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FEST/SPIEL/HAUS ST/POELTEN/ - Festspielhaus St. Pölten

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<strong>FE<strong>ST</strong></strong>/<strong>SPIEL</strong>/<strong>HAUS</strong><br />

<strong>ST</strong>/<strong>POELTEN</strong>/<br />

PROGRAMM<br />

GIPFELTREFFEN<br />

03 10 2011<br />

ENT/FESSELT


gipfeltreffen / festspielhaus st. pölten<br />

Tonkünstler-Orchester Niederösterreich<br />

Gipfeltreffen<br />

Montag 03. Oktober 2011<br />

<strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong><br />

Großer Saal, 19.30 Uhr<br />

Dauer: ca. 1 <strong>St</strong>d. 50 Min. (inkl. Pause)<br />

Einführungsgespräch mit Barbara Rett<br />

Großer Saal, 18.30 Uhr<br />

Künstlerische Leitung: Joachim Schloemer


GIPFELTREFFEN<br />

Sonntag 2. 10. 2011, 16 Uhr<br />

Musikverein Wien, Großer Saal<br />

15.15 Uhr, Einführung im Brahms-Saal<br />

1. Konzert im Abonnement<br />

«Sonntag Nachmittag»<br />

Montag 3. 10. 2011, 19.30 Uhr<br />

<strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong>, Großer Saal<br />

18.30 Uhr, Einführung im Großen Saal<br />

1. Konzert im Abonnement<br />

«Tonkünstler Klassisch»<br />

Mittwoch 5. 10. 2011, 19.30 Uhr<br />

Musikverein Wien, Großer Saal<br />

18.45 Uhr, Einführung im Gläsernen Saal<br />

1. Konzert im Abonnement<br />

«Take Five»<br />

1


2<br />

TONKÜN<strong>ST</strong>LER-ORCHE<strong>ST</strong>ER NIEDERÖ<strong>ST</strong>ERREICH<br />

SHARON KAM Klarinette<br />

ANDRÉS OROZCO-E<strong>ST</strong>RADA Dirigent<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)<br />

Symphonie Nr. 1 c-moll op. 11 (1824)<br />

Allegro di molto<br />

Andante<br />

Menuetto. Allegro molto<br />

Allegro con fuoco<br />

Iván Eröd (*1936)<br />

Konzert für Klarinette und Orchester op. 88 (2011)<br />

Auftragswerk des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich<br />

Uraufführung am 2. 10. 2011<br />

Lento, poco rubato<br />

Andante tranquillo<br />

Allegro vivace<br />

PAUSE<br />

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)<br />

Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67 (1807/08)<br />

Allegro con brio<br />

Andante con moto<br />

Allegro<br />

Allegro − Presto<br />

Einführung: Barbara Rett


Alla breve<br />

Viele Wege haben zum heutigen Gipfeltreffen<br />

geführt: Ein Auftragswerk der Tonkünstler,<br />

hervorragende Ausführende und die Fortsetzung<br />

bewährter Ideen sind die «Zutaten» des heutigen<br />

Konzerts. Schließlich ist die Eröffnung einer<br />

neuen Konzertsaison immer ein besonderes Ereignis<br />

im Leben der Tonkünstler.<br />

Beginnen wir bei den Komponisten des heutigen<br />

Konzerts. Felix Mendelssohn Bartholdy, dessen<br />

jugendliche Frische und Lebensbejahung in<br />

fast allen seiner Werke deutlich zu spüren ist, stand<br />

bereits im Vorjahr auf dem Programm des Eröffnungskonzerts.<br />

Ihm gegenüber steht heute Ludwig<br />

van Beethoven mit seiner berühmten fünften Symphonie<br />

– jenem grandiosen Orchesterwerk, das<br />

vom angeblichen «Pochen des Schicksals» eingeleitet<br />

wird. Gemeinsam ist beiden Werken die Tonart;<br />

die Gangart ist aber gänzlich verschieden. Jeder<br />

der beiden Komponisten findet schließlich zu einer<br />

persönlichen Botschaft, die in beiden Fällen lautet:<br />

Nach dem Überwinden aller Hindernisse ist der<br />

Weg in die leuchtende Zukunft frei.<br />

Zwischen Mendelssohn Bartholdy und Beethoven<br />

steht Iván Eröds Klarinettenkonzert. Seine<br />

Musiksprache ist vom spielerischen Wechsel zwischen<br />

Hell und Dunkel geprägt und folgt auf seine<br />

eigene Weise dem Weg von finsteren Gefilden hin<br />

zum Licht .<br />

3


4<br />

Werkeinführungen<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy war ein musikalisches<br />

Wunderkind, durchaus vergleichbar mit Mozart. Kompositorisch lebte<br />

der musizierende Knabe, vom Elternhaus großzügig gefördert, seine<br />

Begabung in Vokal-, Klavier- und Kammermusikwerken aus, aber<br />

auch in einem Dutzend Symphonien für jenes <strong>St</strong>reichorchester, das<br />

im Hause Mendelssohn «Sonntagsmusiken» gab. In diese Symphonien<br />

verpackte der junge Komponist kontrapunktisch erstaunlich<br />

dichte Passagen, die seine Beschäftigung mit der barocken und vor<br />

allem Bachs Musik spiegeln. Unbekümmert kontrastierte er solche<br />

Abschnitte mit Episoden, die Mozartschen Divertimentogeist atmen.<br />

All dies ereignet sich aber in einer Musik- und Klangsprache, die<br />

bereits von der unverwechselbaren, fantasievollen Romantik Mendelssohns<br />

erfüllt sind: unbeschwertes Brio, liedhafte Melodik und<br />

delikate Schattierungen.<br />

1824 war Mendelssohn bei Nummer 13 dieser Symphonien angelangt.<br />

Das Autograph trägt noch diese Zahl, doch in der Druckausgabe<br />

ließ sie Mendelssohn als seine Symphonie Nr. 1 bezeichnen – denn<br />

das Werk macht in der Besetzung (mit Bläsern und Pauken zu den<br />

<strong>St</strong>reichern dazu) und Gestaltung bereits den Schritt hin zur großen<br />

Symphonie und ist den Kinderschuhen entwachsen. Mendelssohn<br />

war damals auf einem ersten Gipfel seiner Kompositionskunst angelangt:<br />

Im zeitlichen Umfeld der Symphonie entstanden die Geniestreiche<br />

der «Sommernachtstraum»-Ouvertüre und des <strong>St</strong>reichoktetts.<br />

In der c-moll-Symphonie op. 11 geisterte Mozart als Vorbild noch<br />

durch den Kopf des jungen Romantikers, woraus sich auch manche<br />

Anklänge an die berühmte g-moll-Symphonie KV 550 erklären lassen.<br />

Mendelssohn orientierte sich im formalen Aufbau und in der<br />

Themengestaltung auch an Haydn und Beethoven: Im ersten Satz<br />

kann man manche Parallele zu Haydns «Londoner» c-moll-Symphonie<br />

(Hob. I:95) und zur Zweiten Symphonie Beethovens erkennen, in<br />

der Rückführung vom Trio zum Menuett ist eine <strong>St</strong>immung aus dem<br />

dritten Satz von Beethovens Fünfter Symphonie auszumachen. Aber<br />

solche Reminiszenzen sind Randerscheinungen – im Gesamten ist<br />

die Symphonie eine singuläre Musik mit der Mendelssohn ganz eigenen<br />

Harmonik und Melodik.<br />

Auch die Symphonie durchweht die Luft eines romantischen Sommernachtstraums.<br />

Dem stürmischen, energetischen Kopfsatz folgt<br />

ein lyrisches Andante von betörender Schönheit in den Wechselspielen<br />

und Vereinigungen von Holzbläser- und <strong>St</strong>reichergruppen.


Durch chromatische Fortschreitungen und Synkopen entfernt sich<br />

das Menuett weit von seiner höfisch-tänzerischen Funktion – zu solcher<br />

Musik hätte man im 18. Jahrhundert nicht mehr getanzt, sondern<br />

wäre staunend verharrt. Ein stilisiertes Abbild eines Menuetts.<br />

Das Finale knüpft an den drängenden Kopfsatz an, verwandelt sich<br />

aber im Laufe heftiger Durchführungen und kontrapunktischer Verflechtungen,<br />

bis hin zu einer veritablen Fuge, zu letztendlich unbeschwerter<br />

Schwunghaftigkeit. Die Trompeten verleihen der von der<br />

Grundtonart c-moll in das parallele Es-Dur gelangten Symphonie<br />

zum Ausklang festlichen Glanz. Die fallenden Terzen, die sich als ein<br />

Motto-Intervall durch das ganze Werk ziehen, sind nun von aufsteigender<br />

Thematik abgelöst. Auffällig an den Ecksätzen: Thematische<br />

Durchführungen ereignen sich nicht nur im Satzzentrum, sondern<br />

noch einmal in der dafür erweiterten Koda – dieses Formprinzip<br />

behält Mendelssohn später bei.<br />

Zum ersten Mal erklang die Symphonie noch bei einer «Sonntagsmusik»<br />

1824 in Berlin. Im öffentlichen Konzertleben erregte das<br />

Werk 1827 im Leipziger Gewandhaus Aufsehen. Bei seinem ersten<br />

England-Aufenthalt dirigierte sie der inzwischen 20jährige Komponist<br />

1829 selber in einem Konzert der Philharmonic Society, der er<br />

das Werk dann auch widmete. Die Briten feierten den jungen Deutschen<br />

und seine Symphonie frenetisch, die damals freilich in einer<br />

etwas veränderten Gestalt erklang – denn das Menuett war Mendelssohn<br />

zwischenzeitlich als «monoton» erschienen und er tauschte es<br />

gegen eine Bearbeitung des Scherzos aus dem Oktett aus. In dieser<br />

Form erklang die Symphonie noch einmal 1831 in München, doch bei<br />

der Drucklegung war die Version mit dem Menuett wiederhergestellt.<br />

Die Drucklegung bereitete dem Komponisten einigen Kummer.<br />

Der Plan, das Werk bei Schlesinger in Deutschland herauszubringen,<br />

zerschlug sich nach Differenzen zwischen dem Komponisten und<br />

dem Verlag. Auch Breitkopf & Härtel in Leipzig sagte ab. In Wien<br />

konnte der Komponist einen Vertrag mit der Firma Mechetti schließen,<br />

doch die ließ das Werk drei Jahre lang einfach liegen und überließ<br />

dann die Eigentumsverhältnisse, ohne Mendelssohn zu informieren,<br />

wiederum Schlesinger, der plötzlich neuerliches Interesse an<br />

dem Werk bekundete und es 1834 tatsächlich herausbrachte. Immerhin<br />

trug die Musikstadt Wien dann stark zur Verbreitung der Symphonie<br />

bei: Zu Mendelssohns Lebzeiten gab es Aufführungen in den<br />

Jahren 1836, 1837 und 1841.<br />

Rainer Lepuschitz<br />

5


6<br />

Iván Eröd bringt seine tiefe Verbindung mit der musikgeschichtlichen<br />

Tradition unter anderem auch durch scheinbare Kleinigkeiten<br />

zum Ausdruck, etwa indem er seine Werke – so auch das Konzert für<br />

Klarinette und Orchester – mit einer Opuszahl versieht. In der dreisätzigen<br />

Anlage dieses seines Opus 88 lässt sich ebenfalls die Überzeugung<br />

wiederfinden, aus der Auseinandersetzung mit den überlieferten<br />

Formen selbst heute noch etwas Persönliches formulieren zu<br />

können, auch wenn er diese Formen immer ein wenig anders fasst –<br />

sie eben persönlich umgestaltet.<br />

Die musikalischen Wurzeln des 1936 in Budapest geborenen<br />

Sohns zweier Kaufleute schwingen in jeder seiner Kompositionen<br />

mehr oder weniger deutlich mit – etwa die reichen Erfahrungen, die<br />

er in seiner Ausbildung an der Ferenc-Liszt-Akademie Budapest<br />

machen konnte, wo er neben Klavier und Komposition unter anderem<br />

auch bei Béla Bartóks Mitstreiter Zoltán Kodály ungarische<br />

Volksmusik studierte. Diese Ausbildung wurde durch den Volksaufstand<br />

1956 jäh unterbrochen. Nach seiner Emigration nach Wien<br />

setzte er seine <strong>St</strong>udien an der dortigen Musikakademie mit unvermindertem<br />

Eifer fort. Er perfektionierte sich als Pianist ebenso wie als<br />

Komponist – beide <strong>St</strong>udien hat er 1961 mit Auszeichnung abgeschlossen<br />

–, erweiterte sein Spektrum um die Zwölftonmusik und ist<br />

seither immer für neuere musikalische <strong>St</strong>römungen offen geblieben.<br />

Das zeigte sich nicht zuletzt in der eigenen Unterrichtstätigkeit<br />

des begnadeten Pädagogen, der seit 1960 österreichischer <strong>St</strong>aatsbürger<br />

ist und dreißig Jahre später zusätzlich die ungarische <strong>St</strong>aatsbürgerschaft<br />

zurückerlangte. Zunächst in Graz, später dann in Wien<br />

sind Generationen von jungen Komponisten durch seine Schule<br />

gegangen – so etwa auch Gerald Resch, der im vergangenen Jahr im<br />

Mittelpunkt der Saisoneröffnung des Tonkünstler-Orchesters<br />

gestanden war. Wenn man sich vergegenwärtigt wie unterschiedlich<br />

die Wege sind, die seine Schüler verfolgten, dann lässt sich auch<br />

ermessen, wie weit der Horizont ist, über den ihr Lehrer verfügt.<br />

Bei der Komposition seines Konzerts für Klarinette und Orchester<br />

hatte Iván Eröd von Anfang an die Klarinettistin Sharon Kam im<br />

Ohr, die er sich als Solistin für dieses Auftragswerk des Tonkünstler-<br />

Orchesters gewünscht hatte. Auch die Wahl der Klarinette spiegelt<br />

eine persönliche Vorliebe wider. Denn Chefdirigent Andrés Orozco-<br />

Estrada hatte dem Komponisten die Entscheidung überlassen, für<br />

welches Blasinstrument er ein Konzert schreiben wollte; und für<br />

Eröd stellt die Klarinette bei weitem das vielseitigste aus dieser Familie<br />

dar, da sie mit den «meisten klanglichen Möglichkeiten» ausgestattet<br />

ist.


Das Soloinstrument beginnt in der<br />

langsamen Einleitung (Lento, poco rubato)<br />

alleine. Zu seinen frei fließenden,<br />

rhapsodischen Linien kommen dann einige<br />

Farbtupfer des Orchesters hinzu, bevor<br />

die Klarinette in einer kadenzartigen Passage<br />

mit einem großen <strong>St</strong>eigerungsbogen<br />

zum Allegro energico mit seinem kecken<br />

Hauptthema aus großen Sprüngen und<br />

raschen Läufen überleitet. Gegen Ende<br />

des ersten Satzes kehren nicht nur diese<br />

äußerst markanten Gestalten wieder, sondern<br />

auch andere Abschnitte: das fröhliche<br />

Zwiegespräch zwischen der Soloklarinette<br />

und einer Klarinette im Orchester<br />

oder eine kammermusikalisch konzipierte<br />

Passage unter Beteiligung von Bläsern<br />

und <strong>St</strong>reichern, die gemeinsam mit dem Soloinstrument ein polyphon<br />

verzweigtes Liniengeflecht beschreiben. Auf freie Art und<br />

Weise hat der Komponist hier nämlich eine Sonatensatzform gestaltet<br />

– jenen Satztyp, der für die Musikgeschichte der Klassik und<br />

Romantik, aber auch darüber hinaus so wichtig war. Eröd benutzt diesen<br />

Typ, um den Hörern Orientierung zu ermöglichen: Intuitiv lassen<br />

sich die Proportionen erfahren, lässt sich erahnen, dass die ausgedehnte<br />

Kadenz der Solistin in den Abschluss des ersten Satzes führen<br />

wird. Diese Erwartung erfüllt sich, wenn in der Coda das ganze<br />

Orchester nochmals das Hauptthema aufgreift und zu einem<br />

schwungvollen Schlusspunkt führt.<br />

Wie in einem klassischen Konzert steht an zweiter <strong>St</strong>elle ein langsamer<br />

Satz (Andante tranquillo): Die Soloklarinette singt eine lange<br />

elegische Linie, die durch die rhythmisch raffinierte Triolenbegleitung<br />

der <strong>St</strong>reicher sowie durch ständige Taktwechsel in der Schwebe<br />

gehalten wird. Dieser Hauptteil rahmt – ähnlich wie in einer klassischen<br />

Liedform – einen kontrastierenden Abschnitt ein, in welchem<br />

einander mehrere bewegtere Passagen ablösen, einschließlich eines<br />

katastrophischen Ausbruchs im Zentrum des Satzes, dem freilich<br />

wiederum Beruhigung und Versöhnung folgen. Voller Übermut ist<br />

schließlich der rondoartige dritte Satz (Allegro vivace), der über all seine<br />

Episoden hinweg in der Art eines munteren Perpetuum mobile<br />

ununterbrochen durchfließt, seien es seine hochvirtuosen Läufe,<br />

eine Erinnerung an das markante Hauptthema aus dem ersten Satz,<br />

oder seine letzte <strong>St</strong>eigerung zum «Molto viavace»: Hier bildet ein –<br />

7


8<br />

obwohl in der heutigen Zeit geschrieben – durchaus «echter» ungarischer<br />

Csárdás einen fulminanten, effektvollen Kehraus.<br />

Trotz der melancholischen und abgründigen Episoden überwiegen<br />

im Klarinettenkonzert, das zwischen Juli 2010 und März 2011 an<br />

Eröds beiden Wohnorten in Csákberény und Wien entstanden ist,<br />

Spielfreude und Heiterkeit. Oder, um es mit den Worten des Komponisten<br />

auszudrücken: «Es zeigt eher die sonnigen Seiten des Lebens<br />

und ist daher auch eher heiter.»<br />

Daniel Ender<br />

Ludwig van Beethoven schuf mit den drei aufeinanderfolgenden<br />

Achtelnoten und der anschließenden halben Note um eine<br />

große Terz tiefer das wohl markanteste Motiv der klassischen Musik.<br />

«So pocht das Schicksal an die Pforte.» Diese Worte wurden Beethoven<br />

von seinem Vertrauten Anton Schindler in den Mund gelegt. Deshalb<br />

bekam die Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67 den hochtrabenden<br />

Beinamen «Schicksalssymphonie». Bohrend, hartnäckig, unerbittlich<br />

zieht sich dieses «Klopf-Motiv» in verschiedenen Ausprägungen<br />

durch die Symphonie. Deutlich ist jedem Takt des Werks das Ringen<br />

um die Exis tenz anzuhören, das Ankämpfen gegen Leid, Schmerz,<br />

Schrecken und Unterdrückung. Geradlinig, unverhüllt, ja geradezu<br />

plakativ wie sonst nie formulierte hier Beethoven seine Botschaft.<br />

Die Symphonie c-moll, deren erste Skizzen bis ins Jahr 1803, als<br />

Beethoven noch an der «Eroica» arbeitete, zurückreichen und die in<br />

den Jahren 1806 bis 1808 teilweise parallel zur «Pastorale» ausgearbeitet<br />

wurde, bildet das Zentrum in einer Schaffensperiode Beethovens,<br />

in der er mit den Ideen der französischen Revolution beschäftigt<br />

war und den gewachsenen Befreiungskampf des Bürgertums gegen<br />

ständestaatliche Ungleichgewichte künstlerisch mitfocht. Beethoven<br />

begeisterte sich über die Wirren der Kriege und Wechselhaftigkeit der<br />

täglichen Politik hinaus für ein humanistisches Weltbild und für die<br />

Verwirklichung brüderlicher Ideale.<br />

Es war eine musikalisch-ideologische Absicht Beethovens, dass er<br />

in die 5. Symphonie – wie in andere Werke auch – Musikstücke der<br />

französischen Revolution als Zitate aufnahm: Der Siegeshymne von<br />

Lacombe entspricht das Hauptthema im Finale der Symphonie, seine<br />

Fortführung ähnelt der «Hymne dithyrambique» von Rouget de l’Isle.<br />

Melodisch sind des Weiteren Vorbilder bei dem in Paris wirkenden<br />

Italiener Luigi Cherubini und bei dem mit Revolutionsmusiken<br />

befassten Franzosen François Gossec auszumachen.


Mit einer Fermate (einem musikalischen<br />

Haltezeichen) ist der vierte Ton des<br />

«Klopf-Motivs» im ersten Satz (Allegro<br />

con brio) versehen. Damit bekommt das<br />

Motiv seine eigene Ordnung, wird über<br />

den gewohnten Lauf der Dinge hinausgehoben.<br />

Um die außerordentliche Bedeutung<br />

dieses Vorgangs zu unterstreichen,<br />

hat Beethoven den lang anhaltenden Ton<br />

beim zweiten Einsatz des Eröffnungsmotivs<br />

noch um eine halbe Note verlängert.<br />

Normale Zeitabläufe werden dadurch<br />

außer Kraft gesetzt. Wenn das Schicksal<br />

anklopft, ist «die Zeit gekommen» und<br />

dadurch verändern sich die Dinge einschneidend.<br />

In einer anderen Passage des ersten<br />

Satzes scheint Beethoven die Zeit anzuhalten und eine Melodie überhaupt<br />

aus dem existentiellen Ringen heraustreten lassen zu wollen:<br />

Das Oboen-Rezitativ am Beginn der Reprise im Adagio-Tempo wird<br />

von zwei Fermaten eingerahmt. Beethoven blendet dieses Oboensolo<br />

aus dem Geschehen aus. Hier erhebt über die Allgemeinheit hinweg<br />

ein einzelnes Individuum, als direkt Betroffener, von Leiden erfüllt<br />

seine <strong>St</strong>imme. Als Hörer wird man zum Mitbetroffenen.<br />

Dem unerbittlichen c-moll-Kopfsatz folgt ein nach C-Dur aufgehelltes<br />

Andante con moto, in dem sich ein zuversichtlich einherschreitendes<br />

Thema zwischendurch einem Triumphzug anschließt,<br />

sich dann aber wieder der Beschäftigung mit inneren Werten zuwendet.<br />

Die Apotheose des Finales klingt in den Forte-Passagen des<br />

Orchesters bereits prophetisch an.<br />

Bevor aber der Schlussjubel ungehemmt ausbrechen kann, führt<br />

die Musik im Scherzo (Allegro) noch einmal in bedrohliche, düstere,<br />

unheimliche Sphären, in denen auch das «Klopf-Motiv» widerhallt.<br />

Im Trioteil ergreifen die Bässe und Violoncelli mit einem energischen<br />

Thema die Initiative, aber der Durchbruch zum Licht gelingt erst<br />

nach einer totalen Zurücknahme der Dynamik, aus der sich eine<br />

grandiose <strong>St</strong>eigerung entwickelt. Ein letztes Mal mahnt sogar in diesem<br />

jubelnden Finale (Presto) das «Klopf-Motiv», doch schließlich<br />

reiht sich auch das Schicksal in den nicht enden wollenden Triumphzug<br />

ein.<br />

Rainer Lepuschitz<br />

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10<br />

Sharon Kam wurde in Israel geboren<br />

und gab im Alter von 16 Jahren ihr Orchesterdebüt<br />

mit dem Israel Philharmonic Orchestra<br />

unter Zubin Mehta. Sie absolvierte die Juilliard<br />

School, wo sie bei Charles Neidich studierte.<br />

1992 gewann sie den ARD Wettbewerb<br />

und arbeitet seitdem mit bedeutenden Orchestern<br />

in den USA, Europa und Japan.<br />

Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet Sharon Kam mit Künstlerfreunden<br />

wie Heinrich Schiff, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas oder<br />

Tabea Zimmermann zusammen. Mit dem Pianisten Itamar Golan verbindet<br />

sie eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit. Häufig spielt sie im<br />

Duo mit Lars Vogt, bei dessen Festival «Spannungen» in Heimbach sie regelmäßig<br />

zu Gast ist, ebenso wie bei anderen wichtigen Festivals.<br />

Eine breite Diskografie unterstreicht Sharon Kams künstlerische Arbeit.<br />

So spielte sie zu Mozarts 250. Geburtstag in Prag ein Konzert, das live<br />

in 33 Länder übertragen wurde. Weiters nahm sie Mozarts Klarinettenkonzert<br />

als auch das Klarinettenquintett in A-Dur mit der Bassett-Klarinette<br />

auf. Die Aufnahme wurde im September 2011 veröffentlicht.<br />

Sharon Kam wurde 1998 für ihre Weber-Aufnahme und 2006 für ihre<br />

CD mit Werken von Spohr, Weber, Rossini und Mendelssohn Bartholdy<br />

zweimal mit dem ECHO Klassikpreis als Instrumentalistin des Jahres<br />

ausgezeichnet. Ihre Aufnahme «American Classics» erhielt den Preis der<br />

Deutschen Schallplattenkritik. 2009 wurde die Einspielung «Brahms –<br />

Sonatas & Trio» mit Martin Helmchen veröffentlicht. Die Künstlerin<br />

brachte zahlreiche Werke zur Uraufführung, darunter Krzysztof Pendereckis<br />

Klarinettenkonzert und Peter Ruzickas Klarinettenkonzert «Erinnerung».<br />

Bei den Salzburger Festspielen 2006 war sie mit der Premiere<br />

von Herbert Willis Klarinettenkonzert zu hören. In der Saison 11-12 konzertiert<br />

Sharon Kam in der Laeiszhalle Hamburg, der Philharmonie Berlin,<br />

der Alten Oper Frankfurt, dem Konzerthaus Berlin, an der Kölner<br />

Philharmonie und beim Schleswig-Holstein-Festival.


Andrés Orozco-Estrada wurde in<br />

Medellín in Kolumbien geboren. Seine musikalische<br />

Ausbildung begann er zunächst in<br />

seiner Heimat, 1997 kam er nach Wien und<br />

studierte an der Universität für Musik und<br />

darstellende Kunst.<br />

Als er bei den Wiener Festwochen 2004 bei<br />

einem Konzert der Tonkünstler einsprang, bezeichnete ihn die Zeitung<br />

Der <strong>St</strong>andard als «Das Wunder von Wien». Der Erfolg führte zu einer intensiven<br />

Zusammenarbeit mit dem Orchester. 2007 wurde Andrés Orozco-<br />

Estrada zum neuen Tonkünstler-Chefdirigenten mit Beginn der Saison<br />

09-10 ernannt. Parallel dazu engagierte ihn das Baskische Nationalorchester<br />

(Orquesta Sinfónica de Euskadi) ebenfalls als Chefdirigent. Andrés<br />

Orozco-Estrada leitete von 2005 bis 2009 das Große Orchester Graz<br />

«recreation». Als Gast dirigierte er bisher u. a. die Wiener Symphoniker,<br />

das Gewandhausorchester Leipzig, die Münchner Philharmoniker, das<br />

Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, die Bamberger Symphoniker und<br />

das hr-Sinfonieorchester.<br />

Im Oktober 2010 gab Andrés Orozco-Estrada sein fulminantes Debüt<br />

am Pult der Wiener Philharmoniker und wurde dafür von der Kritik hoch<br />

gelobt. In der Saison 10-11 führte ihn eine Tournee mit dem Mahler Chamber<br />

Orchestra nach Südamerika. Außerdem stand er beim Neujahrskonzert<br />

2011 in der Alten Oper Frankfurt am Pult der Jungen Deutschen Philharmonie.<br />

Ebenfalls in der Saison 10-11 leitete er «La Traviata» in <strong>St</strong>uttgart.<br />

Mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ging Andrés Orozco-<br />

Estrada auf England-Tournee. 2011 erschien außerdem Mendelssohns 2.<br />

Symphonie «Lobgesang» mit den Tonkünstlern, die zweite gemeinsame<br />

Aufnahme nach Gustav Mahlers 1. Symphonie. In der Saison 11-12 debütiert<br />

Andrés Orozco-Estrada u. a. beim Orchestra di Santa Cecilia, beim City of<br />

Birmingham Symphony Orchestra und beim Orchestre Philharmonique<br />

de Radio France. Wiedereinladungen führen ihn zu den Münchner Philharmonikern<br />

und zum Gewandhausorchester Leipzig.<br />

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12<br />

Das Tonkünstler-Orchester<br />

Niederösterreich ist eine der<br />

wich tigsten Insti tutionen der österreichischen<br />

Musik kultur. Das klassische Repertoire ist<br />

ein wesentlicher Kernbereich der künstlerischen<br />

Arbeit, gleichzeitig setzen die Tonkünstler<br />

wertvolle Akzente, um sich und der<br />

Orchesterkultur weiterhin Resonanz zu sichern.<br />

Traditionsbewusst pflegen die Ton künstler<br />

das bewährte Konzertrepertoire der Wiener Klassik über die Hochund<br />

Spätromantik bis zur tradi tionellen Moderne. Das Orchester knüpft<br />

damit an sein jahr zehntelanges erfolgreiches Wirken im Wiener und im<br />

niederösterreichischen Konzertleben sowie auf internationalen Tourneen<br />

an. Den Chef dirigenten Kurt Wöss, Gustav Koslik, Heinz Wallberg, Walter<br />

Weller, Miltiades Caridis, Isaac Karabtchevsky, Fabio Luisi, Carlos Kalmar<br />

und Kristjan Järvifolgte mit Beginn der Saison 09-10 der Kolumbianer Andrés<br />

Orozco-Estrada. Die Tonkünstler musizieren weiters mit Gastdirigenten<br />

wie Jeffrey Tate, Bruno Weil, Andrew Litton sowie dem Ersten Gastdirigenten<br />

Michail Jurowski. In seiner Geschichte arbeitete das Ensemble<br />

auch mit Dirigenten wie Clemens Krauss, Paul Hindemith, Arvid und Mariss<br />

Jansons, Zubin Mehta und Christoph von Dohnányi zusammen.<br />

Tourneen führten die Tonkünstler in den vergangenen Saiso nen nach<br />

Deutschland, Spanien, Großbritannien, Slowenien, in die baltischen Länder<br />

und nach Japan. Zu den prominenten solistischen Partnern des Orchesters<br />

zählten unter anderem Christa Ludwig, Renée Fleming, Tamar<br />

Iveri, Angelika Kirch schlager, Michael Schade und Bryn Terfel sowie Katia<br />

und Marielle Labèque, Arthur Grumiaux, Alfred Brendel, Wolfgang<br />

Schneiderhan und Lang Lang.<br />

Zukunftsorientiert sind alternative Programmwege und Ini tia tiven,<br />

neue Publikumsschichten einzubeziehen. Das Reper toire wurde stetig erweitert,<br />

jedes Programm ist von einem inhalt li chen Leitgedanken geprägt.<br />

Die Zusammenstellung der Kon zer te umfasst über wiegend Wohlbekanntes<br />

neben selten ge spielten Werken. Die Einbeziehung von Genres<br />

wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der Plugged-In-Reihe si chern den


Tonkünstlern ebenso einen fixen Platz am Puls der Zeit. Dabei ver wirklichen<br />

sie kreative Konzepte in Zusammenarbeit mit außergewöhnlichen Solisten<br />

und Ensembles. Durch die Programmierung von Werken der Gegen wart –<br />

darunter auch Auftragskompositionen von Krzysztof Penderecki, Kurt<br />

Schwertsik, Arvo Pärt, Christian Muthspiel, Heinz Holliger, Cristóbal Halffter<br />

und Tan Dun – wird die Schwellenangst vor Neuer Musik überwunden. Als<br />

erstes österreichisches Orchester richteten die Tonkünstler 2003 eine Abteilung<br />

für Musikvermittlung ein. In Workshops bereiten Orchester mit glie der<br />

Menschen aller Altersstufen auf Konzerte und Musiktheater be suche vor<br />

und fördern damit die musikalische Sensibilität der jungen Generation von<br />

Musikliebhabern.<br />

Die Residenzen des Orchesters sind in Wien im Musikverein und in<br />

Niederösterreich im <strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong> sowie in Grafenegg. Im Sommer<br />

sind die Tonkünstler als Orchestra in Residence am Festival-<strong>St</strong>andort<br />

Grafenegg im Einsatz, wo es mit der Open Air-Bühne Wolkenturm und dem<br />

Auditorium prominente Spielstätten gibt. Durch die Konzerte in Grafenegg<br />

können sich die Tonkünstler einem erweiterten Publikum vorstellen und<br />

gleichzeitig ihr Profil ausbauen.<br />

Aufnahmen auf CD spiegeln die traditionsbewusste und die zukunftsorientierte<br />

Seite des Orchesters wider. Einspielungen mit Werken von Schubert,<br />

Pleyel, Bruckner, Mahler, R. <strong>St</strong>rauss und J. <strong>St</strong>rauß liegen vor. Es<br />

erschienen aber auch Neuauf nahmen mit Werken von HK Gruber («Zeitstimmung»/«Rough<br />

Music») und Franz Schmidt («Das Buch mit sieben Siegeln»).<br />

2009 erschienen Leonard Bernsteins «Mass», Joseph Haydns Pariser<br />

Symphonien sowie Beethovens Symphonie Nr. 9 in der Fassung von Gustav<br />

Mahler. Es folgten Mahlers 1. Symphonie, Mendelssohn Bartholdys<br />

«Sommernachtstraum» mit Spre cher texten von Franzobel sowie Schumanns<br />

«Manfred». Im März 2011 erschien die 2. Symphonie «Lobgesang»<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy und kurz darauf die «Desert Music» von<br />

<strong>St</strong>eve Reich.<br />

www.tonkuenstler.at<br />

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14<br />

Konzertmeister: Prof. Bijan Khadem-Missagh, Mag. Alexander Gheorghiu,<br />

Mag. Vahid Khadem-Missagh, Univ.-Prof. Mag. Lieke te Winkel<br />

1. Violine: Gyula Szép, Alois Wilflinger, Susanne Masetti, Prof. Alfred<br />

Falch, Andreas Baksa, Tsuyuko Ichinohe, Arkadij Gamarnik,<br />

Sawa Popoff, Martha Wagner, Gerhard Fechner, Teodora Sorokow,<br />

Xuan Ni, Nikolay Orininskiy<br />

2. Violine: Mag. Julia Mann, Marie Suchy, Peter Erhart, Mag. Chih-Yu Ou,<br />

Mag. Gerald Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Murawatz,<br />

Mag. Judith <strong>St</strong>einer, Yuka Bartosch-Murakami, Evelina Ivanova,<br />

Noriko Takenaka, Nadezda Aleksic<br />

(Orchesterakademie), N. N.<br />

Viola: Gertrude Rossbacher*, Sarah Grubinger, Herbert Suchy, Martin<br />

Fuchs, Christian Knava, Leopold Schmetterer, Robert <strong>St</strong>iegler,<br />

Peter Ritter, Susanne <strong>St</strong>ockhammer, <strong>St</strong>efan Sinko, Andreas<br />

Winkler, Mag. Victoria Fónyad-Joó, N. N.<br />

Violoncello: Georgy Goryunov*, N. N., Mag. Martin Först, Wolfgang Buxbaum,<br />

Mag. Ursula Erhart, Cecilia Sipos, Martin Dimov, Thomas<br />

Grandpierre, Paul van Houtte, Alison Frilingos (Orchester -<br />

akademie)<br />

Kontrabass: Michael Seifried, Prof. Brigitta Hampel-Proksch, Bernhard<br />

Binder, Franz Schaden, Mathias Kawka, Johannes Knauer, Simon<br />

Pennetzdorfer<br />

Flöte: Walter Schober, Mag. Heidrun Lanzendörfer, Friederike<br />

Herrmann, Birgit Fluch<br />

Oboe: Barbara Ritter, Mag. Andreas Gschmeidler, Johannes <strong>St</strong>rassl,<br />

Mag. Theresia Melichar<br />

Klarinette: Kurt Franz Schmid, Helmut Wiener, Ewald Wiedner,<br />

<strong>St</strong>efan Vohla<br />

Fagott: Gottfried Pokorny, Andor Csonka, Christian Karácsonyi,<br />

Mag. Barbara Loewe<br />

Horn: Jonas Rudner, Mag. Christoph Peham, Michel Gasciarino,<br />

Markus Hartner, Franz Pickl, N. N.<br />

Trompete: Thomas Lachtner, Thomas Bachmair, Helmut Demmer,<br />

Josef Bammer<br />

Posaune: Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager<br />

Tuba: Michael Pircher<br />

Harfe: Silvia Radobersky<br />

Schlagwerk: Mag. Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner, Bence Kulcsár,<br />

Joachim Murnig<br />

* Instrumente zur Verfügung gestellt von der Dkfm. Angelika Prokopp Privat stiftung


TonkunstlerLEBEN<br />

Gastspiele in Brünn und Bukarest<br />

Mit dem Eröffnungsprogramm «Gipfeltreffen» gehen<br />

die Tonkünstler auf Reisen. Mit Chefdirigent Andrés<br />

Orozco-Estrada und der Klarinettistin Sharon Kam<br />

wird am 7. Oktober das Internationale Musikfestival<br />

«Mährischer Herbst» in Brünn eröffnet. Schon im September<br />

reisten die Tonkünstler zum Enescu Festival<br />

nach Bukarest, wo sie mit HK Gruber (Composer in Residence<br />

beim Musik-Festival Grafenegg 2011) ein umjubeltes<br />

Konzert gaben.<br />

Neue Geschäftsführung<br />

Mag. Maria Grätzel übernimmt ab Mitte Oktober die<br />

Geschäftsführung des Tonkünstler-Orchesters und<br />

der Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H. Die Kultur -<br />

managerin ist zur Zeit Orchesterdirektorin beim Rundfunk-Sinfonieorchester<br />

Berlin.<br />

Grafenegg 2011: Ein Rückblick<br />

Mit großem Erfolg präsentierte das Tonkünstler-Orchester unter Chefdirigent<br />

Andrés Orozco-Estrada am 27. August das «Leben eines Künstlers»<br />

und damit einen der außergewöhnlichsten Konzertabende des<br />

Musik-Festivals 2011. Publikum und Presse waren begeistert. «... das Orchester<br />

spielt auf einem selten gehörten, in manchen Passagen atemberaubenden<br />

Niveau. Orozco-Estrada und die Tonkünstler - diese Kombination<br />

funktioniert mehr als gut, sie funktioniert sensationell.» (Kurier)<br />

Tonkünstler-CDs<br />

Mit der Aufnahme von Mendelssohn Bartholdys Symphonie<br />

Nr. 1 im Rahmen des heutigen Konzerts fügen die Tonkünstler<br />

einen weiteren Baustein zur Gesamteinspielung<br />

aller Mendelssohn-Symphonien<br />

hinzu. Auch Iván Eröds Klarinettenkonzert<br />

wird eingespielt und erscheint<br />

mit den Auftragskompositionen<br />

der vergangenen Saisonen. Diese und<br />

weitere Aufnahmen finden Sie in unserem<br />

Online-Shop:www. tonkuenstler.at<br />

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16<br />

Tonkünstler-Konzerttipps<br />

MOZART UND CHERUBINI<br />

Wiener Singakademie | Dmitri Jurowski Dirigent<br />

Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie g-moll KV 183<br />

Luigi Cherubini Requiem c-moll für Chor und Orchester<br />

So 16. 10. 18 Uhr <strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong><br />

ROMEO UND JULIA<br />

Boris Berezovsky Klavier | Michail Jurowski Dirigent<br />

Sergej Rachmaninow Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-moll op. 30<br />

Pjotr Iljitsch Tschaikowski «Romeo und Julia» Fantasie-Ouvertüre<br />

Sergej Prokofjew Ausschnitte aus dem Ballett «Romeo und Julia»<br />

Sa 22. 10. 18.30 Uhr Auditorium Grafenegg<br />

So 23. 10. 16 Uhr Musikverein Wien<br />

Mo 24. 10. 19.30 Uhr <strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong><br />

MEI<strong>ST</strong>ER AUS BÖHMEN<br />

Barbara Ritter Oboe | Oliver von Dohnányi Dirigent<br />

Jan Václav Vorˇisˇek Symphonie D-Dur op. 24<br />

Bohuslav Martinu° Konzert für Oboe und kleines Orchester<br />

Bohuslav Martinu° Sinfonietta Nr. 2 A-Dur «La Jolla» für Kammerorchester<br />

Antonín Dvorák Serenade für <strong>St</strong>reichorchester E-Dur op. 22<br />

So 30. 10. 19.30 Uhr <strong>St</strong>adttheater Wiener Neustadt<br />

Mi 2. 11. 19.30 Uhr Casino Baden<br />

ZEIT:PUNKTE<br />

Daniel Hope Violine | Andrés Orozco-Estrada Dirigent<br />

Emily Howard «Magnetite» für Orchester<br />

Peter Maxwell Davies Violinkonzert Nr. 2 «Fiddler on the Shore»<br />

Wolfgang Mitterer «raetselhaft» für Orchester und Elektronik<br />

Koproduktion von Wien Modern und des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich<br />

Di 8. 11. 19.30 Uhr Musikverein Wien<br />

Karten T: (01) 586 83 83 · www.tonkuenstler.at<br />

T: (02742) 90 80 80-222 · www.festspielhaus.at<br />

Impressum: Herausgeber: Niederösterreichische Kulturszene Betriebsgesellschaft m.b.H. und Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H.;<br />

Kulturbezirk 2, 3100 <strong>St</strong>.<strong>Pölten</strong>; für den Inhalt verantwortlich: DI Paul A. Gessl, Mag. Thomas Gludovatz, MMag. Johannes <strong>St</strong>erkl; Redaktion:<br />

Mag. Alexander Moore; Fotos und Bilder: Bernhard Angerer (Umschlag Tonkünstler), <strong>St</strong>eve Haberland (Sharon Kam), Martin Sigmund (Andrés<br />

Orozco-Estrada), Peter Rigaud (Tonkünstler-Orchester Niederösterreich), Fotostudio Charlottenburg (Maria Grätzel), alle anderen unbenannt;<br />

Gestaltung: fuhrer, Wien; Produktion: Walla Druck, Wien. Termin, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren,<br />

Ton- und Videoaufzeichnungen nicht ge stattet. Preis: Euro 2,70


festspielhaus st. pölten / tipp<br />

Demnächst im <strong>Festspielhaus</strong> <strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong><br />

<strong>FE<strong>ST</strong></strong>IVAL POLIFONICA<br />

TONKÜN<strong>ST</strong>LER-ORCHE<strong>ST</strong>ER:<br />

MOZART UND CHERUBINI<br />

Kein geringerer als Ludwig van Beethoven<br />

wünschte sich als Musik zu seinem eigenen<br />

Begräbnis Luigi Cherubinis Requiem<br />

in c-moll für Chor und Orchester. Bei<br />

seiner Uraufführung 1817 begeisterte das<br />

Werk nicht nur umgehend das damalige<br />

Publikum sondern auch weitere Generationen<br />

von Komponisten wie Johannes<br />

Brahms oder Robert Schumann. Übrigens<br />

kommt dieses Requiem ganz ohne Solisten<br />

aus: Ein idealer Anlass also, einem der<br />

besten österreichischen Chöre wiederzubegegnen,<br />

der Wiener Singakademie,<br />

und damit das Chorfestival Polifonica zu<br />

eröffnen. Unter der Leitung von Dmitri<br />

Jurowski spielen die Tonkünstler zuvor<br />

die „kleine“ g-moll Symphonie KV 183<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart.<br />

Festival Polifonica<br />

Sonntag 16. Oktober 2011 bis<br />

Sonntag 23. Oktober 2011<br />

Mozart und Cherubini<br />

Sonntag 16. Oktober 2011,<br />

18.00 Uhr, Großer Saal.<br />

Karten EUR 35, 32, 27, 20, 10<br />

Einführungsgespräch um 17.00 Uhr<br />

im Großen Saal<br />

FREIBURGER BAROCKORCHE<strong>ST</strong>ER:<br />

JOHANN SEBA<strong>ST</strong>IAN BACH/<br />

ORCHE<strong>ST</strong>ERSUITEN<br />

Das Freiburger Barockorchester ist<br />

eines der renommiertesten Ensembles<br />

der historischen Aufführungspraxis und<br />

seit Jahren ein wiederkehrender Gast im<br />

<strong>Festspielhaus</strong>. Jetzt kommt es mit Johann<br />

Sebastian Bachs Orchestersuiten nach<br />

<strong>St</strong>. <strong>Pölten</strong>. Die abwechslungsreichen<br />

Folgen eleganter Tanzsätze, von glanzvollen<br />

Trompetenfanfaren eröffnet, riefen<br />

schon zu Bachs Zeiten überall Begeisterung<br />

hervor, am Köthener Hof ebenso wie<br />

im Leipziger Kaffeehaus. Auch im heutigen<br />

Konzert-Ambiente werden die weltgewandten<br />

Orchesterwerke ihre mitreißende<br />

Wirkung nicht verfehlen!<br />

Montag 07. November 2011,<br />

19.30 Uhr, Großer Saal.<br />

Karten EUR 59, 54, 48, 30, 14<br />

Einführungsgespräch um 18.30 Uhr<br />

im Großen Saal


Das <strong>Festspielhaus</strong>-Team<br />

team / festspielhaus st. pölten<br />

Künstlerische Leitung Joachim Schloemer<br />

Geschäftsführung Thomas Gludovatz, Johannes <strong>St</strong>erkl<br />

Produktion & Dramaturgie Angelika Schopper (Leitung), Sönke Niklas,<br />

Mareike Aram, Diana Madeheim<br />

Dramaturgie Sandra Windfuhr<br />

Kulturvermittlung Ulla <strong>St</strong>eyrleuthner, Erika Köchl<br />

Marketing & Kommunikation Simon Eder (Leitung), Astrid Bauer, Silvia Rohn,<br />

Sabrina Nußbaumer, Katharina Salzgeber (Presse- und Medienarbeit)<br />

Kartenverkauf Ulli Roth (Leitung), Doris Peschl, Tatjana Eichinger, Gabriela Fränzl,<br />

Evelyn Frei, Eva Hohenthanner, <strong>St</strong>efanie Kohaida, Regina Ritter<br />

Hausorganisation Ahmet Bayazit<br />

Technischer Direktor Reinhard Hagen<br />

Beleuchtungsinspektor Herbert Baireder<br />

Beleuchtungsinspektor <strong>St</strong>ellvertreter Robert Sommer<br />

Tonmeister Andreas Dröscher<br />

Tonmeister <strong>St</strong>ellvertreter Bernd Neuwirth<br />

Bühneninspektor Christian Falk<br />

Bühneninspektor <strong>St</strong>ellvertreter Jens Bauer<br />

Bühne Christian Zörner<br />

Lehrling Veranstaltungstechnik Florian Hackel<br />

Betriebstechnik Herbert Kaminsky<br />

Assistenz Geschäftsführung und Künstlerische Leitung Elke Cumpelik<br />

Postverwaltung Alil Imeri<br />

Portier Gerlinde Högel<br />

Für das <strong>Festspielhaus</strong> tätige MitarbeiterInnen der Niederösterreichischen<br />

Kulturwirtschaft GmbH: Leitung IT Günter Pöck Netzwerktechnik Josef Bandion,<br />

Michael Faller, <strong>St</strong>efan Hagl Webmaster Johannes Lugmayr Programmierung<br />

Roland Fasching, Andreas John Projektleitung Ticketing und CRM Barbara Reithofer<br />

Leitung Buchhaltung Heinrich Karner Buchhaltung Manuela Schwarz, Emma Holzer<br />

Controlling <strong>St</strong>efan Mitterer


festspielhaus st. pölten / Kalendarium<br />

Oktober 2011<br />

Do 06. Okt.<br />

„comment dire .....“<br />

(wie sagen ........)<br />

Bennent, Veyrat, Ritter<br />

19.30 Uhr, Box<br />

Musik/Literatur<br />

Sa 08. Okt.<br />

Russell Maliphant/<br />

Sylvie Guillem: PUSH<br />

19.30 Uhr, Großer Saal<br />

Tanz<br />

Fr 14. Okt.<br />

Doris Uhlich: SPITZE<br />

Uhlich, Baluch, Kirnbauer u. a.<br />

11.00 Uhr, Box<br />

Tanz<br />

Sa 15. Okt.<br />

Doris Uhlich: SPITZE<br />

Uhlich, Baluch, Kirnbauer u. a.<br />

19.30 Uhr, Box<br />

Tanz<br />

So 16. Okt.<br />

Mozart und Cherubini*<br />

D. Jurowski, Wiener<br />

Singakademie, Tonkünstler<br />

18.00 Uhr, Großer Saal<br />

Musik/Klassik/Vokal<br />

Mi 19. Okt.<br />

Choir on Fire II*<br />

Chor 50 plus, Huutajat u. a.<br />

19.30 Uhr, Box<br />

Musik/Vokal<br />

Do 20. Okt.<br />

Imagine ...*<br />

Chorus sine nomine,<br />

Huutajat u. a.<br />

19.30 Uhr, Box<br />

Musik/Renaissance/Vokal<br />

Fr 21. Okt.<br />

Wiener Sängerknaben*<br />

19.30 Uhr, Großer Saal<br />

Musik/Klassik/Welt<br />

Das <strong>Festspielhaus</strong> dankt seinen Hauptsponsoren:<br />

Sa 22. Okt.<br />

Flying Pickets*<br />

19.30 Uhr, Großer Saal<br />

Musik/Vokal<br />

So 23. Okt.<br />

Die schöne Müllerin*<br />

Mammel, Schoonderwoerd<br />

11.00 Uhr, Box<br />

Musik/Originalklang/Vokal<br />

Mo 24. Okt.<br />

Romeo und Julia<br />

Berezovsky, M. Jurowski,<br />

Tonkünstler<br />

19.30 Uhr, Großer Saal<br />

Musik/Klassik<br />

Sa 29. Okt.<br />

Sidi Larbi Cherkaoui:<br />

TeZukA<br />

19.30 Uhr, Großer Saal<br />

Tanz<br />

* Festival Polifonica


Karten & Information<br />

+43 (0) 2742 908080-222<br />

karten@festspielhaus.at<br />

www.festspielhaus.at

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