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deutsch - Ecole d'Humanité

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HISTORISCHER<br />

RUNDGANG


<strong>Ecole</strong> d‘Humanité, CH-6085 Hasliberg Goldern,<br />

Telefon 0041 33 972 921 0 | www.ecole.ch<br />

Recherche: Marie A., Lucien C., Simon E., Eric G., Lena H., Sarah H.,<br />

Hans-Martin K., Ernst Th., Cheyenne Z. | Übersetzung: Sonia B.,<br />

Sarah H., Natalie L. | Fotos: Simon E. | Layout: Theresa B., Patrik M.<br />

Das Projekt<br />

«100 Jahre Geheeb-Schulen» war für Schülerinnen und Schüler<br />

und uns Mitarbeiter Anlass, zwei Trimester zur <strong>Ecole</strong>-Geschichte<br />

zu arbeiten, um diesen Historischen Rundgang in zwei Sprachen<br />

zu realisieren. Texte und Bilder sind ebenfalls auf der Homepage<br />

der <strong>Ecole</strong> zu finden.<br />

Zeittafel<br />

1910 Edith und Paul Geheeb gründen bei Oberhambach (D)<br />

die Odenwaldschule (OSO).<br />

1934 Die OSO muss unter nationalsozialistischem Druck ihre<br />

Tätigkeit einstellen. Edith und Paul Geheeb ziehen mit<br />

MitarbeiterInnen und SchülerInnen nach Pont-Céard sur<br />

Versoix bei Genf (CH).<br />

1937 Offizielle Namensänderung in <strong>Ecole</strong> <strong>d'Humanité</strong> (<strong>Ecole</strong>).<br />

1939 Die <strong>Ecole</strong> verbringt den Winter auf den Les Pléiades,<br />

einer Alp oberhalb des Genfer Sees im Kanton Waadt.<br />

1939 April: Die <strong>Ecole</strong> im Schloss Greng am Murtensee<br />

Oktober: Die <strong>Ecole</strong> in Schwarzsee, Kanton Fribourg<br />

(Hotel du Lac und Chalet Aurore).<br />

1946 25. Mai, die <strong>Ecole</strong> zieht nach Goldern auf den Hasliberg<br />

im Berner Oberland.<br />

Paul Geheeb 1959 in einem Brief:<br />

«Niemals würde ich meine Schule als die der Menschlichkeit<br />

bezeichnet haben, schon weil ich diesen Ausdruck für eine<br />

Arroganz halte; denn jede Schule […] will der Menschlichkeit<br />

dienen oder sollte es wenigstens wollen. […], sondern ein Schulheim,<br />

in dem Kinder aus der ganzen Welt ohne Rücksicht auf<br />

Hautfarbe, Rasse, Nationalität oder Konfession willkommen<br />

wären, also eine Schule der Menschheit.»<br />

Die Häuser und ihre Geschichte<br />

In der Regel leben heute in allen Häusern <strong>Ecole</strong>-Familien (MitarbeiterInnen<br />

und SchülerInnen). Die Häuser werden mit ihren<br />

verschiedenen Fachräumen auch für den Unterricht gebraucht.<br />

Die kursiv gedruckten Abschnitte verweisen auf Besonder heiten<br />

in den Häusern.


WEGSKIZZE<br />

4<br />

3<br />

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1<br />

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1 Haupthaus<br />

19<br />

2 Edith & Paul Geheeb-Haus<br />

3 Eselwiese, Turm,<br />

Steinmetzhütte<br />

4 Weg zum Gedenkstein<br />

und Ziegenstall<br />

5 Westhaus<br />

6 Osthaus<br />

7 Lüthi-Peterson-Haus<br />

8 Ritas Garten<br />

9 Max Cassirer-Haus<br />

10 Edith-Linde<br />

11 Martin Wagenschein-Haus<br />

12 Waldhaus<br />

13 Ruth C. Cohn-Bibliothek<br />

14 Ruth C. Cohn-Baum<br />

15 Werkstätten<br />

16 Haus Kathrin<br />

17 Haus Shanti<br />

18 Sunnehüsli<br />

19 Aussenhäuser


1 | Haupthaus<br />

Die <strong>Ecole</strong> zieht 1946 in das Haupthaus, das Stöckli und das Turmhaus<br />

ein, was durch die Baracke später ergänzt wird. 1950 kann<br />

die <strong>Ecole</strong> die Häuser erwerben. In der Anfangszeit beherbergt das<br />

Haupthaus die Küche, den Esssaal, der auch als Bibliothek dient,<br />

Wohnräume von SchülerInnen und MitarbeiterInnen und von Paul<br />

und Edith. Heute beherbergt es neben Paul Geheeb's Studierstube<br />

und den Geheeb- und Wagenschein-Archiven die Wäscherei und<br />

die Administrationen der <strong>Ecole</strong> sowie das LPC-Office.<br />

2 | Edith und Paul Geheeb-Haus<br />

1 2<br />

Edith und Paul Geheeb leiteten die <strong>Ecole</strong> gemeinsam, Paul bis<br />

1961 und Edith, zusammen mit Natalie und Armin Lüthi, bis<br />

1982. Das Geheeb-Haus ersetzt seit 1992 das baufällig ge wordene<br />

Turmhaus . Das Turmhaus ist Legende und der Turm wurde auf<br />

die Eselwiese versetzt. Die Glocke im Turm dient als Feuerglocke.<br />

Gleichzeitig mit dem Edith und Paul Geheeb-Haus wurde die<br />

Bibliothek gebaut. Mit mehreren Fach-, Konferenz- und Unterrichtsräumen,<br />

die z.T. besondere Spender hatten, dem Computerraum,<br />

der Theatergarderobe, dem Atrium und dem Großen Saal<br />

bildet es eines der Zentren des Schulalltags. Im Untergeschoss ist<br />

Platz für naturwissenschaftliche und kreative Ausstellungen.<br />

Holton-Galerie, Graham-Wissenschaftsraum, Imbach-Geographieraum,<br />

Gönner-Ziegel, Schulküche, Waschküche, Movement-<br />

Graffiti im Atrium, Förster-Konzertflügel sowie drei weitere<br />

Klaviere, Gedenkbank an den Helfer Peterson Kodama († 2008)<br />

3 | Eselwiese, Feuerstelle, Steinmetzhütte, Turm<br />

3<br />

4 | Der Gedenkstein von Edith und Paul Geheeb<br />

Der Weg zum Gedenkstein (ca. 25 min): Vor dem Turm links<br />

den Wanderweg bergauf gehen; oben links durch die Ursifluh<br />

(«Schlangenberg»). Zur rechten liegt der Sportplatz und der<br />

«Grosse Stein». Dem Waldweg bis zum «Hohlen Baum» folgen,<br />

dort rechts hinunter. Zum Gedenken an Paul und Edith<br />

Geheeb geht die <strong>Ecole</strong> Jahr für Jahr in den Familien auf die<br />

1. Mai- Wanderung.<br />

Paul Geheeb, 10.10.1870–01.05.1961<br />

Edith Geheeb, geb. Cassirer, 05.08.1885–29.04.1982<br />

5 | Westhaus<br />

5 6<br />

In den Jahren 1968 / 69 vergrößert sich die <strong>Ecole</strong> <strong>d'Humanité</strong>.<br />

Das Westhaus, Osthaus und Max Cassirer-Haus wurden gebaut.<br />

Die Schule bietet fortan rund 150 SchülerInnen Platz. Auch das<br />

Westhaus bietet Fachräume und stellt den SchülerInnen zwei<br />

Klaviere zur Verfügung. Neben dem Haus liegt der Westhausplatz<br />

und hinter dem Haus der Eselstall.<br />

Bilder von Ahmoo Angeconeb (Ojibwa, CAN), Bibliothek für<br />

Berufsfindung<br />

6 | Osthaus<br />

Im Osthaus ist besonders der neu ausgerüstete Laborraum<br />

(Chemie) hervorzuheben. Auf Grund seiner Größe bietet das<br />

Osthaus zwei <strong>Ecole</strong>-Familien Platz.<br />

4


7 | Lüthi-Peterson-Haus<br />

Natalie Lüthi Peterson (MA 1949–1953, ab 1956) und Armin Lüthi<br />

(MA 1948–50, ab 1956) leiteten nach Pauls Tod 1961 gemeinsam<br />

mit Edith Geheeb und Nikolaus Varga, Geschäftsführer seit<br />

1950, die Schule. Nach Ediths Tod 1982 zu dritt mit Hans Willi<br />

als Geschäftsführer (ab 1979). Natalie baute den amerikanischen<br />

Schulzweig auf, die <strong>Ecole</strong> wurde zweisprachig. Natalie gründete,<br />

leitete und begleitet seit 1949 die nach ihr benannten Lüthi-<br />

Peterson-Camps (LPC, Internationale Friedensarbeit; bis 1950 YLC,<br />

Young Leaders International). Natalie und Armin wohnen seit 2009<br />

im Sunnehuesli (18). Das Lüthi-Peterson-Haus wurde 1999 gebaut.<br />

Bandraum (Klavier), Krankenzimmer, Kunstatelier, Silberwerkstatt<br />

8 | Biotop und Ritas Garten<br />

Das Biotop wurde 1990 während einer Intensivwoche von Kurt<br />

Widler mit SchülerInnen angelegt. Nun dient es mit Ritas Garten<br />

dem Gedenken an die bei einem Lawinenunglück verstorbene<br />

Schülerin Rita Schaub († 2006; KA 2004–2006).<br />

9 | Max Cassirer-Haus<br />

7 9<br />

Max Cassirer (1857–1943), der Vater von Edith Geheeb, war<br />

erfolgreicher Unternehmer (Holz, Zellstoff) und u.a. Stadtrat in<br />

Berlin / Charlottenburg. Auch wenn er es bis zum Schluß nicht<br />

wahrhaben wollte, musste er auf Grund seiner jüdischen Vorfahren<br />

das nationalsozialistische Deutschland verlassen. Unter Verlust<br />

seines Vermögens gelang ihm die Emigration 1938 über die<br />

Schweiz nach Großbritannien. Cassirer unterstützte die Schulgründungen<br />

seiner Tochter und seines Schwiegersohnes (OSO<br />

und <strong>Ecole</strong>) finanziell, ideell und durch allerlei praktische Hilfe. Mit<br />

dem Max Cassirer-Haus bekam die <strong>Ecole</strong> ein neues Zentrum. Die<br />

Küche, der Esssaal, die Halle ebenso wie die «Elefantentreppe»<br />

und der Platz sind aus dem <strong>Ecole</strong>-Alltag nicht wegzudenken, ebenso<br />

wenig wie die HelferInnen, die nun auf der Galerie wohnen.<br />

Schild am Eingang, Planetorama Hasliberg, «Die Rede von Edith<br />

Geheeb beim Bezug der drei neuen Häuser (1970)» auf der Homepage<br />

der <strong>Ecole</strong><br />

10 | Edith-Linde<br />

Für Edith Geheeb im Jahr ihres Todes 1982 gepflanzt.<br />

11 | Martin Wagenschein-Haus<br />

Martin Wagenschein (1896–1988), Mathematiker, Physiker und<br />

Naturwissenschaftler arbeitete 1924–1933 mit Unterbrechungen<br />

an der OSO. Über die Emigration der <strong>Ecole</strong> hinaus blieb der Kontakt<br />

zwischen Paul Geheeb und Martin Wagenschein bestehen.<br />

Immer wieder war er mit Unterrichtsprojekten Gast an der <strong>Ecole</strong><br />

(«Primzahlen»). Als das 1984 neugebaute Haus («Stöckli» und<br />

Baracke waren baufällig) nach ihm benannt werden sollte, war er<br />

sehr erfreut. In seinem Testament bedachte er die <strong>Ecole</strong>, was die<br />

finanzielle Grundlage für das Edith und Paul Geheeb-Haus schuf.<br />

Seine pädagogisch-didaktische Ausrichtung («Mut zur Lücke»,<br />

«Exemplarisches Lernen») prägt den Unterricht der <strong>Ecole</strong> bis heute.<br />

Wagenschein-Archiv im Haupthaus (www.martin-wagen schein . de ) ,<br />

Mathematikdiagramm, Musikzimmer (Klavier), Medienraum,<br />

Stöckli und Töpferei<br />

12 | Waldhaus<br />

Das Waldhaus stellt die erste Erweiterung der <strong>Ecole</strong> dar. Es wurde<br />

1959 gebaut und lebt heute aus der Nähe zur Ruth Cohn-Bibliothek<br />

und der Verbindung zum Geheeb Haus.<br />

13 | Ruth C.Cohn-Bibliothek<br />

Die 1992 gebaute Bibliothek wurde am 21.03.1998 nach der langjährigen<br />

Freundin und Begleiterin der <strong>Ecole</strong> Dr.h.c. Ruth C. Cohn<br />

benannt. Sie arbeitete als Psychologin ab 1974 mit Mitarbeiter-<br />

Innen der <strong>Ecole</strong> und lehrte Lebendiges Lernen mit der Methode<br />

der Themenzentrierten Interaktion (TZI).<br />

Bilder, Gedichte und Literatur von Ruth C.Cohn und Bilder von<br />

Ahmoo Angeconeb (Ojibwa, CAN)<br />

11


14 | Ruth C. Cohn-Baum<br />

Anlässlich ihres 90. Geburtstags pflanzte am 11.04.2002 TZI-International<br />

an der Ostseite der Werkstätten einen Ahornbaum.<br />

Widmungsschild<br />

15 | Werkstätten und Tierställe<br />

Die Werkstätten der <strong>Ecole</strong> dienen vor allem dem Nachmittagsunter<br />

richt. In ihm arbeiten die SchülerInnen kreativ, künstlerisch<br />

und handwerklich mit den verschiedensten Materialien oder versorgen<br />

die Tiere. <strong>Ecole</strong>-Werkstätten sind: Haustechnik, Metall-,<br />

Schmiede- und Glassbeads-Werkstatt und Holzwerkstatt, Steinmetzhütte,<br />

Atelier und Silberwerkstatt und Töpferei. Tierställe sind:<br />

Ziegen- und Eselstall. Der Eselstall ist hinter dem Westhaus zu<br />

finden und der Ziegenstall: Vor dem Turm den Wanderweg links<br />

am Westhausplatz vorbei bergauf; nach wenigen Metern geht<br />

links der Weg (5 min) zum Ziegenstall ab.<br />

16 | Haus Kathrin<br />

12 13<br />

Ein mit Inge Stein (MA 1954–2006) befreundeter Architekt baute<br />

das nach seiner Tochter benannte Haus Kathrin. Das Stein-Haus,<br />

wie es auch genannt wird, wurde 1986 von Inge an die <strong>Ecole</strong><br />

verkauft. Nach der Erweiterung 2005 stellt es der <strong>Ecole</strong> neben den<br />

Zimmern für SchülerInnen und Unterricht, ein Gästezimmer und<br />

vier Mitarbeiterwohnungen zur Verfügung.<br />

16<br />

17 | Haus Shanti<br />

Edith Geheeb baute sich 1970 das Haus Shanti (Sanskrit: Frieden ).<br />

Sie lebte dort bis zu ihrem Tod, immer wieder auch mit Dr. Aurobindo<br />

Bose († 1977), einem langjährigen und nahen Freund aus<br />

Indien. Im unteren Teil des Hauses ist der <strong>Ecole</strong>-Kindergarten und<br />

die MA-Wohnung von Irmi Jones (MA 1956–57; ab 1980). Der<br />

1991 für Dorf- und MA-Kinder gegründete Kindergarten wird von<br />

Sigi Thöni geleitet. Das Haus Shanti wurde 2005 gemeinsam mit<br />

dem Haus Kathrin renoviert und erweitert.<br />

19 | Aussenhäuser<br />

Ausserhalb des Schulgeländes finden sich – die Jahreszahl gibt das<br />

Bau- oder Kaufjahr an – folgende Häuser: Vargahaus 1955 (20),<br />

Haus am Hang 1963 (21), Urseni 1990 (22), Haus Sandra 1971<br />

(23), Blattihaus 2007 (24), Haus am Bach 1987 (25), Haus Dunkel<br />

(26), Haus zur Mühle 1982 (27) und das Hugglerhaus (28). Sie<br />

werden von je einer <strong>Ecole</strong>-Familie oder MitarbeiterInnen bewohnt.<br />

Hervorzuheben ist das Haus Dunkel, weil Ruth C. Cohn<br />

«in dieser kleinen Wohnung mit grosser Aussicht» ihre Jahre auf<br />

dem Hasliberg verbrachte.<br />

BRÜNIG<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

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ECOLE<br />

28<br />

25<br />

27<br />

26<br />

REUTI<br />

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