Johannes Brahms - Konzertchor Burgdorf

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Wahrheiten» einhämmern soll, nichts wird verkündet oder behauptet; aus der Tiefe dieses unausschöpfbaren Werkes spricht ein aus künstlerisch-geistigem Urgrund geborenes Wissen, das letztlich nicht Tod und Verzweiflung zum Gegenstand hat, sondern Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen auf die ewigen Wahrheiten. Es ist kaum zu glauben, in welch erbitterte Auseinandersetzungen unter den sogenannten Musik-Fachleuten Brahms mit seiner Musik damals geriet, zumal die Vertreter der «Wagner-Liszt»-Partei sich immer lärmender bemerkbar machten. Heute vermögen wir mühelos Wagner neben Brahms gleichermassen zu achten, zu verstehen oder zu lieben, doch damals formten sich Überzeugung oder Anhängerschaft für die eine oder andere Seite zur Ideologie. Wohlverstanden: beide «Parteien» beriefen sich auf Beethoven und sahen sich als dessen legitime Vertreter und Nachfolger. «Brahms arbeitet vortrefflich mit Einfällen, die er nicht hat», meinte ein angesehener Kritiker. Am Ende aber entscheiden nicht die Kritik und die Haltung von selbsternannten Exponenten der Musik-Fachwelt, sondern der Geschmack und die Offenheit des Publikums. Natürlich erkannten zahlreiche Zeitgenossen den Wert und die Bedeutung von Brahms’ Werken sehr früh, unter ihnen Hermann Levi. In jungen Jahren – er wurde später einer der bedeutendsten Dirigenten der Zeit und dirigierte 1882 die Uraufführung von Wagners «Parsifal» in Bayreuth – schrieb er in jugendlichem Überschwang, nach einer Begegnung mit Brahms: «Sonst tragen alle Erdenkinder den Stempel ihrer Zeit und deren Schwächen an ihrer Stirne; er allein vermag sich loszulösen von allen menschlichen Verhältnissen, unberührt zu bleiben von dem Schmutz und der Misere des Lebens… Solange solche Geister unter uns wandeln, wird der Materialismus der Zeit nicht die Oberhand gewinnen.» Hans-Ulrich Fischbacher 5
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