kopfhörer (Stecker<br />
befindet sich an der rechten Seite<br />
des Kontroll-Pannels)<br />
· Mikrophon<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster<br />
(Auswahl bestätigen)<br />
· Touch Screen<br />
· Tastatur<br />
· Joystick (in der Funktion für<br />
Spiele)<br />
Kontroll-Pannel Für die Bedienerfreundlichkeit des Rollstuhls ist eine an den Gedanken<br />
des Benutzers ausgerichtete Schnittstelle ausserordentlich wichtig.<br />
Nutzungsbereiche sind:<br />
· Abdeckung der Kommunikationsfunktionen, wie oben beschrieben<br />
· Unterstützung bei der Bedienung des Rollstuhls und aller optionalen<br />
Funktionen<br />
· Anzeigen der wesentlichen Informationen in einem ‚Cockpit’<br />
(Geschwindigkeit, Batterieladezustand etc.)<br />
· Unterhaltung, die einen Partner erfordert (Spiele, Rätsel etc.) oder die<br />
eine interaktive Beziehung zwischen Mensch und Maschine aufbaut<br />
(Zukunft)<br />
· ·<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Aufgrund der Vielseitigkeit der Kontrollfunktionen für die Funktionsgruppe Kommunikation sollten die Eingabe- und Ausgabekomponenten möglichst<br />
für verschiedene Elemente des SafeChairs die selben sein. Zwei Beispiele veranschaulichen diese Aussage:<br />
· Der Regler für Lautstärke sollte für Radio, TV, CD, Mobiltelefon etc. immer der selbe sein. Zudem sollte die gleiche Eingabekomponente sinnvolle,<br />
weitere Funktionen erfüllen, ohne dass die Bedienung für den Benutzer nicht mehr intuitiv wäre. Konkret heisst das für den Benutzer, dass die<br />
Funktion des Reglers in der Bedeutung nicht ‚Lautstärke’, sondern ‚mehr-weniger’ sein könnte. Ein zweiter Regler könnte die Funktion ‚Auswahl<br />
rechts-links’ abdecken. Ein Druck auf den Regler bestätigt die jeweilige Auswahl: Beim Regler ‚mehr-weniger’ bedeutet das, dass diese Funktion<br />
nun für etwas anderes eingestellt werden kann, sich also die Bedeutung verändert: Beispielsweise für die Auswahl der Einstellung des Basses, der<br />
Höhen oder der Loudness-Funktion etc.<br />
· <strong>Das</strong> Display sollte je nach Modus alle relevanten Informationen darstellen und wo sinnvoll eine direkte Eingabe über den Bildschirm ermöglichen:<br />
Ziffern auf dem Touch Screen für die Eingabe einer Telefonnummer sind bedingt sinnvoll, aber die Auswahl einer bestimmten Funktion aus einer<br />
Liste von 10 oder noch mehr Möglichkeiten dagegen schon: die Verschiebung eines Balkens am rechten Seitenrand des Schirms oder das Berühren<br />
eines bestimmten Symbols ist ergonomischer als die Eingabe eine dreistelligen Zahl für die Auswahl.<br />
Interessant ist die Verbindung von herkömmlichen Anzeigekomponenten mit dem Display des Kontroll-Pannels: Zum Beispiel könnte die Anzeige der<br />
Batterieladung in Form einer Anzeige entsprechend der in einem Auto aussehen, wäre allerdings im Unterschied nur eine graphische Repräsentation,<br />
also ein Bild der Anzeige. Zudem kann eine Berechnung der noch zur Verfügung stehenden Fahrkilometer aufgrund des Verbrauchs in der Vergangen-<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
heit stattfinden. Dieser Wert kann direkt mit Ziffern in die Anzeige eingeblendet werden (Im vorliegenden Beispiel sollen 30km in der Anzeige als<br />
Wert eingeblendet werden). Die Möglichkeiten der Verbindung der Anzeigekomponenten sind unbegrenzt und erlaubten eine Gestaltung der Anzeigen<br />
aufgrund der individuellen Bedürfnisse des Benutzers im Hinblick auf Art und Kombination der Instrumente bis zur Farbgestaltung. Allerdings darf bei<br />
der individuellen Gestaltung nie die Ergonomie der Anzeigekomponente aus den Augen verloren werden.<br />
In Zukunft wird eine virtuelle Persönlichkeit der Ansprechpartner für den Benutzer werden (entsprechend den Ansätzen von Microsoft in der Bedienung<br />
von Anwendungen für Windows XP). Ein intelligent gestaltetes Kontroll-Pannel und eine gute Software für die Steuerung aller Funktionen<br />
ermöglichen eine gute Ergonomie und führen zu einer hohen Zufriedenheit der Benutzer, die auch recht hohe Kosten der Entwicklung langfristig<br />
rechtfertigt.<br />
In der Positionierung des Kontroll-Pannels am Rollstuhl wird vorgeschlagen, dass es auf der rechten/ linken Seite in der Armlehne innen verstaut<br />
werden kann. Bei Bedarf wird die Armlehne nach oben geklappt, das Kontroll-Pannel nach oben-vorne herausgezogen und entsprechend den Wünschen<br />
des Benutzers über einen stabilen Schwanenhals justiert. Die Armlehne kann nun wieder geschlossen werden. Wichtig beim Pannel –genauso<br />
wie bei den anderen Eingabe- und Ausgabekomponenten– ist die Anforderung, dass die einzelnen Komponenten und Komponentengruppen gegenüber<br />
Witterung und anderen Einflüssen gut abgeschirmt sind. Heute sind diese Anforderungen allerdings bereits mit auf dem Markt erhältlichen Komponenten<br />
erfüllbar.<br />
Die Bedienkomponenten in dieser Funktionsgruppe sollten um ein Display (TFT Aktivmatrix entsprechend den Bildschirmen für Camcorder)<br />
angeordnet werden.<br />
Seite 62
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Technik und Architektur Bern<br />
Abbildung 5-3: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung der Kommunikation<br />
Quelle: eigene Herstellung (Photomontage)<br />
Seite 63
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Tabelle 5-7: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Warten<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
· Statusanzeige der Aufladung am<br />
Display<br />
· LED-Säule mit Symbol links<br />
neben dem Joystick für Anzeige<br />
des Ladestatus in Stufen<br />
Um die Batterien bei einem elektrischen Rollstuhl aufladen zu können,<br />
benötigt er ein Ladegerät mit 220V Spannung. Dieses Gerät kann fix auf<br />
dem Rollstuhl montiert werden oder als externe Station in der eigenen<br />
Wohnung stehen.<br />
Aufladesystem<br />
Warten<br />
Kabelverbindung, Stecker und Ladegerät<br />
· Aussparung/ Eingriff in den Deckel<br />
· Taster zum Lösen der Arretierung<br />
für die Funktion Kabelaufrollen<br />
(sitzt direkt neben dem Kabeleingang<br />
am Rollstuhl)<br />
· 220V Stecker (<strong>Schweiz</strong>er Norm/ 3 Pol oder Euronorm/ 2 Pol) mit<br />
einem Verlängerungskabel und einer Kabelrolle, die sich hinter einer<br />
nach unten aufgehenden Klappe auf der rechten Seite des Rollstuhls<br />
befindet, die mit einem schwachen Magneten zugehalten wird. <strong>Das</strong><br />
Verlängerungskabel ist mit dieser mechanischen Rolle verbunden und<br />
kann allein durch die Federkraft der Rolle aufgerollt werden.<br />
Der Stecker und das Kabel sollten eine spezielle Gummiumhüllung<br />
haben, um auch bei Feuchtigkeit oder Nässe keine Bedrohung<br />
darzustellen.<br />
· Keine, der Benutzer muss ausser<br />
der Positionierung des Rollstuhls<br />
keine weiteren Aktivitäten<br />
durchführen.<br />
· Stromschiene für automatisches Aufladen (typischerweise unter dem<br />
Nachtstandort des Rollstuhls, zum Beispiel neben dem Bett). Nach<br />
dem Überfahren einer Platte wird<br />
1) über einen geringen Abstand an der Unterseite des Rollstuhls und<br />
eines senkrechten Zylinders ein Ladevorgang über Induktion gestartet,<br />
2) oder zwei Elektrobürsten stellen einen direkten Kontakt her (bei zwei<br />
Felgen oder bei dafür vorgesehenen Flächen),<br />
3) oder der Wagen fährt mit einem Stecker/ Schleifer in eine dafür<br />
vorgesehene Kupplung/ Kontaktfläche.<br />
· Meldungen auf dem Display des<br />
Kontroll-Pannels<br />
· LED-Säule direkt links neben<br />
dem Joystick<br />
Um eine optimale Wartung des Rollstuhls zu gewährleisten, wird die<br />
Notwendigkeit einer Wartung mit einem Softwareprogramm überwacht.<br />
Bei Abnutzungen oder Ablaufen der berechneten Wartungszeit erscheint<br />
ein akustisches Signal und die entsprechende Informationsmeldung auf<br />
dem Bildschirm nach dem Anschalten des SafeChairs.<br />
Service<br />
Management<br />
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·<br />
· Diverse Taster<br />
· Einstellräder<br />
· Touch Screen<br />
Diese Meldungen können auch für einfache Wartungsarbeiten, die vom<br />
Benutzer ausgeführt werden sollten (zu definieren) in einer Menüführung<br />
eingebettet werden (‘Wizard’, entsprechend der Wartung einer<br />
Kopiermaschine z.B. im Fall von Papierstau), wobei die einzelnen<br />
Handlungsschritte dem Benutzer graphisch gezeigt, als Text geschrieben,<br />
in Bewegung gezeigt und nach Ausführung durch den Benutzer<br />
kontrolliert werden. Auch kann eine Hilfefunktion mit diesem Ansatz<br />
verbunden werden.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-8: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Schützen<br />
Ausgangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente<br />
für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Hinweis zum Anschnallen, bis Gurt<br />
geschlossen ist oder bis eine Minute nach<br />
Start des SafeChairs:<br />
· Blinkendes Symbol links neben dem<br />
Joystick, das zum Anschnallen<br />
auffordert.<br />
· Bitte ‚Anschnallen’ auf dem Kontroll-<br />
Pannel.<br />
Beim Mitfahren in anderen Fahrzeugen im Rollstuhl (Auflage) und<br />
beim Bewegen des Rollstuhls mit grösserer Geschwindigkeit<br />
(Empfehlung) benötigt der Benutzer als Schutz für sich und die<br />
Mitfahrenden einen Sicherheitsgurt. Es scheint vernünftig, das<br />
Rückhaltesystem in zwei Komponenten aufzuteilen: ein Rückhaltesystem<br />
für den Benutzer und ein Rollstuhl-Rückhaltesystem.<br />
Der Gurtverlauf des Rückhaltesystems für den Benutzer im Beckenund<br />
Schulterbereich sollte ein möglichst geringes Verletzungsrisiko<br />
der inneren Organe zur Folge haben. Ein Gurtstraffer steigert den<br />
Tragekomfort und verhindert bei Belastung einen sogenannten<br />
‚Taucheffekt’. Der Anpassungsfähigkeit (z.B. Einstellung der<br />
Gurthöhe für den Dreipunktgurt) an besondere Bedürfnisse bei<br />
speziellen Behinderungen muss Rechnung getragen werden. Eine<br />
möglichst geringe Einengung des Benutzers in seinen Bewegungen<br />
durch das Rückhaltesystem muss angestrebt werden, ebenso eine<br />
einfache, eindeutige und schnelle Bedienbarkeit durch Hilfspersonen<br />
und eine gute Zugänglichkeit im Transportfahrzeug. Zudem<br />
sollte bei veränderter Längs- und Höhenverstellung des Sitzes die<br />
Schützen Unfallschutz<br />
Gurtgeometrie konstant bleiben.<br />
Rückhaltesystem für Benutzer Für alle folgenden Optionen<br />
· Stecker<br />
· Kupplung mit Taster zum<br />
Lösen der Kupplung<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· ‚Becken’-Gurt<br />
In die Seitenwand des Rollstuhls auf der rechten und linken Seite<br />
integriert ist eine Rolle für den Gurt. Der Gurt für die Kupplung<br />
hat eine fixe Länge von etwa 30cm, der Gurt für die Schnalle<br />
maximal 70cm. Schnalle und Kupplung entsprechen in der Bauart<br />
heute im Automobilbau eingesetzten Typen (Öffnungsmechanismus<br />
durch Drücken oder Schieben). Der Öffnungsmechanismus<br />
ist aufgrund der Platzverhältnisse jedoch nicht an der Seite,<br />
sondern vorne. Beide Teile können herausgezogen und miteinander<br />
durch den Benutzer verbunden werden.<br />
· ‚Dreipunkt’-Gurt des Rollstuhls<br />
In die Seitenwand des Rollstuhls auf der rechten (oder linken)<br />
Seite integriert ist eine Rolle für den Gurt. Der Gurt für die<br />
Kupplung hat eine fixe Länge von etwa 10cm, der Gurt für die<br />
Schnalle hat eine maximale Länge von ca. 140cm. Der Gurt der<br />
Schnalle ist am rechten (oder linken) oberen Ende des Sitzes<br />
(leicht nach innen verschoben, damit der Gurt über die Schulter<br />
verläuft) verankert und kann herausgezogen werden, und Stecker<br />
und Kupplung werden miteinander durch den Benutzer verbunden.<br />
· ‚Hosenträger’-Gurt<br />
In die Seitenwand des Rollstuhls auf der rechten und linken Seite<br />
integriert ist eine Rolle für den Gurt. Der Gurt für die Kupplung<br />
und der Gurt für die Schnalle haben eine maximale Länge von ca.<br />
100cm. Beide Gurte sind am rechten und linken oberen Ende des<br />
Sitzes verankert (leicht nach innen verschoben, damit der Gurt<br />
über die Schulter verläuft) und können herausgezogen werden,<br />
und Stecker und Kupplung werden miteinander durch den<br />
Benutzer verbunden. Optional wäre ein weiterer Stecker zwischen<br />
den Oberschenkeln des Benutzers an einem kurzen Gurt denkbar,<br />
der ebenfalls in die Kupplung einrastet. Diese Variante wäre<br />
vermutlich die sicherste.<br />
Rückhaltesystem für Rollstuhl<br />
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Technik und Architektur Bern<br />
· Gurtbefestigung im Rollstuhl integriert<br />
In das Chassis des Rollstuhls, jeweils direkt neben der Achse der<br />
vier Räder integriert, ist eine Kupplung für den Gurt. Die Schnalle<br />
ist im Fahrzeug mit einem Gurt entweder fest verschraubt oder in<br />
Schienen fixiert. Dabei haben zwei der vier Gurte (vorne oder<br />
hinten) im Gurt einen Gurtspanner.<br />
Die Hilfsperson positioniert den Wagen und steckt die beiden<br />
ersten Stecker (mit nicht-variablem Gurt) in die Kupplungen am<br />
Rollstuhl, dann werden die beiden anderen Stecker am Rollstuhl<br />
fixiert und über die Gurtspanner alle Gurte festgezurrt.<br />
· Gurtbefestigung nicht im Rollstuhl integriert<br />
In das Chassis des Rollstuhls, jeweils direkt neben der Achse der<br />
vier Räder integriert, ist eine Öse für den Rückhaltegurt. Diese<br />
herkömmliche Variante reicht für den SafeChair aufgrund der<br />
geringen Ergonomie nicht.<br />
· Stecker-Kupplungs-System<br />
In das Chassis des Rollstuhls, jeweils direkt neben der Achse der<br />
vier Räder integriert, ist ein Stecker. Beim Einfahren in das<br />
Fahrzeug gleitet dieser Stecker in Schienen und rastet schliesslich<br />
in eine Kupplung ein.<br />
Sicherheitsbeleuchtung Automatische Beleuchtung vorne, seitlich und/ oder hinten ab<br />
vordefinierter Umgebungshelligkeit. 56 (siehe auch ‚Bewegen’)<br />
Aus Sicherheitsgründen muss der Rollstuhl eine Handbremse haben,<br />
die vom Benutzer gezogen werden kann.<br />
Sicherheitsbremse<br />
· Hebelbremse auf der rechten Seite direkt über dem hinteren Rad. · Hebel<br />
· LED mit Symbol direkt neben dem<br />
Joystick des sitzenden Benutzers, das<br />
die Aktivierung der Bremse anzeigt.<br />
· Hebel<br />
· Druckknopf<br />
· Hebelbremse unter der Sitzfläche, die auf halber Sitztiefe nach<br />
rechts herausgezogen werden kann. Der Vorteil liegt bei diesem<br />
System darin, dass beide Seiten abgebremst werden könnten. Die<br />
Bremse arretiert automatisch und kann über einen Knopf an der<br />
Vorderseite gelöst werden.<br />
Die Sicherung des Fahrzeugs bezieht sich auf die Nutzung der<br />
Funktionen durch Unbefugte und somit auch auf eine mögliche<br />
Entwendung des Rollstuhls oder von Objekten in Ablagen.<br />
Sicherung gegen<br />
Unbefugte<br />
56 Die Beleuchtung bezieht zudem alle Bedienkomponenten und Anzeigen ein.<br />
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· Schlüssel, herkömmlich<br />
· Einstellräder (Zahlen-<br />
· Sicherung mechanisch durch ein Verriegelungsschloss (z.B.<br />
Speichenschloss)<br />
schloss)<br />
· LED mit Symbol neben dem Joystick<br />
zeigt an, ob das Fahrzeug ab- oder<br />
aufgeschlossen ist<br />
· Sirene/ Hupe<br />
· Schlüssel, herkömmlich<br />
· Schlüssel, Infrarot<br />
· Schlüssel, Chip<br />
· Magnetkarte<br />
· Sicherung durch elektronische Wegfahrsperre, Abriegelung aller<br />
Eingabekomponenten und Abschliessen der Ablagefächer,<br />
optional<br />
1) Anschalten der Alarmanlage (reagiert auf Erschütterung,<br />
Neigungsveränderung)<br />
2) Verändern aller elektronisch regelbaren Einstellungen<br />
entsprechend der letzten Position<br />
· LED mit Symbol neben dem Joystick<br />
zeigt an, ob der Antrieb überlastet<br />
wurde und die Sicherung wieder<br />
aktiviert werden muss (zusätzlicher<br />
kleiner Akku notwendig).<br />
· Keine Kontroll-Pannelausgabe möglich<br />
· Druckknopf<br />
· Kippschalter<br />
Hauptsicherung Sicherung bei Überlastung: Bei einer Überlastung des Antriebs<br />
muss eine Hauptsicherung den Stromkreis unterbrechen. Dies<br />
geschieht durch eine wiederverwendbare Magnetsicherung, die sich<br />
in der Ablage unter dem Sitz an der rechten/ linken Seite befindet.<br />
· Druckknöpfe<br />
Regenschutz Hinter der Kopfstütze kann ein Regenschutz aus einer Rolle<br />
herausgezogen, über den Benutzer gelegt und an beiden Armablagen<br />
vorne mit Druckknöpfen befestigt werden. Der Regenschutz rollt<br />
sich nach dem Gebrauch selbstständig auf.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Neben der Ergonomie des Sicherheitsgurts für den Benutzer und des Rollstuhls ist hier die Sicherung des Fahrzeugs selbst von Bedeutung. Moderne<br />
Schlüsselsysteme ermöglichen einen umfassenden Schutz über automatische Wegfahrsperren und gleichzeitig erhöhen sie die Benutzerfreundlichkeit<br />
der Geräte erheblich, indem sie über einen Tastendruck den Benutzer identifizieren und in die Wege leiten, dass alle Einstellungen seinen Bedürfnissen<br />
entsprechen (z.B. Sitzeinstellungen).<br />
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Abbildung 5-4: Übersicht über mögliche Funktionsanordnung auf dem Schlüssel<br />
Quelle: eigene Herstellung (Photomontage)<br />
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Tabelle 5-9: Mögliche Bedienkomponenten – Anforderungsgruppe Unterstützen<br />
Ausgangskomponente<br />
für Bedienalternativen<br />
Eingangskomponente für<br />
Bedienalternativen<br />
Funktion des Elements<br />
und Bedienalternativen<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Anforderungsgruppe<br />
Diese Unterstützung betrifft Patienten, bei denen Urin über einen<br />
Katheter entsorgt werden muss oder Stoffe zugeführt werden<br />
müssen (z.B. Sauerstoff oder Zusätze für das Blut) oder bei denen<br />
Maschinen Körperfunktionen unterstützen müssen.<br />
· Befestigung für ein Gerät oder Tanks hinter der Sitzlehne<br />
Halterungen für<br />
Versorgung und<br />
Entsorgung<br />
Unterstützung<br />
· Karabinerhaken<br />
- Zwei Haken und Ösen, die das Objekt halten<br />
· Kontroll-Pannel mit<br />
visueller und/ oder<br />
akustischer Warnung<br />
· Halterung<br />
· Diverse Sensoren<br />
· Kunstoffvlies<br />
· Druckknöpfe<br />
· Befestigung für einen Behälter mit Flüssigkeit<br />
- Aufhängevorrichtung für den Behälter links an der Rückenlehne<br />
mit Anschluss für Sensor, der Flüssigkeitsstand und Durchfluss<br />
auf dem Kontroll-Pannel anzeigt und gegebenenfalls Massnahmen<br />
ergreift.<br />
- Halterung für eine Stange mit einer Aufhängevorrichtung<br />
für einen Behälter (damit der Benutzer die Restflüssigkeit<br />
und den Durchfluss sehen kann)<br />
- Aufhängevorrichtung für einen Behälter hinter dem Sitz<br />
und Sichtschutz durch ein Kunstoffvlies in Sitzfarbe, das<br />
oben befestigt ist und am unteren Saum ein Gewicht eingear-<br />
beitet hat.<br />
Suchscheinwerfer Um bei Dunkelheit die Umgebung gezielt (z.B. bei der Suche<br />
oder Orientierung) besser ausleuchten zu können, kann ein<br />
Scheinwerfer benutzt werden<br />
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· Keine zusätzlichen Bedienkomponenten<br />
ausser einem schlanken Haltegriff für die<br />
Lampe (hohler Zylinder mit innenliegendem<br />
Kabel), der senkrecht in die Lampenfassung<br />
eingeführt werden kann.<br />
· Der Suchscheinwerfer ist kombiniert mit dem 20W Scheinwerfer<br />
(siehe oben). Er kann nach oben aus seiner Fassung rechts<br />
am vorderen Ende des Sitzes herausgehoben werden. Die<br />
Stromversorgung ist durch ein geschütztes Kabel und eine<br />
Kabelrolle mit ständigem, automatischem Rückzug sichergestellt.<br />
Der Kabelzug stellt auch sicher, dass die Lampe präzise in<br />
der notwendigen Position in der Halterung sitzt.<br />
Der Scheinwerfer wird wie die Fernlicht-Beleuchtung des<br />
Rollstuhls an- und ausgeschaltet (siehe oben).<br />
· Schiebeschalter<br />
· Druckschalter<br />
· Einstellring für Lichtstreuung<br />
· Ein zusätzlicher Scheinwerfer ist in der Ablage unter dem Sitz<br />
verstaut. In seiner Halterung lädt der Akku die Lampe automatisch.<br />
Bei Bedarf kann die extra starke Lampe (40W, mit<br />
Einstellring für die Lichtstreuung) aus der Fassung genommen<br />
und für wenige Minuten eingesetzt werden. Die Lampe kann mit<br />
einem Schalter an- und ausgeschaltet werden.<br />
Wie im Kapitel 1.4 ‚Abgrenzung der Arbeit’ angesprochen,<br />
können nicht alle vorstellbaren Optionen untersucht werden.<br />
Weitere denkbare Optionen sind zum Beispiel ein Sonnenschutz,<br />
eine Anhängerkupplung u.ä.<br />
Optionale<br />
Ausrüstungen<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 72
5.2 Erarbeitung alternativer Bedienkonzepte<br />
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Basierend auf den identifizierten und beschriebenen möglichen Bedienkomponenten werden<br />
Eingaben und Ausgaben für den SafeChair sollen nun alternative Bedienkonzepte erstellt<br />
werden. Entsprechend der Definition in Kapitel 2.5 Definition ‚Bedienkonzept’ soll eine<br />
Kombination von möglichen Bedienkomponenten vor dem Hintergrund einer gegebenen<br />
Zielsetzung erstellt werden.<br />
5.2.1 Entwicklung sinnvoller Kombinationen von Bedienkomponenten<br />
<strong>Das</strong> Vorgehen für die Entwicklung von alternativen Bedienkonzepten erfolgt über vier parallele<br />
Ansätze:<br />
1. Aus allen identifizierten und beschriebenen Bedienalternativen und den entsprechenden<br />
Bedien- und Displaykomponenten für Eingabe und Ausgabe werden pro Element des Safe-<br />
Chairs und pro Funktion des jeweiligen Elements für alle Anforderungsgruppen die benutzungsfreundlichsten<br />
Alternativen ausgewählt. Aus der Verbindung dieser Komponenten<br />
entsteht das Bedienkonzept ‚Ergo’.<br />
2. Ein zweiter Ansatz ist eine besonders durchdachte Kombination von einzelnen Komponenten<br />
für alle Funktionen des Rollstuhls. <strong>Das</strong> heisst, ausgehend von den zentralen Funktionen<br />
des Rollstuhls (Beispiel: Steuerung der Bewegungsrichtung durch einen Joystick, der durch<br />
die rechte Hand bedient wird), werden weitere Funktionen mit Steuerungskomponenten<br />
unterstützt, die bei gleichzeitiger Steuerung noch verfügbare Körperfunktionen abdecken<br />
(Beispiel: Kippschalter zur Wahl der Geschwindigkeit für Spaziergang oder langsamere<br />
Bewegung im Supermarkt, der mit der linken Hand bedient wird). Gleichzeitig sollen alle<br />
anderen Anforderungen möglichst optimal verbunden werden. Dieses Vorgehen ergibt das<br />
Bedienkonzept ‚Intelli’.<br />
3. Für die Konstruktion besteht ein Kostendach von ca. 20'000 <strong>Schweiz</strong>er Franken. 57 Auch<br />
wenn einige Bedienkomponenten einen hohen Nutzen im Hinblick auf die Bedienerfreundlichkeit<br />
erbringen, so sind doch die Kosten nur für diese Komponenten bereits recht hoch.<br />
Kostet ein einfacher Joystick heute bereits ca. 1'000 <strong>Schweiz</strong>er Franken 58 so muss für eine<br />
komplexere Steuerung (einschliesslich des Kontroll-Pannels mit Navigations- und Unterhaltungsfunktionen)<br />
der Betrag von ca. 10'000 <strong>Schweiz</strong>er Franken gerechnet werden. Standardkomponenten<br />
aus dem Automobilbau könnten sicherlich diesen Betrag im Verhältnis<br />
zum Nutzen für den Benutzer verringern. Keine Kompromisse im Hinblick auf die Kosten<br />
werden allerdings im Bereich der Sicherheit gemacht. Aus der Verbindung von Bedienkomponenten<br />
mit einem besonderen Kostenfokus entsteht das Bedienkonzept ‚Billi’.<br />
4. Als Vergleich wird ein weiteres Konzept aus Bedienkomponenten zusammengestellt, bei<br />
dem den heute im Markt verfügbaren elektrischen Rollstühlen Rechnung getragen wird. Es<br />
geht nicht darum, alle heute angebotenen Funktionen und die entsprechenden Bedien- und<br />
Displaykomponenten zusammenzustellen, sondern es soll die ‚Durchschnittslösung’ für<br />
57 Vgl. Pflichtenheft, S. 5<br />
58 Aussage von Dominic Jauch aus dem Interview.<br />
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Vergleiche gezeigt werden. Diese heute typischerweise verwendeten Komponenten werden<br />
in einem Konzept ‚Today’ zusammengestellt.<br />
Die folgenden Tabellen bauen auf den Ergebnissen des Kapitels 5.1: ‚Mögliche Bedienkomponenten<br />
für den SafeChair’ auf. Vier Spalten beschreiben die alternativen Bedienkonzepte der<br />
oben vorgestellten Ansätze. Jeder Eintrag in diesen Spalten beinhaltet neben der gewählten<br />
Bedienalternative (Beispiel: Positionseinstellung mit Elektromotor oder mit Federmechanismus)<br />
auch Aussagen über die konkreten Eingabe- und Ausgabe-Bedienkomponenten (Beispiel:<br />
Taster oder Hebel), die aus den möglichen Lösungen ausgewählt wurden. Geordnet sind die<br />
Tabellen nach Funktionsgruppe (Beispiel: Sitzen), Element des SafeChair (Beispiel: Sitzfläche)<br />
und Funktion des Elements (Beispiel: Verstellung der Sitzlängsrichtung).<br />
In diesem Abschnitt wurde lediglich eine Aufgliederung der möglichen Bedienkomponenten in<br />
die verschiedenen Konzepte vorgenommen und es wurden einige Details der Benutzerschnittstelle<br />
ergänzt, damit schlüssige Gesamtkonzepte entstehen. Für Details im Hinblick auf die<br />
Funktion des jeweiligen Elements und der Bedien- und Displaykomponenten sei auf die<br />
früheren Kapitel verwiesen. Leere Felder in der Tabelle bedeuten, dass diese Funktion nicht<br />
Teil des Konzepts ist. Sollte keine Bedienkomponente erforderlich sein, so ist dies in der<br />
jeweiligen Zelle markiert.<br />
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Tabelle 5-10: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Sitzen<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept ‚Intelli’ Konzept ‚Billi’ Konzept ‚Today’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Positionseinstellung auf<br />
Führungsschienen mit<br />
Teleskopzylinder mit<br />
Bohrungen und<br />
Federknopf, der die<br />
Position der Zylinder<br />
fixiert<br />
Positionseinstellung auf<br />
Führungsschienen und<br />
Arretierungshebel für<br />
Führungsschienen des<br />
Sitzes (vorne, unten am<br />
Sitz oder an der Seite)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Verstellung der Sitzlängsrichtung Positionseinstellung über<br />
Elektromotor und Kippschalter in<br />
Form der Sitzfläche (rechts-links; in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Sitzfläche<br />
Positionseinstellung auf<br />
Kreuzschere oder mit<br />
Gasfeder und Handgriff<br />
für Arretierung der<br />
Position der Kreuzschere<br />
(mit Feder)<br />
Positionseinstellung auf<br />
Kreuzschere oder mit<br />
Gasfeder und<br />
Handkurbel für<br />
Verstellung der Position<br />
der Kreuzschere des<br />
Sitzes (vorne, unten am<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Verstellung der Sitzhöhe Positionseinstellung über<br />
Elektromotor mit Kippschalter in<br />
Form der Sitzfläche (rechts-links in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Sitz oder an der Seite)<br />
Positionseinstellung auf<br />
Führungsschiene mit<br />
Arretierungshebel für<br />
Führungsschienen des<br />
Sitzes (vorne, unten am<br />
Sitz oder an der Seite)<br />
Positionseinstellung auf<br />
Führungsschiene mit<br />
Arretierungshebel für<br />
Führungsschienen des<br />
Sitzes (vorne, unten am<br />
Sitz oder an der Seite)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Verstellung der Sitzneigung Positionseinstellung über<br />
Elektromotor und Kippschalter in<br />
Form der Sitzfläche (drehen rechtslinks<br />
in Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
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Neigung und Verschieben<br />
der stabilisierenden<br />
Polsterungen zu beiden<br />
Seiten, die durch eine<br />
Kunststoffschale stabilisiert<br />
werden (max. 8cm hoch);<br />
optional mit integriertem<br />
Luftkissen und Ventil für<br />
Handpumpe (Zubehör) für<br />
die Regelung des Luftdrucks<br />
im Luftkissen<br />
Verstellung der Sitzbreite Luftkammern in den gepolsterten<br />
Seitenwänden auf beiden Seiten, die<br />
durch eine Kunststoffschale<br />
stabilisiert werden (Höhe bis zur<br />
Armlehne, Seitenwand schliesst<br />
innen bündig mit der Armlehne ab)<br />
mit Ventil für Handpumpe<br />
(Zubehör) für den Luftdruck im<br />
Luftkissen<br />
Ein Druckschalter für alle<br />
Sitzeinstellungen (in Kombination<br />
mit anderen Eingabekomponenten<br />
für Sitzeinstellung)<br />
Speicherungsfunktion für Sitzeinstellungen<br />
Positionseinstellung über<br />
Scharnier (mit Feder) und<br />
Handrad für Verstellung<br />
der Position (in der<br />
Verlängerung der Achse<br />
des Scharniers, seitlich am<br />
Rollstuhl)<br />
Positionseinstellung über<br />
Scharnier (mit Feder)<br />
und Handgriff für<br />
Arretierung der Position<br />
des Winkels mit Feder<br />
(an der Seite des Sitzes)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Lehnenneigung Positionseinstellung über<br />
Elektromotor mit Kippschalter in<br />
Form der Sitzlehne (drehen rechtslinks<br />
in Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Rückenlehne<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Lordosenstütze Positionseinstellung über<br />
Elektromotor mit zwei Tastern (in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung) für stärkere und<br />
weniger starke Stützung 59<br />
59 Einfache Bedienung schaltet die Funktion an, nochmalige Bedienung schaltet die Funktion aus.<br />
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Klimakontrolle – heizen Heizmatte im Sitz eingearbeitet mit<br />
zwei Tastern (in Kombination mit<br />
anderen Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung) für stärkere und<br />
weniger starke Heizung. LEDs auf<br />
den Tastern zeigen an, ob die<br />
Heizung ausgeschaltet ist (kein<br />
Licht) oder welche Heizstufe<br />
eingeschaltet ist.<br />
Klimakontrolle – kühlen Im Sitz eingebauter Ventilator. Ein<br />
Taster (in Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für Sitzeinstellung).<br />
LED auf dem Taster zeigt<br />
an, ob die Ventilation eingeschaltet<br />
ist<br />
Massagefunktion Systematische Verhärtung und<br />
Lockerung der Polsterung durch<br />
Luftdruckkammern oder mechanische<br />
Einflussnahme. Zwei Taster (in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung) für stärkere und<br />
weniger starke Massage. Steuerung<br />
der Massagefunktion über Kontroll-<br />
Pannel (mit Auswahl des Massageprogramms).<br />
LEDs oder eine kleine<br />
Ziffer auf den Tastern zeigen an, ob<br />
die Massage ausgeschaltet ist (kein<br />
Licht) oder welche Massagestufe<br />
eingeschaltet ist.<br />
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Auszug mit Arretierhebel<br />
am Steg oder Spannhebel.<br />
Bedienung über Ziehen<br />
und Hineindrücken der<br />
Kopfstütze und gleichzeitiges<br />
Betätigen eines<br />
Arretierhebels, der in<br />
gewünschter Position<br />
Auszug mit Rasten im<br />
Steg<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Auszug der Kopfstütze (Höhenverstellung) Höhenverstellung über Elektromotor<br />
mit Kippschalter in Form der<br />
Kopfstütze (oben-unten; in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Kopfstütze<br />
einrastet<br />
Neigungseinstellung über<br />
Führung und Sterngriff an<br />
der Seite der Kopfstütze<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Neigung der Kopfstütze Neigungseinstellung über<br />
Elektromotor. Drehschalter in Form<br />
der Kopfstütze (drehen rechts-links;<br />
in Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Seitliche Haltung des Kopfes Kopfkissen mit eingearbeitetem,<br />
schwergängigem Scharnier für<br />
Seitenhalt mit Rasten<br />
Auszug mit Rasten im<br />
Steg (unter der Armlehne<br />
oder an der Rückenlehne).<br />
Bedienung über Ziehen<br />
und Hineindrücken der<br />
Lehne und Fixierung<br />
durch Sterngriff mit<br />
Klemmschraube<br />
Auszug mit Rasten im Steg<br />
(unter der Armlehne oder an<br />
der Rückenlehne). Bedienung<br />
über Ziehen und Hineindrücken<br />
der Lehne und<br />
Fixierung durch Sterngriff<br />
mit Klemmschraube<br />
Auszug der Armlehne (Höhenverstellung) Höhenverstellung über Elektromotor.<br />
Kippschalter in Form der<br />
Armlehne (oben-unten; in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Sitzeinstellung)<br />
Armlehne<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Neigung der Armlehne Neigungseinstellung mit Raster im<br />
Scharnier. Drucktaster in der Achse<br />
des Scharniers<br />
Verschieben der Bedieneinheiten<br />
auf der Armlehne nach vorne und<br />
hinten. Drucktaster auf der<br />
Bedieneinheit, zum Beispiel direkt<br />
neben dem Joystick (rechts oben)<br />
Länge der Armlehne/ Position der<br />
Bedieneinheiten auf den Armlehnen<br />
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Höhenverstellung der Wadenstützen Auszug mit Rasten im Steg. Keine,<br />
Bedienung über Hochziehen und<br />
Wadenstützen<br />
Runterdrücken der Wadenstützen<br />
Neigungsverstellung der Wadenstütze<br />
(ungeteilt, gepolstert, bis zur<br />
entspannten horizontalen Ruhelage<br />
neigbar) über Elektromotor.<br />
Kippschalter in Form der<br />
Wadenstütze (drehen rechts-links; in<br />
Kombination mit anderen<br />
Eingabekomponenten für<br />
Neigungsverstellung der Wadenstützen<br />
(geteilt)<br />
Sitzeinstellung)<br />
Teleskopauszug mit<br />
Rasten in der Führung.<br />
Teleskopstange mit<br />
Bohrungen und<br />
Federknopf, der die<br />
Position der Zylinder<br />
fixiert (an der unteren<br />
Teleskopauszug mit<br />
Rasten in der Führung.<br />
Arretierschraube für<br />
Teleskopstange (an der<br />
unteren Seite)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Teleskopauszug mit Rasten in der<br />
Führung. Teleskopstange mit<br />
Bohrungen und Federknopf, der die<br />
Position der Zylinder fixiert (an der<br />
unteren Seite)<br />
Auszug der Fussstützen (Höhenverstellung)<br />
Bein- oder<br />
Fussstützen<br />
Seite)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Neigungsverstellung der<br />
Fussplatten über zwei<br />
Scheiben (mit oder ohne<br />
Lochraster). Arretierschraube<br />
für Neigungsplatten<br />
Verstellbare Winkel der Fussplatten Neigungsverstellung der Fussplatten<br />
über zwei Scheiben (mit oder ohne<br />
Lochraster). Zwei Platten mit<br />
Bohrungen und Federknopf, der die<br />
Position der Platten fixiert (an der<br />
(erfordert Werkzeug)<br />
hinteren, inneren Seite)<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’, optionales Zubehör<br />
Fixierung durch Stecker/<br />
Kupplungssystem. Einstecken der<br />
Amputationshilfe in dafür<br />
vorgesehene Kupplungen am<br />
vorderen Stuhlrand (in der Falte der<br />
Polsterung; mehrere Positionen im<br />
Abstand von wenigen Zentimetern<br />
vorgesehen)<br />
Die Amputationsstütze/ der Halter kann<br />
auf dem Sitz montiert werden.<br />
Amputationsstütze<br />
und Gipshalter<br />
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Quelle: eigene Entwicklung<br />
Tabelle 5-11: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Bewegen<br />
Konzept ‚Billi’ Konzept ‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Entsprechend Konzept ‚Billi’<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’ aber einfacherer<br />
Joystick mit Nullposition<br />
und zwei verstellbaren<br />
Achsen<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Steuerung über einen Joystick: Der Ausschlag<br />
bestimmt die Stärke der Beschleunigung, die<br />
Nullposition führt zur raschen Abbremsung des<br />
Rollstuhls (keine Notbremsung, negative<br />
Beschleunigung dieser Abbremsung stört den<br />
Benutzer nicht, d.h. kein Nickeffekt). Joystick<br />
Lenken und Beschleunigen in<br />
alle Richtungen<br />
Lenkung/<br />
Beschleunigung<br />
Umschalten auch während des<br />
Fahrens zwischen verschiedenen<br />
Programmen. Drehschalter neben<br />
der Komponente für Lenken/<br />
Beschleunigen<br />
Geschwindigkeitsanzeige auf<br />
Display<br />
für Handbedienung.<br />
Umschalten des Fahrmodus Umschalten auch während des Fahrens zwischen Entsprechend<br />
verschiedenen Programmen. Druckschalter Konzept ‚Ergo’<br />
neben der Komponente für Lenken/ Beschleunigen.<br />
LED- Anzeige in den Druckschaltern und<br />
die Position der Druckschalter zeigen den<br />
Modus an.<br />
Hindernisüberwindung Einschalten der Funktion für die Überwindung<br />
von Hindernissen (bis ca. 15cm Höhe; Beispiel:<br />
schräges Anfahren der Bordsteinkante). Taster<br />
links neben der Komponente für Lenken/<br />
Beschleunigen 60 . LED- Anzeige in dem Taster<br />
zeigt den Modus an.<br />
Maximale Geschwindigkeit Geschwindigkeitsanzeige auf Kontroll-Pannel Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Entsprechend Konzept ‚Billi’<br />
Betätigung der<br />
Notbremse/ Warnfunktion<br />
über Druckschalter.<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Betätigung der Notbremse/ Warnfunktion über<br />
Funktion am Joystick. Druckschalter für den<br />
Daumen, der oben auf dem Joystick angeordnet<br />
Notbremse Starkes Abbremsen (Notfall)<br />
und Unterbruch der Stromversorgung<br />
zum Antrieb und<br />
60 Einfache Bedienung schaltet die Funktion für ca. 30 Sekunden an. <strong>Das</strong> Fahrzeug registriert das Hindernis und entlastet/ hebt das entsprechende Vorderrad.<br />
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Druckschalter rechts<br />
neben der Lenkungs-/<br />
Beschleunigungs-<br />
ist, deutlich gekennzeichnet ist durch ein<br />
Warndreieck und einen kräftigen Druck<br />
erfordert<br />
Warnblinker (auch nur im Fall<br />
eines Anzeigen einer Warnung)<br />
komponente<br />
Unterstützt, keine Bedienkomponente<br />
Unterstützt, keine<br />
Bedienkomponente<br />
Unterstützt, keine Bedienkomponente Unterstützt, keine<br />
Bedienkomponente<br />
Standbremse Kommt der Rollstuhl zum<br />
Stehen, wird er durch eine<br />
Federspeicherbremse gehalten.<br />
Sie wird automatisch beim<br />
Anfahren oder bei Aktivierung<br />
der externen Bedienung durch<br />
den SafeChair gelöst.<br />
Einschalten über Taster vor oder<br />
neben dem Joystick. Zwei<br />
nebeneinander liegende Taster.<br />
LEDs links neben dem Joystick<br />
mit Symbol des Blinkers zeigen<br />
an, welcher Blinker aktiviert ist.<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Einschalten über Drehbewegung des Joysticks<br />
nach rechts und links (Feder). Drehknopf<br />
(Drehsensor mit Federung) im Joystick<br />
eingearbeitet. LEDs links neben dem Joystick<br />
mit Symbol des Blinkers zeigen an, welcher<br />
Blinker Anzeigen der Richtungsänderung;<br />
Ausschalten automatisch<br />
nach Vollendung der Richtungsänderung<br />
Blinker aktiviert ist.<br />
Bremslicht Anzeigen der Verlangsamung Automatisch bei jeglicher Verlangsamung. LED<br />
links neben dem Joystick mit Symbol zeigt an,<br />
ob die Bremsleuchten aktiviert sind.<br />
Unterstützt, keine Bedienkomponente<br />
Unterstützt, keine<br />
Bedienkomponente<br />
Unterstützt, keine<br />
Bedienkomponente<br />
LED links neben dem Joystick mit Symbol zeigt<br />
an, ob die Stromrekuperation stattfindet.<br />
Stromrekuperation Beim Bremsen wird vollautomatisch<br />
Energie von der negativen<br />
Beschleunigung zu Strom<br />
umgewandelt und in die<br />
Batterien des Rollstuhls<br />
Einschalten eines Scheinwerfers<br />
vorne (nur Abblendlicht) und<br />
hinten durch einen Drehschalter.<br />
Einschalten eines<br />
Scheinwerfers vorne<br />
(nur Abblendlicht) und<br />
hinten durch einen<br />
Drehschalter.<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
eingespeist.<br />
Scheinwerfer Beleuchtung der Fahrstrecke Einschalten der Scheinwerfer für die Ausleuchtung<br />
der Umgebung vor dem Rollstuhl mit zwei<br />
Halogenlampen (eine mit Abblendung, 10W<br />
Leistung, und eine für Fernlicht mit 20W<br />
Leistung), optional mit automatischer<br />
Ausrichtung entsprechend der Veränderung der<br />
Fahrtrichtung (elektronisch gesteuert).<br />
Drehschalter mit Position „aus“, „Economy“<br />
(nur 10W Scheinwerfer, abgeblendetes Licht),<br />
„Fernlicht“ (beide Scheinwerfer). Kontrollanzeige<br />
auf dem Drehschalter, der die Aktivierung<br />
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der Beleuchtung in der Position des Schalters<br />
anzeigt: „grün“ entspricht der Position<br />
abgeblendetes Licht/ Economy und blau<br />
entspricht Fernlicht (in Kombination mit<br />
Abblendlicht)<br />
Siehe oben Siehe oben<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Zwei Rücklichter werden mit dem Scheinwerfer<br />
eingeschaltet.<br />
Beleuchtung des Rollstuhls mit<br />
zwei Rücklichtern an den<br />
hinteren Seiten des Rollstuhls:<br />
siehe Bedienkomponente für<br />
Rücklicht<br />
Scheinwerfer<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
LED links neben dem Joystick mit Symbol zeigt<br />
an, ob die Rücklichter aktiviert sind.<br />
Zusätzliche Funktion:<br />
automatisches Anschalten der<br />
Rücklichter bei Benutzung des<br />
Rollstuhls in unzureichender<br />
Umgebungshelligkeit<br />
Optionales Zubehör<br />
Rückspiegel Sicht nach hinten Darstellung der Rück-Sicht auf einem Display,<br />
aufgenommen durch eine kleine Digitalkamera;<br />
die Funktion kann ein- und ausgeschaltet<br />
werden; die Bildqualität wird automatisch durch<br />
den integrierten Rechner verbessert (Beispiel:<br />
Kontraste). Ein-/Aus- Schalter auf dem<br />
Kontroll-Pannel. Darstellung der Rück-Sicht auf<br />
dem Kontroll-Pannel<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Sitzlift Verändern der Sitzhöhe Durch vier im Kreis angeordnete Taster (Sitz<br />
hoch und runter; Sitz aufstellen und in<br />
Sitzposition gehen) und geführt über ein<br />
Hebeknie kann der Sitz komplett mit Armablage<br />
angehoben werden und zudem das Aufstehen<br />
stark erleichtern. Vier Taster direkt vor der<br />
Lenkungs-/ Beschleunigungskomponente<br />
angeordnet.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-12: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Extern Bedienen<br />
Konzept ‚Billi’ Konzept<br />
‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Fixierte Schiebevorrichtung.<br />
Schiebe-Bügel<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Schiebevorrichtung Ausklappbare Schiebevorrichtung (nach oben<br />
ausklappbar; durch einen Druckknopf im<br />
Gelenk einklappbar). Zwei Schiebe-Griffe<br />
(siehe oben, aber mit zusätzlichem Druckknopf<br />
Schiebevorrichtung<br />
im Rändelknopf)<br />
Heizung der Schiebevorrichtung Schalter im Kontroll-Pannel (siehe Abschnitt<br />
Kommunikation), der vom Benutzer oder<br />
externen Bediener gedrückt wird für die<br />
Aktivierung/ Deaktivierung; die Funktion wird<br />
bei Nichtbenutzung der Schiebevorrichtung<br />
über 10 Minuten (Drucksensor), beim<br />
Einklappen der Schiebevorrichtung oder beim<br />
Abstellen des Rollstuhls automatisch<br />
deaktiviert. Taster mit aufgedrucktem Symbol.<br />
LED im Taster, das die Funktion anzeigt.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Hebel zum Ziehen (Lösen) und<br />
Stossen (Einkuppeln). Kugelgriff<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Drehhebel (rechts/ links). Blinkendes LED mit<br />
Symbol direkt neben dem Joystick.<br />
Kupplung Entkupplung löst die Kraftübertragung vom<br />
Antrieb zu den Rädern und die Federspeicherbremse;<br />
der Hebel (rot markiert, mit deutlicher<br />
Beschriftung) ist auf der Rückseite des<br />
Rollstuhls in Höhe des Sitzes angebracht<br />
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Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Bügelbremse (in Verbindung mit<br />
der Bedienkomponente Schiebe-<br />
Bügel; entsprechend den<br />
typischen Gepäckträgern an<br />
Flughäfen), durch Zug nach oben<br />
wird die Bremse gelöst, beide<br />
Bügel liegen in den Handflächen.<br />
Bügelgriff.<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Hebelbremse (in Verbindung mit der<br />
Bedienkomponente Schiebe-Griff; Hebel und<br />
Griff liegen in den Handflächen).<br />
<strong>Das</strong> System darf nicht verwechselt werden mit<br />
Systemen entsprechend den typischen Bremsen<br />
an Motorrädern oder an Rollstühlen von heute.<br />
Damit keine Ermüdung eintritt, muss der Hebel<br />
beim Ziehen in eine Aussparung des Griffs<br />
hineingleiten; der Benutzer muss den Griff<br />
umschliessen, spürt aber nur einen leichten<br />
Druck des Hebels, damit keine Ermüdung<br />
eintritt. Hebel an der Griffoberseite. LED das<br />
den Bremsvorgang oder die aktive Bremse im<br />
Stand anzeigt, mit Symbol direkt neben dem<br />
Handbremse Bei Nichtbedienung der Handbremse ist diese<br />
arretiert, das heisst, wenn der externe Benutzer<br />
die Bremse nicht zieht, dann lässt sich das<br />
Fahrzeug nicht bewegen. Die Federspeicherbremse<br />
und die Handbremse werden nie<br />
kombinierbar eingesetzt: wenn die Kupplung<br />
gelöst ist, dann ist die Handbremse aktiviert<br />
und die Federspeicherbremse deaktiviert; wenn<br />
die Kupplung im Eingriff ist, dann ist die<br />
Handbremse deaktiviert und die Federspeicherbremse<br />
aktiviert. Sollte der externe Bediener<br />
den Kontakt zum Rollstuhl verlieren, so bremst<br />
die Handbremse automatisch den Rollstuhl ab.<br />
Joystick.<br />
Optionales Zubehör Optionales<br />
Zubehör<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’,<br />
optionales<br />
Zubehör<br />
Joystick (entsprechend den Funktionen für den<br />
sitzenden Benutzer, siehe oben für Details)<br />
Die externe Lenkung/ Beschleunigung kann<br />
dann eingesetzt werden, wenn eine Begleitperson<br />
den Rollstuhl fahren soll.<br />
Lenken/<br />
Beschleunigen<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Tabelle 5-13: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Ein- und Aussteigen<br />
Konzept ‚Billi’ Konzept ‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Kombination: nach hinten<br />
hochklappbar, abnehmbar.<br />
Druckknöpfe in der Achse<br />
des Scharniers hinten<br />
Abnehmbar. Druckknopf in der<br />
Achse des Scharniers hinten<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Kombination: nach hinten hochklappbar,<br />
zur Seite umklappbar, abnehmbar.<br />
Druckknöpfe in der Achse des Scharniers<br />
vorne (rastet hörbar beim Schliessen ein)<br />
Beim Ein- und Aussteigen soll seitlich die<br />
Möglichkeit bestehen, die Seitenteile und die<br />
Armablage wegzunehmen oder als Hilfe<br />
einzusetzen.<br />
Seitenteile und<br />
Armablage<br />
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Entsprechend Konzept<br />
‚Billi’<br />
Abnehmen: die Fussstütze kann<br />
durch Ziehen nach oben<br />
entfernt werden (senkrechtes<br />
Rohr, in dem die Fussstütze von<br />
oben eingesetzt wird).<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Elektronisch gesteuert kann die Fussstütze<br />
für jede Seite (in zugeklapptem Zustand)<br />
auf einer Schiene nach hinten, unter dem<br />
Sitz verstaut werden. Zwei Drucktaster für<br />
Ein- und Ausfahren pro Seite.<br />
Fussstützen Die Fussstützen sind nach oben klappbar, das<br />
Scharnier befindet sich an der rechten und<br />
linken Seite des Rollstuhls, die Fussstützen<br />
werden mit einer Feder hochgezogen, können<br />
aber horizontal eingerastet werden.<br />
Sitzlift Siehe ‚Bewegen’<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Tabelle 5-14: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Ablegen<br />
Konzept<br />
‚Today’<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
In der rechten Armlehne (vorne) von aussen versenkbare<br />
Halterung für Getränke, die durch einmaligen Druck<br />
(gedämpft) aufgeht und einen Ring und Teller beinhaltet.<br />
Druckfläche<br />
Abstellmöglichkeit von Trinkbechern, Tassen oder<br />
Büchsen und anderen Gegenständen. Der Mechanismus<br />
ist für alle Funktionen blockiert, sobald die Seitenwand<br />
geneigt wird. Für Linkshänder könnten die Seiten<br />
gewechselt werden, um die Ergonomie zu verbessern.<br />
Halterungen<br />
In der rechten Armlehne (mittig) von aussen versenkbare<br />
Halterung für Aschenbecher. Druckfläche<br />
In der rechten Armlehne von aussen einklappbares Tablett<br />
(in der Mitte ein Scharnier), das auf Sitzhöhe genutzt werden<br />
kann (Grösse: ca. 40 x 40cm). Ziehgriff (leicht versenkt<br />
wegen Verletzungsgefahr)<br />
Die linke Armablage kann nach aussen aufgeklappt werden.<br />
Die Seitenabdeckung beinhaltet einen Tisch, der in der Mitte<br />
mit einem Scharnier gefaltet und mit einer Kerbe von Hand<br />
aus der Seitenwand herausgezogen und aufgeklappt werden<br />
kann. Die Armablage kann nun wieder geschlossen werden.<br />
Der Tisch ist über eine Schiene vom Körper in der<br />
Entfernung einstellbar. Der Tisch besitzt einen leicht<br />
erhöhten Rand. Druckfläche für Öffnung der Armablage,<br />
Kerbe des Tisches<br />
Tisch Mitgeführter Tisch, der über den Knien aufgebaut<br />
werden kann.<br />
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Zwei in der rechten Armlehne (zwischen den anderen<br />
Halterungen) von innen versenkbare Ablagen in Schalenform<br />
für andere, kleine Gegenstände (Beispiel: Schlüssel,<br />
Medikamente; der Mechanismus ist blockiert, sobald die<br />
Seitenwand geneigt wird). Druckfläche<br />
Zum Mitführen von Rucksäcken oder Taschen kann an<br />
beiden Armlehnen vorne eine Stange herausgezogen werden,<br />
die mit einem Haken das Mitführen von Henkeltüten,<br />
Taschen, Rucksäcken etc. ermöglicht. Einmaliges Drücken<br />
löst die Stange, beim Hineinschieben rastet die Stange ein.<br />
Einzelne der folgenden Varianten sind in Kombination<br />
durchaus sinnvoll.<br />
Ablagen<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Druckfläche.<br />
Entsprechend<br />
Konzept ‚Ergo’<br />
Zum Mitführen von Taschen kann eine Stange mit Winkel<br />
(entsprechend einem Galgen) die sich rechts/ links an der<br />
Sitzlehne seitlich befindet mit einem oben angebrachten<br />
Haken durch Knopfdruck gedreht werden (ca. 270°). Zwei<br />
Taster für ‚bringen’ und ‚hinter den Sitz verstauen’<br />
Unter dem Sitz und von vorne zugänglich ist ein kleiner<br />
Stauraum. Nach rechts/ links verschiebbarer Rollvorhang<br />
mit Schieber<br />
Bügel für Jacke oder Anzug; Metallstange in Bügelform,<br />
befestigt an den Führungen der Kopfstützen<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Tabelle 5-15: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Kommunizieren<br />
Konzept<br />
‚Today’<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
Signalhorn mit<br />
Bestätigung<br />
über einen<br />
Taster<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Hupe Signalhorn mit Bestätigung über einen Taster Signalhorn mit Bestätigung über einen Taster für den<br />
Daumen am Joystick (oberes Ende)<br />
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Notruftaste auf den Kontroll-Pannel hilft durch eine<br />
Navigation auf dem Bildschirm den Notruf zu<br />
bestätigen und zu entscheiden, was das Problem ist<br />
(Rollstuhl oder Gesundheit oder andere Gründe), wer<br />
gerufen werden sollte und ob ein persönliches<br />
Gespräch aufgebaut werden soll (‘Wizard’). Weitere<br />
gekoppelte Funktionen sind: Warnblinker, Anzeigen<br />
von Informationen der Hilfsaktion (z.B. Notruf wurde<br />
bestätigt, Hilfe kommt). Taster mit Symbol (oben<br />
Für den Notruf ist vorgesehen, dass eine Nachricht<br />
aufgrund manueller Auslösung oder automatischer<br />
Auslösung an eine oder mehrere vordefinierte Anschlüsse<br />
(Beispiel: Schaltzentrale der Polizei/ Krankenhaus,<br />
bestimmte Personen etc.) gesendet wird, die auch den<br />
Standort des Rollstuhls einschliesst und/ oder eine<br />
Verbindung zu diesen Anschlüssen aufbaut.<br />
Notruf<br />
rechts), Display, Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
· · ·<br />
· Notruftaste auf den Kontroll-Pannel bei Drücken von<br />
mehr als 10 Sekunden: automatische Alarmierung der<br />
vorbestimmten Hilfszentrale mit SMS einschliesslich<br />
der Positionsangabe und automatischem Aufbauen<br />
einer Verbindung. Weitere gekoppelte Funktionen<br />
sind: Warnblinker, Anzeigen von Informationen der<br />
Hilfsaktion (z.B. Notruf wurde bestätigt, Hilfe<br />
kommt). Taster mit Symbol (oben rechts), Display,<br />
Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Diverse Taster, Einstellräder (Veränderung der<br />
Auswahl) mit Taster (Auswahl bestätigen), Touch<br />
Screen, Display, Lautsprecher in der Kopfstütze<br />
Navigationssystem Für die Navigation in Städten ist vorgesehen, dass<br />
entsprechend den für Autos konzipierten Navigationssystem<br />
eine Positionierungshilfe (wo bin ich?) und eine<br />
Fahrhilfe (wie muss ich fahren?) vorhanden sind.<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie eines Navigationssystems<br />
unterscheidet sich nicht von der eines handelsüb-<br />
Diverse Taster, Einstellräder (Veränderung der<br />
Auswahl) mit Taster (Auswahl bestätigen), Touch<br />
Screen Display, Lautsprecher in der Kopfstütze oder<br />
über Kopfhörer (Stecker befindet sich an der rechten<br />
Seite des Kontroll-Pannels)<br />
lichen Gerätes.<br />
Unterhaltung Für die Unterhaltung ist vorgesehen, dass entsprechend<br />
den für Autos konzipierten Unterhaltungssystemen eine<br />
Unterstützung für Radio, CD, DVD und Fernsehen<br />
vorhanden ist. Der Kopfhörer (ohne Bügel) befindet sich in<br />
der Ablage der rechten Armlehne.<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie eines Unterhaltungssystems<br />
unterscheidet sich nicht von der eines handelsüblichen<br />
Gerätes.<br />
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Diverse Taster, Einstellräder (Veränderung der<br />
Auswahl) mit Taster (Auswahl bestätigen), Touch<br />
Screen, Mikrophon, Display, Lautsprecher in der<br />
Kopfstütze oder über Kopfhörer (Stecker befindet sich<br />
an der rechten Seite des Kontroll-Pannels)<br />
Telefonunterstützung Für die Telefonunterstützung ist vorgesehen, dass ein<br />
integriertes Gerät die Kommunikation entsprechend einem<br />
Natel ermöglicht. <strong>Das</strong> multi-funktionale Display zeigt die<br />
graphische Oberfläche der jeweiligen Standards an<br />
(Beispiel: GPRS, UMTS).<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie einer Telefonunterstützung<br />
unterscheidet sich nicht von der eines<br />
handelsüblichen Gerätes.<br />
Siehe oben, zusätzlich faltbare Tastatur (optionales<br />
Zubehör), die in der Ablagebox unter dem Sitz<br />
verstaut werden kann.<br />
Internet Für die Internetunterstützung ist vorgesehen, dass über das<br />
eingebaute Mobiltelefon (HSCSD- Technologie) eine<br />
Verbindung aufgebaut wird. Eine kleine Tastatur kann im<br />
Pannel ausgefahren und aufgeklappt werden (entsprechende<br />
Modelle sind heute für Taschencomputer/ PDAs<br />
erhältlich).<br />
Die detaillierte Bedienungsergonomie einer Internetunterstützung<br />
unterscheidet sich nicht von der eines<br />
handelsüblichen Gerätes.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Mikrophon, diverse Taster, Einstellräder (Veränderung<br />
der Auswahl) mit Taster (Auswahl bestätigen),<br />
Touch Screen, Tastatur, Joystick (in der Funktion für<br />
Spiele), Display, Lautsprecher in der Kopfstütze oder<br />
über Kopfhörer (Stecker befindet sich an der rechten<br />
Seite des Kontroll-Pannels)<br />
Kontroll-Pannel Für die Bedienerfreundlichkeit des Rollstuhls ist eine an<br />
den Gedanken des Benutzers ausgerichtete Schnittstelle<br />
ausserordentlich wichtig.<br />
Nutzungsbereiche sind:<br />
· Abdeckung der Kommunikationsfunktionen, wie oben<br />
beschrieben<br />
· Unterstützung bei der Bedienung des Rollstuhls und aller<br />
optionalen Funktionen<br />
· Anzeigen der wesentlichen Informationen in einem<br />
Cockpit (Geschwindigkeit, Batterie)<br />
· Unterhaltung, die einen Partner erfordert (Spiele, Rätsel<br />
etc.) oder die eine persönliche Beziehung aufbaut<br />
(Zukunft)<br />
· · · ·<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-16: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Warten<br />
Konzept<br />
‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept ‚Intelli’ Konzept<br />
‚Billi’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Billi’<br />
LED-Säule mit<br />
Symbol für<br />
Anzeige des<br />
Ladestatus in<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Statusanzeige der<br />
Aufladung am Bildschirm<br />
des Kontroll-Pannels<br />
Um die Batterien bei einem elektrischen Rollstuhl aufladen zu können,<br />
benötigt man ein Ladegerät mit 220V Spannung.<br />
Aufladesystem<br />
Stufen<br />
Aussparung/<br />
Eingriff in den<br />
Deckel, Taster<br />
zum Lösen der<br />
Arretierung für<br />
die Funktion<br />
Kabelaufrollen<br />
· 220V Stecker (<strong>Schweiz</strong>er Norm/ 3 Pol oder Euronorm/ 2-Pol) mit einem<br />
Verlängerungskabel und einer Kabelrolle, die sich hinter einer nach unten<br />
aufgehenden Klappe auf der rechten Seite des Rollstuhls befindet, die mit<br />
einem schwachen Magneten zugehalten wird.<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Keine, der Benutzer muss<br />
ausser der Positionierung<br />
des Rollstuhls keine<br />
weiteren Aktivitäten<br />
· Stromschiene für automatisches Aufladen (typischerweise unter dem<br />
Nachtstandort des Rollstuhls, zum Beispiel neben dem Bett).<br />
durchführen.<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Meldungen auf dem<br />
Display des Kontroll-<br />
Pannels<br />
Um eine optimale Wartung des Rollstuhls zu gewährleisten, wird die<br />
Notwendigkeit der Wartung mit einem Softwareprogramm überwacht. Bei<br />
Abnutzungen oder Ablaufen der berechneten Wartungszeit ertönt ein<br />
akustisches Signal und die entsprechende Informationsmeldung erscheint auf<br />
dem Bildschirm nach dem Einschalten.<br />
Service<br />
Management<br />
Entsprechend Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Diverse Taster, Einstellräder,<br />
Touch Screen<br />
Diese Meldungen können auch für einfache Wartungsarbeiten, die vom<br />
Benutzer ausgeführt werden sollten (zu definieren), in eine Menüführung<br />
eingebettet werden (‘Wizard’, entsprechend der Wartung eines Kopierers),<br />
wobei die einzelnen Handlungsschritte dem Benutzer graphisch gezeigt, als<br />
Text beschrieben, in Bewegung gezeigt und nach Ausführung durch den<br />
Benutzer kontrolliert werden. Auch kann eine Hilfefunktion mit diesem Ansatz<br />
verbunden werden.<br />
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Tabelle 5-17: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Schützen<br />
Konzept ‚Billi’ Konzept ‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept<br />
‚Intelli’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Hinweis zum Anschnallen, bis Gurt<br />
geschlossen ist oder bis eine Minute<br />
nach Start des SafeChair: blinkendes<br />
Symbol links neben dem Joystick, das<br />
zum Anschnallen auffordert. Zudem:<br />
Anzeige mit Bitte auf dem Kontroll-<br />
Pannel zum Anschnallen.<br />
Beim Mitfahren in anderen<br />
Fahrzeugen im Rollstuhl<br />
(Auflage) und beim Bewegen<br />
des Rollstuhls mit grösserer<br />
Geschwindigkeit (Empfehlung)<br />
benötigt der Benutzer als<br />
Schutz für sich und den<br />
Mitfahrenden einen<br />
Sicherheitsgurt.<br />
Unfallschutz<br />
‚Becken’-Gurt<br />
In die Seitenwand des Rollstuhls auf der<br />
rechten und linken Seite integriert ist eine<br />
Rolle für den Gurt. Der Gurt für die<br />
Kupplung hat eine fixe Länge von etwa<br />
30cm, der Gurt für die Schnalle hat eine<br />
maximale Länge von 70cm. Der<br />
Öffnungsmechanismus ist aufgrund der<br />
Platzverhältnisse jedoch nicht an der Seite,<br />
sondern vorne. Beide Teile können<br />
herausgezogen und durch den Benutzer<br />
miteinander verbunden werden. Stecker,<br />
Kupplung mit Taster zum Lösen der<br />
Kupplung.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Rückhaltesystem für Benutzer ‚Dreipunkt’-Gurt des Rollstuhls<br />
In die Seitenwand des Rollstuhls auf der<br />
rechten (oder linken) Seite integriert ist<br />
eine Rolle für den Gurt. Der Gurt für die<br />
Kupplung hat eine fixe Länge von etwa<br />
10cm, der Gurt für die Schnalle hat eine<br />
maximale Länge von ca. 140cm. Der<br />
Gurt der Schnalle ist am rechten (oder<br />
linken) oberen Ende des Sitzes<br />
verankert (leicht nach innen verschoben,<br />
damit der Gurt über die Schulter<br />
verläuft) und kann herausgezogen<br />
werden, und Stecker und Kupplung<br />
werden miteinander durch den Benutzer<br />
verbunden. Stecker, Kupplung mit<br />
Taster zum Lösen der Kupplung<br />
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Gurtbefestigung nicht im<br />
Rollstuhl integriert.<br />
In das Chassis des Rollstuhls<br />
jeweils direkt neben der Achse<br />
der vier Räder integriert ist eine<br />
Öse für den Rückhaltegurt.<br />
Diese herkömmliche Variante<br />
ist für den SafeChair aufgrund<br />
der geringen Ergonomie nicht<br />
ausreichend.<br />
Gurtbefestigung im Rollstuhl integriert.<br />
In das Chassis des Rollstuhls jeweils direkt<br />
neben der Achse der vier Räder integriert<br />
ist eine Kupplung für den Gurt. Die<br />
Schnalle ist im Fahrzeug mit einem Gurt<br />
entweder fest verschraubt oder in Schienen<br />
fixiert. Dabei haben zwei der vier Gurte<br />
(vorne oder hinten) im Gurt einen<br />
Gurtspanner.<br />
Die Hilfsperson positioniert den Wagen<br />
und steckt die beiden ersten Stecker (mit<br />
nicht-variablem Gurt) in die Kupplungen<br />
am Rollstuhl, dann werden die beiden<br />
anderen Stecker am Rollstuhl fixiert und<br />
über die Gurtspanner alle Gurte festgezurrt.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Rückhaltesystem für Rollstuhl Stecker-Kupplung-System<br />
In das Chassis des Rollstuhls jeweils<br />
direkt neben der Achse der vier Räder<br />
integriert ist ein Stecker. Beim<br />
Einfahren in das Fahrzeug gleitet dieser<br />
Stecker in Schienen und rastet<br />
schliesslich in eine Kupplung ein, die<br />
mit einem Taster gelöst werden kann.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Funktion vorhanden, keine Bedienkomponenten<br />
Automatische Beleuchtung<br />
vorne, seitlich und hinten ab<br />
vordefinierter Helligkeit. 61<br />
Sicherheitsbeleuchtung<br />
(siehe auch ‚Bewegen’)<br />
Entsprechend Konzept ‚Billi’<br />
Hebelbremse auf der rechten Seite direkt<br />
über dem hinteren Rad. Hebel.<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Hebelbremse unter der Sitzfläche, die<br />
auf halber Sitztiefe nach rechts<br />
herausgezogen werden kann. Die<br />
Bremse arretiert automatisch und kann<br />
über einen Knopf an der Vorderseite<br />
gelöst werden. Hebel, Druckknopf, LED<br />
mit Symbol , das die Aktivierung der<br />
Bremse anzeigt, direkt neben dem<br />
Joystick des sitzenden Benutzers.<br />
Sicherheitsbremse Aus Sicherheitsgründen muss<br />
der Rollstuhl eine Handbremse<br />
haben, die vom Benutzer<br />
gezogen werden kann.<br />
61 Die Beleuchtung bezieht zudem alle Bedienkomponenten und Anzeigen ein.<br />
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Sicherung mechanisch durch<br />
ein Verriegelungsschloss (z.B.<br />
Speichenschloss, optionales<br />
Zubehör)<br />
Sicherung mechanisch durch ein<br />
Verriegelungsschloss (z.B. Speichenschloss).<br />
Schlüssel, herkömmlich<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Sicherung durch elektronische<br />
Wegfahrsperre, Abriegelung aller<br />
Eingabekomponenten und Abschliessen<br />
der Ablagefächer, optional:<br />
1) Anschalten der Alarmanlage (reagiert<br />
auf Erschütterung, Neigungsveränderung)<br />
2) Verändern aller elektronisch<br />
regelbaren Einstellungen entsprechend<br />
der letzten Position. Infrarot-Schlüssel,<br />
Infrarot, LED mit Symbol neben dem<br />
Joystick zeigt an, ob das Fahrzeug aboder<br />
aufgeschlossen ist<br />
Die Sicherung des Fahrzeugs<br />
bezieht sich auf die Nutzung<br />
der Funktionen durch<br />
Unbefugte und somit auch vor<br />
Entwendung des Rollstuhls<br />
oder vor Objekten in Ablagen.<br />
Sicherung gegen<br />
Unbefugte<br />
Sirene/ Hupe<br />
Druckknopf Druckknopf<br />
Entsprechend<br />
Konzept<br />
‚Ergo’<br />
Druckknopf , LED mit Symbol neben<br />
dem Joystick zeigt an, ob der Antrieb<br />
überlastet worden ist und die Sicherung<br />
wieder aktiviert werden muss<br />
Hauptsicherung Sicherung bei Überlastung: bei<br />
einer Überlastung des Antriebs<br />
muss eine Hauptsicherung den<br />
Stromkreis unterbrechen.<br />
Druckknöpfe<br />
Regenschutz Hinter der Kopfstütze kann ein<br />
Regenschutz aus einer Rolle<br />
herausgezogen werden und<br />
über den Benutzer gelegt und<br />
an beiden Armablagen vorne<br />
mit Druckknöpfen befestigt<br />
werden. Der Regenschutz rollt<br />
sich nach dem Gebrauch<br />
selbstständig auf.<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
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Tabelle 5-18: Alternative Bedienkonzepte für die Funktionsgruppe Unterstützen<br />
Konzept<br />
‚Today’<br />
Funktion des Elements Konzept ‚Ergo’ Konzept ‚Intelli’ Konzept<br />
‚Billi’<br />
Element des<br />
SafeChairs<br />
Befestigung für ein Gerät oder Tanks hinter der<br />
Sitzlehne mit zwei Haken und Ösen, die das<br />
Objekt halten. Karabinerhaken-Befestigung für<br />
einen Behälter mit Flüssigkeit. Halterung,<br />
Kunstoffvlies, Druckknöpfe<br />
Befestigung für ein Gerät oder Tanks hinter der<br />
Sitzlehne mit zwei Haken und Ösen, die das<br />
Objekt halten. Karabinerhaken-Befestigung für<br />
einen Behälter mit Flüssigkeit. Halterung,<br />
diverse Sensoren, Kunstoffflies, Druckknöpfe,<br />
Kontroll-Pannel mit visueller, akustischer<br />
Diese Unterstützung betrifft Patienten,<br />
bei denen Urin über einen Katheter<br />
entsorgt werden muss oder Stoffe<br />
zugeführt werden müssen (z.B.<br />
Sauerstoff oder Zusätze für das Blut)<br />
oder bei denen Maschinen Körper-<br />
Halterungen für<br />
Versorgung und<br />
Entsorgung<br />
Warnung<br />
funktionen unterstützen müssen.<br />
Ein zusätzlicher Scheinwerfer ist in der Ablage<br />
unter dem Sitz verstaut. In seiner Halterung lädt<br />
der Akku der Lampe automatisch. Bei Bedarf<br />
kann die Lampe aus der Fassung genommen und<br />
für wenige Minuten eingesetzt werden. Die Lampe<br />
kann mit einem Schalter an- und ausgeschaltet<br />
werden. Schiebeschalter oder Druckschalter<br />
Der Suchscheinwerfer ist kombiniert mit dem<br />
20W Scheinwerfer (siehe oben). Er kann nach<br />
oben aus seiner Fassung rechts am vorderen<br />
Ende des Sitzes herausgehoben werden. Die<br />
Stromversorgung ist durch ein geschütztes<br />
Kabel und eine Kabelrolle mit ständigem,<br />
automatischem Rückzug sichergestellt.<br />
Der Scheinwerfer wird wie die Beleuchtung des<br />
Rollstuhls an- und ausgeschaltet (siehe oben).<br />
Suchscheinwerfer Um bei Dunkelheit die Umgebung<br />
gezielt (z.B. bei der Suche oder<br />
Orientierung) besser ausleuchten zu<br />
können, kann ein Scheinwerfer<br />
benutzt werden<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 93
5.3 Bewertung der alternativen Konzepte<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
5.3.1 Bestimmung und Gewichtung der Kriterien für den Konzeptvergleich<br />
Die Zielsetzung dieses Abschnitts ist es, die wesentlichen Kriterien für den Konzeptvergleich<br />
zusammenzustellen. Die Anforderungen aus Kapitel 4 ‚Anforderungen an den SafeChair’ sind<br />
sehr detailliert und bilden nur einen Teil der Kriterien. Tatsächlich wird die Beurteilung der<br />
Kriterien von den zukünftigen Benutzern des SafeChairs entschieden. Sie sind am besten in der<br />
Lage, bei der Beurteilung von vier Prototypen eine Auswahl zu treffen.<br />
Tabelle 5-19: Übersicht über die Kriterien für den Konzeptvergleich<br />
Kriterium Detailbeschreibung Gewichtung<br />
Skala Anteil<br />
Anforderungen durch<br />
Gesetzt und<br />
Verordnungen<br />
Anforderungen des<br />
Pflichtenheftes<br />
Anforderungen der<br />
Benutzer und<br />
Hilfspersonen<br />
Sicherheit des<br />
Rollstuhls<br />
Ergonomie der<br />
Bedienung<br />
Aufwand und insb.<br />
Kosten der Produktion<br />
Aufwand und insb.<br />
Kosten der Wartung<br />
Anfälligkeit des<br />
Systems<br />
· Dieses Kriterium muss unbedingt erfüllt werden.<br />
· Sollte ein Konzept diese Anforderung nicht vollständig erfüllen, so<br />
wird es verworfen.<br />
· Dieses Kriterium muss ebenfalls unbedingt erfüllt werden.<br />
· Auch hier aus diesem Grund keine Anteilsgewichtung.<br />
· Entsprechend Kapitel 4.<br />
· In der Gewichtung sind diese Anforderungen sicherlich neben den<br />
Sicherheitsaspekten von besonderer Bedeutung<br />
· Zentrale Zielsetzung des Projekts ist die Verbesserung der<br />
Sicherheit, daher die höchste Anteilsgewichtung.<br />
· Zentrale Zielsetzung der Diplomarbeit ist die Verbesserung der<br />
Ergonomie für den Benutzer und die Hilfspersonen. 62<br />
· Hohe Kosten der Produktion sind nur dann zu rechtfertigen, wenn<br />
ein entsprechender Nutzen im Bereich der Sicherheit und/ oder<br />
Ergonomie erreicht werden kann.<br />
· Auch die Kosten der Wartung sollten gering sein.<br />
· Heutige elektrische Rollstühle werden durchschnittlich nur einmal<br />
im Jahr gewartet. 63<br />
· Es muss sichergestellt sein, dass alle Funktionen, die deutlich über<br />
den heutigen Standard hinausgehen, nicht zu einer höheren Anfälligkeit<br />
des Rollstuhls führen.<br />
· Dies ist insbesondere wichtig, weil der Rollstuhl dem Wetter direkt<br />
ausgesetzt wird (siehe Black Box).<br />
62 Als Basis für dieses Kriterium dient die Definition in Abschnitt 2.7 ‚Ergonomie des SafeChair’<br />
63 Vgl. Interview Dominic Jauch<br />
0 oder 1 -<br />
0 oder 1 -<br />
0 bis 10 20%<br />
0 bis 10 25%<br />
0 bis 10 15%<br />
0 bis 10 10%<br />
0 bis 10 10%<br />
0 bis 10 10%<br />
Seite 94
Möglichkeit der<br />
Differenzierung im<br />
Markt<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
· Für den Erfolg des Projekts wird mitentscheidend sein, ob das<br />
Produkt SafeChair professionell vermarktet werden kann.<br />
· Hierzu müssen sich unbedingt die Funktionalität und das Design aus<br />
der Sicht des Kunden unterscheiden von heutigen Produkten, da<br />
sonst ein Preisvergleich stattfindet. Der Aufbau einer Marke ‚AC<br />
SafeChair’ kann hierfür ein Ansatz sein.<br />
0 bis 10 10%<br />
Total 100%<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 95
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
5.3.2 Übersicht über die Bewertung aller Konzepte<br />
Tabelle 5-20: Übersicht über die Bewertung der alternativen Konzepte<br />
Kriterium Gewichtung Konzept ‚Ergo’ Konzept ‚Intelli’ Konzept ‚Billi’ Konzept ‚Today’<br />
Skala Anteil Skala Ergebnis Skala Er- Skala Er- Skala Ergebnisgebnisgebnis<br />
Anforderungen durch Gesetzt und Verordnungen 0 oder 1 - 1 1 0 oder 1 1 0 oder 1 1 0 oder 1 1<br />
Anforderungen des Pflichtenheftes 0 oder 1 - 1 1 0 oder 1 1 0 oder 1 1 0 oder 1 0<br />
Anforderungen der Benutzer und Hilfspersonen 0 bis 10 20% 9 1.8 8 1.6 6 1.2 4 0.8<br />
Sicherheit des Rollstuhls 0 bis 10 25% 8 2.0 8 2.0 6 1.5 0 0<br />
Ergonomie der Bedienung 0 bis 10 15% 9 1.35 8 1.2 5 0.75 3 0.45<br />
Aufwand und insb. Kosten der Produktion 0 bis 10 10% 3 0.3 5 0.5 7 0.7 9 0.9<br />
Aufwand und insb. Kosten der Wartung 0 bis 10 10% 5 0.5 6 0.6 8 0.8 9 0.9<br />
Anfälligkeit des Systems 0 bis 10 10% 4 0.4 6 0.6 8 0.8 9 0.9<br />
Möglichkeit der Differenzierung im Markt 0 bis 10 10% 8 0.8 7 0.7 4 0.4 2 0.2<br />
Total 0 bis 12 Punkte 9.15 Punkte 9.2 Punkte 8.15 Punkte 0 Punkte<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 96
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
5.3.3 Empfehlung des am besten geeigneten Konzepts<br />
Zwei beschriebene Konzepte erfüllen die allermeisten Anforderungen, wie sie in Kapitel 4<br />
‚Anforderungen an den SafeChair’ beschrieben wurden. Es handelt sich um die Konzepte<br />
‚Ergo’ und ‚Intelli’. <strong>Das</strong> Konzept ‚Billi’ verzichtet aus Kostenüberlegungen auf viele Funktionen<br />
und kann die Anforderungen der Benutzer insbesondere ihre Wünsche, nicht vollumfänglich<br />
erfüllen. <strong>Das</strong> Konzept ‚Today’ ist als Vergleich gedacht und erfüllt wesentliche<br />
Anforderungen nicht, insbesondere die Sicherheitsanforderungen gar nicht oder nur unzureichend.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis des Bewertungssystems ist nicht ganz überraschend, aber recht interessant, wenn<br />
man sich die Details genauer anschaut:<br />
· <strong>Das</strong> Konzept ‚Today’ fällt als erstes Konzept aus der Wahl, da eines der entscheidenden<br />
beiden Kriterien nicht erfüllt werden kann: Die Anforderung des Pflichtenheftes im Hinblick<br />
auf die Sicherheit des Benutzers und anderer Personen in Fahrzeugen kann nicht sichergestellt<br />
werden. 64 <strong>Das</strong> Konzept sollte zum Vergleich dienen, also verwundert diese Benotung<br />
nicht. Interessant ist jedoch, dass ein (theoretischer) Punktewert von immer noch 5.15 Punkten<br />
erreicht werden konnte, vor allem aufgrund einer sehr guten Benotung in den Kriterien<br />
Kosten und Anfälligkeit des Systems.<br />
· Knapper Sieger der Bewertung ist das Konzept ‚Intelli’ mit 9.2 von 12 maximal erreichbaren<br />
Punkten, dicht gefolgt vom Konzept ‚Ergo’. Beide sind gute Lösungen, das Konzept<br />
Ergo ist sicherlich die Luxusvariante, bei der ein hoher Nutzen (auch im Bereich Sicherheit)<br />
hohen Kosten und einer höheren Anfälligkeit gegenüberstehen. Auch bei guten, standardisierten<br />
Baukomponenten oder besser Baugruppen (Sitz) kann nicht ausgeschlossen werden,<br />
dass in der Menge an elektronischen Bauteilen für die Steuerung in der Witterung kein<br />
Problem entsteht. <strong>Das</strong> Konzept ‚Intelli’ verbindet die Vorteile von vielen ergonomischen<br />
Funktionen mit einem bescheideneren Ansatz, und das zahlt sich am Schluss knapp aus.<br />
Eine gute Idee könnte sein, das Konzept ‚Ergo’ in eine Vielzahl von Optionen für den Kauf<br />
aufzuteilen. Der Benutzer erhält seine individuell zusammengestellten Funktionen mit<br />
Bedienkomponenten, die jede für sich einen Teil eines schlüssigen Gesamtkonzepts bilden.<br />
· Bei der kostengünstigeren Variante ‚Billi’ fällt auf, dass mit 8.15 Punkten kein bedeutender<br />
Abstand zu den gerade besprochenen Konzepten besteht. Die Anforderungen der Benutzer<br />
und die Ergonomie sind zwar deutlich schlechter, aber das Konzept hat andere Stärken im<br />
Bereich der Kosten und Anfälligkeit. Gerade weil Kosten ein wesentlicher Punkt sind,<br />
könnte in einer ersten Phase die Variante ‚Billi’ durchaus eine gute Alternative sein.<br />
Im Rahmen der Aufgabenstellung soll für Kapitel 6 ‚Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten’<br />
mit dem Konzept ‚Intelli’ gearbeitet werden. Neben dem Ergebnis der Bewertung der<br />
Konzepte gibt es dafür einen weiteren Grund. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll versucht<br />
werden, ein Ergonomiekonzept zu erarbeiten, die Benutzerschnittstelle zwischen Mensch und<br />
SafeChair zu definieren und abzugrenzen. Die Konzepte ‚Intelli’ und ‚Ergo’ sind allen anderen<br />
Konzepten in Sachen Ergonomie weit voraus und somit für die Zielsetzung dieser Arbeit<br />
interessanter.<br />
64 Vgl. Pflichtenheft Absatz 2.3.2, S. 5<br />
Seite 97
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
6 Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten<br />
In diesem Abschnitt der Arbeit sollen die Integrationsmöglichkeiten der einzelnen Bedienkomponenten<br />
(Beispiel: Hebel) oder der Bedienkomponenten-Gruppen (Beispiel: Bedienkomponenten<br />
für Sitzeinstellung) am Rollstuhl diskutiert und in einem Entwurf vorgestellt werden.<br />
Nun wurden bereits in Kapitel 5 ‚Neue Konzepte für die Bedienung des SafeChair’ recht<br />
detaillierte Aussagen für die Anordnung der Komponenten in den Tabellen getroffen. Hier soll<br />
die Anordnung der in der Tabelle 6-1: Übersicht über die Bedienkomponenten-Gruppen<br />
aufgeführten Bedienkomponenten und –gruppen in CAD Zeichnungen vorgeschlagen und<br />
kommentiert werden.<br />
Tabelle 6-1: Übersicht über die Bedienkomponenten-Gruppen<br />
Name der Gruppe Beschreibung<br />
Sitzeinstellungs-<br />
Gruppe<br />
Navigations-<br />
Gruppe<br />
Kontroll-Pannel-<br />
Gruppe<br />
Die meisten Bedienkomponenten, die im Zusammenhang mit der Anforderungsgruppe<br />
Sitzen stehen, werden über eine Bedienkomponenten-Gruppe abgedeckt.<br />
Alle Bedienkomponenten, die im Zusammenhang mit der Anforderungsgruppe Lenkung/<br />
Beschleunigung stehen, werden über eine Bedienkomponenten-Gruppe abgedeckt. Eine<br />
Reihe von Ausgabekomponenten werden mit der Gruppe Kontroll-Pannel abgedeckt.<br />
Alle Bedienkomponenten, die im Zusammenhang mit der Kommunikation einschliesslich<br />
Navigation und Unterhaltung stehen, werden über eine Bedienkomponenten-Gruppe<br />
abgedeckt. Zudem werden eine Reihe von weiteren Funktionen in dieser Gruppe vereint.<br />
Weitere nicht gruppierte Bedien- und Ausgabekomponenten<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
‚Sitzen’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Extern Bedienen’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Ein- und Aussteigen’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Ablegen’<br />
· Auszug der Armlehne (Höhenverstellung): Fixierung durch Sterngriff mit Klemmschraube<br />
· Neigung der Armlehne: Neigungseinstellung mit Raster im Scharnier. Drucktaster in<br />
der Achse des Scharniers<br />
· Auszug der Fussstützen (Höhenverstellung): Teleskopauszug mit Rasten in der<br />
Führung. Teleskopstange mit Bohrungen und Federknopf, der die Position der Zylinder<br />
fixiert (an der unteren Seite)<br />
· Verstellbare Winkel der Fussplatten: Neigungsverstellung der Fussplatten über zwei<br />
Scheiben (mit oder ohne Lochraster). Arretierschraube für Neigungsplatten (erfordert<br />
Werkzeug)<br />
Einige Ausgabekomponenten (Beispiel: LED- Anzeigen) werden durch die Gruppe<br />
Kontroll-Pannel und Navigationsgruppe abgedeckt.<br />
· Schiebevorrichtung: zwei Schiebe-Griffe<br />
· Physische Entkupplung: Drehhebel (rechts/ links; auf der Rückseite des Rollstuhls in<br />
Höhe des Sitzes angebracht)<br />
· Handbremse: Hebelbremse (in Verbindung mit der Bedienkomponente Schiebe-Griff;<br />
Hebel und Griff liegen in den Handflächen).<br />
· Die Bedienkomponente Schalter Fussstütze wird durch die Gruppe<br />
Sitzeinstellungsgruppe abgedeckt.<br />
· Seitenteile und Armablage: Druckknöpfe in der Achse des Scharniers vorne<br />
· Halterungen: In der rechten Armlehne (vorne) von aussen versenkbare Halterung für<br />
Getränke, die durch einmaligen Druck aufgeht und einen Ring und Teller beinhaltet.<br />
· Ablagen/ Haken für Taschen: Zum Mitführen von Rucksäcken oder Taschen kann an<br />
beiden Armlehnen vorne eine Stange herausgezogen werden.<br />
· Ablagen: Unter dem Sitz und von vorne zugänglich ist ein kleiner Stauraum. Nach<br />
rechts/ links verschiebbarer Rollvorhang mit Schieber.<br />
Seite 98
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Kommunikation’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Warten’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Schützen’<br />
Andere für Funktionsgruppe<br />
’Unterstützen’<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Einige Ausgabekomponenten (Beispiel: Hupe) werden durch die Gruppe Kontroll-Pannel<br />
und die Navigationsgruppe abgedeckt.<br />
Einige Ausgabekomponenten (Beispiel: Ladestand) werden durch die Gruppe Kontroll-<br />
Pannel abgedeckt.<br />
Einige Bedienkomponenten (Beispiel: Ladestatus, Hauptsicherung) werden durch die<br />
Gruppe Kontroll-Pannel und die Navigations-Gruppe abgedeckt.<br />
· Rückhaltesystem für Benutzer: ‚Dreipunkt’-Gurt des Rollstuhls<br />
· Rückhaltesystem für Rollstuhl: In das Chassis des Rollstuhls jeweils direkt neben der<br />
Achse der vier Räder integriert ist eine Kupplung für den Gurt<br />
· Sicherheitsbremse: Hebelbremse unter der Sitzfläche, die auf halber Sitztiefe nach<br />
rechts herausgezogen werden kann.<br />
· Halterungen für Versorgung und Entsorgung: Befestigung für ein Gerät oder Tanks<br />
hinter der Sitzlehne mit zwei Haken und Ösen<br />
· Suchscheinwerfer: Ein zusätzlicher Scheinwerfer ist in der Ablage unter dem Sitz<br />
verstaut. In seiner Halterung lädt der Akku der Lampe automatisch.<br />
6.1 Entwurf der Anordnung der Bedienkomponenten am Rollstuhl<br />
In diesem Abschnitt soll auf den Ergebnissen des Kapitel 5: ‚Neue Konzepte für die Bedienung<br />
des SafeChair’ aufbauend für das Bedienkonzept ‚Intelli’ ein Anordnungsentwurf gezeigt<br />
werden. Hierzu wurde mit einer CAD- Software 65 ein Grundmodell für den SafeChair entwickelt.<br />
<strong>Das</strong> Modell dient nur dazu, die entwickelten Bedienkomponenten in der Anordnung zu<br />
zeigen. Es erhebt keinen Anspruch auf die Vollständigkeit und Richtigkeit der Anordnung von<br />
Baukomponenten, die nichts mit der Ergonomie des SafeChair zu tun haben.<br />
Abbildung 6-1: Gesamtansicht des Modells<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
In diesem Modell wurden anschliessend die einzelnen Bedienkomponenten hinzugefügt. Zu<br />
diesem Zweck wird in den folgenden Darstellungen die Farbgebung geändert. Alle Baukompo-<br />
65 Artisan Series, I-DEAS Software, Version der HTA Bern<br />
Seite 99
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
nenten des Rollstuhls sind blau eingefärbt. Eine Ausnahmen bilden die Bedienkomponenten für<br />
Eingabe und Ausgabe, die in rot gezeigt werden. Für die folgenden Abschnitte hilft eine<br />
Gesamtansicht des Rollstuhls mit einem hervorgehobenen Bereich, um die Anordnung der<br />
Bedienkomponenten am SafeChair besser und schneller zu verstehen.<br />
Entsprechend der Aufgabenstellung wurde bei der Anordnung aller Bedienkomponenten<br />
versucht, den Anforderungen der Ergonomie aus der Perspektive des Benutzers und einer<br />
Hilfsperson gerecht zu werden. Für alle wesentlichen Bedien- und Displaykomponenten wurde<br />
eine mögliche Anordnung entwickelt. Im Rahmen der Konstruktionsarbeiten wurde zudem der<br />
Integrationsmöglichkeit der Bedien- und Displaykomponenten ins Gesamtsystem ‚SafeChair’<br />
besondere Beachtung geschenkt:<br />
· Die Bedien- und Displaykomponenten wurden so anordnung vorgenommen, dass das<br />
System SafeChair sowenig wie möglich durch die Anordnung eingeschränkt wird. Auch<br />
wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Konstruktion für den Rollstuhl vorliegt, muss<br />
versucht werden, dass die Bedien- und Displaykomponenten nicht andere Zielsetzungen der<br />
Konstruktion zu sehr einschränken. Einzig die Ablage unter dem Sitz könnte Platz einnehmen,<br />
der für andere Bauteile wichtig sein könnte (Beispiele: Batterie, Antrieb, Getriebe und<br />
andere mechanische Bauteile).<br />
· Alle Bedien- und Displaykomponenten wurden so angeordnet, dass der notwendige<br />
Bauraum für den Einbau sehr gering ist. Die meiste Steuerungselektronik kann in den Bedienelementen<br />
selbst untergebracht werden. Zum Beispiel sollten für das Kontroll-Pannel<br />
die notwendigen Bauteile im Pannel selbst hinter den Bedienelementen und dem Bildschirm<br />
untergebracht werden können.<br />
· Einige Bedien- und Displaykomponenten wurden in Gruppen zusammengefasst, damit sie<br />
leichter ins Gesamtsystem integriert und bei Bedarf ersetzt oder durch eine andere Variante<br />
ausgetauscht werden können.<br />
· Um zu vermeiden, dass aufgrund der Vielzahl von Eingabe- und Ausgabekomponenten viel<br />
Kabel im Rollstuhl verlegt werden muss (und um die Anfälligkeit der Steuerungselektronik<br />
zu verringern), könnte die Datenübertragung zwischen den Bedienkomponenten und den<br />
entsprechenden Bauteilen des SafeChairs (Beispiel: Vielzahl der Motoren für Sitzsteuerung)<br />
per BlueTooth Technologie und nicht per Kabel erfolgen.<br />
Seite 100
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
6.2 Entwurf der Anordnung der Sitzeinstellungsgruppe<br />
Abbildung 6-2: Teilansicht der Sitzeinstellungsgruppe<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
6.3 Entwurf der Anordnung der Navigationsgruppe<br />
Abbildung 6-3: Teilansicht der Navigationsgruppe<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 101
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
6.4 Entwurf der Anordnung der Kontroll-Pannel-Gruppe<br />
Abbildung 6-4: Teilansicht des Kontroll-Pannels<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 102
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
6.5 Entwurf der Anordnung anderer Bedienkomponenten<br />
Abbildung 6-5: Teilansicht weiterer Bedienkomponenten<br />
Rückenlehne mit Rückenlehne mit Rechte Armlehne mit<br />
ausfahrbarer Kopfstütze seitlichen Ösen für Joystick und Getränkehalter<br />
Dreipunktgurt<br />
Sitz mit einfahrbaren Hebel für Entkupplung Sitz mit Ablagebox<br />
Fusstützen des SafeChair<br />
Sitz mit Handbremse Rückenlehne mit Rückenlehne mit einklappbaren<br />
unter der Sitzfläche einklappbarem Griff Haken und Ösen zur Befestigung<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 103
6.6 Kombinierter Entwurf der Anordnung<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Abbildung 6-6: Gesamtansicht der Bedien- und Displaykomponenten<br />
Quelle: eigene Herstellung<br />
Seite 104
7 Schlussbemerkungen<br />
7.1 Zusammenfassung<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
<strong>Das</strong> Ziel der vorliegenden Arbeit war, aufbauend auf der Definition und Abgrenzung der<br />
Benutzerschnittstelle zwischen Mensch und SafeChair, alternative Ergonomiekonzepte für den<br />
SafeChair zu erarbeiten, zu bewerten und die Anordnung der Bedienkomponenten für das<br />
ausgewählte Konzept zu entwerfen.<br />
Als Ergebnis kann festgestellt werden, dass mit dem Konzept ‚Intelli’ ein Vorschlag für eine<br />
Benutzerschnittstelle für den SafeChair erarbeitet werden konnte, das den herkömmlichen<br />
Rollstühlen überlegen, aber auch teurer ist. Die Anforderungen der Benutzer an die Sicherheit<br />
und Benutzerfreundlichkeit können erheblich viel besser erfüllt werden. Fast scheint es, dass<br />
Hersteller heute im Handel erhältlicher Rollstühle in erster Linie bemüht sind, die absolut<br />
notwendige Funktionalität für elektrische Rollstühle bei geringen Herstellungskosten abzubilden.<br />
Die beschriebenen Kriterien für die Ergonomie des SafeChairs 66 gehen über diese<br />
Anforderungen weit hinaus und viele Ideen, die erarbeitet werden konnten, wurden in der<br />
Überprüfung in Interviews als wertvoll bezeichnet. Vielleicht auch, weil die Ideen direkt über<br />
mehrere Stufen systematisch mit einem recht hohen Aufwand aus den Anforderungen der<br />
unterschiedlichen Parteien abgeleitet wurden.<br />
Zielsetzung der Arbeit war, mit der Diplomarbeit neue Ideen einzubringen. Viele der innovativen<br />
Bedienkomponenten für Eingabe und Ausgabe sind im Handel zwar nicht in Form von<br />
einbaufertigen Standardkomponenten erhältlich, sie können allerdings als Teilkomponenten<br />
oder als Baugruppe aus anderen Einsatzbereichen mit nur leichten Anpassungen bezogen<br />
werden.<br />
7.2 Ausblick<br />
Mit Sicherheit werden sich die elektrischen Rollstühle der Zukunft zumindest in die in dieser<br />
Diplomarbeit vorgeschlagenen Richtung entwickeln und zunehmend ergonomischer werden. In<br />
diesem Prozess der Entwicklung gibt es heute unendliche Möglichkeiten, die in erster Linie<br />
durch die Herstellungskosten limitiert werden. Abschliessend soll mit einem Beispiel gezeigt<br />
werden, in welche Richtung der SafeChair der Zukunft sich entwickeln könnte.<br />
Angesprochen wurde bereits, dass ein interaktives Kontroll-Pannel Teil des SafeChair sein<br />
sollte. Die mit dem Pannel verbundene Computertechnik wird in Zukunft eine zunehmende<br />
Rolle in der Unterstützung des Benutzers spielen. Viele der Komponenten werden standardisiert<br />
sein, um die Kosten zu senken und sie werden modular sein und als Option die unterschiedlichsten<br />
Funktionen des SafeChairs ergänzen. Ähnlich der Fototechnik, den<br />
Haushaltgeräten und anderen Bereichen wird die Computertechnik zunehmend diese Bereiche<br />
durchdringen, Systeme integrieren und intelligenter und benutzerfreundlicher machen.<br />
66 Vgl. Abschnitt 2.7: ‚Ergonomie des SafeChair’<br />
Seite 105
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Ein Beispiel bietet Prof. Dr.-Ing. Axel Gräser vom Institut für Automatisierungstechnik an der<br />
Universität Bremen. Neben Logistik und Anlagenautomatisierung ist ein zentraler<br />
Forschungsbereich des Instituts die Servicerobotik: Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich<br />
auf Roboter zur Unterstützung behinderter oder älterer Menschen. Erforscht werden<br />
Basistechnologien zur teilautonomen Steuerung mobiler Systeme, die mit einem Roboterarm<br />
ausgerüstet sind. Dabei werden sowohl klassische als auch verhaltensbasierte Algorithmen<br />
untersucht. 67 <strong>Das</strong> Institut hat für einen elektrischen Rollstuhl einen einarmigen Roboterarm<br />
konstruiert, der verschiedenste Funktionen für den Benutzer ausführen kann, ohne dass dieser<br />
den Arm per Joystick dirigieren muss. Die Befehle sind kontextbezogen, werden über Sprache<br />
vom Benutzer eingegeben und von einem integrierten Computersystem in die Bewegungen<br />
umgesetzt. Abbildung 7-1: Zukunftsperspektive zeigt einen elektrischen Rollstuhl mit einem<br />
montierten Roboterarm während dieser den Befehl ausführt, ein Getränk aus einer Flasche in<br />
ein Glas einzuschenken.<br />
Abbildung 7-1: Zukunftsperspektive<br />
Quelle: Institut für Automationstechnik der Universität Bremen<br />
67 Vgl. Web Site des Instituts für Automatisierungstechnik der Universität Bremen<br />
Seite 106
8 Anhang<br />
8.1 Zeitplanung des Projektes SafeChair<br />
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
· Konzepterarbeitung in den einzelnen Schulen unter Einbezug der Studierenden<br />
bis 28. Februar 2003<br />
· Review und Überarbeitung des Pflichtenheftes durch die Arbeitsgruppe<br />
bis Ende April 2003<br />
· Ausschreibung des definitiven Entwicklungsprojektes<br />
Mai 2003<br />
· Entwicklung des Prototypen Entwicklungsstufe I<br />
bis Oktober 2003<br />
· Testphase Prototyp I<br />
bis Nov. 2003<br />
· Präsentation <strong>Automotive</strong> Day 2003<br />
· Redesign und Planung der Entwicklungsstufe 11 (Vorserie)<br />
bis Oktober 2004<br />
8.2 Zeitplan der Diplomarbeit<br />
· 21.10. Aufgabenstellung<br />
· 7.11. Abgabe Konzept der Diplomarbeit und Erläuterung<br />
· 11.11. bis 29.11. Realisierung<br />
· 3.12. Präsentation der Diplomarbeit<br />
· 2.12. bis 20.12. Berichtphase<br />
· 7.1. Abgabe der Diplomarbeit<br />
· 28.1. und 29.1. Schlussreview: Befragung zur Diplomarbeit<br />
· 31.1. bis 1.2. Diplomausstellung<br />
Seite 107
Berner Fachhochschule<br />
Hochschule für<br />
Technik und Architektur Bern<br />
Seite 108