nl31_de
nl31_de
nl31_de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nicht per Mausklick, Sprachsteuerung, Touch- o<strong>de</strong>r Zeigegeste,<br />
son<strong>de</strong>rn mit Blicken können Besucher am CeBIT-Stand <strong>de</strong>s<br />
DFKI Informationen zu beliebigen Objekten abrufen.<br />
An die Stelle <strong>de</strong>r expliziten Interaktion über ein konventionelles<br />
Eingabegerät, z.B. einen Touchscreen, rückt die Auswertung <strong>de</strong>r<br />
Blickbewegungen und <strong>de</strong>s Blickfokus <strong>de</strong>s Benutzers. Technische<br />
Grundlage hierfür ist <strong>de</strong>r mobile Eyetracker SMI Eye Tracking<br />
Glasses <strong>de</strong>s Teltower Herstellers SensoMotoric Instruments<br />
(SMI) – ein komplett in einem Brillenrahmen integriertes Gerät<br />
<strong>de</strong>r neuesten Generation. Die SMI Eye Tracking Glasses sind die<br />
innovativste Lösung für die Messung von visueller Aufmerksamkeit<br />
sowie für Gaze-Interaktions-Anwendungen in Situationen,<br />
die Mobilität bzw. ein natürliches Verhalten <strong>de</strong>r<br />
Proban<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rn. Die Brille filmt das Blickfeld <strong>de</strong>s Trägers<br />
und zeichnet gleichzeitig die Blickdaten bei<strong>de</strong>r Augen auf.<br />
„Das Exponat Talking Places <strong>de</strong>monstriert unsere Vision eines<br />
auf Geodaten aufbauen<strong>de</strong>n, allgegenwärtigen Assistenzsystems,<br />
das <strong>de</strong>n Menschen selektiv und nebenläufig, je nach Interesse,<br />
mit orts- und kontextsensitiven Informationen versorgt”,<br />
so Dr. Thomas Kieninger, Senior Researcher am DFKI-Forschungsbereich<br />
Wissensmanagement und Projektleiter.<br />
Webseiten-Betreiber wie Organisationen und Unternehmen,<br />
aber auch Privatpersonen, gehen immer stärker dazu über, ihre<br />
Internetinhalte mit Geoinformationen anzureichern. Als Geotagging<br />
bezeichnet man dabei <strong>de</strong>n Prozess, diese Inhalte mit<br />
Geokoordinaten zu ergänzen. Spezielle Services interpretieren<br />
diese Information und tragen sie dann in digitale Karten ein,<br />
wodurch lokationsbasierte Suchen o<strong>de</strong>r Augmented Reality-<br />
Anwendungen wie Wikitu<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Layar ermöglicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Nicht nur Hotels, Restaurants, Kaufhäuser, Museen o<strong>de</strong>r Einzelhan<strong>de</strong>lsgeschäfte<br />
experimentieren mit entsprechen<strong>de</strong>n Diens -<br />
ten, auch Nachrichtenkanäle richten sich mehr und mehr<br />
danach aus. So nutzt beispielsweise Google News Geodaten<br />
aus, um Nachrichten über <strong>de</strong>ren Verortung zu aggregieren und<br />
Nutzern in <strong>de</strong>r Region gezielt bereit zu stellen. Ebenso können<br />
Nachrichten- und Bildarchive mit Geodaten angereichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das DFKI hat hierfür Verfahren entwickelt, die aus <strong>de</strong>n Blickbewegungen<br />
<strong>de</strong>s Menschen spezielle Muster erkennen, die auf<br />
„The Fontainebrunnen<br />
is built by the artist Eduard<br />
Koelwel, establishing<br />
the central point of<br />
St.-Martins-Platz...”<br />
Betrachtet man ein Objekt mit Interesse, gibt Talking Places Informationen dazu aus. Sehenswürdigkeiten<br />
o<strong>de</strong>r Geschäfte wirken so scheinbar lebendig.<br />
Talking Places – Mit Blicken die Dinge zum Sprechen bringen SensoMotoric Instruments<br />
Interesse schließen lassen. Diese Aufmerksamkeitsanalyse öffnet<br />
ein breites Spektrum an neuen Diensten. Der erste Prototyp,<br />
Museum Gui<strong>de</strong> 2.0, lieferte Museumsbesuchern die<br />
Audio-Informationen eines klassischen Audiogui<strong>de</strong>s über Kopfhörer,<br />
sobald ein Exponat mit Interesse betrachtet wur<strong>de</strong>.<br />
Talking Places <strong>de</strong>monstriert die konsequente Fortsetzung <strong>de</strong>r<br />
bisherigen Entwicklungen unter Einbindung geo-getaggter Informationen.<br />
Im Gegensatz zu Augmented Reality Browsern,<br />
die je nach gewähltem Informationskanal alle im Blickfeld getaggten<br />
Objekte einblen<strong>de</strong>n, wird die Aufmerksamkeitserkennung<br />
bei Talking Places insbeson<strong>de</strong>re dazu verwen<strong>de</strong>t, die<br />
Information auf das Wesentliche zu reduzieren. Beim Blick auf<br />
ein Restaurant etwa wird das Tagesmenü vorgelesen, bei Geschäften<br />
wer<strong>de</strong>n z.B. Öffnungszeiten o<strong>de</strong>r spezielle Angebote<br />
präsentiert.<br />
Neben <strong>de</strong>r Audioausgabe besteht auch die Möglichkeit, per<br />
Head-Up-Display bildhafte Informationen <strong>de</strong>s Ortes einzublen<strong>de</strong>n:<br />
Historische Aufnahmen beispielsweise überlagern das<br />
reale Bild und erinnern an Vergangenes – ggf. ergänzt um Erzählungen<br />
von Zeitzeugen. Bei Bauprojekten kann das Geplante<br />
als Visualisierung eingeblen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Der Einsatz<br />
einer Datenbrille, also einer Kombination aus Eye-Tracker und<br />
Head-Up-Display, ist Gegenstand gegenwärtiger Forschungen<br />
am DFKI. Untersucht wird dabei auch, inwieweit gezielte Interaktionen<br />
alleine durch die Blicksteuerung möglich sind.<br />
Kontakt<br />
Dr. Thomas Kieninger<br />
Forschungsbereich Wissensmanagement<br />
E-Mail: Thomas.Kieninger@dfki.<strong>de</strong><br />
Tel.: +49 631 20575 1060<br />
Weitere Informationen<br />
http://talkingplaces.dfki.<strong>de</strong><br />
www.eyetracking-glasses.com<br />
Halle 9, Stand F50<br />
News 1_2013 I © DFKI 11