Perspektiven
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01/09<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
XXS bis XXL: Zielgruppenarbeit für Kinder- und Jugendliche 2<br />
Einführung 2<br />
XXS: Schoßkinderprogramme 8<br />
XS: Kindergartengruppen 10<br />
S: LeseanfängerInnen 14<br />
M: Schulklassen und Hortgruppen 18<br />
L: 5. bis 9. Schulstufe 20<br />
L bis XL: Jugendliche 24<br />
Lektürepräferenzen XXS bis XL 27<br />
Fachliteratur 30<br />
A Library Policy for Europe: Internationale Bibliothekskonferenz 32<br />
Einladung 32<br />
Programm 34<br />
Preise 36<br />
Österreichischer Kinder- und Jugenbuchpreis 36<br />
Die besten Wissenschaftsbücher 38<br />
Radiopreise der Erwachsenenbildung 40<br />
Aus- und Weiterbildungstermine 42<br />
Bibliotheken in Österreich 54<br />
Stadtbibliothek Salzburg 54<br />
Simbabwe 58<br />
Projekt TONGA.ONLINE 58<br />
Im Blickpunkt 59<br />
Veranstaltungen, Jubiläum, Personelles 59<br />
Aus- und Weiterbildungstermine<br />
Kurse im BIfEB St. Wolfgang 42<br />
Softwarekurse des BVÖ 46<br />
Leseakademie 2009 48
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
2<br />
Das Spiralcurriculum: Der Bildungsweg führt gleichsam über eine Wendeltreppe<br />
Von XXS bis XL:<br />
Vielfalt mit System<br />
Zielgruppenarbeit für Kinder und Jugendliche<br />
in der Öffentlichen Bibliothek<br />
Fast jede Öffentliche Bibliothek bietet Veranstaltungen für Kinder<br />
an: altersgemäße Bibliothekseinführungen, Rätselrallyes, Lesenächte<br />
und viele andere Aktionen finden in kleinen wie in großen<br />
Bibliotheken statt, machen Kindern Spaß und fördern spielerisch<br />
ihre Lese- und Informationskompetenz.<br />
Autorin: Barbara Smrzka<br />
Trotz großer Kreativität und engagiertem Einsatz der BibliothekarInnen<br />
präsentieren sich diese Veranstaltungen jedoch häufig als<br />
Einzelangebote. Vielen Bibliotheken fehlt ein abgerundetes Programm<br />
für Kinder und Jugendliche, das Veranstaltungen für verschiedene<br />
Altersstufen bereithält.<br />
FOTOS: MARTIN FÜHRER/BIBLIOTHEK MONHEIM AM RHEIN
Programmentwicklung als Chance<br />
Werden die angebotenen Veranstaltungen zu einem durchgängigen<br />
Programm ergänzt und verbunden, abgestimmt auf altersgemäße<br />
Lernziele und Lehrpläne, dann präsentiert sich die Bibliothek<br />
als kompetenter Bildungspartner. Mit einem abgerundeten<br />
Programmangebot kann die Öffentliche Bibliothek nicht nur<br />
Eltern und weitere Betreuungspersonen ansprechen, sondern vor<br />
allem auch Bildungsinstitutionen wie Kindergärten und Schulen<br />
zur Kooperation einladen.<br />
Im Idealfall wird das Programm zur Grundlage einer verbindlichen<br />
Vereinbarung zwischen Öffentlicher Bibliothek und Kindergarten<br />
oder Schule. Gemeinsam wird festgelegt, welche Veranstaltungen<br />
und Themen zu den Lernzielen und Lehrplänen passen. Dann<br />
wird vereinbart, wann und wie oft die Kindergartengruppen oder<br />
Schulklassen in die Bibliothek kommen.<br />
Besonders wichtig ist dabei der wiederholte Kontakt: Wenn Kinder<br />
und Jugendliche regelmäßig in die Bibliothek kommen, dann<br />
nimmt die Bibliothek in ihrer Lese- und Lernbiographie einen festen<br />
Platz ein. Regelmäßige Besuche sind außerdem die Voraussetzung<br />
für ein aufbauend gestaltetes Programm. Kinder, die im<br />
Laufe ihrer Besuche mit den Angeboten der Bibliothek immer<br />
vertrauter werden, wachsen zu selbständigen BenutzerInnen<br />
heran.<br />
Lernspirale als Modell<br />
Verbindliche Vereinbarungen zwischen Bibliothek und Kindergarten<br />
oder Schule machen aus dem systematischen Programm ein<br />
so genanntes Spiralcurriculum. Die Vereinbarungen sorgen dafür,<br />
dass ein Kind im Laufe seines Bildungsweges wiederholt in die<br />
Bibliothek kommt und bei jedem Besuch ein seiner Entwicklung<br />
entsprechendes Angebot kennen lernt. Der Bildungsweg führt<br />
gleichsam über eine Wendeltreppe: die Bibliothek wird bei jedem<br />
Wiedersehen auf einem anderen Niveau erlebt – von der spielerischen<br />
Sprachförderung für die Jüngsten, über die Unterstützung<br />
beim Lesenlernen, bis zur Vermittlung von Medienkompetenz als<br />
Grundlage für einen kritischen Umgang mit der Medienvielfalt<br />
des 21. Jahrhunderts.<br />
Einführung XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Das Spiralcurriculum …<br />
besteht aus aufeinander aufbauenden, modularen Veranstaltungsangeboten,<br />
fördert systematisch Sprachentwicklung, Lese- und Informationskompetenz,<br />
macht Kindern und Jugendlichen zielgruppengerechte<br />
Angebote,<br />
orientiert sich an altersgemäßen Lernzielen,<br />
sorgt für Kontinuität in der Kooperation mit Eltern, Kindergarten<br />
und Schule,<br />
demonstriert öffentlichkeitswirksam die Kompetenz der<br />
Bibliothek als Bildungspartner.<br />
Bildungspartnerschaft als Ziel<br />
Ein zentraler Schritt zur Umsetzung dieses Konzeptes besteht in<br />
der Suche nach Verbündeten: Es geht darum, kontinuierliche Bildungspartnerschaften<br />
zu entwickeln, feste Vereinbarungen zu<br />
treffen und einen Austausch zu beginnen, der auf Dauer angelegt<br />
ist. Gemeinsam entwerfen die Bildungspartner einen Rahmen<br />
(Altersgruppen/Schulstufen/Lernziele), der dann systematisch<br />
mit Angeboten gefüllt wird.<br />
Nicht jede Bibliothek kann allen Altersstufen attraktive Angebote<br />
machen. Eine kleine Gemeindebibliothek wird sich vielleicht<br />
auf ein Programm für die ersten vier Schulstufen beschränken<br />
und dafür Kooperationspartner unter den Volksschulen ihres<br />
Einzugsgebietes suchen. Kann mehr geleistet werden, dann wird<br />
die Kooperation auf Kindergärten und in einem weiteren Schritt<br />
auf Schulen der ersten Sekundarstufe (Haupt- und Mittelschulen,<br />
AHS-Unterstufe) ausgedehnt. Im Idealfall kann eine gut<br />
ausgestattete Stadtbibliothek mit einem eigenen Veranstaltungsteam<br />
für die Kinder- und Jugendarbeit das ganze Altersspektrum<br />
abdecken und junge Menschen auf ihrem Bildungsweg<br />
vom Krabbelbaby bis zum Ende der Schulzeit begleiten.<br />
Es gibt zahlreiche Beispiele systematischer Programmarbeit für<br />
Kinder und Jugendliche. Die Bertelsmann Stiftung hat bereits<br />
2005 den Abschlussbericht eines Projekts vorgelegt, bei dem die<br />
Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und Schulen im Mittelpunkt<br />
stand1 . 2007 hat der Deutsche Bibliotheksverband die<br />
Broschüre „Wenn Bibliothek Bildungspartner wird …“ herausgegeben,<br />
die eine Fülle erprobter Kooperationsmodelle vorstellt2 .<br />
Selbstverständlich pflegen auch viele Österreichische Bibliotheken<br />
die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen. Immer<br />
mehr Öffentliche Bibliotheken präsentieren mit viel Erfolg ihr<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
3
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
4<br />
Veranstaltungsprogramm für junge LeserInnen als selbständiges<br />
Bibliotheksprodukt mit eigenem Namen, wie das Grazer Beispiel<br />
Labuka3 eindrucksvoll beweist.<br />
Zielgruppenarbeit von XXS bis XL<br />
Wir vom Büchereiverband Österreichs sind überzeugt davon,<br />
dass systematische Programmarbeit für Kinder und Jugendliche<br />
sowie die Kooperation mit Bildungspartnern wichtige und sehr<br />
lohnende Aufgaben Öffentlicher Bibliotheken sind. Daher haben<br />
wir uns gefragt: Mit welchen Aus- und Fortbildungsangeboten<br />
können wir BibliothekarInnen unterstützen, die ihr Kinder- und<br />
Jugendprogramm systematisch ausbauen möchten? Wir wollen<br />
Modul Zielgruppe Titel / Inhaltliche Ziele<br />
XXS 1,5–3 Jahre<br />
XS 3–6 Jahre<br />
S 1.–2. Schulstufe<br />
M 3.–4. Schulstufe<br />
L 5.–9. Schulstufe<br />
XL ab der 10. Schulstufe<br />
Ihnen Anregungen für modulare, zielgruppengerechte Programme<br />
bieten; daher liegt es nahe, dies in Form eines gleichfalls<br />
modularen Fortbildungsangebotes zu tun. Wir haben den<br />
Entwicklungs- und Bildungsweg eines Kindes in sechs Phasen<br />
gegliedert und uns vorgenommen, Ihnen für jede dieser Phasen<br />
Fortbildungen anzubieten.<br />
Fortbildungsmodule von XXS bis XL<br />
Diese sechs Entwicklungs- und Bildungsphasen haben wir nach<br />
den Kürzeln der Textilbranche benannt: von XXS bis XL. Dabei<br />
steht XXS für die Allerkleinsten, für Kinder unter drei Jahren. Mit<br />
XS meinen wir Kindergartenkinder von drei bis sechs Jahren.<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
Die Sprachentwicklung fördern, Medien mit allen Sinnen erfassen, Neugierde<br />
auf Geschichten wecken.<br />
XS: Hereinspaziert! Kindergartengruppen in der Bibliothek<br />
Die Bibliothek und ihre Medien kennen lernen: ein Ort des Spiels und der<br />
Begeisterung<br />
Small: Kinderleicht! Schulklassen und Hortgruppen in der Bibliothek<br />
LeseanfängerInnen ermutigen, Lesespaß vermitteln – Geschichten lesen, verstehen<br />
und lieben lernen, in der Bibliothek Orientierung und Antworten finden.<br />
Medium: Alles klar! Schulklassen und Hortgruppen in der Bibliothek<br />
Lesekompetenz entwickeln und festigen, Sinn erfassendes Lesen fördern,<br />
Medienauswahl und -suche trainieren.<br />
Large: Treffer! Medienkompetenz für Schulklassen und Hortgruppen<br />
Selbständig alle Angebote der Bibliothek nützen, Mediensuche mit Katalogrecherche,<br />
geeignete Medien auswählen – Medienkompetenz entwickeln.<br />
XL: Kompetent! Medienkompetenz für Schulklassen und Jugendliche<br />
Systematische Informationssuche, kritische Rezeption – Medienkompetenz<br />
festigen, Unterstützung beim Verfassen von Facharbeiten.
FOTO: JULIA WESELY<br />
S (wie Small) steht für Kinder der ersten beiden Schulstufen, die<br />
typischen LeseanfängerInnen. M (für Medium) meint Kinder der<br />
dritten und vierten Schulstufe. Mit L (wie Large) bezeichnen wir<br />
junge Menschen bis zum Ende der Schulpflicht, also SchülerInnen<br />
der fünften bis neunten Schulstufe. Und XL steht zu guter<br />
Letzt für Jugendliche nach dem Ende der Schulpflicht. Die<br />
Tabelle auf Seite 4 zeigt, welche inhaltlichen Ziele die Bibliotheksarbeit<br />
mit jeder dieser sechs Altersgruppen verfolgen kann.<br />
Warum haben wir diese Größenbezeichnungen aus der Modebranche<br />
übernommen? Weil wir Ihnen Anregungen bieten wollen,<br />
die genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind.<br />
Auch das Logo des Fortbildungsprogramms weist darauf hin: es<br />
geht um Bibliotheksangebote, die passen – wie ein gut sitzendes<br />
T-Shirt! Immer, wenn Sie dieses Logo in unserem Fortbildungskalender<br />
sehen, dann wissen Sie: bei diesem Kurs<br />
geht es um Programmarbeit für junge Menschen<br />
einer ganz bestimmten Entwicklungs- und Bildungsstufe.<br />
Nahezu zeitgleich mit dem Erscheinen der vorliegenden<br />
Ausgabe der Büchereiperspektiven wird der<br />
erste Kurs dieses Fortbildungsprogramms stattfinden. Wir<br />
beginnen mit den Allerkleinsten und stellen Programmarbeit für<br />
Kinder unter drei Jahren vor, zuerst bei einem dreitägigen Kurs<br />
in Strobl, danach im Rahmen der Leseakademie 2009 (alle Termine<br />
finden Sie ab Seite 48). Nach und nach werden wir alle<br />
sechs Entwicklungsstufen behandeln.<br />
Wenn Sie das Logo mit der Tabelle vergleichen, fällt auf, dass die<br />
Größe XXL im Raster der Tabelle nicht vorkommt – das sind die<br />
Erwachsenen. In unserem Fall, wenn es um Zielgruppenarbeit für<br />
Kinder und Jugendliche geht, meinen wir mit XXL jene Erwachsenen,<br />
die wir für gelungene Kinder- und Jugendarbeit brauchen:<br />
Eltern, ErzieherInnen, KindergartenpädagogInnen und<br />
LehrerInnen. Unsere Fortbildungen werden Sie auch bei der<br />
Kooperation mit dieser wichtigen Zielgruppe unterstützen.<br />
Einführung XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Erfahrungsberichte von XXS bis XL<br />
Diese Ausgabe der Büchereiperspektiven gibt Ihnen einen ersten<br />
Eindruck von dem, was Sie erwartet. Bibliothekarinnen aus<br />
Österreich und aus Deutschland berichten von ihren Erfahrungen<br />
in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der sechs Entwicklungsstufen<br />
von XXS bis XL.<br />
Wir haben Martina Adelsberger vom Veranstaltungsteam der<br />
Hauptbücherei in Wien interviewt: Sie hat ein Programm für<br />
Schoßkinder entwickelt und betreut außerdem als Referentin<br />
unsere XXS-Fortbildungen.<br />
Barbara Eichinger, Kinderbibliothekarin auf Kirango, dem Kinderplaneten<br />
der Wiener Hauptbücherei, erzählt von Erfahrungen<br />
mit Kindergartengruppen.<br />
Ulrike Unterthurner, Leiterin der Stadtbücherei Dornbirn, berichtet<br />
von der wichtigen Arbeit mit LeseanfängerInnen in der<br />
Bibliothek; sie geht dabei sehr auf das Thema der Kooperation<br />
mit LehrerInnen ein.<br />
Elisabeth Wörter vom Lesezentrum in Graz, die auch am Projekt<br />
Labuka der Stadtbibliothek mitwirkt, widmet sich in ihrem Beitrag<br />
dem Thema Veranstaltungen für Kinder der 3. und 4. Schulstufe.<br />
FOTO: REGINE HENDRICH<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
5
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
6<br />
Wie ein lehrplanorientiertes Spiralcurriculum für die 5. bis 9. Schulstufen<br />
aussehen kann, erfahren Sie in einem Artikel, den Ingrid<br />
Bussmann, Direktorin der Stadtbücherei Stuttgart, gemeinsam mit<br />
ihrer Mitarbeiterin Cornelia Weißel-Reinhardt verfasst hat. Für<br />
diese Altergruppe stellt außerdem Christina Krenmayr von der<br />
Stadtbücherei Innsbruck beispielhaft eine Veranstaltung vor.<br />
Ehrentraud Holzer und Elisabeth Wallner, Mitarbeiterinnen der<br />
Zweigstelle Philadelphiabrücke der Büchereien Wien, berichten<br />
von der Arbeit mit Jugendlichen, einer Zielgruppe, auf die in dieser<br />
Zweigstelle besonderes Augenmerk gelegt wird.<br />
Zu guter Letzt beschreibt Andrea Hirn, Bibliothekarin in Wien-Simmering,<br />
die Lektürevorlieben von Kindern und Jugendlichen, denn<br />
ein attraktives Medienangebot ist zweifellos die Voraussetzung für<br />
gelungene Kinder- und Jugendarbeit in der Bibliothek.<br />
Lassen Sie sich inspirieren und animieren von diesen Beispielen!<br />
Denn in einem Punkt sind sich alle einig: Programmarbeit für Kinder<br />
und Jugendliche lohnt nicht nur den Aufwand – sondern kann<br />
auch sehr viel Spaß machen!<br />
Fußnoten:<br />
1) Kooperation macht stärker: Medienpartner Bibliothek & Schule.<br />
Gütersloh: Bertelsmann Stifung, 2005. Online verfügbar unter www.ber-<br />
telsmann-stiftung.de/verlag<br />
2) Wenn Bibliothek Bildungspartner wird … Leseförderung mit dem Spiralcurriculum<br />
in Schule und Vorschule. Frankfurt am Main: DBV, 2007.<br />
Online verfügbar unter www.bibliotheksverband.de/ex-schule/doku-<br />
mente/Broschuere_3.5.2007.pdf<br />
3) http://stadtbibliothek.graz.at/?ref-type=labuka<br />
<br />
DI Barbara Smrzka MAS ist pädagogische<br />
Mitarbeiterin des Büchereiverbandes Österreichs<br />
und betreut unter anderem die Fortbildungsreihe<br />
„Leseakademie”.<br />
Zielgruppenarbeit<br />
Schritt für Schritt<br />
1. Bestandsaufnahme:<br />
Welche Veranstaltungsangebote für<br />
Kinder und Jugendliche hatte die<br />
Bibliothek bisher im Programm? Welche<br />
fertigen Konzepte gibt es? Was hat sich<br />
bewährt? Welche Kooperationen bestehen bereits?<br />
2. Ressourcenplanung:<br />
Was kann die Bibliothek auf Dauer leisten? Welche<br />
Verpflichtungen kann sie eingehen? Wo ist die Machbarkeitsgrenze?<br />
3. Zielgruppenauswahl:<br />
Welchen Zielgruppen kann die Bibliothek ein attraktives<br />
Angebot machen? Volksschulkindern von S bis M?<br />
Oder auch anderen Entwicklungsstufen?<br />
4. Kooperationssuche:<br />
Welche Ansprechpartner hat die Bibliothek für die<br />
möglichen Zielgruppen? LehrerInnen? ErzieherInnen?<br />
KindergartenpädagogInnen? Oder – wenn es um<br />
Schoßkinder geht – Elternberatungsstellen, Eltern-<br />
Kind-Gruppen, Hebammen, ÄrztInnen?<br />
5. Programmentwicklung:<br />
Welches Programm entspricht den Möglichkeiten der<br />
Bibliothek und den Bedürfnissen der Zielgruppen?<br />
Welche verbindlichen Vereinbarungen können mit den<br />
Bildungspartnern getroffen werden? Auf welchen<br />
Zeithorizont hin sind die Vereinbarungen angelegt?<br />
6. Zielgruppenarbeit in Aktion:<br />
Das Programm wird umgesetzt – alle Beteiligten<br />
gewinnen! Die Bibliothek gewinnt (neue LeserInnen<br />
und öffentliches Ansehen), die Bildungspartner<br />
gewinnen (Unterstützung durch neue Lernformen)<br />
und vor allem: die Kinder und Jugendlichen gewinnen!<br />
7. Erfolgskontrolle:<br />
Wie zufrieden sind alle Beteiligten mit dem Ergebnis<br />
(die Kinder und Jugendlichen, die BibliothekarInnen,<br />
die Bildungspartner)? Wie kann das Programm den<br />
Bedürfnissen aller Beteiligten noch besser angepasst<br />
werden? Ist ein Ausdehnen der Zielgruppen möglich?
BEZAHLTE ANZEIGE
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XXS<br />
XXS<br />
Die Sinnlichkeit<br />
des Lesens Schoßkinderprogramme<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
8<br />
XXS<br />
Schoßkinderprogramme bieten Sprachund<br />
Leseförderung für die jüngste Gruppe der<br />
BibliotheksbenutzerInnen. Martina Adelsberger, Bibliothekarin<br />
bei den Büchereien Wien, erklärt, wie der Beginn<br />
einer erfolgreichen Lesebiographie durch Öffentliche<br />
Bibliotheken unterstützt werden kann.<br />
Büchereiperspektiven: Wieso sollen Schoßkinder in die<br />
Bibliothek gebracht werden?<br />
Martina Adelsberger: Die Sprachentwicklung von Babys fängt<br />
bereits im Mutterleib an, insofern kann Sprachförderung nicht zu<br />
früh beginnen. Bei Schoßkinderprogrammen in der Bibliothek<br />
geht es erstens darum, Kleinkindern die sinnliche Seite des Lesens<br />
zu vermitteln, ihnen sinnliche Erfahrungen mit Büchern zu bereiten.<br />
Zweitens soll gezeigt werden, dass Leseförderung nicht nur<br />
die Beschäftigung mit dem Medium Buch meint, sondern auch<br />
eng mit Sprachförderung, mit Sprachspielen, Reimen, Gedichten<br />
und Schoßreitern verbunden ist; Methoden also, die wir Erwachsenen<br />
aus unserer eigenen Kindheit kennen, deren Bedeutung für<br />
die Sprachförderung uns aber oft nicht bewusst ist. Auch vermeintlich<br />
Banales wie Gesten und Mimik ist für die Sprachentwicklung<br />
bedeutsam.<br />
In der Bibliothek zeigen wir den Begleitpersonen Spiele, geben<br />
ihnen Materialien und Tipps, was sie mit ihren Kleinsten alles<br />
machen können. Denn: einfach nur Hinsetzen und Vorlesen ist<br />
nicht attraktiv genug! Eltern sind oft unsicher, ob ihr Kleinkind in<br />
der Bibliothek willkommen ist, haben Angst, dass die Bücher<br />
kaputt gemacht werden. Diese Unsicherheiten wollen wir den<br />
Eltern nehmen. Es geht darum, das Lesen von Anfang an in den<br />
Alltag von Kindern zu integrieren.<br />
BP: Du hast ein Veranstaltungsprogramm für die Allerkleinsten<br />
in der Hauptbücherei am Gürtel entwickelt. Wie<br />
sieht dieses aus?<br />
MA: Wir bieten verschiedene Konzepte an. Einmal das „Kirangolini“-Programm<br />
für Kinder ab zwei Jahren, das eine längerfristige<br />
Begleitung vorsieht. Es umfasst jeweils drei Vormittagstermine.<br />
Enorm wichtig dabei ist die Miteinbeziehung der Begleitpersonen:<br />
beim Kirangolini-Programm geht es um die Animierung und<br />
Ermunterung zum Kommunizieren mit dem Kind, die Stärkung<br />
kindlicher Sinne und letztlich auch um die Beschäftigung mit dem<br />
Lesen zu Hause. Wir geben den Begleitpersonen Materialien mit<br />
und ich versende vor den Terminen E-Mails mit weiterführenden<br />
Informationen. Das „Kirango Mini“-Programm ist das offene,<br />
unverbindliche Veranstaltungsprogramm für Kinder ab eineinhalb<br />
Jahren, das wir an Nachmittagen anbieten. Wir haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass frontales Vorlesen für Kleinkinder nicht ani-<br />
FOTOS: PRESSESERVICE DER WIENER KINDERFREUNDE
mierend ist, daher bieten wir interaktive Programme an, z. B. Mitmach-Theater,<br />
Basteln, Singen, Tanzen und Bewegungsspiele.<br />
Unser neuestes Programm richtet sich an noch kleinere Menschen:<br />
ein Baby-Programm mit Musik, Massage und viel Körperarbeit,<br />
z. B. bewusster Einsatz von Mimik.<br />
BP: Welche Angebote kann eine kleinere Bibliothek<br />
Schoßkindern und ihren Begleitpersonen machen?<br />
MA: Es ist nicht nötig, alles anzubieten. Ein Medienkorb mit verschiedenen<br />
Medien, Pappbilderbüchern, ergänzt um CDs mit<br />
Gedichten und Liedern, einigen „Schirmbüchern“ (DVDs mit Stehbildern),<br />
DVDs mit Kurzgeschichten und Informationen für die<br />
Erwachsenen kann schon genügen. Kleinkinder haben zumeist<br />
eine kleine Auswahl an Lieblingsbüchern, diese lassen sie sich<br />
gerne immer wieder vorlesen, bis sie sie schon mitsprechen können.<br />
Bei Animationen sind ein Begrüßungs- und ein Abschiedslied<br />
wichtig, das strukturiert den Ablauf, zeigt den Kindern, wann die<br />
Veranstaltung anfängt und wann sie endet.<br />
BP: Wie soll mit Babys und Kleinkindern gelesen werden?<br />
Welche Bücher sind für Schoßkinder geeignet?<br />
MA: Wichtig ist, die Lesesituation gemütlich zu gestalten:<br />
Kuscheln, die Kinder auf den Schoß nehmen, sich zusammen hinlegen<br />
und das Buch gemeinsam betrachten. Die Bücher sollten<br />
ganz unterschiedlich sein, man sollte auch schon den Kleinsten<br />
eine Vielfalt verschiedener Illustrationsstile zeigen. Zwei- bis dreijährige<br />
Kinder interessieren Bücher über den Alltag, d. h. über Einkaufen,<br />
Kochen, Essen, Waschen, Baustellen, Autos noch mehr als<br />
fiktive Geschichten. Das Interesse für Geschichten wächst aber<br />
vom zweiten aufs dritte Lebensjahr am meisten. Leider sind Pappbilderbücher<br />
oft schrecklich illustriert. Man kann aber Kleinkindern<br />
durchaus auch Kunstbilderbücher „zumuten“. Es ist erstaunlich,<br />
was für einen guten Geschmack auch die Kleinsten schon haben.<br />
XXS XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
BP: Einschlägige Literatur empfiehlt Eltern und ErzieherInnen<br />
Kleinkindern Reime vorzutragen. Wieso sind diese<br />
besser geeignet als z. B. Geschichten?<br />
MA: Reime sind kurz, überschaubar, rhythmisch und einprägsam.<br />
Kinder haben schon sehr früh Freude an Gedichten, Klängen, lustigen<br />
Nonsense-Gedichten, weil diese schnell zu erlernen sind.<br />
Das auswendige Aufsagen ist ein Erfolgserlebnis, das sollte gefördert<br />
werden.<br />
BP: Welche Möglichkeiten gibt es, die Eltern von Kleinkindern<br />
zu erreichen? Welche Wege der Kontaktaufnahme<br />
haben sich bewährt?<br />
MA: Es hat sich herausgestellt, dass BesucherInnen des Kirangolini-Programms<br />
oft keine eingetragenen BenützerInnen der<br />
Bibliothek sind, sondern im Internet vom Angebot erfahren<br />
haben. Das ist natürlich sehr erfreulich, wenn sie so erstmals in die<br />
Bibliothek kommen. In kleineren Gemeinden ist aber der direkte<br />
Kontakt zu Eltern und Begleitpersonen sicher noch wichtiger.<br />
Mann sollte Eltern in Eltern-Kind-Kursen ansprechen, Hebammen<br />
über das Bibliotheksangebot informieren, in Geburtsbegrüßungspaketen<br />
auf sich aufmerksam machen usw. Anfangs braucht man<br />
etwas Geduld, letztlich spricht sich so ein Angebot aber schnell<br />
mit Mundpropaganda herum. Nicht zuletzt, weil es nur wenige<br />
Veranstaltungsangebote für so kleine Kinder gibt, die auch noch<br />
kostenlos sind. Das ist eine Chance für Bibliotheken!<br />
In Wien bemühen wir uns derzeit, das interkulturelle Angebot<br />
auszubauen, Material in verschiedenen Sprachen zu erstellen und<br />
für die Veranstaltungen türkische KindergärtnerInnen zu gewinnen,<br />
da gerade für das interkulturelle Angebot muttersprachliche<br />
PartnerInnen unverzichtbar sind. Den Müttern mit Migrationshintergrund<br />
sollte als zentrale Botschaft vermittelt werden: sprecht in<br />
eurer Muttersprache mit dem Baby. Die Bibliothek sollte das mit<br />
einem mehrsprachigen Medienangebot unterstützen.<br />
BP: Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Mag. a <br />
Martina Adelsberger ist bei den<br />
Büchereien Wien als Kinderbibliothekarin und im<br />
Bereich Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit dem Schwerpunkt Kinder tätig. Sie entwickelte<br />
ein Veranstaltungsprogramm für die Allerkleinsten in<br />
der Hauptbücherei am Gürtel in Wien. Für den BVÖ ist<br />
sie im Rahmen der Leseakademie ab März mit<br />
Fortbildungskursen für BibliothekarInnen in den<br />
Bundesländern unterwegs.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
9
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XS<br />
XS<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
10<br />
XS<br />
XS – Hereinspaziert!<br />
Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren sollten die<br />
Bücherei als Ort kennen lernen, an dem sie durch einen<br />
spielerischen Zugang zu Büchern, Literatur, Sprache und<br />
Schrift lustvolle und sinnliche Erfahrungen damit sammeln<br />
können.<br />
Bei Kindergartenkindern geht es noch weniger um Lese- als<br />
vielmehr um Sprachförderung und darum, die Motivation fürs<br />
(spätere) Lesenlernen zu wecken. Wie auch im Bildungsplan der<br />
Wiener Kindergärten festgehalten1 , ist die Freude am Umgang<br />
mit Büchern grundlegend für das Interesse am (späteren) Erlernen<br />
der Kulturtechnik. Kinder, die positiv besetzte Erfahrungen<br />
mit Büchern und damit einen persönlichen Nutzen von selbigen<br />
kennen gelernt haben, möchten auch selbst lesen können. Dazu<br />
kommt noch die Vermittlung von Literaturkompetenz, die ebenfalls<br />
im Mittelpunkt der Aktivitäten für Kindergartengruppen<br />
stehen sollte. Das so genannten „Lesen vor dem Lesen“, also die<br />
Fähigkeit, einer Geschichte folgen zu können, Figuren zu erkennen<br />
und zu unterscheiden und den fiktionalen Charakter einer<br />
Geschichte zu begreifen, sind Kompetenzen, die bereits im Alter<br />
von drei Jahren gefördert werden können. Dazu gehört auch das<br />
Erfassen von Bildern und deren Bedeutung. Diese Art des Lesens<br />
befähigt zum Verständnis von Zusammenhängen und sollte vor<br />
dem technischen Lesenlernen bereits grundgelegt sein.<br />
Das bedeutet, dass in der Arbeit mit 3- bis 6-jährigen Kindern<br />
vor allem folgende Ziele im Mittelpunkt stehen:<br />
das Kennenlernen der Bibliothek und ihres Nutzens<br />
Freude und lustvolle Erfahrungen mit Büchern<br />
Sprachkompetenz stärken<br />
Literaturkompetenz fördern<br />
Kindergartengruppen<br />
in der Bibliothek<br />
Die Kooperation mit Kindergärten ist in der Arbeit mit 3- bis 6jährigen<br />
Kindern insofern von großer Bedeutung, als auch Kinder<br />
aus bildungsfernen Familien erreicht werden. Zudem können<br />
durch die Zusammenarbeit mit der Kindergärtnerin die Inhalte<br />
im Kindergarten nochmals wiederholt und vertieft werden.<br />
Wesentlich ist für alle genannten Ziele, dass die Kooperation<br />
über einen längeren Zeitraum erfolgt.<br />
Kennenlernen der Bibliothek<br />
und ihres Nutzens<br />
Autorin: Barbara Eichinger<br />
Kommen die Kinder regelmäßig in die Bücherei, lernen sie durch<br />
die Wiederholung der Abläufe von Entlehnung und Retournierung<br />
die Nutzung der Institution quasi nebenbei kennen. Sie<br />
Die Kooperation mit Kindergärten ...<br />
FOTOS: JULIA WESELY
wissen bald, dass man Medien in der Bücherei nur ausborgen<br />
kann und diese nach einer bestimmten Frist wieder zurückbringen<br />
muss. Bibliotheksbesuche haben durch den Verbuchungs-<br />
Vorgang den Vorteil, dass sie gut strukturiert sind und die Kinder<br />
jedes Mal wieder einen vertrauten Rahmen vorfinden. Gleich<br />
zu Beginn des Besuches werden die zuletzt entlehnten Medien<br />
zurückgegeben. Danach, in einer Art „Freispiel-Phase“, haben<br />
die Kinder ausreichend Zeit zu schmökern sowie neue Bücher<br />
auszuwählen und im Anschluss daran wird eine kleine Animation<br />
angeboten. Zum Abschluss werden die neu ausgesuchten<br />
Bücher entlehnt und mit nach Hause genommen. Innerhalb dieser<br />
gleichbleibenden Struktur finden sich die Kinder leicht<br />
zurecht.<br />
Zusätzlich dazu kann auch schon ein erstes Heranführen an das<br />
Ordnungssystem in der Bücherei stattfinden. Eine „Zugfahrt<br />
durch die Bücherei“ etwa, bei der man immer wieder bei verschiedenen<br />
Stationen stehen bleibt und Medien mitnimmt oder<br />
wieder einreiht, hilft, die Medienaufstellung bewusst zu machen.<br />
Je älter die Kinder sind, desto variantenreicher kann dieses Spiel<br />
eingesetzt werden. 2<br />
Freude und lustvolle Erfahrungen<br />
mit Büchern und Geschichten<br />
Sowohl bei Animationsprogrammen als auch in den freien Phasen,<br />
in denen die Kinder Medien aussuchen, sollte natürlich<br />
... sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen.<br />
XS XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
immer die Freude damit im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet in<br />
erster Linie, dass die Bücher und Geschichten den Interessen der<br />
Kinder entsprechen müssen. Es gibt auch schon in dieser Altersgruppe<br />
Kinder, die weniger an Geschichten als an Informationen<br />
interessiert sind und Sach-Bilderbücher bevorzugen. Daher ist es<br />
unumgänglich, auf jedes Kind individuell einzugehen, um<br />
Bedürfnisse und Interessen herauszufinden. Nur auf diesem Weg<br />
lernen Kinder einen persönlichen Nutzen kennen.<br />
Was das Medienangebot anbelangt, sollten besonders humorvolle<br />
Bücher nicht zu kurz kommen. Witzige Bilderbücher, wie<br />
zum Beispiel der „Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den<br />
Kopf gemacht hat“ 3 , kommen immer gut an.<br />
Bücher können aber auch anders als nur über ihre Inhalte erfahren<br />
werden. Insbesondere bei Kindern, die noch nicht lesen können,<br />
sollten solche Methoden genützt werden. Man kann Bücher<br />
auf die verschiedensten Arten durch den Raum tragen, Bücher-<br />
Stapel bauen oder sie in Packpapier einpacken, um ein neues<br />
Cover darauf zu zeichnen. Auch das Ausprobieren und Nachahmen<br />
der verschiedensten Lieblings-Lesestellungen begeistert<br />
die Kinder.<br />
Präsentiert man den 3- bis 6-Jährigen Bücher, können verschiedenste<br />
Hilfsmittel sehr nützlich sein und die Vorlese-Situation<br />
beleben. Bei jungen Kindern kommen etwa Hand- und Fingerpuppen<br />
sehr gut an. Natürlich stellen auch Lieder, Gedichte und<br />
Fingerspiele einen sehr sinnlichen Umgang mit Sprache dar. Hilfreich<br />
sind in diesem Zusammenhang CDs mit Bewegungsliedern.<br />
Das lockert zwischendurch auf und macht Kindern viel Spaß.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
11
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XS<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
12<br />
Gedichte fördern zudem das Sprach- und Rhythmusgefühl und<br />
sind dadurch eine gute Vorbereitung fürs spätere Lesenlernen.<br />
Sprachkompetenz stärken<br />
Um die Sprachkompetenz zu fördern, ist das dialogische Vorlesen<br />
besonders wichtig. Wenn Kinder während einer Geschichte<br />
immer wieder miteinbezogen und angeregt werden, über das<br />
Gehörte nachzudenken und eigene Erlebnisse einzubringen,<br />
wird die Ausdrucksfähigkeit erheblich gefördert. Meist ist es gar<br />
nicht notwendig, die Kinder dazu aufzufordern, da sie ohnehin<br />
gerne ihre Assoziationen mitteilen wollen. Auf diese Weise können<br />
sie die Geschichte in Bezug zu eigenen Erlebnissen setzen<br />
und werden angeregt, Erfahrungen zu reflektieren und zu verbalisieren.<br />
Bei größeren Gruppen ist es manchmal schwierig, Bilderbücher<br />
vorzustellen und zu gewährleisten, dass jedes Kind die Illustrationen<br />
mitverfolgen kann. Abhilfe schafft dabei das Kamishibai<br />
(ein Holzkasten mit bühnenähnlichem Rahmen), mit dessen<br />
Hilfe man die Illustrationen sehr einfach, aber effektvoll präsentieren<br />
kann. Das Kamishibai kommt ursprünglich aus Japan und<br />
bedeutet übersetzt „Papiertheater“. Es werden dafür die Illustrationen<br />
aus einem Buch kopiert und in das Kamishibai geschoben.<br />
Durch den geringen Arbeitsaufwand ist der Einsatz des<br />
Kamishibais sehr praktisch. Bilderbuchkinos eignen sich natürlich<br />
ebenso und sind durch den abgedunkelten Raum für die Kinder<br />
meist besonders aufregend. Bei beiden Animationen kann<br />
man mit den Kindern gut in Kontakt treten und den Fokus<br />
sowohl auf die Geschichte als auch auf die Illustrationen legen.<br />
Literaturkompetenz fördern<br />
Je älter die Kinder werden, desto komplexer können die<br />
Geschichten sein, die man ihnen präsentiert. Um diese zu vertiefen<br />
und das Verständnis für die Handlungsverläufe und beteiligten<br />
Figuren zu fördern, eignen sich auch andere Medien, wie<br />
etwa Hörbücher oder DVDs.<br />
Bei den 5- bis 6-Jährigen kann man schon gut auf ihre Erfahrungen<br />
mit Geschichten und Figuren daraus zurückgreifen. Diese<br />
können in einfachen Spielen, bei denen die Regeln bekannt<br />
sind, wie z. B. Memory oder Domino, vertieft werden. So lässt<br />
sich zum Beispiel ein Memory gut anbieten, bei dem der Hase<br />
Felix und einer seiner Briefe das zusammengehörende Paar bilden<br />
oder Schneewittchen und die sieben Zwerge. Das<br />
Memory/Domino lässt sich auch nach einem Thema gestalten,<br />
etwa zu Märchen oder Disney-Figuren.<br />
Um den Verlauf einer Geschichte im Nachhinein zu thematisieren,<br />
eignen sich verschiedene Gegenstände sehr gut, die die Kinder<br />
an einem roten Faden der Reihe nach auflegen. Dies verdeutlicht<br />
den Ablauf der Geschichte und wiederholt den Inhalt.<br />
Man kann diese Methode auch umgekehrt nutzen und die<br />
Gegenstände vor dem Vorlesen am Boden verteilen. In diesem<br />
Fall müssen die Kinder eine Geschichte dazu erfinden.<br />
Auch ein Puzzle mit den Illustrationen vom Bilderbuch eignet<br />
sich zum Nachbearbeiten des Handlungsverlaufs einer<br />
Geschichte. Dafür muss man die Bilder (farb-)kopieren und in<br />
Puzzle-Teile zerschneiden. Die Kinder können dann die Bilder<br />
zusammenfügen und zum Abschluss in der richtigen Reihenfolge<br />
der Geschichte auflegen.<br />
Wichtig bei allen Animationen ist meines Erachtens, dass die<br />
Materialien von guter Qualität und schön gemacht sind. Kinder<br />
haben keinen Spaß an Puzzles, Memorys oder Domino-Spielen,<br />
wenn die einzelnen Teile schon abgegriffen sind oder Eselsohren<br />
haben. Daher ist es sinnvoll, solche Materialien zu laminieren<br />
oder mit einer Plastikschutzfolie zu umkleben. Dann bleiben<br />
sie länger erhalten und man kann sie immer wieder verwenden.<br />
Hinzu kommt: je einfacher die Handhabung, desto praktischer<br />
für alle Beteiligten.<br />
Fußnoten:<br />
1) Vgl. www.wien.gv.at/bildung/kindergarten/kdg/bildungsplan.html<br />
2) Vgl. www.projektarbeiten.bvoe.at/FreytagVeronika.pdf<br />
3) Holzwarth, Werner: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer<br />
ihm auf den Kopf gemacht hat. Illustriert von Wolf Erlbruch. Hammer<br />
Verl. 2001, 26. Aufl.<br />
Mag. a <br />
Barbara Eichinger ist als Bibliothekarin<br />
auf Kirango, dem Kinderplaneten der Hauptbücherei<br />
in Wien, tätig und arbeitet unter anderem<br />
regelmäßig mit Kindergartengruppen und Schulklassen.
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XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE S<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
14<br />
LeseanfängerInnen<br />
S<br />
in der Bibliothek<br />
Wann beginnt das Lesen?<br />
Beginnt es in der ersten Klasse der Volksschule und bei manchen<br />
Kindern bereits ein bisschen früher? Beginnt es, wenn die Verlockungen<br />
zum Lesen stark genug sind oder wenn ein gewisses<br />
Lebensalter erreicht ist? Der langjährige wissenschaftliche<br />
Direktor der Stiftung Lesen, Klaus Ring, macht deutlich: „Nie<br />
zuvor wurde so klar ausgedrückt, dass die wichtigste Voraussetzung<br />
für das Erlernen des Lesens, aber auch für weitere Bildungserfolge,<br />
die Beherrschung der Alltagssprache bei Schulbeginn<br />
ist – mehr noch als der soziale Stand und das Bildungsniveau<br />
der Eltern.“ 1<br />
Sprechen ist also die Grundvoraussetzung dafür, um Lesen zu<br />
lernen. Die Voraussetzungen, die „Erstklässler“ diesbezüglich<br />
mitbringen, sind jedoch höchst unterschiedlich: Jedes Kind hat<br />
seine eigene Vorgeschichte, die lange vor der Einschulung<br />
beginnt. Kindern, die bei Schulbeginn nicht richtig sprechen<br />
können, haben in den frühen Entwicklungsjahren Anregungen<br />
zum Sprechen gefehlt. Doch erst während des Sprechens können<br />
sich die neuronalen Strukturen weiterentwickeln, die Nervenzellen<br />
beginnen zu wachsen und sich zu vernetzen. Nicht nur<br />
die Ausbildung der Netze, sondern auch ihre Stabilität benötigt<br />
Reize von außen: Schon vorhandene Synapsen zerfallen wieder,<br />
wenn sie nicht genutzt werden. Dazu kommt, dass der Zeitraum,<br />
innerhalb dessen bestimmte Entwicklungsprozesse ablaufen,<br />
begrenzt ist. Nach heutiger Kenntnis scheint sich das „Entwicklungsfenster“<br />
für die Sprache mit fünf bis acht Jahren zu schließen.<br />
Das bedeutet, dass innerhalb dieser Zeit die sprachliche<br />
Prägung erfolgt. Die sprachliche Leistungsfähigkeit wird in diesem<br />
Zeitraum mehr oder weniger festgelegt und kann im Nachhinein<br />
kaum noch verbessert werden.<br />
Die Entwicklung der Lesekompetenz folgt den gleichen Prinzipien<br />
wie die Ausbildung der Sprachkompetenz. Doch war das<br />
Lesen in der Evolution des Menschen nicht vorgesehen: Das<br />
S<br />
menschliche Gehirn besitzt keine Region, die speziell für die<br />
Lesefähigkeit zuständig ist – ganz im Unterschied zum Sprechen,<br />
Hören oder Sehen. Lesen und Schreiben lernen können wir dennoch,<br />
weil wir durch Fremdnutzung Hirnregionen beanspruchen,<br />
die ursprünglich für andere Zwecke vorgesehen waren – vermutlich<br />
das Lesen von Fährten, eine fundamentale Fähigkeit für das<br />
Überleben unserer Vorfahren. Das „Lesefenster“ ist während der<br />
ersten 13 bis 15 Jahre geöffnet, also deutlich länger als das<br />
Sprachfenster. Der Grund dafür ist, dass die „Leseregionen“ phylogenetisch<br />
jünger als die „Sprachregionen“ sind und damit auch<br />
später zur Ausprägung kommen. Das Sprechen ist für die Ausbildung<br />
der Fähigkeit zum Lesen notwendig – und das Lesen ist<br />
Voraussetzung für die Ausbildung von Lesefähigkeit. 2<br />
„Was wann wie tun?“<br />
Autorin: Ulrike Unterthurner<br />
Mit dieser Grundfrage der Pädagogik sind wir auch bei der Arbeit<br />
mit LeseanfängerInnen in der Bibliothek konfrontiert. Eine gute<br />
Voraussetzung für gelungene Leseförderung ist, Stärken der<br />
Bibliotheksarbeit wie individuelle Beratung oder persönliche<br />
Ansprache bewusst zu kultivieren. BibliothekarInnen kämpfen<br />
nicht mit überfrachteten Lehrplänen und verteilen keine Fünfer,<br />
sie können sich daher die Erkenntnisse der (modernen) Pädagogik<br />
zu Nutze machen und Lernräume schaffen, in denen die Kinder<br />
voneinander lernen und ausprobieren dürfen, sie können die<br />
Fehlerkultur pflegen („trial and error“) und die Rolle als „Leseund<br />
LernberaterInnen“ einnehmen. 3<br />
Idealerweise ermöglicht es die Bibliothek den Kindern und ihren<br />
LehrerInnen, sich vorzugsweise im Rahmen der „offiziellen“<br />
Unterrichtsstunden dem „Lesenlernen“ mit allen Sinnen anzunähern.<br />
Schaffen wir für die Kinder also Gelegenheiten zum<br />
Sprechen, zum Erzählen – und ermöglichen wir ihnen die Erfahrung,<br />
dass wir an ihrer Geschichte und ihren Geschichten inte-
essiert sind. Kinder brauchen Ermutigung und Gelegenheiten,<br />
in einem geschützten („schamfreien“) Rahmen zu lernen. Darüber<br />
hinaus gilt: Kinder lernen vor allem von anderen Kindern<br />
(und erst in zweiter Linie von Be-Lehrern)!<br />
Die Erkenntnis, dass Lesen „notwendig und gut“ ist, bringt uns<br />
bei der Aufgabe, den Erstklässlern (und einigen ihrer Eltern)<br />
Lesespaß zu vermitteln, nicht weiter: Lesen muss als „cool“<br />
erlebt werden. Über Lese-Events kann es auch für bildungsferne<br />
Milieus anschlussfähig sein. Gerade hier sind Bibliotheken<br />
gefragt: Als Medienkompetenz-Zentren sind sie fähig, auch<br />
leseferne Milieus bei ihren Medienpräferenzen abzuholen und<br />
sie dabei zu unterstützen, die Welt der Bücher für sich zu entdecken.<br />
„Vielleicht würde sich vieles im Schulunterricht verändern, wenn<br />
die Lockung zur Neugier mehr Bedeutung bekäme.“ 4 Diese Aussage<br />
des Wiener Kinderpsychiaters Max H.<br />
Friedrich können wir auf die Bibliothek umlegen,<br />
vielfältige Zugangsformen finden und<br />
auf diese Weise Neugierde und Interesse aufrecht<br />
halten. Entscheidend für das erste<br />
Lesen sind freie Lesephasen und das spielerische<br />
Erschließen von Texten. Zu einer ganzheitlichen<br />
„Leseerziehung“ gehört der <strong>Perspektiven</strong>wechsel<br />
vom Leser zum Autor.<br />
Daher ist es sinnvoll, schon „ganz jungen<br />
LeserInnen“ Schreibwerkstätten anzubieten.<br />
Was bieten wir den LeseanfängerInnen an<br />
Literatur? Nur das Allerbeste! Wenn Erstlesebücher<br />
nicht nur Lesefertigkeit fördern, sondern<br />
auch Lust aufs Lesen, auf Geschichten,<br />
auf Literatur machen würden, wäre das ideal.<br />
In der Realität finden wir ein großes Angebot<br />
an Erstlesebüchern vor, doch zeigt ein kritischer<br />
Blick, dass darunter eher leicht konsumierbare<br />
Massenware zu finden ist. Es ist<br />
daher eine unserer wichtigsten Aufgaben,<br />
das Angebot an vorhandenen Texten für ErstleserInnen<br />
zu sichten.<br />
Kinder konsequent beim (Lesen-)Lernen zu<br />
begleiten bedeutet, für Kinder, LehrerInnen<br />
und Eltern zielgruppenorientierte Angebote<br />
zu machen. Was wissen Sie über „Ihre“ Zielgruppe?<br />
Wissen Sie, welche Interessen und<br />
Entscheidend für das erste Lesen sind freie<br />
Lesephasen.<br />
S XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Bedürfnisse „Ihre“ Kinder (und deren LehrerInnen) haben?<br />
Schaffen Sie zu Beginn des Projektes genug Raum, um sich<br />
gegenseitig kennen zu lernen – und lassen Sie es „langsam<br />
angehen“! Planen Sie regelmäßige Kontakte zwischen Kindern<br />
und Bibliothek und geben Sie den Kindern die Möglichkeit, bei<br />
diesen Gelegenheiten mit der gleichen Bezugsperson im<br />
Gespräch zu sein.<br />
„Nur wenn das Gefühl ja sagt …“<br />
Die Beschäftigung mit „unseren ErstleserInnen“ konfrontiert<br />
uns mit Fragen der Pädagogik und (Lese-)Didaktik. Methoden<br />
der Vermittlung und didaktische Kenntnisse sind lernbar – sie<br />
wirken, wenn die Liebe zu den Kindern und die Leidenschaft für<br />
das Thema für die Kinder erlebbar werden!<br />
Eine produktive Lernatmosphäre, der gute<br />
Kontakt, den die Bibliothekarin zu den Kindern<br />
aufbaut, unterstützende und gleichzeitig<br />
fordernde „bibliothekarische Lern-<br />
Coaches“ zählen zu den Rahmenbedingungen,<br />
die Lernen unterstützen. Kinder brauchen<br />
Feedback, aber keinen Fünfer!<br />
Eine Grundvoraussetzung für die Arbeit mit<br />
Kindern ist die Beziehungsfähigkeit der<br />
BibliothekarInnen (und weniger ein Einser<br />
im Katalogisieren). Die beste Infrastruktur,<br />
die modernsten PCs, die geilsten Lehrmittel,<br />
die innovativsten Bibliotheksmodelle, QS-<br />
Systeme etc. bringen herzlich wenig, wenn<br />
die Beziehung und die Liebe zwischen der<br />
Bibliothekarin und den Kindern fehlen!<br />
FOTOS: GERDA RAMOSER<br />
Fußnoten:<br />
1) Ring, Klaus: Wann beginnt das Lesen? Neurobiologische<br />
Erkenntnisse zur Sprach- und<br />
Leseentwicklung. In: JuLit, Informationen<br />
3/04, Arbeitskreis für Jugendliteratur, 30/3.<br />
2) Vgl. ebd, 9–10.<br />
3) Ein Literaturtipp: Struck, Peter: Die 15<br />
Gebote des Lernens. 3. Aufl. Darmstadt: Primus<br />
Verl. 2008.<br />
4) Friedrich, Max H.: Lebensraum Schule. <strong>Perspektiven</strong><br />
für die Zukunft. Wien: Ueberreuter<br />
2008, S. 97.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
15
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE S<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
16<br />
„Man könnte die Zusammenarbeit<br />
noch viel intensiver machen!“<br />
Ulrike Unterthurner: Du besuchst schon über die Jahre<br />
mit deinen Kindern regelmäßig die Bibliothek, organisierst<br />
mit uns Lesenächte, lädst zu euren Buchpräsentationen<br />
in der Schule eine Bibliothekarin ein, bist als Partnerin<br />
bei Bibliotheksprojekten engagiert. Was ist dir denn<br />
so wichtig an diesem intensiven Kontakt zwischen Schule<br />
und Bibliothek?<br />
Gerda Ramoser: Die Kinder bekommen in der Bibliothek Unterstützung<br />
beim Lernen. Sie erhalten ein anderes Feedback. Da ist<br />
eine weitere Person außer der Lehrerin, die sagt: „Toll, kannst du<br />
schon gut lesen!“ Der räumliche Wechsel beim Lernen ist für die<br />
Kinder spannend, er tut ihnen gut. Und ganz einfach: In der<br />
Bibliothek ist die ganze Bandbreite an Büchern vorhanden. Die<br />
Kinder erhalten viele Anreize: Sie dürfen bei euch Kind sein.<br />
UU: Wo findest du dich unterstützt von der Bibliothek?<br />
GR: Wichtig ist mir, dass die Bücherei Zeit für uns hat, dass wir<br />
eine persönliche Betreuung haben. V. [= die persönliche<br />
Betreuerin, Anm. U.U.] ist immer da, wenn die Kinder Fragen<br />
haben. Wir haben nur eine Bezugsperson, das finde ich sehr gut,<br />
denn beim Lernen ist Kontinuität wichtig. V. weiß genau über die<br />
Leseleistungen der Einzelnen Bescheid, ist bei den Buchvorstellungen<br />
dabei, kriegt die Leseproben mit, es gibt Kritik und Austausch.<br />
Daher kann sie die einzelnen Kinder intensiv beraten. Sie<br />
kennt viele Bücher, hat ein großes Repertoire und viel Erfahrung.<br />
Sie kann die Kinder super motivieren, denn sie kennt die Bücher<br />
und die Kinder. V. kommt zum Bücherfrühstück einmal im Monat<br />
in die Klasse. Die Arbeit der Kinder wird dadurch aufgewertet. Es<br />
ist ein gegenseitiger Austausch, ein Geben und Nehmen. Die<br />
Zusammenarbeit zwischen V. und mir ist intensiv: Wir telefonieren<br />
oft. Sie hat eine Beziehung zu mir und den Kindern. Und die<br />
Beziehungsebene ist fundamental. Es ist uns sehr wichtig, dass<br />
wir außerhalb der Öffnungszeiten kommen dürfen, das ist entspannter<br />
und gelöster.<br />
UU: Wie hilfreich im Prozess des Lesenlernens ist das Veranstaltungsangebot<br />
für deine Kinder?<br />
GR: Euer Veranstaltungsangebot ist für uns sensationell! Ein<br />
richtiger, greifbarer Autor löst bei meinen Kindern aus: „Ich<br />
Fragen an Gerda Ramoser, Lehrerin einer 2. Schulstufe an der Volksschule Dornbirn-Markt<br />
möchte auch einmal ein Buch schreiben.“ Die Vorbereitung auf<br />
eine Lesung ist mir wichtig. Ich lese schon vorher Texte von diesem<br />
Autor mit den Kindern. Für meine Kinder sind die „Leseabenteuer“<br />
und die „Lesenächte“ toll – sie verbinden die Bücherei<br />
mit vielen positiven Erinnerungen. Lesen ist bei euch verknüpft<br />
und eingebettet in Aktionen. Die Kinder können selbst<br />
tätig werden, basteln, malen, spielen. Sie verbinden Lesen<br />
dadurch mit positiven Sachen, es wird anschaulich und griffig.<br />
Was ich nicht so gut finde: Dass der Autor vielfach nur eine<br />
Stunde zur Verfügung steht. Man könnte aus diesen Events viel<br />
mehr machen!<br />
UU: Wärst du Bibliotheksleiterin, was würdest du am Programm,<br />
an der Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek<br />
für deine Zweitklässler verändern?<br />
GR: Ich würde noch viel mehr Schreibwerkstätten und Workshops<br />
mit Autoren einplanen, vor allem das Schreiben forcieren.<br />
Die Methode „Lesen lernen durch Schreiben“ ist sehr wirksam.<br />
Und ich würde den Kindern noch mehr Gelegenheit zum Präsentieren<br />
ihrer Lese- und Schreibtätigkeit geben. Die Kinder sollten<br />
am Thema „dran bleiben“ können, auch wenn der Autor schon<br />
weg und die Veranstaltung vorbei ist. V. tauscht nach der Lesung<br />
mit den Kindern Ideen aus, damit es nachhaltiger wird. Auch die<br />
Buchpräsentationen der Kinder könnte man verstärkt auf euren<br />
Plakatwänden veröffentlichen. Man könnte die Zusammenarbeit<br />
noch viel intensiver machen! Ich würde die Kinder auch gerne<br />
während des Schultages spontan in die Bücherei schicken, um<br />
Infos zu holen, die wir im Unterricht brauchen. Daher wären für<br />
uns verlängerte Öffnungszeiten wichtig. Lesen und Lernen<br />
abwechslungsreich gestalten, das ist das Um und Auf. Das ist in<br />
allen Bereichen so. Und ihr von der Bücherei seid immer in Bewegung!<br />
Dr. in Ulrike Unterthurner ist Leiterin der<br />
Stadtbücherei Dornbirn, in der seit vielen Jahren altersgerechte<br />
Programme für Schulklassen angeboten werden.
Förderungen ÖGPB<br />
Förderungen der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung 2009<br />
Die Österreichische Gesellschaft für Politische<br />
Bildung (ÖGPB) unterstützt auch<br />
heuer Initiativen politischer Erwachsenenbildung<br />
und gibt einen Leitfaden mit<br />
nützlichen Tipps für Projekteinreichungen<br />
heraus.<br />
Die Bilanz aus dem Jahr 2008 kann sich<br />
sehen lassen: 136 Projektförderungen<br />
in der Gesamthöhe von EUR 220 000.<br />
Auch im Jahr 2009 vergibt die ÖGPB Fördermittel<br />
für Projekte politischer Erwachsenenbildung.Erwachsenenbildungs-Einrichtungen<br />
aus dem Burgenland, aus Niederösterreich,<br />
Oberösterreich, Salzburg,<br />
der Steiermark, Tirol und Vorarlberg können<br />
Projekte bei der ÖGPB einreichen.<br />
Mindestens 60 % der gesamten Fördermittel<br />
2009 sollen für Projekte zu den folgenden<br />
Themen-Schwerpunkten eingesetzt<br />
werden:<br />
Europäisches Jahr zur Bekämpfung<br />
von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />
2010<br />
Feministische Theorie und Politik<br />
heute – Bestandsaufnahme<br />
Digitale Spaltung – Analyse, Maßnahmen,<br />
Strategien<br />
Globales Lernen und Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung in der<br />
Erwachsenenbildung<br />
Krieg und bewaffnete Konflikte in<br />
der Gegenwart<br />
Diesjähriges Ende der Frist für das<br />
Ausfüllen des Online-Antrags ist am<br />
30. April 2009. Einreichungen per<br />
Post oder E-Mail sind nicht möglich.<br />
Weitere Informationen zur Projekteinreichung<br />
und das Online-Antragsformular<br />
sind auf der Website www.politi-<br />
schebildung.at zu finden.<br />
Für Hilfestellungen bei der Konzeption<br />
und Einreichung der Projekte hat die<br />
ÖGPB ihren Leitfaden „Wie aus guten<br />
Ideen erfolgreiche Projekte werden“<br />
überarbeitet und neu aufgelegt. Die<br />
Publikation, die nützliche Tipps zur<br />
Erstellung von Projektanträgen bietet,<br />
kann ab sofort kostenlos bei der ÖGPB<br />
bestellt werden oder als Dokument auf<br />
www.politischebildung.at heruntergeladen<br />
werden.<br />
<br />
Kontakt:<br />
Österreichische Gesellschaft für<br />
Politische Bildung<br />
Mayerhofgasse 6/3, 1040 Wien<br />
Tel.: 01/504 68 51<br />
Fax: 01/504 58 89<br />
E-Mail:<br />
gesellschaft@politischebildung.at<br />
Einladung zum Seminar des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und<br />
Bibliothekare im Renner-Institut (KRIBIBI)<br />
Angriff auf die historische Erinnerung<br />
Politische Strategien mit antidemokratischen, rechtsextremen, geschichtsrevisionistischen, rassistischen, antisemitischen und weltverschwörerischen<br />
Inhalten bedienen sich einer Vielfalt traditioneller und moderner Medien. Damit sind auch Bibliotheken als klassische<br />
Orte der Informationsvermittlung herausgefordert. Wie gehen Bibliothekarinnen und Bibliothekare mit jenen Tendenzen um, die unter<br />
dem Vorwand der „Meinungsfreiheit“ die Demokratie missbrauchen?<br />
KRIBIBI<br />
Zeit: Freitag, 15. Mai 2009 abends bis Sonntag, 17. Mai 2009 mittags<br />
Veranstaltungsorte: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Altes Rathaus,<br />
Wipplingerstraße 8, 1010 Wien (Freitag, 15. Mai 2009),<br />
Renner-Institut, Hoffingergasse 26-28, 1120 Wien (Samstag, 16. und Sonntag, 17. Mai 2009)<br />
Nähere Informationen und Anmeldung: Heimo Gruber (KRIBIBI-Koordinator)<br />
Büchereien Wien, Erdbergstraße 5–7, 1030 Wien, Tel.: 01/711 34/031 60 und 01/513 21 93<br />
E-Mail: heimo.gruber@buechereien.wien.at<br />
Websites: www.rennerinstitut.at/kribibi.htm; www.kribibi.bvoe.at<br />
17<br />
Büchereiperspektiven 01/09
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE M<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
18<br />
FOTO: STADTBIBLIOTHEK GRAZ/ROSWITHA SCHIPFER<br />
Wunderbarer Wirbel im<br />
Bücherland Schulklassen und Hortgruppen in<br />
M<br />
Eine Hör-Insel bei einem Bücherinsel-Fest<br />
Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Schulstufe sind<br />
eine anspruchsvolle Altersgruppe. Stationenbetrieb und<br />
Rätselrallyes kommen dieser Zielgruppe in besonderem<br />
Maße entgegen.<br />
Beim „Magischen Baumhaus“ geht es wie immer rund: „Hast du<br />
den Band 25 schon gelesen? Der ist wirklich genial!“ –„ Haben<br />
Sie den da, den Band 25?“ Doch ich habe keine Zeit zu antworten.<br />
„Wo sind die Penny-Bücher? Die sind soooooo super!“<br />
Umringt von lauter kleinen Leseprofis und solchen, die es noch<br />
werden sollen und wollen, mache ich mich auf zum Regal mit den<br />
Lieblingsbüchern vieler Mädchen, den Pferdebüchern. Ich<br />
schlängle mich vorsichtig – um die Begeisterung nicht zu stören<br />
– an Zeitdetektiven, wilden Kerlen, Pippis, Michels und Momos<br />
vorbei, um dann doch vor der großen, ziemlich gelangweilt vorgebrachten<br />
Frage „Und was gibt’s hier sonst noch?“ zu stehen.<br />
Während die ersten Buben und auch einige Mädchen den Wis-<br />
M<br />
der Bibliothek Autorin: Elisabeth Wörter<br />
senswürfel mit den Büchern aus den Reihen „Was ist was?“ und<br />
„Sehen – Staunen – Wissen“ nach den wirklich interessanten<br />
Büchern durchsuchen, fällt mir also ein, dass die Klasse und ihre<br />
Lehrerin ja eigentlich gekommen sind, um in die andere Welt<br />
einer Bibliothek einzutauchen …<br />
„Nur vorlesen ist fad!“<br />
Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Schulstufe lieben<br />
Geschichten, vor allem dann, wenn sie spannend, ein wenig<br />
unkonventionell und lustig sind. Allerdings lieben sie nicht nur<br />
Geschichten, sondern auch „Action“: Sie wollen sich selbst ausprobieren,<br />
ihr Wissen auf die Probe stellen, mit anderen in einen<br />
kleinen Wettstreit treten, Neues entdecken und mit allen Sinnen<br />
in Erzählwelten oder Themengebiete eintauchen. Da diese<br />
Altersgruppe nicht nur lesen und schreiben kann, sondern es in<br />
den meisten Fällen auch schon gelernt hat, selbstständig kleinere<br />
Arbeitsaufträge zu erfüllen, eignet sie sich sehr gut für<br />
Methoden wie Stationenbetrieb, offenes Lernen oder eine<br />
Schnitzeljagd. Diese Lern- und Vermittlungsformen sind zwar in<br />
der Vorbereitung mitunter aufwändig, haben aber bei der Durchführung<br />
den Vorteil, dass man mehr ModeratorIn und OrganisatorIn<br />
denn HauptakteurIn ist. Das Thema steht mit all seinen<br />
Facetten bzw. mit den ausgewählten Aspekten im Mittelpunkt,<br />
egal, ob es sich dabei um eine Geschichte oder ein Sachthema<br />
handelt. In der Rolle des Organisators ist es leichter, die Kinder<br />
bzw. Teams bei Problemen und Fragen ganz gezielt zu unterstützen<br />
und differenziert auf die Schüler und Schülerinnen einzugehen.<br />
Je klarer strukturiert der gesamte Ablauf und die Anweisungen<br />
einer Rallye oder eines Stationenbetriebs formuliert sind,<br />
desto mehr Freude und Interesse haben die Kinder an der Veranstaltung.
Aufgedeckt und abgecheckt!<br />
Ein sehr beliebter und daher mittlerweile schon sehr oft durchgeführter<br />
Workshop der Kinderbibliothek Labuka entführt Kinder in<br />
die zauberhafte Welt der Luftballons bzw. in das Sachthema Luft.<br />
Bei einem aus insgesamt neun Aufgaben bestehenden Stationenbetrieb<br />
haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, mit<br />
kleinen Experimenten und Sachtexten die Merkmale und Eigenschaften<br />
von Luft herauszufinden: Anleitungen für Experimente<br />
müssen gelesen, umgesetzt und der Ablauf dann genau beobachtet<br />
werden; verschiedene kleine Fragen müssen mit Hilfe ausgewählter<br />
Sachtexte beantwortet werden. Dabei trainieren die Kinder<br />
nicht nur ihre Lesekompetenz, sondern auch das sinnerfassende<br />
Lesen. Außerdem lernen sie im Team zielgerichtet, selbstständig<br />
und eigenverantwortlich zu arbeiten. Wichtig ist dabei<br />
natürlich, dass man für Fragen und bei Problemen zur Stelle ist,<br />
um die Nachwuchsforscher und Nachwuchsforscherinnen wieder<br />
auf die richtige Spur zu bringen. Außerdem sollte der Workshop<br />
durch einen kurzen Einstieg, in dem die Kinder beispielsweise<br />
durch Fragen an das Thema herangeführt werden, und durch<br />
einen gemeinsamen Schluss abgerundet werden, der die Möglichkeit<br />
bietet, Ergebnisse zu vergleichen, Beobachtungen zu besprechen<br />
und letzte Fragen zu stellen bzw. zu beantworten. In ähnlicher<br />
Weise lässt sich auch eine kleine Schnitzeljagd durch die<br />
Bibliothek veranstalten, an deren Ende die Kinder sich zweifellos<br />
über einen kleinen Schatz freuen.<br />
Wir kriegen sie alle!<br />
Die Kinder der 3. und 4. Schulstufe sind eine Gruppe, die sich<br />
leicht begeistern und motivieren lässt. Wann immer es in der<br />
Bibliothek Veranstaltungen gibt, bei denen nicht „nur“ gelesen,<br />
sondern auch gespielt, gebastelt, gemalt, getanzt, gesungen oder<br />
Theater gespielt wird, sind die Kinder lautstark und mit voller<br />
Begeisterung dabei. Dieser Enthusiasmus zeigte sich auch bei den<br />
regelmäßig in der Kinderbibliothek Labuka stattfindenden<br />
Bücherinsel-Festen: Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr konnten die<br />
Kindern an mehreren Samstagen zehn bis zwölf Insel bereisen, um<br />
dort unter anderem ihre Fähigkeiten als HördetektivIn zu erproben,<br />
ihren Namen klingen zu lassen, eine Geheimschrift zu entschlüsseln,<br />
sich als wahre Märchenprofis und schlaue SprachforscherInnen<br />
zu erweisen oder Lesezeichen und lustige Tierfiguren<br />
zu basteln. Wahre BuchliebhaberInnen konnten sich sogar ein<br />
kleines Büchlein selbst binden. Auch bei diesen Veranstaltungen<br />
bestimmen die Kinder selbst, welche Inseln sie besuchen, wie<br />
M XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
lange sie bleiben und wann sie eine Pause brauchen. Während die<br />
jüngeren Besucher und Besucherinnen auf den einzelnen Inseln<br />
vom Team betreut werden, können ältere Kinder die Inseln ganz<br />
ohne Hilfe oder mit nur wenig Unterstützung erkunden. Solche<br />
Feste bringen nicht nur Leben, sondern auch Besucher und Besucherinnen<br />
in die Bibliothek, die nur zum Bücherausleihen vielleicht<br />
nicht gekommen wären.<br />
„[…] Gören, die meine Regale<br />
durcheinander bringen.“<br />
In Eoin Colfers Erzählung „Tim und das Geheimnis von Knolle<br />
Murphy“ trifft man auf eine Bibliothekarin, die (auf den ersten<br />
Blick) wohl all die Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, die man<br />
bei dieser Arbeit nicht braucht: Knolle Murphy ist streng (Kinder<br />
dürfen sich nur im Kinderbücherbereich auf einem kleinen Teppich<br />
aufhalten), sie stempelt am liebsten den ganzen Tag Ausweise ab,<br />
liebt es, wenn es in der Bibliothek mucksmäuschenstill ist, hasst<br />
Unordnung in den Regalen und wenn man ein Buch zu spät<br />
zurückbringt, dann … Davon wollen wir lieber erst gar nicht sprechen.<br />
(Unter uns: In Murphys Schreibtisch soll sich nämlich ein<br />
Luftgewehr befinden, in dessen Lauf eine ganze Kartoffelknolle<br />
passt!) Was Knolle Murphy für die Arbeit mit Kindern der 3. und<br />
4. Schulstufe bzw. für den Umgang mit Kindern aller Altersstufen<br />
fehlt, sind also folgende Fertigkeiten: Begeisterung, echtes Interesse,<br />
Kreativität, die Fähigkeit, sich selbst nicht immer ganz ernst<br />
zu nehmen, die Bereitschaft, sich auf die Kinder mit all ihren Fragen,<br />
Wünschen, Interessen, Geschichten und Bemerkungen einzulassen,<br />
ein gut durchdachtes und noch besser geplantes Veranstaltungsprogramm<br />
und vor allem Spontanität. Aus Knolle Murphy<br />
wird am Ende der Geschichte zwar keine immer freundliche und<br />
umgängliche Bibliothekarin, aber es gelingt ihr immerhin, dass<br />
Tim, der Held der Geschichte, zum begeisterten Leser und Bibliotheksnutzer<br />
wird. Und genau das ist ja das eigentliche Ziel: Auf<br />
Kinder aller Alterstufen soll der Funke der Begeisterung für<br />
Bücher, Texte, Bibliotheken und das Lesen ganz allgemein überspringen,<br />
um dort ein Feuer zu entfachen, das aus ihnen glühende<br />
Leser und Leserinnen macht.<br />
Mag. a <br />
Elisabeth Wörter ist pädagogische<br />
Referentin im Lesezentrum Steiermark und in der<br />
Kinderbibliothek Labuka, Graz für die Konzeption und<br />
Durchführung des Veranstaltungsprogramms zuständig.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
19
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
20<br />
Lehrplanorientiert<br />
Wenn wir für eine Großstadt wie Stuttgart ein SpiralcurLAutorinnen:<br />
Ingrid Bussmann, Cornelia Weißel-Reinhardt<br />
breiter etabliert werden. Erfreulicherweise existiert ein breit<br />
riculum anstreben, müssen wir uns erst einmal genau die gefächertes Angebot an Konzepten. Hier erweist sich die Zusam-<br />
Gegebenheiten vor Ort anschauen. In Stuttgart gibt es menarbeit mit der Hochschule der Medien (HdM) als großer Vor-<br />
rund 160 Schulen: 75 Grundschulen, 46 Gymnasien in teil. In den letzten Jahren entwickelten StudentInnen der HdM<br />
öffentlicher und privater Trägerschaft, 19 Realschulen, 35 einige sehr interessante Konzepte, während die BibliothekarIn-<br />
Hauptschulen und 20 Förderschulen.<br />
nen der Stadtbücherei Stuttgart die Einführungen „alltagstauglich“<br />
machten, indem sie Arbeitsblätter überarbeiteten, Zeitvor-<br />
Von der Zwergschule mit 95 SchülerInnen bis zum Berufschulgaben korrigierten und zu personalintensive Konzepte modifizentrum<br />
mit über 1 500 SchülerInnen, von den konfessionellen zierten. Leider können die Angebote noch nicht in dem Umfang<br />
Schulen über die anthroposophisch orientierten Waldorfschulen eingesetzt werden, wie wir uns das wünschen. Die Einführungen<br />
bis zum Internationalen Bund für SchülerInnen ohne Schulab- im Grundschulbereich binden enorme Kapazitäten, aber wir verschluss<br />
reicht das Spektrum. Eine große Bandbreite gibt es auch suchen zum Beispiel durch die Beschäftigung von Honorarkräf-<br />
in der Bücherei, die sich aus 17 Stadtteilbüchereien, einer ten oder die Bildung von Tandem-Teams in verschiedenen Stadt-<br />
Mediothek mit Präsenzbestand, zwei Bücherbussen und der<br />
Zentralbibliothek zusammensetzt. Diese Angebote haben die<br />
unterschiedlichsten Voraussetzungen, sowohl was den Bestand<br />
teilbüchereien das Angebot systematisch auszubauen.<br />
anbelangt, als auch, wenn es um die technische Ausstattung<br />
geht, die für medienpädagogische Einführungen benötigt wird.<br />
Modulare Benutzungsschulungen<br />
Auch die Wünsche der LehrerInnen variieren nach Stadtteil und Betrachtet man das Raster mit dem Angebot an Benutzerschu-<br />
Schultyp erheblich. Und nicht zuletzt sollen die Angebote dem lungen, überrascht zunächst die Fülle. Man darf jedoch nicht<br />
Alter der SchülerInnen entsprechen.<br />
übersehen, dass es sich um ein modulares System handelt und<br />
nicht jede Stadtteilbücherei das komplette Repertoire anbietet.<br />
Speziell für die Stadtteile wurden die Stuttgart-, Regenwald-<br />
Angebote für alle Schulen<br />
und Europa-Rallye entwickelt. Die Mittelalter-Einführung erfordert<br />
eine umfangreiche technische Ausstattung und wird des-<br />
Um all diesen Anforderungen zu genügen, muss ein modulares halb hauptsächlich in der Zentralbücherei durchgeführt. Beson-<br />
System geschaffen werden, das den individuellen Bedürfnissen ders für SchülerInnen der Hauptschule wurde die „Weltreise<br />
Rechnung trägt. Während die Stuttgarter Kinderbüchereien zu durch die Bibliothek“ konzipiert. Es handelt sich hierbei um ein<br />
fast 100 Prozent die Grundschulen erreichen, muss das Angebot niederschwelliges Angebot, bei dem die SchülerInnen die<br />
für die höheren Klassen, insbesondere ab der 7. Schulstufe, noch Medienvielfalt der Bücherei entdecken sollen. An den Stationen<br />
L<br />
Spiralcurriculum für die 5. bis 9. Schulstufen<br />
in der Stadtbücherei Stuttgart
„Film“, „Hörspiel“ und „Comic“ erkennt man schon, dass das<br />
positive Erleben des „Ortes Bücherei“ im Vordergrund steht.<br />
Ein weiteres Angebot speziell für HauptschülerInnen wurde von<br />
den Auszubildenden der Stadtbücherei Stuttgart entwickelt. Um<br />
„Wenig- und Nicht-LeserInnen“ das seit 2007 im Lehrplan verankerte<br />
Vorstellen eines Buches in der 8. oder 9. Schulstufe zu<br />
erleichtern, geben sie Entscheidungshilfen in ihrer Vorschlagsliste<br />
„20 in 60“ (zwanzig Bücher in sechzig Sätzen). Entscheidend<br />
bei dem Konzept ist, dass die Veranstaltung von jungen<br />
KollegInnen, die noch die Nähe zum Zielpublikum haben, durchgeführt<br />
wird.<br />
Auch „Fit im Job“ richtet sich an HauptschülerInnen. Die Benutzerschulung<br />
zum Thema „Berufsorientierung“ kann aber auch<br />
gut für RealschülerInnen veranstaltet werden. Die Schulungen<br />
„Brennstoffzelle“ und „Power on“ sind in erster Linie für RealschülerInnen<br />
konzipiert, entsprechend dem Thema für die<br />
Abschlussprüfung. Die Konzepte sind aber auch für GymnasiastInnen<br />
interessant, ebenso wie die Rechercheschulung zum<br />
Thema „Sinnesorgane“, das sowohl in der Realschule als auch im<br />
Gymnasium in der 9. Klasse im Bildungsplan vorgesehen ist.<br />
Benutzerschulungen für 5. bis 9. Schulstufen in der Stadtbücherei Stuttgart<br />
Titel Thema Klasse Dauer<br />
Ein Tag in Stuttgart<br />
mit Kufior<br />
Weltreise durch die<br />
Bibliothek<br />
Regenwald-Rallye<br />
Reise durch Europa<br />
Kreuzzug nach<br />
Medianien<br />
Expedition nach<br />
Australien<br />
Beste Klasse in<br />
4 Wochen<br />
20 in 60<br />
Fit for Job<br />
Durchgeblickt<br />
Brennstoffzelle,<br />
Solarstrom + Co.<br />
Power on<br />
Stuttgart<br />
Medienvielfalt<br />
erfahren<br />
Regenwald<br />
Europa<br />
Mittelalter<br />
Australien<br />
Lernmethodentraining<br />
Leseförderung<br />
Berufsorientierung<br />
Sinnesorgane, Auge<br />
Alternative Energien<br />
Umwelt und Energie<br />
5. / 6. Sst.<br />
6. Kl. Sst.<br />
HS<br />
5. / 6. Sst.<br />
5. / 6. Sst.<br />
7. Sst.<br />
7. Sst.<br />
7. Sst.<br />
8. Sst.<br />
HS<br />
8. / 9. Sst.<br />
HS<br />
9. Sst.<br />
9. Sst.<br />
9. /10. Sst.<br />
Real.<br />
L XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
60 Min.<br />
120 Min.<br />
90 Min.<br />
90 Min.<br />
90 Min.<br />
90 Min.<br />
90 Min.<br />
60 Min.<br />
90 Min.<br />
90 Min.<br />
105 Min.<br />
90 Min.<br />
Methoden der medienpädagogischen<br />
Einführungen<br />
Wichtig für den Erfolg unserer Schulungen ist die Aufgabenstellung.<br />
Um die Motivation der SchülerInnen zu gewährleisten, erfolgt<br />
die Themenauswahl deshalb weitgehend lehrplanorientiert. Die<br />
Lerntheorie, die wir bei unseren Benutzerschulungen anwenden,<br />
folgt dem Grundsatz des „Selbstgesteuerten Lernens“. Die SchülerInnen<br />
arbeiten in Kleingruppen in einem Lernzirkel. Die Arbeitsblätter<br />
sind selbsterklärend. Das selbstständige Arbeiten steht im<br />
Vordergrund, die Bibliotheksangestellten geben nur bei Bedarf<br />
Hilfestellung oder Denkanstöße.<br />
Auch in der Einführungsphase gibt es nur eine kurze Begrüßung.<br />
Dann wird eine kurze audiovisuelle Sequenz gezeigt oder es wird<br />
ein kleines Aufwärmspiel gemacht. Diese Form der Einführung ist<br />
überraschend. Die Aufmerksamkeit der Gruppe ist sofort gewährleistet.<br />
Die SchülerInnen werden in einer entspannten Atmosphäre<br />
in das Thema eingeführt. Ganz wichtig zum Schluss ist die Feedbackrunde.<br />
Sie hat zwei wichtige Funktionen: Die SchülerInnen<br />
reflektieren ihre Recherche und ziehen für weitere Recherchen ein<br />
Medienrallye. ABC-Spiel „Sehenswürdigkeiten“ ,<br />
5 Stationen: Opac, Bücher, Internet, Stadtplan, Bildrätsel<br />
Medienrallye. 6 Stationen: Film, Hörspiel, Buch, Internet, Comicwerkstatt,<br />
Datenbank<br />
Medienrallye. 4 Stationen: Einführung in den Opac mit Screenshots,<br />
Internet, Bücher, Datenbank<br />
Medienrallye. Spiel „1, 2 oder 3“, „Länder Europas“,<br />
5 Stationen: Opac, Internet, Lexika, Sachbücher, Rätsel<br />
Medienrallye. Einführender Trailer, Gruppeneinteilung in Orden, Stationen:<br />
DVD, Internet, Opac, Lexika<br />
9 Gruppen, freie Wahl der Medien, Reflexion der Suchergebnisse,<br />
erneute Suche<br />
Lerntypentest, Memotechnik, Lexika benutzen, engl. Vokabeln lernen<br />
in Form des Spiels „Tabu“<br />
Einführende Videosequenz, Buchvorstellung in Form eines Buch-<br />
Castings, Gespräch mit Lehrlingen<br />
Eignungstest in Form des Spiels „Halligalli“, Stationen: Bücher,<br />
Internet, Lebenslauf<br />
Einführung in Online-Katalog, Stationen: Internet, Lexika, Opac,<br />
Recherchekompetenztraining<br />
Brainstorming, 4 Stationen: Internet, Lexika, Fachmedien,<br />
Kurzpräsentation, Quellenbewertung<br />
Einführung in Online-Katalog, Rechercheschulung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
21
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
22<br />
Fazit. Sie geben uns aber auch Hinweise, ob die Lernziele der<br />
Benutzerschulung erreicht wurden oder ob gegebenenfalls etwas<br />
geändert werden muss.<br />
Rallyes aus der Stadtbücherei Stuttgart<br />
„Ein Tag in Stuttgart mit Kufior“<br />
Ein kleiner Außerirdischer entdeckt die Sehenswürdigkeiten von<br />
Stuttgart. In eine nette Geschichte eingepackt lernen die SchülerInnen<br />
nicht nur ihre Stadt kennen, sondern<br />
auch die Homepage der Kinderbücherei.<br />
Außer den üblichen Stationen wie<br />
„Bücher“ und „Opac“ gibt es noch eine<br />
Puzzlestation. Hier wird ein markantes<br />
Gebäude in historischer Darstellung<br />
zusammengesetzt und anschließend in<br />
einem Bildband identifiziert. An der fünften<br />
Station liegen ein Stadtplan und Memory-Kärtchen<br />
mit Stuttgarter Wahrzeichen aus. Die SchülerInnen suchen die<br />
abgebildeten Orte auf dem Stadtplan und notieren sich die Koordinaten.<br />
„Beste Klasse in 4 Wochen“<br />
Das Konzept „Beste Klasse in 4 Wochen“ ist ein „Lernmethodentraining“,<br />
das viele Schulen gerne im Rahmen ihrer Lernmethodentage<br />
absolvieren. Die Veranstaltung steht unter dem Motto<br />
„Gehirnjogging“. Durch ein „Fitnessprogramm“ sollen die SchülerInnen<br />
befähigt werden, ihre Leistungen zu verbessern. Memound<br />
Kreativtechniken werden vorgestellt und angewendet.<br />
Das Leitmotiv und Thema wird als Deko-Element ausgeführt.<br />
Durch die Bekleidung (Trainingsanzug und Turnschuhe) und die<br />
Dekoration (Ball, Hantel, Boxhandschuhe, Springseil) wird an ein<br />
Fitness-Studio erinnert.<br />
Zum Auftakt wird ein Lerntypentest ausgefüllt. Dann müssen drei<br />
„Trainingseinheiten“ durchlaufen werden:<br />
1. „Kopfball“ – Ball: Merken von Begriffen oder Gegenständen<br />
durch eine verbindende Geschichte.<br />
2. „Nachschlag“ – Boxhandschuh: Unbekannte, lustige Worte<br />
müssen im Lexikon nachgeschlagen werden.<br />
3. „Gut bedacht“ – Fahrradhelm: Effektiv Vokabeln lernen. Auf farbigem<br />
Tonpapier (blau, rot, gelb) sind Vokabeln mit den entsprechenden<br />
Bildern dargestellt. Ein Schüler zieht ein Kärtchen und<br />
muss je nach Farbe den Begriff zeichnen, beschreiben, ohne das<br />
Wort zu nennen oder pantomimisch darstellen. Die übrigen<br />
SchülerInnen erraten den Begriff.<br />
„Selbstgesteuertes Lernen“ motiviert SchülerInnen der 5. bis<br />
9. Schulstufen<br />
„Expedition nach Australien“<br />
Wer einmal etwas anderes als einen Lernzirkel anbieten will, dem<br />
sei das Konzept „Expedition nach Australien“ (nach Joana Petsonias)<br />
empfohlen. Es wird der Plot vorgegeben, die Klasse plane eine<br />
Expedition nach Australien. Mit einer schönen Strand-Palmen-<br />
Deko wird ein beflügelndes Ambiente geschaffen. Koalas, Wombats,<br />
Kängurus verzieren die Flipcharts. Es werden neun Expertengruppen<br />
gebildet, jede Gruppe bekommt bestimmte Aufgaben<br />
zugeteilt. Die „Travelagents“ erkundigen sich über Zug- und Flugverbindungen<br />
und über Fahrpreise. Das „Organisationsteam“ sammelt<br />
Informationen zu Impfungen, Währung und Reisemöglichkeiten<br />
innerhalb des Landes. Das „Küchenteam“ sucht typische<br />
Gerichte des Landes, die „Geologen“ erforschen die Klimazonen,<br />
die „Ethnologen“ machen sich kundig über die UreinwohnerInnen,<br />
Pflanzen-, TierforscherInnen und MusikerInnen erforschen ihre<br />
Gebiete. Jede Gruppe löst die Aufgaben zunächst mit den Medien<br />
ihrer Wahl. Ob Internet, Reiseführer usw. bleibt den SchülerInnen<br />
überlassen. Die Ergebnisse werden zusammengetragen und auf<br />
einem Flipchart festgehalten. Anschließend sucht man die gleichen<br />
Informationen mit anderen Informationsmitteln und trägt die<br />
Ergebnisse wieder zusammen. Nun wird abgewogen, welche Informationsmittel<br />
für welche Aufgaben am geeignetsten erscheinen.<br />
Eine schöne Methode, um Informationskompetenz zu vermitteln.<br />
Ingrid Bussmann ist Direktorin der<br />
Stadtbücherei Stuttgart.<br />
Cornelia Weißel-Reinhardt ist Lektorin für<br />
Jugendliteratur in der Stadtbücherei Stuttgart und<br />
zuständig für die Jugendbibliotheksarbeit und die<br />
Kontakte zu den Schulen ab Schulstufe 7.<br />
FOTO: REGINE HENDRICH
Dieses Programm ist für ein erstes Kennenlernen der<br />
Bücherei gedacht. Wir verzichten in der ersten Einführung<br />
ganz bewusst auf den Computer, da wir die Erfahrung<br />
gemacht haben, dass die Kinder und Jugendlichen<br />
daran „hängen bleiben“ und sich sehr wenig in der Bücherei<br />
umsehen. Genau das soll aber geschehen, denn in jeder<br />
Bücherei gibt es Schätze, die gehoben werden wollen.<br />
Ziele<br />
Die TeilnehmerInnen (TN) wissen, dass es in der Bücherei<br />
Medien zu unterschiedlichsten Themen gibt.<br />
Die TN lernen das Ordnungssystem der Bücherei kennen.<br />
Die TN erfahren, dass es unterschiedliche Ansichten gibt, wo<br />
Medien einsortiert werden.<br />
Dauer: ca. 45 Min. (besser: zwei Schulstunden einplanen, damit<br />
genug Zeit zum Schmökern bleibt)<br />
Vorbereitung<br />
Themenkärtchen zu den verschiedenen Sachbuchgruppen<br />
vorbereiten<br />
Zu jedem Themenkärtchen ein Sachbuch aussuchen, das entsprechend<br />
illustriert ist<br />
Illustrationen auswählen, die nicht eindeutig sind<br />
Sachbücher mit aufgeschlagener Illustration am Boden/auf<br />
einem großen Tisch verteilen, die Themenkärtchen wahllos<br />
daneben legen<br />
L XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Tipp aus der<br />
Stadtbücherei Innsbruck<br />
L<br />
Ablauf<br />
LAutorin:<br />
Christina Krenmayr<br />
TN sollen die Themenkärtchen den Sachbüchern zuweisen,<br />
dabei wird aber nicht gesprochen. Wenn jemand das Gefühl hat,<br />
das Kärtchen liegt beim falschen Buch kann sie/er es ohne<br />
Kommentar zu einem anderen Buch legen. Die Bücher dürfen<br />
nicht berührt werden. Die Zuteilung erfolgt ausschließlich auf<br />
Grund des aufgeschlagenen Bildes.<br />
Wenn alle mit der Auswahl einverstanden sind, wird die richtige<br />
Zuteilung bekannt gegeben und erklärt, warum manche<br />
Bücher woanders stehen als vermutet.<br />
Die TN bilden Paare oder Dreiergruppen.<br />
Jede Gruppe schnappt sich ein Buch und sucht den Standort.<br />
Wenn er gefunden wurde, soll die Gruppe das Buch vor dem<br />
Regal ablegen.<br />
Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch die Bücherei,<br />
bleiben bei den herausgelegten Büchern stehen. Es folgen<br />
Erklärungen:<br />
Zu den einzelnen Buchgruppen,<br />
zum prinzipiellen Ordnungssystem (Leitsystem, Regalbeschriftung,<br />
Signatur),<br />
was ist überhaupt eine Systematik und wozu brauchen wir das,<br />
wie sind die Bücher innerhalb einer Buchgruppe geordnet,<br />
was passiert, wenn das Buch ganz falsch eingestellt wird.<br />
Mag. a <br />
Christina Krenmayr hat im Zuge<br />
ihrer Ausbildung zur Bibliothekarin die Kinder- und<br />
Jugendbuchabteilung der Stadtbücherei Innsbruck<br />
umgestaltet.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
23
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L bis XL<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
24<br />
XL<br />
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind gleichwertige<br />
NutzerInnengruppen. Öffentliche Büchereien haben<br />
daher den gesellschafts- und kulturpolitischen Auftrag,<br />
auch Jugendbüchereiarbeit zu leisten. Jugendliche brauchen<br />
altersadäquate Unterstützung bei der individuellen<br />
Nutzung der Bücherei.<br />
Bücherei und Schule<br />
Um Mittelstufenklassen und auch ihren LehrerInnen einen<br />
Büchereibesuch schmackhaft zu machen (für diese Schulklassen<br />
gestaltet sich ein Büchereibesuch zeitlich ungleich schwieriger<br />
als für Volksschulklassen), ist es sinnvoll, nicht nur eine Büchereiführung,<br />
sondern auch konkrete Arbeitsaufträge oder ein<br />
Zusatzprogramm mit externen Vortragenden anzubieten. Für<br />
die Nachhaltigkeit sind regelmäßige Büchereibesuche sehr zu<br />
empfehlen.<br />
Bücherei und Medienangebot<br />
Jugendliche haben in der Bücherei Zugang zu allen Medien. In<br />
der Jugendbücherei aber stehen speziell für diese Zielgruppe<br />
aufbereitete Medien zur Verfügung.<br />
Dieses Angebot für Jugendliche soll nicht nur Freizeitbedürfnisse<br />
abdecken, sondern auch die schulischen Ansprüche und<br />
Ausbildungsanforderungen berücksichtigen. Für eine umfassende<br />
Jugendbücherei ist folgendes Medienangebot zu empfehlen:<br />
Romane aller Genres,<br />
Romane für leseschwächere Jugendliche: etwa die Reihen<br />
short & easy (Ravensburger), Zoom (Arena), K.L.A.R. (Verlag<br />
an der Ruhr), Faktor fünf (Klett, verschiedene Levels),<br />
XL<br />
L<br />
Zielgruppe Jugendliche<br />
Autorinnen: Ehrentraud Holzer, Elisabeth Wallner<br />
Jugendliche bevorzugen konkrete Angebote. Vorrangig ist<br />
deren Empowerment<br />
Deutsch-Sprachkurse für Jugendliche: z. B. Dasda (Klett 1997),<br />
Geni@l (Langenscheidt),<br />
Lernhilfen: es gibt einige Reihen, die auf das österreichische<br />
Schulsystem bezogen sind, z. B. Durchstarten für Deutsch, Englisch,<br />
Mathematik, Französisch usw., The new you & me, Tabellensammlungen,<br />
Nachschlagewerke, Interpretationshilfen,<br />
Sachbücher zu Top-Themen (da es keine eigene Systematik<br />
für Jugendsachbücher gibt, kann man sich hier mit einer<br />
Beschlagwortung am Signaturetikett behelfen),<br />
Graded Readers: diverse Levels und Sprachen,<br />
Zeitschriften: auch fremdsprachige wie Spot on oder Ecoute,<br />
Comics (in verschiedenen Sprachen, historische oder soziale<br />
Themen)<br />
und natürlich AV-Medien: Jugendfilme, Literaturverfilmungen,<br />
TV-Serien, Hörbücher, Lernhilfen auf CD und CD-ROM.<br />
FOTO: MA 13 BÜCHEREIEN WIEN/EVA ENGELBERT
Bücherei als Unterstützung<br />
Sowohl bei der Medienrecherche als auch bei der Internetrecherche<br />
und -nutzung brauchen Jugendliche Unterstützung. Sie<br />
bevorzugen konkrete Angebote und lehnen zeitlich gebundene,<br />
verbindliche Workshops eher ab. Jugendliche wollen nicht<br />
belehrt, sondern genau dort abgeholt werden, wo sie Hilfe benötigen,<br />
egal, ob es um Medien, Internet, Office-Bearbeitung,<br />
Referate, Bewerbungsschreiben oder Informationssuche geht.<br />
Vorrangig ist das Empowerment der Jugendlichen; dazu gehören<br />
selbständige Recherche, die Motivation nachzufragen, die<br />
Medienvielfalt zu nutzen, Hilfe zuzulassen und die Bücherei als<br />
attraktiven Lern- und Freizeitort zu entdecken.<br />
Es gilt, die richtige Verwendung des OPAC-Kataloges vorzustellen<br />
und zu üben, Medien zu vergleichen, um die Nutzbarkeit für<br />
Aufgaben oder Interessen zu finden.<br />
Für SchülerInnen der 5. bis 9. Schulstufe<br />
bedeutet dies:<br />
Large: Treffer!<br />
Medienkompetenz für Schulklassen und<br />
Hortgruppen<br />
Selbständig alle Angebote der Bibliothek nützen,<br />
Mediensuche mit Katalogrecherche, geeignete Medien<br />
auswählen – Medienkompetenz entwickeln.<br />
Methodische Herangehensweisen:<br />
Verschiedene Arten der Medienpräsentation (Büchereiführung,<br />
Büchertische, Themen-/Medienboxen)<br />
Anleitung zur eigenständigen Recherche – OPAC<br />
das Verwenden von Wörterbüchern und Nachschlagewerken<br />
üben, Inhaltsverzeichnisse und Register nutzen lernen<br />
Themenangebote (Input etwa über Filme, Referate,<br />
Lesungen) mit anschließender Diskussion<br />
Aufbereitung mittels Fragebögen oder Quiz<br />
Medienvergleich (Buch, Film, Hörspiel, …)<br />
Informationsvergleich (Buch, Internet, Zeitschrift, AV-<br />
Medium, Comic, …)<br />
Textvergleich (klassische und moderne Bearbeitungen)<br />
Aufmerksamkeit auf das digitale Angebot richten, da<br />
dies für Jugendliche, v. a. für Burschen, besonders attraktiv<br />
ist<br />
L bis XL XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
FOTO: JULIA WESELY<br />
Konkrete Angebote:<br />
Kooperationen und Vorbereitungen mit LehrerInnen sind<br />
notwendig!<br />
Themen für Recherche: Berufsfindung, Biographien, Unterrichtsthemen,<br />
medial aufbereitete Themen aufgreifen, …<br />
AutorInnenlesungen: mit anschließender Diskussion<br />
Themenschwerpunkte: mit Fachleuten oder, wenn möglich,<br />
jugendlichen ExpertInnen<br />
Schulpraktische Tage: Jugendliche vertiefen ihre Kenntnisse<br />
während ihres Praktikums und können für eventuell<br />
folgende Büchereibesuche ihrer Klassen als ExpertInnen<br />
eingesetzt werden<br />
Themen-/Medienboxen: soziale Probleme, Zeitgeschichte,<br />
Klassische Literatur, …<br />
Quiz, Fragebögen, Rätselrallyes, Themenrallyes: zur Vertiefung<br />
des Erarbeiteten<br />
Unterstützung bei der Erstellung von Portfolios<br />
Zusammenarbeit mit Verlagen: z. B. zum Thema „Wie entsteht<br />
ein Buch“ – Wertschätzung durch das Erkennen, wie<br />
viel Arbeit hinter einem einzigen Buch steht<br />
„Wie geht es weiter?“: Lesungen oder Filme an spannenden<br />
Stellen abbrechen und spontan in der Gruppe/in der<br />
Schule weiterentwickeln lassen<br />
Workshops: Gestaltung von Comics, Plakaten, Bewerbung<br />
der Bücherei, … – Verbindung von Text und Bild wird<br />
hergestellt, danach werden die Exponate in der Bücherei<br />
ausgestellt<br />
Jugendliche benötigen bei der Recherche Unterstützung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
25
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L bis XL<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
26<br />
Für Jugendliche ab der 10. Schulstufe<br />
bedeutet dies:<br />
X-Large: Kompetent!<br />
Medienkompetenz für Schulklassen und Jugendliche<br />
Systematische Informationssuche, kritische Rezeption –<br />
Medienkompetenz festigen, Unterstützung beim Verfassen<br />
von Facharbeiten.<br />
Methodische Herangehensweisen:<br />
Siehe „Large: Treffer!“<br />
Zusätzliche Angebote:<br />
(Jugendliche nutzen die Bücherei hauptsächlich in ihrer<br />
Freizeit)<br />
Beteiligung der Jugendlichen am Bestandsaufbau (umfassende<br />
Informationssuche, Recherchefähigkeit und kritische<br />
Rezeption sind gefragt!)<br />
Schreibwerkstatt: Auseinandersetzung mit literarischen<br />
Texten, eigene Texte verfassen, an Wettbewerben teilnehmen,<br />
Texte veröffentlichen<br />
Anfertigen von Linklisten: kritische Bewertung von Internetseiten<br />
Kritische Betrachtung von Zeitschriften und Tageszeitungen<br />
bzw. Analyse journalistischer Texte (Sprache, Reizworte,<br />
Gendersensibilisierung, ...)<br />
Konkrete Projekte:<br />
In Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft wird ein Thema<br />
(z. B. Genderproblematik, Frauenfußball, Sprache, Frauenhandel,<br />
Gewalt in Beziehungen, Fairer Handel) ausgewählt;<br />
SchülerInnen recherchieren im Vorfeld oder schlagen im<br />
Idealfall selbst ein Thema vor. In der Bücherei werden dazu<br />
ein Film/eine Ausstellung/eine Lesung organisiert und<br />
„Betroffene“ sowie ExpertInnen zu einer Diskussion mit<br />
den SchülerInnen eingeladen. Die Thematik kann bei nachfolgenden<br />
Büchereibesuchen – auch in Gruppenarbeiten –<br />
vertieft werden. SchülerInnen lernen und erkennen, wie<br />
vielfältig der Zugang zu einem Thema sein kann bzw. wie<br />
sensibilisiert sie nach einer solch intensiven Auseinandersetzung<br />
mit einem Thema sind. Ergebnisse eignen sich, in<br />
Referaten, auf Schulhomepages oder auch in der Bücherei<br />
präsentiert zu werden.<br />
Jugendbücherei<br />
Nach knapp 5-jähriger Praxis am Standort einer Bücherei mit<br />
Jugendschwerpunkt (Bücherei Philadelphiabrücke, 1120 Wien,<br />
Meidlinger Hauptstraße 73) haben sich bestimmte Vorzüge und<br />
Mängel herausgestellt: Jugendliche schätzen hier das altersadäquate<br />
Angebot, die angebotenen Ressourcen für ihre Schulaufgaben<br />
und die gute räumliche Situation als Treffpunkt mit FreundInnen.<br />
Nicht für Schulen organisierte Angebote (z. B. Workshops<br />
am Nachmittag) werden, besonders wenn sie Verbindlichkeit<br />
– etwa zeitlich – erfordern, kaum angenommen. Verstärkt<br />
nachgefragt werden PC-, Internet-, Laptop- und Schreibplätze,<br />
aber auch einfach Plätze mit gemütlicher Atmosphäre zum<br />
Schmökern.<br />
Systematische Suche, kritische Rezeption: Kernkompetenzen,<br />
die in der Jugendbibliothek gefördert werden sollten<br />
<br />
Ehrentraud Holzer arbeitet seit 1990 als<br />
Bibliothekarin bei den Büchereien Wien, dzt. in der<br />
Zweigstelle Philadelphiabrücke und war dort maßgeblich<br />
am Aufbau der Jugendbücherei beteiligt.<br />
Dipl. Päd. in Elisabeth Wallner ist seit 2004 in der<br />
Bücherei Philadelphiabrücke tätig. Neben der bibliothekarischen<br />
Arbeit betreut und organisiert sie Jugendprojekte<br />
und diverse Veranstaltungen.<br />
FOTO: JULIA WESELY
XXS – Schoßkinder<br />
Da die Beziehung zum Buch umso dauerhafter ist, je früher sie<br />
hergestellt wird, soll das Buch bereits für Schoßkinder zum Alltag<br />
gehören. Da Kleinkinder bis etwa zwei Jahren erst dabei sind, ihre<br />
Feinmotorik zu entwickeln und Buchseiten fassen und umblättern,<br />
ohne sie dabei zu zerreißen, noch unüberwindliche Hindernisse<br />
sind, empfehlen sich Hartdeckelbücher. Bei diesen<br />
sind alle Buchseiten aus reißfestem, Wasser abweisendem<br />
Karton gefertigt, die Schütteln, Reißen und auch mal kräftiges<br />
Hineinbeißen aushalten. Entsprechend den kleinen Händen eignen<br />
sich kleine Formate besser, wenn das Kind selber mit dem<br />
Buch hantieren soll. Dieses erste Bilderbuch zeigt dem Kleinkind<br />
Gegenstände aus seinem Lebensbereich, die es schon kennt und<br />
selber benennen kann und bevorzugt bei der<br />
Illustration klare, deutliche Darstellungen,<br />
damit sich die Dinge sofort erkennen lassen.<br />
1 Das Kind entdeckt in dieser Phase,<br />
dass ein Buch mehrere Seiten hat, die es<br />
umblättern kann, dass auf jeder Seite<br />
ein anderes Bild, eine neue Information<br />
erscheint und dass jedes dieser Bilder „für etwas steht“,<br />
also ein Symbol ist, „nicht die Sache selbst“ 2 .<br />
XS – Kindergartenalter<br />
Kinder im Kindergartenalter beherrschen das Umblättern der Seiten<br />
und Sinnerfassen der Bilder bereits bestens. Inhaltlich stellt<br />
das Bilderbuch für diese Altersgruppe vielfach Erlebnisse und<br />
Situationen vor, die den meisten Kindern aus ihrem eigenen Alltagserleben<br />
bekannt sind, bzw. führt sie vorbereitend an diese<br />
Lektürepräferenzen XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
Lektürepräferenzen<br />
XXS bis XL<br />
XXS<br />
Zielgruppengerechte Belletristik in der<br />
Kinder- und Jugendbücherei<br />
heran (z. B.: Sauberkeit, Kindergarten, Einschulung, neues<br />
Geschwister, Gefühle, Arztbesuch, Freundschaft etc.). In diesem<br />
Alter erhält das Bilderbuch aber auch als ästhetischer Gegenstand<br />
Bedeutung. Am Bilderbuch kann das Kind<br />
„sinnliche Grunderfahrungen wie Farb-,<br />
Form-, Schrift- und Materialgefühl“<br />
3 gewinnen. Bei Fühlbilderbüchern<br />
können die Oberflächen haptisch<br />
erfahren werden, bei Pop-Ups<br />
klappen Bildelemente auf und geben<br />
darunter Verborgenes frei. Das Bilderbuch<br />
für diese Altersgruppe wird somit zu einem ästhetischen Objekt,<br />
das „auf der Schnittfläche von Literatur, Bild, Buch, Kunst- und<br />
Spielobjekt angesiedelt“ 4 ist. Das Bilder-Lesen und die kognitive<br />
Verknüpfung von Bild und (vorgelesenem) Text ist ein dynamischer,<br />
aktiver Vorgang und ein wichtiger Erfahrungsprozess.<br />
Außerdem führen Bilderbücher das Kind an den (schriftlichen)<br />
Text heran und sind wichtige Wegbereiter für das eigentliche<br />
Lesenlernen. Da, wie die Forschung zur Lesesozialisation deutlich<br />
macht, das, was in dieser frühen Phase versäumt wurde, selten<br />
aufgeholt werden kann, kann die Bedeutung des Bilderbuches für<br />
den Bestand einer Kinderbücherei nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden.<br />
XS<br />
S – ErstleserInnen<br />
(1. bis 2. Schulstufe)<br />
Autorin: Andrea Hirn<br />
Mit dem Erlernen des Alphabetes geht auch das Erlernen von<br />
Textkompetenz einher. Den Übergang vom reinen Buchstabieren<br />
zum inhaltlichen Verständnis eines Textes erleichtern Erstlesebücher.<br />
Illustrationen sind dabei eine Brücke zwischen dem bereits<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
27
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Lektürepräferenzen<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
28<br />
bekannten Bilderbuch und dem noch zu erschließenden Textbuch.<br />
Sie helfen das Inhaltliche leichter und schneller zu erfassen.<br />
Das Bild setzt das Thema und eröffnet „einen Bedeutungshorizont“<br />
5 , in dem das Kind bestimmte Wörter erwarten kann und<br />
eine Orientierung über Personen, Handlung und Ort des Textgeschehens<br />
erhält. Typographie, Satz und<br />
Inhalt des Textes folgen entwicklungsspezifischen<br />
Besonderheiten: Die Schrift<br />
soll groß genug sein, damit das Auge<br />
das einzelne Wort gut durchgliedern<br />
kann und klein genug, damit mehrere<br />
Wörter gleichzeitig erfasst werden<br />
können. Der Zeilenabstand soll den Wortabstand<br />
übertreffen, damit beim Zeilensprung die nächste Textzeile sicher<br />
getroffen wird. Ferner sollen die Zeilen kurz und nach Sinnschritten<br />
gegliedert und im Flattersatz gesetzt sein. Inhaltlich empfehlen<br />
sich für dieses Alter Geschichten aus dem eigenen Erlebnisalltag.<br />
Sie sollten einen einfachen Handlungsverlauf sowie wenige<br />
Figuren und Situationen haben. So bleiben sie besser überblickbar<br />
und leichter erfassbar. Auch wenn die ProtagonistInnen in den<br />
letzten Jahren als kleine Hexen, ZauberInnen etc. auftreten,<br />
bleibt das Handlungsgeschehen meistens der tatsächlichen<br />
Erfahrungswelt der Zielgruppe verpflichtet (vgl. z. B. Knister:<br />
Hexe Lilli zaubert Hausaufgaben u. ä. Titel). Auch das Erstlesebuch<br />
ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer gut sortierten Kinderbücherei,<br />
die „ihre“ Kinder auf dem Weg zu erfolgreichen<br />
LeserInnen begleiten will.<br />
S<br />
M – VolksschülerInnen<br />
(3. bis 4. Schulstufe)<br />
Entsprechend den fortschreitenden Lesefähigkeiten greifen<br />
VolksschülerInnen im Alter von acht, neun Jahren neben Erstlesebüchern<br />
auch schon zu Belletristik, die keine spezielle Erstlese-<br />
Aufbereitung aufweist. Inhaltlich erweitert sich der Themenbogen:<br />
neben Handlungsgeschehen aus ihrer eigenen Erfahrungswelt<br />
werden nun auch verstärkt fiktionale Texte interessant. Die<br />
Kinder tauchen dabei in andere Welten ein, versetzen sich in<br />
andere Personen hinein, erweitern ihr Vorstellungsvermögen und<br />
erschließen sich seelische und geistige Welten. Die eigenständige<br />
Auseinandersetzung mit solchen fiktiven<br />
Vorgaben ermöglicht es ihnen,<br />
emotionale und kognitive Vorstellungen<br />
zu entwickeln. Laut der Studie<br />
von Margit Böck über die Lesege- M<br />
wohnheiten von 8- bis 14-Jährigen erwarten Volksschulkinder<br />
sich spannende, lustige und v. a. nicht zu dicke Bücher6 . An oberster<br />
Stelle rangieren dabei Krimis, Abenteuer- und Tierbücher,<br />
sowie bei Mädchen auch neue Mädchenbücher und Familiengeschichten.<br />
Ferner bleibt im Zug des Harry-Potter-Booms auch in<br />
dieser Altersgruppe eine starke Affinität zum Hexenbuch bemerkbar.<br />
L – T(w)eens<br />
(5. bis 9. Schulstufe)<br />
Ab der 5. Schulstufe ist eine deutliche Vorliebe für Spannungsliteratur<br />
jeglicher Art feststellbar, seit dem Erscheinen von Harry Potter<br />
auch im fantastischen (Spannungs-)Bereich. Neben der reinen<br />
Fantasy stehen ganz oben auf der Präferenzliste dieser Altersgruppe<br />
Grusel-/Horror-Bücher sowie Krimis. Dabei kann man bei<br />
Mädchen und Buben – abgesehen von individuellen Interessen –<br />
unterschiedliche Lektürepräferenzen ausmachen: Buben bevorzugen<br />
in erster Linie „einfache Formen der spannungs-<br />
und erlebnisorientierten Unterhaltungsliteratur“<br />
7 , wie Krimis, Fantasy-, Horror- und<br />
Abenteuerbücher. Mädchen greifen neben<br />
diesen Genres auch zu Liebesromanen<br />
und neuer Mädchenliteratur, die sich<br />
dadurch auszeichnet, dass ihre Mädchenfiguren<br />
in Problemen stecken, über die sie aber<br />
auch lachen können. Durchgängiges Motiv ist dabei „das<br />
Bemühen um eine gelingende (weibliche) Kommunikation“, „sei<br />
es als unzerstörbare Freundschaft oder als (zu lösendes) Problem“,<br />
wobei diese Kommunikation zwischen Mädchen(figuren)<br />
„v. a. ein Mittel [ist], weibliche Universen zu schaffen, die den<br />
herrschenden männlichen Normen die Stirn bieten“ 8 .<br />
Ebenfalls weit oben auf der Präferenzliste dieser Altersgruppe<br />
rangieren Film- und Fernsehbegleitbücher, wobei geschätzt wird,<br />
dass doppelt so viele Mädchen wie Buben Medienverbundtitel<br />
lesen. Das Phänomen, dass in diesem Alter oft ein Einbruch der<br />
Lesefreude eintritt, erklärt Margit Böck in ihrer Studie damit,<br />
„dass sich in dieser Lebensphase die Interessen ändern und ausweiten,<br />
dass die Peer-group und die außerhäusliche Umwelt<br />
wichtiger werden – und auch andere Medien als das Buch an<br />
Stellenwert gewinnen.“ 9 Auch hier klafft der Gendergap: Buben<br />
orientieren sich bei der Lektürewahl noch mehr als Mädchen an<br />
aktuellen Trends und Vorgaben aus der Peergroup oder den<br />
Medien.<br />
Natürlich sind auch Kinder, die ihre Lesefreude beibehalten, von<br />
L
Veränderungen und Einflüssen betroffen, wie z. B. Veränderungen<br />
im familiären Zusammenleben und die schnelle technische Entwicklung<br />
der Kommunikationsmedien bzw. deren Verfügbarkeit.<br />
Ein einfaches Beispiel: In einer Zeit, in der viele Kinder elektronische<br />
Tools wie Handy, Internetzugang usw. besitzen, erscheinen<br />
ihnen Geschichten, in denen die HeldInnen auf „archaische“<br />
Kommunikationsmittel wie Brief oder Telefonzelle zurückgreifen<br />
müssen, oft langweilig und/oder unglaubwürdig. Diese Lebenssituationen<br />
haben heutige Kinder selber nicht erlebt, wodurch sich<br />
solche Geschichten ihrer persönlichen Erfahrung und Erfahrbarkeit<br />
entziehen. In diesem Sinne ist gerade für diese Zielgruppe<br />
besonders wichtig, dass der Buchbestand aktuell und modern ist<br />
und inhaltlich ihrer sich rasch ändernden Erfahrungswelt entspricht.<br />
XL – Junge Erwachsene<br />
(ab der 10. Schulstufe)<br />
Jugendliche ab der 10. Schulstufe bzw. junge Erwachsene sind<br />
eine Zielgruppe, die – wie alle BibliothekarInnen wissen – auf<br />
Grund ihrer Entwicklungsphase in besonderem Maße eigene<br />
Bedürfnisse hat. Zur aktuellen Situation von Jugendlichen meint<br />
Klaus Hurrelmann: „Typisch ist für Jugendliche heute, dass sie im<br />
Bereich von Konsum und Freizeit schon sehr früh in die Rolle des<br />
Erwachsenen einrücken können, hingegen aber im Bereich der<br />
Familienrolle und erst recht im Bereich der Erwerbstätigenrolle<br />
erst sehr spät. Ihre Situation ist, zugespitzt formuliert, durch frühe<br />
soziokulturelle Selbständigkeit bei später sozioökonomischer<br />
Selbständigkeit charakterisiert.“ 10<br />
Die schon mit dem Eintritt in die Pubertät erfolgte Zuwendung<br />
zur Clique/Peergroup, vielfältige Gemeinschaftsaktivitäten und<br />
die Lesezeit in den neuen Medien (mailen, chatten, surfen) nehmen<br />
weiter zu. Parallel dazu sinkt die Lesezeit<br />
für Printmedien. 11 Im Gefolge<br />
von Harry Potter und Herr der<br />
Ringe steht Fantasy-Literatur<br />
auch bei älteren Jugendlichen<br />
ganz oben auf der Präferenzenliste,<br />
gefolgt von aktuellen Bestsellern aus<br />
den Bereichen Thriller (z. B. des Autor<br />
Dan Brown) und junge, moderne Literatur (bspw. Bücher von<br />
Charlotte Roche, Cecilia Ahern). 12 Es zeigt sich deutlich, dass sich<br />
diese Altersgruppe bei der Lektürewahl noch stärker als die Jüngeren<br />
an der schnelllebigen Medienlandschaft und aktuellen<br />
Trends orientiert. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang<br />
auch die große Bedeutung der Medienverbundliteratur für diese<br />
Lektürepräferenzen XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
XL<br />
Altersgruppe. Gerade in dieser von schnelllebigen, aktuellen<br />
Trends besonders angeregten Altersgruppe empfiehlt es sich, den<br />
konkreten Bedarf der jeweiligen LeserInnen regelmäßig zu evaluieren<br />
und die Bestandssegmente entsprechend aktuell zu halten.<br />
Fußnoten:<br />
1) Meier-Hirschi, Ursula: Bücher machen Kinder stark! … und Lesen<br />
macht das Leben schön. – Zürich : Verlag pro Juventute, 1998.<br />
2) Wespel, Manfred: Wie wird mein Kind zum Leser? – München :<br />
arsEdition, 1998, S. 53.<br />
3) Das Bilderbuch : Ästhetik – Theorie – Analyse – Didaktik – Rezeption<br />
/ Jens Thiele. Mit Beitr. von Jane Doonan ... – 2., erw. Aufl. –<br />
Oldenburg : Universitätsverlag Aschenbeck & Isensee, 2003. – 221<br />
S. : Ill., S. 180.<br />
4) Ebda., S. 180.<br />
5) Ebda., S. 49.<br />
6) Böck, Margit: Das Lesen in der neuen Medienlandschaft. Zu den<br />
Lesegewohnheiten und Leseinteressen der 8- bis 14-Jährigen in<br />
Österreich. Innsbruck [u.a.] : Studien Verlag 2000, S. 155.<br />
7) Müller-Walde, Katrin: Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir<br />
das ändern können. – Frankfurt [u.a.] : Campus Verlag, 2005, S. 47.<br />
8) Mentzel, Stefanie: Girlies packen aus : ein neuer Boom von Mädchenserien.<br />
In: Lesen zwischen Neue Medien und Pop-Kultur : Kinder-<br />
und Jugendliteratur im Zeitalter multimedialen Entertainments<br />
/ Hans-Heino Ewers (Hrsg.). Unter Mitarb. von Andrea Weinmann. –<br />
Weinheim ; München : Juventa-Verl., 2002, S. 187ff.<br />
9) Böck 2000, S. 27.<br />
10) Klaus Hurrelmann: Welche Rolle spielen heute die Bibliotheken<br />
für Jugendliche? www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/<br />
SID-0A000F0A-C7C1671A/bst_engl/ACFqhEBJZ.pdf<br />
11) Vgl. Gerhard Falschlehner: Jugendliche lesen nicht schlechter,<br />
sondern anders. www2.lesefit.at/lehrer/artikel_detail.php?id=<br />
102&kat=jum_02_03<br />
12) Vgl. JIM 2008 – Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie<br />
zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Hrg. v.<br />
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. www.mpfs.de/<br />
fileadmin/JIM-pdf08/JIM-Studie_2008.pdf<br />
Mag. a <br />
Andrea Hirn ist seit 2001<br />
Bibliothekarin bei den Büchereien Wien – Bücherei im<br />
Zentrum Simmering.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
29
XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Fachliteratur<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
30<br />
„Kann ich lesen,<br />
hab ich Flügel“<br />
Anregende Lektüre für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
XXS – XS<br />
Bläsius, Jutta: Papperlapapp :<br />
Sprachförderung aus dem Pappkarton /<br />
Jutta Bläsius. – München : Don Bosco,<br />
2008. – 127 S. : zahlr. Ill.<br />
ISBN 978-3-7698-1705-8<br />
kart. : EUR 15,40<br />
Für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren<br />
hat Jutta Bläsius zahlreiche Sprachspiele<br />
zusammengestellt, die sich vornehmlich<br />
mit Kisten, Schachteln und Kartons umsetzen<br />
lassen. Ihr übersichtlich gestaltetes<br />
Buch versammelt sinnliche Sprach- und<br />
Fingerspiele zu den verschiedenen Wortgruppen,<br />
zur Wortschatzerweiterung und<br />
für einen kreativen Umgang mit Sprache.<br />
Eine gute Inspiration für Kleinkinderprogramme<br />
in der Bibliothek!<br />
Suhr, Antje: Sätze rollen – Wörter<br />
fliegen : bewegte Sprachförderung in<br />
Kita und Grundschule / Antje Suhr. –<br />
München : Don Bosco, 2008. – 130 S. :<br />
zahlr. Ill.<br />
ISBN 978-3-7698-1704-1<br />
kart. : EUR 15,40<br />
Bewegung ist unerlässliche für das körperliche<br />
Wohlbefinden, sie unterstützt aber<br />
auch die kognitive Entwicklung und Lernfähigkeit.<br />
Antje Suhr stellt in diesem Buch<br />
Spiele und Techniken der bewegten<br />
Sprachförderung vor und gibt gleichzeitig<br />
in der spannenden Einleitung Einblicke in<br />
Sprachentwicklung und Spracherwerb.<br />
Kleiner Nachteil: für einige der vorgestellten<br />
Spiele benötigt man viel Platz.<br />
Weiler, Tina: Ohren an das Knie<br />
heran, ob die Nase wackeln kann? :<br />
Bewegungsreime zur Sprachförderung /<br />
Tina Weiler. – Mühlheim an der Ruhr : Verl.<br />
an der Ruhr, 2008. – 71 S. : zahlr. Ill.<br />
ISBN 978-3-8346-0321-0<br />
spiralgeh. : EUR 15,00<br />
Fingerspiele, Kuschelreime und Gute-<br />
Nacht-Verse werden in dieser bunten Broschüre<br />
mit einfachen Bewegungsanleitungen<br />
verbunden, damit sie sich von Kindern,<br />
die noch nicht lesen können, schnell<br />
gemerkt werden können. Auch hier gilt: für<br />
einige Spiele ist etwas mehr Platz Voraussetzung,<br />
vieles kann aber auch in einem<br />
kleinen Kreis ausprobiert werden.<br />
Autorinnen: Barbara Smrzka, Jana Sommeregger<br />
Sind Sie auf der Suche nach neuen Themen und Methoden, die Sie bei künftigen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche<br />
einsetzen wollen? Wir haben für Sie einen Streifzug durch den pädagogischen Buchhandel gemacht und einige interessante<br />
Titel quer durch die Altersgruppen zusammen getragen.<br />
XS – S<br />
Aellig, Steff: Sprachförderung mit<br />
System : Spiele und Übungen für alle<br />
Förderbereiche / Steff Aellig ; Elsbeth Alt .<br />
– 1. Aufl. – Mülheim an der Ruhr : Verlag<br />
an der Ruhr , 2008 . – 259 S. : zahlr. Ill.,<br />
graph. Darst., Noten + Ill.-Beil. (32 Bl.)<br />
ISBN 978-3-8346-0354-8<br />
spiralgeh. : EUR 41,00<br />
Sprachförderung tut angehenden LeserInnen<br />
gut – dieser Band, zeigt, wie’s geht!<br />
Über 300 Spiele und Übungen helfen Kindern<br />
von vier bis acht Jahren die Struktur<br />
der Sprache besser zu erfassen – eine<br />
Voraussetzung für die erfolgreiche Lesekarriere.<br />
Die Übungen dauern je 15 bis 20<br />
Minuten und sind Sprachbereichen, z. B.<br />
Reime, Zusammensetzungen oder W-Fragen,<br />
zugeordnet. 175 farbige Bildkarten<br />
und 34 Lauttafeln auf Karton ergänzen die<br />
Materialsammlung. Die theoretischen Vorbemerkungen<br />
sind interessant zu lesen und<br />
machen auch Laien verständlich, worauf es<br />
bei der Sprachentwicklung ankommt.<br />
Sprachförderung erhöht die Chancengleichheit<br />
– besonders in Gruppen mit Kindern<br />
unterschiedlicher Muttersprache.
S – L<br />
Lesen ist wie sehen mit anderen<br />
Augen : sechs Unterrichtsmaterialien für<br />
Grundschullehrer / hrsg. von Peter Conrady<br />
... – 1. Aufl. – Würzburg : Arena,<br />
2008. – 100 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.,<br />
Kt., Noten. – (Arena-Taschenbuch ; Bd.<br />
50006)<br />
ISBN 978-3-401-50006-5<br />
kart. : EUR 4,10<br />
Fachliteratur XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />
lagen von Bildern, Spielen, Liedern und<br />
Texten – und das alles zu einem sehr<br />
günstigen Preis.<br />
Schmalohr, Emil: Kann ich lesen, hab<br />
ich Flügel : Lesegespräche mit Kindern /<br />
Emil Schmalohr. – Göttingen : Vandenhoeck<br />
und Ruprecht, 2008. – 109 S.<br />
ISBN 978-3-525-61048-0<br />
kart. : EUR 13,30<br />
Dieser Sammelband enthält didaktisches<br />
Kinder sollen systematisch zu Gesprächen<br />
über Bücher und das Lesen angeregt werden,<br />
Material zu sechs Kinderbüchern, die alle damit sich ihre Lesekompetenz entwickeln<br />
als Arena-Taschenbuch erhältlich sind, kann, meint der Lesepsychologe Emil<br />
darunter z. B. Mira Lobes „Schlossge- Schmalohr. In „Kann ich lesen, hab ich Flüspenst“<br />
und Franz S. Sklenitzkas „Dragel“ stellt er auf leicht verständliche Weise<br />
chen haben nichts zu lachen“. Die Bro- die (eigentlich simple) Methode der „Leseschüre<br />
deckt ein großes Altersspektrum gespräche“ vor, die Kindern im Vorschul- und<br />
ab – von der 1. bis zur 6. Schulstufe. Von Grundschulalter einen gelungenen Start in<br />
jedem Titel gibt es eine kurze Inhaltsan- die aufregende Welt des Lesen ermöglichen<br />
gabe, einen Hinweis zur Thematik und soll. „Wie machst du das mit dem Lesen?“ ist<br />
eine biographische Notiz über die Auto- die zentrale Frage, um die sich Lesegesprärin/den<br />
Autor. Dann werden altersgeche drehen und deren Erkundung auch<br />
mäße didaktische Vorschläge erläutert geübten erwachsenen LeserInnen verblüf-<br />
und es folgen viele Seiten mit Kopiervorfende Erkenntnisse aus den eigenen Leseanfängen<br />
(wieder) zu<br />
Tage fördert. Kom-<br />
Tipp: Die Verlage Beltz & Gelberg und Carlsen<br />
plettiert wird Schmalohrs<br />
Band mit auf-<br />
veröffentlichen gemeinsam im Zweijahresrhythmus den ProschlussreichemWisspekt „Klasse Lektüre“, in dem über hundert Kinder- und sen zur Buchstaben-<br />
Jugendbücher für die 1. bis 11. Schulstufe vorgestellt werschrift, zu Buchstaden.<br />
Das besondere daran: zu allen Titeln gibt es didaktisches<br />
Begleitmaterial, vieles davon ist kostenlos im Internet verfügbar.<br />
www.beltz.de/lehrer, www.carlsen.de/lehrer<br />
bierung und Lautierung<br />
sowie mit Exkursen<br />
zu Leseschwierigkeiten,<br />
die einfühlsam<br />
verfasst Verständnis für kindliche Leseschwächen<br />
schaffen. Die Anleitungen richten sich<br />
explizit an Eltern, LehrerInnen und Pädagoginnen.<br />
Sie können aber auch wunderbar in<br />
der Bibliothek umgesetzt werden!<br />
L<br />
Philippi, Jule: Sprache und Spiele :<br />
Linguistik kann ich auch ; Kopiervorlagen<br />
für Kinder / Jule Philippi. [Mit Zeichn.<br />
von Katrin Wolff]. – Göttingen : Vandenhoeck<br />
und Ruprecht, 2007. – 64 S. : zahlr. Ill.,<br />
Kt. – (Top Ten)<br />
ISBN 978-3-525-79000-7<br />
geh. : EUR 17,40<br />
Die Reihe „Top Ten“ bietet Material für die<br />
Arbeit mit Kindern um zehn, eine Altersgruppe<br />
mit großer Neugierde. Dieser Band<br />
zeigt, wie spannend und unterhaltsam<br />
Sprachspielereien sein können – und ganz<br />
nebenbei wird das Verständnis für die<br />
Struktur der Sprache verbessert. Im ersten<br />
Abschnitt geht es um Sprachen im Allgemeinen<br />
am Beispiel der indoeuropäischen<br />
Sprachen, im zweiten stehen Laute und<br />
Schriftsysteme im Mittelpunkt und im letzten<br />
Abschnitt werden „besondere Sprachen“<br />
erkundet wie z. B. die Gebärdensprache.<br />
Es ist sicher nicht schwer, Kinder<br />
für Geheimschriften, Hieroglyphen oder<br />
SMS-Kürzel und Smileys zu begeistern!<br />
Einfache Anleitungen und viele Kopiervorlagen<br />
machen auch die Vorbereitung zur<br />
Spielerei.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
31
INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009 Einladung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
32
Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Einladung INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009<br />
Der Büchereiverband Österreichs lädt Sie gemeinsam mit dem European Bureau of Library, Information and Documentation<br />
Associations (EBLIDA), der Vereinigung Österreichischer BibliothekarInnen (VÖB) und National Authorities<br />
on Public Libraries in Europe (NAPLE) zur Internationalen Bibliothekskonferenz „A Library Policy for<br />
Europe“ ein.<br />
Es würde uns sehr freuen, wenn Sie an der Konferenz teilnehmen und sich am Anstoß eines Diskussionsprozesses<br />
über die Wichtigkeit einer Bibliothekspolitik für Europa und deren Gewinn für den europäischen Bibliothekssektor<br />
und seiner Benutzer beteiligen würden. Die Konferenz hat es sich zum Ziel gesetzt, Politiker und bibliothekarische<br />
Interessensvertreter für einen aktiven Dialog zur Bibliothekspolitik in Europa zu gewinnen und aufzuzeigen,<br />
was für eine erfolgreiche Bibliotheksentwicklung in Europa notwendig ist.<br />
In diesem Sinne werden sich hochkarätige Referenten und internationale Experten an der Konferenz beteiligen<br />
und ihre Sicht auf die Bibliothekspolitik in Europa präsentieren. Es ist uns eine besondere Ehre, dass Frau Bundesministerin<br />
Dr. Claudia Schmied die Konferenz eröffnen wird und dass u. a. die IFLA-Präsidentin Prof. Dr. Claudia<br />
Lux bei der Konferenz sprechen wird.<br />
Wir glauben, dass es von großer Wichtigkeit ist, dass die Bibliotheksverbände, -organisationen und europäische<br />
Institutionen mit der Europäischen Kommission in einen aktiven Dialog treten, um mit einer europäischen Perspektive<br />
das Bibliothekswesen zu verändern.<br />
Der erste Teil der Konferenz mit dem Titel „Library policy and legislation“ widmet sich der Frage, wie Bibliotheken<br />
politisch und strategisch auf die Tagesordnung zu bringen sind, gibt einen Überblick über Gesetzgebung sowie<br />
Bibliothekspolitik in Europa und entwickelt <strong>Perspektiven</strong> für eine europäische Bibliotheksstrategie.<br />
Der zweite Teil mit dem Titel „The role of libraries in a European perspective“ wird der Frage nachgehen, wie EU-<br />
Projekte bisher genutzt wurden, um die Rolle der Bibliotheken zu stärken. Neben einer allgemeinen Einführung<br />
zur Rolle der Bibliotheken in der heutigen Gesellschaft wird der Fragen nachgegangen, wie sich diese in EU-Strategien<br />
niederschlägt.<br />
Der abschließende Teil der Konferenz wird einerseits jene Bereiche der EU in den Blick nehmen, die aktiv den Zutritt<br />
zu Information, Kultur und Recherche stimulieren (wie etwa das Projekt Europeana). Gleichzeitig soll aber auch<br />
diskutiert werden, wo die EU mit ihren Gesetzen Barrieren schafft und einen open access verhindert (Stichwort<br />
Copyright).<br />
Das vollständige Konferenzprogramm sowie das online-Anmeldungsformular finden Sie auf der Website<br />
http://www.conference.bvoe.at<br />
Alle, denen die Zukunft der Bibliotheken in Europa ein Anliegen ist, sollten an dieser vorbereitenden Diskussion<br />
mitwirken, bei der wir hoffen zu klären, wie wir in bibliothekspolitischen Fragen vorankommen können.<br />
Ich hoffe, viele von Ihnen bei der Konferenz begrüßen zu dürfen!<br />
Gerald Leitner<br />
EBLIDA-Präsident, BVÖ-Geschäftsführer<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
33
INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009 Programm<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
34<br />
Der Büchereiverband Österreichs lädt Sie gemeinsam mit dem European Bureau<br />
of Library, Information and Documentation Associations (EBLIDA), der Vereini-<br />
gung Österreichischer BibliothekarInnen (VÖB) und National Authorities on<br />
Public Libraries in Europe (NAPLE) zur Internationalen Bibliothekskonferenz<br />
A Library Policy<br />
for Europe<br />
Programm und Anmeldung:<br />
www.conference.bvoe.at<br />
Konferenzgebühr:<br />
(fällig bis 21. April 2009):<br />
EUR 130<br />
Ermäßigungen: EUR 75<br />
für Mitglieder von BVÖ,<br />
EBLIDA, NAPLE und VÖB<br />
Die Konferenzgebühr<br />
beinhaltet:<br />
Eintritt zu allen Einheiten<br />
Namensschild<br />
Konferenztasche<br />
Dokumentationsunterlagen<br />
Kaffeepausen<br />
Mittagessen<br />
Conference Dinner<br />
Library Vineyard Tour:<br />
EUR 30<br />
Konferenz in englischer Sprache!<br />
09:00 NAPLE FORUM Meeting<br />
Internal – by invitation only<br />
Venue: BVÖ<br />
09:00 EBLIDA Expert Groups<br />
Meetings<br />
Internal – by invitation only<br />
Venues: BVÖ and others<br />
14:00 EBLIDA Council Meeting<br />
Internal – by invitation only<br />
Venue: Austrian Academy of Sciences/Sitzungssaal<br />
20:00 EBLIDA Dinner<br />
7 th – 9 th May 2009<br />
Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />
Dr. Ignaz Seipel-Platz 2<br />
1010 Wien<br />
Programme:<br />
Thursday, May 7 th 2009 Friday, May 8 th 2009<br />
Venue:<br />
Austrian Academy of Sciences/Festsaal<br />
09:00 Registration<br />
10:30 Welcome and opening<br />
Roswitha Schipfer, Chair of the<br />
Austrian Library Association<br />
Maria Seissl, Vice-President of the<br />
Austrian Association of Librarians<br />
Maria ´<br />
Antonia Carrato Mena,<br />
Chair of NAPLE<br />
Claudia Schmied, Austrian Minister<br />
for Education, Arts and Culture
11:15 "A library policy for Europe"<br />
Gerald Leitner, President EBLIDA<br />
11:30 Library policy and legislation<br />
(Chair: Gerald Leitner, President<br />
EBLIDA)<br />
“Libraries on the agenda”<br />
– Claudia Lux, IFLA President<br />
“Library legislation in Europe”<br />
– Barbara Schleihagen, Director,<br />
German Library Association<br />
“Visibility of public library<br />
objectives in national legislation<br />
and policies”<br />
– Barbro Wigell-Ryynänen, Councilor<br />
for Library Affairs, Ministry<br />
of Education, Finland &<br />
Jens Thorhauge, Director, Danish<br />
Agency for Libraries and Media<br />
13:00 Lunch<br />
Panel Discussion<br />
14:00 The role of libraries in a<br />
European perspective<br />
(Chair: Bob McKee, Chief Executive,<br />
CILIP)<br />
EBLIDA<br />
sponsored by bm:ukk<br />
FOTO: PARLAMENTSDIREKTION/MIKE RANZ<br />
“Libraries in the Modern Society”<br />
– Paul Sturges, Chair IFLA/FAIFE<br />
“The i2010 initiative and beyond”<br />
– Yvo Volman, European Commission,<br />
DG INFSO<br />
„Culture Programme (2007 –<br />
2013)“<br />
– Edith Genser, Programme coordinator/Culture<br />
Unit (P5), European<br />
Commission<br />
“Stimulating the libraries of<br />
Europe – An analysis of European<br />
programmes”<br />
– Breda Karun, Country Library<br />
National Coordinator, Slovenia<br />
Panel Discussion<br />
15:30 Coffee/Tea<br />
16:00 Libraries of the future: creating<br />
access for Europe<br />
(Chair: Bas Savenije, Member of<br />
the EBLIDA Executive Committee)<br />
Programm INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009<br />
“EUROPEANA – Access to culture<br />
for all?”<br />
– Jill Cousins, Executive Director,<br />
EDL Foundation<br />
“Open Access: delivering a European<br />
agenda for teaching, learning<br />
and research”<br />
– Paul Ayris, Director, University<br />
College London Library Services<br />
“The transformation of copyright”<br />
– Toby Bainton, Chair, EBLIDA<br />
Expert Group on Information<br />
Law/British Library<br />
Panel Discussion<br />
17:30 Closure<br />
20:00 Conference Dinner<br />
Saturday, May 9 th 2009<br />
09:00 Library and Vineyard Tour<br />
Full day tour, return at 20:00.<br />
Lunch is included.<br />
Baroque State Hall of the Austrian<br />
National Library<br />
Vienna Main Public Library<br />
Melk Abbey Library<br />
Afternoon in a vineyard in the<br />
Wachau<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
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PREISE Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
36<br />
Österreichischer Kinder- und<br />
Der König und das Meer : 21 Kürzestgeschichten<br />
/ Heinz Janisch ; Wolf Erlbruch.<br />
– München : Sanssouci, 2008. –<br />
[48] S. : zahlr. Ill.<br />
Ab 4 Jahren<br />
Die Machtfülle<br />
eines Königs ausspielen<br />
zu können,<br />
hat seine<br />
Reize. „Spiel für<br />
mich!“, heißt es<br />
da zum Beispiel gegenüber der Trompete:<br />
„Ich befehle es dir.“ Doch die Trompete verweigert<br />
sich dem naiven Allmachtsanspruch<br />
des Königs, der an ein kleines Kind erinnert.<br />
Da hilft auch die Krone nichts. Aber auch<br />
der Geist, die Biene, der Regen, der Stern,<br />
die Wolken, der Hund und sogar der Bleistift<br />
zeigen sich seltsam widerständig und stellen<br />
die Weltsicht des Königs auf die Probe. In<br />
literarischen Miniaturen folgt Heinz Janisch<br />
dem kleinen König, blickt mit Moral und<br />
Wehmut auf ihn und die Welt, die ihn<br />
umgibt. Wolf Erlbruch verschafft diesem liebevollen<br />
Blick den nötigen Raum. Mit wenigen<br />
gestalterischen Details erfasst er die<br />
Eigenwilligkeit des Königs und ermöglicht es<br />
ihm, in eine ganz besondere Beziehung zu<br />
den Requisiten, Figuren und Ereignissen zu<br />
treten. Aus der sprachlichen und grafischen<br />
Reduktion heraus entsteht nach und nach<br />
jener Erkenntnisraum, der den Blick des<br />
Königs weg von seiner Krone und hin zu den<br />
kleinen Wundern der Welt lenkt. Am sonnigen<br />
Meeresstrand nimmt der König seine<br />
Krone vom Kopf und legt sie in den Sand.<br />
„Dann sprang er mit einem lauten Lachen ins<br />
Blau.“<br />
Finns Land / Heinz Janisch ; Linda<br />
Wolfsgruber. – München : Hanser, 2008.<br />
– [32] S. : zahlr. Ill.<br />
Ab 4 Jahren<br />
Seit Finn Finnland<br />
auf der<br />
Landkarte entdeckt<br />
hat, redet<br />
er nur noch davon.<br />
Zum Beispiel:<br />
„In Finnland<br />
ist es nie<br />
kalt.“ Oder aber:<br />
„In Finnland haben sie sicher Brot mit<br />
Erdbeergeschmack.“ Finns Leidenschaft<br />
für ein Land, von dem er allenfalls eine<br />
vage Vorstellung hat, steht beispielhaft<br />
für eine kindliche Sicht auf die Welt, die<br />
ihre schillernde Stofflichkeit aus einer<br />
Mixtur von Neugierde, Begeisterungsfähigkeit<br />
und unscharfem Halbwissen<br />
bezieht. Linda Wolfsgrubers zartbunte<br />
Collagen verleihen den lustvollen Gedankenreisen<br />
noch breiteren Raum. In assoziativer<br />
Arbeitsweise und mit leichtfüßigem<br />
Witz erschafft sie verträumte Bilderwelten,<br />
in denen das Unmögliche möglich<br />
wird. In Finnland, das wird nach der Lektüre<br />
dieses schmalen Kinderbuches endgültig<br />
klar, ist alles möglich. Nur: „Wie<br />
eng ist es eigentlich in England?“<br />
BieBu : oder Ameisen haben vom Blütenbestäuben<br />
wirklich keine Ahnung!<br />
/ Michael Stavaric ; Renate Habinger (Ill.). –<br />
Salzburg [u. a.] : Residenz, 2008. – [18] Bl. :<br />
überw. Ill.<br />
Ab 5 Jahren<br />
Mit Selbstbewusstsein<br />
und Witz präsentiert<br />
sich dieses<br />
in Text und Bild<br />
unorthodoxe Sachbuch,<br />
das Wissenswertes<br />
und Kurioses<br />
aus der Welt der<br />
Insekten offenbart: Es ist etwas faul im<br />
Bienenstaat. Die Bienen sind verschnupft<br />
und allseits herrscht Katzenjammer, denn<br />
ohne die Arbeit der Bienen sieht die<br />
Zukunft düster aus. Um das Schlimmste<br />
zu verhindern, werden sofort alle BewohnerInnen<br />
aus dem Wiesenkosmos zusammengetrommelt<br />
und starten zum – letztendlich<br />
erfolgreichen – Bestäubungsmarathon.<br />
Augenzwinkernd und voller<br />
Sprachspielereien entfaltet sich die ganze<br />
Dramatik der Beinahe-Katastrophe, in der<br />
immer wieder Informationsschnipsel,<br />
Liedzeilen oder Sprüche aufblitzen. In<br />
den teils von Herbarien inspirierten Bildkompositionen<br />
tummelt sich unter- wie<br />
oberirdisch das detailreich in Szene<br />
gesetzte Wiesenvolk, das sich als verschworene<br />
und durchorganisierte Gemeinschaft<br />
entpuppt. Ein von der ersten<br />
bis zur letzten Seite klug und souverän<br />
gestaltetes Buch!<br />
Die Preisverleihung findet am Dienstag, den 5. Mai 2009, um 14 Uhr im<br />
forumKloster in Gleisdorf/Steiermark statt.<br />
›
Jugendbuchpreis 2009<br />
Wendt, Albert: Betti Kettenhemd /<br />
Albert Wendt. – Wien [u. a.] : Jungbrunnen,<br />
2008. – 120 S. : Ill.<br />
Ab 9 Jahren<br />
Betti Kettenhemd ist<br />
die ängstliche Bettina<br />
von nebenan, bis sie<br />
einem riesigen Hund<br />
namens Schwarzer<br />
Mülleimer begegnet,<br />
ihn aus einer misslichen<br />
Lage befreit<br />
und – mit der Hundekette um ihren Körper –<br />
ein unbeschwert mutiges Kind wird. Sie<br />
führt den Freizeitjäger Müller-Meckel an der<br />
Nase herum und lernt vom Rebhuhn Tek-Tek<br />
viel über die Natur. Es ist ein Leben wie im<br />
Paradies – bis der Schwarze Mülleimer spurlos<br />
verschwindet. Betti sinkt in eine tiefe<br />
Traurigkeit, die sie fast umbringt. Dass sie<br />
überlebt, hat mit ihren Freunden zu tun, mit<br />
Tek-Tek und drei alten Männern. „Manchmal,<br />
Kinder“, lehrt uns einer von ihnen, „ist<br />
es das Höchste, einfach nicht kaputt zu<br />
gehen.“ Albert Wendt hat eine wunderbare<br />
Figur geschaffen, die in der kinderliterarischen<br />
Tradition der elternlosen, „wilden“<br />
Kinder ihren Platz hat. Und er erzählt die<br />
paradiesische Geschichte samt drohender<br />
Vertreibung mit dem Mut zu großen Gefühlen<br />
und in einer Sprache, die so eigen ist wie<br />
die Heldin selbst: unbändig und zugleich<br />
zärtlich, bezaubernd und voller Überraschungen.<br />
Christian Hochreiter illustriert den<br />
Text eindrucksvoll mit starkem, schwarzem<br />
Strich, er unterstreicht Bewegung und<br />
Dynamik und ist zugleich höchst zurückhaltend.<br />
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2009 PREISE<br />
Kollektion zum Österreichischen<br />
Kinder- und Jugendbuchpreis 2009<br />
KJL-Preis<br />
Ein Waldwicht fliegt in den Oman :<br />
eine Reise in Reimen / Text: Melanie<br />
Laibl. Ill.: Dorothee Schwab. – Idstein :<br />
kookbooks, 2008. – 32 S. : überw. Ill.<br />
Ab 3 Jahren<br />
Frau Friedrich / Heinz Janisch ; Helga<br />
Bansch. – Wien [u. a.] : Jungbrunnen,<br />
2008. – [14] Bl. : überw. Ill.<br />
Ab 4 Jahren<br />
Lembcke, Marjaleena ; Straßer,<br />
Susanne: Ein neuer Stern / Marjaleena<br />
Lembcke. Mit Bildern von<br />
Susanne Straßer. – Salzburg [u. a.] :<br />
Residenz, 2008. – [44] S. : zahlr. Ill.<br />
Ab 4 Jahren<br />
Das Kopftuch meiner Großmutter<br />
/ Heinz Janisch ; ill. von Aljoscha Blau.<br />
– Zürich : Bajazzo-Verl., 2008. – [32]<br />
S. : überw. Ill.<br />
Ab 5 Jahren<br />
Opa sagt, er ist jetzt Ritter : vom<br />
Leben mit Parkinson / Dagmar H.<br />
Mueller. Mit Ill. von Verena Ballhaus. –<br />
München [u. a. ] : Annette Betz, 2008.<br />
– [14] Bl. : überw. Ill.<br />
Ab 5 Jahren<br />
Simsalabim Bamba Saladu Saladim<br />
: Nilpferdwalzer, Zungenschnalzer<br />
und viele andere Lieder / Gerda<br />
Anger-Schmidt ; Susanna Heilmayr ;<br />
ill. von Renate Habinger. – St. Pölten :<br />
Residenz, 2008. – 128 S. : Ill.; Noten<br />
Ab 5 Jahren<br />
Auch die Götter lieben Fußball /<br />
Heinz Janisch (Text) ; Artem (Ill.). –<br />
Zürich : Bajazzo, 2008. – [14] Bl. :<br />
überw. Ill.<br />
Ab 5 Jahren<br />
Suche Arbeit für Papa / eine Geschichte<br />
von Lydia Zeller. Mit Bildern<br />
von Monika Maslowska. – Zürich :<br />
Bajazzo, 2008. – [25] S. : überw. Ill.<br />
Ab 6 Jahren<br />
Welsh, Renate: … und raus bist du<br />
/ Renate Welsh. – Innsbruck [u. a.] :<br />
Obelisk, 2008. – 140 S.<br />
Ab 11 Jahren<br />
Etz, Elisabeth: Vorurteile, oder<br />
was? / Elisabeth Etz. – Wien : Österr.<br />
Buchklub der Jugend, 2008. – 128 S. :<br />
Ill. – (Buchklub Gorilla ; Band 33)<br />
Ab 12 Jahren<br />
KJL-Preis 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
37
PREISEDie besten Wissenschaftsbücher 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
38<br />
Die besten<br />
Wissenschaftsbücher<br />
2009<br />
Naturwissenschaft<br />
und Technik<br />
Oberhummer, Heinz: Kann das alles<br />
Zufall sein? : geheimnisvolles Universum<br />
/ Heinz Oberhummer. – Salzburg<br />
: Ecowin, 2008. – 169 S. : Ill.<br />
ISBN 978-3-902404-54-1<br />
fest geb. : EUR 22,00<br />
Das moderne<br />
Bild des Universums<br />
ist grandioser,<br />
als man es sich<br />
jemals auch nur<br />
annähernd vorstellen<br />
konnte. Aber je<br />
mehr wir über das<br />
Universum erfahren, umso mehr Geheimnisse<br />
tun sich auf. Was ist die rätselhafte<br />
Dunkle Materie und die noch mysteriösere<br />
Dunkle Energie? Wie nahe sind wir<br />
einer „Weltformel“ auf der Spur? Warum<br />
ist die Inflation die leistungsfähigste<br />
Theorie des Universums? Was war eigentlich<br />
vor dem Urknall? Warum sind die<br />
Sterne für unser Leben unabdingbar?<br />
Was ist die Ungeziefertheorie? Warum ist<br />
es unserer Generation vorbehalten, dass<br />
wir Leben außerhalb der Erde entdecken?<br />
Erfahren Sie mehr über die aufregendste<br />
Entdeckung der modernen<br />
Naturwissenschaft. Unser Universum ist<br />
offensichtlich genau darauf abgestimmt,<br />
dass Leben möglich ist. Welche naturwissenschaftliche,<br />
philosophische als auch<br />
religiöse Erklärungen gibt es für diese<br />
überraschende Erkenntnis? Kann das<br />
alles Zufall sein?<br />
Medizin/Biologie<br />
Neffe, Jürgen: Darwin : das Abenteuer<br />
des Lebens / Jürgen Neffe. –<br />
München : Bertelsmann, 2008. – 527,<br />
[32] S. : Ill.<br />
ISBN 978-3-570-01091-4<br />
fest geb. : EUR 23,60<br />
Fünf Jahre erkundete<br />
Charles Darwin<br />
ab 1831 auf einem<br />
Segelschiff, der Beagle,<br />
die Erde und<br />
revolutionierte mit<br />
seinen dabei gewonnenenErkenntnissen<br />
das Bild vom<br />
Leben. Er ging als Gottesgläubiger und<br />
kehrte als Begründer der Evolutionstheorie<br />
zurück. Zum Darwin-Jahr 2009 reist<br />
Jürgen Neffe auf Darwins Spuren zu<br />
abgelegenen Inseln, durchstreift Urwälder,<br />
trifft Indianer, Naturschützer und<br />
Genforscher. Immer im Sog der Grundfrage<br />
nach dem Geheimnis des Lebens.<br />
Da lässt sich am Strand von Rio über<br />
sexuelle Auslese nachdenken oder bei<br />
einem Ritt durch Patagonien über die<br />
natürliche Zuchtwahl. Ein Roadmovie<br />
über die Erforschung des Lebendigen –<br />
gesättigt von Erkenntnislust und Abenteuer,<br />
aufregend und im Bann jener Kraft,<br />
die das Leben dereinst auf den Weg<br />
brachte und die wir bis heute nicht zureichend<br />
kennen.<br />
Geistes-/Sozial-/<br />
Kulturwissenschaften<br />
Hamann, Sybille : Weißbuch Frauen<br />
– Schwarzbuch Männer : warum wir<br />
einen neuen Geschlechtervertrag<br />
brauchen / Sibylle Hamann ; Eva Linsinger.<br />
– Wien : Deuticke, 2008. – 286 S.<br />
ISBN:978-3-552-06073-9<br />
kart. : EUR 20,50<br />
Die Frauen haben<br />
ihren Teil für die<br />
Emanzipation getan.<br />
Sie haben sich zu<br />
Alphamädchen entwickelt<br />
und Universitäten<br />
und neue<br />
Berufsfelder erobert.<br />
Die Hälfte der Welt, die Hälfte der Macht<br />
gehört ihnen deshalb noch lange nicht.<br />
Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Männer<br />
bewegen. Die Aufgaben wurden nicht
neu verteilt, die Frauen haben sich nur<br />
zusätzliche aufgehalst. Die Grundformel,<br />
nach der die Welt funktioniert, ist nach<br />
wie vor in Kraft: Frauen leisten global<br />
gesehen zwei Drittel der Arbeit, verfügen<br />
über zehn Prozent des Einkommens und<br />
ein Prozent des Vermögens. Sibylle<br />
Hamann und Eva Linsinger zeigen auf<br />
harten Zahlen und Fakten basierend klar<br />
und pointiert, dass Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter möglich, ja notwendig ist, da<br />
uns aus wirtschaftlicher, gesellschaftlicher<br />
und demographischer Sicht gar nichts<br />
anderes übrig bleibt und wir einen neuen<br />
Geschlechtervertrag brauchen.<br />
Junior-Wissensbücher<br />
Korn, Wolfgang: Die Weltreise einer<br />
Fleeceweste : eine kleine Geschichte<br />
über die große Globalisierung /<br />
Wolfgang Korn : Ill. von Birgit Jansen. –<br />
Berlin : Bloomsbury, 2008. – 168 S. : Ill.; Kt.<br />
ISBN 978-3-8270-5292-6<br />
fest geb. : EUR 15,40<br />
Der Autor nimmt<br />
uns mit auf die abenteuerliche<br />
Weltreise<br />
seiner Fleeceweste<br />
und zeigt uns, wie<br />
sich die Globalisierung<br />
auf den Alltag<br />
der Menschen auswirkt.<br />
So lesen wir etwa von den reichen<br />
Menschen in Dubai, die das Erdöl für den<br />
Fleecestoff verkaufen und sich zu ihrem<br />
Vergnügen mitten in der Wüste eine Skihalle<br />
errichtet haben. Von den armen<br />
Menschen in Bangladesch, die dem harten<br />
Arbeitsleben in der Textilindustrie<br />
ausgeliefert sind. Von den riesigen Container<br />
schiffen, die die Weltmeere nach<br />
Fahrplan durchqueren. Von dem Autor in<br />
Deutschland, der die Fleeceweste nach<br />
zwei Jahren in den Altkleider con tainer<br />
wirft. Und von dem Senegalesen Adrame,<br />
der die Weste schließlich trägt, während<br />
er mit anderen Flüchtlingen auf einem<br />
kleinen Fischerboot im Atlantik treibt.<br />
Die Weltreise einer Fleeceweste macht<br />
Hintergründe und Zusammen hänge der<br />
Globalisierung begreifbar, zeigt eindrucksvoll<br />
die Ungerechtigkeit des Welt-<br />
Die besten Wissenschaftsbücher 2009 PREISE<br />
Woche des Wissens<br />
und Forschens<br />
Von 23. bis 28. März 2009 luden österreichweit Büchereien<br />
und Buchhandlungen zu Diskussionen, Workshops und Buchpräsentationen.<br />
Ziel der Woche des Wissens ist es, die Leistungen der Wissenschaft<br />
sowie den heutigen Stand der Errungenschaften spannend und hautnah<br />
zu vermitteln und Forschungsbereiche aus oft unerwarteter Perspektive<br />
vorzustellen.<br />
Über 50 Öffentliche Bibliotheken haben sich heuer an der Aktion<br />
beteiligt!<br />
handels — und lässt den nächsten Klamottenkauf<br />
mit Sicherheit kritischer ausfallen.<br />
<br />
www.woche-des-wissens.at<br />
FOTO: ÖB KROATISCH MINIHOF<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
39
PREISE Radiopreise<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
40<br />
Radiopreise der Erwachsenenbildung<br />
Im Wiener RadioKulturhaus wurden am 19. Jänner zum 11. Mal die Radiopreise der Erwachsenenbildung vergeben.<br />
Die Überreichung nahmen RepräsentantInnen der vier preisverleihenden Verbände der Erwachsenenbildung –<br />
Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser, Verband Österreichischer Volkshochschulen<br />
(VÖV) und Wirtschaftsförderungsinstitut (WFI) – vor.<br />
Fest des<br />
österreichischen Radios<br />
Aus 73 Produktionen wurden 16 für die<br />
Preisvergabe nominiert. Eine 19-köpfige<br />
Jury hat schließlich davon die Preise in fünf<br />
Sparten vergeben. Die ausgezeichneten Produktionen<br />
des Jahres 2008 kommen von<br />
Ö1, FM 4, Radio Orange 94.0, Radiofabrik<br />
Salzburg sowie Radio FRO 105.0. Hörfunkdirektor<br />
Dr. Willy Mitsche betonte in seiner<br />
Begrüßung besonders die Rolle von Ö1,<br />
„Zugänge zur Wissenschaft zu schaffen, Diskurse<br />
zu eröffnen und zu einer kritischen<br />
Öffentlichkeit beizutragen.“ Für die „Freien<br />
Radios“ betonte Georg Wimmer, dass die<br />
„Freien“ nicht mit den Privatradios gleichzusetzen<br />
sind. Einer der Höhepunkte der diesjährigen<br />
Überreichung der Radiopreise war<br />
die „Rede zum Preis“ des Kinderpsychiaters<br />
und Autors Dr. Paulus Hochgatterer, der<br />
mit feiner Ironie einen Streifzug durch die<br />
jüngere Geschichte des Radios unternahm<br />
und dieses für Bildung und Lernen positionierte.<br />
PreisträgerInnen<br />
Die Eröffnungsrede der Feier sowie die Preisüberreichung<br />
in der Sparte Kultur nahm der<br />
Geschäftsführer des BVÖ, Mag. Gerald<br />
Leitner, vor. Ausgezeichnet wurde Ulla<br />
Ebner (Orange 94.0) für die Gestaltung der<br />
Sendung „Medea hinter Gittern. Ein Häfn-<br />
Theater“, in dessen Mittelpunkt Kulturarbeit<br />
hinter Gittern steht. In der Sparte Informa-<br />
Gerald Leitner (BVÖ) überreicht den Preis der Sparte Kultur an Ulla Ebner (Orange 94.0)<br />
tion ging der Preis an Franz Zeller für die<br />
Dimensionen-Sendung „Böses Blut. 75<br />
Jahre Tuskegee-Syphilis-Studie“ auf Ö1. Die<br />
Preisüberreichung erfolgte durch den Kurator<br />
des WFI, Dr. Michael P. Walter. Der<br />
nach dem ORF-Kurator und Erwachsenenbildner<br />
Eduard Ploier benannte Preis in der<br />
Sparte Bildung/Wissenschaft ging an<br />
Georg Wimmer, Erich Themmel sowie<br />
Andrea Schmid und Marcel Reidl, stellvertretend<br />
für die SchülerInnen der 4C<br />
des Christian Doppler-Gymnasiums<br />
Salzburg für die von der Radiofabrik Salzburg<br />
gesendete Dokumentation „Das<br />
‚Zigeunerlager’ Maxglan. Vorhof zum KZ.<br />
Ein HörMahnmal“. Für die gleich bewertete<br />
Sendung von Radio FRO 105.0 „FROzine:<br />
Ziviler Ungehorsam“ ging der „Eduard-<br />
Ploier-Preis“ auch an Pamela Neuwirth.<br />
Der Preis wurde vom Vorsitzenden der<br />
ARGE Bildungshäuser, Ing. Rudi Planton,<br />
übergeben. In der Sparte Sendereihe wurde<br />
mit dem Radiokolleg eines der Bildungsprunkstücke<br />
des öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunks ausgezeichnet. Den vom<br />
Vorstandsvorsitzenden des VÖV, Stadtrat<br />
Dr. Michael Ludwig, übergebenen Preis<br />
nahm Ina Zwerger entgegen. Michael P.<br />
Walter (WFI) überreichte abschließend in<br />
der Sparte Kurzsendungen den Radiopreis<br />
an Veronika Weidinger für die FM4-Connected<br />
Produktion „Follow the Women“,<br />
mit der ein Statement für Frieden im Nahen<br />
Osten abgegeben wurde.<br />
FOTO: PRESSEFOTOS.AT/LUDWIG SCHEDL
BEZAHLTE ANZEIGE
AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Ausbildung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
42<br />
Ausbildung für BibliothekarInnen 2009<br />
Der Büchereiverband Österreichs bietet<br />
gemeinsam mit dem Bundesinstitut für<br />
Erwachsenenbildung St. Wolfgang, dem<br />
Österreichischen Bibliothekswerk und<br />
dem ÖGB-Büchereiservice eine abgestufte,<br />
den jeweiligen Zielgruppen entsprechende<br />
Aus- und Fortbildung an. Die<br />
Aufenthalts- und Kurskosten für BibliothekarInnen<br />
an Öffentlichen Büchereien<br />
werden vom bm:ukk getragen. Die Ausbildungskriterien<br />
sind mit dem Gemeindeund<br />
Städtebund akkordiert.<br />
Ausbildung für ehrenamtliche<br />
und nebenberufliche<br />
BibliothekarInnen<br />
Mit Hilfe eines Modulsystems werden in<br />
dreiwöchigen Ausbildungslehrgängen, die<br />
im Zeitraum von eineinhalb Jahren stattfinden,<br />
folgende Inhalte vermittelt:<br />
Teil 1<br />
Organisation, Führung und Verwaltung einer<br />
Öffentlichen Bücherei, Verleihpraxis, Grundlagen<br />
der Literaturkunde und Medienrezeption,<br />
Geschichte, Wirkung und Funktion des<br />
Büchereiwesens.<br />
Teil 2<br />
Vertiefung der literarischen Kenntnisse vor<br />
allem in den Bereichen Weltliteratur, Kinder-<br />
und Jugendliteratur und Sachbuch-<br />
Literatur, Modelle der Literaturvermittlung,<br />
Methoden der Geschäftsführung, Veranstaltungsplanung,<br />
Werbung, Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Teil 3<br />
Aktuelle Themen im Bereich von Information<br />
und Unterhaltung, Selbstdarstellung<br />
der Bücherei, Spezialfragen der Büchereiverwaltung,<br />
Argumentation, Präsentation<br />
der Praxisprojekte.<br />
Termine 2009<br />
Lehrgang 70/3<br />
5. bis 9. April 2009 (Karwoche)<br />
Renate Engelmayr<br />
Lehrgang 73/2<br />
29. Juni bis 3. Juli 2009<br />
Dr. in Ulrike Unterthurner<br />
Lehrgang 74/3<br />
29. Juni bis 3. Juli 2009<br />
Dr. in Christina Repolust<br />
Lehrgang 77/1<br />
17. bis 21. August 2009<br />
(1.–3. Kurswoche jeweils in den Hauptferien<br />
als Sommerkurs geplant)<br />
Gottfried Luger<br />
Lehrgang 78/2<br />
(bes. geeignet f. TN der Reg. Einf.)<br />
28. September bis 2. Oktober 2009<br />
Prof. Adalbert Melichar<br />
Lehrgang 71/3<br />
5. bis 9. Oktober 2009<br />
Dr. in Gabriela Stieber<br />
Lehrgang 79/1<br />
9. bis 13. November 2009<br />
Andrea Heinrich<br />
Lehrgang 72/3<br />
23. bis 27. November 2009<br />
Robert Mech<br />
Achtung: Absolvierte Teilmodule verlieren ihre<br />
Gültigkeit nach 5 Jahren. Kurswochen bzw. Module,<br />
die in der ehrenamtlichen und nebenberuflichen Ausbildung<br />
absolviert wurden, werden nur dann anerkannt,<br />
wenn sie nicht länger als 5 Jahre zurückliegen.<br />
Ausbildung für hauptamtliche<br />
BibliothekarInnen<br />
Für hauptberufliche (auch teilzeitbeschäftigte)<br />
BibliothekarInnen des mittleren<br />
(C) und gehobenen (B) Fachdienstes<br />
an Öffentlichen Büchereien wird ein Fernkurs<br />
mit Studienmaterialien und Sozialphasen<br />
im BIfEB St. Wolfgang angeboten<br />
Termine 2009<br />
Ausbildungslehrgang 2008–2010/B/Teil 2<br />
25. bis 29. Mai 2009<br />
Mag. Gerald Leitner<br />
Ausbildungslehrgang 2008–2010/C/Teil 2<br />
22. bis 26. Juni 2009<br />
Mag. Gerald Leitner<br />
Ausbildungslehrgang 2008–2010/B/Teil 3<br />
30. November bis 4. Dezember 2009<br />
Mag. Gerald Leitner<br />
<br />
Anmeldung:<br />
Büchereiverband Österreichs<br />
Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />
Tel.: 01/406 97 22<br />
Fax: 01/406 35 94-22<br />
E-Mail: bvoe@bvoe.at<br />
Website: www.bvoe.at<br />
oder:<br />
BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />
Tel.: 06137/6621-0<br />
Fax: 06137/6621-116<br />
E-Mail: office@bifeb.at<br />
Website: www.bifeb.at
BEZAHLTE ANZEIGE
AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Weiterbildung<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
44<br />
Weiterbildung für BibliothekarInnen 2009<br />
Termine 2009<br />
Klassiker sind mehr<br />
als Reclam!<br />
4. bis 8. Mai 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: „Die Judenbuche“ von Annette von<br />
Droste-Hülshoff ist ein früher Kriminalfall.<br />
„Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ von<br />
Friedrich Schiller wird als erste Kriminalgeschichte<br />
der deutschen Literatur betrachtet.<br />
Theodor Fontanes „Effi Briest“ gibt Einblicke<br />
in Dreiecksbeziehungen. Reisen durch die<br />
Literaturgeschichte mit Stationen mit ausgewählten<br />
Klassikern, die Leselieben werden<br />
könnten.<br />
Kursleitung: Dr. in Christina Repolust<br />
Tel.: 0662/80 47-20 68<br />
E-Mail:<br />
christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />
Persönliches Informationsmanagement<br />
24. bis 26. Juni 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: Eine große Herausforderung ist nicht<br />
nur das Suchen von Informationen, sondern<br />
auch deren Organisation, Speicherung und<br />
Verwaltung. Wie organisiere ich für mich<br />
wichtige Dokumente, Webseiten, Bilder,<br />
Videos und Audiodateien, so dass ich sie<br />
schnell wieder finde und von überall Zugriff<br />
darauf habe? Wie bleibe ich am Laufenden,<br />
ohne dass die Mailbox überquillt?<br />
Kursleitung: Mag. a (FH) Verena Lenes<br />
Tel.: 01/406 97 22-23<br />
E-Mail: lenes@bvoe.at<br />
Sachbuchbörse<br />
8. bis 10. Juli 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: Aktuelle Sachbücher in nachgefragten<br />
Sachbuchgruppen werden vorgestellt,<br />
Neuerscheinungen und Longseller werden<br />
im Hinblick auf Bestanderweiterung und<br />
-ergänzung besprochen, dazu Zielgruppen,<br />
aktuelle Trends und Auswahlkriterien.<br />
Kursleitung: Dr. Franz Pascher<br />
Tel.: 01/406 97 22<br />
E-Mail: f.pascher@netway.at<br />
Wörter zwischen Tönen<br />
Hörbücher in den Bibliotheken<br />
31. August bis 4. September 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: Welche Möglichkeiten bieten die im<br />
Buchhandel und den Bibliotheken boomenden<br />
Hörbücher? Lesungen, Hörspiele, Features,<br />
Dokumentationen – Hörbücher sind<br />
nicht bloß Ergänzungen, Anhängsel von<br />
gedruckten Büchern, auch keine Konkurrenz,<br />
sondern bieten neue, überraschende, sinnliche<br />
Aufbereitungen und Zugänge zu Texten<br />
und Themen.<br />
Kursleitung: Georg Pichler<br />
Tel.: 01/405 49 98-134<br />
E-Mail: georg.pichler@oegbverlag.at<br />
Zur sozial-integrativen<br />
Bibliotheksarbeit<br />
14. bis 18. September 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: In ihrem Leitbild haben Öffentliche<br />
Bibliotheken in Österreich verankert, als<br />
sozial-integratives Zentrum zu wirken und<br />
somit Zielgruppen wie MigrantInnen mit<br />
besonderen Angeboten zu bedienen. Um<br />
dieses Angebot zu schaffen, benötigen<br />
Bibliotheken jedoch ganz spezifische Rahmenbedingungen<br />
und Hilfsmittel. In diesem<br />
Seminar sollen einerseits die Rolle der Bibliothek<br />
als Vermittlerin kultureller Vielfalt und<br />
Mehrsprachigkeit mit (internationalen) guten<br />
Beispielen vorgestellt und andererseits konkrete<br />
Pläne für die eigene Arbeit erarbeitet<br />
werden.<br />
Kursleitung: Mag. a Jana Sommeregger<br />
Tel.: 01/406 97 22-19<br />
E-Mail: sommeregger@bvoe.at<br />
Frankfurter<br />
Buchmesse 2009<br />
28. September bis 2. Oktober 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: Neuerscheinungen, die auf der<br />
Frankfurter Buchmesse die Medien beschäftigen,<br />
werden bereits im Fortbildungskurs<br />
vorgestellt. Buchlisten und Buchpräsentationen<br />
sollen Ihnen bei der Büchereiarbeit der<br />
nächsten Monate helfen. Zudem wird der<br />
Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse<br />
2009, Gastland China, multimedial aufbereitet.
Kursleitung: Mag. Gerald Leitner<br />
Tel.: 01/406 97 22-11<br />
E-Mail: leitner@bvoe.at<br />
Bibliotheks-Lifting oder<br />
Ein neues Image für meine<br />
Bücherei<br />
Ein praxisnaher Workshop<br />
27. bis 30. Oktober 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: Auch wenn der große Traum von der<br />
neuen Wunschbibliothek vorerst nicht realisierbar<br />
ist, kann ich das Erscheinungsbild<br />
meiner Bibliothek doch wesentlich verändern.<br />
Im Rahmen des Kurses sollen vielfältige<br />
und kreative Wege aufgezeigt und gemeinsam<br />
entwickelt werden, wie man mit möglichst<br />
einfachen Mitteln der eigenen Bibliothek<br />
ein neues Gesicht und damit ein interessanteres<br />
Image verleihen kann. Raumkonzepte,<br />
Ausstattung und Dekoration sollen<br />
Weiterbildung AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />
Weiterbildung für BibliothekarInnen 2009<br />
hierbei ebenso behandelt werden wie das<br />
Erscheinungsbild bei Veranstaltungen, auf<br />
Drucksorten oder der Homepage.<br />
Kursleitung: Dr. Reinhard Ehgartner<br />
Tel.: 0662/88 18 66<br />
E-Mail: reinhard.ehgartner@biblio.at<br />
Zum dritten Ort –<br />
ein Wegweiser<br />
30. November bis 4. Dezember 2009<br />
Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />
Seminarort: BIfEB Strobl<br />
Inhalt: So genannte „Dritte Orte“, an denen<br />
Menschen sich ungezwungen treffen, Freizeit<br />
verbringen und sich wohl fühlen, wirken<br />
integrierend und tragen wesentlich zum<br />
sozialen Leben in einer Kommune bei.<br />
Öffentliche Bibliotheken haben gute Voraussetzungen,<br />
ideal als „Dritte Orte“ zu fungieren,<br />
benötigen dazu aber hohen Ressourceneinsatz<br />
und Unterstützung auf vielen Ebenen.<br />
Ein wichtiger Faktor dafür ist professionelles<br />
Lobbying. Dieses Seminar will Anre-<br />
gungen für eine nachhaltige Positionierung<br />
der Öffentlichen Bibliothek im sozialpolitischen<br />
Netzwerk bieten und lädt ExpertInnen<br />
und SeminarteilnehmerInnen zum Erfahrungsaustausch<br />
ein.<br />
Kursleitung: Mag. a Roswitha Schipfer<br />
Tel.: 0316/872 49 61<br />
E-Mail: roswitha.schipfer@stadt.graz.at<br />
<br />
Anmeldung:<br />
Büchereiverband Österreichs<br />
Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />
Tel.: 01/406 97 22<br />
Fax: 01/406 35 94-22<br />
E-Mail: bvoe@bvoe.at<br />
Website: www.bvoe.at<br />
oder:<br />
BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />
Tel.: 06137/6621-0<br />
Fax: 06137/6621-116<br />
E-Mail: office@bifeb.at<br />
Website: www.bifeb.at<br />
Bibliotheken Online – Gesamtkatalog Österreichischer Büchereien<br />
www.bibliotheken.at<br />
Der gesamtösterreichische Online-Katalog Bibliotheken Online sichert die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken und schafft<br />
damit allen Interessierten zentralen Zugang zu den Katalogen und Diensten der Bibliotheken. Bibliotheken Online bietet:<br />
die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken Österreichs im Internet<br />
einen Online-Katalog Ihrer Bibliothek im Internet<br />
einfachste Recherche<br />
Service für BibliothekarInnen und Interessierte<br />
Standortnachweis jeglicher Literatur<br />
ein Projekt des BVÖ – gefördert vom bm:ukk<br />
Büchereiperspektiven 03/08<br />
45
AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Softwarekurse des BVÖ<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
46<br />
Softwarekurse des BVÖ 2009<br />
Die BVÖ-Softwareförderung ermöglicht<br />
Bibliotheken die Arbeit mit moderner<br />
Bibliothekssoftware. Um die Programme<br />
effizient einsetzen zu können, gibt es<br />
für BibliothekarInnen die kostenlose<br />
Möglichkeit Schulungen zu besuchen.<br />
Die Kurskosten werden vom bm:ukk<br />
getragen. Die Softwarekurse werden in<br />
Kooperation mit den Fach- und Servicestellen<br />
in den einzelnen Bundesländern<br />
durchgeführt.<br />
Die folgenden Kursinhalte dienen der<br />
Orientierung, sie können aber je nach<br />
Programm und Vorkenntnissen der<br />
KursteilnehmerInnen variieren.<br />
AnfängerInnenkurse:<br />
Für ProgrammeinsteigerInnen<br />
Schwerpunkte dieser Kurse sind Verleih,<br />
Benutzerdatenpflege, Grundlagen der<br />
Katalogisierung und Datensicherung.<br />
Fortgeschrittenenkurse: Für AbsolventInnen<br />
der AnfängerInnenkurse<br />
bzw. für bereits geübte ProgrammanwenderInnen<br />
In diesen Kursen werden u. a. die Themen<br />
Katalogisierung, Verleih und Recherche<br />
vertieft. Hinzu kommen Registerdatenpflege<br />
(Datenbearbeitung), Grundeinstellungen,<br />
Datenimport und -export, Etikettendruck<br />
und Mahnwesen.<br />
Spezialkurse: Für Verantwortliche von<br />
Bibliotheken bzw. für MitarbeiterInnen,<br />
die intensiv mit dem Bibliotheksprogramm<br />
arbeiten<br />
Hier werden Fragen der KursteilnehmerInnen<br />
beantwortet, mögliche Themen sind u.<br />
a. Statistik, Erwerb und Inventur.<br />
Salzburg<br />
BIBLIOTHECA 2000<br />
29. April 2009<br />
9 bis 17 Uhr<br />
AnfängerInnen<br />
AUSGEBUCHT!<br />
Kursort: Landesberufsschülerheim<br />
Weisslhofweg 7<br />
5400 Hallein<br />
30. April 2009<br />
9 bis 17 Uhr<br />
Fortgeschrittene/Spezial<br />
Kursort: Landesberufsschülerheim<br />
Weisslhofweg 7<br />
5400 Hallein<br />
<br />
Anmeldung:<br />
Mag. (FH) Verena Lenes<br />
BVÖ, Museumstr. 3/B/12, 1070 Wien<br />
Tel.: 01/406 97 22-23<br />
Fax: 01/406 35 94-22<br />
E-Mail: lenes@bvoe.at<br />
Online-Anmeldung unter:<br />
www.bvoe.at/<br />
Aus-_und_Fortbildung/Anmeldung/<br />
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AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
48<br />
Leseakademie<br />
2009<br />
Die preisgekrönte Imagekampagne<br />
für das Lesen geht weiter:<br />
Österreich liest.<br />
Treffpunkt Bibliothek<br />
heuer vom<br />
19. bis 25.<br />
Oktober 2009<br />
Die Woche der Literaturveranstaltungen<br />
in Österreichs Bibliotheken!<br />
Mit „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />
starteten die österreichischen Bibliotheken<br />
2006 eine Kampagne, die es in dieser<br />
Dimension bislang noch nicht gegeben<br />
hatte. „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />
ist mittlerweile nicht nur das größte<br />
Literaturfestival des Landes, sondern ein<br />
ungemein wertvolles bibliothekspolitisches<br />
Marketinginstrument. Mit attraktiven Veranstaltungen<br />
in den Bibliotheken, gepaart<br />
mit einer professionellen Werbekampagne,<br />
gelingt es uns, die Situation der Bibliotheken<br />
zum Thema zu machen!<br />
Die Fortbildungsveranstaltungen der Leseakademie<br />
bieten Ihnen in bewährter Weise<br />
Anregungen und Tipps für Ihre Veranstaltungen<br />
in der Woche vor dem Nationalfeiertag<br />
und für andere Gelegenheiten.<br />
Gemeinsam mit den Servicestellen in den<br />
Bundesländern bietet Ihnen der Büchereiverband<br />
Österreichs Workshops und Vorträge<br />
zu aktuellen Themen der Literaturvermittlung<br />
– und Gelegenheiten zum<br />
Erfahrungsaustausch! Wir freuen uns auf<br />
Ihr Kommen!<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
Vortragende:<br />
Alexander Kluy und Stefan Gmünder<br />
Die Literaturkritiker Alexander Kluy und<br />
Stefan Gmünder präsentieren interessante<br />
Neuerscheinungen, sowohl literarisch<br />
Anspruchsvolles als auch Unterhaltungsliteratur<br />
stehen am Programm. Ein Dialog<br />
dieser beiden profunden Literaturkenner<br />
garantiert allen literarisch Interessierten<br />
anregende und informative Stunden –<br />
inklusive Buchtipps und Empfehlungen für<br />
den Bestandsaufbau Ihrer Bibliothek!<br />
Stefan Gmünder schreibt für deutsche,<br />
österreichische und schweizer Printmedien<br />
und betreut die Buchseiten der Wochenendbeilage<br />
ALBUM des Standard. Er ist<br />
Herausgeber des 2006 erschienenen<br />
4.Auflage!<br />
Buches die republik nizon. eine biographie<br />
in gesprächen (edition selene).<br />
Alexander Kluy lebt als freier Autor und<br />
Journalist in München und schreibt für den<br />
Standard, Buchkultur und Literatur und Kritik<br />
sowie für deutsche und schweizer Zeitungen<br />
und Zeitschriften. Zuletzt erschienen von ihm<br />
die Bücher Berühmt in Wien (Prestel Verlag)<br />
und Spaziergänge rund um den Bodensee<br />
der Literaten und Künstler (Arche Verlag).<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land" –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
Vortragende: Renate Tanzberger<br />
Welche Jugendbücher, in denen Mädchen<br />
mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt<br />
stehen, fallen Ihnen ein? Ziel dieses Seminars<br />
ist es, mehr davon bekannt zu machen sowie<br />
ein Projekt vorzustellen, bei dem Mädchen<br />
einige dieser Bücher rezensiert haben.<br />
Zusätzlich werden Anregungen für Veranstaltungen<br />
gegeben, in denen Jugendliche mit<br />
und ohne Migrationshintergrund die Welt<br />
von (scheinbar) fremden Mädchen besser<br />
kennen lernen.<br />
Renate Tanzberger ist Obfrau des Vereins<br />
EfEU (www.efeu.or.at) und beschäftigt sich<br />
seit vielen Jahren als Vortragende und Autorin<br />
mit dem Thema „Bildung und Gender“.<br />
Als Wienerin mit wenig Migrationserfahrung<br />
ist ihr die Sichtbarmachung von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund ein wichtiges<br />
Anliegen.
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
Vortragende: Martina Adelsberger<br />
Schoßkinderprogramme bieten Sprachund<br />
Leseförderung für die jüngste Gruppe<br />
der BibliotheksbenutzerInnen. Dieser Kurs<br />
zeigt, wie der Start einer gelungenen Lesebiographie<br />
durch Öffentliche Bibliotheken<br />
unterstützt werden kann! Neben Informationen<br />
zur Sprachentwicklung und anregenden<br />
Praxisberichten bleibt natürlich<br />
Zeit für Ihre Ideen und eigene Programmentwicklung.<br />
Dieser Kurs ist Teil des BVÖ-Fortbildungsprogramms<br />
„Zielgruppenarbeit<br />
von XXS bis XXL“ für systematische<br />
Burgenland<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Donnerstag, 2. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Literaturhaus Mattersburg,<br />
Wulkalände 2 (Kulturzentrum 1. Stock)<br />
7210 Mattersburg<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Donnerstag, 28. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: AK-Bücherei Oberwart<br />
Lehargasse 5<br />
7400 Oberwart<br />
Kinder- und Jugendarbeit in der<br />
Öffentlichen Bibliothek.<br />
Martina Adelsberger ist seit 2002 als<br />
Kinderbibliothekarin bei den Büchereien<br />
Wien tätig und seit 2005 auch im Bereich<br />
Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit dem Schwerpunkt Kinder.<br />
Sie entwickelte ein Veranstaltungsprogramm<br />
für die Allerkleinsten in der<br />
Hauptbücherei am Gürtel in Wien.<br />
Alle Veranstaltungstermine und<br />
-adressen finden Sie auf den folgenden<br />
Seiten sowie im Internet unter<br />
www.bvoe.at/ > Aus- und Fortbildung<br />
Die Kurskosten werden vom bm:ukk<br />
getragen.<br />
Alle Termine auf einen Blick:<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Freitag, 19. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: AK-Bücherei Oberwart,<br />
Lehargasse 5, 7400 Oberwart<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit dem Landesverband<br />
Burgenländischer BibliothekarInnen<br />
und der Diözesanen Büchereistelle<br />
Eisenstadt.<br />
Anmeldung für den Kurs „Heimat ist<br />
nicht nur ein Land“:<br />
AK-Bücherei Oberwart<br />
Erna Fank<br />
Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />
<br />
Informationen und Kontakt:<br />
Büchereiverband Österreichs<br />
Barbara Smrzka<br />
Museumstraße 3/B/12<br />
1070 Wien<br />
Tel.: 01/406 97 22-25<br />
Fax: 01/406 35 94-22<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Online auf www.bvoe.at unter<br />
Aus- und Fortbildung<br />
Tel. 03352/32588-19<br />
E-Mail: erna_fank@akbgld.at<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Landesverband Bgld. BibliothekarInnen<br />
Literaturhaus Mattersburg<br />
Elfrieda Frank<br />
Wulkalände 2, 7210 Mattersburg<br />
Tel: 02626/67710-11<br />
Fax: 02626/67710-5<br />
E-Mail: lvbb@aon.at<br />
Büchereiperspektiven 03/08<br />
49
AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
50<br />
Kärnten<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Mittwoch, 29. April 2009<br />
13:30 bis 17:30 Uhr<br />
Kursort: Pädagogische Hochschule<br />
Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />
9020 Klagenfurt<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Mittwoch, 13. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Pädagogische Hochschule<br />
Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />
9020 Klagenfurt<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Mittwoch, 24. Juni 2009<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Kursort: Pädagogische Hochschule<br />
Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />
9020 Klagenfurt<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit dem<br />
Bibliotheksverband Kärnten, der Pädagogischen<br />
Hochschule Kärnten und dem<br />
Landesschulrat für Kärnten.<br />
Anmeldung für alle Kurse:<br />
Mag. Werner Molitschnig/Bibliotheksverband<br />
Kärnten<br />
c/o Landesschulrat für Kärnten<br />
Fachstelle für Schulbibliotheken<br />
Kaufmanngasse 8/I, 9020 Klagenfurt<br />
Tel: 0463/5812-207<br />
Fax: 0463/5812-502<br />
Online unter www.bvk.at<br />
Niederösterreich<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Mittwoch, 25. März 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />
am Gürtel, Veranstaltungssaal,<br />
3. OG, Zugang über Haupteingang,<br />
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen – gemeinsame<br />
Veranstaltung für NÖ und Wien!<br />
Anmeldung:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Freitag, 24. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Veranstaltungsraum 603<br />
Jakob Kern, Stephansplatz 6, Dachgeschoß,<br />
1010 Wien<br />
Anmeldung: Ingrid Kainzner, Kirchliches<br />
Bibliothekswerk der Erzdiözese Wien<br />
E-Mail: office@kibi.at, Tel: 01/513 42 56<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Donnerstag, 18. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Pastorale Dienste<br />
Florian Zimmel-Saal<br />
Klostergasse 15, 3100 St. Pölten<br />
Gratis Kinderbetreuung möglich –<br />
jedoch nur nach telefonischer<br />
Voranmeldung!<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Anmeldung: Gerlinde Falkensteiner,<br />
Bibliotheksfachstelle der Diözese<br />
St. Pölten<br />
E-Mail: g.falkensteiner@kirche.at<br />
Tel: 02742/398-338<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit der Bibliotheksfachstelle<br />
der Diözese St. Pölten,<br />
dem Kirchlichen Bibliothekswerk der Erzdiözese<br />
Wien und dem Landesverband<br />
NÖ Bibliotheken – Bibliotheksmanagement<br />
NÖ.<br />
Oberösterreich<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Freitag, 3. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />
Linz, Kärntnerstraße 26<br />
4020 Linz<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Mittwoch, 22. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />
Linz, Kärntnerstraße 26<br />
4020 Linz
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Freitag, 15. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />
Linz, Kärntnerstraße 26<br />
4020 Linz<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit dem Landesverband<br />
oberösterreichischer Bibliothekarinnen<br />
und Bibliothekare, der VHS-<br />
Stadtbibliothek Linz und der Bibliotheksfachstelle<br />
der Diözese Linz.<br />
Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />
Astrid Diwischek<br />
Landesverband oberösterreichischer<br />
Bibliothekarinnen und Bibliothekare<br />
c/o VHS-Stadtbibliothek Linz<br />
Kärntnerstraße 26, 4020 Linz<br />
E-Mail: astrid.diwischek@mag.linz.at<br />
Tel: 0732/7070-4532<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
Salzburg<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Donnerstag, 2. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Stadtbücherei Hallein,<br />
Schöndorferplatz 6, 5400 Hallein<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Donnerstag, 23. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Land Salzburg, Bürgerzentrum<br />
Bahnhof, Fanny-von-Lehnertstr. 1<br />
Zi A 1004, 10. Stock, 5020 Salzburg<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Samstag, 16. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Öffentliche Bibliothek Golling,<br />
Pfarrgasse 119, 5440 Golling<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband Österreichs<br />
in Kooperation mit dem Land Salzburg,<br />
dem Bibliothekarsverband Salzburg<br />
und dem Referat für Bibliotheken und<br />
Leseförderung der Erzdiözese Salzburg.<br />
Anmeldung für alle Kurse:<br />
Herlinde Lugstein<br />
Land Salzburg<br />
Erwachsenenbildung · Bildungsmedien<br />
Postfach 527, 5010 Salzburg<br />
Tel.: 0662/8042-5616<br />
Fax: 0662/8042-5630<br />
E-Mail: eb@salzburg.gv.at<br />
Steiermark<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Donnerstag, 30. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Campus FH Joanneum,<br />
Eggenberger Allee 11, 8020 Graz<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Donnerstag, 14. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Campus FH Joanneum,<br />
Eggenberger Allee 11<br />
8020 Graz<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Donnerstag, 25. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Campus FH Joanneum,<br />
Eggenberger Allee 11, 8020 Graz<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit dem<br />
Lesezentrum Steiermark und dem<br />
bibliothekarsforum.at.<br />
Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />
Lesezentrum Steiermark<br />
Eggenberger Allee 15 a, 8020 Graz<br />
Tel: 0316/685-3570<br />
Fax: 0316/685-35714<br />
Mail: g.peham@lesezentrum.at<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
Büchereiperspektiven 03/08<br />
51
AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
52<br />
Tirol<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Samstag, 28. März 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Bibliothek Zirl<br />
Am Anger 14, 6170 Zirl<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Freitag, 24. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Bibliothek Zirl<br />
Am Anger 14, 6170 Zirl<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Mittwoch, 17. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Tiroler Bildungsforum<br />
Spiegelsaal, 2. Stock<br />
Sillgasse 8<br />
6020 Innsbruck<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit dem Büro<br />
für Öffentliches Bücherei- und Bibliothekswesen<br />
der Universitäts- und Landesbibliothek<br />
Tirol, dem Diözesanen<br />
Bibliotheksreferat Innsbruck und der<br />
Interessensvereinigung der Bibliothekare<br />
Tirols.<br />
Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />
Büro für Öffentliches Bücherei- und<br />
Bibliothekswesen<br />
Susanne Halhammer<br />
Universitäts- und Landesbibliothek Tirol<br />
Innrain 50, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: 0512/507 24 59 und 2421<br />
Fax: 0512/507 2893<br />
Mail: ub-buechereien@uibk.ac.at<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
Vorarlberg<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Freitag, 27. März 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Schloss Hofen, Zentrum für<br />
Wissenschaft und Weiterbildung<br />
Hoferstraße 26<br />
6911 Lochau am Bodensee<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Donnerstag, 23. April 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Amt der Vorarlberger Landesregierung,<br />
Zimmer Nr. 529<br />
Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Dienstag, 16. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Amt der Vorarlberger Landesregierung,<br />
Montfortsaal<br />
Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband<br />
Österreichs in Kooperation mit der Landesbüchereistelle<br />
für Vorarlberg, dem<br />
Bibliotheksverband Vorarlberg und der<br />
Katholischen Kirche Vorarlberg: Medienstelle/Bibliotheken.<br />
Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />
Landesbüchereistelle für Vorarlberg<br />
Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />
Tel.: 05574/511-22250 oder -22256<br />
Fax: 05574/511-20095<br />
E-Mail: gertrud.rhomberg@vorarlberg.at<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
Wien<br />
XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />
Begleitpersonen in der Bibliothek<br />
(Martina Adelsberger)<br />
Mittwoch, 25. März 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />
am Gürtel<br />
Veranstaltungssaal, 3. OG<br />
Zugang über Haupteingang<br />
Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen – gemeinsame<br />
Veranstaltung für Wien und NÖ!<br />
Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />
deutschsprachiger Belletristik<br />
(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />
Mittwoch, 27. Mai 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />
am Gürtel<br />
Veranstaltungssaal, 3. OG
Zugang über Haupteingang<br />
Urban-Loritz-Platz 2a<br />
1070 Wien<br />
„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />
Mädchen mit Migrationshintergrund<br />
in der Jugendliteratur<br />
(Renate Tanzberger)<br />
Mittwoch, 17. Juni 2009<br />
9 bis 13 Uhr<br />
Kursort: Büchereiverband Österreichs,<br />
1070 Wien<br />
Museumstraße 3/B/12<br />
Max. 25 TeilnehmerInnen<br />
Kooperation:<br />
Veranstalter ist der Büchereiverband in<br />
Kooperation mit den Büchereien Wien<br />
und dem Kirchlichen Bibliothekswerk der<br />
Erzdiözese Wien.<br />
Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />
Karin Claudi, Büchereien Wien<br />
Mail: karin.claudi@wien.gv.at<br />
Wir ersuchen Sie nur in Ausnahmefällen<br />
um Anmeldung per Telefon: 01/4000-<br />
84507<br />
Anmeldung für die anderen Kurse:<br />
Barbara Smrzka, BVÖ<br />
Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />
Fortbildung<br />
E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />
Tel: 01/406 97 22-25<br />
FOTO: BVÖ/SMRZKA<br />
Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />
Die Leseakademie wurde 2006<br />
gegründet. Damit wurde vom Büchereiverband Österreichs ein neuer Fortbildungsschwerpunkt<br />
gesetzt: Diese Kursreihe widmet sich gezielt den Themen<br />
Lesemotivation, Literaturvermittlung und Veranstaltungsmanagement;<br />
die Kurse dazu werden, wie auch die Vorträge zur Kinder- und Jugendliteratur,<br />
in allen Bundesländern angeboten.<br />
Zwei der heuer angebotenen Kurse sind in ein größeres Projekt des Büchereiverbandes<br />
eingebettet: Der Kurs „XXS Willkommen!“ mit Martina Adelsberger<br />
ist Teil des BVÖ-Fortbildungsprogramms „Zielgruppenarbeit von XXS bis XXL“<br />
für systematische Kinder- und<br />
Jugendarbeit in den Öffentlichen<br />
Bibliothek. Der Kurs „Heimat ist<br />
nicht nur ein Land“ von Renate<br />
Tanzberger ist Teil des 2008 begonnenen<br />
sozial-integrativen Arbeitsschwerpunktes.<br />
Bei diesem Kurs<br />
erwarten Sie neben der Expertise<br />
von Renate Tanzberger auch Tipps<br />
für den bibliothekarischen Alltag<br />
von einer BVÖ-Mitarbeiterin.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
53
Büchereiperspektiven 01/09<br />
54<br />
Stadtbibliothek<br />
Salzburg<br />
Am 7. Jänner nahm die neue Stadtbibliothek<br />
Salzburg am Standort des<br />
ehemaligen Lehener Stadions ihren<br />
Betrieb auf. Am 9. Jänner folgte ein<br />
spektakuläres Eröffnungsfest mit<br />
einer Show aus Feuer und Eis.<br />
Die Salzburger und Salzburgerinnen<br />
haben ihre neue Stadtbibliothek von<br />
Anfang an ins Herz geschlossen: In den<br />
ersten sieben Wochen besuchten rund<br />
40 000 Besucherinnen und Besucher die<br />
Stadtbibliothek und entliehen in diesem<br />
Zeitraum über 150 000 Medien. Das bedeutet,<br />
dass der Gesamtbestand in nur<br />
sieben Wochen einmal umgeschlagen<br />
wurde. Erfreulich ist besonders das große<br />
Interesse bei allen Alters- und Bevölkerungsgruppen;<br />
es konnten in den ersten<br />
Wochen insgesamt 2 800 neue Leserinnen<br />
und Leser gewonnen werden, davon<br />
waren zwei Drittel Erwachsene und ein<br />
Drittel Kinder und Jugendliche.<br />
Neue Mitte Lehen<br />
Die Stadtbibliothek ist Teil eines städtebaulichen<br />
Gesamtprojektes, das unter<br />
dem Namen Neue Mitte Lehen in den<br />
Unter dem Motto „Ex Libris“ wurde die<br />
Stadtbibliothek Salzburg mit einer großen<br />
Feuerwerksshow eröffnet<br />
Autor: Helmut Windinger<br />
letzten Jahren im bevölkerungsreichsten<br />
Stadtteil Salzburgs verwirklicht wurde. Die<br />
architektonische Gestaltung ist aus einem<br />
europaweiten Wettbewerb hervorgegangen,<br />
an dem sich über 140 Architekturbüros<br />
beteiligt haben. Das Siegerprojekt der<br />
Architekten von Halle 1 aus Salzburg<br />
wurde schließlich gemeinsam von der<br />
Wohnbaugenossenschaft Die Salzburg<br />
und von der Immobilienfirma UBM errichtet.<br />
Das Bauvorhaben erhielt gemeinsam<br />
mit anderen Projekten im Stadtteil den<br />
Otto-Wagner-Städtebaupreis 2007.<br />
Die Neue Mitte Lehen besteht aus einem<br />
Geschäftszentrum, das über der ehemali-<br />
FOTO: WILD TEAM
gen Westtribüne des Lehener Stadions<br />
errichtet wurde; hier ist auch die Bibliothek<br />
angesiedelt. Überragt wird dieser<br />
Bauteil von einer in 32 Metern über dem<br />
Bau schwebenden Panoramabar. Der ehemalige<br />
Stadionrasen wurde als Park belassen<br />
und lädt in der wärmeren Jahreszeit<br />
zum Verweilen ein. Gegenüber wurde über<br />
der ehemaligen Osttribüne ein Wohnprojekt<br />
umgesetzt; in diesem Gebäude befinden<br />
sich außerdem ein städtischer Veranstaltungssaal<br />
für bis zu 250 Personen, ein<br />
Seniorenzentrum und ein Cateringunternehmen<br />
der Diakonie, das zugleich auch<br />
ein Sozialprojekt für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />
darstellt.<br />
Alle Shops des Geschäftszentrums und die<br />
Bibliothek sind vom Vorplatz direkt<br />
zugänglich. Dieser Vorplatz wird durch das<br />
weit auskragende, oberste Bibliotheksgeschoss<br />
vor Witterungseinflüssen geschützt<br />
und dient auch jeden Freitag als Marktfläche.<br />
Im Nahbereich der Stadtbibliothek<br />
befinden sich Haltestellen von insgesamt<br />
fünf Obuslinien und die Bibliothek ist<br />
direkt an das städtische Radwegenetz<br />
angeschlossen. Ab Ende des Jahres wird<br />
die Stadtbibliothek aus dem Umland<br />
durch die neue S-Bahn-Haltestelle Aiglhof<br />
noch besser erreichbar sein. Die Stadtbibliothek<br />
liegt in Nähe der Hauptverkehrsachse<br />
Ignaz-Harrer-Straße, in der direkt im<br />
Gebäude liegenden Tiefgarage ist das Parken<br />
zwei Stunden kostenlos möglich.<br />
Langfristige Planung<br />
Vor diesem Neuanfang in Lehen liegen<br />
mehr als drei Jahre harte Arbeit für Planungen,<br />
Vorbereitungsarbeiten und<br />
Umsetzung. Das gesamte Team war mehr<br />
TEAM<br />
WILD<br />
2 800 neue LeserInnen wurden in den ersten<br />
Wochen nach der Eröffnung gewonnen FOTO:<br />
Salzburg BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
55
BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH Salzburg<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
56<br />
als eineinhalb Jahre mit Zusatzarbeiten<br />
gefordert. Die Systematik wurde erneuert,<br />
die Bestände wurden neu gruppiert und<br />
mit RFID-Etiketten ausgestattet. Die<br />
Bestände dreier Zweigstellen (Hauptbücherei,<br />
Kinderbücherei und Mediathek)<br />
mussten systematisch und logistisch<br />
zusammengeführt werden.<br />
Der Bestand von 150 000 Medien wurde<br />
in nur fünf Tagen übersiedelt; gut 31 Prozent<br />
des Bestandes waren zum Übersiedlungszeitpunkt<br />
ausgeliehen. Durch die<br />
kurze Umzugsdauer konnte auch die<br />
Schließdauer mit einem Monat extrem<br />
kurz gehalten werden. Die Medienausleihe<br />
und -rückgabe war bereits am ersten Öffnungstag<br />
möglich, desgleichen am Tag des<br />
Eröffnungsfestes. Die technische Infrastruktur<br />
und das Bibliotheksteam haben<br />
diesen Stresstest erfolgreich bestanden.<br />
Voraussetzung war sicher, dass die<br />
Betriebsaufnahme und die offizielle Eröffnung<br />
zeitlich getrennt wurden.<br />
Die Sitztreppe verbindet den Kinderund<br />
Jugendbereich<br />
Die Neueinführung der RFID-Technologie<br />
für die Selbstverbuchung erfolgte<br />
dank einer mehrmonatigen Testphase im<br />
Echtbetrieb in der alten Mediathek. Die<br />
Nutzer der Mediathek waren mit dem<br />
neuen System schon vertraut, die technischen<br />
Rahmenbedingungen für die Einführung<br />
waren bekannt. Die Ausleihe<br />
erfolgte in der neuen Bibliothek von<br />
Beginn an durch die Leserinnen und<br />
Leser selbst.<br />
Die räumliche Situation und die betriebliche<br />
Organisation der Stadtbibliothek legten<br />
den Verzicht auf einen Sortierraum<br />
und die damit verbundenen zusätzlichen<br />
Transportwege nahe. Bei der Rückgabe<br />
werden die Medien sofort auf die entsprechend<br />
adressierten Bücherwagen<br />
sortiert und mit einem aus dem Thekenbereich<br />
direkt zugänglichen Lift an die<br />
jeweiligen Standorte transportiert. Die<br />
Theke wird neben der Rückgabe noch für<br />
die Neueinschreibung und für das Kassieren<br />
offener Gebühren genützt; in der<br />
neuen Bibliothek wurde auch bargeldloses<br />
Zahlen eingeführt.<br />
Großzügige<br />
Raumgestaltung<br />
Sehr positiv war, dass die Architekten von<br />
Halle 1 gleich zu Beginn in alle bibliotheksinternen<br />
Überlegungen eingebunden<br />
waren und so auch die Innenraumgestaltung<br />
auf die bibliothekarischen<br />
Belange abgestimmt werden konnte.<br />
Schon zu Beginn aller Planungen wurde<br />
ein neues Coporate Design für die Stadtbibliothek<br />
entwickelt, das sich auch in der<br />
Innenraumgestaltung niederschlug. Die<br />
Farben des Corporate Design Rot, Silber,<br />
Schwarz und Weiß dominieren im Bibliotheksraum;<br />
vor allem natürlich in dem<br />
durchgehend roten Teppichboden.<br />
Die Bibliothek ist geprägt von einem offenen<br />
Raumkonzept. Für die Kinder wurde<br />
im zweiten Obergeschoss auf 700 m2 ein<br />
eigener Bereich geschaffen, alle übrigen<br />
Bibliotheksbereiche sind im dritten Obergeschoss<br />
in einem über 3 200 m2 großen,<br />
durchgehenden Raum vereint.<br />
Besonderer Stellenwert wurde auf eine<br />
großzügige und leicht überblickbare<br />
FOTO: WILD TEAM
Raumgestaltung gelegt. Im dritten<br />
Geschoss ist jede einzelne Regalgasse<br />
direkt von dem über sechs Meter breiten<br />
Mittelgang zugänglich; die Regalseitenteile<br />
sind vollflächig beschriftet, so dass sie<br />
im Vorbeigehen gelesen werden können.<br />
An einer zwölf Quadratmeter großen<br />
Vitrine findet sich ein Übersichtplan, der<br />
die thematische Gliederung und die Aufstellung<br />
im Raum optisch darstellt. Das<br />
Angebot im Kinderbereich wird durch an<br />
den Säulen angebrachte Altersangaben<br />
gekennzeichnet.<br />
In die neue Stadtbibliothek wurden drei,<br />
zum Teil auch räumlich getrennte, betriebliche<br />
Bereiche integriert: die Kinderbibliothek,<br />
die Mediathek und die Hauptbücherei.<br />
Das brachte nicht nur eine Änderung in<br />
der Medienaufstellung, sondern auch eine<br />
Neuorganisation mit sich. Die Medien wurden<br />
zu Themenbereichen (so genannten<br />
Portalen) zusammengeführt und entsprechend<br />
präsentiert. Auf die Bildung eigener<br />
Organisationseinheiten für die jeweiligen<br />
Portale wurde jedoch bewusst verzichtet,<br />
die Bibliothek bildet organisatorisch nunmehr<br />
eine Einheit. Bei der Aufstellung wird<br />
nicht mehr nach Medienarten unterschieden,<br />
sondern nur mehr nach Inhalten und<br />
Themen. Sachvideos und Sach-CD-ROMs<br />
wurden in den Sachbuchbestand integriert,<br />
ebenso die Fachzeitschriften.<br />
In der Stadtbibliothek gibt es ein akustisch<br />
speziell abgeschirmtes Klavierzimmer, ein<br />
Kinderzimmer für Veranstaltungen und<br />
zwei weitere, durch Verglasungen abgeschirmte,<br />
Räume im dritten Stock. In einem<br />
davon kann gearbeitet und gratis im Internet<br />
recherchiert werden, das Lesezimmer<br />
ist – wie der Name schon sagt – vor allem<br />
für Lesungen vorgesehen. Alle Räume sind<br />
voll präsentationstauglich. Insgesamt weist<br />
die Bibliothek 200 Sitz- und Arbeitsplätze<br />
auf. An 45 Plätzen gibt es Internetzugang<br />
bzw. AV-Abspielmöglichkeiten. Seit 21.<br />
Februar ist die Bibliothek auch an Samsta-<br />
FOTO: ANGELO KAUNAT<br />
FOTO: INFO-Z<br />
gen von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Mit<br />
Anfang März wird auch eine digitale Bibliothek<br />
angeboten, mit der künftig von den<br />
Leserinnen und Lesern der Stadtbibliothek<br />
Medien zu Hause vom PC heruntergeladen<br />
werden können.<br />
Salzburg BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH<br />
Transparente Regale und eine Aufstellung nach Themen korrespondieren mit weitläufigen<br />
Innenräumen<br />
<br />
Dr. Helmut Windinger ist<br />
Leiter der Stadtbibliothek Salzburg.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
57
SIMBABWE Projekt TONGA.ONLINE<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
58<br />
Eine Bibliothek in Binga<br />
Das Projekt TONGA.ONLINE der<br />
„ARGE Zimbabwe Freundschaft“<br />
(ARGEZIM) in Linz sammelt für<br />
Tonga in Simbabwe und Sambia in<br />
Österreich Computer, um ihnen damit<br />
Zugang zu Wissen und Information<br />
zu erleichtern.<br />
Der Büchereiverband Österreichs (BVÖ)<br />
stellt dem Projekt TONGA.ONLINE<br />
gebrauchte, aber voll funktionstüchtige<br />
PCs zur Verfügung, mit denen in der<br />
Gemeindebücherei von Binga ein Public<br />
Access Point eingerichtet werden soll. Die<br />
derzeit noch dürftig bestückte Bibliothek<br />
soll mit Computern und Internet ausgestattet<br />
werden, um so Zugang zu Wissen<br />
und Information zu bieten, aber auch für<br />
Einführung in das<br />
Bibliothekswesen<br />
16. April 2009<br />
9 bis 16 Uhr<br />
Zielgruppe:<br />
Interessierte und in der Weiterbildung<br />
tätige Personen<br />
Seminarort:<br />
Büchereiverband Österreichs<br />
Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />
BVÖ unterstützt Entwicklungsprojekt<br />
TONGA.ONLINE<br />
eine transparentere Lokalverwaltung und<br />
stärkere BürgerInnenbeteiligung zu sorgen.<br />
Das Projekt TONGA.ONLINE unterstützt<br />
seit 2001 mit Hilfe der Österreichischen<br />
Entwicklungszusammenarbeit<br />
den Aufbau eines Netzwerks von Computerzentren<br />
an Schulen, in denen das Internet<br />
für Kommunikation und Bildung<br />
Kursleitung:<br />
Mag. Gerald Leitner<br />
Inhalt:<br />
Allen Interessierten und in der Weiterbildung<br />
tätigen Personen bietet dieser<br />
Kurs einen Einblick in das Bibliothekswesen.<br />
Seminarbeitrag:<br />
85,00 EUR inkl. MwSt. Der Seminarbeitrag<br />
ist bei der Anmeldung zu entrichten.<br />
Die Gemeindebücherei von Binga<br />
bekommt mit Unterstützung des BVÖ<br />
einen Infopoint<br />
genutzt wird. Gleichzeitig bietet die im<br />
Zuge des Projekts installierte Website<br />
www.mulonga.net den Tonga ein Schaufenster,<br />
um ihre Kultur und Tonkunst überregional<br />
und international zu präsentieren.<br />
Anmeldung:<br />
Zur Anmeldung senden Sie bitte<br />
ein E-Mail mit folgenden Daten an<br />
smrzka@bvoe.at:<br />
Anmeldung für Einführung ins Bibliothekswesen<br />
am 16.04.2009<br />
Name, Adresse<br />
Geburtsdatum<br />
E-Mailadresse und Telefonnummer<br />
kurze Angabe zu Ausbildung und<br />
Beruf<br />
FOTO: PETER KUTHAN
FOTO: Z.V.G.<br />
Im Blickpunkt von Jana Sommeregger<br />
Im Blickpunkt<br />
Veranstaltungen<br />
ÖB Grieskirchen<br />
Am 27. November 2008 veranstaltete die<br />
Öffentliche Bücherei Grieskirchen eine<br />
Multimedia-Show mit Maria Blumencron.<br />
Maria Blumencron zeigte ihre Dokumentationsfilme<br />
über die Flucht tibetischer<br />
Kinder mit ihren Fluchthelfern über die<br />
Pässe im Himalaya in einer Höhe von<br />
6 000 Metern. Dazwischen las sie aus<br />
ihren Büchern „Auf Wiedersehen, Tibet“<br />
und „Flucht über den Himalaya“. Maria<br />
Blumencron ist Schauspielerin, sie hat<br />
eine besondere Gabe, Menschen zu fesseln<br />
und zu begeistern. Im Saal herrschte<br />
bei den 150 BesucherInnen große Aufmerksamkeit,<br />
und anschließend wurden<br />
viele Bücher und Hörbücher zum Thema<br />
verkauft.<br />
Erdmuth Peham<br />
Pfarrbibliothek Korneuburg<br />
Am Sonntag, dem 8. März 2009, präsentierte<br />
Hermine Pfrogner ihr Buch „Nie<br />
wieder XXL“ in einer Matineé<br />
der Pfarrbibliothek Korneuburg.<br />
Ihrer launigen<br />
Lesung gemeinsam mit<br />
Anita Tauber folgten an die<br />
35 Personen, denen bei den<br />
anschaulichen Schilderungen<br />
kulinarischer Köstlichkeiten<br />
das Wasser im Mund<br />
zusammenlief. Ein Widerspruch<br />
zur Intention des<br />
Buches – „Nie wieder XXL“? Keineswegs!<br />
Mit Power-Walking und Körpertraining,<br />
leichten, einfachen Rezepten (u. a.<br />
„Hausmannskost light“) und mit erprobten<br />
Tipps und Tricks stellte Hermine Pfrogner<br />
mit Witz und Ironie ihren doch lustvollen<br />
Weg zu ihrer einstigen Figur und<br />
Konfektionsgröße 38 vor.<br />
Hedwig Burghardt<br />
ÖB Hitzendorf<br />
Was ist, wenn in Hitzendorf aufgeregte<br />
Mädchen und Burschen „Ubongo“ oder<br />
„Espresso“ rufen, als Detektive bei „Wer<br />
war’s“ ungeduldig<br />
den Dieb ausforschen,<br />
Mamas und<br />
Papas mit der<br />
„Maulwurf Company“<br />
in der Erde<br />
graben und Omas<br />
und Opas mit „Giro<br />
Galoppo“ auf der<br />
Lustvoll zum<br />
Idealgewicht:<br />
Matinee in<br />
Korneuburg<br />
Veranstaltungen IM BLICKPUNKT<br />
„An die Spiele, fertig, los!“, hieß es im<br />
Jänner in Hitzendorf<br />
grünen Wiese reiten? Richtig! Es ist wieder<br />
einmal Spielenachmittag in Hitzendorf!<br />
Zu diesem lud das Team der Bibliothek<br />
Hitzendorf am 31. Jänner 2009 alle<br />
Spielbegeisterten von 3 bis 99 Jahren.<br />
Eine große Anzahl von Kindern, zum Teil in<br />
Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern,<br />
ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen,<br />
einige Stunden unter fachkundiger Anleitung<br />
von MitarbeiterInnen der Bibliothek<br />
altbekannte oder auch ganz neue Spiele<br />
auszuprobieren. „Ich bin zwar bei der<br />
Hühnerleiter zweimal in den Staub gefallen,<br />
dennoch hat mir das Spiel, das ich bisher<br />
noch nicht gekannt habe, total gut<br />
gefallen. Ich werde es gleich in der Bibliothek<br />
ausleihen und mit meiner Familie<br />
daheim spielen“, verriet uns Thomas, der<br />
genau das tat, was sich das Team der<br />
Bibliothek Hitzendorf wünscht.<br />
Das Team der Bibliothek Hitzendorf freut<br />
sich schon auf den nächsten Spielenachmittag,<br />
wenn es wieder heißt: An die<br />
Spiele, fertig, los!<br />
Doris Brunner<br />
FOTO: Z.V.G.<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
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IM BLICKPUNKT Jubiläen/Personelles<br />
Büchereiperspektiven 01/09<br />
60<br />
FOTO: Z.V.G.<br />
Jubiläum<br />
140 Jahre ÖB Bad Goisern<br />
Im Rahmen von „Österreich liest“ wurde<br />
am „Tag der Offenen Tür“ am 26. Oktober<br />
2008 das Jubiläum „140 Jahre Gemeindebücherei<br />
Bad Goisern“ gefeiert. Rund 100<br />
BesucherInnen nutzten die Gelegenheit,<br />
unsere Bücherei bei Getränken und kleinen<br />
Elf MitarbeiterInnen betreuen eine der<br />
ältesten Bibliotheken Österreichs<br />
Imbissen noch besser kennen zu lernen.<br />
Besonderes Interesse galt dabei detaillierten<br />
Informationen über die Sachkundeund<br />
Heimatkundeabteilung. Bürgermeister<br />
Peter Ellmer stellte sich bei Büchereileiter<br />
Leopold Rainer mit einem Geschenk zum<br />
Jubiläum ein. Auch die neu aufgelegte Broschüre<br />
zur Geschichte unserer Bücherei<br />
(eine der ältesten Österreichs) fand großes<br />
Interesse. Um vor allem die Jugend zum<br />
Lesen zu animieren, hat die Gemeindebücherei<br />
nun einen Partner: die Volksschule<br />
St. Agatha unter Direktor Rudolf Kienesberger,<br />
deren Schulbibliothek durch die<br />
Goiserer Gemeindebücherei bestückt und<br />
dreimal jährlich erneuert wird. Die Gemeindebücherei<br />
Bad Goisern wird ehrenamtlich<br />
von Büchereileiter Leopold Rainer und seinen<br />
elf MitarbeiterInnen geführt. Dadurch<br />
war es im vergangenen Jahr möglich, aus<br />
den Einnahmen ca. 400 aktuelle Bücher<br />
und Zeitschriften anzukaufen.<br />
Christine Putz<br />
Personelles<br />
Claudia Küng (1932–2009)<br />
Viele BibliothekarInnen, vor allem die<br />
älteren Semester, erinnern sich an Claudia<br />
Küng, die jahrzehntelang in der Stadtbibliothek<br />
Bregenz tätig war und diese wichtige<br />
Einrichtung von 1985 bis zu ihrer<br />
Pensionierung im Jahre 1991 geleitet hat.<br />
Claudia Küng ist am<br />
11. Jänner 2009<br />
nach einem Schlaganfall<br />
verstorben.<br />
Freunde und BerufskollegInnen<br />
trauern<br />
um sie, denn sie war<br />
eine engagierte und<br />
kritische Bibliothekarin<br />
mit profunder<br />
Fachkenntnis, die<br />
sich durch ihr heiteres<br />
und stets freundliches Wesen großer<br />
Beliebtheit erfreute.<br />
Christine Stöglehner<br />
Neuer Mitarbeiter des BVÖ<br />
Seit Jänner 2009 arbeitet<br />
Mag. Martin Stieber<br />
für den Büchereiverband<br />
Österreichs.<br />
Neben der System- und<br />
Netzwerkadministration<br />
gehören auch Hilfestellungen für Bibliotheken<br />
im Bereich Software und Website<br />
zu seinen Aufgabenbereichen. Martin<br />
Stieber kommt aus Hitzendorf (Steiermark),<br />
wo er auch seit mehreren Jahren<br />
ehrenamtlich in der Öffentlichen Bibliothek<br />
mitarbeitet. Er war sechs Jahre als<br />
freier Mitarbeiter der Firma Bond für<br />
Installationen und Schulungen in Österreich<br />
zuständig und führte Katalogisierungsprojekte<br />
in Öffentlichen und Wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken durch.<br />
FOTO: Z.V.G.<br />
Österreich<br />
liest.<br />
Treffpunkt<br />
Bibliothek<br />
vom 19.–25. Oktober 2009<br />
„Österreich liest. Treffpunkt<br />
Bibliothek“ ist mittlerweile nicht<br />
nur das größte Literatur- und<br />
Lesefestival des Landes,<br />
sondern ein ungemein wertvolles<br />
bibliothekspolitisches Marketinginstrument<br />
geworden: Mit<br />
der Aktion lässt sich<br />
öffentlichkeitswirksam die<br />
Situation der Bibliotheken thematisieren,<br />
Medienarbeit und<br />
effektives Lobbying betreiben.<br />
Auf Ihre aktive Teilnahme<br />
kommt es ganz besonders an!<br />
Gemeinsam kann es uns gelingen,<br />
noch mehr Menschen Lust<br />
aufs Lesen zu machen und die<br />
Bibliotheken Österreichs als die<br />
erste Adresse für Leserinnen und<br />
Leser im Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />
zu verankern.<br />
Machen Sie mit!<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.oesterreichliest.at