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8<br />

Patienten nach der Entlassung in ein Heim<br />

oder nach Hause gut versorgt zu wissen,<br />

ist auch ein Anliegen der geriatrischen Rehabilitationsklinik<br />

in Sonthofen. Die Klinik<br />

im Oberallgäu hat bereits in 2007 eine<br />

Wundexpertin eingestellt, die sich ausschließlich<br />

um die Weiterversorgung der<br />

Senioren mit chronischen Wunden kümmert.<br />

Die Patienten der Einrichtung sind<br />

im Durchschnitt weit über 70 Jahre alt. Da<br />

sind Wunden, die nicht abheilen, häufig.<br />

„Bei uns hat jeder vierte Patient eine chronische<br />

Wunde“, erklärt Chefarzt Dr. Ronald<br />

Treiber. Viele davon seien mangelernährt,<br />

was die Wundheilung noch verzögere.<br />

Die Patienten bleiben etwas mehr als drei<br />

Wochen in der Rehaklinik. „In dieser Zeit<br />

lassen sich schon große Fortschritte in der<br />

Wundtherapie erzielen. Natürlich möchten<br />

wir, dass es nach der Entlassung so weitergeht“,<br />

erklärt der Internist und Geriater<br />

seine Motivation.<br />

Die Aufgaben der mobilen Wundbegleitung<br />

(MWB) sind vielfältig: Die zuständige<br />

Wundschwester Marlies Semrau bespricht<br />

den Therapievorschlag der Klinik mit dem<br />

Hausarzt und unterstützt den Pflegedienst<br />

02/12<br />

<strong>Wundmanagement</strong><br />

Wundbegleitung in der Geriatrie:<br />

Im Krankenhaus und zu Hause gut versorgt<br />

Von Andrea Thöne<br />

bei der Versorgung und dem Verbandwechsel.<br />

„Der Hausarzt ist in der Verordnung<br />

frei, folgt aber meist unseren Vorschlägen“,<br />

erklärt der Chefarzt das Konzept. Die Pflegedienste<br />

könnten jederzeit mit der Mitarbeiterin<br />

Kontakt aufnehmen, wenn die<br />

Wunde sich nicht wie erwartet entwickelt<br />

und Komplikationen auftreten.<br />

Die Klinik hat nach eigenen Aussagen<br />

kontinuierlich zehn bis 15 ambulante Patienten<br />

in der Begleitung. Sobald ein Patient<br />

entlassen werde, komme die Wundschwester<br />

auf die Station und mache sich ein Bild<br />

von der Wunde. Zusätzlich gibt es einen<br />

Überleitungsbogen, der den Wundverlauf<br />

dokumentiert und die Therapieempfehlung<br />

enthält. Zu diesem Zweck hat die Klinik auf<br />

Basis eines geriatrischen Dokumentationsprogrammes<br />

ein eigenes Wundmodul mit<br />

Fotodokumentation entwickelt. „Häufig<br />

überzeugen allein die Fotos über die Wundentwicklung<br />

die Hausärzte von unserer<br />

Behandlungsqualität“, erklärt Dr. Treiber.<br />

Die Wundschwester führt die Wunddokumentation<br />

über das Klinik-PC-System auch<br />

nach Entlassung des Patienten weiter – bis<br />

die Wunde abgeheilt ist.<br />

Finanziert wird die Wundschwester von der<br />

Klinik. Das kommt in erster Linie dem Ruf<br />

der Sonthofener Einrichtung zugute. „Die<br />

Krankenkassen unterstützen Qualitätsverbesserungen<br />

nur, wenn sie auf den ersten<br />

Blick zu Einsparungen führen“, erklärt der<br />

Chefarzt. „Darunter leiden gerade Patienten<br />

mit chronischen Erkrankungen.“ Die<br />

Probleme, die sich aus dem Drehtüreffekt<br />

ergeben, hat jetzt auch die Akutklinik in<br />

Kempten erkannt, aus der die meisten Patienten<br />

in die Reha nach Sonthofen verlegt<br />

werden. Sie wollen die MWB einführen.<br />

Dr. Treiber: „Ich bin überzeugt, dass wir<br />

viele Patienten vor einer erneuten stationären<br />

Aufnahme bewahren und das Gesundheitssystem<br />

damit Kosten spart.“<br />

Dr. Ronald Treiber

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