Spielzeug Sprache Kreativer Umgang mit Sprache und Text in der ...
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Worterfahrungen als Welterfahrungen<br />
Potentiale des Sprachspiels <strong>in</strong> k<strong>in</strong>dlichen<br />
Bildungsprozessen<br />
Prof. Dr. Eva Maria Kohl/ MLU. Halle.
E<strong>in</strong>e Nachtgeschichte<br />
Die kle<strong>in</strong>e Nachtfee<br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> dunkler Wald. Dort, wo er am<br />
dunkelsten war, stand e<strong>in</strong> Haus. Jeden Abend öffnete sich<br />
die Tür <strong>und</strong> die Nachtfee verteilte die Nacht über das<br />
Land. Dann ritt sie auf Sternentänzer, dem Sternene<strong>in</strong>horn<br />
aus. Das macht sie heute noch.<br />
Isabelle, 8 Jahre
•E<strong>in</strong>es Tages aß sich<br />
das Nudelpferd selbst<br />
auf. Kathar<strong>in</strong>a, 9 Jahre
Mit <strong>Sprache</strong> wird man nicht<br />
geboren, <strong>Sprache</strong> erfährt man
Woher kommen die Wörter?<br />
• „Die <strong>Sprache</strong> ist nicht e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung von<br />
Akademikern <strong>und</strong> Philologen… son<strong>der</strong>n sie<br />
wurde im Lauf <strong>der</strong> Zeit, im Lauf e<strong>in</strong>er langen<br />
Zeit, von Bauern, Fischern, Jägern, Reitern<br />
entwickelt. Sie kam nicht aus den<br />
Bibliotheken, son<strong>der</strong>n von den Fel<strong>der</strong>n, von<br />
<strong>der</strong> See, von den Flüssen, von <strong>der</strong> Nacht, vom<br />
Morgengrauen….“ ( J. L.Borges )
K<strong>in</strong>d <strong>und</strong> <strong>Sprache</strong><br />
• „Für K<strong>in</strong><strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die Wörter noch<br />
wie Höhlen, zwischen denen sie<br />
seltsame Verb<strong>in</strong>dungswege<br />
kennen……“<br />
Walter Benjam<strong>in</strong>
<strong>Sprache</strong> erlernen wir<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit<br />
• „So kann ich davon träumen, wie ich e<strong>in</strong>mal<br />
das Gehen lernte. Doch das hilft mir nichts.<br />
Nun kann ich gehen, gehen lernen nicht mehr. “<br />
Walter Benjam<strong>in</strong><br />
( Über <strong>Sprache</strong> überhaupt <strong>und</strong> über die <strong>Sprache</strong> des Menschen.<br />
In: Walter Benjam<strong>in</strong>. Gesammelte Schriften. Band II-1.Edition Suhrkamp.<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 1989, S. 140-157 )
Durch das Wort ist <strong>der</strong> Mensch<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge<br />
verb<strong>und</strong>en.<br />
Das menschliche Wort<br />
ist <strong>der</strong> Name <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge…<br />
Walter Benjam<strong>in</strong>
Was sehen Sie?
• (das Wort)… ist die Übersetzung <strong>der</strong> <strong>Sprache</strong><br />
<strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> die des Menschen…<br />
• Die Übersetzung <strong>der</strong> <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong> D<strong>in</strong>ge<br />
<strong>in</strong> die des Menschen ist nicht nur<br />
Übersetzung des Stummen <strong>in</strong> das Lauthafte,<br />
sie ist die Übersetzung des Namenlosen <strong>in</strong> den<br />
Namen. (Agamben)
Was sehen Sie?
�Die <strong>Sprache</strong> e<strong>in</strong>es<br />
Wesens ist das Medium,<br />
<strong>in</strong> dem sich se<strong>in</strong> geistiges<br />
Wesen <strong>mit</strong>teilt.
Die stumme <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong><br />
D<strong>in</strong>ge<br />
• „Nur e<strong>in</strong> Wort setzt uns <strong>mit</strong> den stummen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong><br />
Kontakt…Während Natur <strong>und</strong> Tiere stets schon <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Sprache</strong> e<strong>in</strong>gefügt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> auch dann, wenn sie<br />
schweigen, ohne Unterlass sprechen <strong>und</strong> auf Zeichen<br />
antworten, vermag e<strong>in</strong>zig <strong>der</strong> Mensch, im Wort, die<br />
unendliche <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong> Natur zu unterbrechen <strong>und</strong><br />
e<strong>in</strong>en Augenblick vor die stummen D<strong>in</strong>ge zu treten.<br />
Nur für den Menschen gibt es die Rose, ohne zu<br />
kosten, die Idee <strong>der</strong> Rose.“<br />
• [1] Giorgio Agamben. Idee <strong>der</strong> Prosa. Suhrkamp,<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 1987, S. 119
Der Ste<strong>in</strong> im Teich ( Rodari )
Gianni Rodari<br />
• …e<strong>in</strong> zufällig <strong>in</strong>s Bewußtse<strong>in</strong> geworfenes<br />
Wort (erzeugt) Wellen an <strong>der</strong> Oberfläche <strong>und</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Tiefe, löst e<strong>in</strong>e Kettenreaktion aus <strong>und</strong><br />
zieht fallend Töne <strong>und</strong> Bil<strong>der</strong>, Analogien <strong>und</strong><br />
Er<strong>in</strong>nerungen, Bedeutungen <strong>und</strong> Träume <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Bewegung h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, welche die Erfahrung<br />
<strong>und</strong> das Gedächtnis, die Phantasie <strong>und</strong> das<br />
Unbewußte berührt…..
Ludwig Wittgenste<strong>in</strong><br />
• … Worte s<strong>in</strong>d die dünne Oberfläche<br />
über e<strong>in</strong>em tiefen Wasser…..
<strong>Sprache</strong> s<strong>in</strong>nlich erfahren<br />
• Wörter e<strong>in</strong>sammeln <strong>mit</strong> allen S<strong>in</strong>nen:<br />
Wörter sehen, hören, riechen, schmecken,<br />
tasten….<br />
• Wörterspaziergänge machen: Wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> Benennen üben<br />
• Wörter ausprobieren:<br />
Liebl<strong>in</strong>gswörter, böse Wörter, f<strong>in</strong>stere Wörter,<br />
zärtliche Wörter , alte Wörter, Gartenwörter,<br />
Kellerwörter, W<strong>in</strong>dwörter…..
Mit Wörtern die Welt<br />
benennen: Waldwörter…
Stadtwörter
Wörter riechen <strong>und</strong><br />
schmecken
Wörter f<strong>in</strong>den
• spitze<br />
• glatte<br />
• samtige<br />
• trockene<br />
• nasse<br />
• kitzlige<br />
• fe<strong>der</strong>leichte<br />
• tonnenschwere<br />
WÖRTER<br />
Wörter fühlen
Wörter sortieren<br />
Woran mich die Farbe<br />
Blau er<strong>in</strong>nert:<br />
Fluss, Himmel, Meer,<br />
Schiff, Tränen,<br />
Samtpullover, Augen,<br />
Träume, we<strong>in</strong>en, Regen,<br />
Nacht
Wörter er<strong>in</strong>nern<br />
• Alles, was rot ersche<strong>in</strong>t:<br />
Mohnblumen, Feuer,<br />
Lippenstift, Blut, Kleid,<br />
Erdbeerkuchen, Bonbon,<br />
Tomate
Gedicht für me<strong>in</strong>e Filzstifte<br />
• GEDICHT FÜR MEINE FILZSTIFTE<br />
• Blau- wie <strong>der</strong> Himmel am Tag.<br />
• Grün- wie die Wiese im Garten.<br />
• Gelb- wie die Sonne am Himmel.<br />
• Lila- wie me<strong>in</strong> schönstes Kleid.<br />
• Rot- wie me<strong>in</strong> neues Buch.<br />
• Orange- wie me<strong>in</strong>e<br />
Liebl<strong>in</strong>gsmarmelade.<br />
• Braun- wie <strong>der</strong> älteste Baum.<br />
• Schwarz- wie die Nacht <strong>der</strong> Träume.<br />
• Dunkelgrün- wie das Meer.<br />
• Hellgrün- wie die Blätter <strong>der</strong> Blumen<br />
» Mel<strong>in</strong>a, 9 Jahre
R Ä T S E L<br />
So schwarz<br />
Wie <strong>der</strong> Liebl<strong>in</strong>gshengst<br />
W<strong>in</strong>netous<br />
So schwarz<br />
Wie das Meer <strong>der</strong><br />
Indianer<br />
Sie schleicht leise<br />
herbei<br />
Wie e<strong>in</strong>e Mietzekatze<br />
Was ist das?<br />
Jana, 12 Jahre
Viele weiße Wörter-<br />
e<strong>in</strong> schwarzes Wort<br />
Sechs Tauben<br />
Vier Eisbären <strong>und</strong><br />
Zehn weiße Ziegen<br />
saßen im Schnee.<br />
Da kam e<strong>in</strong> Auto<br />
voller Kohlen <strong>und</strong> hupte:<br />
Weg <strong>mit</strong> euch!<br />
Jennifer, 9 Jahre
Wörterkisten
Sprachspielräume <strong>mit</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n
Buchstabengeschichten
Geschichte vom C <strong>und</strong> vom D
Die Mitternachtsmaus<br />
E<strong>in</strong>e Schreibwerkstatt<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er 3. Klasse<br />
Nachzulesen <strong>in</strong>: Kohl. Schreibspielräume. S. 108-111
DIE MITTERNACHTSMAUS<br />
Wenns <strong>mit</strong>ternächtigt <strong>und</strong> nicht Mond<br />
Noch Stern das Himmelshaus bewohnt,<br />
läuft zwölfmal durch das Himmelshaus<br />
die Mitternachtsmaus<br />
Sie pfeift auf ihrem kle<strong>in</strong>en Maul<br />
Im Träume brüllt <strong>der</strong> Höllengaul...<br />
Doch ruhig läuft ihr Pensum aus<br />
Die Mitternachtsmaus,<br />
Ihr Herr, <strong>der</strong> große weiße Geist,<br />
ist nämlich diese Nacht verreist.<br />
Wohl ihm! Es hütet ihm se<strong>in</strong> Haus<br />
Die Mitternachtsmaus.<br />
Christian Morgenstern
Das Nachttierwörterf<strong>in</strong><strong>der</strong>spiel
Die erste Phase
Mitternachtsrabe<br />
Himmelbettspatz<br />
Bettdeckenmaus<br />
Schlafanzugg<strong>in</strong>gko<br />
Traumkröte<br />
Mondpferd<br />
Kopfkissenhase<br />
Mondschakal<br />
Bettchentiger<br />
Nachthemdtiger<br />
Dunkelsp<strong>in</strong>ne<br />
Schwarzrabe<br />
Wolkenputztiger<br />
Mondhuhn<br />
Wortschöpfungen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
Wortschöpfungen<br />
Himmelsdrache<br />
Nachtlichtwiesel<br />
Mondsche<strong>in</strong>funkelseefisch<br />
Dunkelheitsneunbän<strong>der</strong>gürteltier<br />
Bettzipfelgrille<br />
Bettwanze<br />
Traumantilope<br />
Bettzipfelmaus<br />
Abendpfauenauge<br />
Abendsegler<br />
Nachtw<strong>in</strong>deulenpapagei<br />
E<strong>in</strong>schläfrige Katze<br />
Ruhendes Marzipanschwe<strong>in</strong>
Komische Nachttiere<br />
Nachtwort <strong>und</strong> Tierwort<br />
zusammensetzen – fertig ist das<br />
Phantasietier.<br />
MITTERNACHT TRAUM<br />
KOPFKISSEN HIMMELBETT<br />
NACHTHEMD BETT<br />
BETTZIPFEL NACHTWIND<br />
MOND SCHLAFANZUG<br />
HIMMEL<br />
MONDSCHNECKE<br />
GRILLE HAMSTER<br />
SCHNECKE LÖWE KAMEL<br />
MAUS SCHAF RABE<br />
TIGER PFERD HUND<br />
VOGEL AMEISE<br />
Arbeitsblatt
Bild <strong>und</strong> Wort
Bild <strong>und</strong> Wort
Bild <strong>und</strong> Wort
Das ABC <strong>der</strong> Nachttiere
Buchformen
Die Lesung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>
Leporellos von Arian<br />
Tiere <strong>der</strong> Nacht:<br />
Himmelsfle<strong>der</strong>maus<br />
Himmelsdrache<br />
Dunkelsp<strong>in</strong>ne<br />
Mondsche<strong>in</strong>mar<strong>der</strong><br />
Nachtpanter<br />
Nachtw<strong>in</strong>dnebelpanter<br />
Mitternachtsharpige
Tagtiere:<br />
Leporellos von Arian<br />
Sonnenpanter<br />
Sonnenharpyl<br />
Sonnemenschen<br />
Tagwölfe<br />
Tagboa <strong>und</strong> Lichtkröte<br />
Lichtkrokodil<br />
Sonnenanbeter<strong>in</strong>
Der Stern <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sternschakal<br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Stern, <strong>der</strong> von den an<strong>der</strong>en Sternen<br />
verspottet wurde, weil er nicht so hell leuchtete wie sie. Der<br />
Stern we<strong>in</strong>te immer, wenn die Sternen sagten: „Du leuchtest<br />
nicht so hell wie wir!“<br />
Der Stern wollte jetzt als Stern auf die Erde. Bummm! Der<br />
Stern war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Brunnen geplumpst. E<strong>in</strong> Schakal holte ihn<br />
raus. „Was machst du denn hier?“ fragte er. Der Schakal holte<br />
ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Höhle se<strong>in</strong>. Der Stern trank e<strong>in</strong>e Tasse Tee. Er<br />
schlief diese Nacht bei dem Schakal. Am nächsten Tag wachte<br />
<strong>der</strong> Stern ganz früh auf. Er leuchtete heller als die an<strong>der</strong>en<br />
Sternchen. „Juhuu“ jubelte er.<br />
Als er wie<strong>der</strong> nach oben stieg umarmte er den Schakal <strong>und</strong><br />
sagte: „Ich besuche dich, me<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong>!“ Und als er oben war,<br />
verspotteten ihn die an<strong>der</strong>en Sterne nicht mehr. Der Schakal<br />
wurde nun Sternenschakal genannt. Und manchmal lud <strong>der</strong><br />
Stern den Schakal zu sich e<strong>in</strong>. Ende.<br />
Charlotte, 10 Jahre<br />
Geschichten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>
Der Traumh<strong>und</strong><br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Traumh<strong>und</strong>. Der hatte es sehr schwer. Er<br />
musste immer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Geschichten <strong>in</strong>s Ohr<br />
flüstern. Diese Geschichten waren die Träume <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. E<strong>in</strong>es<br />
Tages ( o<strong>der</strong> besser gesagt e<strong>in</strong>es Nachts), als <strong>der</strong> Traumh<strong>und</strong><br />
wie<strong>der</strong> mal die Himmelsleiter<br />
Herunterstieg, traf er e<strong>in</strong> Schaf. „Hallo! Wer bist du denn?“<br />
fragte das Schaf. „Qach“, sagte <strong>der</strong> Traumh<strong>und</strong>, „ich habe es<br />
schwer. Ich muß den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Geschichten <strong>in</strong>s Ohr flüstern.“<br />
„Na, denkst du, ich habe es leichter?“ fragte das Schaf. „Ich<br />
muß den Himmel für den Morgen putzen.“<br />
„Laß uns doch zusammen gehen“ sprach <strong>der</strong> Traumh<strong>und</strong>. Sie<br />
g<strong>in</strong>gen zusammen <strong>und</strong> trafen schließlich den Tiger.“ „Ach, wir<br />
haben es schwer“, sagten die zwei Fre<strong>und</strong>e zum Tiger. „Denkt<br />
ihr, ich nicht?“ fragte <strong>der</strong> Tiger. „Ich muß die Wolken putzen,<br />
da<strong>mit</strong> die Sterne am Tag dar<strong>in</strong> schlafen können.“<br />
„Komm doch <strong>mit</strong>“, sagte das Schaf. Der Tiger kam <strong>mit</strong>, <strong>und</strong> sie<br />
wurden die allerbesten Fre<strong>und</strong>e <strong>der</strong> Welt.<br />
Irene, 9 Jahre<br />
Geschichten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>
Die Mondkatze<br />
Es war e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Katze. Die Katze schlief schon. Sie schaute<br />
immer nachdenklich zum Mond h<strong>in</strong>auf. „Du bist was beson<strong>der</strong>es“<br />
sagte da e<strong>in</strong>e Stimme e<strong>in</strong>es nachts. „Wer ist da?“<br />
fragte sie. „Ich b<strong>in</strong> das Traumhuhn“!“ Und da kam das Huhn. Das<br />
Huhn sagte:“ Du bist e<strong>in</strong>e Mondkatze!“„E<strong>in</strong>e Mmmmmmondkatze?“<br />
stotterte sie verw<strong>und</strong>ert. Und <strong>in</strong> dem Moment bekam die Katze<br />
e<strong>in</strong>en Mond auf die Stirn. Ihre Augen funkelten. Jetzt wußte<br />
die Katze, daß sie was ganz beson<strong>der</strong>es war. Aber was war ihre<br />
Aufgabe? Nachdenklich g<strong>in</strong>g sie durch die Nacht. Plötzlich sah<br />
sie e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es, we<strong>in</strong>endes Kätzchen. Sie beschützte es bei Tag<br />
<strong>und</strong> bei Nacht. Und auch die an<strong>der</strong>en Katzen beschützte sie. So<br />
schnell wie e<strong>in</strong> Blitzschlag war wußte sie nun, daß das ihre<br />
Aufgabe war.<br />
Maria, 9 Jahre<br />
Geschichten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>
Fantasietiere <strong>und</strong> verrückte Schultiere
Der Bleistiftlöwe, <strong>der</strong> Tafelh<strong>und</strong>
Worterfahrung als Welterfahrung<br />
• In Schreibspielräumen<br />
erproben die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
spielerisch Worts<strong>in</strong>n <strong>und</strong><br />
Wortgebrauch<br />
• Erzählend, schreibend<br />
<strong>und</strong> gestaltend können<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> ihre Erfahrungen<br />
verarbeiten
DAS WEIßBLAU SPRINGENDE HUHN<br />
Das weißblau spr<strong>in</strong>gende Huhn,<br />
das spr<strong>in</strong>gt, das spr<strong>in</strong>gt,<br />
so hoch, so hoch.<br />
Da sieht man es,<br />
da sieht man es.<br />
Gar nicht!<br />
Sophia, 10 Jahre
• Eva Maria Kohl.<br />
Literaturh<strong>in</strong>weise<br />
<strong>Spielzeug</strong> <strong>Sprache</strong>.<br />
E<strong>in</strong> Werkstattbuch.<br />
Beltz Verlag 2006
Literaturh<strong>in</strong>weise<br />
• Gianni Rodari.<br />
Die Grammatik<br />
<strong>der</strong> Phantasie. Die<br />
Kunst, Geschichten<br />
zu erf<strong>in</strong>den.<br />
Reclam Verlag,<br />
Leipzig
Literaturh<strong>in</strong>weise:<br />
• Johannes Merkel.<br />
Spielen, erzählen,<br />
phantasieren.<br />
Die <strong>Sprache</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren<br />
Welt.<br />
Verlag Antje Kunstmann,<br />
München 2000