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MEGA-KETSCH - Royal Huisman

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EXC LUSIV 3/11<br />

„Solemates“ ■ „Twizzle“ ■ „Sky“ ■ Masten ■ Maiora 27s ■ Steen ■ „Lionheart“ ■ Yachtspotter ■ Pershing 92 ■ St. Barth<br />

EXC LUSIV<br />

BeNeLux 9,30 € • Finnland 12,00 € • Frankreich 9,30 € • Griechenland 11,00 € • Italien 10,50 € • Portugal 10,50 € • Slowakei 11,50 € • Spanien 10,50 € • Schweiz 15,60 sFr • Österreich 8,80 € • Deutschland 8,00 €<br />

DIE WELT DER SUPERYACHTEN<br />

<strong>MEGA</strong>-<strong>KETSCH</strong><br />

„Twizzle“ setzt neue Standards<br />

DESIGN<br />

New-York-Look für<br />

50 Meter „Sky“<br />

MASTEN<br />

Wie sie immer länger<br />

und leichter werden<br />

ST.BARTH<br />

Auf der wichtigsten<br />

Regatta der Welt<br />

3/2011 MAI-JUNI


Twizzle<br />

Die weite Welt<br />

als Spielplatz<br />

„Twizzle“ ist unterwegs. Mehr als vier Jahre entwickelte<br />

und baute <strong>Royal</strong> <strong>Huisman</strong> an dem 57 Meter langen Redman-<br />

Whiteley-Dixon-Entwurf. Die rassige Performance-Ketsch<br />

ist eine der faszinierendsten Segelyachten der letzten Jahre.<br />

Text Martin Hager Fotos Ray Main (Interieur und Deck), Bugsy Gedlek (Exterieur)<br />

48 BOOTE EXCLUSIV 3/11


Reisemodus: 550 Tonnen<br />

„Twizzle“ schieben sich am<br />

Wind mit 1953 Quadratme-<br />

tern 3DL-Laminat dem Ziel<br />

entgegen. Bei gutem Wetter<br />

steuert Kapitän Gordon<br />

Percy die rasante Ketsch<br />

vom Flybridge-Steuerstand<br />

aus. Zentral auf dem Ach-<br />

terdeck befindet sich das<br />

private Eignercockpit.<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11 49


Twizzle<br />

Festbeleuchtung: Licht spielt an<br />

Bord der 57,50 Meter langen Ketsch<br />

eine zentrale Rolle und erzeugt auf<br />

Knopfdruck an und unter Deck eine<br />

einladende Atmosphäre.<br />

50 BOOTE EXCLUSIV 3/11


Petri Heil: Die große Heckplattform dient gleichermaßen als Tender-Dock, Sprungbrett, Badeleiter und Angler-Basis. Um den<br />

Besanmast speisen bis zu acht Gäste al fresco. Wer es gern sonniger liebt, entspannt auf der Flybridge beim Grillen.<br />

Harte Fakten als Appetizer: 1953<br />

Quadratmeter Segelfläche am<br />

Wind, 2872 Quadratmeter Tuch<br />

auf raumen Kursen, Panamax-Masthö-<br />

hen von 62 und 58 Metern, 550 Tonnen<br />

Verdrängung bei 110 Tonnen Ballast, 17<br />

Knoten Rumpfgeschwindigkeit und ein<br />

Maximal-Tiefgang von 10,80 Metern.<br />

Extrem, gewaltig und schnell. Diese<br />

Zahlenorgie gibt nur einen prickelnden<br />

Vorgeschmack und vagen Einblick,<br />

was „Twizzle“ ist: Ein Eyecatcher mit<br />

enormem Leistungspotenzial. Perfor-<br />

mance-Flybridge-Ketsch nannte die<br />

Bauwerft <strong>Royal</strong> <strong>Huisman</strong> trocken und<br />

knapp ihren jüngsten Launch, der einer<br />

großen Aufgabe entgegensegelt.<br />

„Wir wollen mit unserer Yacht die<br />

Welt bereisen und hin und wieder eine<br />

Superyacht-Regatta segeln“, erzählt der<br />

Eigner. „Wir wollen ,Twizzle’ nutzen,<br />

lange Zeit auf ihr leben und ihr volles<br />

Potenzial ausschöpfen.“ Wie auf ihrer<br />

letzten „Twizzle“ (Heft 1/06), einer 55-<br />

Meter-Motoryacht aus den Feadship-De-<br />

Vries-Hallen, mit der die Familie ganze<br />

vier Jahre um die Welt fuhr. „Wir waren<br />

in so vielen wunderbaren Ländern und<br />

Regionen in dieser Zeit. Von Argentinien<br />

über Belize, Guatemala, bis Galapagos,<br />

Bora Bora und vielen mehr. Für uns ist<br />

eine Yacht das wunderbarste Fortbewe-<br />

gungsmittel, um die Welt zu erkunden“,<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11 51


Twizzle<br />

Openair-Komfort: Unter dem achterlichen, frei schwebenden Flybridge-Überhang sorgen in die Decke installierte Heizstrahler<br />

auch in kühlen Gegenden für wohlige Temperaturen. Die Theater-Lounge vorn auf dem Hauptdeck bietet Dinner mit Aussicht.<br />

52 BOOTE EXCLUSIV 3/11


Hauptdeck-Salon: Custom-Schiebetüren von Rondal geben auf Knopfdruck den Weg auf das Achterdeck frei. Emily Todhunter<br />

richtete das Interieur in Zusammenarbeit mit der Frau des Eigners clean und modern ein. Warme, erdfarbene Töne dominieren.<br />

schwärmt der Eigner. Nach der Reise<br />

ist vor der Reise. Und so entschlossen<br />

sich die erfahrenen Yachtbesitzer, die<br />

neben einer 34 Fuß langen Sunseeker<br />

und mehreren immer größeren Motor­<br />

yachten auch den 47 Meter langen<br />

Perini­Navi­Zweimaster „Andromeda la<br />

Dea“ ihr Eigen nannten, zum Bau der<br />

57,49 Meter langen Flybridge­Ketsch<br />

„Twizzle“. Den Namen übernahmen sie<br />

von ihrem vorherigen Feadship­Format,<br />

das sie nach der Lieblingspuppe eines<br />

ihrer Kinder getauft hatten.<br />

Auch dem Entwicklungsteam blieben<br />

sie treu. So setzten sie beim Exterieur­<br />

und Interieurstyling auf die Kreativität<br />

der Redman­Whiteley­Dixon­Designer<br />

unter Leitung von Justin Redman. „Bei<br />

den elegant geschwungenen Linien der<br />

Aufbauten und riesigen Deckshaus­<br />

fenstern ließen wir uns von der Form<br />

ausgebreiteter Flügel eines über die<br />

Wasseroberfläche gleitenden Albatros’<br />

inspirieren“, so Redman. Die Dekora­<br />

tion übernahm die Engländerin Emily<br />

Todhunter in enger Kooperation mit<br />

der Ehefrau des Eigners, während der<br />

Eigner selbst sich zusammen mit den<br />

jeweiligen Spezialisten um einen Groß­<br />

teil der technischen Raffinessen des<br />

11,59 Meter breiten Superseglers küm­<br />

merte. Eine durchaus gewohnte Aufga­<br />

benteilung. Das aufwendige Beleuch­<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11 53


Twizzle<br />

Eignerbad: Eine Licht-Designerin gestaltete die „Twizzle“-Beleuchtung. In den<br />

Kabinen hat jeder Gast über iPod die Kontrolle über Licht und Entertainment.<br />

tungskonzept setzte, wie schon bei der<br />

55-Meter-Feadship, Sally Storey um.<br />

Licht spielt eine zentrale Rolle an Bord<br />

der „Twizzle“. „Drei vorprogrammierte<br />

Beleuchtungsszenarien stehen Eignern<br />

und Gästen in jedem Raum zur Verfü-<br />

gung“, erklärt Storey. Die Einstellungen<br />

„Tag“, „Abend“ und „Nacht“ erzeugen<br />

die jeweils gewünschte Stimmung. Der<br />

Lichtprofi entwickelte eine Innenraum-<br />

beleuchtung, die sich automatisch an<br />

den Outdoor-Lichtverhältnissen orien-<br />

tiert. So reduziert sich der Kontrast<br />

zwischen draußen und drinnen, und die<br />

Augen müssen sich weniger adaptie-<br />

ren. Zu den komfortablen Interieur-Ein-<br />

stellungen kommen die Unterwasser-<br />

leuchten und die den Mast anstrah-<br />

lenden Einheiten in den Salingen. „Bei<br />

,Twizzle’ konnte ich mich richtig aus-<br />

toben“, schwärmt die Lichtkünstlerin.<br />

Den Rumpf, die Anhänge und das auf<br />

hohe Leistungen ausgelegte Kohlefa-<br />

ser-Rigg entwarf Ed Dubois. Der für<br />

seine schnellen Supersegler bekannte<br />

Konstrukteur mit Sitz in Lymington hat-<br />

te eine gewaltige Wunschliste des Eig-<br />

ners abzuarbeiten. „Eine interessante<br />

Herausforderung“, gesteht Dubois.<br />

Die Aufgabe bestand darin, ein Un-<br />

terwasserprofil zu entwerfen, das ein<br />

möglichst großes Innenraum-Volumen<br />

zulässt, eine geringe benetzte Ober-<br />

fläche für einen minimalen Wasser-<br />

widerstand besitzt, über hervorragende<br />

Amwind-Eigenschaften verfügt und<br />

dazu einen kleinen Tiefgang besitzt.<br />

„Der geringe Tiefgang war eine der<br />

Voraussetzungen für die Realisierung<br />

unserer neuen ,Twizzle’“, erzählt der<br />

Eigner. „Wir wollten eine Segelyacht,<br />

jedoch mit den Möglichkeiten einer Mo-<br />

toryacht. Auf unserer langen Reise mit<br />

der Feadship-„Twizzle“ haben wir sehr<br />

viele Erfahrungen gesammelt. Die viel-<br />

leicht wichtigste ist, dass man nur mit<br />

einem geringen Tiefgang die schönsten<br />

Plätze der Erde sehen kann.“<br />

Auf Knopfdruck wenig Tiefgang<br />

Ein nur 3,80 Meter tiefgehender Bal-<br />

lastkiel mit integriertem, hydraulisch<br />

ausschwenkbarem Schwert, das mit<br />

einem Tiefgang von 10,80 Metern für<br />

Kurstreue, zusätzlichen Lift und Stabili-<br />

tät sorgt, war die Lösung des komple-<br />

xen Entwurfszieles. Ein großes aufrich-<br />

tendes Moment garantiert zudem das<br />

leichte Kohlefaser-Riggpaket aus den<br />

neuseeländischen Hallen von Southern<br />

Spars und das EC6 genannte stehen-<br />

de Gut aus Karbon. Das Hydrauliksys -<br />

tem legten die <strong>Huisman</strong>-Ingenieure be-<br />

wusst leistungsstark aus. „Wir können<br />

das gewaltige Schwert auch unter vol-<br />

ler Fahrt in nur einer Minute vollständig<br />

einschwenken“, sagt „Twizzle“-Kapitän<br />

Gordon Percy, der schon seit 15 Jahren<br />

für die Eigner arbeitet und den Bau der<br />

<strong>Huisman</strong>-Ketsch auf dem Werftgelände<br />

in Vollenhove durchgehend begleitete.<br />

„An Bord haben wir 19 kaptive und acht<br />

Deckswinschen mit Arbeitslasten von<br />

bis zu 18 Tonnen. Alles öldruckgesteu-<br />

ert. Groß- und Besansegel setzen wir<br />

in nur zwei Minuten. Für 943 Quadrat-<br />

meter ist das wirklich beeindruckend.“<br />

Die riesigen, scheinbar in einem Stück<br />

gegossenen Deckshausfenster sorgten<br />

ebenfalls für Kopfzerbrechen. Es sind<br />

die größten bisher gefertigten Paneele<br />

der deutschen Glasprofis von Yacht-<br />

54 BOOTE EXCLUSIV 3/11


Eignersuite: Der Besanmast wirkt als zentrales Element. Steuerbords befindet sich eine Sitzecke (unten), gegenüber führt eine<br />

Treppe ins Owners-Office und von dort aus ins Privat-Cockpit auf dem Achterdeck. Solide Handläufe garantieren sicheren Halt.<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11 55


Twizzle<br />

glass, die in ihren Entwicklungshallen<br />

im niedersächsischen Dersum lange<br />

an einer neuen Farbbeschichtung für<br />

den gewünschten Tönungseffekt feilten.<br />

Passend zu den massiven Fensterfronten<br />

gestalteten die Redman-Whiteley-Dixon-Crew<br />

ein Vordeck scheinbar<br />

ohne Luken. „Weit gefehlt“, erzählt Design-Chef<br />

Justin Redman. „18 Custom-<br />

Luken von Rondal sind dank verdeckt<br />

installierter Unterdeckscharniere unauffällig<br />

unter den breiten Teakplanken in<br />

das Deck integriert.“ Zwei der Luken<br />

fertigten die auf Deck-Equipment spezialisierten<br />

Holländer aus Kohlefasern in<br />

XXL-Ausführung, sodass darin die beiden<br />

6,40 Meter langen Castoldi-Tender<br />

Platz finden. Ein zwischen den Luken<br />

und vor dem Großmast installierter,<br />

versenkbarer C-Quip-Kran hievt die Beiboote<br />

hydraulisch und per Knopfdruck<br />

aus den Tenderbuchten.<br />

Fahrstuhl in den Himmel<br />

Knapp über dem Vordeck, auf der Vorderseite<br />

des Großmastes, befindet sich<br />

der vielleicht beste Platz auf „Twizzle“:<br />

das Krähennest. Der ein Quadratmeter<br />

große Käfig fährt, hydraulisch und mittels<br />

Fernbedienung angesteuert, bis in<br />

die obersten Etagen des Großmastes<br />

und bietet von dort atemberaubende<br />

Aussichten.<br />

Vom Vordeck geht es über die wenige<br />

Stufen tiefer gelegten Seitendecks Richtung<br />

Achterdeck, auf dem zentral unter<br />

dem Besanbaum das Eignercockpit<br />

liegt, mit direktem Zugang aus der Mastersuite.<br />

Richtung Bug schließt sich,<br />

um den Besanmast und unter dem achterlichen<br />

Flybridge-Überhang gelegen,<br />

eine gemütliche Entspannungslandschaft,<br />

bestehend aus Sofas, Speisetisch<br />

und Bar, an. Um auch in den etwas<br />

kühleren Gefilden beim Al-fresco-Dinner<br />

nicht mit den Zähnen klappern zu müssen,<br />

bestand der Eigner auf in die Decke<br />

installierte Heizstrahler. Von Rondal an-<br />

HECKPARTIE MIT VIEL KNOW-HOW<br />

Kein Kabel, Scharnier oder Hydraulik-Zylinder<br />

ist zu sehen, und doch bewegt sich die<br />

gewaltige „Twizzle“-Heckplattform mittels<br />

Fernbedienung in zwei Stufen in die gewünschte<br />

Position. Selbst die auf Custom-<br />

Projekte spezialisierten <strong>Royal</strong>-<strong>Huisman</strong>-<br />

Ingenieure nannten die Realisierung des<br />

komplexen Systems eine Herausforderung.<br />

Öldruckgesteuert lässt sich die Höhe der<br />

Anlande- und Badeplattform an den Seegang<br />

anpassen, eine Kohlefaser-Badeleiter<br />

ausfahren oder die Haupttreppe nach oben<br />

1 2<br />

Die Heckplattform klappt sich<br />

hydraulisch aus dem Spiegel.<br />

3 4<br />

Die hinter der Treppe gelegene<br />

Lazarette beherbergt viele Toys.<br />

klappen, um an die große Auswahl an Toys<br />

und Tauchequipment in der Lazarette zu<br />

kommen. Ein vorprogrammierter Bewegungsablauf<br />

der Einheit sorgt auch dafür,<br />

dass die Badeleiter beim Einziehen in die<br />

Plattform automatisch mit Frischwasser<br />

abgespritzt wird. Mit der steuerbords integrierten<br />

ebenfalls hydraulischen Passarelle<br />

hat der Spiegel noch ein weiteres<br />

Highlight zu bieten. Auf Knopfdruck lässt<br />

sich die schwenkbare Gangway ausfahren,<br />

drehen und auf dem Pier platzieren.<br />

Über eine breite Treppe erreichen<br />

Eigner und Gäste das Hauptdeck.<br />

Eine schwenkbare Gangway fährt<br />

aus dem Spiegel bis auf die Pier.<br />

56 BOOTE EXCLUSIV 3/11<br />

FOTO: EIGNER


gefertigte Glasschiebetüren öffnen sich<br />

per Knopfdruck automatisch und geben<br />

den Weg in den Hauptdecksalon frei,<br />

in dem sich eine großzügig gestaltete<br />

Sitzlandschaft anschließt. Ein elektrisch<br />

versenkbarer Flachbild-Fernseher sorgt<br />

auf Wunsch der Gäste für Unterhaltung.<br />

iTouch-Kontrolle in den Suiten<br />

Über das „Twizz-net“ genannte bordei-<br />

gene Kommunikations-, Elekronik- und<br />

Entertainment-System lassen sich von<br />

überall an Bord mittels iPhones-, iPads-<br />

oder iPod-Touch-Geräten intuitiv die Ja-<br />

lousien, das Licht oder Entertainment-<br />

Programm bedienen. „Twizzle“ verfügt<br />

ebenfalls über ihr eigenes Mobiltelefon-<br />

Netzwerk Alto Bridge, das es Gästen<br />

auch in Gegenden ohne Handy-Emp-<br />

fang ermöglicht, Telefonate zu führen.<br />

Das Interieur richtete Emily Todhunter<br />

clean und modern ein, überwiegend eu-<br />

ropäische Eiche und sanfte, erdfarbene<br />

Stoffe sorgen für ein warmes und ar-<br />

chitektonisch schickes Ambiente. Rich-<br />

tung Bug schließt sich die große Haupt-<br />

lobby an, von der aus es steuerbords zur<br />

Eigner- und den drei Gästekabinen geht,<br />

die Treppen gegenüber führen hinunter<br />

in die Kapitänskabine. Den vorderen<br />

Bereich des Hauptdecks, der norma-<br />

lerweise als Brücke dient, funktionierte<br />

das Design-Team in eine dem Eigner<br />

und den Gästen vorbehaltene „Theater<br />

Lounge“ um. „Ein bis dato ungewöhn-<br />

liches, aber sehr attraktives Layout“,<br />

erklärt Justin Redman. „So genießen<br />

die Gäste vom Sofa oder Speisetisch<br />

aus den besten Blick auf das Vordeck,<br />

in die Segel oder auf die vorbeiziehende<br />

Landschaft. Ein fantastischer Platz.“<br />

Über dem Speisetisch verrät eine Mini-<br />

Kamera der Stewardess den richtigen<br />

Zeitpunkt für den nächsten Gang. Back-<br />

bords führen Stufen nach unten direkt in<br />

die Galley und in den Crew-Bereich für<br />

die maximal zwölfköpfige Besatzung.<br />

Die sechs Doppelkabinen verfügen über<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11<br />

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Twizzle<br />

Fernseher und iPod-Halter, sodass sich<br />

die Mannschaft auch individuell unterhalten<br />

kann. Von der Lobby aus geht<br />

es auf das Zwischendeck, den Arbeitsbereich<br />

von Captain Gordon Percy. Hier<br />

installierte die Werft in Kooperation mit<br />

den Entwicklern von Radio Zeeland eine<br />

hochmoderne Touchscreen-Glasbrücke,<br />

bestehend aus Breitbild-Displays, auf<br />

denen sich per Fingerzeig und Trackball-<br />

Steuerung alle Navigations-, Kommunikations-<br />

und Monitoring-Daten abrufen<br />

und bedienen lassen. Steuerräder und<br />

Captains Chair – Fehlanzeige. „Am Flybridge-Steuerstand<br />

haben wir natürlich<br />

zwei Steuerräder, von denen aus man<br />

einen perfekten Blick in die Segel hat.<br />

Ein von der Werft speziell für uns entwickeltes<br />

Ruderfeedback-System misst<br />

die Axialkräfte am Ruderlager und wandelt<br />

diese über einen elektrischen Aktuator<br />

in entsprechende Widerstände auf<br />

dem Steuerrad um. So spüre ich auch<br />

Böen und kann „Twizzle“ sehr präzise<br />

steuern“, erklärt Gordon. Besonders bei<br />

Regatten sei das ein hilfreiches Feature.<br />

„Twizzle“ ankert ohne Eisen<br />

Ein dynamisches Positionierungssystem<br />

der amerikanischen Firma Marine<br />

Technologies ist ein weiteres<br />

Highlight der futuristisch anmutenden<br />

Glasbrücke. Dank dieses Systems hält<br />

„Twizzle“ auf Knopfdruck ihre geografische<br />

Position, ohne den Anker fallen<br />

zu lassen. „Es gibt kaum einen Supersegler,<br />

der über Dynamic Positioning<br />

verfügt“, schwärmt der Kapitän. Die<br />

Umsetzung der Positionierungsdaten<br />

übernimmt der Wärtsilä-Verstellpropeller<br />

in Kombination mit den leistungsstarken<br />

Bug- und Heckstrahlrudern<br />

von Hundested. Um im Notfall auch<br />

bei rauem Seegang die Position halten<br />

zu können, fiel die Einrichtung des<br />

Motorenraums großzügig aus. Neben<br />

einem 970-Kilowatt-Antriebsaggregat<br />

von Caterpillar kümmern sich drei je<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Länge über alles: 57,49 m<br />

Länge Wasserlinie: 48,95 m<br />

Rumpfgesch. 2,43√LWL: 17 kn<br />

Breite: 11,59 m<br />

Tiefgang: 3,80/10,80 m<br />

Verdrängung: 550 t<br />

Material: Alustar<br />

Ballast: 110 t<br />

Ballastanteil: 20 %<br />

Takelung: Ketsch<br />

Masthöhe über Deck: 62/58 m<br />

Rigg: Southern Spars<br />

Segel: North Sails<br />

Segelfläche: 1953 m 2<br />

Segeltragezahl √AS/3√D: 5,39<br />

Motor: Caterpillar C32<br />

Motorleistung: 970 kW<br />

Getriebe: ZF 3350<br />

Propeller: Wärtsilä CPP<br />

Kraftstoff: 44150 l<br />

Reichweite: 4000 n mile @ 12 kn<br />

Bordspannung: 230/400 V 50 Hz<br />

Generator: Northern Lights<br />

Generatorleistung: 3 x 155 kW<br />

Wasser: 11700 l<br />

Winschen: Rondal<br />

Furler: Rondal<br />

Ankerspill: Steen<br />

Strahlruder: 2 x Hundested<br />

Glas: Yachtglass<br />

Navigation: Marine Technologies, Furuno<br />

Kommunikation: Thrane & Thrane, Seatel<br />

Tender: 2 x Castoldi Jet 21<br />

Farbsystem: Awlgrip<br />

Konstruktion: Dubois Naval Architects<br />

Design: Redman Whiteley Dixon<br />

Interieur Décor: Todhunter Earle<br />

Projekt Management: Steve Jacover, YPM<br />

Klasse: Lloyds, MCA<br />

Werft: <strong>Royal</strong> <strong>Huisman</strong>, 2010<br />

Lösung mit Zwischendeck: Das Design-Team funktionierte den vorderen<br />

Bereich des Hauptdecks, der normalerweise als Brücke dient, in eine<br />

„Theater Lounge“ um. Fantastische Aussicht für Eigner und Gäste. Ein<br />

halbes Deck darüber befindet sich der Arbeitsbereich des Kapitäns.<br />

58 BOOTE EXCLUSIV 3/11


155 Kilowatt leistende Northern-Lights-<br />

Generatoren um die Stromversorgung<br />

und ein Custom-Hydraulik-System von<br />

Bosch Rexroth für den richtigen Druck<br />

in allen Ölleitungen.<br />

Saubere Generator-Abgase<br />

Um die Rußpartikel-Belastung der drei<br />

Stromaggregate möglichst gering zu<br />

halten, entwickelten die <strong>Royal</strong>-Huis-<br />

man-Ingenieure in Kooperation mit den<br />

deutschen Filterprofis von Greentop ein<br />

spezielles im Auspuffdämpfer unter-<br />

gebrachtesRußpartikel-Verbrennungs- sys tem, das für saubere Abgase sorgt.<br />

Lloyds Register und MCA stempelten<br />

auch dieses Zertifikat.<br />

So richtig kreativ und rechnerisch<br />

austoben durften sich die Werftkons-<br />

trukteure bei der großen, hydraulischen<br />

Heckplattform, die erst langsam nach<br />

unten fährt, bevor sie sich öffnet und<br />

eine zweigeschossige Schwimm- und<br />

Badeplattform freigibt. „Ein echtes<br />

Meisterwerk“, schwärmt der Eigner<br />

lächelnd. „Man sieht kein Scharnier,<br />

Kolben oder Kabel.“ Je nach Seegang<br />

und Präferenz der Gäste, lässt sich die<br />

untere Plattform senken oder heben<br />

und eine zusätzliche Karbon-Schwimm-<br />

leiter ausfahren. Auf Knopfdruck öffnen<br />

sich ebenfalls die oberen Stufen und<br />

machen den Weg in die Lazarette zum<br />

Tauch-Equipment und den Toys frei.<br />

Elegantes Design, technische Innova-<br />

tionen en masse und einen leistungs-<br />

starken Segelplan. „Twizzle“ wird in<br />

den kommenden Jahren häufig auf sich<br />

aufmerksam machen und dank der Cen-<br />

tral-Agency-Vereinbarung mit Burgess<br />

auch erfolgreich durch den Chartermarkt<br />

segeln. Wie sehr die Eigner sich mit<br />

ihrer neuen Yacht identifizieren, macht<br />

die yachteigene Webseite „twizzle.org“<br />

deutlich. Ein beeindruckend gelungener<br />

Internetauftritt, der mit Crew-Blogs,<br />

Kommentaren und Multimedia-Informa-<br />

tionen Lust auf mehr „Twizzle“ macht.<br />

BOOTE EXCLUSIV 3/11<br />

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