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Gleich Handbuch Stand vom 23 Dez. 9:43 - GLEICH Aluminium

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9.1 Schweißen<br />

9. FÜGETECHNIKEN<br />

Wie viele andere Metalle auch, können ebenso <strong>Aluminium</strong> und seine Legierungen grundsätzlich<br />

durch Schmelzschweißen miteinander verbunden werden. Legierungsbedingte Unterschiede<br />

wirken sich in Abhängigkeit von der Art und Menge der Legierungselemente teilweise<br />

erheblich auf die Schweißbarkeit aus. So sind alle naturharten Werkstoffe und Legierungen<br />

der 6xxxer Reihe für Schweißkonstruktionen einsetzbar. <strong>Gleich</strong>es gilt für alle klassischen<br />

Gusslegierungen. Von den aushärtbaren Werkstoffen der 7xxxer Legierungsreihe eignen<br />

sich nur die kupferfreien Vertreter <strong>vom</strong> Typ AlZnMg zum Schweißen, wie z.B. AlZn4,5Mg1<br />

(7020). Einschränkungen in der Schweißeignung sind in den Gehalten bestimmter Legierungsbestandteile<br />

bzw. entstandener Legierungsphasen begründet. Diese erfahren durch<br />

die Schweißwärme ungewollte Veränderungen, die zu irreversiblen Festigkeitsverlust und<br />

Problemen in der Schweißnaht führen (Rissbildung). Insbesondere das Legierungselement<br />

Kupfer hat hier gravierende Auswirkungen.<br />

Einfl üsse der Oxidschicht<br />

<strong>Aluminium</strong> bildet aufgrund seiner hohen Affi nität zu Sauerstoff innerhalb kürzester Zeit eine<br />

fest haftende Oxidschicht aus. Diese wirkt sich bei korrosivem Angriff günstig aus, ist jedoch<br />

bei Schweißvorgängen hinderlich. Ursachen hierfür liegen in dem hohen Schmelzpunkt des<br />

<strong>Aluminium</strong>oxides von ca. 2.050 °C und dem Umstand, dass es elektrisch isolierend wirkt und<br />

in zumeist schwankender Dicke vorliegt. Beim Schweißen muss die hochschmelzende, zäh<br />

haftende Oxidschicht notwendigerweise aufgebrochen werden, da sonst die aufgeschmolzenen<br />

Fugenfl anken zusammenfl ießen, ohne dass sich das eigentliche Metall verbinden kann.<br />

Um in dieser Hinsicht optimale Voraussetzungen zu schaffen, haben sich mechanische (Fräsen,<br />

Drehen, Schleifen, Bürsten) und chemische (Beizen) Vorbehandlungen zur Entfernung<br />

bzw. Minimierung der Oxidschicht bewährt. Weiterhin werden auch sogenannte Flussmittel<br />

eingesetzt, die die Oxidschicht in eine dünnfl üssige, leichte und somit zur Nahtoberfl äche<br />

aufschwimmende Schlacke überführen.<br />

Einfl üsse des Schweißverfahrens<br />

Beim Gasschweißen kann aufgrund der geringen Temperaturkonzentration in Kombination<br />

mit der hohen Wärmeleitfähigkeit von <strong>Aluminium</strong> nur sehr langsam geschweißt werden. Es<br />

treten beträchtliche Schrumpfungen auf, die Spannungen im Metall initiieren und somit zu<br />

Verzugserscheinungen führen können. Die Wärmeeinfl usszone ist überaus breit ausgebildet<br />

und wirkt sich negativ auf die Festigkeitseigenschaften des Grundmetalls, insbesondere bei<br />

ausgehärteten und kaltverfestigten Werkstoffe aus.<br />

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