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Lausitzer Wasser Zeitung

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15. JG. NR. 3 /DEZEMBER 2010<br />

AUSGABE COTTBUS<br />

<strong>Lausitzer</strong> zer Wa <strong>Wasser</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Herausgeber: LWG <strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> GmbH Gmb &Co. KG<br />

Am <strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> kommt in der Region niemand vorbei – schließlich handelt es sich ums Lebensmittel Nr. 1. An der Nr. 1 im Tor der <strong>Lausitzer</strong><br />

<strong>Wasser</strong>gesellschaft dagegen kam beim 1. LWG-Hallenturnier Ende November der eine oder andere Ball vorbei. Doch kein Problem, denn bei<br />

diesem Turnier stand für die Teams der LWG und ihrer Partner RSC, Strabag, Eurovia, RTS, Walther, SpreeGas sowie der Cottbuser Berufsfeuerwehr<br />

eindeutig der Spaß im Vordergrund. Die gelungene Veranstaltung wird 2011 fortgesetzt. Mehr Infos: www.lausitzer-wasser.de.<br />

Keine Ruhe vor dem Sturm<br />

<strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong>gesellschaft geht 2011 Mammutprojekt in der Bahnhofsstraße an<br />

Winterzeit gleich Ruhezeit? Weit gefehlt bei der Gruppe „Investitionen“<br />

der LWG. Denn obwohl die gegenwärtigen Temperaturen<br />

keine größeren Baumaßnahmen zulassen, laufen<br />

doch die Vorbereitungen für 2011 auf Hochtouren.<br />

D<br />

as anspruchsvollste Projekt wird<br />

aufgrund des hohen Koordinierungsaufwands<br />

die umfassende<br />

Sanierung der Trink- und Abwasserleitungen<br />

in der Cottbuser Bahnhofstraße<br />

sein. Diese wird ab April durch die Stadt<br />

länger als zwei Jahre komplett neu ge-<br />

ADVENTSKALENDER Macht hoch die Tür<br />

Auch der fünfte Cottbuser Adventskalender<br />

scheint wie seine Vorgänger<br />

zum echten Erfolg zu werden. Nach<br />

Halbzeit nahmen bereits mehr als 1.000<br />

Besucherinnen und Besucher am „Aufsperren“<br />

der Türen teil und erlebten<br />

unter anderem besinnliche Stunden im<br />

Rathaus am Neumarkt oder (gleich am<br />

zweiten Tag) im <strong>Wasser</strong>turm in Cottbus-Sachsendorf.<br />

So erfreuten die Vokalgruppe<br />

„Holunder“ aus Cottbus und<br />

das Gitarrenensemble der Hochschule<br />

Lausitz die Gäste mit einem vorweihnachtlichen<br />

Programm. Doch nicht nur<br />

Zuhören war angesagt! Beim gemein-<br />

staltet, um die Feinstaubbelastung für<br />

die Anwohner zu reduzieren. In diesem<br />

Zuge realisieren gleich eine Vielzahl von<br />

Firmen ihre speziellen Vorhaben – so<br />

auch die LWG. „Wir müssen zum Beispiel<br />

die Abwasserkanäle umverlegen,<br />

teilweise sanieren und auch alle Haus-<br />

Auch im Winter eine lohnende<br />

Anlaufstelle – der <strong>Wasser</strong>turm.<br />

anschlüsse anpassen“, nennt Ulrich<br />

Henke, Gruppenleiter „Investitionen“,<br />

nur einige Aufgaben.<br />

Warten auf Fördermittel<br />

Eine erste Generalprobe für dieses<br />

Mammutprojekt gab es in diesem Oktober<br />

mit der Sanierung eines 150 Meter<br />

langen Abwasserkanals im Kreuzungsbereich<br />

Bahnhofstraße / Berliner Straße.<br />

Trotz einiger baulicher Schwierigkeiten<br />

konnte dank großem Einsatz aller Be-<br />

samen Singen von Weihnachtssongs<br />

konnten sich die Gesangsfreudigen unter<br />

den Zuhörern auf die schönste Zeit<br />

des Jahres einstimmen.<br />

Ein Schmankerl wartet noch hinter dem<br />

15. Türchen des Adventskalenders. Dann<br />

öffnet das Studio Cottbus des Rundfunks<br />

Berlin-Brandenburg seine Pforten und<br />

präsentiert Gebäck, Glühwein, Kinderbasteln,<br />

Singen mit dem Weihnachtsmann<br />

und so manche weitere Überraschung.<br />

Die LWZ empfiehlt: Hingehen!<br />

15. Dezember, 17 Uhr<br />

rbb-Studio Cottbus<br />

Berliner Straße 155<br />

teiligten die geplante Bauzeit von nur<br />

vier Wochen eingehalten werden. Ein<br />

anderes wichtiges LWG-Vorhaben 2011<br />

ist die Sanierung der Filteranlage 1 im<br />

<strong>Wasser</strong>werk Cottbus-Sachsendorf. Sie<br />

ist unabdingbar, um langfristig die hohe<br />

Qualität der Trinkwasserversorgung zu<br />

sichern. „Wir hätten gern schon in diesem<br />

Jahr mit den Arbeiten begonnen,<br />

doch ein positiver Fördermittelbescheid<br />

ließ monatelang auf sich warten“, so<br />

Henke. Fortsetzung auf Seite 5<br />

Wachsende Gefahr<br />

Die lang anhaltenden Regenfälle<br />

im November haben im LWG-Versorgungsgebiet<br />

zu massiven Überflutungen<br />

von Flächen und Kellern<br />

geführt. Als Reaktion darauf kam es<br />

zum verstärkten Einleiten von Regenwasser<br />

in das Kanalnetz und dadurch<br />

teilweise zu Abwasserrückstau durch<br />

Überlastungen der Abwasseranlagen,<br />

die nicht für diese Abwassermengen<br />

ausgelegt sind. Die LWG weist deshalb<br />

nochmals darauf hin, dass Regenwasser<br />

auf keinen Fall in das Kanalnetz<br />

gepumpt werden darf.<br />

NEUJAHRSGRUSS<br />

Vorsorge wird<br />

intensiviert<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nur noch wenige Tage trennen uns<br />

vom neuen Jahr. Hinter uns liegen<br />

arbeits-, aber auch ereignisreiche<br />

Monate. Denken wir nur an den<br />

häufigen Stark regen, an das be-<br />

drohliche Hochwasser, die vielen<br />

Überflutungen in zahlreichen Gemeinden.<br />

Gemeinsam – mit Ihnen,<br />

mit den Feuerwehren und allen<br />

Verantwortlichen – haben wir uns<br />

dagegengestemmt und alles dafür<br />

getan, um die Schäden so gering<br />

wie möglich zu halten.<br />

Wir wissen, dass solche Naturereignisse<br />

zunehmen werden. Deshalb<br />

werden wir uns als Unternehmen<br />

noch intensiver um Vorsorgemaßnahmen<br />

bemühen, die Sie und uns<br />

weitgehend schützen. Wir sind<br />

dabei auch auf Ihre Hinweise angewiesen<br />

und deshalb gern bereit,<br />

mit Ihnen darüber zu beraten. Rufen<br />

Sie uns an, wenn Sie Fragen rund<br />

um unser Lebenselixier haben – wir<br />

helfen Ihnen weiter. Auch 2011 wollen<br />

und werden wir Ihr zuverlässiger<br />

Dienstleister und Partner in Sachen<br />

Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung<br />

sein!<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen<br />

und uns nicht nur störungsfreie<br />

Feiertage, sondern auch einen stimmungsvollen<br />

Jahreswechsel sowie<br />

alles erdenklich Gute für 2011!<br />

Herzlichst<br />

Jens-Erik Wegner<br />

und Reinhard Beer,<br />

Geschäftsführer der LWG<br />

Inhalt<br />

Seit Jahren stabile Preise<br />

Kolkwitz’ Bürgermeister Fritz Handrow<br />

erklärt im Interview mit der<br />

LWZ, warum die LWG „nicht das<br />

schlechteste Konstrukt“ ist.<br />

Seiten 4/5<br />

Nah am <strong>Wasser</strong> gebaut<br />

Christian Scheppan ist in vierter<br />

Generation in Sachen Trinkwasser<br />

unterwegs. Die unglaubliche<br />

Geschichte einer Familie,<br />

für die <strong>Wasser</strong> wahrhaft Lebenselixier<br />

ist. Seite 8


SEITE 2 AKTUELLES<br />

WASSER ZEITUNG<br />

Das Ohr am Puls des <strong>Wasser</strong>s<br />

Landeswasserverbandstag mischt sich in den wasserpolitischen Diskurs ein<br />

Als am 6. November 1992 der<br />

Landeswasserverbandstag<br />

Brandenburg e. V. (LWT) aus<br />

der Taufe gehoben wurde,<br />

ahnte wohl noch niemand,<br />

dass dies einmal als die Geburtsstunde<br />

eines der einflussreichstenwasserwirtschaftlichen<br />

Zusammenschlüsse auf<br />

Landesebene in die Geschichte<br />

eingehen würde!<br />

D<br />

er LWT strickte in beinahe zwei<br />

Dekaden an zahlreichen Gesetzesvorlagen<br />

in der Siedlungs-<br />

wasserwirtschaft mit, die alle stets ein<br />

Ziel verfolgten: eine gut funktionierende<br />

<strong>Wasser</strong>ver- und Schmutzwasserentsorgung<br />

für die Brandenburger. Heute<br />

bestätigt sich einmal mehr, dass<br />

die Weichen über die Jahre hinweg<br />

richtig gestellt wurden. Denn bei allen<br />

Problemen, die auch in der brandenburgischen<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft zu<br />

finden sind, kann diesem Wirtschaftszweig<br />

ganz objektiv das Prädikat „gut“<br />

ausgestellt werden. Der Bereich der<br />

Daseinsvorsorge gehört sowohl im<br />

nationalen als auch im internationalen<br />

Vergleich zweifellos zur Spitze – lesen<br />

Sie dazu auch die unten stehende<br />

Meldung „Auf den Hahn gefühlt“.<br />

<strong>Wasser</strong>experten bestätigen, dass der<br />

LWT an dieser Profilierung keinen<br />

geringen Anteil hatte. „Wir bündeln<br />

die Stimmen unserer Mitglieder und<br />

bringen diese gezielt in die politische<br />

Debatte zu allen Fragen rund um die<br />

<strong>Wasser</strong>- und Abwasserwirtschaft, den<br />

Gewässer- und Bodenschutz, aber auch<br />

den allgemeinen Umweltschutz ein“,<br />

beschreibt Dr. Iris Homuth, Präsidentin<br />

des LWT, eine der tragenden Säulen<br />

der täglichen Verbandsarbeit.<br />

Ohne <strong>Wasser</strong>verbandstag<br />

keine Zweckverbände<br />

Aufgrund der stetig gewachsenen exzellenten<br />

Kontakte zur Landesregierung,<br />

zum Landtag, zu Behörden und diversen<br />

Interessenvertretungen im In- und Ausland<br />

saß und sitzt der LWT bei nahezu<br />

allen Gesetzesvorlagen mit im Boot.<br />

„Ein Meilenstein unserer Arbeit“, hebt<br />

Ende Oktober wurden die Ergebnisse<br />

des freiwilligen Kennzahlenvergleichs<br />

in der Brandenburger<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft präsentiert, an<br />

dem sich landesweit 70 Ver- bzw.<br />

Entsorger beteiligt hatten. Die strukturellen<br />

Unterschiede zeigen sich<br />

besonders klar in den Kennzahlen zur<br />

Wirtschaftlichkeit. So liegen bei der<br />

Beim diesjährigen „Parlamentarischen Abend“ mit rund 200 Gästen begrüßten LWT-Präsidentin<br />

Dr. Iris Homuth und LWT-Geschäftsführer Turgut Pencereci auch den brandenburgischen Arbeits- und<br />

Sozialminister Günter Baaske (3. v. l.) und den Innenminister Dr. Dietmar Woidke (r.). Historikerin<br />

Erika Harder im Rokokokostüm gab einen amüsanten Einblick in die Potsdamer <strong>Wasser</strong>historie.<br />

LWT-Geschäftsführer Turgut Pencereci<br />

im Gespräch mit dieser <strong>Zeitung</strong> hervor,<br />

„war zum Beispiel das ‚Zweckverbandsstabilisierungsgesetz’,<br />

das wir Ende der<br />

1990er Jahre maßgeblich initiiert hatten.<br />

Ohne unser Zutun wären diverse<br />

in ihrer Existenz bedrohte <strong>Wasser</strong>unternehmen<br />

wohl gänzlich von der Bildfläche<br />

verschwunden.“<br />

Auch ganz aktuell hat der LWT wieder<br />

das Ohr am Puls des <strong>Wasser</strong>s. So antwortete<br />

die Interessenvertretung auf<br />

die Androhung des brandenburgischen<br />

Umweltministeriums, die Fördermittel<br />

für 2011 in den Bereichen <strong>Wasser</strong> und<br />

Abwasser vollständig zu streichen,<br />

in einer Stellungnahme: „Geplante<br />

Maßnahmen können durch die von uns<br />

vertretenen Aufgabenträger dann nicht<br />

mehr umgesetzt werden. Darüber hinaus<br />

fällt es ihnen außerordentlich schwer,<br />

die Gebühren konstant zu halten!“ Eine<br />

mit Bedacht gewählte Replik, die in den<br />

Fluren des Potsdamer Ministeriums sicherlich<br />

für Aufsehen sorgte. Aber auch<br />

für Umkehr?<br />

Demografischer Wandel<br />

als Damoklesschwert<br />

Neben der engagierten Beteiligung an<br />

der politischen Debatte gehört ferner<br />

die interne Kommunikation zu den Kern -<br />

aufgaben des LWT. So gibt es vierteljährlich<br />

Beratungen der Geschäftsführer<br />

und Vorsteher der einzelnen Verbände.<br />

Die Themen dieser Tagungen<br />

kreisen um wasserwirtschaftliche<br />

Fragen, welche die Mitglieder in der<br />

Der Landeswasserverbandstag Brandenburg<br />

Der LWT vertritt 27 Unternehmen der Siedlungswasserwirtschaft, die<br />

mehr als die Hälfte der brandenburgischen Bevölkerung mit dem Lebensmittel<br />

Nummer 1 versorgen. Außerdem dient er allen 25 Gewässerunterhaltungsverbänden<br />

als Interessenvertretung. Die Mitglieder<br />

der <strong>Wasser</strong>- und Bodenverbände decken somit die Fläche des Landes<br />

Brandenburg zu 100 Prozent ab – einmalig in Deutschland.<br />

täglichen Arbeit berühren – sei es<br />

Altanschließerproblematik, kartellrechtliche<br />

<strong>Wasser</strong>preiskontrolle oder<br />

Sommerhochwasser. Pencereci: „An<br />

den Treffen nehmen oft Sachverständige<br />

teil, die den neuesten Erkenntnisstand<br />

zur jeweiligen Thematik<br />

vermitteln. Entscheidende inhaltliche<br />

Impulse kommen außerdem von der<br />

Beratergruppe unseres Präsidiums<br />

sowie verschiedenen Arbeitsgruppen,<br />

die sich vor allem konzeptionell mit<br />

neuen Entwicklungsrichtungen beschäftigen.“<br />

Bei dem vielen bereits Bewältigten<br />

bleibt für den Landeswasserverbandstag<br />

noch einiges zu tun. Dr. Homuth:<br />

„Beispielsweise müssen unsere brandenburgischen<br />

<strong>Wasser</strong>unternehmen<br />

Antworten finden auf drängende Fragen<br />

wie den demografischen Wandel<br />

– vergessen Sie nicht, dass die ländlichen<br />

Gebiete zunehmend Einwohner<br />

verlieren – oder auch den Klimawandel<br />

und die daraus resultierenden Extremwetterlagen.<br />

In diesen Prozess wollen<br />

wir uns jedenfalls aktiv einbringen.“ Für<br />

eine gut funktionierende <strong>Wasser</strong>ver-<br />

und Schmutzwasserentsorgung.<br />

NACHGEFRAGT<br />

LWT ist Bindeglied<br />

zu den<br />

Behörden<br />

Johannes<br />

Schwanz<br />

Herr Schwanz, wie sieht ganz<br />

konkret die Arbeit im LWT aus?<br />

Alle drei Monate treffen wir uns auf<br />

Geschäftsführerebene zur Auswertung<br />

aktueller Ereignisse. Außerdem<br />

organisiert der LWT für seine Mitglieder<br />

Fortbildungsmaßnahmen,<br />

Schulungen, Arbeitskreise und Tagungen.<br />

Insbesondere mit dem „Parlamentarischen<br />

Abend“ wurde eine<br />

produktive Form gefunden, wo sich<br />

Politiker und <strong>Wasser</strong>experten über<br />

all das austauschen können, was<br />

ihnen auf den Nägeln brennt.<br />

Worin sehen Sie die Hauptaufgabe<br />

des Verbandes?<br />

Die Schwerpunktaufgabe beinhaltet<br />

die Erfassung politischer Strömungen,<br />

die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen<br />

und Strategien<br />

sowie deren Einbringung gegenüber<br />

Politik und Regierung. Kurz und gut:<br />

Der LWT ist für seine Mitglieder<br />

Bindeglied zu unterschiedlichsten<br />

Behörden bzw. Instituten.<br />

Welche wasserwirtschaftlichen<br />

Debatten stehen momentan an?<br />

Gerade erst haben wir unsere Stellungnahme<br />

zum Referentenentwurf<br />

hinsichtlich der Änderung des Brandenburgischen<br />

<strong>Wasser</strong>gesetzes<br />

abgegeben. Ich hoffe, dass unsere<br />

Anregungen – unter anderem zu den<br />

Themen Grundwasserbewirtschaftung<br />

und Betrieb von Abwasseranlagen<br />

– Gehör finden und in die Gesetzesnovelle<br />

einfließen. Außerdem<br />

treibt uns derzeit die unterirdische<br />

Verpressung von CO um. Hier sind<br />

2<br />

die Risiken, beispielsweise für das<br />

Grundwasser, aus unserer Sicht<br />

noch nicht ausreichend untersucht.<br />

Johannes Schwanz ist Geschäftsführer<br />

des Trink- und Abwasserverbandes<br />

Oderbruch-Barnim in Bad Freienwalde<br />

und Vizepräsident des LWT<br />

+++ Auf den Hahn gefühlt – Ergebnisse des Leistungsvergleichs +++<br />

Trinkwasserversorgung nominal die<br />

jährlichen Belastungen je versorgtem<br />

Einwohner zwischen ca. 76 und 121<br />

Euro. Sie weisen damit insgesamt<br />

ein relativ niedriges Niveau und eine<br />

geringe Schwankungsbreite auf. Im<br />

Abwasserbereich gibt es in den Anschlussgraden<br />

an die zentrale Abwasserentsorgung<br />

eine große Spannweite<br />

zwischen 60 bis knapp 100 Prozent.<br />

Dies wirkt sich selbstverständlich auf<br />

die Kos tenstruktur aus. Frohe Botschaft:<br />

Aufgrund des geringen Alters<br />

der meisten Kanalnetze ist der durchschnittliche<br />

Sanierungsbedarf der brandenburgischen<br />

Kanäle mit 2,1 Prozent<br />

sehr gering und liegt deutlich unter dem<br />

Bundesdurchschnitt von 8,8 Prozent, so<br />

die Analyse. Durch die Verallgemeinerung<br />

der Erfahrungen der Unternehmen<br />

sollen Kosten dämpfende Effekte erzielt<br />

werden. Umweltstaatssekretär Dr. Daniel<br />

Rühmkorf sagte bei der Präsentation<br />

der Ergebnisse: „Brandenburg hat<br />

eine qualitativ hochwertige <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und ist damit vergleichsweise<br />

kostengünstig für die Bevölkerung.“<br />

Dr. Daniel Rühmkorf lobte<br />

Brandenburgs Was ser versorger.


DEZEMBER 2010 LEUTE & LAND<br />

SEITE 3<br />

Den gefürchteten Seebär Störtebeker aus Hamburg, den schelmischen Soldaten<br />

Schwejk aus Prag oder auch den schnurrigen Eckensteher Nante aus Berlin<br />

kennt jeder. Durch ihre Abenteuer (ob wahr oder erfunden) waren sie gerade<br />

Die Neuruppiner verehren ihn<br />

noch heute: Wichmann von Arnstein.<br />

Sie kolportieren so manche<br />

sagenumwobene Anekdote über<br />

ihren Pater – beispielsweise wie<br />

er zu Fuß den Ruppiner See<br />

überquerte. Weitere schräge<br />

Geschichten macht Eberhard<br />

Greulich für die Besucher erlebbar.<br />

Seit 1998 schlüpft der<br />

heute 60-Jährige in den Ornat<br />

und verkörpert den berühmten<br />

Klosterstifter.<br />

Herr Greulich, wie oft haben Sie<br />

schon den Pater „gegeben“?<br />

Uh – das ist schwierig. Ich denke,<br />

es waren so zwischen 500 und 600<br />

Führungen.<br />

Ist dabei ein Erlebnis besonders<br />

im Gedächtnis geblieben?<br />

Zum Brandenburg-Tag im Herbst 2002<br />

durfte ich mal rund um die Uhr Pater<br />

Wichmann spielen. Mehr als 200.000<br />

Gäste waren hier – das hat schon<br />

riesigen Spaß gemacht. Im Rahmen<br />

der Feierlichkeiten zu 750 Jahren<br />

Neuruppin im Jahr 2006 habe ich dem<br />

beim einfachen Volk beliebte Gestalten – bis heute. Die <strong>Wasser</strong> <strong>Zeitung</strong> stellt<br />

in einer Serie Brandenburger Originale mit ihrer ganz speziellen überlieferten<br />

Geschichte vor – lesen Sie diesmal: Pater Wichmann aus Neuruppin.<br />

„Es wälzet sich ein Wels zum Rand“<br />

Der berühmte Neuruppiner Klosterbruder erzählt Gästen gern Geschichten<br />

Zwei Wahrzeichen Neuruppins:<br />

Klosterkirche und Pater Wichmann<br />

(alias Eberhard Greulich).<br />

Das Kloster existierte<br />

insgesamt drei Jahrhunderte<br />

lang und wurde 1541 aufgelöst.<br />

„halben“ Potsdamer Landtag mit Landtagspräsident<br />

Gunter Fritsch an der Spitze die Sehenswürdigkeiten<br />

der Fontanestadt gezeigt. Am<br />

interessantesten ist es für mich allerdings,<br />

wenn alte Neuruppiner an den Spaziergängen<br />

teilnehmen und dabei ihr zusätzliches<br />

Wissen einbringen.<br />

Da kommen wir mit den<br />

für die Nachtwanderungveranschlagten<br />

anderthalb<br />

Stunden oft<br />

nicht hin –<br />

übrigens finden diese Wanderungen<br />

immer in den frühen Abendstunden<br />

bei Vollmond statt.<br />

Woher kommt Ihr Interesse für<br />

die Stadtgeschichte?<br />

Ich bin gelernter Buchhändler. Diesen<br />

Beruf habe ich auch sechs Jahre<br />

ausgeübt. Nach 1990 arbeitete ich<br />

außerdem in unserer Stadtbibliothek.<br />

Da ist viel hängengeblieben.<br />

Für einen Führer gibt unsere alte<br />

Garnisonsstadt unheimlich viel her.<br />

Wohin man tritt: Geschichte und Geschichten.<br />

Fontane, Schinkel und der<br />

Alte Fritz sind allgegenwärtig. In der<br />

Nachwendezeit wurde Neuruppin regelrecht<br />

aus dem Dornröschenschlaf<br />

erweckt. Schauen Sie sich um: Hier<br />

gibt’s ja kaum noch alte Fassaden.<br />

Pater Wichmann ist kein gebürtiger<br />

Neuruppiner – und Sie?<br />

Auch nicht. Erst mit zehn Jahren bin ich<br />

hierher gekommen. Jedoch habe ich<br />

mich schnell in die Stadt „verguckt“.<br />

Heute fühle ich mich als „waschechter“<br />

Neuruppiner. Vielleicht hat<br />

Pater Wichmann ähnlich gefühlt …<br />

Die Person in der Stadt<br />

Die Linde am Bollwerk<br />

Die Wanderung in der Nacht<br />

Wichmann von Arnstein wird um Pater Wichmann bestimmte, dass er nach seinem Neuruppin hat Geschichte und so einiges zu bie-<br />

1185 in Sachsen geboren. Im Jahr Tod in einem gläsernen Sarg bestattet werden ten. Am besten erschließen sich die Anekdoten der<br />

1220 wählt ihn das Leitzkauer wollte, der dann noch in einen silbernen zu set- mehr als 750 Jahre alten Stadt bei einer Führung.<br />

Kapitel zum Bischof – Leitzzen wäre. So sollte er begraben und über ihm eine Ein besonderes Highlight ist dabei die Nachtwankau<br />

ist heute ein Ortsteil Winter-Linde (Tilia cordata) gepflanzt werden. Erst derung mit Pater Wichmann. Ein bisschen starke<br />

der sachsen-anhaltinischen wenn die Linde selbst dahin wäre, dürfe sein Grab Nerven muss man allerdings bei der Tour mitbrin-<br />

Stadt Gommern. Er kann ausgehoben werden. Diese Linde existiert auch heugen. Mehr wird nicht verraten. Nur noch soviel sei<br />

das Amt aber wegen Wahlte noch und steht am Bollwerk des Ruppiner Sees. gesagt: Höhepunkt im wahrsten Wortsinne ist die<br />

anfechtung nicht annehmen. Der über 700 Jahre alte Baum, mittlerweile hohl Turmbesteigung der Klosterkirche.<br />

Wichmann tritt 1233 in den geworden, nachdem er von einem Blitz getroffen<br />

Dominikanerorden ein. Ge-<br />

worden war, steht immer Buchungen / Treffpunkt:<br />

meinsam mit seinem Bruder<br />

Gebhard von Arnstein grün-<br />

noch jedes Jahr in<br />

voller Blüte.<br />

Tourismus-Service<br />

BürgerBahnhof,<br />

Neuruppin<br />

det er 13 Jahre später das<br />

Karl-Marx-Straße 1,<br />

Dominikanerkloster in Neu-<br />

16816 Neuruppin,<br />

ruppin. Bis zu seinem Tod am<br />

Telefon: 03391 45460,<br />

2. November 1270 bleibt er der<br />

Preise: Erwachsene 8,50 Euro,<br />

Prior (Vorsteher) des Klosters.<br />

Kinder unter 14 Jahren 4,70 Euro<br />

Im Kloster Herr zu Neu-Ruppin<br />

Sind heute so viel Gäste,<br />

Die Speise fürcht ich reicht nicht hin<br />

Bei diesem großen Feste;<br />

Darum, Herr Prior, saget an,<br />

Wie Pater Koch sich helfen kann,<br />

Ich weiß ihm nicht zu raten. –<br />

Da spricht der Prior: »Geh nur so<br />

Zur See ohn Netz und Hamen,<br />

Und ruf hinunter frisch und froh<br />

Und laut in meinem Namen,<br />

Es komm heraus ein großer Fisch<br />

Zu sättigen die Gäst am Tisch,<br />

Da wird schon einer kommen.«<br />

Der Pater ging hinab und schrie,<br />

Was ihm der Abt befohlen:<br />

Da sieht er ganz verwundert wie<br />

Die Fisch im See rajolen;<br />

Es wälzet sich ein Wels zum Rand,<br />

So groß er keinen noch gekannt,<br />

Der bittet ihn zu nehmen.<br />

Es merkt der Fisch, er werd zu schwer,<br />

Da steht er wie zum Tanze,<br />

Und hüpft gefällig neben her<br />

Zur Küch auf seinem Schwanze;<br />

Dort legt er sich aufs Küchenbrett:<br />

Nun schlachtet mich, ich bin recht fett,<br />

Ich will mich dann schon braten.<br />

Nun aber – wer gedenket dies,<br />

Wer kann darauf geraten –<br />

Der Fisch dreht selber sich am Spieß,<br />

Bis er sich gar gebraten;<br />

Springt dann vom Spieße<br />

wie geschnellt<br />

Zur großen Schüssel und zerspellt<br />

In so viel Stück als Gäste.<br />

Die Gäste die schnablieren ihn<br />

Und all sind guter Dinge;<br />

Es dünkt die Speis in ihrem Sinn<br />

Sie köstlich, nicht geringe.<br />

Sie essen: jeder hat genug,<br />

Und jeder wird davon so klug,<br />

Wie er noch nie gewesen.<br />

August Kopisch: „Allerlei Geister“ –<br />

Gedichte und Erzählungen,<br />

Mörike Verlag, München 1913


LWZ • COTTBUS • 3 / 2010 PANORAMA<br />

SEITEN 4/5<br />

„Silberhochzeit“ mit der LWG<br />

Volker Chrobok und Gabriele Waiß begingen ihr<br />

25-jähriges Betriebsjubiläum in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Am 1. Oktober 2010 feierte Volker<br />

Chrobok aus der Abteilung Technische<br />

Dienste / Bau seine „Silberhochzeit“ mit<br />

der LWG. Vor 25 Jahren, unmittelbar<br />

nach seiner Lehre als Instandhaltungsmechaniker<br />

für Kraftwerksanlagen, hatte<br />

er bei der WAB Cottbus begonnen.<br />

Zunächst arbeitete der heute 44-Jährige<br />

auf der Kläranlage und wechselte nach<br />

der Umstrukturierung dann in seine heutige<br />

Abteilung.<br />

Gabriele Waiß ist seit dem 1. November<br />

1985 in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft – rund<br />

20 Jahre davon in der Lohnbuchhaltung.<br />

Von Hause aus ist sie Ingenieurin für<br />

Schiffsmaschinenanlagenbau. Doch<br />

nach dem Studium zog sie der Liebe<br />

wegen von der See (Wolgast) nach<br />

Cottbus und begann beim damaligen<br />

VEB WAB als Energetikerin. Nach der<br />

Wende fiel diese Stelle weg, sodass<br />

Gabriele Waiß eine gänzlich neue Auf-<br />

Investition in die Zukunft<br />

Herzliche Glückwünsche von LWG-Geschäftsführer<br />

Jens-Erik Wegner und vom<br />

Leiter Zentrale Dienste, Steffen Müller,<br />

gab es am 1. September 2010 für Terry<br />

Ackermann und Maik Haenel, die erfolgreich<br />

ihre Ausbildung zum Netzmeister<br />

<strong>Wasser</strong> abgeschlossen haben. Dafür<br />

hatten sie in den vergangenen zwei<br />

bzw. drei Jahren intensiv die Schulbank<br />

gedrückt und das – wie im Fall von Maik<br />

Für seine langjährige engagierte Arbeit erhielt Volker Chrobok (r.)<br />

die herzlichsten Glückwünsche von der Geschäftsführung –<br />

stellvertretend überbracht von Gruppenleiter Ulrich Henke.<br />

gabe übernehmen musste. Sie arbeitete<br />

sich in die Lohnbuchhaltung ein und fand<br />

Gefallen daran. Auch heute noch macht<br />

Zwei frischgebackene Netzmeister <strong>Wasser</strong> für die LWG<br />

WASSERCHINESISCH<br />

Karikatur: SPREE-PR 2010<br />

Haenel – sogar teilweise berufsbegleitend.<br />

„Beide werden zunächst einmal weiterhin<br />

ihre bisherigen Funktionen wahrnehmen,<br />

Terry Ackermann als Arbeitsvorbereiter<br />

und Maik Haenel als Vorarbeiter“,<br />

erläutert ihr Chef Steffen Müller. „Doch<br />

wir sehen ihre Ausbildung, die durch das<br />

Unternehmen finanziert und begleitet<br />

wurde, als Investition in die Zukunft.“<br />

Niederschlagswasser<br />

Die <strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> <strong>Zeitung</strong> erläutert humorvoll in loser Folge<br />

Fachbegriffe aus der <strong>Wasser</strong>wirtschaft: Niederschlagswasser<br />

dient im <strong>Wasser</strong>kreislauf der Erneuerung der Reservoirs für die<br />

Trinkwassergewinnung. Heftiger Regen kann die Kläranlagen<br />

stark belasten. Die Einleitung von Niederschlagswasser in die<br />

Schmutzwasserentsorgung ist daher unzulässig, am günstigsten<br />

ist die natürliche Versickerung.<br />

ihr die Arbeit Spaß und so wäre sie froh,<br />

wenn auch die nächsten 18 Jahre die<br />

LWG ihr zweites Zuhause bliebe.<br />

Denn um für kommende Herausforderungen<br />

und Veränderungen gerüstet zu<br />

sein, braucht die LWG gut geschultes<br />

Personal. Und das ist auf dem Arbeitsmarkt<br />

schwer zu bekommen. „Deshalb<br />

sind wir froh“, so Müller, „wenn Kollegen<br />

die gebotenen Weiterbildungsmaßnahmen<br />

annehmen und uns dann mit<br />

neuem Wissen wieder zur Verfügung<br />

stehen.“<br />

KONTAKT<br />

<strong>Lausitzer</strong> <strong>Wasser</strong> GmbH<br />

& Co. KG<br />

Berliner Straße 19 – 21<br />

03046 Cottbus<br />

Tel.: 0355 350-0<br />

E-Mail: info@lwgnet.de<br />

www.lausitzer-wasser.de<br />

Service-Nummer (kostenfrei)<br />

0800-0-594 594<br />

Sprechzeiten<br />

Montag: 8 –17 Uhr<br />

Dienstag: 8 –17 Uhr<br />

Mittwoch: 8 –17 Uhr<br />

Donnerstag: 8 –18 Uhr<br />

Freitag: 8 –12 Uhr<br />

Dichtigkeitsprüfungen für<br />

abflusslose Sammelgruben<br />

Tel.: 0355 350-1321<br />

Mitglieder im Porträt – Gemeinde Kolkwitz<br />

Die LWZ sprach mit Fritz Handrow, Bürgermeister der Gemeinde Kolkwitz<br />

Seit Jahren stabile <strong>Wasser</strong>preise<br />

A<br />

ls Fritz Handrow im Jahr<br />

1990 sein Amt als Bürgermeister<br />

von Kolkwitz antrat,<br />

begann parallel auch der Prozess<br />

einer Neustrukturierung in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

Drei Jahre später ging<br />

mit der Bildung der Großgemeinde<br />

Kolkwitz auch die Gründung der LWG<br />

einher, zu deren Gesellschaftern der<br />

beschauliche Ort von Anfang an zählte.<br />

Im Interview ist zu erkennen: Von<br />

der Richtigkeit dieses Schritts ist der<br />

erfahrene Politiker auch heute noch<br />

überzeugt. „Ohne Wenn und Aber!“<br />

Herr Handrow, verlieren Sie bei<br />

17 Ortsteilen auch mal den Überblick?<br />

Fritz Handrow: Unsere Großgemeinde<br />

existiert nun schon seit 1993. Da<br />

kennt man doch alles aus dem Effeff.<br />

Beschreiben Sie das Leben in<br />

Kolkwitz …<br />

Jeder Ortsteil hat eine Feuerwehr.<br />

Schon daran erkennen Sie, dass das<br />

Miteinander bei uns funktioniert. Unser<br />

Vereinsleben ist insgesamt sehr<br />

lebendig – Chöre, Sportvereine und,<br />

nicht zu vergessen, die Pferde- und<br />

Kleintierzüchter haben ihren festen<br />

Platz im Gemeindeleben.<br />

Das klingt sehr positiv!<br />

Ist es auch. Wir haben fünf Kindergärten<br />

und zwei Grundschulen mit<br />

Horten. Das Gewerbe prosperiert und<br />

ist geprägt von mittelständischen Betrieben<br />

der Lebensmittel- und metallverarbeitenden<br />

Industrie. Wir belegen<br />

innerhalb des Spree-Neiße-Kreises den<br />

2. Platz beim Pro-Kopf-Gewerbeeinkommen.<br />

Das kann sich sehen lassen. Doch<br />

auch Niederlagen sind zu verzeichnen.<br />

Es gibt einige ganz einfache Tipps und<br />

Tricks, um <strong>Wasser</strong>zähler und -leitungen<br />

winterfest zu machen.<br />

• Überprüfen Sie die Räume, in denen<br />

<strong>Wasser</strong>zähler installiert sind,<br />

und erneuern Sie schadhafte Fensterscheiben!<br />

• Halten Sie bei Frost Türen und Fenster<br />

geschlossen!<br />

• Verpacken Sie gefährdete Leitungen<br />

und <strong>Wasser</strong>zähler mit Dämm- und<br />

Isolationsmaterial!<br />

• Halten Sie Straßenkappen der Schieber,<br />

Ventilanbohrschellen und Unterflurhydranten<br />

schnee- und eisfrei!<br />

GESCHICHTLICHES<br />

Im Jahre 2000 beging<br />

Kolkwitz das 700-jährige<br />

Jubiläum der ersten urkundlichen<br />

Erwähnung – basierend auf der Kirchenchronik,<br />

welche aussagt, dass<br />

hier bereits im Jahre 1300 ein katholischer<br />

Pfarrer tätig war. Heute<br />

ist der Ort Kolkwitz mit rund 3.900<br />

Einwohnern das Zentrum der aus<br />

insgesamt 17 Ortsteilen bestehenden<br />

Großgemeinde. Hier befindet sich der<br />

Sitz der Verwaltung.<br />

Welche, bitte?<br />

Vor einiger Zeit wurde unsere weiterführende<br />

Schule geschlossen. Das<br />

kriege ich bis heute nicht in meinen<br />

Kopf. Überall sucht man doch nach<br />

weiteren Kapazitäten für Schüler und<br />

hier machen sie die Schule einfach<br />

dicht. Das hat mich persönlich ziemlich<br />

getroffen. Vergessen Sie nicht, durch<br />

solche im wahrsten Sinne des Wortes<br />

schwachsinnigen Aktionen wird das<br />

Gemeindeleben ausgehöhlt. Von Solidarität<br />

der großen Politik keine Spur …<br />

Apropos Solidarität, wie sehen Sie<br />

die Entwicklung der LWG?<br />

In den letzten Jahren positiv. Es zeigt<br />

sich, dass das Konstrukt LWG nicht das<br />

schlechteste Gebilde ist. Die Zeiten, als<br />

die ländlichen Gebiete in Konfrontation<br />

mit der Stadt Cottbus standen, sind<br />

vorbei. Unsere Meinung wird gehört.<br />

Das ist mir wichtig. Und noch eins: In<br />

beinahe jeder Branche dreht sich die<br />

Preisspirale. Wir hatten in den letzten<br />

10 Jahren nur eine einzige sehr moderate<br />

Anpassung der Trinkwasserpreise.<br />

Welche wasserwirtschaftlichen<br />

Vorhaben sollen bei Ihnen noch<br />

angepackt werden?<br />

Das größte Projekt im Trinkwasserbereich<br />

ist im kommenden Jahr die Erneuerung<br />

der Versorgungsleitungen und<br />

Hausanschlüsse in Hänchen auf einer<br />

Gesamtlänge von etwa 1.000 m. Parallel<br />

soll der Ort komplett auch abwasserseitig<br />

erschlossen werden. Das bis 2018<br />

gültige Abwasserkonzept ist damit für<br />

unsere Gemeinde bereits im kommenden<br />

Jahr abgeschlossen!<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Eine Zusage gibt es immer noch<br />

nicht. „Das ist bedauerlich, denn wir<br />

haben nicht nur Zeit verloren. Wir<br />

müssen nun auch Geld investieren,<br />

das für andere, nicht förderfähige<br />

Maßnahmen eingeplant war – beispielsweise<br />

für die Sanierung der<br />

Trinkwassernetze.“<br />

Verantwortung<br />

gegenüber Kunden<br />

Dennoch ist es für die LWG eine<br />

Frage der wirtschaftlichen Vernunft<br />

und der Verantwortung gegenüber<br />

Fritz<br />

Handrow<br />

Die Gemeinde Kolkwitz – im Hintergrund der Ortsteil Krieschow – ist familienfreundlich, nicht nur der stabilen Trinkwasserpreise wegen.<br />

• Schützen Sie zu flach verlegte Hausanschlüsse<br />

mit Dämmmaterialien!<br />

• Kontrollieren Sie Ihre <strong>Wasser</strong>schächte<br />

auf schadhafte Abdeckungen!<br />

• Falls Leitungen einfrieren sollten, tauen<br />

Sie diese mit heißen Tüchern oder<br />

Heißluft auf, niemals jedoch mit offener<br />

Flamme! Damit beim Auftauen<br />

kein <strong>Wasser</strong>schaden entsteht, Haupthahn<br />

schließen. Nach dem Auftauen<br />

die Leitung wieder vorsichtig befüllen<br />

und auf ihre Dichtigkeit überprüfen.<br />

Wenn nichts hilft, dann steht<br />

Ihnen die LWG zur Seite.<br />

Service-Tel.: 0800-0-594 594<br />

Der <strong>Wasser</strong>-Steckbrief<br />

Trinkwasser<br />

Versorgte Einwohner: 9.528<br />

Hausanschlüsse: 3.286<br />

Hauptleitungen: 153 km<br />

Schmutzwasser<br />

zentral entsorgte<br />

Grundstücke: 7.675<br />

Abwasserpumpwerke: 52<br />

Kanäle: 97,1 km<br />

Dem Frost Steine in den Weg legen Keine Ruhe vor dem Sturm<br />

Die Bommelmütze am <strong>Wasser</strong>zähler<br />

ersetzt auf gar keinen Fall<br />

das Dämmmaterial.<br />

Foto: CGA-Verlag GmbH<br />

den Kunden, immer wieder alle<br />

Fördermöglichkeiten zu prüfen und<br />

Fördermittel zu beantragen. Und<br />

ökonomisch ebenso sinnvoll ist es,<br />

die eigenen Maßnahmen möglichst<br />

mit geplanten Straßenbauarbeiten<br />

zu koordinieren, um Bauzeiten und<br />

Belastungen zu minimieren. Auch<br />

wenn leere Kassen von Land und<br />

Kommunen die LWG momentan<br />

zwingen, manchen Plan zu ändern,<br />

hat doch eine Aufgabe immer oberste<br />

Priorität: jederzeit eine qualitätsgerechte<br />

Trinkwasserversorgung und<br />

Abwasserbeseitigung zu sichern!<br />

AQS: Dienstleister rund ums Lebensmittel Nr. 1<br />

Die das Trinkwasser<br />

durchleuchten<br />

<strong>Wasser</strong> ist die Grundlage des<br />

Lebens und einfach unersetzlich.<br />

Dieses Element mit seinen<br />

unterschiedlichen Zustandsformen<br />

und vielfältigsten Eigenschaften<br />

steht im Mittelpunkt<br />

der Arbeit der Spezialisten der<br />

Aqua Service Schwerin (AQS).<br />

Und so ist es auch nicht verwunderlich,<br />

dass das eigene Cottbuser Geschäftsgebäude<br />

auf dem Gelände des <strong>Wasser</strong>werkes<br />

in Sachsendorf steht.<br />

Fragestellungen auf den Schadstoffgehalt.<br />

Baustoffe und Baustoffgemische<br />

werden außerdem untersucht und gemäß<br />

den gesetzlichen Vorgaben bewertet.<br />

Untersuchungen zur Klärschlamm-,<br />

Bioabfall- oder auch Altholzverordnung<br />

runden das Leitungsangebot ab. Und<br />

gerade für Privatpersonen wichtig: Auch<br />

das <strong>Wasser</strong> des eigenen Hausbrunnens<br />

kann überprüft und auf seine Unbedenklichkeit<br />

hin getestet werden.<br />

Immer nah am Kunden<br />

Zum AQS-Team an den drei Standorten<br />

Erfahrung und Wissen Schwerin, Rostock und Cottbus gehören<br />

Zahlreiche <strong>Wasser</strong>versorgungs- und Ab- unter anderem Diplomchemiker, Hydrowasserentsorgungsbetriebe,<br />

darunter logen, Diplomphysiker, Diplombiologen,<br />

die LWG, setzen auf die umfassenden Chemisch-technische Assistenten, La-<br />

Angebote des Unternehmens. Darüber boranten und Probennehmer. Für alle,<br />

hinaus zählen Kommunen, Betriebe so das Credo des Unternehmens, ist der<br />

der Abfallwirtschaft, Landwirtschafts- oberste Maßstab die Zufriedenheit der<br />

unternehmen, Nahrungsmittelfirmen, Kunden. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

Freizeit- und Therapiebäder, Saunen werden kurzfristige Ausführung, Termin-<br />

sowie Schwimmhallen und nicht zutreue und eine hohe Qualität garantiert.<br />

letzt Privatpersonen in Brandenburg, Die LWG fühlt sich jedenfalls gut bei<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und AQS aufgehoben.<br />

Niedersachsen zu den Auftraggebern. Weitere Informationen im Internet unter<br />

„Das Leistungspaket umfasst neben www.aqsn.de oder bei der Cottbuser<br />

der mikrobiologischen, biologischen und<br />

Laborleiterin Kerstin<br />

der kompletten chemischen Analytik<br />

Krüger unter Tel.<br />

selbstverständlich auch auch die Probe-<br />

0355 3553-853.<br />

nahme und auf Wunsch eine inge-<br />

nieurtechnische, verfahrenstechni -<br />

sche oder oder naturwissenschaftliche Beratung“,tung“,<br />

hebt hebt die Cottbuser LaborleiLaborlei- terin Kerstin Krüger die Vorzüge<br />

des akkreditierten Fachlabors<br />

hervor.<br />

Die Mitarbeiter Mitarbeiter der der AQS in der der<br />

Cottbuser Zweigstelle prü- prü- prü-<br />

fen neben neben dem Lebensmittel<br />

Nummer 1, dem Trinkwasser, Trinkwasser,<br />

auch Badebeckenwasser<br />

und Badegewässer. Dazu<br />

gehört ebenso die Un-<br />

tersuchung von von warmem<br />

<strong>Wasser</strong> auf Legionellen<br />

nach der Empfehlung des<br />

Umweltbundesamtes.<br />

Ein wei- wei- weiteresArbeitsfeld<br />

beitsfeld<br />

umfasst<br />

die die Analyse von<br />

Böden auf Nährstoffe<br />

oder bei entsprechenden<br />

Die angehende Biologielaborantin Stefanie Gerth<br />

bei der Untersuchung einer Trinkwasserprobe.


SEITE 6 DAS PARADIES VOR DER HAUSTÜR<br />

WASSER ZEITUNG<br />

Auf etwa einem Drittel der brandenburgischen Landesfläche<br />

sind inzwischen 15 Großschutzgebiete (ein Nationalpark, drei<br />

Biosphärenreservate und elf Naturparks) ausgewiesen – mit<br />

reizvollen, verschiedenartigen Landschaften. Die meisten<br />

Schutzgebiete entstanden nach 1990 als Modellregionen für<br />

ökologisch nachhaltiges Wirtschaften und Leben. Diese Heran-<br />

Im Geflecht der Fließe<br />

Geheimnisvolles <strong>Wasser</strong>labyrinth zieht Millionenpublikum an<br />

Ein Beitrag von<br />

Eugen Nowak,<br />

Leiter des Biosphärenreservates<br />

Spreewald<br />

K<br />

napp einhundert Kilometer südöstlich<br />

von Berlin befindet sich<br />

eine in Mitteleuropa einzigartige<br />

Landschaft – der Spreewald. Nach<br />

der letzten Eiszeit teilte sich hier die<br />

Spree in ein fein gegliedertes Netz von<br />

Fließen, die sich einst durch dichten<br />

Urwald schlängelten. Durch Kultivierung<br />

entstand ein Mosaik aus kleinen<br />

Wiesen, Äckern und Wäldern sowie<br />

das Geflecht der Fließe.<br />

Bereits vor mehr als hundert Jahren<br />

schwärmten die ersten Spreewaldtouristen<br />

von der Kahnfahrt durch das<br />

geheimnisvolle <strong>Wasser</strong>labyrinth. Heute<br />

zieht die Region jählich rund vier Millionen<br />

Besucher an. Doch nicht nur das<br />

einmalige Landschaftsbild macht den<br />

Spreewald so interessant. Die Wiesen<br />

und Felder, Wälder und Fließe sind auch<br />

Lebensraum einer vielfältigen Tier- und<br />

Pflanzenwelt – darunter manche Art, die<br />

andernorts längst nicht mehr zu finden<br />

ist. Alles in allem sind im Spreewald<br />

rund 6.000 Tier- und Pflanzenarten heimisch.<br />

So hält diese Landschaft für den<br />

aufmerksamen Beobachter Erlebnisse<br />

bereit, wie sie selten geworden sind<br />

in unseren Tagen. Leuchtend blühen<br />

im Frühling auf den Wiesen Sumpfdotterblume,<br />

Iris, Kuckuckslichtnelke und<br />

Hahnenfuß. Bekassine und Kiebitz brüten<br />

und Rotbauchunke, Moor- oder Grünfrosch<br />

lassen lautstark ihr Konzert ertönen.<br />

Zum Sommer gehören das Gaukeln<br />

vielfarbig schimmernder Libellen an den<br />

Fließen und die bunte Farbenpracht der<br />

Wiesen. Im Herbst und Winter schließlich<br />

beobachtet man <strong>Wasser</strong>vögel in<br />

großer Zahl, die hier auf der Reise nach<br />

Süden eine Rast einlegen, oder Seeadler<br />

auf ihrer Suche nach Beute.<br />

Dass angesichts dessen der gleichermaßen<br />

erlebnisreiche wie verträgliche<br />

Naturtourismus im Spreewald groß geschrieben<br />

wird, versteht sich von selbst.<br />

So gibt es spezielle Angebote der Naturwacht,<br />

bei denen man den Reiz der<br />

Landschaft hautnah erleben kann.<br />

gehensweise stellt eine wichtige Parallele zu den <strong>Wasser</strong>verund<br />

Abwasserentsorgern dar, die mit ihrer umweltschonenden<br />

Arbeit ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zum Artenreichtum<br />

von Flora und Fauna leisten. Die <strong>Wasser</strong> <strong>Zeitung</strong> stellt in einer<br />

mehrteiligen Serie die schönsten Großschutzgebiete vor.<br />

Lesen Sie heute Teil 3: Das Biosphärenreservat Spreewald.<br />

Wie im Märchen – das einzigartige Geflecht der rund 1.575 km langen Fließe im Spreewald gehört zu Brandenburgs<br />

schönsten Seiten. Die grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) liebt das klare <strong>Wasser</strong> – Foto oben.<br />

Die Sumpfdotterblume (Caltha<br />

palustris) blüht von April bis Mai.<br />

Seit über 100 Jahren schwärmen<br />

Touristen von den Kahnfahrten.<br />

TIPP: Expedition im Forscherkahn NAUTILUST<br />

Gemeinsam mit unterschiedlichen Kooperationspartnern konnte das Team der<br />

Lübbenaubrücke ein „schwimmendes Klassenzimmer“ für Jung und Alt realisieren.<br />

Ausgerüstet mit Mikroskopen, Keschern, Ferngläsern und vielem anderen<br />

zur Erkundung der faszinierenden <strong>Wasser</strong>welt des Spreewaldes bereichert der<br />

Forscherkahn die Angebotspalette für alle Generationen. Neben der herkömmlichen<br />

Vermittlung von Tradition und regionalen Besonderheiten wird hier die<br />

Bewahrung von Wissen über die Region und die Natur auf außergewöhnliche<br />

Art gefördert. Auf der NAUTILUST stehen acht Forscherplätze bereit, diese<br />

bieten Kleinen und Großen Einblicke in das Leben im und unter <strong>Wasser</strong>, viele<br />

Experimente sind möglich. Wer einen außergewöhnlichen Ausflug plant oder<br />

die individuelle und einzigartige Spreewaldkahnfahrt mit fachlicher Betreuung<br />

durch eine Naturbiologin sucht, ist hier richtig.<br />

Kontakt: Projektbüro Lübbenaubrücke Nautilust, Güterbahnhofstraße 57,<br />

03222 Lübbenau / Spreewald, Telefon: 03542 403692, Fax: 03542 403699,<br />

E-Mail: info@nautilust.net, www.luebbenaubruecke.de<br />

Der Seeadler (Haliaeetus albicilla)<br />

– im Spreewald heimisch.<br />

„Alte Mühle“<br />

Dorfstraße 52,<br />

15910 Schlepzig,<br />

Tel. 035472 276<br />

Schlepzig<br />

„Schlossberghof“<br />

Byhleguhrer Straße 17,<br />

03096 Burg,<br />

Tel. 035603 691-0<br />

„Haus für Mensch und Natur“<br />

Schulstraße 9, 03222 Lübbenau / Spreewald,<br />

Tel. 03542 8921-0, www.br-sw.brandenburg.de<br />

Infozentren des Biosphärenreservates<br />

SERVICE<br />

Das Biosphärenreservat<br />

Um die einzigartige<br />

Landschaft zu schützen<br />

und zu bewahren, wurde der Spreewald<br />

am 1. Oktober 1990 zum Biosphärenreservat<br />

erklärt. Ein Jahr<br />

später erhielt es den UNESCO-Status.<br />

Insgesamt hat das Biosphärenreservat<br />

eine Fläche von knapp<br />

475 km2 Brandenburg<br />

Berlin<br />

sphärenreservat erklärt. Ein Jahr<br />

später erhielt es den UNESCO-Status.<br />

Insgesamt hat das Biosphärenreservat<br />

eine Fläche von knapp<br />

– davon sind 27,4 % Wald,<br />

24,3 % Acker, 37,5 % Grünland und<br />

2,9 % <strong>Wasser</strong>. Vor Ort leben in 37<br />

Gemeinden und zwei Städten etwa<br />

50.000 Menschen. Das Gewässernetz<br />

des Spreewaldes wird durch<br />

die Verzweigungen von Spree und<br />

Malxe, die südlichen Zuflüsse und<br />

eine Reihe von Kanälen und künstlichen<br />

Gräben gebildet. Die Gesamtlänge<br />

der ca. 300 Fließe im Biosphärenreservat<br />

beträgt rund 1.575 km.<br />

Die Infozentren<br />

In den Informationszentren des Biosphärenreservats<br />

– dem Haus für<br />

Mensch und Natur in Lübbenau,<br />

dem Schlossberghof in Burg und<br />

der Alten Mühle in Schlepzig – erhält<br />

der Besucher nicht nur Tipps,<br />

Faltblätter, Karten und Tourenvorschläge,<br />

hier kann er auch Wissenswertes<br />

über den Spreewald erfahren.<br />

Die Naturwacht hält zahlreiche<br />

Angebote für Führungen bereit<br />

(siehe Karte und Adressen unten).<br />

Das Naturschutzprojekt<br />

Seit dem Jahr 2001 läuft im Spreewald<br />

das Gewässerrandstreifenprojekt.<br />

Dies hat die dauerhafte<br />

Erhaltung und Entwicklung von<br />

Natur- und Kulturlandschaften mit<br />

herausragenden Lebensräumen<br />

seltener und gefährdeter Tier- und<br />

Pflanzen arten zum Ziel. Verlandete<br />

Fließe und Gewässerstrecken<br />

werden für die heimische Fauna<br />

und Flora renaturiert, die Lebensräume<br />

für Fische und andere<br />

<strong>Wasser</strong>bewohner durch Schaffung<br />

naturnaher Gewässerstrukturen<br />

aufgewertet. Die <strong>Wasser</strong>verteilung<br />

im Spreewald wird so verbessert,<br />

dass untereinander verbundene<br />

fließende Gewässerstrecken entstehen.Wanderhindernisse<br />

in den<br />

Fließen für Fische und andere <strong>Wasser</strong>bewohner<br />

werden beseitigt. Das<br />

12 Mio. Euro umfassende Projekt<br />

soll im Jahr 2013 zum Abschluss<br />

kommen.<br />

IMPRESSUM He raus ge ber: LWG Lau sit zer Was ser GmbH & Co. KG Cott bus, FWA mbH Frank furt (Oder), DNWAB GmbH Kö nigs Wus terhau sen, OWA GmbH Falkensee, GeWAP Peitz, Servicebetrieb Rheinsberg; Trink- und Abwas ser ver bän de<br />

in Bad Freienwalde, Birkenwerder, Brück, Buckow, Doberlug-Kirchhain, Ei sen hüt ten stadt, Els ter wer da, Fürstenwalde, Gu ben, Herz berg, Lindow-Gransee, Nauen, Ra the now, See low, Senf ten berg, Strausberg, Wendisch-Rietz und Zehlendorf;<br />

Re dak ti on und Ver lag: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Ber lin, Te lefon: 030 247468-0, Fax: 030 2425104, E-Mail: agentur@spree-pr.com, www.spree-pr.com, V.i.S.d.P.: Thomas Marquard, Re dak tion: Alexander Schmeichel,<br />

Mitarbeit: J. Eckert, S. Galda, S. Gückel, L. Gewald, S. Hirschmann, K. Mai horn, U. Queißner, S. Schwarz, Dr. P. Viertel, Fo tos: S. Buckel, J. Eckert, B. Geller, S. Gückel, S. Hirschmann, M. Lichten berg, H. Petsch, S. Ra sche, A. Schmeichel, Karikaturen: Ch. Bartz,<br />

Layout: SPREE-PR, Gü. Schulze (verantw.), U. Herrmann, M. Nitsche, H. Petsch, Gr. Schulz, J. Seiferheld, Druck: BVZ Berliner <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH. Nach druck von Bei trä gen (auch aus zugs wei se) und Fo tos nur mit Ge neh mi gung von SPREE-PR!<br />

Lübbenau<br />

Spree<br />

Burg<br />

Foto: Thomas Fuchs<br />

Karte: SPREE-PR


DEZEMBER 2010 SEITE 7<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

ich kann Ihnen garantieren,<br />

dass Sie gewiss keine Wuenschelrute<br />

benötigen, um unser<br />

diesjähriges Weihnachtsrätsel<br />

rund ums <strong>Wasser</strong> zu lösen.<br />

Auch die Gründung eines<br />

Zweckverbandes in der Familie<br />

ist dafür nicht zwingend<br />

erforderlich, könnte sich jedoch<br />

wie im wahren Leben positiv<br />

auswirken. Denn manche Fragen<br />

sind schon die Haerte,<br />

aber wenn Sie kurz überlegen,<br />

erfährt die Stimmung gewiss<br />

keine Truebung. Sollten Ihnen<br />

einige Wörter in meiner kleinen<br />

Anrede bekannt vorkommen,<br />

na dann setzen Sie diese doch<br />

gleich an der richtigen Stelle<br />

ein! Sicher ist: Absperrschieber<br />

und Enteisenung<br />

haben eigentlich nicht viel miteinander<br />

zu tun, auch wenn sie<br />

dicht beiein ander stehen. Die<br />

<strong>Wasser</strong> <strong>Zeitung</strong> wünscht Ihnen<br />

viel Spaß beim Rätseln und<br />

fröhliche Weihnachten.<br />

<strong>Wasser</strong>max<br />

verlost zum Fest<br />

tolle Preise!<br />

2. Preis<br />

„Ein Tag im Schloss“<br />

(Hotel Schloss Lübbenau)<br />

im Wert von ca. 300 Euro<br />

4. Preis<br />

„Kulinarische Wohlfühltage“<br />

(Strandhotel am Senftenberger See)<br />

im Wert von ca. 200 Euro<br />

1. Preis<br />

„Champagner Offerte“ (Sport- & Vital-Resort<br />

Neuer Hennings Hof in Perleberg) im Wert von ca. 400 Euro<br />

3. Preis<br />

WAAGERECHT<br />

2 Strandbekleidung<br />

4 Hansestadt an der Ostsee<br />

6 Abkürzung für Kalorie<br />

8 Farbe<br />

10 Fortbewegung mittels Windkraft<br />

13 Was man am Strand braucht<br />

14 Strandspielzeug für Kinder (ö=oe)<br />

16 typischer Baum in Gewässernähe<br />

17 schmerzhafte Hautrötung<br />

19 Naturereignis<br />

20 wird von Kalzium- und Magnesiumsalzen<br />

verursacht (ä=ae)<br />

21 Abkürzung für Druckerhöhungsanlage<br />

22 Viehfutter<br />

23 altes Instrument zur Suche von <strong>Wasser</strong> (ü=ue)<br />

24 Kfz-Kennzeichen einer Hansestadt<br />

26 Hochwasserschutzeinrichtung<br />

28 beliebter Fund am Strand<br />

30 wird in Bar gemessen<br />

33 Armatur, die das <strong>Wasser</strong>ablaufen<br />

verhindert<br />

7<br />

14<br />

2 3<br />

„Romantisches Wochenende zu zweit“<br />

(Burg Hotel Ziesar) im Wert von ca. 250 Euro<br />

25<br />

22<br />

26 27<br />

37<br />

42<br />

38<br />

44 45<br />

48<br />

53<br />

40<br />

15<br />

55<br />

5. Preis<br />

„Übernachten royal“<br />

(Hotel Schloss Neuhardenberg)<br />

im Wert von ca. 200 Euro<br />

10 11<br />

32<br />

UNTERHALTUNG<br />

M M<br />

8<br />

13<br />

C C<br />

E H<br />

33 34 35<br />

36<br />

D D<br />

LÖSUNGSWORT<br />

37 vom Wind abgewandte Seite<br />

39 Was ist die Ostsee?<br />

40 Antiblockiersystem<br />

42 Spitzenkraft auf einem Gebiet<br />

43 Flaniermeile in Strandnähe<br />

44 Speicher für Regenwasser<br />

46 Land östlich von Oder und Neiße<br />

47 Verfahren, um dem <strong>Wasser</strong> Eisen zu entziehen<br />

48 Eingebung<br />

49 beliebter Speisefisch<br />

50 Geburtsort der Raumfahrt (ü=ue)<br />

51 typischer Vogel an Gewässern (ö=oe)<br />

53 Schwermetall, das in winziger Konzentration<br />

im <strong>Wasser</strong> vorkommen kann<br />

54 Abflussleitungen für Abwasser<br />

55 Europäische Hauptstadt<br />

56 Zeugnisnote<br />

57 Zusammenschluss von Gemeinden<br />

zur <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

63 Zuckerrohrschnaps<br />

65 sie bewegt das <strong>Wasser</strong> in der Leitung<br />

66 das wünschen sich Badegäste<br />

28<br />

20<br />

F F<br />

L L<br />

21<br />

I I<br />

47<br />

H E<br />

B B<br />

29 30<br />

A A<br />

J J<br />

57 58 59 60 61 62<br />

A B C D E F G H I J K L M<br />

SENKRECHT<br />

1 aus ihm wird <strong>Wasser</strong> gefördert<br />

2 mikroskopisch kleine Lebewesen (plural)<br />

3 feuchte Bachwiese, Flussniederung<br />

5 Ratespiel<br />

6 natürlicher Bestandteil des <strong>Wasser</strong>s<br />

7 sie nehmen geklärtes <strong>Wasser</strong> auf<br />

9 Schwebestoffe im Trinkwasser (ü=ue)<br />

11 Parameter in der Trinkwasserverordnung<br />

12 dem Wind zugekehrte Seite<br />

13 sehenswertes Naturereignis<br />

15 Weichtier in Flüssen und Seen<br />

18 Strandspielzeug für Kinder<br />

24 hat die längste Seebrücke auf Usedom<br />

25 Personal Computer<br />

27 <strong>Wasser</strong>entnahmestelle für die Feuerwehr<br />

29 Insel im Nordosten Deutschlands<br />

31 Anlage zum Reinigen von Abwässern (ä=ae)<br />

32 hängt am <strong>Wasser</strong>hahn<br />

34 Augenschutz am Strand<br />

35 Verfahren, um dem <strong>Wasser</strong> Mangan zu<br />

entziehen<br />

36 Areal für Zelte<br />

38 Zeitraum der Erdgeschichte<br />

41 <strong>Wasser</strong>vogel<br />

45 wird vom Meer angespült<br />

52 Windrichtung<br />

53 Frauenname<br />

58 Mikroorganismen, die<br />

Krankheiten hervorrufen<br />

59 lebenswichtiges Element<br />

im <strong>Wasser</strong><br />

60 englisch: Junge<br />

61 Sandwall hinter dem<br />

Meeresstrand (ü=ue)<br />

62 linker Nebenfluss der<br />

Havel<br />

64 Abkürzung für<br />

Magister<br />

65 chemisches<br />

Zeichen für<br />

Blei<br />

Schreiben Sie das Lösungswort bitte auf eine Postkarte und senden Sie diese mit dem Kennwort „WASSERRÄTSEL BRANDENBURG“ an:<br />

SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin. Oder per E-Mail an preisausschreiben@spree-pr.com. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2011.<br />

17<br />

49<br />

56<br />

23<br />

54<br />

43<br />

50<br />

1<br />

4 5 6<br />

65<br />

41<br />

12<br />

19<br />

39<br />

G<br />

16<br />

18<br />

66<br />

46<br />

G<br />

24<br />

51 52<br />

63<br />

9<br />

K K<br />

(Das Lösungswort bezeichnet eine Informationsschrift für Kunden der <strong>Wasser</strong>wirtschaft)<br />

31<br />

64


LWZ • COTTBUS • 3 / 2010 UMSCHAU<br />

SEITE 8<br />

Die unglaubliche Geschichte der Cottbuser Familie Scheppan<br />

Nah am <strong>Wasser</strong> gebaut<br />

<strong>Wasser</strong> ist Leben. Es ist das<br />

he „<strong>Wasser</strong>mann“ durch und durch<br />

Lebenselixier schlechthin.<br />

wurde, verwundert nicht. Bernd<br />

Für alle Geschöpfe glei-<br />

Scheppan steht heute als Meister<br />

chermaßen. Doch bei den<br />

den sechs Mitarbeitern im <strong>Wasser</strong>-<br />

Menschen gibt es zuweilen<br />

werk vor. Er erinnert sich noch an<br />

Ausnahmen. Für Für einige ist ist<br />

Zeiten, als „wir bis zu 60.000 m<br />

<strong>Wasser</strong> nämlich mehr als<br />

nur Leben. Es Es ist Passion.<br />

o wie für die Scheppans.<br />

In vierter Generation Generation ma- ma- Schen<br />

sie sich um das<br />

Cottbuser Trinkwasser verdient.<br />

Angefangen hatte alles<br />

mit Walter Scheppan,<br />

der 1926 als Maschinist im<br />

<strong>Wasser</strong>werk Sachsendorf<br />

anheuerte. „Damals hatte<br />

unsere Lausitzmetropole gut Christian, Bernd und Gerhard Scheppan (v. l.): 3 Generationen Cottbuser <strong>Wasser</strong>historie.<br />

50.000 Einwohner“, erinnert<br />

sich Sohn Gerhard. Walter Scheppan 1998 um das Lebensmittel Nummer 1. SS-Schergen. Ich hatte im Vorfeld die<br />

arbeitete sage und schreibe bis 1981 Lebhaft berichtet er von einer wage- vorbereiteten Löcher im Mauerwerk<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft und ging erst mutigen Aktion, die er gemeinsam gesehen und meinem Vater davon<br />

mit 82 Jahren in den Ruhestand. Ger- mit seinem Vater in den letzten April- erzählt.“ Die beiden haben durch ihr<br />

hard Scheppan machte nicht ganz so Tagen des Jahres 1945 erlebte: „Hier mutiges Einschreiten ein für Cottbus<br />

lange. Der 1933 (selbstverständlich wird nicht gesprengt! Mit diesen bis heute unverwechselbares Wahr-<br />

auf dem Gelände des <strong>Wasser</strong>werkes) Worten verhinderte mein Vater die zeichen erhalten. Dass bei diesen Vor-<br />

Geborene sorgte sich von 1954 bis Zerstörung des <strong>Wasser</strong>turms durch gängern auch der nächste in der Rei-<br />

3<br />

Trinkwasser am Tag förderten. Das<br />

war Ende der 1980er Jahre“.<br />

Derzeit stellt die LWG nur noch<br />

etwa ein Drittel dieser Menge<br />

zur Verfügung. „Dieser<br />

abnehmende spezifische<br />

Verbrauch gehört zu den<br />

größten Herausforderungen,<br />

die wir als <strong>Wasser</strong>werker<br />

momentan zu<br />

bestehen haben.“ Apropos<br />

bestehen: Gerade<br />

hat Christian Scheppan,<br />

der 4. im Bunde, seine<br />

Prüfung zum Anlagenmechaniker<br />

bestanden. Oder besser: gemeistert!<br />

Denn sein Abschlussergebnis war so<br />

meisterlich, dass er in seiner Berufsgruppe<br />

als „Bester Azubi in Deutschland“<br />

von der IHK geehrt wurde. Kein<br />

Wunder. Auch er ist halt nah am<br />

<strong>Wasser</strong> gebaut.<br />

Mehr Licht!<br />

Ausbildungsräume modernisiert<br />

Als der wohl berühmteste deutsche<br />

Dichter Johann Wolfgang von Goethe<br />

am 22. März 1832 starb, sollen seine<br />

letzten Worte laut Leibarzt Carl Vogel<br />

gewesen sein: „Mehr Licht!“ Ob dieser<br />

Ausspruch oder aber die Tatsache, dass<br />

Goethe am exakt 161 Jahre später eingeführten<br />

Tag des <strong>Wasser</strong>s starb, den<br />

Ausschlag für eine Modernisierung der<br />

LWG-Lehrwerkstatt gab, darf durchaus<br />

in Zweifel gezogen werden. Erwiesen<br />

ist allerdings, dass die Umbauarbeiten<br />

der Ausbildungsräume am Gro ßen<br />

Spreewehr in Cottbus weitgehend<br />

abgeschlossen sind. „Wir haben jetzt<br />

wirklich ideale Bedingungen für unsere<br />

Lehrlinge“, freute sich Chefausbilder<br />

Egbert Schneider am 11. November<br />

2010 bei der offiziellen Einweihung der<br />

modernisierten Ausbildungsstätte. In<br />

der Tat laden die hellen und geradezu<br />

lichtdurchfluteten Räumlichkeiten<br />

zum Verweilen ein. Dass die notwendige<br />

Modernisierung vom Cottbuser<br />

<strong>Wasser</strong>unternehmen letztlich in Angriff<br />

genommen werden konnte, ist<br />

in erster Linie Birgit Kutz vom Bereich<br />

„Zentrale Dienste / Bau “ zu verdanken.<br />

Sie betreute dieses Projekt und senkte<br />

die zunächst mit weit mehr als 300.000<br />

Euro veranschlagte Maßnahme durch<br />

geschickte Koordination aller Arbeiten<br />

um rund 50 Prozent. Kutz: „Dies war<br />

nur möglich durch das hervorragende<br />

Zusammenspiel der einzelnen von uns<br />

beauftragten Gewerke.“<br />

Egbert Schneider zeigt Birgit Kutz und den Geschäftsführern Jens-Erik<br />

Wegner und Reinhard Beer (v. l.), wo unter dem Dach noch letzte Ar bei-<br />

ten für einen weiteren Schulungsraum vorgenommen werden könnten.<br />

Thailändische Gäste<br />

bei der LWG<br />

Auch miserabelstes Wetter verdarb den Gästen nicht den<br />

Besuch der Kläranlage – sehr zur Freude von Josef Kauszor.<br />

Am 22. November hatte sich eine thailändische Gruppe von Kommunalpolitikern<br />

zum Besuch auf der Kläranlage Cottbus angesagt. Trotz miserablen<br />

Wetters zeigten sich die – ganz andere Temperaturen gewöhnten – Gäste<br />

gar nicht unterkühlt. Im Gegenteil: Sie verfolgten sehr aufmerksam die<br />

Ausführungen von Volker Grimm, Leiter Produktion, und Josef Kauszor,<br />

Mitarbeiter Abwasser, bei der Führung über die Anlagen. Und bei der anschließenden<br />

Gesprächsrunde in einem gut temperierten Raum stellten sie<br />

viele, viele Fragen, um bei der Rückkehr in die Heimat für die neue große<br />

Herausforderung einer umfassenden Abwasserentsorgung in ihrem ländlichen<br />

Raum gerüstet zu sein. Deshalb waren sie besonders interessiert an<br />

der Organisation und Preisgestaltung der Abwasserentsorgung, an der Anzahl<br />

der angeschlossenen Haushalte und der Länge des Kanalnetzes, am Energieverbrauch<br />

für den Betrieb einer Kläranlage und der Energiegewinnung aus<br />

Biogas. Die Zeit war viel zu kurz, um die große Wissbegierde der Gäste zu<br />

stillen, doch sie waren dankbar über die offene Atmosphäre und die vielen<br />

Informationen. So verließen sie trotz des schlechten Wetters in Deutschland<br />

mit einem guten Eindruck die Kläranlage der LWG und die Stadt Cottbus.<br />

Am Rande<br />

Arzneimittel –<br />

ex und hopp?<br />

Mal Hand aufs Herz: Was machen<br />

Sie mit nicht mehr benötigten Arzneimitteln?<br />

Ab in den Hausmüll?<br />

Damit liegen Sie nicht falsch, denn<br />

in Deutschland sind Arzneimittelreste<br />

„Siedlungsabfall“ und nicht etwa<br />

Sondermüll, den man sammelt und<br />

geordnet abliefert. Selbst Apotheken<br />

sind zur Rücknahme nicht gesetzlich<br />

verpflichtet! Der Versuch sollte es<br />

aber wert sein – mit hartnäckiger<br />

Nachfrage nach dem weiteren Entsorgungsweg<br />

…<br />

Ihr „Entsorgungsprofil“ war noch<br />

nicht dabei? Sie meinen, die Toilette<br />

wäre dafür richtig? Nach dem Motto,<br />

dass moderne Kläranlagen „das<br />

schon hinkriegen“?<br />

Leider weit gefehlt! Ihr Vertrauen in<br />

moderne Technik ehrt Sie. Aber die<br />

komplizierten, kaum aussprechbaren<br />

chemischen Verbindungen, die in<br />

Blutfettsenkern, Antischmerzmitteln,<br />

Antibiotika und vielem mehr<br />

enthalten sind, werden nur teilweise<br />

abgebaut. Und es kommen ja noch<br />

die Wirkstoffreste hinzu, die nach<br />

ordnungsgemäßem Gebrauch ausgeschieden<br />

werden. Ein Teil gelangt<br />

in die Gewässer, mit Folgen. Zunehmende<br />

Geschlechtsumwandlungen<br />

bei Fischen durch Östrogenaufnahme<br />

(„Antibabypille“) wurden von Spezialisten<br />

bereits nachgewiesen. Viele<br />

– jetzt nur schleichende – Veränderungen<br />

werden Folgegenerationen<br />

massiv belasten. Abgesehen von<br />

diesen „stofflichen Anreicherungen“<br />

ist auch das Problem antibiotikaresistenter<br />

Bakterien zu befürchten:<br />

In Kläranlagen kann es zum Gen-<br />

Austausch und damit zur Übertragung<br />

von Resistenzgenen oder zu<br />

deren Neukombination kommen. Der<br />

<strong>Wasser</strong>kreislauf sorgt dafür, dass alle<br />

diese Wirkungen verteilt werden.<br />

So wurden im Rohwasser, also im<br />

Zulauf von <strong>Wasser</strong>werken, entsprechende<br />

Substanzen nachgewiesen<br />

– wenn auch in kleinsten Mengen.<br />

Wohlgemerkt: Es ging bisher nur<br />

um Arzneimittel. Hinzu kommen die<br />

anderen „chemischen Keulen“, die<br />

uns raffiniert verpackt schon früher<br />

„Brot, Wohlstand und Schönheit“ versprachen.<br />

Also, bitte schalten Sie den<br />

Verstand ein! Mit Abfall ist es wie<br />

mit Geld: Nur weil ich keins habe, ist<br />

es nicht weg. Es ist nur woanders …<br />

Josef Kauszor,<br />

Mitarbeiter im<br />

Technischen Büro der LWG

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