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01/09<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

XXS bis XXL: Zielgruppenarbeit für Kinder- und Jugendliche 2<br />

Einführung 2<br />

XXS: Schoßkinderprogramme 8<br />

XS: Kindergartengruppen 10<br />

S: LeseanfängerInnen 14<br />

M: Schulklassen und Hortgruppen 18<br />

L: 5. bis 9. Schulstufe 20<br />

L bis XL: Jugendliche 24<br />

Lektürepräferenzen XXS bis XL 27<br />

Fachliteratur 30<br />

A Library Policy for Europe: Internationale Bibliothekskonferenz 32<br />

Einladung 32<br />

Programm 34<br />

Preise 36<br />

Österreichischer Kinder- und Jugenbuchpreis 36<br />

Die besten Wissenschaftsbücher 38<br />

Radiopreise der Erwachsenenbildung 40<br />

Aus- und Weiterbildungstermine 42<br />

Bibliotheken in Österreich 54<br />

Stadtbibliothek Salzburg 54<br />

Simbabwe 58<br />

Projekt TONGA.ONLINE 58<br />

Im Blickpunkt 59<br />

Veranstaltungen, Jubiläum, Personelles 59<br />

Aus- und Weiterbildungstermine<br />

Kurse im BIfEB St. Wolfgang 42<br />

Softwarekurse des BVÖ 46<br />

Leseakademie 2009 48


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

2<br />

Das Spiralcurriculum: Der Bildungsweg führt gleichsam über eine Wendeltreppe<br />

Von XXS bis XL:<br />

Vielfalt mit System<br />

Zielgruppenarbeit für Kinder und Jugendliche<br />

in der Öffentlichen Bibliothek<br />

Fast jede Öffentliche Bibliothek bietet Veranstaltungen für Kinder<br />

an: altersgemäße Bibliothekseinführungen, Rätselrallyes, Lesenächte<br />

und viele andere Aktionen finden in kleinen wie in großen<br />

Bibliotheken statt, machen Kindern Spaß und fördern spielerisch<br />

ihre Lese- und Informationskompetenz.<br />

Autorin: Barbara Smrzka<br />

Trotz großer Kreativität und engagiertem Einsatz der BibliothekarInnen<br />

präsentieren sich diese Veranstaltungen jedoch häufig als<br />

Einzelangebote. Vielen Bibliotheken fehlt ein abgerundetes Programm<br />

für Kinder und Jugendliche, das Veranstaltungen für verschiedene<br />

Altersstufen bereithält.<br />

FOTOS: MARTIN FÜHRER/BIBLIOTHEK MONHEIM AM RHEIN


Programmentwicklung als Chance<br />

Werden die angebotenen Veranstaltungen zu einem durchgängigen<br />

Programm ergänzt und verbunden, abgestimmt auf altersgemäße<br />

Lernziele und Lehrpläne, dann präsentiert sich die Bibliothek<br />

als kompetenter Bildungspartner. Mit einem abgerundeten<br />

Programmangebot kann die Öffentliche Bibliothek nicht nur<br />

Eltern und weitere Betreuungspersonen ansprechen, sondern vor<br />

allem auch Bildungsinstitutionen wie Kindergärten und Schulen<br />

zur Kooperation einladen.<br />

Im Idealfall wird das Programm zur Grundlage einer verbindlichen<br />

Vereinbarung zwischen Öffentlicher Bibliothek und Kindergarten<br />

oder Schule. Gemeinsam wird festgelegt, welche Veranstaltungen<br />

und Themen zu den Lernzielen und Lehrplänen passen. Dann<br />

wird vereinbart, wann und wie oft die Kindergartengruppen oder<br />

Schulklassen in die Bibliothek kommen.<br />

Besonders wichtig ist dabei der wiederholte Kontakt: Wenn Kinder<br />

und Jugendliche regelmäßig in die Bibliothek kommen, dann<br />

nimmt die Bibliothek in ihrer Lese- und Lernbiographie einen festen<br />

Platz ein. Regelmäßige Besuche sind außerdem die Voraussetzung<br />

für ein aufbauend gestaltetes Programm. Kinder, die im<br />

Laufe ihrer Besuche mit den Angeboten der Bibliothek immer<br />

vertrauter werden, wachsen zu selbständigen BenutzerInnen<br />

heran.<br />

Lernspirale als Modell<br />

Verbindliche Vereinbarungen zwischen Bibliothek und Kindergarten<br />

oder Schule machen aus dem systematischen Programm ein<br />

so genanntes Spiralcurriculum. Die Vereinbarungen sorgen dafür,<br />

dass ein Kind im Laufe seines Bildungsweges wiederholt in die<br />

Bibliothek kommt und bei jedem Besuch ein seiner Entwicklung<br />

entsprechendes Angebot kennen lernt. Der Bildungsweg führt<br />

gleichsam über eine Wendeltreppe: die Bibliothek wird bei jedem<br />

Wiedersehen auf einem anderen Niveau erlebt – von der spielerischen<br />

Sprachförderung für die Jüngsten, über die Unterstützung<br />

beim Lesenlernen, bis zur Vermittlung von Medienkompetenz als<br />

Grundlage für einen kritischen Umgang mit der Medienvielfalt<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Einführung XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Das Spiralcurriculum …<br />

besteht aus aufeinander aufbauenden, modularen Veranstaltungsangeboten,<br />

fördert systematisch Sprachentwicklung, Lese- und Informationskompetenz,<br />

macht Kindern und Jugendlichen zielgruppengerechte<br />

Angebote,<br />

orientiert sich an altersgemäßen Lernzielen,<br />

sorgt für Kontinuität in der Kooperation mit Eltern, Kindergarten<br />

und Schule,<br />

demonstriert öffentlichkeitswirksam die Kompetenz der<br />

Bibliothek als Bildungspartner.<br />

Bildungspartnerschaft als Ziel<br />

Ein zentraler Schritt zur Umsetzung dieses Konzeptes besteht in<br />

der Suche nach Verbündeten: Es geht darum, kontinuierliche Bildungspartnerschaften<br />

zu entwickeln, feste Vereinbarungen zu<br />

treffen und einen Austausch zu beginnen, der auf Dauer angelegt<br />

ist. Gemeinsam entwerfen die Bildungspartner einen Rahmen<br />

(Altersgruppen/Schulstufen/Lernziele), der dann systematisch<br />

mit Angeboten gefüllt wird.<br />

Nicht jede Bibliothek kann allen Altersstufen attraktive Angebote<br />

machen. Eine kleine Gemeindebibliothek wird sich vielleicht<br />

auf ein Programm für die ersten vier Schulstufen beschränken<br />

und dafür Kooperationspartner unter den Volksschulen ihres<br />

Einzugsgebietes suchen. Kann mehr geleistet werden, dann wird<br />

die Kooperation auf Kindergärten und in einem weiteren Schritt<br />

auf Schulen der ersten Sekundarstufe (Haupt- und Mittelschulen,<br />

AHS-Unterstufe) ausgedehnt. Im Idealfall kann eine gut<br />

ausgestattete Stadtbibliothek mit einem eigenen Veranstaltungsteam<br />

für die Kinder- und Jugendarbeit das ganze Altersspektrum<br />

abdecken und junge Menschen auf ihrem Bildungsweg<br />

vom Krabbelbaby bis zum Ende der Schulzeit begleiten.<br />

Es gibt zahlreiche Beispiele systematischer Programmarbeit für<br />

Kinder und Jugendliche. Die Bertelsmann Stiftung hat bereits<br />

2005 den Abschlussbericht eines Projekts vorgelegt, bei dem die<br />

Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und Schulen im Mittelpunkt<br />

stand1 . 2007 hat der Deutsche Bibliotheksverband die<br />

Broschüre „Wenn Bibliothek Bildungspartner wird …“ herausgegeben,<br />

die eine Fülle erprobter Kooperationsmodelle vorstellt2 .<br />

Selbstverständlich pflegen auch viele Österreichische Bibliotheken<br />

die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen. Immer<br />

mehr Öffentliche Bibliotheken präsentieren mit viel Erfolg ihr<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

3


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

4<br />

Veranstaltungsprogramm für junge LeserInnen als selbständiges<br />

Bibliotheksprodukt mit eigenem Namen, wie das Grazer Beispiel<br />

Labuka3 eindrucksvoll beweist.<br />

Zielgruppenarbeit von XXS bis XL<br />

Wir vom Büchereiverband Österreichs sind überzeugt davon,<br />

dass systematische Programmarbeit für Kinder und Jugendliche<br />

sowie die Kooperation mit Bildungspartnern wichtige und sehr<br />

lohnende Aufgaben Öffentlicher Bibliotheken sind. Daher haben<br />

wir uns gefragt: Mit welchen Aus- und Fortbildungsangeboten<br />

können wir BibliothekarInnen unterstützen, die ihr Kinder- und<br />

Jugendprogramm systematisch ausbauen möchten? Wir wollen<br />

Modul Zielgruppe Titel / Inhaltliche Ziele<br />

XXS 1,5–3 Jahre<br />

XS 3–6 Jahre<br />

S 1.–2. Schulstufe<br />

M 3.–4. Schulstufe<br />

L 5.–9. Schulstufe<br />

XL ab der 10. Schulstufe<br />

Ihnen Anregungen für modulare, zielgruppengerechte Programme<br />

bieten; daher liegt es nahe, dies in Form eines gleichfalls<br />

modularen Fortbildungsangebotes zu tun. Wir haben den<br />

Entwicklungs- und Bildungsweg eines Kindes in sechs Phasen<br />

gegliedert und uns vorgenommen, Ihnen für jede dieser Phasen<br />

Fortbildungen anzubieten.<br />

Fortbildungsmodule von XXS bis XL<br />

Diese sechs Entwicklungs- und Bildungsphasen haben wir nach<br />

den Kürzeln der Textilbranche benannt: von XXS bis XL. Dabei<br />

steht XXS für die Allerkleinsten, für Kinder unter drei Jahren. Mit<br />

XS meinen wir Kindergartenkinder von drei bis sechs Jahren.<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

Die Sprachentwicklung fördern, Medien mit allen Sinnen erfassen, Neugierde<br />

auf Geschichten wecken.<br />

XS: Hereinspaziert! Kindergartengruppen in der Bibliothek<br />

Die Bibliothek und ihre Medien kennen lernen: ein Ort des Spiels und der<br />

Begeisterung<br />

Small: Kinderleicht! Schulklassen und Hortgruppen in der Bibliothek<br />

LeseanfängerInnen ermutigen, Lesespaß vermitteln – Geschichten lesen, verstehen<br />

und lieben lernen, in der Bibliothek Orientierung und Antworten finden.<br />

Medium: Alles klar! Schulklassen und Hortgruppen in der Bibliothek<br />

Lesekompetenz entwickeln und festigen, Sinn erfassendes Lesen fördern,<br />

Medienauswahl und -suche trainieren.<br />

Large: Treffer! Medienkompetenz für Schulklassen und Hortgruppen<br />

Selbständig alle Angebote der Bibliothek nützen, Mediensuche mit Katalogrecherche,<br />

geeignete Medien auswählen – Medienkompetenz entwickeln.<br />

XL: Kompetent! Medienkompetenz für Schulklassen und Jugendliche<br />

Systematische Informationssuche, kritische Rezeption – Medienkompetenz<br />

festigen, Unterstützung beim Verfassen von Facharbeiten.


FOTO: JULIA WESELY<br />

S (wie Small) steht für Kinder der ersten beiden Schulstufen, die<br />

typischen LeseanfängerInnen. M (für Medium) meint Kinder der<br />

dritten und vierten Schulstufe. Mit L (wie Large) bezeichnen wir<br />

junge Menschen bis zum Ende der Schulpflicht, also SchülerInnen<br />

der fünften bis neunten Schulstufe. Und XL steht zu guter<br />

Letzt für Jugendliche nach dem Ende der Schulpflicht. Die<br />

Tabelle auf Seite 4 zeigt, welche inhaltlichen Ziele die Bibliotheksarbeit<br />

mit jeder dieser sechs Altersgruppen verfolgen kann.<br />

Warum haben wir diese Größenbezeichnungen aus der Modebranche<br />

übernommen? Weil wir Ihnen Anregungen bieten wollen,<br />

die genau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind.<br />

Auch das Logo des Fortbildungsprogramms weist darauf hin: es<br />

geht um Bibliotheksangebote, die passen – wie ein gut sitzendes<br />

T-Shirt! Immer, wenn Sie dieses Logo in unserem Fortbildungskalender<br />

sehen, dann wissen Sie: bei diesem Kurs<br />

geht es um Programmarbeit für junge Menschen<br />

einer ganz bestimmten Entwicklungs- und Bildungsstufe.<br />

Nahezu zeitgleich mit dem Erscheinen der vorliegenden<br />

Ausgabe der Büchereiperspektiven wird der<br />

erste Kurs dieses Fortbildungsprogramms stattfinden. Wir<br />

beginnen mit den Allerkleinsten und stellen Programmarbeit für<br />

Kinder unter drei Jahren vor, zuerst bei einem dreitägigen Kurs<br />

in Strobl, danach im Rahmen der Leseakademie 2009 (alle Termine<br />

finden Sie ab Seite 48). Nach und nach werden wir alle<br />

sechs Entwicklungsstufen behandeln.<br />

Wenn Sie das Logo mit der Tabelle vergleichen, fällt auf, dass die<br />

Größe XXL im Raster der Tabelle nicht vorkommt – das sind die<br />

Erwachsenen. In unserem Fall, wenn es um Zielgruppenarbeit für<br />

Kinder und Jugendliche geht, meinen wir mit XXL jene Erwachsenen,<br />

die wir für gelungene Kinder- und Jugendarbeit brauchen:<br />

Eltern, ErzieherInnen, KindergartenpädagogInnen und<br />

LehrerInnen. Unsere Fortbildungen werden Sie auch bei der<br />

Kooperation mit dieser wichtigen Zielgruppe unterstützen.<br />

Einführung XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Erfahrungsberichte von XXS bis XL<br />

Diese Ausgabe der Büchereiperspektiven gibt Ihnen einen ersten<br />

Eindruck von dem, was Sie erwartet. Bibliothekarinnen aus<br />

Österreich und aus Deutschland berichten von ihren Erfahrungen<br />

in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen der sechs Entwicklungsstufen<br />

von XXS bis XL.<br />

Wir haben Martina Adelsberger vom Veranstaltungsteam der<br />

Hauptbücherei in Wien interviewt: Sie hat ein Programm für<br />

Schoßkinder entwickelt und betreut außerdem als Referentin<br />

unsere XXS-Fortbildungen.<br />

Barbara Eichinger, Kinderbibliothekarin auf Kirango, dem Kinderplaneten<br />

der Wiener Hauptbücherei, erzählt von Erfahrungen<br />

mit Kindergartengruppen.<br />

Ulrike Unterthurner, Leiterin der Stadtbücherei Dornbirn, berichtet<br />

von der wichtigen Arbeit mit LeseanfängerInnen in der<br />

Bibliothek; sie geht dabei sehr auf das Thema der Kooperation<br />

mit LehrerInnen ein.<br />

Elisabeth Wörter vom Lesezentrum in Graz, die auch am Projekt<br />

Labuka der Stadtbibliothek mitwirkt, widmet sich in ihrem Beitrag<br />

dem Thema Veranstaltungen für Kinder der 3. und 4. Schulstufe.<br />

FOTO: REGINE HENDRICH<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

5


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Einführung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

6<br />

Wie ein lehrplanorientiertes Spiralcurriculum für die 5. bis 9. Schulstufen<br />

aussehen kann, erfahren Sie in einem Artikel, den Ingrid<br />

Bussmann, Direktorin der Stadtbücherei Stuttgart, gemeinsam mit<br />

ihrer Mitarbeiterin Cornelia Weißel-Reinhardt verfasst hat. Für<br />

diese Altergruppe stellt außerdem Christina Krenmayr von der<br />

Stadtbücherei Innsbruck beispielhaft eine Veranstaltung vor.<br />

Ehrentraud Holzer und Elisabeth Wallner, Mitarbeiterinnen der<br />

Zweigstelle Philadelphiabrücke der Büchereien Wien, berichten<br />

von der Arbeit mit Jugendlichen, einer Zielgruppe, auf die in dieser<br />

Zweigstelle besonderes Augenmerk gelegt wird.<br />

Zu guter Letzt beschreibt Andrea Hirn, Bibliothekarin in Wien-Simmering,<br />

die Lektürevorlieben von Kindern und Jugendlichen, denn<br />

ein attraktives Medienangebot ist zweifellos die Voraussetzung für<br />

gelungene Kinder- und Jugendarbeit in der Bibliothek.<br />

Lassen Sie sich inspirieren und animieren von diesen Beispielen!<br />

Denn in einem Punkt sind sich alle einig: Programmarbeit für Kinder<br />

und Jugendliche lohnt nicht nur den Aufwand – sondern kann<br />

auch sehr viel Spaß machen!<br />

Fußnoten:<br />

1) Kooperation macht stärker: Medienpartner Bibliothek & Schule.<br />

Gütersloh: Bertelsmann Stifung, 2005. Online verfügbar unter www.ber-<br />

telsmann-stiftung.de/verlag<br />

2) Wenn Bibliothek Bildungspartner wird … Leseförderung mit dem Spiralcurriculum<br />

in Schule und Vorschule. Frankfurt am Main: DBV, 2007.<br />

Online verfügbar unter www.bibliotheksverband.de/ex-schule/doku-<br />

mente/Broschuere_3.5.2007.pdf<br />

3) http://stadtbibliothek.graz.at/?ref-type=labuka<br />

<br />

DI Barbara Smrzka MAS ist pädagogische<br />

Mitarbeiterin des Büchereiverbandes Österreichs<br />

und betreut unter anderem die Fortbildungsreihe<br />

„Leseakademie”.<br />

Zielgruppenarbeit<br />

Schritt für Schritt<br />

1. Bestandsaufnahme:<br />

Welche Veranstaltungsangebote für<br />

Kinder und Jugendliche hatte die<br />

Bibliothek bisher im Programm? Welche<br />

fertigen Konzepte gibt es? Was hat sich<br />

bewährt? Welche Kooperationen bestehen bereits?<br />

2. Ressourcenplanung:<br />

Was kann die Bibliothek auf Dauer leisten? Welche<br />

Verpflichtungen kann sie eingehen? Wo ist die Machbarkeitsgrenze?<br />

3. Zielgruppenauswahl:<br />

Welchen Zielgruppen kann die Bibliothek ein attraktives<br />

Angebot machen? Volksschulkindern von S bis M?<br />

Oder auch anderen Entwicklungsstufen?<br />

4. Kooperationssuche:<br />

Welche Ansprechpartner hat die Bibliothek für die<br />

möglichen Zielgruppen? LehrerInnen? ErzieherInnen?<br />

KindergartenpädagogInnen? Oder – wenn es um<br />

Schoßkinder geht – Elternberatungsstellen, Eltern-<br />

Kind-Gruppen, Hebammen, ÄrztInnen?<br />

5. Programmentwicklung:<br />

Welches Programm entspricht den Möglichkeiten der<br />

Bibliothek und den Bedürfnissen der Zielgruppen?<br />

Welche verbindlichen Vereinbarungen können mit den<br />

Bildungspartnern getroffen werden? Auf welchen<br />

Zeithorizont hin sind die Vereinbarungen angelegt?<br />

6. Zielgruppenarbeit in Aktion:<br />

Das Programm wird umgesetzt – alle Beteiligten<br />

gewinnen! Die Bibliothek gewinnt (neue LeserInnen<br />

und öffentliches Ansehen), die Bildungspartner<br />

gewinnen (Unterstützung durch neue Lernformen)<br />

und vor allem: die Kinder und Jugendlichen gewinnen!<br />

7. Erfolgskontrolle:<br />

Wie zufrieden sind alle Beteiligten mit dem Ergebnis<br />

(die Kinder und Jugendlichen, die BibliothekarInnen,<br />

die Bildungspartner)? Wie kann das Programm den<br />

Bedürfnissen aller Beteiligten noch besser angepasst<br />

werden? Ist ein Ausdehnen der Zielgruppen möglich?


BEZAHLTE ANZEIGE


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XXS<br />

XXS<br />

Die Sinnlichkeit<br />

des Lesens Schoßkinderprogramme<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

8<br />

XXS<br />

Schoßkinderprogramme bieten Sprachund<br />

Leseförderung für die jüngste Gruppe der<br />

BibliotheksbenutzerInnen. Martina Adelsberger, Bibliothekarin<br />

bei den Büchereien Wien, erklärt, wie der Beginn<br />

einer erfolgreichen Lesebiographie durch Öffentliche<br />

Bibliotheken unterstützt werden kann.<br />

Büchereiperspektiven: Wieso sollen Schoßkinder in die<br />

Bibliothek gebracht werden?<br />

Martina Adelsberger: Die Sprachentwicklung von Babys fängt<br />

bereits im Mutterleib an, insofern kann Sprachförderung nicht zu<br />

früh beginnen. Bei Schoßkinderprogrammen in der Bibliothek<br />

geht es erstens darum, Kleinkindern die sinnliche Seite des Lesens<br />

zu vermitteln, ihnen sinnliche Erfahrungen mit Büchern zu bereiten.<br />

Zweitens soll gezeigt werden, dass Leseförderung nicht nur<br />

die Beschäftigung mit dem Medium Buch meint, sondern auch<br />

eng mit Sprachförderung, mit Sprachspielen, Reimen, Gedichten<br />

und Schoßreitern verbunden ist; Methoden also, die wir Erwachsenen<br />

aus unserer eigenen Kindheit kennen, deren Bedeutung für<br />

die Sprachförderung uns aber oft nicht bewusst ist. Auch vermeintlich<br />

Banales wie Gesten und Mimik ist für die Sprachentwicklung<br />

bedeutsam.<br />

In der Bibliothek zeigen wir den Begleitpersonen Spiele, geben<br />

ihnen Materialien und Tipps, was sie mit ihren Kleinsten alles<br />

machen können. Denn: einfach nur Hinsetzen und Vorlesen ist<br />

nicht attraktiv genug! Eltern sind oft unsicher, ob ihr Kleinkind in<br />

der Bibliothek willkommen ist, haben Angst, dass die Bücher<br />

kaputt gemacht werden. Diese Unsicherheiten wollen wir den<br />

Eltern nehmen. Es geht darum, das Lesen von Anfang an in den<br />

Alltag von Kindern zu integrieren.<br />

BP: Du hast ein Veranstaltungsprogramm für die Allerkleinsten<br />

in der Hauptbücherei am Gürtel entwickelt. Wie<br />

sieht dieses aus?<br />

MA: Wir bieten verschiedene Konzepte an. Einmal das „Kirangolini“-Programm<br />

für Kinder ab zwei Jahren, das eine längerfristige<br />

Begleitung vorsieht. Es umfasst jeweils drei Vormittagstermine.<br />

Enorm wichtig dabei ist die Miteinbeziehung der Begleitpersonen:<br />

beim Kirangolini-Programm geht es um die Animierung und<br />

Ermunterung zum Kommunizieren mit dem Kind, die Stärkung<br />

kindlicher Sinne und letztlich auch um die Beschäftigung mit dem<br />

Lesen zu Hause. Wir geben den Begleitpersonen Materialien mit<br />

und ich versende vor den Terminen E-Mails mit weiterführenden<br />

Informationen. Das „Kirango Mini“-Programm ist das offene,<br />

unverbindliche Veranstaltungsprogramm für Kinder ab eineinhalb<br />

Jahren, das wir an Nachmittagen anbieten. Wir haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass frontales Vorlesen für Kleinkinder nicht ani-<br />

FOTOS: PRESSESERVICE DER WIENER KINDERFREUNDE


mierend ist, daher bieten wir interaktive Programme an, z. B. Mitmach-Theater,<br />

Basteln, Singen, Tanzen und Bewegungsspiele.<br />

Unser neuestes Programm richtet sich an noch kleinere Menschen:<br />

ein Baby-Programm mit Musik, Massage und viel Körperarbeit,<br />

z. B. bewusster Einsatz von Mimik.<br />

BP: Welche Angebote kann eine kleinere Bibliothek<br />

Schoßkindern und ihren Begleitpersonen machen?<br />

MA: Es ist nicht nötig, alles anzubieten. Ein Medienkorb mit verschiedenen<br />

Medien, Pappbilderbüchern, ergänzt um CDs mit<br />

Gedichten und Liedern, einigen „Schirmbüchern“ (DVDs mit Stehbildern),<br />

DVDs mit Kurzgeschichten und Informationen für die<br />

Erwachsenen kann schon genügen. Kleinkinder haben zumeist<br />

eine kleine Auswahl an Lieblingsbüchern, diese lassen sie sich<br />

gerne immer wieder vorlesen, bis sie sie schon mitsprechen können.<br />

Bei Animationen sind ein Begrüßungs- und ein Abschiedslied<br />

wichtig, das strukturiert den Ablauf, zeigt den Kindern, wann die<br />

Veranstaltung anfängt und wann sie endet.<br />

BP: Wie soll mit Babys und Kleinkindern gelesen werden?<br />

Welche Bücher sind für Schoßkinder geeignet?<br />

MA: Wichtig ist, die Lesesituation gemütlich zu gestalten:<br />

Kuscheln, die Kinder auf den Schoß nehmen, sich zusammen hinlegen<br />

und das Buch gemeinsam betrachten. Die Bücher sollten<br />

ganz unterschiedlich sein, man sollte auch schon den Kleinsten<br />

eine Vielfalt verschiedener Illustrationsstile zeigen. Zwei- bis dreijährige<br />

Kinder interessieren Bücher über den Alltag, d. h. über Einkaufen,<br />

Kochen, Essen, Waschen, Baustellen, Autos noch mehr als<br />

fiktive Geschichten. Das Interesse für Geschichten wächst aber<br />

vom zweiten aufs dritte Lebensjahr am meisten. Leider sind Pappbilderbücher<br />

oft schrecklich illustriert. Man kann aber Kleinkindern<br />

durchaus auch Kunstbilderbücher „zumuten“. Es ist erstaunlich,<br />

was für einen guten Geschmack auch die Kleinsten schon haben.<br />

XXS XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

BP: Einschlägige Literatur empfiehlt Eltern und ErzieherInnen<br />

Kleinkindern Reime vorzutragen. Wieso sind diese<br />

besser geeignet als z. B. Geschichten?<br />

MA: Reime sind kurz, überschaubar, rhythmisch und einprägsam.<br />

Kinder haben schon sehr früh Freude an Gedichten, Klängen, lustigen<br />

Nonsense-Gedichten, weil diese schnell zu erlernen sind.<br />

Das auswendige Aufsagen ist ein Erfolgserlebnis, das sollte gefördert<br />

werden.<br />

BP: Welche Möglichkeiten gibt es, die Eltern von Kleinkindern<br />

zu erreichen? Welche Wege der Kontaktaufnahme<br />

haben sich bewährt?<br />

MA: Es hat sich herausgestellt, dass BesucherInnen des Kirangolini-Programms<br />

oft keine eingetragenen BenützerInnen der<br />

Bibliothek sind, sondern im Internet vom Angebot erfahren<br />

haben. Das ist natürlich sehr erfreulich, wenn sie so erstmals in die<br />

Bibliothek kommen. In kleineren Gemeinden ist aber der direkte<br />

Kontakt zu Eltern und Begleitpersonen sicher noch wichtiger.<br />

Mann sollte Eltern in Eltern-Kind-Kursen ansprechen, Hebammen<br />

über das Bibliotheksangebot informieren, in Geburtsbegrüßungspaketen<br />

auf sich aufmerksam machen usw. Anfangs braucht man<br />

etwas Geduld, letztlich spricht sich so ein Angebot aber schnell<br />

mit Mundpropaganda herum. Nicht zuletzt, weil es nur wenige<br />

Veranstaltungsangebote für so kleine Kinder gibt, die auch noch<br />

kostenlos sind. Das ist eine Chance für Bibliotheken!<br />

In Wien bemühen wir uns derzeit, das interkulturelle Angebot<br />

auszubauen, Material in verschiedenen Sprachen zu erstellen und<br />

für die Veranstaltungen türkische KindergärtnerInnen zu gewinnen,<br />

da gerade für das interkulturelle Angebot muttersprachliche<br />

PartnerInnen unverzichtbar sind. Den Müttern mit Migrationshintergrund<br />

sollte als zentrale Botschaft vermittelt werden: sprecht in<br />

eurer Muttersprache mit dem Baby. Die Bibliothek sollte das mit<br />

einem mehrsprachigen Medienangebot unterstützen.<br />

BP: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Mag. a <br />

Martina Adelsberger ist bei den<br />

Büchereien Wien als Kinderbibliothekarin und im<br />

Bereich Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit dem Schwerpunkt Kinder tätig. Sie entwickelte<br />

ein Veranstaltungsprogramm für die Allerkleinsten in<br />

der Hauptbücherei am Gürtel in Wien. Für den BVÖ ist<br />

sie im Rahmen der Leseakademie ab März mit<br />

Fortbildungskursen für BibliothekarInnen in den<br />

Bundesländern unterwegs.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

9


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XS<br />

XS<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

10<br />

XS<br />

XS – Hereinspaziert!<br />

Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren sollten die<br />

Bücherei als Ort kennen lernen, an dem sie durch einen<br />

spielerischen Zugang zu Büchern, Literatur, Sprache und<br />

Schrift lustvolle und sinnliche Erfahrungen damit sammeln<br />

können.<br />

Bei Kindergartenkindern geht es noch weniger um Lese- als<br />

vielmehr um Sprachförderung und darum, die Motivation fürs<br />

(spätere) Lesenlernen zu wecken. Wie auch im Bildungsplan der<br />

Wiener Kindergärten festgehalten1 , ist die Freude am Umgang<br />

mit Büchern grundlegend für das Interesse am (späteren) Erlernen<br />

der Kulturtechnik. Kinder, die positiv besetzte Erfahrungen<br />

mit Büchern und damit einen persönlichen Nutzen von selbigen<br />

kennen gelernt haben, möchten auch selbst lesen können. Dazu<br />

kommt noch die Vermittlung von Literaturkompetenz, die ebenfalls<br />

im Mittelpunkt der Aktivitäten für Kindergartengruppen<br />

stehen sollte. Das so genannten „Lesen vor dem Lesen“, also die<br />

Fähigkeit, einer Geschichte folgen zu können, Figuren zu erkennen<br />

und zu unterscheiden und den fiktionalen Charakter einer<br />

Geschichte zu begreifen, sind Kompetenzen, die bereits im Alter<br />

von drei Jahren gefördert werden können. Dazu gehört auch das<br />

Erfassen von Bildern und deren Bedeutung. Diese Art des Lesens<br />

befähigt zum Verständnis von Zusammenhängen und sollte vor<br />

dem technischen Lesenlernen bereits grundgelegt sein.<br />

Das bedeutet, dass in der Arbeit mit 3- bis 6-jährigen Kindern<br />

vor allem folgende Ziele im Mittelpunkt stehen:<br />

das Kennenlernen der Bibliothek und ihres Nutzens<br />

Freude und lustvolle Erfahrungen mit Büchern<br />

Sprachkompetenz stärken<br />

Literaturkompetenz fördern<br />

Kindergartengruppen<br />

in der Bibliothek<br />

Die Kooperation mit Kindergärten ist in der Arbeit mit 3- bis 6jährigen<br />

Kindern insofern von großer Bedeutung, als auch Kinder<br />

aus bildungsfernen Familien erreicht werden. Zudem können<br />

durch die Zusammenarbeit mit der Kindergärtnerin die Inhalte<br />

im Kindergarten nochmals wiederholt und vertieft werden.<br />

Wesentlich ist für alle genannten Ziele, dass die Kooperation<br />

über einen längeren Zeitraum erfolgt.<br />

Kennenlernen der Bibliothek<br />

und ihres Nutzens<br />

Autorin: Barbara Eichinger<br />

Kommen die Kinder regelmäßig in die Bücherei, lernen sie durch<br />

die Wiederholung der Abläufe von Entlehnung und Retournierung<br />

die Nutzung der Institution quasi nebenbei kennen. Sie<br />

Die Kooperation mit Kindergärten ...<br />

FOTOS: JULIA WESELY


wissen bald, dass man Medien in der Bücherei nur ausborgen<br />

kann und diese nach einer bestimmten Frist wieder zurückbringen<br />

muss. Bibliotheksbesuche haben durch den Verbuchungs-<br />

Vorgang den Vorteil, dass sie gut strukturiert sind und die Kinder<br />

jedes Mal wieder einen vertrauten Rahmen vorfinden. Gleich<br />

zu Beginn des Besuches werden die zuletzt entlehnten Medien<br />

zurückgegeben. Danach, in einer Art „Freispiel-Phase“, haben<br />

die Kinder ausreichend Zeit zu schmökern sowie neue Bücher<br />

auszuwählen und im Anschluss daran wird eine kleine Animation<br />

angeboten. Zum Abschluss werden die neu ausgesuchten<br />

Bücher entlehnt und mit nach Hause genommen. Innerhalb dieser<br />

gleichbleibenden Struktur finden sich die Kinder leicht<br />

zurecht.<br />

Zusätzlich dazu kann auch schon ein erstes Heranführen an das<br />

Ordnungssystem in der Bücherei stattfinden. Eine „Zugfahrt<br />

durch die Bücherei“ etwa, bei der man immer wieder bei verschiedenen<br />

Stationen stehen bleibt und Medien mitnimmt oder<br />

wieder einreiht, hilft, die Medienaufstellung bewusst zu machen.<br />

Je älter die Kinder sind, desto variantenreicher kann dieses Spiel<br />

eingesetzt werden. 2<br />

Freude und lustvolle Erfahrungen<br />

mit Büchern und Geschichten<br />

Sowohl bei Animationsprogrammen als auch in den freien Phasen,<br />

in denen die Kinder Medien aussuchen, sollte natürlich<br />

... sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen.<br />

XS XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

immer die Freude damit im Mittelpunkt stehen. Das bedeutet in<br />

erster Linie, dass die Bücher und Geschichten den Interessen der<br />

Kinder entsprechen müssen. Es gibt auch schon in dieser Altersgruppe<br />

Kinder, die weniger an Geschichten als an Informationen<br />

interessiert sind und Sach-Bilderbücher bevorzugen. Daher ist es<br />

unumgänglich, auf jedes Kind individuell einzugehen, um<br />

Bedürfnisse und Interessen herauszufinden. Nur auf diesem Weg<br />

lernen Kinder einen persönlichen Nutzen kennen.<br />

Was das Medienangebot anbelangt, sollten besonders humorvolle<br />

Bücher nicht zu kurz kommen. Witzige Bilderbücher, wie<br />

zum Beispiel der „Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den<br />

Kopf gemacht hat“ 3 , kommen immer gut an.<br />

Bücher können aber auch anders als nur über ihre Inhalte erfahren<br />

werden. Insbesondere bei Kindern, die noch nicht lesen können,<br />

sollten solche Methoden genützt werden. Man kann Bücher<br />

auf die verschiedensten Arten durch den Raum tragen, Bücher-<br />

Stapel bauen oder sie in Packpapier einpacken, um ein neues<br />

Cover darauf zu zeichnen. Auch das Ausprobieren und Nachahmen<br />

der verschiedensten Lieblings-Lesestellungen begeistert<br />

die Kinder.<br />

Präsentiert man den 3- bis 6-Jährigen Bücher, können verschiedenste<br />

Hilfsmittel sehr nützlich sein und die Vorlese-Situation<br />

beleben. Bei jungen Kindern kommen etwa Hand- und Fingerpuppen<br />

sehr gut an. Natürlich stellen auch Lieder, Gedichte und<br />

Fingerspiele einen sehr sinnlichen Umgang mit Sprache dar. Hilfreich<br />

sind in diesem Zusammenhang CDs mit Bewegungsliedern.<br />

Das lockert zwischendurch auf und macht Kindern viel Spaß.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

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XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE XS<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

12<br />

Gedichte fördern zudem das Sprach- und Rhythmusgefühl und<br />

sind dadurch eine gute Vorbereitung fürs spätere Lesenlernen.<br />

Sprachkompetenz stärken<br />

Um die Sprachkompetenz zu fördern, ist das dialogische Vorlesen<br />

besonders wichtig. Wenn Kinder während einer Geschichte<br />

immer wieder miteinbezogen und angeregt werden, über das<br />

Gehörte nachzudenken und eigene Erlebnisse einzubringen,<br />

wird die Ausdrucksfähigkeit erheblich gefördert. Meist ist es gar<br />

nicht notwendig, die Kinder dazu aufzufordern, da sie ohnehin<br />

gerne ihre Assoziationen mitteilen wollen. Auf diese Weise können<br />

sie die Geschichte in Bezug zu eigenen Erlebnissen setzen<br />

und werden angeregt, Erfahrungen zu reflektieren und zu verbalisieren.<br />

Bei größeren Gruppen ist es manchmal schwierig, Bilderbücher<br />

vorzustellen und zu gewährleisten, dass jedes Kind die Illustrationen<br />

mitverfolgen kann. Abhilfe schafft dabei das Kamishibai<br />

(ein Holzkasten mit bühnenähnlichem Rahmen), mit dessen<br />

Hilfe man die Illustrationen sehr einfach, aber effektvoll präsentieren<br />

kann. Das Kamishibai kommt ursprünglich aus Japan und<br />

bedeutet übersetzt „Papiertheater“. Es werden dafür die Illustrationen<br />

aus einem Buch kopiert und in das Kamishibai geschoben.<br />

Durch den geringen Arbeitsaufwand ist der Einsatz des<br />

Kamishibais sehr praktisch. Bilderbuchkinos eignen sich natürlich<br />

ebenso und sind durch den abgedunkelten Raum für die Kinder<br />

meist besonders aufregend. Bei beiden Animationen kann<br />

man mit den Kindern gut in Kontakt treten und den Fokus<br />

sowohl auf die Geschichte als auch auf die Illustrationen legen.<br />

Literaturkompetenz fördern<br />

Je älter die Kinder werden, desto komplexer können die<br />

Geschichten sein, die man ihnen präsentiert. Um diese zu vertiefen<br />

und das Verständnis für die Handlungsverläufe und beteiligten<br />

Figuren zu fördern, eignen sich auch andere Medien, wie<br />

etwa Hörbücher oder DVDs.<br />

Bei den 5- bis 6-Jährigen kann man schon gut auf ihre Erfahrungen<br />

mit Geschichten und Figuren daraus zurückgreifen. Diese<br />

können in einfachen Spielen, bei denen die Regeln bekannt<br />

sind, wie z. B. Memory oder Domino, vertieft werden. So lässt<br />

sich zum Beispiel ein Memory gut anbieten, bei dem der Hase<br />

Felix und einer seiner Briefe das zusammengehörende Paar bilden<br />

oder Schneewittchen und die sieben Zwerge. Das<br />

Memory/Domino lässt sich auch nach einem Thema gestalten,<br />

etwa zu Märchen oder Disney-Figuren.<br />

Um den Verlauf einer Geschichte im Nachhinein zu thematisieren,<br />

eignen sich verschiedene Gegenstände sehr gut, die die Kinder<br />

an einem roten Faden der Reihe nach auflegen. Dies verdeutlicht<br />

den Ablauf der Geschichte und wiederholt den Inhalt.<br />

Man kann diese Methode auch umgekehrt nutzen und die<br />

Gegenstände vor dem Vorlesen am Boden verteilen. In diesem<br />

Fall müssen die Kinder eine Geschichte dazu erfinden.<br />

Auch ein Puzzle mit den Illustrationen vom Bilderbuch eignet<br />

sich zum Nachbearbeiten des Handlungsverlaufs einer<br />

Geschichte. Dafür muss man die Bilder (farb-)kopieren und in<br />

Puzzle-Teile zerschneiden. Die Kinder können dann die Bilder<br />

zusammenfügen und zum Abschluss in der richtigen Reihenfolge<br />

der Geschichte auflegen.<br />

Wichtig bei allen Animationen ist meines Erachtens, dass die<br />

Materialien von guter Qualität und schön gemacht sind. Kinder<br />

haben keinen Spaß an Puzzles, Memorys oder Domino-Spielen,<br />

wenn die einzelnen Teile schon abgegriffen sind oder Eselsohren<br />

haben. Daher ist es sinnvoll, solche Materialien zu laminieren<br />

oder mit einer Plastikschutzfolie zu umkleben. Dann bleiben<br />

sie länger erhalten und man kann sie immer wieder verwenden.<br />

Hinzu kommt: je einfacher die Handhabung, desto praktischer<br />

für alle Beteiligten.<br />

Fußnoten:<br />

1) Vgl. www.wien.gv.at/bildung/kindergarten/kdg/bildungsplan.html<br />

2) Vgl. www.projektarbeiten.bvoe.at/FreytagVeronika.pdf<br />

3) Holzwarth, Werner: Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer<br />

ihm auf den Kopf gemacht hat. Illustriert von Wolf Erlbruch. Hammer<br />

Verl. 2001, 26. Aufl.<br />

Mag. a <br />

Barbara Eichinger ist als Bibliothekarin<br />

auf Kirango, dem Kinderplaneten der Hauptbücherei<br />

in Wien, tätig und arbeitet unter anderem<br />

regelmäßig mit Kindergartengruppen und Schulklassen.


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XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE S<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

14<br />

LeseanfängerInnen<br />

S<br />

in der Bibliothek<br />

Wann beginnt das Lesen?<br />

Beginnt es in der ersten Klasse der Volksschule und bei manchen<br />

Kindern bereits ein bisschen früher? Beginnt es, wenn die Verlockungen<br />

zum Lesen stark genug sind oder wenn ein gewisses<br />

Lebensalter erreicht ist? Der langjährige wissenschaftliche<br />

Direktor der Stiftung Lesen, Klaus Ring, macht deutlich: „Nie<br />

zuvor wurde so klar ausgedrückt, dass die wichtigste Voraussetzung<br />

für das Erlernen des Lesens, aber auch für weitere Bildungserfolge,<br />

die Beherrschung der Alltagssprache bei Schulbeginn<br />

ist – mehr noch als der soziale Stand und das Bildungsniveau<br />

der Eltern.“ 1<br />

Sprechen ist also die Grundvoraussetzung dafür, um Lesen zu<br />

lernen. Die Voraussetzungen, die „Erstklässler“ diesbezüglich<br />

mitbringen, sind jedoch höchst unterschiedlich: Jedes Kind hat<br />

seine eigene Vorgeschichte, die lange vor der Einschulung<br />

beginnt. Kindern, die bei Schulbeginn nicht richtig sprechen<br />

können, haben in den frühen Entwicklungsjahren Anregungen<br />

zum Sprechen gefehlt. Doch erst während des Sprechens können<br />

sich die neuronalen Strukturen weiterentwickeln, die Nervenzellen<br />

beginnen zu wachsen und sich zu vernetzen. Nicht nur<br />

die Ausbildung der Netze, sondern auch ihre Stabilität benötigt<br />

Reize von außen: Schon vorhandene Synapsen zerfallen wieder,<br />

wenn sie nicht genutzt werden. Dazu kommt, dass der Zeitraum,<br />

innerhalb dessen bestimmte Entwicklungsprozesse ablaufen,<br />

begrenzt ist. Nach heutiger Kenntnis scheint sich das „Entwicklungsfenster“<br />

für die Sprache mit fünf bis acht Jahren zu schließen.<br />

Das bedeutet, dass innerhalb dieser Zeit die sprachliche<br />

Prägung erfolgt. Die sprachliche Leistungsfähigkeit wird in diesem<br />

Zeitraum mehr oder weniger festgelegt und kann im Nachhinein<br />

kaum noch verbessert werden.<br />

Die Entwicklung der Lesekompetenz folgt den gleichen Prinzipien<br />

wie die Ausbildung der Sprachkompetenz. Doch war das<br />

Lesen in der Evolution des Menschen nicht vorgesehen: Das<br />

S<br />

menschliche Gehirn besitzt keine Region, die speziell für die<br />

Lesefähigkeit zuständig ist – ganz im Unterschied zum Sprechen,<br />

Hören oder Sehen. Lesen und Schreiben lernen können wir dennoch,<br />

weil wir durch Fremdnutzung Hirnregionen beanspruchen,<br />

die ursprünglich für andere Zwecke vorgesehen waren – vermutlich<br />

das Lesen von Fährten, eine fundamentale Fähigkeit für das<br />

Überleben unserer Vorfahren. Das „Lesefenster“ ist während der<br />

ersten 13 bis 15 Jahre geöffnet, also deutlich länger als das<br />

Sprachfenster. Der Grund dafür ist, dass die „Leseregionen“ phylogenetisch<br />

jünger als die „Sprachregionen“ sind und damit auch<br />

später zur Ausprägung kommen. Das Sprechen ist für die Ausbildung<br />

der Fähigkeit zum Lesen notwendig – und das Lesen ist<br />

Voraussetzung für die Ausbildung von Lesefähigkeit. 2<br />

„Was wann wie tun?“<br />

Autorin: Ulrike Unterthurner<br />

Mit dieser Grundfrage der Pädagogik sind wir auch bei der Arbeit<br />

mit LeseanfängerInnen in der Bibliothek konfrontiert. Eine gute<br />

Voraussetzung für gelungene Leseförderung ist, Stärken der<br />

Bibliotheksarbeit wie individuelle Beratung oder persönliche<br />

Ansprache bewusst zu kultivieren. BibliothekarInnen kämpfen<br />

nicht mit überfrachteten Lehrplänen und verteilen keine Fünfer,<br />

sie können sich daher die Erkenntnisse der (modernen) Pädagogik<br />

zu Nutze machen und Lernräume schaffen, in denen die Kinder<br />

voneinander lernen und ausprobieren dürfen, sie können die<br />

Fehlerkultur pflegen („trial and error“) und die Rolle als „Leseund<br />

LernberaterInnen“ einnehmen. 3<br />

Idealerweise ermöglicht es die Bibliothek den Kindern und ihren<br />

LehrerInnen, sich vorzugsweise im Rahmen der „offiziellen“<br />

Unterrichtsstunden dem „Lesenlernen“ mit allen Sinnen anzunähern.<br />

Schaffen wir für die Kinder also Gelegenheiten zum<br />

Sprechen, zum Erzählen – und ermöglichen wir ihnen die Erfahrung,<br />

dass wir an ihrer Geschichte und ihren Geschichten inte-


essiert sind. Kinder brauchen Ermutigung und Gelegenheiten,<br />

in einem geschützten („schamfreien“) Rahmen zu lernen. Darüber<br />

hinaus gilt: Kinder lernen vor allem von anderen Kindern<br />

(und erst in zweiter Linie von Be-Lehrern)!<br />

Die Erkenntnis, dass Lesen „notwendig und gut“ ist, bringt uns<br />

bei der Aufgabe, den Erstklässlern (und einigen ihrer Eltern)<br />

Lesespaß zu vermitteln, nicht weiter: Lesen muss als „cool“<br />

erlebt werden. Über Lese-Events kann es auch für bildungsferne<br />

Milieus anschlussfähig sein. Gerade hier sind Bibliotheken<br />

gefragt: Als Medienkompetenz-Zentren sind sie fähig, auch<br />

leseferne Milieus bei ihren Medienpräferenzen abzuholen und<br />

sie dabei zu unterstützen, die Welt der Bücher für sich zu entdecken.<br />

„Vielleicht würde sich vieles im Schulunterricht verändern, wenn<br />

die Lockung zur Neugier mehr Bedeutung bekäme.“ 4 Diese Aussage<br />

des Wiener Kinderpsychiaters Max H.<br />

Friedrich können wir auf die Bibliothek umlegen,<br />

vielfältige Zugangsformen finden und<br />

auf diese Weise Neugierde und Interesse aufrecht<br />

halten. Entscheidend für das erste<br />

Lesen sind freie Lesephasen und das spielerische<br />

Erschließen von Texten. Zu einer ganzheitlichen<br />

„Leseerziehung“ gehört der <strong>Perspektiven</strong>wechsel<br />

vom Leser zum Autor.<br />

Daher ist es sinnvoll, schon „ganz jungen<br />

LeserInnen“ Schreibwerkstätten anzubieten.<br />

Was bieten wir den LeseanfängerInnen an<br />

Literatur? Nur das Allerbeste! Wenn Erstlesebücher<br />

nicht nur Lesefertigkeit fördern, sondern<br />

auch Lust aufs Lesen, auf Geschichten,<br />

auf Literatur machen würden, wäre das ideal.<br />

In der Realität finden wir ein großes Angebot<br />

an Erstlesebüchern vor, doch zeigt ein kritischer<br />

Blick, dass darunter eher leicht konsumierbare<br />

Massenware zu finden ist. Es ist<br />

daher eine unserer wichtigsten Aufgaben,<br />

das Angebot an vorhandenen Texten für ErstleserInnen<br />

zu sichten.<br />

Kinder konsequent beim (Lesen-)Lernen zu<br />

begleiten bedeutet, für Kinder, LehrerInnen<br />

und Eltern zielgruppenorientierte Angebote<br />

zu machen. Was wissen Sie über „Ihre“ Zielgruppe?<br />

Wissen Sie, welche Interessen und<br />

Entscheidend für das erste Lesen sind freie<br />

Lesephasen.<br />

S XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Bedürfnisse „Ihre“ Kinder (und deren LehrerInnen) haben?<br />

Schaffen Sie zu Beginn des Projektes genug Raum, um sich<br />

gegenseitig kennen zu lernen – und lassen Sie es „langsam<br />

angehen“! Planen Sie regelmäßige Kontakte zwischen Kindern<br />

und Bibliothek und geben Sie den Kindern die Möglichkeit, bei<br />

diesen Gelegenheiten mit der gleichen Bezugsperson im<br />

Gespräch zu sein.<br />

„Nur wenn das Gefühl ja sagt …“<br />

Die Beschäftigung mit „unseren ErstleserInnen“ konfrontiert<br />

uns mit Fragen der Pädagogik und (Lese-)Didaktik. Methoden<br />

der Vermittlung und didaktische Kenntnisse sind lernbar – sie<br />

wirken, wenn die Liebe zu den Kindern und die Leidenschaft für<br />

das Thema für die Kinder erlebbar werden!<br />

Eine produktive Lernatmosphäre, der gute<br />

Kontakt, den die Bibliothekarin zu den Kindern<br />

aufbaut, unterstützende und gleichzeitig<br />

fordernde „bibliothekarische Lern-<br />

Coaches“ zählen zu den Rahmenbedingungen,<br />

die Lernen unterstützen. Kinder brauchen<br />

Feedback, aber keinen Fünfer!<br />

Eine Grundvoraussetzung für die Arbeit mit<br />

Kindern ist die Beziehungsfähigkeit der<br />

BibliothekarInnen (und weniger ein Einser<br />

im Katalogisieren). Die beste Infrastruktur,<br />

die modernsten PCs, die geilsten Lehrmittel,<br />

die innovativsten Bibliotheksmodelle, QS-<br />

Systeme etc. bringen herzlich wenig, wenn<br />

die Beziehung und die Liebe zwischen der<br />

Bibliothekarin und den Kindern fehlen!<br />

FOTOS: GERDA RAMOSER<br />

Fußnoten:<br />

1) Ring, Klaus: Wann beginnt das Lesen? Neurobiologische<br />

Erkenntnisse zur Sprach- und<br />

Leseentwicklung. In: JuLit, Informationen<br />

3/04, Arbeitskreis für Jugendliteratur, 30/3.<br />

2) Vgl. ebd, 9–10.<br />

3) Ein Literaturtipp: Struck, Peter: Die 15<br />

Gebote des Lernens. 3. Aufl. Darmstadt: Primus<br />

Verl. 2008.<br />

4) Friedrich, Max H.: Lebensraum Schule. <strong>Perspektiven</strong><br />

für die Zukunft. Wien: Ueberreuter<br />

2008, S. 97.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

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XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE S<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

16<br />

„Man könnte die Zusammenarbeit<br />

noch viel intensiver machen!“<br />

Ulrike Unterthurner: Du besuchst schon über die Jahre<br />

mit deinen Kindern regelmäßig die Bibliothek, organisierst<br />

mit uns Lesenächte, lädst zu euren Buchpräsentationen<br />

in der Schule eine Bibliothekarin ein, bist als Partnerin<br />

bei Bibliotheksprojekten engagiert. Was ist dir denn<br />

so wichtig an diesem intensiven Kontakt zwischen Schule<br />

und Bibliothek?<br />

Gerda Ramoser: Die Kinder bekommen in der Bibliothek Unterstützung<br />

beim Lernen. Sie erhalten ein anderes Feedback. Da ist<br />

eine weitere Person außer der Lehrerin, die sagt: „Toll, kannst du<br />

schon gut lesen!“ Der räumliche Wechsel beim Lernen ist für die<br />

Kinder spannend, er tut ihnen gut. Und ganz einfach: In der<br />

Bibliothek ist die ganze Bandbreite an Büchern vorhanden. Die<br />

Kinder erhalten viele Anreize: Sie dürfen bei euch Kind sein.<br />

UU: Wo findest du dich unterstützt von der Bibliothek?<br />

GR: Wichtig ist mir, dass die Bücherei Zeit für uns hat, dass wir<br />

eine persönliche Betreuung haben. V. [= die persönliche<br />

Betreuerin, Anm. U.U.] ist immer da, wenn die Kinder Fragen<br />

haben. Wir haben nur eine Bezugsperson, das finde ich sehr gut,<br />

denn beim Lernen ist Kontinuität wichtig. V. weiß genau über die<br />

Leseleistungen der Einzelnen Bescheid, ist bei den Buchvorstellungen<br />

dabei, kriegt die Leseproben mit, es gibt Kritik und Austausch.<br />

Daher kann sie die einzelnen Kinder intensiv beraten. Sie<br />

kennt viele Bücher, hat ein großes Repertoire und viel Erfahrung.<br />

Sie kann die Kinder super motivieren, denn sie kennt die Bücher<br />

und die Kinder. V. kommt zum Bücherfrühstück einmal im Monat<br />

in die Klasse. Die Arbeit der Kinder wird dadurch aufgewertet. Es<br />

ist ein gegenseitiger Austausch, ein Geben und Nehmen. Die<br />

Zusammenarbeit zwischen V. und mir ist intensiv: Wir telefonieren<br />

oft. Sie hat eine Beziehung zu mir und den Kindern. Und die<br />

Beziehungsebene ist fundamental. Es ist uns sehr wichtig, dass<br />

wir außerhalb der Öffnungszeiten kommen dürfen, das ist entspannter<br />

und gelöster.<br />

UU: Wie hilfreich im Prozess des Lesenlernens ist das Veranstaltungsangebot<br />

für deine Kinder?<br />

GR: Euer Veranstaltungsangebot ist für uns sensationell! Ein<br />

richtiger, greifbarer Autor löst bei meinen Kindern aus: „Ich<br />

Fragen an Gerda Ramoser, Lehrerin einer 2. Schulstufe an der Volksschule Dornbirn-Markt<br />

möchte auch einmal ein Buch schreiben.“ Die Vorbereitung auf<br />

eine Lesung ist mir wichtig. Ich lese schon vorher Texte von diesem<br />

Autor mit den Kindern. Für meine Kinder sind die „Leseabenteuer“<br />

und die „Lesenächte“ toll – sie verbinden die Bücherei<br />

mit vielen positiven Erinnerungen. Lesen ist bei euch verknüpft<br />

und eingebettet in Aktionen. Die Kinder können selbst<br />

tätig werden, basteln, malen, spielen. Sie verbinden Lesen<br />

dadurch mit positiven Sachen, es wird anschaulich und griffig.<br />

Was ich nicht so gut finde: Dass der Autor vielfach nur eine<br />

Stunde zur Verfügung steht. Man könnte aus diesen Events viel<br />

mehr machen!<br />

UU: Wärst du Bibliotheksleiterin, was würdest du am Programm,<br />

an der Zusammenarbeit von Schule und Bibliothek<br />

für deine Zweitklässler verändern?<br />

GR: Ich würde noch viel mehr Schreibwerkstätten und Workshops<br />

mit Autoren einplanen, vor allem das Schreiben forcieren.<br />

Die Methode „Lesen lernen durch Schreiben“ ist sehr wirksam.<br />

Und ich würde den Kindern noch mehr Gelegenheit zum Präsentieren<br />

ihrer Lese- und Schreibtätigkeit geben. Die Kinder sollten<br />

am Thema „dran bleiben“ können, auch wenn der Autor schon<br />

weg und die Veranstaltung vorbei ist. V. tauscht nach der Lesung<br />

mit den Kindern Ideen aus, damit es nachhaltiger wird. Auch die<br />

Buchpräsentationen der Kinder könnte man verstärkt auf euren<br />

Plakatwänden veröffentlichen. Man könnte die Zusammenarbeit<br />

noch viel intensiver machen! Ich würde die Kinder auch gerne<br />

während des Schultages spontan in die Bücherei schicken, um<br />

Infos zu holen, die wir im Unterricht brauchen. Daher wären für<br />

uns verlängerte Öffnungszeiten wichtig. Lesen und Lernen<br />

abwechslungsreich gestalten, das ist das Um und Auf. Das ist in<br />

allen Bereichen so. Und ihr von der Bücherei seid immer in Bewegung!<br />

Dr. in Ulrike Unterthurner ist Leiterin der<br />

Stadtbücherei Dornbirn, in der seit vielen Jahren altersgerechte<br />

Programme für Schulklassen angeboten werden.


Förderungen ÖGPB<br />

Förderungen der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung 2009<br />

Die Österreichische Gesellschaft für Politische<br />

Bildung (ÖGPB) unterstützt auch<br />

heuer Initiativen politischer Erwachsenenbildung<br />

und gibt einen Leitfaden mit<br />

nützlichen Tipps für Projekteinreichungen<br />

heraus.<br />

Die Bilanz aus dem Jahr 2008 kann sich<br />

sehen lassen: 136 Projektförderungen<br />

in der Gesamthöhe von EUR 220 000.<br />

Auch im Jahr 2009 vergibt die ÖGPB Fördermittel<br />

für Projekte politischer Erwachsenenbildung.Erwachsenenbildungs-Einrichtungen<br />

aus dem Burgenland, aus Niederösterreich,<br />

Oberösterreich, Salzburg,<br />

der Steiermark, Tirol und Vorarlberg können<br />

Projekte bei der ÖGPB einreichen.<br />

Mindestens 60 % der gesamten Fördermittel<br />

2009 sollen für Projekte zu den folgenden<br />

Themen-Schwerpunkten eingesetzt<br />

werden:<br />

Europäisches Jahr zur Bekämpfung<br />

von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />

2010<br />

Feministische Theorie und Politik<br />

heute – Bestandsaufnahme<br />

Digitale Spaltung – Analyse, Maßnahmen,<br />

Strategien<br />

Globales Lernen und Bildung für<br />

nachhaltige Entwicklung in der<br />

Erwachsenenbildung<br />

Krieg und bewaffnete Konflikte in<br />

der Gegenwart<br />

Diesjähriges Ende der Frist für das<br />

Ausfüllen des Online-Antrags ist am<br />

30. April 2009. Einreichungen per<br />

Post oder E-Mail sind nicht möglich.<br />

Weitere Informationen zur Projekteinreichung<br />

und das Online-Antragsformular<br />

sind auf der Website www.politi-<br />

schebildung.at zu finden.<br />

Für Hilfestellungen bei der Konzeption<br />

und Einreichung der Projekte hat die<br />

ÖGPB ihren Leitfaden „Wie aus guten<br />

Ideen erfolgreiche Projekte werden“<br />

überarbeitet und neu aufgelegt. Die<br />

Publikation, die nützliche Tipps zur<br />

Erstellung von Projektanträgen bietet,<br />

kann ab sofort kostenlos bei der ÖGPB<br />

bestellt werden oder als Dokument auf<br />

www.politischebildung.at heruntergeladen<br />

werden.<br />

<br />

Kontakt:<br />

Österreichische Gesellschaft für<br />

Politische Bildung<br />

Mayerhofgasse 6/3, 1040 Wien<br />

Tel.: 01/504 68 51<br />

Fax: 01/504 58 89<br />

E-Mail:<br />

gesellschaft@politischebildung.at<br />

Einladung zum Seminar des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und<br />

Bibliothekare im Renner-Institut (KRIBIBI)<br />

Angriff auf die historische Erinnerung<br />

Politische Strategien mit antidemokratischen, rechtsextremen, geschichtsrevisionistischen, rassistischen, antisemitischen und weltverschwörerischen<br />

Inhalten bedienen sich einer Vielfalt traditioneller und moderner Medien. Damit sind auch Bibliotheken als klassische<br />

Orte der Informationsvermittlung herausgefordert. Wie gehen Bibliothekarinnen und Bibliothekare mit jenen Tendenzen um, die unter<br />

dem Vorwand der „Meinungsfreiheit“ die Demokratie missbrauchen?<br />

KRIBIBI<br />

Zeit: Freitag, 15. Mai 2009 abends bis Sonntag, 17. Mai 2009 mittags<br />

Veranstaltungsorte: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Altes Rathaus,<br />

Wipplingerstraße 8, 1010 Wien (Freitag, 15. Mai 2009),<br />

Renner-Institut, Hoffingergasse 26-28, 1120 Wien (Samstag, 16. und Sonntag, 17. Mai 2009)<br />

Nähere Informationen und Anmeldung: Heimo Gruber (KRIBIBI-Koordinator)<br />

Büchereien Wien, Erdbergstraße 5–7, 1030 Wien, Tel.: 01/711 34/031 60 und 01/513 21 93<br />

E-Mail: heimo.gruber@buechereien.wien.at<br />

Websites: www.rennerinstitut.at/kribibi.htm; www.kribibi.bvoe.at<br />

17<br />

Büchereiperspektiven 01/09


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE M<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

18<br />

FOTO: STADTBIBLIOTHEK GRAZ/ROSWITHA SCHIPFER<br />

Wunderbarer Wirbel im<br />

Bücherland Schulklassen und Hortgruppen in<br />

M<br />

Eine Hör-Insel bei einem Bücherinsel-Fest<br />

Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Schulstufe sind<br />

eine anspruchsvolle Altersgruppe. Stationenbetrieb und<br />

Rätselrallyes kommen dieser Zielgruppe in besonderem<br />

Maße entgegen.<br />

Beim „Magischen Baumhaus“ geht es wie immer rund: „Hast du<br />

den Band 25 schon gelesen? Der ist wirklich genial!“ –„ Haben<br />

Sie den da, den Band 25?“ Doch ich habe keine Zeit zu antworten.<br />

„Wo sind die Penny-Bücher? Die sind soooooo super!“<br />

Umringt von lauter kleinen Leseprofis und solchen, die es noch<br />

werden sollen und wollen, mache ich mich auf zum Regal mit den<br />

Lieblingsbüchern vieler Mädchen, den Pferdebüchern. Ich<br />

schlängle mich vorsichtig – um die Begeisterung nicht zu stören<br />

– an Zeitdetektiven, wilden Kerlen, Pippis, Michels und Momos<br />

vorbei, um dann doch vor der großen, ziemlich gelangweilt vorgebrachten<br />

Frage „Und was gibt’s hier sonst noch?“ zu stehen.<br />

Während die ersten Buben und auch einige Mädchen den Wis-<br />

M<br />

der Bibliothek Autorin: Elisabeth Wörter<br />

senswürfel mit den Büchern aus den Reihen „Was ist was?“ und<br />

„Sehen – Staunen – Wissen“ nach den wirklich interessanten<br />

Büchern durchsuchen, fällt mir also ein, dass die Klasse und ihre<br />

Lehrerin ja eigentlich gekommen sind, um in die andere Welt<br />

einer Bibliothek einzutauchen …<br />

„Nur vorlesen ist fad!“<br />

Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Schulstufe lieben<br />

Geschichten, vor allem dann, wenn sie spannend, ein wenig<br />

unkonventionell und lustig sind. Allerdings lieben sie nicht nur<br />

Geschichten, sondern auch „Action“: Sie wollen sich selbst ausprobieren,<br />

ihr Wissen auf die Probe stellen, mit anderen in einen<br />

kleinen Wettstreit treten, Neues entdecken und mit allen Sinnen<br />

in Erzählwelten oder Themengebiete eintauchen. Da diese<br />

Altersgruppe nicht nur lesen und schreiben kann, sondern es in<br />

den meisten Fällen auch schon gelernt hat, selbstständig kleinere<br />

Arbeitsaufträge zu erfüllen, eignet sie sich sehr gut für<br />

Methoden wie Stationenbetrieb, offenes Lernen oder eine<br />

Schnitzeljagd. Diese Lern- und Vermittlungsformen sind zwar in<br />

der Vorbereitung mitunter aufwändig, haben aber bei der Durchführung<br />

den Vorteil, dass man mehr ModeratorIn und OrganisatorIn<br />

denn HauptakteurIn ist. Das Thema steht mit all seinen<br />

Facetten bzw. mit den ausgewählten Aspekten im Mittelpunkt,<br />

egal, ob es sich dabei um eine Geschichte oder ein Sachthema<br />

handelt. In der Rolle des Organisators ist es leichter, die Kinder<br />

bzw. Teams bei Problemen und Fragen ganz gezielt zu unterstützen<br />

und differenziert auf die Schüler und Schülerinnen einzugehen.<br />

Je klarer strukturiert der gesamte Ablauf und die Anweisungen<br />

einer Rallye oder eines Stationenbetriebs formuliert sind,<br />

desto mehr Freude und Interesse haben die Kinder an der Veranstaltung.


Aufgedeckt und abgecheckt!<br />

Ein sehr beliebter und daher mittlerweile schon sehr oft durchgeführter<br />

Workshop der Kinderbibliothek Labuka entführt Kinder in<br />

die zauberhafte Welt der Luftballons bzw. in das Sachthema Luft.<br />

Bei einem aus insgesamt neun Aufgaben bestehenden Stationenbetrieb<br />

haben die Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, mit<br />

kleinen Experimenten und Sachtexten die Merkmale und Eigenschaften<br />

von Luft herauszufinden: Anleitungen für Experimente<br />

müssen gelesen, umgesetzt und der Ablauf dann genau beobachtet<br />

werden; verschiedene kleine Fragen müssen mit Hilfe ausgewählter<br />

Sachtexte beantwortet werden. Dabei trainieren die Kinder<br />

nicht nur ihre Lesekompetenz, sondern auch das sinnerfassende<br />

Lesen. Außerdem lernen sie im Team zielgerichtet, selbstständig<br />

und eigenverantwortlich zu arbeiten. Wichtig ist dabei<br />

natürlich, dass man für Fragen und bei Problemen zur Stelle ist,<br />

um die Nachwuchsforscher und Nachwuchsforscherinnen wieder<br />

auf die richtige Spur zu bringen. Außerdem sollte der Workshop<br />

durch einen kurzen Einstieg, in dem die Kinder beispielsweise<br />

durch Fragen an das Thema herangeführt werden, und durch<br />

einen gemeinsamen Schluss abgerundet werden, der die Möglichkeit<br />

bietet, Ergebnisse zu vergleichen, Beobachtungen zu besprechen<br />

und letzte Fragen zu stellen bzw. zu beantworten. In ähnlicher<br />

Weise lässt sich auch eine kleine Schnitzeljagd durch die<br />

Bibliothek veranstalten, an deren Ende die Kinder sich zweifellos<br />

über einen kleinen Schatz freuen.<br />

Wir kriegen sie alle!<br />

Die Kinder der 3. und 4. Schulstufe sind eine Gruppe, die sich<br />

leicht begeistern und motivieren lässt. Wann immer es in der<br />

Bibliothek Veranstaltungen gibt, bei denen nicht „nur“ gelesen,<br />

sondern auch gespielt, gebastelt, gemalt, getanzt, gesungen oder<br />

Theater gespielt wird, sind die Kinder lautstark und mit voller<br />

Begeisterung dabei. Dieser Enthusiasmus zeigte sich auch bei den<br />

regelmäßig in der Kinderbibliothek Labuka stattfindenden<br />

Bücherinsel-Festen: Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr konnten die<br />

Kindern an mehreren Samstagen zehn bis zwölf Insel bereisen, um<br />

dort unter anderem ihre Fähigkeiten als HördetektivIn zu erproben,<br />

ihren Namen klingen zu lassen, eine Geheimschrift zu entschlüsseln,<br />

sich als wahre Märchenprofis und schlaue SprachforscherInnen<br />

zu erweisen oder Lesezeichen und lustige Tierfiguren<br />

zu basteln. Wahre BuchliebhaberInnen konnten sich sogar ein<br />

kleines Büchlein selbst binden. Auch bei diesen Veranstaltungen<br />

bestimmen die Kinder selbst, welche Inseln sie besuchen, wie<br />

M XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

lange sie bleiben und wann sie eine Pause brauchen. Während die<br />

jüngeren Besucher und Besucherinnen auf den einzelnen Inseln<br />

vom Team betreut werden, können ältere Kinder die Inseln ganz<br />

ohne Hilfe oder mit nur wenig Unterstützung erkunden. Solche<br />

Feste bringen nicht nur Leben, sondern auch Besucher und Besucherinnen<br />

in die Bibliothek, die nur zum Bücherausleihen vielleicht<br />

nicht gekommen wären.<br />

„[…] Gören, die meine Regale<br />

durcheinander bringen.“<br />

In Eoin Colfers Erzählung „Tim und das Geheimnis von Knolle<br />

Murphy“ trifft man auf eine Bibliothekarin, die (auf den ersten<br />

Blick) wohl all die Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, die man<br />

bei dieser Arbeit nicht braucht: Knolle Murphy ist streng (Kinder<br />

dürfen sich nur im Kinderbücherbereich auf einem kleinen Teppich<br />

aufhalten), sie stempelt am liebsten den ganzen Tag Ausweise ab,<br />

liebt es, wenn es in der Bibliothek mucksmäuschenstill ist, hasst<br />

Unordnung in den Regalen und wenn man ein Buch zu spät<br />

zurückbringt, dann … Davon wollen wir lieber erst gar nicht sprechen.<br />

(Unter uns: In Murphys Schreibtisch soll sich nämlich ein<br />

Luftgewehr befinden, in dessen Lauf eine ganze Kartoffelknolle<br />

passt!) Was Knolle Murphy für die Arbeit mit Kindern der 3. und<br />

4. Schulstufe bzw. für den Umgang mit Kindern aller Altersstufen<br />

fehlt, sind also folgende Fertigkeiten: Begeisterung, echtes Interesse,<br />

Kreativität, die Fähigkeit, sich selbst nicht immer ganz ernst<br />

zu nehmen, die Bereitschaft, sich auf die Kinder mit all ihren Fragen,<br />

Wünschen, Interessen, Geschichten und Bemerkungen einzulassen,<br />

ein gut durchdachtes und noch besser geplantes Veranstaltungsprogramm<br />

und vor allem Spontanität. Aus Knolle Murphy<br />

wird am Ende der Geschichte zwar keine immer freundliche und<br />

umgängliche Bibliothekarin, aber es gelingt ihr immerhin, dass<br />

Tim, der Held der Geschichte, zum begeisterten Leser und Bibliotheksnutzer<br />

wird. Und genau das ist ja das eigentliche Ziel: Auf<br />

Kinder aller Alterstufen soll der Funke der Begeisterung für<br />

Bücher, Texte, Bibliotheken und das Lesen ganz allgemein überspringen,<br />

um dort ein Feuer zu entfachen, das aus ihnen glühende<br />

Leser und Leserinnen macht.<br />

Mag. a <br />

Elisabeth Wörter ist pädagogische<br />

Referentin im Lesezentrum Steiermark und in der<br />

Kinderbibliothek Labuka, Graz für die Konzeption und<br />

Durchführung des Veranstaltungsprogramms zuständig.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

19


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

20<br />

Lehrplanorientiert<br />

Wenn wir für eine Großstadt wie Stuttgart ein SpiralcurLAutorinnen:<br />

Ingrid Bussmann, Cornelia Weißel-Reinhardt<br />

breiter etabliert werden. Erfreulicherweise existiert ein breit<br />

riculum anstreben, müssen wir uns erst einmal genau die gefächertes Angebot an Konzepten. Hier erweist sich die Zusam-<br />

Gegebenheiten vor Ort anschauen. In Stuttgart gibt es menarbeit mit der Hochschule der Medien (HdM) als großer Vor-<br />

rund 160 Schulen: 75 Grundschulen, 46 Gymnasien in teil. In den letzten Jahren entwickelten StudentInnen der HdM<br />

öffentlicher und privater Trägerschaft, 19 Realschulen, 35 einige sehr interessante Konzepte, während die BibliothekarIn-<br />

Hauptschulen und 20 Förderschulen.<br />

nen der Stadtbücherei Stuttgart die Einführungen „alltagstauglich“<br />

machten, indem sie Arbeitsblätter überarbeiteten, Zeitvor-<br />

Von der Zwergschule mit 95 SchülerInnen bis zum Berufschulgaben korrigierten und zu personalintensive Konzepte modifizentrum<br />

mit über 1 500 SchülerInnen, von den konfessionellen zierten. Leider können die Angebote noch nicht in dem Umfang<br />

Schulen über die anthroposophisch orientierten Waldorfschulen eingesetzt werden, wie wir uns das wünschen. Die Einführungen<br />

bis zum Internationalen Bund für SchülerInnen ohne Schulab- im Grundschulbereich binden enorme Kapazitäten, aber wir verschluss<br />

reicht das Spektrum. Eine große Bandbreite gibt es auch suchen zum Beispiel durch die Beschäftigung von Honorarkräf-<br />

in der Bücherei, die sich aus 17 Stadtteilbüchereien, einer ten oder die Bildung von Tandem-Teams in verschiedenen Stadt-<br />

Mediothek mit Präsenzbestand, zwei Bücherbussen und der<br />

Zentralbibliothek zusammensetzt. Diese Angebote haben die<br />

unterschiedlichsten Voraussetzungen, sowohl was den Bestand<br />

teilbüchereien das Angebot systematisch auszubauen.<br />

anbelangt, als auch, wenn es um die technische Ausstattung<br />

geht, die für medienpädagogische Einführungen benötigt wird.<br />

Modulare Benutzungsschulungen<br />

Auch die Wünsche der LehrerInnen variieren nach Stadtteil und Betrachtet man das Raster mit dem Angebot an Benutzerschu-<br />

Schultyp erheblich. Und nicht zuletzt sollen die Angebote dem lungen, überrascht zunächst die Fülle. Man darf jedoch nicht<br />

Alter der SchülerInnen entsprechen.<br />

übersehen, dass es sich um ein modulares System handelt und<br />

nicht jede Stadtteilbücherei das komplette Repertoire anbietet.<br />

Speziell für die Stadtteile wurden die Stuttgart-, Regenwald-<br />

Angebote für alle Schulen<br />

und Europa-Rallye entwickelt. Die Mittelalter-Einführung erfordert<br />

eine umfangreiche technische Ausstattung und wird des-<br />

Um all diesen Anforderungen zu genügen, muss ein modulares halb hauptsächlich in der Zentralbücherei durchgeführt. Beson-<br />

System geschaffen werden, das den individuellen Bedürfnissen ders für SchülerInnen der Hauptschule wurde die „Weltreise<br />

Rechnung trägt. Während die Stuttgarter Kinderbüchereien zu durch die Bibliothek“ konzipiert. Es handelt sich hierbei um ein<br />

fast 100 Prozent die Grundschulen erreichen, muss das Angebot niederschwelliges Angebot, bei dem die SchülerInnen die<br />

für die höheren Klassen, insbesondere ab der 7. Schulstufe, noch Medienvielfalt der Bücherei entdecken sollen. An den Stationen<br />

L<br />

Spiralcurriculum für die 5. bis 9. Schulstufen<br />

in der Stadtbücherei Stuttgart


„Film“, „Hörspiel“ und „Comic“ erkennt man schon, dass das<br />

positive Erleben des „Ortes Bücherei“ im Vordergrund steht.<br />

Ein weiteres Angebot speziell für HauptschülerInnen wurde von<br />

den Auszubildenden der Stadtbücherei Stuttgart entwickelt. Um<br />

„Wenig- und Nicht-LeserInnen“ das seit 2007 im Lehrplan verankerte<br />

Vorstellen eines Buches in der 8. oder 9. Schulstufe zu<br />

erleichtern, geben sie Entscheidungshilfen in ihrer Vorschlagsliste<br />

„20 in 60“ (zwanzig Bücher in sechzig Sätzen). Entscheidend<br />

bei dem Konzept ist, dass die Veranstaltung von jungen<br />

KollegInnen, die noch die Nähe zum Zielpublikum haben, durchgeführt<br />

wird.<br />

Auch „Fit im Job“ richtet sich an HauptschülerInnen. Die Benutzerschulung<br />

zum Thema „Berufsorientierung“ kann aber auch<br />

gut für RealschülerInnen veranstaltet werden. Die Schulungen<br />

„Brennstoffzelle“ und „Power on“ sind in erster Linie für RealschülerInnen<br />

konzipiert, entsprechend dem Thema für die<br />

Abschlussprüfung. Die Konzepte sind aber auch für GymnasiastInnen<br />

interessant, ebenso wie die Rechercheschulung zum<br />

Thema „Sinnesorgane“, das sowohl in der Realschule als auch im<br />

Gymnasium in der 9. Klasse im Bildungsplan vorgesehen ist.<br />

Benutzerschulungen für 5. bis 9. Schulstufen in der Stadtbücherei Stuttgart<br />

Titel Thema Klasse Dauer<br />

Ein Tag in Stuttgart<br />

mit Kufior<br />

Weltreise durch die<br />

Bibliothek<br />

Regenwald-Rallye<br />

Reise durch Europa<br />

Kreuzzug nach<br />

Medianien<br />

Expedition nach<br />

Australien<br />

Beste Klasse in<br />

4 Wochen<br />

20 in 60<br />

Fit for Job<br />

Durchgeblickt<br />

Brennstoffzelle,<br />

Solarstrom + Co.<br />

Power on<br />

Stuttgart<br />

Medienvielfalt<br />

erfahren<br />

Regenwald<br />

Europa<br />

Mittelalter<br />

Australien<br />

Lernmethodentraining<br />

Leseförderung<br />

Berufsorientierung<br />

Sinnesorgane, Auge<br />

Alternative Energien<br />

Umwelt und Energie<br />

5. / 6. Sst.<br />

6. Kl. Sst.<br />

HS<br />

5. / 6. Sst.<br />

5. / 6. Sst.<br />

7. Sst.<br />

7. Sst.<br />

7. Sst.<br />

8. Sst.<br />

HS<br />

8. / 9. Sst.<br />

HS<br />

9. Sst.<br />

9. Sst.<br />

9. /10. Sst.<br />

Real.<br />

L XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

60 Min.<br />

120 Min.<br />

90 Min.<br />

90 Min.<br />

90 Min.<br />

90 Min.<br />

90 Min.<br />

60 Min.<br />

90 Min.<br />

90 Min.<br />

105 Min.<br />

90 Min.<br />

Methoden der medienpädagogischen<br />

Einführungen<br />

Wichtig für den Erfolg unserer Schulungen ist die Aufgabenstellung.<br />

Um die Motivation der SchülerInnen zu gewährleisten, erfolgt<br />

die Themenauswahl deshalb weitgehend lehrplanorientiert. Die<br />

Lerntheorie, die wir bei unseren Benutzerschulungen anwenden,<br />

folgt dem Grundsatz des „Selbstgesteuerten Lernens“. Die SchülerInnen<br />

arbeiten in Kleingruppen in einem Lernzirkel. Die Arbeitsblätter<br />

sind selbsterklärend. Das selbstständige Arbeiten steht im<br />

Vordergrund, die Bibliotheksangestellten geben nur bei Bedarf<br />

Hilfestellung oder Denkanstöße.<br />

Auch in der Einführungsphase gibt es nur eine kurze Begrüßung.<br />

Dann wird eine kurze audiovisuelle Sequenz gezeigt oder es wird<br />

ein kleines Aufwärmspiel gemacht. Diese Form der Einführung ist<br />

überraschend. Die Aufmerksamkeit der Gruppe ist sofort gewährleistet.<br />

Die SchülerInnen werden in einer entspannten Atmosphäre<br />

in das Thema eingeführt. Ganz wichtig zum Schluss ist die Feedbackrunde.<br />

Sie hat zwei wichtige Funktionen: Die SchülerInnen<br />

reflektieren ihre Recherche und ziehen für weitere Recherchen ein<br />

Medienrallye. ABC-Spiel „Sehenswürdigkeiten“ ,<br />

5 Stationen: Opac, Bücher, Internet, Stadtplan, Bildrätsel<br />

Medienrallye. 6 Stationen: Film, Hörspiel, Buch, Internet, Comicwerkstatt,<br />

Datenbank<br />

Medienrallye. 4 Stationen: Einführung in den Opac mit Screenshots,<br />

Internet, Bücher, Datenbank<br />

Medienrallye. Spiel „1, 2 oder 3“, „Länder Europas“,<br />

5 Stationen: Opac, Internet, Lexika, Sachbücher, Rätsel<br />

Medienrallye. Einführender Trailer, Gruppeneinteilung in Orden, Stationen:<br />

DVD, Internet, Opac, Lexika<br />

9 Gruppen, freie Wahl der Medien, Reflexion der Suchergebnisse,<br />

erneute Suche<br />

Lerntypentest, Memotechnik, Lexika benutzen, engl. Vokabeln lernen<br />

in Form des Spiels „Tabu“<br />

Einführende Videosequenz, Buchvorstellung in Form eines Buch-<br />

Castings, Gespräch mit Lehrlingen<br />

Eignungstest in Form des Spiels „Halligalli“, Stationen: Bücher,<br />

Internet, Lebenslauf<br />

Einführung in Online-Katalog, Stationen: Internet, Lexika, Opac,<br />

Recherchekompetenztraining<br />

Brainstorming, 4 Stationen: Internet, Lexika, Fachmedien,<br />

Kurzpräsentation, Quellenbewertung<br />

Einführung in Online-Katalog, Rechercheschulung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

21


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

22<br />

Fazit. Sie geben uns aber auch Hinweise, ob die Lernziele der<br />

Benutzerschulung erreicht wurden oder ob gegebenenfalls etwas<br />

geändert werden muss.<br />

Rallyes aus der Stadtbücherei Stuttgart<br />

„Ein Tag in Stuttgart mit Kufior“<br />

Ein kleiner Außerirdischer entdeckt die Sehenswürdigkeiten von<br />

Stuttgart. In eine nette Geschichte eingepackt lernen die SchülerInnen<br />

nicht nur ihre Stadt kennen, sondern<br />

auch die Homepage der Kinderbücherei.<br />

Außer den üblichen Stationen wie<br />

„Bücher“ und „Opac“ gibt es noch eine<br />

Puzzlestation. Hier wird ein markantes<br />

Gebäude in historischer Darstellung<br />

zusammengesetzt und anschließend in<br />

einem Bildband identifiziert. An der fünften<br />

Station liegen ein Stadtplan und Memory-Kärtchen<br />

mit Stuttgarter Wahrzeichen aus. Die SchülerInnen suchen die<br />

abgebildeten Orte auf dem Stadtplan und notieren sich die Koordinaten.<br />

„Beste Klasse in 4 Wochen“<br />

Das Konzept „Beste Klasse in 4 Wochen“ ist ein „Lernmethodentraining“,<br />

das viele Schulen gerne im Rahmen ihrer Lernmethodentage<br />

absolvieren. Die Veranstaltung steht unter dem Motto<br />

„Gehirnjogging“. Durch ein „Fitnessprogramm“ sollen die SchülerInnen<br />

befähigt werden, ihre Leistungen zu verbessern. Memound<br />

Kreativtechniken werden vorgestellt und angewendet.<br />

Das Leitmotiv und Thema wird als Deko-Element ausgeführt.<br />

Durch die Bekleidung (Trainingsanzug und Turnschuhe) und die<br />

Dekoration (Ball, Hantel, Boxhandschuhe, Springseil) wird an ein<br />

Fitness-Studio erinnert.<br />

Zum Auftakt wird ein Lerntypentest ausgefüllt. Dann müssen drei<br />

„Trainingseinheiten“ durchlaufen werden:<br />

1. „Kopfball“ – Ball: Merken von Begriffen oder Gegenständen<br />

durch eine verbindende Geschichte.<br />

2. „Nachschlag“ – Boxhandschuh: Unbekannte, lustige Worte<br />

müssen im Lexikon nachgeschlagen werden.<br />

3. „Gut bedacht“ – Fahrradhelm: Effektiv Vokabeln lernen. Auf farbigem<br />

Tonpapier (blau, rot, gelb) sind Vokabeln mit den entsprechenden<br />

Bildern dargestellt. Ein Schüler zieht ein Kärtchen und<br />

muss je nach Farbe den Begriff zeichnen, beschreiben, ohne das<br />

Wort zu nennen oder pantomimisch darstellen. Die übrigen<br />

SchülerInnen erraten den Begriff.<br />

„Selbstgesteuertes Lernen“ motiviert SchülerInnen der 5. bis<br />

9. Schulstufen<br />

„Expedition nach Australien“<br />

Wer einmal etwas anderes als einen Lernzirkel anbieten will, dem<br />

sei das Konzept „Expedition nach Australien“ (nach Joana Petsonias)<br />

empfohlen. Es wird der Plot vorgegeben, die Klasse plane eine<br />

Expedition nach Australien. Mit einer schönen Strand-Palmen-<br />

Deko wird ein beflügelndes Ambiente geschaffen. Koalas, Wombats,<br />

Kängurus verzieren die Flipcharts. Es werden neun Expertengruppen<br />

gebildet, jede Gruppe bekommt bestimmte Aufgaben<br />

zugeteilt. Die „Travelagents“ erkundigen sich über Zug- und Flugverbindungen<br />

und über Fahrpreise. Das „Organisationsteam“ sammelt<br />

Informationen zu Impfungen, Währung und Reisemöglichkeiten<br />

innerhalb des Landes. Das „Küchenteam“ sucht typische<br />

Gerichte des Landes, die „Geologen“ erforschen die Klimazonen,<br />

die „Ethnologen“ machen sich kundig über die UreinwohnerInnen,<br />

Pflanzen-, TierforscherInnen und MusikerInnen erforschen ihre<br />

Gebiete. Jede Gruppe löst die Aufgaben zunächst mit den Medien<br />

ihrer Wahl. Ob Internet, Reiseführer usw. bleibt den SchülerInnen<br />

überlassen. Die Ergebnisse werden zusammengetragen und auf<br />

einem Flipchart festgehalten. Anschließend sucht man die gleichen<br />

Informationen mit anderen Informationsmitteln und trägt die<br />

Ergebnisse wieder zusammen. Nun wird abgewogen, welche Informationsmittel<br />

für welche Aufgaben am geeignetsten erscheinen.<br />

Eine schöne Methode, um Informationskompetenz zu vermitteln.<br />

Ingrid Bussmann ist Direktorin der<br />

Stadtbücherei Stuttgart.<br />

Cornelia Weißel-Reinhardt ist Lektorin für<br />

Jugendliteratur in der Stadtbücherei Stuttgart und<br />

zuständig für die Jugendbibliotheksarbeit und die<br />

Kontakte zu den Schulen ab Schulstufe 7.<br />

FOTO: REGINE HENDRICH


Dieses Programm ist für ein erstes Kennenlernen der<br />

Bücherei gedacht. Wir verzichten in der ersten Einführung<br />

ganz bewusst auf den Computer, da wir die Erfahrung<br />

gemacht haben, dass die Kinder und Jugendlichen<br />

daran „hängen bleiben“ und sich sehr wenig in der Bücherei<br />

umsehen. Genau das soll aber geschehen, denn in jeder<br />

Bücherei gibt es Schätze, die gehoben werden wollen.<br />

Ziele<br />

Die TeilnehmerInnen (TN) wissen, dass es in der Bücherei<br />

Medien zu unterschiedlichsten Themen gibt.<br />

Die TN lernen das Ordnungssystem der Bücherei kennen.<br />

Die TN erfahren, dass es unterschiedliche Ansichten gibt, wo<br />

Medien einsortiert werden.<br />

Dauer: ca. 45 Min. (besser: zwei Schulstunden einplanen, damit<br />

genug Zeit zum Schmökern bleibt)<br />

Vorbereitung<br />

Themenkärtchen zu den verschiedenen Sachbuchgruppen<br />

vorbereiten<br />

Zu jedem Themenkärtchen ein Sachbuch aussuchen, das entsprechend<br />

illustriert ist<br />

Illustrationen auswählen, die nicht eindeutig sind<br />

Sachbücher mit aufgeschlagener Illustration am Boden/auf<br />

einem großen Tisch verteilen, die Themenkärtchen wahllos<br />

daneben legen<br />

L XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Tipp aus der<br />

Stadtbücherei Innsbruck<br />

L<br />

Ablauf<br />

LAutorin:<br />

Christina Krenmayr<br />

TN sollen die Themenkärtchen den Sachbüchern zuweisen,<br />

dabei wird aber nicht gesprochen. Wenn jemand das Gefühl hat,<br />

das Kärtchen liegt beim falschen Buch kann sie/er es ohne<br />

Kommentar zu einem anderen Buch legen. Die Bücher dürfen<br />

nicht berührt werden. Die Zuteilung erfolgt ausschließlich auf<br />

Grund des aufgeschlagenen Bildes.<br />

Wenn alle mit der Auswahl einverstanden sind, wird die richtige<br />

Zuteilung bekannt gegeben und erklärt, warum manche<br />

Bücher woanders stehen als vermutet.<br />

Die TN bilden Paare oder Dreiergruppen.<br />

Jede Gruppe schnappt sich ein Buch und sucht den Standort.<br />

Wenn er gefunden wurde, soll die Gruppe das Buch vor dem<br />

Regal ablegen.<br />

Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch die Bücherei,<br />

bleiben bei den herausgelegten Büchern stehen. Es folgen<br />

Erklärungen:<br />

Zu den einzelnen Buchgruppen,<br />

zum prinzipiellen Ordnungssystem (Leitsystem, Regalbeschriftung,<br />

Signatur),<br />

was ist überhaupt eine Systematik und wozu brauchen wir das,<br />

wie sind die Bücher innerhalb einer Buchgruppe geordnet,<br />

was passiert, wenn das Buch ganz falsch eingestellt wird.<br />

Mag. a <br />

Christina Krenmayr hat im Zuge<br />

ihrer Ausbildung zur Bibliothekarin die Kinder- und<br />

Jugendbuchabteilung der Stadtbücherei Innsbruck<br />

umgestaltet.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

23


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L bis XL<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

24<br />

XL<br />

Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind gleichwertige<br />

NutzerInnengruppen. Öffentliche Büchereien haben<br />

daher den gesellschafts- und kulturpolitischen Auftrag,<br />

auch Jugendbüchereiarbeit zu leisten. Jugendliche brauchen<br />

altersadäquate Unterstützung bei der individuellen<br />

Nutzung der Bücherei.<br />

Bücherei und Schule<br />

Um Mittelstufenklassen und auch ihren LehrerInnen einen<br />

Büchereibesuch schmackhaft zu machen (für diese Schulklassen<br />

gestaltet sich ein Büchereibesuch zeitlich ungleich schwieriger<br />

als für Volksschulklassen), ist es sinnvoll, nicht nur eine Büchereiführung,<br />

sondern auch konkrete Arbeitsaufträge oder ein<br />

Zusatzprogramm mit externen Vortragenden anzubieten. Für<br />

die Nachhaltigkeit sind regelmäßige Büchereibesuche sehr zu<br />

empfehlen.<br />

Bücherei und Medienangebot<br />

Jugendliche haben in der Bücherei Zugang zu allen Medien. In<br />

der Jugendbücherei aber stehen speziell für diese Zielgruppe<br />

aufbereitete Medien zur Verfügung.<br />

Dieses Angebot für Jugendliche soll nicht nur Freizeitbedürfnisse<br />

abdecken, sondern auch die schulischen Ansprüche und<br />

Ausbildungsanforderungen berücksichtigen. Für eine umfassende<br />

Jugendbücherei ist folgendes Medienangebot zu empfehlen:<br />

Romane aller Genres,<br />

Romane für leseschwächere Jugendliche: etwa die Reihen<br />

short & easy (Ravensburger), Zoom (Arena), K.L.A.R. (Verlag<br />

an der Ruhr), Faktor fünf (Klett, verschiedene Levels),<br />

XL<br />

L<br />

Zielgruppe Jugendliche<br />

Autorinnen: Ehrentraud Holzer, Elisabeth Wallner<br />

Jugendliche bevorzugen konkrete Angebote. Vorrangig ist<br />

deren Empowerment<br />

Deutsch-Sprachkurse für Jugendliche: z. B. Dasda (Klett 1997),<br />

Geni@l (Langenscheidt),<br />

Lernhilfen: es gibt einige Reihen, die auf das österreichische<br />

Schulsystem bezogen sind, z. B. Durchstarten für Deutsch, Englisch,<br />

Mathematik, Französisch usw., The new you & me, Tabellensammlungen,<br />

Nachschlagewerke, Interpretationshilfen,<br />

Sachbücher zu Top-Themen (da es keine eigene Systematik<br />

für Jugendsachbücher gibt, kann man sich hier mit einer<br />

Beschlagwortung am Signaturetikett behelfen),<br />

Graded Readers: diverse Levels und Sprachen,<br />

Zeitschriften: auch fremdsprachige wie Spot on oder Ecoute,<br />

Comics (in verschiedenen Sprachen, historische oder soziale<br />

Themen)<br />

und natürlich AV-Medien: Jugendfilme, Literaturverfilmungen,<br />

TV-Serien, Hörbücher, Lernhilfen auf CD und CD-ROM.<br />

FOTO: MA 13 BÜCHEREIEN WIEN/EVA ENGELBERT


Bücherei als Unterstützung<br />

Sowohl bei der Medienrecherche als auch bei der Internetrecherche<br />

und -nutzung brauchen Jugendliche Unterstützung. Sie<br />

bevorzugen konkrete Angebote und lehnen zeitlich gebundene,<br />

verbindliche Workshops eher ab. Jugendliche wollen nicht<br />

belehrt, sondern genau dort abgeholt werden, wo sie Hilfe benötigen,<br />

egal, ob es um Medien, Internet, Office-Bearbeitung,<br />

Referate, Bewerbungsschreiben oder Informationssuche geht.<br />

Vorrangig ist das Empowerment der Jugendlichen; dazu gehören<br />

selbständige Recherche, die Motivation nachzufragen, die<br />

Medienvielfalt zu nutzen, Hilfe zuzulassen und die Bücherei als<br />

attraktiven Lern- und Freizeitort zu entdecken.<br />

Es gilt, die richtige Verwendung des OPAC-Kataloges vorzustellen<br />

und zu üben, Medien zu vergleichen, um die Nutzbarkeit für<br />

Aufgaben oder Interessen zu finden.<br />

Für SchülerInnen der 5. bis 9. Schulstufe<br />

bedeutet dies:<br />

Large: Treffer!<br />

Medienkompetenz für Schulklassen und<br />

Hortgruppen<br />

Selbständig alle Angebote der Bibliothek nützen,<br />

Mediensuche mit Katalogrecherche, geeignete Medien<br />

auswählen – Medienkompetenz entwickeln.<br />

Methodische Herangehensweisen:<br />

Verschiedene Arten der Medienpräsentation (Büchereiführung,<br />

Büchertische, Themen-/Medienboxen)<br />

Anleitung zur eigenständigen Recherche – OPAC<br />

das Verwenden von Wörterbüchern und Nachschlagewerken<br />

üben, Inhaltsverzeichnisse und Register nutzen lernen<br />

Themenangebote (Input etwa über Filme, Referate,<br />

Lesungen) mit anschließender Diskussion<br />

Aufbereitung mittels Fragebögen oder Quiz<br />

Medienvergleich (Buch, Film, Hörspiel, …)<br />

Informationsvergleich (Buch, Internet, Zeitschrift, AV-<br />

Medium, Comic, …)<br />

Textvergleich (klassische und moderne Bearbeitungen)<br />

Aufmerksamkeit auf das digitale Angebot richten, da<br />

dies für Jugendliche, v. a. für Burschen, besonders attraktiv<br />

ist<br />

L bis XL XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

FOTO: JULIA WESELY<br />

Konkrete Angebote:<br />

Kooperationen und Vorbereitungen mit LehrerInnen sind<br />

notwendig!<br />

Themen für Recherche: Berufsfindung, Biographien, Unterrichtsthemen,<br />

medial aufbereitete Themen aufgreifen, …<br />

AutorInnenlesungen: mit anschließender Diskussion<br />

Themenschwerpunkte: mit Fachleuten oder, wenn möglich,<br />

jugendlichen ExpertInnen<br />

Schulpraktische Tage: Jugendliche vertiefen ihre Kenntnisse<br />

während ihres Praktikums und können für eventuell<br />

folgende Büchereibesuche ihrer Klassen als ExpertInnen<br />

eingesetzt werden<br />

Themen-/Medienboxen: soziale Probleme, Zeitgeschichte,<br />

Klassische Literatur, …<br />

Quiz, Fragebögen, Rätselrallyes, Themenrallyes: zur Vertiefung<br />

des Erarbeiteten<br />

Unterstützung bei der Erstellung von Portfolios<br />

Zusammenarbeit mit Verlagen: z. B. zum Thema „Wie entsteht<br />

ein Buch“ – Wertschätzung durch das Erkennen, wie<br />

viel Arbeit hinter einem einzigen Buch steht<br />

„Wie geht es weiter?“: Lesungen oder Filme an spannenden<br />

Stellen abbrechen und spontan in der Gruppe/in der<br />

Schule weiterentwickeln lassen<br />

Workshops: Gestaltung von Comics, Plakaten, Bewerbung<br />

der Bücherei, … – Verbindung von Text und Bild wird<br />

hergestellt, danach werden die Exponate in der Bücherei<br />

ausgestellt<br />

Jugendliche benötigen bei der Recherche Unterstützung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

25


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE L bis XL<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

26<br />

Für Jugendliche ab der 10. Schulstufe<br />

bedeutet dies:<br />

X-Large: Kompetent!<br />

Medienkompetenz für Schulklassen und Jugendliche<br />

Systematische Informationssuche, kritische Rezeption –<br />

Medienkompetenz festigen, Unterstützung beim Verfassen<br />

von Facharbeiten.<br />

Methodische Herangehensweisen:<br />

Siehe „Large: Treffer!“<br />

Zusätzliche Angebote:<br />

(Jugendliche nutzen die Bücherei hauptsächlich in ihrer<br />

Freizeit)<br />

Beteiligung der Jugendlichen am Bestandsaufbau (umfassende<br />

Informationssuche, Recherchefähigkeit und kritische<br />

Rezeption sind gefragt!)<br />

Schreibwerkstatt: Auseinandersetzung mit literarischen<br />

Texten, eigene Texte verfassen, an Wettbewerben teilnehmen,<br />

Texte veröffentlichen<br />

Anfertigen von Linklisten: kritische Bewertung von Internetseiten<br />

Kritische Betrachtung von Zeitschriften und Tageszeitungen<br />

bzw. Analyse journalistischer Texte (Sprache, Reizworte,<br />

Gendersensibilisierung, ...)<br />

Konkrete Projekte:<br />

In Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft wird ein Thema<br />

(z. B. Genderproblematik, Frauenfußball, Sprache, Frauenhandel,<br />

Gewalt in Beziehungen, Fairer Handel) ausgewählt;<br />

SchülerInnen recherchieren im Vorfeld oder schlagen im<br />

Idealfall selbst ein Thema vor. In der Bücherei werden dazu<br />

ein Film/eine Ausstellung/eine Lesung organisiert und<br />

„Betroffene“ sowie ExpertInnen zu einer Diskussion mit<br />

den SchülerInnen eingeladen. Die Thematik kann bei nachfolgenden<br />

Büchereibesuchen – auch in Gruppenarbeiten –<br />

vertieft werden. SchülerInnen lernen und erkennen, wie<br />

vielfältig der Zugang zu einem Thema sein kann bzw. wie<br />

sensibilisiert sie nach einer solch intensiven Auseinandersetzung<br />

mit einem Thema sind. Ergebnisse eignen sich, in<br />

Referaten, auf Schulhomepages oder auch in der Bücherei<br />

präsentiert zu werden.<br />

Jugendbücherei<br />

Nach knapp 5-jähriger Praxis am Standort einer Bücherei mit<br />

Jugendschwerpunkt (Bücherei Philadelphiabrücke, 1120 Wien,<br />

Meidlinger Hauptstraße 73) haben sich bestimmte Vorzüge und<br />

Mängel herausgestellt: Jugendliche schätzen hier das altersadäquate<br />

Angebot, die angebotenen Ressourcen für ihre Schulaufgaben<br />

und die gute räumliche Situation als Treffpunkt mit FreundInnen.<br />

Nicht für Schulen organisierte Angebote (z. B. Workshops<br />

am Nachmittag) werden, besonders wenn sie Verbindlichkeit<br />

– etwa zeitlich – erfordern, kaum angenommen. Verstärkt<br />

nachgefragt werden PC-, Internet-, Laptop- und Schreibplätze,<br />

aber auch einfach Plätze mit gemütlicher Atmosphäre zum<br />

Schmökern.<br />

Systematische Suche, kritische Rezeption: Kernkompetenzen,<br />

die in der Jugendbibliothek gefördert werden sollten<br />

<br />

Ehrentraud Holzer arbeitet seit 1990 als<br />

Bibliothekarin bei den Büchereien Wien, dzt. in der<br />

Zweigstelle Philadelphiabrücke und war dort maßgeblich<br />

am Aufbau der Jugendbücherei beteiligt.<br />

Dipl. Päd. in Elisabeth Wallner ist seit 2004 in der<br />

Bücherei Philadelphiabrücke tätig. Neben der bibliothekarischen<br />

Arbeit betreut und organisiert sie Jugendprojekte<br />

und diverse Veranstaltungen.<br />

FOTO: JULIA WESELY


XXS – Schoßkinder<br />

Da die Beziehung zum Buch umso dauerhafter ist, je früher sie<br />

hergestellt wird, soll das Buch bereits für Schoßkinder zum Alltag<br />

gehören. Da Kleinkinder bis etwa zwei Jahren erst dabei sind, ihre<br />

Feinmotorik zu entwickeln und Buchseiten fassen und umblättern,<br />

ohne sie dabei zu zerreißen, noch unüberwindliche Hindernisse<br />

sind, empfehlen sich Hartdeckelbücher. Bei diesen<br />

sind alle Buchseiten aus reißfestem, Wasser abweisendem<br />

Karton gefertigt, die Schütteln, Reißen und auch mal kräftiges<br />

Hineinbeißen aushalten. Entsprechend den kleinen Händen eignen<br />

sich kleine Formate besser, wenn das Kind selber mit dem<br />

Buch hantieren soll. Dieses erste Bilderbuch zeigt dem Kleinkind<br />

Gegenstände aus seinem Lebensbereich, die es schon kennt und<br />

selber benennen kann und bevorzugt bei der<br />

Illustration klare, deutliche Darstellungen,<br />

damit sich die Dinge sofort erkennen lassen.<br />

1 Das Kind entdeckt in dieser Phase,<br />

dass ein Buch mehrere Seiten hat, die es<br />

umblättern kann, dass auf jeder Seite<br />

ein anderes Bild, eine neue Information<br />

erscheint und dass jedes dieser Bilder „für etwas steht“,<br />

also ein Symbol ist, „nicht die Sache selbst“ 2 .<br />

XS – Kindergartenalter<br />

Kinder im Kindergartenalter beherrschen das Umblättern der Seiten<br />

und Sinnerfassen der Bilder bereits bestens. Inhaltlich stellt<br />

das Bilderbuch für diese Altersgruppe vielfach Erlebnisse und<br />

Situationen vor, die den meisten Kindern aus ihrem eigenen Alltagserleben<br />

bekannt sind, bzw. führt sie vorbereitend an diese<br />

Lektürepräferenzen XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

Lektürepräferenzen<br />

XXS bis XL<br />

XXS<br />

Zielgruppengerechte Belletristik in der<br />

Kinder- und Jugendbücherei<br />

heran (z. B.: Sauberkeit, Kindergarten, Einschulung, neues<br />

Geschwister, Gefühle, Arztbesuch, Freundschaft etc.). In diesem<br />

Alter erhält das Bilderbuch aber auch als ästhetischer Gegenstand<br />

Bedeutung. Am Bilderbuch kann das Kind<br />

„sinnliche Grunderfahrungen wie Farb-,<br />

Form-, Schrift- und Materialgefühl“<br />

3 gewinnen. Bei Fühlbilderbüchern<br />

können die Oberflächen haptisch<br />

erfahren werden, bei Pop-Ups<br />

klappen Bildelemente auf und geben<br />

darunter Verborgenes frei. Das Bilderbuch<br />

für diese Altersgruppe wird somit zu einem ästhetischen Objekt,<br />

das „auf der Schnittfläche von Literatur, Bild, Buch, Kunst- und<br />

Spielobjekt angesiedelt“ 4 ist. Das Bilder-Lesen und die kognitive<br />

Verknüpfung von Bild und (vorgelesenem) Text ist ein dynamischer,<br />

aktiver Vorgang und ein wichtiger Erfahrungsprozess.<br />

Außerdem führen Bilderbücher das Kind an den (schriftlichen)<br />

Text heran und sind wichtige Wegbereiter für das eigentliche<br />

Lesenlernen. Da, wie die Forschung zur Lesesozialisation deutlich<br />

macht, das, was in dieser frühen Phase versäumt wurde, selten<br />

aufgeholt werden kann, kann die Bedeutung des Bilderbuches für<br />

den Bestand einer Kinderbücherei nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden.<br />

XS<br />

S – ErstleserInnen<br />

(1. bis 2. Schulstufe)<br />

Autorin: Andrea Hirn<br />

Mit dem Erlernen des Alphabetes geht auch das Erlernen von<br />

Textkompetenz einher. Den Übergang vom reinen Buchstabieren<br />

zum inhaltlichen Verständnis eines Textes erleichtern Erstlesebücher.<br />

Illustrationen sind dabei eine Brücke zwischen dem bereits<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

27


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Lektürepräferenzen<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

28<br />

bekannten Bilderbuch und dem noch zu erschließenden Textbuch.<br />

Sie helfen das Inhaltliche leichter und schneller zu erfassen.<br />

Das Bild setzt das Thema und eröffnet „einen Bedeutungshorizont“<br />

5 , in dem das Kind bestimmte Wörter erwarten kann und<br />

eine Orientierung über Personen, Handlung und Ort des Textgeschehens<br />

erhält. Typographie, Satz und<br />

Inhalt des Textes folgen entwicklungsspezifischen<br />

Besonderheiten: Die Schrift<br />

soll groß genug sein, damit das Auge<br />

das einzelne Wort gut durchgliedern<br />

kann und klein genug, damit mehrere<br />

Wörter gleichzeitig erfasst werden<br />

können. Der Zeilenabstand soll den Wortabstand<br />

übertreffen, damit beim Zeilensprung die nächste Textzeile sicher<br />

getroffen wird. Ferner sollen die Zeilen kurz und nach Sinnschritten<br />

gegliedert und im Flattersatz gesetzt sein. Inhaltlich empfehlen<br />

sich für dieses Alter Geschichten aus dem eigenen Erlebnisalltag.<br />

Sie sollten einen einfachen Handlungsverlauf sowie wenige<br />

Figuren und Situationen haben. So bleiben sie besser überblickbar<br />

und leichter erfassbar. Auch wenn die ProtagonistInnen in den<br />

letzten Jahren als kleine Hexen, ZauberInnen etc. auftreten,<br />

bleibt das Handlungsgeschehen meistens der tatsächlichen<br />

Erfahrungswelt der Zielgruppe verpflichtet (vgl. z. B. Knister:<br />

Hexe Lilli zaubert Hausaufgaben u. ä. Titel). Auch das Erstlesebuch<br />

ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer gut sortierten Kinderbücherei,<br />

die „ihre“ Kinder auf dem Weg zu erfolgreichen<br />

LeserInnen begleiten will.<br />

S<br />

M – VolksschülerInnen<br />

(3. bis 4. Schulstufe)<br />

Entsprechend den fortschreitenden Lesefähigkeiten greifen<br />

VolksschülerInnen im Alter von acht, neun Jahren neben Erstlesebüchern<br />

auch schon zu Belletristik, die keine spezielle Erstlese-<br />

Aufbereitung aufweist. Inhaltlich erweitert sich der Themenbogen:<br />

neben Handlungsgeschehen aus ihrer eigenen Erfahrungswelt<br />

werden nun auch verstärkt fiktionale Texte interessant. Die<br />

Kinder tauchen dabei in andere Welten ein, versetzen sich in<br />

andere Personen hinein, erweitern ihr Vorstellungsvermögen und<br />

erschließen sich seelische und geistige Welten. Die eigenständige<br />

Auseinandersetzung mit solchen fiktiven<br />

Vorgaben ermöglicht es ihnen,<br />

emotionale und kognitive Vorstellungen<br />

zu entwickeln. Laut der Studie<br />

von Margit Böck über die Lesege- M<br />

wohnheiten von 8- bis 14-Jährigen erwarten Volksschulkinder<br />

sich spannende, lustige und v. a. nicht zu dicke Bücher6 . An oberster<br />

Stelle rangieren dabei Krimis, Abenteuer- und Tierbücher,<br />

sowie bei Mädchen auch neue Mädchenbücher und Familiengeschichten.<br />

Ferner bleibt im Zug des Harry-Potter-Booms auch in<br />

dieser Altersgruppe eine starke Affinität zum Hexenbuch bemerkbar.<br />

L – T(w)eens<br />

(5. bis 9. Schulstufe)<br />

Ab der 5. Schulstufe ist eine deutliche Vorliebe für Spannungsliteratur<br />

jeglicher Art feststellbar, seit dem Erscheinen von Harry Potter<br />

auch im fantastischen (Spannungs-)Bereich. Neben der reinen<br />

Fantasy stehen ganz oben auf der Präferenzliste dieser Altersgruppe<br />

Grusel-/Horror-Bücher sowie Krimis. Dabei kann man bei<br />

Mädchen und Buben – abgesehen von individuellen Interessen –<br />

unterschiedliche Lektürepräferenzen ausmachen: Buben bevorzugen<br />

in erster Linie „einfache Formen der spannungs-<br />

und erlebnisorientierten Unterhaltungsliteratur“<br />

7 , wie Krimis, Fantasy-, Horror- und<br />

Abenteuerbücher. Mädchen greifen neben<br />

diesen Genres auch zu Liebesromanen<br />

und neuer Mädchenliteratur, die sich<br />

dadurch auszeichnet, dass ihre Mädchenfiguren<br />

in Problemen stecken, über die sie aber<br />

auch lachen können. Durchgängiges Motiv ist dabei „das<br />

Bemühen um eine gelingende (weibliche) Kommunikation“, „sei<br />

es als unzerstörbare Freundschaft oder als (zu lösendes) Problem“,<br />

wobei diese Kommunikation zwischen Mädchen(figuren)<br />

„v. a. ein Mittel [ist], weibliche Universen zu schaffen, die den<br />

herrschenden männlichen Normen die Stirn bieten“ 8 .<br />

Ebenfalls weit oben auf der Präferenzliste dieser Altersgruppe<br />

rangieren Film- und Fernsehbegleitbücher, wobei geschätzt wird,<br />

dass doppelt so viele Mädchen wie Buben Medienverbundtitel<br />

lesen. Das Phänomen, dass in diesem Alter oft ein Einbruch der<br />

Lesefreude eintritt, erklärt Margit Böck in ihrer Studie damit,<br />

„dass sich in dieser Lebensphase die Interessen ändern und ausweiten,<br />

dass die Peer-group und die außerhäusliche Umwelt<br />

wichtiger werden – und auch andere Medien als das Buch an<br />

Stellenwert gewinnen.“ 9 Auch hier klafft der Gendergap: Buben<br />

orientieren sich bei der Lektürewahl noch mehr als Mädchen an<br />

aktuellen Trends und Vorgaben aus der Peergroup oder den<br />

Medien.<br />

Natürlich sind auch Kinder, die ihre Lesefreude beibehalten, von<br />

L


Veränderungen und Einflüssen betroffen, wie z. B. Veränderungen<br />

im familiären Zusammenleben und die schnelle technische Entwicklung<br />

der Kommunikationsmedien bzw. deren Verfügbarkeit.<br />

Ein einfaches Beispiel: In einer Zeit, in der viele Kinder elektronische<br />

Tools wie Handy, Internetzugang usw. besitzen, erscheinen<br />

ihnen Geschichten, in denen die HeldInnen auf „archaische“<br />

Kommunikationsmittel wie Brief oder Telefonzelle zurückgreifen<br />

müssen, oft langweilig und/oder unglaubwürdig. Diese Lebenssituationen<br />

haben heutige Kinder selber nicht erlebt, wodurch sich<br />

solche Geschichten ihrer persönlichen Erfahrung und Erfahrbarkeit<br />

entziehen. In diesem Sinne ist gerade für diese Zielgruppe<br />

besonders wichtig, dass der Buchbestand aktuell und modern ist<br />

und inhaltlich ihrer sich rasch ändernden Erfahrungswelt entspricht.<br />

XL – Junge Erwachsene<br />

(ab der 10. Schulstufe)<br />

Jugendliche ab der 10. Schulstufe bzw. junge Erwachsene sind<br />

eine Zielgruppe, die – wie alle BibliothekarInnen wissen – auf<br />

Grund ihrer Entwicklungsphase in besonderem Maße eigene<br />

Bedürfnisse hat. Zur aktuellen Situation von Jugendlichen meint<br />

Klaus Hurrelmann: „Typisch ist für Jugendliche heute, dass sie im<br />

Bereich von Konsum und Freizeit schon sehr früh in die Rolle des<br />

Erwachsenen einrücken können, hingegen aber im Bereich der<br />

Familienrolle und erst recht im Bereich der Erwerbstätigenrolle<br />

erst sehr spät. Ihre Situation ist, zugespitzt formuliert, durch frühe<br />

soziokulturelle Selbständigkeit bei später sozioökonomischer<br />

Selbständigkeit charakterisiert.“ 10<br />

Die schon mit dem Eintritt in die Pubertät erfolgte Zuwendung<br />

zur Clique/Peergroup, vielfältige Gemeinschaftsaktivitäten und<br />

die Lesezeit in den neuen Medien (mailen, chatten, surfen) nehmen<br />

weiter zu. Parallel dazu sinkt die Lesezeit<br />

für Printmedien. 11 Im Gefolge<br />

von Harry Potter und Herr der<br />

Ringe steht Fantasy-Literatur<br />

auch bei älteren Jugendlichen<br />

ganz oben auf der Präferenzenliste,<br />

gefolgt von aktuellen Bestsellern aus<br />

den Bereichen Thriller (z. B. des Autor<br />

Dan Brown) und junge, moderne Literatur (bspw. Bücher von<br />

Charlotte Roche, Cecilia Ahern). 12 Es zeigt sich deutlich, dass sich<br />

diese Altersgruppe bei der Lektürewahl noch stärker als die Jüngeren<br />

an der schnelllebigen Medienlandschaft und aktuellen<br />

Trends orientiert. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang<br />

auch die große Bedeutung der Medienverbundliteratur für diese<br />

Lektürepräferenzen XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

XL<br />

Altersgruppe. Gerade in dieser von schnelllebigen, aktuellen<br />

Trends besonders angeregten Altersgruppe empfiehlt es sich, den<br />

konkreten Bedarf der jeweiligen LeserInnen regelmäßig zu evaluieren<br />

und die Bestandssegmente entsprechend aktuell zu halten.<br />

Fußnoten:<br />

1) Meier-Hirschi, Ursula: Bücher machen Kinder stark! … und Lesen<br />

macht das Leben schön. – Zürich : Verlag pro Juventute, 1998.<br />

2) Wespel, Manfred: Wie wird mein Kind zum Leser? – München :<br />

arsEdition, 1998, S. 53.<br />

3) Das Bilderbuch : Ästhetik – Theorie – Analyse – Didaktik – Rezeption<br />

/ Jens Thiele. Mit Beitr. von Jane Doonan ... – 2., erw. Aufl. –<br />

Oldenburg : Universitätsverlag Aschenbeck & Isensee, 2003. – 221<br />

S. : Ill., S. 180.<br />

4) Ebda., S. 180.<br />

5) Ebda., S. 49.<br />

6) Böck, Margit: Das Lesen in der neuen Medienlandschaft. Zu den<br />

Lesegewohnheiten und Leseinteressen der 8- bis 14-Jährigen in<br />

Österreich. Innsbruck [u.a.] : Studien Verlag 2000, S. 155.<br />

7) Müller-Walde, Katrin: Warum Jungen nicht mehr lesen und wie wir<br />

das ändern können. – Frankfurt [u.a.] : Campus Verlag, 2005, S. 47.<br />

8) Mentzel, Stefanie: Girlies packen aus : ein neuer Boom von Mädchenserien.<br />

In: Lesen zwischen Neue Medien und Pop-Kultur : Kinder-<br />

und Jugendliteratur im Zeitalter multimedialen Entertainments<br />

/ Hans-Heino Ewers (Hrsg.). Unter Mitarb. von Andrea Weinmann. –<br />

Weinheim ; München : Juventa-Verl., 2002, S. 187ff.<br />

9) Böck 2000, S. 27.<br />

10) Klaus Hurrelmann: Welche Rolle spielen heute die Bibliotheken<br />

für Jugendliche? www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/<br />

SID-0A000F0A-C7C1671A/bst_engl/ACFqhEBJZ.pdf<br />

11) Vgl. Gerhard Falschlehner: Jugendliche lesen nicht schlechter,<br />

sondern anders. www2.lesefit.at/lehrer/artikel_detail.php?id=<br />

102&kat=jum_02_03<br />

12) Vgl. JIM 2008 – Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisstudie<br />

zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Hrg. v.<br />

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. www.mpfs.de/<br />

fileadmin/JIM-pdf08/JIM-Studie_2008.pdf<br />

Mag. a <br />

Andrea Hirn ist seit 2001<br />

Bibliothekarin bei den Büchereien Wien – Bücherei im<br />

Zentrum Simmering.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

29


XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Fachliteratur<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

30<br />

„Kann ich lesen,<br />

hab ich Flügel“<br />

Anregende Lektüre für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />

XXS – XS<br />

Bläsius, Jutta: Papperlapapp :<br />

Sprachförderung aus dem Pappkarton /<br />

Jutta Bläsius. – München : Don Bosco,<br />

2008. – 127 S. : zahlr. Ill.<br />

ISBN 978-3-7698-1705-8<br />

kart. : EUR 15,40<br />

Für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren<br />

hat Jutta Bläsius zahlreiche Sprachspiele<br />

zusammengestellt, die sich vornehmlich<br />

mit Kisten, Schachteln und Kartons umsetzen<br />

lassen. Ihr übersichtlich gestaltetes<br />

Buch versammelt sinnliche Sprach- und<br />

Fingerspiele zu den verschiedenen Wortgruppen,<br />

zur Wortschatzerweiterung und<br />

für einen kreativen Umgang mit Sprache.<br />

Eine gute Inspiration für Kleinkinderprogramme<br />

in der Bibliothek!<br />

Suhr, Antje: Sätze rollen – Wörter<br />

fliegen : bewegte Sprachförderung in<br />

Kita und Grundschule / Antje Suhr. –<br />

München : Don Bosco, 2008. – 130 S. :<br />

zahlr. Ill.<br />

ISBN 978-3-7698-1704-1<br />

kart. : EUR 15,40<br />

Bewegung ist unerlässliche für das körperliche<br />

Wohlbefinden, sie unterstützt aber<br />

auch die kognitive Entwicklung und Lernfähigkeit.<br />

Antje Suhr stellt in diesem Buch<br />

Spiele und Techniken der bewegten<br />

Sprachförderung vor und gibt gleichzeitig<br />

in der spannenden Einleitung Einblicke in<br />

Sprachentwicklung und Spracherwerb.<br />

Kleiner Nachteil: für einige der vorgestellten<br />

Spiele benötigt man viel Platz.<br />

Weiler, Tina: Ohren an das Knie<br />

heran, ob die Nase wackeln kann? :<br />

Bewegungsreime zur Sprachförderung /<br />

Tina Weiler. – Mühlheim an der Ruhr : Verl.<br />

an der Ruhr, 2008. – 71 S. : zahlr. Ill.<br />

ISBN 978-3-8346-0321-0<br />

spiralgeh. : EUR 15,00<br />

Fingerspiele, Kuschelreime und Gute-<br />

Nacht-Verse werden in dieser bunten Broschüre<br />

mit einfachen Bewegungsanleitungen<br />

verbunden, damit sie sich von Kindern,<br />

die noch nicht lesen können, schnell<br />

gemerkt werden können. Auch hier gilt: für<br />

einige Spiele ist etwas mehr Platz Voraussetzung,<br />

vieles kann aber auch in einem<br />

kleinen Kreis ausprobiert werden.<br />

Autorinnen: Barbara Smrzka, Jana Sommeregger<br />

Sind Sie auf der Suche nach neuen Themen und Methoden, die Sie bei künftigen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche<br />

einsetzen wollen? Wir haben für Sie einen Streifzug durch den pädagogischen Buchhandel gemacht und einige interessante<br />

Titel quer durch die Altersgruppen zusammen getragen.<br />

XS – S<br />

Aellig, Steff: Sprachförderung mit<br />

System : Spiele und Übungen für alle<br />

Förderbereiche / Steff Aellig ; Elsbeth Alt .<br />

– 1. Aufl. – Mülheim an der Ruhr : Verlag<br />

an der Ruhr , 2008 . – 259 S. : zahlr. Ill.,<br />

graph. Darst., Noten + Ill.-Beil. (32 Bl.)<br />

ISBN 978-3-8346-0354-8<br />

spiralgeh. : EUR 41,00<br />

Sprachförderung tut angehenden LeserInnen<br />

gut – dieser Band, zeigt, wie’s geht!<br />

Über 300 Spiele und Übungen helfen Kindern<br />

von vier bis acht Jahren die Struktur<br />

der Sprache besser zu erfassen – eine<br />

Voraussetzung für die erfolgreiche Lesekarriere.<br />

Die Übungen dauern je 15 bis 20<br />

Minuten und sind Sprachbereichen, z. B.<br />

Reime, Zusammensetzungen oder W-Fragen,<br />

zugeordnet. 175 farbige Bildkarten<br />

und 34 Lauttafeln auf Karton ergänzen die<br />

Materialsammlung. Die theoretischen Vorbemerkungen<br />

sind interessant zu lesen und<br />

machen auch Laien verständlich, worauf es<br />

bei der Sprachentwicklung ankommt.<br />

Sprachförderung erhöht die Chancengleichheit<br />

– besonders in Gruppen mit Kindern<br />

unterschiedlicher Muttersprache.


S – L<br />

Lesen ist wie sehen mit anderen<br />

Augen : sechs Unterrichtsmaterialien für<br />

Grundschullehrer / hrsg. von Peter Conrady<br />

... – 1. Aufl. – Würzburg : Arena,<br />

2008. – 100 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.,<br />

Kt., Noten. – (Arena-Taschenbuch ; Bd.<br />

50006)<br />

ISBN 978-3-401-50006-5<br />

kart. : EUR 4,10<br />

Fachliteratur XXS BIS XXL: ZIELGRUPPENARBEIT FÜR KINDER UND JUGENDLICHE<br />

lagen von Bildern, Spielen, Liedern und<br />

Texten – und das alles zu einem sehr<br />

günstigen Preis.<br />

Schmalohr, Emil: Kann ich lesen, hab<br />

ich Flügel : Lesegespräche mit Kindern /<br />

Emil Schmalohr. – Göttingen : Vandenhoeck<br />

und Ruprecht, 2008. – 109 S.<br />

ISBN 978-3-525-61048-0<br />

kart. : EUR 13,30<br />

Dieser Sammelband enthält didaktisches<br />

Kinder sollen systematisch zu Gesprächen<br />

über Bücher und das Lesen angeregt werden,<br />

Material zu sechs Kinderbüchern, die alle damit sich ihre Lesekompetenz entwickeln<br />

als Arena-Taschenbuch erhältlich sind, kann, meint der Lesepsychologe Emil<br />

darunter z. B. Mira Lobes „Schlossge- Schmalohr. In „Kann ich lesen, hab ich Flüspenst“<br />

und Franz S. Sklenitzkas „Dragel“ stellt er auf leicht verständliche Weise<br />

chen haben nichts zu lachen“. Die Bro- die (eigentlich simple) Methode der „Leseschüre<br />

deckt ein großes Altersspektrum gespräche“ vor, die Kindern im Vorschul- und<br />

ab – von der 1. bis zur 6. Schulstufe. Von Grundschulalter einen gelungenen Start in<br />

jedem Titel gibt es eine kurze Inhaltsan- die aufregende Welt des Lesen ermöglichen<br />

gabe, einen Hinweis zur Thematik und soll. „Wie machst du das mit dem Lesen?“ ist<br />

eine biographische Notiz über die Auto- die zentrale Frage, um die sich Lesegesprärin/den<br />

Autor. Dann werden altersgeche drehen und deren Erkundung auch<br />

mäße didaktische Vorschläge erläutert geübten erwachsenen LeserInnen verblüf-<br />

und es folgen viele Seiten mit Kopiervorfende Erkenntnisse aus den eigenen Leseanfängen<br />

(wieder) zu<br />

Tage fördert. Kom-<br />

Tipp: Die Verlage Beltz & Gelberg und Carlsen<br />

plettiert wird Schmalohrs<br />

Band mit auf-<br />

veröffentlichen gemeinsam im Zweijahresrhythmus den ProschlussreichemWisspekt „Klasse Lektüre“, in dem über hundert Kinder- und sen zur Buchstaben-<br />

Jugendbücher für die 1. bis 11. Schulstufe vorgestellt werschrift, zu Buchstaden.<br />

Das besondere daran: zu allen Titeln gibt es didaktisches<br />

Begleitmaterial, vieles davon ist kostenlos im Internet verfügbar.<br />

www.beltz.de/lehrer, www.carlsen.de/lehrer<br />

bierung und Lautierung<br />

sowie mit Exkursen<br />

zu Leseschwierigkeiten,<br />

die einfühlsam<br />

verfasst Verständnis für kindliche Leseschwächen<br />

schaffen. Die Anleitungen richten sich<br />

explizit an Eltern, LehrerInnen und Pädagoginnen.<br />

Sie können aber auch wunderbar in<br />

der Bibliothek umgesetzt werden!<br />

L<br />

Philippi, Jule: Sprache und Spiele :<br />

Linguistik kann ich auch ; Kopiervorlagen<br />

für Kinder / Jule Philippi. [Mit Zeichn.<br />

von Katrin Wolff]. – Göttingen : Vandenhoeck<br />

und Ruprecht, 2007. – 64 S. : zahlr. Ill.,<br />

Kt. – (Top Ten)<br />

ISBN 978-3-525-79000-7<br />

geh. : EUR 17,40<br />

Die Reihe „Top Ten“ bietet Material für die<br />

Arbeit mit Kindern um zehn, eine Altersgruppe<br />

mit großer Neugierde. Dieser Band<br />

zeigt, wie spannend und unterhaltsam<br />

Sprachspielereien sein können – und ganz<br />

nebenbei wird das Verständnis für die<br />

Struktur der Sprache verbessert. Im ersten<br />

Abschnitt geht es um Sprachen im Allgemeinen<br />

am Beispiel der indoeuropäischen<br />

Sprachen, im zweiten stehen Laute und<br />

Schriftsysteme im Mittelpunkt und im letzten<br />

Abschnitt werden „besondere Sprachen“<br />

erkundet wie z. B. die Gebärdensprache.<br />

Es ist sicher nicht schwer, Kinder<br />

für Geheimschriften, Hieroglyphen oder<br />

SMS-Kürzel und Smileys zu begeistern!<br />

Einfache Anleitungen und viele Kopiervorlagen<br />

machen auch die Vorbereitung zur<br />

Spielerei.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

31


INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009 Einladung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

32


Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Einladung INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009<br />

Der Büchereiverband Österreichs lädt Sie gemeinsam mit dem European Bureau of Library, Information and Documentation<br />

Associations (EBLIDA), der Vereinigung Österreichischer BibliothekarInnen (VÖB) und National Authorities<br />

on Public Libraries in Europe (NAPLE) zur Internationalen Bibliothekskonferenz „A Library Policy for<br />

Europe“ ein.<br />

Es würde uns sehr freuen, wenn Sie an der Konferenz teilnehmen und sich am Anstoß eines Diskussionsprozesses<br />

über die Wichtigkeit einer Bibliothekspolitik für Europa und deren Gewinn für den europäischen Bibliothekssektor<br />

und seiner Benutzer beteiligen würden. Die Konferenz hat es sich zum Ziel gesetzt, Politiker und bibliothekarische<br />

Interessensvertreter für einen aktiven Dialog zur Bibliothekspolitik in Europa zu gewinnen und aufzuzeigen,<br />

was für eine erfolgreiche Bibliotheksentwicklung in Europa notwendig ist.<br />

In diesem Sinne werden sich hochkarätige Referenten und internationale Experten an der Konferenz beteiligen<br />

und ihre Sicht auf die Bibliothekspolitik in Europa präsentieren. Es ist uns eine besondere Ehre, dass Frau Bundesministerin<br />

Dr. Claudia Schmied die Konferenz eröffnen wird und dass u. a. die IFLA-Präsidentin Prof. Dr. Claudia<br />

Lux bei der Konferenz sprechen wird.<br />

Wir glauben, dass es von großer Wichtigkeit ist, dass die Bibliotheksverbände, -organisationen und europäische<br />

Institutionen mit der Europäischen Kommission in einen aktiven Dialog treten, um mit einer europäischen Perspektive<br />

das Bibliothekswesen zu verändern.<br />

Der erste Teil der Konferenz mit dem Titel „Library policy and legislation“ widmet sich der Frage, wie Bibliotheken<br />

politisch und strategisch auf die Tagesordnung zu bringen sind, gibt einen Überblick über Gesetzgebung sowie<br />

Bibliothekspolitik in Europa und entwickelt <strong>Perspektiven</strong> für eine europäische Bibliotheksstrategie.<br />

Der zweite Teil mit dem Titel „The role of libraries in a European perspective“ wird der Frage nachgehen, wie EU-<br />

Projekte bisher genutzt wurden, um die Rolle der Bibliotheken zu stärken. Neben einer allgemeinen Einführung<br />

zur Rolle der Bibliotheken in der heutigen Gesellschaft wird der Fragen nachgegangen, wie sich diese in EU-Strategien<br />

niederschlägt.<br />

Der abschließende Teil der Konferenz wird einerseits jene Bereiche der EU in den Blick nehmen, die aktiv den Zutritt<br />

zu Information, Kultur und Recherche stimulieren (wie etwa das Projekt Europeana). Gleichzeitig soll aber auch<br />

diskutiert werden, wo die EU mit ihren Gesetzen Barrieren schafft und einen open access verhindert (Stichwort<br />

Copyright).<br />

Das vollständige Konferenzprogramm sowie das online-Anmeldungsformular finden Sie auf der Website<br />

http://www.conference.bvoe.at<br />

Alle, denen die Zukunft der Bibliotheken in Europa ein Anliegen ist, sollten an dieser vorbereitenden Diskussion<br />

mitwirken, bei der wir hoffen zu klären, wie wir in bibliothekspolitischen Fragen vorankommen können.<br />

Ich hoffe, viele von Ihnen bei der Konferenz begrüßen zu dürfen!<br />

Gerald Leitner<br />

EBLIDA-Präsident, BVÖ-Geschäftsführer<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

33


INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009 Programm<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

34<br />

Der Büchereiverband Österreichs lädt Sie gemeinsam mit dem European Bureau<br />

of Library, Information and Documentation Associations (EBLIDA), der Vereini-<br />

gung Österreichischer BibliothekarInnen (VÖB) und National Authorities on<br />

Public Libraries in Europe (NAPLE) zur Internationalen Bibliothekskonferenz<br />

A Library Policy<br />

for Europe<br />

Programm und Anmeldung:<br />

www.conference.bvoe.at<br />

Konferenzgebühr:<br />

(fällig bis 21. April 2009):<br />

EUR 130<br />

Ermäßigungen: EUR 75<br />

für Mitglieder von BVÖ,<br />

EBLIDA, NAPLE und VÖB<br />

Die Konferenzgebühr<br />

beinhaltet:<br />

Eintritt zu allen Einheiten<br />

Namensschild<br />

Konferenztasche<br />

Dokumentationsunterlagen<br />

Kaffeepausen<br />

Mittagessen<br />

Conference Dinner<br />

Library Vineyard Tour:<br />

EUR 30<br />

Konferenz in englischer Sprache!<br />

09:00 NAPLE FORUM Meeting<br />

Internal – by invitation only<br />

Venue: BVÖ<br />

09:00 EBLIDA Expert Groups<br />

Meetings<br />

Internal – by invitation only<br />

Venues: BVÖ and others<br />

14:00 EBLIDA Council Meeting<br />

Internal – by invitation only<br />

Venue: Austrian Academy of Sciences/Sitzungssaal<br />

20:00 EBLIDA Dinner<br />

7 th – 9 th May 2009<br />

Österreichische Akademie der Wissenschaften<br />

Dr. Ignaz Seipel-Platz 2<br />

1010 Wien<br />

Programme:<br />

Thursday, May 7 th 2009 Friday, May 8 th 2009<br />

Venue:<br />

Austrian Academy of Sciences/Festsaal<br />

09:00 Registration<br />

10:30 Welcome and opening<br />

Roswitha Schipfer, Chair of the<br />

Austrian Library Association<br />

Maria Seissl, Vice-President of the<br />

Austrian Association of Librarians<br />

Maria ´<br />

Antonia Carrato Mena,<br />

Chair of NAPLE<br />

Claudia Schmied, Austrian Minister<br />

for Education, Arts and Culture


11:15 "A library policy for Europe"<br />

Gerald Leitner, President EBLIDA<br />

11:30 Library policy and legislation<br />

(Chair: Gerald Leitner, President<br />

EBLIDA)<br />

“Libraries on the agenda”<br />

– Claudia Lux, IFLA President<br />

“Library legislation in Europe”<br />

– Barbara Schleihagen, Director,<br />

German Library Association<br />

“Visibility of public library<br />

objectives in national legislation<br />

and policies”<br />

– Barbro Wigell-Ryynänen, Councilor<br />

for Library Affairs, Ministry<br />

of Education, Finland &<br />

Jens Thorhauge, Director, Danish<br />

Agency for Libraries and Media<br />

13:00 Lunch<br />

Panel Discussion<br />

14:00 The role of libraries in a<br />

European perspective<br />

(Chair: Bob McKee, Chief Executive,<br />

CILIP)<br />

EBLIDA<br />

sponsored by bm:ukk<br />

FOTO: PARLAMENTSDIREKTION/MIKE RANZ<br />

“Libraries in the Modern Society”<br />

– Paul Sturges, Chair IFLA/FAIFE<br />

“The i2010 initiative and beyond”<br />

– Yvo Volman, European Commission,<br />

DG INFSO<br />

„Culture Programme (2007 –<br />

2013)“<br />

– Edith Genser, Programme coordinator/Culture<br />

Unit (P5), European<br />

Commission<br />

“Stimulating the libraries of<br />

Europe – An analysis of European<br />

programmes”<br />

– Breda Karun, Country Library<br />

National Coordinator, Slovenia<br />

Panel Discussion<br />

15:30 Coffee/Tea<br />

16:00 Libraries of the future: creating<br />

access for Europe<br />

(Chair: Bas Savenije, Member of<br />

the EBLIDA Executive Committee)<br />

Programm INTERNATIONALE BIBLIOTHEKSKONFERENZ 2009<br />

“EUROPEANA – Access to culture<br />

for all?”<br />

– Jill Cousins, Executive Director,<br />

EDL Foundation<br />

“Open Access: delivering a European<br />

agenda for teaching, learning<br />

and research”<br />

– Paul Ayris, Director, University<br />

College London Library Services<br />

“The transformation of copyright”<br />

– Toby Bainton, Chair, EBLIDA<br />

Expert Group on Information<br />

Law/British Library<br />

Panel Discussion<br />

17:30 Closure<br />

20:00 Conference Dinner<br />

Saturday, May 9 th 2009<br />

09:00 Library and Vineyard Tour<br />

Full day tour, return at 20:00.<br />

Lunch is included.<br />

Baroque State Hall of the Austrian<br />

National Library<br />

Vienna Main Public Library<br />

Melk Abbey Library<br />

Afternoon in a vineyard in the<br />

Wachau<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

35


PREISE Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

36<br />

Österreichischer Kinder- und<br />

Der König und das Meer : 21 Kürzestgeschichten<br />

/ Heinz Janisch ; Wolf Erlbruch.<br />

– München : Sanssouci, 2008. –<br />

[48] S. : zahlr. Ill.<br />

Ab 4 Jahren<br />

Die Machtfülle<br />

eines Königs ausspielen<br />

zu können,<br />

hat seine<br />

Reize. „Spiel für<br />

mich!“, heißt es<br />

da zum Beispiel gegenüber der Trompete:<br />

„Ich befehle es dir.“ Doch die Trompete verweigert<br />

sich dem naiven Allmachtsanspruch<br />

des Königs, der an ein kleines Kind erinnert.<br />

Da hilft auch die Krone nichts. Aber auch<br />

der Geist, die Biene, der Regen, der Stern,<br />

die Wolken, der Hund und sogar der Bleistift<br />

zeigen sich seltsam widerständig und stellen<br />

die Weltsicht des Königs auf die Probe. In<br />

literarischen Miniaturen folgt Heinz Janisch<br />

dem kleinen König, blickt mit Moral und<br />

Wehmut auf ihn und die Welt, die ihn<br />

umgibt. Wolf Erlbruch verschafft diesem liebevollen<br />

Blick den nötigen Raum. Mit wenigen<br />

gestalterischen Details erfasst er die<br />

Eigenwilligkeit des Königs und ermöglicht es<br />

ihm, in eine ganz besondere Beziehung zu<br />

den Requisiten, Figuren und Ereignissen zu<br />

treten. Aus der sprachlichen und grafischen<br />

Reduktion heraus entsteht nach und nach<br />

jener Erkenntnisraum, der den Blick des<br />

Königs weg von seiner Krone und hin zu den<br />

kleinen Wundern der Welt lenkt. Am sonnigen<br />

Meeresstrand nimmt der König seine<br />

Krone vom Kopf und legt sie in den Sand.<br />

„Dann sprang er mit einem lauten Lachen ins<br />

Blau.“<br />

Finns Land / Heinz Janisch ; Linda<br />

Wolfsgruber. – München : Hanser, 2008.<br />

– [32] S. : zahlr. Ill.<br />

Ab 4 Jahren<br />

Seit Finn Finnland<br />

auf der<br />

Landkarte entdeckt<br />

hat, redet<br />

er nur noch davon.<br />

Zum Beispiel:<br />

„In Finnland<br />

ist es nie<br />

kalt.“ Oder aber:<br />

„In Finnland haben sie sicher Brot mit<br />

Erdbeergeschmack.“ Finns Leidenschaft<br />

für ein Land, von dem er allenfalls eine<br />

vage Vorstellung hat, steht beispielhaft<br />

für eine kindliche Sicht auf die Welt, die<br />

ihre schillernde Stofflichkeit aus einer<br />

Mixtur von Neugierde, Begeisterungsfähigkeit<br />

und unscharfem Halbwissen<br />

bezieht. Linda Wolfsgrubers zartbunte<br />

Collagen verleihen den lustvollen Gedankenreisen<br />

noch breiteren Raum. In assoziativer<br />

Arbeitsweise und mit leichtfüßigem<br />

Witz erschafft sie verträumte Bilderwelten,<br />

in denen das Unmögliche möglich<br />

wird. In Finnland, das wird nach der Lektüre<br />

dieses schmalen Kinderbuches endgültig<br />

klar, ist alles möglich. Nur: „Wie<br />

eng ist es eigentlich in England?“<br />

BieBu : oder Ameisen haben vom Blütenbestäuben<br />

wirklich keine Ahnung!<br />

/ Michael Stavaric ; Renate Habinger (Ill.). –<br />

Salzburg [u. a.] : Residenz, 2008. – [18] Bl. :<br />

überw. Ill.<br />

Ab 5 Jahren<br />

Mit Selbstbewusstsein<br />

und Witz präsentiert<br />

sich dieses<br />

in Text und Bild<br />

unorthodoxe Sachbuch,<br />

das Wissenswertes<br />

und Kurioses<br />

aus der Welt der<br />

Insekten offenbart: Es ist etwas faul im<br />

Bienenstaat. Die Bienen sind verschnupft<br />

und allseits herrscht Katzenjammer, denn<br />

ohne die Arbeit der Bienen sieht die<br />

Zukunft düster aus. Um das Schlimmste<br />

zu verhindern, werden sofort alle BewohnerInnen<br />

aus dem Wiesenkosmos zusammengetrommelt<br />

und starten zum – letztendlich<br />

erfolgreichen – Bestäubungsmarathon.<br />

Augenzwinkernd und voller<br />

Sprachspielereien entfaltet sich die ganze<br />

Dramatik der Beinahe-Katastrophe, in der<br />

immer wieder Informationsschnipsel,<br />

Liedzeilen oder Sprüche aufblitzen. In<br />

den teils von Herbarien inspirierten Bildkompositionen<br />

tummelt sich unter- wie<br />

oberirdisch das detailreich in Szene<br />

gesetzte Wiesenvolk, das sich als verschworene<br />

und durchorganisierte Gemeinschaft<br />

entpuppt. Ein von der ersten<br />

bis zur letzten Seite klug und souverän<br />

gestaltetes Buch!<br />

Die Preisverleihung findet am Dienstag, den 5. Mai 2009, um 14 Uhr im<br />

forumKloster in Gleisdorf/Steiermark statt.<br />


Jugendbuchpreis 2009<br />

Wendt, Albert: Betti Kettenhemd /<br />

Albert Wendt. – Wien [u. a.] : Jungbrunnen,<br />

2008. – 120 S. : Ill.<br />

Ab 9 Jahren<br />

Betti Kettenhemd ist<br />

die ängstliche Bettina<br />

von nebenan, bis sie<br />

einem riesigen Hund<br />

namens Schwarzer<br />

Mülleimer begegnet,<br />

ihn aus einer misslichen<br />

Lage befreit<br />

und – mit der Hundekette um ihren Körper –<br />

ein unbeschwert mutiges Kind wird. Sie<br />

führt den Freizeitjäger Müller-Meckel an der<br />

Nase herum und lernt vom Rebhuhn Tek-Tek<br />

viel über die Natur. Es ist ein Leben wie im<br />

Paradies – bis der Schwarze Mülleimer spurlos<br />

verschwindet. Betti sinkt in eine tiefe<br />

Traurigkeit, die sie fast umbringt. Dass sie<br />

überlebt, hat mit ihren Freunden zu tun, mit<br />

Tek-Tek und drei alten Männern. „Manchmal,<br />

Kinder“, lehrt uns einer von ihnen, „ist<br />

es das Höchste, einfach nicht kaputt zu<br />

gehen.“ Albert Wendt hat eine wunderbare<br />

Figur geschaffen, die in der kinderliterarischen<br />

Tradition der elternlosen, „wilden“<br />

Kinder ihren Platz hat. Und er erzählt die<br />

paradiesische Geschichte samt drohender<br />

Vertreibung mit dem Mut zu großen Gefühlen<br />

und in einer Sprache, die so eigen ist wie<br />

die Heldin selbst: unbändig und zugleich<br />

zärtlich, bezaubernd und voller Überraschungen.<br />

Christian Hochreiter illustriert den<br />

Text eindrucksvoll mit starkem, schwarzem<br />

Strich, er unterstreicht Bewegung und<br />

Dynamik und ist zugleich höchst zurückhaltend.<br />

Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2009 PREISE<br />

Kollektion zum Österreichischen<br />

Kinder- und Jugendbuchpreis 2009<br />

KJL-Preis<br />

Ein Waldwicht fliegt in den Oman :<br />

eine Reise in Reimen / Text: Melanie<br />

Laibl. Ill.: Dorothee Schwab. – Idstein :<br />

kookbooks, 2008. – 32 S. : überw. Ill.<br />

Ab 3 Jahren<br />

Frau Friedrich / Heinz Janisch ; Helga<br />

Bansch. – Wien [u. a.] : Jungbrunnen,<br />

2008. – [14] Bl. : überw. Ill.<br />

Ab 4 Jahren<br />

Lembcke, Marjaleena ; Straßer,<br />

Susanne: Ein neuer Stern / Marjaleena<br />

Lembcke. Mit Bildern von<br />

Susanne Straßer. – Salzburg [u. a.] :<br />

Residenz, 2008. – [44] S. : zahlr. Ill.<br />

Ab 4 Jahren<br />

Das Kopftuch meiner Großmutter<br />

/ Heinz Janisch ; ill. von Aljoscha Blau.<br />

– Zürich : Bajazzo-Verl., 2008. – [32]<br />

S. : überw. Ill.<br />

Ab 5 Jahren<br />

Opa sagt, er ist jetzt Ritter : vom<br />

Leben mit Parkinson / Dagmar H.<br />

Mueller. Mit Ill. von Verena Ballhaus. –<br />

München [u. a. ] : Annette Betz, 2008.<br />

– [14] Bl. : überw. Ill.<br />

Ab 5 Jahren<br />

Simsalabim Bamba Saladu Saladim<br />

: Nilpferdwalzer, Zungenschnalzer<br />

und viele andere Lieder / Gerda<br />

Anger-Schmidt ; Susanna Heilmayr ;<br />

ill. von Renate Habinger. – St. Pölten :<br />

Residenz, 2008. – 128 S. : Ill.; Noten<br />

Ab 5 Jahren<br />

Auch die Götter lieben Fußball /<br />

Heinz Janisch (Text) ; Artem (Ill.). –<br />

Zürich : Bajazzo, 2008. – [14] Bl. :<br />

überw. Ill.<br />

Ab 5 Jahren<br />

Suche Arbeit für Papa / eine Geschichte<br />

von Lydia Zeller. Mit Bildern<br />

von Monika Maslowska. – Zürich :<br />

Bajazzo, 2008. – [25] S. : überw. Ill.<br />

Ab 6 Jahren<br />

Welsh, Renate: … und raus bist du<br />

/ Renate Welsh. – Innsbruck [u. a.] :<br />

Obelisk, 2008. – 140 S.<br />

Ab 11 Jahren<br />

Etz, Elisabeth: Vorurteile, oder<br />

was? / Elisabeth Etz. – Wien : Österr.<br />

Buchklub der Jugend, 2008. – 128 S. :<br />

Ill. – (Buchklub Gorilla ; Band 33)<br />

Ab 12 Jahren<br />

KJL-Preis 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

37


PREISEDie besten Wissenschaftsbücher 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

38<br />

Die besten<br />

Wissenschaftsbücher<br />

2009<br />

Naturwissenschaft<br />

und Technik<br />

Oberhummer, Heinz: Kann das alles<br />

Zufall sein? : geheimnisvolles Universum<br />

/ Heinz Oberhummer. – Salzburg<br />

: Ecowin, 2008. – 169 S. : Ill.<br />

ISBN 978-3-902404-54-1<br />

fest geb. : EUR 22,00<br />

Das moderne<br />

Bild des Universums<br />

ist grandioser,<br />

als man es sich<br />

jemals auch nur<br />

annähernd vorstellen<br />

konnte. Aber je<br />

mehr wir über das<br />

Universum erfahren, umso mehr Geheimnisse<br />

tun sich auf. Was ist die rätselhafte<br />

Dunkle Materie und die noch mysteriösere<br />

Dunkle Energie? Wie nahe sind wir<br />

einer „Weltformel“ auf der Spur? Warum<br />

ist die Inflation die leistungsfähigste<br />

Theorie des Universums? Was war eigentlich<br />

vor dem Urknall? Warum sind die<br />

Sterne für unser Leben unabdingbar?<br />

Was ist die Ungeziefertheorie? Warum ist<br />

es unserer Generation vorbehalten, dass<br />

wir Leben außerhalb der Erde entdecken?<br />

Erfahren Sie mehr über die aufregendste<br />

Entdeckung der modernen<br />

Naturwissenschaft. Unser Universum ist<br />

offensichtlich genau darauf abgestimmt,<br />

dass Leben möglich ist. Welche naturwissenschaftliche,<br />

philosophische als auch<br />

religiöse Erklärungen gibt es für diese<br />

überraschende Erkenntnis? Kann das<br />

alles Zufall sein?<br />

Medizin/Biologie<br />

Neffe, Jürgen: Darwin : das Abenteuer<br />

des Lebens / Jürgen Neffe. –<br />

München : Bertelsmann, 2008. – 527,<br />

[32] S. : Ill.<br />

ISBN 978-3-570-01091-4<br />

fest geb. : EUR 23,60<br />

Fünf Jahre erkundete<br />

Charles Darwin<br />

ab 1831 auf einem<br />

Segelschiff, der Beagle,<br />

die Erde und<br />

revolutionierte mit<br />

seinen dabei gewonnenenErkenntnissen<br />

das Bild vom<br />

Leben. Er ging als Gottesgläubiger und<br />

kehrte als Begründer der Evolutionstheorie<br />

zurück. Zum Darwin-Jahr 2009 reist<br />

Jürgen Neffe auf Darwins Spuren zu<br />

abgelegenen Inseln, durchstreift Urwälder,<br />

trifft Indianer, Naturschützer und<br />

Genforscher. Immer im Sog der Grundfrage<br />

nach dem Geheimnis des Lebens.<br />

Da lässt sich am Strand von Rio über<br />

sexuelle Auslese nachdenken oder bei<br />

einem Ritt durch Patagonien über die<br />

natürliche Zuchtwahl. Ein Roadmovie<br />

über die Erforschung des Lebendigen –<br />

gesättigt von Erkenntnislust und Abenteuer,<br />

aufregend und im Bann jener Kraft,<br />

die das Leben dereinst auf den Weg<br />

brachte und die wir bis heute nicht zureichend<br />

kennen.<br />

Geistes-/Sozial-/<br />

Kulturwissenschaften<br />

Hamann, Sybille : Weißbuch Frauen<br />

– Schwarzbuch Männer : warum wir<br />

einen neuen Geschlechtervertrag<br />

brauchen / Sibylle Hamann ; Eva Linsinger.<br />

– Wien : Deuticke, 2008. – 286 S.<br />

ISBN:978-3-552-06073-9<br />

kart. : EUR 20,50<br />

Die Frauen haben<br />

ihren Teil für die<br />

Emanzipation getan.<br />

Sie haben sich zu<br />

Alphamädchen entwickelt<br />

und Universitäten<br />

und neue<br />

Berufsfelder erobert.<br />

Die Hälfte der Welt, die Hälfte der Macht<br />

gehört ihnen deshalb noch lange nicht.<br />

Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Männer<br />

bewegen. Die Aufgaben wurden nicht


neu verteilt, die Frauen haben sich nur<br />

zusätzliche aufgehalst. Die Grundformel,<br />

nach der die Welt funktioniert, ist nach<br />

wie vor in Kraft: Frauen leisten global<br />

gesehen zwei Drittel der Arbeit, verfügen<br />

über zehn Prozent des Einkommens und<br />

ein Prozent des Vermögens. Sibylle<br />

Hamann und Eva Linsinger zeigen auf<br />

harten Zahlen und Fakten basierend klar<br />

und pointiert, dass Gleichberechtigung der<br />

Geschlechter möglich, ja notwendig ist, da<br />

uns aus wirtschaftlicher, gesellschaftlicher<br />

und demographischer Sicht gar nichts<br />

anderes übrig bleibt und wir einen neuen<br />

Geschlechtervertrag brauchen.<br />

Junior-Wissensbücher<br />

Korn, Wolfgang: Die Weltreise einer<br />

Fleeceweste : eine kleine Geschichte<br />

über die große Globalisierung /<br />

Wolfgang Korn : Ill. von Birgit Jansen. –<br />

Berlin : Bloomsbury, 2008. – 168 S. : Ill.; Kt.<br />

ISBN 978-3-8270-5292-6<br />

fest geb. : EUR 15,40<br />

Der Autor nimmt<br />

uns mit auf die abenteuerliche<br />

Weltreise<br />

seiner Fleeceweste<br />

und zeigt uns, wie<br />

sich die Globalisierung<br />

auf den Alltag<br />

der Menschen auswirkt.<br />

So lesen wir etwa von den reichen<br />

Menschen in Dubai, die das Erdöl für den<br />

Fleecestoff verkaufen und sich zu ihrem<br />

Vergnügen mitten in der Wüste eine Skihalle<br />

errichtet haben. Von den armen<br />

Menschen in Bangladesch, die dem harten<br />

Arbeitsleben in der Textilindustrie<br />

ausgeliefert sind. Von den riesigen Container<br />

schiffen, die die Weltmeere nach<br />

Fahrplan durchqueren. Von dem Autor in<br />

Deutschland, der die Fleeceweste nach<br />

zwei Jahren in den Altkleider con tainer<br />

wirft. Und von dem Senegalesen Adrame,<br />

der die Weste schließlich trägt, während<br />

er mit anderen Flüchtlingen auf einem<br />

kleinen Fischerboot im Atlantik treibt.<br />

Die Weltreise einer Fleeceweste macht<br />

Hintergründe und Zusammen hänge der<br />

Globalisierung begreifbar, zeigt eindrucksvoll<br />

die Ungerechtigkeit des Welt-<br />

Die besten Wissenschaftsbücher 2009 PREISE<br />

Woche des Wissens<br />

und Forschens<br />

Von 23. bis 28. März 2009 luden österreichweit Büchereien<br />

und Buchhandlungen zu Diskussionen, Workshops und Buchpräsentationen.<br />

Ziel der Woche des Wissens ist es, die Leistungen der Wissenschaft<br />

sowie den heutigen Stand der Errungenschaften spannend und hautnah<br />

zu vermitteln und Forschungsbereiche aus oft unerwarteter Perspektive<br />

vorzustellen.<br />

Über 50 Öffentliche Bibliotheken haben sich heuer an der Aktion<br />

beteiligt!<br />

handels — und lässt den nächsten Klamottenkauf<br />

mit Sicherheit kritischer ausfallen.<br />

<br />

www.woche-des-wissens.at<br />

FOTO: ÖB KROATISCH MINIHOF<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

39


PREISE Radiopreise<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

40<br />

Radiopreise der Erwachsenenbildung<br />

Im Wiener RadioKulturhaus wurden am 19. Jänner zum 11. Mal die Radiopreise der Erwachsenenbildung vergeben.<br />

Die Überreichung nahmen RepräsentantInnen der vier preisverleihenden Verbände der Erwachsenenbildung –<br />

Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Arbeitsgemeinschaft der Bildungshäuser, Verband Österreichischer Volkshochschulen<br />

(VÖV) und Wirtschaftsförderungsinstitut (WFI) – vor.<br />

Fest des<br />

österreichischen Radios<br />

Aus 73 Produktionen wurden 16 für die<br />

Preisvergabe nominiert. Eine 19-köpfige<br />

Jury hat schließlich davon die Preise in fünf<br />

Sparten vergeben. Die ausgezeichneten Produktionen<br />

des Jahres 2008 kommen von<br />

Ö1, FM 4, Radio Orange 94.0, Radiofabrik<br />

Salzburg sowie Radio FRO 105.0. Hörfunkdirektor<br />

Dr. Willy Mitsche betonte in seiner<br />

Begrüßung besonders die Rolle von Ö1,<br />

„Zugänge zur Wissenschaft zu schaffen, Diskurse<br />

zu eröffnen und zu einer kritischen<br />

Öffentlichkeit beizutragen.“ Für die „Freien<br />

Radios“ betonte Georg Wimmer, dass die<br />

„Freien“ nicht mit den Privatradios gleichzusetzen<br />

sind. Einer der Höhepunkte der diesjährigen<br />

Überreichung der Radiopreise war<br />

die „Rede zum Preis“ des Kinderpsychiaters<br />

und Autors Dr. Paulus Hochgatterer, der<br />

mit feiner Ironie einen Streifzug durch die<br />

jüngere Geschichte des Radios unternahm<br />

und dieses für Bildung und Lernen positionierte.<br />

PreisträgerInnen<br />

Die Eröffnungsrede der Feier sowie die Preisüberreichung<br />

in der Sparte Kultur nahm der<br />

Geschäftsführer des BVÖ, Mag. Gerald<br />

Leitner, vor. Ausgezeichnet wurde Ulla<br />

Ebner (Orange 94.0) für die Gestaltung der<br />

Sendung „Medea hinter Gittern. Ein Häfn-<br />

Theater“, in dessen Mittelpunkt Kulturarbeit<br />

hinter Gittern steht. In der Sparte Informa-<br />

Gerald Leitner (BVÖ) überreicht den Preis der Sparte Kultur an Ulla Ebner (Orange 94.0)<br />

tion ging der Preis an Franz Zeller für die<br />

Dimensionen-Sendung „Böses Blut. 75<br />

Jahre Tuskegee-Syphilis-Studie“ auf Ö1. Die<br />

Preisüberreichung erfolgte durch den Kurator<br />

des WFI, Dr. Michael P. Walter. Der<br />

nach dem ORF-Kurator und Erwachsenenbildner<br />

Eduard Ploier benannte Preis in der<br />

Sparte Bildung/Wissenschaft ging an<br />

Georg Wimmer, Erich Themmel sowie<br />

Andrea Schmid und Marcel Reidl, stellvertretend<br />

für die SchülerInnen der 4C<br />

des Christian Doppler-Gymnasiums<br />

Salzburg für die von der Radiofabrik Salzburg<br />

gesendete Dokumentation „Das<br />

‚Zigeunerlager’ Maxglan. Vorhof zum KZ.<br />

Ein HörMahnmal“. Für die gleich bewertete<br />

Sendung von Radio FRO 105.0 „FROzine:<br />

Ziviler Ungehorsam“ ging der „Eduard-<br />

Ploier-Preis“ auch an Pamela Neuwirth.<br />

Der Preis wurde vom Vorsitzenden der<br />

ARGE Bildungshäuser, Ing. Rudi Planton,<br />

übergeben. In der Sparte Sendereihe wurde<br />

mit dem Radiokolleg eines der Bildungsprunkstücke<br />

des öffentlich-rechtlichen<br />

Rundfunks ausgezeichnet. Den vom<br />

Vorstandsvorsitzenden des VÖV, Stadtrat<br />

Dr. Michael Ludwig, übergebenen Preis<br />

nahm Ina Zwerger entgegen. Michael P.<br />

Walter (WFI) überreichte abschließend in<br />

der Sparte Kurzsendungen den Radiopreis<br />

an Veronika Weidinger für die FM4-Connected<br />

Produktion „Follow the Women“,<br />

mit der ein Statement für Frieden im Nahen<br />

Osten abgegeben wurde.<br />

FOTO: PRESSEFOTOS.AT/LUDWIG SCHEDL


BEZAHLTE ANZEIGE


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Ausbildung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

42<br />

Ausbildung für BibliothekarInnen 2009<br />

Der Büchereiverband Österreichs bietet<br />

gemeinsam mit dem Bundesinstitut für<br />

Erwachsenenbildung St. Wolfgang, dem<br />

Österreichischen Bibliothekswerk und<br />

dem ÖGB-Büchereiservice eine abgestufte,<br />

den jeweiligen Zielgruppen entsprechende<br />

Aus- und Fortbildung an. Die<br />

Aufenthalts- und Kurskosten für BibliothekarInnen<br />

an Öffentlichen Büchereien<br />

werden vom bm:ukk getragen. Die Ausbildungskriterien<br />

sind mit dem Gemeindeund<br />

Städtebund akkordiert.<br />

Ausbildung für ehrenamtliche<br />

und nebenberufliche<br />

BibliothekarInnen<br />

Mit Hilfe eines Modulsystems werden in<br />

dreiwöchigen Ausbildungslehrgängen, die<br />

im Zeitraum von eineinhalb Jahren stattfinden,<br />

folgende Inhalte vermittelt:<br />

Teil 1<br />

Organisation, Führung und Verwaltung einer<br />

Öffentlichen Bücherei, Verleihpraxis, Grundlagen<br />

der Literaturkunde und Medienrezeption,<br />

Geschichte, Wirkung und Funktion des<br />

Büchereiwesens.<br />

Teil 2<br />

Vertiefung der literarischen Kenntnisse vor<br />

allem in den Bereichen Weltliteratur, Kinder-<br />

und Jugendliteratur und Sachbuch-<br />

Literatur, Modelle der Literaturvermittlung,<br />

Methoden der Geschäftsführung, Veranstaltungsplanung,<br />

Werbung, Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Teil 3<br />

Aktuelle Themen im Bereich von Information<br />

und Unterhaltung, Selbstdarstellung<br />

der Bücherei, Spezialfragen der Büchereiverwaltung,<br />

Argumentation, Präsentation<br />

der Praxisprojekte.<br />

Termine 2009<br />

Lehrgang 70/3<br />

5. bis 9. April 2009 (Karwoche)<br />

Renate Engelmayr<br />

Lehrgang 73/2<br />

29. Juni bis 3. Juli 2009<br />

Dr. in Ulrike Unterthurner<br />

Lehrgang 74/3<br />

29. Juni bis 3. Juli 2009<br />

Dr. in Christina Repolust<br />

Lehrgang 77/1<br />

17. bis 21. August 2009<br />

(1.–3. Kurswoche jeweils in den Hauptferien<br />

als Sommerkurs geplant)<br />

Gottfried Luger<br />

Lehrgang 78/2<br />

(bes. geeignet f. TN der Reg. Einf.)<br />

28. September bis 2. Oktober 2009<br />

Prof. Adalbert Melichar<br />

Lehrgang 71/3<br />

5. bis 9. Oktober 2009<br />

Dr. in Gabriela Stieber<br />

Lehrgang 79/1<br />

9. bis 13. November 2009<br />

Andrea Heinrich<br />

Lehrgang 72/3<br />

23. bis 27. November 2009<br />

Robert Mech<br />

Achtung: Absolvierte Teilmodule verlieren ihre<br />

Gültigkeit nach 5 Jahren. Kurswochen bzw. Module,<br />

die in der ehrenamtlichen und nebenberuflichen Ausbildung<br />

absolviert wurden, werden nur dann anerkannt,<br />

wenn sie nicht länger als 5 Jahre zurückliegen.<br />

Ausbildung für hauptamtliche<br />

BibliothekarInnen<br />

Für hauptberufliche (auch teilzeitbeschäftigte)<br />

BibliothekarInnen des mittleren<br />

(C) und gehobenen (B) Fachdienstes<br />

an Öffentlichen Büchereien wird ein Fernkurs<br />

mit Studienmaterialien und Sozialphasen<br />

im BIfEB St. Wolfgang angeboten<br />

Termine 2009<br />

Ausbildungslehrgang 2008–2010/B/Teil 2<br />

25. bis 29. Mai 2009<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Ausbildungslehrgang 2008–2010/C/Teil 2<br />

22. bis 26. Juni 2009<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Ausbildungslehrgang 2008–2010/B/Teil 3<br />

30. November bis 4. Dezember 2009<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

<br />

Anmeldung:<br />

Büchereiverband Österreichs<br />

Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: bvoe@bvoe.at<br />

Website: www.bvoe.at<br />

oder:<br />

BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />

Tel.: 06137/6621-0<br />

Fax: 06137/6621-116<br />

E-Mail: office@bifeb.at<br />

Website: www.bifeb.at


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AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Weiterbildung<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

44<br />

Weiterbildung für BibliothekarInnen 2009<br />

Termine 2009<br />

Klassiker sind mehr<br />

als Reclam!<br />

4. bis 8. Mai 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: „Die Judenbuche“ von Annette von<br />

Droste-Hülshoff ist ein früher Kriminalfall.<br />

„Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ von<br />

Friedrich Schiller wird als erste Kriminalgeschichte<br />

der deutschen Literatur betrachtet.<br />

Theodor Fontanes „Effi Briest“ gibt Einblicke<br />

in Dreiecksbeziehungen. Reisen durch die<br />

Literaturgeschichte mit Stationen mit ausgewählten<br />

Klassikern, die Leselieben werden<br />

könnten.<br />

Kursleitung: Dr. in Christina Repolust<br />

Tel.: 0662/80 47-20 68<br />

E-Mail:<br />

christina.repolust@seelsorge.kirchen.net<br />

Persönliches Informationsmanagement<br />

24. bis 26. Juni 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Eine große Herausforderung ist nicht<br />

nur das Suchen von Informationen, sondern<br />

auch deren Organisation, Speicherung und<br />

Verwaltung. Wie organisiere ich für mich<br />

wichtige Dokumente, Webseiten, Bilder,<br />

Videos und Audiodateien, so dass ich sie<br />

schnell wieder finde und von überall Zugriff<br />

darauf habe? Wie bleibe ich am Laufenden,<br />

ohne dass die Mailbox überquillt?<br />

Kursleitung: Mag. a (FH) Verena Lenes<br />

Tel.: 01/406 97 22-23<br />

E-Mail: lenes@bvoe.at<br />

Sachbuchbörse<br />

8. bis 10. Juli 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Aktuelle Sachbücher in nachgefragten<br />

Sachbuchgruppen werden vorgestellt,<br />

Neuerscheinungen und Longseller werden<br />

im Hinblick auf Bestanderweiterung und<br />

-ergänzung besprochen, dazu Zielgruppen,<br />

aktuelle Trends und Auswahlkriterien.<br />

Kursleitung: Dr. Franz Pascher<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

E-Mail: f.pascher@netway.at<br />

Wörter zwischen Tönen<br />

Hörbücher in den Bibliotheken<br />

31. August bis 4. September 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Welche Möglichkeiten bieten die im<br />

Buchhandel und den Bibliotheken boomenden<br />

Hörbücher? Lesungen, Hörspiele, Features,<br />

Dokumentationen – Hörbücher sind<br />

nicht bloß Ergänzungen, Anhängsel von<br />

gedruckten Büchern, auch keine Konkurrenz,<br />

sondern bieten neue, überraschende, sinnliche<br />

Aufbereitungen und Zugänge zu Texten<br />

und Themen.<br />

Kursleitung: Georg Pichler<br />

Tel.: 01/405 49 98-134<br />

E-Mail: georg.pichler@oegbverlag.at<br />

Zur sozial-integrativen<br />

Bibliotheksarbeit<br />

14. bis 18. September 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: In ihrem Leitbild haben Öffentliche<br />

Bibliotheken in Österreich verankert, als<br />

sozial-integratives Zentrum zu wirken und<br />

somit Zielgruppen wie MigrantInnen mit<br />

besonderen Angeboten zu bedienen. Um<br />

dieses Angebot zu schaffen, benötigen<br />

Bibliotheken jedoch ganz spezifische Rahmenbedingungen<br />

und Hilfsmittel. In diesem<br />

Seminar sollen einerseits die Rolle der Bibliothek<br />

als Vermittlerin kultureller Vielfalt und<br />

Mehrsprachigkeit mit (internationalen) guten<br />

Beispielen vorgestellt und andererseits konkrete<br />

Pläne für die eigene Arbeit erarbeitet<br />

werden.<br />

Kursleitung: Mag. a Jana Sommeregger<br />

Tel.: 01/406 97 22-19<br />

E-Mail: sommeregger@bvoe.at<br />

Frankfurter<br />

Buchmesse 2009<br />

28. September bis 2. Oktober 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Neuerscheinungen, die auf der<br />

Frankfurter Buchmesse die Medien beschäftigen,<br />

werden bereits im Fortbildungskurs<br />

vorgestellt. Buchlisten und Buchpräsentationen<br />

sollen Ihnen bei der Büchereiarbeit der<br />

nächsten Monate helfen. Zudem wird der<br />

Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse<br />

2009, Gastland China, multimedial aufbereitet.


Kursleitung: Mag. Gerald Leitner<br />

Tel.: 01/406 97 22-11<br />

E-Mail: leitner@bvoe.at<br />

Bibliotheks-Lifting oder<br />

Ein neues Image für meine<br />

Bücherei<br />

Ein praxisnaher Workshop<br />

27. bis 30. Oktober 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: Auch wenn der große Traum von der<br />

neuen Wunschbibliothek vorerst nicht realisierbar<br />

ist, kann ich das Erscheinungsbild<br />

meiner Bibliothek doch wesentlich verändern.<br />

Im Rahmen des Kurses sollen vielfältige<br />

und kreative Wege aufgezeigt und gemeinsam<br />

entwickelt werden, wie man mit möglichst<br />

einfachen Mitteln der eigenen Bibliothek<br />

ein neues Gesicht und damit ein interessanteres<br />

Image verleihen kann. Raumkonzepte,<br />

Ausstattung und Dekoration sollen<br />

Weiterbildung AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Weiterbildung für BibliothekarInnen 2009<br />

hierbei ebenso behandelt werden wie das<br />

Erscheinungsbild bei Veranstaltungen, auf<br />

Drucksorten oder der Homepage.<br />

Kursleitung: Dr. Reinhard Ehgartner<br />

Tel.: 0662/88 18 66<br />

E-Mail: reinhard.ehgartner@biblio.at<br />

Zum dritten Ort –<br />

ein Wegweiser<br />

30. November bis 4. Dezember 2009<br />

Zielgruppe: BibliothekarInnen in ÖB<br />

Seminarort: BIfEB Strobl<br />

Inhalt: So genannte „Dritte Orte“, an denen<br />

Menschen sich ungezwungen treffen, Freizeit<br />

verbringen und sich wohl fühlen, wirken<br />

integrierend und tragen wesentlich zum<br />

sozialen Leben in einer Kommune bei.<br />

Öffentliche Bibliotheken haben gute Voraussetzungen,<br />

ideal als „Dritte Orte“ zu fungieren,<br />

benötigen dazu aber hohen Ressourceneinsatz<br />

und Unterstützung auf vielen Ebenen.<br />

Ein wichtiger Faktor dafür ist professionelles<br />

Lobbying. Dieses Seminar will Anre-<br />

gungen für eine nachhaltige Positionierung<br />

der Öffentlichen Bibliothek im sozialpolitischen<br />

Netzwerk bieten und lädt ExpertInnen<br />

und SeminarteilnehmerInnen zum Erfahrungsaustausch<br />

ein.<br />

Kursleitung: Mag. a Roswitha Schipfer<br />

Tel.: 0316/872 49 61<br />

E-Mail: roswitha.schipfer@stadt.graz.at<br />

<br />

Anmeldung:<br />

Büchereiverband Österreichs<br />

Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: bvoe@bvoe.at<br />

Website: www.bvoe.at<br />

oder:<br />

BIfEB St. Wolfgang, 5350 Strobl<br />

Tel.: 06137/6621-0<br />

Fax: 06137/6621-116<br />

E-Mail: office@bifeb.at<br />

Website: www.bifeb.at<br />

Bibliotheken Online – Gesamtkatalog Österreichischer Büchereien<br />

www.bibliotheken.at<br />

Der gesamtösterreichische Online-Katalog Bibliotheken Online sichert die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken und schafft<br />

damit allen Interessierten zentralen Zugang zu den Katalogen und Diensten der Bibliotheken. Bibliotheken Online bietet:<br />

die Vernetzung aller Öffentlichen Bibliotheken Österreichs im Internet<br />

einen Online-Katalog Ihrer Bibliothek im Internet<br />

einfachste Recherche<br />

Service für BibliothekarInnen und Interessierte<br />

Standortnachweis jeglicher Literatur<br />

ein Projekt des BVÖ – gefördert vom bm:ukk<br />

Büchereiperspektiven 03/08<br />

45


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Softwarekurse des BVÖ<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

46<br />

Softwarekurse des BVÖ 2009<br />

Die BVÖ-Softwareförderung ermöglicht<br />

Bibliotheken die Arbeit mit moderner<br />

Bibliothekssoftware. Um die Programme<br />

effizient einsetzen zu können, gibt es<br />

für BibliothekarInnen die kostenlose<br />

Möglichkeit Schulungen zu besuchen.<br />

Die Kurskosten werden vom bm:ukk<br />

getragen. Die Softwarekurse werden in<br />

Kooperation mit den Fach- und Servicestellen<br />

in den einzelnen Bundesländern<br />

durchgeführt.<br />

Die folgenden Kursinhalte dienen der<br />

Orientierung, sie können aber je nach<br />

Programm und Vorkenntnissen der<br />

KursteilnehmerInnen variieren.<br />

AnfängerInnenkurse:<br />

Für ProgrammeinsteigerInnen<br />

Schwerpunkte dieser Kurse sind Verleih,<br />

Benutzerdatenpflege, Grundlagen der<br />

Katalogisierung und Datensicherung.<br />

Fortgeschrittenenkurse: Für AbsolventInnen<br />

der AnfängerInnenkurse<br />

bzw. für bereits geübte ProgrammanwenderInnen<br />

In diesen Kursen werden u. a. die Themen<br />

Katalogisierung, Verleih und Recherche<br />

vertieft. Hinzu kommen Registerdatenpflege<br />

(Datenbearbeitung), Grundeinstellungen,<br />

Datenimport und -export, Etikettendruck<br />

und Mahnwesen.<br />

Spezialkurse: Für Verantwortliche von<br />

Bibliotheken bzw. für MitarbeiterInnen,<br />

die intensiv mit dem Bibliotheksprogramm<br />

arbeiten<br />

Hier werden Fragen der KursteilnehmerInnen<br />

beantwortet, mögliche Themen sind u.<br />

a. Statistik, Erwerb und Inventur.<br />

Salzburg<br />

BIBLIOTHECA 2000<br />

29. April 2009<br />

9 bis 17 Uhr<br />

AnfängerInnen<br />

AUSGEBUCHT!<br />

Kursort: Landesberufsschülerheim<br />

Weisslhofweg 7<br />

5400 Hallein<br />

30. April 2009<br />

9 bis 17 Uhr<br />

Fortgeschrittene/Spezial<br />

Kursort: Landesberufsschülerheim<br />

Weisslhofweg 7<br />

5400 Hallein<br />

<br />

Anmeldung:<br />

Mag. (FH) Verena Lenes<br />

BVÖ, Museumstr. 3/B/12, 1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22-23<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: lenes@bvoe.at<br />

Online-Anmeldung unter:<br />

www.bvoe.at/<br />

Aus-_und_Fortbildung/Anmeldung/<br />

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AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

48<br />

Leseakademie<br />

2009<br />

Die preisgekrönte Imagekampagne<br />

für das Lesen geht weiter:<br />

Österreich liest.<br />

Treffpunkt Bibliothek<br />

heuer vom<br />

19. bis 25.<br />

Oktober 2009<br />

Die Woche der Literaturveranstaltungen<br />

in Österreichs Bibliotheken!<br />

Mit „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />

starteten die österreichischen Bibliotheken<br />

2006 eine Kampagne, die es in dieser<br />

Dimension bislang noch nicht gegeben<br />

hatte. „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“<br />

ist mittlerweile nicht nur das größte<br />

Literaturfestival des Landes, sondern ein<br />

ungemein wertvolles bibliothekspolitisches<br />

Marketinginstrument. Mit attraktiven Veranstaltungen<br />

in den Bibliotheken, gepaart<br />

mit einer professionellen Werbekampagne,<br />

gelingt es uns, die Situation der Bibliotheken<br />

zum Thema zu machen!<br />

Die Fortbildungsveranstaltungen der Leseakademie<br />

bieten Ihnen in bewährter Weise<br />

Anregungen und Tipps für Ihre Veranstaltungen<br />

in der Woche vor dem Nationalfeiertag<br />

und für andere Gelegenheiten.<br />

Gemeinsam mit den Servicestellen in den<br />

Bundesländern bietet Ihnen der Büchereiverband<br />

Österreichs Workshops und Vorträge<br />

zu aktuellen Themen der Literaturvermittlung<br />

– und Gelegenheiten zum<br />

Erfahrungsaustausch! Wir freuen uns auf<br />

Ihr Kommen!<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

Vortragende:<br />

Alexander Kluy und Stefan Gmünder<br />

Die Literaturkritiker Alexander Kluy und<br />

Stefan Gmünder präsentieren interessante<br />

Neuerscheinungen, sowohl literarisch<br />

Anspruchsvolles als auch Unterhaltungsliteratur<br />

stehen am Programm. Ein Dialog<br />

dieser beiden profunden Literaturkenner<br />

garantiert allen literarisch Interessierten<br />

anregende und informative Stunden –<br />

inklusive Buchtipps und Empfehlungen für<br />

den Bestandsaufbau Ihrer Bibliothek!<br />

Stefan Gmünder schreibt für deutsche,<br />

österreichische und schweizer Printmedien<br />

und betreut die Buchseiten der Wochenendbeilage<br />

ALBUM des Standard. Er ist<br />

Herausgeber des 2006 erschienenen<br />

4.Auflage!<br />

Buches die republik nizon. eine biographie<br />

in gesprächen (edition selene).<br />

Alexander Kluy lebt als freier Autor und<br />

Journalist in München und schreibt für den<br />

Standard, Buchkultur und Literatur und Kritik<br />

sowie für deutsche und schweizer Zeitungen<br />

und Zeitschriften. Zuletzt erschienen von ihm<br />

die Bücher Berühmt in Wien (Prestel Verlag)<br />

und Spaziergänge rund um den Bodensee<br />

der Literaten und Künstler (Arche Verlag).<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land" –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

Vortragende: Renate Tanzberger<br />

Welche Jugendbücher, in denen Mädchen<br />

mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt<br />

stehen, fallen Ihnen ein? Ziel dieses Seminars<br />

ist es, mehr davon bekannt zu machen sowie<br />

ein Projekt vorzustellen, bei dem Mädchen<br />

einige dieser Bücher rezensiert haben.<br />

Zusätzlich werden Anregungen für Veranstaltungen<br />

gegeben, in denen Jugendliche mit<br />

und ohne Migrationshintergrund die Welt<br />

von (scheinbar) fremden Mädchen besser<br />

kennen lernen.<br />

Renate Tanzberger ist Obfrau des Vereins<br />

EfEU (www.efeu.or.at) und beschäftigt sich<br />

seit vielen Jahren als Vortragende und Autorin<br />

mit dem Thema „Bildung und Gender“.<br />

Als Wienerin mit wenig Migrationserfahrung<br />

ist ihr die Sichtbarmachung von Menschen<br />

mit Migrationshintergrund ein wichtiges<br />

Anliegen.


XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

Vortragende: Martina Adelsberger<br />

Schoßkinderprogramme bieten Sprachund<br />

Leseförderung für die jüngste Gruppe<br />

der BibliotheksbenutzerInnen. Dieser Kurs<br />

zeigt, wie der Start einer gelungenen Lesebiographie<br />

durch Öffentliche Bibliotheken<br />

unterstützt werden kann! Neben Informationen<br />

zur Sprachentwicklung und anregenden<br />

Praxisberichten bleibt natürlich<br />

Zeit für Ihre Ideen und eigene Programmentwicklung.<br />

Dieser Kurs ist Teil des BVÖ-Fortbildungsprogramms<br />

„Zielgruppenarbeit<br />

von XXS bis XXL“ für systematische<br />

Burgenland<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Donnerstag, 2. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Literaturhaus Mattersburg,<br />

Wulkalände 2 (Kulturzentrum 1. Stock)<br />

7210 Mattersburg<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Donnerstag, 28. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: AK-Bücherei Oberwart<br />

Lehargasse 5<br />

7400 Oberwart<br />

Kinder- und Jugendarbeit in der<br />

Öffentlichen Bibliothek.<br />

Martina Adelsberger ist seit 2002 als<br />

Kinderbibliothekarin bei den Büchereien<br />

Wien tätig und seit 2005 auch im Bereich<br />

Veranstaltungsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit dem Schwerpunkt Kinder.<br />

Sie entwickelte ein Veranstaltungsprogramm<br />

für die Allerkleinsten in der<br />

Hauptbücherei am Gürtel in Wien.<br />

Alle Veranstaltungstermine und<br />

-adressen finden Sie auf den folgenden<br />

Seiten sowie im Internet unter<br />

www.bvoe.at/ > Aus- und Fortbildung<br />

Die Kurskosten werden vom bm:ukk<br />

getragen.<br />

Alle Termine auf einen Blick:<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Freitag, 19. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: AK-Bücherei Oberwart,<br />

Lehargasse 5, 7400 Oberwart<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit dem Landesverband<br />

Burgenländischer BibliothekarInnen<br />

und der Diözesanen Büchereistelle<br />

Eisenstadt.<br />

Anmeldung für den Kurs „Heimat ist<br />

nicht nur ein Land“:<br />

AK-Bücherei Oberwart<br />

Erna Fank<br />

Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

<br />

Informationen und Kontakt:<br />

Büchereiverband Österreichs<br />

Barbara Smrzka<br />

Museumstraße 3/B/12<br />

1070 Wien<br />

Tel.: 01/406 97 22-25<br />

Fax: 01/406 35 94-22<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Online auf www.bvoe.at unter<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Tel. 03352/32588-19<br />

E-Mail: erna_fank@akbgld.at<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Landesverband Bgld. BibliothekarInnen<br />

Literaturhaus Mattersburg<br />

Elfrieda Frank<br />

Wulkalände 2, 7210 Mattersburg<br />

Tel: 02626/67710-11<br />

Fax: 02626/67710-5<br />

E-Mail: lvbb@aon.at<br />

Büchereiperspektiven 03/08<br />

49


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

50<br />

Kärnten<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Mittwoch, 29. April 2009<br />

13:30 bis 17:30 Uhr<br />

Kursort: Pädagogische Hochschule<br />

Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />

9020 Klagenfurt<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Mittwoch, 13. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Pädagogische Hochschule<br />

Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />

9020 Klagenfurt<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Mittwoch, 24. Juni 2009<br />

13.30 bis 17.30 Uhr<br />

Kursort: Pädagogische Hochschule<br />

Kärnten, Kaufmanngasse 8<br />

9020 Klagenfurt<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit dem<br />

Bibliotheksverband Kärnten, der Pädagogischen<br />

Hochschule Kärnten und dem<br />

Landesschulrat für Kärnten.<br />

Anmeldung für alle Kurse:<br />

Mag. Werner Molitschnig/Bibliotheksverband<br />

Kärnten<br />

c/o Landesschulrat für Kärnten<br />

Fachstelle für Schulbibliotheken<br />

Kaufmanngasse 8/I, 9020 Klagenfurt<br />

Tel: 0463/5812-207<br />

Fax: 0463/5812-502<br />

Online unter www.bvk.at<br />

Niederösterreich<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Mittwoch, 25. März 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />

am Gürtel, Veranstaltungssaal,<br />

3. OG, Zugang über Haupteingang,<br />

Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen – gemeinsame<br />

Veranstaltung für NÖ und Wien!<br />

Anmeldung:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Freitag, 24. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Veranstaltungsraum 603<br />

Jakob Kern, Stephansplatz 6, Dachgeschoß,<br />

1010 Wien<br />

Anmeldung: Ingrid Kainzner, Kirchliches<br />

Bibliothekswerk der Erzdiözese Wien<br />

E-Mail: office@kibi.at, Tel: 01/513 42 56<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Donnerstag, 18. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Pastorale Dienste<br />

Florian Zimmel-Saal<br />

Klostergasse 15, 3100 St. Pölten<br />

Gratis Kinderbetreuung möglich –<br />

jedoch nur nach telefonischer<br />

Voranmeldung!<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Anmeldung: Gerlinde Falkensteiner,<br />

Bibliotheksfachstelle der Diözese<br />

St. Pölten<br />

E-Mail: g.falkensteiner@kirche.at<br />

Tel: 02742/398-338<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit der Bibliotheksfachstelle<br />

der Diözese St. Pölten,<br />

dem Kirchlichen Bibliothekswerk der Erzdiözese<br />

Wien und dem Landesverband<br />

NÖ Bibliotheken – Bibliotheksmanagement<br />

NÖ.<br />

Oberösterreich<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Freitag, 3. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />

Linz, Kärntnerstraße 26<br />

4020 Linz<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Mittwoch, 22. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />

Linz, Kärntnerstraße 26<br />

4020 Linz


XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Freitag, 15. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Wissensturm, VHS-Stadtbibliothek<br />

Linz, Kärntnerstraße 26<br />

4020 Linz<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit dem Landesverband<br />

oberösterreichischer Bibliothekarinnen<br />

und Bibliothekare, der VHS-<br />

Stadtbibliothek Linz und der Bibliotheksfachstelle<br />

der Diözese Linz.<br />

Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />

Astrid Diwischek<br />

Landesverband oberösterreichischer<br />

Bibliothekarinnen und Bibliothekare<br />

c/o VHS-Stadtbibliothek Linz<br />

Kärntnerstraße 26, 4020 Linz<br />

E-Mail: astrid.diwischek@mag.linz.at<br />

Tel: 0732/7070-4532<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

Salzburg<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Donnerstag, 2. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Stadtbücherei Hallein,<br />

Schöndorferplatz 6, 5400 Hallein<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Donnerstag, 23. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Land Salzburg, Bürgerzentrum<br />

Bahnhof, Fanny-von-Lehnertstr. 1<br />

Zi A 1004, 10. Stock, 5020 Salzburg<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Samstag, 16. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Öffentliche Bibliothek Golling,<br />

Pfarrgasse 119, 5440 Golling<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband Österreichs<br />

in Kooperation mit dem Land Salzburg,<br />

dem Bibliothekarsverband Salzburg<br />

und dem Referat für Bibliotheken und<br />

Leseförderung der Erzdiözese Salzburg.<br />

Anmeldung für alle Kurse:<br />

Herlinde Lugstein<br />

Land Salzburg<br />

Erwachsenenbildung · Bildungsmedien<br />

Postfach 527, 5010 Salzburg<br />

Tel.: 0662/8042-5616<br />

Fax: 0662/8042-5630<br />

E-Mail: eb@salzburg.gv.at<br />

Steiermark<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Donnerstag, 30. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Campus FH Joanneum,<br />

Eggenberger Allee 11, 8020 Graz<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Donnerstag, 14. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Campus FH Joanneum,<br />

Eggenberger Allee 11<br />

8020 Graz<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Donnerstag, 25. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Campus FH Joanneum,<br />

Eggenberger Allee 11, 8020 Graz<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit dem<br />

Lesezentrum Steiermark und dem<br />

bibliothekarsforum.at.<br />

Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />

Lesezentrum Steiermark<br />

Eggenberger Allee 15 a, 8020 Graz<br />

Tel: 0316/685-3570<br />

Fax: 0316/685-35714<br />

Mail: g.peham@lesezentrum.at<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

Büchereiperspektiven 03/08<br />

51


AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE Leseakademie 2009<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

52<br />

Tirol<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Samstag, 28. März 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Bibliothek Zirl<br />

Am Anger 14, 6170 Zirl<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Freitag, 24. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Bibliothek Zirl<br />

Am Anger 14, 6170 Zirl<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Mittwoch, 17. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Tiroler Bildungsforum<br />

Spiegelsaal, 2. Stock<br />

Sillgasse 8<br />

6020 Innsbruck<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit dem Büro<br />

für Öffentliches Bücherei- und Bibliothekswesen<br />

der Universitäts- und Landesbibliothek<br />

Tirol, dem Diözesanen<br />

Bibliotheksreferat Innsbruck und der<br />

Interessensvereinigung der Bibliothekare<br />

Tirols.<br />

Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />

Büro für Öffentliches Bücherei- und<br />

Bibliothekswesen<br />

Susanne Halhammer<br />

Universitäts- und Landesbibliothek Tirol<br />

Innrain 50, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/507 24 59 und 2421<br />

Fax: 0512/507 2893<br />

Mail: ub-buechereien@uibk.ac.at<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

Vorarlberg<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Freitag, 27. März 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Schloss Hofen, Zentrum für<br />

Wissenschaft und Weiterbildung<br />

Hoferstraße 26<br />

6911 Lochau am Bodensee<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Donnerstag, 23. April 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Amt der Vorarlberger Landesregierung,<br />

Zimmer Nr. 529<br />

Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Dienstag, 16. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Amt der Vorarlberger Landesregierung,<br />

Montfortsaal<br />

Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband<br />

Österreichs in Kooperation mit der Landesbüchereistelle<br />

für Vorarlberg, dem<br />

Bibliotheksverband Vorarlberg und der<br />

Katholischen Kirche Vorarlberg: Medienstelle/Bibliotheken.<br />

Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />

Landesbüchereistelle für Vorarlberg<br />

Römerstraße 15, 6900 Bregenz<br />

Tel.: 05574/511-22250 oder -22256<br />

Fax: 05574/511-20095<br />

E-Mail: gertrud.rhomberg@vorarlberg.at<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

Wien<br />

XXS: Willkommen! Schoßkinder mit<br />

Begleitpersonen in der Bibliothek<br />

(Martina Adelsberger)<br />

Mittwoch, 25. März 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />

am Gürtel<br />

Veranstaltungssaal, 3. OG<br />

Zugang über Haupteingang<br />

Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen – gemeinsame<br />

Veranstaltung für Wien und NÖ!<br />

Literatur im Gespräch: Neuerscheinungen<br />

deutschsprachiger Belletristik<br />

(Alexander Kluy, Stefan Gmünder)<br />

Mittwoch, 27. Mai 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Büchereien Wien – Hauptbücherei<br />

am Gürtel<br />

Veranstaltungssaal, 3. OG


Zugang über Haupteingang<br />

Urban-Loritz-Platz 2a<br />

1070 Wien<br />

„Heimat ist nicht nur ein Land“ –<br />

Mädchen mit Migrationshintergrund<br />

in der Jugendliteratur<br />

(Renate Tanzberger)<br />

Mittwoch, 17. Juni 2009<br />

9 bis 13 Uhr<br />

Kursort: Büchereiverband Österreichs,<br />

1070 Wien<br />

Museumstraße 3/B/12<br />

Max. 25 TeilnehmerInnen<br />

Kooperation:<br />

Veranstalter ist der Büchereiverband in<br />

Kooperation mit den Büchereien Wien<br />

und dem Kirchlichen Bibliothekswerk der<br />

Erzdiözese Wien.<br />

Anmeldung für „Literatur im Gespräch“:<br />

Karin Claudi, Büchereien Wien<br />

Mail: karin.claudi@wien.gv.at<br />

Wir ersuchen Sie nur in Ausnahmefällen<br />

um Anmeldung per Telefon: 01/4000-<br />

84507<br />

Anmeldung für die anderen Kurse:<br />

Barbara Smrzka, BVÖ<br />

Online auf www.bvoe.at/ unter Aus- und<br />

Fortbildung<br />

E-Mail: leseakademie@bvoe.at<br />

Tel: 01/406 97 22-25<br />

FOTO: BVÖ/SMRZKA<br />

Leseakademie 2009 AUS- UND WEITERBILDUNGSTERMINE<br />

Die Leseakademie wurde 2006<br />

gegründet. Damit wurde vom Büchereiverband Österreichs ein neuer Fortbildungsschwerpunkt<br />

gesetzt: Diese Kursreihe widmet sich gezielt den Themen<br />

Lesemotivation, Literaturvermittlung und Veranstaltungsmanagement;<br />

die Kurse dazu werden, wie auch die Vorträge zur Kinder- und Jugendliteratur,<br />

in allen Bundesländern angeboten.<br />

Zwei der heuer angebotenen Kurse sind in ein größeres Projekt des Büchereiverbandes<br />

eingebettet: Der Kurs „XXS Willkommen!“ mit Martina Adelsberger<br />

ist Teil des BVÖ-Fortbildungsprogramms „Zielgruppenarbeit von XXS bis XXL“<br />

für systematische Kinder- und<br />

Jugendarbeit in den Öffentlichen<br />

Bibliothek. Der Kurs „Heimat ist<br />

nicht nur ein Land“ von Renate<br />

Tanzberger ist Teil des 2008 begonnenen<br />

sozial-integrativen Arbeitsschwerpunktes.<br />

Bei diesem Kurs<br />

erwarten Sie neben der Expertise<br />

von Renate Tanzberger auch Tipps<br />

für den bibliothekarischen Alltag<br />

von einer BVÖ-Mitarbeiterin.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

53


Büchereiperspektiven 01/09<br />

54<br />

Stadtbibliothek<br />

Salzburg<br />

Am 7. Jänner nahm die neue Stadtbibliothek<br />

Salzburg am Standort des<br />

ehemaligen Lehener Stadions ihren<br />

Betrieb auf. Am 9. Jänner folgte ein<br />

spektakuläres Eröffnungsfest mit<br />

einer Show aus Feuer und Eis.<br />

Die Salzburger und Salzburgerinnen<br />

haben ihre neue Stadtbibliothek von<br />

Anfang an ins Herz geschlossen: In den<br />

ersten sieben Wochen besuchten rund<br />

40 000 Besucherinnen und Besucher die<br />

Stadtbibliothek und entliehen in diesem<br />

Zeitraum über 150 000 Medien. Das bedeutet,<br />

dass der Gesamtbestand in nur<br />

sieben Wochen einmal umgeschlagen<br />

wurde. Erfreulich ist besonders das große<br />

Interesse bei allen Alters- und Bevölkerungsgruppen;<br />

es konnten in den ersten<br />

Wochen insgesamt 2 800 neue Leserinnen<br />

und Leser gewonnen werden, davon<br />

waren zwei Drittel Erwachsene und ein<br />

Drittel Kinder und Jugendliche.<br />

Neue Mitte Lehen<br />

Die Stadtbibliothek ist Teil eines städtebaulichen<br />

Gesamtprojektes, das unter<br />

dem Namen Neue Mitte Lehen in den<br />

Unter dem Motto „Ex Libris“ wurde die<br />

Stadtbibliothek Salzburg mit einer großen<br />

Feuerwerksshow eröffnet<br />

Autor: Helmut Windinger<br />

letzten Jahren im bevölkerungsreichsten<br />

Stadtteil Salzburgs verwirklicht wurde. Die<br />

architektonische Gestaltung ist aus einem<br />

europaweiten Wettbewerb hervorgegangen,<br />

an dem sich über 140 Architekturbüros<br />

beteiligt haben. Das Siegerprojekt der<br />

Architekten von Halle 1 aus Salzburg<br />

wurde schließlich gemeinsam von der<br />

Wohnbaugenossenschaft Die Salzburg<br />

und von der Immobilienfirma UBM errichtet.<br />

Das Bauvorhaben erhielt gemeinsam<br />

mit anderen Projekten im Stadtteil den<br />

Otto-Wagner-Städtebaupreis 2007.<br />

Die Neue Mitte Lehen besteht aus einem<br />

Geschäftszentrum, das über der ehemali-<br />

FOTO: WILD TEAM


gen Westtribüne des Lehener Stadions<br />

errichtet wurde; hier ist auch die Bibliothek<br />

angesiedelt. Überragt wird dieser<br />

Bauteil von einer in 32 Metern über dem<br />

Bau schwebenden Panoramabar. Der ehemalige<br />

Stadionrasen wurde als Park belassen<br />

und lädt in der wärmeren Jahreszeit<br />

zum Verweilen ein. Gegenüber wurde über<br />

der ehemaligen Osttribüne ein Wohnprojekt<br />

umgesetzt; in diesem Gebäude befinden<br />

sich außerdem ein städtischer Veranstaltungssaal<br />

für bis zu 250 Personen, ein<br />

Seniorenzentrum und ein Cateringunternehmen<br />

der Diakonie, das zugleich auch<br />

ein Sozialprojekt für Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

darstellt.<br />

Alle Shops des Geschäftszentrums und die<br />

Bibliothek sind vom Vorplatz direkt<br />

zugänglich. Dieser Vorplatz wird durch das<br />

weit auskragende, oberste Bibliotheksgeschoss<br />

vor Witterungseinflüssen geschützt<br />

und dient auch jeden Freitag als Marktfläche.<br />

Im Nahbereich der Stadtbibliothek<br />

befinden sich Haltestellen von insgesamt<br />

fünf Obuslinien und die Bibliothek ist<br />

direkt an das städtische Radwegenetz<br />

angeschlossen. Ab Ende des Jahres wird<br />

die Stadtbibliothek aus dem Umland<br />

durch die neue S-Bahn-Haltestelle Aiglhof<br />

noch besser erreichbar sein. Die Stadtbibliothek<br />

liegt in Nähe der Hauptverkehrsachse<br />

Ignaz-Harrer-Straße, in der direkt im<br />

Gebäude liegenden Tiefgarage ist das Parken<br />

zwei Stunden kostenlos möglich.<br />

Langfristige Planung<br />

Vor diesem Neuanfang in Lehen liegen<br />

mehr als drei Jahre harte Arbeit für Planungen,<br />

Vorbereitungsarbeiten und<br />

Umsetzung. Das gesamte Team war mehr<br />

TEAM<br />

WILD<br />

2 800 neue LeserInnen wurden in den ersten<br />

Wochen nach der Eröffnung gewonnen FOTO:<br />

Salzburg BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

55


BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH Salzburg<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

56<br />

als eineinhalb Jahre mit Zusatzarbeiten<br />

gefordert. Die Systematik wurde erneuert,<br />

die Bestände wurden neu gruppiert und<br />

mit RFID-Etiketten ausgestattet. Die<br />

Bestände dreier Zweigstellen (Hauptbücherei,<br />

Kinderbücherei und Mediathek)<br />

mussten systematisch und logistisch<br />

zusammengeführt werden.<br />

Der Bestand von 150 000 Medien wurde<br />

in nur fünf Tagen übersiedelt; gut 31 Prozent<br />

des Bestandes waren zum Übersiedlungszeitpunkt<br />

ausgeliehen. Durch die<br />

kurze Umzugsdauer konnte auch die<br />

Schließdauer mit einem Monat extrem<br />

kurz gehalten werden. Die Medienausleihe<br />

und -rückgabe war bereits am ersten Öffnungstag<br />

möglich, desgleichen am Tag des<br />

Eröffnungsfestes. Die technische Infrastruktur<br />

und das Bibliotheksteam haben<br />

diesen Stresstest erfolgreich bestanden.<br />

Voraussetzung war sicher, dass die<br />

Betriebsaufnahme und die offizielle Eröffnung<br />

zeitlich getrennt wurden.<br />

Die Sitztreppe verbindet den Kinderund<br />

Jugendbereich<br />

Die Neueinführung der RFID-Technologie<br />

für die Selbstverbuchung erfolgte<br />

dank einer mehrmonatigen Testphase im<br />

Echtbetrieb in der alten Mediathek. Die<br />

Nutzer der Mediathek waren mit dem<br />

neuen System schon vertraut, die technischen<br />

Rahmenbedingungen für die Einführung<br />

waren bekannt. Die Ausleihe<br />

erfolgte in der neuen Bibliothek von<br />

Beginn an durch die Leserinnen und<br />

Leser selbst.<br />

Die räumliche Situation und die betriebliche<br />

Organisation der Stadtbibliothek legten<br />

den Verzicht auf einen Sortierraum<br />

und die damit verbundenen zusätzlichen<br />

Transportwege nahe. Bei der Rückgabe<br />

werden die Medien sofort auf die entsprechend<br />

adressierten Bücherwagen<br />

sortiert und mit einem aus dem Thekenbereich<br />

direkt zugänglichen Lift an die<br />

jeweiligen Standorte transportiert. Die<br />

Theke wird neben der Rückgabe noch für<br />

die Neueinschreibung und für das Kassieren<br />

offener Gebühren genützt; in der<br />

neuen Bibliothek wurde auch bargeldloses<br />

Zahlen eingeführt.<br />

Großzügige<br />

Raumgestaltung<br />

Sehr positiv war, dass die Architekten von<br />

Halle 1 gleich zu Beginn in alle bibliotheksinternen<br />

Überlegungen eingebunden<br />

waren und so auch die Innenraumgestaltung<br />

auf die bibliothekarischen<br />

Belange abgestimmt werden konnte.<br />

Schon zu Beginn aller Planungen wurde<br />

ein neues Coporate Design für die Stadtbibliothek<br />

entwickelt, das sich auch in der<br />

Innenraumgestaltung niederschlug. Die<br />

Farben des Corporate Design Rot, Silber,<br />

Schwarz und Weiß dominieren im Bibliotheksraum;<br />

vor allem natürlich in dem<br />

durchgehend roten Teppichboden.<br />

Die Bibliothek ist geprägt von einem offenen<br />

Raumkonzept. Für die Kinder wurde<br />

im zweiten Obergeschoss auf 700 m2 ein<br />

eigener Bereich geschaffen, alle übrigen<br />

Bibliotheksbereiche sind im dritten Obergeschoss<br />

in einem über 3 200 m2 großen,<br />

durchgehenden Raum vereint.<br />

Besonderer Stellenwert wurde auf eine<br />

großzügige und leicht überblickbare<br />

FOTO: WILD TEAM


Raumgestaltung gelegt. Im dritten<br />

Geschoss ist jede einzelne Regalgasse<br />

direkt von dem über sechs Meter breiten<br />

Mittelgang zugänglich; die Regalseitenteile<br />

sind vollflächig beschriftet, so dass sie<br />

im Vorbeigehen gelesen werden können.<br />

An einer zwölf Quadratmeter großen<br />

Vitrine findet sich ein Übersichtplan, der<br />

die thematische Gliederung und die Aufstellung<br />

im Raum optisch darstellt. Das<br />

Angebot im Kinderbereich wird durch an<br />

den Säulen angebrachte Altersangaben<br />

gekennzeichnet.<br />

In die neue Stadtbibliothek wurden drei,<br />

zum Teil auch räumlich getrennte, betriebliche<br />

Bereiche integriert: die Kinderbibliothek,<br />

die Mediathek und die Hauptbücherei.<br />

Das brachte nicht nur eine Änderung in<br />

der Medienaufstellung, sondern auch eine<br />

Neuorganisation mit sich. Die Medien wurden<br />

zu Themenbereichen (so genannten<br />

Portalen) zusammengeführt und entsprechend<br />

präsentiert. Auf die Bildung eigener<br />

Organisationseinheiten für die jeweiligen<br />

Portale wurde jedoch bewusst verzichtet,<br />

die Bibliothek bildet organisatorisch nunmehr<br />

eine Einheit. Bei der Aufstellung wird<br />

nicht mehr nach Medienarten unterschieden,<br />

sondern nur mehr nach Inhalten und<br />

Themen. Sachvideos und Sach-CD-ROMs<br />

wurden in den Sachbuchbestand integriert,<br />

ebenso die Fachzeitschriften.<br />

In der Stadtbibliothek gibt es ein akustisch<br />

speziell abgeschirmtes Klavierzimmer, ein<br />

Kinderzimmer für Veranstaltungen und<br />

zwei weitere, durch Verglasungen abgeschirmte,<br />

Räume im dritten Stock. In einem<br />

davon kann gearbeitet und gratis im Internet<br />

recherchiert werden, das Lesezimmer<br />

ist – wie der Name schon sagt – vor allem<br />

für Lesungen vorgesehen. Alle Räume sind<br />

voll präsentationstauglich. Insgesamt weist<br />

die Bibliothek 200 Sitz- und Arbeitsplätze<br />

auf. An 45 Plätzen gibt es Internetzugang<br />

bzw. AV-Abspielmöglichkeiten. Seit 21.<br />

Februar ist die Bibliothek auch an Samsta-<br />

FOTO: ANGELO KAUNAT<br />

FOTO: INFO-Z<br />

gen von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Mit<br />

Anfang März wird auch eine digitale Bibliothek<br />

angeboten, mit der künftig von den<br />

Leserinnen und Lesern der Stadtbibliothek<br />

Medien zu Hause vom PC heruntergeladen<br />

werden können.<br />

Salzburg BIBLIOTHEKEN IN ÖSTERREICH<br />

Transparente Regale und eine Aufstellung nach Themen korrespondieren mit weitläufigen<br />

Innenräumen<br />

<br />

Dr. Helmut Windinger ist<br />

Leiter der Stadtbibliothek Salzburg.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

57


SIMBABWE Projekt TONGA.ONLINE<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

58<br />

Eine Bibliothek in Binga<br />

Das Projekt TONGA.ONLINE der<br />

„ARGE Zimbabwe Freundschaft“<br />

(ARGEZIM) in Linz sammelt für<br />

Tonga in Simbabwe und Sambia in<br />

Österreich Computer, um ihnen damit<br />

Zugang zu Wissen und Information<br />

zu erleichtern.<br />

Der Büchereiverband Österreichs (BVÖ)<br />

stellt dem Projekt TONGA.ONLINE<br />

gebrauchte, aber voll funktionstüchtige<br />

PCs zur Verfügung, mit denen in der<br />

Gemeindebücherei von Binga ein Public<br />

Access Point eingerichtet werden soll. Die<br />

derzeit noch dürftig bestückte Bibliothek<br />

soll mit Computern und Internet ausgestattet<br />

werden, um so Zugang zu Wissen<br />

und Information zu bieten, aber auch für<br />

Einführung in das<br />

Bibliothekswesen<br />

16. April 2009<br />

9 bis 16 Uhr<br />

Zielgruppe:<br />

Interessierte und in der Weiterbildung<br />

tätige Personen<br />

Seminarort:<br />

Büchereiverband Österreichs<br />

Museumstraße 3/B/12, 1070 Wien<br />

BVÖ unterstützt Entwicklungsprojekt<br />

TONGA.ONLINE<br />

eine transparentere Lokalverwaltung und<br />

stärkere BürgerInnenbeteiligung zu sorgen.<br />

Das Projekt TONGA.ONLINE unterstützt<br />

seit 2001 mit Hilfe der Österreichischen<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

den Aufbau eines Netzwerks von Computerzentren<br />

an Schulen, in denen das Internet<br />

für Kommunikation und Bildung<br />

Kursleitung:<br />

Mag. Gerald Leitner<br />

Inhalt:<br />

Allen Interessierten und in der Weiterbildung<br />

tätigen Personen bietet dieser<br />

Kurs einen Einblick in das Bibliothekswesen.<br />

Seminarbeitrag:<br />

85,00 EUR inkl. MwSt. Der Seminarbeitrag<br />

ist bei der Anmeldung zu entrichten.<br />

Die Gemeindebücherei von Binga<br />

bekommt mit Unterstützung des BVÖ<br />

einen Infopoint<br />

genutzt wird. Gleichzeitig bietet die im<br />

Zuge des Projekts installierte Website<br />

www.mulonga.net den Tonga ein Schaufenster,<br />

um ihre Kultur und Tonkunst überregional<br />

und international zu präsentieren.<br />

Anmeldung:<br />

Zur Anmeldung senden Sie bitte<br />

ein E-Mail mit folgenden Daten an<br />

smrzka@bvoe.at:<br />

Anmeldung für Einführung ins Bibliothekswesen<br />

am 16.04.2009<br />

Name, Adresse<br />

Geburtsdatum<br />

E-Mailadresse und Telefonnummer<br />

kurze Angabe zu Ausbildung und<br />

Beruf<br />

FOTO: PETER KUTHAN


FOTO: Z.V.G.<br />

Im Blickpunkt von Jana Sommeregger<br />

Im Blickpunkt<br />

Veranstaltungen<br />

ÖB Grieskirchen<br />

Am 27. November 2008 veranstaltete die<br />

Öffentliche Bücherei Grieskirchen eine<br />

Multimedia-Show mit Maria Blumencron.<br />

Maria Blumencron zeigte ihre Dokumentationsfilme<br />

über die Flucht tibetischer<br />

Kinder mit ihren Fluchthelfern über die<br />

Pässe im Himalaya in einer Höhe von<br />

6 000 Metern. Dazwischen las sie aus<br />

ihren Büchern „Auf Wiedersehen, Tibet“<br />

und „Flucht über den Himalaya“. Maria<br />

Blumencron ist Schauspielerin, sie hat<br />

eine besondere Gabe, Menschen zu fesseln<br />

und zu begeistern. Im Saal herrschte<br />

bei den 150 BesucherInnen große Aufmerksamkeit,<br />

und anschließend wurden<br />

viele Bücher und Hörbücher zum Thema<br />

verkauft.<br />

Erdmuth Peham<br />

Pfarrbibliothek Korneuburg<br />

Am Sonntag, dem 8. März 2009, präsentierte<br />

Hermine Pfrogner ihr Buch „Nie<br />

wieder XXL“ in einer Matineé<br />

der Pfarrbibliothek Korneuburg.<br />

Ihrer launigen<br />

Lesung gemeinsam mit<br />

Anita Tauber folgten an die<br />

35 Personen, denen bei den<br />

anschaulichen Schilderungen<br />

kulinarischer Köstlichkeiten<br />

das Wasser im Mund<br />

zusammenlief. Ein Widerspruch<br />

zur Intention des<br />

Buches – „Nie wieder XXL“? Keineswegs!<br />

Mit Power-Walking und Körpertraining,<br />

leichten, einfachen Rezepten (u. a.<br />

„Hausmannskost light“) und mit erprobten<br />

Tipps und Tricks stellte Hermine Pfrogner<br />

mit Witz und Ironie ihren doch lustvollen<br />

Weg zu ihrer einstigen Figur und<br />

Konfektionsgröße 38 vor.<br />

Hedwig Burghardt<br />

ÖB Hitzendorf<br />

Was ist, wenn in Hitzendorf aufgeregte<br />

Mädchen und Burschen „Ubongo“ oder<br />

„Espresso“ rufen, als Detektive bei „Wer<br />

war’s“ ungeduldig<br />

den Dieb ausforschen,<br />

Mamas und<br />

Papas mit der<br />

„Maulwurf Company“<br />

in der Erde<br />

graben und Omas<br />

und Opas mit „Giro<br />

Galoppo“ auf der<br />

Lustvoll zum<br />

Idealgewicht:<br />

Matinee in<br />

Korneuburg<br />

Veranstaltungen IM BLICKPUNKT<br />

„An die Spiele, fertig, los!“, hieß es im<br />

Jänner in Hitzendorf<br />

grünen Wiese reiten? Richtig! Es ist wieder<br />

einmal Spielenachmittag in Hitzendorf!<br />

Zu diesem lud das Team der Bibliothek<br />

Hitzendorf am 31. Jänner 2009 alle<br />

Spielbegeisterten von 3 bis 99 Jahren.<br />

Eine große Anzahl von Kindern, zum Teil in<br />

Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern,<br />

ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen,<br />

einige Stunden unter fachkundiger Anleitung<br />

von MitarbeiterInnen der Bibliothek<br />

altbekannte oder auch ganz neue Spiele<br />

auszuprobieren. „Ich bin zwar bei der<br />

Hühnerleiter zweimal in den Staub gefallen,<br />

dennoch hat mir das Spiel, das ich bisher<br />

noch nicht gekannt habe, total gut<br />

gefallen. Ich werde es gleich in der Bibliothek<br />

ausleihen und mit meiner Familie<br />

daheim spielen“, verriet uns Thomas, der<br />

genau das tat, was sich das Team der<br />

Bibliothek Hitzendorf wünscht.<br />

Das Team der Bibliothek Hitzendorf freut<br />

sich schon auf den nächsten Spielenachmittag,<br />

wenn es wieder heißt: An die<br />

Spiele, fertig, los!<br />

Doris Brunner<br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

59


IM BLICKPUNKT Jubiläen/Personelles<br />

Büchereiperspektiven 01/09<br />

60<br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Jubiläum<br />

140 Jahre ÖB Bad Goisern<br />

Im Rahmen von „Österreich liest“ wurde<br />

am „Tag der Offenen Tür“ am 26. Oktober<br />

2008 das Jubiläum „140 Jahre Gemeindebücherei<br />

Bad Goisern“ gefeiert. Rund 100<br />

BesucherInnen nutzten die Gelegenheit,<br />

unsere Bücherei bei Getränken und kleinen<br />

Elf MitarbeiterInnen betreuen eine der<br />

ältesten Bibliotheken Österreichs<br />

Imbissen noch besser kennen zu lernen.<br />

Besonderes Interesse galt dabei detaillierten<br />

Informationen über die Sachkundeund<br />

Heimatkundeabteilung. Bürgermeister<br />

Peter Ellmer stellte sich bei Büchereileiter<br />

Leopold Rainer mit einem Geschenk zum<br />

Jubiläum ein. Auch die neu aufgelegte Broschüre<br />

zur Geschichte unserer Bücherei<br />

(eine der ältesten Österreichs) fand großes<br />

Interesse. Um vor allem die Jugend zum<br />

Lesen zu animieren, hat die Gemeindebücherei<br />

nun einen Partner: die Volksschule<br />

St. Agatha unter Direktor Rudolf Kienesberger,<br />

deren Schulbibliothek durch die<br />

Goiserer Gemeindebücherei bestückt und<br />

dreimal jährlich erneuert wird. Die Gemeindebücherei<br />

Bad Goisern wird ehrenamtlich<br />

von Büchereileiter Leopold Rainer und seinen<br />

elf MitarbeiterInnen geführt. Dadurch<br />

war es im vergangenen Jahr möglich, aus<br />

den Einnahmen ca. 400 aktuelle Bücher<br />

und Zeitschriften anzukaufen.<br />

Christine Putz<br />

Personelles<br />

Claudia Küng (1932–2009)<br />

Viele BibliothekarInnen, vor allem die<br />

älteren Semester, erinnern sich an Claudia<br />

Küng, die jahrzehntelang in der Stadtbibliothek<br />

Bregenz tätig war und diese wichtige<br />

Einrichtung von 1985 bis zu ihrer<br />

Pensionierung im Jahre 1991 geleitet hat.<br />

Claudia Küng ist am<br />

11. Jänner 2009<br />

nach einem Schlaganfall<br />

verstorben.<br />

Freunde und BerufskollegInnen<br />

trauern<br />

um sie, denn sie war<br />

eine engagierte und<br />

kritische Bibliothekarin<br />

mit profunder<br />

Fachkenntnis, die<br />

sich durch ihr heiteres<br />

und stets freundliches Wesen großer<br />

Beliebtheit erfreute.<br />

Christine Stöglehner<br />

Neuer Mitarbeiter des BVÖ<br />

Seit Jänner 2009 arbeitet<br />

Mag. Martin Stieber<br />

für den Büchereiverband<br />

Österreichs.<br />

Neben der System- und<br />

Netzwerkadministration<br />

gehören auch Hilfestellungen für Bibliotheken<br />

im Bereich Software und Website<br />

zu seinen Aufgabenbereichen. Martin<br />

Stieber kommt aus Hitzendorf (Steiermark),<br />

wo er auch seit mehreren Jahren<br />

ehrenamtlich in der Öffentlichen Bibliothek<br />

mitarbeitet. Er war sechs Jahre als<br />

freier Mitarbeiter der Firma Bond für<br />

Installationen und Schulungen in Österreich<br />

zuständig und führte Katalogisierungsprojekte<br />

in Öffentlichen und Wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken durch.<br />

FOTO: Z.V.G.<br />

Österreich<br />

liest.<br />

Treffpunkt<br />

Bibliothek<br />

vom 19.–25. Oktober 2009<br />

„Österreich liest. Treffpunkt<br />

Bibliothek“ ist mittlerweile nicht<br />

nur das größte Literatur- und<br />

Lesefestival des Landes,<br />

sondern ein ungemein wertvolles<br />

bibliothekspolitisches Marketinginstrument<br />

geworden: Mit<br />

der Aktion lässt sich<br />

öffentlichkeitswirksam die<br />

Situation der Bibliotheken thematisieren,<br />

Medienarbeit und<br />

effektives Lobbying betreiben.<br />

Auf Ihre aktive Teilnahme<br />

kommt es ganz besonders an!<br />

Gemeinsam kann es uns gelingen,<br />

noch mehr Menschen Lust<br />

aufs Lesen zu machen und die<br />

Bibliotheken Österreichs als die<br />

erste Adresse für Leserinnen und<br />

Leser im Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

zu verankern.<br />

Machen Sie mit!<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.oesterreichliest.at

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